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Kursbegleitender Text zum Histologiekurs
Fred Sinowatz ist ehemaliger Inhaber d e s L e h r s t u h l s f ü r „ Anatomie, Histologie und Embryologie“, Veterinärwissenschaftliches
Department, Tierärztliche Fakultät der LMU München
Fred Sinowatz
unter Mitarbeit von
Dr. Fritz Feder und Dr. Daniela Rodler
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Vorwort Als ich zum Wintersemester 1984 den Ruf an den Lehrstuhl für Tieranatomie II,
insbesondere für Allgemeine Anatomie, Histologie und Embryologie erhielt, musste
ich feststellen, dass für die Histologischen Übungen (damals noch zwei Semester
Pflichtübungen im 1. und 4. Semester) keinerlei schriftliche Unterlagen vorhanden
waren. Mein damaliger Assistent, der Akad. Oberrat, Herr Dr. Feder erhielt von mir
damals den Auftrag, die verteilt und nur handschriftlich vorliegende Unterlagen zu
sammeln, durch meine Unterlagen zu ergänzen und eine kurzen Text (damals ca.
40 Seiten) zusammen zu stellen. Nachdem ich diesen Urtext ergänzt und mit der
Histologie-Vorlesung abgestimmt hatte, konnte er den Studierenden für die
histologischen Übungen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Seit der
Pensionierung von Herrn Dr. Feder im Jahre 1995 wurde der Text von mir und
Frau Dr. Rodler in weiten Teilen modifiziert und umfangreich ergänzt (unter
anderem durch eine „Checkliste“ nach der Besprechung der einzelnen Präparate),
so dass er auch heute für die Verwendung bei den histologischen Übungen noch
gut geeignet erscheint. Dieser Begleittext zu den histologischen Übungen kann den
Studierenden der Tiermedizin nicht nur während der Histologischen Übungen
selbst und bei ihrer Vorbereitung gute Dienste leisten, sondern kann auch für
Arbeiten mit der „Virtuellen Histologie“, die wir vor einigen Jahren in
Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Flasswinkel ins Netz gestellt haben, hilfreich sein.
Für ein intensiveres Studium der mikroskopischen Präparate verweise ich auf die
einschlägigen Lehrbücher der tiermedizinischen Histologie, wie z.B. die
„Funktionelle Histologie“ meines Kollegen Hans-Georg Liebich oder auch auf den
„Histologie Kurs“ (Fred Sinowatz und Daniela Rodler). Ich hoffe, dass der
vorliegende kurze, „Kursbegleitenden Text der Histologie“ auch den Studierenden
im Wintersemester 2016/17, wie den zahlreichen vorangegangen Jahrgängen gute
Dienste leisten kann.
Im September 2016 Fred Sinowatz
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Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung in anderen als den
gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung.
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Präparat 1: Mitose, Zwiebelwurzel, Hämatoxylin-Eosin Färbung, (nachfolgend immer mit H.E. abgekürzt)
Schnitte durch die Spitze einer Zwiebelwurzel. Die Zellgrenzen sind bei
Pflanzenzellen durch die gut ausgebildeten Zellwände klar erkennbar. Die
Chromosomen sind in der Metaphase besonders gut erkennbar, zumal die
Zwiebel (im Vergleich zu Säugetieren) nur eine geringe Zahl von
Chromosomen besitzt.
Check-Liste:
- Zellkerne - Zellwände - Prophase der Mitose (Spiralisierung der Chromatinfäden) - Metaphase (Monaster), - Anaphase (Diaster) - Telophase ( 2 neue Kerne, Abschnürung des Zytoplasmas)
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Präparat 2: Isoprismatisches Epithel, Schilddrüse, Schwein, Färbung nach Goldner.
Die Schilddrüse ist eine endokrine (hormonbildende Drüse). Sie bildet in ihren
Follikelzellen die Hormone Thyroxin und Trijodthyronin. Viele Schilddrüsenfollikel
(abhängig von ihrem Aktivitätsgrad) zeigen eine Auskleidung mit Zellen, deren Höhe
und Breite annähernd gleich (isoprismatisch) ist. Der Kern dieser Zellen ist rund und
zentralständig. In der Goldner-Färbung erscheinen das Zytoplasma der Epithelzellen
rötlich, die Kerne dunkelbraun und das Bindegewebe grün. Das Schilddrüsenkolloid
(die an Proteine gebundene Schilddrüsenhormone) zeigen unterschiedliche
Anfärbung (rotbraun bis grün).
Checkliste: - Schilddrüsenfollikel - Isoprismatisches Follikelepithel - Zellkerne des Follikelepithels - Bindegewebe des Interstitiums - Kapillaren im Interstitium
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Präparat 3: Mehrreihiges, hochprismatisches Epithel, Nebenhoden (Epididymis), Rind, Eisenhämatoxylinfärbung;.
Der Ductus epididymidis wird von einem mehrreihigen hochprismatischen Epithel
ausgekleidet. Alle Zellen sitzen der Basalmembran auf, aber nicht alle erreichen die
freie Oberfläche. Die Mehrzahl der Zellen ist hochprismatisch (hochprismatische
Hauptzellen) und zeigt einen ovalen Kern. Sie besitzen an ihrer freien Oberfläche
unbewegliche Oberflächendifferenzierungen, die Stereolilien. Die kleinen Basalzellen
sitzen an der Basalmembran und bleiben in ihrer Größe in der Regel auf das basale
Zelldrittel beschränkt. Daneben kommen in den einzelnen Segmenten des Ductus
epididymidis noch weitere Zelltypen wie Apikalzellen sowie eingewanderte
Lymphozyten und Makrophagen vor.
Checkliste:
- Mehrreihiges, hochprismatisches Epithel des Ductus epididymidis - Zellkerne der Hauptzellen - Stereozilien - Zellkerne der Basalzellen - Basalzellen - Apikalzellen - intraepitheliale Lymphozyten - intraepitheliale Makrophagen - Spermien im Lumen des Ductus epididymidis - Subepitheliales Bindegewebe
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Präparat 4: Mehrschichtig verhornendes Plattenepithel, Sohlenballen der Katze, H.E. Das mehrschichtig verhornte Plattenepithel besteht aus zahlreichen übereinander
gelagerten Zellschichten. Die Hauptmasse der Zellen wird von Keratinozyten
gebildet. Daneben kommen aber auch noch Melanozyten, Langerhans-Zellen und
Merkel-Tastzellen vor, die sich im konventionellen histologischen Präparat allerdings
nur schwer erkennen lassen. Von den Zellen des mehrschichtigen Plattenepithels
hat nur die unterste Zellschicht Kontakt zur Basalmembran. Von unten
(Basalmembran) nach oben (luminale Oberfläche) lassen sich am mehrschichtigen,
verhornten Plattenepithel folgende Schichten unterscheiden:
- Stratum basale - Stratum spinosum - Stratum granulosum - Stratum lucidum - Stratum corneum
Das Stratum basale besteht aus einer Lage iso- bis hochprismatischer Zellen mit
ovalem Kern. Hier treten Zellteilungen (Mitosen) und Einlagerungen von Pigment
(Melanin) auf. Das Stratum spinosum zeigt vermehrt polygonale Zellen mit
rundlichen oder querovalen Kernen. Auch hier lassen sich gelegentlich Zellteilungen
beobachten.. Im Stratum granulosum sind die Zellen stark abgeflacht und besitzen
kleine, sich basophil (blau) anfärbende Körnchen (Keratohyalinkörnchen) im
Zytoplasma. Im Stratum lucidum (ist nur an bestimmten Hautstellen ausgebildet)
sind die Kerne nicht mehr erkennbar. Die Schicht ist homogen rot und stärker
lichtbrechend. Das Stratum corneum ist die an der Oberfläche liegende, kernlose
Hornschicht. Sie zeigt eine schuppige oberflächenparallele Struktur mit
Abschilferungen der verhornten Zellen.
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Checkliste: - Mehrschichtig verhorntes Plattenepithel - Stratum basale - Mitosen - Stratum spinosum - Stratum granulosum
- Stratum lucidum - Stratum corneum - Lage der Basalmebran - Lage der Basalmembran - Stratum papillare des subepithelialen Bindegewebe
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Präparat 5: Lockeres Bindegewebe, Subcutis, H.E. u. Resorcinfuchsin- Färbung.
In der Unterhaut (Subcutis) kommen dicke Bündel von Kollagenfasern vor. Sie
bestehen aus Typ I-Kollagen und stellen sich in der H.E. Färbung als
wellenförmige Strukturen dar. Kollagene Fasern sind nicht verzweigt. Zwischen
ihnen liegen Fibrozyten, die auf Grund ihrer länglichen schmalen Kerne deutlich zu
erkennen sind. Das zweite Präparat auf dem Objektträger wurde mit Resorcinfuchsin
(Elastikafärbung) gefärbt. Dadurch werden selektiv die elastischen Fasern in der
Unterhaut dargestellt. Sie sind unterschiedlich dick und zeigen echte Verzweigungen,
wobei der Aufzweigungswinkel meist nicht spitzwinklig, sondern durch die Elastizität
bedingt oft abgerundet erscheint („ Schwimmhautbildung“).
Checkliste:
- Kollagene Fasern - Fibrozyten - Elastische Fasern
10 Präparat 6: Sehne, längs und quer, Beispiel für straffes Bindegewebe,, H.E.
Die Sehne besteht überwiegend aus Bündeln kollagener Fasern. Die Fibro-
zyten, (Tendinozyten, Flügelzellen), welche die kollagenen Fasern gebildet haben,
liegen parallel zu den Fasern. Im Längsschnitt erkennt man eine leichte Wellung der
Kollagenfasern, durch die eine gewisse Längsdehnung bei Anspannung möglich
wird. Mehrere Sehnenfasern bilden ein Primärbündel, welches vom Peritendineum
internum umhüllt wird. Dies ist ein lockeres, gefäß- und nervenführendes
Bindegewebe. Die Sehne ist (abhängig von ihrer Größe) aus einer unterschiedlichen
Zahl von Primärbündel zusammengesetzt und außen vom Peritendineum externum,
einem geflechtartigen Bindegewebe umgeben.
Checkliste
- Kollagene Fasern - Primärbündel - Sekundärbündel - Tendinozyten - Peritendineum internum - Peritendineum externum
Präparat 7: Hyaliner Knorpel, H.E.
Der hyaline Knorpel erscheint in der H.E.-Färbung blass-blau. Die in der homogenen
Interzellularsubstanz sichtbaren Zellen sind die Chondrozyten, die in kleinen Höhlen, den
Knorpellakunen liegen. Die sie direkt umgebende Grundsubstanz färbt sich meist ein
wenig stärker an und wird als der Knorpelhof bezeichnet. Liegen zwei Chondrozyten in
einer Lakune, spricht man von isogenen Zellgruppen. In der Knorpelgrundsubstanz sind
Kollagenfasern vom Typ II vorhanden, die durch die Grundsubstanz maskiert und damit
bei konventioneller Lichtmikroskopie nicht sichtbar sind. Man kann sie durch
Untersuchungen mit dem Polarisationsmikroskop erkennen. Außen ist der Knorpel vom
Perichondrium, der Knorpelhaut umgeben, die allerdings an den Gelenkflächen eines
Knorpels fehlt. Die Ernährung von Knorpelgewebe erfolgt durch Diffusion. Nur während
der Embryonalentwicklung sind Gefäße erkennbar, die später weit gehend zurückgebildet
werden
Checkliste
- Chondrozyten - isogene Gruppe von Chondrozyten - Knorpelhof - Interzellularsubstanz - Perichondrium
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Präparat 8: Desmale Ossifikation, Scheitelbein, Hund, H.E. Bei der desmalen oder primären Ossifikation entsteht Knochen direkt aus
demBindegewebe. Das vorliegende Präparat zeigt einen konvex-konkave Knochenschnitt.
Der äußere Überzug ist das Periost. Die Zellen in den roten Knochenbälkchenn sind
Osteozyten. Tapetenartig aufgereiht liegen auf den Knochenbälkchen die Osteoblasten,
die Osteoid produzieren. Auf der Innenseite (konkave Seite) findet man Osteoklasten
(mehrkernige Riesenzellen), die für die Knochenresorption verantwortlich sind. Sie liegen
in Howship-Lakunen. Zwischen den Knochbälkchen liegt retikuläres Bindegewebe mit
weiten Kapillaren.
Checkliste:
- Osteoidbälkchen - Osteozyten - Osteoblasten - Osteoklasten - Howship-Lakune - Periost - Retikuläres Bindegewebe - Sinusoide Kapillaren
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Präparat 9: Chondrale Ossifikation, Pfote, Katzenfetus, Goldner-Färbung.
Als Platzhalter für den Knochen während seiner Entwicklung dient hyaliner Knorpel.
Bei der chondralen Ossifikation kann man zwei Mechanismen unterscheiden:
a) Perichondrale Ossifikation als Knochenmanschette im Bereich der Diaphyse.
b) Die enchondrale Ossifikation beginnt mit einer Proliferation des hyalinen Knorpels
der Epiphysen, wobei sich die Knorpelzellen zu Säulen anordnen (Säulenknorpel).
Die Knorpelzelle werden großblasig und die Knorpelgrundsubstanz wird reduziert
(Blasenknorpel). Der Knorpelabbau wird durch Chondroklasten hervorgerufen
(Eröffnungszone). In diese Zone sprossen vermehrt Kapillaren ein, mit denen
Osteoblasten einwandern. Die Osteoblasten benützen verkalkte Knorpelreste als
Leitstrukturen und bauen Knochen auf. Im Präparat sieht man hellgrün gefärbte
Knorpelreste auf deren Oberfläche dunkelgrün Knochensubstanz aufgelagert
erscheint.
Checkliste:
- Perichondrale Knochenmanschette - Osteoidbälkchen in der Diaphyse mit Osteoblasten - Epiphysenfuge - Proliferationszone des Knorpels - Zone des Säulenknorpels - Zone des Blasenknorpels - Eröffnungszone - Chondroklasten
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Präparat 10 : Kompakter Knochen, Hund, Schmorl-Färbung.
Das Präparat zeigt einen Querschnitt durch einen Röhrenknochen. Der äußere
Überzug wird vom Periost gebildet, unter dem die äußeren Grundlamellen liegen. Die
Speziallamellen oder Havers Lamellen liegen um die in Längsrichtung verlaufenden
Blutgefäße (= Havers-Kanäle). Diese Einheit nennt man Osteon oder Havers-System.
Zwischen ihnen liegen Reste unvollständig abgebauter Osteone, die Schaltlamellen.
Vom Periost kommend ziehen Blutgefäße in den Volkmann Kanäle und speisen die
Blutgefäße der Osteone. Zum Markraum hin liegen die inneren Grundlamellen. Die
Osteozyten innerhalb der Lamellen sind über feine Fortsätze miteinander verbunden,
die in den Canaliculi ossei verlaufen.
