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Labor-/Seminar-Impressionen 2013: Schülerpraktikum BIOAnalytik

Labor-/Seminar-Impressionen 2013: Schülerpraktikum BIOAnalytik · BioAnalytik – Praktika 2013 1. „Biologische Matrices“ a) Kaffee Kaffee ist ein schwarzes, psychotropes, coffeinhaltiges

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Labor-/Seminar-Impressionen 2013: Schülerpraktikum BIOAnalytik

Labor-/Seminar-Impressionen 2013: Schülerpraktikum BIOAnalytik

Hochschule Zittau/Görlitz, Külzufer 2, D-02763 Zittau

Labore „Instrumentelle Analytik & Bioanalytik“ und

„Separation Science“, Haus VI, R 118 und 113

web: www.papa-gey.de e-mail: [email protected] ww

w.p

apa-

gey.

de

10 Jahre Schüler-Praktika

BioAnalytik: 2003 - 2013

Dienstag 05. März 2013 8.00 – 16.00 Uhr

Mittwoch 06. März 2013 8.00 – 16.00 Uhr

Donnerstag 14. März 2013 9.30 – 16.00 Uhr

Samstag 29. Juni 2013 9.30 – 16.00 Uhr

Pro-Gramm: http://www.papa-gey.de/bb/bb13/bb13.pdf

Zielgruppen sind Schüler mit Interesse für: BioAnalytik, Biotechnologie, Chemie - BioChemie

BioAnalytik-Praktika 2013

Biologische Matrices

TomatenPaprikaKaffee

LycopinVitamin CCoffein

UV/VIS-Spectroscopy &

Thin LayerChromatography

UV/VIS-Spectroscopy &

UV/VIS-Spectroscopy &

Ion ChromatographyExclusion

Reversed-PhaseChromatography

N

N

N

N

O

O

CH3

CH3

H3C

CO

C

CC

O

OHHO

H

C OHH

C OH

H

HH3C

H3C

CH3

CH3

CH3 CH3 CH3

CH3 CH3 CH3

Flüssig-Flüssig-Extraktion

Filtration/Zentrifugation

Filtration/Zentrifugation

Spinat

Phaeophytin

Chlorophyll A

Chlorophyll B

Lutein

Xanthin

UV/VIS-Spectroscopy &

Thin LayerChromatography

Flüssig-Fest-Extraktion

BioAnalytik – Praktika 2013 1. „Biologische Matrices“

a) Kaffee

Kaffee ist ein schwarzes, psychotropes, coffeinhaltiges Heißgetränk, das aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen, den Samen aus den Früchten der Kaffeepflanze, hergestellt wird.

b) Paprika

Paprika (Capsicum), auch als Chili oder Peperoni bezeichnet, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Bereits die amerikanischen Ureinwohner nutzten Paprika als Heilmittel, unter anderem gegen Zahnschmerzen oder Arthrose.

c) Tomaten

Die Tomate (Solanum lycopersicum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse. Hauptbestandteil der Tomate ist Wasser (etwa 95 %), außerdem enthält sie Vitamin A, B1, B2, C, E sowie Mineralstoffe, besonders Kalium und Spurenelemente. Der rote Farbstoff ist Lycopin, ein Carotinoid, das antioxidativ wirkt.

d) Spinat

Spinat (Spinacia oleracea), auch Gemüsespinat genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Spinat wird oder wurde auch als Heilpflanze verwendet. Die Pflanze ist ein Mittel gegen Blähungen, die Samen gelten als Abführmittel. Spinat wird zum Grünfärben anderer Lebensmittel wie z. B. Nudeln verwendet. Aus den Blättern wird Chlorophyll gewonnen, das als grüner Lebensmittelfarbstoff eingesetzt wird.

2. Prä-Analytik - Probenvorbereitung

a) Filtration

Die Filtration ist ein Verfahren zur Trennung oder Reinigung eines Mediums, meist einer Suspension oder eines Aerosols. Die Filtration gehört zu den mechanischen Trennverfahren. Eine filtrierte Flüssigkeit wird Filtrat genannt.

b) Zentrifugation

Die Zentrifugation ist ein Trennverfahren. Sie wird oft der Filtration vorgezogen, da Filterpapiere von Lösungen z.T. angegriffen werden können.

c) Flüssig-Flüssig-Extraktion

organische Phase Analyte

wässrige Phase

Bild 1 LLE

Unter Flüssig-Flüssig-Extraktion (LLE: Liquid Liquid Extraction) versteht man im allgemeinen die Extraktion einer wässrigen Lösung mit einem - mit Wasser nicht mischbaren - organischen Lösungsmittel.

