LAMENTOU r a u f f ü h r u n g

Mus ik t he a t er nach C laud io Mon t ever d is L’Orfeo und S a l va t or e Sc ia r r inos Luci mie traditrici m i t dem Ep i l og Distendi la fronte

P r emier e: 19. Ok t ober 2017 We i t e r e Vor s t e l l ungen: 21.– 24. Ok t ober 2017 A u f f ühr ungsdauer: c a. 2 1⁄2

S t unden ink l . P ause

Pr oduk t ion und K ompos i t i ons au f t r ag von G ar e du Nor d, Hochschu le f ü r Mus ik und Scho la C an t or um B as i l i ens is (Mus ik hochschu len F HN W ) im Rahmen des Jub i l äums zum 150 - j ähr igen Bes t ehen der Mus ik- A k ademie B ase l . I n K opr oduk t ion m i t dem Na t iona l t he a t er Mannhe im.

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BESETZUNGUl r ike Ho f b auer, Sopr an Mus ic a, P r oser p ina A nas t as ia Ter r anova, Sopr an Eur id ice, Chor A nna W i l l e r d ing, Sopr an Mes s agger a, Chor L aur a B ingge l i , Mez zosopr an L a Ma lasp ina, Chor K a i Wes se l , Coun t er t enor S t imme h in t e r dem Vor hang, G as t, Sper anz a, P lu t one Jacob L aw r ence, Tenor O r f eo, Chor K imon B ar akos, B ar i t on D iener, P as t or e, Sp i r t o, Chor E d w ar d Yehenar a, B as s - B ar i t on I l Ma lasp ina, E co, Chor

E n s e m b l e a d a s t r a d e r S c h o l a C a n t o r u m B a s i l i e n s i s F H N WMar ia Sohn, Na t a l i e C ar ducc i — V io l i ne S ar ah Gómez, Ta l i a B anos — V io l a T homas Ch ig ion i — V io lonce l l o Mar k G i l enson — G -V io lone C lémen t Ges t er, Domin ik R ich t er — Z ink Mar t in Ch iang — Du l z i an Cheyenne Hän i — B lock f lö t e Chr is t oph A nzböck — Or ge l K ev in P ay ne — T heor be L ou is C ape i l l e — Har f e

E n s e m b l e D i a g o n a l d e r H o c h s c h u l e f ü r M u s i k F H N WJor ge Rodr iguez Guevar a, F r anc isco Áv i l a B ar r ionuevo — F lö t e José L u is Ing lés — B assk lar ine t t e Cr is t ina A r cos C ano, Noa Mick — S a xophon I r ene S a las Mor eno, A ndr ea Ma t és — F ago t t K r ys t ian Jar osz, L ennar d Cz ak a j — Tr ompe t e N.N., Tomy r War caba -Wood — Pos aune Dean Geor ge t on, Ber t r and Gour d y — Sch lagzeug Char lo t t e L e f ebv r e, E l i z ave t a Go ldenber g — V io l ine

«Orfeo besiegte die Hölle und wurde dann von seiner Leidenschaft besiegt. Ewigen Ruhm aber verdient nur der, der sich selbst besiegt.»

Chor der Ge is t er im 4. A k t C laud io Mon t ever d i : L’Orfeo

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GRUSSWORT S t ephan S chmid t

W ie so l l e ine besonder e Ins t i t u t ion am bes t en e in besonder es Jub i l äum f e ie r n? Indem s ie ganz e in f ach das mach t, was s ie besonder s mach t. Und was is t d ieses Besonder e? Z um e inen d ie En t decker f r eude und der F or scher ge is t, der da f ür sor g t, dass in der Scho la C an t or um B as i l i ens is a l t e Mus ik neu er f ahr bar w i r d und an der Hochschu le f ü r Mus ik ganz neue Wer ke en t s t ehen. Z um ander en d ie k üns t le r ischen und per sön l i chen En t w ick lungen der S t ud ie r enden, d ie s ich an be iden Ins t i t u t en vo l l z iehen und d ie in d iesem Mus ik t hea t er abend im Besonder en t hema t is ie r t wer den. Man dar f au f e inen Höhepunk t ho f f en, wenn s ich Mus ik-A k ademie B ase l , Hochschu le f ür Mus ik und Scho la C an t or um B as i l i ens is der Mus ik hochschu len F HN W mi t dem Gar e du Nor d B ase l zus ammen t un, um C laud io Mon t ever d is L’Orfeo m i t Luci mie traditrici von S a l va t or e Sc ia r r ino zu e inem dr ama t ischen Mus ik t hea t er abend über L e idenscha f t, emo t iona le Gr enzs i t ua t ionen und t r ag ische Ver lus t e ver schme lzen zu l assen. E in Höhepunk t, der s ich dem Jub i l äums an lass ber e i t s w ieder e r f o lg r e ich en t zogen ha t und das E igen t l i che ins Z en t r um s t e l l en k ann: d ie K r a f t der Mus ik und des T hea t er s, d ie unsd ie v ie r Jahr hunder t e ver gessen l äss t, d ie z w ischen der En t s t eh -ungs z e i t b e ide r Wer k e l i e gen und d ie ge le gen t l i ch i r r e f ühr ende k a t e gor i s che Un t e r s che idung v on a l t und neu m i t üb er r as chender L e ich t igke i t au f lös t.

S t eph an S chmid t i s t D i r ek t o r de r Mus ik ho chs chu len F HN W und de r Mus ik- A k ademie B as e l

Rodo l f o Mi j a r es Có t i z — V io laVa len t in C a t i l — V io lonce l loA leks ander Gabr ys*, Romana Uh l í ková** — Kon t r abass*19. / 24.10. **21. / 22. / 23.10.

Dés i r ée Me iser — Reg ie und K onzep t G io r go P ar onuz z i — Mus ik a l i sche L e i t ung Mon t ever d iJür g Henneber ger — Mus ik a l i sche L e i t ung Sc ia r r inoC ar o l ine Gr obben — Bühne und K os t ümeS t e f an Mar t i — L ich tMa t Br anger — V ideoA n ja Wer n icke — Dr ama t ur g ieJes s ic a B i l l e t e r — Chor eogr aph isches Co ach ingChr is t i an Romb ach — A s s is t enz Mus ik a l i sche L e i t ung Sc ia r r inoHe lga K ar en, Chr is t oph A nzböck , S t ephen De laney, A ndr e as Wes t er mann — K or r epe t i t i onJe an - Mar c Desbonne t s — Bühnenb auMar io Henke l — Techn ische Be t r euungF lo r i an Hohnhor s t — Pr oduk t ions le i t ungBirg i t K nab, Me ike O lbr ich — Pro jek torgan isat ion Mus ik hochschu len FHN W He id i Dünow — Pr oduk t ions as s is t enzHe len Gebhar t — Reg iehosp i t anz

D a n k eW ir bedanken uns ganz her z l i ch be iMar cus We iss , der massgeb l ich zur En t s t ehung des Pr o jek t es be ige t r agen ha t,A ndr ea Mer can vom T hea t er B ase l f ü r d ie Bema lung der L e inwand,Br uno Z ih lmann , dessen Hände dem L amen t o -Mo t i v Ges t a l t geben.

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vermag ich selbst eiserstarrte Sinne zu entfachen».Im A nsch lus s sch ick t Mus ic a das e r s t e S änger p aar au f d ie Bühne.

2. E X P O S I T I O N D E R PA A R EI l Ma lasp ina, L a Ma lasp ina / Luci mie traditrici S z ene II l Ma lasp ina, L a Ma lasp ina, D iener / Luci mie traditr ici S z ene I I

Gr a f und Gr ä f in begegnen s ich im G ar t en, um e ine Rose zu p f lücken, e r s ing t: «Seid vorsichtig, dort sind Dornen». S ie s t ich t s ich und e r f ä l l t be im A nb l i ck ih r es B lu t es in Ohnmach t. A ls der G r a f w ieder zu s ich komm t, beschw ör en be ide ih r e L iebe. Der e i f e r süch t ige D iener s t eh t ver s t eck t dabe i .

Or f e o, E u r i d i c e, Chor / L’Orfeo 1. A k t Or f eo und Eur id ice bes ingen ih r e gegense i t i ge L iebe. Der H i r t e sow ie der Chor s t immen in das r auschha f t e G lück e in.

Luci mie traditrici I n t e r me z z o I

3 . S C H I C K S A L H A F T E W E N D U N G D E R H A N D L U N GOr f e o, Me s s agger a, Pas t o r e, Chor / L’Orfeo 2 . A k t

Or f eo s ing t über das G lück , das e r dur ch Eur id ice kennenge le r n t ha t. D a über br ing t ihm Mes s agger a d ie Nachr ich t von Eur id ices Tod. O r f eo i s t t i e f bes t ür z t, doch möch t e e r s ich m i t se inem Sch icks a l n ich t ab f inden: «Ich werde durch die Macht meiner Lieder in die tiefsten Abgründe gelangen, und wenn ich das Herz des Königs der Unterwelt bezwungen habe, werde ich dich zum Licht der Sterne führen. Wenn aber ein grausames Schicksal mir dies versagt, werde ich bei dir im Reich der Toten bleiben.»

L a Ma lasp ina, G as t / Luci mie traditrici S z ene I I I Zw is chen e inem G as t im H aus e M a lasp in a und de r G r ä f in k omm t e s unv or her ge s ehen z u e ine r l e i dens ch a f t l i chen B e ge gnung. S ie s ing t: «Ich fühle im Herzen ein Inferno». Be ide ahnen ber e i t s d ie f a t a len K ons e quen z en i h r e s Z us ammen t r e f f ens.

RAHMENHANDLUNGMus ica i s t d ie L e i t e r in e ines Ges angsseminar s f ür angehende Oper ns änger Innen. Im Pr o log ver t e i l t s ie d ie Ro l l en der be iden e inzu -s t ud ie r enden Wer ke, L’Orfeo und Luci mie traditrici, und sch ick t d i e j ungen L eu t e d a r au f h in du r ch e ine A r t mus ik a l i s che In i t i a t i on. Ih r zur Se i t e s t eh t der Coun t er t enor. Das er f ahr ene und konsp i r a t i ve P a ar m an ipu l i e r t den Ve r l au f de r H and lung. Quer du r ch d i e J ahr-hunder t e s ind d i e E l e v Innen den d r am a t i s chen E n t w ick lungen aus ge s e t z t. S i e e r l eb en d as S emin ar im L au f e de s A b ends a l s e ine E r f ahr ung z w is chen L eb en und To d, de r s i e s i ch emo t ion a l n i ch t en t z i ehen k önnen und w er den immer mehr z u M i t ak t eur Innen. W ie es Or f eo dank se ines Ges angs ge l ing t, in d ie Un t er we l t e inzu -t r e t en, e r leben d ie jungen S änger d ie K r a f t der Mus ik , d ie ihnen er mög l ich t, G r enzen zu über schr e i t en. Dabe i ger ä t das B i l d, das s ie an f angs von ih r em anges t r eb t en Ber u f ha t t en, zunehmend ins Wanken und ih r e Ge f üh lswe l t sow ie ih r G lauben an He lden und Wer t e wer den in F r age ges t e l l t. A m Ende ver lassen s ie das Seminar in e iner Mischung aus per sön l i cher A u f lösung und Neuor dnung.

