25
1 Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für Studierende der Goethe-Universität Frankfurt Sommersemester 2016 Inhalt Kurze Erläuterung .................................................................................................................................... 1 Kurztitel ................................................................................................................................................... 2 Seminare mit Erläuterung ....................................................................................................................... 7 Kooperationsveranstaltung ................................................................................................................. 7 Musikwissenschaft .............................................................................................................................. 7 Musikpädagogik ................................................................................................................................ 13 Musiktheorie ..................................................................................................................................... 21 Kurze Erläuterung Wichtig: Beginn der Seminare an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ist bereits der 4.April 2016 Grundsätzlich sind alle Seminare ausschließlich für das Modul 8 anrechenbar. Bitte beachten Sie, dass die Räumlichkeiten der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst sich in verschiedene Gebäude in Frankfurt am Main befinden. Hinweise zu den Dozierenden finden Sie auf der Website der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (s.u.). Weitere Informationen zur Arbeit der Kooperation und aktuelle Mitteilungen finden Sie auf den entsprechenden Homepages: www.muwi.uni-frankfurt.de www.hfmdk-frankfurt.info

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

1

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK

für Studierende der Goethe-Universität Frankfurt

Sommersemester 2016

Inhalt

Kurze Erläuterung .................................................................................................................................... 1

Kurztitel ................................................................................................................................................... 2

Seminare mit Erläuterung ....................................................................................................................... 7

Kooperationsveranstaltung ................................................................................................................. 7

Musikwissenschaft .............................................................................................................................. 7

Musikpädagogik ................................................................................................................................ 13

Musiktheorie ..................................................................................................................................... 21

Kurze Erläuterung

Wichtig: Beginn der Seminare an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ist bereits der

4.April 2016

Grundsätzlich sind alle Seminare ausschließlich für das Modul 8 anrechenbar.

Bitte beachten Sie, dass die Räumlichkeiten der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst sich in

verschiedene Gebäude in Frankfurt am Main befinden.

Hinweise zu den Dozierenden finden Sie auf der Website der Hochschule für Musik und Darstellende

Kunst (s.u.).

Weitere Informationen zur Arbeit der Kooperation und aktuelle Mitteilungen finden Sie auf den

entsprechenden Homepages:

www.muwi.uni-frankfurt.de

www.hfmdk-frankfurt.info

Page 2: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

2

Kurztitel

Kooperationsveranstaltung:

DIENSTAG: 14–16 Uhr c.t. Prof. Dr. Marion Saxer/Prof. Orm Finnendahl Komposition im Diskurs Beginn: 12.4.2016, Seminarraum 404

Musikwissenschaft:

MONTAG: 14–16 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 Prof. Dr. Susanna Großmann-Vendrey Schuberts Meisterwerke Beginn: Mo., 04.04.2016 MONTAG: 16–18 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 Elli Ferriol Im Experimentierfeld zwischen Bildender Kunst und Musik Beginn: Mo., 11.04.2016 DIENSTAG: 12–14 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 Dr. Lutz Riehl Geistliche Musik im 20. Jahrhundert Beginn: Di., 05.04.2016 DIENSTAG: 16–18 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 Dr. Daniel Hensel „So you want to write a fugue?“ – Die Fuge im 18. Jahrhundert Beginn: Di., 05.04.2016 MITTWOCH: 8–10 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 PD Dr. Ferdinand Zehentreiter Ästhetik der neuen Musik Beginn: Mi., 06.04.2016 MITTWOCH: 10–12 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 PD Dr. Ferdinand Zehentreiter Anthropologie der Musik Beginn: Mi., 06.04.2016 MITTWOCH: 12–14 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 72 Dr. Ralf-Olivier Schwarz

Page 3: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

3

Musikgeschichte im Überblick (Historische Musikwissenschaft I: Epochen, Stile, Werke) Beginn: Mi., 06.04.2016 MITTWOCH: 14–16 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 PD Dr. Rainer Heyink Musikgeschichte im Überblick II Beginn: Mi., 06.04.2016 MITTWOCH: 16–18 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 Dr. Robert Lug Musik in interkulturellen Bezügen Beginn: Mi., 6.4.2016 MITTWOCH: 16–18 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 Prof. Dr. Susanna Großmann-Vendrey Programmmusik des 19. und 20. Jahrhunderts Beginn: Mi., 06.04.2016 DONNERSTAG: 10–12 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 PD Dr. Rainer Heyink Musikgeschichte im Überblick II Beginn: Do., 07.04.2016 DONNERSTAG: 12–14 Uhr c.t. Raum A 205 Dr. Gerhard Putschögl Jazzgeschichte Beginn: Do., 07.04.2016

Musikpädagogik:

MONTAG: 12 – 14 Uhr c.t. Leimenrode, Seminarraum 2 Dr. phil. habil. Kai Lothwesen Handy, Games, Internet. Musik und Musiklernen in medialen Kontexten Beginn: Mo., 04.04.2016 MONTAG: 16 – 18 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 Prof. Dr. Maria Spychiger Philosophy of Music Education Beginn: Mo., 04.04.2016 DIENSTAG: 12 –14 Uhr c.t. Die Raumfrage ist noch nicht ganz geklärt. Als Ausweichmöglichkeit ist Raum A015 vorgesehen.

Page 4: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

4

Dr. Ulrike Wingenbach Musik erfinden Beginn: Di.,12.04.2015 DIENSTAG: 12– 14Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 Dr. Helmut Bartel Von der Spätromantik ins 20. Jahrhundert Beginn: Di., 12.04.2016 MITTWOCH: 10 –13.30 Uhr s.t. (Raum wird noch bekannt gegeben) Prof. Dr. Maria Spychiger und Prof. Sibylle Cada Fehlerkultur für das Musiklernen Beginn: Mi., 06.04.2016 (danach alle 14 Tage) Termine: 20.04., 04.05., 18.05., 01.06., 15.06., 06.07. DONNERSTAG: 12 –14 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 Prof. Dr. Maria Spychiger Das musikalische Selbstkonzept im Kontext spätmoderner Konzeptionen von Bildung und Identität Beginn: Do., 07.04.2016 DONNERSTAG: 16 –18 Uhr c.t. Raum A 207 Prof. Dr. Maria Spychiger Musik, Erkenntnis und Selbstvergewisserung. Wissenschaftstheorie für die Musikpädagogik Beginn: Do., 07.04.2016 DONNERSTAG:16 –18 Uhr c.t. Leimenrode, Seminarraum 2 Prof. Dr. Werner Jank Einführung in die Musikpädagogik Beginn: Do., 07.04.2016 Musikdidaktisches Blockseminar: Bernd Söhner TaKeTiNa –Potentialentfaltung durch ganzheitliches Erleben von Rhythmus Blockseminar, (Raum wird noch bekannt gegeben) Termine: Freitag / Samstag 22./23. April 2016 Freitag: 14 –19.30 Uhr; Samstag: 10 bis 17.30 Uhr s.t.

Musiktheorie:

MONTAG: 10–12 Uhr c.t. Raum A 208 Dr. Christian Raff Annäherung an J.S. Bachs instrumentale und vokale Fugen Beginn: Mo., 04.04.2016

Page 5: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

5

MONTAG: 12–14 Uhr c.t. Raum A 015 Dr. Thomas Enselein Analyse und Komposition barocker Triosonatensätze Beginn: Mo., 04.04.2016 MONTAG: 14–16 Uhr c.t. Raum A 206 Prof. Ernst August Klötzke Musik im Spiegel der bildenden Kunst/ bildende Kunst im Spiegel der Musik Beginn: Mo., 04.04.2016 MONTAG: 18–20 Uhr c.t. Raum A 206 Prof. Gerhard Müller-Hornbach, Prof. Orm Finnendahl und Prof. Ernst August Klötzke Neue Kompositionstechniken Beginn: Mo., 04.04.2016 DIENSTAG: 16–18 Uhr c.t. Raum A 206 Prof. Gerhard Müller-Hornbach „Ästhetik und Satztechnik – Aspekte meines Komponierens“ Beginn: Di., 05.04.2016 MITTWOCH: 10–12 Uhr c.t. Raum A 206 Prof. Johannes Quint Chopins Mazurken: Analysen und Stilkopien Beginn: Mi., 06.04.2016 MITTWOCH: 12–14 Uhr c.t. Raum A 206 Prof. Johannes Quint Karlheinz Stockhausen Beginn: Mi., 06.04.2016 MITTWOCH: 14–16 Uhr c.t. Raum A 207 Dr. Christian Raff A. Skrjabin (1872-1915) – Klavier- und Orchesterwerke Beginn: Mi., 06.04.2016 DONNERSTAG : 12–14 Uhr c.t. Raum C 405 Nikodemus Gollnau Charakterstücke Beginn: Do., 07.04.2016 DONNERSTAG : 14–16 Uhr c.t. Raum A 104

