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Rundbrief Oktober 2018 Inhalt: • Editorial ................................................................................................. • Neu im Netzwerk - Herzlich willkommen................................................. • Netzwerk akv: Berichte und Ankündigungen von Netzwerktreffen........ Lokaltreffen bis zu den Weihnachtsferien 2018............................... Offizielle Benennung der Regionalkoordinaonen............................ Auszeichnung................................................................................. • Courage-Schulen in Akon ..................................................................... Flagge zeigen gegen Rassismus und extreme Rechte....................... „Demokrae ist Arbeit“ - Demokraebildung an Courage-Schulen.. Kunst und Theaterprojekte ............................................................ Zusammen in der Migraonsgesellschaſt........................................ Solidarität mit Geflüchteten.......................................................... Akonen an Grundschulen............................................................. Akonen gegen Ansemismus..................................................... Aus der Geschichte lernen.............................................................. • Angebote von Koops, akv zu werden ................................................... • Leseempfehlungen, Medien und Links ................................................... • Aus der Bundeskoordinaon................................................................... Liebe Akve im SOR-Netzwerk, „es liegt ein Hauch von Weimar in der Luſt“ - „Rechtsruck in Deutschland und Europa“ - „Spal- tung der Gesellschaſt“ - wenn ich heutzutage die Überschriſten und Inhalte in Zeitungen lese, vergeht mir schon die Laune. Unterstützt wird meine verhaltene Smmung durch einige Meldungen in der Tagesschau, z. B. über Demons- traonen in Chemnitz, in Köthen – aber auch in Dortmund, auf denen offen und laut rechte und ansemische Parolen skandiert wurden oder über so genannte Meldeportale der AfD in einigen Bundesländern, mithilfe derer Schüler_innen ihre Lehrer_innen denunzie- ren sollen. Sieht es wirklich so schlimm aus? Und welchen Einfluss hat die aktuelle Situaon in Deutschland auf unsere Arbeit im SOR-Netzwerk? Zur ersten Frage: Was ist das eigentlich, ein „Rechtsruck“? Bedeutet es, dass rechte Parteien mehr Smmen sammeln und möglicherweise Wahlen für sich entscheiden? Bedeu- tet es, dass sich das Vokabular ändert, dass Begriffe wie „Umvolkung“ benutzt werden oder dass Kriegs- und Verfol- gungserfahrungen durch Zuschreibungen wie „Asyltouris- ten“ abgewertet werden? Bedeutet es, dass pauschal ab- wertend über Menschen gesprochen wird und aufgehängt an Delikten Einzelner ganze Gruppen rassissch als „die Messerstecher und Vergewalger“ abgestempelt werden? All dies sind sicherlich Faceen eines Rechtsrucks und all diese Entwicklungen sind in höchstem Maße besorgniser- regend. Sie sind Symptome eines Rechtsrucks und bergen darüber hinaus die Gefahr, dass die deutsche Gesellschaſt sich im Streit darüber spaltet, wie man mit einer anschei- nend zunehmend aufgeladenen Situaon umgeht. In den letzten Monaten hat der Journalist und Buchautor Olaf Sundermeyer mit vielen Schüler_innen an Courage- Schulen diskuert und in der Berichterstaung darüber ist mir ein Satz besonders im Kopf geblieben: „Ob wir die Spal- tung zulassen, liegt in jedem von uns.“ - so Sundermeyer am 1 3 4 4 6 6 7 7 9 10 12 13 14 14 15 16 19 20 Landeskoordinaon

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Rundbrief Oktober 2018

Inhalt:• Editorial .................................................................................................• Neu im Netzwerk - Herzlich willkommen.................................................• Netzwerk aktiv: Berichte und Ankündigungen von Netzwerktreffen........ Lokaltreffen bis zu den Weihnachtsferien 2018............................... Offizielle Benennung der Regionalkoordinationen............................ Auszeichnung.................................................................................• Courage-Schulen in Aktion ..................................................................... Flagge zeigen gegen Rassismus und extreme Rechte....................... „Demokratie ist Arbeit“ - Demokratiebildung an Courage-Schulen.. Kunst und Theaterprojekte ............................................................ Zusammen in der Migrationsgesellschaft........................................ Solidarität mit Geflüchteten.......................................................... Aktionen an Grundschulen............................................................. Aktionen gegen Antisemitismus..................................................... Aus der Geschichte lernen..............................................................• Angebote von Koops, aktiv zu werden ...................................................• Leseempfehlungen, Medien und Links ...................................................• Aus der Bundeskoordination...................................................................

Liebe Aktive im SOR-Netzwerk,

„es liegt ein Hauch von Weimar in der Luft“ - „Rechtsruck in Deutschland und Europa“ - „Spal-tung der Gesellschaft“ - wenn ich heutzutage die Überschriften und Inhalte in Zeitungen lese, vergeht mir schon die Laune. Unterstützt wird meine verhaltene Stimmung durch einige Meldungen in der Tagesschau, z. B. über Demons-trationen in Chemnitz, in Köthen

– aber auch in Dortmund, auf denen offen und laut rechte und antisemitische Parolen skandiert wurden oder über so genannte Meldeportale der AfD in einigen Bundesländern, mithilfe derer Schüler_innen ihre Lehrer_innen denunzie-ren sollen. Sieht es wirklich so schlimm aus? Und welchen Einfluss hat die aktuelle Situation in Deutschland auf unsere Arbeit im SOR-Netzwerk?

Zur ersten Frage: Was ist das eigentlich, ein „Rechtsruck“? Bedeutet es, dass rechte Parteien mehr Stimmen sammeln und möglicherweise Wahlen für sich entscheiden? Bedeu-tet es, dass sich das Vokabular ändert, dass Begriffe wie „Umvolkung“ benutzt werden oder dass Kriegs- und Verfol-gungserfahrungen durch Zuschreibungen wie „Asyltouris-ten“ abgewertet werden? Bedeutet es, dass pauschal ab-wertend über Menschen gesprochen wird und aufgehängt an Delikten Einzelner ganze Gruppen rassistisch als „die Messerstecher und Vergewaltiger“ abgestempelt werden?All dies sind sicherlich Facetten eines Rechtsrucks und all diese Entwicklungen sind in höchstem Maße besorgniser-regend. Sie sind Symptome eines Rechtsrucks und bergen darüber hinaus die Gefahr, dass die deutsche Gesellschaft sich im Streit darüber spaltet, wie man mit einer anschei-nend zunehmend aufgeladenen Situation umgeht.In den letzten Monaten hat der Journalist und Buchautor Olaf Sundermeyer mit vielen Schüler_innen an Courage-Schulen diskutiert und in der Berichterstattung darüber ist mir ein Satz besonders im Kopf geblieben: „Ob wir die Spal-tung zulassen, liegt in jedem von uns.“ - so Sundermeyer am

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Berufskolleg in Lünen. Jede_r von uns, die wir an Courage-Schulen lernen, lehren, beraten oder in anderer Form arbeiten, kann also mitwirken an einer Gesellschaft, die ohne Diskriminierung und Ausgrenzung Heimat für all jene ist, die in ihr leben. Das bedeutet nicht, dass jede_r einzelne es allein schaffen muss – diese Verantwortung ist zu groß. In der Pflicht sind sicherlich auch Parteien, Regierungen und Gesetzeshüter.Aber ein kleines bisschen kann jede_r tun und selbst im An-gesicht erschreckender Meldungen und Aussagen, die mehr und mehr auch aus der Mitte der Gesellschaft kommen, gibt es auch eine andere Seite. Und so hat sich bei der Vorbe-reitung dieses Rundbriefes meine Stimmung doch wieder deutlich verbessert: Ich las von beeindruckenden Aktionen an SOR-Schulen in ganz NRW, die Engagement und Einsatz, Mitgefühl und gegenseitigen Respekt unterstreichen. Die nach wie vor steigenden Mitgliederzahlen im Netzwerk zeigen, dass das Thema in vielen Schulen in NRW angekom-men ist und dort zumindest verhandelt wird.Nur ein Schild an einer Schule löst sicherlich keine Proble-me. Ein Expertengespräch zum Thema Rechtspopulismus oder eine Fortbildung des Kollegiums im Bereich Hate Speech sind aber an jeder einzelnen SOR-Schule immer wieder ein großer Schritt in eine richtige Richtung.Daraus ergibt sich letztlich die Antwort auf die zweite Frage, die ich eingangs gestellt habe: Was bedeutet die aktuelle politische Situation für das Netzwerk? Meiner Meinung nach erfordert die Situation, dass wir alle als Aktive im

Netzwerk ruhig und entschlossen weiter arbeiten. Dass wir aufpassen, aber nicht in Panik verfallen. Und dass wir streiten. Schule ist ein zentraler Ort, um einer politisch aufgeladenen Situation mit Bildung und auch mit Diskussion zu begegnen.Bildung auf der einen Seite, weil das Schüler_innen und Lehrer_innen in die Lage versetzt, zum Beispiel Fake News zu enttarnen, Menschenrechte kennenzulernen und wert-zuschätzen, das Zusammenleben und -arbeiten vor Ort in der Schule und eigenen Klasse ganz real zu erleben. In der Schule lernen Schüler_innen Vertrauen in die Errungen-schaften der Demokratie und es werden demokratische Werte vermittelt (und das verstößt dann auch nicht gegen das Neutralitätsgebot, im Gegenteil, das ist originär eine Aufgabe von Lehrer_innen).Und Diskussion auf der anderen Seite, weil es auch an Schulen auf dem Boden des Grundgesetzes verschiedene (politische) Meinungen geben darf und muss: Wir diskutie-ren. Wir sind (auch und gerade politisch) nicht immer einer Meinung. Um mit Klaus Wowereit zu sprechen: „Und das ist auch gut so!“ Streiten und diskutieren wir innerhalb der Schüler_innen- und Lehrer_innenschaft an Courage-Schulen um die Demokratie und lassen wir uns dabei nicht spalten.