ABLAUF1. P R O L O GS t imme h in t er dem Vor hang / P r o log Luci mie traditrici

Junge S änger Innen f inden s ich zu e inem Ges angs - Seminar e in und w er den von e inem mer k w ür d igen A u f t r i t t über r asch t. «Was ist aus dem schönen Aug geworden, das einst erhellte meine Seele mit seinen Strahlen».

L a Mus ic a / P r o lo g L’OrfeoMus ic a, d ie L e i t e r in des Seminar s, ver t e i l t d ie Ro l l en an d ie j ungen S änger Innen. D abe i umschr e ib t s ie d ie ih r e igene K r a f t: «Ich bin die Musik, die mit lieblichen Tönen dem verwirrten Herzen Ruhe schenkt. Bald zu edlem Zorn, bald zur Liebe

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Fuss nicht diese Abgründe verlassen hat, darf er seinen verlangenden Blick nicht nach ihr wenden, denn durch nur einen einzigen Blick wird sie für immer verloren sein.»Or f e o z e ig t s i ch z un ächs t s i e ge s ge w is s, ge r ä t d ann ab er i n Zw e i f e l , ob E u r i d i c e i hm w i r k l i ch f o l g t. E r w ende t s i ch s ch l i e s s l i ch um, und E u r i d i c e v e r s chw inde t im S ch a t t en. D e r Chor k ommen t ie r t: «Orpheus besiegte die Hölle und wurde dann von seiner Leidenschaft besiegt. Ewigen Ruhm aber verdient nur der, der sich selbst besiegt.»

I l Ma lasp ina, L a Ma lasp ina / Luci mie traditrici S z ene V I I IDer Gr a f beg ib t s ich in das Gemach se iner G a t t in. Nach l angem R ingen und L iebesbek undungen ih r e r se i t s, ger ä t e r i n e inen B lu t r ausch und e r mor de t s ie. D i r ek t nach der Ta t f o lg t se ine Reue «Badet mich in Blut. Lebt wohl, lebt wohl, ich werde auf ewig in Qualen leben.»

F i lm is che s In t e r me z z o«Now I am become de a t h, t he des t r oyer w or lds».

6. L A M E N T OOr f e o, E c o / L’Orfeo 5. A k t

Or f eo t r auer t i n e inem K lageges ang um se inen Ver lus t und se in Sch icks a l : «Und ich werde nun für immer mit euch weinen und mich für immer dem Schmerz und dem Weinen hingeben.» Se in E cho s t imm t e in.

7. E P I L O GDistendi la fronte (U r au f f ühr ung )

– PA U S E –

4. D E R P L A N / D I E V E R B O T E N E T Ü RSp er an z a, O r f e o / L’Orfeo 3. A k t

Or f eo beschw ör t d ie Gö t t in der Ho f f nung, i hn in das Re ich der To t en zu beg le i t en. Sper anz a k ann ihn j edoch nur b is zur P f o r t e b r ingen und e r inner t i hn an das dor t geschr iebene Gese t z , das ih r den E in t r i t t ver b ie t e t: «Lasst al le Hoffnung zurück, die ihr hier eintretet!»

D iener, I l Ma lasp ina / Luci mie traditrici S z ene VGr a f Ma lasp ina e r f ähr t dur ch den D iener vom Ehebr uch se iner F r au und s inn t au f Rache, um se ine Ehr e w ieder her zus t e l l en. E r s ing t: «Ihr zwingt mich, sie umzubringen. [...] Aber ich verliere sie, die mein Leben ist». Der D iener beg le i t e t den Gr a f en zur Tür des Sch la f z immer s se iner Gemah l in.

Luci mie traditrici I n t e r me z z o I I

5 . A U S F Ü H R U N G D E S P L A N S / P O I N T O F N O R E T U R NL’Orfeo 3. A k t

Or f eo beschw ör t d ie Ge is t e r der Un t er w e l t, i hm E in t r i t t zu gew ähr en, dami t e r Eur id ice zur ück ho len k ann.

Luci mie traditrici I n t e r me z z o I I I

P r o s er p ina, P lu t one, Sp i r t o , O r f eo, E u r i d i c e, C o r o / L’Orfeo 4. A k t

Or f eos Qua len und L e iden e r w e ichen P r oser p inas Her z und s ie b i t t e t P lu t one um Gnade. E r e r f ü l l t i h r den Wunsch und s t e l l t e ine Rege l au f: «Gegen den Willen des Schicksals soll Orpheus seine geliebte Euridice wiederfinden; doch bevor sein

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ZU IDEE & KONZEPTD é s i r ée Me is e r & A n ja Wer n icke

Vom Par ad ies ap f e l b is zur moder nen Gen t echn ik : G r enzen und Tabus z iehen uns Menschen mag isch an. W i r t end ie r en sche inbar dazu, d ie Gr enze z w ischen Menschse in und Gö t t l i chke i t e r f o lg r e ich zu ignor ie r en und uns somi t gnaden los zu über schä t zen. D iese f a t a le Ne igung sp inn t s ich a ls b lu t iger F aden dur ch d ie ges am t e Menschhe i t sgesch ich t e und pr äsen t ie r t s ich heu t e unver b lüm t er denn je in Gese l l scha f t und We l t po l i t i k . 2000 Jahr e abend länd ischer Ku l t ur haben n ich t ausger e ich t, um uns d ie F asz ina t ion am Tabubr uch und an ver bo t enen F r üch t en auszu t r e iben. Denn a l l es S t r eben nach Ver nun f t und Ge is t k ann n ich t s mehr ausr ich t en, wenn Tr ieb, en t f esse l t e Emo t iona l i t ä t oder Gr össenwahn beg innen, unser Hande ln zu bes t immen. B l ind vor L iebe, b l ind vor Wu t, vor A ngs t, über gr osser Neug ie r de oder Mach t beg ie r de wer den an f äng l i che He lden am Ende zu Tä t er n. Nach der Ta t komm t d ie Reue, das K lage l i ed, das L amen t o – der Schmer z über den Ver lus t, das Mi t le id m i t den Op f er n, m i t s ich se lbs t.Mi t C laud io Mon t ever d is L’Orfeo und S a l va t or e Sc ia r r inos Luci mie traditrici l i egen z we i Oper ns t o f f e vor, d ie ih r e P r o t agon is t en in e in f a t a les Wechse lbad der Ge f üh le s t ür zen. Ih r j ewe i l i ges Vor haben über s t e ig t im L au f e der Hand lung ih r e emo t iona len K apaz i t ä t en und l äss t s ie am Ende a ls Über lebende ih r er se lbs t f abr i z ie r t en K a t as t r ophe zur ück . D ie Op t ionen, we lche d ie Hand lung doch noch z um Gu t en h ä t t en w enden k önnen, w er den m is s ach t e t und d ie P r o t agon is t en ge langen zum «Po in t o f no Re t ur n». So w ie es f ür A dam und E va ke in Z ur ück mehr gab in den Gar t en E den, so w i r d es auch Or f eo und dem Gr a f en Ma lasp ina f ür immer ver wehr t se in, das Rad der E r e ign isse zur ück zudr ehen. Das P r o jek t «L amen t o» un t er such t in e iner Par a l l e ld r ama t ur g ie in s ieben K ap i t e ln d ie En t s t ehung e iner d r ama t ischen Hand lungssp i r a le anhand z we ier Oper n, we lche in ih r er En t s t ehung f as t 4 00 Jahr e ause inander l i egen. Dur ch d ie ex t r emen Un t er sch iede der mus ik a l i schen

«Badet mich in Blut. Lebt wohl, ich werde auf ewig in Qualen leben.»

I l Ma lasp ina, 8. Szene S a l va t or e Sc ia r r ino: Luci mie traditrici

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«Den Orpheus aber, den Sohn des Oiagros, schickten sie unverrichteter Sache aus der Unterwelt zurück, indem sie nur die Erscheinung der Frau ihm zeigten, um derentwillen er gekommen war, nicht aber sie selbst ihm gaben, weil er ihnen zu weichlich zu sein schien wie ein Spielmann und nicht das Herz zu haben, der Liebe wegen zu sterben wie Alkestis, sondern sich lieber ausgedacht hatte, lebend in die Unterwelt einzugehen.»

P la t on: Das Gastmahl

Spr achen wechse l t das Pub l ik um immer w ieder d ie Per spek t i ve au f das Geschehen, ohne jedoch aus dem Sog der E r e ign isse en t lassen zu wer den. E ingebe t t e t in e ine kons t r u ie r t e Rahmenhand lung wer den d ie e inze lnen Szenen der be iden Oper n zu e inem neuen Ganzen.

«Bald zu edlem Zorn, bald zur Liebe mag ich selbst eiserstarrte Sinne zu entfachen».

Mus ica / P r o log L’Orfeo

«DISTENDI LA FRONTE» FÜR 4 STIMMEN UND INSTRUMENTES a l va t o r e S c ia r r ino, 10. A ugus t 2016

F as t 20 Jahr e nach der Ur au f f ühr ung der Oper Luci mie traditrici habe ich m i t Distendi la fronte e inen neuen Sch luss geschr ieben, der Luci mie m i t Orfeo von Mon t ever d i ver f lech t en so l l und s ich v i e l l e i ch t a l s M adr ig a l b e z e ichnen l i e s s e. Me inen W uns ch, d as E nde neu zu ges t a l t en, habe ich n ie ge leugne t, und d iese Komb ina t ion s ch ien m i r s innv o l l z u s e in, r e i ch an unend l i ch v i e l en h i s t o r i s chen Vor läu f er n. Luci mie ö f f ne t s i ch de r L e e r e: am A n f ang s t eh t e in mer k-w ür d ige r P r o lo g e ine r e ins amen und i n s i ch gek ehr t en S t imme, d i e ab r up t abbr i ch t und a l a r m ie r ende F r agen au f w i r f t. D i e s er B e g inn, de r au f de r Eleg ie v on C l aude L e Jeune b e r uh t, i s t g l e i ch z e i t i g de r S amen e ine r mus ik a l i s chen E n t w ick lung, d i e p a r a l l e l z u den S z enen i n den In t e r me z z i w e i t e r ge f ühr t w i r d. D ie Idee des A bsch iedsges angs s t amm t aus me inem Macbeth. Obwoh l s ich Bese t zung, F or m und Pr opor t ionen deu t l i ch un t er sche iden, s ind e in ige zen t r a le Phr asen er kennbar.

