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KONZEPTE – KREATIVITÄT – KUNST Was braucht`s im FuB? - Es braucht alles! Dokumentation Fachtag für MitarbeiterInnen im Förder- und Betreuungsbereich
Dienstag, 09. April 2013, 9:00 Uhr – 16:00 Uhr Tagungszentrum Bernhäuser Forst , 70771 Leinfelden-Echterdingen (Ortsteil Stetten) Tagungsleitung: Sigrid Döhner-Wieder, Landesverband Lebenshilfe Christa Grünenwald, LAG:WfbM Baden-Württemberg e.V. Mitglieder der Arbeitskreise FuB-Tagesförderstätten
Foto: Patrick Werner für www.sommerakademie-als-bruecke.de
Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ZWISCHEN DEN VORTRÄGEN UND IM FOYER STELLEN SICH VERSCHIEDENE
KUNSTPROJEKTE VOR
ᴥ IM „OFFENEN ATELIER“ KÖNNEN SIE DEN BEIDEN KÜNSTLERN
Thomas Stebel und Torsten Juan Gerzsewski von den DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar
ÜBER DIE SCHULTERN SCHAUEN
Assistenten: Helga Wüst, Gruppenleiterin, Tagesförderzentrum Mannheim-Neckarau Christian Hökel, Gruppenleiter, Tagesförderzentrum Mannheim-Vogelstang
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09:45 Uhr REFERAT / VORTRAG
Sinn-volle produktive Tätigkeit für Menschen mit schwerer Behinderung zur Partizipation am sozialen und kulturellen Leben
Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen aus dem Forschungsprojekt SITAS der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Ines Bader, Diplom-Psychologin Thomas Illigmann, Geschäftsleitung Rehabilitation und Teilhabe Remstalwerkstätten der Diakonie Stetten e.V
Von 2007 bis 2011 forschten Herr Prof. Lamers und Frau Prof. Terfloth zur Teilhabe an Arbeit und beruflicher Bildung im FuB. 165 FuB nahmen an diesem Projekt teil. Was ist aus den Ergebnissen geworden? Das Referat gibt Ihnen einen Überblick über die Ergebnisse und stellt eini-ge Handlungsempfehlungen in den Fokus. Zudem wird am Beispiel der Remstal Werkstätten dargestellt, wie diese für die Teilnehmer der FuB und für den professionellen Alltag nutzbar gemacht werden können.
10:15 Uhr KUNST
„Low-Budget-Kunst“ – Kunstpädagogische Förderung im Förder- und Betreuungsbereich der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar Reinhard Lipponer, Geschäftsbereichsleitung Förderung und Betreuung, DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar, Mannheim
10:25 Uhr VORTRAG
Neue Bausteine in der Eingliederungshilfe Projekte zur Förderung der beruflichen Teilhabe Bettina Süßmilch, Sozialplanung und investive Förderung, KVJS Stuttgart Seit Januar 2011 führt der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) die zweite Phase der Förderung „Neue Bausteine in der Eingliede-rungshilfe“ durch. Im Vortrag werden die Projekte im Landkreis Lörrach (Beschäftigung von Menschen mit hohem Hilfebedarf in WfbM), im Landkreis Karlsruhe (Sozi-alraumorientierung in der Behindertenhilfe) und im Enzkreis (Berufliche und soziale Teilhabe für Menschen mit schwerer Mehrfachbehinderung) skizziert sowie die Forschungsergebnisse vorgestellt.
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11:20 Uhr KUNST "Die Phantasie kennt keine Grenzen"
Eine beeindruckende Geschichte über die Anfänge und die Entwicklung einer jungen Künstlerin
Anna Kettler und Kai Dinger Förder-und Betreuungsbereich Sandhausen, Lebenshilfe Heidelberg Der Vortrag erzählt die Geschichte von Anna Kettler, die trotz schwerster körperlicher Behinderung einen Weg gefunden hat, ihre Kreativität und ih-re Leidenschaft für das Malen in vollem Maße auszuleben. Mit dem Fuß am PC erschafft sie phantasievolle und unheimlich farbenfrohe Kunstwer-ke, die den Betrachter in Staunen versetzen. Die Künstlerin wird selbst vor Ort sein, um zu zeigen, was sich hinter dem "ersten Eindruck" verbirgt.
11:50 Uhr VORTRAG
Diskussionsstand aus der Vertragskommission zur Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung Uwe Zühlke, Vergütungen, Entgelte Vertragswesen, KVJS Stuttgart In der Vertragskommission werden aktuell u.a. die Kurzbeschreibungen der tagesstrukturierenden Leistungstypen überarbeitet. In Kenntnis der steigenden Fallzahlen in Förder- und Betreuungsgruppen werden die vorhandenen Leistungstypen in den Blick genommen. Wird die bestehende Leistungstypsystematik den unterschiedlichen Bedarfen ge-recht? Ziel ist, Lösungen auch für die Teilhabe am Arbeitsleben zu finden, die in angemessener Weise dem Inklusionsgedanken Rechnung tragen und vertragsrechtlich auf Landesebene im Rahmenvertrag umsetzbar sind.
12: 10 Uhr KUNST „Kunst verbindet“ Kunsttherapeutische Angebote der Heilpädagogischen Förderung der Diakonie Kork. Birgit Hildenbrand, Sozialpädagogin Eva Kleinmann-Benkeser, Kunsttherapeutin Hanauerland Werkstätten, Kehl-Kork In der Kunst verschwinden die Grenzen und der Mensch tritt in den Vor-dergrund. Die Referentinnen werden von einer Künstlerin mit Assistentin begleitet.
12:20 Uhr VORTRAG
Situation in Nordrhein-Westfalen Dr. Klaus Hermansen, Werkstätten der AWO, Dortmund Nordrhein-Westfalen ist das einzige Bundesland, das außerhalb des recht-lichen Rahmens der WfbM keine Tagesförderstätten für Menschen mit schweren Behinderungen vorsieht, sondern diese als „normale“ Mitarbei-terInnen in der WfbM ansieht. Dies hat versicherungsrechtliche Konse-quenzen für die Betroffenen, aber auch organisatorische und finanzielle Auswirkungen für die Werkstätten. Schließlich gilt es - gerade in der Kon-sequenz des SITAS-Forschungsprojektes - die Frage zu stellen, ob die re-habilitative Qualität der Angebote für Menschen mit schweren Behinde-rungen in der WfbM den heutigen pädagogischen, aber auch gesell-schaftspolitischen Anforderungen der Behindertenrechtskonvention ent-spricht oder entsprechen kann.
12:40 Uhr Diskussion
Informationen zum Nachmittag
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AB 13:00 UHR MITTAGSPAUSE
14:00 – 15:30 Uhr
Workshops W 1: „Weg vom Steckerles-Geschäft“
Eine FuB-Gruppe macht sich auf den Weg, um arbeitsweltbezogene Tätigkeiten für erwachsene Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf umzusetzen – ein Erfah-rungsbericht. Ursula Gössl-Schurr, Bereichsleitung Mittleres Remstal Michael Pfisterer, Hausleiter Wohnheim Haldenberg Diakonie Stetten e. V. In unserem FuB-Team haben wir uns mit dem SITAS-Konzept beschäftigt. Wir waren be-geistert von der Idee, neue sinnvolle Angebote mit Werkstoffen zu entwickeln, mit denen die Teilnehmer der FuB tätig sein können. Wir haben Bildungsaspekte und Arbeitsschritte zu Tätigkeiten entwickelt, um von einem Werkstoff zu Produkten mit erkennbarem Nut-zen zu gelangen. In unserem Workshop möchten wir Ihnen von diesem Prozess berichten und anhand von konkreten Beispielen die praktische und alltagstaugliche Umsetzung von SITAS darstel-len.