Page 6: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

6

Claus Kühnl Bicinien des 16. Jahrhunderts Beginn: Do., 07.04.2016

Page 7: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

7

Seminare mit Erläuterung

(sortiert nach Fachbereichen und darin nach Wochentagen)

Kooperationsveranstaltung

DIENSTAG: 14–16 Uhr c.t. Prof. Dr. Marion Saxer/Prof. Orm Finnendahl Komposition im Diskurs Beginn: 12.4.2016, Seminarraum 404 (genaue Akkreditierung in beiden Vorlesungsverzeichnissen nachzusehen) Der Titel „Komposition im Diskurs“ bezieht sich auf mindestens drei unterschiedliche Diskursformate, die in dem Seminar erprobt werden sollen: Zum einen stellen Komponistinnen und Komponisten der Kompositionsklasse Orm Finnendahl ihre Stücke für die Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer zur Diskussion. Angestrebt wird dabei ein reger Austausch zwischen Komponistinnen und Musikwissenschaftlerinnen über das „Wie“ und das „Warum“ zeitgenössischer Komposition. Zudem werden weitere, bereits etablierte Werke zeitgenössischen Komponierens betrachtet, die mit den Arbeiten aus der Kompositionsklasse in Beziehung stehen – es ergibt sich gleichsam ein musikalischer Diskurs der Stücke untereinander. Eine dritte Diskursebene bildet die Diskussion musikästhetischer Fragestellungen, die an die besprochenen Stücke anknüpfen. Als Themenfelder sind vorgesehen: Auratische Musik – Aura als Marktstrategie oder die Renaissance der Metaphysik in der Musik?; Konzeptuelles Komponieren – Wie kritisch sind konzeptuelle Ansätze?; Neues Strukturdenken – Endlich wieder „richtige Musik“?; Audiovisuelle Komposition – Ist Hören nicht genug? (John Cage: „An ear is not enough“). Zusätzlich findet ein Proben- und Konzertbesuch bei der Internationalen Ensemble Modern Akademie statt.

Musikwissenschaft

MONTAG: 14–16 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 Prof. Dr. Susanna Großmann-Vendrey Schuberts Meisterwerke Beginn: Mo., 04.04.2016 Schubert, der zur Zeit des „Biedermeier“ und im Schatten von Beethoven komponierte, gilt bis heute als einer der Größten der Musik des 19. Jahrhunderts. Er verwandelt durch sein Schaffen die periphere Gattung „Lied“ zu einer zentralen Erscheinung der „Kunstmusik“. Seine früheren Symphonien spiegeln die klassische Tradition Haydns und Mozarts wider; zur Auseinandersetzung mit Beethoven kommt es erst in seinen letzten Symphonien (h-Moll „Die Unvollendete“ und C-Dur „Die Große Symphonie“): Dort erreicht er stilistisch die Integration lyrisch-kontemplativer Themen und in der Form eine monumentale Disposition durch die Breite der thematischen Prozesse. Seine Kammermusik und seine Klavierwerke gehören bis heute zu den besten Werken des 19. Jahrhunderts.

Page 8: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

8

MONTAG: 16–18 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 Elli Ferriol Im Experimentierfeld zwischen Bildender Kunst und Musik Beginn: Mo., 11.04.2016 Verfransungen zwischen Musik und Bildender Kunst sind in den vergangenen Jahren immer gängiger geworden. Diese Tendenz wollen wir in diesem Seminar genauer in den Blick nehmen. In einer historischen Rückschau zeichnen wir die Entwicklung genreübergreifender Arbeitsweisen seit der frühen Moderne bis zum aktuellen Stand nach: von der Verwendung der Musik als Sujet in der Malerei, Visualisierungen musikalischer Phänomene, synästhetischen Experimenten und dem Einsatz musikalischer Elemente in der Geräuschmusik des Futurismus bis hin zu den experimentellen Performances des Fluxus oder der Verwendung von Musik in konzeptueller Kunst. Vor dem Hintergrund einer erweiterten musikalischen Praxis betrachten wir auch zeitgenössische Phänomene wie die zunehmend interdisziplinär ausgetragenen Musikfestivals, die noch einmal ganz neue Aspekte ins Spiel bringen. DIENSTAG: 12–14 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 Dr. Lutz Riehl Geistliche Musik im 20. Jahrhundert Beginn: Di., 05.04.2016 Schnell ist man versucht, beim Thema Geistliche Musik an liturgische Musik zu denken, doch das wäre zu kurz gegriffen. Gerade das 19. und 20. Jahrhundert haben gezeigt, dass die musikalische Beschäftigung mit dem geistlichen nicht zwangsläufig mit dogmatischen Glaubenssätzen einhergeht. Immer stärker tritt das persönliche, künstlerische Individuum in den Vorder-grund, das mit seinen Werken ein eigenes Glaubenszeugnis vorlegen will. Dabei ist es nicht automatisch auf liturgische Formen angewiesen bzw. es vermag diese nach seinen eigenen Maßstäben umzudeuten. Das Seminar möchte versuchen, einen Überblick über die unterschiedlichen Strömungen geistlicher Musik innerhalb des 20. Jahrhunderts zu geben. Das 20. Jahrhundert eignet sich insofern auch hervorragend als Anschauungsobjekt, da keine andere Zeitepoche ein solches Nebeneinander musikalischer Stile aufweisen kann. Auch die Bandbreite der Gattungen ist äußerst umfangreich, man denke etwa an die letzten Ausläufer des Oratoriums aus der Romantik, wie man sie beispielsweise im Christus von Felix Draeseke finden kann. Demgegenüber steht auf der anderen Seite der Wunsch nach einer liturgischen Gebrauchsmusik, wie sie uns in den Werken eines Hugo Distler begegnet. Einen wichtigen Stellenwert wird auch die Neubelebung traditioneller Gattungen erhalten, erwähnt sei beispielsweise die Passion Christi (in den Vertonungen Pendereckis, Golijovs und Gubaidulinas) oder auch das Requiem (Benjamin Britten). Geistliche Musik kann sich jedoch auch jenseits der vertrauten Gattungen bewegen, wie etwa Olivier Messiaens Saint Francois d’Assise oder seine zahlreichen Werke für Orgel. Schließlich sei auch die Geistliche Musik anderer Religionen nicht vergessen, zu sehen in den Vertonungen des jüdischen Kaddisch (Bernstein). DIENSTAG: 16–18 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 Dr. Daniel Hensel „So you want to write a fugue?“ – Die Fuge im 18. Jahrhundert Beginn: Di., 05.04.2016

Page 9: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

9

Wir möchten uns intensiv mit der Fugenkomposition im 18. Jahrhundert beschäftigen. Die Frage ist, wie man sich der Fuge analytisch nähern soll, im Sinne der Zeitgenossen oder im Sinne der Musiktheorie des 20. Jahrhunderts. Wir werden uns deshalb sowohl mit Marpurgs Abhandlung befassen wie auch mit Zsolt Gàrdonyis „Kontrapunkt“. Großartige Tonsatz-Kennt-nisse werden nicht vorausgesetzt, weil wir, wie die Kinder J. S. Bachs, schrittweise an die Fuge herangeführt werden: Wir werden ab der 1. Stunde mit Generalbass, Choral-Harmonisierung, Invention- und Fugenkomposition in homöopathischen Dosen beginnen. Besonderer Dank gebührt Prof. Marko Zdralek für die Überlassung seiner besonders pädagogisch wertvollen Arbeitsblätter zum Erlernen der Fugenkomposition. Damit wir uns aber nicht nur an der Bach’schen Fuge abarbeiten, werden wir uns auch die Fugen Händels und Telemanns ansehen und einen Ausblick auf die Fugen Mozarts und Beethovens wagen. Unser Kontrapunkt-Lehr-gang soll uns nicht zu Fugenmeistern machen, sondern uns das notwendige Rüstzeug in der Betrachtung der Fugentechnik liefern. Dabei werden wir uns auch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem Vater durchführte. Literatur:

• Marpurg, Wilhelm: Abhandlung von der Fuge, Hildesheim 2013; Gàrdonyi, Zsolt: Kontrapunkt. Fugenstrukturen bei J.S. Bach Wolfenbüttel 1991; Keller, Hermann: Das wohltemperierte Klavier von Johann Sebastian Bach Kassel 1989; Mattheson, Der vollkommene Kapellmeister, Kassel 2012

MITTWOCH: 8–10 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 PD Dr. Ferdinand Zehentreiter Ästhetik der neuen Musik Beginn: Mi., 06.04.2016 Seit Adornos Philosophie der neuen Musik gehört die Dimension des Neuen zu den meistdiskutierten Themen der heutigen Musikästhetik. Das Seminar möchte die Thematik in drei Dimensionen behandeln: 1) unter der allgemeinen Frage, wann ist Musik 'neu'? 2) in der Diskussion von Adornos Position, 3) in der Diskussion ausgewählter Aufsätze von Nachkriegskomponisten etwa von Stockhausen und Nono über Feldman und Ferneyhough bis zu Mahnkopf und den Konzeptualisten. Literatur:

• Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften, Band 12: Philosophie der neuen Musik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975

• ders., Das Altern der neuen Musik, in: ders., Dissonanzen. Musik in der verwalteten Welt, Göttingen 1991, S.136ff.

