31
Pressekontakt für Rückfragen: Vor Ort auf dem Kongress: Anne-Katrin Döbler/Julia Hommrich/Corinna Spirgat Vom 8. bis 11. Mai 2013 Pressestelle Diabetes Kongress 2013 Congress Center Leipzig (CCL) Postfach 30 11 20 Raum 10, Ebene +2 70451 Stuttgart Tel.: 0341 4145-4939 Tel.: 0711 8931-423 Fax: 0341 4145-4940 Fax: 0711 8931-167 [email protected] Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Termin: Freitag, 10. Mai 2013, 12.30 bis 13.30 Uhr Ort: Raum 10 (Ebene +2), Congress Center Leipzig (CCL) Anschrift: Messe-Allee 1 (Eingang Glashalle), 04356 Leipzig Themen und Referenten: „Forschung von heute für die Praxis von morgen“ in Leipzig: Resümee des Diabetes Kongresses 2013 Professor Dr. med. Harald H. Klein Kongresspräsident Diabetes Kongress 2013, Direktor der Medizinischen Klinik I für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Stoffwechsel sowie Gastroenterologie und Hepatologie, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum Forschung für die Praxis – Was wurde bisher erreicht, wo besteht weiterer Bedarf? Professor Dr. med. Hans-Ulrich Häring Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik IV – Endokrinologie und Diabetologie, Angiologie, Nephrologie und Klinische Chemie am Universitätsklinikum Tübingen, Vorstandsmitglied im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) Neue Leitlinie zur Behandlung des Diabetes Typ 2 Professor Dr. med. Stephan Matthaei Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Chefarzt des Diabetes-Zentrums am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück Schilddrüsenprobleme bei Diabetes Typ 1 frühzeitig erkennen und behandeln Privatdozentin Dr. med. Wilgard Hunger-Battefeld Klinik für Innere Medizin III, Endokrinologie/Stoffwechselerkrankungen, Universitätsklinikum Jena, Friedrich- Schiller Universität Jena Jung und adipös: Kann man Adipositas im Kindesalter behandeln ? Professor Dr. med. Wieland Kiess Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Leipzig Diabetes geschlechtsspezifisch behandeln: Was ist bei Frauen anders? Universitäts-Professorin Dr. med. Alexandra Kautzky-Willer Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien Moderation: Anne-Katrin Döbler, Pressestelle DDG, Stuttgart

Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes … · Stoffwechselerkrankung Diabetes im deutschsprachigen Raum. ... Bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 treten gehäuft weitere

Embed Size (px)

Citation preview

Pressekontakt für Rückfragen: Vor Ort auf dem Kongress: Anne-Katrin Döbler/Julia Hommrich/Corinna Spirgat Vom 8. bis 11. Mai 2013 Pressestelle Diabetes Kongress 2013 Congress Center Leipzig (CCL) Postfach 30 11 20 Raum 10, Ebene +2 70451 Stuttgart Tel.: 0341 4145-4939 Tel.: 0711 8931-423 Fax: 0341 4145-4940 Fax: 0711 8931-167 [email protected]

Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des

Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Termin: Freitag, 10. Mai 2013, 12.30 bis 13.30 Uhr Ort: Raum 10 (Ebene +2), Congress Center Leipzig (CCL) Anschrift: Messe-Allee 1 (Eingang Glashalle), 04356 Leipzig

Themen und Referenten:

„Forschung von heute für die Praxis von morgen“ in Leipzig:

Resümee des Diabetes Kongresses 2013

Professor Dr. med. Harald H. Klein

Kongresspräsident Diabetes Kongress 2013, Direktor der Medizinischen Klinik I für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Stoffwechsel sowie Gastroenterologie und Hepatologie, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum

Forschung für die Praxis – Was wurde bisher erreich t, wo besteht weiterer Bedarf? Professor Dr. med. Hans-Ulrich Häring

Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik IV – Endokrinologie und Diabetologie, Angiologie, Nephrologie und Klinische Chemie am Universitätsklinikum Tübingen, Vorstandsmitglied im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD)

Neue Leitlinie zur Behandlung des Diabetes Typ 2

Professor Dr. med. Stephan Matthaei

Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Chefarzt des Diabetes-Zentrums am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück

Schilddrüsenprobleme bei Diabetes Typ 1 frühzeitig erkennen und behandeln

Privatdozentin Dr. med. Wilgard Hunger-Battefeld

Klinik für Innere Medizin III, Endokrinologie/Stoffwechselerkrankungen, Universitätsklinikum Jena, Friedrich-Schiller Universität Jena

Jung und adipös: Kann man Adipositas im Kindesalter behandeln ?

Professor Dr. med. Wieland Kiess

Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Leipzig

Diabetes geschlechtsspezifisch behandeln: Was ist bei Frauen anders?

Universitäts-Professorin Dr. med. Alexandra Kautzky-Willer

Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien

Moderation: Anne-Katrin Döbler, Pressestelle DDG, Stuttgart

Pressekontakt für Rückfragen: Vor Ort auf dem Kongress: Anne-Katrin Döbler/Julia Hommrich/Corinna Spirgat Vom 8. bis 11. Mai 2013 Pressestelle Diabetes Kongress 2013 Congress Center Leipzig (CCL) Postfach 30 11 20 Raum 10, Ebene +2 70451 Stuttgart Tel.: 0341 4145-4939 Tel.: 0711 8931-423 Fax: 0341 4145-4940 Fax: 0711 8931-167 [email protected]

Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des

Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Termin: Freitag, 10. Mai 2013, 12.30 bis 13.30 Uhr Ort: Raum 10 (Ebene +2), Congress Center Leipzig (CCL) Anschrift: Messe-Allee 1 (Eingang Glashalle), 04356 Leipzig

Inhalt:

Pressemeldungen

Redemanuskripte: Professor Dr. med. Stephan Matthaei

Privatdozentin Dr. med. Wilgard Hunger-Battefeld

Professor Dr. med. Wieland Kiess

Universitäts-Professorin Dr. med. Alexandra Kautzky-Willer

Zahlen und Fakten zu Diabetes mellitus und der Fachgesellschaft DDG

Lebensläufe der Referenten

Bestellformular für Fotos

Falls Sie das Material in digitaler Form wünschen, stellen wir Ihnen dieses gerne zur Verfügung. Bitte

kontaktieren Sie uns per E-Mail unter: [email protected].

Deutsche Diabetes Gesellschaft mit Diabetes Kongress in Leipzig

Forschung von heute für die Praxis von morgen

Leipzig, 10. Mai 2013 – Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Entstehung, Vorbeugung

und Therapie des Diabetes mellitus sowie bewährte Therapiestandards sind die Themen

des Diabetes Kongresses 2013, der 48. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft

(DDG). Unter dem Motto „Forschung von heute für die Praxis von morgen“ begann am

Mittwoch, den 8. Mai 2013, die führende Jahresveranstaltung zur

Stoffwechselerkrankung Diabetes im deutschsprachigen Raum. Noch bis Samstag, den

11. Mai 2013, bilden sich im Congress Center Leipzig rund 6000 Ärzte, Diabetesberater

und weitere in der Diabetologie Tätige auf dem Kongress fort, Wissenschaftler

diskutieren neueste Erkenntnisse. Vorträge aus der Diabetes-Forschung, zu Vorbeugung

und Therapie, Bewegung und Ernährung stehen beim Diabetes Kongress 2013 ebenso im

Mittelpunkt wie unter anderem die Themen „Diabetes und Schwangerschaft“ oder

„Epidemiologie, Genetik und Umwelt“.

Das Motto „Forschung von heute für die Praxis von morgen“ kennzeichnet die Zielsetzung des

Diabetes Kongresses 2013, der 48. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG):

„Wir wollen damit eine Brücke schlagen zwischen den aktuellen hochkarätigen

Forschungsaktivitäten an verschiedenen Zentren primär im deutschsprachigen Raum und

dem praktischen Alltag der Behandlung von Menschen mit Diabetes“, sagt Kongresspräsident

Professor Dr. med. Harald H. Klein, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin,

Endokrinologie und Diabetologie sowie Gastroenterologie und Hepatologie am

Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum.