Checkliste:
- Periost - Äußere Grundlamelle - Osteone mit Speziallamellen - Osteozyten - Havers-Blutgefäß - Schaltlamellen - Volkmann-Kanal - Innere Grundlamelle
15 Präparat 11: Skelettmuskulatur, längs und quer, Goldner-Färbung.
Die Skelettmuskulatur erscheint im Längsschnitt bandförmig. Jede Muskelzelle
(Muskelfaser) enthält mehrere hundert Zellkerne, die direkt unter dem Plasmalemm
(Sarkolemm) liegen. Bei starker Vergrößerung sieht man eine feine Querstreifung, die
A- und I-Zonen. Besonders deutlich ist diese Die einzelne Muskelfaser ist vom
Endomysium umhüllt. Mehrere Muskelfasern als Bündel vom Perimysium und der
ganze Muskel vom Epimysium. Auch im Querschnitt erkennt man auch gut die
hypolemmale Lage (unter dem Sarkolemm) der Zellkerne. Die mehr oder weniger
zufällige Bündelung der Myofibrillen, die im Querschnitt durch eine Muskelfaser
erkennbar ist, die sogenannate Cohnheim´sche Felderung, ist ein Fixierungsartefakt.
Außen an den Muskelfasern sind gelegentlich die Kerne von kleinen schmalen Zellen
erkennbar. Diese Satellitenzellen dienen der Regeneration, die allerdings bei der
quergestreiften Seklettmuskulatur nur im geringen Maße möglich ist
Checkliste:
- Quergestreifte Muskelfaser, längs - Querstreifung - Kerne der quergestreiften Muskelfasern - Bindegewebe zwischen den Muskelfasern - Kapillaren im Bindegewebe
- Quergestreifte Muskelfaser, quer
- Satellitenzellen
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Präparat 12: Glatte Muskulatur des Dickdarms längs und quer, Goldner-Färbung.
In diesem Präparat soll die Tunica muscularis der Darmwand studiert werden, die
aus glatten Muskelzellen aufgebaut ist. Eine einzelne glatte Muskelzelle erscheint
im Längsschnitt spindelförmig mit einem zentralständigen länglichen Kern, der bei
bestimmten Kontraktionszuständen oft korkzieherartig gewunden erscheint. Im
Querschnitt zeigt nicht jede Zelle einen Kernanschnitt, da die Zelle auf Grund ihrer
Länge (- 200 µm) auch ober- oder unterhalb des Kernbezirkes getroffen sein kann.
Glatte Muskelzellen werden vom vegetativen Nervensystem innerviert.
Checkliste:
- Dickdarmepithel mit Becherzellen - Lamina propria mucosae - Tuncia submucosa - Tunica muscularis - Glatte Muskelzellen, längs - Glatte Muskelzellen, quer - Kerne der glatten Muskelzellen
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Präparat 13: Periphere Ganglienzellen, Ganglion spinale, Rind, H.E. Bei den pseudounipolaren sensiblen Nervenzellen im Ganglion spinale verlässt ein
kurzer, dicker Fortsatz das Perikaryon, der sich nach kurzem Verlauf aufgabelt. Der
aus der Peripherie (z.B. aus den Sinneszellen der Haut kommende Fortsatz wird
gelegentlich als Dendrit, der ins ZNS ziehende efferente Fortsatz als Axon
bezeichnet. Die pseudounipolaren Nervenzellen entwickeln währen der
Embryonalentwicklung aus ursprünglich bipolaren Nervenzellen. Das recht große
Perikaryon der Nervenzellen ist von vielen kleinen Zellen umgeben, den
Mantelzellen (auch als Satellitenzellen oder Amphizyten bezeichnet). Diese sind
periphere Gliazellen, die sich aus der Neuralleiste ableiten.
Checkliste:
- Pseudounipolare Nervenzellen - Aufzweigung des Fortsatzes der Nervenzelle in Axon und Dendrit - Mantelzellen
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Präparat 14: Sp in a lga n glion , Rin d , H . E . Auf diesem Präparat ist neben dem Spinalganglion auch das Rückenmark zu sehen.
Im zentralen Bereich der grauen Substanz des Rückenmarks liegt der Zentralkanal.
Er enthält Liquor cerebrospinalis und trägt eine Auskleidung mit Ependymzellen
(modifizierte Gliazellen), die eine einschichtige Lage hochprismatischer Zellen
bilden. Das Spinalganglion liegt im Bereich der Dorsalwurzeln des Rückenmarks. Es
besteht aus großen pseuudounipolaren Ganglienzellen. Diese besitzen einen großen
euchromatinreichen runden Zellkern mit häufig gut erkennbaren Nucleoli.
Checkliste - Weiße Substanz - Graue Substanz - Zentralkanal - Ependymzellen - Ganglion spinale - Pseudounipolare Ganglienzellen - Rückenmarkshäute
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Präparat 15 : Blut, Pferd, Färbung nach Pappenheim.
Dieser Blutausstrich wurde nach Pappenheim gefärbt. Die Färbung ist eine
spezielle Blutfärbung, bei der die drei Arten von Granulozyten differenziert
dargestellt werden. Besonders auffallend sind beim Pferd die eosinophilen
Granulozyten mit ihrer „himbeerartigen“ Granula. Basophile Granulozyten
sind dagegen nur selten zu finden. Die neutrophilen Granulozyten erkennt
man an ihrem deutlich segmentierten Kern. Die Lymphozyten sind meist
relativ klein und weisen einen runden Kern auf. Die Monozyten fallen durch
ihre Größe und ihren nierenförmigen Kern auf. Die kleinen kernlosen
Thrombozyten liegen häufig in kleinen Gruppen zusammen
Checkliste:
- Erythrozyten - Reticulozyten (Vorstufen der Erythrozyten, nicht mit Reticulumzellen verwechseln) - neutrophile Granulozyten - eosinophile Granulozyten - basophile Granulozyten - Monozyten - Lymphozyten - Blutplättchen
20 Präparat 16: Blut, Huhn, Färbung nach Pappenheim.
Vögel besitzen (anders als Säugetiere) kernhaltige, ovale Erythrozyten, die bei
einigen Spezies (z.B. dem Pinguin) sehr groß sein können. Bei den weißen
Blutzellen kann man neben Lymphozyten, pseudo-eosinophilen Granulozyten mit
stäbchenförmigen Granula (entspricht dem neutrophilen Granulozyten vom
Säuger), eosinophile Granulozyten und basophile Granulozyten) unterscheiden.
Weiter könne Monozyten und Thrombozyten, auch als Spindelzellen bezeichnet,
gefunden werden
Checkliste:
- Kernhaltige Erythrozyten - Pseudoeosinophile Granulozyten - Eosinophile Granulozyten - Basophile Granulozyten - Lymphozyten - Spindelzellen
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Präparat 17: Arterie und Vene H.E.
Arterien sind Gefäße, in denen das Blut vom Herzen wegfließt und die (postnatal)
sauerstoffreiches Blut enthalten. Mittlere und kleinere Arterien des großen
Kreislaufes zeigen eine einen klaren Schichtenbau aus Tunica intima., Tunica
media und Tunica externa. Im Unterschied zu den Venen zeigen die Arterien eine
deutlich ausgebildete Membrana elastica interna. Ihre Muskelschicht ist wesentlich
dicker als jene von Venen eines vergleichbaren Kalibers.
Checkliste
- Arterie - Tunica intima - Endothel - Membrana elastica interna - Tunica media - Glatte Muskelzellen - Tunica externa - Vene
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Präparat 18: Blutkapillaren im Netz, Goldner.
Dieses Präparat ist ein Häutchenpräparat, d.h. es muss mit dem Mikroskop öfter
nachfokussiert werden. Die Kapillaren sind mit Blut gefüllt. Man kann Erythrozyten
und gelegentlich auch weiße Blutkörperchen erkennen. Flachovale Zellkerne, die
sich in das Lumen des Gefäßes vorwölben sind Endothelkerne, Kerne die außen
der Kapillarwand anliegen sind Kerne von Perizyten. Die Basalmembran ist kaum
sichtbar.
Checkliste:
- Kapillaren - Erythrozyten
- Perizyten - Fibrozyten
- Kollagene Fasern - Fettzellen
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Präparat 19: Herzmuskulatur und Purkinje-Fasern, Rind, H.E.
Die Herzmuskelzellen besitzen wie die glatte Muskulatur einen zentralständigen
Kern, zeigen aber wie die Skelettmuskulatur eine Querstreifung. Benachbarte
Herzmuskelzellen sind durch spezielle Kontaktstrukturen, die Glanzstreifen(Disci
intercalares) fest miteinander verbunden. Die Herzmuskelzellen sind an ihren
Enden verzweigt. Unter dem Endokard ist ein Teil des Reizleitungssystems (die
Purkinje-Fasern,nicht verwechseln mit den Purkinje-Zellen des Kleinhirns)
sichtbar. Diese Zellen sind modifizierte große, helle Herzmuskelzellen mit wenigen
Myofibrillen und hohem Glykogengehalt.
Checkliste
- Herzmuskelzellen - Kerne der Herzmuskelzellen - Disci intercalares - Kapillaren - Endokard - Purkinje-Fasern
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Präparat 20: Tonsille (Mandel), Hund, H.E.
Unmittelbar unter dem mehrschichtigen, unverhornten Plattenepithel liegt eine
Ansammlung von lymphatischem Gewebe mit deutlich erkennbaren
Sekundärknötchen. Gegen die Umgebung wird die Tonsille durch faserreiches,
kapselartiges Bindegewebe abgeschlossen. Das Oberflächenepithel dringt in
Form von blind endenden Einstülpungen (Krypten) zwischen das lymphatische
Gewebe vor. In den Krypten findet man teilweise Ansammlungen von
abgestoßenen Epithelzellen, Lymphozyten und Granulozyten (Detrituspfropf).
Die Tonsillen besitzen keine afferenten Lymphgegefäße.
Checkliste
- Mehrschichtiges, unverhorntes Plattenepithel - Sekundärknötchen - Krypten
- Granulozyten
- Muköse Drüsen
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Präparat 21: Thymus, Hund, H.E.
Der Thymus weist eine dünne Bindegewebskapsel auf, von er zahlreiche Trabekel
und Septen nach innen ziehen. Das Organ ist in Pseudo- Läppchen gegliedert, die
eine äußere, zellreiche Rindenzone (Cortex) und eine innere, zellärmere
Markzone (Medulla) zeigen. Das Grundgerüst wird von einem dreidimensionalen
Netz von Retikulumzellen, die sich von der 3. und 4. Schlundtasche des Embryos
ableiten, gebildet. Sie sind am hellen ovalen Kern zu erkennen. In dieses
Maschenwerk sind viele Lymphozyten und eine kleinere Zahl von Makrophagen
eingelagert. In der Rindenzone liegen die Lymphozyten wesentlich dichter als in der
Markzone (daher die dunklere Anfärbung). In der Markzone
treten konzentrisch geschichtete de generierende Retikulumzellen in Form der
Hassall Körperchen auf. Weiter kommen an der Rinden-Markgrenze Venolen vor, die
ein iso- bis hochprismatisches Epithel aufweisen. Sie spielen für die Zirkulation der
Lymphozyten eine wichtige Rolle
Checkliste:
- Bindegewebskapsel - Bindegewebssepten - Rinde - Markzone - Retikulumzellen (epitheliale) - Hassal Körperchen - Lymphozyten - Makrophagen - Postkapilläre Venulen
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Präparat 22: Lymphknoten Rind, H.E.
Die Lymphknoten sind rundliche bis bohnenförmige Gebilde, die einerseits als
biologische Filter in die Lymphbahn eingeschaltet sind, andererseits der
Produktion von Lymphozyten dienen. Das Organ besitzt außen eine
Bindegewebskapsel, die von den zuführenden Lymphgefäßen (Vasa afferentia)
durchbrochen wird. Die abführenden Lymphgefäße (Vasa efferentia) verlassen
das Organ am Hilus. Von der Kapsel ziehen Bindegewebsbalken in das Innere
des Organs. Im Schnittbild kann man Rinde (Cortex), Paracortex und Mark
unterscheiden. Das Grundgerüst wird von retikulärem Bindegewebe gebildet. Im
Rindenbereich lassen sich Lymphknötchen (vor allem Sekundärknötchen)
erkennen. An der konvexen Oberfläche erreichen zahlreiche zuführende
Lymphgefäße (Vasa afferentia) den Lymphknoten. Sie durchbrechen die Kapsel
und münden in den Randsinus (Marginalsinus). Aus dem Randsinus wird die
Lymphe über die Intermediärsinus zu den weiten und reichlich verzweigten
Marksinus geleitet und verläßt den Lymphknoten am Hilus über die Vasa
efferentia
Checkliste:
- Bindegewebskapsel
- Bindegewebstrabekel
- Vasa afferentia
- Randsinus
- Intermediärsinus
- Marksinus
- Vasa efferentia
- Rinde
- Sekundärknötchen
- Primärknötchen
- Parakortex
- Mark
- Lymphozyten
- Plasmazellen
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Präparat 23: Lymphknoten, Schwein, H.E.
Beim Lymphknoten des Schweines ist die Durchflussrichtung umgekehrt, d.h. die
zuführenden Lymphgefäße dringen am Hilus in den Lymphknoten ein und verlassen
ihn im Kapselbereich. Damit ist auch die Filtration umgekehrt. Die Lymphknötchen
sind der zufließenden Lymphe entgegengerichtet, also nach innen verlagert. Das
lockerere lymphoretikuläre Gewebe liegt außen unter der Kapsel.
des Organs. Im Schnittbild kann man Rinde (Cortex), Paracortex und Mark
unterscheiden. Im Paracortex liegen bevorzugt T-Lymphozyten. Das Grundgerüst
des Lymphknotens wird von retikulärem Bindegewebe gebildet. Im Rindenbereich
lassen sich Lymphknötchen (vor allem Sekundärknötchen) erkennen. An der
konvexen Oberfläche erreichen zahlreiche zuführende Lymphgefäße (Vasa
afferentia) den Lymphknoten. Sie durchbrechen die Kapsel und münden in den
Randsinus (Marginalsinus). Aus dem Randsinus wird die Lymphe über die
Intermediärsinus zu den weiten und reichlich verzweigten Marksinus geleitet und
verläßt den Lymphknoten am Hilus über die Vasa efferentia.
Checkliste:
- Bindegewebskapsel - Bindegewebstrabekel - Vasa afferentia - Randsinus - Intermediärsinus - Marksinus - Vasa efferentia - Rinde - Sekundärknötchen - Primärknötchen - Parakortex - Mark - Lymphozyten
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Präparat 24: Milz, Hund, H.E.
