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CHRISTIAN HÜNEMÖRDER, Hamburg ZUR NACHWIRKUNG DES ARISTOTELES BEI DEN BIOLOGEN IM 19. UND 20. JAHRHUNDERT In der groß angelegten Synthese seiner geistes- und naturwissen- schaftlichen Ansichten und Erkenntnisse, den 1784 veröffentlichten „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit", setzt sich Johann Gottfried Herder (1744-1803) auch mit den „wissenschaftli- chen Übungen der Griechen" auseinander. Zutiefst bedauert er den Verlust eines Teils der Werke des Aristoteles, durch den „die reine Vernunft und Wissenschaft" so sehr „gewonnen hat", „daß er in ih- rem Gebiet als ein Monarch der Zeiten dasteht". Sein Urteil über ihn gipfelt in der folgenden Behauptung 1 : „Wer indessen den Griechen den Geist reiner Wissenschaft ab- spricht, möge ihren Aristoteles und Euklides lesen, Schriftsteller, die in ihrer Art nie übertroffen wurden; denn auch das war Pia- tons und Aristoteles' Verdienst, daß sie den Geist der Naturwissen- schaft und Mathematik erweckten, der über alles Moralisieren hin- aus ins Große geht und für alle Zeiten wirket. Mehrere Schüler derselben waren Beförderer der Astronomie, Botanik, Anatomie und andrer Wissenschaften, wie denn Aristoteles selbst bloß mit seiner Naturgeschichte den Grund zu einem Gebäude gelegt hat, an welchem noch Jahrhunderte bauen werden." Diese prophetische Aussage reizte mich, einmal zu untersuchen, wie weit die Biologen in den nachfolgenden beiden Jahrhunderten, die in kaum vorhersehbarer Deutlichkeit von den sich entwickelnden Naturwissenschaften geprägt worden sind, sich ihrem Ahnherrn ver- pflichtet gefühlt haben. Dies erscheint mir um so wichtiger, als ge- rade in den letzten Dezennien der wahre Wert des Aristoteles vor al- lem für die Biologie immer deutlicher anerkannt wurde 2 . 1 Buch 13, Kap.5. In: Herders Werke in 5 Bänden, Bd.4, Berlin-Weimar 1964 (Bi- bliothek Deutscher Klassiker) 317-318. 2 Vgl. ζ. B. Wolfgang Kulimann, Die Teleologie in der aristotelischen Biologie. Ari- stoteles als Zoologe, Embryologe und Genetiker, Heidelberg 1979 (SB Heideiber- Brought to you by | New York University Bobst Library Technical Services Authenticated Download Date | 12/7/14 11:41 PM

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CHRISTIAN HÜNEMÖRDER, Hamburg

ZUR NACHWIRKUNG DES ARISTOTELES BEI DEN BIOLOGEN IM 19. UND 20. JAHRHUNDERT

In der groß angelegten Synthese seiner geistes- und naturwissen-schaftlichen Ansichten und Erkenntnisse, den 1784 veröffentlichten „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit", setzt sich Johann Gottfried Herder (1744-1803) auch mit den „wissenschaftli-chen Übungen der Griechen" auseinander. Zutiefst bedauert er den Verlust eines Teils der Werke des Aristoteles, durch den „die reine Vernunft und Wissenschaft" so sehr „gewonnen hat", „daß er in ih-rem Gebiet als ein Monarch der Zeiten dasteht". Sein Urteil über ihn gipfelt in der folgenden Behauptung1:

„Wer indessen den Griechen den Geist reiner Wissenschaft ab-spricht, möge ihren Aristoteles und Euklides lesen, Schriftsteller, die in ihrer Art nie übertroffen wurden; denn auch das war Pia-tons und Aristoteles' Verdienst, daß sie den Geist der Naturwissen-schaft und Mathematik erweckten, der über alles Moralisieren hin-aus ins Große geht und für alle Zeiten wirket. Mehrere Schüler derselben waren Beförderer der Astronomie, Botanik, Anatomie und andrer Wissenschaften, wie denn Aristoteles selbst bloß mit seiner Naturgeschichte den Grund zu einem Gebäude gelegt hat, an welchem noch Jahrhunderte bauen werden."

