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Ukraine Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2017

Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD ... · Hochschulzugangsvoraussetzung ist das Attestat der Mittelschulbildung (Atestat pro sredniu osvitu) in Kombination mit

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Ukraine

Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2017

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I. Bildung und Wissenschaft

Die Ukraine ist Teil des Bolognaraums, das System und die – überalterte – Dozentenschaft sind

allerdings postsowjetisch geprägt. Unter Bildungsminister Kvit (DAAD-Alumnus) wurde ein ehrgeizi-

ges Hochschulreformprogramm begonnen: ein wichtiger Meilenstein ist das Hochschulreformgesetz

vom 1. Juli 2014. Mit der Kabinettsumbildung vom April 2016 wurde Lilia Hrinevitsch, die frühere

Vorsitzende des Parlamentarischen Bildungsausschusses, zur Bildungsministerin ernannt. Frau Dr.

Hrinevich kommt aus dem Schulbereich: unter anderem leitete sie von 1998 bis 2002 eine Schule

mit vertieftem Deutschunterricht (DSD-Schule) in Lwiw So liegen auch die Schwerpunkte ihre Amts-

zeit eindeutig auf der Reform des Schulwesens. Im Hochschulwesen hat sie keine gravierenden

strategischen Änderungen vorgenommen.

Von den 325 in der Übersicht genannten Akademien und Universitäten sind 215 staatlich, 14 kom-

munal und 96 privat; 14 Hochschulen tragen den Titel „Forschungsuniversität“, 118 staatliche Uni-

versitäten den Titel „Nationale Universität“. Dabei sind die sogenannten „Volluniversitäten“ in der

Minderheit; einige Fächer wie Medizin und Agrarwissenschaften sind fast immer an Hochschulen,

die diese Fächer auch im Namen tragen, angesiedelt. Ingenieurwissenschaften werden an den

Technischen Universitäten gelehrt (ehemalige Polytechnische Institute). Die Studierendenquote ei-

nes jeweiligen Jahrgangs ist hoch: zwischen 75 und 80 Prozent. Dies liegt auch an mangelnden

Ausbildungsalternativen.

Mit dem neuen Bildungsgesetz werden die bisherigen vier Akkreditierungsstufen abgeschafft. Statt-

dessen wird eine neue Klassifikation eingeführt:

• Die Universität mit der ganzen Fächerbreite und Abschlüssen mit Promotions- und Habilita-

tionsrecht

• Die Akademie oder das Institut mit einer Fachrichtung (zum Beispiel Kunst, Wirtschaft) mit

Promotions- und Habilitationsrecht

• Das College (kolledž) mit einer Fachrichtung und Ausbildung bis zum Bachelor oder einer

zweijährigen Ausbildung zum „Junior Bachelor“. Für die jetzigen Technika (Fachschulen) be-

deutet dies, dass sie bei Entwicklung ihrer Programme bis zum Bachelor in den Hochschul-

bereich wechseln, bei Beschränkung auf die zweijährige Ausbildung aber im Sekundarschul-

bereich verbleiben.

Informationszentrum Lektorate

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DAAD Seite 4

Der Übergang zu dieser neuen Klassifizierung wird sich schrittweise vollziehen.

Das Studium ist gebührenpflichtig. Die Studiengebühren bewegen sich zwischen 300 und 1.500

USD pro Jahr. Allerdings werden für 51 Prozent der Schulabgänger jedes Jahrgangs von staatlicher

Seite gebührenfreie Studienplätze, sogenannten „Budgetplätze“, zur Verfügung gestellt, für das

Masterstudium gibt es für 20 Prozent eines Bachelorabsolventenjahrgangs gebührenfreie Plätze.

Die am stärksten nachgefragten Fächer sind zurzeit Betriebswirtschaft, Marketing, IT, Jura und In-

ternationale Beziehungen. Seit 2007 sind die meisten staatlich finanzierten Studienplätze im Bereich

Ingenieurwesen und Sozialwissenschaften einschließlich Wirtschaft und Recht.

Hochschulzugangsvoraussetzung ist das Attestat der Mittelschulbildung (Atestat pro sredniu osvitu)

in Kombination mit dem sogenannten „Externen Unabhängigen Test“ (ZNO-Zomnišne nezaležne

ocinovannja). Auch bei der Zulassung zum MA-Studium ist eine Umstellung auf Externe Tests ge-

plant - 2016 soll im Bereich Jura begonnen werden.

Das sowjetische Erbe wirkt sich sowohl auf die Fächerkultur als auch auf die Unterrichtskultur aus.

Während Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften im internationalen Vergleich gut mithal-

ten können, sind die gerade für den Wandel in der Ukraine wichtigen Rechts-, Wirtschafts-, Sozial-

und Geisteswissenschaften deutlich schwächer.

Die Veranstaltungen werden in Form von Seminaren und Vorlesungen abgehalten, eine Modulari-

sierung ist weitgehend unbekannt. Studierende werden im Klassenverband unterrichtet. Das neue

Bildungsgesetz sieht die Einführung von Wahlfächern vor. Die Umsetzung erweist sich als schwierig,

setzt sie doch die Auflösung des „Klassenverbandes“ voraus. Selbstständiges Arbeiten hat keine

Tradition, überwiegend wird frontal unterrichtet. Plagiate sind extrem verbreitet, sollen aber jetzt be-

kämpft werden, unter anderem durch die Entwicklung von Antiplagiatssoftware.

Die Abschlüsse sind bolognakonform: Bachelor, Master, Ph.D. – letzterer ersetzt den traditionellen

Kandidat nauk. Eine Doktorantur, das Äquivalent zu einer Habilitation, dauert drei Jahre und sieht

vor, dass der Doktor der Wissenschaften anschließend von der Hochschule in eine entsprechende

Position übernommen wird. Das Ph.D.-Programm dauert vier Jahre, eine Verlängerung ist nicht ohne

weiteres möglich.

Das Hochschulwesen ist zentralistisch orientiert, die Zuständigkeiten liegen beim Bildungsministe-

rium. Vorrangiges Ziel des Hochschulreformgesetzes ist die Stärkung der Autonomie der Hochschu-

len, sowohl im finanziellen als auch, zumindest für die designierten Forschungs- und Nationalen

Universitäten, im curricularen Bereich. Typisch für den postsowjetischen Raum sind rigide, präskrip-

tive curriculare Vorgaben seitens des Ministeriums, sogenannte Staatliche Standards. Diese werden

zurzeit zu kompetenz- und outputorientierten Vorgaben umgeschrieben; die Curriculumsplanung

wird an die Universitäten verlagert. Die Forschung, die traditionell an den Akademien der Wissen-

schaften verankert ist, soll verstärkt an die Hochschulen gehen. Auch weiterhin werden aber die

Akademien der Wissenschaften Doktoranden ausbilden können.

II. Internationalisierung und Bildungskooperationen

Nach dem neuen Bildungsgesetz sollen die Internationalisierung und die Mobilität gefördert werden.

Eigenmittel sind aber nur sehr begrenzt vorhanden. Die traditionell starken ukrainisch-russischen

Forschungskooperationen sind nach der Invasion der Krim und dem bewaffneten Konflikt im Osten

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der Ukraine überwiegend zum Erliegen gekommen. Es findet nun, auch innerhalb des Bolognapro-

zesses, eine starke Orientierung nach Europa statt: neben Polen und den baltischen Ländern ist

Deutschland ein begehrter Partner.