Die Extraktion kann als einfache Variante durch „Ausschütteln“ durchgeführt werden (Bild 1).

d) Flüssig-Fest-Extraktion

Bei der Flüssig-Fest-Extraktionen (LSE: Liquid Solid Extraction) wird ein Stoff mit Hilfe eines flüssigen Extraktionsmittels aus einem Feststoffgemisch herausgelöst. Diese Variante ist vergleichbar mit der Flüssig-Flüssig-Extraktion.

3. Analyte

a) Coffein

Coffein (auch Koffein oder Thein) ist ein Alkaloid aus der Stoffgruppe der Xanthine und gehört zu den psychoaktiven Drogen aus der Gruppe der Stimulantien.

Coffein ist der anregend wirkende Bestandteil von Genussmitteln wie Kaffee, Tee, Cola, Energy-Drinks.

In reiner Form ist es ein weißes, geruchloses, kristallines Pulver mit bitterem Geschmack.

N

N

N

N

O

O

CH3

CH3

H3C

Bild 2 Struktur von Coffein

b) Vitamin C

Ascorbinsäure (Vitamin C) ist eine leicht oxidierbare organische Säure und wirkt deshalb antioxidativ. Vitamin C ist licht- und sauerstoff-empfindlich. Das Fehlen von Ascorbinsäure führt zu Mangelkrankheiten (Skorbut), die sich durch Zahnfleischbluten oder in schweren Fällen auch durch Zahnausfall zu erkennen geben.

CO

C

CC

O

OHHO

H

C OHH

C OH

H

H

Bild 3 Struktur von Vitamin C

c) Lycopin

Lycopin is ein ungesättigter Kohlenwasserstoff mit der Summen-formel C40H56 ( Bild 4). Lycopin, das in Dosentomaten oder in Tomatenmark enthalten ist, ist angeblich vom menschlichen Körper besser verwertbar. Die Verfügbarkeit von Lycopin ist aus verarbeiteten und erhitzten Produkten (z. B. Tomatensaft) höher als aus rohen, da beim Erhitzen die pflanzlichen Zellstrukturen aufgebrochen werden und das Lycopin gelöst wird. Eine deutliche Resorptionssteigerung wird durch Kombination mit Fett erreicht. Lycopin zählt zu den Antioxidantien und gilt als Radikalfänger, d.h., es kann bestimmte aggressive Moleküle im menschlichen Körper unschädlich machen.

Studien haben gezeigt, dass Lycopin die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Krebsarten (Prostata- und Lungenkrebs) signifikant reduzieren kann. Auch wird in medizinischen Fachkreisen eine gute Wirkung bei rheumatischen Beschwerden diskutiert. Außerdem wird der UV-Schutz der Haut durch Einlagerung von Lycopin in die Hautschichten verbessert. Lycopin ist daher auch ein natürlicher Sonnenschutz.

H3C

H3C

CH3

CH3

CH3 CH3 CH3

CH3 CH3 CH3

Bild 4 Struktur von Lycopin

d) Blattfarbstoffe

Blattfarbstoffe, die in den Blättern vorkommenden Farbstoffe (z.B. Phaeophytin, Chlorophyll A, Chlorophyll B, Lutein, Xanthin). Die grüne Farbe der Blätter wird durch Chlorophyll hervorgebracht. Gelbe, in Ethanol lösliche Farbstoffe wie z.B. Xanthophyll und gewisse rote Farbstoffe (z.B. Erythrophyll) verändern die grüne Farbe der Blätter und machen sie im Herbst, wenn das Chlorophyll verschwindet, bunt.

