13
Studienzentrum Soziale Arbeit Fachstelle Kompetenzforschung und Didaktik E-Learning Team Riggenbachstrasse 16 4600 Olten T +41 62 311 95 21 T +41 61 311 96 52 [email protected] [email protected] www.fhnw.ch E-Learning Konzept Konzept: E-Learning Kommunikations- und Kooperationsplattform Beat Mürner Stand 16.11.2011

Konzept: E-Learning Kommunikations- und ... · sprechen, sind nach Kleimann et al. (2008, S. 13) Informationsplattformen auf dem Internet be- sonders geeignet: Deshalb stellen Hochschulen

Embed Size (px)

Citation preview

Studienzentrum Soziale Arbeit Fachstelle Kompetenzforschung und Didaktik

E-Learning Team

Riggenbachstrasse 16 4600 Olten

T +41 62 311 95 21 T +41 61 311 96 52

[email protected] [email protected]

www.fhnw.ch

E-Learning Konzept Konzept: E-Learning Kommunikations- und Kooperationsplattform

Beat Mürner

Stand 16.11.2011

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 1

Inhalt

1 Ausgangslage: E-Learning an der HSA .......................................................................................1  2 E-Learning und neue Informations- und Kommunikationsanforderungen....................................1  3 Beispiele: E-Learning-Plattformen anderer Hochschulen ............................................................3  4 Konzept: http://www.elarning-hsa.ch............................................................................................4  

4.1 Kurzbeschreibung..................................................................................................................5  4.2 Merkmale der E-Learning-Plattform.......................................................................................5  4.3 Multifunktionalität des E-Learning-Portals im Detail ..............................................................7  4.4 Weshalb eine eigene Webadresse? .......................................................................................8  4.5 Visualisierung des Modell .......................................................................................................9  4.6 Umsetzung...........................................................................................................................11  

Literatur .........................................................................................................................................11  

1 Ausgangslage: E-Learning an der HSA

Zur Bedeutung von E-Learning an der Hochschule für Soziale Arbeit:

„Die Fachhochschulen legen grossen Wert auf eine gute Hochschuldidaktik und verfügen über die entsprechende Lehr- und Lerninfrastruktur. Ein besonderer Stellenwert wird dem Einsatz von neuen Lerntechnologien beigemessen“ (strategische Leitlinien KFH 2006, S. 3).

„Moderne Informations- und Kommunikationsmedien sowie technikbasierte Studieninstrumen-te werden zukünftig vermehrt in der Lehre eingesetzt, wodurch die Selbststeuerung zunehmen wird“ (strategische Leitlinien FHNW 2009, S. 5).

Die „Anforderungen des Bologna-Prozesses, nämlich Modularisierung, Flexibilisierung und In-terdisziplinarität machen den Einsatz neuer Medien aus organisatorischer, aber auch aus pädagogisch-didaktischer Sicht geradezu notwendig“ (Reinmann 2005, S. 11).

„Wenn E-Learning einen didaktischen Mehrwert portiert, dann jenen, die vielfältigen Lernpro-zesse im Verlauf des Lebens zu unterstützen, die weder örtlich, zeitlich eingegrenzt sind noch an einer einzigen Institution stattfinden“ (Kleimann und Wannemacher 2004).

Implementation und Weiterentwicklung von E-Learning ist im Zusammenhang mit der Modernisie-rung der Lehre und der Umsetzung der Bologna-Richtlinien (Bologna 1999) ein erklärtes Anliegen der Hochschule für Soziale Arbeit. Angestrebt wird eine nachhaltige Implementation von E-Lear-ning. Dozierende und Studierende sollen den Einsatz neuer Medien als Unterstützung qualitativ hochstehender Lehre und Bereicherung des Lernens verstehen und E-Learning vermehrt einset-zen.

2 E-Learning und neue Informations- und Kommunikationsanforderungen

Der Einsatz neuer Lerntechnologien ist durch vermehrte Informations- und Kommunikationsan-forderungen gekennzeichnet, wodurch ein Bedarf an neuen Informations- und Kommunikations-instrumenten entsteht (Reinmann 2005). Der Gestaltung dieser Instrumente kommt „für die Inno-vationsfähigkeit einer Organisation eine besondere Bedeutung zu“ (Seufert und Euler 2004, S. 37). So wird Nachhaltigkeit beispielsweise gefördert, „indem gelungene eLearning-Beispiele, die einen klaren Mehrwert zeigen, dokumentiert und kommuniziert werden“ (ebd.).