Diese prophetische Aussage reizte mich, einmal zu untersuchen, wie weit die Biologen in den nachfolgenden beiden Jahrhunderten, die in kaum vorhersehbarer Deutlichkeit von den sich entwickelnden Naturwissenschaften geprägt worden sind, sich ihrem Ahnherrn ver-pflichtet gefühlt haben. Dies erscheint mir um so wichtiger, als ge-rade in den letzten Dezennien der wahre Wert des Aristoteles vor al-lem für die Biologie immer deutlicher anerkannt wurde2.

1 Buch 13, Kap.5. In: Herders Werke in 5 Bänden, Bd.4, Berlin-Weimar 1964 (Bi-bliothek Deutscher Klassiker) 317-318.

2 Vgl. ζ. B. Wolfgang Kulimann, Die Teleologie in der aristotelischen Biologie. Ari-stoteles als Zoologe, Embryologe und Genetiker, Heidelberg 1979 (SB Heideiber-

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Freilich begegnet jedes wirkungsgeschichtliche Bemühen zahlrei-chen Schwierigkeiten. Zunächst einmal erwähnt fast jede größere synthetische Arbeit mit Ausnahme fachspezifischer biologischer Ein-zeluntersuchungen Aristoteles in irgendeiner Weise. Eine Beschrän-kung ist deshalb schwierig und jede Auswahl von Zeugnissen subjek-tiv. Dennoch möchte ich versuchen, einen Eindruck von dem Cha-rakter dieser Rezeption durch wenige, Geisteswissenschaftlern ge-wöhnlich unbekannte Autoren zu vermitteln, welche sich in verschie-denen literarischen Genera als ausgewiesene Biologen historisch mit Aristoteles auseinandergesetzt haben. Dabei soll auch darauf geach-tet werden, wie weit Aristoteles von diesen in Anspruch genommen wird, um durch eine gezielte Auswahl seiner Lehren die eigene wis-senschaftliche oder philosophische Position zu untermauern. Ebenso wichtig ist die jeweilige Strategie der Argumentation des modernen Naturwissenschaftlers, mit der er den Stagiriten sich selbst und dem möglicherweise extrem fortschrittsgläubigen Leser gegenüber vertei-digt. Dies geschieht bei manchmal etwas gönnerhafter Anerkennung der Pionierleistung des Aristoteles als Begründer mehrerer Einzel-wissenschaften nicht selten dadurch, daß bedauernd oder sogar mit erhobenem Zeigefinger tadelnd festgestellt wird, daß bei diesem oder jenem biologischen Problem der große Mann unbegreiflicher-weise geirrt habe, obwohl er doch greifbar nahe an die richtige, eben die zur Zeit des Autors moderne, Erklärung herangekommen war. An sich ist diese verbreitete Einstellung mittelbar die fruchtbarste; denn sie ermuntert dazu, nach plausiblen Gründen für die Irrtümer des Aristoteles zu suchen. Wir werden sehen, daß zu diesen natürlich auch die von ihm selber nicht diskutierten Voraussetzungen seines philosophischen Denkens gehören, die dann manchmal als archaisch und wissenschaftsfremd verworfen werden. Ferner wird sich zeigen, daß diese verschiedenen Aspekte sich keineswegs immer gegenseitig ausschließen, vielmehr in wechselnden Kombinationen auftreten.

Beginnen wir mit Heinrich Schmidt (1874-1935). Der ehemalige Volksschullehrer geriet in den Bannkreis von Ernst Haeckel (1834-1919) in Jena, der ihn als Studenten der Naturwissenschaften seit

ger Akad. d. Wiss. 1979, 2) 60-64. - Zu der Diskussion über die Teleologie vgl. auch Verf., Teleologie in der Biologie, historisch betrachtet, in: Formen teleologi-schen Denkens, Berlin 1981 (TUB-Dokumentation Kongresse und Tagungen, Heft 11) 79-97.