• Ferdinand Zehentreiter: Jenseits des Alterns der neuen Musik. Ausdrucksästhetische Korrespondenzen zwischen Theodor W. Adorno, Claude Lévi-Strauss und Brian Ferneyhough, in Musik-Konzepte, Heft 140, Brian Ferneyhough, 2008, S. 4–18

Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben. MITTWOCH: 10–12 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 PD Dr. Ferdinand Zehentreiter

Page 10: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

10

Anthropologie der Musik Beginn: Mi., 06.04.2016 Das Seminar dreht sich um vier Schwerpunkte: Erkenntnisse zur Rolle der Musik bei der Menschwerdung, den Bezug der anthropologischen Ausstattung des Menschen zur Musik, die Frage, ob Musik eine Sprache der Emotionen darstellt und schließlich die Frage nach dem Erklärungsstatus einer 'empirischen Ästhetik’. Literatur (Auswahl):

• Steven Mithen, The Singing Neanderthals, Harvard 2007; Klaus Scherer (Hg.), Nonverbale Kommunikation, Beltz 1990 – weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

MITTWOCH: 12–14 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 72 Dr. Ralf-Olivier Schwarz Musikgeschichte im Überblick (Historische Musikwissenschaft I: Epochen, Stile, Werke) Beginn: Mi., 06.04.2016 Diese Lehrveranstaltung rückt ausgewählte Themen der Musikgeschichte in den Mittelpunkt der Betrachtung, die aus musikpädagogischer und besonders schulmusikalischer Perspektive relevant scheinen. In einem summarischen Überblick werden zunächst musikhistorische Entwicklungen von den Anfängen der neuzeitlichen Musik um 1600 bis zur Musik unserer Zeit dargestellt, im zweiten Teil des Semesters werden diese vertieft durch wechselnde repertoirekundliche Erörterungen. Literatur:

• Wörner, Karl H., Geschichte der Musik. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1993 • Eggebrecht, Hans Heinrich, Musik im Abendland. München u.a.: Piper 1996

MITTWOCH: 14–16 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 PD Dr. Rainer Heyink Musikgeschichte im Überblick II Beginn: Mi., 06.04.2016 Als Fortsetzung der Vorlesung Musikgeschichte I wird ein Überblick vermittelt über musikhistorische Entwicklungen vom späten 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Veranstaltung findet gemäß Modulbeschreibung in einer Kombination von Vorlesung und Seminar statt. MITTWOCH: 16–18 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 Dr. Robert Lug Musik in interkulturellen Bezügen Beginn: Mi., 6.4.2016 Dass Musik von interkultureller Begegnung lebt, erscheint uns heute selbstverständlich. Tat-sächlich folgten aber auf den grenzenlos-gleichberechtigten Austausch des Mittelalters (reisende Spielleute, andalusische Musik) lange Jahrhunderte des „Kolonialismus“, d.h. des ein-seitigen Exports europäisch-schriftlicher Kunstmusik in die Welt. Auf dem Kontinent dienten „chinesisches“ und „indisches“ Ballett (de Lalande 1720) oder die „Alla Turca“-Mode (Mozart) als bloße Reizzutaten. Erst

Page 11: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

11

um 1900 begann sich ein ernsthaftes Interesse für außereuropäische, insbesondere fernöstliche Musikkulturen zu regen (Debussy). Parallel zu den Entwicklungen in der E-Musik (Messiaen, Cage, Stockhausen) wurde das 20. Jahrhundert Schauplatz einer beispiellosen „Globalisierung“ auf dem Gebiet der populären Musik. Dank der Schallplatte konnten sich jetzt schriftlose, meist in jahrhundertelangen Kulturbegegnungen wurzelnde Musiktraditionen verbreiten, wie der spanische Flamenco oder der griechische Rembetiko. Das gilt auch für die USA, wo schriftlose Traditionen europäischer Immigranten und afrikanischer Sklaven in Wechselbeziehung traten (Blues, Gospel, Jazz, Black Country). Aber erst der in den 1950er Jahren daraus entstehende Rock’n’Roll schuf die Basis für eine weltumspannende Entwicklung. Zunächst rief er ein transatlantisches Feedback hervor (britische Blues-Rezeption, Re-Import nach USA). Mitte der 1960er Jahre wurde die Tonsprache des Rock fähig, außereuropäische Einflüsse direkt aufzunehmen (Beatles, Rolling Stones). Gleichzeitig öffneten sich – dank des noch jungen Mediums Vinyl-LP – mehr und mehr westliche Ohren originaler „Weltmusik“ (indische Ragas, tibetische Rituale, balinesische Gamelan-Orchester, „Mystère des Voix Bulgares“). Im E-Bereich entstand die Strömung der Minimal Music (Riley, Reich). In den 1990er Jahren schufen Produktionsmittel und Ästhetik der „Techno“-Stile ein Eldorado interkulturellen Austauschs. Jetzt waren auch Immigrant/innen selbst als Musiker kreativ, so im „Asian Underground“ englischer (Natacha Atlas, Talvin Singh) und amerikanischer (Tetsu Inoue, Cheb i Sabbah) Provenienz. Außerhalb Europas bildeten sich eigentümliche Fusionen (Bollywood, Beirut usw.). Diese Entwicklungen dauern an. Wo die Schwerpunkte des Seminars liegen, wird sich nach den Interessen der Studierenden richten. Weitere mögliche Themen sind u.a.: Sephardische Lieder, Reggae und White Reggae/Dub, Rai, Mali-Blues, Somei Satoh und Ryuichi Sakamoto; Blockierungen („Swing tanzen verboten“ in der NS-Zeit, Rock-Repression im Ostblock); die „fremde“ eigene Vergangenheit (Originalklang und Rekonstruktionsversuche in der Alte-Musik-Bewegung). Ein umfangreiches Tonträgerarchiv steht auch für Referent/innen zur Verfügung. MITTWOCH: 16–18 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 Prof. Dr. Susanna Großmann-Vendrey Programmmusik des 19. und 20. Jahrhunderts Beginn: Mi., 06.04.2016 Von Beethovens „Sinfonia Pastorale“ bis zu Richard Strauss’ „Alpensymphonie“ reicht die Liste der Werke, die man in die „Gattung“ Programmmusik einordnen kann. Die Formen sind viel-seitig: es gibt die klassische Symphonieform von Mendelssohn und Schumann, die „dramatische Symphonie“ von Berlioz und die „Symphonische Dichtung“ von Liszt bis zu den variablen Formen bei Richard Strauss. Das Seminar untersucht an exemplarischen Werken die formale und stilistische Entwicklung der Gattung. DONNERSTAG: 10–12 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 PD Dr. Rainer Heyink Musikgeschichte im Überblick II Beginn: Do., 07.04.2016 Als Fortsetzung der Vorlesung Musikgeschichte I wird ein Überblick vermittelt über musikhistorische Entwicklungen vom späten 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Veranstaltung findet gemäß Modulbeschreibung in einer Kombination von Vorlesung und Seminar statt.

Page 12: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

12

DONNERSTAG: 12–14 Uhr c.t. Raum A 205 Dr. Gerhard Putschögl Jazzgeschichte Beginn: Do., 07.04.2016 Ziel der Veranstaltung ist es, einen möglichst umfassenden Überblick über die Komponenten zu

vermitteln, die das Wesen des Jazz prägen. Dazu gehören neben den Gestaltungsprinzipien und

improvisatorischen Konzepten vor allem die Klangästhetik sowie diverse Interaktionsmechanismen.