Für das Team der Landeskoordination

Das Team der Landeskoordination:

Renate Bonow Ansprechpartnerin für den RB Köln

Nora Schomacher Ansprechpartnerin für den RB Münster und Detmold

Julia Rombeck Ansprechpartnerin für den RB Düsseldorf

Katharina Miekley Ansprechpartnerin für den RB Arnsberg

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Neu im Netzwerk – Herzlich Willkommen!

Reinoldus-Schiller-Gymnasium DortmundAlfred-Delp-Realschule NiederkasselSekundarschule Horstmar Schöppingen Berufskolleg Werther BrückeHohe-Giethorst-SchuleStädtisches Leibniz GymnasiumGymnasium der Stadt MeschedeStädtisches Gymnasium HennefFriedrich-Spee-GymnasiumGesamtschule Saarn Berufskolleg EnnepetalGSV Senne Standort FurlbachschuleStädtisches Gymnasium an der HönneBetty-Reis-Gesamtschule Wassenberg-EuropaschulePaul-Klee-GymnasiumKirchschule HövelhofSekundarschule Süd Castrop-RauxelMaria-Sybilla-Merian-GesamtschuleSophie-Scholl-GymnasiumPestalozzi-Gymnasium HerneGymnasium St.Michael PaderbornRealschule StrünkedeJohann-Conrad-Schlaun-GymnasiumOtto-Hahn-GymnasiumKarl-Ziegler-Schule MülheimHeinrich-Heine-Gymnasium KölnMarie-Curie-GymnasiumBerufskolleg WittgensteinSekundarschule Anröchte/ErwitteBerufskolleg HalleRealschule BedburgArnold-von-Harff Gemeinschaftshauptschule BedburgSilverberg Gymnasium BedburgGesamtschule VerlErnst-Barlach-GymnasiumComenius SchuleAlbert-Martmöller-Gymnasium

12.06.201813.06.201815.06.201818.06.201822.06.201826.06.201829.06.201829.06.201829.06.201829.06.201829.06.201806.07.201806.07.201806.07.201806.07.201806.07.201806.07.201810.07.201811.07.201812.07.201812.07.201812.07.201812.07.201812.07.201803.09.201814.09.201814.09.201814.09.201818.09.201820.09.201821.09.201821.09.201821.09.201824.09.201824.09.201829.09.201802.10.2018

DortmundNiederkasselSchöppingenWuppertalBocholtGelsenkirchenMeschedeHennefGeldernMühlheim RuhrEnnepetalHövelhofMendenWassenbergOverathHövelhofCastrop-RauxelBochumOberhausenHernePaderbornHerneMünsterHerneMülheimKölnBönenBad BerleburgAnröchteHalleBedburgBedburgBedburgVerlCastrop-RauxelNeussWitten

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Netzwerk aktiv: Berichte und Ankündigungen von Netzwerktreffen

Lokaltreffen bis zu den Weihnachtsferien 2018

Mittlerweile finden eine Fülle solcher lokaler Netzwerktreffen statt. Ein Bericht über alle diese Treffen würden den Rahmen des Rundbriefs sprengen. Wir verweisen deshalb auf die Einladungen und die Protokolle der Regionalkoordinationen (sie-he gesonderte Liste) und auf unsere Facebookseite.

Montag, 5.November 2018, 15 Uhr, Kommunales Integrationszentrum, Schützenstraße 13, 51643 Gummersbach

Montag, 19. November 2018, 8.30 Uhr bis 14.00 Uhr , Aula des Kulturhauses Lyz, St. Johann-Str. 18, 57074 Siegen

Dienstag, 11.Dezember 2018, 14:30 Uhr bis 16 Uhr, Kommunales Integrationszentrum Leverkusen

Hier nur die nächsten Termine:

Oberbergischer Kreis:

Kreis Siegen-Wittgenstein:

Leverkusen:

797 Schulen sind seit 1990 in NRW ins Netzwerk gekommen. Da von diesen im Zuge der Umstrukturierung der Schulland-schaft (Schließung von Förder-, Haupt-und Realschulen) mittlerweile 49 geschlossen wurden, beträgt die Zahl der Courage-Schulen zur Zeit 748.

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Ein Regionaltreffen ist sogar schon vorbei: Bericht vom Regionaltreffen Münster (4. Oktober 2018)

Am 4. Oktober trafen sich im LWL Landeshaus in Münster insgesamt 144 Aktive des SOR-Netzwerkes zum alljährlichen Regionaltreffen des RB Münster. Die-ses Jahr fand das Treffen erstmals im

LWL Landeshaus statt und das repräsentative Haus gab der Veranstaltung einen ganz besonderen Rahmen. Wir (die Regionalkoordination Münster und die Landeskoordination NRW) sind dem LWL sehr dankbar, dass wir die Räumlich-keiten nutzen durften! Wichtiger noch als der Rahmen war aber der Inhalt. Das durchweg positive Feedback zu den Workshops unter-strich noch einmal deutlich, dass die Themen den Nerv der Aktiven getroffen hatten: So gab der Wegweiser e.V. einen Workshop zum Thema „Gewaltbereiter Salafismus“, die DGB Jugend diskutierte mit Schüler_innen über Schüler_in-nenrechte und Möglichkeiten der SV-Arbeit an Schulen, die Kreissportbünde Coesfeld, Münster und Warendorf arbei-teten zu „Rassismus im Sport“, die Aktion Jugendschutz und ihr Workshop „bildmachen“ zum Thema Hate Speech im Netz erfreute sich großer Beliebtheit und der antiras-sistische Stadtrundgang der Don-Bosco Gruppe wurde von

allen Teilnehmer_innen ebenfalls sehr gelobt. Aktiv werden konnten Schüler_innen beim Theaterworkshop von Claudia Butta und Tandem NRW arbeitete mit einem Teil der an-wesenden Lehrer_innen zum „Professionellen Umgang mit rechtsextremen Äußerungen im Unterricht“. Nach einem arbeits- und erfahrungsreichen Vormittag erwartete die Aktiven im Nachmittag noch ein weiteres Highlight. Hannes Loh, selbst ehemaliger Rapper und Autor mehrerer Bücher zum Thema Hip Hop, referierte über Sexismus und Rassismus im deutschen Hip Hop. Mit zahl-reichen Beispielen, die manchmal nur die anwesenden Leh-rer_innen, manchmal nur die Schüler_innen und manch-mal kaum einer der Anwesenden kannten, untermalte er seinen informativen und z.T. sicherlich auch schockierenden Vortrag. Die lebhafte Plenumsdiskussion zeigte, dass auch mit dem Thema ins Schwarze getroffen wurde. Sexismus und Rassismus im Hip Hop, in Poetry Slams oder anderen populären Formen der Kunst, mit denen Schüler_innen in Kontakt kommen, gehören unbedingt in die Schule, so Hannes Loh. Man solle darüber ins Gespräch kommen und

miteinandern über Grenzen und Probleme sprechen. Das wurde intensiv getan und um 15 Uhr ging ein tolles Regionaltreffen zu Ende. Wir freuen uns auf das nächste Jahr!

Die Regionaltreffen stehen unmittelbar bevor!

RB Arnsberg (Hamm, Hagen, Bochum, Ennepe-Ruhr-Kreis, HSK, Olpe, MK)am 14.11.2018 in der Jüdischen Gemeinde Bochum

Wir werden immer mehr! Deshalb werden wir in diesem Jahr die Regionaltreffen in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln aufteilen. Im Regierungsbezirk Arnsberg ist das ja schon länger der Fall.

