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Das Konzept der Behandlung erweist sich als praktikabel und wird von den Patienten als heilend und effektiv emp- funden. Wir sind der Meinung, dass mit objektiven Parametern gemessen, sich eine bessere Heilchance für die Patienten ergibt, die komplementär- medizinisch behandelt werden, als für die, die nur schulmedizinisch betreut werden können. Die Basis unseres ärzt- lichen Handelns ist die klassische euro- päische Schulmedizin, anhand derer wir die Diagnosen und Therapierichtlinien erstellen. Vor dem Hintergrund, dass die Behandlungsmöglichkeiten in der Schulmedizin begrenzt sind, haben wir nach anderen Medizinsystemen der Welt Umschau gehalten und nach lang- jähriger Beschäftigung sind wir zu der Meinung gekommen, dass die indische Medizin in besonderem Maße geeignet ist als Komplementärmedizin zu dienen. Die konventionelle Medizin reicht im Augenblick nicht aus, um die Probleme der Langzeitbehandlung vor allem chro- nischer Erkrankungen zu lösen, wie z.B. Arthritis, Erkrankungen des cardiova- sculären und dermatologischen Systems, des gastrointestinalen- und Autoimmunsystems und des neuronalen Systems. Es sind vor allem auch Lifestyle- Erkrankungen die mit komplementärme- dizinischen Methoden angegangen wer- den können. Viele Patienten suchen nach Alternativen oder komplementären Verfahren. Ungefähr 93 % der Europäer haben irgendwann in ihrem Leben kom- plementäre Behandlungsmethoden benutzt. Komplementärmedizin bedeutet: Zwei medizinische Systeme werden gleich- zeitig verwendet wie z.B. die konventio- nelle Medizin und traditionell chinesi- sche oder traditionell indische Medizin. Komplementärmedizin ist etabliert für MS- und Parkinsonkranke Nr. 8 - Juni 2009 Ihr Team vom Evangelischen Krankenhaus wünscht Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wunderschöne, ruhige und erholsame Sommerferien.

Komplementärmedizin ist etabliert für MS- und Parkinsonkrankepresse.augusta-bochum.de/download/arztbrief_8_090626.pdf · Das Konzept der Behandlung erweist sich als praktikabel

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Das Konzept der Behandlung erweistsich als praktikabel und wird von denPatienten als heilend und effektiv emp-funden. Wir sind der Meinung, dass mitobjektiven Parametern gemessen, sicheine bessere Heilchance für diePatienten ergibt, die komplementär-medizinisch behandelt werden, als fürdie, die nur schulmedizinisch betreutwerden können. Die Basis unseres ärzt-lichen Handelns ist die klassische euro-päische Schulmedizin, anhand derer wirdie Diagnosen und Therapierichtlinienerstellen. Vor dem Hintergrund, dass dieBehandlungsmöglichkeiten in derSchulmedizin begrenzt sind, haben wirnach anderen Medizinsystemen derWelt Umschau gehalten und nach lang-jähriger Beschäftigung sind wir zu derMeinung gekommen, dass die indische

Medizin in besonderem Maße geeignetist als Komplementärmedizin zu dienen. Die konventionelle Medizin reicht imAugenblick nicht aus, um die Problemeder Langzeitbehandlung vor allem chro-nischer Erkrankungen zu lösen, wie z.B.Arthritis, Erkrankungen des cardiova-sculären und dermatologischenSystems, des gastrointestinalen- undAutoimmunsystems und des neuronalenSystems. Es sind vor allem auch Lifestyle-Erkrankungen die mit komplementärme-dizinischen Methoden angegangen wer-den können. Viele Patienten suchennach Alternativen oder komplementärenVerfahren. Ungefähr 93 % der Europäerhaben irgendwann in ihrem Leben kom-plementäre Behandlungsmethodenbenutzt. Komplementärmedizin bedeutet: Zweimedizinische Systeme werden gleich-zeitig verwendet wie z.B. die konventio-nelle Medizin und traditionell chinesi-sche oder traditionell indische Medizin.

Komplementärmedizinist etabliert für MS- und Parkinsonkranke

Nr. 8 - Juni 2009

Ihr Team vom Evangelischen Krankenhaus wünscht Ihnen,Ihrer Familie und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

wunderschöne, ruhige und erholsame Sommerferien.

Diese Methoden werden ergänzend zurSchulmedizin verwandt. Alternativ-medizin im Gegensatz bedeutet, dassstatt der Schulmedizin ein anderesMedizinsystem angewandt wird. Ayurveda ist heute das Ergebnis einerkontinuierlichen wissenschaftsgestütz-ten Entwicklung eines eigenenGesundheitssystems. Moderne Ayur-vedamediziner versuchen neben derhistorischen Erklärung der Diagnoseund Therapie mit modernen wissen-schaftlichen Methoden aus dem Bereichder Biologie, der Physik und derBiochemie die Prinzipien derAyurvedamedizin zu erklären. In derAyurvedamedizin sind die Prinzipien,Theorien und Richtlinien eines gesun-den Lebens und der Krankheits-behandlung zusammengefasst. Ge-sundheit wird als die dynamischeIntegration der Umgebung, des Körpers,der Seele und des Geist aufgefasst. DieAyurvedamedizin legt grossen Wert aufdie Erhaltung und Förderung derGesundheit. Die Prävention beginnt mitder Geburt.Die Ausbildung zum Ayurveda-Arzt dau-ert fünf Jahre und die Spezialisierungzum Facharzt weitere fünf Jahre. DieStudenten werden heute während die-ser Ausbildung auch mit modernenMethoden wie Kernspintomographie,Dopplersonographie und Labordia-gnostik sowie Intensivmedizin, ophtha-mologischen und otologischen Metho-den vertraut gemacht. Die modernen Ayurveda-Ärzte denkenüber Ayurveda-engineering, elektroni-sche Pulsdiagnostik und spektometri-sche Doshazuordnung nach. Evidencebased medicine ist den modernenAyurveda-Ärzten vertraut. Die pflanzlichen Präparate werden ingroßen Firmen Indiens mit modernsten

Methoden der Pflanzenanalyse unter-sucht. Es wird sichergestellt, dassweder Pestizide noch Herbizide oderirgendwelche Schwermetalle in denPräparaten sind, die exportiert werden.

Der Leiter der Neurologischen AbteilungII, Prof. Dr. Horst Przuntek, ist ein strengnaturwissenschaftlich ausgebildeterArzt, er hat seine Ausbildung zunächstin den Instituten für Pharmakologie undbiochemische Pharmakologie in Essen,Würzburg und Göteborg begonnen undsich schwerpunktmäßig mit Neuro-transmittern beschäftigt. Dies hat ihn dazu prädestiniert, sich mitder Pathogenese und Therapie desMorbus Parkinson zu beschäftigen. Erwar an der Entwicklung aller wesent-lichen Anti-Parkinson-Mittel aufs Engstebeteiligt. Darüberhinaus hat er sich mitzahlreichen extrapyramidalen Störun-gen beschäftigt, wie Morbus Huntington,Dystonien, Choreo- Athetose,Myoglonien, Tics, essentiellem Tremorund ADHD. Während seiner Ausbildungszeit inWürzburg hatte er die Möglichkeit, alle

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Professor Dr. med. Horst Przuntek

EvK Hattingen nunLehrkrankenhaus derUni Duisburg EssenDie drei Krankenhäuser der Evan-gelischen Stiftung Augusta, das Evan-gelische Krankenhaus Hattingen und dieAugusta-Kranken-Anstalt Bochum-Mittesowie Bochum-Linden, sind nunAkademische Lehrkrankenhäuser derUniversität Duisburg-Essen.Nachdem die Medizinische Fakultät derRuhr-Universität Bochum aus Wettbe-werbs-Gründen alle evangelischenHäuser in Bochum, Hattingen und Herneaus dem Verbund als Lehrkrankenhausherausgenommen hat, gehören die dreiHäuser nun als Lehrkrankenhäuser zurUniversität Duisburg-Essen. Damit geht das Evangelische Kran-kenhaus wieder zurück zur UniversitätEssen, nachdem man sich in den 90erJahren auf starkes Drängen der Ruhr-Universität Bochum als Lehrkran-kenhaus für die Uni Bochum zurVerfügung gestellt hatte. "Dies war imNachhinein die falsche Entscheidung",bilanziert Geschäftsführer Ulrich Froese.Nunmehr haben Studenten derUniversität Duisburg-Essen dieMöglichkeit, in den Häusern der Stiftungihr Praktisches Jahr (PJ) zu machen.Gleichzeitig können aber Medizin-studenten aus Bochum und Hattingen inden Stiftungshäusern ihr PJ ableisten. Das Ev. Krankenhaus Hattingen und dieAugusta-Kranken-Anstalt gehören seitvielen Jahren bei den Medizinstudentenzu den beliebtesten Krankenhäusern."Aber auch Verwaltung und alle unsereÄrzte", so die EvK-Chefärzte Prof. Dr.Andreas Tromm und Priv.-Dozent Dr.Helfried Waleczek, "sehen es als emi-nent wichtige Aufgabe, an Ausbildung

und Lehre beteiligt zu sein.""Wir freuen uns", so fasst Stiftungsvor-stand Ulrich Froese für seine dreiKrankenhäuser zusammen, "auf dieZusammenarbeit mit unseren alten undneuen Partnern." Gleichzeitig bedauerter aber, dass die Entscheidung derRuhr-Universität, alle evangelischenHäuser auszubooten, vor allem demMedizinnetzwerk in Bochum schadenwird. "Es ist doch nur logisch, dass sichzukünftig unsere Zusammenarbeit mitder Universität Duisburg-Essen verstär-ken wird."

ToffT erlaubt Einblickeins EvK Hattingen undin das Organ-InnereUnter dem Begriff “ToffT” veranstaltetdas Evangelische Krankenhaus am 19.September, 10 bis 18 Uhr, einen Tag deroffenen Tür, bei dem interessiertenMenschen, ehemaligen und zukünftigenPatienten, Mitarbeitern und Angehörigenein Blick hinter die Kulissen und in dieArbeit des Hauses gegeben werden soll.Jede Menge Programm, informativeVorträge und Aktionen warten an diesemTag auf die Besucher. Neben derMedizin, welche durch mehrere begeh-bare Organ-Modelle veranschaulichtwird, sollen auch Kinder und Musik-freunde auf ihre Kosten kommen.Alle Häuser der Stiftung Augusta inHattingen, Bochum-Mitte und Bochum-Linden sind an diesem Tag für Besuchergeöffnet und durch einen stündlichenShuttle-Service zu erreichen.Das genaue Programm könnenInteressierte nach den Sommerferien imInternet oder im Programmheft derVeranstaltung nachschlagen.www.krankenhaus-hattingen.de/tofft

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Fuß-Chirurgie mitKompetenz und TitanSeit Februar 2009 führt Oberarzt Dr.Jürgen Walle in enger Kooperation mitniedergelassenen Orthopäden Gelenkerhaltende Operationen an der Großze-he durch - beim sog. Hallux valgus(Fehlstellung der Großzehe).Bei der sogenannten Scarf-Mc Bride-OPan der Großzehe wird u.a. dreidimensio-nale Umstellung an der Großzehedurchgeführt. Dies mittels mit einerVerschraubung mit speziellen Doppel-gewindeschrauben aus Titan. DieSchrauben werden im Knochen ver-senkt und müssen nicht mehr entferntwerden. Für diese aufwändigeOperation ist ein kurzfristiger stationärerAufenthalt notwendig.Bei einer schmerzhaften Zerstörung desGroßzehengrundgelenkes helfen dieÄrzte den Patienten mit einer sogenann-te Versteifungs-OP (Arthrodese), die mitSchrauben und einer kleinen Plattebewerkstelligt wird. Auch hier ist das

Material aus Titan.Nach diesen Operationen müssen diePatienten für etwa 12 Wochen einensogenannten Vorfußentlastungsschuhtragen, um das OP-Ergebnis nicht zugefährden.Wichtig ist hier eine enge Kooperationmit den niedergelassenen Kollegen zurÜberwachung des weiteren Heilungs-verlaufes und um gegebenenfallsVerzögerungen rechtzeitig zu erkennenund zu behandeln.Sprechstunden sind jeweils Donners-tags (8:30 - 10 Uhr), Ebene 4. Wir erbit-ten eine telefonische Anmeldung imSekretariat, bei Frau Vossnacke undFrau Bötefür unter 02324-502216 oder502215 Wenn Sie weitere Informationen überdie bei uns angewandten Verfahrenhaben möchten, oder auch zu anderenThemenbereichen wie der Geronto-traumatologie (Alterstraumatologie), zuminimalinvasive Operations-Verfahrenin der Traumatologie, so melden Sie sichbitte direkt bei uns.

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"Leider altern auch Logopäden und ge-hen in Rente", schrieb Eckhard Bauerin der Einladung zu seinem Abschieds-umtrunk an die Kolleginnen undKollegen. Der gestandene Logopäde,der 17 Jahre am EvK in der Klinik fürNeurologie für die Therapie vonSchluckproblemen zuständig war,

erreicht die Altersgrenze, auch wenner/es keineswegs so aussieht.Dr. Rainer Poburski, Chefarzt derNeurologischen Klinik I, überreichte(im Bild) mit Personalleiter EckhardTetzlaff (re.) ein Geschenk und stelltefest, das “Herr Bauer durch seineArbeit zahllose Menschen vor demSiechtum bewahrt hat.”Eine Therapie von Schluckbeschwer-den (Dysphagie) hatte es vorher inDeutschland praktisch nicht gegeben.Ab sofort wird Kai Wiesweg, der einePraxis für Logopädie im benachbartenAmbulanten Zentrum betreibt, mit derNeurologischen Klinik eng zusammen-arbeiten und die Dysphagie-Patientendes EvK betreuen.

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neuromuskulären Erkrankungen undentzündlichen Erkrankungen einschließ-lich der multiplen Sklerose im Detail ken-nenzulernen und auch dort hat er bereitsdarauf hingewiesen, dass dieBeschäftigung mit Hirntumoren undHirndurchblutungsstörungen für dieNeurologie von besonderer Bedeutungsei. In Würzburg hat er sechs Jahre lang dieneurologische Universitäts-Poliklinik unddas neurochemische Labor geleitet.Nach seiner Berufung auf den Lehrstuhlfür Neurologie an der RuhruniversitätBochum hat er systematisch die klini-sche Forschung im Bereich der extra-pyramidalen Störungen, insbesondereim Bereich des M. Parkinson sowie derSchlaganfallbehandlung und derBehandlung entzündlicher Erkran-kungen wie z.B. der Multiplen Skleroseausgebaut. Er hat eine der größten Dystonie-Ambulanzen Deutschlands begründet,eine Abteilung für neurogenetischeErkrankungen aufgebaut und eine ande-re für Demenzforschung.Vor mehr als 10 Jahren hat er die erstesomatopsychosomatische Klinik inFeldberg eingerichtet. Die Forschungs-arbeit im Bereich des Morbus Parkinsonführte ihn dazu, sich eingehend mit derklinischen Toxikologie, davon ausge-hend mit der indischen Medizin ausein-anderzusetzen. Lange Arbeit in diesem Bereich ermutig-te ihn, die Abteilung für Neurologie undKomplementärmedizin in Hattingen auf-zubauen. Die ersten Beobachtungen zeigenbereits jetzt, dass eine streng wissen-schaftlich ausgerichtete komplementär-medizinische Führung der Patientenerstaunliche Besserungschancenermöglicht.

“Ich möchte allen sehr herzlich danken,die uns geholfen haben, die Abteilungfür Neurologie und Komplementär-medizin aufzubauen”, sagt Prof.Przuntek. “Ein besonderer Dank giltauch denen, die uns mit ihrer kollegialenTätigkeit helfen, die Gesamtdiagnostikder Patienten durchzuführen. Am 4. Mai sind wir mit hoch motiviertenMitarbeitern an den Start gegangen undhaben versucht, aus dem Stand herauseine neue Abteilung zu begründen.Innerhalb von zwei Wochen war dieAbteilung voll belegt. Im Rahmen einerverbesserten Organisation passen wirdie Belegung an die Arbeitsmög-lichkeiten an.“

Ärztlicher Supportaus IndienAus dem indischen Surat kam derAyurveda-Mediziner PurushottamMistry ans EvK nach Hattingen. Der 71jährige, zurückhaltend-freundliche Spe-zialist, der schon dreimal in Deutschlandarbeitete, wird für mindestens dreiMonate in Hattingen bleiben, bevor erwieder in die indische Provinz Gujaratzurückkehrt.

Purushottam Mistry

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Sicherheit im OPwird groß geschriebenDer letzten GEO vom Mai war dasThema einen längeren Artikel, derMonatszeitschrift ZEIT kürzlich (Nr. 25vom 10.06.2009) einen zweiseitigenBeitrag wert, auch der WDR hat im Maiin seiner Wissenschaftsreihe LEONAR-DO sogar unter Mitarbeit des EVKHattingen darüber berichtet: die sogenannte ‚Checkliste im OP'. Das klingtnach Einkaufszettel, etwas Banalem.Was steckt dahinter? Zum einen, dassdas Arbeiten im Krankenhaus unterzunehmendem Zeitdruck zu geschehenhat. Die Ökonomisierung des Kranken-hausalltags ist ein gesundheitspolitischbeabsichtigter Effekt der Gesundheits-reformen und wird weiter zunehmen.Auf der anderen Seite stehen dieMenschen in einem Krankenhaus. Undwer kennt das von sich nicht auch: ohneHaustürschlüssel vor der zugeschlage-nen Haustür, ohne Checkkarte vor demGeldautomaten und ohne den geschrie-benen Einkaufszettel vor einemGeschäft zu stehen, in dem man docheigentlich einkaufen wollte. Es sind dieKleinigkeiten, die uns manchmal dasLeben im Alltag schwer machen.Gute Patientenversorgung brauchtengagierte Menschen, Menschen mitden ihnen eigenen Stärken undSchwächen. Und genau zu diesenSchwächen gehört (wenn man das über-haupt so sagen will), dass es keinemArzt und keiner Krankenkraft mehr gelin-gen kann, die heute so arbeitsteilig unddifferenziert gewordenen Abläufe einermodernen Klinik jeder Zeit im Blick zuhaben. Wie wir im Augenblick bei denimmer neuen Nachrichtenmeldungenüber den Stand der Dinge beim Absturzdes Air France Flugzeugs in Funk undFernsehen verfolgen können, reicht fürden Beginn einer Katastrophe aber einekleine Unregelmäßigkeit aus, zur dereine anderen ‚Kleinigkeit' hinzu kommt.Profis sprechen in solchen Fällen von

einer Kette von Ereignissen mit einerschlimmen Folge, einer so genannten‚Fehlerkette'.Die ‚nackten Zahlen' über falscheMedikamente, Narkosezwischenfälleund falsche Operationen sprechen fürsich und zeigen deutlich, dass deutscheKrankenhäuser mit ihren 17 Millionenstationären Behandlungen pro Jahr (!)da keine Ausnahme machen. Auch imKrankenhaus kann zu einer uner-wünschten Kleinigkeit eine weitere hinzukommen und am Ende ein Ereignis ste-hen, dass keiner der Beteiligten sogewollt hat. Im Jahr 2007 haben sich inDeutschland 10432 Patienten nachFehlern bei Narkose und Operation andie Schlichtungsstellen der Ärztekam-mern gewandt. Bei 4600 Operationenpro Jahr im EVK sind Kleinigkeiten füruns im EVK ein Thema.Was also tun gegen die kleinen alltäg-lichen Fallen mit unter Umständen gro-ßer Wirkung? Wie können Fehlerkettenunterbrochen werden, die noch zu kei-nem Schaden geführt haben, aber füh-ren könnten?Im Konflikt zwischen Zeitdruck undMenschlichkeit helfen nur Augenblickedes Innehaltens, Augenblicke des Unter-brechens aller auf den ersten Blick nochso richtig und wichtig erscheinendenAbläufe nur für einen kurzen Moment.Diese Sekunden werden für das syste-matische Abfragen von auf den erstenBlick ganz banal erscheinendenInformationen genutzt: ist das hier derrichtige Patient, die richtige Narkose, dierichtige Operation auf der richtigenSeite? Sind alle Allergien und Risiken fürNarkose, Operation undNachbehandlung bekannt und kennensie auch wirklich alle Beteiligten? DieseSekunden der Klärung sind die letzteMöglichkeit, um Fehlerketten zu unter-brechen. In diesem Augenblick wirdauch die gemeinsam getrageneVerantwortung für die Gesundheit einesPatienten erkennbar, denn jeder hat aufdie Fragen der Checkliste zu den dreiZeitpunkten (vor Beginn der Narkose,vor dem Hautschnitt und am Ende der

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Operation Antworten zu geben: OP- undAnästhesie-Pflegekräfte, Narkoseärzteund Operateure. Die Beteiligten bringensich dadurch gegenseitig auf den opti-malen Wissensstand. In einerUntersuchung rund um die Welt hat dieCheckliste unter Beweis gestellt, dasssie Menschleben zu retten vermag. FürMedizinjuristen ist sie daher inzwischeneine Selbstverständlichkeit. Im EVK, wiein zunehmend vielen anderenKrankenhäusern auch, wird sie mitErfolg angewendet.

Dr. Sandra Szymanskiist neu am EvKIhr Praktisches Jahr hat Dr. med. SandraSzymanski, die Neue in der Klinik fürNeurologie II, in Israel abgeleistet. Diegebürtige Soesterin, die im BochumerStadtteil Wattenscheid aufwuchs und zurSchule ging, studierte an der RuhrUniversität in Bochum, bevor sie als Ärztinim Praktikum in die Neurologie, zu Prof. Dr.

Horst Przuntek an das Josefs-Hospitalwechselte, wo sie auch Oberärztin wurde.Jetzt arbeitet die junge Frau am EvK wiedermit ihrem damaligen Chef zusammen

Dr. med. SandraSzymanski

Notizen aus dem Evangelischen Krankenhaus

In Einzelfällen ist eine Thrombolyse beimSchlaganfall jetzt bis zu 4 1/2 Std. möglich.Dies sollte jedoch nicht Anlass geben, diegebotene Eile zu vernachlässigen. Dennnach wie vor ist richtig, dass um so mehrHirngewebe gerettet werden kann, je früherdie Infusion einsetzt.Darüber hinaus bleibt richtig, dass dieErgebnisse der Schlaganfallbehandlungum so günstiger sind, je früher diePatienten in die Betreuung eines speziali-sierten Teams einer Schlaganfallstationkommen.

In der Neurologie I wird ab sofort zurBehandlung chronischer Schmerzen, ins-besondere bei Polyneuropathien dieHightone-Behandlung angeboten. Hierbeihandelt es sich um eine Gerät, das einegerade spürbare Muskelkontraktion breit-flächig erzeugt und dadurch eine massiveDurchblutungsaktion bewirkt. Hierdurchentsteht eine eklatanteSchmerzminderung, insbesondere bei

schmerzhaften Parästhesien bei der diabe-tischen Neuropathie. Diese Behandlung istin einzelnen Fällen anhaltend, meistensmuss sie jedoch permanent in regelmäßi-gen Abständen wiederholt werden. DiePatienten können hierzu ein Gerät mietenoder erwerben. Bei eindeutiger Indikationkann ein entsprechender Antrag bei derKrankenkasse gestellt werden.

Pfingstmontag referierte Prof. Dr. Trommvor 800 Ärzten auf dem amerikanischenGastroenterologie-Kongress in Chicago(16.000 Teilnehmer) über die Ergebnisseeiner von ihm geleiteten internationalenTherapiestudie zum M. Crohn. Diese wurdean über 300 Patienten an 46 Zentren in sie-ben Ländern durchgeführt und hat dieWirksamkeit von zwei in Deutschland zuge-lassenen Medikamenten bei akutem M.Crohn verglichen. Ergebnis: Beide gleich.Als Konsequenz werden die Substanzen inder nächsten Konsensuskonferenz neubewertet.

Evangelisches Krankenhaus Hattingen gGmbHAkademisches Lehrkrankenhaus - 45525 Hattingen - Bredenscheider Str. 54

Durchwahl FaxInformation/Telefonzentrale 02324 502- - 0 - 499Klinik f. Gefäß-, Unfall- + VisceralchirurgieChefarzt Priv.-Doz. Dr. Helfried WaleczekSekretariat Frau Voßnacke - 216 - 385

Gefäßchirurgie - Oberarzt Andreas HoffmannSekretariat Frau Tiggemann - 396 - 492Institut f. Plastische u. Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie + SportmedizinLeitender Arzt Dr. Karl SchuhmannSekretariat Frau Brockhausen - 511 - 423

Klinik für Innere Medizin - Chefarzt Prof. Dr. Andreas TrommSekretariat Frau Schmidt - 219 - 366Sekretariat Frau Herwig - 220 - 366Klinik f. Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Plastisch-Ästhetische OperationenChefärztin Dr. Jihan MohassebSekretariat Frau Frauenheim - 271 - 272

Neurologie I - Klinik für Neurologie u. Stroke Unit - Chefarzt Dr. Rainer PoburskiSekretariat Frau Sammet - 261 - 498

Neurologie II - Klinik für Neurologie und Komplementärmedizin Chefarzt Prof. Dr. Horst PrzuntekSekretariat Frau Hütter - 947 -946

Klinik für Anästhesie / Intensivmedizin - Chefarzt Dr. Gerhard SchlosserSekretariat Frau Weinert - 451 - 496

Intensivbehandlung (IBE) - 455 - 491

Klinik für Hals-Nasen-OhrenerkrankungenDres. Blobel, Helmer - 212

Klinik für FrauenheilkundeDres. Höner, Oppel, Schröder - 522 - 335Kooperationspartner OrthopädieDres. Peter-Dietmar Platzek / Stefan Heidersdorf - 6530 - 6531

PflegedienstPflegedienstleitung Eva Karmelita - 255 - 438

Medizinische Patientenaufnahme (IKC) - 539 - 523Administrative Patientenaufnahme - 280 - 494Notaufnahme/Ambulanz - 222 - 477Sozialdienst Frau Werthmann - 263 - 489Sozialdienst Herr Grimm-Windeler - 369 - 488Verwaltung Dipl. Kaufm. Mario KleistSekretariat Frau Scheller - 251 - 252Ambulante Dienste - 480 - 482Kurzzeitpflege - 936 - 939