Dem diesjährigen Kongressmotto sind unter anderem Veranstaltungen zu Themen wie

„Klinische Relevanz von Körperzusammensetzung und Ernährung“, „Neue Studien zur

Blutzuckerbestimmung, artifizielles Pankreas, Technologie“, „Diabetes und Insulinresistenz –

Was ist bei Frauen anders?“ oder „Wie funktioniert die Beta-Zelle?“ zugeordnet. Experten

diskutieren außerdem über Epidemiologie, Genetik und Umwelt, die Pathogenese von

Adipositas und Typ-2-Diabetes sowie die Frage, ob Diabetes in Zukunft heilbar sein wird. An

dreieinhalb Tagen bilden sich die Kongressteilnehmer im Rahmen von Symposien,

Workshops, Posterpräsentationen und freien Vorträgen wissenschaftlich fort und tauschen

sich mit Fachkollegen aus Forschung, Wissenschaft und Praxis, gesundheitspolitischen

Entscheidungsträgern sowie Vertretern der Pharmaindustrie aus. Pro- und Contra-

Diskussionen, TED-Sessions, Kontroversen und Workshops laden die Teilnehmer dazu ein,

sich aktiv am Kongress zu beteiligen.

Bei Menschen mit Diabetes Typ 1 treten häufig auch

Schilddrüsenerkrankungen auf

Leipzig, 10. Mai 2013 – Menschen mit Diabetes Typ 1 leiden häufig auch unter einer

Schilddrüsendysfunktion. So wiesen im Rahmen einer Studie der Universität Jena die

Hälfte der Patienten mit Diabetes Typ 1 erhöhte Schilddrüsen-Antikörper auf. Eine

Schilddrüsendysfunktion beeinflusst den Glukosestoffwechsel und kann den

Blutzuckerspiegel aus dem Gleichgewicht bringen. Aus diesem Grund muss sie früh

erkannt und behandelt werden. Unter anderem darüber diskutieren Experten beim

Diabetes Kongress 2013, der 48. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft,

unter dem Motto „Forschung von heute für die Praxis von morgen“ vom 8. bis 11. Mai

2013 in Leipzig.

Bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 treten gehäuft weitere sogenannte endokrine

Autoimmunerkrankungen auf, darunter auch Schilddrüsendysfunktionen. „In einer

Querschnittsstudie an der Universität Jena zeigte von 218 Patienten mit Diabetes mellitus

Typ 1 die Hälfte auffällige Schilddrüsen-Antikörper“, sagt Privatdozentin Dr. med. Wilgard

Hunger-Battefeld von der Klinik für Innere Medizin III, Endokrinologie/Stoffwechsel-

erkrankungen, Universitätsklinikum Jena, Friedrich-Schiller Universität Jena. „Bei gut einem

Drittel von ihnen lag eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse vor, dabei zeigten 24

Prozent eine chronisch entzündliche Schilddrüsenerkrankung mit einer Schilddrüsen-

unterfunktion und sieben Prozent einen Morbus Basedow“, so die Diabetologin. In den

meisten Fällen traten die Schilddrüsenerkrankungen durchschnittlich 16 Jahre nach

Entstehung des Diabetes Typ 1 auf. Frauen mit Diabetes Typ 1 waren mit 40 Prozent

deutlich häufiger betroffen als Männer, von denen knapp ein Fünftel eine Schilddrüsen-

erkrankung entwickelte.

Eine chronische Schilddrüsenentzündung kann jahrelang ohne erkennbare Symptome

unbemerkt bestehen. Daher sollten Menschen mit Diabetes Typ 1 einmal jährlich ihre

Schilddrüsenwerte bestimmen und das kleine schmetterlingsförmige Organ am Hals

untersuchen lassen. Dr. Hunger-Battefeld betont: „Eine Schilddrüsendysfunktion

beeinflusst den Glukosestoffwechsel und bedarf einer Anpassung der Insulindosis: Bei einer

Schilddrüsenüberfunktion kommt es zu einem Blutzuckeranstieg, wodurch die Insulindosis

erhöht werden muss. Eine Unterfunktion hingegen birgt aufgrund einer erhöhten

Empfindlichkeit gegenüber Insulin und der damit erforderlichen geringeren Insulindosis die

Gefahr von Unterzuckerungen.“ Darum müssen Schilddrüsendysfunktionen so rasch wie

möglich erkannt und behandelt werden. Mit der Normalisierung der Schilddrüsenfunktion

stabilisiere und verbessere sich auch die Stoffwechsellage.

Literatur:

W. Hunger-Battefeld et al.: Autoimmunthyreopathie bei Patienten mit Typ 1 Diabetes

mellitus. Diabetologie und Stoffwechsel 2012; 7(6): 442-449

DOI: 10.1055/s-0032-1330391

https://www.thieme-connect.de/ejournals/html/10.1055/s-0032-1330391

Diabetes geschlechtsspezifisch behandeln: Frauen aus niedriger Sozial- und Bildungsschicht haben höheres Erkrankungsrisiko

Leipzig, 10. Mai 2013 – Diabetes ist eine chronische Erkrankung, bei der sowohl

biologische wie auch psychosoziale Faktoren eine große Rolle spielen. So haben

Menschen mit einem niedrigem Sozialstatus und Bildungsgrad ein höheres Risiko, an

Diabetes Typ 2 zu erkranken. Bei Frauen ist der Zusammenhang zwischen Bildungsgrad

und dem Auftreten von Übergewicht und Typ-2-Diabetes höher als bei Männern. Frauen

mit Diabetes geben meist auch eine schlechtere Lebensqualität als betroffene Männer

an. Was geschlechtsspezifische Unterschiede für die Erkennung und Behandlung von

Diabetes mellitus bedeuten, diskutieren Experten beim Diabetes Kongress 2013, der 48.

Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft, unter dem Motto „Forschung von

heute für die Praxis von morgen“ vom 8. bis 11. Mai 2013 in Leipzig.

Für die Entstehung und den Krankheitsverlauf von Diabetes mellitus sind unter anderem die

erbliche Veranlagung, Sexualhormone, aber auch der Einfluss von Gesellschaft, Kultur und

Geschlechterrollen bedeutsam. Dies zeigt sich etwa an Unterschieden im Lebensstil

zwischen Frauen und Männern: „Frauen haben den Fokus mehr auf Diät und interessieren

sich mehr für Vorsorge, während für Männer körperliche Bewegung und Sport im

Gesundheitsbewusstsein einen wichtigeren Stellenwert haben“, sagt Universitäts-

Professorin Dr. med. Alexandra Kautzky-Willer, Universitätsklinik für Innere Medizin III,

Medizinische Universität Wien. Ein niedriger Sozialstatus und schlechte Bildung sind mit

einem höheren Risiko für Diabetes verbunden, wobei der Zusammenhang zwischen

Bildungsgrad und dem Auftreten von Übergewicht und Typ-2-Diabetes bei Frauen stärker

ist. Unterschiede sind auch hinsichtlich der Lebensqualität und des seelischen

Wohlbefindens erkennbar, wie Univ.-Prof. Kautzky-Willer erläutert: „Diabetikerinnen haben

doppelt so häufig wie Diabetiker Depressionen und auch häufiger Essstörungen.“

Das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wird auch durch die Sexualhormone, die

Fettmasse und -verteilung beeinflusst. Männer haben mehr viszerales, im Bauchraum

angesiedeltes Fett, sind weniger insulinempfindlich als Frauen und unterscheiden sich auch

in der Freisetzung von Fettgewebshormonen. Sie haben häufiger ein metabolisches

Syndrom, Bluthochdruck und somit ein ungünstigeres kardiovaskuläres Risikoprofil.