RB Detmoldam 16.11.2018 Neues Rathaus in Bielefeld, Großer Saal, Niederwall 23, 33602 Bielefeld

RB Düsseldorf-West (Kreis Kleve, Kreis Wesel, Duisburg, Oberhausen, Mülheim, Krefeld, Kreis Viersen, Mönchengladbach, Kreis Neuss) am 12.11.2018 im IZ (Internationales Zentrum), Flachsmarkt 15, 47051 Duisburg

RB-Düsseldorf-Ost (Essen, Kreis Mettmann, Düsseldorf, Wuppertal, Solingen, Remscheid) am 22.11.2018 im DGB-Haus in Düsseldorf, Friedrich-Ebert-Str. 34-38, 40210 Düsseldorf

RB Köln – West (Aachen, Städteregion Aachen, Kreise Heinsberg, Düren, Euskirchen und Teile des Erftkreises) am 13.11. 2018 in der Nadelfabrik in Aachen

RB Köln – Ost (Bonn, Köln, Leverkusen, Kreise Rhein-Sieg, Rheinisch-Bergischer, Oberbergischer und Teile des Erftkreises)am 6.11.2018 in der Alten Feuerwache in Köln

Fotos: Nora Schomacher

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Offizielle Benennung der Regionalkoordinationen

Die nächsten sechs Regionalkoordinationen in NRW wurden benannt

Am 19.9. erhielten im Rahmen des Koordinierungstreffens der Landes- mit den Regionalkoordinationen in Dortmund weitere sechs Regionalkoordinationen ihre Benennungsur-kunde. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus - für

Demokratie Münster, die Kommunalen Integrationszentren in den Kreisen Höxter, Recklinghausen, Euskirchen, dem Oberbergischen Kreis und der Stadt Köln sind nun auch offi-ziell dabei. (von links nach rechts auf dem Foto). Überreicht wurden die Urkunden durch Wolfgang Brust, Mitarbeiter der Bundeskoordination. Damit sind in 36 von 53 Städten und Kreisen jetzt lokale Koordinationen tätig. Das ist gut für die Vernetzung und Unterstützung der Courage-Schulen vor Ort. Auf dem Regionaltreffen in Münster wurde außerdem das Kommunale Integrationszentrum im Kreis Coesfeld ebenfalls Träger der Regionalkoordination von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Petya Skerletova und Bodo Dreier, der Leiter des Zentrums freuen sich auf die neue Aufgabe. Bis Jahresende werden weitere Regionalkoordinationen hinzukommen.Die Kontaktliste der Regionalkoordinationen bekommt ihr in einem gesonderten Dokument zugeschickt.

Foto: Renate Bonow

Auszeichnung

Preisträger stiftet das Preisgeld an Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage!

Das Preisgeld in Höhe von 25000€ erhält der Trägerverein des Netzwerks „Schule ohne Rassismus-Schule mit Coura-ge“.

Die rund 180 Schülerinnen und alle Lehrenden und ande-ren Betreuer_innen waren im Forum der Donatusschule in Brauweiler zusammengekommen, um die Preisverleihung an Guido Cantz zu verfolgen. Alle Redner_innen, so be-merkte Guido Cantz richtig, gaben sich große Mühe, ihre Anliegen in kindgerechter Sprache zu vermitteln.Die Provinzial Rheinland Versicherung vergab den Preis, mit dem Personen ausgezeichnet werden, die sich für die Inte-gration von Menschen mit Migrationshintergunde und für die Inklusion für Menschen mit Behinderungen besonders engagieren, zum achten Mal. Der Preisträger, Guido Cantz, wurde zeitgleich als zweiter Pate der Donatus-Schule gefei-ert. Er hat sein Preisgeld unserem Netzwerk gespendet.Sanem Kleff, die Leiterin der Bundeskoordi-nation kündigte an, dass das Geld zur Un-terstützung der nächsten Projektwoche der Donatus-Schule und für Netzwerk-Veranstal-tungen im Rheinland verwendet werden soll.Darüber freuen wir uns als Landeskoordinati-on natürlich sehr!

Fotos: Renate Bonow

Rheinischer Provinzial Preis-Menschen füreinander.Menschen miteinander ging heute an Guido Cantz

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Courage-Schulen in Aktion

Eine Reihe von Schulen haben das Motto des Konzerts gegen Rechts, das am 3.9. in Chemnitz vor 65000 Menschen stattfand, zum Anlass genommen und ihren Protest gegen die Aktionen der extremen Rechten gegen Migrant_innen und jüdische Mitbürger_innen zum Ausdruck gebracht.

So haben sich z.B.an der Globus-Gesamtschule in Duisburg und am Paul-Klee-Gymnasium in Overath die Schüler_innen auf dem Schulhof mit Plakaten unter dem Motto „Wir sind mehr!“ aufgestellt, an der Gesamtschule Waldbröl und dem Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim wurden Fenster der Schulgebäude mit entsprechenden Plakaten bestückt.

Flagge zeigen gegen Rassismus und die extreme Rechte

#WirSindMehr

Foto: Diethelm Nonnenbroich

Foto: Dohm

Foto: Renate Bonow

Foto: Dohm

Im Rahmen der Europa - Projekt-woche beschäf-tigten sich die Schüler*innen der Gesamtschule Hemer mit dem Thema Vielfalt und suchten einen Weg, sich offen gegen Anfeidun-gen und Rassis-mus jeder Art zu positionieren.

Im Bezug auf die erst kürzlich stattgefundenen Ausschrei-tungen in Chemnitz, stellten Schüler_innen eine unge-wöhnliche, aber besondere Protestaktion gegen Rassismus auf die Beine, für die die Fenster der Schule mit verschie-densprachigen Plakaten gegen Rechts dekoriert wurden. Im Jahr 2017 wurde die Gesamtschule Hemer zur „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ ernannt und es wurde deutlich: „Diese Einstellung möchten wir jeden Tag nach Außen tragen.“

Europaschule Hemer gegen Anfeindungen und Rassismus

Fotos: Sabrina Kaltenbach

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Am 29.Juni war Mo Asumang an zwei Remscheider Courage-Schulen zu Gast. Im Rahmen des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Cou-rage“ wurde die Bestsellerau-torin und Filmemacherin von der Regionalkoordination beim Kommunalen Integrations-zentrum gemeinsam mit dem Integrationsrat der Stadt Rem-scheid eingeladen, um hier ihre Schul-Tour fortzusetzen.

Dabei hat sie aus dem Buch „Mo und die Arier“ gelesen, eine Schulversion ihres mit dem Grimme-Preis nominierten Film „Die Arier“ gezeigt und anschließend mit den Schüle-

rinnen und Schülern über ihre persönlichen Erfahrungen mit Rassisten, dem Ku-Klux-Klan und Zivilcourage diskutiert.

Zuerst besuchte Mo Asumang die Alexander-von-Humboldt-Realschule, die mit dem Event einjähriges Jubiläum als SoR-SmC-Schule gefeiert hat. Der ganze neunte Jahrgang war dabei und stellte viele Fragen zu dem, was sie bei Ihrer Recherche erlebt hat. Der zweite Teil der Schul-Tour fand in der vollen Aula des Röntgen-Gymnasiums statt. Die Schule nutzte die Veranstaltung als Auftakt auf dem Weg ins Netz-werk. Mo Asumangs Mut, sich mit Rassisten auseinander zu setzen, hat die Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckt und wurde mit großem Applaus belohnt. Mo Asumang ist Patin und langjährige Unterstützerin des Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

„Das Maria-Lenssen-Berufs-kolleg steht für die Wahrung der Menschenrechte, als ak-tives und sichtbares Zeichen für eine demokratische und friedliche Gesellschaft. Wir möchten ein offenes Auge für die Not von Menschen

haben und gemeinsam gegen Beleidigungen, Ausgrenzung, Verfolgung und Angst sein“. Gemeinsam haben die Schülerinnen und Schüler in Klein-gruppen die Menschenrechte visualisiert und für jedes Menschenrecht ein Bild erstellt. Im Hinblick auf den wich-

tigen Aspekt der Vielfalt unserer Welt sind einzelne Begrif-fe in unterschiedlichen Sprachen eingefügt. Damit steht der Kern der Menschenrechte im Fokus: unabhängig von Glaube, Herkunft, Hautfarbe und sexueller Identität ist die Menschenwürde unantastbar.

Maria-Lenssen-Berufskolleg Mönchengladbach: Ausstellung gegen Rassismus und für Vielfalt

„Mo und die Arier“ in Remscheid

Zeichnungen freigegeben von Frau Bollien-Jung vom BK Maria-Lennssen

Quelle: Mo Asumang

Wie rassistisch geht’s in den deutschen Schulen zu? Tau-sende berichten auf “#MeTwo” von Diskriminierungser-fahrungenAls Reaktionauf die von Ex-Fußballnationalspieler Mesut Özil entfachten Rassismus-Debatte hat sich auf Twitter eine “#MeTwo”-Bewegung konstituiert – entsprechend der in-ternationalen “#MeToo”-Kampagne von Frauen, die öffent-

lich Missbrauchserfahrungen schildern. Innerhalb von we-nigen Tagen sind unter dem neuen Hashtag (dessen Name auf eine doppelte Identität hinweisen soll) Zigtausende von Menschen zusammengekommen, die nun ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus in Deutschland schildern – Beleidigun-gen, Anspielungen, Diskriminierungen. Wer die minütlich wachsende Menge der Einträge überblickt, stellt fest, dass viele der Berichte sich auf die Schule beziehen. Das wirft die Frage auf: Wie rassistisch geht’s in den deutschen Schulen zu? Wir dokumentieren hier einige der Einträge.https://www.news4teachers.de/2018/07/wie-rassistisch-gehts-in-den-deutschen-schulen-zu-tausende-berichten-auf-metwo-von-diskriminierungserfahrungen/

# MeTwo

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Am Tag nach dem Tag der Deutschen Einheit hat die Initiative „Gesichter der Demokratie“ mit sieben Schülerin-nen und Schülern der Q2/Jahrgangsstufe 12 des Kaarster Albert-Einstein-Gymnasiums über Demokratie, Populismus und soziale Netzwerke gesprochen. Gemeinsam bilden die sieben Schülerinnen und Schüler – stellvertretend für die gesamte Stufe – eines unserer mittlerweile über 40 Gesich-ter der Demokratie ab.Schülerinnen und Schüler – stellver-tretend für die gesamte Stufe – eines unserer mittlerweile über 40 Gesichter der Demokratie ab. Das gesamte, wirklich lesenswerte Interview findet ihr unter https://www.faces-of-democracy.org/. Hier jedoch einige Ausschnitte:

Demokratische Mitbestimmung gibt es bereits in der Schu-le - beispielsweise durch die Wahl der Schülervertretung. Welchen Stellenwert haben Demokratie und demokrati-sche Werte für Euch ganz persönlich?Alex (17): Für mich ist Demokratie neben Frieden und Freiheit so ziemlich das höchste Gut. Auch hinsichtlich der Menschenrechte finde ich Demokratie sehr wichtig. Leider können längst nicht alle Menschen die Vorzüge eines de-mokratischen Rechtsstaats genießen. Demokratie ist eben keine Selbstverständlichkeit.

