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Landesstudie Gewässerökologie Stufe 2 Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten Andreas Becker, HYDRA Wiesloch

Landesstudie Gewässerökologie · Landesstudie Gewässerökologie Stufe 2 Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten Andreas Becker, HYDRA Wiesloch

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Landesstudie Gewässerökologie

Stufe 2 Erfahrungen zur Kartierung und

Planung von Fischhabitaten

Andreas Becker, HYDRA Wiesloch

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Erarbeitung der Handreichung Start: Mai 2017

Dritte Entwurfsversion für Pilote verwendet

Start der Pilote Mai/Juni 2018:

Donau – RP Tübingen

Kraichbach – RP Karlsruhe

Jagst – RP Stuttgart

Glatt – RP Freiburg

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Zeithorizont

restriktionsgeprägte Betrachtungsräume

nicht restriktionsgeprägte Betrachtungsräume

Planungsbüro: Geitz und Partner, Stuttgart

Bildnachweis: Andreas Becker (sofern nicht anders angegeben)

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Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Betrachtungsraum 4004 Glatt

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Kartierung durch Planer/Ingenieure

Begleitung/Bewertung durch Fischökologen

• 36 km Gewässerstrecke / davon 12 km G.I.O.

• Restriktionsstrecken 5,3 km (ca. 40 %)

• Revitalisierungsbedarf 3 km

• Fokusarten: Äsche, Bachforelle, Groppe

• GSK aus dem Jahr 2010

• Gegenüberstellung GSK 1-3 / GSK 4-7 bezüglich fischökol. funktionsfähiger Strukturen

• Fehlende Querbauwerke bzw. unzutreffende Durchgängigkeitseinstufung im AKWB

• Praxistest für Methoden-Entwurf

Kartierung nach Kartierungsanleitung auf ca. 2/3 der G.I.O.-Strecke (12 km)

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Betrachtungsraum 4004 Glatt

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• Kartierungsgrundlage Orthophotos (Drohnenbefliegung)

• überwiegend digitale Kartierung mit QGIS

• Herangehensweise nach Handreichung und Kartieranleitung (Entwurfsversionen)

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Vorgehen

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Abflusssituation beim Kartieren

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Ergebnisse Praxistest Methoden-Entwurf

18.02.2019: ca. MQ MQ wird an ca. 280-290 Tagen im Jahr unterschritten – Hydrologie des Gewässers beachten

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Wanderhindernisse

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Ergebnisse Praxistest Methoden-Entwurf

18.02.2019: ca. MQ keine Einschränkung der Durchgängigkeit nach AKWB – Aufnahme/Überprüfung notwendig

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Dokumentation von Strukturtypen

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Ergebnisse Praxistest Methoden-Entwurf

• i.d.R. keine klaren Grenzen vorhanden, sondern Übergänge zwischen Strukturtypen

• aufgenommene Flächengrenzen sind abhängig vom Bearbeiter

• Zuordnung zu Strukturtypen in den meisten Fällen eindeutig

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Strukturtypen

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Ergebnisse Praxistest Methoden-Entwurf

Beispiel: Fließrinne

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Strukturtypen

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Ergebnisse Praxistest Methoden-Entwurf

Beispiel: Rausche /

Fließrinne

Rausche A

Rausche B

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Strukturtypen

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Ergebnisse Praxistest Methoden-Entwurf

Beispiel: Rausche /

Fließrinne

Rausche

Fließrinne

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Vergleich der Ist-Zustände: GSK 1-3 / GSK 4-7

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Ergebnisse Praxistest Methoden-Entwurf