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 2

Aus der Sicht der Studierenden und Dozierenden erschwert ein unübersichtliches und fragmen-tiertes E-Learning-Angebot „eine rasche, zielführende Orientierung im Bereich des hochschuli-schen E-Learning“ (Kleimann und Wannemacher 2004, S. 100). Um Nachhaltigkeit zu fördern braucht es „Informationstransparenz (...) Die Verfügbarkeit dieser Informationen - sowohl für An-bieter digitaler Lehr-/Lerneinheiten als auch für Nachfrager - ist ein wichtiger Baustein bei der Sicherung der Nachhaltigkeit“ (ebd.). In Rückmeldungen von Studierenden wird häufig mangeln-de Kommunikation zum Angebot und Nutzen von E-Learning kritisiert (Miller 2009). Zur Berück-sichtigung der hohen Kommunikationsanforderungen beim Einsatz neuer Medien wird deshalb die Einrichtung einer Informationsplattform auf dem Internet empfohlen, „die alle relevanten In-formationen einer möglichst großen Zahl von Interessenten zugänglich“ (Kleimann und Wanne-macher 2004, S. 100) macht. Der Verwendung einer gut gestalteten (Dichanz und Ernst 2001) und einfach zugänglichen Informations- und Kommunikationsplattformen kommt gemäss Seufert und Euler (2003, 2004) aufgrund der untersuchten Fallstudien zur E-Learning-Implementation der Universitäten von Zürich, Basel und St. Gallen eine entscheidende Bedeutung für die Akzeptanz von E-Learning zu.

Kleimann und Wannemacher (2004, S. 113) empfehlen für eine nachhaltige Implementation von E-Learning die Einrichtung eines „Informationsportals für E-Learning mit einer konzentrierten Darstellung laufender Aktivitäten (...), eine webgestützte Mediendatenbank und die offensive In-tegration des Themas E-Learning in die Internetdarstellung der Hochschule.“ Konkret geht es um den „Aufbau eines durch eine Redaktion zu betreuenden Informationsportals, das relevante In-

Abb. 3.1: Informationsportal LearnTechNet der Universität Basel

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 3

formationen zum Thema E-Learning bündelt, Einrichtungen und Aktivitäten der Hochschule in diesem Bereich vorstellt, Diskussionsforen zu E-Learning-relevanten Themen bietet und über die an der Hochschule angesiedelten Projekte Auskünfte gibt“ (ebd.).

3 Beispiele: E-Learning-Plattformen anderer Hochschulen

An der Universität Basel dient des Portal LernTechNet (vgl. Abbildung 3.1) mit Dokumentatio-nen bestehender Projekte auch als Anlaufstelle zur Beratung bei technischen und mediendidakti-schen Fragen mit problemorientiertem Zugang (Seufert und Euler 2005).

Ein interessantes und dem hier präsentierten Konzept eines Informations- und Kooperationspor-tals nahe stehendes Beispiel der Integration von Web-2.0-Anwendungen in ein Internetportal zur Unterstützung individueller Lernumgebungen und Lernprozesse bietet das Learning Lab des Lehrstuhls für Mediendidaktik und Wissensmanagement der Universität Duisburg-Essen (vgl. Abbildung 3.2). Neben den Informationsangeboten sind die Verlinkung mit Web-2.0-Tools (z.B.

Abb. 3.2: Learning Lab der Universität Duisburg-Essen (Kerres 2011)

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 4

Podcasts, RSS-Feeds, Blogs) und die Möglichkeit der personalisierten Nutzung typische Merk-male des Web 2.0.

Im näheren Hochschulumfeld verfügt die Pädagogische Hochschule der FHNW seit kurzem über eine eigene Informationsplattform, die unter der Internetadresse http://www.digitallernen.ch/ zugänglich ist (vgl. Abbildung 3.3). Das Portal bietet Informationskanäle für Neuigkeiten und Ver-anstaltungshinweise sowie zur Kommunikation von E-Learning-Angeboten und -Dienstleistungen. Daneben finden sich relevante Informationen zum E-Learning Team. Gelungen ist die Integration von Web-2.0-Anwendungen (RSS-Feed, Blog). Weiter bietet das Internetportal Anleitungen zu den verwendeten E-Learning-Werkzeugen, insbesondere zu Moodle, der von der Pädagogischen Hochschule gewählten Lernplattform, und zu Mahara, einer an der Pädagogischen Hochschule eingesetzten E-Portfolio-Plattform.