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«Jetzt, während du hinausgehst, verkläre den Blick, entspanne die Stirn. Zu heilig das Unsagbare, verstreu es nicht, reden ist ein Vergehen und Lebende verschliessen den Mund, damit das geschaute Grauen uns nicht mit Blut beflecke sondern ganz dem Gedenken übergeben werde.»

Par aphr as ie r ung S a l va t or e Sc ia r r inos nach Eleusis (1796) von Geor g W i lhe lm F r iedr ich Hege l

D ie S t immen in Distendi la fronte v er e inen und t r ennen s i ch i n ab s o lu t e r Homophon ie. D e r Tex t w ur de n ach e ine r D ich t ung v on He ge l neu ge s chr i eb en, d i e S ä t z e unr e ge lm äs s ig au f d i e P ar t i en v e r t e i l t und m i t a l lm äh l i chen Nu anc ie r ungen und Ve r w and lungen e in z e lne r Wör t e r ge s t a l t e t. D i e an f äng l i chen Ru f e de r F l ö t e t r e t en w ie der i n den H in t e r g r und, w ähr end d ie K l a r i ne t t e g luck er t: d as s ind d ie l e t z t en Sp iege lungen der Elegie von C laude L e Jeune, d ie uns in Luci mie e inge f ühr t haben. E s i s t schön, dass Wer ke unabhäng ig vom A u t or ih r em e igenen Sch icks a l f o lgen: man so l l t e besser n ich t w ieder k äuen, n ich t zu den abge t r e t enen P f aden zur ück kehr en. Wenn e in l ängs t abgesch lossenes Wer k vor m i r e r sch iene, zu m i r spr äche, war um so l l t e i ch leugnen, ihm f r emd zu se in? E s i s t auch schön, s ich dem Unvor her sehbar en anzupassen, den W ind zu schnupper n, ber e i t zum A u f br uch: So s t eh t es je t z t m i t d iesem k ur zen A ben t euer. Luci mie ha t a l l e A r t en von Inszen ie r ung er leb t, wobe i das Wer k manchma l r i sk ie r t e, au f e ine gr aus ame Chr on ik r eduz ie r t zu wer den. Dabe i i s t d ieses Dr ama n ich t nur das Sche i t er n e iner Bez iehung, v ie lmehr: es i s t e ine gehe imn isvo l l e L iebes - F a l l e ohne A uswege, e r leb t von v ie r Per sonen, j ede aus e iner ander en Per spek t i ve (Ehemann, Ehe f r au, Gas t, D iener). Jede Tr agöd ie s t e l l t d ie E r e ign isse dar, we lche d ie mensch l iche E x is t enz zer r e issen. D ie Gese l l scha f t b r auch t s ie, um den r uh ig f l i essenden L ebens a l l t ag besser zu ver s t ehen. Der neue Sch luss – ke in z w ingender, aber e in no t wend iger – l äd t a lso dazu e in, A bs t and zu nehmen und a l l es neu zu e r wägen. W i r haben d ie jen ige Z one des Ge is t es be t r e t en, wo s ich ex t r eme Impu lse en t f esse ln, wo s ich Ver nun f t und Wahns inn ver mischen. W i r dür f en aber n ich t (s) ver gessen, und w i r können n ich t b lu t ver schmier t he imkehr en; deswegen geh t es n ich t dar um, e inen Z us a t z anzuhängen, sonder n dar um, e inen we i t er en w ieder ha l l enden Raum zu scha f f en – f ür das Pub l ik um, f ür j eden von uns.

Üb er s e t z ung: M ar t in a P ap i r o

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E in Wer k k ann g le ichze i t ig sehr moder n und sehr a l t se in. Wenn S ie es neu en t decken, w i r d es moder n.

Hab en S ie de s w e gen Ih r E inv er s t ändn is z u dem Pr o jek t «L amen t o» ge geb en, das j a A l t e und Neue Mus ik v e r b inde t?

Ja. A l l es, was ausser ha lb von Rou t inen en t s t eh t, se t z t v ie l Ener g ie f r e i . Ber e i t s bek ann t e D inge wer den in Schema t a gepr ess t und ver l i e r en ih r e L ebend igke i t. Wenn w i r me inen, e t was mi t S icher he i t zu kennen, i s t es n ich t mehr Te i l e ines W issens, sonder n A usdr uck unser er Ignor anz. A ls i ch von d iesem Pr o jek t gehör t habe, dach t e ich a ls e r s t es an e ine Ö f f nung und e ine Begegnung. Das i s t w ich t ig. A ber es i s t auch e ine a l t e Tr ad i t ion, wenn w i r an Moz ar t denken, der se ine e igenen Wer ke z i t i e r t ha t. Oder auch an Mon t ever d i . E s g i l t a ls s icher, dass das F ina le von L’ incoronanzione di Poppea von C ava l l i s t amm t. M i r ha t auch der Ti t e l ge f a l l en. E in L amen t o is t e t was g le ichze i t ig Z u - und A bnehmendes. E s i s t auch e ine E igenscha f t des Ges angs und der mensch l ichen S t imme. F ür m ich i s t e in L amen t o e in f a l l ender K lang. A uch in me inem S t i l der Vok a l -Kompos i t ion kommen häu f ig f a l l ende K länge vor. L e t z t end l i ch f ä l l t a l l es. Das i s t d ie Gr av i t a t ion. R i lke, der f ür unser e heu t ige S ich t au f Or f eo sehr w ich t ig i s t, ha t ges ag t, dass a l l es f ä l l t. A lso i s t a l l es e in L amen t o. A ber das is t n ich t p r ob lema t isch. Denn w i r müssen uns mi t den nega t i ven Se i t en des L ebens ause inander se t zen. Wenn das L eben nur aus Ver gnügen bes t ünde, w ür den w i r Op f er unser er se lbs t wer den und könn t en uns dem L eben n ich t s t e l l en.

Und w as denken S ie üb er d i e Op er L’Orfeo?I ch mag das Wer k wen iger. A ber i ch ver s t ehe das In t er esse dar an. In der M y t ho log ie mar k ie r t d ie F igur Or pheus d ie Gebur t ss t unde der Mus ik . I ch se lbs t in t er ess ie r e m ich auch sehr f ür d ieses T hema. V ie l l e ich t me ide ich es auch desha lb? Ich b in gespann t, nach B ase l zu kommen.

«OHNE WURZELN K ANN MAN NICHT LEBEN»I n t e r v ie w m i t S a l va t o r e S c ia r r ino von A n ja Wer n icke

Her r S c ia r r ino, S i e hab en in e inem In t e r v ie w ge s ag t, das s S ie t äg l i ch I h r e mus ik a l i s chen I do le v e r sp e is en, um s ie z u z e r s t ö r en und s i ch dav on z u e r nähr en.

Ja, das i s t e in Mechan ismus der Ku l t ur. A uch Goe t he i s t so vor gegangen, a ls e r den F aus t-M y t hos ver ar be i t e t ha t oder O v id, der s ich noch v ie l ä l t e r er M y t hen bed ien t ha t. Be ide haben s ich bes t ehende M y t hen e inver le ib t und d iese neu ver ar be i t e t. D iese Vor gehenswe ise i s t a lso ke ine E r f indung von mi r. A ber v ie l l e ich t habe ich da f ür e in s t är ker es Bew uss t se in, we i l i ch n ich t z w ischen a l t e r und moder ner Ku l t ur un t er sche ide. Unser e Wur ze ln b i l den unser e Iden t i t ä t und Nahr ung; s ie zu k appen, wär e der Tod der Menschhe i t, der Ku l t ur se lbs t. Denn ohne Wur ze ln k ann man n ich t l eben.

Und gehör t Mon t e v er d i z u d i e s en I do len? I s t e r e in Te i l I h r e r Nahr ung?

E r war e in Te i l , a ls i ch sehr jung war. Se ine Mus ik war e ine ech t e En t deck ung f ür m ich. Im Haus me iner F ami l i e gab es e ine Scha l lp l a t t e von L’ incoronanzione di Poppea, d ie sehr w ich t ig f ür m ich war. I ch habe das Wer k genau s t ud ie r t und im L au f e der Jahr zehn t e noch v ie l mehr dar in en t deck t, denn d ie h is t or ische A u f f ühr ungspr a x is ha t s ich se i t dem enor m en t w icke l t. Spä t er habe ich dann Gesua ldo en t deck t. D iese Kompon is t en t r e t en per iod isch immer ma l w ieder in me in L eben. Ich f inde es w ich t ig, s ich an ih r en Wer ken zu nähr en, aber es i s t auch w ich t ig s ie immer w ieder neu zu lesen und Neues dar in zu en t decken. Das i s t auch e in Mechan ismus der Ku l t ur. Wenn man e in Wer k zum er s t en Ma l hör t, hör t man e t was ander es, a ls be im z we i t en und dr i t t en Hör en, we i l s ich d ie e igene Per spek t i ve geänder t ha t. Desha lb f inde ich, dass moder n und a l t e igen t l i ch das G le iche i s t.

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mi t d iesen Kon t r as t en. Doch le t z t l i ch i s t es n ich t mög l ich, nur dem e inen oder dem ander en anzugehör en. Und d ie Kon t r as t e e r geben s ich v ie lmehr in der Wahr nehmung und s ind in e inem s t änd igen Wande l .

Wenn man m i t d i e s em G e danken Luci und L’Orfeo b e t r ach t e t, könn t e man auch s agen, b e ide Op er n s ind s i ch ähn l i ch, w e i l b e ide s ehr düs t e r s ind. W ie s e t z en S ie denn d ie Düs t e r he i t i n Luci e in?

Luci i s t w ie e in T hr i l l e r, könn t e man s agen. E in S t ück mi t hoher In t ens i t ä t und schr i t t we isen En t hü l lungen. E in K a t z- und -Maus -Sp ie l . Das i s t k la r f ü r das Pub l ik um, aber n ich t f ür d ie F igur en. Oder v ie l l e ich t i s t es auch e ine Ha l t ung der F igur en, zum Te i l sehr au f f ä l l i ge S igna le zu ignor ie r en. Das pass ie r t j a per manen t in unser em L eben. A ber Or f eo i s t auch e ine düs t er e F igur. E r über t r i t t d ie Gr enzen z w ischen Tag und Nach t, z w ischen L eben und Tod. Und er mach t dazu noch e inen Ver t r ag, den er b r ich t. E in ch ines ischer D ich t er ha t ges ag t: in der Nach t k ann man sehen. Das he iss t, man k ann d ie Nach t n ich t nur m i t Düs t er he i t ver b inden. Im Gegen t e i l . I ch denke, dass a l l e D inge le t z t l i ch m i t e inander ver bunden s ind. A ber es häng t von unser er K apaz i t ä t ab, d iese Ver b indungen zu lesen. Gegens ä t ze zu ver e inen, i s t ke in Par adox , sonder n sehr mensch l ich und r ea l . Und Rea l i t ä t ex is t ie r t sow ieso n ich t. Denn es i s t immer unser e Wahr nehmung, d ie uns d ie F äh igke i t ver le ih t, d ie We l t um uns her um zu er scha f f en. I ch denke n ich t, dass es e ine abso lu t e Wahr he i t g ib t, sonder n led ig -l i ch Per spek t i ven. S ich e iner S ache s icher zu se in f ühr t n ie zu e t was Gu t em, sonder n d ien t nur der L eg i t im ier ung.