Die Anschlussfähigkeit der ukrainischen Hochschulen und der Forschung ist durch die mangelnden

Fremdsprachenkenntnisse der – überalterten – Dozentenschaft nicht gewährleistet. Englischspra-

chige Studiengänge sind so gut wie nicht existent. Das Bildungsministerium plant ein ehrgeiziges

Programm zur Stärkung der Fremdsprachenkenntnisse: bis 2018 sollen Hochschullehrer mit dem

Status eines „Dozenten“ sowie Absolventen eines Ph.D.-Programms Fremdsprachenkenntnisse auf

Niveau B2 nachweisen können. Hier besteht demzufolge Fortbildungsbedarf. Entsprechende An-

strengungen konzentrieren sich stark auf Englisch – 2016 war das Jahr der englischen Sprache–

aber auch die 2. Fremdsprache soll entwickelt werden. Das akademische Jahr 2017/18 wurde zum

Deutsch-Ukrainischen Sprachenjahr erklärt, das sowohl in der Ukraine (Förderung der deutschen

Sprache) als auch in Deutschland (Förderung der ukrainischen Sprache) begangen wird.

Im Schulbereich war die Einführung einer verpflichtenden Fremdsprache ab der 1. Klasse seit dem

Schuljahr 2012/13 und einer zweiten verpflichtenden Fremdsprache ab Klasse 5 seit dem Schuljahr

2013/14 ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Fremdsprachenkompetenz und dabei potentiell auch

des Deutschen im ukrainischen Schulsystem. Insgesamt liegt Deutsch, lässt man Russisch, das

statistisch zum Teil als 2 Fremdsprache gezählt wird, unberücksichtigt, mit 715.460 Lernern in der

Ukraine auf dem 2. Platz nach Englisch.

Die Internationalisierungsoffensive des Bildungsministeriums sieht auch einen Ausbau der Interna-

tional Offices an Hochschulen vor. Letztere haben sich traditionell auf die Arbeit mit Incomings kon-

zentriert. Nun soll zu ihren Aufgabenbereichen auch die Betreuung von Outgoings und von Hoch-

schulkooperationen hinzukommen. PhDs und Hochschullehrer mit „Dozentenstatus“ sollen verpflich-

tend Auslandsaufenthalte nachweisen. In der Realität müssen Wissenschaftler oft schon für kurz-

fristige internationale Forschungsaufenthalte ihren Arbeitsplatz aufgeben und sich bei ihrer Heimat-

hochschule neu bewerben. Änderungen im Hochschulgesetz sollen eine Beurlaubung für For-

schungsfreisemester erleichtern. Die Anerkennung von Auslandsaufenthalten im Studium (Credit

Transfer) ist gesetzlich inzwischen geregelt, wird aber von den Hochschulen in der Praxis häufig

verweigert.

Das Interesse an einem Studium in Deutschland ist hoch. Die Ukraine gehört zu den zehn Her-

kunftländern mit den höchsten Studierendenzahlen in Deutschland. Im Wintersemester 2015/2016

studierten 6.941 Ukrainer als Bildungsausländer an deutschen Hochschulen. Die Möglichkeit, nach

dem Studium in Deutschland arbeiten zu können, spielt bei der Wahl des Studienlandes eine nicht

unwesentliche Rolle.

Auch für deutsche Hochschulen ist die Ukraine ein interessanter Kooperationspartner. Der HRK-

Hochschulkompass weist zurzeit 192 Hochschulkooperationen zwischen ukrainischen und deut-

schen Hochschulen aus (Stand Januar 2017).

(Verfasser Kapitel I und II: Dr. Gisela Zimmermann, IC Kiew)

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III. DAAD-Aktivitäten 1

Die Ukraine gehört zu den ODA (Official Development As-

sistance)-Ländern und befindet sich auf der DAC-Liste der Ent-

wicklungsländer. Neben den Förderprogrammen, die vom AA

und vom BMBF finanziert werden, können auch Individualsti-

pendien und Hochschulkooperationen aus BMZ-Mitteln geför-

dert werden.

Von 1993 bis 2016 sind im Austausch mit der Ukraine mit Mit-

teln des DAAD 30.209 Studierende, Graduierte sowie Wissen-

schaftler und andere Hochschulangehörige beider Länder gefördert worden, davon 24.810 aus der

Ukraine und 5.399 aus Deutschland.

In 2016 wurden im Rahmen des vom DAAD geförderten akademischen Austauschs mit der Ukraine

(Individualstipendien, Hochschulkooperationen und andere) insgesamt 2.395 Personen gefördert,

davon 1.969 Ukrainer und 426 Deutsche.

Der Austausch mit der Ukraine bleibt unausgewogen. Während die Zahl der Bewerbungen von Uk-

rainern nach Deutschland weiterhin zunimmt, bleibt die Zahl der Deutschen, die als Individualstipen-

diaten in die Ukraine gehen wollen, auf niedrigem Niveau. Die Austauschzahlen belegen zudem,

dass deutsche Geförderte primär im Rahmen von Hochschulkooperationen für kurzzeitige Aufent-

halte in die Ukraine gehen.

Das 1998 eingerichtete DAAD-Informationszentrum (IC) in Kiew hat sich zu einem Kristallisations-

punkt und einer ukraineweit akzeptierten Anlaufstelle für alle Belange des akademischen Austau-

sches und Fragen der Hochschulkooperationen entwickelt. Leiterin des IC ist seit dem Hochschul-

jahr 2015/16 Dr. Gisela Zimmermann.

Zurzeit arbeiten 14 Lektorinnen und Lektoren in der Ukraine, darunter ein IC-Lektorat. Die Lektorate

in Donezk bleiben weiterhin geschlossen.

Kiew

Nationale „Taras-Schewtschenko“ Universität Nationale Technische Universität (KPI) Nationale Linguistische Universität Nationale Universität „Kiewer Mohyla-Akademie“

Charkiw

Nationale Karasin-Universität Nationale Pädagogische Universität “G.S.Skoworoda”

Dnipropetrowsk

Nationale Universität Dnipropetrowsk

Luzk

Nationale Universität „Lessja Ukrainka“

Lwiw

Nationale Universität „Iwan Franko“

Mykolajiw

1 Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2016

426

1.969

Geförderte 2016

Deutsche

Ukrainer

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Staatliche Schwarzmeer-Universität „Petro Mohyla“

Odessa

Nationale Polytechnische Universität Odessa

Tscherniwzi

Nationale Juri-Fedkowitsch-Universität

Sumy

Nationale Agraruniversität Sumy

Das Fachlektorat an der Nationalen Kiewer Mohyla-Akademie war seit September 2014 vakant, ist

aber seit dem 1. September 2015 neu besetzt. Ebenfalls zum 1. September 2015 erfolgte die Eröff-

nung eines Lektorats an der Agraruniversität in Sumy. Die Zahl der Sprachassistenten hat sich seit

dem 1. September 2015 auf vier erhöht. Im Studienjahr 2017/2018 Sprachassistenzen an folgenden

Hochschule gefördert: Juri-Fedkowitsch-Universität Tscherniwtsi, Nationale Iwan-Franko Universität

Liv, Nationale „Metschnikow“-Universität Odessa und Nationale Universität „Kiewer Mohyla Akade-

mie“.

Aktuell befindet sich ein Langzeitdozent an der Nationalen Taras-Schevtschenko Universität (NTSU)

in Kiew, der voraussichtlich bis 2019 bleiben wird. Die Langzeitdozenten werden zunächst für zwei

Jahre gefördert und können für insgesamt fünf Jahre in der Förderung bleiben.

A. Personenförderung

In den letzten Jahren ist die Zahl der Bewerbungen, die im IC Kiew für Individualstipendien einge-

reicht wurden, leicht gesunken. Die Zahl der bewilligten Stipendien ist ebenfalls etwas zurückgegan-

gen, wobei sich aber die Relation zwischen Bewerbungen und Bewilligungen dennoch von 1:5,1 im

Jahr 2014 auf 1:3,6 im Jahr 2017 verbesserte. Der größte Bewerberandrang existiert in den Pro-

grammen Studien- und ERP-Stipendien (2017: ERP-Stipendien 1:11,7; Studienstipendien: 1:9,4).

Bei den Forschungsstipendien ist die allgemeine Relation zwischen Bewerbungen und Bewilligun-

gen 1:2,1, wobei es Unterschiede bei verschiedenen Stipendienarten gibt: bei PhD-Stipendien ist

die Relation 1:4,3.

