Kurbelwelle wechseln III

8/4/2019 Kurbelwelle wechseln III

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Teil 3 zum Thema Kurbelwellen, Lager und

Simmerringe wechseln (Kurbwelwelle auspressen,

Block spalten)

Karl Dietmann

October 3, 2011

Abstract

In diesen Dokumenten wird ein kompletter Wechsel von Kurbelwelle,Kurbelwellenlager, so wie Simmerringen beschrieben. Hierzu werden einigeWerkzeuge mit Baumarkmaterialen hergestellt.Dieser (dritte) Teil beschreibt das auspressen der Kurbelwelle mit Hilfeeines Sebstbau-Auspressers aus dem Baumarkt. Dieser Teil schliet un-mittelbar an den zweiten (vorhergehenden) Teil an.

1 Kurbelwelle auspressen

So nun wird es spannend. Entweder konnt ihr euren Block jetzt einfach au-

seinandernehmen (soll es angeblich geben) oder ihr versucht mit einem Gummi-hammer (nie nie nie ein Eisenhammer) und einem Stuck Holz zwischen Gum-mihammer und Lagerbuchse moderat(!) auf Polrad- und Varioseite ein paarSchlage zu setzen. Wenn sich nichts tut (die Blockhalften also nocht weiterauseinander gehen), so ist dies vollig normal. Nun gibt es zwei Moglichkeiten:

1. ihr mochtet die Kurbelwelle ebenfalls auswechseln und es ist euch egal,dass die Alte schief und hinuber ist

2. ihr mochtet die Kurbelwelle behalten, wieder verbauen oder sie als Ersatz-bzw. Orginalteil aufheben (falls jemand Tuning macht fur den TUV nachKontakt mit der Rennleitung).

Solltet ihr euch fur Moglichkeit 1 entscheiden, so konnte ihr den Block fixierenund mit einem Faustel (schwerer Hammer, siehe Lager einpressen) besin-nungslos auf den Wellenstumpfen herumhammern und hoffen, dass die Welle ir-gendwann rauskommt. Soll funktionieren. Keine Methode fur mich - die Kurbel-welle ist hinterher vollig hinuber (verbogen und Stumpfe hinuber). Gummiham-mer ist meist nicht ausreichend. Wer Pech hat rutscht ab und h ammert voll inden Block und demoliert diesen unter Umstanden. Inakzeptabel. Moglichkeit 2erlaubt es die Kurbelwelle wieder zu verwenden und ist wesentlich kraftschon-dender und vor allem die elegantere Methode. Hierzu bauen wir uns einenAbzieher bzw. Ausdrucker fur die Kurbelwelle.

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1.1 Auspresser bauen

Das Wundermittel ist ein Auspresser, der salop gesagt aus einer dicken Holz-platte besteht. Diese ist auf einem Stumpf aufgelegt und wird mittels Schraubenin Richtung Block gezogen. Dadurch presst sie die Kurbelwelle aus.

1.1.1 Materialien

Folgende Materialen sind in jedem Baumarkt zu finden.

dicke Holzplatte: 30 x 30 cm, Multiplex-Birke, Starke ca. 30 bis 40 mm,Preis: 4,67 Euro, Bild: unten folgend

4x Auensechskant-Schraube M6 x XX (Lange XX mm), 39 Cent / Stuck.Summe: 1,56 Euro

4x Auensechskant-Schraube M6 x XX (Lange XX mm), 45 Cent / Stuck.Summe: 1,80 Euro

4x Karosseriescheibe / Scheibe fur M6 (Karosseriescheibe ist breiter darumbesser), 12 Cent / Stuck, SUmme: 0,48 Euro

4x Karosseriescheibe / Scheibe fur MX, 23 Cent / Stuck, SUmme: 0,92Euro, Bilder und Sinn unten folgend

Holzbohrer 8mm

2x Blatt A4 wei

Stift

Kosten in der Summe: 9,43 Euro

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1.1.2 Bau

Zuerst werden Schablonen angefertigt, angefangen auf der Polradseite:

Blatt Papier ca. wie unten gezeigt auf Polradseite anlegen,

mit dem Finger kraftig auf den Kurbwelwellenstumpf drucken, so dass sichdieser ein Abruck auf das Papier ubertragt.

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Oben links: Druck- und Drehbewegung mit dem Finger ubertragt einen Abruckdes Kurbwelwellenstumpfes auf das Papier (rechts).

unbedint Orientierungshilfen (Pfeile siehe unten auf Bild) markieren, umspater noch die Ausrichtung zu wissen, was Oben und was Unten ist, wasVorder- und Ruckseite ist. Ich habe mit den beiden Pfeilen die aufstehen-den Schraubensitze auf der Polradseite markiert

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Mittelpunkt des Kurbelwellenstumpfabdrucks markieren

vom Mittelpunkt des Kurbelwellenstumpfabdrucks vorsichtig mit der Schere

sternformig einige Schnitte bis zum Rand des Kurbelwellenstumpfabdrucksmachen (Bild unten)

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vorsichtig das Blatt Papier auf die Kurbelwelle ducken, bis dieses festaufliegt und selbst dort verweilt.