I h r e G e danken b e z iehen s i ch s t a r k au f un i v e r s e l l e und g r und -l e gende T hemen der mens ch l i chen E x is t en z . I s t e s I hnen w ich t i g , das s Ih r e Wer ke auch e ine un i v e r s e l l e D imens ion hab en, sp e z ie l l Luci ? K önn t e man d ie s e s S t ück auch a l s e ine Par ab e l l e s en?

Ja und ne in. E igen t l i ch g ib t es e inen sehr r ea len Z ugr i f f au f d ie mensch l iche Psyche in d iesem S t ück . Or f eo i s t dagegen eher e ine k lass ische F igur m i t e iner r he t or ischen A ur a. L’Orfeo i s t t a t s äch l i ch

Luci mie traditrici i s t auch in de r A l t en Mus ik v e r w ur z e l t. E s b as ie r t au f e inem Wer k v on C laude L e Jeune, das i n mehr e r en Var i a t i onen in de r Op er w ieder kehr t. War um hab en S ie d i e s e s S t ück aus ge w äh l t?

A n f angs wo l l t e i ch m ich au f Gesua ldo bez iehen, da auch d ie Oper von ihm hande ln so l l t e. A ber dann er sch ien d ie Gesua ldo - Oper von A l f r ed Schn i t t ke und ich habe me in T hema geänder t. M i t L e Jeune ha t es sehr gu t f unk t ion ie r t. Se ine Mus ik i s t in ih r er Sens ib i l i t ä t sehr moder n. M i t e inem Ma l habe ich v ie r S t ücke über das T hema von L e Jeune geschr ieben. Das er s t e komm t dem Or ig ina l sehr nahe, dann g ib t es e ine e r s t e Var ia t ion, e ine z we i t e noch s t är ker e Var ia t ion und sch l iess l i ch e ine A u f lösung. B a ld habe ich bemer k t, dass d ie e r s t e Ver s ion w ie e ine Ho f-Mus ik w i r k t und s ie an den A n f ang des Dr amas ges t e l l t. Doch dann habe ich d iesen A n f ang w ieder geänder t, we i l i ch d ie In t u i t ion ha t t e, d ie S t imme h in t er dem Vor hang an den A n f ang zu se t zen, d ie p lö t z l i ch und aus n ich t nachvo l l z iehbar en Gr ünden un t er br ochen w i r d. D ie Idee war, e ine par a l l e le Gesch ich t e zu der d r ama t ischen Z usp i t zung au f der Bühne zu haben. Und d iese Gesch ich t e so l l t e r e in mus ik a l i sch se in. D iese Idee der In t er mez z i i s t schon sehr a l t und w ur de in t ens i v in der A n t ike p r ak t i z ie r t. Heu t e f inde t man s ie v ie l l e ich t wen iger. A ber i ch begr e i f e m ich weder a ls moder n noch a ls t r ad i t ione l l .

I h r e mus ik a l i s che Spr ache in Luci s t eh t t r o t z dem in e inem s t ar ken K on t r as t z u L’Orfeo. Luci i s t l e i s e, v o l l e r dunk le r A ndeu t ungen. Im Orfeo dage gen w i r d j e de s E r e ign is mus ik a l i s ch genau b e s chr i eb en, aus ge dr ück t und kommen t ie r t. Was denken S ie üb er d i e s en K on t r as t?

Z unächs t s t imme ich zu, j a , es i s t e in Kon t r as t. A ber es i s t auch e ine Komp lemen t ar i t ä t, e ine In t egr a t ion. Das i s t e ines der g r ossen T hemen unser er Z e i t. Wenn es ke ine In t egr a t ion g ib t, g ib t es auch ke ine Z i v i l i s a t ion. Z i v i l i s a t ion bedeu t e t, un t er sch ied l i che Qua l i t ä t en zu in t egr ie r en, w ie S t e in und G las, Tag und Nach t. W i r l eben von und

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D ie Emo t iona l i t ä t w i r d b e i I hnen dur ch d ie sp e z ie l l e G e s angs t echn ik e r z eug t, d i e f ü r I h r e Mus ik s ehr char ak t e r i s t i s ch i s t. W ie hab en S ie d i e s e Techn ik en t w icke l t?

S ie i s t Schr i t t f ü r Schr i t t gewachsen. A ls i ch e t wa zehn Jahr e kompon ier t ha t t e, w ur de mi r bew uss t, dass me in kompos i t or ischer Umgang mi t Ins t r umen t en sehr char ak t er is t isch f ür m ich gewor den war. I ch konn t e das Wesen von Ins t r umen t en ans L ich t b r ingen und ihnen e ine neue Iden t i t ä t ver le ihen. A ber in Bezug au f S t immen habe ich n ich t kohär en t gear be i t e t. A lso muss t e ich e in S ys t em f inden um d iese doppe l t e K r a f t von Spr ache und Mus ik , d ie im Ges ang an -ge leg t i s t, zu be t onen. Was ich nun t ue i s t, d ie Bewegungen der S t immen mi t der Bedeu t ung der Wör t er zu ver k nüp f en. Ebenso lege ich d ie A bs t ände z we ier S t immen in e inem Gespr äch sor g f ä l t ig f es t. Wenn d ie S ä t ze ze i t l i ch s t ar k ver se t z t au f t auchen, k ann der A bs t and e t was über d ie Psycho log ie der F igur en auss agen. Wenn s ie e in f ach h in t er e inander au f t auchen w ür den, g inge d ieser A spek t ver lo r en. D ie Spannung l äss t d ie un t er sch ied l i chen psycho log ischen F ace t t en au f sche inen. Manchma l en t s t eh t der E indr uck , es w ür de ke ine A n t wor t mehr f o lgen und man f ä l l t quas i ins L eer e. Und dann komm t doch noch e ine ver spä t e t e A n t wor t. Das i s t e ine Dr ama t is ie r ungs -Techn ik , d ie f ür me in T hea t er und me ine Mus ik sehr char ak t er is t isch i s t. V ie le Menschen haben den E indr uck , dass d ie Ges angspar t ien in me inen Oper n gespr ochen s ind, auch wenn das n ich t der F a l l i s t – ausser in me inem Lohengrin. Dur ch d ie schne l le S i lben t r ennung au f e inem G l i ss ando w i r d e ine mik r o t ona le At mosphär e e r zeug t, d ie t y p isch f ür das Spr echen is t. Wenn man d ie mensch l iche Spr echs t imme ana l ys ie r t, s t e l l t man f es t, dass das K langspek t r um sehr ins t ab i l und un t emper ie r t i s t. Das i s t das Gegen t e i l des k lass ischen Ges angs, der sehr s t ab i l i s t.

d ie Rena iss ance des Me lodr amas, auch wenn w i r schon im B ar ock s ind. A ber i ch f inde, es i s t noch ke in bar ockes T hea t er w ie zum Be isp ie l Poppea. L’Orfeo i s t e in f acher ges t r ick t. A ber t r o t zdem s ind d ie Scha t t ie r ungen d i f f e r enz ie r t und f ace t t enr e ich. E s i s t e ine sehr a l t e, my t ho log ische Gesch ich t e, aber auch e ine Re ise der psycho log ischen See le. Das Ver hä l t n is z w ischen Mann und F r au i s t in be iden Oper n sehr ver sch ieden. In Luci geh t es um den a l l t äg l i chen Umgang in der Ver t r au t he i t, auch wenn d ie D ia loge sehr l e idenscha f t l i ch e r sche inen und es so lche i l l usor ischen A usnahmemomen t e w ie d ie L iebe au f den er s t en B l i ck g ib t, d ie das t äg l i che L eben vö l l i g umk r empe ln k ann. Tr o t zdem s ind es a l l t äg l i che D ia loge, d ie s ich im Spannungs f e ld von In t im i t ä t und D is t anz bewegen. Jede F igur i s t au f ih r e A r t sehr e ins am.

D ie s e B e z iehungen w er den dur ch d ie Mus ik m i t s t a r ken Emo t ionen e r z äh l t. W ie w ich t i g i s t e s I hnen, Emo t ionen z u w e cken?

Das is t f ü r m ich der Ker n der Mus ik . D ie äs t he t ische K r i t ik ver such t immer, d ie psycho log ische und emo t iona le Se i t e zu k appen. A ber i ch f inde, das i s t der e r t r agr e ichs t e Te i l . Denn da geh t es um e ine unmi t t e lbar e Kommunik a t ion, d ie n ich t r a t iona l i s t. D ieses T hema is t in der ze i t genöss ischen Kuns t n ich t ger n gesehen, es w i r d gemieden. Ich f inde jedoch, man so l l t e d ie Emo t ion ze igen und s ie n ich t un t er dr ücken. W ie k ann man a lso Emo t ionen wecken? F r üher dach t e man, das se i e ine Sünde. Und d iese Vor s t e l lung f inde ich schr eck l i ch. A uch we i l es un t er der Ober f l äche noch v ie l mehr g ib t: den in t ims t en und mensch l ichs t en A spek t unser es Dase ins. D ie Psycho log ie i s t da sehr w ich t ig, denn es geh t n ich t nur um Emo t iona l i t ä t, sonder n auch um I r r a t iona l i t ä t. Emo t ionen en t s t ehen n ich t r a t iona l . E s i s t s icher schw ier ig über D inge zu r eden, d ie sehr e in f ach und a l l geme in se lbs t ver s t änd l i ch s ind. Das e inz ige, was ich a ls Kompon is t über Emo t ionen s agen k ann is t, dass ich in d ieses F e ld vor dr ingen möch t e.