Pia (17): Demokratie bedeutet für mich, dass ich im All-tag meine Meinung frei äußern darf und durch Wahlen die Politik mitbestimmen kann. In einem demokratischen Rechtsstaat ist auch die Justiz unabhängig. Ich muss mir in Deutschland keine Sorgen darüber machen, dass ich irgend-wann einmal ohne Grund ins Gefängnis komme.

In sozialen Netzwerken kommunizieren wir fast aus-schließlich mit Freunden, Inhalte werden über Algorith-men personalisiert. Sind Facebook, YouTube oder Twitter gut oder schlecht für die Demokratie?

Celia (17): Soziale Netzwerke können sowohl gut als auch gefährlich für die Demokratie sein. Leider entstehen im

virtuellen Raum schnell Missverständnisse. Man sieht einen Post, dessen Inhalt absoluter Quatsch ist, und glaubt dies. Der Post wird weiter geschickt und erreicht immer mehr Menschen. Ich selbst habe Erfahrungen damit gemacht. Man bekommt etwas geschickt. Das googelt man dann und merkt, dass es nicht wahr ist.

Tim (17): Es ist sehr einfach in sozialen Netzwerken unter-schiedliche Meinungen auszutauschen. Solange dieser Mei-nungsaustausch stattfindet ist alles gut. Im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken hört man jedoch häufig auch den Begriff der „Echokammer“. Dort hallt jeweils das besonders laut, was den Einstellungen des Nutzers entspricht. Das ist durch die Algorithmen so. Wenn ich jetzt ein Rechter wäre und Videos mit rechten Inhalten mag, dann werden mir in meinem Suchverlauf konsequent fast ausschließlich solche Posts und solche Videos angezeigt. Das heißt, ich sehe im-mer nur die eine Seite und damit immer nur die Menschen, die genau die gleiche Meinung vertreten wie ich - nicht die Gegenseite. Das ist gefährlich, weil sich dadurch „Gesin-nungsstränge“ bilden.

„Faces of Democracy“ an Albert-Einstein-Gymnasium Kaarst

„Demokratie ist Arbeit“ – Demokratiebildung an Courage-Schulen

Q2/Jahrgangsstufe 12 des Albert-Einstein-Gymnasiums in Kaarst - (v.l.n.r.) Dennis Schneider, Lehrer für Latein und Geschichte, Celia, Sophia, Pia, Tim, Alex, Sebastian, Torben, Sven Lilienström, Gründer der Initiative Gesichter der Demokratie | Foto: Monika Baumann

Olaf Sundermeyer sprach im Lippe Berufskolleg Lünen über Rechtspopulismus

Um Rechtspopulismus erken-nen und bekämpfen zu können, bedarf es Aufklärung und Be-teiligung. „Dazu sind Auseinan-dersetzungen und Gespräche, auch mit Menschen anderer Meinung, wichtig. Demokratie

ist Arbeit“, sagt der Journalist und Buchautor Olaf Sun-dermeyer bei seinem Vortrag am Lippe-Berufskolleg. Vor

ungefähr 150 Schülern spricht er darüber, wie Rechtspopu-listen versuchen, Ängste zu schüren, um eine breite Zustim-mung zu erhalten, welche Gesellschaftsbilder sie vertreten und warum sie eine Gefahr für die Demokratie sind. Die Schüler finden es spannend, zu sehen, wie ein Journalist mit Rechtspopulismus umgeht und welche Sicht Journalismus auf die Thematik hat. Es entstehen immer wieder viele kleinere Diskussionen unter den Schülern. Der Redebedarf ist hoch.

Foto: Christian Greis, Hellweger Anzeiger

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau besuchen die Eichendorff-Realschule in Köln

Die Schüler der Eichendorff-Realschule in Neuehrenfeld ha-ben den Bundespräsident schwer beeindruckt. „Ihr lebt den Erwachsenen etwas vor. Dafür muss man dankbar sein“, lobte Frank-Walter Steinmeier vor dem Hintergrund der Er-eignisse in Chemnitz. 15- und 16-jährige Jugendliche hatten in der Aula das Stück „Der Wolf im Schafspelz“ aufgeführt,

mit dem sie in den vergangenen Monaten als „Klassenzim-mertheater“ durch die Schule gezogen sind.In drei kurzen Szenen zeigten die jungen Akteure, wie ein Konflikt unter Freundinnen eskaliert, wie sie sich im Zorn auf die jeweils andere neuen „Freunden“ anvertrauen, die sich als gewaltbereite Extremisten entpuppen. Die Diskrimi-nierungserfahrung einer jungen Migrantin macht sie anfällig für islamistische Rattenfänger. Sie kommt als Kopftuch tragende Schülerin zurück, während sich ihre ehemalige Freundin mit gewaltbereiten Rechtsradikalen den Regeln des Zusammenlebens verweigert. Und dazwischen steht eine „ganz normale“ Schülerin, die sich von beiden als „Lo-ser“ beschimpfen lassen muss und schließlich ins Publikum fragt: „Kann ich was dagegen tun?“Das Stück hatten die Schüler_innen unter Anleitung ihrer Paten – dem Coach e.V. – im letzten Schuljahr erarbeitet. Neben Steinmeier waren auch Jochen Stamp, der NRW-Integrationsminister und Henriette Reker, Kölner Oberbür-germeisterin unter den Zuschauern.

Kunst- und Theaterprojekte

Foto: Peter Rakocy

Musikfestival und Projektwoche an der Diedrich-Uhlhorn-Realschule Grevenbroich

Das Musikfestival „Color Jam“ der Diedrich-Uhlhorn-Real-schule ist in diesem Jahr der Auftakt zur jährlichen Pro-jektwoche, die unter dem Motto „Schule ohne Rassismus“ stattfindet.

„In unserer Projektwoche arbeiten wir an zwei Tagen in-haltlich zum Thema und setzen Fair Play und respektvollen Umgang miteinander dann praktisch beim Sportfest um“, erläutert Sebastian Potschka, Lehrer und Leiter der Projekt-woche nicht ohne Stolz. „Das ist nicht ohne Anstrengung, vor allem für die Kolleginnen und Kollegen zum Schuljah-

resende noch einmal alles zu geben, aber das Engagement für unsere Schülerinnen und Schüler lohnt sich“, ist sich Sebastian Potschka sicher.

An sechs Schultagen sind 486 Schülerinnen und Schüler mit ihren 45 Lehrerinnen und Lehrern in und um die Schule he-rum unterwegs, reinigen das Erftufer, begegnen Zeitzeugen, besuchen Gotteshäuser verschiedener Religionen, kommen ins Gespräch mit Experten, werden in Kommunikations-techniken geschult oder erleben ihre Klassengemeinschaft in Teamspielen ganz neu. Insgesamt werden 44 Einzelaktio-nen durchgeführt, die meist im Klassenverband, aber auch als gesamte Schulgemeinschaft erlebt und durchgeführt werden.Ergänzt wird die Projektwoche noch durch einen Kinotag, bei dem, nach Jahrgangs- und Altersstufen getrennt, preis-gekrönte Filme zum Thema Toleranz und Rassismus gezeigt werden.Das Programm und die Gesamtstruktur der Projektwoche kommt seit Jahren von Seiten der Schülervertretung, die an der Diedrich-Uhlhorn-Realschule besonders aktiv ist und bei der letzten Qualitätsanalyse der Bezirksregierung Düssel-dorf im Januar 2017 als „beispielhaft für andere Schulen“ bewertet wurde.

