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1 KRIEGSTAGEBUCH LXXXVIII ARMEE KORPS 1 September 1944 – 30 September 1944

KTB LXXXVIII A.K. SEPT 1944 - members.home.nlmembers.home.nl/ron.mourmans/KTB LXXXVIII A.K. (SEPT 1944).pdf · Gen.Kdo. erhält vom W.B.N. Befehl für Herausziehen des Stabes Gen.Kdo.LXXXVIII.A.K

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KRIEGSTAGEBUCH LXXXVIII ARMEE KORPS

1 September 1944 – 30 September 1944

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K.TB. LXXXVIII.A.K. 1 September 1944 12.50 Uhr:

W.B.N teilt durch FS mit: 719.I.D. ist sofort zu beschleunigtem Abtransport vorzubereiten. Beweglichmachung ist sofort durchzuführen. Turkbtl. bleiben im niederländischen Raum. Der Kommandierende General befiehlt dem Oberst Vehrenkamp, Kommandeur der Fest. – Stammtruppen, am 8.9. eine Gefechtsübung der SS – Batl. Eberwein in Gegend Wassenaar zu leiten. Siehe Anlage. Stab Schnelle Brigade 20 wird aus dem Küstenschutz herausgezogen und in das Sicherungsgebiet verlegt. Er wird dem Wehrmachtbefehlshaber in den Niederlanden unmittelbar unterstellt. Siehe Anlage

Der Chef des Generalstabes bespricht bei Chef des Generalstabes W.B.N. Herauslösung der 719.I.D. und die dadurch bedingte Neugliederung der Küstenverteidigung. Mit sofortiger Wirkung werden die landeseigenen Verbände truppendienstlich dem Generalkommando LXXXVIII.A.K. unterstellt. Die befohlene taktische Unterstellung wird hierdurch nicht berührt. Siehe Anlage. Gen.Kdo. Befiehlt Herauslösung und Bereitstellung zum Abtransport der 719.I.D. Siehe Anlage.

Tages- und Veränderungsmeldung siehe Anlage. Wetterlage: Wechselnde Bewölkung, Regenschauer, gute Sicht, Böige Winde aus WSW.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 2 September 1944 00.10 Uhr:

Fernspruch W.B.N.: H.Gr.B. Befiehlt:

1.) 1.) 719.I.D. tritt unverzüglich mit vorderster Regimentsmarschgruppe den Landmarsch an.

2.) 2.) Marschziel Raum ostwärts Brüssel.

3.) 3.) Division bleibt zunächst weiterhin in W.B.N. unterstellt. Im Benehmen mit AOK 15 Marschbewegung und Versorgung regeln.

4.) 4.) Täglich 2 mal Stand der Marschspitzen melden.

gez. Speidel, Generallt.

Zusatz W.B.N.:

Gen.Kdo. zur weiteren Veranlassung, Meldung des Abmarsches und Marschziele.

Gez. Chef d.Gen.Stabes

Der Chef des Generalstabes führt mit den Ia’s der KVA’s und den zuständigen Abteilungslei tern des Gen.Kdos. Eine Besprechung über Herauslösung der 719.I.D. und Neugliederung der Küstenverteidigung durch. Der Chef des Generalstabes bespricht mit Generallt. von Tettau, Führungs- und Ausbildungsstab W.B.N. die Besetzung der erkundeten Waalstellung. Vom Stab z.b.V. 20 ist ein Verbindungsoffz. zum Div.Kdo. z.b.V. 136 nach Antwerpen abzustellen. Siehe Anlage. Gen.Kdo. gibt den befehl für die Ortsverteidigung des Korpsgefechtsstandes Bilthoven. Siehe Anlage.

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W.B.N. hat Abstellung eines Verbindungskdos. zum Gen.Kdo.LXXXIX.A.K. befohlen. Siehe Anlage

Tages- und Veränderungsmeldung siehe Anlage.

Wetterlage: Wechselnd bewölkt, vereinzelnt Schauer, gute Sicht, ablaufende Winde um W.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 3 September 1944 10.45 Uhr:

Fernspruch Kommandierender General mit Chef des Gen. Stabes W.B.N.:

1.) 1.) Auftrag des Generalleutnants v. Tettau wird dringend. Kommandierender General halt schon jetzt Besetzung Waalstellung für nötig und bittet, das W.B.N. entsprechenden Befehl gibt. Chef des Gen.Stabes W.B.N. sagt zu.

2.) 2.) Omnibusse zum Abtransport des Pi.-Btl.719 versagen. Verantwortung nicht bei Gen.Kdo.

Chef des Gen.Stabes W.B.N. bestätigt das.

11.15 Uhr:

Vorsprache SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Demelhuber, Kdr.K.V.A. Bfh.Waffen-SS über Verlegung Gefechtsstandes nach Bennebroek.

12.25 Uhr:

Angriff von etwa 150 - 4 -mot Bombern auf Flugplatz Soesterberg und Bahnanlagen Amersfoort. 19.00 Uhr:

Beim Kommandierenden General meldet sich Generalmajor Ritter von Niedermayer, General der Freiwilligen-verbände, bei Ob West zu einer Dienstbesprechung.

19.10 Uhr:

Fernspruch Kom.General mit Chef des Gen.Stabes W.B.N.: Kom.General fordert Anhalten der 719.I.D. am Albert – Kanal. Chef des Gen.Stabes W.B.N lehnt ab. Auf Grund der Verhältnisse in Nordfrankreich und Belgien fordert der Kommandierende General sofortige Besetzung der Waalstellung und Bildung einer Auffangorganisation für ungeordnet zurückflutende Heeresteile. Infolge der angespannten Lage fordert der Kommandierende General ab 4.9.1944 für den niederländischen Raum Alarmstufe II. Chef des Gen.Stabes W.B.N. sagt zu.

21.00 Uhr:

Unter Leitung des Kommandierenden Generals findet eine Besprechung statt über Besetzung der Waalstellung und Bildung einer Auffangorganisation. Siehe Anlage.

Gen.Kdo. Befiehlt gem. Befehl Ob.-West Verlegung der 719.I.D. in dem Raum ostw. Brüssel. Siehe Anlage.

Für die Nacht vom 3. -4.9.1944 ist für die Niederlande das Stichwort zur Auslosung von Sabotageakten gegeben worden. Kommandeure treffen Sicherungsmassnahmen nach eigenem Ermessen.

Tages- und Veränderungsmeldung siehe Anlage.

Wetterlage: Meist starke Bewölkung, Schauer, auffrischende Winde, gute Sicht.

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K.T.B. LXXXVIII. A.K. 4 September 1944

Der Kommandierende General besichtigt den Gefechtsstand K.V.A. Stab z.b.V.20: anschliessend überzeugt sich der Kommandierende General persönlich von den zur Sicherung der Moerdijkbrucken getroffenen Massnahmen. Infolge grundlegender Veränderungen der Feindlage wurde die Besichtigungsfahrt abgebrochen.

09.15 Uhr:

Oberst i.G. Tempelhoff, Ia H.Gr.B. teilt mit: 719.I.D. ist mit Masse sofort nach Antwerpen zu werfen. A.O.K.15 ist ins Bild zu setzen. Panzerjäger nach vorn.

09.30 Uhr:

Vorstehende Mitteilung an Gen.Major Sievers, Kdr. 719.I.D. weitergegeben. Lageorientierung durch Major Jahnke, Ia der 719.I.D.: III./Gren.Rgt.743 mit 2./A.R.1719 in Marsch von St. Mariaburg nach Süden. Eintreffen Antwerpen 4.9. Restteile Marschgruppe Bosselmann mit 2 Btl. in Gegend Putten. Artillerie kommt wegen Pferdebeschlags und fehlender Munition nur schlecht nach. Eintreffen Antwerpen voraussichtlich vom 4. -5.9. Teile Regt.723 z.Zt. im Antreten südl. Breda über Rijsbergen und Wuestwezel, kann 5.9. mittags Antwerpen sein. 2 Btl. sollen mit Bahn auf Breda heran. Panzerjäger z.Zt. auf Marsch zwischen Bergen op Zoom und Esschen auf Maria ter Heide.

09.45 Uhr:

Trifft Meldung ein, dass Brückenwache bei Boom südlich Antwerpen von Panzerspähwagen angegriffen ist. Feuer erwidert.

10.10 Uhr:

Generalleutnant v. Wühlisch, Chef des Gen.Stabes W.B.N.: 1) 1) III/Gren.Reg.743 und 1 Battr. auf Marsch in St. Mariaburg.

2) 2) Artillerie der Gruppe Bosselmann in Putten.

3) 3) 1 Batl. Südlich Breda.

4) 4) 1 Batl. mit Artillerie auf Fahrt von Rotterdam nach Breda.

5) 5) Befehl Oberst v. Tempelhoff, Chef d.Stabes H.Gr.B. v. 4.9. 09.15 Uhr:

6) 6) Von der 347.I.D. stehen:

1 Transportzug, enthaltend 1./A.R.347 in Tilburg, 4 Transportzüge der 347.I.D. in Esschen, 3 Transportzüge, und zwar: II./Gren.Regt.860, Nachkdo. in Bewerwijk, Veterinärkomp. in Alkmaar, Kl.Kr.Kw.-Kol., Werkstattzug in Hoorn.

Der Chef des Gen.Stabes schlagt Generalleutnant v. Wühlisch vor: Einraffen I./A.R.347 und Unterstellung der 719.I.D. Ebenso die noch im nierderl. Raum befindlichen Teile in Beverwijk, Alkmaar und Hoorn einzuraffen und wegen der Züge in Esschen weiteres zu veranlassen.

10.35 Uhr:

Meldet vorgeschobener. Gefechtsstand 719.I.D. Major Jahnke:

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Feindliche Panzerspähwagen südlich Boom über Rupel vorgestossen. Können in ½ Stunde an Gefechtsstand z.b.V.36 sein.

10.45 Uhr:

Meldet Trako Antwerpen, Oberstleutnant Schlottke, das 7 – 8 Züge der 347.I.D. von Brussel zurückgeführt werden. Frage, wohin ? Entscheidung behalt sich Chef des Stabes W.B.N. vor.

Weitere Meldungen: Auf Bahnhof Antwerpen stehen Transportzüge 347.I.D. enthalten: 1 Battr., 2 Kompanien, 1 San. -Komp., 1 Abt. -und Regt.-Stab. Vorschlag Chefs des Stabes Gen.Kdo.: Züge ausladen und 719.I.D. unterstellen. Chef des Stabes W.B.N. ist einverstanden.

10.55 Uhr:

Befehl Chef des Gen.Stabes an Major Jahnke: Auf Bahnhof Antwerpen stehende Transportzüge 347.I.D. ausladen und 719.I.D. unterstellen. Einsatz nach Weisung Major Jahnke.

11.07 Uhr:

Gleichlautenden Befehl des Chefs des Stabes Gen.Kdo. an Oberzahlm.Gladrow, Trako Antwerpen. Auftrag für die Truppe: Ordnung in Antwerpen wiederherzustellen. Vorgeschobener Gef.Stand 719.I.D. Nachtigallenwäldchen südl. Antwerpen. Befehle erteilt Major Jahnke.

11.07 Uhr:

Anruf Major Jahnke: Transportzüge 347.I.D. nach Capellen weitergefahren, sollen dort ausladen, weil angeblich Ausladen Bahnhof Antwerpen nicht möglich. Befehl an Major Jahnke: Mit allen mitteln Komp. zur Verstärkung von Antwerpen wieder heranschaffen.

11.30 Uhr:

Meldung Hptm. Wagner, Verb.Offz. Gen.Kdo.: Feindl. Panzerspähwagen nörl. Boom, feindl. Inf. im Kampf mit brückenwache. Dagegen von Div. Stab z.b.V.136 angesetzt: 1 Pakzug mit 3 – 3,7 cm Pak. Funkstelle Hptm. Wagner ausgefallen, er erhält Befehl, sich vorgeschobenen Gefechtsstand 719.I.D. anzuschliessen.

11.52 Uhr:

Anruf Kdr.Pi.-Btl.347: Transportzug mit Stab und 1./Pi.-Batl.347 steht Bahnhof Roosendaal. Befehl an Kdr.Pi.-Btl.347, wenn Verhandlung mit Trako Rosendaal ergebnislos, Fussmarsch Richtung Antwerpen anzutreten.

12.00 Uhr: Zusammenfassung: Von 347.I.D. sind erfasst:

a.) a.) Stab Schlottke, Kdr.A.R.347 b.) b.) Stab II./A.R.347 c.) c.) 2 Gren.Kompanien

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d.) d.) 1 San.Komp. e.) e.) Stab und 1./Pi.-Btl.347 in Roosendaal f.) f.) 1./A.R.347 in Tilburg

13.55 Uhr:

Gen.Kdo. erhält vom W.B.N. Befehl für Herausziehen des Stabes Gen.Kdo.LXXXVIII.A.K. und Besetzen der Albert-Kanal-Stellung. s. Anlage

14.40 Uhr:

Meldung Major Jahnke: Bei Wyneghem 5 km ostwärts Albert-Kanal starker Gefechtslärm, scheinbar Panzer durchgebrochen. Laufende Jaboangriffe auf Strassen Antwerpen – Breda und Bergen op Zoom.

14.45 Uhr:

Chef des Stabes Gen.Kdo. versucht, Ia, W.B.N., Befehl an SS-Obergruppenführer und General der Polizei Rauter zu geben, das Batl. Landstorm Nederland Herzogenbosch am Albertkanal vorzufahren, um Übergänge Beeringen und Hasselt zu besetzen.

15.00 Uhr:

Durchgabe Feindmeldung 14.40 Uhr an Chef des Stabes W.B.N., gleichzeitig Meldung, dass Gefechtsstand Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. ab 5.9. 10.00 Uhr sich in Moergestel ostwärts Tilburg befindet.

15.27 Uhr:

Anruf Graf Stolberg, Kdr.Div.z.b.V.136, Antwerpen, an Kom.General und Meldung: dass er Gen.Kdo. unterstellt sei.

Auftrag: Antwerpen zu halten Lage: Strasseskämpfe in Antwerpen. Die wenigen Paks verloren.

15.30 Uhr:

Der Kom.General fährt in den Raum Tilburg, um sich persönlich Überblick über Lage zu verschaffen und den in Aussicht geno..... Korpsgefechtsstand zu besichtigen.

15.45 Uhr:

Anruf Kdr. I./Nierderl. Landstorm, Kofelroser, Herzogenbosch. Kdr. Erhalt Auftrag: Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. unterstellt. Sofortige Inmarschsetzung und Besetzung der Übergänge Albert-Kanal Hasselt und Beeringen. Überschreiten durch Feind ist zu verhindern. Rechter Nachbar: Gren.Rgt.723 in Anmarsch. Btl. klärt nach rechts auf. Etwaige noch unbesetzte Übergänge sind fest in die Hand zu nehmen. Meldung vom Eintreffen an Gen.Kdo., Bilthoven und 719.I.D. in Oostmalle.

15.50 Uhr: KR-FS an 719.I.D. mit obigem Befehl. 16.30 Uhr:

Trako Utrecht, Oberstlt. Fichtner: 1./347 kann nur bis Baarle-Nassau transportiert werden, da Bahnstrecke Baarle-Nassau – Turnhout Verkehr nicht mehr bewältigt. Befehl an 1./A.R. 347: Weitermarsch unverzüglich Richtung Heerenthals (Albert-Kanal )

17.35 Uhr:

Mitteilung Chef des Stabes W.B.N.:

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Flakbrigade 18, Herzogenbosch, Gen.Kdo. unterstellt. Flakbrigade 18 hat allen Südl. des Albert-Kanals stehenden Teilen Befehl gegeben, sich auf Albert-Kanal zurückzuziehen und sich dort wieder einzusetzen.

18.20 Uhr:

Abendmeldung an W.B.N. 19.00 Uhr:

Anruf Generalmajor Sievers, Kdr.719 I.D. : Absicht Kdr.719.I.D.: Einsatz III./Gren.Rgt.743 von Antwerpen bis Wyneghen, anschliessend 1./Gren.Rgt.743 bis Heerenthals, anschliessend von Heerentals – Sittard I./Gren.Rgt.743, anschliessend III./Gren.Rgt.723 bis Hasselt. Hinter rechtem Flügel II./Gren.Rgt.743, hinter linkem Flügel II./Gren.Rgt.723. Artillerie mit Schwerpunkt nördl. Antwerpen bei: Westmalle – Maria ter Heide, II./A.R.1719 in Gegend von Oostmalle, damit Übergänge Heerenthals und Massenhoven gedeckt sind. Pak nördlich Antwerpen und Heerenthals in Tiefe gestaffelt. Feldersatz-Btl.719 soll Später hinter Mitte gelegt werden.

19.30 Uhr:

Gespräch Chef des Stabes Gen.Kdo. mit Ia, W.B.N.: Feststellung, dass erster Befehl Chef des Stabes W.B.N. lautete: Albert-Kanal ist zu halten, ohne Antwerpen. In einem kurz darauf mit dem Kom.General geführten Gespräch betonte Chef des Stabes W.B.N. ausdrücklich, dass 719.I.D. von Hafen Antwerpen entlang Albert-Kanal stünde und in Stadt Antwerpen völlig unübersehbare Verhältnisse herrschten. Erst am Spätnachmittag 4.9. kam schriftlicher Befehl, in dem es hiess, dass Stellung des Albert-Kanals einschliesslich Antwerpen zu halten sei. Ferner bat Chef des Stabes Gen.Kdo. für Tilburg Kampfkommandant zu ernennen, mit Auftrag ungeordnet zurückströmende Heeresteile aufzufangen. Chef des Stabes W.B.N. sagt zu. Ausserdem Anfrage Chef des Stabes Gen.Kdo., ob Anschluss ostw. Hasselt sei. Es wird mitgeteilt, dass dort AOK 7 in Linie Hasselt – Löwen – Namur stünde.

19.45 Uhr:

Zusage Chef des Stabes W.B.N., das Auffangorganisation für Flüchtlinge durch SS-Obergruppenführer und General der Polizei Rauter sichergestallt sei. Weiter wird mitgeteilt, dass gegen Sprengung der Kanalbrücken Albert-Kanal keine Bedenken Bestehen.

20.10 Uhr:

Kdr. 719.I.D. teilt mit: von 347.I.D. aufgerafft: 1) 1) Stab Pi.-Btl.347 und 1 Pi.-Komp.

Pioniere werden Kampfgruppe Bosselmann zur Zerstörung der Brücken über Albert-Kanal von Antwerpen bis Heerenthals unterstellt.

2) 2) Stab Schlottke mit 1./A.R.347, ebenfalls Unterstellung Gruppe Bosselmann. 21.07 Uhr:

Durch Chef des Stabes Gen.Kdo. Orientierung an Kdr. 719 I.D.: Felders.Batl.347 nach Turnhout geleitet, Rest 1./A.R.347 hat Befehl, Anschluss an 1./A.R.347 nördlich Heerenthals zu nehmen. Rest 1./A.R.347 in Turnhout eingetroffen. Befehl an Kdr.719.I.D. nach Turnhout einen Offz. der Division zu legen, der Teile in Empfang nimmt und richtig einsetzt.

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21.44 Uhr:

Oberstlt. von Selle, Kdr.A.R.1719: Auf befehl Kdr.719.I.D. tritt an Stelle des erkrankten Oberstlt. v.Selle mit Genehmigung des Kom.Generals wieder der zur Führerreserve versetzte Oberstlt. Geffroy.

23.20 Uhr:

Orientierung Major Siefart, Ia, Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. Ein aus Antwerpen herausgekommener Offz. Meldet: In Antwerpen mindestens 100 Panzer vermutlicher Durchbruch 5.9. auf Strassen Richtung Breda und Turnhout. Pioniere werden versuchen, Brücken über den Albert-Kanal zu sprengen, es ist jedoch nicht zu Übersehen, ob sie dazu noch in der Lage sind, da es sich um massive Steinbrücken handelt. Der 719.I.D. ist Pz.Jg.Abt.559, die im Anrollen auf Baarle-Nassau ist, unterstellt. Auftrag: Pz.Jg.Abt.559 beim Ausladen in Empfang zu nehmen und möglichst schnell Ausfallstrassen Antwerpen zu besetzen.

24.00 Uhr:

Meldung Ustf. Breskawitz: I./Landstorm Nederland hat mit Mot.-Teilen Hasselt und Beeringen erreicht. Kdr. Stubaf. Gebhardt. Chef des Stabes Gen.Kdo. befiehlt: Verbindungsaufnahme mit Regt.723 in Moll, Btl. wird Rgt.723 unterstellt.

Wetterlage: Wechselnd bewölkt, windig, gute Sicht, geringe Schauer.

K.T.B. LXXXVIII. A.K. 5 September 1944 01.30 Uhr:

Mitteilung W.B.N: Kampfkommandanten werden eingesetzt und dazu mit allen Vollmachten versehen: In Tilburg Generalleutnant Gottscher, Bisher Stadtkdt. von Antwerpen mit seinen bisherigen Stabe, in Breda, Oberstlt. Luder, Sicherungs-Regt.26 mit seinem Kampfkommandantenstabe. Die Kampfkommandanten werden Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. unterstellt.

03.45 Uhr:

Als Verbingsoffz. zwischen Wehrmachts Befehlshaber und Gef.Stand Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K., Bilthoven wird Oberstlt. Kob, Stopak W.B.N. mit seiner Dienststelle eingesetzt. Gleichzeitig leitet er für neuen Gefechtsstand Gen.Kdo. Moergestel befehle weiter.

04.05 Uhr:

Anruf Oberst v.Tempelhoff, Chef des Stabes H.Gr.B.: Generaloberst Student, Oberbefehlshaber Fsch. A.O.K.1 eintrifft 5.9. früh Gef.Stand Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. und übernimmt Befehl van Antwerpen bis Maastricht.

06.00 Uhr:

Morgenmeldung siehe Anlage. 06.15 Uhr:

Ergänzung zur Lagemeldung (siehe Anlage ).

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07.00 Uhr:

Abfahrt des Kom.Generals zum neuen Gefechtsstand Moergestel. Stab Gen.Kdo. hat Befehl bis 10.00 Uhr auf neuen Gefechtstand einzutreffen.

07.45 Uhr:

Lagemeldung Wehrmachtsbefehlshaber in den Niederlanden (siehe Anlage). 12.00 Uhr:

Befehl des Kom.Generals and den Kampfkommandanten in Tilburg, Generalmajor Gottscher. (siehe Anlage )

12.00 Uhr:

Funkspruch an W.B.N. : Gemäss 01 85.I.D. Turnhout vom 4.9.44. 18.00 Uhr sichert 85.I.D. mit Schwachen, aufgefangenen Kräften und Teilen der Luftwaffe unter Generalmajor Kortum an Brücken Albert-Kanal zwischen Massenhoven und Steelen ohne schwere und panzerbrechende Waffen. Sicherung bis Quaedmechelen im Aufbau.

12.20 Uhr:

Gen.Kdo. hat mit Divisionsstab z.b.V.136, Generalleutnant Graf Stolberg in Antwerpen keine Verbindung mehr. Nach Aussage eines aus Antwerpen entkommenen Offiziers hatte Generalleutnant Graf Stolberg am 4.9. 16.00 Uhr keine Munition mehr, sein Gefechtsstand war umstellt. Es muss angenommen werden, Generalleutnant Graf Stolberg gefallen oder gefangen ist. Weitergabe an W.B.N. durch Chef Gen.Kdo.

13.00 Uhr:

Der Kom.General fährt zu Regt.-Gefechtsstand 723 in Moll, um sich über Einsatz des Regiments zu informieren. Anschliessend Besichtigung Brücke Beeringen und Verbindungsaufnahme mit Wehrmacht-Befehlshaber Belgien-Nordfrankreich auf Gefechtstand Hasselt.

15.00 Uhr:

Lageorientierung durch Hpt. Lammert, 719.I.D. (siehe Anlage) 1745 Uhr:

Kdr. Pz.Jg.Abt.344, Hptm. Ronnebaum bietet sich mit 8 – 2cm der 3./(Flak)Pz.Jäg.Abt.344 zum Einsatz in Abschnitt an. Gen.Kdo. befiehlt Unterstellung unter Gren.Rgt.723 zum Einsatz in Beeringen.

17.45 Uhr

Auf Befehl W.B.N. übernimmt Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. Abschnitt von Schelde bis Maastricht und zwar Scheldemünding südl. Woensdrecht.

18.00 Uhr:

Befehl für die Verteidigung des Gen.Kdos. LXXXVIII.A.K. am Albert-Kanal (siehe Anlage). 18.35 Uhr:

Tagesmeldung an W.B.N (siehe Anlage).

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Infolge ungenauer und verzögerter Meldung befiehlt der Kom.General dem Kdr. 719.I.D., dass Nachrichten-übermittlung und Meldeerstattung besser gehandhabt wird. (siehe Anlage)

19.50 Uhr:

Anruf Oberlt. Bohm, 719 I.D.: 1) 1) 18.20 Uhr hat Feind in Verbindung mit Partisanen im Bereich 11./Gren.Regt.734

Brückenkopf bei Merxem gebildet. Tiefe 550 m. Gegenstoss mit 1./Pz.Jag.Abt.559 angesetzt.

2) 2) Die unter Oberstlt. v. Alvensleben am Nordrand des Hafens Antwerpen eingesetzten Russen sind gefluchtet. Riegelstellung durch Feld-Ersatz-Batl. 347, um Herübehrfähren aller noch am südl. Scheldeufer befindlichen Einheiten zu sichern.

19.50 Uhr:

F.S. an 719 I.D.: II./SS-Gren. Nederland wird 719.I.D. unterstellt und nach Woensdrecht zugeführt. Eine Kompanie bereits eingetroffen, Eintreffen des gesamten Btl. wahrscheinlich 24.00 Uhr beendet. Das Batl. ist zum Flankenschutz des Korps und gegebenenfalls geschlossen zum Gegenangriff gegen über Schelde angreifenden Feind einzusetzen.

20.00 Uhr:

Tagesmeldung an W.B.N. (siehe Anlage) 21.30 Uhr:

Generaloberst Student trifft auf Gefechtstand Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. ein. Besprechung der Lage mit Kom.General und Chef des Stabes. Vorbesprechung über etwaige neue Einteilung der Abschnittgrenzen.

23.05 Uhr: Tagesmeldung an W.B.N. (siehe Anlage) 23.55 Uhr:

Anruf Generalmajor Sievers, Kdr.719.I.D. über Kämpfe bei Merxem an Kanal nördlich Antwerpen. Kampfgelände durch Wohnblocks mit Elektrizitätswerk und Beteiligung von Terroristen schwierig. Vorschlag 719 I.D.: I./Gren. Rgt.723 südl Turnhout zur Verstärkung heranzuziehen, gleichzeitig das II./SS Gren. Regt. Landstorm Nederland. Auf Vortrag Chef stimmt der Kom.General diesen Vorschlag zu.

Wetterlage: Bewölkt, gute Sicht, Leichte Winde.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 6 September 1944 06.00 Uhr:

Morgenmeldung ( siehe Anlage ). 06.10 Uhr:

11

An W.Bfh.Ndl.: Angaben 01 AOK 15 Middelburg vom 5.9.1944, 18.00 Uhr: Vordere Linie Boulogne – Aire – Armentieres – Lille. Geringer Feinddruck. In Armentieres und Lille Terroristenkämpfe. Bei Boulogne Panzervorstoss abgewiesen. Vor Merxem bei Antwerpen harte Kämpfe. 70.Inf.Div. Beiderseits Gent an Brücke Gent-Kanal, - Schelde. Front Südwesten. Geplanter Rückweg über Vlissigen. AOK 15 beabsichtigt Aufbau starker Flakverbände an Westerschelde, um Übersetzen zu schützen. AOK versucht weiterhin alles, um Enge bei Bath sw. Bergen op Zoom offen zu halten.

07.45 Uhr:

Anruf Admiral i.d. Ndl., Lagerzimmer: Marinelager Helmond von Terroristen angegriffen. Ortskommandant sofort abgezogen. Lagerbesatzung 4 Mann und 4 Wächter, ohne Munition und Verpflegung. Um Hilfe wird gebeten.

09.20 Uhr:

Anfrage Major Sprotte, Id W.Bfh.Ndl.: Heeres Gruppe B fragt an, ob

a) a) Hafen Antwerpen noch zerstört werden kann, b) b) Artillerie-Zerstörungsfeuer auf Hafen gelegt werden kann.

Gen. Kdo. hat zur Durchführung dieser Massnahme keine Möglichkeit.

09.25 Uhr:

Anruf Oblt. Dietrich, 3./Techn.Btl. 8: Im Auftrag Wehrmachtsbefehlshaber Belgien wurde Brücke Hasselt gegen 04.50 Uhr gesprengt (siehe Anlage).

10.55 Uhr:

An Fallschirm – AOK 1 und W.Bfh.Ndl.: Meldung 719.Inf. Div.: 09.00 Uhr Eisenbahnbrücke Antwerpen – Nord gesprengt. Der von Terroristen besetzte Brückenkopf bereinigt.

Befehl Generaloberst Student, Fallsch.AOK 1: Stab 18. Flak-Brig. Wird sofortiger Wirkung dem LXXXVIII.A.K. unterstellt.

12.00 Uhr:

719.Inf.Div. Legt Neugliederung im Abschnitt Gren.Rgt.743 vor (siehe Anlage). 12.00 Uhr:

Mittagsmeldung (siehe Anlage).

12

12.10 Uhr:

Nach unbestätigten Meldungen 250 – 300 Engländer in Südwestteil von Merxem neuerdings eingedrungen.

12.30 Uhr:

Eingang KR-Blitz: 1) 1) Die Inbesitznahme Antwerpens durch den Gegner kann zur Folge haben, dass er Kräfte

über See zur raschen Gewinnung der Insel Walcheren ansetzt, um die Zugänge zu dem Welthafen zu öffnen.

2) 2) Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer starken Besetzung der Insel Walcheren, die daher gemäss Führerbefehl zur Festung erklärt worden ist.

3) 3) 15.Armee wirft ausreichende Sicherungsbesatzung nach Walcheren voraus, die laufend

zu verstärken ist, so dass sichere Sperrung der Flussmündung auf die Dauer gewährleistet ist. 12.45 Uhr:

Eingang Befehl über Einsatz operativer Luftlandekräfte des Gegners und Bandenbekämpfung (siehe Anlagen).

14.05 Uhr:

Lageorientierung durch Gren.Rgt.743: Gegenstoss hat mit Teilen Albert-Kanal wieder erreicht. Wichtiges Fabrikgebäude 11.15 Uhr wieder genommen. Zur vollständigen Bereinigung der Lage soll planmässiger Gegenangriff mit 2 Schützenkompanien und 1 Kp.Pz.Jg.Abt.559 geführt werden. Zur besseren Verbindung zwischen Admiral i.d.Ndl. und Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. stellt Admiral i.d.Ndl. Korv.-Kpt. Raabe zur Verfügung.

14.25 Uhr:

Fernspruch Oblt. Bohm, 01 719.Inf.Div.: 14.10 Uhr meldet Gren.Rgt.723: Feind hat im Abschnitt II./Gren.Rgt.723 zwischen Beeringen und Quaedmechelen Albert-Kanal erreicht. Vor Quaedmechelen Infanterie, vor Beeringen Panzerspitzen. Bei Res.-Kp. im Raum Beeringen – Coursel Feuergefechte mit Terroristen.

15.15 Uhr:

Mitteilung Bfh.d.Waffen-SS i.d.Ndl.: 8./SS-Unterführer-Schule in Breda eingesetzt zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit im Feldkommandanturbezirk Breda. Auf Zusammenarbeit mit Kampfkommandant Tilburg und Breda angewiesen.

15.30 Uhr:

Auf die bedeutungsvolle Aufnahme der Verbindung mit Truppen des AOK 15 auf Insel Walcheren – Zuid Beveland wird nochmals höheren Ortes hingewiesen. Gen.Kdo. gibt 719.Inf.Div. Befehl, über Zuid Beveland starken Offz.-Spähtrupp auf Insel Walcheren zu entsenden. (Einzelheiten siehe Anlage).

15.40 Uhr:

Lagerorientierung durch Oblt. Bohm, 719.Inf. Div.: (Siehe Anlage)

13

16.00 Uhr:

Generalfeldmarschall Model trifft auf Gefechtsstand Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. ein. Allgemeine Besprechung der Lage durch Generalfeldmarschall Model mit Generaloberst Student und Kom.General.

17.00 Uhr:

Abfahrt des Generalfeldmarschalls. 16.00 Uhr:

Nachmittagsmeldung ( Siehe Anlage ). 16.35 Uhr:

Feindangriff Beeringen und Quaedmechelen. Befehl: Pz.Jg.Abt.559 entsendet sofort eine Kp. zu 85.Inf.Div. Nach Turnhout. Kp. wird der 85.Inf.Div. zur Bereinigung der Feindangriffe bei Beeringen unterstellt.

18.37 Uhr:

Heeres Gruppe D teilt Ausschnitt aus Lage mit: Gegner hat Diest erreicht, im Vorrücken von Löwen nach Nordosten mit Panzern. Gegner im Vorrücken über Namur nach NO 6 Km nordostw. Namur.

18.55 Uhr:

Oberstlt. i.G. Schuster, Ia der 85.Inf.Div., meldet: Gegner um 14.00 Uhr mit Panzern Albert-Kanal bei Beeringen überschritten. Das dort befindliche Btl. II./Gren. Rgt.723 hat sich abgesetzt. Pz.Jg.Kp. noch nicht eingetroffen.

21.00 Uhr:

Tagesmeldung ( siehe Anlage ). 22.00 Uhr:

Befehl über Abriegelung des Durchbruches über Albert-Kanal ( siehe Anlage ). Tagesmeldung:

a) a) Sudwestteil Merxem bereinigt. Gegenangriff des III./Gren.Rgt.743 mit 7./860 und 6./861 sowie 2./Pz.Jg.Abt.559 erfolgreich. Nur noch vereinzelte Engländer und Partisanen nördl. des Albert-Kanals.

3 Sturmgeschütze vorübergehend ausgefallen, 30 Gefangene. I./Gren.Rgt.723 hinter III./Gren.Rgt.743 eingesetzt.

Bei Brücke Beeringen s.MG.-Feuer und Gr.W.-Feuer auf eigene Stellungen, Tieffliegerangriffe und Brückenkopfbildung anscheinend des Feindes. II./Gren.Rgt.723 hat sich vom Albert-Kanal abgesetzt. Nach 19.00 Uhr hier eingegangener Meldung 5 Panzer auf Nordseite des Kanals bei Beeringen, gehen auf Beverloo weiter.

Rege Fliegertätigkeit Pulderbosch – Zanthoven – Grobbendonk.

Mit Feindangriff am 7.9.1944 wird gerechnet.

b) b) H.K.L. von Herenthals bis Woensdrecht in eigener Hand.

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c) c) 85. Inf.Div. dem Korps unterstellt und am Albert-Kanal von Hasselt einschl. bis Herentals ausschl. Eingesetzt.

Gren.Rgt. 723 mit II. und III. Btl. der 85. Inf.Div. unterstellt, ebenso Pz.Jg.Abt.559 und Feld-Ers.Btl. 347. I./Gren.Rgt.743 unterstellt.

d) d) Div.Kdo. 85. Inf.Div. In Oud-Turnhout. Stab A.R.1719 1000m westl. Kirche Merxplas.

e) e) 719. Inf.Div.: 3. (Flak)/ Pz.Jg.Abt.170 in Herenthals, Pz.Jg.Kp. 719 in Raume Capellen, gesammelte Teile Pi.Btl. 719 (etwa 2 Kp.) bei Versammlung in Rijckevorsel, Flakzug der 3./Pz.Jg.Abt. 347 in Merxplas. Rgt. -Reserven Gren.Rgt.734: Teile Pi.Btl.347., I./Gren.Rgt.723, 14./Gren.Rgt.743.

f) f) Lage bei Beeringen bereinigen, Albert-Kanal Stellung halten.

g) g) 10/10 Bedeckung, Wolkenuntergrenze 1000m, Sicht 5-8 Km und Wind 5 Kmh aus Nordwest.

h) h) Gefangenenlager Burg Leopold geöffnet, 900 Gefangene in Richtung Beeringen entwichen.

Eingeraffte Truppenteile: 3.(Flak)/ Pz.Jg.Abt. 170 mit 9 – 3,7cm Mot-Zug, Gren.Rgt.723 unterstellt, Einsatzraum Herenthal, 3.(Flak)/Pz.Jg.Abt. 347 mit 6 – 2cm Sf und 1 – 2cm Mot-Zug, Gren.Rgt. 723 für Einsatz in Beeringen unterstellt. 1 Bttr. gem. Flakabteilung 614 in Moll eingetroffen, jedoch nur mit Handwaffen und 2 1e.MG. 5 Terroristen erschossen.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 7 September 1944 01.08 Uhr:

Der Wehrmachtsbefehlshaber erlässt einen Befehl gegen die unkontrollierten und regellosen Rückwärtsbewegungen von Truppenteilen kleinerer Einheiten und einzelner Soldaten (siehe Anlage).

Der Kom.General befiehlt Umgliederung des Abschnittes LXXXVIII.A.K. (siehe Anlage).

02.40 Uhr:

Zusatz zu obigen Befehl: Umgliederung ist nach Wiederherstellung der Lage bei Beeringen durchzuführen. Die Durchführung ist durch Stichwort “Herbststurm“ auszulösen.

06.00 Uhr:

Morgenmeldung (siehe Anlage). -------------------------------- VERMIST sind die folgenden seihten 426, 427, 428, 429, 430, 431 von dass original KRIEGSTAGEBUCH LXXXVIII Armee Korps --------------------------------

c) c) 85. Inf.Div.: unterstellt I./Fsch.Jg.Rgt. 2. ( 2 Kp. noch in Zuführung begriffen ); 3. s., 2 Lei.Bttr. Flak-Rgt.95; 2 Flak-Kampftrupps; 17.u.18. /SS-Ers.u.Ausb.Rgt.

d) d) Gren.Rgt.723 Bahnhof Heppen; Feld-Ers.Btl.719 St. Mariaburg; Flak-Rgt.95 Oud-Turnhout;

Pz.Jg.Abt.559 Heppen; Feld-Ers.Btl.347 1500m südl. Luyksgestel.

15

e) e) Div.-Reserven:

Teile Fl.Rgt.53 bei Turnhout, Marsch-Btl. 437 in Tilburg (z.Zt. in Umgruppierung in Kampfgruppe), Pz.Jg.Kp. 719 nördl. Antwerpen, 3.(Fla)/ Pz.Jg.Abt.170 in Herenthals, Teile Pi.Btl.719 in Ryckevorsel. Rgt.-Reserven: 1./Gren.Rgt.723 nördl. Antwerpen, Pi.Kp.347 nördl. Antwerpen, 14./Gren.Rgt.734 südl. Capellen, II./SS-Rgt. Niederlande im Raum Ejkelenberg.

f) f) Bereinigung Brückenkopf bei Beeringen und Sprengung Brücke Beeringen; während der Nacht

zusammengefasstes Artilleriefeuer auf Wijneghem mit 3 Kampfsätzen. g) g) Bedeckung 9/10 aufreissend, Wolkenuntergrenze 800m, Wind 35 Kmh aus Nordwest, Sicht 10 Km.

h) h) Gesamtzahl der abgeschossenen Panzer 11.

Nachmeldung: Abschuss eines Feindpanzers am 6.9.1944.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 8 September 1944 00.08 Uhr:

Oblt. Bohm 01 719.Inf.Div. Meldet: Zuverlässiger V-Mann aus Antwerpen teilt mit: Bei Sprengung Schleuse Wijneghem senkt sich Wasserspiegel so, dass Übersetzen von Panzern über Kahne nicht mehr möglich; doch ist zu prüfen ob durch Sprengen der Schleuse und Senken des Wasserspiegels Albert Kanal noch panzersicher bleibt.

03.10 Uhr:

F.S. an 719.Inf.Div.: II./Fsch.Jg.Rgt.6 wird Kraftwagenmarsch aus Raum Tilburg in Raum Maria ter Heide verlegt.

03.50 Uhr:

Fallsch. A.O.K. 1 teilt mit: 15.Armee wirt sofort eine mit ausreichender Artl. und Pak verstärkte Regt.-Gruppe über die Inseln voraus. in den Raum nördl, Antwerpen. Regt.-Gruppe wird Gen.Kdo. vorübergehend unterstellt und zur Stärkung der Abwehrkraft Albert-Kanal eingesetzt. Es kommt darauf an, frühzeitig möglichtst starke Teile der Artl. 15.Armee über Schelde herüberzuführen. Zur Unterstützung dieser Massnahmen wird vorübergehend Stoart H.Gr.B. zur 15.Armee kommandiert. 719.I.D. nimmt sofort Verbindung mit dieser Regt.-Gruppe auf.

06.00 Uhr:

Morgenmeldung (siehe Anlage ). 06.50 Uhr:

Meldung 85.I.D.: 1.) 1.) Jäger-Regt.6 nicht eingetroffen, daher nur Abwehr möglich. 2.) 2.) Feind von Übersetzstellen 4 km südw. Gheel in Stärke von 2 Zügen in Angriff Richtung Gheel. 2

Kompanien werden zum Gegenstoss herangeführt. 07.12 Uhr:

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Vormittagsmeldung. (Siehe Anlage).

08.00 Uhr:

Abfahrt de Kom.General zur vorderen Linie. 08.55 Uhr:

Ia 85.I.D. meldet: Der Übergang 4 km südw. Gheel hat bei Meulenberg stattgefunden. Es ist ein Gefangener gemacht worden, der ausgesagt hat, das die Stärke 2 Kompanien , dahinter Panzer, beträgt.

09.02 Uhr:

Der Chef des Stabes gibt obige Meldung an den Oberbefehlshaber des Fsch. A.O.K. 1, Generaloberst Student persönlich, weiter. Der Oberbefehlshaber lässt keinen Zweifel, dass 85.I.D. mit allen Mitteln diese 2 Kompanien, die südw. Gheel über den Albert-Kanal gegangen sind, wieder züruckzuwerfen hat.

