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5/14/2018 Kunst Des 20 Stroemungen Bis 1945 - slidepdf.com
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Kunstgeschichte 11/12 1/5
Kunst des 20. Jahrhunderts (Malerei) – Strömungen bis 1945
Seite 1
Kunst des 20. Jahrhunderts (Malerei) - Strömungen bis 1945
Kunst zwischen den Kriegen (Übersicht)
Emotionale Strömung Rationale Strömung
Stilrichtungen Expressionismus 1905 -1919Fauvismus 1905 - 1920Surrealismus 1924 -1945Pittura Metafisica ab ca. 1910 - 1919
Kubismus 1906 - 1925Futurismus 1909- 1915Konstruktivismus 1913-1930Bauhaus, De Stijl
Neue Sachlichkeit 1920 – 1933
Ausdrucksformen gegenständlichantiklassisch
subjektiv ausgerichtet
meist abstraktklassisch ausgerichtet
Ziel: Objektivität
Vorbilder van GoghRomantik
CézanneSeurat
Klassizismus
1905 spezielle Relativitätstheorie - Einstein
um 1905/09 atonale Musik - Arnold Schönberg, Alban Berg
1914 – 18 Erster Weltkrieg
1916 allgemeine Relativitätstheorie - Einstein
1917 Oktoberrevolution in Russland
1918 Novemberrevolution in Deutschland
1919-33 Weimarer Republik
1922 Faschismus in Italien - Mussolini
1924 Stalin übernimmt die Nachfolge Lenins
1927 Quantenmechanik - Heisenberg
5/14/2018 Kunst Des 20 Stroemungen Bis 1945 - slidepdf.com
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Kunst des 20. Jahrhunderts (Malerei) – Strömungen bis 1945
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Expressionismus ab ca. 1905 - heftiger Ausdruck Der Expressionismus war eine umfassende geistige Strömung am Anfang des 20. Jahrhunderts, wirksam
wurde er im bildnerischen Bereich ebenso wie in Musik und Literatur. Auch Tanz, Film und Theater waren
bedeutende Ausdrucksmedien des Expressionismus. Der Expressionismus entfaltete sich hauptsächlich in
Deutschland. Die Maler wollten nicht mehr den äußeren Eindruck (Impressionismus) wiedergeben, sondernwaren daran interessiert, ihre innere, seelische Befindlichkeit gestalterisch im Bild zum Ausdruck zu bringen.
Da es die Innenwelt des Expressionisten ist, die nach außen drängt, ist nur zu verständlich, dass die Welt der
Dinge, die sogenannte objektive Welt, nur bedingt Material liefern kann, um die Innenwelt zu
veranschaulichen. Der Maler legt also keinen Wert mehr auf genaue Abbildung und auf die Wiedergabe des
Erscheinungsbildes. Er verlässt somit die 500jährige abendländische Tradition, mit deren Maßstäben man
heute noch hier und da die Phänomene der modernen Kunst messen und bewerten zu können glaubt. Der
Maler verzichtet weitgehend auf Perspektive, Räumlichkeit und Tiefe, Plastizität, anatomische Genauigkeit,
Licht und Schatten, richtige Größenverhältnisse, Stofflichkeit, Wiedergabe von Lokalfarben etc. Die Künstler
lassen sich von archaischen Vorbildern der „Naturvölker“ Afrikas und der Südsee anregen und sie
übernehmen z.T. deren Formenwelt.
Fauvismus – ( „Les fauves“: die Wilden) ist die französische Spielart des Expressionismus.Die Künstler des Fauvismus gaben der reinen Farbe den Vorzug, benutzten kräftige, grelle Farben in
Kombination mit einer wilden gestischen Malweise. Auf die übliche Modellierung der Körper durch Hell -
Dunkel – Abstufungen und auf Licht und Schatten wurde verzichtet. Das spontane, vitale Malen, nur vom
Instinkt gelenkt steht im Vordergrund. Der Unterschied zum deutschen Expressionismus: dekorativer, in der
Komposition wesentlich harmonischer, klar geordneter Bildaufbau und insgesamt ein positives Welt- und
Lebensgefühl.