4 Konzept: http://www.elarning.hsa.fhnw.ch

Die Bedeutung von E-Learning für die Lehre wurde in Abschnitt 1 skizziert. Die Bedeutung geeig-neter Informations- und Kommunikationsinstrumente für die Implementation und Akzeptanz von E-Learning wurde in Abschnitt 2 hergeleitet. Beispiele unterschiedlicher Umsetzungen dieser Instrumente finden sich in Abschnitt 3. Abschnitt 4 beschreibt das Konzept eines E-Learning-Por-tals für die Hochschule für Soziale Arbeit, das sich bezüglich eigenständiger Webadresse und der

Abb. 3.3: Informationsplattform „Digitales Lehren und Lernen“ der Pädagogischen Hochschule

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 5

Integration von Informationsangeboten und Web-2.0-Anwendungen in Teilen an der Umsetzung orientiert, die an der Pädagogischen Hochschule der FHNW gewählt wurde.

4.1 Kurzbeschreibung

Angestrebt wird die Einrichtung einer Informations- und Kooperationsplattform auf dem Internet mit eigenständiger Webadresse, z.B. http://www.elearning-hsa.ch. Die Plattform dient als Kom-munikationsmittel für aktuelle Informationen. Sie ist vorgesehen für die Präsentation gelungener E-Learning-Beispiele und laufender Projekte, für die Beschreibung angebotener Dienstleistungen zur E-Learning-Verwendung und stellt Web-2.0-Anwendungen für den kollaborativen Medienein-satz im Rahmen individueller Lernumgebungen zur Verfügung. Weiter dient sie als Schnittstelle zwischen internen und externen Lernressourcen, weshalb auch die zentrale Lernplattform OLAT eng mit ihr verlinkt ist. Durch die Veranschaulichung des didaktischen Mehrwerts von E-Learning unter anderem anhand der präsentierten Best Practice-Beispiele sollen Nachhaltigkeit und Ak-zeptanz neuer Lerntechnologien gefördert werden.

4.2 Merkmale der E-Learning-Plattform

Kernfunktion des geplanten E-Learning-Portals ist die Unterstützung der neuen Informations- und Kommunikationsanforderungen im E-Learning-Bereich. Dabei soll das Portal offen für E-Lear-ning-Innovationen sein. Es soll den Einsatz neuer Lerntechnologien unterstützen in einer Form, die durch Einfachheit in der Anwendung und transparente Kommunikation des didaktischen Mehrwerts, also des Nutzens von E-Learning geprägt ist. Es soll der Aneignung und Vermittlung von mediendidaktischen Kenntnissen dienen, die für die neuen Aufgaben von Studierenden und Lehrpersonen in den Lehr-/Lernkulturen des Bologna-Prozesses erforderlich sind. Und nicht zu-letzt soll es Funktionalitäten von Social Software1 und Web-2.0-Anwendungen2 einbinden.

Das Zielpublikum des E-Learning-Portals bilden an erster Stelle die Dozierenden und Studie-renden als Adressaten und als Content-Produzenten, nicht die Öffentlichkeit.

Wichtig für die Funktionalität des Portals ist ein Webauftritt mit eigenständiger Webadresse, z.B. http://www.elearning-hsa.ch. Einmal aus Gründen der Usability: Eine eigene Webadresse bietet die elegante Möglichkeit kurzer Links auf Anleitungen und weitere Lehr-/Lernmaterialien,

1 Unter Social Software fasst man „Anwendungen und Konzepte des Web 2.0, mit denen kollaborative Lernprozesse und selbstbestimmtes Lernen unterstützt werden können“ (Grote & Cordes 2009, S. 199). 2 Nach Hampel (2006, S. 243) ist Web 2.0 Synonym „für ein Web der nächsten Generation“. Dabei sind die meisten Web-2.0-Anwendungen keine technologischen Neuerfindungen: Viele davon wie Blogs oder Wikis existieren seit einiger Zeit. Neuartig ist, wie diese Techniken angewendet werden und die Qualität ihrer Verknüpfungen: „Die mit Web 2.0 verbundenen Anwendungen beinhalten weni-ger technologie-getriebene Innovationen, sondern können vor allem als konsequente Anwendung be-stehender Internet-Technologien gesehen werden“ (Kerres 2006, S. 1). Neuartig ist auch die verän-derte Rolle der Nutzerinnen und Nutzer des Internets (Falke 2009, S. 224): „aus Nutzern und Konsu-menten werden zunehmend Produzenten und Anbieter.“ Web-2.0-Anwendungen leben vom „Enga-gement ihrer Nutzer. - Letztere bilden mit ihren Handlungen den zentralen Bestandteil der Gesamtap-plikation und erbringen den eigentlichen Mehrwert des jeweiligen Dienstes“ (Hampel 2006, S. 244-245).