09.07 Uhr:

Der Kom.General orientiert sich auf Gefechtsstand 85.I.D. über Feindlage bei Meulenberg und Beeringen. Dem dort anwesenden Kdr. Gren. Regt. 723, Oberst Vehrenkamp, gibt der Kom.General persönlich Befehl, das Regiment in Desschel zu sammeln. ( nördl. Moll ).

10.00 Uhr:

Anruf Chef des Gen.Stabes A.O.K. 15 und bitte um Lageorientierung. Chef des Gen.Stabes Gen.Kdo. bittet gelegentlich des Gespräches, dass möglichst bald eine verstärkte Regimentsgruppe über Enge Woensdrecht geführt und Gen.Kdo. zur Verfügung gestellt wird. Chef des Stabes A.O.K. 15 teilt mit, dass er Berechtigung des Wunsches einsieht, das es aber vor 5 Tagen nicht möglich sein wird.

11.00 Uhr:

Überzeugt sich der Kom.General im Gelände südl. Gheel von Feindlage und gibt 11.15 Uhr an Kdr. I./Flg. Regt. 51, Hptm. Hinrichsen, folgenden Befehl: Btl. greift an, vernichtet den Gegner und gewinnt Brücke Meulenberg nördl. Steelen zurück.

11.55 Uhr:

Gibt der Kom.General an Major Pohl, Kampfgruppe Dreyer, Befehl, den Angriff des I./Flg. Regt. 51 zu organisieren, da sich Truppe ungewandt benimmt.

12.15 Uhr:

Mittagsmeldung. (siehe Anlage). 12.36 Uhr:

Orientiert Generalleutnant Chill auf vorgeschobenem Gefechtsstand 85.I.D. ostwärts Moll den Kom.Gen. von Feindlage und Absichten der Division. Gen.-Lt. Chill meldet dem Kom.General, dass Oberst Vehrenkamp, Kdr. Gren.Regt. 723, mit gesamten Regiment versagt habe. Fsch. Jg. Regt. 6, Kdr. Oberst v.d. Heyde, 11.00 Uhr mit Anfang in Moll eingetroffen, Masse wird von Tilburg im Pendelverkehr zugeführt, soll 17.00 Uhr im Einsatzraum eingetroffen sein. Oberst v.d. Heide hat Abmarschbefehl erst am 8.9. 03.35 Uhr erhalten.

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13.40 Uhr:

Überzeugt sich der Kom.General von Feindlage im Brückenkopf Beeringen. Hptm. Finsel, Fsch.Jg.Rgt. 6, meldet in Burg Leopold, dass Gegner 12.45 Uhr mit Infanterie und 25 Panzern Beverloo genommen habe. Kampfgruppe Finsel zersprengt. Major Sattler, Kdr. Pz.Jg.Abt. 559, meldet dem Kom.General, das 2 seiner Jagd-Panther abgeschossen, von seinen Sturmgeschützen 4 Sherman Panzer vernichtet seien. Der Kom. General befiehlt Major Sattler, Südrand Heppen unter allen Umständen zu halten. Hptm. Finsel hat sämtliche zersprengte Teile seiner Kampfgruppe zusammenzufassen und wieder einzusetzen, damit Bereitsttelungsraum für den geplanten Angriff um 19.30 Uhr gesichert wird.

14.40 Uhr:

Alle Meldungen und Eingänge werden an Major Schacht Fsch. – A.O.K. 1, weitergegeben. Da die bei Beverloo kämpfende Truppe dringend um Munition bi ttet, beauftragt Chef des Gen.Stabes den Qu Gen. Kdo., für sofortige Zuführung von Munition Sorge zu tragen. Wegen Zuführung von Munition auf dem Luftwege für das eingeschlossene 1./Batl. Landstorm Nederland in Hasselt verhandelt der Flivo des Gen.Kdo., mit seiner zuständigen Dienststelle.

15.15 Uhr:

Meldet 01 85 I.D: Feinddurchbruch bei Hechtel, Stärke und Stossrichtung unbekannt.

16.45 Uhr:

Abendmeldung. ( Siehe Anlage )

16.45 Uhr:

Meldung Ia 85 I.D.: An Brückenkopf Gheel hat sich Lage verschärft, da eigener Sperriegel am Kanal durch feindliche Kräfte aufgebrochen wurde. Feind führt scheinbar neue Kräfte nach. Gegenstoss durch Kommandeur im Gange, Kdr. glaubt nicht, alte Lage wieder herstellen zu können. Leute infanteristisch ungeschult, haben wenig Munition.

17.50 Uhr:

Major Berlin, Fsch. A.O.K. 1, teilt mit: Division Erdmann meldet 13.30 Uhr: 1.) 1.) Einzelne Feindpanzer und schwache engl. Infanterie südl. Hechtel. Regt. Grassmaher mit 1

Sturmgeschützkomp. Im Angriff gegen diesen Gegner. 2.) 2.) Regt. Hübner mit 1 Batl. im Angriff gegen schwächeren Gegner in Helchteren.

3.) 3.) Regt. Loydwid folgt Strasse Bree – Helchteren. Mit 85 I.D. Verbindung aufgenommen. Fsch. A.O.K. 1 wird Gen.Kdo. Befehlen, aus Einheiten, die durch Kampfkommandant Tilburg gesammelt sind, Brückenwachen in Linie Tilburg – Geertruidenberg zu stellen. Befehl für die Sperrung des Wilhelmna – Kanals. (Siehe Anlage ).

21.25 Uhr:

Meldet Kampfkommandant Tilburg, Generalmajor Gottscher, dass Befehl für Sperrung des Wilhelmina – Kanals in kommender Nacht durchgeführt wird.

21.25 Uhr:

Rücksprache mit 01 85 I.D.: Antreten Fsch.-Jäg. Regt. 6 zum Angriff gegen Brückenkopf Beeringen erst bei Mondscheinbeginn. Verzögerung liegt nicht, wie ursprünglich behauptet, an Betriebstoffmangel.

18

Von Division Erdmann liegen noch keine nachrichten vor.

22.55 Uhr:

Ia 85 I.D. teilt mit: Eine Bereinigung des feindlichen Brückenkopfes südl. Gheel nicht möglich. Division beantragt daher Verlegung der im linker Abschnitt 719.I.D. eingesetzten Artl. – Abteilungen, dass sie auf Raum Meulenberg einwirken können.

23.00 Uhr:

Tagesmeldung und Beurteilung der Lage: Lage Brückenkopf Merxem unverändert. Südl. Merxem bei Holzbrücke Zusammenziehung von Schiffen zum Brückenschlag. Teile Pz. – Jäg. – Komp. 719 zur Bekämpfung eingesetzt, ausserdem Artl. – Störungsfeuer. Gefechtsberührung eigener Inf. – Aufklärung mit gepanzerter Feindaufklärung in Raum Oeleghem – Grobbendonck. Bereinigung der Landestelle Meulenberg noch nicht abgeschlossen. Gegenangriff erneut angesetzt. Aus Brückenkopf Beeringen griff Feind mit Panzern und Infanterie nach Norden und Nordosten an, nahm um 13.00 Uhr Beverloo und stiess in unbekannter Stärke auf Hechtel vor. Zur Wiederherstellung der Lage sind im Gegenangriff eingesetzt: Von Westen verst. Fsch. v.d.Heide mit Pz.Jäg.Abt.559 und 17. und 18./SS-Art.Ers.u.Ausb.Regt., von Nordosten und Osten Fallschirm – Div. Erdmann. Auftrag: Vernichtung des Feindes im Brückenkopf Beeringen und Wiedergewinnung des Albert – Kanals als HKL. Nach letzter Meldung von 17.30 Uhr Feindangriff auf Hechtel um 15.00 Uhr abgeschlagen. Regt. Grassmann im Vorgehen auf Houthaelen. Regt. Hübner nahm Helchteren gegen starken Feindwiderstand und hat Auftrag, nach Süden weiter vorzugehen. Kampfgruppe v.d.Heide sollte aus Linie Oostham – Burg Leopold auf Beeringen angreifen. Angriffsbeginn ist bis Mondscheinbeginn verschoben. Beurteilung der Lage: Feind hat ganze Front des Korps von Antwerpen bis Hasselt mit Aufklärungskräften abgetastet und bisher örtliche Erfolge bei Merxem ( abgeriegelt ), bei Meulenberg ( Bereinigung im Gange ) und bei Beeringen. Hier etwa 40 – 50 Panzer und schwächere Infanterie auf Nordufer Albert – Kanal, Gegenangriff im Fortschreiten. An Artl. Bisher aufgetreten 4 – 5 Battr. bei Merxem, 1 – 2 Battr. bei Beeringen. Gen. Kdo. erwartet in Kürze Angriff starker feindl. Kräfte mit Schwerpunkt bei Antwerpen und beiderseits Beeringen in Richtung Eindhoven. Eigene Truppe ist besonders im Abschnitt der 85.I.D. stark durcheinandergewürfelt, viele Kampfunlustige Splittereinheiten älterer Jahrgänge aller Wehrmachtteile, die junge Mannschaft von Luftwaffeneinheiten sind grösstenteils Rekruten, im Gefecht noch ungewandt. Es fehlen tatkräftige Führer, besonders Unterführer bei der Truppe. Häufig tritt wegen zu geringen Transportraumes Munitionsmangel ein. Es fehlen Panzerabwehrwaffen und vor allen Dingen Panzernahbekämpfungsmittel, dadurch verliert die Truppe das Selbstvertrauen. Zuführung von Panzernahbekämpfungsmitteln ist Voraussetzung für den Kampf der kommenden Tage. b.) b.) HKL bis Meulenberg wie bisher, dort kleiner Brückenkopf. Dann weiter Nordufer Albert – Kanal

bis Eisenbahn westl. Genenbosch – Wald ostw. Oostham – Südrand Heppen. Burg Leopold – Hechtel bilden Stützpunkte.

c.) c.) Fsch. Div. Erdmann vorübergehend dem Korps unterstellt 719.I.D.: Flak-Abt.113 und 601, Feld-

Flak- Schule. 85.I.D.: Fsch. Jäg. Regt. 6.

d.) d.) Pi.-Batl.347 Wuest – Wezel; II./SS Gren. Regt. Landstorm Nederland im Raum Eikelenberg, Flak- Abt. 601 St. Job in ’t Goor; II./Fsch. Jg.Regt.6 Maria ter Heide, I./Fsch. Jg.Regt.2 Heppen. Vorgeschobener Gefechtstand 85 I.D. hart westl. Kanalbrücke, 2 km südostw. Moll.

e.) e.) Korps-Reserven:

II./Fsch. Jg. Regt. 6, Marschbtl. 437. Divisionsreserven: Gren. Regt. 723: 2./Gren. Regt. 723; Pi.-Komp. 347.

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f.) f.) Bereinigung der Brückenköpfe Meulenberg und Beeringen und Wiedergewinnung des Albert-

Kanals als HKL, sonst Halten und Verstärken der Stellung, Aufklärung nach Süden. g.) g.) Bedeckung 10/10, Wolkenuntergrenze 500m, Sicht 5 km.

h.) h.) 3 Panzer abgeschossen, 27 Gefangene.

23.49 Uhr:

Anruf Major Berlin, Fsch. A.O.K. 1: Fsch. A.O.K. 1 meldet an H.Gr.B: Brückenkopf Beeringen konnte eingeengt werden, bisher 21 Panzer abgeschossen. Brückenkopf wird am 9. 9. 44 beseitigt. Fsch. A.O.K. 1 befiehlt: 272.I.D. wird zur Auffrischung durch B.d.E. In das Heimatkriegsgebiet verlegt. Abmarsch zunächst nach Gelderen, von dort Weiterleitung durch B.d.E. Alle Schweren Waffen, Panzernahbekämpfungsmittel und MG’s sind an Divisionsstab z.b.V. 176 zu übergeben.

Admiral in den Niederlanden teilt mit: In den Nächten vom 8./9., 9./10. und 10./11. eigene Schnellbootunternehmungen gegen Hafen Antwerpen und in der Schelde. Die Truppe ist darauf aufmerksam zu machen, dass es sich um eigene Seestreitkräfte handelt. Vorsicht bei fernmündlicher Durchgabe an die Truppe. Anlagen siehe Anlagenband unter 8.9.1944.

Feindlage siehe Planpause.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 9 September 1944 02.30 Uhr:

Anruf Hptm. Oost, Heersgruppe B: Feind beabsichtigt nach FK-Meldungen im Morgengrauen eigene Stellung, Truppenansammlungen und eingegrabene Panzer am Albert-Kanal im Raume Maastricht zu bombardieren..

05.30 Uhr:

Anruf Oberlt. Sprenger, 01, 85.I.D.: Ab 03.00 Uhr Gegenangriff auf Beeringen angelaufen, ab 05.30 Uhr der Gegenangriff gegen Brückenkopf Meulenberg. Über Angriffsverlauf des Angriffs der Fsch. Jg. Div. Erdmann liegen keine neuen Meldungen vor.

06.30 Uhr:

Morgenmeldung siehe Anlage. 07.00 Uhr:

Meldung Oberlt. Sprenger, 01, 85.I.D.: Angriff gegen Brückenkopf Beeringen hat Angriffsziel nicht erreicht. In Oostham sind 10 Feindpanzer, 1 ganzes Batl. ist im Ortskampf gebunden. Oberstl. von der Heydte hatte lange Zeit keine Verbindung zu seinem Batl. Oberlt. Sprenger halt den Angriff für gescheitert. Kampfgruppe in Burg Leopold unter Hptm. Finsel ist nur 40 Mann stark. Es ist keine Gewähr dafür, dass bei neuem Angriff Burg Leopold gehalten werden kann. Verhältnis von eigenen Panzern zu Feindpanzern so ungünstig dass ohne Zuführung von Verstärkung der feindliche Brückenkopf sich erweitern kann.

07.10 Uhr:

20

Anruf Ia, Fsch. A.O.K. 1: Generalfeldmarschall Model will gemeldet haben, welche Pakkräfte zur Abwehr der im Hafengebiet versammelten 300 Feindpanzer zur Verfügung stehen und welche noch zusätzlich zur Verfügung gestellt werden können. Auf Rückfrage bei der Div. Meldet diese:

a) a) 4 schw. Fla – Battr. im Raum Cappellen – Merxem. b) b) 12 – 7.5cm Pak Sf. Im Raum Albert – Kanal – Merxem dazu Panzernahkampfmittel.

Es können zusätzlich eingesetzt werden ab 11.9., 6 – 7.5cm Pak. Hierfür müssen zunächst Bedienungen und Zugmittel zugeführt werden. Bedienungen sichergestellt Zugmittel fehlen.

07.40 Uhr:

Führungs-Blitz-Gespräch, Anruf Chef des Gen.Stabes Heeresgruppe B, Generalleutnant Krebs: Aus Morgenmeldungen ist zu ersehen, dass nach Aussagen von Landeseinwohnern im nördlichen Hafengelände Antwerpen sich ca. 300 Panzer befinden. Generalleutnant Krebs macht darauf aufmerksam, dass die Panzerabwehr nördlich Antwerpen tiefgegliedert sein müsse, und dass unter allen Umständen der Angriff abgeschlagen werden müsse.

07.55 Uhr:

Anruf Oberstlt. Schuster, Ia der 85.I.D.: Mitteilung, dass sich Lage des Batl. von der Heydte verschlechtert habe, weil feindliche Panzerüberlegenheit. Besatzung von Burg Leopold nur noch ca. 60 Mann stark. Die Artillerie ( SS – Battr. 17 u. 18 ) haben nur noch 40 Schuss pro Rohr. Über Angriff Division Erdmann weiss 85.I.D. nicht Bescheid. 85.I.D. versucht Funkverbindung zu bekommen, was bisher nicht möglich.

08.00 Uhr:

Befehl Chef des Stabes an Quartiermeister: 17. u. 18. SS-Battr. sofort Munition zuführen.

09.38 Uhr:

Meldung Oberlt. Sprenger, 01, 85.I.D.: Feindbrückenkopf Meulenberg stärker als bisher angenommen. Feindliche Panzerspähwagen bereits auf Nordufer.

10.45 Uhr:

Major Jahnke, Ia, 719.I.D. meldet: 1.) 1.) Der kleine Brückenkopf bei Merxem ist vom Gegner geräumt. 2.) 2.) Die Kaserne Lucht-B, ostwärts des nördlichsten Schwimmdocks des Albert-Kanals ist besetzt. Dort

hat sich Gegner eingeigelt.

3.) 3.) Lebhafter Kranverkehr im Hafen Antwerpen beobachtet. 10.50 Uhr:

Weitergabe vorstehender Orientierung an Major Berlin, Fsch. A.O.K. 1, dazu Verlauf unserer Stellung: Albert –Doch – Eeckeren dort schwache Stelle, zwar Sumpfgelände doch führen einige gute Wege hindurch. Divisions – Kommandeur befindet sich z. Zt. dort, um Abwehr zu organisieren. Teile bei Merxem geschützt durch einen Panzergraben der von dort bis Kaserne verläuft, Von Schwimmdock bis nächster Wegegabel nach Esten, dann bis Wasser, Eisenbahn (dort feindliche Panzer eingegraben), zur Kaserne, zwischen Kanal bei Eeckeren und im Bogen nach Lillo.

11.00 Uhr:

21

Ausgang Befehl für Eingliederung der Marsch-Halb-Batl. 503 und 523. Befehl siehe Anlage.

12.00 Uhr:

Mittagsmeldung siehe Anlage. 12.05 Uhr:

Mit sofortiger Wirkung übernimmt Abt. IIa in Zusammenarbeit mit Feldgendarmerie und Wach-Komp. Das Auffangen und das Vorbereiten für weitere Verwendung von Zersprengten. Einzelheiten siehe Anlage.

13.35 Uhr:

Wehrmachtbefehlshaber Niederlande stellt Gen.Kdo. als Verbindungs-Offz. Mit Funktrupp den Lt. Ruthemeyer zur Verfügung.

14.25 Uhr:

Anruf Oberlt. Sprenger, 01, 85.I.D.: III./Fsch.Jg.Rgt.6 hat 13.10 Uhr Tervanter Heide erreicht, sich sich dort eingeigelt und erwehrt sich gegenüber Feindangriffe. Feind hat Unterstützung von etwa 15 Panzern. Eigener Angriff soll zur gegebenen Zeit fortgesetzt werden. Regiment ohne Panzernahkampfmittel. Panther sollen zugeführt werden.

15.00 Uhr:

Eingang Lageorientierung von Division Erdmann siehe Anlage. 15.50 Uhr:

Nachmittagsmeldung siehe Anlage.

Befehl Generaloberst Student: Um alle Zweifel auszuschliessen, befehle ich, dass der Albert – Kanal bis zum letzten Mann zu halten ist. Unsere Blicke müssen in erster Linie nach vorwärts gerichtet sein! Gez. Student, Generaloberst und Oberbefehlshaber der Fallschirmarmee.

15.52 Uhr:

Bittet der Kom. General Ia, Fsch. A.O.K. 1., Major Berlin, dass klare Armeebefehle wegen Lage und Absichten im Abschnitt herausgegeben werden, und zwar bis 19.00 Uhr, damit die Truppe sich darauf einrichten kann.

17.30 Uhr:

Befehl Gen. Kdo.: Der Kampfkommandant Breda übernimmt neben seinen Aufgaben als Kampfkommandant die Aufgaben eines “ Kommandanten Versprengten – Sammellager LXXXVIII.A.K. “ Einzelheiten siehe Anlage.

17.30 Uhr:

Der Kom. General befiehlt dem Kdr. Gren Rgt. 723 Oberst Vehrenkamp, schriftlich, Stärke und Zustand des Gren. Rgt. 723 zu melden. (siehe Anlage).

17.40 Uhr:

Abendmeldung siehe Anlage. 21.30 Uhr:

719.I.D. meldet Übernahme der beiden Marschhalb – Batl. 503 und 523.

22

22.00 Uhr:

Nachtrag zur Abendmeldung der 85 I.D. siehe Anlage. 23.00 Uhr:

Gen. Kdo. befiehlt den Divisionen Einzelheiten über Erstattung von Wochenmeldungen.

Tagesmeldung: Feind hat sich zwischen Albert – Dock und Bahnlinie Antwerpen und Bergen op Zoom in mindestens Zugstärke mit schweren Waffen festgesetzt. Merxem wurde vom Feind geräumt. Brückenkopf Meulenberg wird vom laufend verstärkt, zur Zeit befinden sich etwa 2 Btl. der 50 engl. Inf. Div. Dort. Brückenkopf Beeringen konnte durch Gegenangriff des verst. Fsch. Rgt. 6 vom Westen und der Fsch. Div. Erdmann mit Teilen Fsch. Ers. u. Ausb. Rgt. “ Hermann Göring „ vom Norden und Nordosten eingeengt werden. Beeringen und Truppenübungsplatz Beverloo sind feindbesetzt. Auf Truppenübungsplatz werden etwa 80 Panzer vermutet. Lage im Raum nördl. Und nordwest. Hasselt ungeklärt. Gegenangriff soll zur Wiedergewinnung Beeringen und des Albert – Kanals als H.K.L. weitergeführt werden. a) a) Lagebeurteilung:

Feind schliesst anscheinend vor Front des Gen. Kdos. Auf. Mit Angriff auf der ganzen Front des Albert – Kanals von Antwerpen bis Hasselt muss in den nächsten Tagen gerechnet werden. Hauptstossrichtungen werden sein.: a) a) Bergen op Zoom – Breda, um 15 Armee Rückzug von Insel Walcheren zu verwehren

und auf die wicht. Moerdijk – Brücken vorzustossen.

b) b) Arnheim – Esel, um die in den Niederlanden stehenden Kräfte abzuschneiden. Hauptstösse gegen die Front des Gen. Kdos. Daher:

a) a) Antwerpen – westl. Heerenthals b) b) Meulenberg – Beeringen.

Stoss zu b) zeichnet sich bereits jetzt ab. Das Gen. Kdo. hält trotz der immer noch bedenklichen Schwache an Panzerabwehrwaffen den Abschnitt der 719.I.D. für stabilisiert, Zuführung an Panzerabwehrwaffen und eines stärkeren Verbandes als Reserve in der Tiefe sind aber für den Grosskampf erforderlich. Im Abschnitt der 85.Inf.Div. zeichnet sich der stärkere Feinddruck bei Beeringen bereits jetzt ab. Binnen kurzen wird der Druck bei Meulenberg, wo Anfange de 50 Div. stehen, stärker werden. Infolge Abflauen des fdl. Funkverkehrs wird auf Angriffsvorbereitungen des Feindes grösseren Umfanges geschlossen. Im Brückenkopf Beeringen sind durch Heranführen der Fsch. Div. Erdmann wohl genügend Kräfte vorhanden, um Ausdehnung des Brückenkopfes zu verhindern. Die bei Meulenberg kämpfenden Kräfte zusammengewürfelt aus Versprengten aller Wehrmachtteile, darunter 5 Fliegerhorst – Kommandanten, sind einem ersten Feindangriff nicht gewachsen, wenn nicht beschleunigt eine gute Truppe mindestens zwei Infanterie – Regimenter mit Artillerie und Pak in den Abschnitt geführt wird.

b) b) H.K.L. wie bisher. Brückenkopfe: 1.) ostw. Albert – Dock bis zur Bahn Antwerpen - Roosendaal 2.) bei Meulenberg 3.) Beeringen.

c) c) Teile Fsch. Ers. – u. Ausb. Rgt. “ Hermann Göring “ 85 Inf. Div. unterstellt. Kampfgruppe Kossak ist Fsch. Div. Erdmann unterstellt.

d) d) Feld – Ers. Btl. 1719 Donk: 1e Flak – Abt. 113 Oostmalle: F.F.A.S. 2,5 Km westl. Merxplas:

II/A.R. 1719 an Strasse Nordrand ’s – Gravenwezel. Kampfgruppe Dreyer in Gheel. e) e) Korps: II./Fsch. Jg. Rgt. 6,

Div.: 719.Inf. Div.: II./SS G. R. Nederland, Pz.Jg.Kp.719, Teile Pi. Btl. 719 Rgt.: Gren. Rgt. 743: 2 Kp. I./G.R. 723; 2./Pi. Btl. 347.

f) f) Halten der H.K.L., Bereinigung der Brückenköpfe Beeringen und Meulenberg. Bereinigung

Brückenkopf ostw. Albert – Dock nur mit Schlachtfliegerunterstützung möglich. g) g) Wechselnde Bewölkung, Regenschauer, Wind 5 Kmh.

h) h) Abschuss einer Spitfire und einer Mustang.

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23 Gefangene. Anlagen siehe Anlagenband v. 9 . 9. 44 Feindlage siehe Planpause

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 10 September 1944 01.50 Uhr:

Anfrage General Reinhard betr. Befehlsführung 85.I.D. bei Fsch. A.O.K. 1. Hierzu hat der Oberbefehlshaber entschieden: Beeringen und Hasselt ist bis zur Bereinigung Armeeangelegenheit, im übrigen Befehlsführung Kdr. 85.I.D.

05.45 Uhr:

Morgenmeldung siehe Anlage. 06.30 Uhr:

Eingag FS. Mitteilung Fsch. A.O.K. 1: 1) 1) Fsch. A.O.K. 1 stellt aus Resten 85., 84., und 89.I.D. Kampfgruppe unter Führung Stab 85 I.D.

zusammen. (siehe Anlage)

2) 2) Freiwerdende Div. – Stäbe werden herausgelöst. 07.00 Uhr:

Vormittagsmeldung siehe Anlage. 07.15 Uhr:

Meldung von Kampfgruppe Gebhardt, Regt. Landstorm Nederland: Die Kampfgruppe Gebhardt befindet sich noch weiterhin im befohlenen Raum and der Strasse Hasselt – Zonhoven. Die Kampfgruppe hat sich vom Albert-Kanal trotz schwerster Kämpfe nicht zurückgezogen. Die 1. Komp, verteidigt am Nordufer des Kanals. Einzelheiten siehe Anlage.

07.20 Uhr:

Anruf Oberlt. Wagner, 719.I.D.: Seit Vormittagsstunden des 9.9. musste Übersetzverkehr bei Lillo wegen feindl. Artillerie – Störungsfeuers eingestellt werden, da Belgier sich weigern unter Artillerie – Beschuss zu fahren. Oberstlt. v. Alvensleben bringt Fährbetrieb mit eigenen Leuten nach Zuführung von Betriebstoff im Laufe des 10.9. wieder in Gang.

08.00 Uhr:

Abfahrt des Kommandierenden Generals zur vorderen Linie. 08.00 Uhr:

Lageorientierung durch vorgeschobenen Div. Gefechtsstand 85.I.D. 1) 1) Mit Beginn der Dunkelheit griff Feind nach mittlerer Feuervorbereitung durch Artillerie und Granatwerfer

aus Raum Oostham mit Infanterie an. Angriff abgeschlagen. 2) 2) Absetzbewegung des III./Batl. Fsch. Jg. Rgt. 6 in neue Verteidigungslinie südostwärts Quaedmechelen.

3) 3) Im Abschnitt Kampfgruppe Finsel ruhig.

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3. u. 4. Komp. Fsch. Jg. Regt. 2 eingetroffen und nordwestlich Burg Leopold zur Schliessung der Lücke zwischen Fsch. Jg. Rgt. 6 und Kampfgruppe Finsel eingesetzt.

4) 4) Flak – Regt. 95 neue Stellung bezogen.

Von Kampfgruppe Müller, Ers. – u. Ausb. Regt. Hermann Göring bisher keine Meldungen.

5) 5) Die beabsichtigte Brückensprengung Beeringen nicht durchgeführt.

08.25 Uhr:

Befehl des Kom. Generals an 719.I.D. über Verwendung der 6. Komp. Gren. Regt. 861 und 7 Komp. Gren. Regt. 860, siehe Anlage.

10.00 Uhr:

Trifft der Kom. General auf Gefechtsstand Kampfgruppe Dreyer in Gheel ein. Feindlage: Im Brückenkopf südlich Gheel sind bisher festgestellt 2 Batl. mit Panzerspähwagen. Es wirken auf die dem Brückenkopf abriegelnden Truppen etwa 3 Batterien. Der Kom. General gibt folgende befehle:

1) 1) Einheitlichen Befehl zur Bereinigung des feindlichen Brückenkopfes südlich Gheel übernimmt Oberstlt. Dreyer.

2) 2) Hierzu werden ihm alle Kräfte beiderseits des feindlichen Brückenkopfes unterstellt.

3) 3) Auftrag: Bereinigung des feindlichen Brückenkopfes.

Der Angriff ist am Abend notfalls auch ohne Unterstützung durch Sturmgeschütze, nach einheitlicher Feuervorbereitung durch die Artillerie durchzuführen.

10.50 Uhr:

Der Kom. General wird auf Gefechtsstand 85.I.D. südostwärts Moll durch General Chill über Lage orientiert. ( siehe Anlage).

10.50 Uhr:

Anruf Major Berlin, Fsch. A.O.K. 1, Lageorientierung: 1) 1) Regt. Grasmaher bis zur Kirche Helchteren vorgestossen. Rgt. wird in Richtung Lilo – Beeringen weiter

antreten.

2) 2) Regt. Hübner mit 1 Batl. Houtheelen erreicht.

3) 3) Regt. Loywid dem Bahndamm westlich Strasse Helchteren – Hasselt erreicht, wurde zunächst durch feindliche Panzerangriffe aufgehalten, hat aber den Befehl, in Richtung Beeringen weiter vorzugehen. Mit 1.Batl. Landstorm Nederland bei Hasselt Verbindung durch Offizier aufgenommen. Der Kdr. Des Batl. meldet, dass Brücke bei Hasselt so nachhaltig zerstört sei, dass Feind sie vorläufig nicht überschreiten kann. Das I.Battl. Regt. Loywid hat in Helchteren 20 Arbeitsdienstmänner aus Terroristenhänden befreit.

12.00 Uhr:

Mittagsmeldung siehe Anlage. 12.05 Uhr:

Trifft der Kom. General auf regt. – Gefechtsstand Oberstlt. von der Heydte, ein. Kommandeur meldet, das Fein 30 Panzer mit Infanterie über Brücke Beeringen geworfen und sich in Oostham und Heppen infanteristisch verstärkt habe. Heppen seit gestern vom Feind besetzt, Burg Leopold feindfrei. Kom. General befiehlt, dass Pz.Jg.Abt.559 nicht Fsch.Jg.Rgt.6, sondern der 85.I.D. unterstellt wird.

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Während General Chill meldet, dass Oberstlt. von der Heydte seine Befehle unmittelbar vom Oberbefehlshaber Fsch. A.O.K. 1, Generaloberst Student, bekomme und er nur orientiert werde, betont Oberslt. von der Heydte seine Befehle von der Division zu erhalten und nur vom O.B. über die bereits an die Division für ihn gegebenen Befehle orientiert zu werden. (siehe handschriftle Anlage des Kom. Generals )

12.30 Uhr:

Gibt Kom. General folgenden Befehl an Regt. Von der Heydte: Panther – Komp. 559 (3 Jagd – Panther) ist sofort zur Verfügung von Generalleutnant Chill herauszuziehen und in Walde 1,5 km südostwärts Moll, abzustellen. Führer voraus zum Div. – Kommandeur. Rgt. – Kdr. meldet über Feindlage noch folgendes: Am Nordrand Hechtel 3 Feindpanzer, in Beverloo schwache feindliche Infanterie, in Heppen 20 Feindpanzer (durch 2 Spähtrupps unabhängig gemeldet ) und schwache feindliche Infanterie. Regt. – Kommandeur schätzt Gesamtzahl der Feindpanzer im Raum nördlich Beeringen auf etwa 200.

12.50 Uhr:

Meldet Kdr. 85 I.D. auf vorgeschobenem Gefechtsstand dem Kom. General: Nach Meldung des Batl. Göring versucht Gegner, der sich laufend verstärkt und durch 3 Batterien unterstützt wird, Hechtel westlich zu umgehen in Stossrichtung Locht. Der Kom. General gibt um 13.00 Uhr folgenden Befehl: Division stellt noch heute läge bei Gheel wieder her. Panther – Komp. Ist sofort nach Gheel in Marsch zu setzen. Bericht über Frontfahrt des Kom. Generals siehe Anlage.

13.00 Uhr:

Meldung Oblt. Sprenger, 01, 85 I.D.: 12.00 Uhr Gruppe Müller, Gefechtstand Nordausgang Hechtel. In Hechtel wird nach wie vor schwer gekämpft, Gegner aus Südwestlicher Richtung und westlich Rollbahnstrasse Locht erhält Verstärkung.

13.20 Uhr:

Gespräch mit Ia, 719 I.D. major Jahnke. Am rechten Flügel LXXXVIII A.K. sollen nach Mitteilung des A.O.K. 15 an Kanalschleusen Russeneinheiten unter Führung eines Marineoffiziers eingesetzt sein. A.O.K. 15 hält dies für bedenklich und schlägt vor, diese Einheit durch Deutsch zu ersetzen.

14.20 Uhr:

Mitteilung 01, 85.I.D.: Im Brückenkopf – Gheel wurde durch 2 Geschütze der 8,8 cm. Flak einer der beiden Stege zerschossen.

15.35 Uhr:

Anruf Oberlt. Wagner, 719.I.D.: Um 10.00 Uhr Raum südlich Einmündung Albert – Kanal Schleuse Panzerspähwagen und P.K.W. beobachtet. Letzterer fährt laufend Personal heran. Vermutung: Vorbereitung eines Vorstosses über Albert – Kanal – Schleuse. Die dort eingesetzte Russen – Komp. Wird sofort durch 1 Komp. Des Feld – ers. Btl. 1719 abgelöst.

16.00 Uhr:

Fsch. A.O.K. 1 hat Funkspruch 176.I.D. erhalten, dass I./Batl. SS – Gren. Rgt. Landstorm Nederland gemeldet hat, dass Feind am Südufer des Albert – Kanals Brückenbau vorbereitet.

16.00 Uhr:

Gen. Kdo. befiehlt Einzelheiten über Verwendung der II./Abt. Art. Regt. 16 siehe Anlage. 16.30 Uhr:

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Abendmeldung siehe Anlage.

19.55 Uhr:

Meldet 01, 85.I.D.: 19.30 Uhr 20 Panzer aus Osten kommend nach Burg Leopold. 3 Panzer abgeschossen, Rest nach Norden ausgebogen, 1 Pak schiesst noch. Stosstrupp 8,8 cm – Flak im Anmarsch.

20.30 Uhr:

O.B. – West befiehlt, dass alle Flak – Battr. RAD personell geschlossen in ihre Heimatarbeitsgaue in Marsch gesetzt werden, wenn sie ohne Gerät sind und aus Beständen der Luftflotte 3 nicht neu ausgerüstet werden können. ( siehe Anlage ).

21.00 Uhr:

Ausgang Korps – Befehl nr. 1 Siehe Anlage.) 21.00 Uhr:

Wochenmeldung an Fsch. A.O.K. 1 siehe Anlage. 22.00 Uhr:

Tagesmeldung siehe Anlage unten.

Tagesmeldung: Abschnitt 719.I.D.: Übersetzverkehr bei Lille von Belgiern gegen feindlichen Art. – Beschuss eingestellt. Nach Zuführung von Betriebsstoff soll Fährverkehr durch eigene Leute wieder im Gang gebracht werden. Gelände zwischen Ostrand Albert – Dock und Eisenbahn Antwerpen – Bergen op Zoom mit Kaserne und Merxem bis Hauptbrücke einschliesslich feindfrei. Südlich des Albert – Kanals bei Antwerpen Lastensegler niedergegangen. Rege Jabo – Tätigkeit im Raum Loenhout, Div. Kdr. wurde auf Strasse Brecht – Loenhout ebenfalls angegriffen. 1 Uffz. Tot, Pkw. Ausgebrannt. Abschnitt 85.I.D.: Feind im Angriff aus Brückenkopf Meulenberg hatte Gheel genommen und Eisenbahn nördlich davon erreicht. Gegenangriff auf Gheel mit Artillerie – Vorbereitung ist planmässig angelaufen. Gheel wieder genommen. Abschuss von 4 Sherman – Panzern. Brücke bei Meulenberg ist für Panzer befahrbar. Nach Gefangenenaussagen befinden sich nördlich des Kanals 2 Rgt. mit Panzern. Lage im Brückenkopf Beeringen wird von Kdr. 85.I.D. als gespannt angesehen, Feind bei Tervant beim Brückenbau. Im Ostteil von Hechtel hält sich die stark angeschlagene Kampfgruppe Müller (Fsch. E. u. A. Rgt. H. Gö.) Locht nördlich Hechtel und Waldstücke 6 km. nördlich Locht feindbesetzt. Während des ganzen Nachmittages Feindangriff mit Panzern gegen Burg Leopold. Abschuss von 3 Feindpanzern. Anscheinend hat Feind Burg Leopold am Abend geräumt, jedoch halten sich dort unzählige Terroristen, die vom Feind mit Waffen versorgt sind. Fsch. – Div. Erdmann hatte in den Mittagstunden im Gegenangriff auf Beeringen mit Rgt. Grassmehl Kirche Helchteren mit Rgt. Hübner Houthaelen, mit Rgt. Loywid Bahndamm westlich der Strasse Helchteren – Hasselt erreicht. Seitdem fehlt jede Meldung der Division. Mit I/Landstorm Nederland bei Hasselt ist durch die Div. Erdmann Verbindung durch Ordonnanzoffizier aufgenommen. b.) b.) HKL wie bisher, Brückenköpfe bei:

1) 1) Meulenberg bis in Gegend Gheel 2) 2) Beeringen ( Albert – Kanal – Genenbosch – Oostham – Burg Leopold – Locht – Hechtel –

Helchteren – Houthaelen – Zonhoven nördlich Hasselt – Albert – Kanal )

c.) c.) II./Fsch. Rgt. 6 wird 85.I.D. nach Casterle zugeführt, sonst wie bisher. d.) d.) 719.I.D. Loenhout

e.) e.) Wie bisher

f.) f.) Halten der HKL. Bereinigung Brückenkopf Gheel

g.) g.) Tagsüber heiter bis wolkig, nachts klar, mit Morgennebel zu rechnen.

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h.) h.) Abschuss von 7 Feindpanzern. Evakuierung von Eeckeren und Merxem nördl. Antwerpen im Gange.

Lagebeurteilung: Gegner tastet noch immer die Front des Gen. Kdos. Ab, wobei er die von ihm gewonnenen Brückenköpfe südl. Gheel und nördlich Beeringen erweitern konnte. Um 10.00 Uhr schoben sich im Bereiche der 719.I.D. südlich der Einmündung der Albert – Kanal – Schleuse in die Schelde Panzerspähwagen und Pkw’s vor, letztere dauernd Personal nachführend. Südlich des Albert – Kanals zwischen Antwerpen und Wyneghen Panzerspähwagen von West nach Ost. Besonders lebhafte Luftaufklärung über gesamtem Korpsabschnitt. Bordwaffenbeschuss im Hintergelände hat zugenommen. Es kann daraus gefolgt werden, dass Feind für einen offenbar beabsichtigten Grossangriff sich genaue Unterlagen über die Stärke der Besatzung der Albert – Kanal – Stellung und über etwaige Reserven zu verschaffen sucht. Gen. Kdo. hält an Beurteilung der Lage vom 9.9. 1944 abends fest. Erfolgt der Angriff wie in der in Abendmeldung vom 9.9.44 angedeuteten Richtung, so ist der Abschnitt der 85.I.D. im Raume westlich Heerenthals – Brückenkopf Meulenberg – Quadmechelen zu schwach besetzt. Den dort zusammen gewürfelten Kampfgruppen, die über gar keinen Kampfwillen verfügen und nur schwache artilleristische Unterstützung heben, kann nicht diesen Abschnitt nach wie vor für bedenklich schwach und hatte vorgeschlagen die 346.I.D. in diesen Abschnitt einzuschieben, um 85.I.D. mit allen Splittergruppen nördlich zu verlegen. Zusammenfassung eines Teiles dieser Splittergruppen zu kleinen Kampfverbänden wäre dann möglich, und im Rücken der Front so allmählich durchgesichtigte kampffähige Verbände, die zunächst etwa durchgebrochenen Feind rückwärts auffangen und später wieder in vorderster Kampfstellung verwendet werden Könnten. Das Gen. Kdo. bittet, diesen Vorschlag in Erwägung zu ziehen. Anlagen siehe Anlagenband vom 10.9.44

Feindlage siehe Planpause K.T.B. LXXXVIII.A.K. 11 September 1944 01.10 Uhr:

Von Oberst Halberstadt, Kdr.18.Flakbrigade wird gemeldet, dass der Flakkampftrupp südlich der Brücke Strasse Hechtel – Eindhoven ( Broeseind ) niedergekämpft sei und dass Panzer über den Brückenübergang weitergefahren seien. Chef des Stabes Gen.Kdo. gibt diese Meldung sofort an Major Berlin, Ia, Fsch.A.O.K. 1, und bittet um grundsätzliche Entscheidung, was nun zu machen sei: 1.) 1.) Ob die Brücke über den Kanal noch zu sprengen sie, 2.) 2.) Was das Fsch.A.O.K. 1 von rückwärts gegen diese Brücke noch einsetzen könne ? Oberst Halberstadt wird befohlen, von rückwärts Flakkampftrupps vorzuführen. Oberstlt. Kuske, Stopi, Gen. Kdo., erhält Befehl, mit Pi. – Btl. 185 zu versuchen mit Sprengtrupps an die Brücke heranzukommen, um sie für folgende Panzer zu sperren. A.O.A. 1 wird gebeten grundsätzliche Entscheidung zu treffen, um der Truppe entsprechende Befehle für ihr Verhalten geben zu können.