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VITAE

C l a u d i o M o n t e v e r d i (1567–16 4 3) – K o m p o n i s tG e b o r e n a l s K i n d d e s A p o t h e k e r s u n d A r z t e s B a l d a s s a r e M o n t e v e r d i w u c h s C l a u d i o M o n t e v e r d i m i t m e h r e r e n G e s c h w i s t e r n i n e i n e r w o h l - s i t u i e r t e n U m g e b u n g a u f. A l s S c h ü l e r d e s s p ä t e r e n C r e m o n e s e r D o m k a p e l l m e i s t e r s M. A . I n g e g n e r i e r h i e l t e r e i n e s o r g f ä l t i g e A u s b i l d u n g , z u d e r G e s a n g u n d I n s t r u m e n t e n s p i e l e b e n s o g e h ö r t e n w i e K o m p o n i e r e n . S e i n e B e g a b u n g a l s K o m p o n i s t w u r d e f r ü h e r k a n n t u n d g e z i e l t g e f ö r d e r t. D i e e r s t e A n s t e l l u n g e r h i e l t e r a l s V i o l a s p i e l e r u m 15 9 0 o d e r 15 91 a m H o f d e r G o n z a g a i n M a n t u a . I n d e n 2 2 J a h r e n , d i e e r h i e r v e r b r a c h t e , s t i e g e r l a n g s a m i n d e r H i e r a r c h i e b i s z u m H o f k a p e l l m e i s t e r a u f. Z u s e i n e n A u f g a b e n g e h ö r t e d i e A u f s i c h t ü b e r d i e g e s a m t e K i r c h e n - u n d K a m m e r m u s i k b e i H o f e , d i e m u s i k a l i s c h e A u s g e s t a l t u n g v o n Tu r n i e r s p i e -l e n , B a l l e t t e n , S c h a u s p i e l e n o d e r K o n z e r t e n s o w i e d a s e i g e n e M u s i z i e r e n . 15 9 9 h e i r a t e t e e r d i e S ä n g e r i n C l a u d i a C a t t a n e o, To c h t e r e i n e s V i o l a s p i e l e r s . 16 01 w u r d e d e r S o h n F r a n c e s c o g e b o r e n , 16 0 3 d i e To c h t e r L e o n o r a , d i e n u r k u r z e Z e i t l e b t e , u n d 16 0 4 d e r S o h n M a s s i m i l i a n o . I n d i e s e l b e Z e i t f ä l l t d i e p u b l i z i s t i s c h e K o n t r o v e r s e m i t d e m B o l o g n e s e r G e l e h r t e n G . M. A r t u s i , d e r M o n t e v e r d i i n v e r s c h i e d e n e n S c h r i f t e n w e g e n v e r m e i n t l i c h f e h l e r h a f t e r D i s s o n a n z b e h a n d l u n g a n g r i f f. M o n t e v e r d i r e a g i e r t e m i t d e r V e r ö f f e n t l i c h u n g s e i n e s f ü n f t e n M a d r i g a l b u c h e s , i n d e s s e n V o r w o r t e r d e n B e g r i f f d e r « S e c o n d a p r a t i c a » p r ä g t e . I n p r o -g r a m m a t i s c h e r A b s i c h t s t e l l t e e r d a s k r i t i s i e r t e M a d r i g a l Cruda Amarilli a n d e n B e g i n n d e r V e r ö f f e n t l i c h u n g. I m A u f t r a g d e s T h r o n f o l g e r s F r a n c e s c o G o n z a g a k o m p o n i e r t e M o n t e v e r d i s e i n e e r s t e O p e r L’Orfeo, d i e a m 24. F e b r u a r 16 07, w ä h r e n d d e s K a r n e v a l s , v o r d e n M i t g l i e d e r n d e r A c c a d e m i a d e g l i I n v a g h i t i i m h e r z o g l i c h e n P a l a s t u n d e i n w e i t e r e s M a l i n A n w e s e n h e i t d e s H o f e s a u f g e f ü h r t w u r d e. B e r ü h m t h e i t e r l a n g t e e r a b e r v o r a l l e m m i t d e r K o m -p o s i t i o n s e i n e r z w e i t e n O p e r L’Arianna, d i e 16 0 8 w ä h r e n d d e r H o c h -z e i t s f e i e r l i c h k e i t e n f ü r F r a n c e s c o G o n z a g a m i t M a r g h e r i t a v o n S a v o y e n a u f g e f ü h r t w u r d e. K u r z n a c h d e m To d v o n V i n c e n z o I . i m J a h r 1612 w u r d e M o n t e v e r d i a u f g r u n d v o n S p a r m a s s n a h m e n e n t l a s s e n. E i n J a h r s p ä t e r t r a t e r e i n e d e r e h r e n v o l l s t e n S t e l l e n a n , d i e e s i n I t a l i e n g a b : e r w u r d e D o m k a p e l l m e i s t e r v o n S a n k t M a r k u s i n V e n e d i g u n d b l i e b e s b i s z u s e i n e m To d e 16 4 3.

D er G e s ang w i r k t a l s o s ehr na t ür l i ch, ob w oh l i n Wahr he i t dah in t e r e ine kons t r u ie r t e und komp lexe K omp o s i t i ons t e chn ik s t eh t?

Ja, es geh t immer um Wahr nehmung, n ich t um Rea l i t ä t. A u f der Bühne g ib t es ke ine Rea l i t ä t. D ie Kuns t scha f f t e t was, das s t är ker se in k ann, a ls d ie Rea l i t ä t: e inen men t a len Raum.

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u n d d e m p r e s t i g e t r ä c h t i g e n F e l t r i n e l l i I n t e r n a t i o n a l Aw a r d ( 2 0 0 3). E r i s t G e w i n n e r d e s M u s i k p r e i s e s S a l z b u r g ( 2 0 0 6). Z u d e m w u r d e e r 2 014 v o m Te a t r o L a F e n i c e u n d 2 016 v o n d e r B i e n n a l e V e n e d i g f ü r s e i n L e b e n s w e r k a u s g e z e i c h n e t. A m 14. N o v e m b e r 2 017 h a t s e i n e n e u e O p e r Ti vedo, ti sento, mi perdo a n d e r M a i l ä n d e r S c a l a P r e m i e r e .

G i o r g i o P a r o n u z z i – M u s i k a l i s c h e L e i t u n g M o n t e v e r d iG i o r g i o P a r o n u z z i s e t z t e n a c h A b s c h l u s s d e s S t u d i u m s v o n K l a v i e r, C e m b a l o u n d K o m p o s i t i o n s o w i e d e m S t u d i u m d e r P h i l o s o p h i e s e i n e A u s -b i l d u n g a u f d e m G e b i e t d e r b a r o c k e n A u f f ü h r u n g s p r a x i s a n d e r S c h o l a C a n t o r u m B a s i l i e n s i s f o r t. S e i n e V i e l s e i t i g k e i t a l s K a m m e r m u s i k e r, m u s i k a l i s c h e r L e i t e r u n d S o l i s t z e i g t s i c h i n d e r Z u s a m m e n a r b e i t m i t E n s e mb l e s un d O r c h e s t e r n w i e F r e i b u r g e r B a r o c k o r c h e s t e r, C o n c e r t o K ö l n , O r c h e s t r a d e l l a R a d i o t e l e v i s i o n e S v i z z e r a I t a l i a n a , A . S t r a d e l l a C o n s o r t, E n s e mb l e L ab i r i n t o, O r c h e s t r a S in f o n i c a N a z i o n a l e d e l l a R A I o d e r S y m p h o n i e o r c h e s t e r d e s O R F W i e n . N e b e n d e r I n s t r u m e n t a l m u s i k d e s B a r o c k b e g e i s t e r t s i c h P a r o n u z z i v o r a l l e m f ü r d a s O p e r n r e p e r t o i r e . Z e i t w e i s e t ä t i g an O p e r nh äu s e r n i n F an o, C a g l i a r i , P a l e r m o o d e r L au s ann e a r b e i t e t e r a l s C e m b a l i s t u n d M u s i k a l i s c h e r A s s i s t e n t s e i t m e h r e r e n J a h r e n m i t R e n é J a c o b s z u s a m m e n. S o i s t e r i n B r ü s s e l , P a r i s , B e r l i n u n d W i e n u n t e r a n d e r e m b e t e i l i g t a n g r o s s e n P r o d u k t i o n e n v o n M o n t e v e r d i b i s M o z a r t. 2 0 0 6 h a t e r a m T h e a t e r B a s e l s c h o n e i n m a l m i t J ü r g H e n n e b e r g e r i n e i n e m P r o j e k t z u s a m m e n g e a r b e i t e t, d a s A l t e u n d N e u e M u s i k v e r b i n d e t: U n s i c h t b a r L a n d v o n H e l m u t O e h r i n g , m i t M u s i k v o n H e n r y P u r c e l l . N a c h v i e r J a h r e n a l s M u s i k a l i s c h e r L e i t e r d e r B a r o c k-o p e r n k l a s s e d e r S c h o l a C a n t o r u m B a s i l i e n s i s F H N W u n t e r r i c h t e t e r s e i t 2 0 0 2 a n d e r s e l b e n H o c h s c h u l e z u s ä t z l i c h C e m b a l o u n d G e n e r a l b a s s .

J ü r g H e n n e b e r g e r – M u s i k a l i s c h e L e i t u n g S c i a r r i n oD e r D i r i g e n t u n d P i a n i s t J ü r g H e n n e b e r g e r, g e b o r e n 19 57 i n L u z e r n , s t u d i e r t e i n B a s e l b e i J ü r g W y t t e n b a c h u n d a n d e r H a m b u r g e r H o c h s c h u l e f ü r M u s i k u n d D a r s t e l l e n d e K u n s t b e i K l a u s p e t e r S e i b e l u n d C h r i s t o p h v o n D o h n à n y i . A l s S p e z i a l i s t f ü r N e u e M u s i k g r ü n d e t e e r 19 9 8 d a s E n s e m b l e P h o e n i x B a s e l . E r l e i t e t e z a h l r e i c h e O p e r n p r o d u k t i o n e n, m e h r h e i t l i c h d e s z e i t -g e n ö s s i s c h e n R e p e r t o i r e s . H e r v o r z u h e b e n s i n d Aus Deutschland v o n M a u r i c i o K a g e l , Satyricon v o n B r u n o M a d e r n a s o w i e The Unanswered

E r s t g e g e n E n d e s e i n e s L e b e n s k o m p o n i e r t e e r e r n e u t m e h r e r e O p e r n , v o n d e n e n n u r Il Ritorno d’Ulisse u n d L’Incoronazione di Poppea e r h a l t e n s i n d . N a c h e i n e r l e t z t e n R e i s e n a c h C r e m o n a u n d M a n t u a i m J a h r 16 4 3 s t a r b e r g e s c h w ä c h t d u r c h d i e R e i s e s t r a p a z e n n a c h s e i n e r R ü c k k e h r i n V e n e d i g .