Hauptvertreter : Henri Matisse (1869-1954), Georges Rouault (1871-1958). Maurice de Vlaminck (1876 –
1958)
Die Brücke (1905- 1913)
Zentrales Thema der norddeutschen Expressionisten war der Mensch. Das Individuum wurde als Opfer derTechnisierung und der bürgerlich-kapitalistischen Lebensform gesehen, das innerlich inmitten der neuen
Massengesellschaft (vor allem in der Großstadt) vereinsamt und das durch ein gewandeltes Weltbild, das
eine Relativierung aller Werte mit sich brachte, immer mehr verängstigt und verunsichert wurde. Häufiges
Symbol der Expressionisten ist die Welt des Zirkus oder der Schausteller und damit das Leben von
Außenseitern der Gesellschaft. Die Zirkusmanege ist zugleich Metapher für den begrenzten Schauplatz des
Lebens, in dem die Rolle vorbestimmt ist. Das Seelische, geprägt vom eigenen künstlerischen Erleben der
Welt steht im Brennpunkt der Darstellung. Der Brücke-Stil ist durch Farbdisharmonien und
Formdeformationen gekennzeichnet. Die Flächigkeit und die Dominanz der Gestik in der Linienführung und
im Farbauftrag prägen die Bilder.
Hauptvertreter : E. L. Kirchner (1880-1938), E. Heckel (1883-1969), K. Schmidt-Rottluff (1884-1976)
Der Blaue Reiter (1911 -1914)„Der Blaue Reiter" war der Titel eines Almanachs, den Kandinsky und Marc 1912 herausgaben. Die
Grundlagen für eine geistige Kultur sehen die Autoren in naiv-bildnerischen Äußerungen, wie zum Beispiel
in der Kunst der Primitiven oder der Volkskunst. Die Künstler ersehnen, wie in der Romantik, die Einheit von
Natur und Mensch, sie streben einen idealen, ursprünglichen Zustand an, dem sie sich durch meditative
Versenkung in der Natur wieder nähern wollen. Kandinsky entwickelte eine Kunsttheorie (Schriften: „Über
das Geistige in der Kunst“ und „Punkt und Linie zu Fläche“), bei der er in Analogie zur Musiktheorie eine
Harmonielehre formuliert, bei der die kompositorische Beziehungen der bildnerischen Elemente zur neuen
Möglichkeiten der Malerei führen. Konsequenterweise führt diese Theorie ihn zur ungegenständlichen
Malerei.
Hauptvertreter : Wassily Kandinsky (1866-1944), Alexej Jawlensky (1865-1941), Gabriele Münter (1877-1962, Franz Marc (1880-1916), August Macke (1887-1914)
Ernst Ludwig Kirchner,
Ich als Soldat, 1915
Ernst Ludwig Kirchner,
Potsdamer Platz
Franz Marc Der Ti er
Henry Matisse
Die Odaliske
Wassily Kandinsky
Allerheiligen II
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Kunstgeschichte 11/12 3/5
Kunst des 20. Jahrhunderts (Malerei) – Strömungen bis 1945
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Sonderstellung - Max Beckmann (1884-1950)Hat sich keiner dieser Gruppierungen angeschlossen. In seinen Bildern bricht er radikal mit der
Raumperspektive und der richtigen Anatomie seiner Figuren. Seine Bilder sind mythologisch verschlüsselt
und stellen seine persönlich-subjektive Weltanschauung dar.
Kubismus ab ca. 1906 - Viele Blickwinkel statt einer PerspektiveEtwa zur gleichen Zeit, in der sich in Deutschland der Expressionismus, in Italien der Futurismus entwickeln,
entsteht in Frankreich, vor allem durch die systematischen Arbeiten von Picasso und Braque, seit 1907 der
Kubismus. Einer der Ausgangspunkte war Picassos Beschäftigung mit den blockhaften, massig-kubischen
Negerplastiken. Der geistige Vater jedoch ist Cézanne. Er hatte den Satz geprägt: „Alles in der Natur
modelliert sich wie Kugel, Kegel und Zylinder“. Der Raum, die Körper, die Gegenstände werden nicht
perspektivisch gesehen, sondern in einzelne geometrische Fläche und Formen aufgelöst. Die Kubisten
betrachten die Motive von mehreren Seiten, sie vereinfachen die Gegenstände auf die Grundelemte der
Kugel, des Kubus und des Zylinders.