„Allerdings versterben insgesamt mehr Frauen als Männer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Außerdem ist das Vorliegen eines metabolischen Syndroms bei Frauen mit einem noch

höheren Anstieg des kardiovaskulären Risikos verbunden als bei betroffenen Männern“,

erklärt Kautzky-Willer. Dasselbe gelte auch für den manifesten Diabetes. Die genauen

Ursachen dafür seien noch unklar. In jedem Fall könne die Sexualanamnese und Anamnese

von Zyklusanomalien oder Schwangerschaftskomplikationen wichtige Informationen über

das kardiometabolische Risiko geben, so die Wiener Professorin: „Bei Männern kann eine

erektile Dysfunktion auf Insulinresistenz, Diabetes oder eine kardiovaskuläre Erkrankung

hinweisen. Bei ihnen ist Übergewicht und Insulinresistenz oft mit einem niedrigen

Testosteronspiegel assoziiert, während bei Frauen wiederum hohe Androgenspiegel das

Diabetesrisiko erhöhen. So ist auch beim polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS), ein höheres

Diabetes- und kardiovaskuläres Risiko beschrieben.“

Das Geschlecht spiele auch bei den Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten,

sowie beim Verordnungsmodus mit eine Rolle. „Eine individuelle geschlechtersensitive

Schulung und Betreuung sind in jedem Fall ein wesentlicher Bestandteil des Therapieerfolgs

in der personalisierten Diabetestherapie“, so Kautzky-Willer.

Adipositas und Diabetes Typ 2 nehmen zu:

Langfristige Gewichtskontrolle bleibt große Herausforderung

Leipzig, 10. Mai 2013 – Jeder zweite Erwachsene und jedes siebte Kind in Deutschland

ist übergewichtig. Bereits 750 000 Kinder und Jugendliche hierzulande sind mit einem

Body-Maß-Index von über 30 sogar „adipös“. Fettleibigkeit ist ein Hauptrisikofaktor für

die Entstehung von Diabetes Typ 2. Schaffen es viele Betroffene zwar, kurzfristig

erfolgreich Gewicht abzubauen, scheitern sie häufig an einer dauerhaften

Ernährungsumstellung. Was stark Übergewichtigen dabei helfen kann, auch langfristig

erfolgreich ihr Gewicht zu regulieren, ist einer der Schwerpunkte beim Diabetes

Kongress 2013, der 48. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft, unter dem

Motto „Forschung von heute für die Praxis von morgen“ vom 8. bis 11. Mai 2013 in

Leipzig.

In Industrieländern wie Deutschland, in denen ein überreiches Angebot an energiereichen

Nahrungsmitteln jederzeit verfügbar ist, nimmt die Zahl der schwer übergewichtigen

Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen stetig zu. Als übergewichtig gilt, wer einen Body-

Maß-Index (BMI) von über 25 hat. Ab einem BMI von 30 sind Betroffene adipös, also

fettleibig. Übergewicht und insbesondere Adipositas ist ein Risikofaktor für die Entstehung

von Diabetes Typ 2. Um eine Diabetes-Erkrankung zu verhindern oder bei einem bereits

bestehenden Diabetes Typ 2 die Prognose zu verbessern, müssen Betroffene dauerhaft

abnehmen. „Ernährungskonzepte zur langfristigen Gewichtskontrolle wurden in zahl-

reichen Studien entwickelt, scheitern aber bisher bei der Mehrheit der Menschen in der

Praxis“, sagt Professor Dr. med. Andreas F. H. Pfeiffer, Leiter der Abteilung für Klinische

Ernährung am Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdam-Rehbrücke und

Leiter der Abteilung für Endokrinologie, Diabetes und Ernährung der Charité Campus

Benjamin Franklin/Charité Universitätsmedizin Berlin. Prinzipiell gilt, dass eine geringere

Energiezufuhr als der körperliche Energiebedarf zum Gewichtsabbau führt und umgekehrt.

In der Praxis sind Nahrungsmittel aufgrund ihrer Energiedichte, ihres Sättigungspotenzials

und ihrer Komposition unterschiedlich ‚adipogen‘. „Menschen essen langfristig das, was

ihnen am besten schmeckt und es ist außerordentlich schwierig, Ernährungsmuster zu

verändern“, so Professor Pfeiffer. Denn geschmacklich attraktiv seien für viele Menschen

insbesondere fett- und zuckerhaltige Nahrungsmittel, die sehr energiereich sind.

Eine kurzfristige Gewichtsreduktion lasse sich erfolgreich durch ‚hypokalorische‘ Diäten

erzielen, also durch Ernährungskonzepte, bei denen die Betroffenen weniger Kalorien

verzehren als ihr Körper verbraucht. Schwieriger sei jedoch die Vermeidung des

berüchtigten ‚Jo-Jo-Effektes‘. „Mehrere Studien zeigten, dass eine Ernährung, die eher

wenig und pflanzliches Fett, mageres und pflanzliches Eiweiß, viel Gemüse und insgesamt

einen niedrigen glykämischen Index aufweist, am erfolgreichsten einen dauerhaften

Gewichtsverlust unterstützen kann“, erklärt Professor Pfeiffer. Der glykämische Index (GI)

ist ein Maß für den Anstieg des Blutzuckerspiegels, den ein Nahrungsmittel auslöst.

Außerdem unterstützen bei den meisten Menschen weniger Mahlzeiten, zum Beispiel zwei

oder drei am Tag, einen Gewichtsverlust besser als viele kleine Mahlzeiten.

„Um der Zunahme von Adipositas und der damit verbundenen Erkrankungen wie Diabetes

mellitus oder auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen in unserer Gesellschaft entgegen zu

wirken, müssen gesunde, energieärmere Nahrungsmittel entwickelt werden, die zugleich

sättigen“, so Professor Pfeiffer. „Diese wären sowohl für Patienten mit Zuckerstoff-

wechselstörungen als auch für Gesunde von Vorteil. Beispiele sind die Entwicklung von

Nudeln, Suppen, Brot und Backwaren sowie Snacks, die einen höheren Anteil an

pflanzlichen Eiweißen und unlöslichen, nicht fermentierbaren Ballaststoffen enthalten.“

Informationen zum Diabetes Kongress 2013 sind im Internet unter www.diabeteskongress.de

erhältlich. Kurzfilme mit Interviews und Beiträgen zum Diabetes Kongress 2013 finden

Interessierte in der Videogalerie.

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Neue Leitlinie zur Behandlung des Diabetes Typ 2:

Fachübergreifende Standards nützen dem Patienten

Professor Dr. med. Stephan Matthaei, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Chefarzt des Diabetes-Zentrums am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück

Von der DDG sind derzeit 18 evidenzbasierte Leitlinien, 15 Praxisempfehlungen und drei

Patientenleitlinien verfügbar – sechs davon sogar für den internationalen Gebrauch in einer

englischen Fassung. Mit dieser Zahl von über 35 wissenschaftlich basierten Leitlinien gehört die

DDG zu den Spitzenreitern in der wissenschaftlichen Community – noch dazu, da besonders viele

dieser Leitlinien den höchsten Evidenzgrad aufweisen – S 3.

Mehr und mehr beteiligt sich die DDG auch an der Entstehung nationaler Versorgungsleitlinien (NVL),

die unter der Koordination des Ärztlichen Zentrums für Qualitätssicherung (ÄZQ) entwickelt werden.

Ein wesentlicher Vorteil dieser Zusammenarbeit liegt auf der Hand: Es sind häufig mehrere Fächer und

Organisationen an der Erstellung einer solchen NVL beteiligt – genau die, die auch im Alltag von

Klinik und Praxis die Patientenversorgung übernehmen. Besonders wichtig ist das bei einer

Volkskrankheit wie dem Diabetes Typ 2, an dem sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden, die

zum Teil mehr, zum Teil weniger gut versorgt werden. Diejenigen, die Diabetes diagnostizieren und

behandeln, müssen gemeinsam eine Vorstellung davon haben, wie dies geschehen sollte. Gemeinsam

lässt sich ein breiter Konsens für Empfehlungen, Grenzwerte und Behandlungspfade finden. Das

schafft dann auch die notwendige Basis dafür, dass die Leitlinie flächendeckend umgesetzt wird. An

der NVL zur Therapie von Menschen mit Diabetes Typ 2 waren neben der DDG, dem Verband der

Schulungs- und Beratungsberufe (VDBD) sowie der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)

unter anderem auch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM), die

wissenschaftliche Vertretung der Hausärzte, beteiligt.