Die Milz wird von einer Kapsel überzogen, deren äußerste Lage ein Peritonealepithel
darstellt. In die Kapsel sind glatte Muskelzellen eingelagert. Vom Milzhilus ziehen
Bindegewebsbalken (Trabekel) in das Innere des Organs. Diese Trabekel, in denen
zunächst die größeren Äste Milzgefäße (Trabekelarterien) liegen, verzweigen sich
und werden dabei immer dünner. In das bindegewebige Gerüstwerk der Milz ist eine
weiche Zellmasse, die Milzpulpa, eingelagert. Man kann eine weiße und eine rote
Milzpulpa unterscheiden. Die weiße Pulpa umfaßt das lymphoretikuläre Gewebe der
Milz. Sie besteht aus den Milzknötchen (Milzfollikel, Folliculi lienales) und den
strangförmigen, lymphatischen Mänteln um die Arterien. (periarterielle
lymphoretikuläre Scheide). Die rote Pulpa füllt die verbleibenden Räume zwischen
den Trabekeln und der weißen Milzpulpa aus. Sie besteht aus den Milzinus und dem
intersinuösen retikulärem Maschenwerk mit eingelagerten Blutzellen. Bei letzteren
handelt es sich vor allem um Erythrozyten.
Checkliste:
- Milzkapsel
- Milztrabekel - Weiße Pulpa Milzknötchen periarterielle Lymphscheiden - Rote Pulpa - Retikuläre Bindegewebszellen - Trabekelarterie - Follikelarterie - Pinselarteriolen - Hülsenkapillaren - Milzsinus
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Präparat 25: Epiglottis, Kalb, Hämalaun-Orcein.
Beim elastischen Knorpel sind in die Knorpelgrundsubstanz starke elastische
Fasernetze eingebaut, die sich mit Elastikafärbungen (Orcein) darstellen lassen.
Elastischer Knorpel besitzt weniger Grundsubstanz als der hyaline Knorpel und ist
daher etwas weicher und biegsamer. Die Chondrozyten liegen eher einzeln als in
Gruppen, wie es für den hyalinen Knorpel typisch ist.
Checkliste:
- Chondrozyten (Knorpelzellen) - Interzellularsubstanz - Elastische Fasern - Fettgewebe der Epiglottis
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Präparat 26: Kehlkopf, junger Hund, H.E.
Von oral nach aboral kann man folgende Strukturen erkennen: Zungengrund mit
Basis der Epiglottis, rechts und links neben der Epiglottis die zwei mit
mehrschichtigem Plattenepithel ausgekleideten Recessus piriformis, dann die
länglichen hyalinen Knorpel der Cartilago thyroidea. Weiter aboral folgen die
kürzere Cartilago cricoidea und die Anschnitte der Trachealspangen. Die
Kehlkopfknorpel sind außer der Epiglottis (elastischer Knorpel) aus hyalinem
Knorpel aufgebaut. Die Auskleidung des Kelhlkopf erfolgt zum großen Teil aus
mehrschichtigem unverhornten Plattenepithel. Bei einigen Tierarten können in den
Recessus laryngis laterales Inseln von respiratorischer Schleimhaut vorhanden
sein. Der eigentliche Schleimhautwechsel findet jedoch erst aboral von den
Stimmbändern, den beiden Falten, die in Höhe des Schildknorpels in das Cavum
laryngis ragen, statt. Bei einigen Präparaten ist in Höhe des Zungengrundes
seitlich der Cartilago arytenoidea und in Höhe der Trachea die Schilddrüse mit
angeschnitten.
Checkliste
- Epiglottis - Recessus piriformis - Cartilago thyreoidea - Cartilago cricoidea - Trachealspangen - Stimmband - Schilddrüse - Nebenschilddrüse
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Präparat 27: Trachea, Hund, H.E.; Mehrreihig hochprismatisches Flimmerepithel (Epithel mit Kinozilien)
Das Epithel sitzt einer gut ausgebildeten Basalmembran, die im Lichtmikroskop gut
erkennbar ist, auf. Nicht alle Zellen erreichen die freie Epitheloberfläche. Die Kerne
der Zellen liegen dadurch in unterschiedlicher Höhe. Viele Zellen, die die luminale
Oberfläche erreichen besitzen aktiv bewegliche Oberflächendifferenzierungen, die
Kinozilien. Sie sind für den Transport des Schleim in oraler Richtung wichtig. Bei
mehrreihigen und mehrschichtigen Epithelien wird das Epithel nach der Zellform
benannt, die die freie Oberfläche begrenzt.
Checkliste:
- Mehrreihig hochprismatisches Flimmerepithel - Kerne der Zilien-tragenden Zellen - Zilien - Kerne der Basalzellen - Becherzellen - Basalmembran - Lamina propria (Bindegewebsschicht unter der Basalmembran)
32
Präparat 28: Lunge, Schwein, H.E.
Schon bei der Übersichtsvergrößerung kennt man den wabigen Bau des Organs mit
unterschiedlich großen Hohlräumen. Bronchien und Bronchioli kann man an dem
Vorkommen von Knorpelgewebe leicht unterscheiden. Die Bronchien enthalten in
ihrer Wand Knorpelspangen bzw. Knorpelscherben aus hyalinem Knorpel. Innen
werden sie von einem respiratorischen Epithel mit Becherzellen ausgekleidet. Die
Lamina propria besteht aus lockerem Bindegewebe mit zahlreichen elastischen
Fasern. In der Lamina propria treten seromuköse Drüsen (Gld. bronchiales) auf, die
nach Durchbrechen der Lamina muscularis bis in die Tunica submucosa reichen
können. An die Lamina propria schließt sich nach außen eine Schicht aus glatter
Muskelzellen an. Für die Bronchioli ist typisch, dass in ihrer Wand keine
Knorpelanteile mehr vorkommen. Das auskleidende Epithel wird parallel mit der
Abnahme des Durchmesser der Brochioli langsam niedriger. Drüsen fehlen
zunehmend, aber die glatte Ringmuskulatur bleibt gut ausgebildet. Die
anschließenden Ductus alveolares weisen nur noch ein einschichtiges Epithel auf.
Von ihm gehen die Alveolen ab, in denen der Gasaustausch stattfindet. Sie werden
zum größten Teil von sehr flach ausgezogenen Deckzellen, den Pneumozyten Typ I,
ausgekleidet. Die zweite Zellart der Alvelolen, die Pneumozyten Typ II oder
Nischenzellen bilden das Surfactant, ein Phospholipidfilm, der die
Oberflächenspannung der Alveolen herabsetzt und damit ihr Kollabieren verhindert.
Checkliste
- Bronchien - Bronchioli - Ductus alveolares - Alveolen - Pneumozyten Typ I - Pneumozyten Typ II - Respiratorisches Epithel
33
Präparat 29: Lunge, Kalb, Resorcinfuchsin-Kernechtrot.
In dieser Elastikafärbung erkennt man gut die elastischen Fasernetze um die
luftleitenden Wege (Bronchien, Bronchioli). Bei stärkerer Vergrößerung
erkennt man die elastischen Fasernetzen um die Alveolen. Bei vielen Bronchioli
wird das respiratorische Epithel durch die elastischen Fasern und durch die
postmortale Kontraktion der glatten Muskelzellen ihre Wand in deutliche Falten
gelegt.
Checkliste
- Bronchien - Bronchioli - Alveolen - Arterien - Venen
34
Präparat 30: Lunge, Wachtel, H.E.
Die Besonderheiten im Bau der Vogellunge resultieren aus dem Fehlen einer
Pleura, der bindegewebigen Verbindung der Lungen mit dem Thorax sowie der
Ausbildung von Luftsäcken. In jede Lunge zieht ein Hauptbronchus, der als
Bronchus I. Ordnung kaudal verläuft und in den Bauchluftsack mündet. Von jedem
Hauptbronchus gehen Bronchien II. Ordnung, die Ventro- und Dorsobronchien ab.
Sie zeigen eine bestimmte Anordnung und führen in die Lungenpfeifen, die
Parabronchien. Diese bilden die funktionelle Grundeinheit der starren,
volumenkonstanten Vogellunge. Ihr Lumen, das einen Durchmesser von 100 bis
150 µm aufweist wird von einer Wand (Randsaum) begrenzt, der aus einem
stellenweise unterbrochenen Plattenepithel und einer darunter gelegenen dünnen
Bindegewebsschicht besteht, in die glatte Muskelzellen und elastische Fasernetze
eingelagert sind. Durch Ausbuchtungen (Atrien) ist der Randsaum vielfach
unterbrochen. Die Atrien führen über die Infundibula in röhrchenartige Hohlräume,
die Lungenkapillaren (Durchmesser, abhängig von der Vogelart 5 – 14 µm), in
denen der Gasaustausch erfolgt. Zwischen den Luftkapillaren liegen dichte Netze
von Blutkapillaren.
Checkliste - Bronchien - Parabronchien - Randsaum - Atrien - Infundibula - Luftkapillaren - Kapillaren
35
Präparat 34: Zunge, Hund, Goldner
Der Zungenquerschnitt zeigt die typische Anordnung der Zungenbinnenmuskulatur,
wobei die quergestreiften Muskelfasern mehr oder weniger senkrecht in den drei
Richtungen des Raum verlaufen. Die im Skelettmuskel erkennbare Gliederung in
Primär- und Sekundärbündel fehlt. Der Zungenrücken ist mit mechanischen
Papillen ausgestattet. In das Septum medianum linguae ist eine hohlstabähnliche
Bildung, die Lyssa eingelagert. Sie beinhaltet Fett und einige quergestreifte
Muskelfasern, und wurde früher irrtümlicherweise mit Tollwut (Lyssa) in Verbindung
gebracht
C h e c k lis t e :
- Mehrschichtiges, leicht verhorntes Plattenepithel - Quergestreifte Muskelfasern - Lyssa - Nerven - Arterien - Venen
36
P r ä p a r a t 3 5 : Z a h n , K a lb, H . E .
An diesem Präparat kann die Zahnentwicklung studiert werden. Man erkennt von
außen nach innen: äußeres Schmelzepithel, Schmelzpulpa (gefäßfrei), inneres
Schmelzepithel gebildet von den Adamantoblasten, Schmelz, Dentin, Odontoblasten,
Zahnpulpa. Zwischen die beiden Hartsubstanzen Schmelz und Dentin ist die
Membrana praeformativa eingelagert. Die Zahnpulpa enthält Gefäße und Nerven, die
über den Wurzelkanal in die Pulpa eintreten. Das Wurzelzement ist bei diesem Zahn
noch nicht gebildet.
C h e c k lis t e :
- Äußeres Schmelzepithel - Schmelzpulpa - Inneres Schmelzepithel: Adamantoblasten - Dentin - Odontoblasten - Retikuläres Bindegewebe der Zahnpulpa - Gefäße in der Zahnpulpa - Nerven in der Zahnpulpa - Kieferknochen
37 P r ä p a r a t 3 6 : G la n d u la p a r ot is , P f e r d , H . E .
Die Glandula parotis ist eine zusammengesetzte, (weitest gehend) seröse
Speicheldrüse. Die serösen Endstücke besitzen ein enges Lumen, das häufig nur
schwer erkannt werden kann. Das Zytoplasma der Drüsenzellen färbt sich bei der
H.E.-Färbung deutlich eosinophil an. Die Kerne der Drüsenzellen sind rund und
liegen im basalen Drittel der Zellen. Das Ausführungsgangsystem beginnt mit dem
Schaltstück, das ein flach isoprismatisches Epithel trägt. Es mündet in die
Streifenstücke, die aufgrund der Anordnung der Mitochondrien eine basale Streifung
erkennen lassen (im Lichtmikroskop selten gut erkennbar). Diese beiden Anteile des
Ausführungsgangsystems liegen im Drüsenläppchen (intralobulär). Das
Streifenstück mündet in die interlobulär gelegenen Ausführungsgänge, die ein zwei
bis mehrschichtiges Epithel aufweisen.
Checkliste - Seröse Drüsenendstücke - Schaltstück - Streifenstück - Interlobulärer Ausführungsgang - Gefäße - Nerven
38
P r ä p a r a t 3 7 : G la n d u la m a n d ibu la r is , H u n d , H . E .
Die Glandula mandibularis ist eine gemischte Drüse, die sowohl seröse als auch
muköse Anteile enthält. Die serösen Endstücke ordnen sich dabei
kugelschalenförmig um die Enden der mukösen Drüsenepithelien an (Im Schnitt:
seröse Halbmonde). Das Zytoplasma der mukösen Endstücke erscheint wabig,
schaumig und nahezu oft weiß. Die Kerne sind abgeplattet und liegen an der Basis
der Zellen. Das Lumen der Endstücke ist wegen des ziemlich dickflüssigen Sekrets,
relativ weit. Am Ausführungsgangsystem kann man (ausgehend von den Sekret
bildenden Drüsenendstücke) Schaltstücke, Streifenstücke und interlobuläre
Ausführungsgänge unterscheiden
C h e c k lis t e :
- Muköse Endstücke - Seröse Halbmonde - Schaltstück - Streifenstück - Interlobulärer Ausführungsgang - Arterie - Vene - Kapillaren - Nerven
39
P r ä p a r a t 3 8 : Ös op h a gu s , Sc h w e in , H . E .
Die Schleimhaut (Tunica mucosa) des Ösophagus besteht aus einem
mehrschichtigen Plattenepithel, der Lamina epithelialis mucosae, einer Lamina
propria mucosae und einer Lamina muscularis mucosae. Die Lamina muscularis
mucosae ist tierartlich unterschiedlich ausgebildet. Bei Wiederkäuer und Pferd ist sie
durchgehend ausgebildet. Bei Hund und Schwein findet sie sich erst in der unteren
Hälfte des Ösophagus. Die sich daran anschließende Tela submucosa besteht aus
lockerem Bindegewebe, das reich an Blut und Lymphgefäßen ist. Weiter finden sind
sich dort vegetative Ganglienzellen und muköse Drüsen. Die Tunica muscularis
besteht aus einer spiralig angeordneten Schicht aus quergestreiften bzw. glatten
Muskelnzellen. Der äußere Abschluss ist eine Tunica adventitia im zölomfreien
Bereich oder eine Tunica serosa im zölomhaltigen Bereich.
C h e c k lis t e :
- Mehrschichtiges Plattenepithel - Lamina propria mucosae - Lamina muscularis mucosae - Ösophagusdrüsen (Glandulae oephageae propriae) - Tunica muscularis: Quergestreifte Muskulatur oder glatte Muskelzellen - Meissner Plexus - Serosa oder Adventitia
40
P r ä p a r a t 3 9 : Ös op h a gu s , Wa c h t e l, H . E .
DDer Ösophagus des Huhnes weist innen eine starke Faltung auf. Seine Schleimhaut
besteht aus einem mehrschichtigen Plattenepithel, das teilweise teilweise deutlich
verhornt ist. In der Lamina propria kommen zahlreiche tubulo-alveolären muköse
Drüsen vor. Die Lamina muscularis mucosae grenzt die Schleimhaut von der Tunica
submucosa ab und ist relativ schwach ausgebildet Sie enthält, wie auch die Lamina
propria mucosae, Gefäße und Nerven. Die Tunica muscularis besteht aus einer
inneren zirkulären und einer äußeren longitudinalen Schicht glatter Muskelzellen. Als
äußerste Schicht ist eine Tunica adventitia erkennbar.