W 2: „Teilhabe an Arbeit und Bildung für alle – Erfahrungen mit Durchlässigkeit zwi-schen Arbeits- und Förderbereich in den Remstal Werkstätten“ Ines Bader
Seit April 2011 sind die Remstal Werkstätten und die Heilpädagogische Förderung der Diakonie Stetten unter einem Dach. Durch diesen Zusammenschluss ist der FuB von 100 TeilnehmerInnen auf jetzt 526 TeilnehmerInnen angewachsen und hat dadurch an allen Standorten an Bedeutung gewonnen. Seit September 2011 beschäftigen wir uns in dem Projekt „Remstal Werkstätten WIR“ mit der neuen konzeptionellen Ausgestaltung unserer gemeinsamen Struktur. Das Thema „Durchlässigkeit zwischen Arbeits- und Förderbereich“ war 2012 ein wichtiges Jahresziel, dass in allen Bereichen durch viele verschiedene praktische Maßnahmen umgesetzt wor-den ist und zu neuen Möglichkeiten für die Menschen mit Behinderungen und für die Mitarbeitenden geführt hat. Im Workshop möchte ich diese Erfahrungen darstellen und von unseren praktischen Möglichkeiten der Umsetzung von Durchlässigkeit berichten.
W 3: Arbeitsweltbezogende Bildung Claudia Wieland, Förder- und Betreuungsbereich Mengen
Paul Steinacher, Gesamtkoordinator FuB-Bereiche OWB Ravensburg
Seit 01.01.2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland in Kraft getreten, in der ausdrücklich auch für Menschen mit schwerer Behinderung ein Recht auf lebenslange Bildung ausgesprochen wird. Dies hat uns veranlasst, das Konzept der individuellen Förderplanung zur Bildungs-planung weiter zu entwickeln. Wir werden unser Konzept der „Arbeitsweltbezogenen Bildung im FuB-Bereich“ vorstel-len und anhand von Projektbeispielen aufzeigen, welche Erfahrungen in der praktischen Umsetzung gemacht wurden. Ziel des Workshops ist es, Erfahrungen zum Thema „Bildung im FuB-Bereich“ zu sammeln und zu diskutieren, um neue Ideen für die eigene Praxis zu erhalten.
W 4: Vertiefung KVJS-Modellprojekt
Neue Bausteine in der Eingliederungshilfe-Beschäftigung von Menschen mit ho-hem Hilfebedarf in der Werkstatt Alexandra Mayer, Lebenshilfe Lörrach Thomas Hügel, St. Josefhaus, Rheinfelden Jörg Metz, Werksiedlung St. Christof, Kandern In einer Projektphase von zwei Jahren wurden für eine Beschäftigung von Menschen mit hohem Hilfebedarf in der WfbM verschiedene Ansätze in drei Einrichtungen erprobt. In unserem Workshop möchten wir Ihnen diese anhand von Praxisbeispielen vorstellen, unsere Erfahrungen und Erkenntnisse schildern und einen Ausblick auf die Fortführung geben.
W 5: Praktische Arbeit unter den Rahmenbedingungen in NRW – Bericht aus dem Ar-beitsalltag
Dr. Klaus Hermansen Wie gelingt im Alltag die Teilhabe von Menschen mit hohem Hilfebedarf? Knappe Finanzierungen und hoher Personalbedarf, unterschiedlichste Potenziale und Einschränkungen bei den Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, bürokratische Hindernisse und schwierige Produktideen für interessante und lehrreiche Tätigkeiten… das alles und noch viel mehr macht die Angebote der WfbM für diesen Personenkreis zu einem komplexen Thema. Aufgrund der Tradition in NRW sind Menschen mit hohem Hil-febedarf dort schon lange in Werkstätten – und der Anspruch der Werkstätten ist natür-lich, dass sie sich dort entwickeln, lernen und arbeiten können. Mit dem SITAS-Projekt ist aber auch deutlich geworden, dass alleine die Aufnahme in eine WfbM keine befriedi-gende Praxis garantiert – die Gefahr besteht auch dort, dass Leistungspotenziale und –bedürfnisse der Menschen mit hohem Hilfebedarf nicht gesehen und entwickelt werden. Aus der Praxis der AWO-Werkstätten Dortmund soll ein Einblick in die Problematik und auf Lösungsansätze gegeben werden.
W 6: Ausdrucksmalen Christian Hökel Ausbildung in Ausdrucksmalen nach Laurence Fotheringham DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar Der Workshop lädt ein, Ausdrucksmalen (nach Laurence Fotheringham) kennenzulernen. Was ist das eigentlich? Wage, durch eigenes Tun zu erfahren, wie Malen bewegen und wirken kann (oder auch nicht)! Für diesen Workshop bitte angemessene Kleidung tragen und evtl. einen Malerkittel mit-bringen.
TAGUNGSABSCHLUSS 15:30 Uhr Kunststück-Projekt der Karl-Schubert-Gemeinschaft e. V. N.N. Karl-Schubert-Werkstätten, Stuttgart
Das Kunststück-Projekts bietet für viele Werkstattmitarbeiter sinnvolle Tä-tigkeiten. Holzstücke anfertigen, aus denen Kunststücke gestaltet werden, in selbsthergestellten Schachteln verpacken, versenden, …. Durch Teilnehmer aus aller Welt entsteht ein Kunstprojekt, das Grenzen überschreitet, sowie eine sehr individuelle sich ständig erweiternde inter-nationale Ausstellung. Das interessante Ergebnis wird auf der Internetseite www.ksg-ev.eu und auch auf Wanderausstellungen gezeigt. Zum Abschluss des Fachtages wollen wir uns in einer gemeinsamen Aktion am Kunststück-Projekt beteiligen. Lassen Sie sich überraschen, wie der Kreis des Tages geschlossen wird.
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Sinnvolle-produktive Tätigkeit für Menschen mit schwerer Behinderung zur Partizipation am
sozialen und kulturellen Leben
Konzepte-Kreativität-KunstWas braucht`s im FuB? –Es braucht alles!
Fachtag 09. April 2013
Ines Bader, Diplom-Psychologin
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Überblick
• Zusammenschluss der Remstal Werkstätten mit der Heilpädagogischen Förderung der Diakonie Stetten – eine neue Werkstattstruktur ist entstanden.
• Projekt „Remstal Werkstätten WIR“ und die fachlich-konzeptionellen Ziele in unserer neuen Struktur.
• Auseinandersetzung mit dem Konzept SITAS. Umsetzung der Konzeption von arbeitsweltbezogenen Betätigungen.
• Beispiele aus einer FuB-Gruppe im Werkstattverbund Kernen
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Zusammenschluss der Remstal Werkstätten mit der Heilpädagogischen Förderung der Diakonie Stetten
• 2010 wurde der Zusammenschluss der Remstal Werkstätten mit der HpF organisatorisch und strukturell vollzogen. Fast 500 neue FuB-KlientInnenund über 100 Mitarbeitende wurden in die Werkstatt integriert.
• Es ist eine neue Werkstatt entstanden mit einem sehr hohen Anteil von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. 526 von 1500 Menschen mit Behinderung besuchen die FuB-Gruppen, die sich an insgesamt 10 Standorten im Rems-Murr-Kreis und in den umliegenden Landkreisen befinden.
• In den FuB-Gruppen erhalten viele Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen sowie Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen ihre Tagesstruktur.
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Zusammenschluss der Remstal Werkstätten mit der Heilpädagogischen Förderung der Diakonie Stetten
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Zusammenschluss der Remstal Werkstätten mit der Heilpädagogischen Förderung der Diakonie Stetten
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Zusammenschluss der Remstal Werkstätten mit der Heilpädagogischen Förderung der Diakonie Stetten
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Projekt „Remstal Werkstätten WIR“ und die fachlich-konzeptionellen Ziele in unserer neuen Struktur
Das Projekt „Remstal Werkstätten WIR“ arbeitet seitSeptember 2011 und hat folgende Ziele:
• Entwicklung eines gemeinsamen Selbstverständnisses und von gemeinsamen fachlich-konzeptionellen Standards.
• Arbeit – Betätigung - Bildung – Förderung – Pflege. Fachliche Auseinandersetzung mit Konzeptionen und Methoden.