Diese grundlegenden Komponenten gilt es, in ihrem jeweiligen historischen und gesellschaftlichen

Entstehungskontext und Wandel zu betrachten. Dabei spielt die Bezugnahme auf afroamerikanische

Geschichte und traditionelle Musikkultur eine bedeutende Rolle.

Page 13: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

13

Musikpädagogik

MONTAG: 12 – 14 Uhr c.t. Leimenrode, Seminarraum 2 Dr. phil. habil. Kai Lothwesen Handy, Games, Internet. Musik und Musiklernen in medialen Kontexten Beginn: Mo., 04.04.2016 Der Einfluss digitaler Medien auf den Umgang mit Musik, deren Produktion und Rezeption wurde seit

langem angemerkt (Rösing, 2000/2005, S. 155). Die Nutzung von mobilen Abspielgeräten (Handy),

die musikalische Begleitung nicht-musikalischer Tätigkeiten am Computer (Games), die Simulation (?)

musikalischer Aktivität („Guitar Hero“), die Erstellung personalisierter Playlists über Internetdienste

(LastFM, spotify) und die Verbreitung eigener Musikproduktionen in einer community (youtube) sind

Ausdrucksmittel gegenwärtiger musikbezogener Mediennutzungskulturen (Krause, North & Hewitt,

2014; Ahlers & Jacke, 2012).

Auf der Grundlage medientheoretischer Zugänge und Ansätzen der Medienwirkungsforschung wird

eine musiksoziologische und -pädagogische Perspektive entwickelt, um Formen des Umgangs mit

Musik in medialen Kontexten fassbar zu machen und eine Bestandaufnahme und Situationsanalyse

hinsichtlich potentieller Lernchancen zu ermöglichen.

Literatur:

Ahlers, M. & Jacke, C. (2012):Musik im Internet. Entwicklungen, Trends und Perspektiven.

Bonn: MIZ. URL: www.miz.org/static_de/themenportale/...pdf/08.../jacke_ahlers.pdf

Krause, A. E., & North, A. C. (2014): Music listening in everyday life: Devices, selection

methods, and digital technology. Psychology of Music, 43 (2), 155-170.

Krause, A.E. & Hargreaves, D.J. (2012):myTunes: Digital music library users and their self-

images. Psychology of Music, 41 (5), 531-544.

Kloock, D. & Spahr, A. (2000): Medientheorien. Eine Einführung. München: Fink (zweite korr.

und erw. Aufl.).

Münker, S. & Rösner, A. (1997): Mythos Internet. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Rösing, H. (2000/2005):Digitale Medien und Musik– Zwölf Thesen. In:A. Barber-Kersovan, K.

Lothwesen & T. Phleps (Hrsg.):„Das klingt so schön häßlich“. Gedanken zum Bezugssystem

Musik (S. 155-168). Bielefeld: transcript.

Schläbitz, N. (1997):Der diskrete Charme der Neuen Medien. Digitale Musik im

medientheore-tischen Kontext und deren musikpädagogische Wirkung. Augsburg: Wißner

Bemerkungen:

Die vierstündige Lehrveranstaltung „Musik und Medien“ wird ab dem WiSe 2015/16 durchgängig in

folgender Form angeboten: Jeweils im WiSe findet die eher praxisbezogene zweistündige Übung

statt, jeweils im SoSe das eher theoretisch orientierte zweistündige Seminar. Die beiden

Veranstaltungen sollen in aufeinander folgenden Semestern besucht werden, wobei die Abfolge

freigestellt ist (Einstieg sowohl im WiSe als auch im SoSe möglich).

MONTAG: 16 – 18 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2

Page 14: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

14

Prof. Dr. Maria Spychiger Philosophy of Music Education Beginn: Mo., 04.04.2016 In diesem Seminar schauen wir uns Systeme musikalischer Bildung in unseren westeuropäischen

gesellschaftlichen Feldern, aber auch in andern Gesellschaften und zu unterschiedlichen historischen

Zeiten an. Wo stehen wir heute mit der musikalischen Bildung? Unter welchem Bildungsbegriff

erfolgt sie? Und welches sind die Vorstellungen, was Musik sei? Wie können wir als

Musikpädagoginnen und -pädagogen Verantwortung übernehmen und dazu beitragen, dass

möglichst alle Menschen die Möglichkeit haben, über den musikalischen Ausdruck und das

musikalische Erleben hinaus auch Zugang zu musikalischer Bildung zu haben? Anhand dieser

Auseinandersetzungen verschaffen wir uns einen breit gefächerten Überblick über musikalische

Betätigung, musikalisches Lernen und musikalische Bildung an verschiedenen Orten und zu

verschiedenen (historischen) Zeiten. Der Teilnahmenachweis besteht in einem eigenen Beitrag, in

welchem ein Beispiel konkreter Musikausübung analysiert und die dahinter liegende

musikpädagogische Philosophy identifiziert wird. Jedes Beispiel dient dazu, gemeinsam die

Gegenwart musikalischer Bildung und seine persönliche Rolle und Identität darin zu reflektieren, zu

verstehen und immer auch ein Stück weit in die Zukunft zu denken.

Literatur:

Capol, Reto (2005). Musik der Welt. Welten der Musik. Ein Lehrmittel für den Interkulturellen

Musikunterricht. Bern: H.e.p. Verlag.

Ehrenforth, Karl Heinrich (2005). Geschichte der musikalischen Bildung. Eine Kultur-, Sozial-

und Ideengeschichte in 40 Stationen. Mainz u.a: Schott.

Elliott, David J. (1995). Music Matters: A New Philosophy of Music Education. New York:

Oxford University Press.

Gruhn, Wilfried (2003): Geschichte der Musikerziehung. Eine Kultur- und Sozialgeschichte

vom Gesangunterricht de Aufklärungspädagogik zu ästhetisch-kultureller Bildung. Hofheim:

Wolke (2., überarb. u. erw. Aufl.).

Reichenbach, Roland (2007). Philosophie der Bildung und Erziehung. Eine Einführung.

Stuttgart: Kohlhammer.

Reimer, Bennett (1989). A Philosophy of Music Education. Englewood Cliffs: Prentice Hall (1st

ed. 1970).

Spychiger, Maria (1995). Mehr Musikunterricht an den öffentlichen Schulen? Entwicklung

eines zeichentheoretisch orientierten Begründungsansatzes als Alternative zur

außermusikalischen Argumentation. Hamburg: Verlag Dr. Kovac.

Spychiger, Maria (2008). „Music is something people do.” Ein Musikbegriff für den Unterricht

und als Grundlage kultureller Bildung. Frankfurt in Takt, Magazin der Hochschule für Musik

und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, 8, Nr. 2, 4-9.

Bemerkungen:

Diese Veranstaltung findet üblicherweise jedes Jahr im Wintersemester statt. Dieses Jahr liegt sie im

Sommersemester, weil die Dozentin im Wintersemester 16/17 im Forschungssemester sein wird. Die

nächste „Philosophy of Music Education“ wird erst wieder im WiSe 17/18 stattfinden.

Page 15: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

15

DIENSTAG: 12 –14 Uhr c.t. Die Raumfrage ist noch nicht ganz geklärt.Als Ausweichmöglichkeit ist Raum A015 vorgesehen. Dr. Ulrike Wingenbach Musik erfinden Beginn: Di.,12.04.2015

Musikmachen mit Kindern und Jugendlichen kann auf vielfältige Weise geschehen, vom Singen im

Klassenraum bis hin zum öffentlichen Auftritt mit der Schülerband. Ein besonderer Schwerpunkt in

diesem fachdidaktischen Seminar liegt auf dem Erfinden von Musik, d.h. es sollen eigene kleine

musikalische Produkte erstellt und didaktische und methodische Fragestellungen thematisiert

werden. Inhalte sind dabei unter anderem die Vertonung von musikalischen Grafiken, das Erstellen

von Werbejingles, Songwerkstatt in der Schule, das Spiel mit pentatonischen Leitern sowie die

Entwicklung rhythmischer und melodischer Muster. Von den Studierenden wird aktive musikalische

Mitarbeitet erwartet!

Literatur:

Nimczik, Ortwin und Schneider, Ernst Klaus (2000): Klangwerkstatt. Hören – Entdecken und

Untersuchen – Gestalten. Mainz u.a.O. (Schott).

Schwabe, Matthias (1992): Musik spielend erfinden. Kassel u.a.O. (Bärenreiter).

Schmitt, Rainer (1997): Musik erfinden. In S. Helms u.a. (Hrsg). Handbuch des

Musikunterrichts Primarstufe. Kassel (Gustav Bosse), S.187-236.

Reitinger, Renate (2008): Musik erfinden. Kompositionen von Kindern als Ausdruck ihres

musikalischen Vorstellungsvermögens. Regensburg (ConBrio).