C h e c k lis t e :
- Tunica mucosa - Mehrschichtiges Plattenepithel - Lamina propria mucosae - Arterien - Venen - Nerven - Tunica muscularis - Ganglienzellen des Auerbach Plexus - Tunica adventitia
41 P r ä p a r a t 4 0 : M a ge n , F u n d u s , K a t z e , H ä m a la u n-K on gor ot .
Die Schleimhaut des Fundus wird von einer dicken Schicht von Drüsenzellen
gebildet. Die dicht gelagerten, gestreckten Schlauchdrüsen durchziehen die gesamte
Lamina propria. Sie werden von retikulärem Bindegewebe, Gefäßen und Infiltraten
von Lymphozyten und Plasmazellen umgeben. Das einschichtig hochprismatische
Epithel der Schlauchdrüsen besteht aus Hauptzellen, Belegzellen und Nebenzellen,
die nur im Bereich des Halsabschnitts der Drüsenschläuche ausgebildet sind. In der
vorliegenden Färbung erscheinen die Hauptzellen, die Pepsinbogen sezernieren, in
einem blaugrauen Farbton, die Belegzellen, die HCl bilden rot-orange. Die
Nebenzellen sind färberisch nicht besonders hervorgehoben. In diesem Präparat
schließt sich außen an die Lamina propria eine Zone verdichteten Bindegewebes,
das Stratum compactum an, das sich bei vielen Fleischfressern findet. Die darauf
folgende Lamina muscularis mucosae kann bis zu drei Schichten aufweisen. Die
übrigen Schichten entsprechen dem allgemeinen Aufbau des
Verdauungsschlauches.
Checkliste
- Fundusdrüsen - Hauptzellen - Belegzellen - Nebenzellen - Lamina propria mucosae - Lymphozyten - Plasmazellen - Lamina muscularis mucosae - Tela submucosa
- Meissner Plexus - Tunica muscularis - Auerbach Plexus - Serosa
42 Präparat 4 1 : P a n s e n , Sc h a f , H . E .
Die drüsenlose Pansenschleimhaut weist die typisch ausgebildeten Pansenzotten auf,
welche für die Resorptionsprozesse im Pansen eine wichtige Rolle spielen.
Die Lamina epithelialis der Pansenschleimhaut besteht , wie auch in den anderen
Vormägen, aus einem mehrschichtigen, teilweise verhornenden Epithel. Die Lamina
propria enthält keine Drüsen. Die sich daran anschließende Lamina muscularis
mucosae ist relativ untypisch ausgebildet. Sie wurde früher als Zona compacta
bezeichnet. Heute weiß man aber durch immunhistochemische Untersuchungen,
dass sie gleichfalls aus modifiziertenglatten Muskelzellen besteht. Die Tunica
muscularis wird aus einer inneren zirkulären und einer äußeren longitudinalen
Schicht glatter Muskelzellen aufgebaut. Der äußere Überzug ist eine Tunica serosa.
C h e c k lis t e :
- Pansenzotten - Mehrschichtiges, verhorntes Epithel - Lamina propria - Lamina muscularis mucosae (Zona compacta) - Tela submucosa - Meissner Plexus - Tunica muscularis - Auerbach Plexus - Subserosa - Serosa
43 P r ä p a r a t 4 2 : N e t z m a ge n (H a u be , Re t ic u lu m ), Z ie ge , v a n G ie s on .
Die Schleimhaut bildet verschieden hohe Falten, die Haubenleisten (Cristae
reticuli), welche die bienenwabenförmigen Haubenzellen (Cellulae reticuli)
begrenzen. Die Schleimhaut des Netzmagens weist ein mehrschichtiges, teilweise
verhornendes Plattenepithel auf. Häufig sind an der Oberfläche der Schleimhaut
kleine, warzenförmige Strukturen zu erkennen. Die Haubenleisten enthalten Bündel
glatter Muskelzellen. Sie bilden die Lamina muscularis mucosae. Am Grunde der
Haubenzellen fehlen diese Muskelzellen, so dass hier häufig zwischen Lamina
propria und Tela submucosa ein kontinuierlicher Übergang beobachtet werden
kann.
Checkliste
- Haubenleisten - Haubenzellen - Mehrschichtiges Plattenepithel der Schleimhaut - Lamina propria mucosae - Lamina muscularis mucosae - Tela Submucosa - Meissner Plexus - Tunica muscularis - Auerbach Plexus -
44
P r ä p a r a t 4 3 : B lä t t e r m a ge n (Psalter) , Sc h a f , H . E .
Das Lumen (Innenraum) des Psalters wird durch unterschiedlich große Psalterblätter
(vier verschiedenen Größenordnungen) unterteilt. Sie dienen dem Auspressen des
Futterbreis und der Resorption von Fettsäuren und Elektrolyten. Ihre Oberfläche wird
von einem mehrschichtigen Plattenepithel überzogen, das teilweise kleine verhornte
Wärzchen trägt. In die kleinste Größenordnung der Blätter strahlt teilweise die Lamina
muscularis mucosae ein. Die drei großen Typen von Blättern enthalten auch
Abspaltungen der Tunica muscularis. Die Tunica muscularis selbst läßt sich in eine
stärkere innere Kreismuskelschicht und eine deutlich dünnere äußere
Längsmuskelschicht unterteilen. Zwischen beiden gann man Ganglienzellen des
Plexus Auerbach finden. Außen folgt die Tunica serosa.
C h e c k lis t e :
- Psalterblätter I. bis IV. Ordnung - Mehrschichtiges Plattenepithel der drüsenlosen Schleimhaut - Lamina propria mucosa: Freie Zellen - Lamina muscularis mucosae - Tunica muscularis: Inner Kreismuskelschicht und äußere Längsmuskelschicht - Plexus myentericus (Auerbach Plexus) - Serosa
45 P r ä p a r a t 4 4 : D u od e n u m , Sc h a f , H . E .
Das Duodenum besitzt gut ausgebildete Zotten, die von einem einschichtigen
hochprismatischen Epithel überzogen sind. Der Großteil der Zellen wird von
resorbierenden Enterozyten gebildet, die apikal zahlreiche Mikrovilli zur
Oberflächenvergrößerung aufweisen. Vereinzelt finden sich auch Becherzellen im
Epithel. Im Zottenstroma finden sich auch glatte Muskelzellen als Abspaltung der
Lamina muscularis mucosae. Das Oberflächenepithel der Zotten senkt sich als
Glandulae intestinales oder Lieberkühn Krypten in die Lamina propria ein. Unterhalb
der Lamina muscularis mucosae, also in der Tela submucosa, ist ein dichtes
Drüsenlager ausgebildet, die Glandulae duodenales oder Brunner Drüsen, die als
charakteristisch für das Duodenum gelten. Sie sind aber tierartlich unterschiedlich in
der Regel nicht im ganzen Duodenum ausgebildet. In der Tunica submucosa finden
sich Ganglienzellen des Meissner Plexus. In der schmale Bindegewebszone
zwischen der inneren zirkulären und der äußeren longitudinalen Lage der Tunica
muscularis lassen sich die großen Ganglienzellen des Plexus
myentericus (Auerbach Plexus) leicht auffinden. Der äußere Überzug des
Duodenums wird von einer Tunica serosa gebildet.
Checkliste
- Enterozyten mit Mikrovilli - Becherzellen - Lamina propria mucosae - Lymphozyten und Plasmazellen in der Lamina propria mucosae - Lieberkühn Krypten - Lamina muscularis mucosae - Tela submucosa mit Meissner Plexus - Brunner Drüsen - Tunica muscularis mit Auerbach Plexus - Serosa
46
P r ä p a r a t 4 5 : J e j u n u m , K a t z e , H . E .
Das Jejunum kann auf Grund der regelmäßigen Ausbildung der erkannt werden.
Die Darmzotten erscheinen fingerförmig und schlanker als im Duodenum. Zahl
der Becherzellen hat gegenüber dem Duodenum zugenommen.
C h e c k lis t e :
- Zotten (Form, Länge) - Enterozyten mit Mikrovilli - Becherzellen - Lamina propria mucosae - Lymphozyten und Plasmazellen in der Lamina propria mucosae - Lieberkühn Krypten - Lamina muscularis mucosae - Tela submucosa mit Meissner Plexus - Tunica muscularis mit Auerbach Plexus - Serosa
47
P r ä p a r a t 4 6 : I le u m , Z w e r gs c h w e in , H . E .
Im lleum sind die Zotten kürzer und etwa breiter als im Jejunum. Die Zahl der
Becherzellen im Epithel hat gegenüber dem Jejunum zugenommen. In der Tunica
submucosa treten größere Ansammlungen von Lymphfollikel auf, die sogen. Peyer
Platten, die der lokalen Immunabwehr dienen. Beim Rind sind sie für die Bildung der
B-Zellen während der pränatalen Entwicklung wichtig („Bursa-Äquivalent“). Die im
Epithel enthaltenend M-Zellen, die nur wenige Mikrovilli aufweisen, fungieren als
Antigen-präsentierende Zellen.
C h e c k lis t e :
- Tunica mucosa - Enterozyten - M-Zellen - Becherzellen - Lamina propria mucosae - Lamina muscularis mucosae - Tela submucosa - Peyer-Platten - Lymphozyten - Plasmazellen - Meissner Plexus - Stratum circulare der Tunica muscularis - Stratum longitudinale der Tunica muscularis
48
P r ä p a r a t 4 7 : C olon , H u n d , H . E .
Im Dickdarm der Säugetiere fehlen die Darmzotten. Die innere Wandauskleidung
erscheint weitgehend glatt. Von der Oberfläche senken sich im gesamten Dickdarm
die Glandulae intestinales in die Lamina propria ein. Das Oberflächen- und
Kryptenepithel enthält zahlreiche Becherzellen. Der Wandbau gleicht im übrigen den
vorang gegangenen Darmabschnitten. In der Tela submucosa ist eine größere Zahl
von Einzellymphknötchen und aggregierten Lymphknötchen erkennbar. Die äußeren
Längsmuskellagen werden zu Bündelns aus glatten Muskelzellen (Tänien)
zusammengefasst. Die Bandstreifen enthalten weiter gut ausgebildete elastische
Fasergeflechte, die aber nur bei einer Elastika-Färbung deutlich in Erscheinung
treten.
C h e c k lis t e :
- Tunica mucosa - Glandulae intestinales - Enterozyten - Becherzellen - Lamina propria mucosae - Lamina muscularis mucosae - Tela submucosa - Lymphfollikels - Meissner Plexus - Stratum circulare der Tunica muscularis - Stratum longitudinale der Tunica muscularis - Auerbach Plexus - Tunica serosa
49
P r ä p a r a t 4 8 : D r ü s e n m a ge n , H u h n , G old n e r .
Der Drüsenmagen (Proventriculus) zeigt im Schnitt ein annähernd sternförmiges
Lumen. Das einschichtig hochprismatische Epithel der Schleimhaut senkt sich in
Form von einfachen tubulösen Drüsen (oberflächliche Drüsen), in die Lamina propria.
Darunter liegen, auch noch in der Lamina propria, die tiefen Propriadrüsen. Diese
gruppieren sich als multilobuläre Drüsen um einen Sammelraum. Das
isoprismatische Epithel der Propriadrüsen besteht aus einheitlichen Zellen, die
sowohl Pepsinogen als auch Salzsäure produzieren. Die Schleimhaut wird durch eine
Lamina muscularis mucosae von der relativ schwach ausgebildeten Subcumosa
abgegrenzt. Die Tunica muscularis setzt sich aus einer inneren zirkulären Schicht
und einer äußeren, dünneren längs verlaufenden Schicht glatter Muskelzellen
zusammen. Den äußeren Überzug des Organs bildet die Tunica serosa.
C h e c k lis t e :
- Oberflächenepithel - Lamina propria - Oberflächliche Propriadrüsen - Tiefe Propriadrüsen - Lamina muscularis mucosae - Tunica submucosa - Tunica muscularis Innere zirkuläre Schicht Äußere Längsschicht Auerbach Plexus Tunica adventitita
50
P r ä p a r a t 4 9 : M u s k e lm a ge n , H u h n , H . E .
Im Muskelmagen oder Ventriculus wird mit Hilfe von abgeschluckten Steinchen (=
Grit) die Nahrung zerrieben. Zum Schutz der Schleimhaut ist dabei an der
Oberfläche eine erstarrte Sekretschicht, die Keratinoidschicht aufgelagert. Sie wird
von den tubulösen Drüsen der Lamina propria gebildet. Da keine Lamina muscularis
mucosae ausgebildet ist, lassen sich die Lamina propria und die Submucosa nicht
deutlich trennen, so dass unter dem Epithel eine einheitliche Bindegewebsschicht
liegt. In der anschließenden Tunica muscularis können eine stark ausgebildete,
innere zirkuläre Schicht und eine relativ reduzierte äußere longitudinale Schicht
aus glatten Muskelzellen unterschieden werden. Den äußeren Abschluss bildet die
Tunica serosa.
Checkliste - Keratinoidschicht - Oberflächenepithel - Lamina propria - Tubulöse Drüsen in der Lamina propria - Tunica submucoa - Tunica muscularis - Auerbach Plexus
51
P r ä p a r a t 5 0 : L e be r , Sc h w e in , G old n e r
Unter der Capsula serosa (Bauchfellüberzug) besitzt die Leber eine Capsula fibrosa
(Glisson Kapsel), die zahlreiche Kollagenfasern enthält. Die einzelnen Läppchen des
Leberparenchyms (Lobuli hepatici) sind je nach Tierart von mehr oder weniger
Bindegewebe umhüllt. Eine deutliche Begrenzung der Leberläppchen durch
Bindegewebe findet man bei den Haussäugetieren nur beim Schwein. Dadurch kann
man schon makroskopisch die Läppchengliederung erkennen. Bei den anderen
Spezies kann man die Ausdehnung der Leberläppchen anhand der Lage der
Lebertrias (Glisson Trias) abgrenzen. In den Bindegewebsarealen der Lebertrias
findet man typischerweise einen Zweig der Arteria hepatica (Arteria interlobularis),
einen Zweig der Vena portae (Vena interlobularis) und einen Gallengang. Im
Leberläppchen verlaufen die Leberzellbalken radiär auf die Vena centralis zu.
Zwischen den Leberzellbalken liegen die Sinuskapillaren. In ihrem Endothel findet
man neben den Endothelzellen die von Kupffer Sternzellen, die bevorzugt in der
Aufteilung der Sinusoide zu finden sind. Die Venae centrales vereinigen sich
über die Venae sublobulares zu den Venae hepaticae, die dann in die Vena cava
caudalis münden.
C h e c k lis t e :
- Capsula fibrosa - Glisson Trias - Arteria interlobularis - Vena interlobularis - Gallengang - Hepatozyten - Gallenkapillaren - Sinusoide - Endothelzellen der Sinusoide - Kupffer Sternzellen - Vena centralis
52
Pr ä p a r a t 5 1 : L e be r , H u n d , H . E .