4. UV/VIS-Spektroskopie

a) Naturwissenschaftliches Prinzip

Wechselwirkungen zwischen elektromagnetischer Strahlung und Materie.

b) Spektrometer-Aufbau

Die Abbildung 5 zeigt den schematischen Aufbau eines Einstrahl-Spektralphotometers:

Deuteriumlampe (UV)(ca. 200 - 400 nm)

DetektorMono-

chromator

Wolframlampe (VIS)(ca. 400 - 800 nm)

Referenz-küvette

Messküvette(Probe)

I0 I

Spalt

λ1

λn

λx

Bild 5 Aufbau eines Einstrahl-Spektralphotometers

Das von einer Lampe ausgehende polychromatische Licht wird in einem Monochromator spektral in einzelne Wellenlängen zerlegt. Die selektierte Wellenlänge (λx) trifft danach mit der Intensität I0 auf eine Messküvette, die die in einer Flüssigkeit gelöste Probe – Matrix plus Analyt(e) – enthält. Bei Einstrahlgeräten wird der Lichtstrahl alternierend auf die Vergleichsküvette geleitet, um Untergrundabsorptionen durch Streuung und Reflexion zu eliminieren.

Ein Detektor (Empfänger) registriert die geschwächte Wellenlänge der Intensität I. Als Lichtquellen dienen im UV-Bereich Deuteriumlampen und im sichtbaren Bereich werden Halogen- oder Wolframlampen eingesetzt. Die Zerlegung des Lichtes erfolgt in einem Monochromator (Filter, Prisma, Gitter). Während sich Gitter durch eine hohe spektrale Auflösung auszeichnen, ist das Prisma durch seine hohe Lichtintesität gekennzeichnet. Im sichtbaren Spektralbereich (400–800 nm) werden Glasküvetten eingesetzt. Im UV-Bereich (200–400 nm) müssen auf Grund der Eigenabsorption des Glases hochreine Quarzküvetten verwendet werden. Als Detektoren dienen sogenannte Sekundärelektronenvervielfacher (SEV) oder Fotodioden.

c) Spektrum versus Chromatogramm

Das Ergebnis einer UV/VIS-spektroskopischen Messung ist ein Spektrum, bei dem auf der Ordinate die Intensität der elektromagnetischen Strahlung (z.B. die Absorption) und auf der Abszisse die entsprechenden Wellenlängenbereiche aufgetragen sind (Bild 6).

Demgegenüber erfolgt in einem Chromatogramm die Aufzeichnung der Intensität eines Signals (Absorption) gegen die Zeit; exakter als Retentionszeit bezeichnet (Bild 6, rechts; siehe auch Punkt 5 ff.).

ChromatogrammSignal

Retentionszeit, tR, [min] 1 2 3 4 5

(UV

-Abs

orpt

ion)

Peaks

SpektrumSignal

Wellenlänge, λ, [ nm]200 250 300 350 400

(UV

-Abs

orpt

ion)

Banden

1

2

3

Bild 6 Spektrum (A) versus Chromatogramm (B)

d) Lambert-Beer´sches Gesetz

Das Lambert-Beer´sche Gesetz enthält eine Materialkonstante, die als molarer Extinktionskoeffizient ελ (cm

2/mmol) bezeichnet wird. Durch Multiplikation mit der Konzentration c (mol/l) der Probe und der Schichtdicke d (cm) der Küvette resultiert die Extinktion Eλ , die dimensionslos ist. Die Extinktion ist der Logarithmus aus dem Quotienten der Intensitäten von einfallender und austretender Strahlung.

log II

c d E0⎡⎣⎢

⎤⎦⎥

= ⋅ ⋅ =λ

λ λε (1)

e) Ausgewählte Spektren im UV- und VIS-Bereich

Schließlich sollen noch zwei ganz praktische Beispiele die Aussagemöglichkeiten der UV/VIS-Spektroskopie belegen; vor allem im sichtbaren Spektralbereich. Farbgemische, die aus gelben, grünen oder roten Tinten bzw. aus entsprechenden Faserstiften resultieren, können hinsichtlich der einzelnen Farben anhand der Absorptionsmaxima zugeordnet werden (Bild 7). So erscheint bei 404 nm ein Absorptionsmaximum für die Farbe Gelb. Bei den Maxima 520 nm und 665 nm werden der rote bzw. der grüne Farbstoff registriert.