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1899 besonders förderte. Kurz vor dessen Tod veröffentlichte er als Leiter des Haeckel-Archivs seine „Geschichte der Entwicklungs-lehre"3, die zoologisch wie philosophisch den Geist seines Lehrers widerspiegelt. Die Auseinandersetzung mit Aristoteles ist deshalb ziemlich ausführlich, weil er von einigen Philosophiehistorikern als „Vertreter der Entwicklungslehre" bezeichnet worden war. Dazu nimmt Schmidt differenziert Stellung, indem er, die besonnene Deu-tung von Theodor Gomperz (1832-1912)4 übernehmend, die Stu-fenfolge der Naturkörper in der Tierkunde5 mit ihrer „Stetigkeit des Überganges"6 von den unbeseelten Naturkörpern über die Pflanzen zu den Tieren nach dem Grad der Beseelung nicht im Sinne der Ab-stammungslehre als ein „Nacheinander oder gar Auseinander, son-dern nur (als) ein Nebeneinander" interpretiert. Die Lehre vom „all-gemeinen Übergang vom Nichtlebenden zum Lebenden" wiederauf-nehmend7, stellt er fest, daß dieser nicht real, sondern logisch ge-meint sei, und leitet schließlich sogar die Urzeugung aus der Verbin-dung der Elemente, die ja auch ineinander übergehen können8, her:

„Was entsteht, ist für Aristoteles der Anlage , den Elementen nach vorhanden . Tiere und P f l a n z e n ents tehen deshalb in der Erde, wei l in der Erde Wasser vorhanden ist und im Wasser Luft (Pneuma) , in der aber Lebenswärme, Psyche . Es ist a lso e igentl ich alles belebt, daher kann auch aus scheinbar N i c h t l e b e n d e m Lebendiges entste-hen. Eine Frage nach der (ursprünglichen) Ents tehung des Lebens gab es also für Aristoteles e igent l ich nicht."

Im Zusammenhang mit der Behandlung der sich aus der aristote-lischen Bewegungslehre ergebenden teleologischen Deutung der am

J Leipzig 1918. 4 Griechische Denker. Eine Geschichte der antiken Philosophie, 2. Aufl., Leipzig

1909, Bd. 3, 120 sqq. 5 Hist. An. VIII 1,588 b 4-23. Vgl. dazu Rudolf Virchow in seinem Berliner Vortrag

vom 12.2.1859 über „Atome und Individuen", in: Vier Reden über Leben und Kranksein. Unveränderter Abdruck, Berlin 1862, 68; ferner die Arbeiten aus dem Ernst-Haeckel-Haus: Peter G.Hesse, Der Lebensbegriff bei den Klassikern der Naturforschung. Seine Entwicklung bei 60 Denkern und Forschern bis zur Goe-thezeit, Jena 1943, 26; Georg Uschmann, Der morphobiologische Vervollkomm-nungsbegriff bei Goethe und seine problemgeschichtlichen Zusammenhänge, Jena 1939.

6 Schmidt, op. cit. (o. Anm.3) 45. 7 Schmidt, op. cit. (o. Anm. 3) 435. 8 Deshalb ist für Schmidt, op. cit. (o. Anm.3) 158 Aristoteles „der geistige Urheber

der Alchemie".

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bebrüteten Hühnerei untersuchten Embryonalentwicklung wird dann das jeden Historiker schockierende Urteil gefällt9:

„Aristoteles kannte die Lösung des ontogenetischen Entwicklungs-rätsels noch nicht, die uns Ernst Haeckel im Biogenetischen Grundgesetz gegeben hat, nach welchem die .prospektiven Poten-zen' des Keimes ihre mechanische Ursache in der Phylogenesis, der erdgeschichtlichen Entwicklung des Keimes besitzen. Die En-telechie des Keimplasmas, die ja unzweifelhaft existiert, ist kein unauflösbares Naturphänomen, vor dem das Forschen halt ma-chen müßte."

Erstaunlicherweise hat Schmidt, wohl wissend von dem in der Neuzeit wieder aufflammenden prinzipiellen Streit über Präforma-tion oder Epigenese in der Embryonalentwicklung10, die aristoteli-sche Einstellung verkannt. Er geht dabei von einem vom allgemeinen Sprachgebrauch etwas abweichenden Verständnis von Präformation aus11:

„Die teleologische Grundrichtung seines ganzen Denkens führte Aristoteles bis zu einer Art von Präformationstheorie: nicht der Same ist für ihn das Ursprüngliche, sondern das vollendete Tier. Im Samen aber ist für ihn das ganze Tier mit allen seinen Einzel-heiten schon vorgebildet."

Hier hat er außer acht gelassen, daß durch die Entelechie nur das Fernziel immateriell bestimmt wird, jeder einzelne Entwicklungs-schritt bei Aristoteles jedoch neue materielle Strukturen entstehen und nicht ein bereits winzig klein vorgebildetes Tier lediglich ausfor-men läßt.