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 6

die zum Austausch freigegeben sind. Weiter ist mit einer eigenständigen Webseite die geforderte Flexibilität und Dynamik in der Gestaltung und in den installierten E-Learning-Anwendungen ge-sichert, welche dem andauernden Wandel des Themenfelds angemessen ist. Die Webseite sollte inhaltlich stets aktuell sein, die vielfältigen Entwicklungsprozesse der Hochschullehre und des E-Learning-Bereichs sollten ohne Verzögerung einfliessen können.

Weiter ist eine übersichtliche und prägnante Gestaltung und Strukturierung des E-Learning-Portals wichtig, denn dadurch wird dessen Anwendung erleichtert. Unbedingt vermieden werden sollte eine zu hohe Textlastigkeit des Webauftritts: Eine visuell prägnante Gestaltung unterstützt die Sichtbarkeit des E-Learning-Portals, dadurch wird die besondere Bedeutung von E-Learning für die Hochschule hervorgehoben und auf allen institutionellen Ebenen wahrnehmbar, eine wich-tige Voraussetzung für die Akzeptanz und Wertschätzung des Einsatzes neuer Medien.

Um diesen und weiteren Anforderungen zu entsprechen ist Multifunktionalität ein zentrales Merkmal der E-Learning-Plattform. Zu den zentralen Funktionen des Portals zählen: - Bereitstellung aktueller Informationen zu E-Learning - Übersicht der Dienstleistungsangebote zur E-Learning-Verwendung - Informationen zum E-Learning Team - Unterstützung der Entwicklung innovativer E-Learning-Angebote und -Tools - Dokumentation und Präsentation von Best Practice-Beispielen - Enge Verknüpfung mit der Lernplattform OLAT - Mediathek und Raum für offene Lernressourcen - Unterstützung Lebenslangen Lernens und selbstgesteuerter Lernprozesse - Integration von Web-2.0-Anwendungen - Unterstützung des Personal Learning Environments3 Studierender

Schliesslich ist eine enge Verknüpfung mit dem (geplanten) Studierendenportal der HSA wün-schenswert. Um den zunehmenden Informations- und Kommunikationsanforderungen zu ent-sprechen, sind nach Kleimann et al. (2008, S. 13) Informationsplattformen auf dem Internet be-sonders geeignet: Deshalb stellen Hochschulen zunehmend „studienbezogene Angebote im In-ternet und Intranet bereit. In Bezug auf ausgewählte Angebote wurde nach der Nützlichkeitsein-schätzung der Studierenden gefragt. Als ‚sehr nützlich’ bis ‚nützlich’ werden dabei insbesondere Online-Studieninformationen der Hochschule oder des Fachbereichs (86%) sowie Studierenden-portale mit Selbstbedienungsfunktionen (wie z.B. Lehrveranstaltungs- und Prüfungsanmeldung,

3 „Das ‚Personal Learning Environment’ ist eine Umgebung des Lernenden, die etwa einen We-blog für individuelle Reflexionen, Wikis für kollaboratives Arbeiten und ein Portfolio als Ausweis eigener Arbeiten bereithält. Dabei ist durchaus zu bedenken, dass für die Einrichtung und Konfi-guration einer solchen eigenen Lern- und Arbeitsumgebung eine Reihe von anspruchsvollen Kompetenzen aufseiten der Lernenden erforderlich sind. Gleichzeitig kann diese Aufgabe, die eigene Lern- und Arbeitsumgebung zu konfigurieren, gerade auch Kompetenzen auf Seiten des Lernenden entwickeln“ (Kerres 2006, S. 7). Das Personal Learning Environment sollte nach Ker-res (ebd.) die konventionelle Lernplattform nicht ersetzen, denn diese bietet durchaus nützliche Instrumente. Es geht vielmehr darum, eine Lernplattform neben konventionellen E-Learning-Instrumenten und Web-2.0-Anwendungen in die persönliche Lernumgebung einzubauen.

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 7

Rückmeldung, Notenabfrage etc.; 83%) ausgezeichnet. Die netzgestützten Studierendenservices haben für Studierende also einen besonders hohen Stellenwert, weil sie - so lässt sich vermuten - die immer aufwändiger werdende Studienplanung erleichtern. Daraus lässt sich der Schluss zie-hen, dass Hochschulen gut beraten sind, ihrer studienbezogenen Informationsbereitstellung und der webbasierten Unterstützung von Studienorganisations- und -administrationsprozessen be-sondere Aufmerksamkeit zu schenken.“

4.3 Multifunktionalität des E-Learning-Portals im Detail

Bereitstellung aktueller Informationen zu E-Learning: Bündelung aller relevanten Informationen zum E-Learning-Bereich. Studierende kritisieren in Rückmeldungen das Zusammensuchen eigentlich zusammen gehörender Informationen an verstreuten Stellen auf dem Internet. Diese Funktion dient der Einfachheit der Anwendung von E-Learning-Angeboten.