DIENSTAG: 12– 14Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 1 Dr. Helmut Bartel Von der Spätromantik ins 20. Jahrhundert Beginn: Di., 12.04.2016 In diesem Seminar soll – nach zunächst grundsätzlichen Überlegungen zur Neuen Musik – gezeigt

werden, dass es ausgehend von Wagner über den Impressionismus und Expressionismus einen

kontinuierlichen Weg in die Klassische Moderne gibt. Zahlreiche Musikbeispiele aus dem späten 19.

und dem 20. Jahrhundert können schon in der Sekundarstufe I in den Musikunterricht einbezogen

werden. Darüber hinaus werden weitere auch für die Sekundarstufe II geeignete Beispiele, so

genannte Schlüsselwerke der Neuen Musik, vorgestellt werden. Neben der Analyse der Werke sollen

unterschiedliche Möglichkeiten der Vermittlung im Unterricht verschiedener Jahrgangsstufen

untersucht werden. Neben regelmäßiger Teilnahme ist für einen qualifizierten Schein eine

Kurzpräsentation mit anschließender darauf aufbauender schriftlicher Ausarbeitung erforderlich.

Literatur:

Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

Bemerkungen:

Das Seminar wendet sich schwerpunktmäßig an Studierende der Studiengänge L2 und L3.

Page 16: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

16

MITTWOCH: 10 –13.30 Uhr s.t. (Raum wird noch bekannt gegeben) Prof. Dr. Maria Spychiger und Prof. Sibylle Cada Fehlerkultur für das Musiklernen Beginn: Mi., 06.04.2016 (danach alle 14 Tage) Termine: 20.04., 04.05., 18.05., 01.06., 15.06., 06.07. Ohne Fehler geht es nicht – das wissen alle, die üben (und darüber hinaus!). Aus gemachten Fehlern

kann man mehr oder weniger lernen. In den letzten ca. 25 Jahren hat sich das interdisziplinäre

Konzept der Fehlerkultur etabliert, um das Lernpotenzial des Fehlermachens besser zu nutzen. Es ist

für das Musiklernen auch in der Entwicklung begriffen. Es kann für das Lernen am Instrument ebenso

wie für den schulischen Musikunterricht genutzt werden.

Die Studierenden erhalten Einblick in die aktuellen lernpsychologischen Erkenntnisse zum Thema

Fehlerkultur (durch Prof. Spychiger) und Anleitung zur fachlichen, fehlerkulturorientierten Praxis am

Instrument (durch Prof. Cada) – in diesem Fall am Klavier. Die meisten Einheiten der Veranstaltung

erfolgen im Teamteaching der beiden Seminarleiterinnen, mit wechselnden Schwerpunkten (Theorie

und/oder Praxis), immer aber mit Blick auf deren Verbindung.

Die Studierenden arbeiten an ihren eigenen Stücken, meistens in Anwesenheit und unter aktiver

Mitarbeit der Gruppe. Es kommt dabei nicht darauf an, wie weit man im Klavierspiel fortgeschritten

ist und es können auch Studierende am Seminar teilnehmen, die andere Instrumente spielen, oder

die nicht spielen. Die Teilnahme am Seminar ergibt sich aus der Bereitschaft zu dieser Art des

Lernens. Alle Teilnehmenden bearbeiten ein eigenes Thema und verfassen dazu eine abschließende

schriftliche Reflexion des durchlaufenen Prozesses.

Literatur:

(einzelne Kapitel aus diesen Büchern werden im Seminar abgegeben):

Kruse-Weber, Silke (2012) (Hrsg.): Exzellenz durch differenzierten Umgang mit Fehlern.

Kreative Potenziale beim Musizieren und Unterrichten. Mainz: Schott.

Mahlert, Ulrich (2006). Handbuch Üben: Grundlagen, Konzepte, Methoden. Wiesbaden:

Breitkopf & Härtel.

Mantel, Gerhard (2001). Einfach üben: 185 unübliche Übe-Rezepte für Instrumentalisten.

Mainz: Schott.

Oser, Fritz & Spychiger, Maria (2005). Lernen ist schmerzhaft. Zur Theorie des Negativen

Wissens und zur Praxis der Fehlerkultur. Weinheim: Beltz.

Röbke, Peter (2000). Vom Handwerk zur Kunst: didaktische Grundlagen des

Instrumentalunterrichts. Mainz: Schott.

Spychiger, Maria (2013). Fehlerkultur als Beziehungssicherheit. In: T. Hake (Hrsg.): Von der

Herausforderung, die Lösung (noch) nicht zu kennen. Entwicklungskonzepte für Menschen

und Organisationen in Zeiten rapiden Wandels (S. 139-161). Heidelberg: Carl-Auer Verlag.

Bemerkungen:

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen den Fachbereichen 1 und 2. Für den Studiengang

Lehramt an Gymnasien (L3) im FB 2 deckt sie das interdisziplinäre Modul 14 C ab. Für den

Fachbereich 2 ist das Seminar auch für Master Musikpädagogik offen und für den Fachbereich 1 für

Master Instrumentalpädagogik.

Page 17: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

17

Das Seminar findet 14-tägig statt. L3-Studierende, die die Veranstaltung als interdisziplinäres Seminar

belegen, erbringen die dritte Stunde in Form einer Vertiefung des eigenen Projektes.

DONNERSTAG: 12 –14 Uhr c.t. Leimenrode 29, Seminarraum 2 Prof. Dr. Maria Spychiger Das musikalische Selbstkonzept im Kontext spätmoderner Konzeptionen von Bildung und Identität Beginn: Do., 07.04.2016 Das musikalische Selbstkonzept –„wer ich bin und was ich kann in der Musik“ – ist Bestandteil des

gesamten Selbstbildes einer Person. Musikgeschmack, Reaktionen auf Musik, wann und mit wem sie

Musik macht oder zu Konzerten geht, ob sie gerne singt und denkt, sie könne das gut – das alles und

noch viel mehr gehört zu ihrem musikalischen Selbstkonzept. Mit einem positiven Selbstkonzept wird

die Musik im Leben einer Person eine wichtige Rolle spielen und ihr viel Freude bringen. Sie wird

auch motiviert sein, musikalisch zu lernen, oder sogar, die Musik zum eigenen Beruf zu machen. So

kann man mit David Hargreaves zwischen „Music in identity“ und „Identitiy in Music“ unterscheiden

(Hargreaves,2002).

Die Veranstaltung behandelt zuerst zentrale aktuelle allgemeine Konzepte der Bildung mit ihren

entwicklungs-, persönlichkeits- und musikpsychologischen Grundlagen. Wir befassen uns vertieft mit

der Entwicklung des musikalischen Selbstkonzepts, ergründen dessen Bedeutung für das

musikalische Lernen und die Motivation. Dazu werden einige Texte gelesen. Im zweiten Teil befassen

wir uns mit Unterrichtsaufnahmen (Videoaufnahmen aus einem laufenden Pro-jekt), und befragen

Praxis: Was tragen Lehrpersonennegative musikalische Selbstkonzepte entwickeln? Tatsächlich

haben sie diesbezüglich eine große Verantwortung.

Für den Teilnahmenachweis setzen die Teilnehmenden sich schriftlich entweder mit einem Text oder

einer Unterrichtssequenz auseinander und präsentieren diese im Seminar. Beim Lesen / bei der

Videoanalyse und Verstehen helfen wir einander in Frage- und Diskussionsstunden. Das Präsentieren

wird gesondert behandelt und Techniken des guten wissenschaftlichen Präsentierens erworben. Je

nach Studiengang ist es möglich, einen Leistungsschein zu erwerben bzw. für L2/5 anhand der

Videoanalysen die empirische Arbeit für Modul 8 zu schreiben.

Literatur:

Hargreaves, David J., Miell, Dorothe & MacDonald, Raymond A. R. (2002): What are musical

identities, and why are they important? In: R. A. R. MacDonald, D. J. Hargreaves, and D. Miell

(eds.): Musical identities. Oxford: Oxford University Press, 2-20

Hellmich, Frank (Hrsg.) (2011): Selbstkonzepte im Grundschulalter. Modelle, empirische

Ergeb-nisse, pädagogische Konsequenzen. Stuttgart: Kohlhammer

Hermans, Hubert & Gieser, Thorsten (2012): Handbook of Dialogical Self Theory. Cambridge:

Cambridge University Press

Oyserman, D., Elmore, K. & Smith, G. (2012): Self, self-concept, and identity. In M.R. Leary &

J.P.