Anliegen der neuen Leitlinie ist es in erster Linie, die Lebensqualität der Menschen mit Diabetes

Typ 2 zu verbessern, die Morbiditäts- und Mortalitätsrate zu senken, die Früherkennung zu

professionalisieren sowie die nicht-medikamentöse und medikamentöse Therapie dem aktuellen

wissenschaftlichen Kenntnisstand anzupassen und sie stärker auf die individuelle Situation des

einzelnen Patienten auszurichten.

In der neuen Leitlinien haben die beteiligten Organisationen nun gemeinsame Therapieziele

definiert, diagnostisches Vorgehen beschrieben, Indikationsstellung und Therapiealgorithmen

festgelegt. Ein wichtiger Part der Leitlinie widmet sich der Pharmakotherapie, die auf Basis oraler

Antidiabetika und/oder der Insulintherapie erfolgt. Besonderen Wert legten die beteiligten

Organisationen auch darauf, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Sektoren –

Hausarztpraxis, diabetologische Schwerpunktpraxis und Klinik – zu beschreiben, um die immer

wieder auftretenden Probleme an den Sektorengrenzen künftig zu vermeiden. Denn nur durch die

eng verzahnte, multidisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit lässt sich die

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Langzeitversorgung von Menschen mit Typ-2-Diabetes verbessern. Die neue Leitlinie enthält daher

auch eine Definition wichtiger Nahtstellen und Überweisungskriterien, um Menschen mit Diabetes

Typ 2 von der Manifestation und Erstdiagnose an optimal zu betreuen.

Das Entwickeln dieser Leitlinie war zum Teil ein zähes Ringen. Nicht immer waren sich alle Akteure

einig über das, was in der Leitlinie festgehalten werden sollte. Da der Typ-2-Diabetes keine

einheitlich verlaufende Erkrankung mit verstandener Pathophysiologie und klinischem Verlauf ist,

sondern ein komplexes Krankheitsgeschehen, welches über die Erhöhung der Plasma-Glucose

definiert wird, gibt es nicht nur wenig Evidenzen im Sinne von „Endpunktstudien“, sondern auch

zahlreiche neue pathophysiologische und Blutglukose relevante Ansätze bei der Pharmakotherapie.

Daher ist es verständlich, dass gerade bei der Pharmakotherapie des Typ-2-Diabetes keine Einigung

erreicht wurde. Die Divergenzen zwischen DDG/DGIM und DEGAM/AkdÄ wurden transparent in

Therapiealgorithmen dargestellt und kommentiert. Ein Stückweit war es aber genau dieses

gemeinsame Ringen, das dafür gesorgt hat, das der gemeinsame Weg auch zum Ziel führte. Denn

eines ist klar: Es kann in einem solchen Fall keine Lösung sein, zwei getrennte Leitlinien zu

entwickeln. Damit wäre den Ärzten in Klinik und Praxis nicht geholfen – und den Patienten erst recht

nicht. Ich bin daher außerordentlich froh, dass sich bei der aktuellen NVL zur Therapie des Typ-2-

Diabetes die DDG mit der DEGAM darauf verständigt hat, die wenigen unterschiedlichen

Sichtweisen in der Präambel festzuhalten und transparent zu machen.

Nach Erscheinen der NVL-Kurzversion im März 2013 hielt die DDG es für angebracht, ihren

Mitgliedern die von ihr mitgetragenen und konsentierten Inhalte in komprimierter Form als

Praxisempfehlung zu präsentieren (1). Dieses Vorgehen wurde mit dem ÄZQ im Februar 2013

abgestimmt und von dessen Seite ausdrücklich begrüßt. Die DDG-Praxisempfehlung basiert zudem

auf intensiven inhaltlichen Erörterungen zur NVL seitens der genannten Autoren/ Herausgeber.

Ohne deren Beitrag wäre eine Verabschiedung der NVL seitens der DDG nicht zustande gekommen.

Trotz des ursprünglich signalisierten Einverständnisses lehnt das ÄZQ eine Veröffentlichung von

Auszügen aus der Kurzversion der NVL durch die DDG nun überraschend ab und nimmt die

Publikation der Praxisempfehlungen zum Anlass, die Kurzversion der NVL „Therapie des Typ-2-

Diabetes“ zum 30.4.13 zurückzuziehen. Eine neue Kurzversion soll laut ÄZQ erst wieder nach

Konsentierung einer Langfassung erscheinen. Die DDG bedauert dieses Vorgehen außerordentlich.

Unabhängig davon steht die DDG jedoch hinter den inhaltlichen Aussagen in der aktuell publizierten

Praxisempfehlung und ist froh, dass sich Diabetologen und Hausärzte trotz allem im Wesentlichen

einig darin sind, wie der richtige Behandlungsweg zum Wohl der gemeinsamen Patienten aussehen

sollte.

Literatur: 1. Landgraf et. al., Diabetologie und Stoffwechsel 2013, 8: 93–105

(Es gilt das gesprochene Wort!) Leipzig, Mai 2013

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Schilddrüsenprobleme bei Diabetes Typ 1 frühzeitig erkennen und behandeln

Privatdozentin Dr. med. Wilgard Hunger-Battefeld, Klinik für Innere Medizin III,

Endokrinologie/Stoffwechselerkrankungen, Universitätsklinikum Jena, Friedrich-Schiller Universität

Jena

Bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 treten gehäuft weitere endokrine Autoimmun-

erkrankungen auf, wobei die Autoimmunthyreopathie als die häufigste assoziierte endokrine

Autoimmunerkrankung beschrieben wird.

In einer Querschnittsstudie an der Universität Jena zeigten 50 Prozent der der Patienten mit

Diabetes mellitus Typ 1 pathologisch erhöhte Schilddrüsen-Autoantikörpertiter. Bei 31 Prozent lag

eine Autoimmunthyreopathie vor: dabei zeigten 24 Prozent eine Autoimmunthyreoiditis mit

manifester Hypothyreose und sieben Prozent einen Morbus Basedow.

Die Autoimmunthyreoiditis manifestierte sich in den meisten Fällen erst Jahre nach dem Diabetes

mellitus manifestierte. Die Latenz zwischen der Diabetesmanifestation als Ersterkrankung bis zum

Auftreten einer manifesten Schilddrüsendysfunktion lag im Median bei unseren Patienten bei 16

Jahren und ist mit publizierten Daten, die eine mittlere Latenz von 13 Jahren aufzeigen,

vergleichbar. Frauen mit Diabetes mellitus Typ 1 zeigten mit 40 Prozent signifikant häufiger eine

Autoimmunthyreopathie als Männer (19 Prozent).

FAZIT für die Praxis:

Eine Autoimmunthyreoiditis kann asymptomatisch über Jahre bestehen. Bei völliger Destruktion

des Endorgans wird die Erkrankung klinisch relevant und erfordert eine Hormonersatztherapie der

ausgefallenen endokrinen Achse. Die Kenntnis der Schilddrüsenfunktion bei Patienten mit Diabetes

mellitus Typ 1 hat große klinische Relevanz. Eine Schilddrüsendysfunktion nimmt Einfluss auf den

Glukosestoffwechsel und bedarf einer Anpassung der Insulindosis: Bei Vorliegen einer

Hyperthyreose kommt es infolge einer zunehmenden Insulinresistenz und einer vermehrten

Glukagonfreisetzung zu einem Blutglukoseanstieg mit der Notwendigkeit der

Insulindosissteigerung. Das Vorliegen einer Hypothyreose birgt auf Grund einer erhöhten

Insulinsensitivität und der damit erforderlichen geringeren Insulindosis die Gefahr der

Hypoglykämie. Mit der Normalisierung der Schilddrüsenfunktion stabilisiert sich die

Stoffwechsellage.