Die Leber vom Hund besitzt wesentlich weniger Bindegewebe zwischen den
einzelnen Leberläppchen. Die Lage des Leberläppchen kann man anhand der
Zentralvene und der in der Peripherie liegenden Lebertrias festgestellt werden.
C h e c k lis t e :
- Glisson Trias (Leber-Trias) - Arteria interlobularis - Vena interlobularis - Gallengang - Hepatozyten - Gallenkapillaren - Sinusoide - Endothelzellen der Sinusoide - Kupffer Sternzellen - Vena centralis
53
Präparat 52 : G a lle n bla s e , Rin d , G old n e r
Die Gallenblase (fehlt beim Pferd) dient der Eindickung und Speicherung der
Gallenflüssigkeit. Sie besitzt eine in starke Falten (Plicae tunicae mucosae) gelegte
Schleimhaut, die von einem einschichtigen hochprismatischen Epithel bedeckt ist.
Beim Wiederkäuer treten in der Lamina propria mukoide Drüsen auf. Weiter finden
sich dort zahlreiche Gefäße und vegetative Nervenfasern. Eine Unterteilung der
Bindegewebsschicht durch eine Lamina muscularis mucosae findet nicht statt. Die
Tunica muscularis weist einen spiraligen Verlauf auf. Im Schnittbild erscheint sie
unregelmäßig mehrlagig. Der äußere Überzug ist eine Tunica serosa bzw. im
Kontaktbereich mit der Leber eine Tunica adventitia.
C h e c k lis t e : - Tunica mucosa - Oberflächenepithel - Hochprismatische Epithelzellen mit Mikrovilli - Lamina propria - Mukoide Drüsen - Vegetative Nervenfasern - Arteriolen - Kapillaren - Venen - Tunica muscularis - Tunica serosa
54
P r ä p a r a t 5 3 : N ie r e , H u n d , H . E .
Die Niere ist außen von einer derben Bindegewebskapsel, der Capsula fibrosa,
überzogen. Schon bei schwacher Vergrößerung kann man leicht eine Mark- und
Rindenzone unterscheiden, zumal an der Grenze zwischen beiden die Arteriae
und Venae arcuatae gut zu erkennen sind. Das Mark läuft spitz in die
Nierenpapille aus, die sich in das Nierenbecken einfügt. Das Nierenbecken öffnet
sich in den Harnleiter. Nierenbecken und Harnleiter werden von Übergangsepithel
ausgekleidet. Im Rindenbereich sind bei stärkerer Vergrößerung deutlich die
Nierenkörperchen zu sehen. Sie bauen sich aus einem Kapillarknäuel
(Glomerulum) und der Bowman-Kapsel auf. An der Bowman-Kapsel kann ein
inneres (bestehend aus Podozyten) und ein äußeres, parietales Blatt
unterschieden werden. Zwischen beiden befindet sich ein kapillarer Spalt, in dem
der Primärharn sezerniert wird. Zwischen den Nierenkörperchen findet man eine
Vielzahl von Tubulusanschnitten mit unterschiedlich hohem, einschichtigen Epithel
ausgekleidet. Die proximalen Tubulusanteile besitzen deutlich ausgebildete
Mikrovilli. An den distalen Tubulusanschnitten sind nur wenige Mikrovilli
ausgebildet. Nierenkörperchen und das zu ihm gehörende Tubulussystem
bezeichnet man als das Nephron. Dies mündet an seinem Ende in das
Sammelrohrsystem (blasser angefärbtes Epithel). In der Rinde parallel
verlaufende Sammelrohre und evtl. gestreckte Anteile der Henle-Schleife (dünner
Querschnittt, flaches bis prismatisches Epithel) werden als Markstrahlen
bezeichnet.
55
C h e c k lis t e : - Capsula fibrosa - Rinde - Mark - Arteria acuata - Markstrahlen - Nierenkörperchen - Glomerula - Vas afferens - Vas efferens - Bowman Kapsel - Proximaler Tubulus - Distaler Tubulus - Henle Schleife - Sammelrohr - Macula densa - Polkissenzellen - Extraglomeruläre Mesangiumzellen - Übergangsepithel des Nierenbeckens
56
P r ä p a r a t 5 4 : N ie r e , Ra t t e , P A S-F ä r bu n g ( P e r j o d s ä u r e - S c h i f f -R e a k t i o n )
Diese Spezialfärbung für Kohlehydrate und Glykoproteine stellt einige Einzelheiten
sehr deutlich dar. Man kann in diesem Präparat sehr gut die Mikrovilli (Glykokalix) der
proximalen Tubuli, die Macula densa und die Polkissenzellen erkennen.
C h e c k lis t e :
- Capsula fibrosa - Rinde - Mark - Arteria arcuata - Markstrahlen - Nierenkörperchen - Glomerula - Vas afferens - Vas efferens - Bowman Kapsel - Proximaler Tubulus - Distaler Tubulus - Henle-Schleife - Sammelrohr - Macula densa - Polkissenzellenzellen
- Extraglomeruläre Mesangiumzellen - Übergangsepithel des Nierenbeckens
57
P r ä p a r a t 5 5 : N ie r e , Wa c h t e l, H . E .
Im histologischen Schnitt erscheint das Nierenläppchen als birnenförmiger
Gewebsbezirk, der von den Vv. interlobulares des Nierenpfortadersystems und den
perilobulären Sammelrohren umgeben ist. Zentral im Läppchen verläuft die
abführende Läppchenvene (V. intralobularis) und um sie herum Anschnitte der den
Lobulus versorgenden Arterie (A. intralobularis). Von dieser Arterie entspringen die
Vasa afferentia, die die Glomerula versorgen. Bei den Nephronen kann man zwei
Typen unterscheiden, solche vom kortikalen Typ (reptilian-type nephron) und
größere medulläre Nephrone (mammalian-type nephron). Kortikale Nephrone
besitzen keine oder nur eine gering ausgebildete Henle-Schleife. Die aus den
Corpuscula renaleshervorgehenden proximalen Tubuli nehmen vorwiegend die
peripheren Läppchenbereiche ein, während die distalen Tubuli überwiegend zentral
um die V. intralobularis angeordnet sind. Die peripher um das Läppchen ziehenden
Harnsammelrohre formieren sich am verjüngenden Teil des kegelförmigen
Läppchens zu einem konischen Bündel. Dieser stielartige Teil stellt die Markzone
(Medulla renalis, Markkegel) des Läppchens dar und enthält neben den
Sammelrohren die Henle-Schleifen der marknahen Nephrone.
C h e c k lis t e :
- Kortikaler Typ der Nephrone - Medullärer Typ der Nephrone - Proximaler Tubulus - Distaler Tubulus - Henle-Schleife - Medulla renalis - Sammelrohre - A. intralobularis - Vasa afferentia - V. intralobularis
58 P r ä p a r a t 5 6 : U r e t e r (Harnleiter) , P f e r d , H . E . u n d M u z ik a r m in .
Der Ureter wird von Übergangsepithel mit Deckzellen und Crusta ausgekleidet.
Die Schleimhaut weist große Reservefalten auf. Das Lumen erscheint daher
sternförmig. Die Lamina propria ist locker und im Allgemeinen drüsenlos. Nur
beim Pferd finden sich im oberen Drittel des Ureters in der Lamina propria
muköse Drüsen (Glandulae uretericae, die sich bei der Muzikarminfärgung
deutlich tingieren). Der Harn der Equiden hat daher eine schleimige,
fadenziehende Konsistenz. Die Tunica muscularis ist spiralig angeordnet..
C h e c k lis t e - Übergangsepithel - Deckzellen - Lamina propria - Glandulae uretericae - Glatte Muskulatur der Harnleiterwand - Ganglienzellen - Tunica adventitia
59
Präparat 5 7 , Harnblase , Ziege , Goldner .
Das Epithel der Harnblase ist, wie in allen harnableitenden Organen, ein
Übergangsepithel. Es besteht aus Basal-, Intermediär- und Superfizialzellen. Die
oberste Zellschicht wird von großen breitflächigen, oft zweikernigen Deckzellen
gebildet. Ihr apikales Zytoplasma ist körnig verdichtet (Crusta). Da keine Lamina
muscularis mucosae ausgebildet ist, findet sich eine einheitliche, gut verschiebliche
Bindegewebsschicht unter dem Epithel, die als Tela submucosa bezeichnet wird. An
sie schließt sich glatte Muskulatur an. Die Tunica muscularis ist in der Harnblase
wesentlich dicker als im Harnleiter. Sie besteht aus netzartig miteinander
verflochtenen Bündel glatter Muskelzellen. Relativ häufig lassen sich auch vegetative
Ganglienzellen erkennen.
Checkliste
- Übergangsepithel - Basalzellen - Intermediärzellen
- Superficialzellen - Deckzellen - Tela submucosa - Tunica muscularis
60 Präparat 59, Penis Hund, H.E.
Der Penis des Hundes besitzt einen Penisknochen, das Os penis, das von Periost
überzogen ist. In der ventralen Einbuchtung des Penisknochens liegt die Urethra,
umgeben vom Corpus spongiosum urethrae, einem venösen Schwellkörper, der bei
der Ejakulation die Harnröhre offen hält. Oberhalb
des Penisknochens liegen die paarigen Corpora cavernosa penis, arterielle
Schwellkörper, die zusammen mit der nach außen folgenden derben Tunica
albuginea bei Füllung der Schwellköper, die Form des Penis hervorrufen. Er ist außen
von einer Schleimhaut mit mehrschichtigem Plattenepithel
überzogen.
Checkliste
- Mehrschichtiges Platttenepithel - Tunica albuginea - Penisknochen - Periost - Corpus cavernosum - Aa. helicinae - Corpus spongiosum - Übergangsepithel
61
P r ä p a r a t 6 0 , H od e n u n d N e be n h od e n , Rin d , H . E .
Der Hoden wird außen von einer Tunica serosa umgeben. Darunter liegt eine derbe
kollagenfaserreiche Tunica albuginea, von der bindegewebige
Trabekel das Hodenparenchmym in Lobuli testis unterteilen, die jeweils mehrere
Samenkanälchen (Tubuli seminiferi contorti) enthalten. Zwischen ihnen liegt das
Interstitium des Hodens, das neben den Androgen bildendenden Leydig-Zellen,
Makrophagen sowie zahlreiche kleinere Gefäße und Nerven enthält. Die Tubuli
seminiferi enthalten neben den als Stütz- und Ammenzellen fungierenden Sertoli-
Zellen die verschiedenen Generationen der Keimzellen. Dabei sind die
Spermatogonien ganz basal, die großen Spermatozyten I. Ordnung mehr in der Mitte
und die Spermatiden (in Abhängigkeit vom Keimepithelzyklus) mehr oder weniger
apikal lokalisiert. Die Sertoli-Zellen sind an ihrem basal lokalisierten, längsovalen
Kern mit deutlichem Nucleolus gut erkennbar.
Die Ductuli efferentes des Nebenhodens werden von einem hochprismatischen
Epithel gekleidet. Neben den Kinozilien-tragenden Zellen sind resorptive und
sekretorische Zellen mit Mikrovilli erkennbar. Die äußere Wand der Ductuli
efferentes wird von einigen Lagen glatter Muskelzellen gebildet. Die Ductuli
efferentes münden in den Nebenhodenkanal, den Ductus epididymidis, der von
einem zweireihigen hochprismatischen Epithel mit Stereozilien ausgekleidet ist. Die
äußere Wandmuskulatur nimmt hier an Stärke zu. Das Lumen des Ductus
epididymidis enthält eine mehr oder weniger große Anzahl von Spermien, wobei
deren Zahl vom Nebenhodenkopf zum Nebenhodenschwanz hin stark zunimmt.
C h e c k lis t e :
- Tunica albuginea - Tubuli seminiferi contorti - Sertoli-Zellen - Spermatogonien - Spermatozyten I. Ordnung - Spermatiden
62 - Spermien - Leydig-Zellen - Makrophagen - Kapillaren des Interstitiums - Mediastinum testis - Tubuli recti - Terminalsegment - Rete testis - Mediastinum testis - Ductuli efferentes - Kinozilien-tragende Zellen der Ductuli efferentes - resorptive Zellen der Ductuli efferentes - Ductus epididymidis - Hauptzellen mit Stereozilien - Basalzellen - Apikalzellen - Makrophagen im Epithel - Lymphozyten im Epithel - Spermien - Leydig-Zellen - Makrophagen - Kapillaren des Interstitiums - Mediastinum testis - Tubuli recti - Terminalsegment - Rete testis - Mediastinum testis - Ductuli efferentes
63 - Kinozilien-tragende Zellen der Ductuli efferentes - resorptive Zellen der Ductuli efferentes - Ductus epididymidis - Hauptzellen mit Stereozilien - Basalzellen - Apikalzellen - Makrophagen im Epithel - Lymphozyten im Epithel
64
P r ä p a r a t 6 1 , H od e n , K a t e r , H . E .
Der Hoden ist außen von der Tunica albuginea überzogen, von der
Bindegewebssepten, die Septula testis, ins Innere ziehen und dort in einen zentralen
Bindegewebskörper, das Mediastinum testis, einstrahlen. Darin liegt das Rete testis.
Das Parenchym des Hodens wird von den Tubuli seminiferi contorti gebildet,
zwischen denen Bindegewebe mit Leydig-Zellen liegt.
Die Ductuli efferentes verbinden das Rete testis mit dem Ductus epididymidis. Sie
bilden einen Teil des Nebenhodenkopfes, des Caputs. epididymis. Seitlich am
Hoden läuft der Nebenhodenkörper (Corpus epididymis) zum unteren Ende des
Hodens und bildet hier den Nebenhodenschwanz (Cauda epididymis). Der Ductus
epididymidis setzt sich in den Ductus deferens fort, dessen Epithel zunächst auch
Stereozilien aufweist. Die Wand des Ductus deferens weist aber eine deutlich dickere
Schicht an glatten Muskelzellen als die des Ductus epidiymidis auf. Der Endabschnitt
des Ductus deferens bildet die Ampulla ductus deferentis, in deren
Epitheleinstülpungen in der Regel viele Spermien zu finden sind.
C h e c k lis t e : - Tunica albuginea - Tubuli seminiferi contorti - Sertoli-Zellen - Spermatogonien - Spermatozyten I. Ordnung - Spermatiden - Spermien - Leydig-Zellen - Makrophagen - Kapillaren des Interstitiums - Mediastinum testis - Tubuli recti
65 - Terminalsegment - Rete testis - Mediastinum testis - Ductuli efferentes - Kinozilien-tragende Zellen der Ductuli efferentes - resorptive Zellen der Ductuli efferentes - Ductus epididymidis
- Hauptzellen mit Stereozilien- Basalzellen - Apikalzellen - Makrophagen im Epithel - Lymphozyten im Epithel
66
P r ä p a r a t 6 2 , Ov a r , K a t z e , H . E .