Foto: Diedrich-Ulhorn-Realschule

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Theater bedeutet, sich zurücklehnen und einfach nur berie-seln lassen? Das galt im Sommer nicht für die Stufen 9 und 10 der Dietrich-Bonhoeffer Realschule Schwelm. Vielmehr hieß es für die Schülerinnen und Schüler, nicht nur dem Theaterstück aufmerksam zu folgen, sondern sich aktiv mit Vorurteilen auseinander zu setzten.„Jeder soll individuell sein – aber wehe, er ist anders“ - unter diesem Motto stand das Theaterstück „Dreck“ der Kulturschule Leipzig: Wer kennt sie nicht, die Rosenverkäu-fer, die allabends durch die Straßen ziehen, immer in der Hoffnung, die ein oder andere Rose verkaufen zu können? Auch der junge Araber Sad verkauft abends Rosen. Er finanziert damit sein Studium. Er ist anders, als die meisten Menschen auf den ersten Blick glauben. Und doch erlebt er Fremdenfeindlichkeit und Verachtung, eignet sich gar Vorurteile an.„Das Ein-Personen-Stück zu den Themen Toleranz, Respekt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bewegte die Schülerin-

nen und Schüler der DBR sehr“, sagte Stefanie Schumann, Schulleiterin der DBR. Für die Schüler stand fest, dass ein „Sich zurücklehnen“ in Zeiten von Verachtung, Hass und Ängsten auch in Zukunft nicht in Frage kommt. Horizonte! Musiktheater in Schwelm zeigt, dass politische Bildung auch Spaß machen kannWas haben Poetry-Slam und politische Bildung gemeinsam? Auf den ersten Blick sicherlich wenig. Doch beides spricht an – Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Das bewiesen 40 Schülerinnen und Schüler aus Schwelm und Umgebung bei der Aufführung des Musiktheaterstückes Horizonte! im LEO THEATER Schwelm. Mit dabei waren auch Schüler der Dietrich-Bonhoeffer Real-schule Schwelm.Was sind unsere Werte? Was bedeutet uns Gerechtigkeit, Vielfalt? Was bedeutet es, einen friedlichen Dialog zwischen Religionen und Kulturen zu führen? Diesen aktuellen Fragen stellten sich die Schüler auf ganz unterschiedliche Weise, mit Musik, als Schauspiel oder in Tanzszenen. Und das gleich in mehreren Aufführungen.Nach nur sechs Monaten stand das Bühnenprogramm. In verschiedenen Workshops und Fortbildungen gelang es den Schülerinnen und Schülern, aus eigenen Ideen und Wün-schen eine Show auf die Beine zu stellen, die auf unterhalt-same Art zeigte, wie junge Menschen sich eine Welt ohne religiösen und politischen Fanatismus vorstellen – und wie dieser Ort aussehen sollte.Gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, konnten die zahl-reichen Kooperationspartner sowie der Projektträger ein gemeinsames Zeichen setzen.

DBR Schwelm - Theaterstück als sichtbares Zeichen für Toleranz

Foto: Renate Sassenscheidt

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Im September fand in der Gesamtschule Volksgarten in Mönchengladbach ein Workshop mit Wolfgang Brust statt. Wolfgang Brust ist Dipl. Päd., von 1993 bis 2016 war er bis zu seinem Ruhestand Schulsozialarbeiter an einer Gesamtschule, seit 1997 ist er im Netzwerk SOR-SMC

aktiv, derzeit ist er aktives Mitglied der Bundeskoordination SOR-SMC, er ist Referent für Nachhaltige Arbeit im Courage-Netzwerk und Diversity-Trainer mit dem Schwerpunkt Schwerpunkt Islam-Christentum, Sensibilisierung für Rassis-mus und Diskriminierung und außerdem ist er zertifizierter Deeskalationstrainer. Der Workshop mit ihm bildete in der Zusammenarbeit mit der FH Niederrhein und einer Gruppe junger Studenten_innen den Auftakt zu einer Intensivierung der Netzwerkarbeit an der Schule. Erstes Ergebnis ist die Gründung der Schul AG SOR-SMC.

Gesamtschule Volksgarten Mönchengladbach – Diversity Workshop mit Wolfgang Brust

Die engagierte Schule bewies gleich in mehreren Projekten ihr Bekenntnis zum Netzwerk: In einem zweitägigenTrommelworkshop bauten DaZ-Schüler (aus Syrien und Afghanistan) und Schüler aus dem Regelun-terricht zunächst ihre Instrumente gemeinsam selbst, bevor sie zusammen trommelten. Die Sprache der Musik verste-hen eben alle.

In der Themenreihe „Rassis-mus und Ausgrenzung“ im Fach Darstellen und Gestal-ten in der Jahrgangsstufe 7 bewies die Schule, dass man die SOR-Thematik sehr wohl

in den Alltagsunterricht integrieren kann: Neben einer inhaltlichen Auseinandersetzung zu den Themen „Klischees und Vorurteile“ sowie „Flucht und Vertreibung“ besuchte die Gruppe das – empfehlenswerte - Theaterstück „Taksi to Istanbul“ im Comedia-Theater Köln (http://www.comedia-koeln.de/junges-theater/programm/taksi-to-istanbul.html), ein Recherchestück über das, was uns verbindet und das was uns trennt.

Zum Schluss wurde das Lied „Ayse und Jan“ von Fred-rik Vahle thematisiert: https://www.youtube.com/watch?v=VLw3WwgM7Ds Außerdem beteiligte sich die Schule an der Dorenburg noch an einer originellen Spendenidee „Stifte machen Mädchen stark“: Durch das Recycling von Stiften unterstützt der Weltgebetstag Deutschland ein Team aus LehrerInnen und PsychologInnen, das 200 syrischen Mädchen (und auch einigen Jungen) in einem Flüchtlingscamp im Libanon Schul-unterricht ermöglicht. (Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier).

Statt in den Müll werfen die Grefrather Sekundarschüler ihre leeren Stifte jetzt ein einen Sammelbehälter, einen extra angefertigten, riesigen Schuh, schließlich soll die Bil-dung der syrischen Mädchen zum Laufen gebracht werden.

Courage-Schule an der Dorenburg in Grefrath: vielfältiges Bekenntnis zu SOR

Zusammen in der Migrationsgesellschaft

Foto: Michael Holzportz

Fotos: Desiree Schüller

Bei der Abschlussveran-staltung beteiligten sich auch Courage-Schulen. So informierte das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium aus Wiehl über das Netzwerk und die Arbeit ihres Projektkurses „....dass Auschwitz sich nicht wiederhole“.

Der Projektkurs, der schon seit 2012 an der Schule existiert wird immer rege belegt. Da der Kurs auch immer die Zu-sammenarbeit mit dem „Netzwerk gegen Rechts Oberberg“ und dem Verein „Unser Oberberg ist bunt, nicht braun!“ pflegt, war die Teilnahme an der Abschlussveranstaltung selbstverständlich.

Courage-Schulen aktiv bei der Interkulturellen Woche im Oberbergischen Kreis

Foto: Oberberg-aktuell

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Die Offenheit, mit der Aeham Ahmad über seine Geschichte spricht, mit der er auf Fragen der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 11 antwortet, ist beeindruckend. Trotz seiner traumatischen Vergangenheit strahlt Aeham eine unglaubliche Lebensfreude aus. Als er zuvor seine Künste am Klavier zeigt, herrscht Stille im jungen Publikum - bis er uns alle dazu animiert, seine Melodien mitzusingen. Dabei vergisst man allzu schnell, was dieser freudestrahlen-

de Mann alles durchgemacht hat auf seinem Weg bis in un-sere Aula. Daran erinnern an diesem Freitag Schülerinnen der Antifa-AG, die Abschnitte aus seinem Buch vorlesen. Sie erzählen von seinem blinden Vater, von dem grausamen Tod eines Mädchens, das in Syrien beim Singen zu seiner Klaviermusik auf offener Straße erschossen wurde und von seiner gefährlichen Flucht über das Mittelmeer und durch Europa bis nach Deutschland. Veranstaltungen wie diese zeigen uns in aller Deutlichkeit, dass jene Menschen, die in unserem Land Schutz suchen, Menschen sind, die weitaus mehr Schreckliches erlebt haben, als wir es uns in unserem Leben vorstellen wollen. Ein großer Dank für die Umsetzung dieser großartigen und ebenso wichtigen Konzerte geht daher an die Organisati-on „Willkommen in Oberhausen“, an die Flüchtlingshilfe, an das Theater und natürlich ganz besonders an Aeham Ahmad, den Pianisten, der die Hoffnung nicht aufgibt. Der stellvertretende Schulleiter Herr Schubert brachte es auf den Punkt: „Krieg wird von Menschen gemacht - Frieden aber auch“. (Text: bearbeitet nach Leon Wottka, Q1)Ein kurzes Video des WDR über Aeham Ahmad findet Ihr hier: https://youtu.be/_Nh2lMK9_YQ

„Pianist aus den Trümmern“ Aeham Ahmad zu Gast im Bertha von Suttner Gymnasium – Oberhausen

Solidarität mit Geflüchteten

Foto: Lina Kindermann

Die zahlreichen Aktivitäten des vergangenen Schuljahres und die Planung weiterer Aktionen für das kommende Schuljahr zeigen, dass der aktive Umgang mit Vielfalt im realen Schulleben an der Elly-Heuss-Knapp-Schule ein zent-rales Anliegen ist: Von einem Café „Willkommen in Deutsch-land“ am Tag der offenen Tür, wo Servicekräfte für eine

IFK-Klasse gekocht haben über einen Projekttag Vielfalt und die Fotoaktion „Wir zeigen Gesicht“ bewies diese beson-ders engagierte Courage-Schule wie wichtig ihr das Thema SOR ist. Die Schule war auch Gastgeberin für die Ausstellung „Was glaubst du denn?“ (www.wasglaubstdudenn.de) zum Thema Muslime in Deutschland, die von Schulen ausge-liehen werden kann. Außerdem standen die Geschichten und Lebenswege von Geflüchteten und Neuzugewanderten im Fokus – in einer Fotoausstellung „Leben auf der Flucht“ sowie einer Autorenlesung mit Fatma Aydemir und ihrem Buch „Ellenbogen“.

Last but not least beteiligte sich die Schule an dem Briefmarathon von Amnesty International „Schreiben für die Freiheit“, an dem auch 2018 wieder Schulen teilnehmen können: https://www.amnesty.de/briefmara-thon.