• Durchlässigkeit der Angebote im Arbeits- und Förderbereich
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Projekt „Remstal Werkstätten WIR“ und die fachlich-konzeptionellen Ziele in unserer neuen Struktur
Arbeitsformen im Projekt WIR:• In Teilprojektgruppen arbeiten viele Mitarbeitende aus den
Arbeits- und Fördergruppen mit.• Gemeinsam mit dem Gesamtwerkstattrat werden
Teilprojektgruppen mit Menschen mit Behinderung durchgeführt.
• Mehrere Fachtage zum Thema SITAS haben zur fachlichen Qualifizierung der Mitarbeitenden beigetragen.
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Auseinandersetzung mit dem Konzept SITAS. Umsetzung der Konzeption von arbeitsweltbezogenen Betätigungen
Fachliche Qualifizierung der Mitarbeitenden:• An Fach- und Klausurtagen (2011 und 2012) mit Fr. Terfloth
und H. Lamers haben ca. 160 Mitarbeitende teilgenommen. Die Werkstattverbünde mit einem sehr hohen Anteil von FuB-KlientInnen haben einen Klausurtag durchgeführt, an dem alle Fachkräfte teilgenommen haben.
• Ein weiterer Klausurtag in den anderen Werkstattverbünden wird 2013 durchgeführt, sodass bis Ende 2013 alle Fachkräfte über das Konzept SITAS informiert worden sind.
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Auseinandersetzung mit dem Konzept SITAS. Umsetzung der Konzeption von arbeitsweltbezogenen Betätigungen
Der Auftrag des FuB bezieht sich nach SITAS auf folgende Bereiche:• Pflege und Betreuung• Tätigkeits- und arbeitsweltbezogene Angebote• Arbeitsweltbezogene/berufliche Bildung
Die Qualitätsdimensionen zur Umsetzung dieses Auftrags sind:• Respektvolle Grundhaltung• Interaktion• Auswahl von Inhalten und Methoden• Kommunikation• Kompetenzerfahrung• Selbstbestimmung
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respektvollerespektvolle GrundhaltungGrundhaltung
Interaktion Interaktion
Methoden
Auswahl der Inhalte
KommuniKommuni--
kationkation
KompetenzKompetenz--
erfahrungerfahrung
SelbstbeSelbstbe--
stimmungstimmung
ttäätigkeitstigkeits--/arbeitsweltbezogene/arbeitsweltbezogene
Angebote und BildungsbegleitungAngebote und Bildungsbegleitung
(Terfloth/ Sabo 2012)
Auseinandersetzung mit dem Konzept SITAS. Umsetzung der Konzeption von arbeitsweltbezogenen Betätigungen
Bedeutung der arbeitsweltbezogenen Betätigungen für Menschen mithohem Unterstützungsbedarf• Arbeit bedeutet, mit der materiellen und soziokulturellen Umwelt in
Kontakt zu treten, diese aktiv zu gestalten und sie sich damit zu eigen zu machen. Arbeit bedeutet „tätig-sein“� effektgeleitete Betätigungen.
• Diese Tätigkeiten beziehen sich auf sensomotorische und kognitive Aneignungsprozesse, aber auch auf und auf praktische und gegenstandsbezogene Handlungen.
• Diese Tätigkeiten ermöglichen immer die soziale Teilhabe, da sie in direktem Kontakt mit anderen Menschen stattfinden.
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Auseinandersetzung mit dem Konzept SITAS. Umsetzung der Konzeption von arbeitsweltbezogenen Betätigungen
Beispiele für die Teilhabe an der Arbeitswelt und den Aufbau vonarbeitsweltbezogenen Betätigungen:• Basal-perzeptive Tätigkeiten können an Themen der Arbeitswelt
gekoppelt werden, z.B. durch Verwendung von „erwachsenengemäßen“Materialien.
• Sinnliche Wahrnehmungen sind auch in Produktionsgruppen möglich (akustische und taktile Stimulation).
• Effekte lassen sich mit Arbeitsaufgaben verbinden (z.B. Rührgerät dient als Mittel zur Handvibration, wird aber auch als Produktionsmittel erlebt).
• Herstellung von körperlich/psychischem Wohlbefinden durch strukturierte Tätigkeiten, kooperierende Beziehungen und Erfolgserlebnisse beim gemeinsamen Tun.
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Beispiel aus einer FuB-Gruppe der WfbM Hangweide
Gruppenprofil:7 Gruppenmitglieder mit unterschiedlichem Assistenzbedarf(autistische Verhaltensweisen, motorische Unruhe,Handlungszwänge. Sinnesbehinderungen. Nur 1 Mann verfügtüber verbale Sprechfähigkeit).Arbeitsweltbezogene Tätigkeit:Bügeln, nähen, waschen als interessante Tätigkeit (sinnvolle Alltagsbedeutung, Verwendung von elektrischen Geräten, motorische Aktivierung).
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Beispiel aus einer FuB-Gruppe der WfbM Hangweide
Orientierung an den Lebensformen:BewegungEffektgeleitete BetätigungenBiografische BezügeNeue Gewohnheiten und WochenstrukturenGestaltung und Produktorientierung
Geplante Bildungsaktivität:Exkursion in die Wäscherei der Diakonie Stetten
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Frau F. näht selbstständig, sie hat Haushaltstätigkeiten in ihrem Elternhaus kennengelernt
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Herr H. näht (kurze Zeit) selbständig und benötigt klare Strukturen für Anfang und Ende
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Herr K. benötigt vollständige Handführung, hat Interesse an Effekten und spielt sehr gerne mit Stoffbändel
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Herr H. signalisiert das „Ende“, freut sich aber auch am entstandenen Produkt
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Herr S. ist blind, hat großes Interesse an bestimmten Geräten und steckt am liebsten Stecker in die Steckdose
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Herr S. bügelt mit Handführung, benötigt das ständige Gespräch und zeigt immer wieder Bewegungsstereotypien
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Frau F. arbeitet selbständig und sachbezogen. Handlungszwänge mit ihrer Bekleidung unterbrechen immer wieder den Arbeitsprozess
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Herr K. und Herr S. auf dem Weg zur Waschküche. Beide Männer benötigen
Bewegungsangebote.
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Der Umgang mit der Waschmaschine ist Frau F. vertraut. Außerhalb des Gruppenraums kann sie eines bestimmte Zeit ihre Handlungszwänge kontrollieren.
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Zusammenfassung
Die Durchführung von arbeitsweltbezogenen Betätigungen basiert auffolgenden heilpädagogischen Aspekten:• Ziel und Tätigkeiten müssen sich in den Alltag integrieren lassen und in
Teilschritte zerlegbar sein, um personenzentrierte Assistenzleistungen zu entwickeln.
• Tätigkeiten und Materialien sollen erwachsenengemäß sein und neue Erfahrungen und Lernfortschritte ermöglichen.
• Berücksichtigung der Biografie, Wünsche und Fähigkeiten der Person bei der Auswahl der Tätigkeiten (Sinnlichkeit und Sinnhaftigkeit).
• Beachtung der Lebensformen der Menschen mit Behinderung• Ermöglichung von sozialen Beziehungen, Erfahrung von Kompetenz und
Wertschätzung durch das gemeinsame Tun und den gemeinsamen Erfolg.
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Zum Abschluss
„Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise,wie einem Vogel die Hand hinhalten“
(Hilde Domin)
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Ergebnisse des Forschungsprojekts
SITAS
von Lamers / Terfloth / Sabo PH Heidelberg 2007 -
LAG:WfbM 2013 | FUB-Fachtag 09 04 13 | Thomas Illigmann 1
von Lamers / Terfloth / Sabo PH Heidelberg 2007 -
2011
Thomas Illigmann, Geschäftsleitung Rehabilitation und Teilhabe Remstalwerkstätten der Diakonie Stetten e. V.
Ergebnisse des Forschungsprojekts SITAS
1. Forschungsgegenstand und Dauer
Teilhabemöglichkeiten in Tagesförderstätten / FuB
2007 bis 2011
LAG:WfbM 2013 | FUB-Fachtag 09 04 13 | Thomas Illigmann 2
2. Forschungsziel
Datenerhebung zur aktuellen Beschäftigungs- und
Betreuungssituation von Menschen mit schwerer und
mehrfacher Behinderung in Einrichtungen der
Behindertenhilfe in Deutschland.