01.30 Uhr:

Meldet aus Walkenswaard der vom Gen.Kdo., zur Erkundung entsandte Offizier (Hpt. Wagner): Es strömt alles zurück, Sturmgeschützbesatzungen, Pioniere, Flakbedienungen, Feldersatz – Batl. Offiziere nicht aufzufinden. Der Engländer ist mit 3 Panzern und Infanterie über den Kanal bei der Brücke nördlich Helchteren (Broeseind). Die Brücke ist nicht gesprengt, das letzte Sturmgeschütz soll sie in Brand geschossen haben. Über die Brücke 2 km nördlich Lommel ist der Engländer auch herüber.

01.40 Uhr:

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Fsch.A.O.K.1 teilt mit, dass auf Befehl des O.B. die Pz.Jg.Abt.559 herauszusiehen sei und die durchbrochenen Panzer Jagd zu machen habe.

01.45 Uhr:

Meldet vorgeschobener Gefechtsstand 85.I.D., Oblt. Reifenstein: Nach Meldung des Feldwebels Dammann, 1 Komp.Feldersatz-Batl.347, von Brücke nördlich Lommel ist Brücke Broeseind unzerstört in Feindeshand gefallen. Feindliche Panzer kurven nördlich und nordostwärts davon umher und schiessen. Brücke ist vom Feind infanteristisch gesichert. Nördlich der Brücke Brände.

01.50 Uhr:

Auftrag an Hptm. Wagner: Sofort zur Ortskommandantur Eindhoven zurückfahren, dort zusammen mit Kommandant Widerstand organisieren und alles, was zurückflutet festhalten. Soldaten, die sich zu drücken versuchen, sind sofort zu erschiessen.

02.15 Uhr:

Eingang des Befehls für Kampfführung am 11.9. vom Fsch.A.O.K.1 02.30 Uhr:

Anruf Major Berlin, Ia, Fsch.A.O.K.1 Befehl vom Oberbefehlshaber, Generaloberst Student: Die vom Feind genommene Brücke Broeseind, Strasse Hasselt – Eindhoven, ist vom Süden her wieder zu nehmen und vom Feinde zu säubern. Mit Durchführung der Unternehmung wird Generalleutnant Chill, Kdr. 85.I.D., beauftragt. Der dem Oberbefehlshaber zur Durchführung verantwortlich ist. Oberst Halberstadt wird befohlen, dass von den 3 Flakbatterien, die auf Befehl O.B. bei Eindhoven zusammenzuziehen sind, aus den Abschnitten der 719.I.D., 85.I.D. und 176.I.D. je eine schwere Flakbatterie fortzuziehen sei. Die von Oberst Halberstadt geplante Massnahme von 85.I.D. 2 bis 3 Falkbatterien wegzuziehen wurde vom Chef des Gen. Stabes ausdrücklich verboten.

02.45 Uhr:

Chef des Gen. Stabes, Gen.Kdo. gibt Generalleutnant Chill, Kdr. 85.I.D., den Befehl des Obersbefehlshaber weiter. General Chill bemerkt, dass er von seiner Seite aus diese Massnahme schon eingeleitet habe, aber darauf aufmerksam mache, dass die Zeit sehr dränge und dass es fraglich sei, ob bis zu den Morgenstunden die Durchführung möglich sei.

04.45 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 2 für die Kampfführung am 11.9.44 siehe Anlage. 06.15 Uhr:

Morgenmeldung siehe Anlage. 08.45 Uhr:

Major Berlin, Ia Fsch.A.O.K.1 teilt mit: Gen.Kdo. treibt Aufklärung in Richtung Neerpelt vor. Wichtig: Wo sind durchgebrochene Panzer geblieben ? Besonders wichtig die Strassen: Tilberg – Poppel – Turnhout – Tilberg – Arendock – Tilberg – Hapert und Tilberg – Eindhoven – Neerpelt, die Querstrasse Arendonck – Hapert – Eindhoven. Kampfauftrag für LXXXVIII.A.K.: Gheel ist mit II/Batl. Fsch. Jg. Rgt. 6 in Besitz zu nehmen und zu halten.

09.00 Uhr:

Abfahrt des Gen. Kom. Generals zur vorderen Linie. Fahrtbericht siehe Anlage. 09.30 Uhr:

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Gen.Kdo. gibt Befehl für die vom A.O.K.1 befohlene Aufklärung in Richtung Neerpelt Siehe Anlage.

09.42 Uhr:

Gespräch Chef des Gen. Stabes mit Major Berlin, Ia, Fsch.A.O.K.1 über die Verantwortung für Eindhoven. Inhalt des Gesprächs siehe Anlage.

10.15 Uhr:

Meldung Oblt. Höller, Kampfgruppe Chill: 1) 1) Offz. – Spähtrupp hat rollenden Verkehr über die Brücke an der Strasse Walkenswaard – Hechtel

festgestellt. Brücke infanteristisch nahgesichert. Ortsteil La Colonie, nördlich Kanal stark feindbesetzt. 2) 2) 07.50 Uhr Sturmgeschütze und Pioniere zum Gegenstoss von Lommel in Richtung Kanal – Brücke

and Strasse Walkenswaard – Hechtel (Broeseind) angetreten. 10.15 Uhr: Eingang Meldung Hptm. Schick, Gen.Kdo., von seinen Erkundungsauftrag siehe Anlage. 10.20 Uhr:

Anruf Generaloberst Student, O.B. Fsch.A.O.K.1, an Kom. General auf vorgeschobenem Gefechtsstand Kampfgruppe Chill: Der Führer hat entschieden, nichts unversucht zu lassen um den Albert-Kanal zu halten. Die Kampfführung soll so eingestellt werden, dass der Gegner möglichst lange gebannt wird. Dafür ist wichtig, wo sind feindliche Panzer geblieben ? Sobald Meldungen einlaufen, anrufen. Wilhelmina-Kanal, nördlich Eindhoven, wird durch ein Fallsch.Jg.Batl. gesichert. Ein weiteres Fallsch.Jg.Batl. wird in 3 Stunden in Goirle zur Verfügung des Generaloberst Student sein. Division Erdmann hat befehl, südlich Neerpelt eine starke Sperrstellung zu errichten und zwar von der Linie Neerpelt – Brogel – Sonnis und Molen. Heeresgruppe B hat eine starke Kampfgruppe zur Verfügung gestellt, die in Marsch von Oosten auf Bree ist. Sie kann 15.00 Uhr dort eintreffen. Es kommt dem Generalobersten Student darauf an möglichst schnell Ergebnis der Meldung zu erhalten.

10.23 Uhr:

Generalleutnant Chill orientiert den Kom. General über die Lage. General Chill hat nach Einbruch des Gegners alle verfügbaren Kräfte zusammengerafft und unter Führung des Hptm. Von Huetz eine Kampfgruppe gebildet. Auftrag: Zur Brücke ostwärts Lommel vorzustossen und zu sprengen. Sollte dies nicht gelingen, dann durch Feuer die Strasse Hechtel – Walkenswaard zu beherrschen.

10.45 Uhr:

Meldung von Adjutant Pz.Jg.Abt.559 an Kom. General: Angriff der Panther – Komp. zur Zeit Doornboom südlich Gheel erreicht. 7 Panzer, 2 Pak und 10 gepanzerte Fahrzeuge vernichtet, Sturmgeschütze und Infanterie erforderlich.

11.20 Uhr:

Schriftlicher Befehl A.O.K. 1 über Halten bei Gheel durch Hptm. Roth, Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. an Kampfgruppe Chill übergeben.

11.22 Uhr:

Mitteilung General Chill an Kom. General: Kdr. Feldersatz – Batl.347, Hptm. Sieg habe vergangene Nacht Befehl gegeben, sich vom Kanal abzusetzen. Die nördlich Hechtel eingesetzte Falk sei davon gelaufen.

11.32 Uhr:

30

Mitteilung des General Chill über von Heeresgruppe B befohlene Auffrischung 85.I.D. aus 84. und 89.I.D. General Chill bemerkt, es käme eine Auffrischung nicht mehr infrage, sondern eine Neuaufstellung, und bittet nicht mehr von 85.I.D. zu sprechen und seine restlichen Teile als Kampfgruppe Chill zu bezeichnen.

11.50 Uhr:

Mitteilung, dass die im Brückenkopf Beeringen eingebrachten Gefangenen und festgestellten Gefallenen Flamen in englischen Uniformen waren. Von 2 Offizieren wurde einwandfrei festgestellt, dass am 10.9. 22.30 Uhr auf Übungsplatz Beverloo 3 Lastensegler niedergegangen seien. Nach Auffassung von General Chill handelt es sich um Zuführung von Treibstoffen.

12.00 Uhr.

Mittagsmeldung siehe Anlage. 12.00 Uhr:

Anruf Major Berlin, Ia, Fsch. A.O.K. 1: Auf Befehl des O.B. sind sofort zu sprengen die Brücken bei Lille, St. Hubert, Boscheind, Nerpelt, Heuvel, Heide. Der Chef des Gen. Stabes macht darauf aufmerksam, dass damit für die Truppen, die südlich des Kanales im Kampfe stehen, es nicht mehr möglich ist, sich nach Norden zurückzuziehen. Trotzdem besteht der O.B. auf Durchführung seines Befehls. Befehl wurde um 12.05 Uhr an Ia, der 85.I.D., Oberstlt. Schuster weitergegeben.

12.15 Uhr:

Nochmals Anruf Chef des Gen.Stabes bei Major Berlin, Ia, Fsch. A.O.K. 1, dass die 85.I.D. jetzt Befehl hat, von Lommel aus die Brücken über den Maas – Schelde – Kanal bis Boscheind zu zerstören, und das die 85.I.D. in schwierige Lage kommen kann, wenn sie von Süden her angegriffen wird, da sie dann nicht mehr über den Maas – Schelde – Kanal noch Norden ausweichen kann, da auch Brücke bei Heide gesprengt ist. Chef macht nochmals darauf aufmerksam, dass selbstverständlich Befehl des O.B. von Gen. Kdo. sofort und präzise ausgeführt worden sei, und dass jetzt wahrscheinlich die Brücke bereits in die Luft geflogen ist. Major Berlin äusserte, er würde die Sache sofort dem O.B. vortragen, der sicherlich nicht beabsichtigte die Lage der 85.I.D. noch zu erschweren. Der Chef brachte aber zum Ausdruck, dass von dieser Äusserung vorhin nichts gesagt worden sei, und dass infolgedessen wahrscheinlich eine Abänderung des gegebenen Befehles nicht mehr möglich sein werde. Ferner bracht der Chefs des Stabes zum Ausdruck, dass gestern bei den Kämpfen 4 ½ Flak – Battr. (eigene) vernichtet seien. Der Sachverständige Waffenvorgesetzte der Flak führt das auf die angeordnete Einteilung der Flak – Batterien als Flak – Kampftrupps zurück. Major Berlin vertrat die Ansicht, dass es Sache des Generals Deutsch wäre, als Waffen – Vorgesetzter der Flak diese Angelegenheit dem O.B. vorzutragen.

12.45 Uhr:

Chef des Stabes Gen.Kdo. teilt Oberstlt. Schuster, Ia, Kampfgruppe Chill, den Entscheid des O.B. mit. Gleichzeitig meldet Oberstlt. Schuster: Nach Funkspruch der Pz.Jg.Abt.559 befindet sich Jagd-Panther-Komp. Südlich Gheel in schweren Kampf mit feindlichen Panzern; sie meldet bisher als abgeschossen 7 feindliche Panzer, 15 gepanzerte Fahrzeuge und 2 Paks. Division sieht nach wie vor Lage ostwärts Gheel als ernst an, weil dort die ganze Flanke offen ist. 3 Komp. Des II./Batl.Fsch.Jg.Regt.6 sind im befohlenen Raum eingetroffen. Eine verspätete Meldung von der Kampfgruppe Gheel besagt, dass um 07.45 Uhr auf Strasse nördlich Meulenberg Kettenfahrzeuge gesichtet seien. Es kann sich um die feindlichen Panzer handeln, mit denen die Panther-Komp. Im schwerem Kampfe steht. Die Panther-Komp. Verfügt noch über 5 bis 6 Fahrzeuge.

13.00 Uhr:

Oberstlt. Kuske, Stopi, Gen.Kdo., meldet von seinem Erkundungsauftrag, dass Strasse Poppel – Bergen – Desschel – Moll – Baelen vom Feinde frei sei. Er setz Erkundungsfahrt über Desschel – Arendonck – Hapert – Eindhoven fort.

13.35 Uhr:

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Trifft der Kom. General in Westerhoven den Kdr. Feldersatz-Batl. 347, Hptm. Sieg, im Zurückgehen, 9,5 km von dem befohlenen Einsatzort entfernt. Der Kom. General gibt ihm den strikten Befehl den Kanal südlich Luyksgestel sofort wieder zu besetzen und zu halten.

16.30 Uhr:

Abendmeldung siehe Anlage. 20.50 Uhr:

Anruf O.B. Fsch. A.O.K. 1, Generaloberst Student: Der O.B. verlangt vom Chef des Stabes Auskunft über die Brückensprengungen im Raume um Gheel. Der Chef des Stabes meldet, dass alle Brücken zerstört seien bis auf die Brücken Gheel – Tilburg bei Aart über den Kanal, Moll – Desschel, ausserdem über den Nordsüd – Kanal von Moll nach Beeringen. Generaloberst Student macht darauf aufmerksam, dass an diesen Brückenstellen, die nur zur Sprengung vorbereitet sind, unter allen Umständen starke Sicherungen mit Panzerabwehr aufgebaut werden müssen, um zu verhindern, dass der Feind im Rücken der eigenen Truppe die Brücken sprengt. Dieser Befehl wurde sofort an Oblt. Höller, Ia/Pi der Kampfgruppe Chill, weitergegeben mit dem Ersuchen, diesen Befehl sofort dem Divisions – Kdr. zu übermitteln. Eingang von Fsch. A.O.K. 1 Weisung für die Kampfführung am 12.9.44 siehe Anlage.

22.00 Uhr: Tagesmeldung:

a) a) 719 I.D. II./Fsch.Jg.Rgt.6 im Laufe der letzten Nacht aus Raum Maria ter Heide in Gegend nördlich Gheel verlegt und 85.I.D. unterstellt. 18.25 Uhr griff Feind mit 3 Kp. und Panzerspähwagen von Kanada-Block aus Ostrand Albert-Dock in nördlicher Richtung. Angriff blieb im Abwehrfeuer der eigenen Artillerie liegen. Es stehen für etwa notwendig werdenden Gegenangriff 2 Komp. Feldersatz-Btl.1719 und 1 Flak-Battr. und Teile des II./Landstorm Nederland zur Verfügung. Verbindung zur 346.I.D. ist aufgenommen. Kampfkräftige Verbände noch nicht vorhanden, Division plant, in Nacht 11/12 9. 44 bei Doel - Lille einen Verband überzusetzen. 85 Inf. Div. Rege Jabo-Tätigkeit über ganzen Div.-Abschnitt. Brückenkopf Gheel konnte bisher nicht bereinigt werden. Nordteil Gheel in eigener Hand, Südteil feindbesetzt. Panther – Jäger stiessen vorübergehend bis in Kanalnähe vor und vernichteten in schweren Kämpfen 11 Panzer, 2 Pak und 15 gepanzerte Fahrzeuge, ausserdem 2 Panzer mit Panzernahkampfmittel vernichtet. Zur Zeit noch 3 Panther-Jäger einsatzfähig, haben nördlich Gheel gesammelt. Nach erneuten Gefangenaussagen mindestens 2 Inf. -Rgt. in Brückenkopf. Feind hat Pontonbrücke bei Steelen und Panzerbrücke bei Meulenberg über Albert-Kanal, geschlagen. In den späten Abendstunden des 10.9. stiess Feind über Locht weiter nach Norden vor und brachte gegen 22.00 Uhr Brücke über Maas – Schelde – Kanal bei Broeseind in seinen Besitz. Eigene Aufklärung stellte gepanzerte Feindaufklärung in Gegend Borkel fest. Raum hart nördlich des Maas – Schelde – Kanals, beiderseits der Strasse Hechtel – Walkenswaard, ist feindbesetzt. Kampfgruppe Huetz konnte im Gegenangriff aus Lommel die Kanalbrücke bei Broeseind nicht wiedergewinnen und musste sich unter starkem Feinddruck über Lommel nach Westen bis hinter Kanal 1.5 km ostwärts absetzen.

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b) b) H.K.L. bis südlich Velweken wie bisher – West – und Nordteil Gheel – Bach und ostw. Steelen – Albert – Kanal bis Eisenbahn südlich Quaedmechelen. Oosham – Burg Leopold – Süd – und Ostufer Kanal nördlich Burg Leopold bis 1,5 km ostwärts De Maat – Nordufer Maas – Schelde – Kanal bis Brücke Heide einschl. Von dort bis Korpsgrenze bei Lille St. Huber ungeklärt.

c) c) II./Fsch.Jg.Rgt.6, 85.I.D. unterstellt. 4./s.Flak-Abt.601 unmittelbar Flak-Brigade 18 unterstellt.

d) d) Vorgeschobener Gef.Std. 85.I.D Desschel e) e) Wie bisher f) f) Halten der H.K.L. und der Stellungen im Brückenkopf Beeringen, Stellungsverbesserungen im

Brückenkopf Gheel. g) g) Heiter, Wind 5 Kmh aus West – Nordwest. h) h) 14 Feindpanzer vernichtet, 35 Gefangene von 50.engl.I.D. 10.9.1944, 22.00 Uhr: 3 gelandete

Lastensegler auf Truppenübungsplatz Beverloo festgestellt. Nachmeldung:

5 Panzer vernichtet. Nachtrag zu h) Art. Lage: 719.Inf. Div.: 17 le., 13 s. 85.I.D.: 16 le., 4 s. In kurzfristiger Instandsetzung 2s. Flak – Verluste: 1./602 total, 3./925 total. 1/2 – 2./602 total, Rest vermisst, einhalb 3./602 total, 5./925 total bis auf 1 Geschütz, 4./925 vermisst.

Nach unbestätigter Meldung sollen dabei 2 – 8,8cm Geschütze und 5 Sturmgeschütze verlorengegangen sein. Feindliche Panzer konnten nördlich des Maas – Schelde – Kanals nirgends festgestellt werden. Brücken über Maas – Schelde – Kanal ausser Brücke über Stichkanal Heerenthals – Aart – Desschel und Boeseind (feindbesetzt) bis Lille St. Hubert (einschliesslich) gesprengt.

Beurteilung der Lage 11.9.1944

Der Beurteilung der Lage vom 10.9.1944 ist nichts hinzuzufügen. Nach wie vor grösster Schwächepunkt: Abschnitt 85.I.D., die nach neuer Grenzfestlegung einen Abschnitt von 36 km Breite zu verteidigen hat. Von einer zusammenhängenden H.K.L. kann in diesem Abschnitt keine Rede sein. Ihm stehen aber starke Feindkräfte gegenüber, wie besonders aus der feindlichen Artilleriegruppierung südlich Gheel und südwestlich Beeringen hervorgeht. Trotzdem wird an dem Gedanken, durch Offensivvorstösse in Raum Brückenkopf Meulenberg den Gegner so lange wie möglich zu bannen, festgehalten. Generalkommando hält es für erforderlich, dass aus Gegend südlich Eindhoven durch einen kampfkräftigen Verband der schwache Teil der Front der 85.I.D. gestärkt wird, da sonst auf die Dauer das Gelände nördlich des Albert –Kanals in diesem Raum nicht gehalten werden kann. 85.I.D. besteht als solche nicht, sondern nur der gekürzte Stab mit kleinen Restsplitterverbänden, dem zahlreiche andere Splitterverbände von Heer und Luftwaffe angeschlossen sind. Die Division bittet deshalb, um keine falschen Vorstellungen zu erwecken, die Bezeichnung Kampfgruppe Chill ( 85.I.D. ) führen zu dürfen. Mit Feindangriffen aus Brückenkopf Meulenberg in nördlicher und nordostwärtiger Richtung und feindlichen Panzervorstössen nach weiterer Verstärkung gegen Eindhoven wird gerechnet.

Anlagen siehe Anlagenband vom 11.9.44 Feindlage sie Planpause

33

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 12 September 1944 06.00 Uhr:

Morgenmeldung: Feindliche Störungsfeuer auf Maas – Schelde – Kanal – Brücke nördlich Gheel und auf Strasse Gheel – Turnhout. Sonst liegen aus dem gesamten Korpsabschnitt noch keine neuen Meldungen vor.

07.26 Uhr:

Vormittagsmeldung siehe Anlage (A 237) 09.55 Uhr:

Anruf Generalmajor Sievers, Kdr. 719 I.D. Ein vertauenswürdiger Belgier hat folgendes gemeldet: die 11 engl. Panzerdivision sei von Antwerpen in südostwärtiger Richtung weggezogen, weil der Engländer den verlustreichen Angriff bei Merxem nach den bisherigen Ausfallen scheue, und weil er die dortigen Fabriken nicht zerstören wolle. Es sie die Absicht, Über Gheel auf Turnhout anzugreifen, um dann nach Westen einzuschwenken. In Westerloo, südlich Gheel, habe er am 10. 9., 150 schwere und leicht Panzerwagen und einen höheren Kommandostab gesehen, desgleichen bei Norderwijk 25 Panzerspähwagen. Südlich Brobbendonck, auf dem Südufer des Albert – Kanals sei früher ein belgischer Flugplatz gewesen, der jetzt Acker sei. Dort sei ein Kommando eingetroffen, um den Flugplatz wieder Instandzusetzen.

10.05 Uhr:

meldet der Kom. General dies persönlich telefonisch an Generaloberst Student und fügt hinzu, auch das Gen. Kdo. habe den Eindruck, dass der Feind bei Antwerpen zunächst nicht angreifen wolle, dass aber zweifellos der Druck über Gheel auf Turnhout sich verstärken werde. Kommandierender General schlägt vor, die von 15 Armee eintreffende Division, nicht bei Antwerpen einzusetzen, sondern auf Turnhout vorzuführen, da die Ablösung zu lange Zeit beanspruche. Der O.B. dankt für die wichtige Nachricht, die sich mit seiner Auffassung deckte und sagt zu, dass er bald auf Turnhout als erstes 1 Batl. zuführen werde. Im übrigen wolle er daran festhalten, dass der Abschnitt westlich der Strasse Breda – Antwerpen an die 15 Armee abgegeben werde. Kom. General fragt an, ob Generaloberst Student Flak-Artillerie nördlich des Brückenkopfes Neerpelt einsetzen könne. Der Generaloberst sagt aber, dass er keine habe. Auf die Äusserung des Kom. Generals, dass er dann von Antwerpen Flak – Artillerie nach Turnhout und vielleicht noch weiter ostwärts ziehen werde, gibt er sein Einverständnis mit dem Hinzufügen, dass er ausdrücklich die Flakartillerie nicht auf Zusammenarbeit angewiesen, sondern unterstellt habe.

10.29 Uhr:

Anruf Oberlt. Höller, Kampfgruppe Chill: Gheel wieder fest in unserer Hand, alte HKL (Südrand Gheel) hergestellt. 10.30 Uhr:

Der Kom. General an Generalmajor Sievers Kdr. 719 I.D.: Das II/Batl. Landstorm Nederland ist den Wald dicht südlich Oostmalle zu verschieben, bleibt vorläufig Division – Reserve: es ist mit der Möglichkeit zu rechnen, dass es Korpsreserve wird. Mit Absicht Generalmajor Sievers, innerhalb seines Div. Abschnittes den Schwerpunkt rechts zu Gunsten seines linken Flügels etwas aufzulockern, einverstanden.

12.00 Uhr:

Mittagsmeldung siehe Anlage (A 240) 13.00 Uhr:

Anruf Oberlt. Bohm, 01, 719 I.D: 12.00 Uhr Feuerüberfalle der feindlichen Artillerie auf Merxem und Gegend nordostwärts. 12.30 Uhr feindlichen Artillerie auf Gegend 2 km ostwärts Wyneghem.

13.10 Uhr:

FS an Kampfgruppe Chill: Armee hat Ablösung von Teilen 719 I.D. befohlen. Hierzu wird neue Abschnittseinteilung erfolgen. Sobald es Kampflage erlaubt, sind Restteile Gren. Rgt. 723, herauszuziehen und zur Verfügung des Korps um Desschel zu versammeln.

14.58 Uhr:

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Generalleutnant Chill meldet: Stärkerer Angriff auf Raum westlich Lommel gegen Kampfgruppe Hetz. Die schwache Brückenkopf – Besatzung auf Westufer des Kanals zurückgenommen. Angriff wird nicht für bedrohlich gehalten, zumal die Brücke gesprengt werden kann.

15.00 Uhr:

Anruf General Chill: Feindlicher infanteristischer Druck südwestlich Gheel. Gegner schiesst mit mindestens 2 Artillerie – Abteilungen in Raum südlich und westlich Gheel. Flakartillerie schoss einen Fesselballon ab, der von südlich des Albert - Kanals beobachtete.

16.35 Uhr:

Anruf Lt. Peter, 01, 346 I.D.: Zwijndrecht – Melsele – Beverenwaes – Vraceme feindbesetzt, Laufendes Artillerie – Störungsfeuer auf Verrebroek ( takt. Zeit, 11. 9. 44, 21.00 Uhr )

17.45 Uhr:

trifft Generalfeldmarschall Model auf Gefechtsstand Gen. Kommando zu einer Lagebesprechung ein. 18.30 Uhr:

gibt Generalfeldmarschall Model dem Kom. General den Befehl, die Kampfgruppe Chill auf dem Maas – Schelde – Kanal zurückzunehmen.

18.45 Uhr:

Abfahrt des Kom. Generals zum vorgeschobenen Gefechtsstand der Kampfgruppe Chill nach Desschel. 19.38 Uhr:

trifft der Kom. General bei Kampfgruppe Chill ein und erteilt von 19.44 Uhr bis 19.55 Uhr dem Generalleutnant Chill mündlich den Befehl über Durchführung der Absetzbewegung in der Nacht vom 12/13 9. 44. Befehl siehe Anlage. Generalleutnant Chill bemerkt zur befohlenen Absetzbewegung, dass in Hechtel ein Batl. Hermann Göring unter Führung von Hptm. Müller eingeschlossen sei. Die bereits dem Oberbefehlshaber Fsch. A.O.K. 1 vorgetragene Bitte, wurde abgelehnt, da das Batl. Befehl habe, sich nach Westen durchzuschlagen. Division Erdmann hat mit Kampfgruppe Müller seit 9. 9. keinerlei Verbindung mehr gehalten. Durch Spähtrupp, der sich über Übungsplatz Beverloo durchgeschlichen hat, erfuhr Generalleutnant Chill, die Tatsache, dass das Batl. eingeschlossen und sein Kommandeur verwundet sei. Der Kom. General befiehlt, dass laufend Spähtrupps angesetzt werden sollen und Auffangkräfte möglichst lange zu belassen seien, dass aber schliesslich die Absetzbewegung dadurch nicht verzögert werden dürfe. ( A 248)

20.00 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 3 siehe Anlage (C 219) 21.00 Uhr:

erstattet Gen. Kommando Wochenmeldung an O.A.O. 1 in Goirle, und trägt ihm die für die befohlene Absetzbewegung gegebenen Befehle vor. Der Oberbefehlshaber erklärt sich damit einverstanden. Gelegentlich der Aussprache sagt der Oberbefehlshaber zu, dass da Feldersatz – Batl. 347, nach Eintreffen des Regiments von der Heydte unter den Befehl des Gen. Kommandos zurücktritt, und dass er dem Gen. Kommando ein weiteres Fsch. Jg. Batl. zuführen wolle.

21.30 Uhr:

Tagesmeldung: a) a) Abschnitt 719 I.D.

Während der Nacht versuchte Feind im Raume hart westlich Oeleghem gewaltsame Aufklärung. Sofort im gleichen Raum 2 km ostwärts Wijneghem. Rege Jabo – Tätigkeit.

Abschnitt 85 I.D. In den Vormittagstunden Gheel gegen zähen Feindwiderstand wiedergewonnen. Feind verstärkt sich im Brückenkopf wiedergewonnen. Feindvorstoss gegen Poijel aufgefangen. Im Raume südlich und südwestlich

35

Gheel Feuer von mindestens 2 feindlichen Art. – Abt. Abschuss eines Fesselballons durch Flak südlich des Albert – Kanals. Schliessung der Lücke zwischen Velveken und Gheel eingeleitet. Gegen Abschnitt Oostham – Burg Leopold starke Feindaufklärung. Heppen Feindfrei, Bahndamm südlich davon feindbesetzt. Feindaufklärung 13.20 Uhr, Angriff von etwa 20 Feindpanzern gegen Brücke westlich Lommel, Kampfgruppe Huetz muss sich auf Westufer des Kanals absetzen. Brücke westlich Lommel nachhaltig zerstört.

Beurteilung der Lage Feinddruck von Lommel nach Westen bedeutet, dass Feind seine linke Flanke im Brückenkopf Broeseind schützen will. Gheel ist zwar von uns wiedergewonnen und fest in eigener Hand doch besteht Eindruck, dass Feind sich um Gheel laufend verstärkt. Feuer von 2 Art. – Abt. Hier festgestellt. Abschuss eines feindlichen Fesselballons südlich des Kanals. Es ist also in Gegend südlich Gheel südlich des Kanals feindl. Art. - Aufmarsch anzunehmen. Ziel des Feindes wird sein, nach Ordnung der Verbände vernehmlich aus Brückenkopf Gheel zum Angriff anzutreten. Allgemeine Stossrichtung über Lille – Turnhout in Gegend nordostwärts Antwerpen, um dieses abzuschneiden. Möglich ist, dass in Verbindung mit diesem Hauptstoss ein feindlicher Nebenangriff aus Gegend Gheel in Richtung Moll geführt wird mit Ziel, die ostwärts des Nordsüd – Kanals stehenden Kräfte der Kampfgruppe Chill abzuschneiden. Wird ein solcher Stoss geführt, kann Kampfgruppe Chill in schwierige Lage kommen. Kampfgruppe Chill bedarf zur Abwehr eines feindl. Grossangriffs dringend stärkerer Kräfte im Raume Turnhout – Lille – Oostmalle – Moll. Gen. Kdo. hat II/SS. – Nld. In Raum südlich Oostmalle geführt. Btl. ist aber schwach und nicht kampferfahren. Verbände 356 I.D. treffen erst Nacht 12/13 9. mit einer verstärkten Regt. – Gruppe in Wuestwezel ein. Der Infanterie fehlen Panzerabwehrwaffen, Schuhwerk entzwei.

b) b) H.K.L. nördlich Oevel wie bisher, Velveken, Südrand Gheel, Moll – Nethe – Albert – Kanal bis südlich

Quaedmechelen – Oostham 2 km nordwestlich Burg Leopold – Westufer Kanal nördlich Burg Leopold bis Maas – Schelde – Kanal – Nordufer Maas – Schelde – Kanal bis Brücke nördlich Heide einschl., von dort bis Schelde – Kanal nördlich Neerpelt ungeklärt, von dort Maas – Schelde – Kanal bis Lille St. Hubert einschliesslich.

c) c) Unverändert d) d) Lds. Schtz. 484 B Polderbosch e) e) Wie bisher, II/Ndl. Jedoch in Raum südlich Oostmale verlegt. f) f) Im Abschnitt 719 I.D. Halten der H.K.L. im Abschnitt 85 I.D. Bewegungen nach mündlicher Weisung des

Generalfeldmarschalls Model und Generaloberst Student. g) g) Tagsüber heiter, Wind 15 Kmh aus Westnordwest. h) h) Abschuss von 5 Feindpanzern und 1 Fesselballons.

Nachmeldung: Am 11. 9. einer Halifax bei Beerste durch Luftwaffe. Art. Lage: 719 I.D. 17 le., 13 s., 85 I.D. 14 le., 4 s. Instandsetzung: a) kurzfristig 2 le.,

b) langfristig 1 le., Totalausfälle 1 le. Durch Rohrkrepierer Lage bei s. Pz. Jg. Abt. 559: 12 St. Geschütze und 3 Jagd – Panther einsatzbereit. Anlagen siehe unter Anlagenband vom 12. 9. 44 Feindlage siehe Planpause K.T.B. LXXXVIII.A.K. 13 September 1944

Am 12 – 9 – 44 trifft verspätet durch Ordonnanzoffizier Fsch. A.O.K. 1, folgender Vorausbefehl ein: Mit dem 12 – 9 – 44 abends beginnend löst Generalkommando LXVII A.K. mit Kampfgruppen der 346 I.D. und 711 I.D. die im Abschnitt Scheldemündung bis Antwerpen Nord eingesetzten Teile des Generalkommando LXXXVIII A.K. ab. Für die Dauer der Ablösung wird Generalkommando LXVII A.K. dem Fsch. A.O.K. unterstellt. s. Anlage (C 220 u. C 221)

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03.10 Uhr:

Eingang von Fsch A.O.K. 1: Befehl für die Ablösung des rechten Flügels, LXXXVIII A.K. s. Anlage (A 252) 06.00 Uhr:

Morgenmeldung s. Anlage (A 253) 07.26 Uhr:

Vormittagsmeldung s. Anlage (A 254) 08.15 Uhr:

Generalleutnant Chill meldet dem Kom. General über die befohlene Absetzbewegung auf den Maas – Schelde – Kanal: Bewegung verläuft planmässig, Masse Rgt. von der Heydte im Raume Postel. Der befehlsempfangende Offizier Kampfgruppe Heydte wurde von Major Berlin, Ia. Fsch. A.O.K. 1, ohne Auftrag zurückgesandt. 08.15 Uhr gibt der Kom. General diese Meldung an Generaloberst Student weiter.

10.00 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 4: Befehl für Ablösung der 719 I.D. durch Kampfgruppe Chill (85 I.D.) s. Anlage. (B 272) 10.25 Uhr:

Generalkommando entsendet Ordonnanzoffizier ( Lt. Schuster ) mit Auftrag, sich zu den Kampfgruppen Hoffmann bezüglich Kampfgruppe Heinke in Richtung Lille – St. Hubert zu begeben mit dem Befehl, die Restteile des Feld – Ers. Btl. 347, die noch ostw. Des Brückenkopfes Broeseind bei Lille – St. Hubert stehen, mit dem Befehl zu versehen, die Teile über Walkenswaard – Eersel in Richtung Postel zu führen und sie dort der Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.) wieder zu unterstellen. Auftrag des Btl.: Sicherung des Maas – Schelde – Kanals auf dem linken Flügel der Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.)

10.30 Uhr:

Anruf General Chill: Mit Oberstleutnant von der Heydte ist vereinbart: Gruppe von der Heydte ist auf Zusammenarbeit mit General Chill angewiesen. Gruppe von der Heydte sichert mit einem Btl. von der Gegend west. Engl. Brückenkopf einschl. Zerstörter Brücke westl. Lommel bis 2 km nach Westen, das zweite Btl. hat eine Riegelstellung mit der Front nach Norden eingenommen und steht zum Angriff bereit, sodass nach vorangegangener Gefechtsaufklärung der Angriff anlaufen kann. Voraussetzung, dass das Btl. mit einem ordnungsgemässen Befehl der vorgesetzten Dienststelle versehen wird. General Chill hat Drahtverbindung zu Oberstleutnant von der Heydte die in einer halben Stunde fertig sein wird.

10.40 Uhr:

Generaloberst Student erteilt dem Kom. General folgenden Befehl: Das Fsch. Jg. Btl. Stephan z. Zt. in Goirle, wird dem Generalkommando unterstellt. Der Kom. General unterstellt das Btl. dem Generalleutnant Chill. Das Btl. ist im Vormarsch von Goirle über Poppel nach Aarendonck. Führer voraus zum Div. – Stabsquartier nach Turnhout. Das Btl. ist auf dem linken Flügel der Kampfgruppe Chill (85 I.D.) einzusetzen, um das Btl. von der Heydte möglichst bald wieder frei zu bekommen. Generalleutnant Chill versucht, durch entgegengeschickte Fahrzeuge, den Marsch des Btl. zu beschleunigen. Dieser Befehl wurde um 10.50 Uhr durch den Chef des Stabes dem Generalleutnant Chill persönlich mitgeteilt.

11.30 Uhr:

Eingang eines handschriftlichen Befehls des Generalobersten Student über Unterstellung des Fsch. Btl. Stephan. s. Anlage. (A 257)

16.30 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr.5. s. Anlage. (B 273) 16.38 Uhr:

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Abendmeldung. S. Anlage (A 259) 17.30 Uhr:

Anruf Oberleutnant Sprenger, 01 Kampfgruppe Chill: 16.50 Uhr Brücke nördl. Moll gesprengt. Im Raum Moll zwei Schützenzüge im Kampf gegen 4 Panzerspähwagen. 1 Spähwagen mit Nahkampfmitteln abgeschossen.

19.20 Uhr:

trifft Obersbefehlshaber Fsch. A.O.K. 1, Generaloberst Student auf dem Korps – Gefechtsstand ein und lässt sich durch den Kom. General über die Lage orientieren.

19.30 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 6. s. Anlage (B 274) 20.30 Uhr:

Oberstleutnant Schuster Ia, Kampfgruppe Chill meldet, das Feind über den Maas – Schelde – Kanal an Strasse Gheel – Rethy über eine Schleuse eingedrungen ist und sich in den Waldstücken nördl. Der Schleuse befindet.

22.40 Uhr:

Meldung von Ausb. – und Führungsstab von Tettau durch Verbindungsoffizier Ustf. Eckart: Sämtliche Brücken über Maas und Waal einschl. Der Brücken bei Ravenstein und Grave, ferner die Brücken über Maas und Waal westl. Nijmegen sind mit Pak gesichert und zündfertig.

23.40 Uhr:

Major Berlin, Ia. Fsch. A.O.K. 1, teilt mit, dass das I. u. III. Fsch. Ers. – u. Ausb. Rgt. Hermann – Göring mit sofortiger Wirkung dem Generalkommando LXXXVIII A.K. unterstellt werden zur Wiederherstellung der Lage bei Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.). Btl. werden unter grösster Beschleunigung nach Aarendonck vorgeführt. Befehlsempfangende Offiziere zum Div. – Gefechtsstand. Zusatz: Die Btl. befinden sich z.Zt. bei Oudenhout ( nördl. Tilburg ), Stärke etwa 1600 Mann. Der Chef des Generalstabes meldet vorstehende Mitteilung des Fsch. A.O.K. 1, um 23.45 Uhr dem Kom. General.

23.45 Uhr:

Befehl an Kampfgruppe Chill, Ia. Oberstleutnant Schuster: Die Btl. sind von der 85 I.D. beschleunigt heranzuführen und werden der 85 I.D. zur Bereinigung der Lage zugeführt. Sollte die Lage aus eigener Kraft her vor wieder hergestellt sein, sind die Btl. als Korpsreserve zu halten. Einsatz und Standort der Btl. sind dem Generalkommando umgehend zu melden.

Tagesmeldung: a) a) Abschnitt 719 inf. Div.:

00.00 Uhr fdl. Aufklärung am Albert – Kanal bei Oeleghem abgewiesen. Feindl. Art. - , Gr. W., - u. M.G. – Feuer auf dem Raum um Massenhoven und Gravenwezel. Nachlassen des Feinddrucks nördl, Antwerpen. Eigene Artillerie bekämpfte fdl. Art. – Stellungen und Ansammlungen in Gegend Kruislandschleuse, Albert – Dock und Deurne. Umgliederungsbewegungen im Div. – Abschnitt verlaufen planmässig. Abschnitt Kampfgruppe Chill: Kampfgruppe Chill wurde mit Masse auf Maas – Schelde Kanal zurückgenommen. Brücke westl. Baelen wurde gesprengt. Übergang bei Herenthals offen. Nördl. Und nordwestl. Gheel schwache Feindaufklärung. Nachtruppen stehen im Raum Moll im Kampf mit nachdringendem Feind. Abschuss eines Panzerspähwagens.

b) b) Bis Herenthals wie bisher. Dann Maas – Schelde – Kanal bis Brücke nördl. Heide. c) c) Kampfgruppe Chill: II/Ldst. Nederland, I/A.R. 347 mit 1 u. 4 /A.R. 347, Fsch. Btl. Stephan. d) d) Vorgeschobener Gef. – Stand Kampfgruppe Chill Desschel aufgehoben.