Das Ovar wird von Peritonealepithel, das hier auch als Keimdrüsenepithel bezeichnet
wird, bekleidet. Am Ovar kann die Rindenzone (Zona parenchymatosa) vom Mark
(Zona vasculosa) unterschieden werden. In der Rindenzone sind die so genannten
Funktionsgebilde, d.h. die Follikel unterschiedlicher Größe sowie ein oder mehrere
Gelbkörper (Corpora lutea) auf. Die Primordialfollikel, die meist in Gruppen nahe der
Organoberfläche gelegen sind, besitzen eine ca. 30 µm große Oozyte, die von einem
einschichtigen abgeplatteten Follikelepithel bekleidet werden. Der Primärfollikel weist
ein einschichtiges isoprismatisches Epithel auf. Der Sekundärfollikel ist
gekennzeichnet durch ein mehrschichtiges Follikelepithel, sowie Volumenzunahme
der Eizelle und Auftreten der Zona pellucida. Der Tertärfollikel besitzt ein
mehrschichtiges Follikelepithel , das einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum (Antrum
folliculare) auskleidet. Beim sprungreifen Follikel ist die Eizelle ist im Bereich des
Cumulus oophorus exzentrisch gelagert. Die unmittelbar an die Eizelle grenzenden
Follikelzellen des Cumulus oophorus werden als Corona radiata bezeichnet. Bei der
Ovulation wird die Eizelle zusammen mit den Zellen des Cumulus oophorus als
sogenannter Cumulus-Oozyten-Komplex (COC) freigesetzte. Um das Stratum
granulosum ordnet sich das umgebende Bindegewebe zur inneren, relativ zellreichen
Theca interna (Androgenproduktion) und zur faserreichen äußeren Theca externa an.
Checkliste
- Keimdrüsenepithel - Zona parenchymatosa - Zona vasculosa - Primordialfollikel - Primärfollikel - Sekundärfollikel (in diesem Präparat nur selten anzutreffen) - Tertiärfollikel - Graaf-Follikel
- Cumulus oophorus
67 - Corona radiata - Oozyte I. Ordnung - Zona pellucida - Membrana granulosa - Theca interna - Theca externa - Stroma ovarii - Rete ovarii (nur teilweise vorhanden)
68
P r ä p a r a t 5 8 : Ov a r , K a n in c h e n , H . E .
In diesem Präparat lassen sich auch die Sekundärfollikel besonders gut erkennen.
Die ca. 50 µm große Oozyte wird von einem zwei- bis mehrschichtigem Follikelepithel
umgeben. Dazwischen ist die Zona pellucida als homogene, eosinophile
Proteinschicht gut ausgebildet. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Befruchtung und
später für die frühe Embryolnalentwicklung. Die im Stroma auftretenden, großen
epitheloiden Zellen gelten als hormonbildende Zellen beim Nager ("interstitielle
Drüse").
C h e c k lis t e :
- Keimdrüsenepithel
- Zona parenchymatosa - Zona vasculosa - Primordialfollikel - Primärfollikel Sekundärfollikel (in diesem Präpart nur selten anzutreffen) - Tertiärfollikel - Graaf-Follikel - Cumulus oophorus - Corona radiata - Oozyte I. Ordnung - Zona pellucida - Membrana granulosa - Theca interna - Theca externa - Atretische Follikel - Stroma ovarii - Epitheloide Zellen
69 P r ä p a r a t 6 4 , Ov ar m it C or p u s lu t e u m , Sc h a f , A z a n
Nach der Ovulation wird der gesprungene Follikel zum Corpus luteum, das
Progesteron sezerniert, umgebildet. Dabei spielen angiogenetische Prozesse eine
wichtige Rolle. In der Übersicht kann man oft noch die Einfaltung des ehemaligen
Follikelepithels erkennen. Bei stärkerer Vergrößerung lassen sich große, hellrot
gefärbte Zellen (Granulosaluteinzellen) und kleinere, in der Regel intensiver gefärbte
Thekaluteinzellen unterscheiden. Zwischen ihnen findet man sehr viele Kapillaren, in
die das Hormon Progesteron abgegeben wird. Das Bindegewebe erscheint in der
Azanfärbung blau. Im restlichen Teil des Ovars lassen Follikel unterschiedlichen
Entwicklungsstadiums nachweisen.
Checkliste
- Corpus luteum - Granulosalutein-Zellen - Thecalutein-Zellen - Kapillaren - Follikel unterschiedlicher Größe - Atretische Follikel - Keimdrüsenepithel
70
Präparat 65, Eileiter (Ampulle), Rind, Azan
Am Eileiter lassen sich makroskopisch und mikroskopische 4 Abschnitte
unterscheiden (Infundibulum, Ampulle, Isthmus und Pars uterina). Die Befruchtung
findet in der Ampulle statt. Die innere Oberfläche des Eileiters wird durch Primär-,
Sekundär- und Tertiärfalten vergrößert. Die Faltenbildung ist in den einzelnen
Abschnitten des Eileiters (Ampulla, Isthmus) deutlich unterschiedlich. Das Epithel ist
hochprismatisch. Es besteht hauptsächlich aus Kinozilien-tragenden Zellen und
sekretorischen Zellen. Dazwischen findet man Stiftchenzellen, die als entleerte
Drüsenzellen oder degenerierte Epithelzellen gedeutet werden. Entgegen älteren
Vorstellungen gibt es keine Basalzellen. Die meist basal liegenden Zellen mit
rundem Kern und wenig Zytoplasma sind in das Epithel eingewanderte
Lymphozyten. Die Lamina propria des Eileiters besteht aus lockerem Bindegewebe,
die Tunica muscularis wird von spiralig angeordneten Lagen glatter Muskelzellen
gebildet. Äußerer Überzug ist eine Tunica serosa.
C h e c k lis t e :
- Tunica mucosa - Primär-, Sekundär-, Tertiärfalten - Eileiterepithel - Kinozilien-tragende Zellen des Eileiterepithels - Sekretorische Zellen des Eileiterepithels - Lymphozyten im Eileiterepithel - Lamina propria mucosae - Tunica muscularis - Tunica subserosa - Tunica serosa
71
P r ä p a r a t 6 6 , U t e r u s , H u n d , H . E .
In der Übersicht zeigt der Uterus oft ein sternförmig kollabiertes Lumen. Die
Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) wird von einem einschichtigen
hochprismatischen Epithel und der darunter gelegenen bindegewebigen Lamina
propria gebildet, welche die Uterindrüsen enthält. An den Drüsen sind
zyklusabhängige Veränderungen zu beobachten. Während der Proliferationsphase
(Proöstrus – Östrus) wird das Endometrium höher und die Drüsen verlaufen
gestreckt. Während der Sekretionsphase nimmt die Schleimhaut unter dem Einfluss
von Progesteron an Höhe ab. Die Schlauchdrüsen erscheinen stark geschlängelt.
Sie sind erweitert und mit Sekret gefüllt. Das Myometrium (Tunica muscularis)
besteht aus glatten Muskelzellen, die einen schraubigen Verlauf aufweisen.
Während der Trächtigkeit vergrößern sich die Muskelzellen durch Hyperplasie.
Zusätzlich nimmt die Anzahl der glatten Muskelzellen durch Hyperplasie zu. Nach
aussen folgt eine gut ausgeprägte Gefäßschicht, das Stratum vasculosum. Außen
wird Myometrium vom Perimetrium umgeben. Es besteht aus einer Tunica serosa,
einer Tela subserosa und einer glatten Muskelschicht, die einen longitudinalen
Faserverlauf zeigt (Stratum musculare longitudinale).
C h e c k lis t e : - Endometrium
- Uterinepithel - Lamina propria - Uterindrüsen in der Lamina propria - Myometrium - Perimetrium - Tunica serosa - Tela subserosa
72 P r ä p a r a t 6 7 , U t e r u s , Sc h a f , H . E .
Beim Uterus des Wiederkäuers fallen schon in der niedrigen Vergrößerung
knopfartige Verdickungen im Endometrium auf, die als Karunkeln bezeichnet
werden. Das Uterinepithel ist einreihig hochprismatisch, an manchen Stellen ist es
auch mehrreihig hochprismatisch. In der Lamina propria sind die tubulär
verzweigten Uterindrüsen zu erkennen. Sie fehlen im Bereich der Karunkeln. Dort
erscheint auch das Bindegewebe sehr dicht und eine größere Zahl von
Lymphozyten und Plasmazellen (basophilen Rundzellen) lässt sich gut erkennen.
Bei einer Gravidität dienen Die Karunkel zur Verbindung mit den Kotyledonen der
fetalen Fruchthüllen. Karunkel und Kotyledonen bilden zusammen die Plazentome.
C h e c k lis t e :
- Uterinepithel - Lamina propria - Uterindrüsen - Karunkel - Lymphozyten - Plasmazellen - Myometrium - Perimetrium - Tunica serosa
73 Pr ä p a r a t 6 8 : Z e r v ix , Rin d , H . E .
Der Gebärmutterkörper setzt sich in den Gebärmutterhals (Cervix uteri) fort. Die
Zervix ist während des größten Teils des Zyklus von einem zähen Schleim
geschlossen. Nur um die Zeit des Östrus wird der Schleim dünnflüssig und für die
Spermien passierbar. Die Schleimhaut der Cervix weist Primär-, Sekundär- und
Tertiärfalten auf. Das Epithel der Cervix ist einschichtig hochprismatisch und
sezerniert Schleim. In der Lamina propria kommen beim Rind keine Schleimdrüsen
vor. Der Schleim stammt vom Zervikalepithel. Die Tunica muscularis verläuft innen
zirkulär, außen longitudinal. Zusätzlich kommen in der inneren zirkulären
Muskelschicht zahlreiche elastische Fasern vor.
C h e c k lis t e :
- Schleimhautfalten - Zervikalepithel - Lamina propria - Tunica muscularis
74 P r ä p a r a t 6 9 : H yp op h ys e , Rin d , A z a n
Die Hypophyse besteht embryologisch aus zwei Anteilen: dem Vorder- und
Zwischenlappen, die die Hypophysenhöhle in sich einschließen und dem
Hinterlappen, der sich in der Azanfärbung deutlich absetzt. Im Vorderlappen, der
Adenohypophyse lassen sich chromophobe und chromophile Zellen unterscheiden.
Die chromophilen Zellen können azidophil oder basophil sein. Mit
immunzytochemischen Methoden lassen sich bei den acidophilen Zellen die
Wachstumshormon-bildenden Alpha-Zellen und die Epsilon-Zellen, die
Prolactinzellen produzieren unterscheiden. Basophile Zellen bilden unter anderem
die Gonadotropine FSH und LHG. Im Zwischenlappen treten hauptsächlich
basophile Zellen auf. Der Hypophysenhinterlappen besteht in aus Bündeln von
marklosen Nervenfasern, die aus den entsprechenden Kerngebieten des
Hypothalamus (unter anderem vom Nucleus supraopticus und Nucleus
paraventricularis) kommen, und aus Gliazellen, den Pituizyten. Die im Hypothalamus
produzierten Hormone Adiuretin und Oxytocin werden über Nervenfasern in die
Neurohypophyse transportiert und dort bis zu ihrer Freisetzung gespeichert. Außen
ist Hypophyse ist von einer derben Bindegewebskapsel (Dura mater) überzogen.
C h e c k lis t e :
- Adenohypophyse - Chromophile Zellen - Acidophile Zellen - Basophile Zellen - Chromphobe Zellen - Zwischenlappen der Hypophyse - Neurohypophyse - Marklose Nervenfasern - Pituizyten
75 P r ä p a r a t 7 0 : E p ip h ys e , Rin d , H . E .
Die Epiphyse wird wegen ihrer Form auch Zirbeldrüse genannt. Sie von einer zarten
Bindegewebshülle (Pia mater) überzogen. Sie steht über die Zirbelstiele (Habenulae)
mit dem Zwischenhirn in Verbindung. Ihr Parenchym besteht aus Pinealzellen,
Astrozyten und Nervenfasern. Es treten Kalkkonkremente auf, die als Hirnsand oder
Acervulus bezeichnet werden.
C h e c k lis t e :
- Pia mater - Habenulae - Pinealozyten - Astrozyten - Nervenfasern - Acervulus
76
Pr ä p a r a t 7 1 : N e be n n ie r e , Rin d , A z a n
Die Nebenniere ist von einer bindegewebigen Kapsel umhüllt, von der aus Gefäße
in das Organ hineinziehen. Schon makroskopisch lässt sich eine Rinde vom Mark
differenzieren. Die Rinde kann mikroskopisch in eine Zona multiformis (arcuata
oder glomerulosa), eine Zona fasciculata und eine Zona reticularis unterteilt
werden. Das Mark besteht aus netzförmig angeordneten Zellen, den A- und N-
Zellen. Die A-Zellen bilden Adrenalin, die N-Zellen Noradrenalin. Sie lassen sich
mit Chromsalzen selektiv darstellen und werden deswegen auch chromaffine
Zellen genannt. Im Mark findet man auch Nervenzellen, Bündel von Nervenfasern
und größere Venen.
C h e c k lis t e :
- Rinde - Mark - Zona multiformis - Zona fasciculata - Zona reticularis - Chromaffine Zellen - Ganglienzellen - Nervenfasern
77 P r ä p a r a t 7 2 : G la n d u la p a r a t h yr e oid e a , Sc h w e in , G old n e r
Von den Glandulae parathyreoidea wird das Parathormon gebildet, das die
Osteoklasten aktiviert und damit den Ca2+-Spiegel im Blut erhöht. Das Parenchyme
dieser endokrinen Drüsen besteht aus Strängen von relativ kleinen, polygonalen
Zellen, die durch Bindegewebssepten getrennt werden. Bei den Drüsenzellen lassen
sich zwei Typen unterscheiden: Hauptzellen mit hellem oder dunklem Zytoplasma
und größerer, oxyphile Zellen, die ein acidophiles Zytoplasma aufweisen.
C h e c k lis t e
- Hauptzellen - Oxyphile Zellen - Bindegewebe - Kapillaren
78
P r ä p a r a t 7 3 : Sc h ild d r ü s e u n d N e be n s c h ild d r ü s e , P f e r d , H . E .
Die Schilddrüse (Glandula thyreoidea) wird von einer dünnen Bindegewebskapsel
umhüllt, von der Septen in das Organ hineinziehen und es in Läppchen gliedern.
Das iso- bis hochprismatische Drüsenepithel bildet Follikel in der die
Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin an ein Protein gekoppelt
gespeichert werden (Kolloid der Follikel). Zwischen dem Drüsenepithel und der
Basalmembran treten C-Zellen auf, die mit Immunzytochemie sichtbar gemacht
werden können. C-Zellen können auch im dünnen bindegewebigen Stroma
nachgewiesen werden. In die Schilddrüse eingelagert oder in deren Nähe treten die
Epithelkörperchen (Glandulae parathyreoideae) auf. Sie bestehen aus kleinen
Hauptzellen, größeren oxyphilen Zellen und einem dichten Kapillarnetz. Sie bilden
das Parathormon.