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Blatt sorgfaltig geradziehen und dann Schrauben eindrehen (mit Gewaltdurch das Papier durch), Papier immer wieder glatt ziehen, leichte Uneben-heit ist kein Problem, da wir mit dem Bohrer Toleranzen wieder gutmachen

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Scjrauben wieder ausdrehen

Fertig ist die erste Schablone.

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Weiter geht es auf der Varioseite:

neues Blatt Papier ausrichten wie unten zu sehen. Gesunden Abstand (ca.1 cm zur Kupplungglock halten)!

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wie oben beschrieben durch Druck- und Drehbewegung mit dem Fingervarioseiteigen Kurbelwellenstumpfabdruck auf dem Papier erzeugen

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Mittelpunkt markieren

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Einschneiden und Aufdrucken

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Schrauben eindrehen

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Vorsicht bei ubergroen Lochern mit groem Rand, dass die Schraube auchwirklich nur ein zentrales Loch im Papier hinterlasst. Hierzu Abdruck mitFinger erzeugen, markieren und dann mit Schere einschneiden.

Blatt sorgfaltig geradziehen und dann Schrauben eindrehen

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Schrauben wieder ausdrehen

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Papier wie Unten dargestellt auf die Holzplatte legen. Wichtig ist, dassdie rechte Papierkante mit der rechten Holzkante ubereinstimmt. AufAusrichtung achten (Pfeile vorhin) und uberlegen, ob das Brett spaterangelegt werden kann! Macht man es genau wie ich es vorschlage, sofunktioniert es auch. Wer selbst macht, muss auch selbst denken.

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mit einem Filzstift die Locher nachfahren, auf Lochrander achten

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8mm Holzbohrer verwenden

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Locher bohren (Bohrer sauber zentrieren und darauf achten, dass man denBohrer weder nach vorne noch nach hinten kippt - ansonsten werden dieLocher schief und die Schrauben konnen spater nicht eingedreht werden)!

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Ruckseite kurz begutachten und Locher sauber von Holzspanen und grobenSpreieln befreien.

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Brett ist bei mir jetzt (im nacholgenden Bild) um 90 gegen den Uhrzeigersinngedreht, damit es keine Konflikte der Locher fur die Schrauben der Pol-radseite und denen der Varioseite gibt. Je groer der Abstand zwischenden Lochern ist, desto optimaler. Bedenken, dass der Krubelwellenstumpfder Varioseite nicht evtl. in ein Schraubenloch der Polradseite kommt.Und umgekehrt.

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Schblone Varioseite ausrichten

Anzeichnen

Nachdenken

Uberprufen

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bohren

Locher unbedingt markieren, damit man spater noch wei welches Lochzu welcher Seite gehort. Erspart viel Rumprobieren und Drehen wie ichfeststellen durfte.

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1.2 Anwendung des Auspressers

Begin der Anwendung auf der Polradseite:

Testen, ob die Locher richtig gesetzt und gebohrt sind (nur grob ein-schrauben, schauen ob die Schrauben greifen), wieder rausdrehen

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die langerem (!) Schrauben nach folgendem Schema (siehe Bild unten)besetzen: Schraubenkopf - kleine Scheibe - groe Scheibe. Das naturlichfur alle drei Schrauben gleich machen

Schrauben von Hand eindrehen, Brett plan auf Kurbwelwellenstumpf legen,Schrauben sanft anziehen, bis der Kopf ordentlich auf dem Brett aufliegt.Brett sollte nicht mehr wackeln. Noch nicht fest anziehen.

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Noch ist der Block fest zusammen, der Spalt zwischen den Halften klein. Nachdem nachsten Schritt wird dieser zunehmend groer:

Schrauben anziehen, immer gegenuberlegen, immer eine volle Umdrehung.Darauf achten, dass das Brett moglichst immer gerad beleibt. Keineubermaige Gewalt anwenden, Abgerissene Schrauben sind fatal (sieheSpater!)

hat man das Gefuhl, dass sich nach mehreren Umdrehungen nichts tut unddas ganze ordentich unter Spannung steht, so nehme man einen Gummi-hammer und hammere mit voller Kraft (wirklich Vollgas) gerade auf die

Stelle des Holzbrettes, wo ungefahr der Kurbelwellenstumpf sein musste.

hat sicher die Konstruktion durch das Hammern entspannt, so kann manmit dem Hammern aufhoren und man fahrt mit dem Anziehen der Schraubenfort.