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e) e) 719 Inf. Div.: Kampfgruppe Petzold ( 7/743 und 7/860) f) f) Halten der H.K.L., Fortsetzung der Kräfteumgruppierung in den neuen Div. – Abschnitten.

g) g) Tagsüber heiter, gegen Abend dunstig. Wind 20 Kmh aus NO, abflauend. h) h) 15.45 Uhr einer Huricane, 1 km südl.. Loenhout. Versuch Kampfgruppe Müller aus Hechtel auf Burg

Leopold zurückzunehmen, misslang, da der Einschliessung ring zu eng. Art. – Lage: wie bisher. Schw. Paklage: (s. Pz. Jg. Abt. 559) Einsatzbereite Sturmgeschütze: Alle an Armee abgegeben. Einsatzbereite Pantherjäger: 4 Beurteilung der Lage: Feind hat nach mitgehörtem Funkspruch unsere Absetzbewegung über Maas – Schelde – Kanal am Vormittag 13. 9. festgestellt. Seine Spähtrupps melden 13.15 Uhr aus Gegend 4 km ostwärts Gheel und bei Moll. An der grossen Lage ändert sich nichts. Generalkommando hält an Lagebeurteilung vom 11 und 12 9. fest. Grösste Schwäche im Bereich des Korpsabschnittes nach wie vor auf dem linken Flügel in Gegend nördlich und nordwestlich Lommel. Wenn Feind hier durchbricht, ist Gefahr, dass gesamte Stellung am Maas – Schelde – Kanal von Norden und Osten aufgerollt wird. Generalkommando bittet daher, starke Kräfte, tief gegliedert Gegend Postel – Welbosch zu schieben und dem Generalkommando zu unterstellen. Aus Frontabschnitten am Kanal, der über nicht sprengbare Schleusen von feindlicher Infanterie leicht überschritten werden kann, können Kräfte für diesen Zweck nicht mehr verfügbar gemacht werden. Es wird angenommen, dass Umgruppierung im Abschnitt 719 I.D. mit Masse in Nacht 13/14 9. 44 durchgeführt werden kann.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 14 September 1944 05.50 Uhr:

Morgenmeldung. s. Anlage (A 266) 07.50 Uhr:

Vormittagsmeldung. s. Anlage (A 267) 08.15 Uhr:

Abfahrt des Kom. Generals zur Front. 09.30 Uhr:

Eintreffen des Kom. Generals auf Gef. Std. Kampfgruppe Chill in Oude Turnhout. Orientierung über die Lage durch Generalleutnant Chill und Besprechung der Gliederung Kampfgruppe Chills. Der Kom. General befiehlt: Abschnitt Herenthals wird Oberst Stein unterstellt. Oberstlt. Rink, Kdr. Gren. Rgt. 723 frisch das Rgt. auf. Den zufällig eingetroffenen Div. Kdr., 719 I.D. Generalmajors Sievers setz der Kom. General von den besprochenen Massnahme in Kenntnis und befiehlt ausdrücklich, dass die Btl. des Gren. Rgt. 723 nicht zusammenzulegen, sondern aufzufrischen sind. Weiterhin befiehlt der Kom. General, dass durch 719 I.D. Rgt. – Stab Ueckert der Kampfgruppe Chill zuzuführen sei. Im Anschluss an die Lagebesprechung fährt der Kom. General zur vorderen Linie, Gef. Std. des II/Ldst. Nederland, 4 km westl. Desschel. Fahrtbericht s. Anlage (A 269)

09.40 Uhr:

Anruf Major Berlin, Fsch. A.O.K. 1: Div. Hoffmann vermisst Art. – Unterstützung durch Art. _ Gruppe Ackermann, Kampfgruppe Chill. Rücksprache mit Kampfgruppe ergibt, dass bisher kein Offizier der Div. Hoffmann Auftrage für die Art. An Hauptmann Ackermann gegeben hat. Durchführung des Angriffs sei dem Hauptmann Ackermann nicht bekannt. Dies Ergebnis wurde durch den Ia um 09.50 Uhr an Hauptmann Schönebeck Fsch. A.O.K. 1, durchgegeben.

10.35 Uhr:

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Erneuter Anruf Major Berlin, Fsch. A.O.K. 1: Unterstützung des Angriffs der Kampfgruppe Walther dringend erforderlich, da Art. Der Kampfgruppe ohne Munition. Generalkommando soll nunmehr Unterstützung beschleunigt in die Wege leiten. Dieser Befehl wird 10.40 Uhr an Ia 85 I.D. weitergegeben. Ia bittet um Angabe mit wieviel Bttr. In den Kampf eingegriffen werden soll, da diese hierzu Stellungswechsel machen müssen. Ia der Kampfgruppe Chill weist ausdrücklich darauf hin, dass der Stellungswechsel der Bttr. eine erhebliche Schwächung des linken Abschnittes der Kampfgruppe darstellen würde. Ausserdem bittet er um Angabe, wo sich der V.B. melden soll. Dieses wird 10.44 Uhr Major Berlin, Ia Fsch. A.O.K. 1, weitergemeldet. Major Berlin teilt daraufhin mit, dass Armee sich nunmehr Entscheidung über Einsatz der Bttr. vorbehält und neue Befehle geben wird.

12.00 Uhr:

Mittagsmeldung. s. Anlage (A 270) 12.17 Uhr:

Meldet General Chill dem Kom. General. Bei den Kämpfen um den Brückenkopf Aart wurden 15 Gefangene gemacht, darunter 3 Offiziere, alles Angehörige der 15 engl. Div., 1 Offizier ( Ing. Von Zivilberuf) sagt folgendes aus: Südl. der zerstörten Brücke ist eine Stahlbrücke in Vorbereitung, die über die schleuse gelegt werden soll, um eine Übergangsmöglichkeit für Panzer zu schaffen. Dieses Unternehmen sei durch das Deutsche Art. – Feuer verzögert worden. M Walde südl. soll sich die 7 Pz. Brig. Befinden. Im Brückenkopf Broeseind angeblich die 11 Pz. Brig. ? (A 272) Es soll die Absicht bestehen, nach Gewinnen der Übergänge die Kanalfront aufzureissen, wobei nicht klarzustellen war, ob damit nur der Maas – Schelde – Kanal gemeint war oder ob es sich auch um andere Kanäle handelt.

15.30 Uhr:

Befiehlt Generalkommando schriftlich, die vom Kom. General mit Generalleutnant Chill, Kdr. Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.) und Generalmajor Sievers Kdr. 719 I.D. besprochene Umgliederungen. (B 278)

15.45 Uhr:

Eingang Befehl Fsch. A.O.K. 1:Mit sofortiger Wirkung werden für Ausbau eingesetzt: 1) 1) Stab General z.b.V. (Oberst v. Hoffmann) zwischen Geertruidenberg und Helmond ausschl. 2) 2) General z.b.V. 1 (Generalmajor Gottscher) zwischen Helmond (einschl.) und Kanal – Mündung in Maas. Auftrag: für Gen. Kdo. und Ausbaustäbe. s. Anlage (A 274)

16.37 Uhr:

Nachmittagsmeldung. s. Anlage (A 275) 18.15 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 7. s. Anlage (B 280) 18.30 Uhr:

Legt Generalkommando dem Fsch. A.O.K. 1, Karte mit Neugliederung des Abschnittes und Truppenverteilung vor. (C 222)

21.35 Uhr:

Befiehlt Fsch. A.O.K. 1, durch FS.: 1) 1) Gem. Entscheidung der Herrn Oberbefehlshabers beleibt SS. – Art. – Bttr. der 85 I.D. bis auf weiteres zur

Unterstützung des Angriffs gegen den Brückenkopf Broeseind der Div.- Walther unterstellt. 2) 2) Das Feld – Ers. Btl. 347 ist durch die Div. Walther dem Generalkommando LXXXVIII A.K. ab 16 9. 44,

08.00 Uhr zur Verfügung zu stellen. FS. s. Anlage (B 281) 21.40 Uhr:

Anruf Generalleutnant Chill und macht Mitteilung dass Teile der schottischen Div. südl. Des Kanals, an der Brücke Aart auf das Nordufer gekommen sind, und sich in dem grossen Fabrikgelände festgesetzt hatten. Es sei ausserordentlich schwierig, diese Teile zu bekämpfen, da die Gebäude sehr massiv seien und das Gelände sehr unübersichtlich sei. Ausserdem hat der Gegner durch die Schleuse den Kanal angestaut, sodass das Gelände jetzt versumpft ist. Kräftemässig ist Generalleutnant Chill überlegen, jedoch erschweren die Geländeverhältnisse den

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Angriff ausserordentlich. Generalleutnant Chill ist der Ansicht, dass die Angelegenheit heute Nacht noch bereinigt werden muss. Er wird alles daransetzen, um dies zu erreichen.

Tagesmeldung: (Durchgegeben 20.30 Uhr.)

a) a) Abschnitt 719 I.D.: Im Raum Wijneghem – Oeleghem – Massenhoven feindl. Aufklärung, Feuerüberfälle auf eigene H.K.L. mit M.G. und Gr.W., geringe Schanzarbeiten des Feindes. Feindversammlung im Raum südostw. Wijneghem und in Walde 2,5 km westl. Massenhoven vermutet. Auf Strasse Antwerpen – Herenthals Feindbewegung mit Lkw. Und Pz. Spw. Terroristen im Waldgebiet zwischen Schilde – Halle vermutet. Eigene Aufklärung angesetzt. Abschnitt 85 I.D.: In den späten Abendstunden des 13. 9. 44 gewaltsame feindl. Aufklärung über Maas – Schelde – Kanal bei Schleuse und Strassenbrückenstelle an Strasse Gheel – Rethy nach starker Art. – Vorbereitung und B.A.W. Nach Ausweichen von Teilen der Kampfgruppe Koch (Luftw.) brachte Gegenangriff des II/Gren. Rgt. 1 Ld. St. Ndl. Nordufer des Maas – Schelde – Kanals um Mitternacht wieder in eigene Hand. Feindverluste: 2 Tote, 4 Gefangene von 15 Schott. I.D.. In den frühen Vormittagsstunden, Bereitstellung von 40 – 70 Feindpanzern im Raum Sluis und Wald ostw. davon. Tagsüber feindl. Art. – Störungsfeuer auf H.K.L. und Art. – Stellungen im gesamten Abschnitt Aart – Desschel. Gegen 19.30 Uhr starker feindl. Erkundungsvorstoss beiderseits der Brücke Aart. Feind gelang beiderseits der Brücke Einbruch in H.K.L. Gegenstoss warf bis dicht an den Kanal zurück. Kampfhandlung noch nicht abgeschlossen. Neugliederung des Korps – Abschnittes und Truppenverteilung ist aus mit Gen. Kdo. Ia Nr. 32/44 g. Kdo. v. 14. 9. 44. übersandte Karte zu entnehmen.

b) b) H.K.L. wie bisher c) c) I/723 als Korpsreserve, Gen. Kdo. unmittelbar unterstellt. Sonst siehe Anlage zu Gen. Kdo. unmittelbar

unterstellt. Sonst siehe Anlage zu Gen. Kdo. Ia Nr. 32/44 g. Kdos. v. 14. 9. 44.

d) d) Siehe Anlage zu Gen. Kdo. Ia Nr. 32/44 g. Kdos. v. 14. 9. 44.

e) e) Siehe Anlage zu Gen. Kdo. Ia Nr. 32/44 g. Kdos. v. 14. 9. 44.

f) f) Halten der H.K.L. Verlegung der bei 85 und 346 I.D. eingesetzten Einheiten der 719 I.D. in neuen Abschnitt 719 I.D.

g) g) Bedeckt, nachmittags aufklärend, abends leicht bewölkt.

h) h) 4 Gefangene von 15 Schott. I.D.

Art. – Lage: wie bisher s. Paklage bei s. Pz. Jg. Abt. 559: 2 Jagd – Panther einsatzbereit.

Beurteilung der Lage: Allgemeiner Eindruck über Feindverhalten bestätigt Auffassung, dass der Feind in Antwerpen zunächst nichts unternehmen wird. Dahingegen verstärkt er z. Zt. durch Verschiebungen aus Richtung Antwerpen nach Osten seine Einbruchsstellen Gheel und Beeringen, die er nunmehr zu einen grossen Brückenkopf vereinigt hat. Panzeransammlungen im Raum Gheel. Generalkommando erwartet in Kürze Angriff gegen Abschnitt Chill ( 85 I.D. ). Aus Brückenkopf Broeseind wird Feind bestimmt in nordwestl. Richtung vorstossen, um die Gesamtstellung nördlich des Maas – Schelde – Kanals aufzurollen und gleichzeitig ein eigenes Festsetzen nördl. Des Antwerpen – Turnhout – Kanals zu vereiteln. Daher wird immer wieder um starken Schutz des linken Flügels des Generalkommandos im Raume Walkenswaard – Eersel – Postel – nördlich Lommel gebeten. Bei Umgruppierung 719 I.D. wird sich aus den stark mitgenommenen Teilen des II/Gren. – Rgt, 723 und II/Gren. Rgt. 723 eine neue Reserve um Poederle schaffen. Die Reserven werden aber meist zum Ausgleich örtlicher Einbrüche in die Front des Generalkommandos gebraucht werden. Einen wirksamen Schutz der gefährdeten linken Flanke des Generalkommandos bilden sie nicht. Anlage siehe Anlagenband v. 14. 9. 44 Feindlage siehe Planpause

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 15 September 1944

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02.00 Uhr:

Generalkommando befiehlt, im Zuge der allgemeinen Linie, Kanallauf - St. Leonard – Turnhout – Voorheide – Sudrand Walkenswaard – Leende – Beer usw. Ost von 719 I.D. und Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.) eine rückwärtige Stellung zu erkunden. Mit dem Ausbau ist sofort zu beginnen. Einzelheiten s. Anlage (B 223)

05.00 Uhr:

Morgenmeldung s. Anlage (A 286) 09.10 Uhr:

Anruf Obltn. Sprenger O1, Kampfgruppe Chill: 8.15 Uhr hat Engländer nach starker Art. – Vorbereitung nördl. Gheel über Kanal gesetzt. Fabrik und Kirche in Feindeshand. Der dort liegende Zug H. Gö. soll durch feindl. Artillerie zerschlagen sein. Gegenmassnahmen sind im Gange.

10.36 Uhr:

Meldet Generalleutnant Chill dem Kom. General den feindlichen Einbruch bei Aart mit sehr starken Art. – Feuer, und erheblichen Verlusten. III/Btl., Rgt von der Heydte am Kanal liesse sich durch Btl. Stephan nicht ablösen. General Chill schlagt vor, das III/Fsch. Rgt. von der Heydte als Rückhalt gegen feindlichen Durchbruch nach Casterle zu verschieben.

10.35 Uhr:

Teilt dasselbe der Kom. General dem Chef des Stabes Fsch. A.O.K. 1, Oberst Reinhard mit. Dieser will es dem O.B. vortragen.

10.45 Uhr:

Befiehlt der Kom. General dem Kdr. 719 I.D. Generalmajor Sievert, dass 1 – 2 Bttr. bei Aart unterstützen sollen. 10.50 Uhr:

Tragt, Hauptmann Kemper Ia/Arko 119 vor, dass die 4/1719 dafür schon Stellungswechsel gemacht hat. 11.25 Uhr:

Meldet Major Siefart Ia Gen. Kdo. dem Kom. General, Anruf des Armeechefs, dass General Student, O.B. Fsch. A.O.K. 1, Zuführung des III/ Fsch. Btl., Rgt. von der Heydte abgelehnt habe. (A 288)

11.30 Uhr:

Gibt der Kom. General diese Entscheidung an Generalleutnant Chill weiter. 11.33 Uhr:

Mittagsmeldung. s. Anlage (A 289) 12.25 Uhr:

Anruf Obltn. Bohm 01, 719 I.D. 1) 1) 11.20 Uhr 7 Feindpanzer an Strasse ostw. Bouwel in ostw. Richtung beobachtet. 2) 2) Seit 12.00 Uhr rege Jabotätigkeit im Abschnitt Kampfgruppe Bosselmann (Gren. Regt. 743)

14.10 Uhr:

Meldet Oberstleutnant Schuster, Ia Kampfgruppe Chill, dass sich die Lage bei Aart verschärft habe und der Engländer nach Art. – Vorbereitung über den Kanal herübergekommen sei und sich in Aart einen Brückenkopf geschaffen habe. Gegenmassnahmen: Das Btl. Wimmer zieht sich vom nicht angegriffenen linken Flügel 1 Kp. herüber. Der Div. – Kdr. hat Teile des II und II/ 723 eingesetzt. Um 14.20 Uhr wurde dem Fsch. A.O.K. 1, (Major Berlin) vom Chef des Stabes mitgeteilt, dass der Engländer einen Brückenkopf in Aart gebildet hat und nochmals darum gebeten, dass zur Stützung Kräfte vom A.O.K. 1 zur Verfügung gestellt werden.

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15.55 Uhr:

Abendmeldung s. Anlage (A 294) 16.20 Uhr:

Trifft der Kom. General auf Gef. Std. 719 I.D. in Merxplas ein und läst sich durch Generalmajor Sievers über die Lage orientieren. Gelegentlich der Aussprache befiehlt der Kom. General: 1) 1) dass Magenkranken – Btl. bei Generalkommando verbleibt. 2) 2) Dass auf linkem Flügel im Raum Gierrle, Art. Einsatz so zu erkunden ist, dass sie auf Casterle wirken kann.

Die beabsichtigte Weiterfahrt des Kom. General zur Front, musste infolge Tieffliegerangriffe und Ausfall eines Kfz. abgebrochen werden.

17.15 Uhr:

Gespräch mit Major Langlotz. Chef des Stabes fordert dringend, dass die 2 Pz. Jg. Kp. 719 und die 2 s. Flak – Bttr. die vom LXVII A.K. festgehalten werden, sofort dem Generalkommando zur Verfügung gestellt werden und im übrigen von LXVII A.K. freigegeben werden. Major Langlotz sagte zu, dass er dies dem Chef des Stabes vortragen werde und Bescheid geben würde. Gleichzeitig teilte Major Langlotz mit, dass es dem Gegner im Brückenkopf an der Brücke Heuvel, über den Maas – Schelde – Kanal, gelungen sei, mit 1 – 2 Kp. und etwa 20 Panzern auf das Nordufer zu gelangen. Es wird gebeten, dass die Kampfgruppe Chill mit der Gruppe Ackermann artilleristisch dorthin wirkt.

19.50 Uhr:

Befiehlt Generalkommando durch FS. die vom Kom. General schon mündliche Umgruppierung 719 I.D. s. Anlage (B 285)

21.30 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 8. s. Anlage. Tagesmeldung: ( Durchgegeben 20.40 Uhr)

a) a) Abschnitt 719 I.D. Feindliche Aufklärung entlang des Albert – Kanals im Abschnitt Massenhoven – Vierseldijk und aus Strasse Lierre – Nylen – Bowel nach Nordosten. Durch Nebel – und Leuchtzeichen wiederholt feindl. Übersetzversuche vorgetäuscht. Seit Mittag rege Jabo – Tätigkeit. Eigene Aufklärung bei Vierseldijk um 05.00 Uhr ohne Feindberührung. In diesem Raum kein feindl. Stellungsbau am Kanal festgestellt. Eigener Art.- Feuerüberfall mit 2 Bttr. um 14.40 Uhr auf Fort 2, 4 km ostwärts Antwerpen, (wahrscheinlich feindliche Bttr. – Stellung ). Abschnitt Kampfgruppe Chill: (85 I.D.) Mit starker Art. – Unterstützung drang Feind erneut 09.15 Uhr über Maas – Schelde – Kanal hartwestl. Turnhout nach Aart vor. Nach vorübergehendem Zurück werfen des Feindes am Kanal, hat Feind mit neuen Kräften Brückenkopf erweitert. Aart ging verloren. Einbruchstelle unter Einsatz letzter Reserven abgeriegelt. Mindestens 1 feindliches Inf. – Btl. nördl. Des Kanals angenommen. Starke feindl. Artillerie etwa 12 Bttr., unterstützen die Kräfte von Südufer des Kanals. Nach Gefangenenaussagen soll Stahlbrücke für Panzer über Kanal geführt werden, am 16. 9. daher Panzervorstoss erwartet. Eigenes zusammengefasstes Art. – Feuer auf Brückenkopf Aart, erheblicher Mun. – Verbrauch. I/Ers. – und Ausb. – Btl H. Gö. Hatte erhebliche Ausfälle, besonders an Offizieren. Zuführung neuer Kräfte erforderlich. Kampf um Brückenkopf Aart durch Wasserauslauf aus Maas – Schelde – Kanal erschwert, Überschwemmung besonders ostwärts der Strasse Aart – Casterle.

b) b) Wie bisher. Feindbrückenkopf bei Aart, dortiger Verlauf der H.K.L. noch nicht bekannt. c) c) I/A.R. 347 mit 1 und 4/A.R. 347 und Bttr. Forster Kampfgruppe Chill unterstellt. Ein Zug Pz. Jg. Kp. 719

vorübergehend 346 I.D. unterstellt, sonst Kp. in Verlegung in Div. Abschnitt.

d) d) Gren. Rgt. 723 und I/A.R. 1719 in Poederle; II/A.R. 1719 1 km südostw. Gef. St. Gren. Rgt. 743 im Raume St. Anto......... F.E.B. 1719, 2 km südl. Oostmalle, während der Nacht Verlegung nach Heieinde.

e) e) 719 I.D.:

F.E.B. 1719, Pz. J. Kp. 719 ohne 1 Zug in Rijckevorse G. R. 723: 2 Marschkp. In Poederle, G.R. 743: II./743 südostw. Halle; Kampfgruppe Buchholz, ( 7/43 und 7/860 )

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f) f) Halten der H.K.L., Bereinigung Brückenkopf Aart. g) g) Vormittags bedeckt, mittags aufheiternd, Wolkengrenze 1200 m.

h) h) 19.45 Uhr südl. Bouwel Feind – Bttr. erkannt, 4 Geschütze kal. Vermutlich 15 cm. Schussrichtung

wahrscheinlich Vorzelaar – Herenthals. Art. – Lage: 719 I.D.: 17 le, 11s., 85 I.D.: wie bisher. Lage bei s. Pz. Jg. Abt. 559: 1 Jagd – Panther einsatzbereit. Lagebeurteilung: Der Lagebeurteilung vom 14. 9. 44 ist nicht hinzuzufügen. Der Druck des Feindes aus dem Brückenkopf Boeseind in nordwestl. Richtung bestätigt die gestern zum Ausdruck gebrachte Auffassung des Gen. Kdos., dass Feind das Besteben hat, unsere Stellung am Maas – Schelde – Kanal und dem Turnhout – Antwerpen Kanal auszuflankieren. Der Stoss über dem Kanal bei Aart – dort jetzt sicher 1 Btl. auf Nordufer, unterstützt durch mindest 12 Bttr. auf dem Sudufer- dient dem Zweck, frontal unsere Kräfte zu binden und wird über Casterle Richtung Sr. Leonard – Turnhout Führen mit dem Ziel, sich mit den aus Brückenkopf Broeseind vorstossenden Feindkräften zu vereinigen. Nach wie vor wird Schwerpunk Feindangriffs aus eigenem linken Flügel erwartet, in erster Linie also die Kampfgruppe Chill treffen. Diese hat ihre letzten Reserven im Brückenkopf Aart eingesetzt. Gen. Kdo. hat nur das schwache 1/&23 in Heysijde westl. Turnhout als Korps – Reserve zur Verfügung. 719 I.D. ist Umgruppierung ihrer Kräfte in ostw. Richtung befohlen, nämlich F.E.B. 1719 von Gegend südl. Ostmalle nach Gegend südl. Turnhout. 2 Kpn. Gren. Rgt. 723 von Poederle Richtung 3 km nordostw. Herenthals; 6/A.R. 1719 auf linkem Flügel des Div. Abschnittes Gegend um Lille. Der Art. – Munitions – Nachschub ist sehr schwach und für einen Grosskampf nicht ausreichend. Gen. Kdo. bittet um Kräftezuführung für Kampfgruppe Chill und in den gestern gemeldeten Raum. Anlagen siehe Anlagenband vom 15. 9. 44. Feindlage siehe Planpause.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 16 September 1944 05.30 Uhr: Morgenmeldung. s. Anlage (A 302) 06.10 Uhr: Vormittagsmeldung. s. Anlage (A 303) 11.25 Uhr: Mittagsmeldung. s. Anlage (A 304) 11.45 Uhr:

Mitteilung des Generalkommandos an die unterstellten Einheiten über Regelung des Zivilverkehrs in grenzpolizeilicher -, vor allem abwehrmassiger Hinsicht entlang der niederländischen – belgischen Grenze. S. Anlage (A 305)

13.00 Uhr: Ausgang Korps – Befehl Nr. 10: Korps – Reserve. s. Anlage. (A 306) 13.10 Uhr:

Anruf Oberstleutnant Schuster Ia der 85 I.D., dass der Angriff des Btl. Wimmer nicht mehr weiter vorwärts kommt, dass im Gegenteil der Engländer zu Gegenstössen angetreten ist und der augenblickliche Stand im Abschnitt des Btl. Wimmer so ist wie vor 24 Stunden. III/Gren. Rgt. 723 ist ostwärts von Btl. Wimmer zur Verlängerung des Flügels eingesetzt. Die Division meldet, dass sie keine Reserven mehr hat. Der gesamte Stab Uecker, nämlich Oberstleutnant Uecker, der Adjutant und 1 Major sind durch Jabo- Angriff ausgefallen.

15.00 Uhr:

44

Eingang Befehl, Fsch. A.O.K. 1: General z.b.V. 2 wird mit sofortiger Wirkung mit allen am Wilhelmine – Kanal eingesetzten Kräften dem Gen. Kdo. LXXXVIII A.K. unterstellt. Einzelheiten s. Anlage (B 287)

15.00 Uhr:

Von Fsch. A.O.K. 1, Eingang eines Schreibens von Generalfeldmarschall von Rundstedt über wilde Fahrerei von Kfz. unter Ausserachtlassung aller Verkehrsbestimmungen. s. Anlage (A 307)

15.50 Uhr:

Abendmeldung. s. Anlage (A 309) 16.25 Uhr:

Gespräch Kom. General mit Generalleutnant Chill. Generalleutnant Chill meldet über die Lage im Brückenkopf Aart, dass ein weiteres Vordringen des Btl. Wimmer nicht mehr möglich sei, dass nunmehr der Befehl gegeben sei, den nördlich des Kanals befindlichen Engländer abzuriegeln. Um Kräfte zu sparen, hat sich der rechte Flügel des II/Fsch. Jg. Rgt, 1 nach Westen abgesetzt, um dadurch noch 1 Kp. freizubekommen. Die Restteile des II und III. Gren. Rgt. 723 stehen in einer Riegelstellung nördlich von Casterle, desgleichen 2 Kpn. Des III/Fsch. Ers. und Ausb. Rgt. H. Gö., die aus Rekruten bestehen. Generalleutnant Chill meldet, dass es ihm geglückt sei, mit 12 Bttr. das Feuer auf den Brückenkopf von Aart zu lenken und dadurch ein weiteres Vorgehen des Engländers zu verhindern. Absicht des Generals Chill: Abriegeln der in Aart befindlichen Engländer und durch Artillerie – Feuer und durch Stosstruppunternehmungen dauernd zu beschäftigen. Generalleutnant Chill meldet, dass die Kräfte des Btl. Wimmer durch Verluste derart zermürbt sind, dass ein längeres Halten als 48 Stunden nicht möglich sei. Er fragt an, ob er die vom Oberbefehlshaber Generaloberst Student, zugesagten Ersatzkräfte bekommen könnte.

16.32 Uhr:

Gibt der Chef des Stabes diese Orientierung dem Chef des Stabes / Fsch. A.O.K. 1 weiter. Dieser nimmt sie zur Kenntnis und erwidert, dass es vorläufig Aufgabe des Korps sei, die Kanalstellung zu halten.

20.00 Uhr:

Fsch. A.O.K. 1, hat Oberst Greve als Auffangstab des A.O.K. zur Verfügung gestellt. Als Standort wird Turnhout bestimmt. Einzelheiten s. Anlage (A 310)

21.00 Uhr:

Mitteilung des Generalkommandos an die unterstellten Truppenteile. Im Armeebereich wurden durch Truppenteile, Stellungsabschnitte aufgegeben auf Anforderung eines Hautmannes und eines Oberfähnrichs. Die im Stellungsabschnitt mit Fahrrädern entlang fuhren, die Truppe solle sich sofort aus der Stellung absetzen. Es ist damit zu rechnen, dass es sich hierbei um Feindagenten handelt. Alle Kommandeure sind sofort von dem Vorfall in Kenntnis zu setzen. Es sind Massnahmen zu treffen, dass sich derartige Vorfalle nicht wiederholen.

22.00 Uhr:

Anruf Generalleutnant Chill, der meldete, dass mit Stossgruppen wesentliche Teile des Brückenkopfes bei Aart bereinigt wurden. Der Feind sitzt jedoch noch in der Kirche und in der Betonfabrik. Nach Meldung von der B – Stelle ist dem Feinde keinerlei Brückenschlag gelungen. Gegner benutzt eine kleine, mit Drahtseilen hin und her gezogene Fähre, auf der er kleine Fahrzeuge für die in der Fabrik befindlichen Kräfte herüberbefördert. Generalleutnant Chill hat die Hoffnung, dass es ihm glückt, den Brückenkopf noch weiter zu bereinigen. Er weist jedoch darauf hin, dass Btl. Wimmer stark angegriffen ist, und dass ein erneuter Angriff frischer Kräfte wahrscheinlich nicht abgeschlagen werden kann. Ferner bittet er um Einsatz von Fliegern gegen die Brückenstelle.

22.10 Uhr:

Chef des Stabes gibt um 22.10 Uhr diese Meldung an den Ia/ Fsch. AOK 1, Major Berlin, weiter und meldet gleichzeitig, dass sich das Generalkommando entschlossen hat, das Korps – Reseve – Btl. 1?723, in die Gegend nordwestlich Turnhout, in das Waldstück ostwärts Klein Rees so zu entsenden, dass es um 07.00 Uhr am 16. 9. bereitgestellt ist. Befehl s. Anlage.

22.30 Uhr:

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Befehl an das I/Gren.- Rgt. 723, dass es Korps-Reserve wird. Einzelheiten s. Anlage (B 288)

Tagesmeldung vom 16. 9. 44. (Durchgegeben 20.50 Uhr) a) a) Abschnitt 719 I.D.:

Auf Strasse südlich Albert – Kanal anhaltende fdl. Mot – Bewegungen von West nach Ost. Jabo-Angriff auf 4/A.R. 1719 und Art. –Feuer auf 2/A.R. 1719. Keine Ausfälle. Abends 15. 9., 10 Min. Vernichtungsfeuer mit 2 Bttr. auf Feind im Brückenkopf Aart. Während der Nacht Störungsfeuer mit 1 Bttr. auf Fabrikgelände 2 km südostwärts Herenthals. Maschinenwerk der Schleuse Wyneghem von eigenen Truppenpionieren gesprengt. Eigene Aufklärung stellt Schanzarbeiten 2 km südlich Albert –Kanal bei Viersel fest. Abschnitt Kampfgruppe Chill: (85 I.D.) Wechselvolle Kämpfe um Brückenkopf Aart halten an. 15 schottische I.D. kämpft zäh und verbissen. Beseitigung des Brückenkopfes nur mit guter, kampferprobter Truppe möglich. Auf Feindseite mindestens 2 le. Und 1 s. Art. –Abt. Feindliches Art. –Feuer wurde schwächer, Munitionsmangel angenommen. Gegen 09.00 Uhr fdl. Stosstrupp in Stärke von 30 Mann an Schleuse 3 km südwestlich Desschel abgewiesen. Eigenes zusammengefasstes Art. – Feuer auf Stellung und Bereitstellungsräume im Brückenkopf Aart. Verlust auf beiden Seiten schwer. Zuführung von Reserven erforderlich, da Feind neue Kräfte zur Erweiterung des Brückenkopfes zuführen wird . Im gesamten Korps – Abschnitt rege Jabo-Tatigkeit.

b) b) H.K.L. wie bisher. c) c) 1 Zug Pz. Jg. Kp. 719 ( bisher bei 346 I.D.), dem 1/Gren. –Rgt. 723 unterstellt. Stab Pi – Btl. 347 mit 2 /Pi-

Btl. 347 der 85 I.D unterstellt

d) d) F.E.B. 1719 in Heiende, F.E.B. 347 in Voorheide.

e) e) Korps: I/723 mit 1 Zg. Pz. Jg. Kp. 719, schwache Teile F.E.B. 347 in Voorheide Div.: 719 I.D. : F.E.B. 1719, Rgt.: Gr. –Rgt. 723: 3 Marsch- Kp. in Poederle Gr. –Rgt. 743: III/Gren. Rgt. 743 Kampfgruppe Buchholz: Stab Sicherungs-Rgt. 772 mit 2/772, 7/743 und 7/860

f) f) Halten der H.K.L., Bereinigung Brückenkopf Aart. g) g) Bewölkt, mittags aufheiternd.

h) h) 27 Gefangene. Nach Gefangenenaussagen dienen auf Südseite des Maas – Schelde – Kanals eingesetzte le.

Flakscheinwerfer, die am 15. 9. von 21.30 bis 16. 9. 03.00 ständig in Ost – west – Richtung mit 45o Erhöhung geschwenkt wurden, zur Erhellung des Geländes zwecks baulicher Massnahmen eigener Bewegungen in der H.K.L. Artillerie – Lage: 719 I.D.: 12 le, 11 s. Kampfgruppe Chill ( 85 I.D. ): 17 le. 10 s. Beurteilung der Lage: Die Beurteilung der Lage vom 14. und 15. 9. 44 wird aufrecht erhalten. Angriffe des Feindes scheinbar noch verzögert infolge der Rückschläge, die er am Brückenkopf Aart erhalten hat; hier hat die Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.) durch immer wieder vorgeführte - Angriffe, die zum Teil bis zum Kanal führten, einen Brückenschlag des Feindes bisher verhindern können. Das dort eingesetzte I/Fasch. Ers. u. Ausb. Rgt. H. Gö. ist jedoch durch die kämpfe der letzten 48 Stunden stark angeschlagen, viele Führer und Unterführer sind ausgefallen. Die jungen Rekruten des Btl. sind für weitere Angriffsunternehmungen nicht mehr geeignet. Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.) schafft sich durch Strecken der Front des I/Fasch. Jg. Rgt. 2 geringe neue Reserven, ist aber nur noch in der Lage, abzuriegeln, wenn nicht neue Kräfte zugeführt werden. Die südlich Casterle stehenden, von den Kämpfen im Brückenkopf Beeringen angeschlagenen schwachen Teile des II und III/Gren. Rgt. 723 bilden nördl. Des 1/Fsch. Ers. u. Ausb. Rgt. H. Gö. Einen zweiten Riegel, um etwa durchbrechenden Feind aufzufangen. Es kommt jetzt darauf an die Ausdehnung des Brückenkopfes bei Aart sowie einen Brückenschlag über den Kanal solange wie möglich zu verhindern.

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Das Generalkommando glaubt, dass der Grossangriff einsetzt, sobald es den Engländer gelungen ist, stärkere Panzerkräfte auf das Nordufer des Kanals zu bringen. Infolgedessen hat Kampfgruppe Chill ( 85 I.D. ) Befehl, weitere Ausdehnung des Brückenkopfes und Brückenschlag über den Kanal zu verhindern. Hierzu abriegeln und verteidigen mit Stosstruppunternehmen gegen die fdl. Stellungen sowie Zusammenfassung der gesamten Artillerie ( 12 Batterien ) auf den Brückenkopf und etwaige Brückenstellen. Auf die Schwierigkeiten in der Munitionierung der Artillerie ist heute bereits in einem Sonderschreiben hingewiesen worden. Der Mun. – Nachschub für s. F.H. 414 (f) muss aus der Küstenverteidigung des ndl, Raumes herausgezogen werden. Wenn dieser Vorrat erschöpft ist, stockt vermutlich der ganze Nachschub an dieser Munition wegen Ausfalls der franz. Fabrikation. Anlagen siehe Anlageband v. 16. 9. 44 Feindlage siehe Planpause.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 17 September 1944 05.15 Uhr:

Morgenmeldung. s. Anlage (A 316) 08.00 Uhr:

Abfahrt des Kom. Generals zur Front. Der Kom. General bespricht auf Gef. Std. der Kampfgruppe Dreyer die Lage und orientiert sich persönlich im Gelände auf dem Gef. Std. der Kampfgruppe Wimmer nördl. Aart über Feindlage im Brückenkopf. Auf der Rückfahrt bespricht der Kom. General mit Ia der Kampfgruppe Chill die Kampfführung. Im Anschluss daran mit Kdr. Feld -Ers.-Btl. 347 in Voorheide, Einsatz und Umgliederung des Feld –Ers. –Btl. Einzelheiten der Besichtigungsfahrt s. Anl. (A 317)

10.30 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 9. s. Anlage (A 318) 11.15 Uhr:

Mittagsmeldung. s. Anlage (A 319) 14.00 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 12 s. Anlage (B 290) 14.00 Uhr:

Anruf Oberstleutnant Schuster Ia/Kampfgruppe Chill, dass um 13.40 Uhr 40 Grossraumtransporter den Raum überflogen hätten Richtung Eindhoven. 1 Maschine wurde abgeschossen.

14.00 Uhr:

Im gesamten Befehlsbereich zwischen 14.00 Uhr – 15.00 Uhr Ein- und Ausflug starker Transportflieger-verbände mit Jagdschutz.

15.45 Uhr:

Befehl an Feld –Ers. –Btl. 347. s. Anlage (A 321) 16.13 Uhr:

Anruf Hptm. Zeller, Flak – Brig. 18. Um 16.56 Uhr Vormarsch von 1-2 Blt. Auf Oedenrode nordostw. Best Schwere Gr. W. Feuer auf Ortseingang Son. Dortige schwere Flak –Bttr. im Kampf mit etwa 1 feindl. Btl. (A 322)

16.20 Uhr:

Abendmeldung. s. Anlage (A 323)

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16.40 Uhr:

Generalkommando erhalt von den, der Wach-Kp. angesetzten Spähtrupp erste Meldung. s. Anlage 16.45 Uhr:

Anruf Hptm. Zeller, Flak-Brig. 18. Stärkere Feindkräfte ostw. Strasse Best – nördl. Des Kanals im Vorgehen nach Westen.

17.00 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 11. s. Anlage (B 291) 17.30 Uhr:

Ausgang Befehl, Gen. Kdo. an Oberst Böhmer Kdr. des Pol. Sich. Rgt. III. S. Anlage (A 325) 17.45 Uhr:

Der Kom. General befiehlt dem Kommandanten der Brücken über Wilhelmina – Kanal bei Oirschott und 1 km nördl. Brest sind nur auf schriftlichen Befehl des Generalkommandos zu sprengen. Sie sind bis zum letzten Mann zu verteidigen (A 326)

18.10 Uhr:

Anruf von Obltn. Carstensen, 18 Flak – Brig. Geringe Feindkräfte an Strassenkreuz, Strasse Hertogenbosch – Eindhoven, Strasse Best – Oedenrode, Feind versucht nördl, zu umgehen. Stab 428 hält. In kürze Eintreffen von 2 Pol. – Kp. zum Freikämpfen von Best.

19.25 Uhr:

Anruf Ordz. Off.- O.B.

1.) 1.) 101 amerk. Luftld. – Div. hat den Auftrag, die Übergänge bei Son – St. Oedenrode und Veghtel in Besitz zu nehmen und für die vorstossenden engl. Heerestruppen (Garde – Pz. – Div., 50 I.D. und 43 I.D.) offen zu halten. Die Letzteren Stossen auf Eindhoven vor.

2.) 2.) Maas – Schelde – Kanal ist unbedingt zu halten. 3.) 3.) Kampfgruppe Walther hat hierzu den entscheidenden Auftrag, den Stoss des Gegners in den jetzigen

Stellungen abzuwehren und damit eine Verbindung der feindl. Luftlandetruppen mit den Erdtruppen zu verhindern.

4.) 4.) Gegen die feindl. Luftlandetruppen sind durch die Armee Sonderkräfte angesetzt. Btl. “ H. Gö. “ in Son

wird mit sofortiger Wirkung der Kampfgruppe Walther unterstellt mit dem Auftrag, die von ihnen besetzte Brücke unter allen Umständen zu halten und den Feind zu vernichten.

5.) 5.) 59 I.D. befindet sich in Zuführung nach Tilburg als Armee – Reserve. Absicht: Einsatz zum FreikAmpfen

des rückwärtigen Raumes von Luftlandetruppen. 6.) 6.) Gegen die Luftlande – Kräfte im Hinterland ( Raum um Nijmegen ) sind von der H. Gr. B. stärkere Kräfte

eingesetzt. Ein Grund zur Änderung der bisherigen Kampfführung besteht nicht.

20.14 Uhr:

Anruf Lt. Wöll, Flak – Brig. 18 Flak – Abt. 424 in Best meldet: Strassenkreuzung der Strasse Boxtel – Eindhoven und Strasse Oedenrode durch Stab und Einsatz eines 2 cm Flakgeschützes frei gekämpft. Strasse Boxtel – Eindhoven in eigener Hand Fallschirmjäger verständigen sich durch kurzes Winken mit rotem Tuch.

20.45 Uhr: Gibt der Kom. General über Ordonnanz – Offizier Feld –Ers. –Btl. 347 folgenden Befehl:

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1.) 1.) Feld –Ers. Btl. 347 gewinnt noch in der Nacht vom 17./18. 9. 44 die Chaussee Eindhoven – Boxtel beiderseits Steenweg.

2.) 2.) Das Btl. verhindert im Zusammenwirken mit I/Pol. –Sich. Rgt. III ein feindl. Vorgehen nach Westen und

gegen Kanalbrücke südl. Steenweg und hält sich bereit, am 18. 9. früh den luftgelandeten Gegner anzugreifen und zu vernichten.

3.) 3.) Tatkräftige Aufklärung: Rechte Grenze entlang Kanal auf Son. Linke Grenze über Fleut in Richtung St.

Oedenrode.

4.) 4.) Eintreffen in Steenweg ist dem Generalkommando zu melden. 22.10 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 12A . s. Anlage (A 328) 22.30 Uhr:

Folgender Befehl an Oberst Böhmer, Kdr. Pol. Sich. Rgt. III, fernmündlich durch Major i.G. Siefart:

Verst. I/Gren. Rgt. 723 ist nicht zur Sicherung der Tilburgerbrücken einzusetzen sondern unverzüglich über Moergestel nach Oirschott in Marsch zu setzen. Meldung des Führers an Kirche Oirschott bei Kdr. Gren. Rgt. 723. Die Brücken bei Tilburg sind durch die bisherigen Besatzungen wieder zu übernehmen. Meldung der Durchführung an Gen. Kdo.

23.15 Uhr:

Befehl an Oberst Böhmer über Schaltstelle Tilburg: Eisenbahnbrücke Tilburg darf unter keinen Umständen gesprengt werden, da wichtige Truppentransporte aus Gegend Bergen op Zoom laufen.