Spychiger, Maria & Aktas, Ulas (2015). Primacanta – Jedem Kind seine Stimme. Eine

Intervention in 3. und 4. Klassen. Schlussbericht über die wissenschaftliche Begleitung (nicht

veröffentlicht). Frankfurt a.M.: Hochschule für Musik und Darstellende Kunst

Page 18: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

18

Spychiger, Maria (2015): Musikalische Selbstkonzepte fördern. Eine Lehrkompetenz. Pamina

Musikpraxis in der Grundschule, Heft Nr. 30

Spychiger,Maria (in print): Musical self-concept as a mediating psychological structure. From

musical experience to musical identity. Forthcoming in: D.J. Hargreaves, R. MacDonald & D.

Miell (eds.): The Oxford Handbook on Musical Identity. Oxford: Oxford UP

DONNERSTAG: 16 –18 Uhr c.t. Raum A 207 Prof. Dr. Maria Spychiger Musik, Erkenntnis und Selbstvergewisserung. Wissenschaftstheorie für die Musikpädagogik Beginn: Do., 07.04.2016 Der Wissenschaftstheorie begegnen wir anhand von Texten und aus mehreren Perspektiven,

besonders der musikpädagogischen, aus welcher wir fragen: Woher nehmen wir das Wissen bzw.

woher kommt es? Auf welche Weise gewinnen wir es, wann haben wir Erkenntnis? Eine Vertiefung

wird dem Konstruktivismus gelten, damit wir diesen mit seinen Fachtermini (z.B. Viabilität,

Perturbation, Emergenz, u.a.m.) als Erkenntnistheorie sicher vom Konstruktivismus als

psychologische Theorie des Lernens, wie sie heutigem Lernverständnis so oft zugrunde liegt,

unterscheiden können.

Das Seminar wird auch eine angewandte Phase haben: Wir prüfen die Ansätze und Erkennt-nisse

darauf hin, ob sie helfen, musikpädagogische Problem- und Fragestellungen besser zu verstehen und

ob dieses Verstehen uns auch zu mehr Optionen für Problemlösungen führt. Bringt es uns zum

Beispiel weiter, wenn wir etwa die Aufgabe, das 100-Jahrjubiläum einer Schule musikalisch zu

gestalten, einmal auf konstruktivistischer, einmal auf kritisch-theoretischer und einmal auf kritisch-

rationaler Basis stellen, und dann mehrere Lösungen miteinander vergleichen und verbinden? An

solchen Aufgaben werden wir uns versuchen und dabei auch die Möglichkeit ausschöpfen, zu

schriftlichen Ergebnissen zu kommen, ggf. auch als Leistungsscheine.

Wir wenden uns besonders in der letzten Phase der Musik zu und prüfen die Frage, inwiefern Musik

zu spezifischen Erkenntnissen führt. Wir befassen uns u.a. mit dem Gehalt der Aussage, Menschen

würden Musik hören oder machen, um sich zu erinnern und zu vergewissern, individuell auch: sich

seiner selbst zu vergewissern.

Literatur:

Herzog, Walter (2002): Zeitgemäße Erziehung. Die Konstruktion pädagogischer Wirklichkeit.

Weilerswist

Hogrebe, Wolfram (1996): Ahnung und Erkenntnis. Frankfurt a.M.: Suhrkamp

Kriz, Jürgen; Lück, Helmut E. & Heidbrink,Horst (1996): Wissenschafts- und

Erkenntnistheorie. Opladen: Leske & Budrich (3.Aufl.)

Nettl, Bruno (2010): Nettl's Elephant. On the History of Ethnomusicology. University of Illinois

Press

Reichenbach, Roland (2007): Philosophie der Bildung und Erziehung. Eine Einführung. Stutt-

gart: Kohlhammer

Page 19: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

19

DONNERSTAG:16 –18 Uhr c.t. Leimenrode, Seminarraum 2 Prof. Dr. Werner Jank Einführung in die Musikpädagogik Beginn: Do., 07.04.2016 Die Veranstaltung ist für Studierende in den ersten Semestern gedacht. Musikpädagogik „erforscht

und sichert die Grundlagen, die der Musikdidaktik begründbare und kontrollierbare Entscheidungen

möglich machen“ (Sigrid Abel-Struth). Was wird beim Musiklernen gelernt, wie und warum? Das sind

die zentralen Fragenstellungen der Musikpädagogik.

Die Lehrveranstaltung gibt einen einführenden Einblick in die Praxis und Theorie des

Musikunterrichts in unterschiedlichen Arbeitsbereichen. Vorgestellt und selbst erkundet werden

Aufgabenfelder, Konzepte und unterrichtspraktische Aspekte des Musiklernens und -lehrens sowie

Arbeitsweisen und Orientierungen musikpädagogischer Theoriebildung. Heute relevante, aktuell

diskutierte Fragen derMusikpädagogik bilden einen Schwerpunkt. Ausblicke auf Aspekte der

internationalen musikpädagogischen Diskussion und auf die historische Entwicklung des

Musikunterrichts treten hinzu.

Teilnahmenachweis: Regelmäßige Teilnahme sowie eine eigene kleine Vorbereitung und

Präsentation, z.B. zur Darstellung eines musikpädagogischen Arbeitsbereichs wie Musikschule,

Kindertagesstätte oder kirchliche Jugendarbeit. Informationen zum Erwerb eines

Leistungsnachweises werden in der Lehrveranstaltung gegeben.

Literatur:

Biegholdt, Georg (2013): Musik unterrichten. Grundlagen, Gestaltung, Auswertung. Seelze:

Friedrich Verlag

Gruhn, Wilfried (2010): Anfänge des Musiklernens. Eine lerntheoretische und

entwicklungspsy-chologische Einführung. Hildesheim usw.: Georg Olms

Heukäufer, Norbert (Hrsg.) (2007): Musik Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II.

Berlin: Cornelsen Verlag Scriptor

Jank, Werner (Hrsg.) (2013): Musik-Didaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II.

Berlin: Cornelsen Verlag Scriptor (5.überarb. Aufl.)

Jank, Werner und Hilbert Meyer (2011): Didaktische Modelle. Berlin: Cornelsen Verlag

Scriptor (10. Aufl.)

Kraemer, Rudolf-Dieter (2004): Musikpädagogik – eine Einführung in das Studium. Augsburg:

Wißner

Bemerkungen:

Die Lehrveranstaltung „Einführung in die Musikpädagogik“ wird grundsätzlich nur in

Sommersemestern angeboten, nicht jedoch in Wintersemestern.

Musikdidaktisches Blockseminar: Bernd Söhner TaKeTiNa –Potentialentfaltung durch ganzheitliches Erleben von Rhythmus Blockseminar, (Raum wird noch bekannt gegeben) Termine: Freitag / Samstag 22./23. April 2016

Page 20: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

20

Freitag: 14 –19.30 Uhr; Samstag: 10 bis 17.30 Uhr s.t. Der TaKeTiNa®-Prozess aktiviert seit mehr als 40 Jahren menschliches und musikalisches Potential

und fördert durch einen sensomotorischen, rhythmisch-bewegten und sinnlichen Er-fahrungs- und

Erlebnisablauf gehirngerechtes Lernen. Durch den spielerischen Umgang mit Stimme, Schritten und

Klatschen werden die Teilnehmer in verschiedene polyrhythmische Verhältnisse geführt und

erfahren die Komplexität sich über-lappender einfacher Strukturen. Das Erleben von Ordnung &

Chaos, Drinnen & Draußen, Entspannung & Überforderung führt dabei zur Spürbarkeit musikalischer

Phänomene wie beispielsweise Groove und Fluss. Mechanismen und Herausforderungen des

Rhythmuslernens und -lehrens zeigen sich unmittelbar und konkret im physischen und psychischen

Bereich. Dabei ist TaKeTiNa eine ideale Methode zu persönlichem und musikalischem Wachstum und

lustvoller Entschleunigung. Ein TaKeTiNa–Workshop führt Musiker und Musikpädagogen genussvoll

zu mehr Kreativität, Vitalität, Leichtigkeit und innerer Ruhe.

Der Dozent:

Bernd Söhner, geboren 1981, studierte Schulmusik (Hauptfach Klavier) in Mannheim und

Verbreiterungsfach Jazz- und Popularmusik (Hauptfach E-Bass) in Stuttgart. Die Ausbildung zum

TaKeTiNa®-Rhythmuspädagogen bei Reinhard Flatischler absolvierte er von 2010 bis 2012.

Neben der Tätigkeit als Gymnasiallehrer leitet er TaKeTiNa-Workshops, beispielsweise in Firmen und

psychosomatischen Kliniken.