46 Deutsche wurden über das PROMOS-Programm gefördert, welches die deutschen Hochschulen

in die Lage versetzt, eigene Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität zu setzen und ihren Studieren-

den aus einem Bündel verschiedener Förderinstrumente passende Mobilitätsmaßnahmen anzubie-

ten.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind:

AA

Studienstipendien für ausländische Graduierte und Künstler

DAAD-Studienstipendien bieten ausländischen Graduierten die Möglichkeit, ihre Ausbil-

dung in Deutschland mit einem vertiefenden oder weiterführenden Studium fortzusetzen.

Darüber hinaus unterstützen die Stipendien den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung

mit Fachkollegen.

Geförderte D: / A: 68

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DAAD Seite 8

Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchswissenschaft-

ler

DAAD-Stipendien bieten ausländischen Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern die

Möglichkeit, in Deutschland zu forschen und sich weiter zu bilden. Es bestehen Förderan-

gebote für unterschiedliche Qualifizierungsphasen und Karrierestufen. Darüber hinaus un-

terstützen die Stipendien den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit Fachkollegen.

Vorrangiges Ziel dieses Programms ist die Förderung von Forschungsprojekten im Rahmen

von Promotionsvorhaben. Gefördert werden Kurzstipendien oder Jahresaufenthalte.

Geförderte D: / A: 34

Forschungs- und Arbeitsaufenthalte für ausländische Hochschullehrer, Wissen-

schaftler und Künstler

Zur Verbesserung der internationalen Beziehungen und bilateralen Forschungszusammen-

arbeit deutscher und ausländischer Hochschulen fördert der DAAD den gegenseitigen Aus-

tausch von Wissenschaftlern aus Partnerländern in Form von Kurzaufenthalten. Grundlage

des Wissenschaftleraustauschs sind Kulturaustauschprogramme und bilaterale Vereinba-

rungen mit ausländischen Partnerorganisationen

Geförderte D: / A: 22

Leonhard-Euler-Stipendienprogramm (Sur-place-Stipendien)

Im Rahmen mehrjähriger Partnerschaften zwischen deutschen und ukrainischen Hochschu-

len können ukrainische Nachwuchswissenschaftler ein neunmonatiges Sur-place-Stipen-

dium zum Abschluss einer Diplom-/Masterarbeit beziehungsweise Doktorarbeit an ihrer Hei-

mathochschule erhalten. Zusätzlich ist ein einmonatiger Aufenthalt an der deutschen Part-

nerhochschule vorgesehen. In Ausnahmefällen werden auch Kurzaufenthalte ukrainischer

Hochschullehrer an der deutschen Partnerhochschule gefördert.

Geförderte D: / A: 54

Förderung deutschsprachiger Minderheiten

Die deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa und in den GUS-Staaten sollen geför-

dert werden, um die Brückenfunktion der deutschen Minderheiten zwischen Deutschland

und ihrem Heimatland zu stärken und ein aktuelles Deutschlandbild zu vermitteln.

Geförderte D: / A: 33

Stipendienprogramm deutsche Auslandsschulen

Die höchste Auszeichnung für sehr gute Leistungen junger Menschen an deutschen Schu-

len im Ausland ist seit 2001 ein Vollstipendium für ein Studium in Deutschland Im Hoch-

schuljahr 2015/16 erhielten insgesamt 25 Ukrainer diese Förderung. Die Bewerber müssen

von ihren Schulen oder so genannten Fachberatern der Zentralstelle für das Auslandsschul-

wesen (ZfA) vorgeschlagen werden. Das Stipendium finanziert als einziges DAAD-Pro-

gramm ein komplettes Studium in Deutschland – vom ersten Semester bis zum Bachelor,

Staatsexamen oder Diplom. Für sehr gute Bachelorabsolventen besteht die Möglichkeit,

auch noch für ein zweijähriges Masterstudium weitergefördert zu werden.

Geförderte D: / A: 25

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DAAD Seite 9

Fach- und Sprachkurse (Stipendien für ausländische Studierende und Graduierte)

Gefördert wird die Teilnahme an sprach- und landeskundlichen sowie fachsprachlichen Kur-

sen, die von deutschen Hochschulen und den Hochschulen angeschlossenen Sprach-

kursanbietern durchgeführt werden. Geförderte haben die Möglichkeit an einem von circa

150 verschiedenen Fach- und Sprachkursen, die über ganz Deutschland verteilt stattfinden,

teilzunehmen. 2016 wurden 93 Ukrainer im Rahmen eines Hochschulsommerkurses geför-

dert.

Geförderte D: / A: 93

BM

BF

GO EAST (Stipendien und Kurse für deutsche Studierende/ Sommerschulen)

Ziel der im Frühsommer 2002 gestarteten Initiative Go East ist es, mehr deutsche Studie-

rende für einen Studienaufenthalt in Mittel-, Südost- Osteuropa sowie in den Ländern der

Gemeinschaft Unabhängiger Staaten zu interessieren. Studienaufenthalte von einem Se-

mester an Partnerhochschulen, die Teilnahme an einer Winter- bzw. Sommerschule sind in

der Förderung. 2016 wurden im Rahmen von Go East Sommer- und Winterschulen 18 Deut-

sche gefördert.

Geförderte D: 18 A: /

Wissenschaftleraustausch (Kurzaufenthalte für ausländische und deutsche Wissen-

schaftler)

Zur Verbesserung der internationalen Beziehungen und bilateralen Forschungszusam-

menarbeit deutscher und ausländischer Hochschulen fördert der DAAD den gegenseitigen

Austausch von Wissenschaftlern aus Partnerländern. Grundlage des Wissenschaft-

leraustauschs sind Kulturaustauschprogramme und bilaterale Vereinbarungen mit

ausländischen Partnerorganisationen.

Geförderte D: 1 A: 10

EU

Erasmus+ Mobilität mit Partnerländern

In Deutschland nimmt der DAAD im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und For-

schung die Aufgaben einer Nationalen Agentur für Erasmus+ wahr. Über Erasmus+ werden

folgende Mobilitätsmaßnahmen im Hochschulbereich gefördert: Studierendenmobilität, Mo-

bilität für Lehre, Fort- und Weiterbildung von Hochschulpersonal (dezentrale Verwaltung

durch die NA DAAD). Die Mobilität von Einzelpersonen wird sowohl innerhalb Europas (zwi-

schen Programmländern) als auch weltweit (zwischen Programm- und Partnerländern) ge-

fördert.

In der Förderlinie Erasmus+ Mobilität mit Partnerländern konnten deutsche Hochschulen

auch im Aufruf 2017 wieder Fördermittel für Mobilitätsprojekte mit der Ukraine beantragen.

Insgesamt standen in dieser Förderlinie 18,8 Mio. Euro zur Verfügung, wobei sich das

Budget für die Länder der Östlichen Nachbarschaft auf rund 2,76 Mio. Euro belief. Aufgrund

der hohen Nachfrage nach Mobilitätsprojekten mit dem Partnerland Ukraine wurde im Aufruf

2017 mit rund 1,34 Mio. Euro rund die Hälfte des Budgets der Östlichen Nachbarschaft für

Projekte mit der Ukraine bewilligt (rund 1 Mio. Euro für Incoming- und 340.000 Euro für

Outgoing-Mobilitäten).

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DAAD Seite 10

Im Förderzeitraum 2017 bis 2019 werden insgesamt 25 Mobilitätsprojekte mit dem Partner-

land Ukraine gefördert.