23.55 Uhr:

Ausgang Wochenmeldung an Fsch. A.O.K. 1 s. Anlage (B 292) Tagesmeldung: ( Durchgegeben 20.30 Uhr ) a) a) Abschnitt 719 I.D.:

Feindl. Übersetzversuch bei Grobbendonck am 16. 9. 1944, 23.00 Uhr abgewiesen. Schwächere beiderseitige Art. –Tätigkeit. Bouwel nach eigenen Aufklärungsergebnissen stark feindbesetzt. Feindansammlungen im Raum Wyneghem – südl. Oeleghem vermutet. Abschnitt Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.) Wechselvolle örtl. Kämpfe im Brückenkopf Aart. Lage im Div. –Abschnitt sonst unverändert. I, gesamten Befehlsbereich des Gen. –Kdo. zwischen 14.00 Uhr und 15.00 Uhr Ein- und Ausflüge starker Transportfliegerverbände. Absprung von mindestens 2 – 3 feindl. Fallschirmjäger – Btl. im Raum Best – St. Oedenrode – Son (Sonsche – Heide). Kanal- und Eisenbahnbrücke südl. Best gesprengt oder in eigener Hand. Gegenangriff mit rasch herangeführten Truppenteilen ist eingeleitet.

b) b) Wie bisher. c) c) Wie bisher. d) d) Stab G. R. 723 mit verst. I/723 in Zuführung nach Goirle, F.E.B. 347 in Zuführung nach Oirschott.

e) e) Rgt: G.R. 723: Neues III/723 ohne 1 Kp., sonst wie bisher. f) f) Halten der H.K.L. Aufklärung südl. Albert – Kanal im Abschnitt 719 I.D., Vernichtung der im Raum Best –

St. Oedenrode – Son gelandeten Fallschirmjäger, Einengen Brückenkopf Aart. g) g) Morgens dunstig, dann aufheiternd, nachmittags zunehmende Bewölkung. h) h) 5 Gefangene, Abschuss zweier Transportmaschine

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Art. Lage: 719 I.D.: 12 le., 11 s.: 85 I.D. 15 le., 10 s. In kurzfristiger Instandsetzung: 1 le. In langfristiger 1 le. Einsatzbereite Pantherjäger: 2. Beurteilung der Lage: In den frühen Nachmittagsstunden landeten im Raum Son – St. Oedenrode – Best nördl. Des Wilhelmina – Kanals starke fdl. Fallschirmjäger-truppen. Nach Aussagen von Gefangenen handelt es sich um das 506 amerik. Inf. Rgt. Artillerie sollen diese Truppen nicht bei sich haben. Um 18.00 Uhr erreichen Teile dieser Truppen Best und das Waldchen westl. Von Best, sie überschritten die Strasse Boxtel – Best mit kleinen Spitzen gegen 19.00 Uhr in Westl. Richtung. Kampfgruppe Chill ( 85 I.D. ) meldet um 19.37 Uhr, dass Feind mit starken Kräften aus dem Brückenkopf Aart angegriffen hat, dass er aber zurückgeschlagen wurde. Die Div. rechnet mit Anbruch der Dunkelheit mit weiteren Angriffen. Im übrigen Abschnitt der Div. und bei der 719 I.D. herrscht Ruhe. Zweifellos greift der Feind am 18. u. 19. 9. 44 frontal an mit Ziel, sich den nördlich des Wilhelmina – Kanals gelandeten Kräften zu vereinigen. Das Generalkommando wird die Stellungen am Albert – und Maas –Schelde Kanal halten und wird den nördl. des Wilhelmina –Kanals gelandeten Feind angreifen und vernichten. Das Generalkommando stellt sich im ganzen Abschnitt auf einen Grosskampf ein. Anlagen siehe Anlageband v. 17. 9. 44. Feindlage siehe Planpause.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 18 September 1944 02.00 Uhr:

Anruf Flak – Brigade 18: Brücke Son feindbesetzt, Brücke Best in eigener Hand.

02.35 Uhr:

Anruf Oberstleutnant Schuster Ia 85 I.D. Rgt. Heydte meldet: Übersetzversuch mit starken Kräften auf breiter Front zwischen zerstörter Brücke Lommel – Luistgeestel und Brücke 1500 m ostwärts. Gleichzeitig Angriff auf Brückenkopf westlich davon. Stellung mit vorhandenen schwachen Kräften nur noch kurze Zeit zu halten. Gefahr eines Durchbruches nach Postel und linker Flanke davon. Rgt. erbittet Befehle.

04.15 Uhr:

Anruf des Chef des Stabes des Fach. A.O.K. 1, Oberst Reinhard: Nach Rücksprache mit dem Chef des Stabes der Heeresgruppe, Generalleutnant Krebs, ist kein Zweifel darüber, dass der Feind durchgebrochen ist. Irgendwelche Rückwärtsbewegungen können eine Änderung der Lage nicht herbeiführen, deshalb muss unter allen Umständen gehalten werden. Es werden zugeführt und dem Generalkommando unterstellt werden: Auf dem linken Flügel die 711 I.D. und die 59 I.D. Die 59 I.D. um Boxtel – Tilburg, die 711 I.D. wahrscheinlich in Raum Eindhoven und südwestlich. Generalkommando hat sich darauf einzustellen, dass ihr diese Teile unterstellt werden. Es kommt jetzt darauf an, dass der Durchbruch möglichst eng abgeriegelt wird, dazu evtl. Halten der Linie Leugstgestel – Bergeijk. Rgt. v. d. Heydte wird den Generalkommando unterstellt, weil es keine Verbindung mehr zur Div. Walther hat.

04.30 Uhr:

Chef des Stabes teilt dem Ia der Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.) mit, dass Rgt. v. d. Heydte unterstellt sei, da die Verbindung des Rgt. mit der Div. Walther abgerissen ist. Div. Walther wird südlich von Eindhoven eine neue Abwehrfront aufbauen. Es kommt darauf an, dass die Durchbruchsöffnung aus dem Brückenkopf so eng wie möglich gehalten wird und dass das Rgt. v. d. Heydte seine Stellungen so lange wie möglich hält; wenn es nicht mehr halten kann, ausweichen auf Linie Leugstgestel – Bergeijk, und das Kampfgruppe Chill so viel wie möglich ihre Kräfte auf dem linken Flügel führt. Feld – Ers. Btl. 1719 um Rovels wird der Kampfgruppe Chill unterstellt. Gleichzeitig meldet Oberstleutnant Schuster, dass Flakkampftrupps an die Brücken des Turnhout – Antwerpen – Kanals gestellt werden.

04.45 Uhr:

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erhält 719 I.D. Befehl, dass das Feld –Ers. Btl. 1719 der Kampfgruppe Chill unterstellt sei. Verbindungs- Offizier sofort zum Gef. Stand der Kampfgruppe Chill

05.30 Uhr:

Morgenmeldung. s. Anlage (A 333) 08.25 Uhr:

Meldet der Ia der Kampfgruppe Chill, Oberstleutnant Schuster, dass das Rgt. von der Heydte in seinem Brückenkopf von Süden und Norden durchbrochen worden ist und von feindlichen Panzern aufgerollt sei. Oberst von der Heydte hat Befehl gegeben, dass sich das Rgt. zurückzieht auf den Kanal, der von Ruestdorp nach Bladel führt, linker Flügel in Bladel. Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.) führt das Feld –Ers. -Btl. 1719 nach Bladel und unterstellt Feld –Ers. -Btl. 1719 und die Pi-Gruppe Dieringer dem Oberst von der Heydte.

08.30 Uhr:

Diese Meldung gibt der Chef des Stabes an Oberst Reinhard, Chef des Stabes / Fsch. A.O.K. 1, weiter. 08.36 Uhr:

Befehl an 719 I.D. (Major Jahnke) :

1.) 1.) Orientierung über die Lage, 2.) 2.) III/Gren. –Rgt. 743 mit 1 Bttr. und Paks rückt sofort nach Raevels und bleibt zunächst zur Verfügung der 719

I.D. Auftrag: Flanke und Rücken der Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.) und der 719 I.D. zu sichern und Verbindung aufzunehmen. Linker Flügel in Bladel.

08.50 Uhr:

Gibt Kom. General dem General z.b.V., Oberst von Hoffmann, den Befehl, sich sofort von der Verteidigungsfähigkeit der Kanalbrücken von südlich Moergestel bis Tilburg (einschl.) zu überzeugen und dem Kampfkommandanten von Tilburg den Befehl zu geben, unter allen Umständen die Übergange von Tilburg mit seiner Besatzung zu sicheren und zur Panzerabwehr einzurichten.

08.52 Uhr:

Kommandierender General spricht mit Kommandeur Kampfgruppe Chill, Generalleutnant Chill, und befiehlt, dass das Rgt. von der Heydte scharf in die Hand zu nehmen ist. Es wird ausdrücklich bemerkt, dass der Oberst von der Heydte einen selbständigen Entschluss zum Zurückgehen nicht fassen darf. Generalleutnant Chill antwortet, dass er erst gestern abend Rgt. von der Heydte unterstellt bekommen habe, und dass er zu ihm hinfahren würde, um sich über die Verhältnisse dort zu unterrichten.

10.45 Uhr:

Anruf Oberleutnant Garstensen, 18 Flak-Brig. 1.) 1.) Stand des Angriffes von Best auf Son, um 9.05 Uhr: Angriff von Best nach Osten mit

linkem Flügel gut voranschreitend, Raumgewinn etwa 1 km; auf rechtem Flügel harter Feindwiderstand, beim Gegner Einsatz von Scharfschützen und MG’s. Raumgewinn hier etwa 100 m.

2.) 2.) Panzerspitzen um 10.20 Uhr vor Aalst. 11.30 Uhr:

Gren. –Rgt. 723 gibt eine Lageorientierung. S. Anlage 11.40 Uhr:

Anruf Lt. Wöll, 18 Flak – Brigade: Kampfgruppe Köppel meldet (südlich Eindhoven eingesetzt): Panzer umgehen von Aalst über Waalre nach Meerveldhoven 11.23 Uhr.

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11.45 Uhr:

Anruf Oberst Reinhard, Chef des Stabes des Fsch. A.O.K. 1: 59 I.D. wird Generalkommando unterstell, ebenso Teile der Kampfgruppe Ewald (Fsch.- Jg. – Btl.), z. Zt. westlich Strasse Walkenswaard – Hechtel. Es kommt für Generalkommando LXXXVIII A.K. darauf an, den Feindeinbruch möglichst ostwärts abzuriegeln.

LXXXVI A.K., dem 107 Pz. –Brigade unterstellt wird, hat Auftrag, mit der unterstellten Kampfgruppe Walther ostwärts der Strasse zwischen Walkenwaart und Kanal abzuriegeln und mit Pz. –Brigade über Helmond – Eindhoven nach Süden stossend, um Einbruchsraum von Norden einzuengen. 59 I.D. ist durch Generalkommando LXXXVIII A.K. unverzüglich zum Angriff gegen luftgelandeten Feind in Gegend Son - St. Oedenrode – Vechel einzusetzen. 59 I.D. wird in den Raum Tilburg – Boxtel vorgefahren. 1 Transport ( 1 Inf. –Rgt. Füs. –Btl.), Fussteile ohne schwere Waffen. Artillerie kommt voraussichtlich am Nachmittag. Munitionslage schwierig. Die z. Zt. im Angriff befindlichen Kräfte Ewald werden dem Generalkommando LXXXVIII A.K. unterstellt. Es ist 1 Kampfgruppe im Angriff auf Vechtel, nördlich des Kanals.

12.05 Uhr:

Mittagsmeldung. s. Anlage (A 340) 12.07 Uhr:

Truppen Gren. –Rgt. III/743, dazu 1 Pak-Zug und 1 Bttr., wird Kampfgruppe Chill unterstellt. Das Btl. ist bei Hapert so einzusetzen, dass feindl. Vorstoss von Osten nach Westen verhindert wird. III/743 z. Zt. in Gegend Raevels.

12.40 Uhr:

Befehl des Gen. –Kdos. Über Sprengung von Brücken. S. Anlage ( A 342) 13.00 Uhr:

Befehl Major Berlin, Fsch. A.O.K. 1: Brücke Best sofort sprengen. Rückfrage Ia/Gen. –Kdo: Dort 2 Brücken. Soll Eisenbahn- und Strassenbrücke gesprengt werden ? Antwort Major Berlin: Jawohl, beide.

13.15 Uhr:

Befehl Major Berlin, Fsch. A.O.K. 1, weitergegeben durch Funkspruch an Gren. –Rgt. 723 13.18 Uhr:

Anruf Lt. Wöll, 18 Flak – Brigade: Flak – Kampfgruppe Köppel meldet: Feind im Norden von Eindhoven eingedrungen Strassenkämpfe. Einheit weiter nicht mehr zu erreichen, heranführen von Infanterie – Verstärkung ausgeschlossen. Pak – Abt. Grunewald erbittet durch Armee weiteren Befehl .............. ( Telefongespräch abgerissen )

13.55 Uhr:

Ausgang Korps – Befehl Nr. 13. s. Anlage ( C 228) 15.00 Uhr:

Anruf Obltn. Wagner, 719 I.D. 14.15 Uhr etwa 300 Lastensegler in ostw. Richtung an Kanal entlang fliegend gesichtet. Lastensegler fliegen in Verbände zu 50 Maschinen.

15.00 Uhr:

Anruf Obltn. Höller, 85 I.D. 14.35 Uhr eine Maschine nach NO aus fliegenden Verbänden gebrannt und 20 Fallschirmjäger abgesprungen in Gegend la Colonie. Bisher etwa 200 Maschinen DB 7 Richtung Eindhoven. 20 km ostw. Rethy ( Gegend la Colonie ) sollen aus allen überfliegenden Verbänden Fallschirmjäger abgesprungen sein. In gleicher Richtung wie bisher 100 Lastensegler im Anflug.

15.00 Uhr:

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Mündlicher Befehl des Chef des Generalstabes an den 1 Generalstabsoffizier der 59 I.D.: 1.) 1.) Feindliche Luftlandetruppen (101 amer. Rgt.) im Raume St. Oedenrode – Best – Son und bei Vechtel. 2.) 2.) Es sind gegen diesen Feind eingesetzt:

a) a) Kampfgruppe Rink ( Feld-Ers. –Btl. 347, 1/723, I/Pol. Sich. Rgt. III mit Teilen von mehreren Flak – Bttr.) im Raume Best – Steenweg.

b) b) 1 – 1 ½ Flak – Bttr. südlich Boxtel. c) c) Fsch. –Jg. –Btl. Ewald, z. Zt. im Vorgehen von Schijndel auf St. Oedenrode. d) d) 1 Fsch. –Jg. –Btl, im Vorgehen von ‚s Hertogenbosch nach Vechtel.

3.) 3.) Der Angriff der Kampfgruppe Rink kam nach Anfangserfolgen zum Stocken. Rechter Flügel Kampfgruppe Rink wurde von überlegenen Kräften angegriffen und bei Best zurückgedrängt. Fsch. –Jg. –Btl. Ewald hat Bahn Boxtel – Vechtel nach Süden überschritten. Von Fsch. –Jg. –Btl. nördlich des Kanals das im Vorgehen auf Vechtel ist, fehlen nähere Meldungen.

4.) 4.) 59 I.D. im Raume Tilburg – Boxtel in Ausladung begriffen, übernimmt Befehl über alle unter 2a – d

genannten Truppen, greift den Feind im Raume Son – St. Oedenrode – Best möglichst schnell an und vernichtet ihn. Beging des Angriffs und laufendes Fortschreiten sind dem Generalkommando zu melden.

5.) 5.) Die 59 I.D. erhalt Munition und Verpflegung nach besonderer Anordnung des Qu/Gen/ -Kdo. zugeführt.

6.) 6.) 59 I.D. stellt sofort im Einvernehmen mit Nafü / Gen. – Kdo. Fernsprech- und Funkverbindung zu Gen. –

Kdo, sicher. 15.30 Uhr:

Befehl des Generalkommandos an 59 I.D. s. Anlage (B 295) 16.00 Uhr:

Abendmeldung s. Anlage (A 342) 17.30 Uhr:

Gespräch des Kom. Generals mit Oberst Reinhard, Chef des Stabes, Fsch. A.O.K.1:

a) a) Wie denkt sich Armee und Heeresgruppe Weiterführung des Kampfes ? b) b) Versorgung ? c) c) Stimmt es, dass Armee Stellungswechsel macht ? Antwort: zu a) Halten der Stellung und Angriffe gegen luftgelandeten Feind. zu b) über Utrecht und A.O.K. 15 zu c) nein, nur überzählige Fahrzeuge werden abgeschoben. Kom. General befiehlt für die Nacht von 18. zum 19. 9. 44: 1. 1. Erhöhte Abwehrbereitschaft. Alle Offz., Uffz. und Männer schlafen in Sachen. 2. 2. Jeder Offz., Uffz. und Mann hat seine schussbereite Waffe neben seiner Schlafstelle. 3. 3. Besondere Aufmerksamkeit auf Terroristen, Saboteure usw.

18.45 Uhr:

Der Kom. General befiehlt der Kampfgruppe Rink: Dem Fsch. A.O.K. 1 ist gemeldet worden, dass der stellv. Führer der Kampfgruppe Rink sich mit Rückzugsgedanken trägt. Die Kampfgruppe erhält den Befehl die jetzigen Stellungen unter allen Umständen, auch bei überlegenem Feindangriff zu halten und sich bei Eingreife der 59 I.D., der sie unterstellt ist, an Angriff zu beteiligen. Gegen diejenigen Führer die an einen Rückzug denken, werde ich kriegsgerichtlich einschreiten. (A 351)

20.00 Uhr:

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Fährt der Kom. General in die vorderste Linie, auf Gef. Std. der Kampfgruppe Stens und gibt Oberstlt. Stens den ausdrücklichen Befehl zu halten und mit der von Norden kommenden 59 I.D. durch Offiziers – Spähtrupps Verbindung aufzunehmen.

Tagesmeldung: ( Durchgegeben 20.35 Uhr ) a.) a.) Mitternacht überlegener Feindangriff mit starker Art.- und Fliegerunterstützung aus Raum nördl.

Lommel und Brückenkopf la Colonie nach Norden. Durchbruch bei Fsch. Jg. –Rgt. 6 in Richtung Eindhoven, Rgt. mit linkem Flügel auf Bladel in den frühen Morgenstunden abgesetzt. Aufbau neuer H.K.L. von Brücke nordwestlich Lommel bis Hapert, mit Fsch. Jg. Btl. Stephan und Fsch. Jg. –Rgt. 6 abgeschlössen. Von Hapert ( ausschl. ) bis Brücke südostwärts Best Aufbau der H.K.L. durch Kampfgruppe Zuber mit Feld-Ers. –Btl. 1719 und III/Gren. –Rgt. 743, 1 Bttr. und Pak noch im Gange. Abschluss nicht vor 19. 9. mittags. Im Laufe des Tages Vorstoss feindlicher Panzer auf Walkenswaard über Walre – Meerveldhoven in Richtung Son, Teile drangen von Norden in Eindhoven ein. Angriff der Kampfgruppe Rink gegen in Son’scher Heide gelandete Fallschirmjäger blieb nach Anfangserfolgen infolge überlegener Feindabwehr liegen. Feind trat zum Gegenangriff an und hat Bahnlinie bei Best erreicht. Fsch. Jg. –Btl. Ewald von Norden im Angriff gegen fdl. Fallschirmjäger im Raume St. Oedenrode. 59 I.D. in Zuführung nach Boxtel, hat Auftrag, mit eingetroffenen Teilen sofort gegen Feind im Raum Son’sche Heide zum Angriff anzutreten. Gegen 16.00 Uhr erneut Ein- und Ausflüge starker Transportfliegerverbände mit Lastenseglern über dem Befehlsbereich.

b.) b.) Karte 1 : 50.000: Bis 2.5 km nordostwärts Einmündung Südkanal in Maas – Schelde – Kanal wie

bisher. Von dort in nordwestlicher Richtung bis Waldblöss 1.5 km südwestlich Wilreit, dann entlang Bachgrund bis Westrand Hapert. Von dort über Westrand Hoogeloom – Nessem – Wintelre und Acht – Brücke Best im Aufbau. Bahnlinie bei Best, von Best bis Schijnden offen dann ungeklärt.

c.) c.) Gen. – Kdo. LXXXVIII A.K. : 59 I.D., Kampfgruppe Zuber, Fsch. Jg/ -Btl. Ewald und Tuchstein.

85 I.D.: Fsch. Jg. –Rgt. 6. Kampfgruppe Zuber: F.E.B. 1719, III/743. Kampfgruppe Rink: I/723, F.E.B. 347, I/Pol.Sich. Rgt. III

d.) d.) 59 I.D. : Boxtel Kampfgruppe Zuber: Hilwarenbeek. Kamfgruppe Rink: Best Fsch. Jg. –Rgt. 6: Postel

e.) e.) ( ? nicht vermeldet ? )

f.) f.) Halten der H.K.L., Vernichtung fdl. Fallschirmjäger nördlich des Wilhelmina – Kanals.

g.) g.) Bewölkt, nachmittags aufheiternd.

h.) h.) Gefangene: 24 Abgeschossene Feindpanzer: 31 Art. –Lage: 719 I.D. und Kampfgruppe Chill ( 85 I.D.) wie bisher 59 I.D. bisher 1 le. Abt. ( Rohrzahl noch unbekannt.) Nachmeldung zur Tagesmeldung vom 17. 9. 44: 9 Gefangene, Abschuss zweier Jäger, zweier Transportmaschinen eines Lastenseglers. Beurteilung der Lage: Der in den früheren Lagebeurteilungen erwartete Stoss des Feindes in Richtung Eindhoven – Arnheim hat sich bestätigt. Wenn auch in den nächsten Tagen der Hauptdruck in der gleichen Richtung sich fortsetzen wird, so ist doch immer noch zu erwarten, dass der Feind bei Nachführen von Kräften in nord-westlicher Richtung vorstossen wird, um die gesamte Kanalfront aufzurollen. Diese ist mittlerweile durch Herausziehen von Kräften zum Schutze der linken Flanke des Generalkommandos, zum Aufbau einer neuen Abwehrfront und zur Bekämpfung der feindl. Fallschirmjäger im Raum Son – St. Oedenrode – Best so schwach geworden, dass sie nur noch als Sicherungslinie anzusprechen ist, die einen ernsten Angriff nicht lange abwehren kann. Besonders die erst im Aufbau begriffene Sicherungsfront von Hapert bis Best, Abschnitt Zuber, ist so dünn, dass sie mehr eine Beobachtungs- als eine Verteidigungsfront darstellt. Auf einer Breite von 19 km konnten nur 2 Btle. eingesetzt werden. Das Generalkommando beabsichtigt wenn der Angriff der 59 I.D. auf Best – Son durchschlägt, die Kampfgruppe Rink herauszuziehen und im Abschnitt Zuber einzusetzen. Auch dann bleibt dieser Frontabschnitt sehr schwach.

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Weitere Verbände stehen dem Generalkommando nicht zur Verfügung, zumal einzelne Verbände, wie I/Fsch. Ers. –und Ausb. Rgt. H. Gö., Fsch. Jg. Rgt. 6, Gren. Rgt 723 durch die Kämpfe der letzten 13 Tage erhebliche Ausfalle haben und ihre Kampfstärke sehr gering ist. Der Befehl, die Stellungen am Kanal und an der Abschirmungsfront von 3 km nordwestl. Lommel – Best zu halten, ist allen Truppen bekannt. Auf die bedenklichen Schwächen wird jedoch aufmerksam gemacht. Beurteilung der Versorgungslage: 1.) 1.) Munitionslage:

a) Inf. – Munition 2 Ausstattungen b) Gr. W. – Munition 1 / 4 Ausstattung c) Art. – Munition 1 / 4 Ausstattung

2.) 2.) Waffen und Gerät: Planmässige Einheiten noch 75 %

3.) 3.) Betriebsstoff: Divisionen 3 / 4 VS Nachschub an Otto – Betriebsstoff konnte bereits am 18. 9. nicht mehr erfolgen, da Armee über keinen Betriebsstoff mehr verfügt.

4.) 4.) Kfz. – Lage: Kfz. der Divisionen bis zum Äussersten ausgelastet. Ausfälle durch Jabo-Angriffe, schlechten Zustand der Kfz.-Motoren und Bereifung sehr hoch.

5.) 5.) Verpflegung: Sofern AVL Oisterwijk unbeschädigt, verfügt Gen. Kdo. über Verpflegung für 7 Tage. Auffüllung der AVL wegen Aussetzen der Eisenbahn und Fehl an Transportraum nicht mehr möglich. Ausführliche Beurteilung der Versorgungslage des Gen. Kdo. wird nachgereicht. Anlagen siehe Anlageband v. 18. 9. 44 Feindlage siehe Planpause.

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 19 September 1944 05.05 Uhr:

Morgenmeldung. s. Anlage. 07.15 Uhr: Vormittagsmeldung. s. Anlage. 07.45 Uhr: Abfahrt des Kom. Generals zur vorderen Linie. 08.30 Uhr:

Der Kom. General orientiert sich auf Gef.Std. 59.I.D., Kdr. Generalleutnant Poppe über die Lage. Der Kom. General befiehlt Generalleutnant Poppe: Auftrag Best – Son zu nehmen bleibt bestehen. Eile ist geboten. Nach Erfüllung des Auftrages ist Brück Son zu sprengen. Unterstellung der Kampfgruppe Rink (Oberstlt. Stens) bleibt bestehen bis zur Erfüllung des Auftrages. Fahrtbericht s. Anlage.

08.45 Uhr:

Das Generalkommando legt den Fsch.A.O.K.1, einen schriftlichen Bericht über die derzeitige Versorgungslage vor. s. Anlage

09.50 Uhr:

Am 19.9.44, 09.50 Uhr, spricht der Kom. General auf der Rückkehr von 59. I.D. beim Armee-Oberbefehlshaber vor; in Gegenwart des Armeechefs und des Ia, Major Berlin, unterrichtet er ihn über die Lage bei 59. I.D.

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In diesem Zusammenhange weist der Kom. General nochmals auf die gespannte Versorgungslage besonders hinsichtlich der Munition hin und meldet, dass die Truppe für die Kämpfe unbedingt genügende Munitionszuführung braucht. Die Führung hebe den zähen Willen, das Möglichtste zu leisten, aber man dürfe sich darüber nicht täuschen, dass erhebliche Teile der Truppen starke Ermüdungserscheinungen und mangelnden Kampfwillen zeigten. Oberbefehlshaber antwortete auf Befragen das der Kampfauftrag, die Stellung zu halten und luftgelandete Truppen zu vernichten, bestehen bleibe. Der Gef. - Std. des A.O.K. solle frühestens am 20.9. nach Arcen, nördlich Venlo, verlegt werden, da der Oberbefehlshaber von dort aus den Angriff der neu eintreffenden 107. Panzer – Brigade und 180. I.D. leiten wolle.

11.45 Uhr:

Mittagsmeldung. s. Anlage. 13.55 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr. 13. s. Anlage. 15.00 Uhr:

Meldet Generalleutnant Chill, dass der Gegner auf ganze Breite Fsch. Jg.-Rgt. v. d. Heydte zum Angriff angetreten ist. Von der 5. Kp./Fsch.-Jg.-Btl.Stephan wurde ein Funkspruch aufgefangen, dass der Feind eingebrochen sei; er enthält das Wort “ ergeben “ ? 4 Feindpanzer gegen I./Fsch.jg.-Rgt.6. Oberst v.d. Heydte hat die Gefechtsvorposten zurückgenommen. Nördlich gegen die unterstellte 7./Fsch.Jg.-Btl.Stephan ein etwas stärkerer Angriff. Heftiger Gefechtslärm. Gefechtsvorposten zurückgenommen, nicht über die Linie Postel – Poederle. Generalleutnant Chill nimmt an, dass es sich um stärkere Gefechtsaufklärung handelt um zu erkunden, wo unsere H.K.L. steht. Die H.K.L. beim I. und II./Fsch.Jg.Rgt.6. ist panzersicher, beim II./Fsch.Jg.-Rgt.6. und beim Btl. Stephan nicht.

15.15 Uhr: Chef des Stabes gibt die Orientierung weiter an Oberst Reinhard, Chef des Stabes / Fsch. A.O.K.1. 16.00 Uhr:

16.00 Uhr – 16.40 Uhr überfliegen etwa 100 Lastensegler Korpsgefechtstand Moergestel in nordostw. Richtung. 16.35 Uhr: Abendmeldung. s. Anlage. 19.55 Uhr:

Generalkommando befiehlt, dass bei Korps-Gef.Std. durch Major Amsinck eine Versprengtensammelstelle errichtet wird. s. Anlage.

20.00 Uhr:

Der Kommandierende General meldet auf Grund der Abendmeldung das Generalleutnant Chill um 20.00 Uhr an Generaloberst Student, dass im Laufe des Nachmittags beim Rgt. v.d. Heydte ein Einbruch mit fdl. Panzern erfolgt sie, und dass besonders die 7. Kp. des Fsch.-Jg.-Btl.Stephan sei z.T. ausgewichen, ohne einmal auf die Feindpanzer mit angehängter Infanterie auf Lkw’s zu schiessen. Generalleutnant Chill hat die Lage wieder hergestellt und das Fsch.-Jg.-Btl.Stephan dem Rgt.v.d.Heydte unterstellt. Oberstleutnant Stephan ist als Kommandant von Brückenwachen bestellt worden.

21.30 Uhr:

Ausgang Korpsbefehl Nr.14. s. Anlage. 22.30 Uhr:

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Weitergabe eines Befehls des Generaloberst Student, Fsch.A.O.K.1. über kriegsmassiges Verhalten auf Gefechtständen. s. Anlage.

Tagesmeldung: ( Durchgegeben 21.00 Uhr )

a) a) Verstärkung des feindlichen Brückenkopfes Aart im wesentlichen durch Art.-Feuer verhindert. Gegen

linken Flügel der Kampfgruppe Chill ( 85. I.D. ) von Maas – Schelde – Kanal bis südlich Hapert Feindangriff mit geringer Panzerunterstützung, zunächst wohl gewaltsame Aufklärung über Verlauf unserer neuen H.K.L. Gefechtsvorposten auf H.K.L. zurückgenommen, sonst Vorstösse abgewiesen. Lediglich am Linken Flügel bei 7./Fsch.-Jg.-Btl. Stephan Lage ungeklärt, hier anscheinend Panzereinbruch in die H.K.L. Im Raume Best – Steenweg St. Oedenrode wechselvolle Kämpfe. Feind hat sich im Laufe des Nachmittags durch Luftlandungen in Molenheide und 1.5 km südwestlich Schijndel und Nachschieben von Kräften aus Raum Eindhoven laufend verstärkt. Starker Feinddruck mit Panzern und schweren Waffen aus dem Raum St. Oedenrode nach Norden und Nordwesten, aus dem Raum Steenweg – Best nach Westen. 59. I.D. in Verteidigung gedrängt. Mot – Bewegungen auf Strasse Son – St. Oedenrode nach Norden. Um 16.00 Uhr Einflüge starker Transportfliegerverbände mit Lastenseglern über Moergestel in nordostwärtiger Richtung. Von etwa 30 – 40 in Molenheide landenden Lastenseglern wurden 7 durch eigenes Feuer zerstört. Hohe Feindverluste. Bei Boxtel um 17.15 Uhr gelandete Lastensegler – Gruppe von 4 Seglern wurde im Kampf niedergemacht. Gegenangriff zur Vernichtung der 15, 1.5 km. südwestlich Schijndel gelandeten Lastensegler ist angelaufen.

b) b) Bis Eisenbahnbrücke südostwärts Best wie bisher. Eisenbahndamm bis Best – Steenweg – nördlich St. Oedenrode, weiter Verlauf ungeklärt.

c) c) Wie bisher.

d) d) Gren.-Rgt. 1036: Bei D N 3 b 77.

Gren.-Rgt. 1034: Bei E m 4 d 43. Feld-Ers.Btl.1719: Netersell. III./Gren.-Rgt. 743: Middelbeers. Kampfgruppe Zubert: Groenendaerl ( 1 km südostw. Hilvarenbeek). Kampfgruppe Dantz: Turnhout, II./136: Turnhout, II./A.R.1719: Gierle.

f) Halten der H.K.L., Bereinigen der Lage im Raume Best – St. Oedenrode – Son.

g) g) Vormittags diesig, dann aufheiternd, abends wieder diesig. h) h) Gefangene 10 (Flugzeugbesatzung.)

Flugzeugabschüsse: 3 Kampfflugzeuge, 1 Taifun, 1 Lastensegler. Nachmeldung 18.9.44: Abschuss einer Thunderbolt, 8 Gefangene. Artillerie – Lage: 719.I.D.: 8 le., 5 s. Kampfgruppe Chill ( 85. I.D. ) 18.le., 10 s. Kampfgruppe Zuber: 4 s. 59. I.D.: 9 le. Kurzfristige Instandsetzung: 3 le., 3 s. Einsatzbereite Jagd – Panther: 3 Lagebeurteilung: Feind erweitert seinen Einbruch in nordostw. Richtung, um möglichst schnell Verbindung mit den bei Arnheim und Nijmegen luftgelandeten Kräften herzustellen. Er beginnt aber auch nach Westen die eigenen Sicherungslinien abzutasten, um später, wie schon in früheren Lagebeurteilungen betont, die eigenen Stellungen am Albert-, Maas- Schelde und Turnhout – Kanal aufzurollen. Zunächst scheint ihm das wichtigste Ziel zu sein, den Druck auf seine linke Flanke im Raume Best – St. Oedenrode – Schijndel – westlich Vechtel zu verringern. Daher seine verhältnismässig stärken Angriffe an diesen Stellen. Die 59.I.D. ist z.Zt. in die Abwehr gedrängt und kann zunächst das befohlene Ziel Son nicht erreichen; in erster Linie wegen Mangels an Artillerie und Erschöpfung der Leute. Es sind nur 3 Bttr. feuerbereit mit sehr wenig Munition. Die Division hat jedoch Befehl, wenn sich Angriff der Panzer – Brigade über Son auf St. Oedenrode bemerkbar macht, weder anzugreifen. Das alte Ziel “ Son “ bleibt bestehen. Gesamte Kampfführung durch Munitions- und Betriebsstoffmangel erschwert; wenn hierin keine Änderung eintritt, werden westliche Angriffe aus Brückenkopf Aart und vor der dünnen Sicherungslinie westlich Lommel –

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Hapert – Best sowie im Bereiche der 59. I.D. kaum nachhaltig abgewehrt werden können. Es fehlen vollständig Munition: 7,5 cm Pak und s.F.H.18. Bestand an 1.I.G. und s.I.G. ¼ Ausstattung.

Anlagen siehe Anlageband v.19.9.44 Feindlage siehe Planpause

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 20 September 1944 05.25 Uhr:

Morgenmeldung. s. Anlage. 06.53 Uhr:

Vormittagsmeldung. s. Anlage. 08.45 Uhr:

Anruf Hauptmann Kemper, Kampfgruppe Zuber. Brücke über Seitenkanal 5 km nordwestl. Eindhoven an Strasse Eindhoven – Oirschot während der nacht gesprengt.

10.00 Uhr:

Ausgang Korps – Befehl Nr. 15. s. Anlage. 11.40 Uhr:

Mittagsmeldung. s. Anlage. 11.50 Uhr:

Erteilt Kommandierende General dem Kdr. der 59. I.D., Generalleutnant Poppe den Befehl, dauernd Druck in Richtung St. Oedenrode – Son aufrecht zu erhalten mit Störungsfeuer auf St. Oedenrode.

11.55 Uhr:

Trifft der Ia der 245.I.D. ein und wird vom Chef des Stabes über die Lage orientiert. Kdr. der 245.I.D. erhält Einsatz – Befehl. ( vgl. Anlage Korps – Befehl Nr. 15 ).

12.20 Uhr:

Aus Abschnitt 719. I.D. wird Verschuss neuartiger Geschosse beim Feind gemeldet. Beschreibung: Dumpfer Abschuss, Qualmentwicklung an Einschlagstellen, Brandentwicklung durch Spritzer. Vermutlich handelt es sich um Phosphor – Granaten. Festgestellte Abschusstellen nach H.M.N.:

1.) Y S 2 d 71, 2.) Y S 3 d 64. 12.55 Uhr:

Anruf Hptm. Kemper, Kampfgruppe Zuber: Nach Aussagen eines soeben eingebrachten Gefangenen ist Oerle nicht durch 1 schwere Kp., wie in der Mittagsmeldung angegeben, sondern durch 1 ganzes Btl. mit etwa 12 Panzer – Spähwagen besetzt. Feindliches Btl. wird durch eigene Artillerie bekämpft.

15.45 Uhr:

Abendmeldung. s. Anlage. 16.05 Uhr:

Anruf Major Berlin, Fsch.A.O.K.1:

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Die vom Gen.Kdo. LXXXVIII.A.R. beantragte Grenze zu AOK 15 wird nach Rücksprache mit AOK 15 genehmigt. 17.10 Uhr:

Anruf von Generalleutnant Chill: 1.) 1.) Der Führer des I./Fsch.Ers.-u.Ausb.Rgt H. Gö., Hauptmann Wimmer, ist schwer verwundet. Generalleutnant

Chill meldet, dass der verband unter allen Umständen heraus müsste; er ist stark angeschlagen. Mit Hptm. Wimmer steht und fällt die dortige Lage.

2.) 2.) Wie erst jetzt festgestellt wurde und aus Beutepapieren sich ergibt, haben vor den Rgt. v. d. Heydte am gestrigen Tage starke Angriffe stattgefunden vom Rgt. Welsh; gegen linken Flügel englische Spähtrupps: 7 Mann sind ausserdem vom Südufer des Kanals im Bereich der 6.Kp.Fsch.Jg.-Btl.Stephan über den Kanal herübergekommen und gefangen genommen worden.

Generalleutnant Chill stellt erneut den Antrag auf Ablösung des Btl. Wimmer, das nur noch 24 Stunden dort eingesetzt bleiben könne.

18.20 Uhr:

Befehl an Kampfgruppe Chill und Kampfgruppe Zuber: Feld-Ers.-Btl.1719 wird in Nacht 20./21.9. abgelöst und ist von Abschnitt Zuber nach Reusel zu leiten. Hier übernahme durch Kampfgruppe Chill (85.I.D.) zum Einsatz in Brückenkopf Aart. Kampfgruppe Chill sorgt dafür, dass der Brückenkopf so stark besetzt bleibt, dass Weiterkommen des Feindes aus Brückenkopf so stark besetzt bleibt, dass Weiterkommen des Feindes aus Brückenkopf verhindert wird. Kampfgruppe Chill meldet, wohin I./H.Gö. nach Ablösung verlegt wird.

21.10 Uhr:

Ausgang Korps – Befehl Nr. 15. s. Anlage. Tagesmeldung: ( Durchgegeben 20.45 Uhr. )

a) a) Im Abschnitt 719. I.D. geringe feindl. Feuertätigkeit mit M.G., Gr.W. und Art. Anscheinend Verschuss von Phosphor- Granaten. Feind überwacht Albert – Kanal wahrscheinlich mit beweglichen schweren Waffen bei geringen Einsatz von Inf. Auftreten von Terroristen an Strasse Postmalle – Wechelerzande und Turnhout – Gierle. Im Brückenkopf Aart feindl. Feuertätigkeit. Feindangriff nach Norden abgewiesen. Erneute Feindversuche, Brückenschlag bei Aart zu vollenden, durch Art.-Feuer zerschlagen, erheblicher Munitionsverbrauch. Kdr. I./Fsch.Ers.u.-Ausb.Rgt.H.Gö. (Hauptmann Wimmer) schwer verwundet, Btl. abgekämpft, muss aus Brückenkopfstellung herausgezogen werden. Im gesamten Div.-Abschnitt starke Feindaufklärung, besonders im Abschnitt von der Heydte, überall abgewiesen. Mit verstärkte Feinddruck im Brückenkopf Aart und auf Front Fsch.Jg.-Rgt.6 ist zu rechnen. In Oerle nach Gefangenenaussagen 1 Btl. und 12 Pz.Spw. Von hier wiederholte Erkundungsvorstösse gegen eigene H.K.L. im Raum Wintelre, s..tl. Abgewiesen. Erstmaliges Auftreten von etwa 6 – 1.J.G. im Raum Oerle. Nördl. Achtersschof feindl. Panzerspähwagen bewegungsunfähig geschossen In späten Abendstunden 19.9. starke Feindangriffe mit Panzerunterstützung aus Son’sche Heide gegen Steenweg – Best. Eigener Nachtangriff aus Rau, Molenkampen in Richtung Wilhelmina – Kanal wurde nach guten Anfangserfolgen durch Gegenangriff feindl. Panzer abgewiesen, angreifende Teile des G.R. 1034 nach Norden zurückgedrängt. Hierbei eigene personelle und materielle Verluste, abgekämpfte Teile von I./1035 abgelöst.

b) b) Wie bisher. c) c) 245. I.D. ( in Zuführung ) Gen. Kdo. LXXXVIII.A.K. Kampfgruppe Zuber 245 I.D. unterstellt.

d) d) G.R.1034: Liempde; G.R. 1035; Olland; G.R.1036 Broekbeinden. f) f) Halten der Stellung, Einnahme von St.Oedenrode, falls möglich.

g) g) Bedeckt, abends aufheiternd.

h) h) 63 Gefangene, 3 Pak erbeutet, Absturz eines feindl. Jagdflugzeuges 2 km nördl. Vorselaar.

Nachtrag: zur Tagesmeldung vom 19.9.44: Abschuss von 3 Kampfflugzeugen, 4 Transportmaschinen und 14 Lastenseglern. Art.-Lage: 719. I.D.: 8 le., 6 s. Kampfgruppe Chill (85.I.D.) 17 le, 7 s.

