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  • Dr. Martin Steger - Komplexitt als Herausforderung WS 08/09

    Frank Marlene, Feldkirchner Thomas, Hampl Magdalena, Jedliczka Maria, Laimer Juliane, Lung Christa, Pek Aziz, Weber Kerstin

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    KONSTRUKTIVISMUS

    1. Definition: Bezeichnung fr eine insgesamt nicht einheitliche, sich interdisziplinr verstehende Auffassung von Wissenschaft, in deren Mittelpunkt die Vorstellung einer Welt steht, die nicht unabhngig von den darin existierenden Individuen interpretiert werden kann: Die vermeintlich objektive Wirklichkeit sei eine immer subjektiv konstruierte und interpretierte Wirklichkeit, die in einem gemeinsamen Prozess der Kommunikation erst Verbindlichkeit erlangt. Das kann man auch einfacher ausdrcken... Der Kontstruktivismus fragt, ob die Welt, wie wir sie sehen, Wirklichkeit ist oder ob sich jeder sein Weltbild selbst konstruiert.

    2. Vertreter:

    Paul Watzlawick (; Wie wirklich ist die Wirklichkeit?) Heinz von Foerster (; Die Welt wird nicht gefunden sondern erfunden. Die

    Umwelt, so wie wir sie wahrnehmen, ist unsere Erfindung) Ernst von Glasersfeld () Humberto Maturana und Francisco Varela (Chilenische Neurobiologen) Jean Piaget (Schweizer Entwicklungspsychologe der kindliche Denkmuster

    ausfhrlich beschreibt) Berger und Luckmann (Verfasser von Die gesellschaftliche Konstruktion der

    Wirklichkeit = Standardwerk des Sozialkonstruktivismus) Kersten Reich (D; formulierte die Grundpositionen konstruktivistischen Lernens,

    Begrnder des Interaktionistischer Konstruktivismus)

    3. Lerntheorien: Behaviorismus Lehrer wei, was richtig und falsch ist, und muss Mittel und Wege finden, es dem Schler beizubringen Kognitivismus Lernende lsen relativ eigenstndig die Probleme. Die Situation wird vereinfacht und bereits als Problem prsentiert. Der Tutor begleitet, beobachtet, aber hilft gegebenenfalls auch mit. Konstruktivismus Die Persnliche Erfahrung steht im Vordergrund. Der Lehrer nimmt die Rolle eines Coaches ein. Bsp.: So wie ein Spielertrainer im Fussball auch oft daneben schiet, ja nicht einmal der beste Spieler seiner Mannschaft sein muss, so wird auch die Lehrkraft einer Kritik der praktischen Situation ausgesetzt. Die lehrende Funktion beruht einerseits auf die groe Erfahrung andererseits auf die Fhigkeit, andere beim Bewltigen von komplexen Situationen untersttzen zu knnen.

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    Frank Marlene, Feldkirchner Thomas, Hampl Magdalena, Jedliczka Maria, Laimer Juliane, Lung Christa, Pek Aziz, Weber Kerstin

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    4. Konsequenzen fr den Unterricht: Lehrer - Lerner, Methoden und Medien

    Der Lernende verbindet neues mit bereits vorhandenem Wissen Lernen ist ein aktiver Prozess Lernen ist eine individuelle Konstruktion des Geistes unvorhersehbar

    Wissen nicht vermittelbar kann nur indirekt vom Lehrer gesteuert werden Lehrer soll Fragen im Lernenden wecken, mit ihm gemeinsam den Stoff erforschen persnliche Faszination des Lehrers motiviert den Lernenden Lernprozess bleibt dem Lerner selbst berlassen

    Lernschwierigkeiten als Chance gesehen werden, sich in dem Thema vertiefen zu knnen. Der Lerner begreift nmlich nur, was ihn in seiner Persnlichkeit ergreift.

    Nicht vom Einfachen zum Komplexen wechseln, sondern zunchst eine Gesamtstruktur anbieten.

    Neuen Medien - Vorteile Mglichkeit eine enorme Stoffflle zu verwalten. selbstgesteuerte Lernen (Lerner entscheidet selbst wann, wie viel, mit welcher Lerngeschwindigkeit er/sie lernt) durch neue Prsentationsarten kann Lerner den Stoff leichter behalten Neuen Medien - Nachteile Lerner erstickt in den Stoffmengen lernt unvollstndig vergisst schnell wieder kombiniert Wissen nicht

    Neuen Medien sollen lediglich als Hilfsmittel gesehen werden, und den Lerner in seinem aktiven Prozess bestmglich untersttzen.

    5. Kritik am Konstruktivismus: McCarty (radikalen) Konstruktivismus als Internalismus Lernender konstruiert seine Wirklichkeit ausschlielich selbst und intern. fatalste mgl. Folge: Lernender erkennt allgemein gltige ethische Konventionen nicht mehr an, da er seine Erkenntnisse nicht mehr reflektieren und mit anderen diskutieren muss Lehrender wrde nur noch Instruktionen fr Lernmethoden geben knne, htte aber auf die Verarbeitung des Erlernten keinen Einfluss mehr. Griese durch die verschiedenen Arten des Konstruktivismus (systematischer, radikaler) gbe es gar keine einheitliche Definition und daher werde unklar was Konstruktivismus eigentlich sein solle. Terhart Radikaler Konstruktivismus sei im Unterricht aufgrund moralischer Bedenken ohnehin nicht anwendbar und die anderen Richtungen brchten auch keine neuen Erkenntnisse im Hinblick auf Lehr- und Lernmethoden.