Man unterscheidet drei Phasen:
Frühkubismus: betont die geometrisch-kubische Grundelemente eines Gegenstandes/ keine einheitliche
Perspektive/ reduzierte Farbpalette
Analytischer Kubismus: die Reduzierung der Gegenstände auf deren Baustruktur und die gleichzeitig
verschiedener Blickwinkel führt zur eine kompletten Zerlegung des Gegenstandes in viele kleine Facetten
der Ansichten. Die klassische Bildkomposition, die Raumdarstellung sowie die Kontur und
Flächenbegrenzung wird dabei fast vollständig aufgelöst. Die Farbe ist vorwiegend auf Braun-, Ocker-,Grautöne reduziert.
Synthetischer Kubismus: es findet nun ein umgekehrter Weg bei der Bildfindung statt. Beim
synthetischer Kubismus werden die Gegenstände aus einer abstrahierten Fläche neu komponiert. Die
Flächen werden größer, ruhiger und die Farben werden kräftiger und bunter. Durch die Enbeziehung
Collageelemente entsteht ein neuer „Realitätsbezug“.
Hauptvertreter : Pablo Picasso (1881-1973), Georges Braque (1882-1963), Juan Gris (1887-1927) Robert
Delaunay (1885-1941)
Futurismus (1909 - ca. 1915)
Ist eine literarische, künstlerische und politische Revolte gegen alles Traditionelle und Konservative, die sichauf Italien beschränkt. Seine Vertreter verherrlichen den Fortschritt, die Technik, Geschwindigkeit und den
Krieg. Die Malerei versucht Phänomene wie Kraft, Bewegung und Lärm bildnerisch umzusetzen. Dabei
greifen die Künstler zu ähnlichen Mitteln wie die Kubisten. Die Dynamik, die Zeit eines Geschehens wird
durch simultane Darstellung z. B. der Bewegungsphasen in einem Bild dargestellt. Die Futuristen werden
durch die fotografische Bildserien von Eadweard Muybridge angeregt.
Hauptvertreter : Giacomo Balla (18871-1958), Gino Severini (1883-1966), Umberto Boccioni (1882-1016)
Umberto Boccioni,
Die Straße dringt in das
Haus
Georges Braque, Häuservon L´Estaque
Marcel Duchamp, Akt eine
Treppe herabsteigend
Georges Braque, Stilleben
mit Violine und Krug
Juan Gris,
Der Kaffeesack
Max Beckmann,
Der Zirkuswagen
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Kunstgeschichte 11/12 4/5
Kunst des 20. Jahrhunderts (Malerei) – Strömungen bis 1945
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Abstrakte Kunst ab ca. 1910 - Freiheit der KompositionDie Bilder werden vom Ballast der gegenständlichen Welt befreit; sie sollen nichts mehr nachahmen,
sondern für sich selbst stehen. Je nach Intention des Künstlers wird die Komposition von Farben und Tönen,
die Harmonie von Linien und Flächen in den Mittelpunkt gestellt. So können Farbtöne, wie in der Musik, in
ihren malerischen Kompostionen Harmonien oder Disharmonien erzeugen. Tendenzen zum Abstrakten, zurLösung von der gegenständlichen Welt gibt es bereits bei den Wegbereiter der Moderne. Die Fauves
verwenden Farben ohne Rücksicht auf Vorgegebenes, die Kubisten sehen Perspektiven neu. Aber jetzt wird
allein mit Farbe nach bildeigenen Gesetzen gestaltet, allein die Komposition von Linien und Farbflächen ist
wichtig - die malerischen Gestaltungsmittel selbst werden Thema. „Neben die Naturwelt wird eine neue
Kunstweit gestellt - eine ebenso reale, eine konkrete", so Kandinsky, der es vorzieht, abstrakte Kunst
konkret zu nennen.