Ergebnisse des Forschungsprojekts SITAS
3. Erkenntnisleitende Fragen:
• in welchen Strukturen und Organisationsformen gibt es diese Angebote?
• Von welchen Zielsetzungen sind die Verantwortlichen in den Förder- und Betreuungsbereichen getrieben? Fördern, Arbeiten, Beschäftigen, Gestalten, Erholen, Entspannen …
LAG:WfbM 2013 | FUB-Fachtag 09 04 13 | Thomas Illigmann 3
Gestalten, Erholen, Entspannen …
• wie sind die konkreten inhaltliche Umsetzung durch pädagogische, therapeutische und pflegerische Konzepte gestaltet?
• sind die Angebote altersadäquat und bedarfsgerecht für Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung gestaltet?
• welche Qualifikationen des Personals sind erforderlich?
Ergebnisse des Forschungsprojekts SITAS
4. Forschungsdesign und methodisches Vorgehen
Standardisierte Fragebögen zur Quantitative Erhebung von Daten zu Strukturen und Ausstattung
Tagebucherhebungen, Videoaufzeichnungen und offene Interviews zur Qualitativen Erhebung von Daten informeller Prozesse
LAG:WfbM 2013 | FUB-Fachtag 09 04 13 | Thomas Illigmann 4
Qualitativen Erhebung von Daten informeller Prozesse
Es konnten 734 Einrichtungen zur Mitarbeit im Forschungsprojekt angefragt, die FuB bzw. tagesförderstätten betreiben
165 Einrichtungen (22,5%) haben ihr Interesse und ihre Bereitschaft zur Mitarbeit erklärt.
Von diesen haben 109 Einrichtungen (66%) ihre Institutionsbeschreibung für die qualitative Inhaltsanalyse zur Verfügung gestellt.
Es haben 132 Leitungspersonen und 274 FuB-MA teilgenommen
Ergebnisse des Forschungsprojekts SITAS
4. Forschungsdesign
Der Schwerpunkt der Fragen lag darin, eine ausgewählte
Person mit einerschweren geistigen und mehrfachen
Behinderung zu fokussieren
LAG:WfbM 2013 | FUB-Fachtag 09 04 13 | Thomas Illigmann 5
und die Auswirkung einzelner Aspekte der formalen und
informalen Struktur im Hinblick auf diese Person zu
bewerten.
Der Fragebogen wurde gemeinsam vom Team ausgefüllt, um
die interdisziplinären Sichtweisen miteinander zu verbinden.
Ergebnisse des Forschungsprojekts SITAS
• 5. Art und Inhalt der Angebote nach Priorität
• Ernährung (97%)
• Pflege (94%)
• Angebote zur individuellen Förderung (z.B. Unterstützte Kommunikation)(89%)
LAG:WfbM 2013 | FUB-Fachtag 09 04 13 | Thomas Illigmann 6
Kommunikation)(89%)
• Pausen in denen kein Angebot abgerufen wird (88%)
• Arbeitsbezogene Angebote (41%)
• berufliche Bildung (11%)
• Das Förderziel „Selbstwirksamkeit/Tätigkeit/Arbeit“ hat dabei in nur 6% der Fälle eine sehr hohe Priorität hat.
• Erstellung schriftlicher Förderpläne (98%)
• Dokumentation der Maßnahmen und Ergebnisse (96%)
Art und Inhalte der Angebote
Terfloth/ Lamers 2009
Ergebnisse des Forschungsprojekts SITAS
• 6. FAZIT
• Es gibt für den FUB keine einheitliche Strukturvorgaben bzw. Qualitätsstandards
• Dies führt zu qualitativ deutlich unterschiedlichen Fördersituationen
• Die Qualifikation der MitarbeiterInnen im FuB ist „diversifiziert“ und nicht
LAG:WfbM 2013 | FUB-Fachtag 09 04 13 | Thomas Illigmann 8
• Die Qualifikation der MitarbeiterInnen im FuB ist „diversifiziert“ und nicht an Teilhabe an Arbeit und Bildung ausgerichtet
• Der Anspruch der UN-BRK auf Teilhabe an Arbeit und Bildung für alle und die Realität im FuB scheinen mancherorts in unterschiedlichen Galaxien wirksam zu sein
• Was kann in den FuB konkret getan werden, um die konzeptionelle Sicherung arbeitsweltbezogener Angebote zu erreichen und somit Teilhabe an Arbeit und Bildung zu ermöglichen?
Auftrag des Förder- und Betreuungsbereiches
Betreuung
tätigkeits- und
arbeitswelt-
bezogene
Angebote
arbeitswelt-
bezogene/
berufliche
LAG:WfbM 2013 | FUB-Fachtag 09 04 13 | Thomas Illigmann 9
Pflege
Förderung
AngeboteBildung
Terfloth & Lamers 2011
Literatur
• LAMERS, Wolfgang & TERFLOTH, Karin : Inklusion einfach machen! Arbeitsweltbezogene Angebote für Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung im Spannungsfeld von Inklusion/Exklusion. In: Ackermann, E; Musenberg, O.; Riegert, J. (Hrsg.): Geistigbehindertenpädagogik?! Disziplin - Profession - Inklusion. Oberhausen: Athena-Verlag.
• TERFLOTH, Karin & LAMERS, Wolfgang: "Was sollen wir denn noch alles?!" Zur konzeptionellen Sicherung arbeitsweltbezogener Angebote im Förder- und Betreuungsbereich. In: Leben Pur: Bildung und Arbeit mit Menschen mit schwerer Behinderung. Schule aus- was nun? Tagungsband.
LAG:WfbM 2013 | FUB-Fachtag 09 04 13 | Thomas Illigmann 10
schwerer Behinderung. Schule aus- was nun? Tagungsband.
• TERFLOTH, Karin & SABO, Thomas (2011): Lebensqualität durch tätigkeits- und arbeitsweltbezogene Angebote. In: Fröhlich, A.; Heinen, N.; Klauß, T.; Lamers, W. (Hrsg.): Schwere und mehrfache Behinderung - interdisziplinär. Impulse: Schwere und mehrfache Behinderung, Band 1. Oberhausen: Athena-Verlag, 345-366.
• TERFLOTH, Karin & LAMERS, Wolfgang (2011): Berufliche Bildung für alle – außer für Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung? In: Teilhabe, Jg. 50, Heft 2/2011, 69-75.
• TERFLOTH, Karin & LAMERS, Wolfgang (2011): Arbeitsweltbezogen tätig sein. Was bedeutet das für Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung. In: Zur Orientierung, Heft 2, 19-21.
KommuniKommuni--
kationkation
KompetenzKompetenz--
erfahrungerfahrung
SelbstbeSelbstbe--
stimmungstimmung
tätigkeitstätigkeits--/arbeitsweltbezogene/arbeitsweltbezogene
Angebote und BildungsbegleitungAngebote und Bildungsbegleitung
LAG:WfbM 2013 | FUB-Fachtag 09 04 13 | Thomas Illigmann 11
respektvollerespektvolle GrundhaltungGrundhaltung
Interaktion Interaktion
Methoden
Auswahl der Inhalte
(Terfloth/ Sabo 2012)
„Low-Budget-Kunst“ –Kunstpädagogische Förderung im Förder-
und Betreuungsbereich der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar
Reinhard Lipponer, Geschäftsbereichsleitung Förderung
und Betreuung, Mannheimwww.diakoniewerkstatt.de
www.gemeindediakonie-mannheim.de
Reinhard Lipponer, Geschäftsbereichsleitung Förderung und Betreuung,
DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar, Mannheim
Kunstpädagogische Förderung im Förder- und Betreuungsbereich der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar
• „Low-Budget-Kunst“ – vielleicht etwas irreführend. Will sagen: es ist möglich Kunstpädagogische Förderung auch mit einfachen Mitteln umzusetzen, selbst wenn man kein „Atelier“ hat und improvisieren muss (Räume müssen „multi“ genutzt werden)„Atelier“ hat und improvisieren muss (Räume müssen „multi“ genutzt werden)
• Die Umsetzung ist nicht zwingend an „Fachleute“ gebunden (wie Kunsterzieher etc.), sondern auch Autodidakten sind möglich
• Sachausstattung (Material muss handhabbar/organisierbar sein)
Kunstpädagogische Förderung im Förder- und Betreuungsbereich der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar
Torsten Juan Gerszweskiarbeitet am Bild „Schweiz“
Kunstpädagogische Förderung im Förder- und Betreuungsbereich der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar
Kunstpädagogische Förderung im Förder- und Betreuungsbereich der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar
• Max Kläger* spricht davon, dass ca. 5 - 10 % in der Bevölkerung künstlerisch begabt sind (die Anzahl der TN in der kunstpäd. Förderung entspricht etwa diesem Wert)
• *Max Kläger – ehemals Prof. an der PH Heidelberg, hat eine • *Max Kläger – ehemals Prof. an der PH Heidelberg, hat eine umfassende Literatur zum Thema verfasst
• Es muss also eine diversifizierte Angebotspalette in den Förderbereichen erfolgen um dem individuellen Bedarf gerecht zu werden (Musik, Bewegung, Handwerk etc.)