Vielfalt im wahren Wortsinn an der Elly-Heuss-Knapp Schule Düsseldorf

Fotos: Elly-Heuss-Knapp-Schule

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Pelin aus der EF schrieb uns folgen-den Bericht:„Im Zuge des Welt-flüchtlingstages hat die Schule ohne Rassismus-AG am 20.06.2018 mit Frau Wißborn ein Projekt

realisiert, welches zum Ziel hatte, die Flüchtlingshintergrün-de einiger Schülerinnen und Schüler unserer Schule in den Vordergrund zu rücken. Das Lessing-Gymnasium ist nämlich eine multikulturelle Schule mit über 130 verschiedenen Nationalitäten - unter denen sich auch Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien befinden.

In wochenlanger Vorbereitung hat die SoR-AG Plakate rund um das Thema Flüchtlinge, Fluchtrouten, Unterschiede zwischen Migranten und Flüchtlingen, Asylrecht und Kosten einer solchen Flucht angefertigt und mithilfe von Bildern und Statistiken visualisiert. Zudem wurden fünf Schülerin-nen und Schüler der IIK (internationale Integrationsklasse) am Lessing zu ihrer Fluchtgeschichte gefragt, sodass die AG aus diesen Geschichten einen Film drehen konnte. Da es für die Schülerinnen und Schüler sehr unangenehm war die eigene Flucht vor der Kamera vorzutragen, haben sich fünf Oberstufenschüler bereit erklärt, die Fluchtgeschichte die-ser fünf Jugendlichen vorzutragen. Nachdem alle Interviews durchgeführt wurden, konnte der Film schließlich gedreht, geschnitten und bearbeitet werden.

Lessing-Gymnasium Köln – Der Weltflüchtlingstag am Lessing-Gymnasium

Im Rahmen der Netzwerkzugehörigkeit „ Schule ohne Ras-sismus – Schule mit Courage“ gestaltete die Grundschule Hesselnberg in diesem Schuljahr Projekttage zum Thema „ Interkulturelles Spielen“. In Kooperation mit „Spielen Interkulturell“, einer Abteilung der DEKRA- Akademie GmbH, liefert die „Toys Company“ welches ein soziales Projekt, getragen von der DEKRA Akademie und des Jobcenter Wuppertal, ist, der Schule für mehrere Tage Brettspiele aus aller Welt, die die Kinder erproben dürfen. Diese Projekttage werden auch personell von der DEKRA Akademie begleitet und haben zum Ziel, Kinder unter-schiedlicher Kulturen durch gemeinsames Spielen einander näher zu bringen, aber auch das Brettspiel an sich im Leben der Kinder wieder mehr zu verankern.

Interkulturelles Spielen an der Grundschule Hesselnberg in Wuppertal

Foto: Aylin Schiller

Aktionen an Grundschulen

Antisemitismus ist seit 1945 in Deutschland nicht ver-schwunden, sondern prägt unseren Alltag noch immer. In Kooperation von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und dem evangeli-

schen Religionskurs der Klasse 9 wurde sich diesem immer aktuellen Thema angenommen. Derzeit befindet sich im

Foyer eine kleine Ausstellung, die aktuelle Vorfälle von Antisemitismus in Deutschland in den Blick nimmt, Hand-lungsmöglichkeiten aufzeigt und auch einen kleinen Einblick in eine sozialwissenschaftliche Studie gibt, bei der die Schüler*innen am Goethe mithilfe eines Fragebogens hin-sichtlich antisemitischer Vorstellungen befragt wurden. Die Studie wurde von den Schüler*innen der 9. Klasse selbst entwickelt und redaktionell vom Team der AG Schule ohne Rassismus -Schule mit Courage in Szene gesetzt.

Goethe-Gymnasium Stolberg: Ausstellung gegen Antisemitismus

Foto: Schulhomepage

Aktionen gegen Antisemitismus

Foto: Lessing-Gymnasium Köln

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In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien nutzten ca. 200 Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit am Mon-tag, Dienstag oder Mittwoch an einem Projekttag zum Film „Er ist wieder da“ teilzunehmen und ihre Arbeitsergebnisse am Donnerstag in der Aula zu präsentieren.

„Er ist wieder da!“ ... so lautet der Titel des Films zum Ro-man von Timur Vermes, in dem dieser ein fiktives Szenario entwirft: Adolf Hitler kehrt zurück! Wir schreiben das Jahr 2014 und der Mann, der ein Unrechtsregime führte, das für die Ermordung vieler Millionen Menschen verantwortlich zeichnet, erwacht in Berlin Mitte aus einem unerklärlichen Grund und in einer zerschlissenen Uniform – so als käme er direkt aus dem Führerbunker – wieder zum Leben! Fast 70 Jahre nach seinem Ableben, fällt es ihm zunächst sichtbar schwer, sich die gesellschaftlichen Verhältnisse des Jahres 2014 zu erklären. Doch nach einer ausführlichen Zeitungslektüre beginnt „Er“ sich in der Gegenwart zurecht-zufinden und die Aufmerksamkeit um seine Person im Span-nungsfeld von offener Ablehnung bis öffentlich zur Schau gestellter Huldigung bewusst in die von ihm gewünschten Bahnen zu lenken. Und so beginnt „Er“ als Comedy-Star eine Karriere, die ihn zum Youtube-Star aufsteigen lässt und ihm viel Aufmerksamkeit verschafft, die er geschickt zu nut-zen weiß, ohne dass seine wahre Motivation, die Weltherr-schaft an sich zu reissen, publik wird. Nur sein Entdecker, der verhinderte Regisseur Sawatzki und eine Überlebende der Shoa erkennen ihn, können ihn aber nicht enttarnen, da die Gesellschaft dies nicht zulässt.

Viel zu sehr wird „Er“ für seine rechtspopulistischen und rassistischen Parolen sowie die offensiv vorgetragene Kritik an den bestehenden gesellschaftlichen Missständen gefei-ert.Stattdessen wird Sawatzki, der vom Entdecker zum Kritiker wird, in eine Einrichtung für psychisch Kranke eingewiesen. Doch wie viel Fiktion steckt tatsächlich in Vermes‘ Szenario? Eine „tatsächliche Wiederauferstehung“ Hitlers ist unmög-lich, wie ein Heiland wird er im Film dennoch gefeiert! Be-ängstigend ist dabei die Vorstellung, dass nicht alle Szenen des Films gestellt sind, sondern real. Bewusst haben die Macher des Films offen gelassen, welche Szenen das sind. An ihrem Ende, als Hitler im offenen Cabriolet durch Berlin fährt und von Passanten gegrüßt wird, wirft die Satire viele Schatten und Fragezeichen auf, die von den Schülerinnen und Schülern in der Aula des Berufskollegs erkannt und hin-terfragt werden. Hier sei der Film „gar nicht mehr witzig“, wird in der Diskussionsrunde angemerkt. Einige Schülerin-nen und Schüler meinen, dass der Film sehr aktuell sei in ei-ner Zeit, in der sich Politiker mit monokausalen Erklärungs- und Lösungsansätzen profilieren können, in denen es „in“ zu sein scheint, Menschen auszugrenzen. Politiker, die das tun, würden „teilweise mehr gefeiert als die, die Menschen integrieren wollen“. Insofern ist der Film ein guter Anlass, um über die Politik, Medien, Rassismus, aber auch über die Figur Hitler als hochpräsenten Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses nachzudenken.Dazu sich die Schülerinnen und Schüler, die den Film in der Aula gesehen haben, in Arbeitsgruppen zusammen und lernten dabei auch Mitschülerinnen und Mitschüler aus anderen Bildungsgängen kennen. Jeweils einen Schultag dauerte der Arbeitsprozess, dessen Ergebnisse am Donners-tag in der Aula präsentiert wurden!

„Mit Film und Verstand“ – Kino mit Tiefblick am Berufskolleg Rheine

Aus der Geschichte lernen

Foto: Berufskolleg Rheine

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Die Mobile Beratung ist seit Jahren ein aktiver Ko-operationspartner für das Netzwerk, in einigen Kreisen hat die Mobile Beratung die Regionalkoordination über-nommen und bei so gut wie allen Regionaltreffen sind die mobilen Berater_innen dabei und organisieren oder bieten Workshops an. Wir vom Team der Landeskoordination gratulieren ganz herzlich und freuen uns auf die nächsten zehn Jahre!

Das Geburtstagskind darf auch selbst zu Wort kommen: „Seit nunmehr zehn Jahren sind wir als Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus und für die Entwicklung einer demokratischen Alltagskultur in NRW unterwegs. In dieser Zeit ist viel passiert - aus den Anfangs sieben Berater_innen ist ein großes Team von über 20 engagierten Menschen

bei fünf unterschiedlichen Trägern geworden. Nicht zuletzt haben sich die Anlässe für Beratungen geändert: in Zeiten eines gesellschaftlichen Rechtsrucks müssen wir uns immer schneller auf neue und sich ändernde Herausforderungen einstellen: (K)eine Zeit für eine Atempause? […] Dass wir dabei nie den Mut verloren haben und heute zehn Jahre Mobile Beratung in Nordrhein-Westfalen feiern können, verdanken wir vor allem den vielen Kontakten zu engagier-ten Menschen und der Unterstützung durch Sie und euch.“

Um zu feiern veranstaltet die Mobim ein Symposium: „Blick zurück nach vorn – Zehn Jahre Mobile Beratung Gegen Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen“ am 20.11.2018 von 10-17 Uhr. Danach wird es ein Podiums-gespräch geben („Wie die Feuerwehr? Zehn Jahre Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in NRW“). Um Anmeldung unter Angabe von Vor- und Nachnamen und Organisation wird bis zum 13.11.2018 gebeten ([email protected]).