Der hauptsächlich als vergleichender Physiologe hervorgetretene Zoologe Wolfgang von Buddenbrock (1884-1964) würdigt in seinen „Bildern aus der Geschichte der biologischen Grundprobleme"12 zu-nächst dieses ihn selber immer wieder faszinierende Forschungsge-biet:

„Für die wissenschaftliche Bedeutung des Entwicklungsproblems ist die außerordentliche Anziehung charakteristisch, die es seit je-

' Schmidt, op. cit. (o. Anm. 3) 46. 10 Vgl. z.B. Oscar Hertwig, Präformation oder Epigenese? Grundzüge einer Entwick-

lungstheorie der Organismen, Jena 1894 (Zeit- und Streitfragen der Biologie, Heft 1).

11 Schmidt, op. cit. (o. Anm. 3) 46. 12 Berlin 1930, 38.

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her gerade auf die originellsten Denker aller Zeiten ausgeübt hat. Wir sehen Aristoteles, Harvey, Baer, Weismann, Roux, Driesch, Spemann mit diesen Dingen beschäftigt, wir sehen, daß fast ein je-der von ihnen sich bemüht hat, dem geheimnisvollen Vorgange der Entwicklung neue Seiten abzugewinnen, ohne daß sie seinen Reichtum erschöpft haben."

Anschließend betont er, daß von den beiden gegensätzlichen Po-sitionen, die in der Antike nur theoretisch durchdacht werden konn-ten, Aristoteles nicht die präformistische13, sondern die epigeneti-sche eingenommen hat.

Für die Frage der damals ebenfalls nicht experimentell widerleg-baren Urzeugung brachte er jedoch keinerlei Verständnis auf, sie gilt ihm als14

„ein uralter Volksaberglaube, von dem sich aber auch die erlesen-sten Geister nicht freizumachen vermochten. Selbst Aristoteles, der ja bereits über namhafte anatomische Kenntnisse verfügte, gehörte zu ihren Anhängern."

Der letzte Satz gibt Anlaß zur Beurteilung der vergleichend-ana-tomischen Leistungen im Zusammenhang mit den aristotelischen Einteilungsprinzipien. Schmidt hält15 die Unterscheidung der Pflan-zen in Bäume, Sträucher und Kräuter für „noch ganz primitiv", sieht aber in den 8 Hauptgruppen der Tiere16 „einen kleinen Schritt vor-wärts". Als positives Bemühen, „nicht bloß nach oberflächlichen Äußerlichkeiten zu klassifizieren", führt er dann die offenbar von ihm zusammengefaßten methodologischen Bemerkungen in den ein-schlägigen zoologischen Schriften17 als Pseudozitat an18:

„.Zuerst nun werden wir die Teile, aus denen die Tiere bestehen, zu erörtern haben, denn in ihnen liegen die größten und ersten Unterschiede auch für das Gesamttier, je nach Besitz oder Abwe-senheit gewisser Teile, nach ihrer Lage, Anordnung und Gestalt, Überschuß, Analogie, Gegensatz der zufälligen Eigenschaften.'

13 Buddenbrock, op. cit. (o. Anm. 12) 39: „Aristoteles stellte diesen Begriff auf, aber er verwarf ihn wieder."

14 Buddenbrock, op. cit. (o. Anm. 12) 2. 15 Schmidt, op. cit. (o. Anm. 3) 245. " Lebendig gebärende Vierfüßler, Vögel, eierlegende Vierfüßler, Fische, Weichtiere,

Weichschaltiere, Insekten, Schaltiere und Schalenlose. 17 Part. An. und Hist. An. 18 Schmidt, op. cit. (o. Anm. 3) 245.

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Dieser methodische G r u n d s a t z hätte, folgerichtig for tgeführt , zu einer vergleichenden Betrachtung der T iere in ihren anatomischen Verhältnissen führen müssen und damit zu einer schärferen Er fa s -sung der organischen G r u p p e n . "

Aber trotz dieser mangelnden Konsequenz rühmt er an Aristote-les19, „zu den Gesetzmäßigkeiten im Bau der Lebewesen" vorge-drungen zu sein, nämlich zu der „später so genannten Korrelation der Teile", dem „von Goethe und Geoffroy St. Hilaire wiederer-kannten Prinzip vom Gleichgewicht der Organe" und schließlich zu dem „im neunzehnten Jahrhundert von Milne Edwards wieder ent-deckten . . . Prinzip der Arbeitsteilung".