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Kampfgruppe Zuber: 4 le., 4 s. 59. I.D.: 9 le., 2 s. In kurzfristiger Instandsetzung: 1 le., 2 s. Pak – Lage bei 3./Pz.Jg.Abt.559: 3 Jagdpanther einsatzbereit. Lagebeurteilung: Gegner hat Verbindung mit seine Luftlandeverbänden in Nijmegen – Grave und Veghel hergestellt und somit einen Keil durch die Niederlande südlich der Flussbarriere getrieben. Er wird nun versuchen, mit seinen Kräften aufzuschliessen, um dann den Stoss in Westl. Richtung zu führen. Dabei wird der Hauptdruck im Bereich des Generalkommandos gegen Linie von Maas – Schelde – Kanal nordwestlich Lomel bis Oedenrode erfolgen. Der Angriff gegen den Albert- und Maas – Schelde – Kanal von Süden wird mehr Ablenkungstendenzen haben. Die in der Nordsüdlinie stehenden Verbände (linker Flügel Kampfgruppe Chill ( 85.I.D.) – 245. I.D. – 59. I.D. ) fechten in einem Gelände, das völlig offen und für Panzerabwehr ungeeignet ist. Dies ist ganz besonders der Fall im Raume westlich Postel, bis westlich Eindhoven. Es fehlt an panzerbrechenden Waffen und Art.-Munition. Die weiten Entfernungen und der Mangel an Betriebsstoff erschweren das Verschieben der spärlichen Reserven. 59. I.D. und 245. I.D. haben schwache Kampfstärken. Z.B. die 3 Gren.-Rgt. der 59. I.D. nur 1302 Mann. Ähnlich sind die Stärken der 245. I.D. nach deren mündlicher Meldung. Soll die jetzt vom Generalkommando eingenommene Front gehalten werden, so muss entweder Zuführung weiterer kampfkräftiger Verbände erfolgen oder eine kürzere kraftesparende Linie als H.K.L. an der Südfront gewählt werden. Geschieht dies nicht, so ist binnen kurzen damit zu rechnen, dass starker Feind mit Panzern in den Rücken der Kampfgruppen 719.I.D. und Chill kommt.

Anlagen siehe Anlageband vom 20.9.44. Feindlage siehe Planpause

K.T.B. LXXXVIII.A.K. 21 September 1944 05.20 Uhr: Morgenmeldung. s. Anlage. A.385 07.25 Uhr: Vormittagsmeldung. s. Anlage A386. 08.00 Uhr: Abfahrt des Kom. Generals zur 245.I.D., Kdr. Generalleutnant Sander, Gef.Std. Hilvarenbeek:

Der Kom.General lässt sich über Gliederung und Stärke der Div. orientieren und gibt dem Div.-Kdr. Auftrag, zu verhindern, dass Feind zwischen Turnhout und Wilhelmina-Kanal,nach Wsten Boden gewinnt. Die Div. löst hierzu die Kampfgruppe Oberst Zuber ab, Übernahme des Abscnittes am 22.9.44, 18.00 Uhr. Nach Ablösung wird III./Btl.743 in Middelbeers Korps-Reserve. Im Anschluss orientiert sich noch der Kom.General auf Gef.Std. Kampfgruppe Chill (85.I.D.) durch General-leutnant Chill über die dortige Lage.

Fahrtnotizen s. Anlage A 387 09.35 Uhr: Meldet Hptm. Kemper:

Feind in Stärke von 10 Panzerspähwagen und 2 Kp. bei Wintelre in Richtung Oirschot durchgebrochen.. Die 12./743 riegelt ab in einer Linie Richtung nordostwärts Wintelre, zum Klan – See. II./936 hat Befehl, auf Wintelre vorzugehen und die Lücke zu schliessen.

09.37 Uhr: Befehl an den Ia der 245.I.D., Oberstleutnant I.G. Meyer:

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Aufklärungs-Abteilung 505 ist sofort in Richtung Oirschot in Marsch zu setzen. Auftrag: Feststellen, wo der durchgebrochene Feind geblieben, ihn angreifen und vernichten.

09.40 Uhr: wird Hptm. Wagner mit folgendem Befehl zum Feld-Ers.-Btl. 347 entsandt:

Feind im Vormarsch mit Panzerspähwagen und 2 Kp. auf Wintelre in Richtung Oirschot. Feld-Ers.-Btl.347 rückt als Korps-Reserve nach Oirschot, um in Einvernehmen mit Hptm. Lange, Kdt von Oirschot, die Verteidigung am Kanal zu übernehmen. Dem Feind ist unter allen Umständen ein Überschreiten des Kanals zu verwehren.

11.25 Uhr: Meldung Hptm. Kemper, Kampfgruppe Zuber: Vor Abschnitt Wintelre Richtung Oerle keine besondere Kampfhandlungen.

II./Gren.-Rgt.936 aus Richtung Houtven in Angriff, mit 1 Kp. Längs der Strasse Nordspitze Houtven in Richtung Biesterfeld, mit 1 Kp. Südwestspitze Houtven in Richtung Bisterfeld zum Schliessen der Lücke zwischen Ort Biesterfeld und Nordwestspitze Aartheide. Um 8.00 Uhr Ende der englische Infanterie im Walde zwischen Houtven und Wintelreven verschwunden. Um 11.00 Uhr 2 feindliche Panzerspähwgen am Nordrand des Waldes Klosterkampen, 500 m südlich Brücke Oirschot.

11.30 Uhr:

Wurde der Chef des Stabes zum Oberbefehlshaber, Generaloberst Student bestellt: dort fand eine Besprechung folgenden Inhaltes statt.: 1.) 1.) Feldmarschall Model hat befohlen, dass am 22.9.1944 die feindlichen Marschkolonnen, die sich

in Richtung Nijmegen bewegen, von Norden und Süden an der Enge von Vechel angegriffen werden sollen und zwar von Süden her durch eine Panzerbrigade der H.Gr.B, von Norden her durch eine Kampfgruppe der 59.I.D., betehend aus: 2 Btl., starker Art. und Panzerjägern.

2.) 2.) Es wurde ferner ausgeführt, dass das Generalkommando unter allen Umständen die Berechtigung habe, zur Ersparung von Kräften, sich hinter den Turnhout-Kanal bis Voorheide zurückzuziehen und von Voorheide an die H.K.L. in Richtung auf die Brücke Oirschot einzunehmen. Spätere Absicht sei langsamens Zurücknehmen des Südflügels hinter den Turnhout-Kanal und in späterer Folge hinter den Wilhelmina-Kanal. Der Chef des Stabes, Generalkommande LXXXVIII.A.K. machte darauf aufmerksam, dass ein Zurücknehmen hinter den Turnhout-Kanal bis Voorheide eine wesentliche Ersparnis an Kräften nicht brächte, dass vielmehr nach wie vor das Gelände zwischen Voorheide und Oirschot offen und für Panzer in jede Weise geeignet bleibe. Der Oberbefehlshaber, Generaloberst Student, erwiderte darauf, dass die bewegliche Kampfführung uns Zeitgewinn brachte, was von Chef des Stabes bezweifelt wurde. Die Unterredung endete damit, dass Generaloberst Student, dem Generalkommando Vollmachten gab, nach eigenen Ermedssen in Bezug auf die Nord-Süd-Führung der H.K.L. zu entscheiden, dass aber ein Ausweichen hinter den Turnhout – Kanal der Führer sich vorbehalten habe.

3.) 3.) Im Anschluss daran fuhren der Chef des Fsch.A.O.K. und der Chef des Gen.Stabes / roem.88.A.K. zur 59.I.D und besprachen die Bereitstellung der Kampfgruppe südostwärts von ’s Hertogenbosch. Dabei sprach der Chef des Stabes / Fsch.A.O.K die Erwartung aus, dass das Generalkommando die Schnelle-Abteilung 505 (bei 245.I.D.) für den Angriff zur Verfügung stelle. Chef des Stabes / roem.88.A.K. erwiderte, dass das wahrscheinlich nicht möglich sei, weil sich diese Abt. in Angriffe gegen den südl. Oirschot befindlichen Feind befände, er wolle jedoch die Angelegenheit den Kommandierenden General vortragen.

4.) 4.) Nach Rückkehr zum Korps-Gefechtsstand / roem.88.A.K. fand dort eine Besprechung zwischen den Chef des Stabes / A.O.K.15, Generalleutnant Hofman, und dem Kommandierenden General statt. Der Chef des Stabes / roem.88.A.K. schilderte die soeben erhaltenen neuen Weisungen. Der Kommandierende General schlug vor, mit der Zurücknahme der Front nicht zu lange zu warten, wenn man die Truppen geordnet auf das Nordufer des Waal zurückführen konnte.

5.) 5.) Anschliessend um 15.30 Uhr rief der Kom.General den Kommandeur der 245.I.D., Generalleutnant Sander an und befahl ihm, den Befehl über den Abschnitt Kampfgruppe Zuber sofort zu übernehmen und den eingebrochenen Feind nunmehr endgültig zu vernichten und die Lücke in der H.K.L. bei Wintelre wieder zu schliessen.

11.55 Uhr: Meldung Oberst von Hoffmann:

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Um 10.55 Uhr Brücke bei Oirschot gesprengt. Nachsprengung aif diesseitigen (Nordufer) Ufer wahrscheinlich erforderlich. Feind hat Brückenwache bei gesprengter Brücke südostwärta Oirschot eingenebelt. Feld.-Ers.-Btl.347 in Oirschot voraussichtlich eingetroffen. Oberst von Hoffmann hat Brückenkommandant, Hptm. Lange den Kdr. Feld-Ers.-Btl.347 unterstellt. Feindliches Granatfeuer ? auf Gehöfte nördlich der Westbrücke.

11.55 Uhr: Mittagsmeldung: s. Anlage A 389 12.00 Uhr: Um 11.55 Uhr Funktrupp bei Kampfgruppe Zedlitz eingetroffen. Empfangbereit. 12.00 Uhr: Ia / 59.I.D. orientiert. (Major Siefart). 12.02 Uhr: Chef des Stabes orientiert (Major Siefart). 12.04 Uhr: Hauptmann Kemper / Kampgruppe Zuber orientiert. 12.00 Uhr: Eingang Armeebefehl:

Verschiedene Anzeichen deuten darauf hin, dass Gegner vor 719.I.D. weitgehendst Kräfte in Einbruchsraum abzieht und vor 719.I.D. nur einen dünnen Sicherungsschleier stehen lässt. Generalkommando LXXXVIII.A.K. veranlasst sofort das Vortreiben stärkerer Aufklärung über Albert-Kanal bis in die Linie Wyneghem – Ranst – Broechem – Nylen – Herenthout – Oolen.

12.15 Uhr: Generalleutnant Chill meldet:

Starker eigener Stosstrupp nördl. Aart hat Kirche und Fabrikgelände genommen. Zahlreiche Gefangene, die einen stark überanstrengten Eindruck machen.Generalleutnant Chill ist der Ansicht, dass der Feind dort weich wird.

12.50 Uhr: Generalleutnant Chill meldet:

Angriff gegen Feind bei Aart steht günstig. 5 Paks erbeutet. Eigenes Feuer liegt z.Zt. auf Feindbrücke, bestehend aus 5 Pontons und 5 Kähnen. Vernichtung der Brücke wird wahrscheinlich möglich sein.

14.30 Uhr:

Trifft General Hoffmann, Chef des Stabes A.O.K. 15 ein und bespricht mit Kom. – General die Lage bei Generalkommando LXXXVIII und A.O.K.15. General Hofmann ist ebenfalls der Ansicht, dass die Front auf den Turnhout-Kanal zurückgenommen wird.

16.00 Uhr: Fernspruch an Div. und Kampfgruppen:

Ab sofort sind die Divisionen und Kampfgruppen für die Sicherung der Brücken in ihren Gefechtsstreifen, wie sie in Korps – Befehl Nr.15 festgelegt sind, verantwortlich.

16.20 Uhr: Abendmeldung. s. Anlage. A 393 16.40 Uhr:

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Eingang von Fsch.A.O.K.1: Ich lege entscheidenden Wert darauf, dass auch an den ruhigen Abschnitten der Armee die Kampfführung so aktiv wie möglich gestaltet wird. Durch Aufklärungsvorstösse und kleine Unternehmungen ist der Gegner ständig zu beunruhigen. Die Truppe muss ihren Ehrgeiz darin sehen und wetteifren, möglichst viele Gefangene und Beute einzubringen und den Gegner auf den verschiedensten Gebieten, jeden nur erdenklichen Abbruch zu tun. Ferner wird die Truppe hierdurch geschult und ihr Kampfgeist gehoben. Vor allem erwarte ich von der Fallschirmtruppe, die Durchführung dieser für sie traditionellen Unternehmen.

18.00 Uhr:

Der Kom. General setzt die Ia der Div. persönlich in Kenntnis über die in der Nacht vom 22./23.9.44 durchzuführenden Absetzung.

18.20 Uhr: Anruf 85.I.D Obltn.Höller: Bei der Bereiningung von Aart wurden 60 Tote festgestellt. Es wurden erbeutet 5 Pak, 15 MG. Und 9 Pontons. 18.30 Uhr: Kom. General gibt Generalleuntnant Chill Befehl:

Einsatzbereite 3 Jagdpanther für das am 22.9.44 vorgesehene Unternehmen sofort nach dem Südwesteingang von Vucht über Tilburg in Marsch zu setzen.

Sofort Meldung eines Befehlsempfängers Gef.St. 59.I.D in Boxtel. 18.39 Uhr:

Kom. General verständigt Generalleutnant Poppe, dass das am 22.9.44 vorgesehene Unternehmen wie befohlen durchzuführen ist. Von 85.I.D. werden sofort 3 Jagdpanther über Tilburg nach Südwesteingang Vucht in Marsch gesetzt werden. Befehlsempfänger der 85.I.D. meldet sich zur Befehlsannahme Gef.St. 59.I.D.

Ia von 59.I.D ist zum Gef.-Std. A.O.K.1 in Marsch zu setzten, um Lage zu melden. 18.50 Uhr: Der Kom. – General befiehlt:

1.) 1.) Pz.Kp.1./559 wird sofort der 59.I.D. unterstellt. 2.) 2.) Die kp. erreicht noch heute den Südwesteingang von Vucht. 3.) 3.) Befehlsempfänger voraus zun Div.Gef.Std. in Boxtel (General Poppe).

19.30 Uhr: Fernspruch an 59.I.D: Feld-Ers.-Btl. 347 wird 59.I.D und somit Kampfgruppe Zedlitz wieder unterstellt.

59.I.D. hat mit Kampfgruppe Zedlitz den Ort Oirschot und den Kanal zwischen Brücke Oirschot (einschliesslich) und bisherigen rechten Flügel Kampfgruppe Zedlitz zu verteidigen. Verbindung zu 245.I.D (Gef.-Std) Hilvarenbeek ist sicherzustellen.

20.30 Uhr: Fernspruch an A.O.K.15:

Gen.-Kdo. roem.88.A.K. setzt sich in der Nacht 22./23.9., 21.00 Uhr auf Antwerpen-Turnhout – Kanal ab. A.O.K.15 wird gebeten zu veranlassen, dass roem.67.A.K., Antwerpen-Turnhout – Kanal zwischen ostwärts Merxen und St. Leonard (einschl.) gleichzeitig besetzt. Enge Verbindung zum rechten Flügel 719.I.D ist dringend erforderlich. C 231

20.35 Uhr: Fernspruch an 59.I.D.:

Angriff verst. 107. Pz.Brigade aus Raum Gemert 22.9., 7.00 Uhr erp 9.00 Uhr. Vor dort Stoss auf Brücke Vechel. C 232

21.00 Uhr:

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Ausgang Korps – Befehl Nr. 16 s. Anlage. C 233 23.45 Uhr: Anruf an Haptmann Scipa, o1 59.I.D.:

1.) 1.) Vom eigenen rechten Flügel Spähtrupp zur Verbindungsaufnahme zu linken Nachbar, 11./743, eingesetzt am Westufer des Stichkanals. 11./743. soll auf Nordufer Wilhelmina-Kanal zurückgenommen werden.

2.) 2.) Rauchsichtszeichen an vorn eingesetzten Einheiten ausgeben, am 22.9. bei Erscheinen eigener Flugzeuge auslegen.

Tagesmeldung: (Durchgegeben 18.45 Uhr) a) Im Abschnitt 719.I.D. geringe beiderseitige Feuertätigkeit. Brückenkopf Aart im Gegenangriff zerschlagen und vom Feind gesäubert.

Nach Einbruch in eigene H.K.L. nordostw. Bijsterveld drang Feind mit etwa 2 Kp. und 10 Pz.Spw. auf Oirschot vor, dort abgewiesen. Feindl. Infanterie hat sich in Waldstücken südl. des eigenen Brückenkopfes Oirschot eingeigelt, Pa.Spw. zurückgefahren. Gegenangriff von a.a. 245 gegen Feind südl. Oirschot und von II./936 zur Schliessung der Frontlücke norostw. Bijsterveld im Gange.

Vorstösse von Feindpanzern mit aufgesessener Infanterie führten nordwestl. Prinzenhof zum Einbruch in eigene H.K.L., ebenso südw. St. Oedenrode, wo Feind auf Liempde vorgeht und Boschkant erreicht hat.

b) b) Wie bisher, Brückenkopf Aart bereinigt, Einbruchsstellen nordostw. Bijsterveld, nordw. Prinzenhof und nordw. St. Oedenrode.

c) c) F.E.B.1719 85.I.D. unterstellt. d) d) 245.I.D.: Hilvarenbeek; gem.Flak.-Abt. 614 Merxplas. e) e) Kampfgruppe Chill: F.E.B.1719. f) f) Halten der H.K.L., Bereinigung der Einbruchstellen. g) g) Tagsüber heiter bis wolkig, Wolkenuntergrenze 800 m, dünstig, Sicht 4 – 5 km. h) h) 20 Gefangene, 60 gezählte Feindtote, 5 Pak, 15 MG. Und 9 Pontons erbeutet Aart

Nachmeldung 20.9.1944: Abschuss einer Taifun, 2 terroristen niedergemacht. Art.-Lage; 719. I..D. : 8 le., 6 s. Kampfgruppe Chill (85.I.D.): 17 le., 7 s. Kampfgruppe Zuber: 4 le., 4 s. 245. I.D.: 5 s. 59. I.D.: 9 le., 2 s. In kursfristiger Instandsetzung: 2 s. Pak – Lage: 4 Jagdpanther einsatzbereit. Anlagen siehe Anlagenband vom 21.9.44 Feindlage siehe Planpause. K.T.B. LXXXVIII.A.K. 22 September 1944 05.18 Uhr: Morgenmeldung s. Anlage A 403 08.37 Uhr: Nachtrag zur Morgenmeldung s. Anlage A 409 08.55 Uhr: Anruf Oberstlt. Rosenthal:

Feind in Stärke von 1 Kp. in Waldstück 400 m südostw. Ehemaliger Brücke bei Wyneghem im Angriff längs der Strasse nach Schilde. Feuerunterstützung durrch 4 Pz. südl. des Kanals. Dagegen eingesetzt 2½ Kp. und 1 Rgt.-Pi.Zug 743. Eigene Artillerie kann wegen Nebel nur nach Plan schiessen. V.B. nach Einbruchsstelle unterwegs.

10.00 Uhr:

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Kom.-General an Kdr. 245 I.D. Generalleuntnant Sander: 1.) 1.) Was Kom.-General schon gestern mündlich sagte, dass es entscheidend ist, dass die Div. ihre

Stellung hält, trifft auch heute zu. Div.Kdr. soll sich persönlich dahin einsetzen, dass die Abwehrfront schnell gefestigt wird. Die zugeführte Art. wird der Inf. bald Entlastung bringen.

Generalkommando wird keine Genehmigung zum Ausweichen geben. Div.-Kdr. Ist sich darüber klar. 11.15 Uhr: Anruf Oberstleutnant von Rosenthal, 719.I.D.:

Feind hat Brückenkopf bei Wyneghem auch nach Westen erweitert und steht jetzt nach jeder Seite etwa 1 km vor der Brückenstelle. Stärke etwa 2 Kp. Fahrzeuge bisher noch nicht beobachtet. Feuerschläge feindlicher Art. an die Ränder der bisherigen Einbruchstelle. Es hebt sich die Tendenz ab, dass der Gegner versucht, Brückenkopf unter allen Umständen zu halten und zu erweitern.

Btl.-Kdr. I./743 gefallen. Der Rgt.-Fhr. ist vorn und führt selbst. 11.55 Uhr: Mittagsmeldung. s. Anlage. A 410 15.35 Uhr: Anruf O 1, 245.I.D.:

1.) 1.) Seit 13.00 Uhr 2 Pz. und Pz.Spw. in Dun, südwestl. Oirschot, auf Strasse Costelbeers – Dun (Fahrzeugverkehr in Richtung Dun Gleisketten und Kräder fdl.).

2.) 2.) Gegen in Vormittagsstunden in Costelbeers eingedrungenen Feind läuft z.Zt. Gegenangriff mit 3 Kp. Angriff schreitet gut vorwärts. Zeitleicher Stand unbekannt.

3.) 3.) 11.00 Uhr drängt Gegner gegen Hapert bis an Ostausgang Bladel mit 2 Pz.Sp.W. und Inf. vor. Mit 2 Kp. angestezter Gegenangriff schreitet vorwärts.

15.50 Uhr: Anruf des Generaloberst Student, der Orientierung über die Lage verlangte.

Orientierung über die Lage wurde vom Chef des Stabes erteilt. Im Verlaufe der Unterredung wurde mitgeteilt, dass die H.Gr.B. befohlen habe, ’s Hertogenbosch zu einem Stützpunkt auszubauen unter Heranziehung von allen Truppenteilen einschliesslich des Fsch.-Jg.-Btl. Bloch. Generaloberst Student gab an, dass dieses Btl. Bloch den Ersatz bilde für die gesamten Fsch.-Jg.-Truppen, und dass er heute Abend Generalfeldmarschall Model und den Führer anrufen werde, um Zurückziehung dieses Btl. zu erwirken. Das Genralkommande solle sich nicht darauf einstellen, längere Zeit auf dieses Btl. zurückgreifen zu können. Der Chef des Satbes erklärte, dass dann nicht genügend Truppen in ’s Hertogenbosch vorhanden seien, um ’s Hertogenbosch auf alle Fälle zu halten.

16.34 Uhr: Anruf Oberleutnant Sprenger, O 1, 85.I.D.:

1.) 1.) Fsch.Jg.-Rgt.6 meldet: Bei Rietsporen, ca 1 km südlich Bladel 2 fdl. Panzer mit aufgesessener Infanterie. Anschluss nach links an 1 Zig vom linken Nachbarn vorhanden, Darüber hinaus etwa 2 km südl. Bladel Lücke infolge Feindeinbruches.

2.) 2.) 15.15 Uhr Bladel feindbesetzt. Abwehrfront Ostrand Reusel wird aufgebaut. 16.45 Uhr: Ausgang Befehl an Kampfkommandanten ’s Hertogenbosch s. Anlage B 304 17.00 Uhr: Abendmeldung. s. Anlage B 305 19.00 Uhr: Abfahrt des Kom.-Generals zum neuen Korps-Gef.-Std. Dongen.

Zwischen 20.00 Uhr und 22.00 Uhr führt der Chef des Gen.-Stabes mehrfach Gespräche mit Ia, Fsch.A.O.K.1 wegen Zurücknahme der beiden Brücke Vechel angreifenden Btl.

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22.15 Uhr: Spricht der Chef des Stabes mit Chef des Stabes A.O.K.1. 23.40 Uhr:

Anruf Oberst Reinhard, Chef des Stabes A.O.K.1 und Mitteilung des Befehls Generalfeldmarschall Model. Einzelheiten der Ferngespräche über den Angriffe gegen Brück Vechel siehe Anlage Aktennotiz des Kom.Generals. A 408 ??

Tagesmeldung: (Durchgegeben 19.30 Uhr).

a.) a.) Feindl. Brückenkopf in etwa 2 km Breite bei Brückenstelle Wyneghem in Stärke von 2 – 3 Kp. auf Nordufer Albert-Kanal. Art.-Feuer, Panzerbeschuss und Baw. auf eigene Stellungen im Brückenkopf. Massnahmen zur Abriegelung im Gange. Starker Feind nahm mit Panzerunterstützung Costelbeers in den Vormittagsstunden. Schwacher Feind, teilweise mitPz.Spw. und wenigen Panzern in Dun und Bladel eingedrungen und in Gegend Rietsporen aufgetreten. Eigene Gegenangriffe im Gange. Im Raume südostw. Best anhaltender starker Feinddruck mit Unterstützung von Panzern und le.Gesch. nach Westen und Nordwesten. Starke feindl. Art.-Überfälle auf Strassenkreuzung südl. Steenweg, auf Bahndamm südl. Best und in Raum Vleut. Eigener Angriff auf Vechel im Fortschreiten hat Raum ostw. Eerle erreicht. Aus Schijndel drückt Feind auf Flanke der auf Vechel angreifenden Kampfgruppe der 59.I.D. Nach unbestätigter Meldung um 15.35 Uhr Feindpanzer auf Strasse Schijndel – St.Michielsgestel.

b) b) H.K.L. bis Albert-Kanal wie bisher – Albert-Kanal – Brückenkopf Wyneghem – Albert-Kanal – Maas-

Schelde-Kanal – Turnhout – Kanal – südl. – Strasse Rethy – Postel nach Osten – Waldblösse 1,5 km südwestl. Wilreut – Bachgrund wie bisher – Raume Hapert – Bladel ungeklärt – Bachgrund bis Westelbeers – Westelbeers – Middelbeers – westl. Costelbeers – Oirschot – Wilhelmina-Kanal bis hart westl. Eisenbahndamm – Best – Steenweg – nordwestl. St.Oedenrode – nordwestl St.Oedenrode noch ungeklärt.

c) c) FES.-1719: Kampfgruppe Chill: Fsch.Jg.Btl. (vorm.Stephan) und Art.-Gruppe Ackermann: 245 I.D.

unterstellt

d) d) Gen.Kdo.: Dongen; Kampfgruppe Chill: ab 23.9. früh Goirle; 719.I.D. ab 23.9 früh Alphen

f) f) Umgliederung wie durch Armee befohlen, Halten der Stellung.

g) g) Vormittags bedeckt, dann aufheiternd.

h) h) Bei Säuberungsunternehmen südwestl. Turnhout 1 vermisster Offz. und 19 Mann aus Terroristenhand befreit. Abschuss von 1 Pz. und 6 Pz.Spw. durch Panzerfaust.

Art.-Lage: 719.I.D.: 8 le., 5 s. Kampfgruppe Chill: 17 le., 7 s. 245 I.D.: 18 le., 10 s. 59.I.D.: 9 le., 2 s. In kurzfristiger Instandzetsung: 1 le., 2 s. Lagebeurteilung:

Feinddruck in nordwestlicher Richtung gegen Linie Tiburg – ’s Hertogenbosch zeichnet sich nunmehr immer deutlicher ab. Im Abschnitt der 245.I.D erfolgten in Nacht 21./22.9.44 örtliche, von Panzern unterstützte Angriffe – besonders im Raum Casteren, Middelbeers und Oischot’sche Heide – die zur Zurücknahme der 245.I.D. auf die erst für den 23.9. befohlenen Linie führten. Gegen diese Linie führte der Feind im Verlauf des 22.9. während des ganzen Tages stärkere Aufklärungsvorstösse mit Art.-Unterstützung. Das geiche Bild ist im Abschnitt der 59.I.D. Mit starkem Angriff gegen die gesamte Front der 245.I.D. und 59.I.D wird in den nächsten Tagen zu rechnen sein. 245.I.D. kämpft in einem für Panzerabwehr sehr ungünstigen Busch- und Heidegelände, ist ausserdem in über-müdeter Verfassung und hat wenig Kamplust. 59.I.D. kämpft mit offenem linken Flügel.

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’s Hertogenbosch gewinnt als Eckpfeiler erhöhte Bedeutung. Hier sind aber keine schweren Waffen und kaum Panzerbrechende Waffen vorhanden, ausserdem droht Gefahr, dass das Fsch.-Jg.-Btl. Bloch über kurz oder lang abgezogen wird. Wenn dies der Fall ist, stehen Kräfte in genügender Zahl nicht zu Verfühung, um diesen wichtigen Eckpfeiler zu halten.

Anlagen siehe Anlagenband v. 22.9.44. Feindlage siehe Planpause. K.T.B. LXXXVIII.A.K. 23 September 1944 03.47 Uhr: Meldet Kampfgruppe Chill (85.I.D.): Planmässiger Verlauf der gem. Korps-Befehl Nr.16 befohlenen Absetzbewegung. 04.35 Uhr: Meldet 719.I.D.: Planmässiger Verlauf der gem. Korps-Befehl Nr.16 befohlenen Absetzbewegung. 05.10 Uhr: Morgenmeldung. s. Anlage A 421 07.10 Uhr: Vormittagsmeldung. s. Anlage A 422 07.20 Uhr: Anruf Major Berlin, Ia Fsch.A.O.K.:

Generalfeldmarschall Model verlangt, dass von beiden Korps unter persönlicher Verantwortung der Komman-dierender Generale der Angriff auf Vechel zur Unterbrechung der Strasse festgesetzt wird.

08.20 Uhr: Abfahrt des Kom.-Generals zur vorderen Linie.

09.20 Uhr lässt sich der Komm-General durch Generalleutnant Poppe, Kdr. 59.I.D. über Verlauf des Angriffs am 22.9.44 gegen Brücke Vechel orientieren. Anschliessend überprüft der Kom.-General in Begleitung von Generalleutnant Poppe das Angriffsgelände persönlich westl. Schijndel. Auf Gef.St. 59.I.D. zurückgehehrt führt der Kom.-General ein Ferngespräch mit O.B. Fsch.A.O.K.1, General-oberst Student und teilt ihm mit, dass er den Entschluss gefasst habe, mit der Durchführung des von General- feldmarschalls Model für den 24.9.44 zu führenden Angriffs die Kampfgruppe Chill beauftragen wolle. De O.B. erklärt sich mit allem einverstanden.

12.32 Uhr befiehlt der Komm.-General, Generalleutnant Chill: In Ausführung des Befehls des Generalfeldmarschalls Model führt Generalkommando LXXXVIII Angriff zur Inbesitznahme und nachhaltigen Zerstörung der Brücke Veghel. Durchführung des Angriffs wird Generalleutnant Chill übertragen, hierzu unterstellt Kampfgruppe Chill, Fallschirm-Btl. Bloch; Generalleutnant Chill prüft wann der Angriff durchgeführt werden kann und meldet Termin am 23.9.44 abends.

Einzelheiten siehe Fahrtbericht. s. Anlage A 424 10.00 Uhr:

Der Auftrag des Chefs des Stabes des A.O.K., möglichst bald eine Kampfgruppe um Boxtel zu versammeln, wurde Oberstleutnant Schuster um 10.00 Uhr bekanntgegeben und zwar sollen die Mannschaftstransportwagen des Qu der Kampgruppe Chill vorläufig zur Verfügung stehen bleiben, um möglichst schnell die Kampgruppen von Goirle und Poppel in die Gegend Boxtel und nðrdlich zu bringen. Generalleutnant Chill ist aufgefordert worden, möglichst bald zum Chefs Des Stabes nach Dongen zu kommen, um ihn über die Lage zu orientieren.

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10.45 Uhr: Befehl an Oberstleutnant Mayer, 245.I.D.:

Art.-Gruppe Ackermann ist herauszuziehen und wird der Kampfgruppe Chill unterstellt. Offizier voraus zur Kampfgruppe Chill zum Gef.Stand Goirle. Für die herausgezogene Art.-Gruppe Ackermann wird der 245.I.D. die Art.-Gruppe Übel (I./A.R.347) unterstellt. Diese Gruppe ist in der Gegend Hoogend – Groenstraat und südlich derart in Stellung zu bringen, dass sie auf Netterseel – Westelbeers und in Gegend Reusel – Hulsel wirken kann.

Gleicher Befehl an Oberstleutnant Schuster, 85.I.D. 11.30 Uhr: K.A.S.T. (Korps – Auswertstelln) fängt filgenden Feindfunkspruch auf:

2 Kriegsgefangen vom Füs.-Btl. 59.I.D. identifiziert. Nach dem Bericht unserer Verbündeten (Holländer) wird Liempde (2 km so Boxtel) an Strasse Eindhoven – ’s Hertogenbosch von einer ½ fdl. Kp. gehalten

11.50 Uhr: Anruf Ia A.O.K.;

Neue Grenze A.O.K.15 zugleich LXXXVVI.A.K. (also Unterstellung A.O.K.15) zu Fsch.A.O.K.1: Rossum zu LXXXVIII.A.K. – Vechel zu Fsch.A.O.K. 1 – Geldrop zu LXXXVIII.A.K.

11.55 Uhr: Anruf 59.I.D.:

An Kanalbrücke südostw. Steenweg werden Instandsetzungsarbeiten (80 Mann) laufend durch eigene Artillerie bekämpft.

Südostw. Dieser Brücke Ansammlung von Kfz. Panzern und Infanterie. Die in den gestrigen Abendstunden erzielten Erfolge des Feindes bei Steenweg wurden durch Gegenstoss eingeengt.

12.00 Uhr:

Anruf des Kommandierenden Generals, dass er auf dem Gef.-Stand der 59.I.D. mit Generalleutnant Chill zusammen sei, um den Angriff in Richtung Brücke Vechel zu besprechen. Kommandierender General fragt an, ob vom A.O.K.15 Befehl darüber vorläge, ob das Unternehmen noch durchgeführt werden solle..

12.16 Uhr:

Chef des Stabes fragt bei Chef des Stabes A.O.K.15, General Hoffmann an, ob das Unternehmen noch durchgeführt werden solle. Chef des Stabes antwortet, dass, wenn der Feldmarschall den Angriff befohlen habe, der Angriff noch durchzu-führen sei.

13.00 Uhr: Anwesenheit des Oberbefehlshabers der 15.Armee. 4 wesentliche Punkte gab General Zangen bekannt:

1.) 1.) wenn möglich Schijndel zu nehmen und zu halten. 2.) 2.) Es ist Ehrensache für die 85.I.D., dass sie die eingeschlossene heraushaut un die Brücke von

Vechel fest in die Hand nimmt. 3.) 3.) Die Kanalfront soll so stark gemacht werden mit sicheren Truppen, dass ein Übergeben bei Nacht

und Nebel verhindert wird. Nicht zu viele zurückstehende Reserven. 4.) 4.) Die Kampfkommandanten von Tilburg und ’s Hertogenbosch sind noch feierlich zu verpflichten,

sofern das noch nicht geschehen ist Abfahrt 14.00 Uhr.

13.25 Uhr: Anruf O 1 A.O.K.15: Generalkommando entsendet sofort einen Verbindungs-Offizier zum A.O.K.15. Aufgabe: Taäglicher Kurierverkehr Führung einer Pendelkarte mit Lageeinzeichnung. Der Cchef des Stabes bestimmt Hauptmann Levis

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14.45 Uhr: Gibt Generalkommando an A.O.K.15, Abschlussmeldung über Kämpfe im Brückenkopf Aart. s. Anlage A 430 16.15 Uhr: Abendmeldung. s. Anlage A 437 16.25 Uhr: Teilt Fsch.A.O.K.1 (seit 12.00 Uhr ist Generalkommando A.O.K.15 unterstellt) durch Fernspruch mit:

H.Gr.B. hat Herauslösung des I. und II./SS-Landstorm-Nederland und Zuführung zum höh.SS-Pol.Führer in den Niederlanden nach Amersfort befohlen.

16.45 Uhr: Fernspruch an Kampfgruppe Chill (85.I.D.): Über Versammlung der Kampfgruppe zum Angriff am 24.9.44 s. Anlage B 308 Gleichlautend 18.30 Uhr an 59.I.D. 17.00 Uhr: Fernspruch Fsch.A.o.K.1: Bezug: Funkspruch Fsch.A.O.K.1, Ia Nr.156/44 g.v.23.9., 15.10 Uhr.

I./Landstorm Nederland nicht mehr unterstellt, wurde nach Kämpfen um Hasselt an 176.I.D. abgegeben. II./Landstorm Nederland befindet sich in vorderster Linie im Kampfeinsatz. Möglichkeit des Herauslösens z.Zt. nicht zu übersehen.

17.25 Uhr: Eingang KR.-Blitz von A.O.K.15:

1.) 1.) Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. ab 23.9.44 12.00 Uhr A.O.K.15 unterstellt. 2.) 2.) Gen.Kdo. II.SS-Panz.Korps, Gen.Kdo. II.Fsch.-Korps und Gen.Kdo. Feldt treten aab 23.9., 12.00

Uhr unter den Befehl des Fsch.A.O.K. 3.) 3.) Die am rechten Flügel an Waal und Niederrhein eingesetzten Teile des W.B.N. (Div.Tettau) sind

auf enge Zusammenarbeit mit Fsch.A.O.K. angewiesen. 4.) 4.) Neue Armeegrenze rechts:

Rossum A.O.K.15 (-Kamerin) A.O.K15 (-Kanalbrücke Vechel) Fsch.A.O.K. (-Geldrop) A.O.K.15. 17.25 Uhr: Anruf 59.I.D. Hauptmann Scipa. 17.25 Uhr 120 feindl. Lastensegler in Gegend Liempde gelandet. 17.30 Uhr: Der Kom.-General befiehlt durch F.S.:

Die Divisionen haben mit grösster Härte und drakonischen Mitteln dafür zu sorgen, dass aus sogenannten Versprengten wieder Reserven mit straffer Führung geschaffen werden.

gez. Reinhard General der Infanterie. B 309 17.30 Uhr: Verpflichtet der Kom.Genral fernmündl. Obert Böhmer, als Kampfkommandanten von ’s Hertogenbosch. 17.45 Uhr: Ausgang Korps-Befehl Nr.17. s. Anlage B 310 20.30 Uhr:

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Meldung vom Ia 719.I.D.:

1. Feindberührung im Abschnitt Bucholz. 2 km nördl. Oostmalle eigener Spähtrupp auf feindlichen Spähtrupp gestossen, zugleich Feuergefecht mit Terroristen keine eigenen Ausfälle. Feindliches Gr.W.-Feuer auf ehemalige Brückestelle Oostmalle.

20.50 Uhr: Anruf Haupmann Scipa, 59.I.D.:

19.15 Uhr: entlang der Eisenbahn nach Osten in Richtung Veghel feindfrei und zwar bis in Höhe des Ortes Erde. Nördl. von Erde shwächere Feindpostierungen. Ort Erde feindbesetzt.

Aufklärung nördl. der Bahn entlang der Bahnstrecke feindfrei etwa bis in Höhe des gleichen Punktes wie oben (Erde).

19.15 Uhr: Aufklärung hart ostwärts Schijndel auf Weibosen feindfrei, nach Nordosten Boomgaard feindfrei. 20.25 Uhr: Aufklärung v. Schijndel nach Nordosten Dinter feindfrei. 20.25 Uhr: Aufklärung nach Süden auf St.Oedenrode, 2½ km nördl. St.Oedenrode feindl. Postierungen,

St.Oedenrode feindbesetzt. 19.00 Uhr: Feindl. Bereitstellungen am Wegekreuz Steenweg. 20.00 Uhr: Feind entwickelt aus Raum Best Angriff nach Norden, Bekämpfung durch eigene Art. im Gange. 20.55 Uhr: Anruf Hauptmann Scipa, O 1 59.I.D.: Nachtrag-Meldung zur Luftlandung im Raume Liempde: 2 Motorflugzeuge, 8 Lastensegler abgeschossen, 25 Gefangene eingebracht.

Masse der Flugzeuge anscheinend im Raume Son’sche – Heide – St.Oedenrode und ostwärts dieser Linie niedergegangen. Nach den abgeschossenen Lastensegler zu urteilen handelt es sich in erster Linie um Nachschub an Versorgungsgütern, u.a. wurden auch Pkw. Nachgeführt.

Tagesmeldung. (durchgegeben 19.45 Uhr)

a) a) Absetzbewegung während der Nacht auf neue K.K.L. planmässig verlaufen. Brückenschlag des Feindes bei Massenhoven.

Gepanzerte Feindaufklärung gegen H.K.L. im Raum Netersel – Hulsel. In Middelbeers Süd- und Westteil Häuserkämpfe.

Auf Oirschot starkes feindl. Art.-Feuer. Unter Schutz von künstlichen Nebel, trifft Feind vermutlich Vorbereitungen zum Brückenschlag am Kanalübergang zur Strasse Oirschot. Ausbesserungsarbeiten des Feindes an gesprengter Strassenbrücke südl. Steenweg, laufende Bekämpfung durch eigene zusammengefasste Art.-Feuerüberfälle. Hinter beiden Stellen Bereitstellung feindl. Infanterie und Panzer. 14.00 Uhr feindl. Inf. und Panzer in H.K.L. 1½km nordwestl. Steenweg, eingebrochen. Kampf noch im Gange, Massnahmen zur Abriegelung und Einengung eingeleitet.

Trossteile des G.R.1035 und Restteile Fsch.Jag.Btl. Junggwirth um 15.30 Uhr in Schijndel eingedrungen. Eigene Aufklärung von Schijndel nach Südosten, Osten und Nordosten angesetzt. Um 17.20 Uhr Luftlandung des Feindes mit etwa 80 Lastensegler im Raum Liempde, Gegenmassnahmen durch Alarm-Abt.59.I.D. im Gange.

Kampfgruppe Chill bei Verlegung zur Bereitstellung im Raum nordwestl. Und westl. Schijndel. Bisher eingetroffen: nordwestl. Schijndel ½ Btl. Bloch und I./F.R.2. 3 km westl. Schijndel 1 Btl. der Kampfgruppe vor der Heydte. Gef.St.Div.Kampfgruppe Chill z.Zt. 1½ km westl. Vucht, später Westrand St.Michielsgestel. Auftrag für Kampfgruppe Chill ist aus übersandtem Korps-Befehl 17 zu ersehen.

b) b) c) und d) vergl. Übersandte Karte mit Gliederung und Truppenverteilung des Gen.Kdos. f) f) Halten der H.K.L., Vernichtung luftgelandeter Truppen im Raum Liempde, Angriff zur Gewinnung

Brücke Veghel. g) g) Regnerisch, nachmittags aufheiternd. h) h) 40 Gefangene, 2 Panzerspähwagen vernichtet.