Bis zum Ende der Projektlaufzeit im Juli 2019 können damit folgende Mobilitäten realisiert

werden:

Incoming: 137 Studierendenmobilitäten und 121 Personalmobilitäten

Outgoing: 43 Studierendenmobilitäten und 82 Personalmobilitäten

So

ns

tig

e

ERP-Stipendien für MOE/SOE/GUS (Jahresstipendien für ausländische Studierende

und Master-Studierende)

Seit 1994 vergibt der DAAD aus Mitteln des ERP-Sondervermögens, das vom Bundesmi-

nisterium für Wirtschaft und Technologie verwaltet wird, Stipendien an Studierende und

Graduierte der Wirtschaftswissenschaften aus Osteuropa. 2015/16 wurden fünf Neustipen-

dien an Ukrainer vergeben. Die Stipendien werden vom Bundesministerium für Wirtschaft

und Energie (BMWi) aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) gefördert. Sie bie-

ten ausländischen Graduierten der Wirtschaftswissenschaften die Möglichkeit, an deut-

schen Hochschulen ein Master- oder Aufbaustudium im Bereich Wirtschaft zu absolvieren

und einen Hochschulabschluss (in der Regel Master) zu erwerben.

Geförderte D: / A: 17

Open Society Institute (OSI)

Seit dem Jahr 2006 hat der DAAD in Kooperation mit dem OSF (Open Society Foundations)

Stipendien an ukrainische Bewerber zur Absolvierung eines Master-Studiengangs in

Deutschland sowie Stipendien für eine Promotion in Deutschland vergeben. Die Finanzie-

rung erfolgte als kofinanziertes Programm zu jeweils 50 Prozent vom AA und von der Open

Society Foundations. Das DAAD/OSI-Programm hat angestrebt, die Lage der Geistes-, Ge-

sellschafts- und Sozialwissenschaften in diesen Ländern in Lehre und Forschung zu ver-

bessern sowie ein Netzwerk zwischen Wissenschaftlern der Region aufzubauen, auf des-

sen Grundlage sich weitere internationale Kontakte selbständig entwickeln können. In der

sechsten Auswahlrunde wurden für das Studienjahr 2013/14 insgesamt 15 Stipendien ver-

geben, davon 14 Studienstipendien sowie ein Promotionsstipendium. Seit 2013 vergibt der

DAAD im Rahmen dieses Programms keine neuen Stipendien. Insgesamt wurden in diesem

Programm 111 Masterstudierende und elf Doktoranden gefördert, sowie 17 Stipendien im

Rahmen von Forschungsaufenthalten vergeben.

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DAAD Seite 11

B. Projektförderung

Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der Projektförderung 369 Deutsche2 und 1.636 Ukrainer gefördert,

davon 116 Ukrainer im STIBET-Programm. Mit STIBET werden deutschen Hochschulen Mittel für

die Vergabe von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung ausländischer Studierender

zur Verfügung gestellt. So wird ein Beitrag zur Verbesserung des Studienerfolgs ausländischer Stu-

dierender geleistet.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind:

AA

Ost-West-Dialog

Seit 2016 werden die Programmlinien „Unterstützung der Demokratie in der Ukraine“ und

„Konfliktprävention in der Region Südkaukasus/Zentralasien und Moldau“ zusammenge-

führt und unter dem Namen „Ost-West-Dialog. Akademischer Austausch und wissenschaftli-

che Kooperation für Sicherheit, Zusammenarbeit und zivilgesellschaftliche Entwicklung in Eu-

ropa“ ausgeschrieben.

Im Rahmen der „Initiative Außenwissenschaftspolitik“ hat das Auswärtige Amt ab 2009 Mittel

zur Unterstützung der Demokratie und der Stabilität in ODA-Ländern zur Verfügung gestellt,

unter anderem auch für Maßnahmen für die Ukraine. Das Programm richtet sich an deutsche

Hochschulen mit partnerschaftlichen Beziehungen zu ukrainischen Hochschulen. Gefördert

werden Tagungen, Workshops und Fachkurse in Deutschland und der Ukraine insbesondere

im Bereich der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Im Jahr 2016 wurden 20 Projekte

gefördert (mit 124 Deutschen und 332 Ausländern).

Geförderte Projekte: 20 D: 124 A: 332

2016 waren folgende Projekte in der Förderung:

Universität/ Institut Fachbereich Projekt

D UA

Universität Augs-

burg

Nationale Universität

Tscherniwzi

Pädagogik/Er-

wachsenenbil-

dung

Summer Institute of Civic Studies

Freie Universität

Berlin

Katholische Universität Lwiw Politikwissen-

schaften

International Relations and Political

Science in a Globalized World

Hochschule für

Wirtschaft und

Recht Berlin

Nationale Ivan-Franko-Universi-

tät Lwiw / Nationale Akademie

für öffentliche Verwaltung beim

Präsidenten der Ukraine, Lwiw /

Dnipropetrowsk / Odessa /

Charkiw / Kiew / Taras-Sche-

wtschenko-Universität Kiew

Rechts-, Wirt-

schafts- und So-

zialwissenschaf-

ten

Deutsch-Ukrainische Sommerschule

2016

Universität Bre-

men

Taras-Schewtschenko-Universi-

tät Kiew

Politikwissen-

schaften

Intergruppenkonflikte und mögliche

Lösungswege: Der Fall der Ukraine

2 In der Gefördertenzahl sind 46 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik der Projektförderung zugeordnet sind.

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DAAD Seite 12

Universität Düs-

seldorf

Taras-Schewtschenko-Universi-

tät Kiew

Rechts-, Wirt-

schafts- und So-

zialwissenschaf-

ten

Durchsetzbarkeit von Staats- und

Verfassungsrecht – Internationaler

Moot Court

Universität Duis-

burg-Essen

Staatliche Universität Sumy Ingenieurwissen-

schaften

Sommerschule: Wissenschaft, For-

schung und Hochschulen in der Uk-

raine, Belarus und Polen

Hochschule

Eberswalde

Nationale Forsttechnische Uni-

versität der Ukraine, Lwiw / Kar-

paten-Biosphärenreservat

Agrar- und Forst-

wissenschaft

Zivilgesellschaftliches Engagement

für nachhaltiges Waldmanagement -

Unterstützung der Demokratie durch

Förderung eines interdisziplinären

Diskurses sowie Transparenz beför-

dernder Formen der Zusammenar-

beit

Fachhochschule

Erfurt

Ivan-Franko-Universität Lwiw

Rechts-, Wirt-

schafts- und So-

zialwissenschaf-

ten

Human Rights Perspectives and their

Impact in daily Social Work Practice

Katholische

Hochschule Frei-

burg

Nationale Jurij-Fedkowytsch-

Universität Tscherniwtzi

Betriebswirt-

schaft

Förderung von Befähigung-

sprozessen für zivilgesellschaftliche

Beteiligung durch den Capability Ap-

proach in der Sozialen Arbeit der

Ukraine

TUBA Freiberg Ukrainische Bankakademie der

Nationalbank der Ukraine Kiew

Wirtschaftswis-

senschaften

Die Rolle von Banken und zivilgesell-

schaftlichen Akteuren für die Ent-

wicklung der Demokratie in der Ukra-

ine

Universität Gie-

ßen

Nationale Universität Kiew-

Mohyla-Akademie

Osteuropäische

Geschichte

Multikulturelle Gesellschaften und

ihre Bedrohungen. Reale, hybride

und mediale Kriege im östlichen und

südöstlichen Europa

Universität Ham-

burg

Nationale Pädagogische Uni-

versität K.D. Ushynsky, Odessa

Psychologie Workshops: Erweiterung Mediatoren-

Netzwerk Moldau-Ukraine

Universität Hei-

delberg

Nationale Ivan-Franko-Universi-

tät Lwiw

Rechts-, Wirt-

schafts- und So-

zialwissenschaf-

ten

Projekt Human Rights Perspectives

and their Impact in daily Social Work

Practice

Hochschule Mag-

deburg-Stendal

Universität Perejaslaw Erziehungswis-

senschaften

Places and Faces of Democracy

LMU München Nationale Ivan-Franko-Universi-

tät Lwiw

Geschichtswis-

senschaften

Tagung "Die Versöhnung postdikta-

torischer Gesellschaften"

LMU München Nationale Ivan-Franko-Universi-

tät Lwiw

Rechtswissen-

schaften

Seminar: Gesundheits- und Medizin-

recht im Kontext des Sozialstaates

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DAAD Seite 13

Institut für Ost-

und Südosteuro-

paforschung

München

Institut für Gesetzgebung der

Werchovna Rada der Ukraine /

Nationale Taras-Sche-

wtschenko-Universität / Natio-

nalen Akademie der Wissen-

schaften Lwiw / Nationale Ivan-

Franko-Universität Lwiw

Rechts-, Wirt-

schafts- und So-

zialwissenschaf-

ten

Medienfreiheit in der Ukraine,

Deutschland und Polen

Institut für Ost-

und Südosteuro-

paforschung Re-

gensburg

Nationale Jurij-Fedkowytsch-

Universität Tscherniwtzi / Oles-

Hontschar-Universität Dnipro-

petrowsk

Osteuropäische

Geschichte

Vom Homo Sovieticus zum Staats-

bürger.