Im Rahmen der Betreuung von Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 1 sollte – insbesondere

bei Patienten mit pathologisch erhöhten Schilddrüsen-AAK-Titern und in Kenntnis des Chronizität

der Erkrankung – eine jährliche TSH-Kontrolle erfolgen.

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Leipzig, Mai 2013

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Jung und adipös: Kann man Adipositas im Kindesalter behandeln?

Professor Dr. med. Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Leipzig

Allein die Tatsache, dass die Frage „Kann man Adipositas im Kindesalter behandeln?“ überhaupt

gestellt wird, zeigt, dass auf diesem Gebiet Unsicherheit herrscht. In der Tat sind auch

multidisziplinäre Ansätze mit Verhaltens-, Ernährungs- und Sporttherapie nur in wenigen Studien

auf ihre Wirksamkeit auch im Rahmen langfristiger, nachhaltiger Therapiestudien untersucht. Die

jüngsten Cochrane-Metaanalysen zeigen, dass über ein bis zwei Jahre eine solche multidisziplinäre

Therapie wirksam ist. Die Effekte sind allerdings sehr klein und es bleibt fraglich, ob für den

individuellen Patienten/die individuelle Patientin tatsächlich ein biologischer oder psychologischer

Nutzen erreichbar ist. Als Konsequenz solcher eher enttäuschenden Daten interdisziplinärer,

multidisziplinärer Ansätze ist auch im Jugendalter die bariatrische Chirurgie in Mode gekommen:

Während im Erwachsenenalter klar ist, dass ein Typ-2-Diabetes sowie andere metabolische und

kardiovaskuläre Erkrankungen und Risikofaktoren durch chirurgische Eingriffe im Sinne von Y-Roux-

oder anderer Magenumgehungsoperationen therapierbar sind, so sind solche Studien im

Jugendalter noch kaum durchgeführt worden. Auch wenn Einzelberichte und erste kurzzeitige

Studien vielversprechende Erfolge zeigen, bleibt doch die Frage erlaubt, ob es sinnvoll sein wird,

viele tausende Jugendliche mit Adipositas zu operieren und sie den Operationsrisiken, den

möglichen Komplikationen und noch unklaren Langzeiteffekten auszusetzen.

Fazit „jung und adipös“: Adipositas im Kindesalter ist schwer zu therapieren, eine Prävention und

wirksame Vorbeugung gegen Übergewicht und Adipositas im Jugendalter durch eine gesunde und

glückliche Kindheit ist ein herausragendes gesellschaftliches Ziel.

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Leipzig, Mai 2013

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Diabetes geschlechtsspezifisch behandeln: Was ist bei Frauen anders?

Universitäts-Professorin Dr. med. Alexandra Kautzky-Willer, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien

Diabetes ist eine chronische Erkrankung, bei der sowohl biologische wie auch psychosoziale

Faktoren eine große Rolle spielen. So sind für den Krankheitsverlauf auch das biologische und das

soziale Geschlecht bedeutsam. Dabei sind die genetische Prädisposition, epigenetische Effekte und

die Sexualhormone, aber auch der Einfluss von Gesellschaft, Kultur und Geschlechterrollen wichtig.

Ein niedriger Sozialstatus und schlechte Bildung sind mit einem höheren Risiko für Diabetes

verbunden, wobei der Zusammenhang zwischen dem Bildungsgrad und dem Auftreten von

Übergewicht und Typ-2-Diabetes bei Frauen stärker ist.

Frauen mit Diabetes geben meist auch eine schlechtere Lebensqualität als Männer an, wobei vor

allem das seelische Wohlbefinden vermindert ist. Diabetikerinnen haben doppelt so häufig wie

Diabetiker Depressionen und auch häufiger Essstörungen. Eine (unbehandelte) Depression erhöht

auch das Risiko für Komplikationen und vermindert die Therapieadhärenz und den Therapieerfolg.

Unterschiede im Lebensstil zwischen Männern und Frauen beeinflussen die Entstehung und den

Verlauf des Diabetes. Frauen haben den Fokus mehr auf Diät und interessieren sich mehr für

Vorsorge, während für Männer körperliche Bewegung und Sport im Gesundheitsbewusstsein einen

höheren Stellenwert haben.

Während insgesamt Frauen häufiger an Autoimmunerkrankungen leiden, sind beim Typ-1-Diabetes

beide Geschlechter gleich häufig betroffen: Im Kindesalter manifestieren mehr Mädchen, während

ab der Pubertät Männer ein höheres Risiko für Typ-1-Diabetes und die Entwicklung und Progression

einer Nephropathie aufweisen.

Auch bei der Prävalenz des Typ-2-Diabetes bestehen insgesamt keine wesentlichen

geschlechtsabhängigen Unterschiede: Bei Männern wird Typ-2-Diabetes aber früher diagnostiziert,

Frauen sind besonders nach der Menopause betroffen.

Beim Prädiabetes findet man bei Frauen im oralen Glukosetoleranztest (OGTT) öfter isoliert das

Stadium der gestörten Glukosetoleranz, was durch deren geringere Körpergröße und fettfreie

Masse sowie eine verlängerte Darmglukoseaufnahme erklärt werden könnte. Bei Männern findet

man dafür häufiger erhöhte Nüchternblutzuckerspiegel, die routinemäßig eher bestimmt werden.

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wird auch durch die Sexualhormone und die Fettmasse

und -verteilung beeinflusst. Männer haben mehr viszerales und mehr Leberfett, sind weniger

insulinempfindlich als Frauen und unterscheiden sich auch in der Freisetzung von

Fettgewebshormonen. Sie haben häufiger ein metabolisches Syndrom, was jedoch auch von den

verwendeten Kriterien abhängt. Frauen haben vor der Menopause auch niedrigere Blutdruckwerte

als gleichaltrige Männer.

Das ungünstigere kardiovaskuläre Risikoprofil der Männer dürfte zu ihrem höheren Risiko für

Herzinfarkte beitragen. Allerdings versterben insgesamt mehr Frauen als Männer an Herz-Kreislauf-

Erkrankungen. Außerdem ist das Vorliegen eines metabolischen Syndroms bei Frauen mit einem

noch höheren Anstieg des kardiovaskulären Risikos verbunden als bei Männern im Vergleich zu

Frauen und Männern ohne metabolisches Syndrom. Dasselbe gilt auch für den manifesten Diabetes.

Warum das metabolische Syndrom oder ein manifester Diabetes bei Frauen zur Verminderung bis

Aufhebung ihres ansonsten zumindest prämenopausal kardiovaskulären Vorteils führt, ist nach wie

vor unklar. Möglicherweise ist die Früherkennung schlechter, und oft haben sie bei der Diagnose

mehr Risikofaktoren und Begleiterkrankungen als Männer.

In jedem Fall kann die Sexualanamnese und Anamnese von Zyklusanomalien oder

Schwangerschaftskomplikationen wichtige Informationen über das kardiometabolische Risiko

geben. Bei Männern kann eine erektile Dysfunktion auf Insulinresistenz, Diabetes oder eine

kardiovaskuläre Erkrankung hinweisen. Bei ihnen sind Übergewicht und Insulinresistenz oft mit

einem niedrigen Testosteronspiegel assoziiert, während bei Frauen wiederum hohe

Androgenspiegel das Diabetesrisiko erhöhen. So ist auch beim polyzystischen Ovarsyndrom

(PCOS), das durch Insulinresistenz, Zyklusanomalien, polyzystische Ovarien und Hirsutismus

charakterisiert ist, ein höheres Diabetes- und kardiovaskuläres Risiko beschrieben.