Wellenlänge [nm]

Abso

rption

665 nm(grün)520 nm

(rot)

404 nm(gelb)

Wellenlänge [nm]

650 600 550 500 450

Abso

rption

[%]

Ext

inct

ion log

0,01

100

80

60

40

20

0

I 0 -

I

I 0

I 0

I

2,0

0,05

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

1,0HbO2

Hb

Bild 7 Farben von Faserstiften Bild 8 VIS-Spektren von arteriellem (HbO2) und venösem Blut (Hb)

Signifikant sind auch die Unterschiede in den Spektrenverläu-fen, wenn man arterielles (sauerstoffreiches) und venöses (sauerstoffarmes) Blut vergleicht (s. Bild 8). Im praktischen Versuch kann auch Kapillarblut aus der Finger-kuppe entnommen und mit Wasser verdünnt in eine Küvette überführt und im VIS-Beeich vermessen werden. Nach Zugabe eines Reduktionsmittels (Natriumthiosulfat) wird der Sauerstoff entzogen und die Lösung in der Küvette färbt sich blau (Bild 8).

5. Reversed-Phase Chromatography, RP-HPLC

a) Naturwissenschaftliches Prinzip

Wechselwirkungen von Analyten mit einer stationären (hier hydrophobes Silicagel) und mobilen Phase (z.B. MeOH/H2O).

b) Aufbau Chromatographie-Apparatur

Der Aufbau einer HPLC-Apparatur ist einfacher, als im Bild 10 dargestellt. Folgendes ist wichtig – siehe linke Seite!

HPLC-Apparatur

Eluent/mobile Phase

Hochdruck-Pumpe

Injektor

Säule/stationäre Phase

Detektor

Waste

Dämpfung

Pumpe

Manometer

Proben-aufgabe

Elutions-mittelvor-ratsgefäß

Vors

äule

Hau

ptsä

ule

IntegratorPC

Detektor 2

Fraktionssammler

Abfall

Filter

Inje

ktor

Detektor 1

Bild 9 HPLC – Bauteile (einfach) Bild 10 HPLC Apparatur – „kompakt“

c) Qualitative und quantitative Bestimmung

Proben-aufgabe

h0 h1

Sig

nal

Zeith2

S0

S1

S2

A0 A1 A2

Proben-aufgabe

t0 tR1

S0

Sig

nal

ZeittR2

S1

S2

Bild 11 Chromatogramm - qualitativ Bild 12 Chromatogramm - quantitativ

In einem Chromatogramm ist ein bestimmtes Signal (z.B. die UV-Absorption) und dessen Intensität gegen die Zeit aufge-tragen. Zwei verschiedene Substanzen (S1 und S2) werden in einer Trennsäule zeitlich verzögert aufgetrennt und erscheinen nach den für sie charakteristischen Retentionszeiten tR im Chro-matogramm (Abbildung 11). Die Zeit t0 der Substanz S0 wird als Totzeit bezeichnet und re-präsentiert ein Molekül oder Ion, welches mit der stationären Phase in keinerlei Wechselwirkungen tritt. Identisch ist diese Zeit mit der Wanderungsdauer Moleküle der mobilen Phase vom Säulenanfang bis zur Registrierung des Peakmaximums in der Detektorzelle. Grundlage der quantitativen Bestimmung ist die chromatogra-phische Analyse einer entsprechenden Referenzsubstanz mit bekannter Konzentration und die Ermittlung ihrer Peakfläche oder -höhe (siehe Bild 12). Nach einem zweiten Chromatographie-Lauf, in dem diese Substanz mit unbekannter Konzentration aus einer Probe unter identischen Bedingungen analysiert wird, erfolgt die Quantifizierung mit Hilfe des Dreisatzes.

cA h

cA h

Probe

Probe

Test

Test( ) ( )=

(2)

6. Ion Chromatography Exclusion, ICE

a) Chromatographie-Prinzip

Wechselwirkungen von Analyten mit einer stationären (Styren-Divinylbenzen, S-DVB) und mobilen Phase (saures Wasser mit einem pH-Wert von 3).

b) Ionen-Ausschluss/HPLC-Chromatogramm

Im Bild 13 sind die Vorgänge einer ICE-Trennung prinzipiell dargestellt; Bild 14 zeigt die Trennung organischer Säuren.