Hauptvertreter : Wassily Kandinsky (1866-1944), Piet Mondrian (1872-1944), Kasimir Malewitsch (1878-
1935)
Konstruktivismus ab ca. 1913
Die Bilder werden vom Ballast der gegenständlichen Welt befreit; sie sollen nichts mehr nachahmen,
De Stijl: angeregt durch den russischen Konstruktivismus entsteht in Holland der Stijl. Piet Mondrian
entwickelt auf der Suche nach Harmonie, klare Bildordnung asymmetrische Kompositionen, bestehend aus
strengen geometrischen Farbflächen, die streng horizontal und vertikal angeordnet werden. Die Farben
werden auf die Grundfraben/Primärfarben + Weß und Schwarz reduziert.
Dada (etwa 1916-1925) – die „Anti-Kunst“Dada bezeichnet eine Form der Antikunst, die als Zivilisationskritik zur Zeit des l. Weltkriegs gemeint war.
Dada umfasst Theater, Malerei, Dichtung, Musik und Film. Die Vertreter verwenden den Zufall und die
Sinnlosigkeit als Prinzip.
Geschichtlicher Hintergrund : 1914 brach der erste Weltkrieg aus, der von vielen als großes hygienisches
Ereignis herbeigesehnt wurde. Bald aber wurden die Schrecken dieses Krieges offensichtlich und Resignation
machte sich breit. Einig Künstler die sich während des Krieges in der neutralen Schweiz im Exil aufhielten,
begründeten im Cabaret Voltaire in Zürich diese Form der provokanten und protestierenden künstlerischen
Äußerung.
Hauptvertreter : Marcel Duchamps (1887-1968, Kurt Schwitters (1887-1948), Jean (Hans) Arp (1887-1966)
Marcel Duchamps (1887-1968): erlangte vor allem durch seine Methode, Alltagsgegenstände einfach zu
Kunst zu erklären Berühmtheit (Flaschentrockner, Urinoir, Fahrrad). Er nannte solche Werke ready mades
und legte damit den Grundstein für die Objektkunst.
Pittura Metafisica ab ca. 1910
Wurde von Giorgio de Chirico entwickelt und seine Bilder sind gewissermaßen eine Vorstufe des
Surrealismus. De Chirico empfindet, dass das Wesen der Dinge nicht an deren Oberfläche zu entdecken ist,
dass es hinter dieser Oberfläche, hinter dieser Vorderschicht der Dingwelt das Fremde, das Hintergründige
zu suchen ist. Er sucht nach dem „metaphysischen“, dem magischen Aspekt der Welt. Seine Anregungen
erhielt er durch die Ideen der Romantik, des Symbolismus und durch die Schriften Nietzsches.
Surrealismus (ab 1924) - 'Bilder aus dem Keller der Seele'Individuell höchst verschieden, verband die Surrealisten die Überzeugung, die Grenze zwischen Außenwelt
(Erfahrungen des Alltags unter Kontrolle der Vernunft, den Gesetzen der Logik gehorchend) und Innenwelt
(psychische Erfahrungen: Traum. Phantasie, Vorstellungen) sei nur künstlich gezogen und könne
aufgeweicht werden. So entstünde eine neue, übergeordnete Realität, eine "Surrealität", in der Traum und
Wirklichkeit ineinander übergingen.
Definition : surrealisme = Über-Wirklichkeit.