„Du Jude!“ - Alltäglicher Antisemitismus in DeutschlandEine Ausstellung für die schulische und außerschulische BildungsarbeitHäufig wird Judenfeindschaft immer noch als historisches Phänomen betrachtet und vorwiegend mit dem Nationalso-zialismus verknüpft. Dass Antisemitismus jedoch ein alltäg-licher Begleiter für Jüdinnen und Juden in Deutschland ist, der viele Facetten kennt und in allen Schichten der Gesell-schaft anzutreffen ist, darauf weisen empirische Studien seit Jahren hin. Antisemitische Einstellungen gehören demnach auch zur schulischen Realität und prägen den Alltag ebenso wie andere Diskriminierungsformen mit.Aus dieser Problemstellung ergibt sich der Bedarf einer umfassenden politischen Bildungsarbeit gegen Antise-mitismus. Mit unserer jugendgerechten Ausstellung, die antisemitische Agitationsfelder und ihre Berührungspunkte zu Lebenswelten junger Menschen aufgreift, möchten wir Judenfeindschaft in ihrer Aktualität in der Schule und in ju-gendlichen Lebenswelten thematisieren. Mittels Beispielen aus Feldern wie Musik, Sport und Internet erlangen Jugend-liche ein Verständnis dafür, dass Antisemitismus nach wie vor virulent ist. Die Perspektiven und alltäglichen Erfah-

rungen von Jüdinnen und Juden sowie die Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland werden so sichtbar gemacht. Zu diesen Themen bieten wir Schulklassen und Jugendgruppen begleitend zur Ausstellung vertiefende Workshops an.

Vom 11. Oktober bis zum 16. November 2018 wird unsere Ausstellung im VHS-Studien-haus am Neumarkt in Köln zu sehen sein. Schulklassen, Jugendverbände und andere Gruppen werden dann die Möglichkeit haben, sich mit den Facetten des Antisemitis-mus kritisch auseinanderzu-setzen.Mehr Infos unter: www.koelnische-gesellschaft.de/termin/ausstellung-du-jude-alltaeglicher-antisemitismus-in-deutschland/

Angebote von Koops aktiv zu werden

Herzlichen Glückwunsch an die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus vom Team der Landeskoordination!

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180°-Wende180°-Wende wurde Ende 2012 von jungen erwach-senen Menschen ins Leben gerufen. Die Initiatoren hatten erkannt, dass junge Menschen der Gesellschaft verloren

gehen, und dass diese Entwicklung zu Kriminalität, Orientie-rungslosigkeit, Radikalisierung und sozialer Isolation dieser Zielgruppe führt. Seitdem betreibt 180°-Wende Präventi-onsarbeit mit jungen Menschen im sozialen Quartier, an Schulen und in Haftanstalten. Vorrangige Zielgruppe sind sozial benachteiligte Jugendliche aus oftmals bildungsfer-nen Familien oder mit Diskriminierungserfahrung. Dies macht die Initiative unter anderem durch Schulungen zur Aufklärung, aber auch Maßnahmen zur Arbeitsmarktin-tegration und Wiedereingliederung, sowie verschiedenen Einzel- und Gruppenberatungsangeboten mit Empower-ment-Charakter. Hierbei arbeitet 180 Grad Wende eng mit unterschiedlichsten Partnern auf kommunaler Ebene zu-sammen und hat über das eigene Multiplikatoren-Netzwerk einen besonderen Zugang zur Zielgruppe. Außerdem bietet die Initiative Einzelfallberatung für diejenigen, die sich bereits radikalisiert haben oder andere kritische Entwick-lungen durchlaufen, sowie ihren Angehörigen und berät bei Bedarf weitere Akteure wie Lehrer oder Sozialarbeiter.Die 180° Wende hat verschiedenste Maßnahmen Program-

me und Schulungen entwickelt um erfolgreich Präventions-arbeit leisten zu können. Hierzu gehört u.a. das Schulpro-gramm – Menschenfreund vs. Menschenfeind, dass junge Menschen dafür gewinnen will aktiv gegen menschenfeind-liche Narrative Position zu beziehen.Bei dem Schulprogramm handelt es sich um eine Maß-nahme, die der Entkräftung menschenfeind-licher Narra-tive und Weltanschauungen dient. Den TeilnehmerInnen, vornehmlich SchülerInnen und Lehrkräften, wird vermittelt, dass jede Art und Form von Extremismus und Menschen-hass unabhängig von kulturellen, religiösen nationalen oder sonstigen Hintergründen des Täters oder der Täterin zu betrachten ist.Fortbildungsangebote für Lehrkräfte und Schulsozialarbei-terInnenEin weiteres Angebot richtet sich an Lehrkräfte und Schulso-zialarbeiterInnen. Hier bietet die 180° Wende Fortbildungen für interkulturelle Kompetenz, Islam und Fortbildungen im Themenfeld des Extremismus -insbesondere religiös begründetem Extremismus sowie dem Migranten spezifi-schen Nationalismus- an. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung von praxisorientiertem Wissen und Handlungsansätzen. Die Fortbildungen können an den individuellen Bedürfnissen und Wissensständen angepasst werden.https://www.180gradwende.de

Die „Aktion Jugendschutz“ bietet den Workshop „bildmachen“ anJugendliche sind in ihrem digitalen Alltag zunehmend mit Falschinformationen, Hate Speech sowie islamistischen und rechtsextremistischen Inhalten konfrontiert. Vor diesem Hintergrund gewinnen Soziale Medien auch in der Präven-tionsarbeit an Bedeutung. Mit dem Projekt bildmachen möchten wir Jugendliche und pädagogische Fachkräfte für die Anwerbestrategien islamistischer, insbesondere salafistischer Gruppen, sensibilisieren und Möglichkeiten aufzeigen, sich selbst mit eigenen Inhalten in den Sozialen Medien einzubringen. Im Workshop für Schüler_innen geht es im kritische Medienkompetenz, extremistische Inhalte im Netz und Empowerment: die Jugendlichen sollen ganz praktisch lernen, ihre eigene Stimme im Netz selbstbewusst zu erheben. Die Workshops für Jugendliche sind verbunden mit einer Fortbildung für Lehrer_innen und Schulsozialarbeiter_in-nen. Beide Veranstaltungen greifen ineinander und ergeben eine logische Einheit. Das Angebot ist kostenlos. Mehr Informationen gibt es unter: https://www.bildmachen.net/

Meme von einem 16-jährigen Teilnehmer aus MünchenQuelle: www.bildmachen.net

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„ ganz normal?“ - interaktives Theater zum Umgang mit Rechtsextremismus

Conny arbeitet in einer Kita. Als Pia sagt, dass sie nicht mit Galay spielen darf, weil sie ausländisch ist, ist Conny hilflos. Was kann sie tun?

Frau Hoffmann hat eine Fortbildung zum Thema Rassismus besucht. Ihr fällt jetzt auf, dass Kollegen an ihrem Arbeits-platz diskriminiert werden. Ihre Vorgesetzte macht selbst rassistische Witze und nimmt Frau Hoffmanns Anliegen nicht ernst.

Marita hat rechtsextreme Symbole im Zimmer ihrer jugend-lichen Tochter entdeckt. Sie spricht diese darauf an. Die Situation endet im Streit.

Offener und versteckter Rassismus werden immer salonfä-higer. Wie kann man diesem in der Kinder- und Jugendar-beit im Kontakt mit Kindern, Jugendlichen, Eltern und Kolle-gen begegnen? Wie können wir für ein Rassismus-sensibles Klima sorgen, in dem keiner diskriminiert wird? Wie können wir Menschen erreichen, die sich erklärtermaßen einer rechtsextremen Gruppierung angeschlossen haben?Das Forumtheater inszene bringt Situationen auf die Bühne, die offenen oder subtilen Rassismus zeigen. Die Zuschau-enden werden zu Akteur*innen und probieren aus, was sie tun würden und erkunden ihre Möglichkeiten. Das mitein-ander-Suchen und Ausprobieren ermöglicht Erkenntnispro-zesse und erweitert das Handlungspotenzial der Beteiligten.

Das Forumtheater inszene wirft mit seinen interaktiven The-aterprojekten gesellschaftliche Fragen auf und regt einen lebendigen Dialog an. Zuschauende und Spielende gestalten im Austausch miteinander ihr Lebensumfeld neu – auf der Bühne als Probe für das richtige Leben.Das Format eignet sich für Tagungen und Fortbildungsver-anstaltungen.