Kunstpädagogische Förderung im Förder- und Betreuungsbereich der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar
Thomas StebelmaltTokio Hotel
Tokio Hotel 2010
Kunstpädagogische Förderung im Förder- und Betreuungsbereich der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar
• Haben wir, (damit möchte ich die behinderten Menschen mit einschließen), in Sachen Kunst etwas relevantes zu sagen oder ist dies nur ein narzisstischer Eifer, eine Überhöhung unserer Möglichkeiten?Möglichkeiten?
• Kunst führt uns in eine andere Sicht, führt uns weg vom alltäglichen, führt uns hin zu existentiellen Fragen: Wer bin ich? Wo will ich hin? Wer geht mit?
Kunstpädagogische Förderung im Förder- und Betreuungsbereich der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar
• Seit 1983 ist Kunst von und mit behinderten Menschen für mich Thema
• Wichtigster Impuls: Ausstellung Künstler aus Stetten 1986 in HD / Doris Spellenberg, Prof. Stetten 1986 in HD / Doris Spellenberg, Prof. Hans Gercke, Direktor Kunstverein Heidelberg a.D. / Maßstäbe gesetzt / wie ging‘s weiter?
• Siehe „nah dran“ Ausgabe 65/Sept. 2012, www.gemeindediakonie-mannheim.de
Kunstpädagogische Förderung im Förder- und Betreuungsbereich der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar
„Sven kann nicht nur gute
Laune verbreiten!“
Bettina Süßmilch, Sozialplanung und investive Förderung, KVJS, Stuttgart
Tagung LAG WfbM 09.04.2013 ©KVJS 2013, Bettina Süßmilch,
Dipl.-Sozialwissenschaftlerin
„Neue Bausteine“ 2. Phase • Projektzeitraum 2010
bis 2012
• Beteiligt: 13 Stadt- und Landkreise
• 12 Projekte mit unterschiedlichen Erprobungs-schwerpunkten:
...Inklusion von Kindern und
Jugendlichen im Freizeitbereich
...Teilhabe-bedingungen
von Menschen mit
Migrations-hintergrund in
der Behindertenhilfe
...Teilhabe-bedingungen im Bereich Arbeit
und Beschäftigung
Schwerpunkte: Verbesserung der....
Tagung LAG WfbM 09.04.2013
Übersicht: Arbeit und Beschäftigung in den Bausteinprojekten
©KVJS 2013, Bettina Süßmilch, Dipl.-Sozialwissenschaftlerin
Tagung LAG WfbM 09.04.2013 Grafik: AGP Freiburg, Abschlussdokumentation „Neue Bausteine 2013“
©KVJS 2013, Bettina Süßmilch, Dipl.-Sozialwissenschaftlerin
Kontext der 3 Projekte
Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation: AGP Freiburg, Prof. Klie / C. Bruker
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Praxismodell Karlsruhe
Teilnehmerkreis: Überwiegend aus WfbM
Erzielte Arbeits- bzw. Praktikums- verhältnisse: 10 TN, in Büro, Garten- u. Land- schaftsbau, Holzverarbeitung, Einzel- handel, Handwerk, kreativem Gewerbe
Daraus resultierende Arbeitsverträge: Bei 3 Teilnehmenden
Zentrale Zielsetzung: offensive Gewinnung wohnortnaher Arbeits- und Praktikumsplätze für Menschen mit Behinderung als Alternative zur WfbM Kern des Projekts: Modellhafte Umsetzung der Sozialraumorientierung in drei Gemeinden: Rheinstetten, Oberderdingen, Sulzfeld.
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Eckwerte
• TN erlebten Praktika bzw. Arbeitsverhältnisse als klaren Gewinn (trotz beschränkten Einflusses auf die Wahl konkreter Arbeitsfelder);
• Mit Wohnortnähe der Beschäftigung stieg Zufriedenheit.
• Aktive Mitgestaltung der gemeinsamen Arbeitsabläufe durch die Belegschaft in Betrieben;
• Weitgehende Offenheit und Akzeptanz, obwohl Einbeziehung eines/r Mitarbeiters/in mB Arbeitsabläufe verzögern konnte und auch konflikthaft war;
• Neue Kultur des sozialen Miteinanders wahrnehmbar bei gemeinsamem Arbeiten im Unternehmen.
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Eindrücke
„Es gab Höhen und Tiefen im Praktikumsverlauf, aber diese sind nach Rückmeldung der Geschäftsführung vertretbar
und standen einer Verlängerung des Praktikums
in eine zweite Praktikumsphase nicht im
Weg.“
Aussage einer sozialpädagogischen Fachkraft im Projekte Karlsruhe
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Fazit Notwendig für das Gelingen wohnortnaher Arbeitsmöglichkeiten am aAM: • Kontinuierliche und verlässliche Unterstützungsangebote, auch an die
Akteure im Sozialraum; • Sektorenübergreifende Netzwerkarbeit, „mit Vorlauf“ und jenseits
konkreter Fallkonstellationen; • Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit; • Konzertiertes Vorgehen und Abstimmungsprozesse (IFD sowie die
Prozesse beim „eigenen“ Träger der Behindertenhilfe entscheidend); • Verbesserung der Wissensbestände der Unternehmen + Angebot einer
kontinuierlichen Beratung; • Besonders erfolgversprechend: Aufmerksamkeit für Menschen mB,
Interesse und Mitverantwortung von Bürger/innen wecken und stärken; • Differenziertes Leistungsspektrum und flexible Gewährungspraxis
bewirken nachhaltige Tragfähigkeit.
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Praxismodell Pforzheim / Enzkreis Teilnehmende: • Vier junge Menschen mit Behinderung im Alter von
19 bis 23 Jahren; 2 und 2 Behinderungsgrad: Alle TN 100%, Pflegestufe III, Rollstuhlfahrer/innen; zwei TN kommunizieren mit Hilfe eines Sprachcomputers. Art der Tätigkeit: Im Rahmen von Praktikumsverhältnissen tageweise bei Dienstleistungsunternehmen + Betrieben Unterstützung: Alle TN unterstützt in den Betrieben dauerhaft von Assistent/innen (Referendare, MA FuB Lebenshilfe PF) Fahrtwege Überwiegend mit ÖPNV bzw. direkt am Wohnort
Zentrale Aspekte: Erschließung und Akquise von Praktikums- und Arbeitsplätze für Menschen mit hohem Hilfebedarf auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Stärkung der Netzwerk-arbeit, Unterstützung beim Übergang in das Arbeitsleben durch Jobcoaches
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Eckwerte Pforzheim / Enzkreis • Ausgesprochen hohe Zufriedenheitswerte der Teilnehmer/innen, • Beträchtliche Entwicklung von Selbstwertgefühl und –bewusstsein, • Akzeptanz der Kolleg/innen mit Behinderung in der Belegschaft der
teilnehmenden Betriebe, • Herausforderung: Gestaltung der Kontakte; Begegnungen waren teils
„von Fremdheit geprägt“, • Allgemeine Aufgeschlossenheit blieb jedoch vom hohen Hilfebedarf
unbeeinträchtigt, • Zur Erschließung der Teilhabeplätze Netzwerkarbeit erforderlich
(Umgang mit „grundlegend differenten Systemen und deren Logiken, Personen und Kommunikationszusammenhängen“),
• Teilnehmende + Kollegen beurteilten Hilfesetting (Jobcoaching + Assistenz) gemäß Art und Umfang dem Hilfebedarf angemessen.