Übersicht der Dienstleistungsangebote zur E-Learning-Verwendung: Die aktive Kommunikation der an-gebotenen Dienstleistungen zur E-Learning-Verwendung ist eine zentrale Voraussetzung, um den Einsatz neuer Lerntechnologien zu fördern. Ziel ist es auch, mit diesen Dienstleistungen das Medienwissen der Dozierenden zu erweitern, wodurch die Akzeptanz und Verbreitung von E-Learning zusätzlich unterstützt werden kann.

Unterstützung der Entwicklung innovativer E-Learning-Angebote und -Tools: Das Portal dient als Platt-form für Schulungsangebote und Tutorials, für Online-Experimente und die Installation innova-tiver E-Learning-Werkzeuge (wichtig für Vertiefung und Verbreitung von Medienwissen). Wich-tig sind Möglichkeiten zur bedarfsgerechten Installation von Java-, PHP-, CGI-, Flash-, Shock-wave-, HTML5-Anwendungen usw. sowie zur Integration von Web-2.0-Anwendungen, wie sie am besten im Rahmen einer eigenen Webseite gesichert sind und mit zunehmender Verbrei-tung neuer Lerntechnologien voraussichtlich vermehrt von Dozierenden nachgefragt werden. Beispiel: Installation des Fallanalysetools Learning Pacemaker von Prof. Dr. Ursula Hochuli Freund. Mit der Offenheit für die (Weiter-)Entwicklung innovativer E-Learning-Angebote leistet das Portal einen Beitrag zum innovativen Wandel der Lehr-/Lernkulturen und zur Modernisie-rung der Lehre an der HSA nach den Bologna-Richtlinien.

Dokumentation und Präsentation von Best Practice-Beispielen: Die Präsentation gelungenen E-Lear-ning-Angebote als Best Practice, als „Leuchtturmprojekte“ (Reinmann 2005) mit Signalwirkung ist wichtig für die Akzeptanz und Verbreitung von E-Learning in der HSA. Die Qualität der Bei-spiele sollte nicht durch gestalterische und inhaltliche Vorgaben eingeschränkt werden. Auch deshalb ist die Verwendung einer eigenen Webadresse für das Portal wichtig.

Informationen zum E-Learning-Team: Kommunikation der Arbeitsschwerpunkte und spezifischen Kenntnisse der einzelnen Personen des E-Learning-Teams.

Enge Verknüpfung mit der Lernplattform OLAT: OLAT ist die zentrale Lernplattform der HSA. Doch mit einer Lernplattform lassen sich nicht alle Anforderungen an E-Learning in Zeiten des „neu-en“ Web 2.0 erfüllen (Kerres 2011). Als Beispiele können gelungene E-Learning-Beispiele im Rahmen eines eigenen E-Learning-Portals am besten dokumentiert und präsentiert und Web-2.0-Anwendungen integriert werden. Anleitungen zur Verwendung von E-Learning-Tools ge-hören auf das Portal und nicht in einen Passwort geschützten Bereich bei OLAT.

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 8

Mediathek und Raum für offene Lernressourcen: Bereitstellung von Speicherplatz für fachspezifische Medien und offene Lehr-/Lernressourcen, die Studierenden und Dozierenden zur Verfügung gestellt werden sollen. Zur Illustration kann hier die Installation kurzer Videotutorials auf der Webseite zur Unterstützung des Lernens am Arbeitsplatz dienen.

Unterstützung Lebenslangen Lernens und selbstgesteuerter Lernprozesse: Dieser Punkt bezieht sich auf Funktionen wie die Bereitstellung eines E-Portfolios oder die Distribution von Videoauf-nahmen von Vorlesungen, die in Rückmeldungen von Studierenden in der Regel als eine be-sonders nützliche Funktion des E-Learning geschätzt werden (Kerres 2011).

Integration von Web-2.0-Anwendungen: Die Plattform unterstützt die bedarfs- und ressourcengerech-te Einbindung von Web-2.0-Anwendungen wie Podcasts, Blogs oder RSS-Feeds.