Auch der Forstbotaniker Theodor Schmucker (1894-1970) un-terstreicht in seiner vom damaligen Zeitgeist nicht unberührten „Ge-schichte der Biologie. Forschung und Lehre"2 0 die trefflichen mor-phologisch-anatomischen Beobachtungen des Aristoteles, entschul-digt die dahinter zurückbleibenden physiologischen Ansichten mit dem Fehlen chemischer Kenntnisse, hebt sein besonderes Interesse an den Vorgängen der Fortpflanzung hervor, ohne die Urzeugung als Verirrung zu geißeln, und klärt das Verhältnis zwischen teleolo-gischer Determiniertheit und epigenetischem Embryonalgeschehen auf folgende Weise21:

„Seiner Naturphi losophie gemäß mußte er eher Epigenesis , getrie-ben von der ,Form', annehmen, wobei freilich durch diese das zu-künf t ige Gebi lde bereits ideell prä formier t fe s t s tand . "

Aus der von Schmucker verfolgten Wirkungsgeschichte ist für unser Thema nur die Feststellung22 wichtig, daß der auf der „Hohen Karlsschule" in Stuttgart erzogene, aber später in Paris zu großer Wirksamkeit als Zoologe und Wissenschaftsorganisator gelangte Georges Cuvier (1769-1832), der wirkliche Begründer der Verglei-chenden Anatomie, Aristoteles außerordentlich schätzte. In späteren Jahren habe sich jedoch unter dem Einfluß von Kant seine Abnei-gung gegenüber umfassenden Theorien verstärkt.

" Schmidt, op. cit. (o. Anm. 3) 286. Vgl. zu diesen Gesetzen Hesse, op. cit. (o. Anm. 5) 26-27.

20 Göttingen 1936. 21 Schmucker, op. cit. (o. Anm. 20) 28. 22 Schmucker, op. cit. (o. Anm. 20) 105.

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Sonst bemüht sich der Autor, Licht und Schatten nahezu gleich-mäßig zu verteilen, indem er allgemein auf die irrtümlichen und am Beispiel der Entwicklung des Haifisches auf lange angezweifelte, aber später doch als richtig bestätigte aristotelische Beobachtungen aufmerksam macht. Freilich läßt er sich die gute Gelegenheit der Er-wähnung des bedeutenden Anatomen, Physiologen und Zoologen Johannes Müller (1801-1858) entgehen. Ihm wird die Wiederentdek-kung des 1673 letztmalig im Mittelmeer beobachteten Glatten Mar-derhaies (Mustelus laevis) und seiner eigenartigen Viviparie im Jahre 1840 deshalb verdankt, weil er der Beschreibung23 des von ihm ver-ehrten Aristoteles vertraute24 und beharrlich suchte. Schmucker läßt Aristoteles durch seine „große formale Begabung" zum „Begründer der Systematik der Lebewesen"25 werden, merkt an, daß die Anzahl der genannten Tierformen (über 500) nicht seiner tatsächlichen Ar-tenkenntnis entspricht, erwähnt die 8 Hauptgruppen in Verbindung mit der nicht ganz einheitlichen Anwendung der Begriffe ,Art' und .Gattung'26 und relativiert schließlich die Bedeutung der nach ver-schiedenen Gesichtspunkten vorgenommenen Klassifizierung mit der Feststellung27:

„Ihm war das System nur Mittel zum Zweck, zur Erforschung der Tiere, ihres Baues und ihrer Lebens Verrichtungen."

Im übrigen sieht der Botaniker „den größten Gelehrten des Al-tertums"28 in engem Anschluß an Piaton, der sich durch „das Her-ausstellen von Begriffen und die Verflechtung zu Begriffssystemen" indirekt auch um „die Grundlegung der biologischen Systematik" verdient gemacht habe. In seinem Uberblick über die aristotelische Biologie geht er vom Dualismus von ,Stoff' und ,Form' aus und läßt

" Hist. An. VI 10,565b 1-17. 24 Johannes Müller, Uber den glatten Hai des Aristoteles und über die Verschieden-

heiten unter den Haifischen und Rochen in der Entwicklung des Eies. In: Physika-lische Abhandlungen 1840 (1842) 187-257. - Übrigens regte er seinen Schüler, den Breslauer Privatdozenten der Physiologie Alexander von Frantzius (1821-1877), zur griechisch-deutschen Ausgabe „Ueber die Theile der Thiere", Leipzig 1853, an.