Dimensionen des gesellschaftlichen

Wandels in der Ukraine

Universität Saar-

brücken

H.S. Skoworoda Pädagogische

Universität Charkiw / Nationale

Akademie für öffentliche Ver-

waltung beim Präsidenten der

Ukraine, Charkiw / Jaroslaw

Mudryi Rechtsakademie,

Charkiw / Wassyl-Stefanyk-Uni-

versität Iwano-Frankiwsk

Staatliche Universität Usch-

horod / Taras-Schewtschenko-

Universität Kiew

Sozialwissen-

schaften

Human Rights as a Key for De-

mocracy

Universität Tübin-

gen

Iwan-Franko-Universität Lwiw Rechts-, Wirt-

schafts- und So-

zialwissenschaf-

ten

Die Anforderungen an ein rechts-

staatliches Strafrecht als

Baustein einer demokratischen Ge-

sellschaftsordnung

Ausbau der Zusammenarbeit der Zivilgesellschaften in Belarus, Moldau, Ukraine und

Georgien

Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in Osteuropa stellte der DAAD Mittel für Maßnah-

men zur Verfügung, welche die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und den Aufbau zivil-

gesellschaftlicher Strukturen in den Ländern der Östlichen Partnerschaft unterstützen sollen.

Konkret diente das Programm dazu, die Vernetzung der zivilgesellschaftlichen Akteure zu er-

möglichen, Pluralismus zu stärken, demokratische Werte zu vermitteln und jungen Menschen

eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektive zu geben. Ferner sollte der gesellschaft-

liche Dialog auf der Grundlage demokratischer Werte und Prinzipien intensiviert werden. Maß-

nahmen und Veranstaltungen wie Workshops, Seminare, Sommerschulen, Konferenzen so-

wie Tagungen konnten gefördert werden.

2016 förderte der DAAD 18 Projekte mit der Ukraine:

Projekt Institution / Lektorat Institution in U

The European Minority Rights and Mi-

nority Protection Regime

ECMI Flensburg Ukrainische Katholische Universität Lwiw

Kooperation und Verständigung über

Konfliktlinien hinaus - Aufbau eines in-

IOS Regensburg Kiewer Nationale Mohyla-Akademie,

Kiew / Nationale Taurische Wernadski-

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DAAD Seite 14

stitutionalisierten Netzwerks für Aus-

tausch- und Dialogprogramme zwi-

schen Deutschland, Georgien, Russ-

land und der Ukraine

Universität Kiew / Zentrum für Sozial- und

Arbeitsforschung

Multiplying Civic Competences: Train-

the-Trainer-Workshop

Universität Hannover Nationale Taras-Schewtschenko-Univer-

sität Kiew / Professional Government Ini-

tiative / Right of Peoples

TN ukrainischer Studierender an GoE-

ast Sommerschule "Czernowitz und die

Bukowina. Geschichte und Gegenwart

einer europäischen Grenzregion und

Kulturlandschaft"

Lektorat Czernowitz Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität

Czernowitz

Zivilgesellschaftliches Leben in Dnipro-

petrowsk

Lektorat Dnipropet-

rowsk

Sammelsurium / Deutsches Generalkon-

sulat Donezk, Dienstsitz Dnipropetrowsk /

Studentische Selbstverwaltungen Dnipro-

petrowsker Universitäten / DAAD-Lekto-

rin Anja Lange, Kiew / Caritas Dnipropet-

rowsk

Die Zukunft der Presse – das Universi-

tätsradio als unabhängiges Medium?

Lektorat Kiew Universitätsradio Nationale Technische

Universität der Ukraine, Kiew / Universi-

tätsradio Kiewer Nationale Mohyla-Aka-

demie, Kiew

Von der Straße in die Universität –

Gender unterrichten

Lektorat Kiew Feministicka Maysternya / Schwes-

ternhundertschaft Dnipropetrowsk / Frau-

enhundertschaft Kiew

Neue Medien und Zivilgesellschaft:

Herausforderungen für die Bildung

Lektorat Luzk Nationale Wasyl-Karazin-Universität

Charkiw

Weltliteratur und Weltzivilgesellschaft Lektorat Luzk Nationale Taras-Schewtschenko-Univer-

sität Kiew

(Binnen-)Flüchtlinge in Deutschland

und in der Ukraine - Herausforderung

für die Zivilgesellschaft

Lektorat Odessa Odessa National Law Academy / Odessa

Migration Service / Odessa Social Affairs

Department / Flüchtlingsheim "CTAR" /

Freiwilligen-Plattform HUB Odessa /

NGOs in Stadt und Oblast Odessa / UN-

HCR Ukraine

Erwachsenenbildung für Demokratie in

der Ukraine

Universität Augsburg Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität

Czernowitz

Flucht und Migration als zivilgesell-

schaftliche Herausforderung Hand-

lungsmöglichkeiten erkennen und um-

setzen

Universität Bayreuth Institut für Management Lwiw / Nationale

Iwan-Franko-Universität Lwiw

Erweiterung eines grenzüberspannen-

den Netzwerks von Mediatorinnen und

Mediatoren in Moldau und der Südukra-

ine durch Weiterbildung in

Mehrparteien-Mediation für Konflikte in

Kommunen und Organisationen

Universität Hamburg Südukrainische Nationale Pädagogische

Universität K.D. Uschinski (PNPU), O-

dessa / ELEOS

Seminar “Zivilgesellschaft u. Staat in d.

UA" und Int. Workshop

Universität Jena Kiewer Nationale Mohyla-Akademie,

Kiew / Reform Animation Package / Auto-

maidan / Kennan Institut Kiew / Sila

Ludey (Power of People) / International

Renaissance Foundation / Democratic

Initiatives Foundation

Sichtbare Erinnerungen: Denkmäler,

Plätze und Gedenkstätten

Universität Leipzig Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität

Czernowitz

The Politics of Memory. East and West

European Experiences

Universität Marburg Nationale Wasyl-Karazin-Universität

Charkiw / Iskra

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DAAD Seite 15

Geförderte Projekte: 18 D: 69 A: 311

Ab 2016 wird die Programmlinie im Sonderprogamm des Auswärtigen Amtes „Ausbau der

Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und

Russland“ weitergeführt.

Ostpartnerschaften

Ziel des Ostpartnerschaftsprogramms ist es, partnerschaftliche Beziehungen deutscher Hoch-

schulen zu Hochschulen in Ostmittel-, Südost- und Osteuropa sowie dem Kaukasus und Zent-

ralasien zu fördern. Die Ursprünge des Programms liegen in der Ostpolitik der Bundesrepublik

Deutschland. 1973 war vereinbart worden, die Hochschulbeziehungen zur Sowjetunion und

den Ostblockstaaten auszubauen. Zwischen deutschen Hochschulen und Hochschulen in der

Ukraine besteht heute eine Vielzahl an Partnerschaften. Eine der ältesten Kooperationen ist

die zwischen der Universität Magdeburg und der Technischen Universität Charkiw in den Be-

reichen Mechanik, Automatisierungstechnik, Wirtschaftswissenschaften und Sprachenzent-

rum. Sie bestehen schon seit 1966. Viele Partnerschaften sind in den 1990er Jahren vereinbart

worden. Neu hinzugekommen ist 2015 die Förderung eines Netzwerkverbundes zwischen den

Lemberger Hochschulen und der Universität Würzburg im Bereich Medizin, Naturwissenschaf-

ten und Theologie.