Unterstützung des Personal Learning Environment Studierender: Die E-Learning-Plattform dient als Schnittstelle zwischen institutionellen (Lern-)Ressourcen (z.B. OLAT Lernplattform, Medienda-teien) und externer Ressourcen (z.B. facebook, twitter) des Personal Learning Environment (Kerres 2011) Studierender und Dozierender mit individuellen Konfigurationsmöglichkeiten (z.B. E-Portfolio). Als Beispiele für diese Modellvorstellung wurden das Learning Lab der Uni-versität Duisburg-Essen, von dem ein Ausschnitt in Abbildung 3.2 wiedergegeben ist, sowie die Informationsplattform Digitales Lehren und Lernen der Pädagogischen Hochschule der FHNW (vgl. Abbildung 3.3) vorgestellt.

4.4 Weshalb eine eigene Webadresse?

In Abbildung 4.1 ist die Verlinkung zwischen der offiziellen Webseite, der eigenen Webseite des E-Learning-Portals und der OLAT-Webseite dargestellt. Im folgenden sind zentrale Argumente für die Realisierung eines Portals mit eigenständiger Webadresse zusammengestellt:

1. Unterstützung von Innovation: Innovation bezieht sich im E-Learning-Bereich auf die mediendidak-tische Konzeption von Lehr-/Lerninhalten wie auch auf deren visuelle Umsetzung. Auf sich wan-delnde Bedürfnisse an die installierten E-Learning-Angebote sollte flexibel und ohne Verzögerung eingegangen werden können. Müssen Inhaltsanpassungen erst in Auftrag gegeben werden, weil diese nicht selbständig vorgenommen werden können, wird dadurch Innovation behindert. Kurze Ablaufprozesse und Entscheidungswege sind wichtig, um auf für das Themenfeld typische uner-wartete Entwicklungen rasch reagieren zu können (Kleimann und Wannemacher 2004, S. 108).

2. Unterstützung vielfältiger E-Learning-Technologien Das E-Learning-Portal sollte als innovative Platt-form virtuellen Raum für vielfältige Medienangebote bieten (z.B. Learning Pacemaker). Medienviel-falt ist ein typisches Merkmal von E-Learning. Das Portal sollte bestehende und zukünftige Bedürf-nisse von Dozierenden und Studierenden flexibel und unbürokratisch (Reimann 2005) unterstützen.

3. Unterstützung zunehmender Informations- und Kooperationsanforderungen. Der Bologna-Prozess geht mit einem Wandel von Lernkulturen zusammen, der Lehrpersonen und Studierenden neue Aufgaben zuschreibt und mit höheren Anforderungen an Kommunikation und Kooperation verbun-den ist. Das E-Learning-Portal sollte Möglichkeiten bereitstellen, diese Anforderungen zu unterstüt-zen, z.B. durch die Integration von Web-2.0-Anwendungen.

4. Unterstützung der Aneignung von Medienwissen. Das Portal sollte Möglichkeiten zur Vertiefung von Medienwissen (auch des E-Learning-Teams) bieten. Deshalb ist es auch als virtueller Projektraum für das ausprobieren und umsetzen vielfältiger und innovativer Ideen zum Medieneinsatz gedacht.

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 9

4.5 Visualisierung des Modell

Abb. 4.1: Visualisierung Modell E-Learning Plattform

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 10

Erläuterungen zur Visualisierung des Modells der E-Learning Plattform in Abbildung 4.1:

A: Linke Spalte - HSA-Webseite - Oben: Ein Klick auf "Studierendenportal" öffnet das Studierendenportal in einer noch zu reali-

sierenden Form - Unten: Studierendenportal

- Im Studierendenportal öffnet ein Klick auf "www.elearning.hsa.fhnw.ch" unter der Kachel "E-Learning" ein neues Fenster mit dem E-Learning-Portal

- Im Studierendenportal öffnet ein Klick auf "OLAT" unter der Kachel "E-Learning" die OLAT-Webseite in einem neuen Fenster

- Der Navigationspunkt "E-Learning" kann auf der Webseite ev. gelöscht werden, da ins Studie-rendenportal verschoben

B: Mittlere Spalte - E-Learning-Portal - Oberes Bild: Modell der Startseite

- Ein Klick auf den Navigationspunkt "OLAT" öffnet in einem neuen Fenster die OLAT-Webseite

- Ein Klick z.B. auf den Navigationspunkt "Projekte" öffnet im gleichen Fenster eine Über-sicht laufender oder fertiggestellter E-Learning-Projekte/-Anwendungen als Best Practice-Beispiele