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Eindrücke
Mutter eines Projektteil- nehmers in Pforzheim /Enzkreis
„Für die berufliche Teilhabe von Menschen unserer Zielgruppe sind nicht die Betriebe das Problem, wie immer behauptet wird, sondern die ‚Fachleute’".
„Mein Sohn ist eine andere Person geworden seit er im
Praktikum ist. Er ist selbstbewusster geworden, er nimmt diese Aufgaben ernst.
Er ist richtig froh, dass es Sowas gibt!“
Aussage einer Projektfachkraft der Projekte Pforzheim / Karlsruhe
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Fazit Pforzheim / Enzkreis • Projekt als „fachliche Irritation“ jenseits des so genannten Mindestmaßes
wirtschaftlich verwertbarer Arbeit;
• im Focus: soziale Teilhabe mit kulturellen Ausprägungen und Auswirkungen;
• innovative Bestrebungen , jedoch Grenzen struktureller sowie finanzieller Art: erforderliche Mittel überwiegend aus schulischen Ressourcen (Assistenz);
• Weiterführung der vier einzelfallbezogenen Hilfesettings über die Projektlaufzeit hinaus;
• Erfordert – zumindest unter den gegebenen Bedingungen – „kreative Lösungen und replizierbare Strategien“, so lange der Diskurs über kreative und intelligente Organisations- und Finanzierungsmodelle noch andauert.
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Praxismodell Lörrach
Teilnehmende: 46 Menschen mit Behinderung, davon 28 und 18 , fast alle mit Pflegestufe (u.a. 6 Personen mit Pflegestufe III)
Alter im Ø: 44 Jahre (von 25 - 59 Jahren) Monatliches Werkstattgehalt: Ø 97,-€
Einrichtung Teilnehmende Werksiedlung 14 Personen
Lebenshilfe 15 Personen (2 schieden im Projektverlauf aus)
Josefshaus 17 Personen
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Praxismodell Lörrach
Erprobung von 3 Varianten zum Übergang FuB Arbeitsbereich:
• Individualassistenz (Lebenshilfe Lörrach)
• Arbeitsgruppe (St. Josefshaus Herten)
• Förderinseln (Werksiedlung St. Christoph)
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Ergebnisse des Praxismodells Lörrach
Wechsel von FuB WfbM, aber auch umgekehrt: Quelle und Grafik: AGP Freiburg, Abschlussdokumentation „Neue Bausteine 2013“
Weitere Eckdaten: • Hohe Zufriedenheitswerte, die sich im Projektverlauf noch
verstärkten, • Kompetenzzuwächse der Teilnehmenden (auch im Bereich
Wohnen).
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Exkurs Zufriedenheit •
Quelle und Grafik: AGP Freiburg, Abschlussdokumentation „Neue Bausteine 2013“
Auszug aus der
Zufriedenheitsanalyse:
Teilnehmer der drei
Einrichtungen in Lörrach;
t1: Sept. 2011 (N=40),
t2: März 2012 (N=44),
t3: Sept. 2012 (N=42).
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Kompetenzeinschätzung - Ausgangssituation
Bewertung der Teilnehmenden zu Projektbeginn: • unzureichende Ausdauer und Belastbarkeit, • ungenügende Selbständigkeit u. -einschätzung
der eigenen Leistung, • Arbeitsausführung und -qualität häufig
mangelhaft, • bevorzugt monotone und eingliedrige Arbeiten.
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Kompetenzerweiterung – im Projektverlauf
In allen Bereichen Steigerungen der Fähigkeiten und Fertigkeiten bei Gesamtgruppe: • Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit, längerfristige Ausdauer; • Sorgfältigere Ausführung von Arbeiten, Erhöhung der Belastbarkeit; • Realistischere Selbsteinschätzung eigener Leistungen; • Anstieg der Teilnehmerzahl, die „nach wiederholter Anleitung selbständig“
arbeiten können, von 8 auf 21 Personen; • Verdreifachung der Anzahl der „ausreichend belastbaren“ Personen von 7
auf 21 Personen; • Anfangs: grobmotorische Aufgaben, später zunehmend Übernahme
feinmotorischer Tätigkeiten; • Verbesserte Merkfähigkeit der Aufgabenstellungen; • Insgesamt Leistungssteigerung, insbesondere bei einfachen Tätigkeiten; • Zunehmende Bevorzugung auch wechselnder bzw. bestimmter
Tätigkeiten, die jenseits von monotonen Abläufen Anforderungen stellten.
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Veränderungen sozialer Art
• Aktive Teilnahme am Gruppengeschehen bei mehr Beschäftigten
• Erhöhte Akzeptanz als Gruppenmitglied
• Rückgang herausfordernder Verhaltensweisen
• Verbleibende herausfordernde Verhaltensweisen wurden von der Gruppe seltener als Störung erlebt
• Rückgang der Anzahl von Personen mit „häufig (gezeigten) Verhaltensweisen, die die Beschäftigten in ihrem Wohlbefinden stark beeinflussen“ von 9 auf 1 Person
• Verbesserter Umgang mit Stresssituationen (führte bei weniger Beschäftigten zu aggressivem Verhalten, Leistungsabfall oder „Weglaufen“)
• Verbesserter Umgang mit Kritik
• Geringfügige Verbesserung der zeitlichen und räumlichen Orientierung
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Eindrücke
Mitarbeiter einer der Lörracher Einrichtung Aussage eines Teilnehmers im Lörracher Projekt
„Ich bin froh, dass ich durch die Pflegeassistenz in der Werkstatt arbeiten kann. Ich habe viele Menschen kennen gelernt, Freundschaften geschlossen und einen Freund gefunden. Trotz meiner Behinderung fühle ich mich selbständig.“
„Es hat zu einem deutlichen
Kompetenz-zuwachs geführt,
sowohl für die Betroffenen als
auch für die Einrichtung.“
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Fazit wissenschaftliche Begleitung
• Keine Pauschallösungen
• Differenzierte und flexible Leistungen und Angebote
• Gestaltung der Teilhabeleistung entlang des individuellen Wunsch- und Wahlrechts
Empfehlung:
Stärkung der Deinstitutionalisierung, Erschließung flexibler Teilhabeoptionen in Anknüpfung an den Sozialraum
....
...besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Tagung LAG WfbM 09.04.2013
Informationen aus der Vertragskommission zur Teilhabe am Arbeitsleben zur Teilhabe am Arbeitsleben
für Menschen mit Behinderung
Uwe ZühlkeReferatsleiter Vergütungen, Entgelte, Vertragswesen
1
Uwe Zühlke, Vergütungen, Entgelte Vertragswesen, KVJS Stuttgart
Tagesstrukturierung u.
Förderung für psych.
behinderte Menschen
Tagesstruktur
Senioren
Werkstatt/ArbeitsbereichFörder- u.