Für Frauen mit Diabetes und Kinderwunsch sind eine Schwangerschaftsplanung und eine

präkonzeptionelle Stoffwechseloptimierung unabdingbar, um Komplikationen für Mutter und Kind

zu minimieren. Sowohl Überernährung und starke Gewichtszunahme in der Gravidität als auch

Mangelernährung und kindliche Wachstumsretardierung sind mit einem höheren Risiko der Kinder

verbunden, später übergewichtig zu werden oder selbst Diabetes zu entwickeln. Stillen hingegen

kann das Diabetesrisiko von Mutter und Kind vermindern. Der Schwangerschafts- (Gestations-

)Diabetes nimmt in der Diabetesklassifikation eine eigene Kategorie ein und wird durch einen OGTT

in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche diagnostiziert. Frauen mit Gestationsdiabetes haben ein

circa siebenfach höheres Diabetesrisiko als Schwangere mit normaler Glukosetoleranz. Spezifische

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Präventionsprogramme könnten die Diabetesmanifestation bei diesen jüngeren Frauen um 50

Prozent reduzieren.

In der Diabetestherapie steht eine Reihe von Substanzklassen als Monotherapie oder in der

Kombinationstherapie zur Verfügung, sodass eine individuelle – die speziellen Bedürfnisse und

klinischen Charakteristika jedes Patienten/jeder Patientin berücksichtigende – Therapie empfohlen

wird. Dazu gehören auch das Beachten möglicher Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme und

Hypoglykämien, sowie das erhöhte Frakturrisiko bei Pioglitazon bei postmenopausalen Frauen.

Bezüglich der Medikamente sind bisher aber wenig Studien zu geschlechtsspezifischen

Unterschieden bekannt. Einige Studien zeigten ein höheres Hypoglykämierisiko bei Frauen,

mehrere Studien berichteten, dass Frauen die in Leitlinien vorgegebenen HbA1c-Zielwerte weniger

oft erreichen als Männer. Bei der Inkretin basierten Therapie scheinen junge adipöse Frauen häufiger

GLP-1 Rezeptor-Analoga verordnet zu bekommen, während bei weniger stark übergewichtigen

Männern mit höherem kardiovaskulärem Risiko mehr DPP4-Hemmer verschrieben werden. Das

Geschlecht spielt bei den Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten sowie beim

Verordnungsmodus mit. Eine individuelle geschlechtersensitive Schulung und Betreuung sind in

jedem Fall ein wesentlicher Bestandteil des Therapieerfolgs in der personalisierten

Diabetestherapie.

http://www.oedg.org/pdf/1302_OEDG_Leitlinien.pdf, Seiten 91 bis 96.

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Leipzig, Mai 2013

Diabetes mellitus – Zahlen und Fakten Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die Menschen jeden Alters betreffen kann. Zahlen: Von Diabetes mellitus sind in Deutschland mehr als sechs Millionen Menschen betroffen. Die Zahl der Neuerkrankungen beträgt hierzulande etwa 270 000 pro Jahr. Die Dunkelziffer wird auf drei Millionen Betroffene geschätzt.(*) Bis zum Jahr 2030 steigt die Zahl der weltweit an Diabetes erkrankten Menschen von derzeit etwa 371 Millionen um geschätzte 51 Prozent auf voraussichtlich circa 552 Millionen.(**) Ursachen: Diabetes Typ 1 ist in der Regel eine angeborene Autoimmunkrankheit: Die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse gehen dabei zugrunde. Zu den Auslösern für einen Typ-2-Diabetes gehören starkes Übergewicht, zu wenig Bewegung, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck. Begleit- und Folgeerkrankungen: Die Folgen von Diabetes mellitus sind vor allem dann schwerwiegend, wenn die Erkrankung über lange Zeit unentdeckt bleibt: Amputationen, Bluthochdruck, Diabetische Netzhaut-erkrankung bis hin zur Erblindung, Diabetisches Fußsyndrom, Herzinfarkt, Nervenschäden, Niereninsuffizienz und Schlaganfall gehören zu den gravierendsten Folgeerkrankungen. Behandlung: Diabetes Typ 1 muss immer mit dem Hormon Insulin behandelt werden. Diabetes Typ 2 kann mit einer Ernährungsumstellung, mehr körperlicher Bewegung und in einer Kombination mit Tabletten (orale Antidiabetika) behandelt werden. Bei zunehmender Krankheitsdauer werden Insulin-Injektionen nötig. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) Die Deutsche Diabetes Gesellschaft wurde 1964 gegründet und gehört mit mehr als 8600 Mitgliedern zu den größten medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie vertritt die Interessen von Ärzten in Klinik und Praxis, Wissenschaftlern, Psychologen, Apothekern, Diabetesberatern sowie anderen diabetologisch tätigen Experten. Ziel der Aktivitäten der DDG sind die Prävention des Diabetes mellitus und die wirksame Behandlung der daran erkrankten Menschen. Zu den Aufgaben der DDG gehört es, evidenzbasierte Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus zu entwickeln. Innerhalb der Fachgesellschaft befassen sich verschiedene Arbeitsgemeinschaften mit wichtigen Themen im Zusammenhang mit Diabetes wie „Diabetes und Schwangerschaft“ oder „Diabetischer Fuß“. Jährlich veranstaltet die DDG zwei Fachkongresse mit rund 10 000 Teilnehmern. Dort tauschen sich Ärzte und Wissenschaftler über neueste Erkenntnisse in der Behandlung von Menschen mit Diabetes aus. Darüber hinaus bietet die DDG qualifizierte Fort- und Weiterbildung durch ein breites Angebot an Kursen und Seminaren an. Auf Länderebene vertreten 15 Regional-gesellschaften der DDG die Interessen von Wissenschaftlern, Diabetologen und Experten in der Diabetologie. Sie bemühen sich darum, dass Ärzte die Erkenntnisse und Empfehlungen der DDG in die tägliche Praxis umsetzen und auf diese Weise dem Patienten zugute kommen lassen. Weitere Informationen unter www.ddg.info * : Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2013 **: IDF Atlas 2012

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Curriculum Vitae

Professor Dr. med. Harald H. Klein Kongresspräsident Diabetes Kongress 2013, Direktor der

Medizinischen Klinik I für Allgemeine Innere Medizin,

Endokrinologie und Stoffwechsel sowie Gastroenterologie

und Hepatologie, Berufsgenossenschaftliches

Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum

* 1955

Beruflicher Werdegang:

1975–1982 Studium der Humanmedizin an der Universität Göttingen

1982 Approbation als Arzt

1982–1983 Arzt in einem Missionskrankenhaus in Chogoria/Kenia

1983 Promotion an der Universität Göttingen zum Thema:

„Untersuchungen an isolierten Langerhansschen Inseln zur Rolle der

mitochondrialen Atmung bei der Stimulation der Insulinsekretion“

1983–1986 „Postdoctoral Fellow”, Division of Endocrinology and Metabolism,

University of Colorado, Denver/USA, danach Division of

Endocrinology and Metabolism, University of California, San

Diego/USA

1986–1991 Internistische Ausbildung an der Medizinischen Klinik der Universität

zu Lübeck (Professor Dr. P. C. Scriba, danach Professor Dr. H. L.