S a l v a t o r e S c i a r r i n o (*19 47) – K o m p o n i s t S a l v a t o r e S c i a r r i n o i s t e i n e r d e r V o r r e i t e r i t a l i e n i s c h e r z e i t g e n ö s s i s c h e r M u s i k u n d g e h ö r t z u d e n b e k a n n t e s t e n K o m p o n i s t e n d e r G e g e n w a r t. M i t 12 J a h r e n b e g a n n e r a l s A u t o d i d a k t z u k o m p o n i e r e n u n d e n t w i c k e l t e a b 19 6 6 s e i n e n p e r s ö n l i c h e n S t i l , d e r d u r c h e i n e n e u e Q u a l i t ä t d e s H ö r e n s u n d d e r E m o t i o n a l i t ä t g e p r ä g t i s t. N a c h ü b e r 5 0 J a h r e n i s t s e i n W e r k v e r z e i c h n i s i m m e r n o c h i n e i n e r ü b e r r a s c h e n d k r e a t i v e n E n t w i c k-l u n g . D e r s i z i l i a n i s c h e K o m p o n i s t l e b t e l a n g e i n R o m u n d i n M a i l a n d , s e i t 19 8 3 l e b t e r i n C i t t à d i C a s t e l l o i n U m b r i e n . A u f t r a g s w e r k e s c h r i e b e r f ü r: Te a t r o a l l a S c a l a , R A I , Te a t r o d e l M a g g i o M u s i c a l e F i o r e n t i n o , B i e n n a l e d i V e n e z i a , Te a t r o L a F e n i c e d i V e n e z i a , F o n d a z i o n e A r e n a d i V e r o n a , O p e r S t u t t g a r t, L a M o n n a i e i n B r ü s s e l , O p e r F r a n k f u r t, A m s t e r d a m C o n c e r t g e b o u w s o w i e f ü r f o l g e n d e F e s t i v a l s : S c h w e t z i n g e r F e s t s p i e l e , S a l z b u r g e r F e s t s p i e l e , D o n a u -e s c h i n g e r M u s i k t a g e, Ta g e f ü r N e u e K a m m e r m u s i k W i t t e n , L i n c o l n C e n t e r F e s t i v a l N e w Yo r k , W i e n M o d e r n , W i e n e r F e s t w o c h e n, B e r l i n e r F e s t s p i e l e , H o l l a n d F e s t i v a l , F e s t i v a l d ’A u t o m n e P a r i s , U l t i m a O s l o . V o n 19 6 9 b i s 2 0 0 4 p u b l i z i e r t e e r b e i R i c o r d i . S e i t 2 0 0 5 h a t d e r V e r l a g R a i Tr a d e d i e e x k l u s i v e n R e c h t e a n S c i a r r i n o s W e r k e n. S e i n e D i s k o g r a f i e u m f a s s t m e h r a l s 10 0 o f t m a l s m i t P r e i s e n a u s g e z e i c h n e t e C D s. S c i a r r i n o h a t n i c h t n u r d i e m e i s t e n s e i n e r O p e r n - L i b r e t t i s e l b s t g e -s c h r i e b e n, s o n d e r n i s t a u c h A u t o r v o n A r t i k e l n , E s s a y s u n d a n d e r e n Te x t- f o r m e n. B e s o n d e r s h e r v o r z u h e b e n i s t s e i n i n t e r d i s z i p l i n ä r e s B u c h z u r m u s i k a l i s c h e n F o r m Le figure della musica, da Beethoven a oggi, d a s 19 9 8 b e i R i c o r d i e r s c h i e n e n i s t. S c i a r r i n o u n t e r r i c h t e t e a n d e n M u s i k h o c h s c h u l e n i n M a i l a n d (1974 –8 3), P e r u g i a (19 8 3 – 87) u n d F l o r e n z (19 87–9 6) s o w i e b e i v e r s c h i e d e n e n M e i s t e r k u r s e n, v o n d e n e n e i n e r 1979 b i s 2 0 0 0 i n C i t t à d i C a s t e l l o s t a t t. V o n 1978 b i s 19 8 0 w a r e r k ü n s t l e r i s c h e r L e i t e r d e s Te a t r o C o m u n a l e d i B o l o g n a . S c i a r r i n o w u r d e m i t z a h l r e i c h e n P r e i s e n a u s g e z e i c h n e t, d a r u n t e r d e m K o m p o s i t i o n s p r e i s d e r F o n d a t i o n P r i n c e P i e r r e d e M o n a c o ( 2 0 0 3)

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d e m M a d r i g a l s p i e l Der Unfall v o n J ü r g W y t t e n b a c h u n d M a n i M a t t e r ( L i b r e t t o) . Z u r S a i s o n e r ö f f n u n g 2 015 r e a l i s i e r t e G a r e d u N o r d i n K o p r o -d u k t i o n m i t d e r H o c h s c h u l e f ü r M u s i k F H N W u n d i m R a h m e n d e s g r o s s e n K r e n e k- S c h w e r p u n k t e s In ewigen Warteräumen d a s M u s i k t h e a t e r-p r o j e k t Mad Couples, b e i d e m D é s i r é e M e i s e r e b e n f a l l s f ü r K o n z e p t u n d R e g i e v e r a n t w o r t l i c h w a r.

C a r o l i n e G r o b b e n – B ü h n e u n d K o s t ü m eC a r o l i n e G r o b b e n w a r n a c h i h r e r A u s b i l d u n g z u r B ü h n e n b i l d n e r i n z u n ä c h s t A s s i s t e n t i n a m T h e a t e r B a s e l , a m S c h a u s p i e l h a u s H a m b u r g u n d b e i d e n S a l z b u r g e r F e s t s p i e l e n (u .a . b e i A n n a V i e b r o c k , N i g e l L o w e r y, u n t e r d e r R e g i e v o n u .a . C h r i s t o p h M a r t h a l e r, A n d r e a s H o m o k i , Ti m H o p k i n s , J o s s i W i e l e r, K a t h a r i n a T h a l b a c h, A n d r e a s K r i e g e n b u r g ) . A b 19 9 9 r e a l i s i e r t e s i e e i g e n e A r b e i t e n a m T h e a t e r B a s e l u n d i n f r e i e n P r o d u k t i o n e n i m R a u m B a s e l , u .a . g a r e d e s e n f a n t s , K a s e r n e B a s e l , R o x y B i r s f e l d e n; s e i t 2 014 is t s ie auch a ls Kos t ümbi ldner in t ä t ig: Die Zauberf löte (Or ches t er L au f e n t a l -T h i e r s t e i n ) , Mad Couples (G a r e d u N o r d , R e g i e : D é s i r é e M e i s e r ) .

U l r i k e H o f b a u e r – S o p r a nU l r i k e H o f b a u e r s t u d i e r t e G e s a n g u n d G e s a n g s p ä d a g o g i k a n d e n H o c h -s c h u l e n W ü r z b u r g u n d S a l z b u r g u n d a n d e r S c h o l a C a n t o r u m B a s i l i e n s i s . Z u i h r e n m a s s g e b l i c h e n L e h r e r I n n e n z ä h l e n S a b i n e S c h ü t z , E v e l y n Tu b b u n d A n t h o n y R o o l e y. D i e i n O b e r b a y e r n g e b o r e n e S ä n g e r i n i s t h e u t e i n d e r N ä h e v o n B a s e l a n s ä s s i g u n d m u s i z i e r t e a l s S o l i s t i n z u s a m m e n m i t H o w a r d A r m a n, A n d r e w P a r r o t t, P h i l i p p e H e r r e w e g h e, A n d r e a M a r c o n, G u s t a v L e o n h a r d t, H a n s - C h r i s t o p h R a d e m a n n, R u d o l f L u t z u n d J ö r g -A n d r e a s B ö t t i c h e r. S i e s a n g u n t e r a n d e r e m a n d e n T h e a t e r n B a s e l , B e r n u n d B o s t o n . M i t i h r e m e i g e n e n E n s e m b l e s a v a d i h a t U l r i k e H o f b a u e r d i v e r s e e r s t e P r e i s e g e w o n n e n. M i t i h r e m E n s e m b l e & c e t e r a v e r w i r k l i c h t s i e g r ö s s e r b e s e t z t e P r o j e k t e . Zw e i d a v o n s i n d a u f C D d o k u m e n t i e r t: Dialoghi a voce sola u n d Leonardo Leo. Sacred Works. S e i t O k t o b e r 2 014 i s t U l r i k e H o f b a u e r P r o f e s s o r i n f ü r B a r o c k g e s a n g a m I n s t i t u t f ü r A l t e M u s i k d e r U n i v e r s i t ä t M o z a r t e u m i n S a l z b u r g . D i e i n t e n s i v e B e s c h ä f t i g u n g m i t F r ü h - u n d H o c h b a r o c k u n d d e m « r e c i t a r c a n t a n d o » - S t i l b i l d e n S c h w e r p u n k t e i h r e r k ü n s t l e r i s c h e n A r b e i t.

Question ( R e g i e : C h r i s t o p h M a r t h a l e r, e i n g e l a d e n z u m T h e a t e r t r e f f e n B e r l i n 19 9 8), 20th Century Blues u n d d i e S c h w e i z e r E r s t a u f f ü h r u n g d e r O p e r Die Soldaten v o n B e r n d A l o i s Z i m m e r m a n n a m T h e a t e r B a s e l . W e i t e r e w i c h t i g e P r o d u k t i o n e n w a r e n in vain ( 2 0 0 3) s o w i e Nacht ( 2 011) v o n G e o r g F r i e d r i c h H a a s u n d Gunten ( 2 0 0 8) v o n H e l m u t O e h r i n g . I n O e h r i n g s O p e r Unsichtbar Land m i t M u s i k v o n H e n r y P u r c e l l h a t J ü r g H e n n e b e r g e r 2 0 0 6 s c h o n e i n m a l m i t G i o r g i o P a r o n u z z i i n e i n e m P r o -j e k t z u s a m m e n g e a r b e i t e t, d a s A l t e u n d N e u e M u s i k v e r b i n d e t.V o n 19 9 8 b i s 2 014 w a r e r P r ä s i d e n t d e r I n t e r n a t i o n a l e n G e s e l l s c h a f t f ü r N e u e M u s i k ( I G N M ) B a s e l . S e i t 19 8 9 i s t J ü r g H e n n e b e r g e r D o z e n t f ü r P a r t i t u r s p i e l , K a m m e r-m u s i k u n d I n t e r p r e t a t i o n z e i t g e n ö s s i s c h e r M u s i k a n d e r H o c h s c h u l e f ü r M u s i k F H N W u n d l e i t e t d o r t s e i t 2 0 0 9 m i t M i k e S v o b o d a u n d M a r c u s W e i s s d e n S t u d i e n g a n g M a s t e r o f A r t s i n s p e z i a l i s i e r t e r m u s i k a l i s c h e r P e r f o r m a n c e – Z e i t g e n ö s s i s c h e M u s i k .