Betreuungsgruppe
Flexibilisierung
Inklusion
Gesetzgeber/Bundesleistungs
-gesetz
Rahmenvertrag§ 79 SGB XII
1999Durchlässigkeit
UmfassendeÜberarbeitung
Auflösungambulant/stationär
Weiterentwicklung HBMW-Verfahren
ÜberarbeitungKurz-
beschreibungen
Aktuelle Entwicklungen
• örtliche Ebene
- individuelle Einzelfalllösungen
- Ausdifferenzierungen von Angeboten
(Zwischenlösungen)(Zwischenlösungen)
- Modellprojekte
4
Leistungstypen der Tagesstruktur für Erwachsene
Leistungstyp I.4.4 Werkstatt, Arbeitsbereich
Leistungstyp I.4.5a Förder- und Betreuungsgruppen
Leistungstyp I.4.5b Tagesstrukturierung und Förderung
für psych. behinderte Menschenfür psych. behinderte Menschen
(Leistungstyp I.4.6 Tagesstruktur, in der Regel Senioren)
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Lebensabschnitt LebensabschnittArbeit Alter
Übergang Altersgrenze
WfbMFuB
gb/kb sbTagesstruktur
u.a. für Ältere
Personen mit zunehmendem eingeschränkten Leistungsvermögen
Zusätzliche Gruppe
Menschen mit Behinderung und zusätzlichem schwerwiegendem
Verhalten
? ? ?
Was
passiert
mit
WfbM FuB Tagesstruktur
Flexibles SystemSystem
WfbM
� Integration FuB in WfbM
� Veränderung der WfbM-Struktur
� Ausdifferenzierung mittels
- Hilfebedarfsgruppen?
- differenzierter Leistungstypen?
� Zugangsvoraussetzungen
� Solidarität innerhalb WfbM-Besucher
- Hilfe gegenseitig
- Lohnausgleich
Zeitplan
Planung 2013:
Beschlussfassung über geänderte Beschlussfassung über geänderte Kurzbeschreibungen der tagesstrukturierenden Leistungstypen
8
Vielen Dank Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit
9
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Klaus Hermansen15.04.2013Seite 1
Dr. Klaus Hermansen, Werkstätten der AWO, Dortmund
Die Situation in NRWDie Situation in NRW
Förderung und Betreuung von Menschen mit komplexem Hilfebedarf in Nordrhein-Westfalen
1. Kurzvorstellung Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt Dortmund2. NRW – Struktur
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Klaus Hermansen15.04.2013Seite 2
2. NRW – Struktur3. Tradition der Integration von MmkH in WfbM4. Problemfelder
1. Entgeltdiskussion2. angemessene Strukturen und Kosten3. „Werkstattfähigkeit“
5. Ausblick
Kurzvorstellung Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt Dortmund GmbH
• eine von drei WfbM in Dortmund• derzeit rd. 850 RehabilitandInnen• besondere Abteilungen:
– ser.bi.tec (Service, Bildung und Technik) – Abteilung für Menschen mit psychischen Problemlagen
– zentraler Werkbereich (61 Plätze für MmkH)– dezentraler Werkbereich (12 Plätze für MmkH) Unterstützte
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Klaus Hermansen
– dezentraler Werkbereich (12 Plätze für MmkH) Unterstützte Kommunikation
– Verpackung und Montage mit integrierten Fördergruppen (ca. 18 Plätze) für MmkH
– einzelne Plätze für MmkH in anderen Abteilungen, z. B. Bio-Bauernhof– Kunstatelier „WerkSTATTarbeit“– Zentrum für Therapeutisches Reiten– div. Außenarbeitsgruppen und ausgelagerte Einzelarbeitsplätze
NRW – Struktur
• 2 Überörtliche Träger der Sozialhilfe– Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Münster) LWL
– Landschaftsverband Rheinland (Köln) LVR
• Landesministerium für Arbeit, Soziales und Integration MAIS
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Klaus Hermansen
MAIS
• diverse Modelle und Versuche im Zusammenspiel Kommune – Landschaftsverbände– Hochzonen der Zuständigkeit Wohnen zu LV
– kommunale „Clearingstellen“ im Wohnbereich
– weitestgehende Regie für WfbM bei den LV
Tradition der Integration von MmkH in WfbM
• Sozialpolitischer Konsens der NRW-Landesregierungen unabhängig von den Mehrheitsverhältnissen im Landtag seit vielen Jahren
• MmkH sollen auch an Arbeit in WfbM teilnehmen– Rentenversicherung
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Klaus Hermansen
– Rentenversicherung
– Teilhabeaspekt
• damals abgesichert über ein noch relativ unabhängiges Landesarbeitsamt in Düsseldorf
... noch Tradition
• WfbM nahmen die Aufgabe teilweise nur zögerlich an
• es entstanden häufig faktisch Förder- und Betreuungsbereiche innerhalb der WfbM
• relativ zufällig (Leitungs- und Teamkompetenzen) entstanden Förder- und Produktionssettings, die der
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Klaus Hermansen
entstanden Förder- und Produktionssettings, die der Personengruppe entsprechen
… noch Tradition
• Konsequenzen– nur „Selbst- und Fremdgefährdung“ als Kriterium der
Landschaftsverbände, Werkstattaufnahme zu verweigern
– häufige Reibereien mit der Agentur, ob diese tatsächlich für diesen Personenkreis zuständig sei
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Klaus Hermansen
diesen Personenkreis zuständig sei
– Notwendigkeit, auch für Förderbereiche einen Produktionscharakter nachzuweisen
– relative Verringerung des durchschnittlichen Arbeitseinkommens in WfbM aus NRW
Problemfelder
• Entgeltdiskussion– Forderung der Werkstatträte nach „auskömmlichem
Einkommen“ wird bei steigendem Anteil von MmkH immer unrealistischer
• Personalschlüssel verhindern tatsächliche Förderung
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Klaus Hermansen
• Personalschlüssel verhindern tatsächliche Förderung und Mitarbeit über den gesamten Tag
• „Werkstattfähigkeit“: auch bei „herausforderndem Verhalten“ ist bei entsprechender Struktur der Angebote Werkstattmitarbeit möglich – gilt auch für spezielle Pflegeanforderungen
Ausblick
• mehr Menschen mit komplexem Hilfebedarf
• Inklusionsdebatte Richtung „allgemeiner Arbeitsmarkt“ stellt sich nicht – aber Frage der Beteiligung an gesellschaftlicher Arbeit und des Rechts auf (berufliche) Bildung
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Klaus Hermansen
Bildung
• Chance und Herausforderung für WfbM
• Notwendigkeit: gesicherte Normen für Mindestanforderungen zur Absicherung einer tatsächlichen Förderung
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit –vielleicht bis später in der Arbeitsgruppe!