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Nachmeldung zur Tagesmeldung vom 22.9.44: In Kämpfen um Middelbeers, Oostelbeers 2 Pz., 4 Pz.-Spw. Und 4 MG.-Wagen vernichtet. Art.-Lage: 719.I.D.: 8 s., 8 le. 245.I.D.: 15 s., 17 le. 59.I.D.: 5 s., 20 le. Div.-Kampfgruppe Chill: 2 s., 13 le. Lagebeurteilung.

Feind ist, wie in früheren Lagebeurteilungen gemeldet wurde, bestrebt, seinen Einbruchsraum nach Nord-westen zu erwitern.

Vor der Front des Generalkommandos besteht der verstärkte Druck Richtung Tilburg – ’s Hertogenbosch. Feind ist bemüht, bei 245.I.D. rechten Flügel und Mitte – hier in Gegend Middelbeers – zu durchbrechen, den Kanal-Übergang bei Oirschot und südlich Best zu erzwingen und aus Gegend Schijndel und nordostwärts auf ’s Hertogenbosch vorzustossen. Gruppierung der 245.I.D. daher mit einem Res.-Btl. (II.Fsch.Jg.-Rgt. 6) als Reserve westlich Middelbeers. Bei 59.I.D. eigener Gegenangriff mit Kampgruppe Chill (85.I.D.) über Schijndel auf Brücke Veghel.

Vor Abschnitt 719.I.D. wird zunächst stärkerer Angriff nicht erwartet. Anlagen siehe Anlagenband vom. 23.9.44. Feindlage siehe Planpause. K.T.B. LXXXVIII.A.K. 24 September 1944 02.45 Uhr: Anruf Oberstl. Wündisch, Stab, Kampfkommandant ’s Hertogenbosch:

Eigene Aufklärung vorgestossen bis zur Brücke von Schijndel nach Heeswijk und hat dieselbe in Besitz genommen. Brücke wird mit Rücksicht auf kommende Lage nicht gesprengt aber gehalten. Sprengung wird vorbereitet. Brücke war bisher in Feindeshand, eigene vorbereitete Sprengung wurde vom Feind beseitigt.

06.50 Uhr: Morgenmeldung an A.O.K.15. s. Anlage A 447 08.00 Uhr: Vormittagsmeldung. s. Anlage A 448 08.00 Uhr:

Abfahrt des Kom.-Generals zum Gef.-Stand der Kampfgruppe Chill (85.I.D.) in Schijndel. Der Kom.-General bespricht mit Generalleutnant Chill den Angriff der Kampfgruppe Chill (85.I.D.) zur Einnahme des Bahnüberganges und der Brücke bei Vechel. Anschliessend Weiterfahrt zur Artillerie-Beobachtung auf dem Kirchturm Weibosch. Daselbst Aufenthalt bis 12.00 Uhr mittags. Hierauf Besichtigung der Bereitstellung der Kampfgruppe Dreyer und Besprechung mit Oberstleutnant v.d. Heydte auf dessen Gef.-Stand, in Hermalen. Rückfahrt über den Div.-Gef.-Stand der 85.I.D. woselbst Besprechung mit Oberstleutnant Schuster, Ia der Division.

09.45 Uhr: Anruf Hptm. Scipa, o1, 59.I.D.: Lebhafte feindl. Inf.-Feuertätigkeit mit Schwerpunkt in Raum Steenweg. Starke Art.-Feuerüberfälle auf Waldstück 1½ km nördlich Strasse Steenweg – Boxtel. 11.00 Uhr:

Ausgang Befehl für die Sicherung der Nachschubwege (Pioniertechnische Sicherung der Übergänge über Maas, Waal und Lek. s. Anlage B 312

11.15 Uhr:

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Mittagsmeldung. s. Anlage A 450 13.10 Uhr: Anruf Lt. Von Taube, 245 I.D.:

Entlang Strasse Heikant – De Hoel etwa 10 gepanzerte Fahrzeuge, darunter Churchill-Panzer (Zahl unbekannt) in Begleitung abgesessener Infanterie. Stossrichtung De Hoel. Gegner schiesst im Raum westlich De Hoel Nebel.

13.25 Uhr: Abgang Fernschreiben an Div.-Kampfgruppe Chill (85.I.D.):

Mit sofortiger Wirkung wird der Kampfkommandant ’s Hertogenbosch mit Brückenkopf ’s Hertogenbosch einschl. Brücke Hedel der Div.-Kampfgruppe Chill (85.I.D.) taktisch und versorgungsmässig unterstellt.

15.00 Uhr: Anruf Hptm. Scipa, O 1, 59.I.D.:

Gegner führt laufend weiter starke Aufklärungsvorstoss in Zug- bis Kp.-Stärke mit Pz.Spw. und Pz. aus Raum Steenweg beiderseits der Strasse. Schwerpunkt nordwestl. Der Strasse nach Norden.

15.50 Uhr: Anruf 245.I.D., Obltn. Krendel:

10.15 Uhr: am Nordrand Netersel vorgenommener Angriff wurde 12.30 Uhr bis Wegespinne Ostmitte Netersel vorgetragen. Weiterer Angriff beabsichtigt.

13.45 Uhr: greift Gegner mit etwa 3 Kp. Reusel von Süden an. Verbindung nach rechts abgerissen, da II./Landstorm-Nederland anscheinend Kräfte nach rechts abgezogen hat.

Gegnerisches Art-Feuer auf Angreifer. 16.15 Uhr: Abendmeldung. s. Anlage A 452 16.30 Uhr:

Meldet sich beim Kom.-General, Generalleutnant Neumann, Kdr. der 712.I.D., die als Armee-Reserve in den Raum Tilburg verlegt und dem Gen.-Kdo. Versorgungsmässig unterstellt wird.

19.00 Uhr:

Der Kom.-General gibt Oberst Böhmer schriftliche Bestätigung seiner Befehlsbefugnisse als Kampfkommandant der Stadt Tilburg. s. Anlage A 457

20.00 Uhr: Ausgang Korps-Befehl Nr.18. s. Anlage B 313 21.00 Uhr: Generalkommando erstattet dem A.O.K.15 die Wochenmeldung. s. Anlage B 314 23.40 Uhr: Anruf bei O 1, 245.I.D.:

Ia fragt an, ob Ort Reusel in eigener Hand sei. Dieses wird vom O1 bejat. Er habe vor 10 Minuten die Meldung des Rgt.-Kdrs. Gehört, wonach die alte H.K.L. wieder erreicht und der Ort in eigener Hand sei. Nur einige einzelne Gehöfte südl. des Dorfes seine noch in Feindeshand. Verbindungsspähtrupp zu II./SS.Ndl. sei unterwegs.

Dem O 1 wurde befohlen, Aufnahme der Verbindung zum rechten Nachbarn zu melden. Das Ergebnis des Gespräches wurde an Ia der Armee unmittelbar darauf weitergemeldet.

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Tagesmeldung. Durchgegeben (19.45 Uhr).

a.) a.) Feindangriff von Süden auf Reusel in Stärke von etwa 3 Kp. abgewiesen. Feindeinbruch bei Netersel in mehrfach angesetzten Gegenangriffen zum Teil bereinigt, Häuserkämpfe noch im Gange.

Gegenangriffe zur Wiedergewinnung Middelbeers wegen verlustreicher Häuserkämpfe im Laufe des Vormittags eingestellt.

Aufbau neuer H.K.l. etwa 3 – 500 m westl. Middelbeers. Brücken in Middelbeers zerstört. Zur Sicherung der linken Flanke wurde H.K.L. im Raum Oostelbeers auf Nordrand des Ortes zurück und Anschluss an die Aufkl.-Abt.505 genommen.

Kampfkräftige Aufklärung blieb am Feind. Wiederholte Feindangriffe auf Brücke Oirschot erneut abgewiesen. Auf Oirschot, Best und Waldstücke 1,5 km nördl. Steenweg beiderseits der Strasse laufend starke Art. ungd Gr.W.-Feuerüberfälle des Feindes. Wiederholte fdl. Aufklärungsvorstösse in Zug – Kp. – Stärke aus dem Raum Steenweg beiderseits der Strasse nach Norden mit Schwerpunkt norswestl. der Strasse durch Art.-Feuer und teilweise im Gegenstoss abgewiesen. Kampgruppe Chill (85.I.D.), seit 09.00 Uhr im Angriff zur Gewinnung der Brücken nordwestl. Vechel hat mit vordersten Teilen um 15.00 Uhr Raum südl. Eerde – Westrand Eerde – Gegend 700 m westl. Eisenbahnbrücke und auf Nordufer Kanal Oostdubbelen erreicht. In Eerde starker Feindwiderstand.

b) b) Südostrand Reusel – Süd- und Westrand Netersel – 300 m nördl. nach Osten vorspringend – Bachgrund bis Westelbeers – Westrand Middelbeers – Südostrand Waldstücke nordwestl. Oostelbeers – Brückenstelle 750 m südwestl. von Ortsmitte Oischot – Nordufer Wihelmina-Kanal bis etwa 250 m westl. Bahndamm – Bahndamm bis etwa in Höhe Messelaar – 500 m nördl. Vleut – von dort Verlauf etwa 1,5 km nach Norden – dann nach Nordosten auf Strasse St.Oedenrode – Schijndel etwa 2 km nördl. St.Oedenrode – Angriffspitzen Kampfgruppe Chill (85.I.D.).

c) c) 719.I.D: an Gen.Kdo.LXVII.A.K. abgegeben; II./Fsch.Jg.Rgt.6 von Kampfgruppe Chill (85.I.D.) an 245.I.D. abgegeben, Fsch.Jg.Btl. Bloch, Kampfgruppe Chill unterstellt, desgleichen Kampf-Kdt. ’s Herto-genbosch mit unterstellten Fsch.Jg.Einheiten (2-3 Btlne.).

d) d) Vorgeschobener Gef.-Stand, Div. Kampfgruppe Chill: Schijndel; Kampfgruppe Dreyer: Schijndel, Fsch.Jg.Rgt.6: Hermaalen.

e) e) Div.: Div.Kampfgruppe Chill: Teile Fsch.Jg.Btl. Bloch; 245.I.D: Teile II./Fsch.Jg.Rgt.6. f) f) Halten der Stellung, Sperren der Strasse St.Oedenrode – Uden b.Vechel. g) g) Bedeckt bis heiter, zeitweise Regenschauer. h) h) Abschuss von 4 Pz.Spw., 1 Pz. L Karette, 7 Gefangene, Stosstrupp Feldw.Uhlig von Gren.Rgt.723

in Stärke 1/5 vernichtete in Best eiene fdl. Stützpunkt, hierbei 40 Gefangene eingebracht, 20 Tote gezählt und zahlreiche Waffen und Geräte erbeutet.

Nachmeldung zum 23.9.44:

Abschlussergebnis von Bekämpfung der Luftlandung am 23.9.44: Abschuss von 4 Flugzeugen und 1 Lastensegler, 57 Gefangene.

Art.-Lage: 245.I.D.: 13 le. 17 s. 59.I.D. 20 le. 6 s. Div.Kampfgr.Chill: 13.le. 2 s. Beurteilung der Lage:

Allgemeine Lage wird wie am 23.9.44 beurteilt. Mit weiteren Aufklärungsvorstössen vor der ganzen Front des Gen.Kdos. in allgemeiner Richtung Tilburg – ’s Hertogenbosch wird für die nächsten Tage gerechnet. Mit Grossangriff scheint in nächsten noch nicht gerechnet werden zu brauchen. Die auffallend schnelle Räumung des Geländes ostwärts und sudostwärts Schijndel vor dem Angriff der Kampfgruppe Chill kann nur so geklärt werden, dass Feind alle verfügbaren Kräfte zur Bekämpfung der eigenen Panz.-Brig.107 abgezogen hat und sich westl. des Kanals auf eine kürzere, stärkere Verteidigungsstellung beschränkt, bis er wieder mehr Kräfte zur Verfügung hat.

Anlagen siehe Anlagenband v.24.9.44 Feindlage siehe Planpause. K.T.B. LXXXVIII.A.K. 25 September 1944 01.15 Uhr:

73

Anruf Ia LXVII.A.K.: Auf Grund des Gesprächs zwischen Chefs des Stabes LXVII.A.K. und O1 Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K.. wobei festgestellt wurde, dass LXVII.A.K. Anschluss nach links, Gen.Kdo. LXXXVIII.A.K. jedoch nicht nach rechts habe, hat Rücksprache des LXVII.A.K. mit St.B.Fhr. Müller, Kdr. II./Landstorm-Nederland, ergeben, dass das Btl. Anschluss zu seinem linken Nachbarn, (245.I.D. habe.

03.00 Uhr: Anruf Obltn. Krendel, O 1, 245.I.D.:

Anschluss nach rechts ist vorhanden, genauer Ort wird nachgemeldet. 04.45 Uhr: Anruf Hauptmann Scipa, O1, 59.I.D.:

Nach Vorübergehendem Ablaufen des Feinddruckes im Verlaufe des Nachmittags setzte Gegner seine Angriffe ab 19.00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit zwischen Strasse und Eisenbahn in nordwestl. Richtung fort. Alle Angriffe wurden durch zusammengefasstes Feuer abgewiesen.

Linker Div.-Flügel erreichte gegen 19.00 Uhr befehlsgemäss Strasse Oedenrode – Vechel bei Koevering. Lebhaftes Art.- und Gr.W.-Feuer beiderseits Steenweg und westl. davon. Bei Koevering etwa 50 Kfz. ver-nichtet. Bisher 8 Offz., 32 Uffz. und Mannschaften bei Div.-Gef.-Std. eingebracht.

04.50 Uhr: Anruf Obtl. Krendel, O1, 245.I.D.:

Feindl. Angriffsversuch bei Reusel gescheitert. In Netersel Häuserkämpfe. Art.-Störungsfeuer im ganzen Abschnitt.

05.50 Uhr: Morgenmeldung. s. Anlage A 459 07.45 Uhr: 59.I.D. teilt mit:

Starke Art.-Überfälle mit 10 cm aus südostw. Und ostw. Richtung. Mit der Masse Steenweg im weiteren Art-Feuerüberfälle auf rechten Divisionsabschnitt. (Oischot)

07.45 Uhr: Vormittagsmeldung. s. Anlage. A 460 O8.10 Uhr:

Abfahrt des Kom.-General zum Gef.Std. der 245.I.D. Der Kom.-General lässt sich durch Generalleutnant Sander über die Lage orientieren. Im Anschluss daran fährt der Kom.-General auf den Gef.-Std, Gren.Rgt.937 in Lage Mierde und lässt sich vom Rgt.-Kdr. Oberstlt. Nass über den in frühen Morgen stattgefundenen Angriff auf Reusel und die Lage bei Netersel berichten. Auf der Rückfahrt kurze Orientierung über Art.-Gliederung auf Gef.-Std.-Art.-Gruppe Übel.

10.45 Uhr: Anruf Oberstlt. i.G. Müller, 59.I.D.:

Seit 08.00 Uhr. Lebhaftes fdl. Art.- und Gr.W.-Feuer auf Best und norostw. Davon. Gegner greift mit Pz.-Unterstützung aus St.Oedenrode Koevering an. Kloster und Kastenwäldchen südl. davon, beides nördl. Heikant von eigenen Truppen genommen. Kampfgruppe Hber fortschreitend im Angriff auf St.Oedenrode Nord.

10.55 Uhr: Anruf Ia der 59.I.D.:

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Kampfgruppe Huber in Koevering ist durch Feind nördl. Koevering von ihrer rückwärtigen Verbindung abgeschnitten. Rechter Flügel des linken Nachbarn liegt z.Zt. wenigstens 2 km zurück. Div. erbitte Einwirkung auf den linken Nachbarn, dass Anschluss bei Koevering beschleunigt wird.

11.30 Uhr: Mittagsmeldung. s. Anlage. A 461 14.30 Uhr:

Ausgang Korps-Befehl Nr.19 über die vom A.O.K. befohlene Neueinteilung der Grenzen für den Ausbau der rückwärtigen Wasserläufe. s. Anlage. B 317

16.10 Uhr: Abendmeldung. s. Anlage. A 464 17.00 Uhr:

Der Kom.-General orientiert fernmündlich den Oberbefehlshaber A.O.K.15, General der Infanterie von Zangen, über Stand des Angriffes auf Vechel. Der Oberbefehlshaber ermächtigt den Kom.-General, wenn es nicht zu schaffen sei, Koevering zu halten, zu befehlen dass die Kampfgruppe Huber auf die nordwestl. Waldstücke zurückgenommen werde, nachdem aber vorher eine Auffangstellung ausgebaut sei. Der Auftrag, erst Eisenbahnbrücke, dann Strassenbrücke zu nehmen, bleibe bestehen.

17.20 Uhr:

Im Anschluss an obiges Gespräch fährt der Kom.-General, begleitet vom Ia des Gen.-Kdos. der Kampfgruppe Chill (85.I.D.), wohin Kdr. 59.I.D. bestellt ist, um sich persönlich einen Einblick in die Lage zu verschaffen. Die Div.-Kdre. tragen zunächst die Lage im Raume nördl. St.Oedenrode – Koevering – Vechel – West-Schijndel vor und eigene Absichten. Kdr. 59.I.D. meldet, dass er ohne Zuführung neuer Kräfte ( 2 Kp.) die Verbindung zu bei Koevering eingeschlossener Huber nicht herstellen könne. Kommandeur Kampfgruppe Chill (85.I.D.) meldet, dass eer gleichfalls keine Kräfte hierzu zu Verfügung habe. Da auch dem Generalkommando keine Kräfte zur Wiederherstellung der Lage zur Verfügung stehen befiehlt der Kom.General Zurückkäpfen der bei Koevering eingeschlossenen Kampfgruppe nach Nord-Nordwest und Aufgabe des Ortes.

Befehl des Kom.-Generals: Siehe Anlage. Korps-Befehl Nr.20. A 466 22.50 Uhr: Anruf Oberstlt. Meyer, Ia der 245.I.D.:

Neuer Angriff bei Reusel um 21.00 Uhr. Kleinere Einbrüche beiderseits der Kirche. Nach Ansicht des Rgt. Ist Verbindung zu rechtem Nachbar vorhanden. Feindstärke wegen Dunkelheit nicht festellbar. Es wird vermutet, dass es sich um ein neues Btl. handelt, das nach Aussagen von Gefangenen hinter dem am Mittag angreifenden Btl. stand, um bei glückendem Angriff am Mittag nachzustossen. Die Div. stellt den Antrag, dass II./Fsch.Jg.-Rgt.6 in die Gegend des Rgt. In die rechte Stellung zu ziehen, da 719.I.D. an der Naht über kienerlei Reserven verfügt.

Tagesmeldung: (Durchgegeben 19.50 Uhr:

a) a) Abschnitt 245.I.D.: Feind griff in den Morgenstunden und im Verlauf des Vormittags zweimal Reusel von Osten und Südosten an. Angriff abgewiesen, teilweise im Gegenstoss. Hohe Feindverluste, etwa 100 Tot, 33 Gefangene. Ortsmitte Netersel stark feindbesetzt, im übrigen Abschnitt der 245.I.D. feindl.Spähtrupptätigkeit und schwaches Art.-Störungsfeuer. Abschnitt 59.I.D. und Div.-Kampfgruppe Chill (85.I.D.): Starke Art.- und Gr.W.-Feuerüberfälle des Feindes auf Raum Oirschot – Best – Waldsück beiderseits der Strasse 2 km nördl. Steenweg und auf Stellungen nördl. St.Oedenrode. Gegen die Sperrstellung Koevering führte der Gegner während des ganzen Tages aus St.Oedenrode in südwestl. Richtung Infanterieangriffe mit Panzern. Mehere Inf.-

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Angriffe, dabei 6 Panzer, aus St.Oedenrode beiderseits der Strasse wurden abgewiesen. Strasse St.Oedenrode – Vechel ist weiter durch Kampfgruppe Huber gesperrt, Kampfgruppe selbst jedoch durch Feind von eigenen Truppen abgeschnitten. Linker Flügel 59.I.D. z.Zt. in Waldstücke 1 ¾ km nordwestl. Heikant rechter Flügel Kampfgruppe Chill mit Sicherungen im Raum 1¼ km nordwestl. Koevering. Btl. Ohhlers nördl. der Zuid-Willemsvaart auf 100 m an Eisenbahnbrücke herangekommen, in Fabrikgebäude an Bahnbrücke eingedrungene Stosstrupps wurden vom Feind abgewiesen. Feind im Raum Brücken Vechel – Bus wird auf 1 Rgt. geschätzt.

b) b) Verlauf der H.K.L. bis westl. Strasse St.Oedenrode – Schijndel wie bisher – Waldstück 1 ¾ km nordwestl. Heikant – offen – Stützpunkt Koevering – offen – 1¼ km nordwestl. Koevering – dann wie bisher.

c) c) 1./Pz.Jg.Abt.559, 59.I.D. unterstellt, sonst wie bisher. d) d) wie Pendelkarte. e) e) f) f) Halten der Stellung, Sperrung der Strasse St.Oedenrode-Vechel. Zerstörung der Brücken bei

Vechel. g) g) 8/10 bedeckt, Wolkenuntergrenze 800 m, regnerisch. h) h) 3 Panzer vernichtet (in Koevering), 33 Gefangene (Reusel) Wasserspiegel Wilhelmina-Kanal sank in den Mittagsstunden bei Oirschot um 1 m, Ursache noch nicht festgestellt.

Art.-Lage: bei 245.I.D.: 13 le. 17 s. 59.I.D: 20 le. 6 s. Div.Kpfgr.Chill: 22 le. 2 s. In kurzfristiger Instandsetzung: 3 le. Lagebeurteilung::

Allgemeine Lage wie an den Vortagen. Feindangriffe vor der Front 245.I.D. und rechten Flügel und Mitte 59.I.D. tragen noch den Charakter verst.Aufklärung. Feindangriffe vor linkem Flügel 59.I.D. und Kampfgruppe Chill (85.I.D.) sind Entlastungsstösse, um unsere Front von Strasse St.Oedenrode-Vechel und den Brücken bei Vechel zurückzudrängen.

Anzeichen für Grossangriff noch nicht zu erkenne. Anlagen siehe Anlageband vom 25.9.44 Feindlage siehe Planpause. K.T.B. LXXXVIII.A.K. 26 September 1944 00.10 Uhr: Eingang Fernspruch A.O.K. 15:

1.) 1.) Feind ist mit 1- 2 Btl. Rijkevorsel und mit 1 Kp. nördli. Turnhout in HKL. Eingenbrochen und hat mit Panzern Gruppe Koevering eingeschlossen. Feindangriff mit 2-3 Kp. bei Reusel abgewiesen.

2.) 2.) Roem. 67.A.K. bereinigt Feindeinbrüche bei Rijkevorsel und nördl. Turnhout. 3.) 3.) Roem. 88.A.K. setzt Angriff gegen Brücken bei Vechel bis zu deren Zerstörung fort. Gruppe

Koevering ist nach Aufbau einer Abwerfront hart norwestl. Davon in diese zurückzunehmen. Sicherheitsbesatzung ist nach Schijndel zu legen.

Text des Fernspruchs, siehe Anlage. C 235a 00.15 Uhr: A.O.K.15 befiehlt mit Fernspruch:

Die 6./A.R. 1719, z.Zt. eingesetzt bei der III./A.R. 245 ist sofort der 719.I.D. zum Einsatz im Raum nördl. Rijkevorsel zuzuführen. V.P. meldet sich sofort bei A.R. 1719 in Alphen. B 321

05.00 Uhr: Morgenmeldung. s. Anlage. A 470 07.15 Uhr: Anruf O 1, 245.I.D.:

Lage bei Reusel noch nicht bereinigt. Feind sitzt bei Kirche, Gegenstösse im Gange. II./Fsch.Jg.Rgt.6 wird ab 05.00 Uhr zugeführt, gegenwärtiger Standort unbekannt.

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07.15 Uhr: Trifft der Oberbefehlshaber A.O.K. 15 auf Korps-Gef-.Std. Dongen ein.

Der Kom.-General orientiert den Oberbefehlshaber A.O.K.15, General von Zangen über die Lage und macht nachdrücklich auf dem schlechten Kampfwert der eigenen Truppe aufmerksam, die bei den Luftwaf-feneinheiten aus Rekruten unter zum Teil wenig geeigneten Führern besteht, und bemerkt, er glaube mit dieser sei ein Gewinnen der Strassenbrücken bei Vechel kaum zu erwarten. Der Oberbefehlshaber erkennt dies an, betont aber, das die Stellung zu halten sei. Im Falle eines durch den Feind erzwungenen Zurückdrückens des Korps soll südlich Maas noch eine Auffangstellung besetzt werden.

08.30 Uhr fährt der Oberbefehlshaber zur Kampfgruppe Chill 85.I.D.) 07.43 Uhr: Anruf O 1 Kampfgruppe Chill (85.I.D.):

Kampfgruppe von der Heydte meldet: Soeben 35 Mann aus Koevering eingetroffen. Bewegungen auf linkem Flügel der Div. verlaufen Planmässig

07.53 Uhr: Anruf Oberstlt. Meyer, Ia 245.I.D.:

Der Feind bei Reusel hat Strasse Bladel-Voorheide erreicht. Eigene Kräfte in Stärke einer schwachen Kp. durch ein stündiges Trommelfeuer stark geschwächt, hält Parallelstrasse 200 m nördlich davon. Verbindung zum rechten Nachbar abgerissen. Div. bittet dringend um Freigabe von 2./F.S.6 Eile geboten, da Gegner sich laufend verstärkt und schwere Waffen einsetzt.

Ia bittet um sofortigen Anruf. 08.07 Uhr:

Fernspruch an Ia, Oberstlt. Meyer, 245.I.D.: 2./Fsch.6 freigegeben. Geschlossener Einsatz. 0812 Uhr: Anruf O 1 59.I.D.:

Kampfgruppe Huber südl. Strassen – und Eisenbahnkreuz Schijndel in der Versammlung. Zahl der mitgebrach-ten schweren Waffen noch nicht geklärt. Die im Korpsbefehl Nr.20 befohlenen Stellungen bei Kloster – Südrand der Waldstücke 500 m nordwestl. Koevering konnten bisher nicht erreicht werden, werden im Laufe des Tages nach Hereinführen der Kampfgruppe Huber durch Angriff nach Süden gewonnen werden.

10.00 Uhr:

Meldet sich beim Kom.-General Oberst Krische, Flak-Rgt.-Stab 100. Die bisher unterstellte Flak-Brigade 18, Oberst Halberstadt trat zum Fsch.AOK.1 zurück.

10.08 Uhr: Anruf O 1, 59.I.D.:

1.) 1.) Auffanglinie südl. Schijndel längs der Eisenbahn aufgebaut. 2.) 2.) Kampfgruppe Huber hat sämtliche schweren Waffen mitgebracht. Die Flak wurde durch Jagd-

Panther herausgezogen. Verlauf der Sicherungslinie beiderseits Strasse Schijndel – St.Oedenrode – z.Zt. 300 m nördlich Kloster. Anschluss nach rechts hergestellt, wird z.Zt. nach links noch gesucht.

10.45 Uhr:

Beauftragt der Kom.-General mit der Erkundung der Auffang-Stellung südlich der Maas den Arko 119, Oberst Zuber, im RaumeTilburg – Oisterwijk – Esch bis ostw. Vucht.

11.48 Uhr: Mittagsmeldung. s. Anlage A 476

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12.35 Uhr: Meldung Kampfgruppe Chill (85.I.D.):

4 feindl. Panzer mit aufgesessene Inf. aus Kloster – Wald Richtung Schijndel. 1 fünfteer Panzer wurde von Kampfgruppe von der Heydte abgeschossen. Werden für die üblichen Aufklärungsvorstösse gehalten. Rück-frage bei 59.I.D. ergibt, das Jagdpantzer nicht einsatzbereit sind.

112.50 Uhr: Meldung Kampfgruppe Chill (85.I.D.):

Nach Meldung 4./Fsch.Jg.Rgt.6-Kdr. sei bei rechtem Nachbarn feindl. Infanterie westl. Strasse Schijndel-St.Oedenrode 300 m vor Eisenbahn-Aufnahmestellung im Kampf. Meldung unbestätigt, da nur Kampflärm gehört wahrscheinlich aber nicht selbst gesehen.

14.55 Uhr:

Bei dem gemeldeten Gefechtslärm scheint es sich nicht nur im Aufklärung, sondern um einen tatsächlichen Feindangriff zu handeln, unterstützt mit 4 – 6 Panzern.

15.05 Uhr: Anruf O 1 85.I.D.:

Rechter Nachbar ist aus Riegelstellung vor Feindangriff auf Nordseite Bahndamm ausgewichen, dabei Teile von Btl. Jungwirth. Feindstärke 1 – 2 Kp. mit etwa 4 Panzern. Riegelstellung 85.I.D., noch südlich der Eisenbahn, hat rechten Flügel auf Eisenbahn zurückgenommen, um Anschluss an Riegelstellung 59.I.D. zu halten. Riegelstellung wird gehalten. Generalleutnant Chill hat den Eindruck, dass es sich hier um einen Angriff eines Rgt. mit ungefähr 12 Panzern handelt.

Vorderste Teile unter 1 km an Bahn herangekommen. Erkundungoffiziere bekamen bei Überschreiten des Bahndammes MG.-Feuer aus Schijndel’sche Heide. 15.50 Uhr:

Meldung von der Kampfgruppe Chill (85.I.D.) dasss der Feind vom Klosterwäldchen, ostw. der Rollbahn in Richtung Schijndel durchgebrochen sei. Stärke etwa 12 Panzer und 2 Btl. Infanterie. Gleichzeitig meldet Kampfgruppe Chill (85.I.D.), dass die Auffanglinie der 59.I.D. sixh auf dem Bahndamm befände, und die Gruppe Heydte den rechten Flügel zurückgebogen habe, der befinde sich jetzt am Wäldchen, etwa 500 m nordwestlich der Zahl 161. Der Kom.-General gibt Befehl an die Kommandeure der 59.I.D. und der Kampfgruppe Chill (85.I.D.), die Lage an der Rollbahn St.Oedenrode – Schijndel wieder herzustellen, unter Umständen durch Flankenangriff, und das Loch in der H.K.L. wieder zu schliessen, ausserdem mit äusserster Härte vorzugehen gegen Truppen, die etwa auf den Bahndamm ausgewichen sind.

16.00 Uhr: Anruf O 1 85.I.D. Oblt Höller: 15.50 Uhr, 15 Lastensegler unter Schutz von 20 Jabos über Schijndel in nördl. Richtung geflogen. (Meldung Armee: 20 Lastensegler bei Nistelrode gelandet). 16.25 Uhr: Abendmeldung. s. Anlage A 477 16.40 Uhr: Anruf bei Kampfkommandant ’s Hertogenbosch, Oberst Dewald:

1.) 1.) Orientierung über Feindlage. 2.) 2.) Befehl des Kom.-Generals, höchste Alarmbereitschaft durch Ia Gen.-Kdo durchgegeben.

17.30 Uhr:

Der Chef des Stabes schilderte dem Ia des A.O.K., Oberst Metzge, die Lage, dass Panzer beiderseits der Strasse St.Oedenrode – Schijndel nach Norden durchgebrochen seien, und daa einzelne Panzer

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eingeschwenkt seien, und das Fsch.Jg.-Rgt.6 vom Rücken angriffen. Der Chef des Stabes schlug daraufhin vor, eine neue H.K.L. aufzubauen und den vorspringenden Teil des Fsch.Jg.-Rgt.6 zurückzunehmen. Der Ia des A.O.K. trug diese Frage dem Oberbefehlshaber vor, der sich mit der Planung des Generalkommandos einverstanden erklärte; er fügte noch hinzu, dass ein Durchbruch des Feindes nur dann stattfinden solle, wenn volle Garantie für Zusammenhalt der Truppe vorhanden wäre; wäre dies nicht der Fall, so sei es besser, die Truppe abgesetzt vom Feind gegen Norden über die Bahn und rückwärts in neue H.K.L. zu führen.

17.58 Uhr: 721.I.D. meldet:

20 Tranportmaschinen mit Fallschirmspringern und 130 Transportmaschinen mit Lastenseglern zwischen Grave und Hees niedergegangen. Landung konnte in einzelnen nicht festgestellt werden, erbittet Weitergabe an 59. und 85.I.D. und Kampfkommandant ’s Hertogenbosch.

18.00 Uhr:

Folgender Befehl wurde vom Chef des Stabes erteilt, um 18.00 Uhr an Oberstlleutnant i.G. Müller, 59.I.D., um 18.22 Uhr an Oberleutnant Sprenger, O 1, Kampfgruppe Chill (85.I.D.). 1.) 1.) Trennungslinie Nordrand St.Oedenrode – Schnittpunkt der Gitterlinie 158 mit Bahnlinie 1 km

südlich Schijndel – St.Michielgestel. 2.) 2.) Kampfgruppe Chill (85.I.D.) gibt vorgetriebene Stellung des Fsch.Jg.-Rgt.6 auf und baut neue

H.K.L. auf. Linker Flügel südlich des Kanals, I./Fsch.Ers.-u.Ausb.Rgt.H.Gö., I.Fsch.Jg.-Rgt.2, Fsch.-Jg.-Btl. Bloch so wie bisher, dann anschliessend entlang der Bahn bis zur Grenze des Divisions-Abschnittes (Schnittpunkt der Gitterlinie 158 mit bahnlinie 1 km südlich Schijndel.

Es kommt darauf an, dass die Bewegungen unter straffer Führung in der Dämmerung und in der Nacht so durchgeführt werden, dass die Truppe in der Hand der Führer bleibt und Absetzbewegungen vom Feinde nicht bemerkt werden. Spähtrupps bleiben am Feinde.

Starke Reserven am Rechten Flügel in Gegend Hermalen – Schijndel. 1 Btl. ist als Korps-Reserve aus zu scheiden.

3.) 3.) 59.I.D. hat die Lücke vom Rechten Flügel der Kampfgruppe Chill (85.I.D.) zu ihrem eigenen linken Flügel zu schliessen und bis Einnahme der neuen Stellung sofort durch Sicherungen zu besetzen. Es kommt darauf an, dass Feind in der bisherigen Lücke zwischen 59.I.D. und Kampfgruppe Chill (85.I.D.) nicht hindurchstösst und sein Verbleib jederzeit bekannt ist.

18.05 Uhr: Meldung der 85.I.D., Obltn. Sprenger:

Bis 17.45 Uhr 4oo Transportmaschinen in Richtung Nordostw. Schijndel überflogen. Starker Lkw.-Verkehr auf Strasse St.Oedenrode – Vechel mit beobachtetem Art.-Feuer bekämpft.

Feind hat Nordostausgang Schijndel und B-Stellen am Bahndamm eingenebelt. 4 Feindpanzer stehen westlich der Strasse St.Oedenrode – Schijndel 300 m südl. Bahndamm. 1 abgeschossen, auf andere beobachtetes Art.-Feuer. Fdl. Granat-Werfer-Feuer auf Wäldechen 1,5 km nordostw. Bahnübergang. 19.30 Uhr:

Der Kom.-General richtet an die Kommandeure der 245., 59.I.D. und Kampfgruppe Chill (85.I.D.) ein persönliches Schreiben.

Siehe Anlage verschlossener Briefumschlag. C 236 19.30 Uhr: Ausgang Korps-Befehl Nr. 22 s. Anlage B 324 20.30 Uhr: Ausgang Korps-Befehl Nr.21 s. Anlage C 327 21.00 Uhr: Der Kom.-General befiehlt:

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Infolge des hohen, nicht mehr tragbaren Ausfalls schwerer Flakgeschütze in vorderster Linie, der in gar keinem Verhältnis zum Abschuss feindlicher Panzer steht, dürfen s.Flak nicht mehr zu örtlichen Unternehmungen mitgegeben oder in vorderster Linie eingesetzt werden. Die Stellungen dieser s.Flak sind daher sofort, besonders im Abschnitt der 59.I.D. und der Kampfgruppe Chill (85.I.D) zu überprüfen. B 325

Tagesmeldung: (Durchgegeben 19.30 Uhr)

a) a) Abschnitt 245.I.D.: Nach mehrfachen vergeblichen Angriffen auf Reusel gelang es dem Feind in den späten Abendstunden des 25.9. in Reusel einzudringen. II./Fsch.Jg.Rgt.6 hat im Gegenangriff von Westen auf den Südteil von Reusel Gegend hartostw. Kirche reusel erreicht. Angriff schreitet unter schweren Häuserkämpfen mit zäh kämpfendem Feind nur langsam fort. Gefechtsstärke der zur Verteidigung von Reusel eingesetzten 5./937 auf 15 Mann abgesunken. Offz. und Zugführer sämtlich ausgefallen.

Im Div. Abschnitt beiderseitiges schwaches Art.-Störungsfeuer und Spähtrupptätigkeit. 1 Panzer mit Panzerfaust vernichtet, 5 Gefangene eingebracht. Abschnitt 59.I.D. / Kampfgruppe Chill:

Während der Nacht hat sich Kampfgruppe Huber befehlgemäss aus Koevering unter Mitnahme sämtlicher schweren Waffen nach Norden auf eigene Truppen zurückgekämpft. Gegen 13.00 Uhr trat Feind zunächst mit schwächeren, gegen 15.00 Uhr mit starken Kräften, wahrscheinlich 1 Rgt. mit Panzerunterstützung (etwa 15, darunter Sherman), beiderseits der Strasse St.Oedenrode – Schijndel zum Angriff an und hat Gegend hartsüdl. Des Eisenbahndammes erreicht. Feindangriff gegen Südwestrand der Waldstücke westl. Bus abgewiesen. I./Fsch.Jg.Rgt.6 im Angriff zur Gewinnung Ostrand der Waldstücke 2 km ostw. Strassen St.Oedenrode – Schijndel, Kampgruppe Dreyer im Angriff nach Süden gegen Eisenbahnlinie zwisches Hoeves und Zuid Willemsvaart.

Starker fdl. Lkw.-Verkehr auf Strasse St.Oedenrode – Vechel mit beobachtetem Art.- Feuer bekämpft. Nach Meldung des Art.-Rgt.185 überflogen bis 17.45 Uhr 400 Transportmaschinen in Richtung Nordost Schijndel. 712 I.D. meldet Luftlandung im Raume Hees – Grave in Stärke von 20 Transportmaschinen mit Fallschirmjägern und 130 Transportmaschinen mit Lastenseglern; Landung konnte im einzelnen nicht festgestellt werden. b) b) Ausser örtlichem Einbruch bei Reusel bis in Gegend Hooge Eind wie bisher. Von dort Verlauf 2 km nach

Nordosten – offen bis Bahndamm zu Waldstücken 1,5 km ostw. Strasse St.Oedenrode – Schijndel – Sicherungslinie 500 m nördl. des Bahndammes bis in Gegend Eisenbahnbrücke Vechel

Teile Kampfgruppe von der Heydte noch in Waldstücken südl. der Eisenbahn, 1,5 km ostw. Strasse St.Oedenrode – Schijndel. c) c) Wie bisher d) d) Siehe Pendelkarte. f) Halten der H.K.L. unter Umgruppierung auf linken Flügel. g) g) Wechselnd bewölkt, gegen Abend aufheiternd. h) h) 5 Gefangene, 1 Panzer vernichtet (bei 245.I.D.) Nachmeldung zu Tagesmeldung vom 25.9.44: 8 Offz., 32 Mannschaften und Uffz. In Nacht von 24./25.9.44 bei Koevering gefangen.

Art.-Lage: 245.I.D.: 12 le., 17 s. 59.I.D.: 20 le., 6 s. Div.-Kampfgruppe Chill (85.I.D.): 27 le. (einschl. s.Flak), 2 s. In kurzfristiger Instandsetzung: 1 le. Beurteilung der Lage:

Der vom Generalkommande erwartete Stoss in nordwestl. Richtung tritt mit dem heutigen Tage klar in Erscheinung. Zield der starken Angriffe vor 59.I.D. und Kampfgruppe Chill (85.I.D.) von Steenweg und Oedenrode in Verbindung mit Luftlandungen im Raume Nistelrode und westl. Grave Lassen ’s Hertogenbosch als Angriffsziel des Feindes erkennen.

Anlagen siehe Anlagenband v. 26. 9. 44. Feindlage siehe Planpause. K.T.B. LXXXVIII.A.K. 27 September 1944 00.03 Uhr:

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1.) 1.) Bereinigung der Feindeinbrüche bei Rijkevorsel, Turnhout und Reusel noch im Gange. Überlegenen Feind gelang Einbruch an Strasse St.Oedenrode-Schijndel.

Absprung von Fallschirmjägern bei Nistelrode, wahrscheinlich auch westl. Grave. Luftlandungen angeb-lich südostw. Tiel. Feind bei Arnheim vernichtet. 6 500 Gefangene, 1 500 gezählte Feindtote. Hierzu angesetzte eigenene Kräfte waren schwächer als Gefangenenzahl.

Fortsetzung Feindangriffe auf ’s Hertogenbosch von Süden, Südosten und Osten wahrscheinlich. 2.) 2.) 15.Armee verteidigt sich im bisherigen Raum. 3.) 3.) Roem.67.A.K. setzt Bereinigung der Eibrüche bei Rijkevorsel und Turnhout unter Heranziehung von Teilen

711.I.D. fort. 4.) 4.) Roem.88.A.K. schliesst die durch den Feindeinbruch nördl. St.Oedenrode entstandene Lücke. Hierzu darf die

Front in Gegend Schijndel bis höchstens an die Eisenbahn zurückgenommen werden, nördl. des Kanals an Strasse Vechel – ’s Hertogenbosch weiterhin Feinddurchbruch auf ’s Hertogenbosch durch 1 Btl. verhindern.