25 Schmucker, op. cit. (o. Anm. 20) 29. 26 Vgl. D.M.Balme, Γένος und είδος in der Biologie des Aristoteles, in: G.A.Seeck

(Hrsg.), Die Naturphilosophie des Aristoteles, Darmstadt 1975 (Wege der For-schung, Bd. 225) 139-171.

17 Schmucker, op. cit. (o. Anm. 20) 29. 28 Schmucker, op. cit. (o. Anm. 20) 26-28.

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die zielstrebige und zweckmäßige Formbildung im Bau der Lebewe-sen im Rahmen einer geordneten Gesamtnatur ursächlich (kausal) wirken. Die Abstufung der Dominanz des Geistes über die Materie, die beim Menschen mit seiner denkenden Seele ihren Höhepunkt er-reicht, sei charakteristisch für den Vitalismus29 aller Zeiten30:

„Im Grunde genommen enthalten fast alle vitalistischen Theorien der Zukunft nicht viel anderes als diese aristotelische Weisheit und weisen vom Standpunkt der exakten Wissenschaft aus gesehen ähnliche Vorzüge (Einheitlichkeit) und Nachteile (Transzendenz) auf."

Trotz großer Hochachtung gegenüber Aristoteles als „Begründer der wissenschaftlichen Logik" gibt Schmucker seinen Leistungen als zoologischer Beobachter den Vorzug31:

„. . . zum ,Vater der Naturgeschichte' wurde Aristoteles doch mehr durch seine eigene Forscher- und Sammeltätigkeit. Er war ein in-duktiver Naturforscher größten Stils und verschmähte nicht die sinnenfällige Beobachtung von Tatsachen, auch der einfachsten und bescheidensten."

Im Hinblick auf die entwicklungsgeschichtlichen Leistungen des baltendeutschen Zoologen Karl Ernst von Baer (1792-1876), der 1827 das Säugetierei entdeckte32, betont Schmidt auch die besondere Qualität der vor allem in ,De generatione animalium' enthaltenen aristotelischen Beobachtungen zur tierischen und menschlichen On-togenie33:

„Der Embryo besitzt nach Aristoteles in der ersten Zeit nur die all-gemeinen Eigenschaften eines Tieres, erst nach und nach kommen

" Zum Gegensatz zwischen mechanistischer und vitalistischer Auffassung in der Bio-logie vgl. Oscar Hertwig, Mechanik und Biologie, Jena 1897 (Zeit- und Streitfra-gen der Biologie, Heft 2); Otto Bütschli, Mechanismus und Vitalismus, Leipzig 1901; Gustav Wolff, Mechanismus und Vitalismus, Leipzig 1902. Siehe auch: Hans Driesch, Der Vitalismus als Geschichte und als Lehre, Leipzig 1905 (Natur- und kulturphilosophische Bibliothek, Bd. 3).

30 Schmucker, op. cit. (o. Anm. 20) 27. 31 Schmucker, op. cit. (o. Anm. 20) 28. 32 De ovi mammalium et hominis genesi epistolam ad Academiam Imperialem Scien-

tiarum Petropolitanam dedit C.A. a Baer, Lipsiae 1827, Faksimile-Nachdruck bei George Sarton, The discovery of mammalian egg and the foundation of modern embryology, in: Isis 16 (1931) 331-378. Vgl. auch Roswitha Lienert, Karl Ernst v. Baer und die Entdeckung des Säugetiereies, Diss. med. Würzburg 1977.

35 Schmidt, op. cit. (o. Anm. 3) 349.

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die Art- und individuellen Eigenschaften hinzu. ,Das Tierwerden und Menschwerden, das Tierwerden und Pferdwerden ist nicht beides gleichzeitig, und ebenso bei allen anderen Tieren; denn das Ziel der Vollendung wird zuletzt erreicht, und das Ziel der Ent-wicklung eines jeden ist das ihm Eigentümliche.' Nach mehr als zweitausend Jahren entdeckte Carl Ernst von Baer, der größte On-togenetiker des 19. Jahrhunderts, dieselbe Wahrheit."