- Mittleres Bild: Seite mit den im Portal präsentierten und dokumentierten Projekten-/Anwendungen - Ein Klick z.B. auf den Navigationspunkt "Werkzeuge" öffnet im gleichen Fenster eine Liste

der neben OLAT verfügbaren E-Learning-Instrumente für den Unterricht, als Illustration in der Visualisierung: "Learning Pacemaker"

- Unteres Bild: Seite mit den im Portal zur Verfügung gestellten E-Learning-Werkzeugen - Ein Klick auf das Werkzeug "Learning Pacemaker" öffnet den Teil des E-Learning-Tools,

der auf dem Portal installiert ist, in einem neuen Fenster

C: Rechte Spalte - OLAT Webseite / E-Learning-Tools des Portals - Oben: Die mit dem E-Learning-Portal und dem Studierendenportal direkt verknüpfte OLAT-

Webseite. Als Beispiel hier ein OLAT-Kurs zur Fallanalyse. Ein Klick auf den Link "Learning Pacemaker starten" öffnet den Teil des E-Learning-Tools, der auf dem Portal installiert ist, in einem neuen Fenster

- Unten: Zur Illustration die auf dem E-Learning-Portal installierte Webseite des Tools "Learning Pacemaker" (im Augenblick noch auf dem privaten Server von Ursula installiert. Die eigentli-chen Java-/ASP-Programmteile bleiben bis auf weiteres in Freiburg...). Ziel ist, dass je nach Bedarf ganz unterschiedliche E-Learning-Tools mit variierenden technischen Voraussetzun-gen in dieser Weise flexibel und unbürokratisch auf dem Portal installiert werden können, sei-en es Java-Programme, Flash-Anwendungen, Online-Experimente die CGI- oder PHP-Skripte verwenden usw. usw.

Kernidee: In dieser Form sollen Informations- und Kommunikationsangebote, Kooperationsin-strumente (inkl. Social Software) sowie E-Learning-Tools im E-Learning-Portal integriert und eng miteinander verknüpft werden, und auch eng mit der Lernplattform OLAT verlinkt werden. Der Aufbau des E-Learning-Portals durch das E-Learning Team ist dabei natürlich schrittweise und immer unter Berücksichtigung der zeitlichen und personellen Ressourcen und Kenntnisse des E-Learning-Teams gedacht.

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 11

4.6 Umsetzung

Einrichtung und Gestaltung der E-Learning-Plattform erfolgen durch das E-Learning Team. Dabei werden nicht alle Funktionen von Anfang an realisiert: Funktionen werden bedarfs- und ressour-cengerecht angelegt, so dass die Implementation des E-Learning-Portals als „evolutionäre Wei-terentwicklung“ (Reinmann-Rothmeier 2003, S. 42), als schrittweise Evolution des Neuen ver-läuft. Die Produktion der Inhalte der Webseite erfolgt durch das E-Learning Team sowie durch Dozierende und Studierende. Die Plattform versteht sich weniger als statische Plattform des Ma-nagements und der Vermittlung von Informationen denn als interaktive Informations- und Koope-rationsplattform mit Einbezug von Web-2.0-Anwendungen. Die Nutzenden werden in die Produk-tion des Contents einbezogen (z.B. Bereitstellung von Audio-/Videodateien in der Mediathek, Distribution von Lernressourcen) wodurch die Verbreitung von Medienwissen gefördert werden kann. „User generated content“ (Kerres 2006, S. 3) bildet somit einen integralen Bestandteil des Portals, denn Web 2.0 „offers the opportunity to narrow the divide between producers and consum-ers. Consumers themselves become producers, through creating and sharing. One implication is the potential for a new ecology of ‚open’ content, books, learning materials and multimedia, through learners themselves becoming producers of learning in different forms“ (Attwell 2007, S. 1).

Literatur

Attwell, Graham (2007). Personal Learning Environments - the future of eLearning? eLearning Papers 2, 1. URL: http://citeserx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.97.3011& rep=rep1&type=pdf [17.6.2011].

Dichanz, Horst & Annette Ernst (2001). Begriffliche, psychologische und didaktische Überlegungen zum 'electronic learning'. MedienPädagogik. URL: http://www.medienpaed.com/ 00-2/dichanz_ernst1.pdf [30.5.2011].

Falke, Tobias (2009). Audiovisuelle Medien in E-Learning Szenarien: Formen der Implementierung audiovisueller Medien in E-Learning-Szenarien in der Hochschule - Forschungsstand und Ausblick. S. 223-234 in: Nicolas Apostolopoulos, Harriet Hoffmann, Veronika Mansmann & Andreas Schwill (Hg.), E-Learning 2009: Lernen im digitalen Zeitalter.