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nach einiger Zeit lassen sich die Schrauben nicht mehr weiter anziehen.Langsam tun - jetzt ist das Gewinde am Ende, man kann sie nicht mehrweiter eindrehen. Wer mit Gewalt weiter macht reit die Schrauben ab.Jetzt kommen die kurzeren Schrauben zum Einsatz

Oben: Lange Schraube (oben), kurze Schraube unten

Die kurzeren Schrauben mit Scheiben versehen (genauso wie die langerenvorher) und anziehen. Schrauben eindrehen, bis das Brett vollstandi aufder Flache des Motorblockteils aufliegt.

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Nun ist der Block schon betrachtlich weit auseinander und lasst sich eventuellschon trennen. Wenn nicht geht es weiter im nachten Schritt.

Oben Links: Block mit groem Spalt. Auf Grund der nicht mehr greifendenHulsen (2 Stuck) konnen die Blockhalften gegeneinander verdreht werden. Rechts:Eindruckung durch den Kurbelwellenstump am Brett.

Gehen die Blockhalften noch nicht auseinander, so macht man das ganzenochmal auf der Varioseite (Schrauben anziehen). Dazu Brett entsprechendmit den kurzeren (!) Schrauben bestucken, die langeren sind zu lange,diesesmal werden 4 Schrauben verwendet

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Nun gibt es wieder Moglichkeiten was passiert sein kann:

1. die kleine Blockhalfte ist vollig frei, die Kurbelwelle hangt noch in dergroen Halfte (die warscheinlichste Moglichkeit)

2. die groe Blockhalfte ist frei, Kurbelwelle in der kleinen Halfte

3. keine der beiden Halften ist frei

Bei meinem Spalten, war Moglichkeit 1 gegeben. Auf der Polradseitebei ist derAuspressweg am groten, darum die Warscheinlichekit am groten, dass sichdas Lager hier lost.

Bevor man erneut das Auspresswerkzeug in der erweiterten Variante (siehe

unten) einsetzt, sollte man mittels eines Gummihammers und sanften Schlagenauf die Wellenstumpfe ausprobieren, ob die Welle nicht doch einfach heru-askommt. Ist dies nicht der Fall, dann setzen wir unser Tool erneut ein. Ichpresse an dieser Stelle auf der Varioseite weiter aus, die Polradseite ist bei mirbereits frei, Das ganze funktioniert genau gleich aber auch auf der Polradseite(kleine Blockhalfte). Hier zeigt sich die Problematik, warum unser Auspress-werkzeug bis jetzt noch nicht die Welle gesamt auspressen konnte:

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Oben: der Auspressweg ist einfach zu gering. Noch dazu gibt das Holz nocheinige Millimeter nach. Es kann kein Druck auf die Wellenstumpfe entstehen,welcher zum Auspressen notig ware. Als Losung beotigt man also eine stabileErhohung des Brettes in Richtung Variostumpf, damit das Brett nicht so schnellauf den Randern aufliegt und man mehr einschrauben kann, also mehr Kraft

erzeugen kann und mehr Auspressweg hat.

man nehme einen Maul- oder Ringschlussel (siehe Bild) der passend istund nicht am Rand anstot oder daruber hinausgeht

sein Ende umwickle man mit mehreren (2 bis 4) Lagen Panzertape (damitdie Wellenstumpfe von Metall auf Metall nicht beschadigt werden

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den Maulschlussel befestigt man mit Tape oder ahnlichem zentral uberdem Loch bzw. Abdruck den der Stumpf der Krubelwelle bereits im Bretthinterlassen hat

Achtung: manche Maulschlussel sind nicht gerade, sondern bilden,wennman sie auf den Tisch legt eine Art Bogen unter sich. Das darf naturlichnicht sein. Dreht man den Maulschlussel einmal um, so hat sich auch daserledigt.

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zugeklebte Loche mit der Schere offnen, ansonsten druckt man spater mitder Schraube das Tape weg oder das Tape setzt sich im Gewinde fest. Isteben vermeidbar.

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dem Anzieher nun vorsichtig und prazise positionieren. Die kurzerenSchrauben verwenden!

unbedingt uberprufen, ob der Wellenstumpf zentral auf dem Schaft desMaulschlussels sitzt. Wenn er nicht zentral sitzt, so konnte er unter Druckzu einer Seite hin abrutschen. Dann ist die Kurbelwelle verbogen. Hierein Beispiel, wie es nicht sein darf! Wenn es nicht mittig ist, nochmal denMaulsclussel weg, und neu antapen.

Schrauben anziehen. Aber bitte nicht zu fest. Tut euch den Gefallen

und wendet nicht ubermaig Gewalt an. Ansonsten reist ihr die billigenBaumarktschrauben schnell ab. Siehe Bild unten.

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allerspatesten jetzt ist die Kurbwelwelle draussen - Teil 3 geschafft

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