Zu allen Zeiten war das rätselhafte Vererbungsgeschehen von be-sonderem Interesse, auch für Aristoteles, weshalb Schmidt seine Vor-stellungen darüber, insbesondere über die Herkunft des die von äu-ßeren Einflüssen unberührte Entwicklung des Keimes34 bestimmen-den Samens, eingehend und ohne ein Urteil abzugeben referiert35. Für die stete Aktualität dieses Gebietes spricht, daß es immer wieder zu eingehenden wissenschaftshistorischen Studien verlockt. Als klas-sisch darf heute bereits die Habilitationsschrift von Erna Lesky36

gelten. Zu der bereits erwähnten Stufenleiter müssen wir ihrer Bedeu-

tung in der Rezeptionsgeschichte wegen noch einmal zurückkehren. Da sie seit Beginn der Neuzeit als von Gott verwirklichtes Modell für die hierarchische Ordnung der drei Naturreiche mißverstanden wurde, suchte man nach Übergangsformen, etwa zwischen Pflanzen und Tieren, und interpretierte den aristotelischen Zweifel über die Zurechnung der heute noch aus historischen Gründen als „Blumen-tiere" (Anthozoen) bezeichneten sogenannten „Pflanzentiere", näm-lich der zu den Hohltieren (Coelenterata) gehörenden Aktinien oder Seeanemonen37, entsprechend. Berühmt ist die ursprünglich 1750 er-schienene Abhandlung des Vitaliano Donati (1717-1762) über dieses Thema38.

Zu dieser systematisch umstrittenen Gruppe rechnet der Schüler von Johannes Müller und bedeutende Pathologe Rudolf Virchow (1821-1902) in seiner Rede über „Atome und Individuen" von 1859

54 Vgl. Schmidt, op. cit. (o. Anm. 3) 349. 35 Schmidt, op. cit. (o. Anm. 3) 370-371. 36 Die Zeugungs- und Vererbungslehren der Antike und ihr Nachwirken, Wiesbaden

1951 (Akad. d. Wiss. u. Lit. Mainz, Geistes- und sozialwiss. Kl., Jg. 1950, Nr. 19). 37 Hist. An. VIII 1,588 b 20: τό των άκαληφών γένος. 38 Auszug seiner Natur-Geschichte des Adriatischen Meers . . . oder Uebergang der

Natur vom Pflantzenreiche zum Thierreiche, Halle 1753.

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auch bestimmte, sich teilweise durch Knospung vermehrende Poly-pen und stellt die Frage39:

„ S o l l e n w i r d e n n w i r k l i c h d i e s e P f l a n z e n t h i e r e a l s V e r g l e i c h u n g s -o b j e k t e m i t u n s e r e r g e s c h l o s s e n e n , g a n z u n d g a r e i n h e i t l i c h e n I n -d i v i d u a l i t ä t z u l a s s e n ? s o l l e n w i r u n s e r e N a t u r a n s o n i e d r i g e n G e -s c h ö p f e n m e s s e n ? "

Seine Antwort geht von dem aus der Ubersetzung von Frant-zius40 ausführlich zitierten Plädoyer für die Zoologie des „Altvaters der Naturforschung" aus, wonach gerade auch an abstoßenden tieri-schen Objekten bei der Untersuchung Zweckmäßigkeit und Schön-heit der Natur erkennbar sei41. Auf diese auch im Mittelalter beach-tete Argumentation beruft sich ζ. B. der belgische Dominikaner Tho-mas von Cantimpre im 13. Jahrhundert für seine Beschäftigung mit der .natura animalium' im Prolog seiner auch als Predigthandbuch gedachten naturkundlichen Enzyklopädie42.

In einem wirkungsgeschichtlichen Beitrag zur Biologie des Ari-stoteles darf der Zoologe und Hydrobiologe August Thienemann (1882-1960)43 nicht fehlen, und zwar nicht deshalb, weil er sich 1910 mit der kommentierten Edition eines anonymen Manuskripts aus Thüringen, „Entwurf einer nach der mutmaßlichen Stufen-Folge eingerichteten allgemeinen Naturgeschichte 1780"44, in Münster ha-bilitiert hat, sondern wegen eines sehr speziellen historischen Aufsat-zes. Dieser rechtfertigt durch seine sachkundige Interpretation einer bis 1912 nie verstandenen aristotelischen Textstelle glänzend den Wert einer Beschäftigung mit der Geschichte der Biologie45. Aristo-

39 Virchow, op. cit. (o. Anm.5) 66-68 . 40 Frantzius, op. cit. (o. Anm.24) 41. 41 Part. An. I 5 ,645 a 21 - b 3, vgl. Ingemar Düring, Aristoteles. Darstel lung und Inter-

pretation seines Denkens, Heidelberg 1966 (Bibl. d. Klass . Altertumswiss., N . F., 1. Reihe) 516.