Grote, Brigitte & Stefan Cordes (2009). Web 2.0 als Inhalt und Methode in Fortbildungsangeboten zur E-Kompetenzentwicklung. S. 197-208 in: Nicolas Apostolopoulos, Harriet Hoffmann, Veronika Mansmann & Andreas Schwill (Hg.), E-Learning 2009: Lernen im digitalen Zeitalter.

Hampel, Thorsten (2006). Web 2.0 in der Aus- und Weiterbildung: Kriterien für das neue Web. S. 243-262 in: Reinhard Keil, Michael Kerres & Rolf Schulmeister (Hg.), eUniversity - Update Bologna. München: Waxmann Verlag.

Kerres, Michael (2006). Potenziale von Web 2.0 nutzen. In: Andreas Hohenstein und Karl Wilbers (Hg.), Handbuch E-Learning. München: DWD. URL: http://mediendidaktik.uni-duisburg-essen.de/system/files/web20-a.pdf [29.5.2011].

Kerres, Michael (2011). IKT im Dienste der Didaktik - heute - in den nächsten Jahren. Referat 4. AdA-Plattformtagung.

Kleimann, Bernd & Klaus Wannemacher (2004). E-Learning an deutschen Hochschulen: Von der Projektentwicklung zur nachhaltigen Implementierung. Hannover: HIS GmbH. URL: http://www.his.de/pdf/pub_hp/hp165.pdf [7.6.2011].

Kleimann, Bernd, Murat Özkilic & Marc Göcks (2008). Studieren im Web 2.0: Studienbezogene Web- und E-Learning-Dienste. HISBUS-Kurzinformation Nr. 21. URL: https://hisbus.his.de/ hisbus/docs/hisbus21.pdf [3.6.2011].

E-Learning Informations- und Kooperationsplattform: Konzept 12

Miller, Damian (2009). E-Learning aus der Sicht von Studierenden. S. 33-37 in: CSPC E-Learning ZFH. E-Dossier 6, E-Learning aus Sicht der Studierenden: Befragungen - Statistiken - Thesen, aber auch Konsequenzen? URL: http://www.phzh.ch/weautor-data/1416/ CSPC_eDossier_06.pdf [16.6.2011].

Reinmann, Gabi (2005). Lernort Universität? E-Learning im Schnittfeld von Strategie und Kultur. Medienpädagogik Arbeitsbericht 10 Universität Augsburg. URL: http://www.imb-uni-augsburg.de/ files/Arbeitsbericht_10.pdf [3.6.2011].

Reinmann-Rothmeier, Gabi (2003). Didaktische Innovation durch Blended Learning: Leitlinien anhand eines Beispiels aus der Hochschule. Bern: Hans Huber.

Seufert, Sabine & Dieter Euler (2003). Nachhaltigkeit von eLearning-Innovationen. Arbeitsbericht 1. Universität St. Gallen. URL: http://www.scil.ch/fileadmin/Container/Leistungen/Veroeffentlichungen/ 2003-06-seufert-euler-nachhaltigkeit-elearning.pdf [7.6.2011].

Seufert, Sabine & Dieter Euler (2004). Nachhaltigkeit von eLearning-Innovationen: Ergebnisse einer Delphi-Studie. SCIL-Arbeitsbericht 2. Universität St. Gallen. URL: http://e-learning-reviews.com/publications/reports/2004-01-seufert-euler-nachhaltigkeit-elearning.pdf [12.6.2011].

Seufert, Sabine & Dieter Euler (2005). Nachhaltigkeit von eLearning-Innovationen: Fallstudien zu Implementierungsstrategien von eLearning als Innovationen an Hochschulen. SCIL-Arbeitsbericht 4. Universität St. Gallen. URL: http://e-teaching.org/projekt/fallstudien/2005-01-seufert-euler-nachhaltigkeit-elearning.pdf [7.6.2011].

Strategische Hochschulleitlinien und Bologna Bologna (1999). Der Europäische Hochschulraum: Gemeinsame Erklärung der Europäischen Bil-

dungsminister. Bologna. URL: http://www.bologna-berlin2003.de/pdf/bologna_deu.pdf [21.5.2011]. FHNW (2009). Strategische Leitlinien der Fachhochschule Nordwestschweiz auf dem Weg ins

Jahr 2020. URL: http://www.fhnw.ch/ueber-uns/organisation-fhnw/zentrale-dokumente/strategische-leitlinien-der-fhnw [10.6.2011].

KFH (2006). Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz: Strategie 2007 - 12. URL: http://www.kfh.ch/uploads/info/doku/Strategie 2007 logo neu d1.pdf [9.6.2011].