H2O

Donnan-Membran

SO3- H+

SO3- H+

SO3- H+

SO3- H+

mobilePhase

H2O

H2O

H2O H2O

stationärePhase δ-

CH3COOH bzw.Probe (Citronen-/Ascorbinsäure)

H+Cl-(Eluent)

H2O

CH3COOH

0 3 6 9Retentionszeit [min]

UV-

Abso

rptio

n (l=

210

nm)

1

Start

2

Bild 13 Ionenausschluss-Prinzip Bild 14 Trennung von Citronen-

(1) und Ascorbinsäure (2)

Die stationäre Phase ist sulfoniert und demzufolge negativ geladen. Die Einstellung des pH-Wertes der mobilen Phase Wasser auf 3,0 erfolgt mit HCl. Somit sind im Eluenten negativ geladene anorganische Cl--Ionen enthalten, die von den SO3

--Ionen der stationären Phase abgestoßen werden – deshalb „Ionen-Ausschluß“! Chlorid-Ionen werden demzufolge in der Säule nicht zurückgehalten („retardiert“) und erscheinen im Chromatogramm mit der Totzeit t0. Organische Säuren (Citronen- und Ascorbinsäure im Bild 14) dagegen liegen im sauren pH-Bereich (pH=3,0) in undissozi-ierter Form vor – also nicht ionisch wie Chlorid - sondern relativ unpolar. Somit gehen diese organischen Säuren u.a. hydropho-be Wechselwirkungen mit dem unpolaren Teilen des Styren-Divinylbenzens der stationären Phase ein und werden in der Säule retardiert. Sie erscheinen im Chromatogramm später als aufgetrennte Peaks - mit den Retentionszeiten tR1 und tR2.

7. Thin-Layer Chromatography

a) Chromatographie-Prinzip

Wechselwirkungen von Analyten mit einer stationären (Silicagel) und mobilen Phase (Toluol).

b) TLC-Apparaturen – vertikal/horizontal

Die Abbildung 15 zeigt das „punktförmige“ Applizieren der Probe auf eine Startzone der stationären Phase mit Hilfe einer dünnen Glaskapillare. Der strichförmige Probenauftrag erfolgt mittels automatisiertem Auftragegerät (ein sogenannter „Linomat“, siehe Praktikum). Die Entwicklung der Dünnschichtplatte und damit die chromato-graphische Trennung der Substanzen wird mit einem Fließmittel (der mobilen Phase) durchgeführt Bild 16). Dies erfolgt in verti-ka-ler Anordnung innerhalb einer Entwicklungskammer.

Beschichtungder HPTLC-Platte

Glasplatte

GlaskapillareStartzone

Probeflecken

Fließ-mittel

Gla

spla

tte

Fließmittelfront

Kammerdeckel

trockneSchicht

Kam

mer

sätt

igung

stat

ionär

ePh

ase

+ E

luen

t

1

Bild 15 Probenaufgabe Bild 16 TLC-Kammer, vertikal

Die horizontale Entwicklung der chromatographischen Trennung wird im Praktikum eingesetzt (siehe Bild 17).

NN

NH2

Fließmittelfront

Startzone

Substanz zR

Standard zst

zR

zst

zm

Bild 17 TLC-Kammer, horizontal Bild 18 Parameter in der TLC

Innerhalb der Auswertung von TLC-Chromatogrammen dient der Retentionsfaktor (Rf) als qualitatives Maß, der auch als Ver-zögerungsfaktor bezeichnet wird. Er ist als das Verhältnis der Wanderungsstrecke des Analyten, zR, zur Wanderungsstrecke der mobilen Phase (zM) definiert (siehe Abbildung 18 und Gleichungen 3).

Zur Erzielung besserer Reproduzierbarkeiten in der Dünn-schichtchromatographie wurde ein Retentionsfaktor (Rst), eingeführt, der sich auf eine Standardsubstanz (zst) bezieht (siehe Gleichung 4 – ist jedoch hier nicht Bestandteil der Versuche).

M

Rf z

zR =

(3)

st

Rst z

zR = (4)

8. Literatur

M. Gey, Instrumentelle Analytik und Bioanalytik, Springer-Verlag 2008, ISBN: 978-3-540-73803-9