42 T h o m a s Cantimpratensis, Liber de natura rerum, Editio princeps (ed. Helmut Boese), B e r l i n - N e w York 1973, 4.

43 Lesenswert ist seine Autobiographie: Erinnerungen und Tagebuchblätter eines Bio-logen. Ein Leben im Dienste der Limnologie, Stuttgart 1959.

44 Die S tufenfo lge der Dinge, der Versuch eines natürlichen Systems der Naturkörper aus dem achtzehnten Jahrhundert , Würzburg 1909 ( = Zoologi sche Annalen, Bd. 3, 185-274).

45 Aristoteles und die Abwasserbiologie, in: Festschrift, gewidmet den Teilnehmern der 84. Versammlung Deutscher Naturforscher und Arzte . . . von der Medizinisch-Naturwissenschaftl ichen Gesellschaft in Münster, Münster 1912, 175-181.

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Aristoteles bei den Biologen im 19. und 20. Jahrhundert 631

teles beschreibt46 die Entstehung der Mücken (empides) aus den As-kariden' im faulenden Schlamm von Brunnen und, besonders im Herbst, kaum wasserführenden Pfützen. Dabei beobachtete er einen Farbwechsel auf dem Substrat von weiß über schwarz nach blutrot. Im letzten Stadium lassen sich kleine rote, sich hin und her bewe-gende Fäden erkennen, die nach einigen Tagen als sogenannte Aska-riden umherschwimmen, bis sie mit einer festen Umhüllung erstarren und von der Wasseroberfläche senkrecht herabhängen. Später schlüpft aus der platzenden Hülle eine Mücke, die dann davonfliegt. Thienemann erkennt hier die Sukzession der saprobischen Organis-men: auf die weißen Häute der Schwefelbakterien (Beggiatoa) und die Zotten der Abwasserpilze folgen bei fortgeschrittener Fäulnis die dunkelgrünen bis schwarzen Uberzüge der Algen (Oscillatoria). Die festsitzenden roten Fäden werden als Tubifex-Würmer bestimmt, welche Aristoteles aber mit den Zuckmückenlarven der Gattung Chi-ronomus verwechselt hat47:

„Und so ging es auch dem, der vor Jahrtausenden seinen aufmerk-samen Forscherblick zuerst auf diese Lebensgemeinschaft richtete; auch er machte keinen Unterschied zwischen den fest an einer Stelle haftenden und hin und her schwingenden Würmern und den ebenda vorkommenden roten Larven, die häufig ihre Schlammröh-ren verlassen und frei dann im Wasser schwimmen, aus denen spä-ter geflügelte Mücken werden."

Da nun aber die ,Empis' nach einer anderen Stelle48 einen Sta-chel (κέντρον) besitzen soll, muß Thienemann auch eine Verwechs-lung zwischen den fertigen Insekten, also zwischen der Stechmücke (Culex) und der bei Aristoteles als Imago namenlosen Zuckmücke, annehmen.

Gerade dieses letzte Beispiel zeigt, wie wertvoll auch veröffent-lichte Einzelbeobachtungen von Spezialisten für bestimmte Gebiete für das Verständnis der aristotelischen Schriften sein können. Sie müssen deshalb bei der Aristoteles-Kommentierung berücksichtigt werden. 46 Hist. An. V 19,551 b 27-552 a 15, übersetzt von Thienemann, op. cit. (o. Anm.45)

177-178. " Thienemann, op. cit. (o. Anm.45) 179. Zu den Zuckmlicken (ein besonderes For-

schungsgebiet von ihm) vergleiche man auch seine „Geschichte der Chironomus-Forschung von Aristoteles bis zur Gegenwart", in: Deutsche Entomologische Zeit-schrift 1923, 515-540.

41 Hist. An. I 5,490 a 20-21.

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