C h e c k lis t e
- Follikel der Schilddrüse - Kolloid - Stroma - Kapillaren - Hauptzellen der Glandula parathyreoidea - Oxyphile Zellen
79
P r ä p a r a t 7 4 : P a n k r e a s , H u n d , H . E .
Das Pankreas weist einen exokrinen und einen endokrinen Teil (Langerhans Inseln)
auf. Der exokrine Teil ist eine zusammengesetzte tubulo-azinäre Drüse. Basal färben
sich die exokrinen Drüsenzellen aufgrund ihres hohen Gehalts an rauen
endoplasmatischen Reticulums basophil an. Der supranukläre Anteil erscheint durch
die enzymhaltigen Sekretgranula mehr eosinophil, da hier die Sekretgranula
angereichert sind, die auch als Zymogengranula bezeichnet werden. Im Unterschied
zu den großen Speicheldrüsen des Kopfes treten im Pankreas keine Streifenstücke
auf. Die Schaltstücke sind besonders lang und können als zentroazinäre Zellen auch
innerhalb der Acini nachgewiesen werden. Neben dem exokrinen Anteil ist der
endokrine Anteil in Form der Langerhans-Inseln vorhanden. Die Langerhans-Inseln
treten als hellere Areale zwischen den exokrinen Anteilen deutlich hervor. Bei den
endokrinen Zellen können mit immunhistochemischen Methoden A-Zellen
(Glukagon), B-Zellen (Insulin), C- Zellen (Stammzellen oder inaktive Formen der A-
und B-Zellen) und D-Zellen (Somatostatin) unterschieden werden.
C h e c k lis t e :
- Seröse Endstücke - Zentroacinäre Zellen - Schaltstücke - interlobuläre Ausführungsgänge - Langerhans-Inseln
80 P r ä p a r a t 7 5 : A s t r oz yt e n , Rü c k e n m a r k , H u n d , G olgi-I m p r ä gn a t ion
Die Astrozyten sind die größten Gliazellen des zentralen Nervensystems. Sie sind
an der Bildung der Membrana limitans gliae superficialis, welche die Oberfläche des
Gehirns bildet sowie an der Ausbildung der Blut-Hirn-Schranke beteiligt. Faserige
Astrozyten (“Langstrahler") besitzen relativ wenige (20 bis 40) längere und kürzere
Fortsätze, die auch verzweigt sein können. Die Langstrahler kommen vorwiegend in
der weißen Substanz des ZNS vor. Die protoplasmatischen Astrozyten besitzen
zahlreiche kurze, plumpe Fortsätze und liegen vorzugsweise in der grauen Substanz
des ZNS.
Checkliste:
- Graue Substanz - Weiße Substanz - Faserige Astrozyten - Protoplasmatische Astrozyten
81 Pr ä p a r a t 7 6 : Oligod e n d r oglia , K le in h ir n , K a lb, G olgi -I m p r ä gn a t ion
Oligodendrogliazellen sind kleine Gliazellen. Sie kommen sowohl in der weißen und
grauen Substanz des ZNS vor. Sie besitzen eine ovaler Form und einen relativ
großen Kern (Kerngröße: 6- 8 µm). Im histologischen Präparat sind nur wenige
kegel- oder plattenförmige Ausläufer erkennbar, mit denen sie die Myelinscheiden
der Axone im ZNS bilden. Eine Oligodendrozyt bildet dabei (im Unterschied zu den
Schwann-Zellen im peripheren Nervensystem, die stets nur ein Axon mit einer
Myelinscheide versehen) mit seinen plattenförmigen Ausläufern um mehrere Axone
eine Myelinscheide.
Checkliste:
- Graue Substanz - Weiße Substanz - Stratum moleculare - Stratum ganglionare - Stratum granulosum - Oligodendrogliazellen - Axone - Markscheiden - Kapillaren
82
Präpar a t 7 7 : M e s oglia , G e h ir n , H u h n , G olgi-I m p r ä gn a t ion
Mikrogliazellen (Mesoglia-Zellen, Hortega-Zellen) sind überall im ZNS zu finden.
Bevorzugt treten sie in der Nähe von Kapillaren auf. Sie haben eine variable, lang
gestreckte Form und besitzen ungleichmäßige, manchmal büschelförmig gestaltete
Fortsätze. Sie sind amöboid beweglich und können phagozytieren. Sie stammen
von eingewanderten Monozyten ab.
C h e c k lis t e
- Graue Substanz - Weiße Substanz - Mikrogliazellen - Astrozyten - Kapillaren
83
P r ä p a r a t 7 8 : Rü c k e n m a r k , H u n d , B od ia n-F ä r bu n g
Die Nervenzellen (Neurone, Ganglienzellen) werden nach der Anzahl ihrer Fortsätze
bezeichnet. Es gibt unipolare, pseudounipolare, bipolare und multipolare
Nervenzellen. Im vorliegenden Rückenmarksquerschnitt sieht man eine dunkler
gefärbte, schmetterlingsförmige Struktur, die graue Substanz, die von der weißen
Substanz umgeben ist. Im Ventralhorn des Rückenmarks treten große multipolare,
motorische Nervenzellen auf. Man sieht den Kernbezirk oder das Perikaryon mit dem
großen Zellkern und einem deutliche Nucleolus und Anschnitte der Fortsätze. Die
Fortsätze werden als Dendriten und Axon bezeichnet. Im Perikaryon (Zytoplasma)
wird bei dieser Darstellung nach Bodian ein feiner Faserfilz sichtbar. Er besteht aus
Neurofilamenten und Neurotubuli, die in die Fortsätze hineinziehen. Das Gewebe um
die Nervenzellen, das viele Anschnitte von Fortsätzen anderer Nervenzellen zeigt
wird als Neuropil bezeichnet.
Checkliste:
- Weiße Substanz
- Graue Substanz
- Dorsalhorn
- Ventralhorn
- Zentralkanal
- Motorische multipolare Nervenzellen
- Kern der motorischen Nervenzellen
- Nucleus im Kern der motorischen Nervenzellen
- Dendriten
- Neurit (Axon)
84
P r ä p a r a t 7 9 : K le in h ir n Rin d , H . E .
Das Kleinhirn besitzt zwei Hemisphären, die durch einen unpaaren mittleren Teil
(Vermis) miteinander verbunden sind. Die etwa 1 mm dicke Kleinhirnrinde bildet die
gefaltete Oberfläche des Kleinhirns. Besonders tiefe Einfaltungen grenzen die
Läppchen (Lobuli) voneinander. Auf Sagittalschnitten entsteht dadurch eine baumartig
verzweigte Struktur (Arbor vitae) mit Blättern (Folia cerebelli). Die Kleinhirnrinde zeigt
eine Gliederung in drei Schichten. Von außen nach innen sind dies die zellarme
Molekularschicht (Stratum moleculare), die Ganglienzellschicht mit den Purkinje-
Zellen (Stratum ganglionare) und die Körnerschicht (Stratum granulosum). Die
zentralen Anteile der Blätter werden von weißer Substanz hauptsächlich myelinisierte
Nervenfasern) eingenommen. In der Markzone lassen sich die Neurone der
Kleinhhirnkerne gut erkennen.
Checkliste:
- Arbor vitae - Folia cerebelli - Rinde (graue Substanz) - Molekularschicht - Ganglienzelleschicht (Purkinje-Zellen) - Körnerschicht - Weiße Substanz - Oligodendrogliazellen - Neurone des Nucleus dentatus - Glomeruli cerebellares
85
P r ä p a r a t 8 0 : P u r k in j e-Z e lle n , K le in h ir n , Rin d , B od ia n -F ä r bu n g
Am Schnitt lässt sich die Kleinhirnrinde und das Mark auch bei schwacher
Vergrößerung gut unterscheiden. Die Rinde umfaßt von außen kommend folgende
drei Schichten:
- Stratum moleculare (Molekularschicht)
- Stratum gangliosum (Schicht der Purkinje-Zellen)
- Stratum granulosum (Körnerschicht)
Die Purkinje-Zellen sind multipolare Nervenzellen. Ihre Axone ziehen zu den
Kleinhirnkernen. Bei der Silberimprägnation nach Golgi wird Perikaryon und der
hirschgeweihartig verzweigte Dendritenbaum deutlich dargestellt.
Checkliste:
- Stratum moleculare (Molekularschicht) - Stratum gangliosum (Schicht der Purkinje-Zellen) - Stratum granulosum (Körnerschicht) - Mark des Kleinhirns - Purkinje-Zellen
86
P r ä p a r a t 8 1 : G r oßh ir n , Rin d , H . E .
Die regional unterschiedliche Großhirnrinde (Cortex cerebri) zeigt mikroskopisch
sowohl eine horizontale Anordnung der Zellen in Schichten als auch eine dazu
senkrecht orientierte vertikale Säulenstruktur. Jede der horizontalen Zellschichten
hat vorherrschende Zelltypen, deren charakteristische Morphologie aber erst mit
Spezialfärbungen (Versilberung; Immunhistochemie; Enzymhistochemie) ersichtlich
wird. Bei der vorliegenden H.E. Färbung können die meisten zellulären Details nicht
erkannt werden, die Anordnung in Schichten kann aber relativ gut nachvollzogen
werden.
Von außen nach innen lassen sich 5 bzw. 6 Schichten unterscheiden, wobei
deutliche regionale Unterschiede bestehen (z.B. motorische vs. Sensible Areale).
Checkliste:
- Molekularschicht (Stratum moleculare) - Äußerer Körnerschicht (Stratum granulare externum) - Äußere Pyramidenschicht (Stratum pyramidale externum) - Innerer Körnerschicht (Stratum granulare internum) - Innere Pyramidenschicht (Stratum pyramidale internum) - Multiforme Schicht (Stratum multiforme)
87
P r ä p a r a t 8 2 : G a n glion s t e lla t u m (s ym p a t h is c h e s G a n glion ), Rin d , Silbe r im p r ä gn a t ion
Ein Ganglion ist eine Ansammlung von Nervenzellen außerhalb des
Zentralnervensystem. Das Ganglion stellatum ist ein sympathisches
Ganglion, das durch Verschmelzung des letzten zervikalen sympathischen
Ganglion mit dem 1. thorakalen Ganglion entstehet. Mit Hilfe der
Versilberung werden die Konturen der multipolaren Nervenzellen gut
erkennbar
.
Checkliste
- multipolare Nervenzellen - Neuropil
88
P r ä p a r a t 8 3 : Gemischter Nerv, Hund, Goldner-Färbung Im peripheren Nervensystem laufen die Axone nicht einzeln durch Gewebe. Sie
sind vielmehr in unterschiedlicher Zahl zu Nervenfaserbündel zusammengefasst.
Der Querschnitt durch den gemischten Nerven zeigt in der Goldnerfärbung grüne
und rötlichbraune Strukturen. Die grünen Strukturen sind Bindegewebe. Die
einzelne Nervenfaser wird vom Endoneurium umhüllt. Die rötlichbraunen
ringförmigen Strukturen sind die Reste der Myelinscheide. Großer Durchmesser
weist auf markreiche, kleiner auf markarme Axone hin. Liegt ein Zellkern im oder
am rötlichen Bereich, dann ist es sicherlich ein Schwann-Zellkern, liegt er eindeutig
im grünen Bereich, ist es ein Fibrozyt der Hüllschichten. Marklose (= vegetative)
Nervenfasern sind in dem Querschnitt daran zu identifizieren, dass lockere
Zellbezirke mit scheinbaren Vakuolen auftreten. Ein Bündel von Axonen wird durch
das bindegewebige Perineurium zusammengefasst. Mehrere solcher Faserbündel
(Primärbündel) werden durch das Epineurium zu einem peripheren Nerven, wie er
aus der makroskopischen Anatomie bekannt ist, zusammengefasst.
Checkliste:
- Markhaltige Axone - Marklose Axone - Myelinscheide (bzw. deren Reste) - Schwann-Zellen - Fibrozyten - Endoneurium - Perineurium - Epineurium
89
P r ä p a r a t 8 4 : Sp in a lga n glion , Rin d , H . E .
Im zentralen Bereich der grauen Substanz des Rückenmarks liegt der Zentralkanal.
Er enthält Liquor cerebrospinalis und trägt eine Auskleidung mit Ependymzellen, die
eine einschichtige Lage hochprismatischer Zellen bilden. Das Spinalganglion liegt im
Bereich der Dorsalwurzeln. Es besteht aus großen pseuudounipolaren
Ganglienzellen. Diese besitzen einen großen euchromatinreichen runden Zellkern
mit häufig gut erkennbaren Nucleoli.
Checkliste
- Weiße Substanz - Graue Substanz - Zentralkanal - Ependymzellen - Ganglion spinale - Pseudounipolare Ganglienzellen - Rückenmarkshäute
90
P r ä p a r a t 8 5 : A u ge n v or d e r gr u n d , Rin d , H . E .
Die Vorderseite der Hornhaut (Cornea) wird von einem mehrschichtigen
unverhornten Plattenepithel überzogen, das einer (besonders beim Menschen und
den Primaten gut ausgebildeten) Basalmembran (Bowman Membran) aufsitzt. In
der Bindegewebsschicht der Cornea (Substantia propria) sind die Kollagenfibrillen
besonders regelmäßig angeordnet und in eine proteoglykanreiche Grundsubstanz
von gleichem Brechungsindex eingebettet. Der hinteren Basalmembran (Descemet
Membran) sitzt das hintere Hornhautepithel, ein einschichtiges Plattenepithel
auf.Der Strahlenkörper oder das Corpus ciliare mit den Processus ciliares
(Aufhängeapparat der Linse mit Zonulafasern) und der Iris sind Teil der mittleren
Augenhaut (Tunica vasculosa oder Tunica media bulbi). Überzogen wird dieser
Teil des Auges einschließlich der Rückseite der Iris von zwei Lagen eines
einschichtigen Epithels (Pars caeca retinae u. Pigmentepithel). Die vordere
Augenkammer ist der Abschnitt zwischen Cornea und Vorderseite der Iris, die
hintere Augenkammer ist der Abschnitt zwischen Rückseite der Iris und
Ziliarkörper bzw. Linse
C h e c k lis t e :
- Cornea - Vorderes Hornhautepithel - Bowman Membran - Substantia propria corneae - Descemet Membran - Hinteres Hornhautepithel - Vordere Augenkammer - Kammerwinkel - Schlemm-Kanal - Linse - Ziliarkörper
- Iris
91
P r ä p a r a t 8 6 : A u ge n h in t e r gr u n d, Z ie ge , H . E
An der Retina lassen sich das äußerer Pigmentepithel und das innere
lichtempfindliche Sinnesepithel unterscheiden. Letzteres besteht aus drei Lagen
von hintereinander geschalteten Neuronen. Die erste (modifizierte)
Neuronenschicht wird von den Sinnesrezeptoren (Stäbchen- und Zapfenzellen
gebildet, die zweite Schicht ist die Ganglienzelleschicht und die dritte (innerste)
umfaßt die großen Neuronen des N. opticus.