D é s i r é e M e i s e r – K o n z e p t u n d R e g i eD i e R e g i s s e u r i n D é s i r é e M e i s e r i s t I n i t i a n t i n , M i t b e g r ü n d e r i n u n d K ü n s t l e r i s c h e L e i t e r i n d e s G a r e d u N o r d , d e m B a h n h o f f ü r N e u e M u s i k i n B a s e l . S i e a b s o l v i e r t e d i e S c h a u s p i e l s c h u l e i n H a n n o v e r. I m L a u f e i h r e r e r s t e n E n g a g e m e n t s i n D a r m s t a d t u n d i n B a s e l u n t e r F r a n k B a u m b a u e r b e g a n n s i e , s i c h z u n e h m e n d a u f d a s M u s i k t h e a t e r z u k o n z e n t r i e r e n . S i e a r b e i t e t e h ä u f i g m i t d e m M u s i k t h e a t e r r e g i s s e u r H e r b e r t W e r n i c k e z u s a m m e n. A b 19 9 3 e n t w i c k e l t e s i e e i g e n e P r o j e k t e , u .a . m i t d e r R e g i s -s e u r i n B a r b a r a F r e y, u n d g r ü n d e t e 2 0 0 2 g e m e i n s a m m i t U t e H a f e r b u r g d e n G a r e d u N o r d . 2 0 0 6 k r e i e r t e s i e d a s s c h w e i z e r i s c h - m e x i k a n i s c h e A u s t a u s c h f e s t i v a l Diesseits vom Jenseits, d a s i m N o v e m b e r 2 0 0 6 i m G a r e d u N o r d u n d i m M ä r z 2 0 07 i n M e x i k o C i t y a m « F e s t i v a l d e M e x i c o » s t a t t f a n d . I m S o m m e r 2 0 07 i n s z e n i e r t e s i e i h r e e r s t e O p e r a m O p e r n h a u s S a o C a r l o s i n L i s s a b o n: Maria de Buenos Aires. 2 0 0 8 e n t w i c k e l t e s i e f ü r G a r e d u N o r d d a s P r o j e k t Dreizehn 13 – ein Visuelles Oratorium zur Geschichte des Badischen Bahnhofes. F ü r d a s « B i c e n t a r i o A r g e n t i n o 2 010 » r e a l i s i e r t e s i e e i n e n s c h w e i z e r i s c h - a r g e n t i n i s c h e n K o m p o n i s t e n a u s t a u s c h. F ü r d a s L u c e r n e F e s t i v a l u n d G a r e d u N o r d i n s z e -n i e r t e s i e 2 011 d i e O p e r Nacht d e s K o m p o n i s t e n G e o r g F r i e d r i c h H a a s s o w i e 2 015 d i e U r a u f f ü h r u n g WyttenbachMatterial, b a s i e r e n d a u f

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K a i We s s e l 8A n as t as i a Te r r ano v a 9

A nn a W i l l e r d ing 10 L au r a B ingge l i 11

J ac ob L a w r enc e 12K imon B ar ak o s 13

E d w ar d Yehen ar a 14

8/9/10

11

12/13/14

1 C l aud io Mon t e v er d i 2 S a l v a t o r e S c i a r r i no3 G i o r g io P ar onu z z i4 Jür g Henneb er ger5 D é s i r é e Me is e r6 C a r o l i ne G r obb en7 U l r i k e Ho f b auer

1/2/3

4

5/6/7

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A n n a W i l l e r d i n g – S o p r a nD i e i n B a y e r n g e b o r e n e S o p r a n i s t i n A n n a W i l l e r d i n g s t a r t e t e i h r e s ä n g e r i s c h e L a u f b a h n m i t 13 J a h r e n . I h r e A u s b i l d u n g b e g a n n s i e b e i S a b i n e S c h ü t z a n d e r B e r u f s f a c h s c h u l e f ü r M u s i k ( B f M ) i n A l t ö t t i n g . 2 015 s c h l o s s s i e i h r e n B a c h e l o r a n d e r S c h o l a C a n t o r u m B a s i l i e n s i s F H N W b e i E v e l y n Tu b b a b . A n s c h l i e s s e n d k e h r t e s i e f ü r e i n v e r t i e f e n d e s k ü n s t l e r i s c h e s J a h r ( B f M ) z u S a b i n e S c h ü t z z u r ü c k . S e i t 2 016 s t u d i e r t s i e i m M a s t e r G e s a n g s p ä d a g o g i k b e i E v e l y n Tu b b e r n e u t a n d e r S c h o l a C a n t o r u m B a s i l i e n s i s F H N W. S i e z ä h l t z u d e n P r e i s t r ä g e r i n n e n d e r M a r i e - L o u i s e S t i f t u n g f ü r S ä n g e r u n d d e r I n t e r n a t i o n a l e n S o m m e r a k a d e m i e U n i v e r s i t ä t M o z a r t e u m S a l z b u r g , w o s i e b e i d e n S a l z b u r g e r F e s t s p i e l e n a m P r e i s t r ä g e r k o n z e r t m i t w i r k t e u n d d e n P r e i s d e s K u l t u r f o n d s d e r S t a d t S a l z b u r g e r h i e l t. V e r s c h i e d e n e O p e r n r o l l e n w i e d i e 2 . D a m e i n M o z a r t s Zauberf löte, E u m e n e i n Der geliebte Adonis v o n R e i n h a r d K e i s e r s o w i e d i e M i t w i r k u n g i m O p e r n c h o r d e s T h e a t e r B a s e l i n d e m W e r k Satyagraha v o n P h i l i p G l a s s r u n d e n i h r b i s h e r i g e s S t u d i u m a b . B e i M e i s t e r k u r s e n u n d P r o j e k t e n e r h i e l t s i e w i c h t i g e I m p u l s e v o n D o z e n t e n w i e F l a v i o F e r r i -B e n e d e t t i , H a n s - P e t e r B l o c h w i t z , M i c h i G a i g g , M a r g r e e t H o n i g , U l r i k e H o f b a u e r, E m m a K i r k b y, H e l e n a L a z a r s k a , A n d r e a M a r c o n, A n t h o n y R o o l e y, A n d r e a s S c h o l l , K u r t W i d m e r u n d B r e d a Z a k o t n i k .

L a u r a B i n g g e l i – M e z z o s o p r a nN a c h d e r A u s b i l d u n g z u r B u c h h ä n d l e r i n b e g a n n d i e a u s L u z e r n s t a m m e n d e M e z z o s o p r a n i s t i n i h r S t u d i u m f ü r G e s a n g a n d e r H o c h s c h u l e L u z e r n M u s i k . A n d e r H o c h s c h u l e f ü r M u s i k F H N W h a t s i e n a c h i h r e m P ä d a g o g i k-M a s t e r 2 017 d e n M a s t e r o f P e r f o r m a n c e a b g e s c h l o s s e n. U n t e r d e r L e i t u n g v o n A n d r e w D u n s c o m b e k o n n t e s i e i n d e r R o l l e d e s H ä n s e l a u s H u m p e r d i n c k s O p e r Hänsel und Gretel B ü h n e n e r f a h r u n g e n s a m m e l n . I n e i n e r s z e n i s c h e n P r o d u k t i o n m i t L i e d e r n v o n C h a r l e s I v e s s a n g s i eu n t e r d e r L e i t u n g v o n M a t t h i a s B e h r e n s . I m M ä r z 2 016 h a t s i e d i e P a r t i e d e s G l ü c k s k i n d e s i n d e r P r o d u k t i o n Der Teufel mit den drei golde-nen Haaren a m T h e a t e r B a s e l g e s u n g e n. I m F r ü h j a h r 2 017 w a r s i e f ü r Die Genesung der Grille w i e d e r G a s t a m T h e a t e r B a s e l . A l s S o l i s t i n t r i t t d i e M e z z o s o p r a n i s t i n i n k i r c h e n - u n d k a m m e r m u s i k a l i s c h e n K o n z e r t e n a u f. D a r ü b e r h i n a u s a r b e i t e t L a u r a B i n g g e l i a l s G e s a n g s p ä d a -g o g i n i n B a s e l u n d Z ü r i c h .

K a i W e s s e l – C o u n t e r t e n o rK a i W e s s e l , g e b o r e n i n H a m b u r g , s t u d i e r t e M u s i k t h e o r i e , K o m p o s i t i o n u n d G e s a n g i n L ü b e c k u n d b a r o c k e A u f f ü h r u n g s p r a x i s i n B a s e l u n d H i l v e r s u m. E r e r h i e l t d i v e r s e P r e i s e u n d S t i p e n d i e n (S t u d i e n s t i f t u n g , D A A D) . O p e r n -g a s t s p i e l e f ü h r t e n i h n u .a . n a c h B a r c e l o n a , M a d r i d , B a s e l , H a n n o v e r, S t u t t g a r t, M ü n c h e n, B e r l i n , D r e s d e n, K a r l s r u h e, H a l l e , G ö t t i n g e n, W i e n , S a l z b u r g u n d A m s t e r d a m. B e i d e r U r a u f f ü h r u n g v o n Luci mie traditrici b e i d e n S c h w e t z i n g e r F e s t s t p i e l e n 19 9 8 s a n g e r d i e R o l l e d e s G a s t e s . D a r ü b e r h i n a u s w a r e r a n O p e r n u r a u f f ü h r u n g e n v o n K l a u s H u b e r, I s a b e l M u n d r y, G e o r g F r i e d r i c h H a a s u n d J ö r g W i d m a n n b e t e i l i g t. E r g a b K o n z e r t e u n t e r N i k o l a u s H a r n o n c o u r t, P h i l i p p e H e r r e w e g h e, To n K o o p m a n, G u s t a v L e o n h a r d t, J o r d i S a v a l l , W i l l i a m C h r i s t i e , R e i n h a r d G o e b e l , N i c h o l a s M c G e g a n, M a s a a k i S u z u k i , M a r t i n H a s e l b ö c k , H e r m a n n M a x , M i c h e l C o r b o z , H a n s W e r n e r H e n z e, K e n t N a g a n o, F r a n z W e l s e r- M ö s t, S y l v a i n C a m b r e l i n g , A r t u r o Ta m a y o, H e i n z H o l l i g e r, B e a t F u r r e r, P e t e r R u n d e l u .v.m. 10 0 C D s d o k u m e n t i e r e n d i e s e n W e r d e g a n g. K a i W e s s e l i s t P r o f e s s o r f ü r G e s a n g u n d H i s t o r i s c h e A u f f ü h r u n g s p r a x i s a n d e r H o c h s c h u l e f ü r M u s i k u n d Ta n z K ö l n u n d D o z e n t f ü r G e s a n g m i t S c h w e r p u n k t z e i t g e n ö s s i s c h e V o k a l l i t e r a t u r a n d e r H o c h s c h u l e d e r K ü n s t e B e r n .