2016 gab es 48 Ostpartnerschaften/Kooperationen von 35 deutschen Hochschulen mit 31 uk-

rainischen Hochschulen. Die Kooperationen erstrecken sich über 10 Fachbereiche (Rechts-,

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften, Ingenieurwis-

senschaften, Sprach- Kultur- und Geisteswissenschaften, Medizin).

Perspektiven der Nachwuchsförderung

in den Lebenswissenschaften

Universität Tübingen Nationale Wassyl-Stefanyk-Universität

der Vorkarpaten, Iwano-Frankiwsk / The

UKRAINE Network / Ukrainian Science

Club / Ukrainian Scientists Worldwide /

Council of Young Scientists of National

Academy of Sciences

Inklusion behinderter Menschen Universität Würzburg Sportzentrum Lwiw / Invasport – Zentrum

für Behindertensport, Lwiw / Paralympi-

scher Sport in der Region Lwiw / Natio-

nale Polytechnische Universität, Lwiw /

Ukrainische Katholische Universität Lwiw

Geförderte Projekte: 48 D: 65 A: 233

Förderung von Teilnehmern deutscher Studiengänge im Ausland

Für Teilnehmer deutscher Studiengänge im Ausland, deren Aufbau überwiegend aus Mitteln

des BMBF finanziert wird, übernimmt das Auswärtige Amt Stipendien für einen Studienaufent-

halt in Deutschland.

Geförderte D: / A: 8

Germanistische Institutspartnerschaften (GIP)

Ziel ist die Förderung der Germanistik und des Deutschen als Fremdsprache im Ausland durch

Kooperationen mit deutschen Germanistik-/DaF-Instituten. Die Mobilität aller Personengrup-

pen von Studierenden bis Hochschullehrern in beide Richtungen sowie Sach- und Betreuungs-

mittel werden gefördert. Diese Partnerschaften sind ein bewährtes Instrument zur Förderung

der deutschen Sprache im Ausland. Das Programm besteht seit 1993. Der regionale Schwer-

punkt lag zunächst in Mittel- und Osteuropa und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Seit

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DAAD Seite 16

2008 steht das Programm auch für Vorhaben in Ländern Asiens, Lateinamerikas und Afrikas

zur Verfügung.

Drei GIP waren 2016 in der Förderung:

• Freie Universität Berlin − Zentrum für Germanistik AdW Kiew

• Universität Duisburg-Essen − Nationale Universität Donezk

• Universität Erlangen-Nürnberg − Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw

Die GIP der Universitäten Duisburg-Essen und Erlangen-Nürnberg befinden weiterhin in der

Förderung.

Geförderte Projekte: 3 D: 10 A: 24

BIDS: Betreuungsinitiative Deutsche Auslandsschulen

Die Betreuungsinitiative unterstützt deutsche Hochschulen dabei, Netzwerke zu PASCH-

Schulen im Ausland aufzubauen und deren Absolventen einen erleichterten Übergang zum

Studium in Deutschland zu bieten. Dazu zählen eine intensive Information und Betreuung be-

reits an der Schule, studienvorbereitende Maßnahmen, Beratung in der Bewerbungsphase

und eine intensive Begleitung vor allem in den ersten beiden Semestern.

Geförderte D: / A: 26

Deutschsprachige Studiengänge (DSG)

In Mittel- und Osteuropa (MOE) sowie der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) spielt

die deutsche Sprache in Wirtschaft und Wissenschaft nach wie vor eine wichtige Rolle. Seit

1993 werden vom DAAD mit Mitteln des Auswärtigen Amtes an Hochschulen der Region im

Programm „Deutschsprachige Studiengänge (DSG) in MOE/GUS“ deutschsprachige Fachstu-

diengänge gefördert, die in Kooperation mit deutschen Partnerhochschulen durchgeführt wer-

den. Ziel des Programms ist die Festigung der deutschen Sprache als Verkehrs- und Wissen-

schaftssprache in der Region MOE/GUS. Auf der institutionellen Ebene sollen die DSG zu

einer Reform der Lehrpläne an den ausländischen Partnerhochschulen beitragen und über

den engeren Studiengang hinaus auf andere Lehrstühle ausstrahlen. Ein weiteres Ziel ist die

Ausbildung von Absolventen, die neben ihrer guten Fachausbildung auch gute Deutschkennt-

nisse erworben haben und die in der Region MOE/GUS kompetente Ansprechpartner für deut-

sche Firmen und Organisationen sind.

2016 befanden sich vier Studiengänge in der Förderung:

• Technische Universität Dresden − Nationale Wirtschaftsuniversität Ternopil im Fach

Internationale Wirtschaft

• Hochschule Weihenstephan Freising − Nationale Agraruniversität Sumy im Fach Ag-

rarmanagement

• Universität Magdeburg − Nationale Technische Universitäten Kiew, Charkiw und Do-

nezk im Fach Ingenieurwissenschaften

• Universität Jena − Nationale Universität „Kiew-Mohyla-Akademie“ im Fach Deutsche

und Europäische Studien

Geförderte Projekte: 4 D: 19 A: 78

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DAAD Seite 17

Alumni Plus

Im Fokus steht die fachbezogene Fortbildung und längerfristige Bindung ausländischer Alumni

an Deutschland. Gefördert werden fachbezogene Alumni-Fortbildungsveranstaltungen von

drei bis zehn Tagen Dauer im In- oder Ausland sowie weitere Maßnahmen der Hochschulen

zur Verbesserung der Kontaktpflege mit ausländischen Alumni.

Geförderte D: / A: 10

Stipendienprogramm für Studierende und Doktoranden aus MOE/SOE/GUS am IHI

Zittau

Seit 1995 werden Teilstipendien durch ein Stipendienprogramm im Rahmen einer Sonderför-

derung an Masterstudierende aus Osteuropa in vier Masterstudiengängen am IHI Zittau ver-

geben. Zunächst ausschließlich an Polen und Tschechen und ab 2011 auch an Stipendiaten

aus anderen Ländern Ost-, Südosteuropas und GUS.

Geförderte D: / A: 41

Konzertreisen für Gruppen ausländischer Studierender nach Deutschland

Förderung von Konzert- und Chorreisen für Gruppen von an deutschen Hochschulen immatri-

kulierten Studierenden unter Leitung eines Hochschullehrers nach Deutschland. Ziele der För-

derung sind die Etablierung und Pflege von Kontakten zwischen deutschen und ausländischen

Hochschulen, die Durchführung von Konzerten in Deutschland sowie die Vermittlung fachbe-

zogener Kenntnisse durch entsprechende Besuche, Besichtigungen und Informationsgesprä-

che im Hochschulbereich, die Begegnung mit ausländischen Studierenden, Musikern und Wis-

senschaftlern, der Erwerb eines landeskundlichen Einblicks in das kulturelle und politische

Leben im jeweiligen Gastland.

Geförderte D: / A: 20

Studienreisen und -praktika für Gruppen ausländischer Studierender

Das Programm fördert Deutschland-Studienreisen und Studienpraktika von Gruppen mit ma-

ximal 15 Studierenden ausländischer Hochschulen in Begleitung ihres Hochschullehrers. Da-

bei wird die Begegnung mit deutschen Studierenden und Wissenschaftlern zur Etablierung

und Pflege von Kontakten zwischen deutschen und ausländischen Hochschulen sowie der

Erwerb eines landeskundlichen Einblicks in das wirtschaftliche, politische und kulturelle Leben

in Deutschland angestrebt. Bei den Studienpraktika steht die Durchführung fachbezogener

Praktika im Hochschulbereich auf Einladung der deutschen Hochschule im Mittelpunkt, die

auch für die Organisation der Praktika verantwortlich ist. Ziel der Programmlinie Studienreisen

ist die Vermittlung fachbezogener Kenntnisse durch entsprechende Besuche, Besichtigungen

und Informationsgespräche in Deutschland.