Im Bereich des Tapetum lucidum der Choroidea (nur bei einigen Präparaten
getroffen) ist im Pigmentepithel kein Melaninpigment vorhanden
C h e c k lis t e :
- Tunica externa (Sklera) - Tunica media (Tuncia vasculosa mit Lamina suprachorioidea, Lamina
vasculosa und Lamina choriocapillaris
- Tunica interna (Retina)
Vom Pigmentepithel beginnend lassen sich zum Glaskörper hin folgende
Schichten der Retina: - Schicht der Stäbchen- und Zapfenzellen - Äußerer Körnerschicht - Äußerer plexiforme Schicht - Innere Körnerschicht - Innere plexiforme Schicht - Ganglienzellschicht (Neurone des N. opticus) - Nervenfaserschicht - N. opticus
92 . P r ä p a r a t 8 7 : I n n e n oh r , Z w e r gs c h w e in , H . E .
Das Innenohr liegt innerhalb des knöchernen Labyrinths des Felsenbeins. Zwischen
ihm und häutigen Labyrinth (Utriculus, Sacculus, Bogengänge, Schnecke) liegt ein
Flüssigkeits-gefüllter Spaltraum der Perilymphe enthält. Die Achse der knöchernen
Schnecke ist der Modiolus, in dem der Nervus cochlearis verläuft. An ihm windet
sich eine spiralige Knochenlamelle, die Lamina spiralis ossea hoch, die durch die
Basilarmembran fortgesetzt wird und die gegenüber im Ligamentum spirale inseriert.
Dadurch erfolgt die Unterteilung des Knochenkanals in eine obere Scala vestibuli
und eine untere Scala tympani. Die Reissner Membran trennt den Ductus cochlearis
von der Scala vestibuli ab. Auf der Basilarmembran des Ductus cochlearis sitzt das
Corti-Organ (Hörorgan), das teilweise von der Membrana tectoria überdeckt wird.
Die Auskleidung der Gangsysteme des häutigen Labyrinths wird im allgemeinen von
einem einschichtigen Plattenepithel gebildet. Ausnahme ist nur die Stria vascularis,
deren hochprismatisches Epithel intraepitheliale Kapillaren enthält.
C h e c k lis t e :
- Felsenbein - Scala vestibuli - Scala tympani - Ductus cochlearis - Reissner Membran - Basalmembran mit Corti-Organ - Membrana tectoria - Ganglion vestibulo-coclearis - Stria vascularis Teilweise sind auch Anteile des Mittelohrs (Amboss, Hammer, Steigbügel) getroffen.
93
Prä p a r a t 8 8 : Or ga n u m v om e r on a s a le , P f e r d , H . E .
Das Organum vomeronasale dient der Aufnahme von Pheromonen, die bei vielen
Tierarten für die Kommunikation der Individuen wichtig ist. Das Organon
vomeronasale (Jakobson Organ) ist ein hohlsondenförmiges Organ, das auf seiner
medialen Seite olfaktorische und auf seiner lateralen Seite respiratorische
Schleimhaut als Innenauskleidung besitzt. Am vorderen Ende steht es über den
Ductus incisivus mit der Nasen- bzw. Mundhöhle in Verbindung. Der
respiratorischen Schleimhaut sind ausgeprägte seröse Drüsen und Schwellvenen
unterlagert, unter der olfaktorischen findet man dicke Bündel der ableitenden
Nervenfasern. Stützskelett des Organs ist ein hyaliner Knorpel.
C h e c k lis t e :
- Mundhöhle - Dach der Mundhöhle - Mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel der Mundhöhle - Lamina propria des Mundhöhlendaches - Nasenseptum - Knochengewebe des Nasenseptums - Ventraler Nasengang - Organum vomeronasale - Hyaliner Knorpel des Organon vomeronasale - Respiratorisches Schleimhaut - Respiratorisches Epithel - Seröse Drüsen in der respiratorischen Schleimhaut - Venen in der respiratorischen Schleimhaut - Olfaktorisches Epithel - Markarme Nerven im subepithelialen Bindegewebe der Regio olfactoria
94
P r ä p a r a t 8 9 : G e s c h m a c k s k n os p e n , P a p illa v a lla t a , Z u n ge , P f e r d , H . E .
Die Papilla (circum-)vallata ist eine Geschmackspapille. Sie ist von einem
Ringgraben umgeben, an dessen Grund seröse Drüsen, die von Ebner Spüldrüsen,
einmünden. Die Geschmacksknospen sitzen im Graben an der papillenseitigen
Wand. Die Geschmacksknospen bestehen jeweils aus 20 bis 30 Zellen. Dabei kann
man Sinneszellen (Geschmackszellen) mit Mikrovilli, Stützzellen, die gleichfalls das
Epithel in ganzer Länge durchziehen und kleine Basalzellen, die der Erneuerung der
beiden anderen Zelltypen dienen, unterscheiden.
C h e c k lis t e :
- Mehrschichtiges Plattenepithel - Basalmembran - Papilla vallata
- Geschmacksknospen
- Basalzellen Stützzellen
Geschmackszellen
Geschmacksporus
Lamina propria - Nervenfasern - Gefäße
95
P r ä p a r a t 9 0 : G e s c h m a c k s k n os p e n , P a p illa f olia t a , Z u n ge , K a n inc h e n , H . E .
Die Papillae foliatae liegen nahe am Zungengrund (Radix linguae). Sie sind beim
Pferd gut entwickelt. Beim Schwein und bei den Fleischfressern sind sie klein, bei
den Wiederkäuern überhaupt nicht ausgebildet. Sie weisen quer zur Längsachse der
Zunge ausgerichtete Blättchen auf, in deren epithelialer Auskleidung ebenfalls
Geschmacksknospen vorkommen. Unter der Papille sind wieder zahlreiche seröse
Drüsen eingelagert, die am Grunde zwischen den Blättern münden.
C h e c k lis t e :
- Mehrschichtiges Plattenepithel der Mundschleimhaut - Papilla vallata - Geschmacksknospen Geschmackszellen Geschmacksporus - Bindegewebe - Nerven - Seröse Drüsen - Quergestreifte Zungenmuskulatur
96
P r ä p a r a t 9 1 : H a u t , P f e r d , H . E .
Die Haut weist drei Schichten auf: Epidermis (Oberhaut), Corium (Dermis,
Lederhaut) und Subcutis. Die Epidermis ist ein mehrschichtig leicht verhorntes
Plattenepithel mit den Schichten Stratum corneum, Str. lucidum, Str. granulosum,
Str. spinosum und Str. basale. In einem bestimmten Winkel sind Haare mit den sie
begleitenden Talg- und Schweißdrüsen eingepflanzt. Unter der Epidermis folgt
Bindegewebe (Corium oder die Lederhaut) bei dem man das an das Epithel
grenzende und mit ihm stark verzahnte Stratum papillare und das anschließende
Stratum reticulare unterscheiden kann. Unter dem Corium liegt die Subcutis
(Unterhaut), eine lockere Bindegewebsschicht mit Fetteinlagerungen, die als
Verschiebeschicht fungiert. Vom Haarbalg zur Epidermisunterfläche findet man feine
Züge glatter Muskulatur, der Musculus arrector pili. Das Haar selbst setzt sich
zusammen aus der Haarkutikula, der Haarrinde und dem Haarmark.
C h e c k lis t e - Epidermis - Corium
Subcutis
- Mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel der Epidermis - Stratum basale - Stratum spinosum
- Stratum granulosum
Stratum lucidum Stratum
corneum Melanozyten
- Stratum papillare
- Papillarkörper
- Stratum reticulare
- Im Bindegebe des
Coriums:
- Arterien
- Venen Nerven
97 Lymphozyten
Talgdrüsen
Schweissdrüsen
- Am Haar:
Haarschaft
Haarwurzel
Haarpapille
Haarbalg
Talgdrüsen
- Subcutis
- Fettgewebe
98
P r ä p a r a t 9 2 : L a k t ie r e n d e s E u t e r , Rin d , H . E .
Die Milchdrüse ist ein charakteristisches Organ aller Säugetiere. Diese
tubuloalveoläre, zusammengesetzte Drüse trägt ein Drüsenepithel, das je nach
Sekretionsphase iso- bis hochprismatisch ist. Oft treten Drüsensteinchen auf, die
bei Tieren, die schon mehrere Laktationen hinter sich haben, wegen des zyklischen
Auf- und Abbaues der Drüse auch im Bindegewebe auftreten. In der Milchdrüse
wird das Fett apokrin sezerniert, alle anderen Bestandteile (Proteine,
Kohlenhydrate, Wachstumsfaktoren) ekkrin. Bei der Freisetzung der Milch in das
Ausführungsgangsystem der Drüse spielen die intraepithelial gelegenen kontraktilen
Myoepithelzellen eine wichtige Rolle.
C h e c k lis t e :
- Drüsenalveolen - Sekretorisches Drüsenepithel - Myoepithelzellen - Milchsteinchen - Stroma der Milchdrüse - Arterien - Arteriolen - Venen - Lymphgefäße
99
P r ä p a r a t 9 3 : Z it z e , Rin d , H . E .
Bei den Haussäugetieren ist die Zitze entweder als Proliferationszitze (Wiederkäuer,
Pferd) oder als Eversionszitze (Fleischfresser, Schwein) ausgebildet. Der äußere
Überzug ist eine modifizierte äußere Haut, wobei beim Rind Haare, Talg- und
Schweissdrüsen fehlen. In der elastisch-bindegewebig aufgebauten Wand der Zitze
finden sich muskelstarke Venen und glatte Muskelzellen, die sich im Bereich des
Strichkanals zum Musculus sphincter papillae verdichten. Das Hohlraumsystem der
Zitze umfaßt die Milchzistern (Zitenzistern) und den Strickanal. Die Oberfläche der
Zitzenzisterne weist starke Reservefalten auf und wird von einem zweischichtigen
isoprismatischen Epithel ausgekleidet. Das Epithel des Strichkanals wird von einem
mehrschichtigen Plattenepithel gebildet, das bei trockenstehenden Tieren teilweise
verhornen kann. Der Strichkanal mündet mit dem Ostium papillare.
C h e c k lis t e :
- Äußere Haut, ohne Haare und Drüsen - Bindgewebig-elastische Zitzenwand - Muskelstarke Venen - Arterien - Glatte Muskelzellen in der Zitzenwand - Milchzisterne - Strichkanal (Ductus papillaris) - Ostium papillare
100
P r ä p a r a t 9 4 : H u f , P f e r d , E is e n h ä m a t ox ylin-P ik r in s ä u r e
Der Hornschuh des Pferdehufes wird von der Epidermis gebildet. Er setzt sich aus
Röhrchenhorn, das vom Saum- und Kronsegment produziert wird und aus
Blättchenhorn, das vom Wandsegment gebildet wird, zusammen.Im
Wandsegment weist das Corium Primär- und Sekundärblättchen auf. Die
Verhornung der Epidermis erfolgt ohne Ausbildung von Stratum granulosum und
Stratum lucidum. In der Lederhaut des Hufes ist ein ausgedehnter Venenplexus
erkennbar. Das Corium geht ohne Ausbildung einer abgrenzbaren Subcutis in das
Periost des Hufbeins über.
C h e c k lis t e :
- Epidermis
- Primärblättchen
- Sekundärblättchen
- Blättchenhorn
- Röhrchenhorn
- Corium
- Venenplexus (Plexus venosus ungulae)
- Knochengewebe
101
P r ä p a r a t 9 5 : K la u e , Sc h af , H . E .
Bei der Klaue sind im Bereich des Wandsegments keine Sekundärblättchen
ausgebildet. Auch der Feinbau des Röhrchenhorns der Klaue unterscheidet sich
von der lamellären Schichtung beim Pferd. Dabei sind beim Schaf die Röhrchen
schalenartig um das Röhrchenmark angeordnet.
C h e c k lis t e :
Corium
Primärblättchen
Epidermis
Röhrchenhorn
Blättchenhorn
102
P r ä p a r a t 9 6 : Sin u s h a a r , P f e r d u n d H u n d , H . E .
An bestimmten Köperstellen, wie z.B. der Lippe, treten Sinus- oder Tasthaare (Pili
tactiles) auf. Sie sind wesentlich länger und stärker als normale Haare und reichen
mit ihrer Wurzel oft tief in die Subcutis Das Sinushaar besitzt im bindegewebigen
Haarbalg ein Blutsinussystem, das bei den Pflanzenfressern durchgehen gekammert
ist (kavernöser Typ des Sinushaares) und beim Fleischfresser im oberen Bereich
einen Ringsinus (sinusoider Typ) besitzt. Die Sinus, die zwischen dem inneren und
äußeren Blatt des bindegewebigen Haarbalgs liegen, sind mit Blut gefüllt. Die
bindegewebige Wand und das Trabekelsystem der Sinus weist zahlreiche feine
sensible Nervenfasern auf. Durch das Sinussystem werden Reize, die auf diese
Tasthaare wirken, verstärkt weitergegeben.
C h e c k lis t e :
Sinushaar mit Haarpapille
- Bindegewebiger Haarbalg
- Äußeres Blatt - Inneres Blatt
- Sinus (Ringsinus, bzw. Kavernöser Sinus) - Epidermis - Corium - Schweissdrüsen - Talgdrüsen - Haaranschnitte
.
103
P r ä p a r a t 9 7 : L ip p e , P f e r d , H . E .
Die Lippen (Labia) bilden den Eingang in die Mundhöhle. Sie werden außen von
modifizierter äußerer Haut überzogen, die beim Fleischfresser, kleinen Wiederkäuer
und beim Pferd Sinushaare enthält. Am freien Lippenrand geht die äußere Haut in
die Schleimhaut der Lippe über. Das mehrschichtige Plattenepithel ist hier mit dem
Corium durch einen stark ausgeprägten Papillarkörper verzahnt. Die muskuläre
Grundlage der Lippe wird vom quergestreiften Musculus orbicularis oris und
Endsehnen der mimischen Muskulatur gebildet. Die Lippe ist gut durchblutet und
innerviert, d.h. es finden sich zahlreiche Blutgefäße und Anschnitte von Nerven. Wie
im gesamten Mundhöhlenbereich liegt auch bei der Lippe eine einheitliche
Bindegewebsschicht vor, da keine Lamina muscularis mucosae ausgebildet ist. Eine
Unterteilung in Lamina propria und Submucosa kann nicht getroffen werden.
C h e c k lis t e :
- Äußerer Haut mit Haaren, Talg- und Schweissdrüsen - Epidermis der Lippenschleimhaut - Corium der Lippenschleimhaut mit stark ausgebildetem Papillarkörper - M. orbicularis oris - Gefäße - Nerven