Literatur:

Literaturempfehlungen werden im Seminar gegeben.

Bemerkungen:

Wer möchte bringe bequeme Kleidung, warme Socken und eine Decke/Matte mit. Anmeldung bis

Mittwoch, 13. April 2016 bei Prof. Dr. Werner Jank.

Bitte beachten Sie: Das Seminar (bzw. dieser Workshop) entspricht einem 1-stündigen Seminar. In

Verbindung mit einer zweiten 1-stündigen Lehrveranstaltung aus einem anderen Semester kann hier

ein Teilnahmenachweis für die oben in der Modulzuordnung genannten Module erworben werden

(jedoch kein benoteter Leistungsnachweis).

Page 21: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

21

Musiktheorie

Abkürzungen: S: Hauptseminar NK: Seminar Neue Kompositionstechnik 20./21. Jh.: Seminar Musik des 20./21. Jahrhunderts Satzlehre: Seminar mit Satzlehre-Schwerpunkt Satzlehre/Analyse: Seminar mit den Schwerpunkten Satzlehre und Analyse SÜ: offen für alle Studiengänge c.t. cum tempore (Die betreffende Veranstaltung beginnt eine Viertelstunde später als angegeben.) LN: Leistungsnachweis (Festlegung laut den entsprechenden Studien- und Prüfungsordnungen) TN: Teilnahmenachweis (Festlegung durch den Dozenten)

MONTAG: 10–12 Uhr c.t. Raum A 208 Dr. Christian Raff Annäherung an J.S. Bachs instrumentale und vokale Fugen Beginn: Mo., 04.04.2016 (S, Satzlehre/Analyse, TN: Mappe/Referat, LN: Hausarbeit) Das Wort: Contrapunkt, pfleget sonst bey denen, die nur dem bloßen Naturell zu folgen gedenken, einen mehrentheils widrigen Eindruck zu machen, und für überflüssige Schulfüchserey gehalten zu werden. Die Ursache ist, weil ihnen nur der Name, nicht aber die Eigenschaft und der Nutzen davon bekannt ist. (J.J. Quantz, „Versuch einer Anweisung …“, Berlin 1752, S. 16) J.S. Bachs Fugen gehören zum traditionellen „Kanon“ der Studiengegenstände. Generationen von Musikern und Komponisten haben sich von ihnen inspirieren lassen. Schon im 18. Jahrhundert waren sie bewunderte Vorbilder und wurden gründlich untersucht: Siehe F.W. Marpurgs zweibändige „Abhandlung von der Fuge“ (Berlin 1753 und 1754) – „nach den Grundsätzen und Exempeln der besten deutschen und ausländischen Meister entworfen“. Solche historischen Darstellungen des Kontrapunkts unterscheiden sich jedoch erheblich von ‚modernen‘ Interpretation – was u.a. an den jeweils verwendeten Begriffen und den verschiedenen Herangehensweisen deutlich wird. Wodurch zeichnen sich Bachs Fugen aus? In welcher Tradition stehen sie? Welche (besonderen) Arten des Kontrapunkts kennt das Spätbarock? Gibt es charakteristische Unterschiede zwischen instrumentalen und „Singfugen“? Wie kann man bei der Komposition einer Fuge vorgehen? Inwiefern sind die Fugen Bachs eine zeitgebundene bzw. konservative Erscheinung und inwieweit strahlen sie auf spätere Komponisten aus? Was fangen wir heute mit ihnen an? Fasziniert uns an Ihnen mehr das harmonische Miteinander von Verschiedenem, die Logik und Ökonomie der Organisation oder die Vielfalt der Stile und des Ausdrucks? Voraussetzung für einen Teilnahmenachweis (TN) ist (neben regelmäßiger Anwesenheit) das Anfertigen entsprechender kleiner Satzübungen (ggf. auch die Analyse eines Stücks in Form eines Kurz-Referats). Für einen Leistungsnachweis (LN) wird eine analytische Hausarbeit im Umfang von 10-15 Seiten erwartet. MONTAG: 12–14 Uhr c.t. Raum A 015 Dr. Thomas Enselein Analyse und Komposition barocker Triosonatensätze Beginn: Mo., 04.04.2016

Page 22: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

22

(S, Analyse / Satzlehre; TN) Hauptinhalt des Seminars sind Kompositionsversuche im Stile barocker Triosonaten. Am Beginn steht die Analyse ausgewählter Sätze im Hinblick auf ihren formalen, tonartlichen und kontrapunktischen Aufbau. Verschiedene Satzlehre-Einheiten sollen an das eigenständige Schreiben heranführen: die Bearbeitung obligater dreistimmiger Sätze durch Hinzufügung ei-ner sinnvollen Generalbassbezifferung einschließlich improvisatorischer und schriftlicher Aus-führung, die Erarbeitung unterschiedlicher Satz- und Sequenzmodelle und ihre figurative Ausarbeitung, Ausführung zweier konzertierender Stimmen zu einer vorgegebenen zunächst be-zifferten Basslinie, Beantwortungstechniken (real/tonal) und doppelter Kontrapunkt. Im Rahmen des Seminars sollen die eigenständig erstellten Sätze nach Möglichkeit auch praktisch erprobt werden. MONTAG: 14–16 Uhr c.t. Raum A 206 Prof. Ernst August Klötzke Musik im Spiegel der bildenden Kunst/ bildende Kunst im Spiegel der Musik Beginn: Mo., 04.04.2016 (S, Satzlehre/Analyse, TN: Mappe und kleine Hausarbeit; LN: Hausarbeit entsprechend den Anforderungen der jeweiligen SPO) „Immer mehr drängen sich mir Parallelen zwischen Musik und Bildender Kunst auf. […]Sicher sind Künste zeitlich, das liesse sich leicht nachweisen.“ (Paul Klee) Die innigen Beziehungen zwischen Musik und Bildender Kunst bilden sich historisch sowohl durch die theoretische Betrachtung beider Künste als auch durch die praktische Arbeit ab, die sich in wechselseitigen Beeinflussungen niederschlägt. So stellt beispielsweise Leonardo da Vinci in seinem „Trattato della Pittura“ (Traktat über die Malerei) Querverbindungen aber auch klare Trennungen zwischen beiden Disziplinen dar, Johann Georg Sulzer, Georg Friedrich Wilhelm Hegel, Wassily Kandinsky oder Paul Klee suchen das eine im anderen wieder zu finden, Arnold Schönberg äußert sich sowohl in der Malerei als auch in der Musik. Schon seit dem 17. Jahrhundert liegen Kompositionen vor, die sich auf „Bildnerisches“ beziehen, wie etwa Heinrich Ignaz Franz Bibers „Pauernkirchfahrt“ oder auch seine „Battalia“. Im 19. Jahrhundert begannen bildende Künstler und Komponisten die andere Kunst mehr und mehr in ihr Schaffen einzubeziehen, bildeten projektbezogene Arbeitsgemeinschaften oder schufen gemeinsam multimediale Werke. Etliche Bilder fanden direkten Eingang in die Musik wie beispielsweise „Hunnenschlacht“ (Franz Liszt nach einem Gemälde von August von Kaul-bach), „Bilder einer Ausstellung“ (Modest Musorgsky nach Bildern von Viktor Hartmann), „Die Toteninsel“ (Max Reger und Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow nach einem Gemälde von Arnold Böcklin) oder waren Ideengeber für kompositorische Strategien (wie etwa in Gustav Mahlers 3. Satz der 1. Symphonie, der im Autograph mit „Todtenmarsch in Callots Manier“ überschrieben ist. Solchen Vertonungen stehen Komponistenporträts und unzählige Genrebilder Musizierender gegenüber, die auch der Ikonografie als Forschungsmaterial dienen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts vertrat Paul Klee die Auffassung, die bildende Kunst könne ihre Vollkommenheit nur durch das Verlassen des Gegenständlichen erreichen und bezog sich dabei auf Musik von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. Im Zentrum steht Seminars steht die Auseinandersetzung mit Gemeinsamkeiten beider Künste in verschiedenen Stilistiken aber auch die Problematik, dass nicht immer (wie etwa im Impressionismus) Parallelentwicklungen vorzufinden sind. Neben analytischen Vertiefungen werden auch praktische Übungen durchgeführt.

Page 23: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

23

Literatur: • Schmierer, E./ Fontaine, S./ Grünzweig, W./ Brzoska, M. (Hrsg.) (1995): Töne, Farben, Formen

– Über Musik und die Bildenden Künste. Laaber. • Christensen, L./ Fink, M. (Hgg.) (2011): Wie Bilder klingen – Tagungsband zum Symposium

„Musik nach Bildern“. Wien/ Berlin/ Münster. • v. Maur, Karin (Hrsg.) (1985): Vom Klang der Bilder – Die Musik in der Kunst des 20.