Strukturtyp

Fließrinne

überströmte Kiesfläche

flach abfallende, angeströmte Bereiche

flache strömungsarme Bereiche

Unterstände

kartierte Strecke

GSK 1-3

ca. 9 %

ca. 0,2 %

ca. 5,5 %

ca. 1,5 %

ca. 0,7 %

0,7 km

GSK 4-7

ca. 11 %

ca. 1,1 %

ca. 8 %

ca. 2,8 %

ca. 0,7 %

1,6 km

GSK hat möglicherweise kaum Aussagekraft für fischökologische Funktionsfähigkeit

Ziel für nicht restriktionsgeprägte BR 50 % GSK 1-3 nur mit Betrachtung fischökologischer Defizite

sinnvoll

Soll (Richtwert)

ca. 20 %

ca. 10 %

ca. 10 %

ca. 10 %

ca. 5 %

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Flächen-Bilanzierung

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Ergebnisse Praxistest Methoden-Entwurf

• einige Richtwerte & Mindestflächen aus Handreichung erscheinen unrealistisch hoch

Lösungsansatz:

fischökologisch-fachlich begründete Anpassung ist in Absprache mit der

Fischereiverwaltung möglich

ggf. Überarbeitung der Angaben in einer Neuauflage

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flache, strömungsarme

Bereiche

ca. 15 % Flächenanteil

Richtwerte:

Äsche ca. 10 %

Bachforelle ca. 10 %

Typ 9.1: karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse

Skizze* für den sehr guten ökologischen Zustand

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Plausibilisierung von Richtwerten für Flächen

* aus UBA 2014: Strategien zur Optimierung von Fließgewässer-Renaturierungsmaßnahmen und ihrer Erfolgskontrolle

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Unterstände:

ca. 19 % Flächenanteil

(inkl. Makrophytenfelder)

Richtwerte:

Äsche ca. 5 %

Bachforelle ca. 20 %

Typ 9.1: karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse

Skizze* für den sehr guten ökologischen Zustand

12.04.2019 15

Plausibilisierung von Richtwerten für Flächen

* aus UBA 2014: Strategien zur Optimierung von Fließgewässer-Renaturierungsmaßnahmen und ihrer Erfolgskontrolle

Bachforelle ca. 20 %

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Fließrinne:

ca. 10 % Flächenanteil

Richtwert:

Äsche ca. 20 %

Typ 9.1: karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse

Skizze* für den sehr guten ökologischen Zustand

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Plausibilisierung von Richtwerten für Flächen

* aus UBA 2014: Strategien zur Optimierung von Fließgewässer-Renaturierungsmaßnahmen und ihrer Erfolgskontrolle

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Bewertung „am Schreibtisch“ durch Fischökologen möglich

Voraussetzungen:

• enger Austausch zwischen Bearbeitern • gemeinsamer Ortstermin am Gewässer (inkl. „Kalibrierung“)

• Besprechungstermin von Zwischenergebnissen der Kartierung (exemplarische

Besprechung einzelner Strukturen)

• GIS-Kenntnisse oder Ergebnisaufbereitung in Kartenform

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Ergebnisse Praxistest Methoden-Entwurf

Page 18: Landesstudie Gewässerökologie · Landesstudie Gewässerökologie Stufe 2 Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten Andreas Becker, HYDRA Wiesloch

Geitz & Partner GbR, Stuttgart Freie Garten-/ Landschaftsarchitekten und Hydrologen

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Ergebnisse der Kartierung - Planungsbereich 1

Deckungsstruktur i. Wasser häng. Wurzelwerk

Rausche

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100< FG cm/s

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100< FG cm/s

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100..120...200 WT cm

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100..120...200 WT cm

Deckungsstruktur ins Wasser hängendes Wurzelwerk

Rausche

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Methode hat sich gut bewährt für:

• Defizitanalyse

• Richtungsvorgabe für Maßnahmenplanung

Methode erscheint eingeschränkt geeignet für:

• Planung des Maßnahmenumfangs

fachliche begründete Anpassung einiger Richtwerte ist möglich

grundsätzlich geeignete Herangehensweise

Anpassung einzelner Stellgrößen in der Handreichung ist angedacht

Erfahrungen zur Kartierung und Planung von Fischhabitaten

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Synthese mit Erfahrungen aus anderen Piloten

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Vielen Dank