Fehm)

1994 Oberarzt

Habilitation zum Thema „Die Rolle der Insulinrezeptorkinase bei der

Regulation des Insulinsignals sowie bei der Pathogenese der

Insulinresistenz beim Typ-2-Diabetes mellitus“

Arzt für Innere Medizin–Endokrinologie

1995 Diabetologe DDG

1996–2002 Bereichsleitung „Endokrinologie/Diabetologie“ der

Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Lübeck

(Direktor: Professor Dr. H. L. Fehm)

2002–2003 Bereichsleitung Endokrinologie und Diabetologie, Medizinische

Klinik IV, Universitätsklinikum Tübingen

(Direktor: Professor Dr. H. U. Häring)

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Seit 2003 Direktor der Medizinischen Klinik I für Allgemeine Innere

Medizin, Endokrinologie und Stoffwechsel sowie

Gastroenterologie und Hepatologie,

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum

Bergmannsheil

apl. Professor der Ruhr-Universität Bochum mit

mitgliedschaftlicher Rechtsstellung eines Professors und

selbstständiger Vertretung des Faches „Innere Medizin“

Auszeichnungen/Preise:

1982 Förderpreis der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

1987 Fourth Milano International Meeting on Diabetes Award der Universität Mailand

1994 Ferdinand-Bertram-Preis der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Curriculum Vitae

Professor Dr. med. Hans-Ulrich Häring Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik IV – Endokrinologie und Diabetologie, Angiologie, Nephrologie und Klinische Chemie am Universitätsklinikum Tübingen, Vorstandsmitglied im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD)

Beruflicher Werdegang:

1969–1975 Medizinstudium in Freiburg und München

1977 Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München

1976–1977 Medizinalassistent am Krankenhaus München-Schwabing sowie am

Maimonides Medical Center, Brooklyn, New York/USA

1977–1980 Assistent am Institut für Diabetesforschung und an der

III. Medizinischen Abteilung des Krankenhauses

München-Schwabing

1982–1983 Fellow am Joslin Diabetes Center, Harvard Medical School,

Boston/USA (als DFG-Stipendiat)

1983 Assistent, III. Medizinische Abteilung des Krankenhauses

München-Schwabing und Forschergruppe Diabetes

1987 Habilitation an der Ludwig-Maximilians Universität in München und

Ernennung zum Privatdozenten für Innere Medizin an der

Ludwig-Maximilians-Universität München

Seit 1988 Tätigkeit als Oberarzt an der III. Medizinischen Abteilung des

Krankenhauses München-Schwabing und am Institut für

Diabetesforschung

Seit 1991 Leiter der klinisch-experimentellen Abteilung des Instituts für

Diabetesforschung

Seit 1996 Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin IV, Medizinische

Klinik und Poliklinik, Eberhard-Karls-Universität Tübingen

2002–2006 Studiendekan der Universität Tübingen

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Preise und Auszeichnungen:

1978 Förderpreis der Deutschen Diabetes Gesellschaft für die mit

"summa cum laude" benotete Promotionsarbeit

1987 Verleihung des Ferdinand-Bertram-Preises der Deutschen Diabetes

Gesellschaft

1989 Verleihung des Oskar-Minkowski-Preises der Europäischen Diabetes

Gesellschaft

2008 Verleihung der Paul-Langerhans-Medaille der Deutschen Diabetes

Gesellschaft

2010 Verleihung des Dr. h. c. der Universität Athen

2011 Hellmut Mehnert Preis (zusammen mit Professor Dr. Errol Morrison)

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Curriculum Vitae

Professor Dr. med. Stephan Matthaei Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Chefarzt des Diabetes-Zentrums am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück

Beruflicher Werdegang:

Professor Matthaei ist Chefarzt des Diabetes-Zentrums und der Fachabteilung für Stoff-

wechselerkrankungen und Endokrinologie am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück. Nach seinem

Studium der Humanmedizin in Freiburg und Hamburg erlangte er 1984 seine Approbation als Arzt

und schloss im selben Jahr seine Promotion ab. Im Anschluss daran erhielt er ein zweijähriges

Auslandsstipendium der Deutschen Forschungsgesellschaft am Department of Endocrinology and

Metabolism der University of California in San Diego/USA. Es folgte ein Forschungsaufenthalt am

Department of Endocrinology and Metabolism der Harvard Medical School in Boston, USA. Von

1986 bis 1998 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Kern- und Poliklinik der

Universität Hamburg. Zwischen 1992 und 1997 erlangte Professor Matthaei die Anerkennung als

Facharzt für Innere Medizin, als Endokrinologe, Diabetologe und Gastroenterologe und habilitierte

sich 1994 im Fach Innere Medizin. 1998 nahm er die Stelle als Oberarzt in der Abteilung für Innere

Medizin der Medizinischen Klinik IV und Poliklinik an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen an.

Im Diabetes-Zentrum am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück ist Professor Matthaei seit 2003

als Chefarzt tätig.

Wissenschaftliche Schwerpunkte von Professor Matthaei sind unter anderem Ursache, Prävention

und Therapie des Typ-2-Diabetes und der Adipositas sowie Ursache und Therapie von

Insulinresistenz und Fettstoffwechselstörungen. Zu seinen klinischen Schwerpunkten zählen

strukturierte Schulungen und Insulintherapie von Typ-1- und Typ-2-Diabetikern sowie die

multifaktorielle Therapie des Typ-2-Diabetes. Die Therapie von Insulinresistenz, Übergewicht und

diabetischem Fußsyndrom gehören ebenso zu seinem Tätigkeitsfeld wie die Therapie von

diabetischen Folgeerkrankungen.

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden mit dem Ferdinand-Bertram Preis der Deutschen

Diabetes Gesellschaft sowie mit dem Dr.-Martini-Preis der Universität Hamburg gewürdigt.

Professor Matthaei ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen

Gesellschaften. In 2008 war er Tagungspräsident der Herbsttagung der Deutschen Diabetes

Gesellschaft in Berlin. Er ist Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (2011 bis 2013) und

Sprecher der Leitlinien-Kommission der Deutschen Diabetes Gesellschaft zur Therapie des Typ-2-

Diabetes mellitus.

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Curriculum Vitae

Privatdozentin Dr. med. Wilgard Hunger-Battefeld Klinik für Innere Medizin III, Endokrinologie/Stoffwechselerkrankungen,

Universitätsklinikum Jena, Friedrich-Schiller Universität Jena

* 1965

Beruflicher Werdegang:

1984–1990 Studium der Humanmedizin an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena

1990 Medizinisches Staatsexamen in Jena mit Diplomarbeit im Fach

Gynäkologie/Geburtshilfe und Erhalt der Approbation

1990 Promotion zum „Doktor der Medizin“ magna cum laude mit der Dissertation:

„Zum Einfluss synthetischer Estrogene und synthetischer Gestagene auf die

körperliche Leistungsfähigkeit der Frau“

Facharztweiterbildung für Innere Medizin:

1990 Klinikum Berlin-Buch: Gastroenterologie, Kardiologie und Nephrologie

1991 Fachkrankenhaus für Lungenerkrankungen und Thoraxchirurgie

1992 Krankenhaus Friedrichshain: Zentrale Rettungs- und Intensivmedizinabteilung

Seit 1993 Wissenschaftliche Assistentin am Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena,

Klinik für Innere Medizin II (Professor Höffken)

1997 Anerkennung als Fachärztin für Innere Medizin

1997 Anerkennung als Diabetologin DDG

Seit 1997 Aktive Arbeit in Lehre und Forschung mit folgenden Schwerpunkten:

• Epidemiologie, Pathophysiologie und Diagnostik des Gestationsdiabetes

• Epidemiologie postpartaler metabolischer Störungen nach

Gestationsdiabetes

• Einfluss des Glukosestoffwechsels bei Diabetes mellitus Typ 1/2 auf die

embryonale und fetale Morbidität

• Epidemiologische Erhebung eines Silent Diabetes bei KHK-Patienten

• Integration von technischen Hilfsmitteln in die Alltagsversorgung von

Patienten mit Typ-1-Diabetes mellitus

• Polyglanduläre Autoimmunerkrankungen

• Evaluation von neuen Therapiestrategien des diabetischen Fußsyndrom:

VAC-Therapie vs. konventionelle Therapie

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

2001 Teilgebietsanerkennung Endokrinologie

Seit 2002 Oberärztin an der Klinik für Innere Medizin III im Klinikum der Friedrich-Schiller-

Universität Jena, Direktor: Professor Dr. med. Gunter Wolf

2007 Verteidigung der Habilitationsschrift zum Thema „Gestationsdiabetes – eine

epidemiologische Untersuchung in Thüringen“ und Erwerb der „facultas docendi“

Preise und Auszeichnungen:

2010 Publikationspreis „Medizinische Klinik“ auf dem 116. Internistenkongress

2012 Posterpreis, Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

2012 Posterpreis, Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Geburtshilfe und

Frauenheilkunde 2012

Mitgliedschaften:

Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie

Mitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft

Mitglied des Advisory Board Diabetes Care Deutschland

2000–2008 Vorstandsmitglied der Thüringer Gesellschaft für Diabetes und

Stoffwechselkrankheiten

Bis 2010 Mitglied der Leitlinienkommission „Diabetes und Schwangerschaft“ der DDG

Seit 2010 Referentin der „Klinikakademie Diabetes“, einer Weiterbildungsinitiative des

Bundesverbandes der Diabetologen an Kliniken in Deutschland (BVDK)

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Curriculum Vitae

Professor Dr. med. Wieland Kiess Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin

der Universität Leipzig

* 1958

Beruflicher Werdegang:

• Medizinstudium in Tübingen und München

• 1984 Promotion

• 1993 Habilitation

• 1994 Umhabilitation

• Ausbildung zum Kinderarzt an der Universitätskinderklinik München und am National

Cancer Institute, Metabolism Branch Endocrine Section, Bethesda, Maryland/USA

• Fachgebiet: Allgemeine Pädiatrie

• Diabetologe (DDG)

• Oberarzttätigkeit in München und Gießen

Aktuelle bzw. frühere Ämter und Funktionen:

• Seit 1.1.1998 Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche,

Universität Leipzig

• Seit 2009 Medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des Departments für Frauen- und

Kindermedizin

• 1999 bis 2006: Treasurer, European-Society of Paediatric Endocrinology

• 2002 bis 2005: Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig

• 2002: Tagungspräsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und

Jugendmedizin

• 2003 bis 2005: Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft

• 2006: Tagungspräsident der 41. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft

• 2012: Präsident der 51. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische

Endokrinologie (ESPE)

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Forschungsschwerpunkte:

• Grundlagenforschungsbereich Zellbiologie

• Hormone

• Signalmoleküle

Schwerpunkt klinisch-orientierte Arbeit:

• Chronisch kranke Kinder und Jugendliche

• Psychosoziale Versorgungsformen

Preise:

• 1985 Marius-Tausk-Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie

• 1994 Adalbert-Czerny-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Curriculum Vitae

Universitäts-Professorin Dr. med. Alexandra Kautzky-Willer Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien

Beruflicher Werdegang:

1988 Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde an der Universität

Wien (Dr. med. univ.)

1996 Facharzt für Innere Medizin

1998 Verleihung des Amtstitels „Außerordentliche Universitätsprofessorin“

1999 Verleihung des Zusatzfachdekrets für Endokrinologie und Stoffwechsel

2002 Ernennung zur Oberärztin der Klinik für Innere Medizin III der

Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien)

2010 Professorin für Gender Medicine an der MedUni Wien und Leiterin des

Universitätslehrgangs für Gender Medicine

Vorstandmitglied bei Medizinischen und Wissenschaftlichen Gesellschaften:

Österreichische Diabetesgesellschaft, Österreichische Adipositasgesellschaft,

Vfwf (Verein zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in den neuen Universitätskliniken am

Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien),

Föderation der Internationalen Donau Symposia (FID) – Zentral-europäische Diabetesgesellschaft,

Österreichische Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin, Deutsche Gesellschaft für

geschlechtsspezifische Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGGZ), Verbund „Geschlechtersensible

Forschung in Epidemiologie, Neurowissenschaften und Genetik/Tumorforschung“, Verein MINI

MED, ÖGGF

Wissenschaftliche Gutachtertätigkeit:

National: Medizinisch-wissenschaftlicher Fonds des Bürgermeisters der Bundeshauptstadt

Wien, Österreichischer Nationalbank ÖNB

International: Wissenschaftsfonds Irland, Deutschland, Vereinigte Königreich, Australien

Kongress-Pressekonferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der DDG

Freitag, 10. Mai 2013, Congress Center Leipzig (CCL)

Fortlaufende Tätigkeit als Reviewer:

Diabetologia, Diabetes Care, Journal of Endocrinology and Metabolism, Clinical Endocrinology,

AGE, European Journal of Clinical Investigation, Diabetic Medicine, Hormone and Metabolic

Research , Wiener Klinische Wochenschrift, Wiener Medizinische Wochenschrift, American Journal

of Obstetrics and Gynecology, Obesity, BMJ, etc.

Preise und Auszeichnungen:

Höchst Award 1995, Posterpreis der Österreichischen Diabetesgesellschaft 2003, Preis für ein

klinisches Projekt der Österreichischen Diabetesgesellschaft 2001, Joseph Hoet Research Award der

Diabetes and Pregnancy Study Group (DPSG) of the European Association for the study of diabetes

(EASD) 2004, Posterpreis der Österr. Gesellschaft für Geschlechstspez. Medizin 2009, 2011 in der

Kategorie Forschung des Awards Österreicher des Jahres nominiert

Nationale und internationale Fortbildungs- und Lehrtätigkeit:

Intensivpraktika für Innere Medizin, Hauptvorlesung Innere Medizin (Endokrinologie und

Stoffwechsel), Hauptvorlesung Vorklinik (Stoffwechsel: Klinische Aspekte), Wahlpflichtvorlesungen,

Gender-Medicine-Ringvorlesung der Stabstelle Gender Mainstreaming, Prüfungstätigkeit Tertial 1

und Tertial 2 für MedizinstudentInnen, Rigorosen Innere Medizin, Line-und Block-Koordinatorin für

Themen-spezifische Untersuchungstechniken, Erstbegutachterin und Betreuerin von

Diplomarbeiten und Dissertationen, Postgraduate Kurse der European Association for the study of

diabetes (EASD), Mini MED Studium, EUGIM Summer School, Leiterin des Universitätslehrgangs

Gender Medicine

Wissenschaftliche Arbeiten:

Originalarbeiten, Reviews, Buchbeiträge, evidenzbasierte und Praxis-Leitlinien, Audit-Report,

Nationale Berichte und Abstracts.

Zusammenfassung: 121 Originalarbeiten (Gesamt Impact Factor (2011): 442)

Als Erst- oder Letztautorin: 61 Originalarbeiten mit Impact Factor (2011): 231

99 Originalarbeiten seit der Habilitation (ab 1998)

Pressekontakt für Rückfragen: Vor Ort auf dem Kongress: Anne-Katrin Döbler/Julia Hommrich/Corinna Spirgat Vom 8. bis 11. Mai 2013 Pressestelle Diabetes Kongress 2013 Congress Center Leipzig (CCL) Postfach 30 11 20 Raum 10, Ebene +2 70451 Stuttgart Tel.: 0341 4145-4939 Tel.: 0711 8931-423 Fax: 0341 4145-4940 Fax: 0711 8931-167 [email protected]

Bestellformular Fotos:

Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des

Diabetes Kongresses 2013, 48. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Termin: Freitag, 10. Mai 2013, 12.30 bis 13.30 Uhr Ort: Raum 10 (Ebene +2), Congress Center Leipzig (CCL) Anschrift: Messe-Allee 1 (Eingang Glashalle), 04356 Leipzig

Bitte schicken Sie mir folgende(s) Foto(s) per E-Mail: o Professor Dr. med. Harald H. Klein

o Professor Dr. med. Hans-Ulrich Häring

o Professor Dr. med. Stephan Matthaei

o Privatdozentin Dr. med. Wilgard Hunger-Battefeld

o Professor Dr. med. Wieland Kiess

o Universitäts-Professorin Dr. med. Alexandra Kautzky-Willer

Vorname: Name:

Redaktion: Ressort:

Anschrift: PLZ/Ort:

Telefon: Fax:

E-Mail: Unterschrift:

Bitte an 0711 8931-167 zurückfaxen.