Geförderte D: / A: 139

Sommerschulen in Deutschland

Das Programm, das aus Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert wird, richtet sich an deut-

sche Hochschulen, die für ausländische Studierende und Doktoranden qualitativ hochwertige

Sommerschulen in Deutschland planen und durchführen wollen. Die Ziele des Programms

sind: fachliche Fortbildung in aktuellen Forschungsgebieten sowie fachlicher und kultureller

Austausch zwischen ausländischen und deutschen Teilnehmern; Einblick in deutsche Lehr-

und Forschungseinrichtungen beziehungsweise bei Kunst- und Musikhochschulen in neue

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künstlerische Entwicklungen für ausländische Teilnehmer; Positionierung der deutschen

Hochschulen auf dem internationalen Bildungsmarkt; Gewinnung qualifizierter ausländischer

Studierender und Doktoranden. Gefördert werden Mobilitäts- und Aufenthaltspauschalen für

ausländische Teilnehmer und Sachmittel für die Organisation und Durchführung der Sommer-

schulen.

Geförderte D: / A: 13

BM

BF

BM

BF

Integration von Flüchtlingen ins Fachstudium (Integra)

Das Programm zielt darauf ab, die Hochschulen bei der Integration von nach Deutschland

Geflüchteten zu unterstützen. Gefördert werden können die fachliche und sprachliche Vorbe-

reitung an Studienkollegs und vergleichbaren Einrichtungen. Zum anderen können die Hoch-

schulen selbst für studierfähige Flüchtlinge sprachliche und fachlich-propädeutische studien-

vorbereitende und –begleitende Maßnahmen durchführen. Die Mittel sind zum einen zur Aus-

wahl und Betreuung der Kursteilnehmer sowie zur Durchführung entsprechender Kurse, ins-

besondere zur Finanzierung von Personalausgaben einzusetzen.

Geförderte D: / A: 52

BM

Z

Praxispartnerschaften

Im Mittelpunkt des Programms steht die Verbesserung der Hochschulausbildung in den Ent-

wicklungsländern, damit sie den Anforderungen des Arbeitsmarktes besser Rechnung trägt,

zur Wirtschaftsentwicklung beiträgt und dem „brain drain“ entgegenwirkt. Mit dem Programm,

das sich an alle Fachbereiche richtet, soll das praxisnahe Studium sowie das wirtschaftsorien-

tierte Profil der Hochschulen in Entwicklungsländern unterstützt werden. Der Praxisbezug soll

durch Hochschulkooperationsprojekte unter Beteiligung der deutschen und lokalen Wirtschaft

(Unternehmen, Kammern oder Verbände) im Entwicklungsland erreicht werden. Der Beitrag

des Wirtschaftspartners soll sowohl inhaltlich als auch finanziell deutlich werden. Tragfähige

Strukturen der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sind das wesentliche

Ziel der Praxispartnerschaften. Die Förderung zielt in erster Linie auf den partnerschaftsbezo-

genen Austausch von deutschen und ausländischen Hochschullehrern, Wissenschaftlern, Stu-

dierenden, Alumni sowie die Durchführung und den Besuch von Veranstaltungen, Konferen-

zen, Messen und ähnlich. Die Förderung umfasst Zuschüsse zu den Mobilitätsausgaben (Be-

förderungs- und Aufenthaltskosten), sowie zu Sach- und Personalausgaben.

Im Jahr 2016 erhielten diese beiden Projekte eine Förderung:

• Fachhochschule Lübeck − Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz im

Fach Architektur; Wirtschaftspartner sind AIK – Architekten- und Ingenieurkammer

Schleswig-Holstein (DE), ArchitekturForumLübeck e.V. (DE), Bauindustrieverband

Hamburg Schleswig-Holstein e.V. – Kiel (DE), BDA - Bund Deutscher Architekten –

Landesverband Schleswig- Holstein (DE), Nationaler Architektenverband der Ukraine

– Gebietsorganisation Chernivtsi (Förderzeitraum: 2013-2016)

• Leibniz Universität Hannover und Universität Paderborn − Nationale Metallurgische

Akademie der Ukraine im Fach Werkstoffwissenschaft und Hüttenwesen; Wirtschafts-

partner sind EVRAZ-DMZ Petrovskogo, PJSC “Interpipe Niko Tube”, PJSC “ Interpipe

Nizhnedneprovskij truboprokatnyj zavod”, PJSC “Interpipe Novomoskovskij trubnyj

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zavod”, Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH, Benteler Deutschland GmbH be-

ziehungsweise Benteler Steel/ Tube (Förderzeitraum: 2015-2018)

Geförderte Projekte: 2 D: 16 A: 48

Fachbezogene Hochschulpartnerschaften mit Entwicklungsländern

Das Programm Fachbezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern

(kurz: Hochschulpartnerschaften) fördert wissenschaftliche Kooperationen zwischen Partner-

hochschulen auf Instituts- oder Fachbereichsebene. Im Mittelpunkt des Programms steht die

Strukturbildung an der ausländischen Hochschule, die durch Curricula- oder Modulentwick-

lung, die Einrichtung internationaler Studiengänge und die gegenseitige Anerkennung von Uni-

versitätsabschlüssen gefördert werden kann. Im Rahmen dieses Programms wurden 2016 drei

Projekte gefördert:

• Technische Universität Freiberg – National Mining University Dnipropetrovsk im Fach

Biotechnologie mit dem Projekttitel „Biotechnology in Mining“ (Förderzeitraum: 2015-

2018)

• Universität Bremen – Kyiv National Economics University, Uman National University of

Horticulture und Odessa National Martime University im Fach Rechts-, Wirtschafts- und

Sozialwissenschaften mit dem Projekttitel „German - Ukrainian Master Program in Lo-

gistics – GUMLog“ (Förderzeitraum: 2016-2019)

Geförderte Projekte: 2 D: 6 A: 30

EU

Erasmus+ Partnerschaften und Kooperationsprojekte

In Deutschland nimmt der DAAD im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und For-

schung die Aufgaben einer Nationalen Agentur für Erasmus+ wahr. Über Erasmus+ werden

folgende Partnerschaften und Kooperationsprojekte gefördert: Strategische Partnerschaften

(dezentrale Verwaltung durch die NA DAAD), Kapazitätsaufbauprojekte im Hochschulbe-

reich, Erasmus Mundus Joint Master Degrees und Wissensallianzen (alle zentral in Brüssel

verwaltet).

Erasmus+ Kapazitätsaufbauprojekte in der Hochschulbildung

In Erasmus+ Kapazitätsaufbauprojekten arbeiten europäische Hochschulen mit Hochschu-

len aus einem oder mehreren Partnerländern der Europäischen Union mit dem Ziel zusam-

men, die Reform und Modernisierung der Hochschulen und Hochschulsysteme in diesen

Partnerländern zu unterstützen. Weltweit sind Kooperationen mit mehr als 150 Partnerlän-

dern förderfähig. Gefördert werden gemeinsame Projekte in den Bereichen Lehrplanreform,

Modernisierung der Hochschulverwaltung und Stärkung der Verbindungen zwischen Hoch-

schulen und Gesellschaft. An Strukturprojekten in den Bereichen Modernisierung von politi-

schen Strategien, Steuerung von Hochschulsystemen und Stärkung der Verbindungen zwi-

schen Hochschulen und Gesellschaft müssen die Bildungsministerien der betreffenden Part-

nerländer beteiligt werden. Studierenden- und Personalmobilität, die sich auf das zu bear-

beitende Thema bezieht, kann in beiden Projektarten gefördert werden. Die Projektsumme

beträgt zwischen 500.000 Euro und 1 Mio. Euro. Für die Länder der Südlichen und Östlichen

Nachbarschaft sowie des Westlichen Balkans können zusätzliche Mittel zur Förderung von

Mobilität im Projektzusammenhang beantragt werden (bis zu maximal 80 Prozent der für das

Projekt bewilligten Fördersumme).