5.) 5.) 712.I.D. zerschlägt 26.9. die Fallschirmtruppen bei Nistelrode und vernichtet 27.9. Feind bei Oss. (Als Ausgangsstellung für beabsichtigten Angriff 29.9. beiderseits Strasse Hees-Grave auf Grave. Zur Unterstützung des Angriffs 1.Fsch.Armee von Norden und Osten auf Nijmegen. Beabsichtigten Ansatz auf Karte 1 : 200 000 zum 28.9. früh melden.)

6.) 6.) Aufklärung durch Roem.88.A.K. bis zur Linie- Erp – Uden – Schajkschenboek, durch 712.I.D. bis zur Linie Uden – Mill – Grave – Megen – Nithoijen.

Wo Feind? Wo Lücken? In welcher Richtung bewegt sich der Feind? s.Anlage C 237 01.10 Uhr: Fernspruch an Kampfgruppe Chill (85.I.D.) und 59.I.D.:

1.) 1.) Mit Fortsetzung der Feindangriffe auf ’s Hertogenbosch, von Süden, südost und Osten ist weiterhin zu rechnen.

2.) 2.) Aufklärung der Kampfgruppe Chill (85.I.D.) bis zur Linie Erp – Uden – Schajkschenboek: Wo Feind? Wo Lücken? In welcher Richtung bewegt sich Feind?

3.) 3.) Front in Gegend Schijndel darf bis höchstens an die Eisenbahn zurückgenommen werden. 4.) 4.) Nördl. des Kanals ist an Strasse Vechel – ’s Hertogenbosch weiterhin durch ein Btl. Feinddurchbruch auf ’s

Hertogenbosch zu verhindern. 04.25 Uhr: Anruf Obtln. Krendel, 245.I.D.:

Mit Ausnahme von Reusel im gesamten Div.-Bereich nur beiderseitige Spähtruppentätigkeit und geringes Störungsfeuer. Der Angriff des II./Fsch.Jg.-Btl.6 in Reusel gewann gegen den sich weiterhin im Häuserkampf zäh verteidigenden Gegner unter eigenen betrachtlichen Verlusten durch Scharfschützen (etwa 40 Verwundete und 20 Tote) langsam Boden, ohne dass ein Abschluss der Kämpfe erfolgen konnte. De Endgültige Bereinigung ist mit erneuter Bereitstellung in den Morgenstunden beabsichtigt.

04.31 Uhr: Anruf Hauptmann Scipa, 59.I.D.:

Art.- und Gr.W.-Feuer in den bisherigen Schwerpunkten. Mit besonderem Nachdruck Eisenbahn – Strassenkreuz 1 km südlich Schijndel. Starke Jab-Angriffe gegen 20.00 Uhr im Raum Liempde – Olland – Schijndel. Entgegen Tagesmeldung vom 26.9.44 ist die im allgemeiner Linie 400 m nördl. Kloster (Strasse St.Oedenrode – Schijndel) eingesetzte Kampfgruppe Vidamy (Restteile 1035 und Pi.-Btl.159) bis 23.15 Uhr trotz Überrollens durch Panzerangriff in der Stellung verblieben und wurde gegen 23.30 Uhr in de H.K.L. hereingenommen. Einbruch bei Kampfgruppe Klemm in Gegenstoss abgeriegelt. Besetzung der alten H.K.L. mit Beginn der Tagesdämmerung vorgesehen. Sonst Bereinigung der H.K.L. im Gange.

05.20 Uhr.: Anruf Oblt. Sprenger, 85 I.D.: Bewegung und Umgruppierung planmässig noch im Gange. Im übrigen ruhig. 06.00 Uhr: Morgenmeldung. s. Anlage A 484 07.33 Uhr:

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Vormittagsmeldung s. Anlage A 485 07.35 Uhr:

1.) 1.) armee übernimmt ab 27.9., 12.00 Uhr Abschnitt bis zur Linie Ochten (20 km westlich Nijmwegen, einschl.) – Helmond (ausschl.)

2.) 2.) Gen.Kdo.Roem.89.A.K. wird aus bisherigen Verwendung herausgelöst und übernimmt ab 27.9., 12.00 Uhr den Befehl über 712.I.D., 344.I.D. mit SS.-Rgt. Delfs und Fest.M.G.Batl.29. Gef.-Stand: Buurmalsen (10 km NNO Zaltbommel.)

3.) 3.) 344.I.D. übernimmt bis Eintreffen des Gen.Kdos.Roem.89.A.K. Führung SS.-Rgt. Delfs und Fest.M.G.Batl.29.

4.) 4.) Befehlsübernahme melden. C 238 08.00 Uhr: Abfahrt des Kom.-Generals zur Kampfgruppe Chill (85.I.D.). Fahrtbericht siehe Anlage. A 486 10.30 Uhr: Anruf O 1, Oblt. Krendel, 245.I.D.: Seit 07.00 Uhr laufend vereinzelt Gr.W. und Art.-Störungsfeuer auf den gesamten Div.-Abschnitt.

Ab 06.00 Uhr – 06.30 Uhr legt der Feind aus zahlreichen MG.’s schwere Feuerüberfälle auf vorderste Linie im Abschnitt Oostelbeers – Westelbeers bis in Tiefe des Rgt.-Gef.Std. Der 06.00 Uhr begonnene Angriff zur endgültigen Säuberung von Reusel traf erneut auf harten Widerstand des sich verstärkenden Gegners und brachte bisher noch keine wesentlichen Fortschritte.

10.55 Uhr: Anruf O 1, Haptmann Scipa, 59.I.D.:

Starker Feinddruck im Abschnitt G.R.1034 mit mehreren Panzern und aufgesessener Infanterie, im Laufe des Vormittags. Angriffe wurden abgeschlagen (südostw. Liempde).

11.10 Uhr: Mittagsmeldung. s. Anlage. A 487 11.35 Uhr: Anruf Chef Pz.Jg.Kp.719:

Führer des Pz.Jg.Zuges bei 59.I.D. führt Klage über Mangel an Pflegemöglichkeit für die Sfl. Wenn dort nichts getan wird, fallen sie in Kürze aus.

Desgleichen haben die Männer noch keinen Wehrsold bekommen. Er bittet das Nötige veranlassen zu wollen. 13.04 Uhr: Ausgang Korps-Befehl Nr.23. s. Anlage B 331 15.20 Uhr: Ausgang Befehl Ia Stopi über Zerstörungsvorbereitungen. S. Anlage. B 332 16.00 Uhr: Abendmeldung. s. Anlage. A 488 16.00 Uhr: Ausgang Fernschreiben an 85. und 245.I.D.:

1.) 1.) Das gesamte Btl. Ohler hat auf Befehl des AOK.15 nördlich der Zuid-Willemsvaart zu verbleiden. Einsatz in Höhe des linken Flügels der HKL Kampfgruppe Chill (85.I.D.) oder vorwärts gestaffelt.

Aufgabe: Sperrung der von Vechel nach ’s Hertogenbosch führenden Strassen. Aufklärung in der befohlenen Richtung.

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2.) 2.) Die Jagd-Panther-Kp. ist zur Verfügung des Gen.Kdo. nach Heikant zu verlegen. Fernsprechanschluss über 2.Staffel Kampfgruppe Chill. 3.) 3.) Div.-Gef.-Std.Kampgruppe Chill (85.I.D.) verbleibt in St.Michielsgestel. 4.) 4.) Brücke bei Hedel ist der Kampfgruppe Chill (85.I.D.) unmittelbar zu unterstellen. 5.) 5.) II./Fsch.Jg.-Rgt.6 ist nach Herauslösen aus Reusel nach Bereinigung der Lage nach Lage-Mierde Zi

verlegen. Btl. wird Korps-Reserve.

Verbindungs-Offz. zu Gen.Kdo. Tagesmeldung: (Durchgegeben 19.45 Uhr)

a) a) Abschnitt 245.I.D.: Eigener Angriff auf Reusel zur völligen Wiederinbesitznahme des Ortes bisher nicht durchgeschlagen, harter Ortskampf dauert an. Feindl. Bereitstellung in Btl.-Stärke um 14.00 Uhr hart nordostw. Reusel durch Art. bekämpft. Feindvorstösse mit Pz.Spw. und MG.-Wagen gegen H.K.L. zwischen Reusel und Netersel abgewiesen. Unter Schutz starker Art.- und Gr.W. Feuerüberfalle sowie zusammengefasstes MG.-Feuer auf linkem Abschnitt der Div. hat sich Feind in den frühen Morgenstunden im Abschnitt Westelbeers-Oirschot etwa 600 m von eigener H.K.L. abgesetzt und eingegraben.

Abschnitt 59.I.D.: Anhaltender Feinddruck während des ganzen Tages norostw. Best – beiderseits des Weges St.Oedenrode – Olland. Zwei fdl. Angriffe bis zu Kp.-Starke mit 3 Panzern und Pz.Spw. nördl. Boschkant abgeschlagen. Lebhafte fdl.Art.- und Gr.W.-Feuertätigkeit. Starke Feuerzusammenfassung von mindestens 2 le.Abt. mit 2–300 Schuss je Feuerüberfall auf Waldgelände beiderseits Strasse Steenweg-Boxtel. Südostteil Liempde-Olland und Strassen – Eisenbahnkreuz 2 km nördl. Olland.

Abschnitt Div.-Kampfgruppe Chill (85.I.D.): Tagsüber starkes fdl. Art.-Feuer auf Schijndel, Art.-Feuerstellungen in Nähe Schijndel, auf Eisenbahnlinie südl. Schijndel und Baw durch Jabo auf Schijndel, Weibosch und Art.-Feuerstellungen im gleichen Raum. Gegen linken Div.-Abschnitt schwache fdl. Aufklärung, nördl. Zuid-Willemsvaart einzelne Pz.Spw. dabei. Gegen Abend fühlten feindl. Pz.Spw. auf Strasse Vechel – Dinter vor. b) b) Bis Südostausgang Hooge Eind wie bisher – weiterer Verlauf etwa 2 km nach Norden – Bahndamm in

Waldstücken etwa 1 km südwestl. Hoeves – 1 km ostw. Weibosch – 5-700 m nördl. Eisenbahn bis Zuid-Willemsvaart – hart nördl. Eisenbahndamm bis Gegend Strasse Vechel-Dinter.

c) c) Fsch.Jg.Btl. Bloch und Rest 1./s.Pz.Jg.Abt.559 als Korps-Reserve bestimmt. d) d) Siehe Pendelkarte.

f) Halten der H.K.L., Bereinigung von Reusel. g) g) 9/10 bedeckt mit Niederschlägen. h) h) 12 Gefangene (3 bei Kampfgruppe Chill, 9 südostw.Liempde), 35 gezählte Feindtote südostw. Liempde.

Während der letzten 24 Stunden Landung und Start einzelner Feindflugzeuge in der Landschotschen Heide beobachtet, anscheinend Feldflugplatz.

Nachmeldung 26.9.44: Abschuss von 3 Panzern und 1 Jabo. Art.-Lage: Unverändert. Beurteilung der Lage:

Feinddruch nach wie vor bei Reusel (245.I.D.) (zwischen Netersel und Westelbeers) (245.I.D.) und vor gesamter Front 59.I.D., hier besonders stark zwischen Steenweg und ostw. Liempde. Von Div.-Kampfgruppe Chill (85.I.D.) lebhaftes feindl. Art.-Feuer (4000 Schuss). Mit Infanterie scheint Feind bei bekannter Systematik hier erst aufzumarschieren. In Verbindung mit Feindvorstoss auf Hees und Oss und Vorfühlen von Panzern auf Strasse Vechel-Dinter ist konzentrischer Angriff Nach Nordwest, Schwerpunkt ’s Hertogenbosch bald zu erwarten.

Anlagen siehe Anlagenband v.27.9.44. Feindlage siehe Planpause. K.T.B. LXXXVIII.A.K. 28 September 1944 03.50 Uhr: A.O.K.15 befiehlt durch Fernspruch:

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1.) 1.) Starken Feind mit Panzern gelang Ereiterung Einbruchs bei Rijkevorsel. Starkes Art.-Feuer lag auf dem Raum Olland. Feind mit Panzern warf 712.I.D aus Heesch. Mit Fortsetzung Feindangriffe in Richtung ’s Hertogenbosch muss gerechnet werden. Die Div. der 15.Armee haben bisher mit ungebrochenen Mut alle Feindangriffe zerschlagen und werden auch weiterhin den Feind schwerste Verluste zufügen.

2.) 2.) Roem.67.A.K. riegelt Feindeinbruch bei Rijkevorsel ab und engt ihn ein. Hierzu werden 10 – 8,8 cm Flak durch 20.Flakbrigade zugeführt.

3.) 3.) Roem.88.A.K. verhindert einen Feinddurchbruch auf Tilburg oder ’s Hertogenbosch, insbesondere an Strasse Vechel – ’s Hertogenbosch. Das Korps muss sich hierzu neue Reserven verschaffen.

4.) 4.) Roem.89.A.K. (712.I.D.) nimmt und hält Heesch und gewinnt anschliessend Oss. 5.) 5.) 20.Flak-Brigade löst H.Flak-Abt.291 aus Einsatz an Vlake-Brücke, führt 1 Battr. Dem

Roem.67.A.K. zu und stellt Masse zur Verfügung des A.O.K. um Breda so bereit dass sie A) Luft- und Erdangriffe an Ort und Stelle abwehren B) Zur Verstärkung der Pz.-Abwehr des Roem.67.A.K. vorgeführt werden kann. Verbindung über Roem.67.A.K.

Zum Schutz des Raumes zwischen Moerdijk- und Dordrechter Brücke gegen Luftlandungen sind 2-3 Kpn. Beiderseits Moerdijk-Brücke beweglich bereit zu halten. C 240

05.30 Uhr: Abgang Fernspruch an 245. und 85.I.D.:

1.) 1.) Alle Feindangriffe vor Front A.O.K.15 bisher abgewehrt. 2.) 2.) Mit Fortsetzung des Feindangriffes bei 719.I.D. aus Raum Rijkevorsel Richtung Breda, bei 712.I.D.

von Hees auf ’s Hertogenbosch uss gerechnet werden. Roem.88.A.K. hält H.K.L. Es kommt darauf an, Feinddurchbruch auf Tilburg und ’s Hertogenbosch, insbesondere an Strasse Vechel – ’s Hertogenbosch zu verhindern.

3.) 3.) Die Div. haben sich danach zu gruppieren und richten sich darauf ein, weitere Truppen zur Bildung einer neuen Korps-Reserve aus weniger gefährdeten Fronten herauszuziehen.

Bemerkungen des Kommandierenden Generals: 08.35 Uhr: Kom.-General an Generalleutnant Chill:

Lage bei Dinter ist nicht so, wie ich dies nach meinem gestrigen Gespräch erwarten konnte. Ohler mit Pak und von Art. unterstützt hat Dinter zu nehmen und die Strasse Vechel – ’s Hertogenbosch zu sperren.

Generalleutnant Chill meldet, dass die entsprechenden Massnahmen im Gange seien. 08.45 Uhr: Mit Oberstleutnant i.G. Müller, 59.I.D. Wie Lage? Fdl. Einbruch in 600 m Breite 1½km südostw. Liempde. Welche Gegenmassnahmen? Div.-Kdr ist vorn, um die Lage zu bereinigen. 09.35 Uhr: Mit Generalleutnant Sander:

II.Fsch.Jg.-Rgt.6 muss heute Abend herausgezogen werden, für später auch Herausziehen der Aufkl.-Abt, ins Auge fassen.

10.50 Uhr; An Generalleutnant Chill: O.B. der soeben auf Korps-Gef.-Std. war hat Sorge, das Feind vor Dinter auf ’s Hertogenbosch vorgeht.

Kom.-General: Chill sorgt dafür, dass Kampfkommandant ’s Hertogenbosch gefechtsbereit ist und mit Pak (Flak) die Strasse nach Dinter sperrt.

Generalleutnant Chill: das sei schon angeordnet. Gegen 12.00 Uhr: mit Oberst Dewald, Kampfkommandant ’s Hertogenbosch: Achtung auf Panzer und Inf. von Osten. Aufklärung, Sicherung durch Pak.

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Enge Fühlung mit Generalleuntnant Chill. Wichtige Meldungen auch sofort an Gen.Kd. Bisherige Korps-Reserven: Btl. Bloch in St.Michielgestel, II./Fsch.Jg.Rgt.6 in Lage Mierde 1./Pz.-Jg.- Abt.559 in Heikant

haben sich noch nicht bei Generalkommando gemeldet. Die Div veranlassen, dass dies sofort geschieht, und melden gleichzeitig welche Teile zum Herausziehen und bilden neuer Korps-Reserven vogeschlagen werden, dabei auch Art. und Pak

Termin Gen.-Kdo. 28.9.44, 09.00 Uhr. B 333 06.00 Uhr: Morgenmeldung. s. Anlage A 495 09.40 Uhr:

Trifft der Oberbefehlshaber A.O.K.15, General der Infanterie von Zangen auf dem Gef.-Stand, Gen.Kdo. ein und lässt sich von dem Kom.-General über die Lage im Korps-Abschnitt orientieren.

Abfahrt 10.35 Uhr. 10.15 Uhr: Anruf Obltn Krendel O1, 245.I.D.:

Bei Reusel weitere Angriffsvorbereitungen des Feindes erkennbar. Sonst bis auf vereinzelte Art.- und Gr.W.-Feuerüberfälle k.b.V.

10.35 Uhr: Anruf Hauptmann Scipa, O1, 59.I.D.:

Gegner griff nach heftiger Art.-Vorbereitung gegen 06.30 Uhr aus dem Raum nördl. Boschkant an uns erzielte einen Einbruch in H.K.L. Einengungsmassnahmen und Beseitigung des Einbruches sind eingeleitet. Sonst k.b.V.

10.50 Uhr: Anruf Obltn. Höller, O1, Kampfgr. Chill (85.I.D.): Starkerer Feindwiderstand in Heeswijk, sonst k.b.V. 10.45 Uhr: Fernspruch von 245.I.D.:

Div. beabsichtigt, falls Lage irgend zulässt, II./Fsch.Jg.Rgt.6 auch unter vorläufigem Verzicht auf Bereinigung Reusel Nacht 28./29.9.44 herauszuziehen.

Als weitere Korps-Reserve: 1 gemischte Art.Abt. (bespannt) zu 3 Rohren 12,2 und 2 Rohren 7,62 mit jeweils 100 Schuss je Batterie. Aufklärungsabteilung 245 je nach Entwicklung der Lage. Pak keine, da nur 3 7,5 insgesamt vorhanden. C 241 10.55 Uhr: Mittagsmeldung. s. Anlage A 496 11.30 Uhr: Fernspruch an 85.I.D.:

1.) 1.) die Jagd-Panther-Kp, 1./Pz.-Jg.-Abt.559, wird der Kampfgruppe Chill (85.I.D.) unterstellt. Einsatz an der Wegegabel 3 km ostwärts ’s Hertogenbosch. 712.I.D. und Kampfkommandant ’s Hertogenbosch verständigen.

2.) 2.) Korpsreserve rückt von St.Michielsgestel nach Poeldonk, nimmt die beiden Brücken zwischen Berlikum und Poeldonk in Besitz und verbleibt mit der Masse bei Poeldonk. Das Btl. bleibt Korpsreserve.

Der Befehl ist zu übermitteln durch Kampfgruppe Chill (85.I.D.)

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15.10 Uhr: Fernspruch an 85.I.D.:

1.) 1.) Feind in Heeswijk und Loosbroek. 712.I.D. nach gelungenem Gegenangriff erneut aus Hees geworfen. Einzelne Feindpanzer in Gegend 8 km ostw. ’s Hertogenbosch

2.) 2.) Kampfgruppe Chill (85.I.D.) säubert Heeswijk und riegelt in Gegend Berlikum ab. Zur Abriegelung in Berlikum wird ihr die Korpsreserve, Btl. Bloch, unterstellt.

3.) 3.) Roem.89.A.K. säubert Loosbroek. 4.) 4.) Dem roem.89.A.K. werden in den Raum von ’s Hertogenbosch mit Fussmarsch und

Eisenbahntransport, letzterer in Nacht 28./28.9., verschieden Truppenteile zur Verstärkung zugeführt. 5.) 5.) Grenze zwischen roem.88. und roem.89.A.K., zugleich linke Grenze für Kampfgruppe Chill:

Eisenbahn Zaltbommel-’s Hertogenbosch (88.) – ’s Hertogenbosch (einschl.) ostwärtiger Verteidigungs-anlagen des Brückenkopfes (88.) – Loosbroek (89.) – Uden (89.). Kampfgruppe Chill hält dauernd Verbindung zur 712.I.D. durch Spähtrupps.

Div. Gef.-Std 712.I.D. im Wald südlich Nuland, ostwärts ’s Hertogenbosch. 15.35 Uhr: Anruf O1, Obltn. Krendel, 245.I.D.:

In Waldstückenbei Zwart ven 1,5 km nordw. Hulsel, Ansammlung von Panzern und Infanterie in noch unbekannter Stärke. Eigene Spähtrupps unterwegs. 13.05 Uhr Angriff von 4 Jabos auf Kirche Reusel. Sonst vereinzeltes Gr.W.- und Art.-Störungsfeuer, im übrigen k.b.V.

15.40 Uhr: Anruf O 1, Obltn. Höller, 85.I.D.: Stärkerer Feindwiderstand in Heeswijk. Sonst k.b.V. 15.45 Uhr: Anruf O 1, Hauptmann Scipa, 59.I.D.: Feindl. Art.-Zusammenfassungen auf allen bisherigen Feuerschwerpunkten.

13.30 Uhr Jaboangriffe auf Einbruchsstelle südostw. Liempde. Eigener Gegenangriff zur Wiederherstellung der alten H.K.L. noch im Gange.

16.00 Uhr: Abendmeldung. s. Anlage. A 498 19.30 Uhr: Ausgang Korps-Befehl Nr.24. s. Anlage. B334 22.30 Uhr: Ausgang Fernschreiben an A.O.K.15 über Stärke und Bewaffnung. s. Anlage C 243 Tagesmeldung: (durchgegeben 19.50 Uhr)

a) a) Nach eigenem Angriff H.K.l. bis Klosterruine sädl. Reusel vorverlegt. Westl. Steenweg leichte fdl. Art.-Geschütze um 16.30 Uhr durch eigene Aufklärung festgestellt, wird durch eigene Artillerie bekämpft. Eigener Gegenangriff zur Bereinigung des Feindeinbruches südostw. Liempde durch starke fdl. Gegen-wehr nur im langsamen Fortschreiten. Im Abschnitt der Kampfgruppe Chill (85.I.D.) rege fdl. Aufklärungstätigkeit, Schwerpunkt ostw. Zuid Willemsvaart in linker Flanke der Kampfgruppe, dabei Panzer und Pz.Spw. Nach Gefangenenaussagen bei 712.I.D. handelt es sich um Teile einer Brig. Der 7. Division, die in Uden liegt. Eigene Angriffsspitze, die Ostrand Heeswijk erreicht hat, musste sich vor fdl. Panzergegenstoss in Richtung Kameren absetzen. Zur Zeit starker Feinddruck im Rückendes Btl. (dabei 4 s.Panzer und 4 Pz.Spw.) aus Raum Zandstraat-Middel-rode. Fdl. Art.-Störungsfeuer auf ’s Hertogenbosch.

Beurteiling der Lage wie zu Tagesmeldung vom. 27.9.44.

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b) b) Bis E M 4 c 52 wie bisher – tiefste Einbruchsstelle E M 4 c 59 – vorspringend auf E M 4 d 67 – wie

bisher. Nördl. Zuid Willemsvaart eigene Kräfte bei Kameren (vergl. Pendelkarte). c) c) Fsch.Jg.Btl. Bloch und Reste 1./s.Pz.Jg.Abt.559 Div.Kampfgruppe Chill unterstellt. 6./1719 an

719.I.D abgegeben. 3./1146 245.I.D. unterstellt. d) d) Siehe Pendelkarte. f) f) Halten der H.K.L., Bereinigung der Feindeinbrüche bei Reusel und südostw. Liempde. Sperren der

Strasse von Vechel nach ’s Hertogenbosch südl. Middelrode und bei Berlikum. g) g) Heiter. h) h) 3 Gefangene südostw. Liempde, hier auch fdl. Lautsprecherpropagande zum Überlaufen.

Art.-Lage:

245.I.D.: 26 le., 6 s. 59.I.D.: 20 le., 6 s. Kampfgruppe Chill (85.I.D.): 12 le., 2 s. Pak – Lage: Reste 1./s.Pz.Jg.Abt.559 (3 Jagd-Panther) vor 3 Tagen nicht einsatzbereit. Anlagen siehe Anlagenband vom 28.9.44 Feindlage siehe Planpause. K.T.B. LXXXVIII.A.K. 29 September 1944 01.25 Uhr: Eingang Fernschreiben A.O.K.15:

Gen.Kdo.Roem.67.A.K. löst Nacht 29./30.9. 2 Btl. aus der Front nördl. Antwerpen und bereinigt mit ihnen die Lage zwischen St. Job int Goor und St.Leonard. Die Lücke nördl. St. Leonard ist zu schliessen. 1 verst. Btl. ist im Abschnitt nördl. Antwerpen zurückzuziehen, dass die Stellung bis zum Eintreffen des neu herangeführt und unterstellten verst. G.R.1018 zu halten hat In der Nacht 30.9./1.10. ist verst.G.R.1018 voll im Abschnitt nördlich Antwerpen einzusetzen und damit das restliche Btl. der 346.I.D. herauszulösen. Die Rgt’s Gruppe 1018 ist durch Gen.Kdo. am Bahnhof Woensdrecht bzw. An der Landenge Bath abzufangen und noch in der Nacht 29./30.9. möglichst weit in Richtung Antwerpen vorzuführen. Die 2 Kpn. Der 331.I.D. (auf Marsch nach Breda) stehen dem Korps ab sofort zur Verfügung. C 245

04.30 Uhr: Morgenmeldung. s. Anlage A 506 06.55 Uhr: Vormittagsmeldung. s. Anlage A 507 09.45 Uhr: Beim Kom.-General meldet sich Generalleutnant Sander, Kdr.245.I.D. zu einer Dienstbesprechung. 10.45 Uhr:

Der Kom.General beauftragt den Arko 119, Oberst Zuber mit Stab 712.I.D. und Kampfkommandanten ’s Hertogenbosch Verbindung auf zu nehmen u. dann …zu zu melden.

Einzelheiten des Auftrages siehe Anlage A 509 10.45 Uhr: Mittagsmeldung. s. Anlage A 510 11.25 Uhr: Ausgang Korps-Befehl Nr.25 durch FS. s. Anlage.

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15.00 Uhr: Anruf Oberstleutnant Schuster:

Rege gepanzerte Aufklärung in linker Flanke der Kampfgruppe Chill in Richtung ’s Hertogenbosch. Nach Gefangenenaussage bei 712.I.D. handelt es sich um Teile einer Brig. Der 7.Div. Eigener Angriff auf Heeswijk liegen geblieben, infolge starken Feindwiderstand. Heeswijk mit einem verst. Btl. feindbesetzt. Eigene Angriffsspitzen die Ortsrand erreicht hatten, mussten sich vor Pz.-Gegenstoss auf Kameren absetzen. Z.Zt. starker Feinddruck in Rücken der Btl. aus Raum Zaandstraat Middelrode, dabei 4 Pz. und 4 Pz..Spw. Art.-Störungsfeuer auf ’s Hertogenbosch.

15.20 Uhr: Anruf 59.I.D., Hptm. Scipa: Feindl. Art.- und Gr.W.-Feuer in bisherige Feuerschwerpunkte. Störungsfeuer seit 10.00 Uhr auf Boxtel.

12.00 Uhr durch Aufklärung Versuche des Gegners mit Stosstrupps bei de Berg die Dommel mit Schlauch-booten zu überqueren festgestellt. Eigene Stosstrupps zur Vernichtung angesetzt.

Feindl. Bewegungen südl. Steenweg in nordostw. Richtung mit Pz.Spw. und 12 festgestellten Lkw. Rege Flugtätigkeit, einzelne Jabo-Angriffe auf H.K.L. und Nachschubwege. Eigene Spähtrupps machten 4 Gefangene. 15.25 Uhr: Anruf 245.I.D., O 1:

1.) 1.) Ein nach Weiereind, 1 km südostw. Reusel, vorgestossener eigener Spähtrupp meldet, dass Weiereind feindfrei ist. Gleicher Spähtrupp bog dann nach Nordwest auf Bladel ab und erreichte ohne Feindberührung den Westausgang des Ortes. Nach Aussagen der Bewohner stehen am Ostausgang ca. 20 Panzer und andere Fahrzeuge.

Ein weiterer Spähtrupp klärte von Norden gegen Netersel auf. Er erreichte die ersten Häuser am Nordrand Netersel un stellte fest, dass der Ort von ca. 1 Kp. feindbesetzt ist. 2.) 2.) Feuerüberfälle mit Art.- und Gr.W. auf Stellungen hart südl. Westelbeers und Ortsmitte Hulsel.

Ebenfalls Störungsfeuer auf den ganzen Abschnitt, inbesondere auf Ortsausgang Reusel.

15.35 Uhr: Anruf 85.I.D., Obltn. Höller:

In Gegend Doornhoek gegen 15.00 Uhr Erkundungsvorstösse des Feindes mit Panzern und Infanterie. Stärke unbekannt. 1 Panzer abgeschossen.

16.00 Uhr: Abgang Befehl über Bearbeitung und Vorlage der monatlichen Stärkemeldungen. s.Anlage . B 334 a 16.02 Uhr: Abendmeldung. s. Anlage. A 513 17.55 Uhr: Ausgang FS. an 245.I.D. und II./Fsch.Jg.-Rgt.6:

II./Fsch.Jg.-Rgt.6 ist in Nacht 29./30.9. von Lage Mierde nach Helvoort, 6 km südwestl Vucht mit Lkw. zu befördern. Das Btl. bleibt Korps-Reserve. s. Anlage. B 335

18.15 Uhr: Gen.Kdo. leitet Fs. vom Höheren SS- und Pol. Führer “Nordwest” dem A.O.K.15 weiter.

SS – Obergruppenführer und General der Polizei Rauter bittet um dringende Herauslösung des II./Btl. Landstorm Nederland und des Pol.-Sicherungs-Btl. Tilburg, die seit dem Kampf am Albert-Kanal eingesetzt sind, da die Lage in den Grossstädten, hervorgerufen durch Kohlenmangel, Eisenbahnstreik und Ausgang an Lebensmittel, Unruhen befürchten lassen. s.Anlage. B 336

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18.45 Uhr: Abgang des Antwortschreibens an den Höheren SS- und Pol.Führer “Nordwest”. s. Anlage. B 337 Kampfgruppe Chill ( 85.I.D.) meldet:

Mit der auf Befehl des Gen.Kdo. erfolgten unmittelbaren Unterstellung des Brückenkommandanten Hedel unter Kampfgruppe Chill wurde Oberst Fuchs wieder als Brücken kommandant Hedel eingesetzt.

Tagesmeldung: (Durchgegeben 19.30 Uhr)

a) a) Abschnitt 245.I.D.: Weiterhin vereinzelte feindl. Gr.W.- und Art.-Feuerüberfälle.

Abschnitt 59.I.D.: Anhaltender feindl. Lkw.-Verkehr bei Steenweg in nordostw. Richtung. Abschnitt Div.Kampfgruppe Chill (85.I.D.):

Nördl. des Zuid-Willemsvaart feindl. Erkundungsvorstösse mit Panzern und Infanterie bis Gegend Doornhoek wurden abgewiesen. Feindl. Art.-Störungsfeuer auf Bttr.-Stellungen und Brücken von ’s Hertogenbosch. Mit stärkeren Erkundungsvorstössen und Angriffen auf den linken Flügel der Div.Kampfgruppe Chill und ’s Hertogenbosch wird gerechnte.

b) b) Südrand Reusel – daan wie bisher – E M 7 c 33 – E m 4 c 40 – E M 4 c 19 – E m 4 a 35 (tiefste Ein- bruchstelle) – E M 4 b 53 – E M 4 b 94 – E M 1 b 84 – E M 2 a 37 – E L 8 c 41 – E L 8 d 24 – E L 8 d 62 - E L 6 b 30 – Zuid-Willemsvaart bis E L 1 b 32 – D K 6 d 93.

c) c) II./Fsch.Jg.Rgt.6 von 245.I.D. an Gen.Kdo. 7./A.R.159 von 59.I.D. an Div.Kampfgruppe Chill (85.I.D.)

d) d) siehe Pendelkarte. e) e) Korps: II./Fsch.Jg.Rgt.6, I./Pol.Sich.Rgt.3 f) f) Halten der Stellung g) g) Bedeckt, Wolkenuntergrenze 1000 – 1200 m h) h) 5 Gefangene (bei Best) von 227.Brig.der15.schott.I.D., 1 Panzerabschuss mit Panzerschreck

Art.-Lage: 245.I.D: 21 le., 6 s. 59.I.D: 20 le., 4 s. Div.Kampfgruppe Chill: 26 le., 4 s. Beurteilung der Lage:

Die am 29.9.44 vor gesamter Front der 245.I.D. herrschende Ruhe – Weiereind südostw. Reusel und Westeingang Bladel feindfrei gemeldet – deutet auf Umgruppierung des Feindes hin. Wenn auch vor Front der 59.I.D. der Druck weniger in Erscheinung trat als am Vortags, so ist doch damit zu rechnen, dass der Feind in allernächster Zeit zum Grossangriff beiderseits des Zuid-Willemsvaart auf ’s Hertogenbosch den für uns wichtigsten Versorgungsdurchgangspunkt antritt.

Anlagen siehe Anlagenband v. 29.9.44 Feindlage siehe Planpause. K.T.B. LXXXVIII.A.K. 30 September 1944 00.48 Uhr: Eingang Fs. von A.O.K.15:

1) 1) Im Armeebereich sind folgende Stellungen vordringlich im gegenseitigen Einvernehmen zu erkunden und sofort unter rücksichtsloser Heranziehung der Bevölkerung und Beitreibung von Schanzzeug auszubauen (Reihenfolge Dringlichkeit):

a) a) Berendrecht – Putte – Wuestwezel – Meer – Baarle – Nassau – Hilvarenbek – Hooghaghorst.

b) b) Raevels – Poppel – Hilvarenbeek. c) c) Zevenbergen – Oosterhout – Wilhelmina-Kanal.

2.) Für jede Stellung ist ein Offizier zu bestimmen, der für Erkundung, Menschenerfassung, Gerätebeschaffung und Ausbau verantwortlich ist.

3.) Gen.-Kdos. und 331.I.D. melden zum 3.10.44: a) a) Namen des verantwortlichen Offiziers b) b) Zusätzliches erforderliches Schanzzeug

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c) c) 1.Meldung über Beginn und Stand der Bauarbeiten. C 249 03.40 Uhr: Weitergabe vorstehenden FS. an 245. und 59.I.D. s. Anlage C 250 05.45 Uhr: Morgenmeldung. s. Anlage. A 519 07.45 Uhr: Vormittagsmeldung. s. Anlage. A 520 08.15 Uhr:

Abfahrt des Kom.-Generals zur vorderen Linie. In Helvoort überzeugt sich der Kom.-General vom Eintreffen des II./Fsch.Jf.Rgt.6 als Korps-Reserve. 09.20 Uhr lässt sich der Kom.-General von Generalleutnant Poppe, Kdr. 59.I.D. über die Lage berichten und fährt anschl. Auf den Rgt.Gef.Std. des Gren.-Rgt.1034. Auf der Rückfahrt orientiert sich der Kom.-General durch Generalleutnant Chill (85.I.D.) über die dortige Lage und fährt dann auf die Gef.-Stände der Btle. Bloch und Hanke. Der Ko.-General befiehlt den Div.-Kdre. dauernd Aufklärung vorzutreiben und Gefangene einzubringen, den Btl.-Kdre., gegen jede Panikstimmung energisch einzuschreiten und bei etwaigen Zurückgehen der Truppe rücksichtslos von der Waffe Gebrauch zu machen. Verbindung aufnehmen mit Kdr. 712.I.D. Generalleutnant auf dessen Gef.Std. 11.55 Uhr lässt sich der Kom.-General auf Gef.-Std des Kampfkommandanten ’s Hertogenbosch Oberst Dewald über Sicherungsmassnahmen zur Verteidigung der Stadt und über Ernährungslage innerhalb der Stadt berichten, und befiehlt dem Kampfkommandanten für die Brücke Hedel eine Umgehung zu erkunden und über das Ergebnis eine Planpause einzureichen.

11.00 Uhr: Mittagsmeldung. s. Anlage A 521 11.35 Uhr; Anruf Chef des Stabes, A.O.K.15: Der Armee kommt es besonders darauf an, durch Einbringen von Gefangenen Lage vor 59.I.D. zu klären. 12.55 Uhr: Meldung an A.O.K.15 der von Gen.-Kdo. Den Div. befohlene Stosstruppunternehmungen. s. Anlage B 339 13.10 Uhr: Eingang FS. A.O.K.15:

Roem.II.Fsch.Jg.Rgt.6 ist sofort antretend, im Lkw-Transport als Armee-Reserve nach Baarle-Nassau zu verlegen. Chef des Stabes ruft daraufhin Oberst Metge, Ia A.O.K.15 an und teilt mit, dass Feind auf Strasse St.Oedenrode-Schijndel mit ca. 1 Kp. und mehreren Panzern angreift, unter gleichzeitiger Anfrage, ob unter dieser Voraussetzung der Abtransport des II./Fsch.Jg.Rgt.6 nach Baarle-Nassau trotzdem stattfinden solle.

Ia erklärte, dass er dies dem O.B. vortragen müsse. B 340 13.40 Uhr: Trifft Befehl ein, dass das II./Fsch.Jg.Rgt.6 in Helvoort als Armee-Reserve, Kfz. beim Btl. verbleibe. B 341 Dieser Befehl wird um 13.45 Uhr:

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durch Fernsprecher durch Major i.G Siefahrt dem Verbindungs-Offizier an der Fernsprechstelle des Ib der Kampfgruppe Chill (85.I.D.) in Heikant mitgeteilt

13.57 Uhr:

Trägt Major Henninger vor, dass er Befehl habe, auf dem Funkwege den Aufmarsch stärkerer Verbänd vortäuschen soll.

Der Chef des Stabes entscheidet, dass eine weitere Div. in Moergestel vorgetäuscht werden soll. 16.00 Uhr: Abendmeldung. s.Anlage. A 523 17.45 Uhr: Der Kom.-General befiehlt:

Der Einsatz der Flak erfolgt in Zukunft grundsätzlich durch das Generalkommando. Oberst Kriesche, Kommandeur Flak-Rgt.100 regelt im Auftrage des Generalkommandos den Einsatz der Flak-Batterien. B 342

18.45 Uhr: FS. an II./Fsch.Jg.-Rgt.6:

II./Fsch.Jg.-Rgt.6 rückt sofort im Lkw.-Transport nach Baarle-Nassu. Hier Meldung beim Div.-Gef.-Std. 719.I.D. Eile ist geboten.

19.15 Uhr: Abgang Korps-Befehl Nr.26. s. Anlage B 343 245.I.D. legt dem Gen.-Kdo. Die Planung der Stellung Baarle-Nassau – Hooghagehorst vor. s Anlage. C 251 Stopak A.O.K.15 teilt mit:

I./s.Pz.Jg.Abt.559 (3 Pantherjäger) verlegt auf Befehl des Chefs A.O.K.15 von Heikant nach Breda. Dort bei Werkstattkompanie der Abt.559 Überholung und Instandsetzung.

Ausgang Korpstagesbefehl Nr.16/44. A 526 Tagesmeldung: (Durchgegeben 19.35 Uhr).

a) a) Einengung des alten Einbruchsraumes südostw. Liempde durch eigene Stosstrupps im Gange. Bei Kampfgruppe Chill (85.I.D.) verstärkte fdl. Aufklärungvorstösse bis zu örtlichen Angriffen mit Panzerunterstützung. Nach Zurückwerfen des beiderseits der Strasse st.Oedenrode – Schijndel vorge-drungenen Feindes auf seine Ausgangsstellung greift Feind seit 17.00 Uhr unter Verwendung von Nebel im gleichen Raum an. Feindangriff in Stärke von 1- 2 Kp. und 4 Pz. gegen eigene H.K.L. zwischen Strasse Dinter – Berlikum – Zuid-Willemsvaart führte zum Einbruch in H.K.L. Gegenangriff ist im Gange.

Der gestrigen Beurteilung der Lage ist nichts hinzuzufügen. b) b) Wie bisher, neuer Verlauf nach Vorverlegung im Einbruchsraum südostw. Liempde und nach

Feindeinbruch nördl. des Zuid-Willemsvaart noch nicht bekannt. c) c) II./Fsch.Jg.Rgt.6 an A.O.K.15 abgegeben. d) d) Siehe Pendelkarte. e) e) Korps: Schn.-Abt.505, I./SS-Pol.Rgt.3. f) f) Halten der Stellung, Einengung des Feindeinbruchs südostw. Liempde, Bereinigung der Lage südl.

Dinter – ’s Hertogenbosch. g) g) bedeckt, nachmittags aufheiternd, abends leicht bewölkt. h) h) 1 Gefangener (bei 245.I.D.). Bei 3./A.R.159, 2 Geschütze durch Art.-Beschuss ausgefallen.

Nachmeldung zur Tagesmeldung vom 29.9.44: Abschuss von 3 Feindpanzern. Art.-Lage: 245.I.D.: 21 le., 6 s. 59.I.D.: 18 le., 4 s. Kampfgruppe Chill: 26 le. 4 s.

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s.-Paklage: 245.I.D.: zwei 7,5 cm Pak 40, eine 7,5 cm Pak (SF.) Anlagen siehe Anlagenband v. 30.9.44. Feindlage siehe Planpause.