A n a s t a s i a Te r r a n o v a – S o p r a nA n a s t a s i a Te r r a n o v a w u r d e 19 91 i n P a l e r m o g e b o r e n . V o n 2 013 b i s 2 017 a b s o l v i e r t e s i e i h r B a c h e l o r- S t u d i u m a l s K o l o r a t u r s o p r a n i n B a r o c k- u n d R e n a i s s a n c e - G e s a n g a m K o n s e r v a t o r i u m V i n c e n z o B e l l i n i i n P a l e r m o, w o s i e v o n L u c a D o r d o l o , S o n i a P r i n a u n d L a v i n i a B e r t o t t i u n t e r r i c h t e t w u r d e. 2 015 b e g a n n A n a s t a s i a Te r r a n o v a m i t d e m i n P a l e r m o a n s ä s s i g e n E n s e m b l e A n t o n i o i l V e r s o z u a r b e i t e n , m i t d e m s i e g e m e i n s a m u n t e r d e r L e i t u n g v o n E n r i c o O n o f r i a l s e r s t e r S o l o s o p r a n u n t e r a n d e r e m Selva morale e spirituale v o n M o n t e v e r d i , d i e Messa di Santa Cecilia v o n S c a r l a t t i , d a s Lauda Jerusalem s o w i e Beatus Vir v o n V i v a l d i a u f f ü h r t e . 2 015 b e g a n n s i e a n d e r S c h o l a C a n t o r u m B a s i l i e n s i s F H N W z u s t u d i e r e n , w o s i e a k t u e l l b e i R o s a D o m i n g u e z u n d E v e l y n Tu b b U n t e r r i c h t e r h ä l t. S i e a r b e i t e t m i t v e r s c h i e d e n e n G r u p p e n i m R a u m B a s e l w i e d e m E n s e m b l e L a P e d r i n a u n d d e m E n s e m b l e L o c a t e l l i z u s a m m e n. M i t l e t z -t e r e m h a t s i e 2 016 m e h r m a l s d i e K a n t a t e Gloria v o n H ä n d e l i n I t a l i e n a u f g e f ü h r t u n d i s t 2 017 a m F e s t i v a l H a r m o n i e s e n L i v r a d o i s i n F r a n k r e i c h m i t d e m W e r k Salve Regina v o n P e r g o l e s i a u f g e t r e t e n .

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R a p h a e l J u d , w a r e r v o r s e i n e m S t u d i u m e i n J a h r l a n g i m S p i t z e n f ö r d e -r u n g s p r o g r a m m f ü r M u s i k d e s K a n t o n A a r g a u u n d b e s u c h t e d i v e r s e M e i s t e r k u r s e . W ä h r e n d d i e s e r Z e i t e n t s t a n d a u c h s e i n e r s t e s M u s i k- t h e a t e r w e r k , Der Schrei des Pavo, d a s i m D e z e m b e r 2 012 i n F i s l i s -b a c h ( A a r g a u ) u r a u f g e f ü h r t w u r d e. I m M ä r z 2 016 d e b ü t i e r t e e r i n d e r H a u p t r o l l e d e s Te u f e l s i n S t e f a n H a n k e s Der Teufel mit den drei gol-denen Haaren a m T h e a t e r B a s e l a u f d e r O p e r n b ü h n e. E i n J a h r s p ä t e r s c h l ü p f t e e r e b e n d a f ü r R i c h a r d Ay r e s Die Genesung der Grille i n d i e R o l l e d e s E l e f a n t e n . R e g e l m ä s s i g e M e i s t e r k u r s e b e i M a r g r e e t H o n i g u n d P a u l Tr i e p e l s b e g l e i t e n s e i n M a s t e r s t u d i u m. S e i t J u n i 2 017 l e i t e t e r d e n C h i a o - A i C h o r i n B e r n .

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J a c o b L a w r e n c e – Te n o rD e r a u s t r a l i s c h e Te n o r J a c o b L a w r e n c e s t a m m t a u s e i n e r m u s i k a l i s c h e n F a m i l i e . E r s c h l o s s a m M e l b o u r n e C o n s e r v a t o r y o f M u s i c e i n e n B a c h e l o r o f M u s i c « w i t h H o n o u r s » a b , u n d e r h i e l t 2 014 v o n d e r M e l b o u r n e U n i v e r-s i t y e i n W e l s f o r d - S m i t h e r s Tr a v e l l i n g S c h o l a r s h i p , d a s i h m s e i n j e t z i g e s S t u d i u m a n d e r S c h o l a C a n t o r u m B a s i l i e n s i s F H N W m i t G e r d T ü r k e r m ö g -l i c h t. I n A u s t r a l i e n w a r J a c o b L a w r e n c e s c h o n i n m e h r e r e n O p e r n r o l l e n z u e r l e b e n: a l s U b a l d o i n H a y d n s Armida u n d a l s A l c i n d o i n V i v a l d i s La Ninfa e il Pastore a n d e r O p e r i n P i n c h g u t. A m g l e i c h e n O r t i s t e r d i e s e s J a h r a l s S o l d a t o I I , L i b e r t o u n d C o n s o l e i n L’ inocornazione di Poppea z u s e h e n. M i t d e m O r c h e s t r a o f t h e A n t i p o d e s t r a t e r 2 014 a m B r i s b a n e B a r o q u e F e s t i v a l a u f. D a r ü b e r h i n a u s k o n z e r t i e r t e r i n A u s t r a l i e n r e g e l m ä s s i g m i t L i e d g e s a n g u n d i n O r a t o r i e n . S e i t S e p t e m b e r 2 016 w o h n t J a c o b L a w r e n c e i n B a s e l . E r i s t r e g u l ä r e s M i t g l i e d d e s L a C e t r a V o k a l e n s e m b l e s . S e i n H a u p t i n t e r e s s e g i l t d e r M u s i k d e s 16. u n d 17. J a h r h u n d e r t s . E r t r a t b e i d e n A b e n d m u s i k e n i n d e r P r e d i g e r k i r c h e , i n K o n z e r t e n d e r F r e u n d e A l t e r M u s i k B a s e l , m i t d e m C o l l e g i u m M u s i c u m B a s e l , d e m T h é l è m e V o k a l e n s e m b l e u .a . a u f.

K i m o n B a r a k o s – B a r i t o nD e r B a r i t o n K i m o n B a r a k o s w u r d e i n B a s e l g e b o r e n u n d e r h i e l t s e i n e e r s t e m u s i k a l i s c h e A u s b i l d u n g a m K l a v i e r. E r h a t s e i n e M a t u r m i t M u s i k-s c h w e r p u n k t a m G y m n a s i u m M ü n c h e n s t e i n a b g e l e g t, w o e r a u c h i m C h o r s e i n e L e i d e n s c h a f t z u m G e s a n g e n t d e c k t e . N a c h S t u d i e n a n d e r U n i -v e r s i t ä t b e g a n n e r s e i n e A u s b i l d u n g b e i M a r c e l B o o n e a n d e r H o c h s c h u l e f ü r M u s i k B a s e l F H N W, w o e r l e t z t e n J u n i s e i n B a c h e l o r d i p l o m e r h i e l t. S e i n I n t e r e s s e g i l t b e s o n d e r s d e m L i e d g e s a n g, i n s b e s o n d e r e d e m f r a n -z ö s i s c h e n R e p e r t o i r e . A l s S o l i s t w a r e r b e r e i t s i n m e h r e r e n K o n z e r t e n i n d e r R e g i o n z u h ö r e n u n d h a t t e a u c h d i e E h r e , a l s S o l i s t e i n e r B a c h k a n t a t e i n d e r T h o m a s k i r c h e z u L e i p z i g a g i e r e n z u d ü r f e n . W e i t e r b e s c h ä f t i g t s i c h K i m o n B a r a k o s m i t R e m b e t i k o , u r b a n e r g r i e c h i s c h e r U n t e r g r u n d m u s i k d e s l e t z t e n J a h r h u n d e r t s , u n d s p i e l t i n d e r F o r m a t i o n P a p a r o u n a d i v e r s e L a u t e n i n s t r u m e n t e .

E d w a r d Ye h e n a r a – B a s s - B a r i t o nE d w a r d Ye h e n a r a w u r d e i n B a d e n ( A a r g a u ) g e b o r e n u n d s t u d i e r t k l a s s i -s c h e n G e s a n g u n d G e s a n g s p ä d a g o g i k b e i M a r c e l B o o n e u n d E v a N i e v e r g e l t a n d e r H o c h s c h u l e f ü r M u s i k F H N W i n B a s e l . G e z i e l t g e f ö r d e r t d u r c h

Herausgegeben vom Schweizerischen TonkünstlervereinÉdité par L’Association Suisse des Musiciens

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S C H W E I Z E R M U S I K Z E I T S C H R I F T F Ü R F O R S C H U N G U N D K R E A T I O N

R E V U E M U S I C A L E S U I S S E P O U R L A R E C H E R C H E E T L A C R É A T I O N

«Now I am become death, the destroyer of worlds.»

F r e ies Z i t a t aus der Bhagava t G i t a von Rober t Oppenhe imer, Phys iker und «Va t er der At ombombe»,

in e inem In t er v iew 196 4

I m p r e s s u mH e r a u s g e b e r: G a r e d u N o r d , S c h w a r z w a l d a l l e e 2 0 0, C H - 4 0 5 8 B a s e l w w w.g a r e d u n o r d .c h K ü n s t l e r i s c h e L e i t u n g: D é s i r é e M e i s e r G e s c h ä f t s f ü h r u n g: U r s u l a F r e i b u r g h a u s R e d a k t i o n : A n j a W e r n i c k e , P h ö b e H e y d t G e s t a l t u n g: A l e x a F r ü h / B o s c o F e r r e i r a D r u c k : G r e m p e r A G A u f l a g e : 6 0 0 E x e m p l a r e © G a r e d u N o r d 2 017G a r e d u N o r d w i r d e r m ö g l i c h t d u r c h d e n K u l t u r v e r t r a g z w i s c h e n B a s e l l a n d u n d B a s e l s t a d t.

Ä n d e r u n g e n v o r b e h a l t e n .

B i l d n a c h w e i s e C l a u d i o M o n t e v e r d i , P o r t r ä t v o n B e r n a r d o S t r o z z i , u m 16 3 0 — S a l v a t o r e S c i a r r i n o , F o t o : R a i Tr a d e — J ü r g H e n n e b e r g e r, F o t o : J e n n y K o t h e — G i o r g i o P a r o n u z z i , F o t o : z V g — D é s i r é e M e i s e r, F o t o : U t e S c h e n d e l — C a r o l i n e G r o b b e n, F o t o : z V g — U l r i k e H o f b a u e r, F o t o : M a r k u s H o f b a u e r — K a i W e s s e l , F o t o : M i c h a e l S t a a b — A n a s t a s i a Te r r a n o v a , F o t o : z V g — A n n a W i l l e r d i n g , F o t o : M a r i a W e i s s — L a u r a B i n g g e l i , F o t o : z V g — J a c o b L a w r e n c e, F o t o : z V g — K i m o n B a r a k o s , F o t o : z V g — E d w a r d Ye h e n a r a , F o t o : z V g

D i e P r o d u k t i o n u n d A u f f ü h r u n g e n «L a m e n t o» w u r d e n u n t e r s t ü t z t v o n

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