Klaus Hermansen
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Klaus Hermansen
Klaus Hermansen
Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt Dortmund GmbH
Lindenhorster Straße 38
44147 Dortmund
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Klaus Hermansen 1 08.05.2013 Seite 1
Workshop 5 Praktische Arbeit unter den Rahmenbedingungen in NRW - Bericht aus dem Arbeitsalltag
Dr. Klaus Hermansen
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Klaus Hermansen 2
Zahlen WAD
nur Arbeitsbereich
Gesamtzahl 740
davon MmbH 102
zentraler Werkbereich 61
dez. WB Unterstützte Kommunikation 12
Zwischengruppe MEH 8
integrierte Gruppe Verpackung 12
Integrierte Gruppe Montage 6
Wäscherei 1
Landschaftspflege 1
Schultenhof 1
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Klaus Hermansen 3 08.05.2013 Seite 3
Klaus Hermansen
Betreuung von Menschen mit komplexem Hilfebedarf
zentraler Werkbereich - BBB - Postkartengruppe - Holzgruppe - Industrielle Dienstleistung - Metall
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Klaus Hermansen 4
Betreuung von Menschen mit komplexem Hilfebedarf
• dezentrale Werkbereiche – Unterstützte Kommunikation (Innenstadt, Ladenlokal, Produkte
und Schulungen zur UK) – Lebenswelt Tier (Zentrum für Therapeutisches Reiten oder
Schultenhof, in Planung, Tierpflege, Therapietiere für Sozialeinrichtungen)
– Lebenswelt Garten (Kleingartenanlage, Schulbiologisches Zentrum in Planung)
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Klaus Hermansen 5
Betreuung von Menschen mit komplexem Hilfebedarf
• integrierte Fördergruppen – Montage (einfache Verpackungsarbeiten, gesonderter Raum in
der Abteilung, die mit einschließlich dieser Gruppe vier Bereiche mit unterschiedlicher Arbeitsqualität hat)
– Verpackung (Verpacken von ABC-Schrauben, durch Holzelemente als Sichtschutz sowie einzelne eingebaute Ruheräume abgeteilte Gruppen in der Abteilung, die ansonsten zwei große Bereiche hat, nämlich Maschinenarbeit und manuelle Arbeit)
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Klaus Hermansen 6
Betreuung von Menschen mit komplexem Hilfebedarf
• provisorische Zwischengruppe für Menschen mit erworbenen Hirnschäden – 12 Plätze (in der Innenstadt, Montage und
Verpackungsarbeiten) – durch die Gruppe wurde ein Gruppenraum im zentralen
Werkbereich frei, in dem ein Angebot für Menschen mit herausforderndem Verhalten nach dem Teacch-Konzept aufgebaut wird
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Klaus Hermansen 7
Betreuung von Menschen mit komplexem Hilfebedarf
• Einzelarbeitsplätze in der WfbM – Schultenhof: jg. Mann, hoher Betreuungsbedarf bei körperlicher
Vitalität – Landschaftspflege: jg. Mann mit unklarem Behinderungsbild,
hoher Betreuungsbedarf und geringer kognitiver Einschränkung – Wäscherei: jg. Frau mit geringer Orientierung und hohem
Betreuungsbedarf
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Klaus Hermansen 8
Vergütung nur im Landschaftsverband Westfalen-Lippe: 4 Hilfebedarfsgruppen Hilfebedarfs-
gruppe Personenkreis Vergütung pro
Kalendertag
HBG 1 „geistige Behinderung“ 26,74
HBG 2 „psychische Behinderung“ 30,00
HBG 3 „SMB“ 57,21
HBG 4 Gehörlosigkeit 50,54
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Klaus Hermansen 9
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Klaus Hermansen Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt Dortmund GmbH Lindenhorster Straße 38 44147 Dortmund [email protected]
Fachtag „Konzepte – Kreativität – Kunst“
Was braucht‘ s im FuB? – Es braucht alles!
09. April 2013, Tagungszentrum Bernhäuser Forst, Leinfelden-Echterdingen
Workshop 6: „Ausdrucksmalen“
Christian Hökel, Gruppenleiter Tagesförderzentrum Mannheim-Vogelstang, Ausbildung in Ausdrucksmalen nach Laurence Fotheringham, Diakoniewerkstätten Rhein-Neckar“
14.00 bis 15.30 Uhr
Der Workshop lud ein, Ausdrucksmalen (nach Laurence Fotheringham) kennenzulernen.
Was ist das eigentlich?
Wage, durch eigenes Tun zu erfahren, wie Malen bewegen und wirken kann (oder auch nicht).
In der relativ kurzen Workshopzeit bot ich an, durch Erfahrung und somit „Eigenbewegung“ ein Gespür und eine zumindest „kleine Ahnung“ zu haben, was denn nun „Ausdrucksmalen“ sein könnte … Nach der Theorie des Vormittags war auf jeden Fall Tun angesagt!
Die ca. 20 TeilnehmerInnen lud ich ein zu einem „Experiment“:
Im Zentrum des Raumes auf einem Tisch waren eine Menge JAXON-Ölpastellkreiden bereitgestellt und weißes Papier im Format DIN A3 und DIN A2. Um diesen Tisch waren kreisförmig Tisch und Stuhl für die Teilnehmer bereitgestellt.
a) „Nimm Dir ein Blatt Papier und male einen blauen Elefanten. Du hast dazu 10 Minuten Zeit. Einzige Bedingung: Bitte spreche dabei möglichst nicht mit den anderen Teilnehmern.“
Dann bat ich die Teilnehmer, ihr Bild im Innenkreis ähnlich einer „Vernissage“ wortlos und in Bewegung (umhergehend) zu zeigen oder auch das Bild zu tauschen und weiter zu zeigen. Die „Vernissage“ wurde mit leichter Musik „untermalt“.
Danach Kurznotiz auf eigenem Zettel: „Wie war das für mich? Habe ich etwas erlebt, erfahren oder auch nicht?“
b) „Nimm Dir ein Blatt Papier und male, was Du magst. Du bist völlig frei in Deinem Malen. Du hast dazu 10 Minuten Zeit. Einzige Bedingung: Bitte spreche dabei möglichst nicht mit den anderen Teilnehmern.“
Dann bat ich die Teilnehmer wieder, ihr Bild zu zeigen (siehe oben).
Workshop 6: "Ausdrucksmalen" Christian Hökel,
Gruppenleiter Tagesförderzenrum Mannheim-Vogelstrang
Danach Kurznotiz auf eigenem Zettel: „Wie war das für mich? … (siehe oben).
Das „Experiment“ war beendet und wir versammelten uns in einem Stuhlkreis plus Flipchart und sammelten die unterschiedlichen Eindrücke und Erlebnisse.
Die Beiträge der TeilnehmerInnen waren sehr vielfältig, unheimlich spannend, verschieden und so war es für uns ein Leichtes, genau anhand der genannten „Stichworte“ (siehe Fotodoku) dem „Ausdrucksmalen nach Laurence Fotheringham“ ein „Bild/Gesicht zu geben“.
Ausdrucksmalen nach Laurence Fotheringham hat einige „Grundregeln“, die speziell sind in Abgrenzung zur Kunsttherapie und auch Ausdrucksmalen nach Arno Stern oder Bettina Egger, den beiden „Urströmungen“, hier stichpunktartig dargestellt:
- Es gibt einen klaren Rahmen: Malen im Atelier (sog. „Closlieu“): stehend an der Wand auf großformatigem Papier mit leuchtenden Gouache-Farben, die sich quasi als Quelle im Raum auf einer Palette befinden.
- Pinsel, Kleister, Spachtel, Schwämme, Malroller und Hände als Werkzeuge - Themen werden nicht gestellt, - jedeR fängt da an, wo das aktuelle
Bedürfnis liegt. - Kommentare zu den Bildern sind tabu, - der eigene Raum bleibt geschützt. - Fehler, Probleme und Krisen gelten als natürliche Begleiterscheinungen
des Prozesses und werden einfühlsam unterstützt und begleitet. Um die Beziehung zu mir nachhaltig vertiefen, vielleicht sogar verändern zu können, brauche ich ein DU, einen Menschen, der mich sieht, wahrnimmt, mich vielleicht sogar spiegelt, mir zur Seite steht. Ein Mensch, der wertschätzend und offen mitgehen kann mit dem, was sich entfalten und zeigen will. Der mich unterstützt in dem Bemühen, mich selber zu erleben, zu erkennen, auszuhalten und zu wachsen. Das ist die Rolle des Malleiters. Er oder sie steht im Raum zur Verfügung, bereit, den Malprozess zu begleiten, Geburtshelfer zu sein, damit eine innere Bewegung im Außen Gestalt annehmen kann. Ist das gegeben, sprechen wir von Ausdrucksmalen. (Vgl. Charlotte Schlotheuber: Die Wurzeln des Ausdrucksmalens, S. 21 - 31 in „Trust the process – Tagung Ausdrucksmalen im Odenwald-Institut“, Hrsg.: Odenwald-Institut 2007. Diese Dokumentation lege ich jedem ans Herz, der sich für Ausdrucksmalen nach L. Fotheringham interessiert! Der Workshop wurde durch die knappe Zeit beendet mit einem kurzen „Blitzlicht“ der TeilnehmerInnen, das durchaus erfreut war. Seit einigen Jahren leite ich mit einer Kollegin die Malgruppe im TFZ Vogelstang und immer wieder erlebe ich hier „echte“ Ausdrucksmalerinnen
und –maler, die glücklich schöpferisch bildnerisch tätig sind – „so oder so“, - sie malen „ursprünglich“, „hier und jetzt“, einfach „da“. Weitere Buchempfehlung: „Reflektionen zum Ausdrucksmalen nach Laurence Fotheringham“, Hrsg.: Odenwaldinstitut 2013. Internetlinks: www.odenwaldinstitut.de www.ausdrucksmalen.com Mailkontakt: [email protected] Christian Hökel Mai 2013 .