Der Surrealismus versucht Dinge sichtbar zu machen, die hinter der objektiv wahrnehmbaren Wirklichkeit
liegen. Die Ideen des Surrealismus werden im „ersten surrealistischen Manifest 1924 von Andre Breton
Mondrian, Piet
Composition
Kasimir Malewitsch
Marcel Duchamp
La Fontaine
Giorgio de Chirico
Hector und
Andromache
Salvador Dali,
Die brennende
Giraffe
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Kunstgeschichte 11/12 5/5
Kunst des 20. Jahrhunderts (Malerei) – Strömungen bis 1945
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formuliert. Er bedient sich häufig äußerst realistischer Darstellungsmethoden und erzeugt so ein
Spannungsfeld zwischen formaler Glaubwürdigkeit und inhaltlichem Irrealismus. Automatismus bezeichnet
eine Technik, mit der ohne Beeinflussung durch Vernunft, Moral und ästhetische Normen Bildvorstellungen
unmittelbar und spontan visualisiert werden sollen. Bei manchen Künstlern führt dieses Verfahren auch zu
abstrakten Bildern (Miro)
Geschichtlicher Kontext : Einflüsse und Wurzeln : Die Psychoanalyse des Wiener Arztes Sigmund Freud geht
vom Unterbewusstsein als Speicher vieler Erfahrungen aus, die dem eigentlichen Bewusstsein verloren
gegangen sind oder verdrängt wurden. Nach seiner Theorie entstehen Träume aus dieser
Bewusstseinsschicht. Seine Lehre hat unmittelbaren Einfluss auf die Maler, Dichter und Filmemacher des
Surrealismus. Viele Surrealisten kamen aus den Kreisen der Dadaisten, die ja auch mit Zufall und
Spontaneität experimentierten. Die Darstellung des Nichterfahrbaren (z.B. Hölle, mythologische Szenen und
Wesen) hatte schon Künstler früherer Epochen dazu gebracht, erfundene Welten und Wesen.
Hauptvertreter : Salvador Dali (1904-1989), Rene Magritte (1998-1967), Max Ernst (1891-1976), Giorgio de
Chirico (1888-1978), Juan Miro (1893-1983)
Neue Sachlichkeit (1920-1933) - „Der Scharfe Strich“Unter dem Schock des Ersten Weltkrieges entstehen Gegenbewegungen auf den Expressionismus, der bis
dahin die Kunstszene beherrschte. Nach DADA und Pittura Metafísica bildet sich in Deutschland zu Beginn
der 20er Jahre eine neue Malerei heraus. Ihre unterschiedlichen Tendenzen werden als Verismus,
Neoklassizismus oder Magischer Realismus bezeichnet. Schließlich setzt sich der Name "Neue Sachlichkeit"
als Sammelbegriff durch. Nach der ekstatischen Malerei des Expressionismus orientiert man sich wieder an
der Realität der Außenwelt und konstatiert nüchtern, was man sieht. Als Zeugen ihrer Zeit protokollieren die
gleichsam die Weimarer Republik, die Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und bis zur Hitler-
Diktatur. Als Entgegnung auf den Expressionismus bemühen sich die Vertreter dieser Kunstrichtung um eine
möglichst getreue Wiedergabe der Menschen und Dinge in ihren Bildern. Einige Maler befassen sich
hauptsächlich mit zeitkritischen Themen, wodurch sie sich nach der Machtergreifung Hitlers die Verfolgung
durch die Nationalsozialisten zuziehen. Kennzeichnend ist die nüchterne und sachlich ausgerichtete
Formensprache und die Wiedergabe kleinster Details in altmeisterlichen Malweise.
Hauptvertreter : George Grosz (1893-1959), Otto Dix (1891-1969), Christian Schad (1894-1982)
Die Kunst des Nationalsozialismus (1933-1945)Die Nationalsozialisten verfemen alle auf den Vorimpressionismus folgenden experimentierfreudigen
Kunstrichtungen als „entartet". An deren Stelle wird eine realistische Malerei mit ideologisch befrachteten
Inhalten (arische Ideale, Soldatenleben und Heldentod, Blut und Boden, Führerbildnisse) gefordert. In der
Architektur herrscht Gigantomanie und Größenwahn (tausendjähriges Reich)
Sozialistischer Realismus (ab 1921)Die anfänglich sehr progressive Kunst Russlands (Konstruktivismus, Suprematismus) wird zugunsten einer
ideologisch überfrachteten „proletarischen Kunst" zurückgedrängt. Die Bilder und Skulpturen erhalten die
Aufgabe zur „klassenlosen Gesellschaft" zu erziehen. Ähnlich wie die Nationalsozialistische Kunst wird auch
sie durch Monumentalität (Gigantomanie) und Pathos geprägt.
Max Ernst,
Die Versuchung des hl
Antonius
René Magritte, Der
Schlüssel der Felder
Otto Dix,
Die Eltern des Künstlers