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In der Auswahlrunde 2017 wurden 149 Projekte ausgewählt, davon acht Projekte mit Betei-

ligung von Hochschulen aus der Ukraine. Deutsche Hochschulen sind an zwei dieser acht

Projekte beteiligt (insgesamt sind deutsche Einrichtungen an 43 Projekten beteiligt).

Insgesamt wurden 17 Projekte mit Beteiligung der Länder der Region Osteuropa ausgewählt.

C. Veranstaltungen, Marketing, Alumniaktivitäten

Veranstaltungen

2016:

- 28. bis 29. Januar: Networking Event „Deutsch-ukrainische 28. bis 29. Januar 2016 in Berlin

Die Veranstaltung wurde von Deutschen Wissenschaftlern ukrainischen Ursprungs initiiert,

und in Zusammenarbeit des DAAD, der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) und der

Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) organisiert. Diese Konferenz war das Grün-

dungstreffen des UKRAINE Networks, einer Vereinigung von ukrainischen Diasporawissn-

schaftlern an – überwiegend deutschen – Hochschulen und Forschungsinstituten, das zum

Ziel hat, die Deutsch-Ukrainischen Kooperationen in Wissenschaft und Hochschulbildung zu

fördern und eine Austauschplattform für Informationen und Best Practice im Bereich bilate-

raler akademischer Austausch zu bieten.

11. bis 14. April: Regionaltreffen aller Lektoren aus Moldau, Ukraine, Zentralasien, Südkau-

kasus in Charkiw

- 15. bis 16. April: Alumnitreffen Ostukraine in Charkiw zum Thema „Distance Learning - Blen-

ded Learning - E-Learning: eine Chance für ukrainische Hochschulen?“

- 16. Mai: Forschungsmarketing: Vortrag Dr. Oksana Seumenicht, Max-Delbrück Centre for

Molecular Medicine/ Ukraine Network: “The German Research Landscape and Funding Op-

portunities for Early Career Researchers”, Deutsche Botschaft Kiew

- 4. bis 6. Oktober: Proposal Writing Workshops in Charkiw, Kiew und Lwiw

- 24. bis 30. Oktober: Themenreise für Vertreter des Bildungsministeriums, der Akademie der

Wissenschaften und Hochschuladministratoren HS-Administratoren zum Thema For-

schungsförderung in Deutschland (K14)

- 25. bis 26. November: Erstes Allukrainisches Deutschlehrerforum „Berufsfelder Deutsch -

Deutsch in Schule und Hochschule in der Ukraine heute“ (mit Goethe-Institut Kiew und den

ukrainischen Deutschlehrerverbänden)

Geplante Veranstaltungen:

- Begin Edu Fair Kiew 17. Oktober 2017

Die Zielgruppe sind Schüler, Studierende, Graduierte, Promovenden. Oktober 2016 haben

circa 1.500 Personen die Messer besucht. Aussteller sind Internationale Hochschulen und

Mittlerorganisationen. Nachgefragte Programme sind (englischsprachige) Bachelor- und

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Masterprogramme, Promotion/PhD, Sprach- und Fachkurse in den Fachrichtungen Jura,

Wirtschaft-, Geistes- und Ingenieurswissenschaften. http://begingroup.com/en/

− November 2017: Kooperative Studiengänge in der Ukraine: Seminar für Projektleiter mit an-

schließender Disseminierungskonferenz

− 20. bis 21. April 2018: Großes Alumnitreffen anlässlich des 20-jährigen Bestehens des IC

Kiew

- German Higher Education Virtual Fair im April 2018 in Ukraine und Belarus geplant

Marketing

Internationales Forschungsmarketing

Im Jahr 2016 wurden im Rahmen des DAAD-Forschungsmarketings drei Proposal Writing

Workshops durchgeführt, da sich dieses Format in der Ukraine bewährt hat und dort auf

großes Interesse stößt. Insgesamt konnten bei den drei Workshops in Charkiw, Kiew und

Lwiw 34 Teilnehmer im Schreiben von Projektvorhaben und Förderanträgen geschult wer-

den. Für das Jahr 2017 ist erneut ein Proposal Writing Workshop geplant. In der Ukraine

besteht großes Interesse an Informationen über die deutsche Forschung. Besonders geeig-

net sind Veranstaltungen für Nachwuchswissenschaftler.

Hochschulmarketing

GATE-Germany unterstützt die Hochschulen durch Bereitstellen von Marketinginstrumenten

und Expertise darin, sich mit ihren Studien- und Forschungsangeboten international zu prä-

sentieren und zu positionieren.

Individuelle Marketingaktivitäten

Das Interesse deutscher Hochschulen an der Ukraine im Bereich individuelle Dienstleistun-

gen ist in den letzten Jahren konstant; mit durchschnittlich 36 Anfragen von Hochschulen

liegt die Ukraine ungefähr gleichauf mit dem rumänischen oder iranischen Markt. Im Verhält-

nis haben sich die Studienangebote leicht zugunsten von Fachhochschulen gegenüber Uni-

versitäten verschoben. Am häufigsten präsentieren sich die Wirtschaftswissenschaften ukra-

inischen Studieninteressierten.

Alumniaktivitäten

Vom 15. bis 16. April 2016 fand in Charkiw ein Alumnitreffen Ostukraine zum Thema „Dis-

tance Learning – E-Learning – Blended Learning: Eine Chance für ukrainische Hochschulen“

an der Nationalen Wassyl-Karasin-Universität statt.

Sonstiges

Ab März befindet sich sich die erste Kohorte der Stipendiaten des ukrainischen Parlaments

(Werchowna Rada) für ein viermonatiges Praktikum in der Ukraine. Das Programm wird von

der Deutschen Botschaft Kiew koordiniert. Das IC Kiew übernahm die Koordination des Aus-

wahlprozesses.

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IV. Statistische Anlagen

DAAD-Geförderte Ukraine, 2007-2016

109

234

1810

457 3

Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaften

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Mathematik und Naturwissenschaften

Humanmedizin

Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- undErnährungswissenschaften, ÖkologieIngenieurwissenschaften

Kunst, Musik und Sportwissenschaften

Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Insgesamt

Ukrainer

Deutsche

7800

8000

8200

8400

8600

8800

9000

9200

9400

9600

9800

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

462

672

257

37

75

352

35 79

Fächeraufteilung geförderte Deutsche 2016

1.642

3.874

842

357

113

2.271

486

28

Ukrainische Studierende in Deutschland, 2007-2016 Fächeraufteilung 2016

Fächeraufteilung geförderte Ukrainer 2016

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Quellen: DAAD, Statistik

DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen

Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik

The World Bank

The World Bank, Data

The World Bank, World Development Indicators

UNESCO, Institute for Statistics

OECD Statistics

V. Kontakt

DAAD-Ansprechpartner in der Ukraine DAAD-Ansprechpartner in der Zentrale

Informationszentrum Kiew Dr. Gisela Zimmermann Pr. Peremohy 37 (KPI) Korpus 6 03056 Kiew [email protected] www.daad.org.ua

Dr. Claudia Nospickel Referat Koordinierung Regionalwissen – S21 GUS | Ost-, Mittel- u. Südosteuropa inkl. Türkei DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50 53175 Bonn Tel.: +49 (0)228 882-8967 Fax: +49 (0)228 882-98967 [email protected]

Weitere Informationen zum Land und nähere Hinweise zu den einzelnen Programmen sowie den zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter:

www.daad.de/laenderinformationen/ukraine