Und ein Angebot, dass insbesondere für Berufskollegs interessant sein dürfte!Unser Projekt „selbstbewusst auf dem Weg zum Ausbil-dungsplatz“ hat eine großzügige Förderung von der Skala Initiative bekommen! So ist die Finanzierung des Projektes, das das Ziel hat, junge Erwachsene mit Zuwanderungs- und/oder Fluchterfahrung den Weg in die Berufswelt zu erleich-tern, über drei Jahre gesichert! Außerdem können wir dank der Förderung das Projekt um eine Lernbetreuung, Fortbildungen für berufsbildendes Personal und für Ehrenamtliche erweitern.Mehr zu dem Projekt: http://forumtheater-inszene.de/di/sites/default/files/files/Website%20SWAP-Fri.pdfMehr Informationen über die SKala-Initiative finden Sie hier: www.skala-initiative.de

Kontakt:Forumtheater inszene: Leitung: Friderike Wilckens- von Hein; tel: 02247/900400,email: [email protected] www.forumtheater-inszene.de

Tagung: Narrative des Rechtsextremismus und Islamismus im kritischen Vergleich

Das NS-Dokumentationszentrum Köln, die Info- und Bera-tungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) Köln und derForschungsschwerpunkt Rechtsextremismus und Neonazis-mus der Hochschule Düsseldorf (FORENA) veranstalten eine Tagung zum Thema „Narrative des Rechtsextremismus und Islamismus im kritischen Vergleich“.

Rechtsextremismus und Islamismus weisen – so wird in Wissenschaft und Medien inzwischen vielfach vertreten – vergleichbare weltanschauliche Vorstellungen bezüglich der Ungleichwertigkeit von Menschen auf. Dabei geht es sowohl um Abwertung der als außerhalb der eigenen Gemeinschaft wahrgenommenen Anderen, als auch um Hierarchien in-nerhalb von Gemeinschaftskonzepten. In beiden politischen Strömungen gibt es dichotome Freund-/Feind-Konstruktio-nen, die auf autoritaristischen Vergemeinschaftungsange-boten fußen.

Derartige Identitätskonstruktionen sind oft unmittelbar mit bestimmten Narrativen verbunden, die in sozialen Zusammenhängen und medial vermittelt werden. Zugleich lassen sich aber auch relevante Differenzen zwischen den beiden antidemokratischen Phänomenen nicht übersehen. Die Tagung widmet sich Islamismus und Rechtsextremis-mus jenseits simplifizierender Gleichsetzungen in einer kritisch-vergleichenden Weise: Was sind verbindende, was sind trennende Elemente? Wo taugt der Vergleich für die Analyse und wo findet er seine Grenzen? Auf der Tagung kommen ExpertInnen zu Wort, die sich den Hintergründen und Erscheinungsformen der Narrative im Islamismus und Rechtsextremismus und der Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen eines Vergleichs auf unterschiedlichen Ebenen nähern. Die Tagung findet am 26. November um 13 Uhr im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln statt. Anmeldung bis zum 12.11.2018 an [email protected] unter Angabe Ihres Namens, einer E-Mail-Adresse, der Organisationszuge-hörigkeit (z.B. Hochschule ABC, Ministerium XYZ) sowie ein Stichwort zum Interesse am Thema der Veranstaltung.

Fortbildungen und Tagungen für Kolleg_innen

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Demokratie ist wichtig. Punkt! – Förderungsmöglichkeiten und Workshops für eure Schulen

Der Verein „Gegen das Vergessen“ macht ein großartiges Angebot: Demokratie ist nicht selbstverständlich. Angrif-fe auf Demokratie, Freiheit und Rechtstaatlichkeit sowie menschenverachtende Ideologien sind dauerhafte Heraus-forderungen für die Gesellschaft. Um ihnen kraftvoll entge-genzutreten, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen von Staat und Zivilgesellschaft. Ziele des Projektes Demokratie ist wichtig. Punkt! sind die Stärkung demokratischer Kultur und die Prävention menschen- und demokratiefeindlicher Einstellungen. Dazu können im gesamten Bundesgebiet Veranstaltungen durchgeführt werden, die über das Projekt finanziert werden. Zehn Bildungseinrichtungen bieten im Rahmen dieses Projektes verschiedene Seminare und Work-shops an.

Die Angebote sind in drei Themenschwerpunkte gegliedert:• Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit/Umgang mit

menschenverachtenden Einstellungen• Werte – Diktatur und Demokratie• Muskeln für die Demokratie – Gesellschaft in VielfaltEuren Interessen entsprechend könnt ihr aus den Angebo-ten wählen. Setzt euch mit dem Verein in Verbindung, die Finanzierung läuft ebenfalls über den Verein Gegen das Vergessen e.V.. Der Kontakt zu den Referentinnen und Refe-renten her wird hergestellt und ihr vereinbart einen Termin. Die Referenten kommen in eure Einrichtung.

Kontakt und weitere Informationen findet ihr hier: Ruth Wunnicke: [email protected]. 030 / 263978 - 3 · Fax: 030 / 263978 – 40www.gegen-vergessen.de

Anne Broden, eh.Leiterin von IDA-NRW bietet Vorträge und Workshops für Kolleg_innen an Courage Schulen zum Thema „Schule in der Migrationsgesellschaft“

Was tun bei rassistischen oder antisemitischen Äußerungen im Klassenzimmer? Wie können so unterschiedliche The-men wie der Holocaust oder der Nah-Ost-Konflikt in einer Schule der Vielfalt angemessenen thematisiert werden? Sind wir ausreichend differenz- und diskriminierungssen-sibel für die Schule in der Migrationsgesellschaft? Was tun mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen, die andere Schüler*innen für ihre menschenverachtenden Einstellun-gen zu gewinnen suchen? Wie können wir den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit Leben füllen?

Dies sind nur einige und sehr unterschiedliche Fragen, vor denen Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen heute stehen. Durch Vorträge und Workshops unterstütze ich Sie bei der Entwicklung von mehr Handlungssicherheit im Umgang mit den unterschiedlichsten Herausforderungen im schulischen Alltag. Nehmen Sie Kontakt per Telefon oder Mail auf, ich stehe für Ihre Fragen zur Verfügung und freue mich auf Sie.Anne BrodenBildung und Beratung in der Migrationsgesellschaftfon: 02 21 / 98 86 71 [email protected]

Leseempfehlungen, Medien und Links

Videoprojekt zu Frauenbildern im Islam: Vorurteile entlarven und Wege gegen Radikalisierung aufzeigen

Welches Selbstverständnis haben junge Musliminnen? Was ist der Unterschied zwischen Islam und Islamismus? Wie erkenne ich Extremismus und was kann ich dagegen unternehmen?

Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt des Video-projekts „Lebensentwürfe muslimischer Frauen und Mäd-chen“ des Instituts für Journalismus und Public Relations der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Es wird vom Integrationsministerium fachlich und finanziell gefördert. Daneben werden die Studentinnen und Studenten vom Gleichstellungsministerium inhaltlich unterstützt.

Im Verlauf von zwei Semestern haben sich Studentinnen und Studenten mit dem Islam und ihrem Islamverständnis auseinandergesetzt, recherchiert und Videos gedreht. Ziel ist es, mit dem Projekt besonders junge Frauen darin zu bestärken, ein selbstbestimmtes Leben in einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft zu führen. Gleichzeitig sollen die Botschaften des gewaltbereiten, verfassungsfeindlichen Salafismus entkräftet werden. In insgesamt acht Videos arbeiten die Studierenden mit unterschiedlichen Stereoty-pen. Die unter dem Hashtag #bestimmdichselbst produzier-ten Beiträge können auf http://url.nrw/bestimmdichselbst abgerufen werden.

Page 20: Landeskoordination - Kommunale Integrationszentren NRW · 2019. 4. 8. · zuschätzen, das Zusammenleben und -arbeiten vor Ort in der Schule und eigenen Klasse ganz real zu erleben

www.schule-ohne-rassismus-nrw.de

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Menashe: Kinofilm mit pädagogischem Begleitmaterial

Menashe erzählt, inspiriert von der wahren Geschichte des Hauptdar-stellers, von der Liebe eines Vaters zu seinem Sohn, der nach dem Tod seiner Frau die Erziehung alleine übernehmen möchte. Doch die strikten Traditionen der ultraorthodoxen Gemeinde, in der er lebt, verlangen von Menashe, dass er zunächst wieder heiratet. Ein Ringen mit den Traditionen beginnt. Der Film be-

handelt Themen wie Religion, Familie, Tradition, Judentum, Toleranz und Selbstbestimmung: http://menashe.de/#film

Die Filmemacher haben dazu filmpädagogisches Material von einer Medienpädagogin anfertigen lassen, das Sie unter diesem Link kostenlos herunterladen können: https://www.kinofenster.de/download/menashe-fh-pdf

Wenn man den Film mit SchülerInnen im Kino sehen möch-te, kann man ganz einfach mit einem beteiligten Kino einen Termin vereinbaren. Die aktuellen Kinotermine: http://mindjazz-pictures.de/kinotermine/

Quiz: Codes der rechtsextremen Szene (Bundeszentrale für politische Bildung)

In der rechtsextremen Szene gibt es etliche Symbole und Codes. Mal wird auf den Nationalsozialismus Bezug genom-men, mal auf die germanische Mytho-logie. Im fluter-Heft zum Thema „Nazis“

ist dazu ein Schaubild erschienen. Hier wurde es in ein Spiel

übersetzt.http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextre-mismus/259611/codes-der-rechtsextremen-szene?pk_campaign=nl2018-08-15&pk_kwd=259611

Aus der Bundeskoordination

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