Jahrhunderts. München. MONTAG: 18–20 Uhr c.t. Raum A 206 Prof. Gerhard Müller-Hornbach, Prof. Orm Finnendahl und Prof. Ernst August Klötzke Neue Kompositionstechniken Beginn: Mo., 04.04.2016 85 Inhalt des Seminars ist ein vertiefter Einblick in kompositorische, ästhetische und instrumentale Entwicklungen der Musik nach 1945. Dabei werden Themen wie Serialismus, Minimalismus, Komplexismus, Elektronik, Improvisation, Klangfarbe, Geräusch und Cross Over bearbeitet. Das Seminar ist Pflichtveranstaltung für die Studierenden der KIA, 4. Semester und offen für Interessierte anderer Studiengänge (ohne TN). DIENSTAG: 16–18 Uhr c.t. Raum A 206 Prof. Gerhard Müller-Hornbach „Ästhetik und Satztechnik – Aspekte meines Komponierens“ Beginn: Di., 05.04.2016 Für mich sind die beiden Aspekte eng miteinander verwoben. Satztechnische und kompositionstechnische Verfahren können nie Selbstzweck sein sondern ergeben sich aus den Forderungen der jeweiligen ästhetischen Konzepte und inhaltlichen Anliegen einer Komposition. Dabei verstehe ich Musik nicht als hermetisches System sondern als eine Möglichkeit existenzielle Fragestellungen auf besondere Weise zu formulieren und Haltungen und Sichtweisen in ihrer Komplexität und Ambivalenz erfahrbar zu machen. Anhand exemplarischer Beispiele aus meinem Komponieren der letzten 40 Jahren möchte ich sichtbar werden lassen, wie in meiner künstlerischen Arbeit die Erfindung immer Hand in Hand mit dem Forschen und Suchen geht. MITTWOCH: 10–12 Uhr c.t. Raum A 206 Prof. Johannes Quint Chopins Mazurken: Analysen und Stilkopien Beginn: Mi., 06.04.2016 (S, Satzlehre / Analyse, TN, LN: Hausarbeit entsprechend den Anforderungen der jeweiligen SPO) Chopins Mazurken stellen einen Sonderfall im Gesamtwerk dar, da hier der virtuose Anteil zugunsten melodisch-rhythmischer und harmonischer Experimente in den Hintergrund tritt. Ihre Überschaubarkeit und Charakteristik machen die Stücke zu idealen Vorbildern für satztechnische Übungen - wir werden daher im Seminar sowohl Chopins Werke analysieren als auch eigene

Page 24: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

24

Kompositionsversuche machen, die in einem seminarinternen Abschlusskonzert aufgeführt werden sollen. Literatur:

• The Cambridge Companion to Chopin (ed. by Jim Samson, Cambridge University Press, 1992) • Jim Samson: The Music of Chopin (Clarendon Press, Oxford 1985)

MITTWOCH: 12–14 Uhr c.t. Raum A 206 Prof. Johannes Quint Karlheinz Stockhausen Beginn: Mi., 06.04.2016 (S, 20./21. Jh., Analyse; TN; LN: Hausarbeit entsprechend den Anforderungen der jeweiligen SPO) Karlheinz Stockhausen ist wohl der bedeutendste Komponist der Nachkriegszeit. Seine Musik wird oft etwas voreilig mit dem Begriff „Serialismus“ identifiziert. Doch ist eine solche Einordnung stark simplifizierend. Stockhausen hat in seinem Leben immer wieder neu über das Komponieren nachgedacht und seine Technik ständig weiterentwickelt und modifiziert. Im Seminar werden die Kompositionen thematisiert, die vor 1977, also vor der Arbeit am Großprojekt „Licht“ entstanden sind. Dabei werden wir auch Stockhausens theoretische Texte lesen und mit seiner Musik in Verbindung bringen. Literatur:

• Karlheinz Stockhausen: Texte zur Musik, Band I-III • Rudolf Frisius: Karlheinz Stockhausen, Band 1

MITTWOCH: 14–16 Uhr c.t. Raum A 207 Dr. Christian Raff A. Skrjabin (1872-1915) – Klavier- und Orchesterwerke Beginn: Mi., 06.04.2016 (S, Analyse, TN: Referat, LN: Hausarbeit) Der russische Konzertpianist und Komponist Alexander Skrjabin (1872-1915) gehört wohl zu den faszinierendsten Musiker-Persönlichkeiten am Beginn des 20. Jahrhunderts. Seine Tonsprache beginnt in (spät)romantischer Tradition, um sich dann bis an die Grenzen der Tonalität vorzuwagen. Vom "Chopin-Akkord" bis zur so genannten "Klangzentrenharmonik" und visionären Experimenten spannt sich der Bogen seiner harmonischen Entwicklung. Dem zunächst dominierenden Klavierwerk (primär für die eigene Konzerttätigkeit komponiert) tritt bald ein ambitioniertes sinfonisches Schaffen an die Seite, das sich (nach ersten Versuchen) von mehrsätzigen Sinfonien schrittweise auf einsätzige 'sinfonische Dichtungen' konzentriert. Skrjabins Musik ist eng verbunden mit philosophischen, theosophischen und synästhetischen Ideen, die von der romantischen Kunst-Apotheose mit religiösen Zügen (Chorfinale der 1. Sinfonie) schließlich bis zu dubiosen Welterlösungs-Fantasien reichen (Projekt des "Mysterium"). Voraussetzung für einen Teilnahmenachweis (TN) ist (neben regelmäßiger Anwesenheit) die Analyse eines Stücks oder eines Teils daraus (in Form eines Referats). Für einen Leistungsnachweis (LN) wird eine Hausarbeit im Umfang von 10-15 Seiten erwartet.

Page 25: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis der HfMDK für ... · PDF fileauch an den vor zehn Jahren entdeckten Kontrapunktstudien Wilhelm Friedemann Bachs orientieren, die dieser bei seinem

25

DONNERSTAG : 12–14 Uhr c.t. Raum C 405 Nikodemus Gollnau Charakterstücke Beginn: Do., 07.04.2016 (S, Satzlehre/Analyse, TN: Referat, LN: Referat und Hausarbeit) Charakterstücke – diese kurzen, lyrischen und meist übertitelten Stücke werden unweigerlich und zu Recht mit der Romantik assoziiert. Mit der Romantik als kulturgeschichtliche Epoche aber auch mit deren Themen (Leidenschaft, individuelles Erleben,...) und Anliegen (Vereinigung von Verstand und Gefühl/Wunderbarem). Ist das Charakterstück evtl. sogar ein konkreter Lösungsvorschlag dieses Anliegens? Es lässt sich als eine Experimentierwiese der jungen Romantiker fernab der strengen Formen der Klassik bezeichnen. Szenen, Stimmungen oder Empfindungen werden musikalisch eingefangen bzw. ausgedrückt. Aber „was ist musikalischer Charakter“ bzw. „wie wird außermusikalischer Charakter zu Musik“? Im Experimentierfeld fehlt oft Klarheit: (Wie) lässt sich das Charakterstück definieren und ist seine Idee über die Grenzen der Romantik überlebensfähig (gewesen)? Existieren auch im 20. Jahrhundert Kompositionen, die man als Charakterstück bezeichnen kann (Webern, Bartok, Kurtag, Stockhausen...)? Im Seminar sollen Antworten auf u.a. diese Fragen gefunden werden, verschiedene (potentielle) Charakterstücke analysiert (romantischer Schwerpunkt), sowie eigene stil- und charaktergebundene satztechnische Arbeiten erstellt werden. DONNERSTAG: 14–16 Uhr c.t. Raum A 104 Claus Kühnl Bicinien des 16. Jahrhunderts Beginn: Do., 07.04.2016 (S, Satzlehre/Analyse, TN) Einige thematische Stichworte zum Seminar: Entwicklung des europäischen Tonsystems. Die acht „Töne“ und Glareans Erweiterung. Melodische und rhythmische Grundlagen. Zusammenklang. Konsonanz und Dissonanz. Varietas. Wir analysieren zuerst Cantusfirmus-Sätze von Othmayer, anschließend vokale und instrumentale Imitationssätze von Lasso und anderen. Schwerpunkt des Seminars sind die eigenen satztechnischen Übungen der Teilnehmer. Literatur:

• Thomas Daniel, Eine Satzlehre zur Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts.