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[ ] J.~iUAR I924 KLINISCHE "vVOCHENSCHRIFT. 3. JAHRGANG. Nr. I 2I Strychninmethode. Es ergab sich, dab Acetylchohn, Physo- stigmin und Pilocarpin den Phosphors~iureaustritt deutlich bef6rdern, wAhrend Atropin ihn ebenso deutlich hemmt wie Adrenalin. 13el dem ebenfalls sympathisch reizenden Tetrahydronaphthylamin, dem sympathisch hemmenden Ergotamin und dem parasympathisch reizenden Cholin lieB sich keine deutliche Wirkung feststellen, ebensowenig bei Strychnin und Morphin, die ja keine ausgesprochene Affinit~t zum vegetativen Nervensystem besitzen. S~mtliche Versuche wurden an curarisierten Muskeln ausgeffihrt. Als Angriffspunkt der sympathischen und parasympa- thischen Gifts denkt man sich gewShnlich den ~bergang der Nerven auf die Erfolgsorgane, die rezeptive Substanz LAXa- ~YS. Nach den mitgeteilten Versuchen scheint es, als ob diese Substanz mehr diffus fiber das Organ, in unserem Tall den Muskel ausgebreitet ist. Denn bei den Ruhestromversuchen tauchte nur ein kleines Stiick Muskel, das proximale oder distale Ende des Sartorius, in die Giftl6sung ein. H. FREU~D und S. JaxssE~ ~) haben kiirzlich gezeigt, dal3 vermittelst des vegetativen Nervensystems der Stoffwechsel der Muskeln ohne Beteiligung ihrer Motilit~t ge~ndert werden kann. Auch die yon uns aufgefundenen Reaktionen sind anscheinend unabh~ingig yon motorischen AuBerungen. (Aus dem Physio- logisehen lnstitut der Universit(it Kiel.) Literatur: OS~ERHOU~, Journ. of gem physiol. I, 515. [919. -- ~) H. LAXGE, Zeitschr. f. physiol. Chem. x2o, 249. 1922. -- ~) S. G. ZO~DEK, Biochem. Zeitschr. z32, 362. 1922. -- a) O. LO]~wa, Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmakol. 97, 272. I923. -- s) KLEIn-- _~ANN, Biochem. Zeitschr. 99, 174- I919. -- s) H. FI~EUND U. S. JANSSm% Pflflgers Arch, f. d. ges. Physiol. ~oo, 96. I923. KOMPLEMENTBINDUNG UND KOLLOIDLABILITAT. Von H. SACHS, A. KLOPSTOCK und N. TAKENOMATA. 13el den serodiagnostischen Methoden ist es h~ufig nicht teicht, spezifische Antigen-Antik6rperreaktionen yon anders- ~rtigen Vorg~ngen zu unterscheiden. 13eide k6nnen unter Umst~nden zur gleichen Ausdrucksform ffihren, so dab das Ergebnis, wofern nicht besondere Kautelen bei der Unter- suchung gefibt werden, eine Interferenz yon Antik6rpern vort~uschen kann. Besonders trifft das ffir die Komplement- bindungsmethode zu. Es ist das ohne weiteres verst~Lndlich, wenn man auf dem yon einem yon uns (SACHS) vertretenen Standpunkt steht, dab die Komplementinalctivierung die Folge airier Globulinalteration in statu nascendi ist, die durch die verschiedenartigsten Ursachen, darunter auch durch eine spezifische Antigen-AntikSrperreaktion, bedingt sein kann. Schon FRIEDEMANN glaubte ja in der antikomplement~ren Wirkung der Globuline ein gemeinsames Band des Verst~nd- Hisses gefunden zu haben. Nun ist in der Tat schon frfih- zeitig yon einer Reihe yon Autoren (SACHS und ALTMANN, Noaucm, FUKUHARA, SCI-I~3RMANN und SON.TAG u. a.) be- richter worden, dab Komplementbindungsvorg~nge bei Ver- wendung aktiven Serums starker sein k6nnen als bei Ver- wendung inaktivierten Serums. Einerseits handelt es sich hierbei um die Serodiagnostik der Syphilis, andererseits um Komplementbindungsprozesse, bei denen unspezifische Stoffe, wie Tuberkulin, Pepton, Glykogen, Extrakte, Toxins ge- wissermaBen als ,,Antigen" teilnehmen. Das Ergebnis muBte zun~chst paradox erscheinen, da ja im aktiven Serum durch den Komplementgehalt HAmolyse beschleunigende Fak- toren vorhanden sind. Dem Verst~ndnis zug~nglich wird es allerdings, wenn man im Sinne yon SACHS Komplement- bindungsreaktionen dieser Art mit der Kolloidlabilitiit des Blutserums in Zusammenhang bringt. Methodisch glaubte man derartigen StSrungen durch Verwendung inaktivierten Serums entgehen zu k6nnen. Man ~aBte, wie das z. t3. No- G~:c~I tat, die Wirksamkeit des aktiven Serums als eine Funktion ,,thermolabiler Pepton-Amboceptoren" auf. Umfassende Untersuchungen haben uns nun gezeigt, dab man zu einer richtigen Auffassung gelangt, wenn man die Gesamtheit der hier in Betracht kommende~z Komplement- bindungserscheinungen yore Standpunlct der Kolioidlabilit(~t des Blutserums aus betraehtet. Es hat sich uns ergeben, dab die Komplementbindung in dem bier besprochenen Sinne zwar mit aktivem Serum in der Regel starker ausf~llt als mit inaktiviertem Serum, daft aber auch das inalctivierte Serum erhebliche Grade yon Komplementbindung bedingen kann. Es kommt im wesentlichen auf die Tierart an, yon der das Serum stammt. Von besonderem Int~eresse ist ferner die Tatsache, dab derartige Komplementbindungsvorg~nge auch mit iu- aktiviertem Serum (z. 13. Kaninchenserum) solche Grade erreichen k6nneu, dab sie in quantitativer Hinsicht eine spezifische, durch Antigen-AntikSrperwirkung bedingte Kom- plementbindung vorzut~uschen verm6gen. Zu den Agenzien, die in dieser Weise Ms ,, Pseudo-Antigens" wirken, gehSren Pepton, 13ouillon, 13akterien (z. 13. besonders stark Coli- and Prodigiosusbacillen). Die Komplement- bindungsreaktionen sind dabei h~ufig yon so hohem Grade, dab man ohne weiteres versucht ist, eine spezifische Anti- kSrperwirkung anzunehmen. Von der spezifischen Antigen- AntikSrperreaktion unterscheiden sie sich aber im wesent- lichen dadurch, dab sie I. beim Erhitzen des Serums erheblich abnehmen, und zwar insbesondere beim ErwSrmen des Serums au] 60--62~ 2. daft sis meist nut im Br~ttschranlr bei 37 ~ nachweisbar warden, dagegen in der K~ilte (bei 0 ~ unterbleiben. Es ent- spricht das alteren Erfahrungen fiber Komplementbindung durch 13akterien, Inulin und Organextrakte, wie sie durch die Arbeiten yon SACHS und RITZ, SACHS und NATHAN, F. GEOI~GI u. a. bekannt sind. Die Erscheinung selbst ist yon mehrfacher Bedeutung. Sie erfordert besondere Vorsicht und zum Tell eine Revision yon Angaben fiber spezifische Komplementbindung. M6g- licherweise wird sich in vielen FMlen, insbesondere auch be/ der Komplementbindungsreaktion mit bakteriellen Anti- genen, durch Ausftihrung der Komplementbindung bei nied- rigerer Temperatur die Interferenz yon unspezifischen Vor- g~ngen vermeiden lassen. AuBerdem dfirfte die unspezifische Komplementbindung mit Pepton ein Mittel darstellen, um die Kolloidlabilit~it des 131utserums zu prtifen. So hat sich bereits gezeigt, dab labile Blutsera, wie z. ]3. Gravidensera, besonders stark zu dieser unspezifischen Komplementbindung neigen. Mit einer ausffihrlichen Untersuchung dieser Fragen ist der eine yon uns (Dr. TAK~NOMATA) besch~ftigt. Eines besonderen Hinweises wert ist die Tatsache, dal3, wie Untersuchungen yon Dr. KLoPsTocI< gezeigt haben, Tuberkulin prinzipiell in gleicher Weise wirkt wie Pepton. Es entspricht das ~lteren Angaben von NO~VCHtI und FVKU- ~ARA. Bedeutungsvoll abet ist der Umstand, dab zwar in IJbereinstimmung mit diesen Autoren die unspezifisehe Komplementbindung mit Tuberkutin bei Verwendung aktiven Serums in der Regel starker zum Ausdruek gelangt als bei 13enutzung des inaktivierten Serums, dab jedoch auch das inaktivierte Serum je nach der Tierart und der Individualit~it mehr oder weniger starke Komplementbindungen mit Tuber- kulin ergeben kann. Auf dieses Moment dfirfte bei allen Komplementbindungsversuchen mit Tuberkulin besonders zu achten sein. Man wird daher beim Nachweis yon Antik6rpern gegen Tuberkulin hierauf besondere Rficksicht zu nehmen haben. 13el Verwendung yon Immunseris ist dabei noch in 13etracht zu ziehen, dab dnrch immunisatorische oder auch dutch unspezifische Eingriffe (z. ]3. ProteinkSrpertherapie), denen der lebende TierkSrper unterzogen wird, 131utver- ~nderungen im Sinne einer gesteigerten Kolloidlabilit~t auf- treten kSnnen, die zu einer unspezifischen Komplemeni- bindung geeignet erscheinen. (Aus der wissenscha]tlichen Ab- teilung des f nstituts ]i~r experimentelle Krebsforschung in Heidel- berg [~Direktor: Prof. Dr. H. Sachs].)

Komplementbindung und kolloidlabilität

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[ ] J .~ iUAR I924 K L I N I S C H E " v V O C H E N S C H R I F T . 3. J A H R G A N G . Nr. I 2 I

Strychninmethode. Es ergab sich, dab Acetylchohn, Physo- stigmin und Pilocarpin den Phosphors~iureaustritt deutlich bef6rdern, wAhrend Atropin ihn ebenso deutlich hemmt wie Adrenalin. 13el dem ebenfalls sympathisch reizenden Tetrahydronaphthylamin, dem sympathisch hemmenden Ergotamin und dem parasympathisch reizenden Cholin lieB sich keine deutliche Wirkung feststellen, ebensowenig bei Strychnin und Morphin, die ja keine ausgesprochene Affinit~t zum vegetativen Nervensystem besitzen.

S~mtliche Versuche wurden an curarisierten Muskeln ausgeffihrt.

Als Angriffspunkt der sympathischen und parasympa- thischen Gifts denkt man sich gewShnlich den ~bergang der Nerven auf die Erfolgsorgane, die rezeptive Substanz LAXa- ~YS. Nach den mitgeteilten Versuchen scheint es, als ob diese Substanz mehr diffus fiber das Organ, in unserem Tall den Muskel ausgebreitet ist. Denn bei den Ruhestromversuchen tauchte nur ein kleines Stiick Muskel, das proximale oder distale Ende des Sartorius, in die Giftl6sung ein. H. FREU~D und S. JaxssE~ ~) haben kiirzlich gezeigt, dal3 vermittelst des vegetativen Nervensystems der Stoffwechsel der Muskeln ohne Beteiligung ihrer Motilit~t ge~ndert werden kann. Auch die yon uns aufgefundenen Reaktionen sind anscheinend unabh~ingig yon motorischen AuBerungen. (Aus dem Physio- logisehen lnst i tut der Universit(it Kiel.)

L i t e r a t u r : OS~ERHOU~, Journ. of gem physiol. I, 515. [919. -- ~) H. LAXGE, Zeitschr. f. physiol. Chem. x2o, 249. 1922. -- ~) S. G. ZO~DEK, Biochem. Zeitschr. z32, 362. 1922. -- a) O. LO]~wa, Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmakol. 97, 272. I923. -- s) KLEIn-- _~ANN, Biochem. Zeitschr. 99, 174- I919. -- s) H. FI~EUND U. S. JANSSm% Pflflgers Arch, f. d. ges. Physiol. ~oo, 96. I923.

KOMPLEMENTBINDUNG UND KOLLOIDLABILITAT. V o n

H. SACHS, A. KLOPSTOCK und N. T A K E N O M A T A .

13el den serodiagnostischen Methoden ist es h~ufig nicht teicht, spezifische Antigen-Antik6rperreaktionen yon anders- ~rtigen Vorg~ngen zu unterscheiden. 13eide k6nnen unter Umst~nden zur gleichen Ausdrucksform ffihren, so dab das Ergebnis, wofern nicht besondere Kautelen bei der Unter- suchung gefibt werden, eine Interferenz yon Antik6rpern vort~uschen kann. Besonders trifft das ffir die Komplement- bindungsmethode zu. Es ist das ohne weiteres verst~Lndlich, wenn man auf dem yon einem yon uns (SACHS) vertretenen Standpunkt steht, dab die Komplementinalctivierung die Folge airier Globulinalteration in statu nascendi ist, die durch die verschiedenartigsten Ursachen, darunter auch durch eine spezifische Antigen-AntikSrperreaktion, bedingt sein kann. Schon FRIEDEMANN glaubte ja in der antikomplement~ren Wirkung der Globuline ein gemeinsames Band des Verst~nd- Hisses gefunden zu haben. Nun ist in der Tat schon frfih- zeitig yon einer Reihe yon Autoren (SACHS und ALTMANN, N o a u c m , F U K U H A R A , SCI-I~3RMANN und SON.TAG u. a.) be- richter worden, dab Komplementbindungsvorg~nge bei Ver- wendung aktiven Serums starker sein k6nnen als bei Ver- wendung inaktivierten Serums. Einerseits handelt es sich hierbei um die Serodiagnostik der Syphilis, andererseits um Komplementbindungsprozesse, bei denen unspezifische Stoffe, wie Tuberkulin, Pepton, Glykogen, Extrakte, Toxins ge- wissermaBen als , ,Antigen" teilnehmen. Das Ergebnis muBte zun~chst paradox erscheinen, da ja im aktiven Serum durch den Komplementgehalt HAmolyse beschleunigende Fak- toren vorhanden sind. Dem Verst~ndnis zug~nglich wird es allerdings, wenn man im Sinne yon SACHS Komplement- bindungsreaktionen dieser Art mit der Kolloidlabilitiit des Blutserums in Zusammenhang bringt. Methodisch glaubte man derartigen StSrungen durch Verwendung inaktivierten Serums entgehen zu k6nnen. Man ~aBte, wie das z. t3. No- G~:c~I tat, die Wirksamkeit des aktiven Serums als eine Funkt ion ,,thermolabiler Pepton-Amboceptoren" auf.

Umfassende Untersuchungen haben uns nun gezeigt, dab man zu einer richtigen Auffassung gelangt, wenn man die Gesamtheit der hier in Betracht kommende~z Komplement- bindungserscheinungen yore Standpunlct der Kolioidlabilit(~t des Blutserums aus betraehtet. Es hat sich uns ergeben, dab die Komplementbindung in dem bier besprochenen Sinne zwar mit aktivem Serum in der Regel starker ausf~llt als mit inaktiviertem Serum, daft aber auch das inalctivierte Serum erhebliche Grade yon Komplementbindung bedingen kann. Es kommt im wesentlichen auf die Tierart an, yon der das Serum stammt. Von besonderem Int~eresse ist ferner die Tatsache, dab derartige Komplementbindungsvorg~nge auch mit iu- aktiviertem Serum (z. 13. Kaninchenserum) solche Grade erreichen k6nneu, dab sie in quant i ta t iver Hinsicht eine spezifische, durch Antigen-AntikSrperwirkung bedingte Kom- plementbindung vorzut~uschen verm6gen.

Zu den Agenzien, die in dieser Weise Ms ,, Pseudo-Antigens" wirken, gehSren Pepton, 13ouillon, 13akterien (z. 13. besonders stark Coli- and Prodigiosusbacillen). Die Komplement- bindungsreakt ionen sind dabei h~ufig yon so hohem Grade, dab man ohne weiteres versucht ist, eine spezifische Anti- kSrperwirkung anzunehmen. Von der spezifischen Antigen- AntikSrperreaktion unterscheiden sie sich aber im wesent- lichen dadurch, dab sie

I . beim Erhitzen des Serums erheblich abnehmen, und zwar insbesondere beim ErwSrmen des Serums au] 60--62~

2. daft sis meist nu t im Br~ttschranlr bei 37 ~ nachweisbar warden, dagegen in der K~ilte (bei 0 ~ unterbleiben. Es ent- spricht das alteren Erfahrungen fiber Komplementbindung durch 13akterien, Inul in und Organextrakte, wie sie durch die Arbeiten yon SACHS und RITZ, SACHS und NATHAN, F. GEOI~GI u. a. bekannt sind.

Die Erscheinung selbst ist yon mehrfacher Bedeutung. Sie erfordert besondere Vorsicht und zum Tell eine Revision yon Angaben fiber spezifische Komplementbindung. M6g- licherweise wird sich in vielen FMlen, insbesondere auch be/ der Komplementbindungsreaktion mit bakteriellen Anti- genen, durch Ausftihrung der Komplementbindung bei nied- rigerer Temperatur die Interferenz yon unspezifischen Vor- g~ngen vermeiden lassen. AuBerdem dfirfte die unspezifische Komplementbindung mit Pepton ein Mittel darstellen, um die Kolloidlabilit~it des 131utserums zu prtifen. So hat sich bereits gezeigt, dab labile Blutsera, wie z. ]3. Gravidensera, besonders stark zu dieser unspezifischen Komplementbindung neigen. Mit einer ausffihrlichen Untersuchung dieser Fragen ist der eine yon uns (Dr. TAK~NOMATA) besch~ftigt.

Eines besonderen Hinweises wert ist die Tatsache, dal3, wie Untersuchungen yon Dr. KLoPsTocI< gezeigt haben, Tuberkulin prinzipiell in gleicher Weise wirkt wie Pepton. Es entspricht das ~lteren Angaben von NO~VCHtI und FVKU- ~ARA. Bedeutungsvoll abet ist der Umstand, dab zwar in IJbereinstimmung mit diesen Autoren die unspezifisehe Komplementbindung mit Tuberkutin bei Verwendung aktiven Serums in der Regel starker zum Ausdruek gelangt als bei 13enutzung des inaktivierten Serums, dab jedoch auch das inaktivierte Serum je nach der Tierart und der Individualit~it mehr oder weniger starke Komplementbindungen mit Tuber- kulin ergeben kann. Auf dieses Moment dfirfte bei allen Komplementbindungsversuchen mit Tuberkulin besonders zu achten sein. Man wird daher beim Nachweis yon Antik6rpern gegen Tuberkulin hierauf besondere Rficksicht zu nehmen haben. 13el Verwendung yon Immunseris ist dabei noch in 13etracht zu ziehen, dab dnrch immunisatorische oder auch dutch unspezifische Eingriffe (z. ]3. ProteinkSrpertherapie), denen der lebende TierkSrper unterzogen wird, 131utver- ~nderungen im Sinne einer gesteigerten Kolloidlabilit~t auf- treten kSnnen, die zu einer unspezifischen Komplemeni- bindung geeignet erscheinen. (Aus der wissenscha]tlichen Ab- teilung des f nstituts ]i~r experimentelle Krebsforschung in Heidel- berg [~Direktor: Prof. Dr. H. Sachs].)