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Hierzu wird die bishe- rige II. Interne Abteilung des Klinikums in Murnau schrittweise in die Unfall- klinik verlagert, wobei bereits seit Anfang Juli 40 Betten in der Unfallklinik betrieben werden. Als wei- teren wichtigen Schritt hat die Unfallklinik die Lei- tung der Unfallchirurgie im Klinikum am Standort Garmisch-Partenkirchen übernommen. Optimale Herinfarkt- versorgung Seit Juli betreibt das Kli- nikum Garmisch-Parten- Nr. 37/Herbst 2007 Gedruckt auf 100% Altpapier Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, der Blick auf die zurücklie- genden fast zehn Monate des Jahres 2007 zeigt, dass es auch in dieser Zeit gelungen ist, den Landkreis und seine Märkte und Gemeinden für die Zukunft gut weiter zu ent- wickeln. Gemeinsam konn- ten notwendige Projekte und Vorhaben vorangebracht bzw. abgeschlossen und um- gesetzt werden. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich. Zu den besonders erfreu- lichen Entwicklungen zählt die der Finanzlage. Die in den Jahren 2003 bis 2005 sehr schwierige Situation hat sich weiter entspannt. So gab es z.B. heuer für den Land- kreis mehr Schlüsselzuwei- sungen, die Bezirksumlage wurde gesenkt. Durch diese finanziellen Verbesserungen sowie die konsequent fort- gesetzten Sparbemühungen war es möglich, auch die Kreisumlage zu senken, wodurch die Gemeinden um rund eine Million Euro entlastet werden. Die in den letzten vier Jah- ren erforderlichen Einspa- rungen beinhalteten auch Einschnitte bei den Zu- schüssen für soziale Ein- richtungen, für die Mu- sik- und Volkshochschulen und andere Vereine und Verbände. Es freut mich be- sonders, dass im Hinblick auf die verbesserte Finanz- lage und in Anerkennung der erbrachten Leistungen durch diese Organisationen die Zuschüsse angehoben werden konnten. Ein weiterer wichtiger Be- reich sind die Schulen. De- ren zukunftsorientierte Wei- terentwicklung hat für den Landkreis hohe Priorität, was sich auch ablesen lässt an den Baumaßnahmen, für die allein in diesem Jahr Ausgaben in Höhe von 7,3 Mio. Euro eingeplant sind; bis 2010 sind insgesamt In- vestitionen von rd. 15 Mio. Euro vorgesehen. Beispiel- haft genannt seien die im Zuge der G 8-Einführung Ende September eingeweih- ten neuen Aufenthaltsräume und die neuen Klassenzim- Fortsetzung auf Seite 2 Landkreis-Zeitung Landkreis-Zeitung Klinik-Kooperation weiter vertieft Das Klinikum Garmisch-Partenkir- chen und die Berufsgenossenschaft- liche Unfallklinik Murnau haben zum 1. Juli ihre Kooperation auf dem Ge- biet der Inneren Medizin und der Un- fallchirurgie wesentlich vertieft. Ziel der vereinbarten Kooperation ist die wirtschaftliche Stärkung der beiden Kliniken und die Sicherung von ins- gesamt rund 2.500 Arbeitsplätzen. Herkatheterlabor und Unfallchirurgie im Verbund Fortsetzung auf Seite 2 Aus dem Inhalt Landrat Harald Kühn hat die Einzie- hung des Büchergeldes für die Schu- len des Landkreises gestoppt. In einer Information an die Schulleiter wird darauf verwiesen, dass die Staatsre- gierung eine Gesetzesänderung ein- bringen will, wonach die Erhebung des Büchergeldes in das Ermessen der kommunalen Sachaufwandsträger gestellt werden soll. Falls es zu dieser Änderung kommt, wird sich der Kreis- tag im Dezember damit befassen und entscheiden, ob das Geld eingehoben wird oder nicht. Der Landrat begrüßt die Gesetzesiniti- ative der Staatregierung als „richtigen Schritt zur richtigen Zeit“. Ebenso positiv wäre es, wenn die Entscheidung, ob ein Büchergeld erhoben wird, in das Ermes- sen der politisch Verantwortlichen vor Ort gestellt würde. Landrat stoppt Büchergeld Eröffneten das neue Herzkatheterlabor: v. l. Dr. Franz Dotzer, Chefarzt der Kardiologie, Landrat Harald Kühn, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Volker Bühren, Wolfgang Türk, Geschäftsführer Klinikum Garmisch-Partenkirchen, Dr. Peter Schmidt, Geschäftsführer des Trägervereins der Unfallklinik Murnau. Bild: Fotoabteilung UKM Neue Räume für zwei Gymnasien ....................... 3/4 Jugendsozialarbeit: Hilfen an vier Hauptschulen .......... 4 Kreisumlage: Gemeinden um eine Million entlastet ..... 5 Hochwasserverbauung: Schutz für Eschenlohe ..... 5/6 Börsengang der Bahn: Gefahr für Regional- strecken .............................. 6 Breitband wichtiger Standortfaktor ..................... 6 Organspende: Aufgabe der ganzen Gesellschaft ..7/8 Organspenden im Klinikum Garmisch-Partenkirchen ..... 8 Vorsorgevollmacht oder gerichtliche Betreuung ....... 9 Ehrenamtsversicherung ..... 9 Landkreis ist im Klimaschutz aktiv .............. 10 Kreistagsresolution zur Energiewende.............. 11 Umweltbildungsstation: Ein Spektiv über Mittenwald ... 11 Ehrenring des Landkreises für Hans Langmatz ............ 12 Landrat würdigt Spitzen-Biathletinnen........ 12 Kommt das Geset, wird der Kreistag entscheiden Lesen Sie den weiteren Bericht auf Seite 3.

Landkreis-Zeitung · 2015. 5. 14. · Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007 Seite Ein Nachteil der Infarkt-versorgung der Region Oberland waren bisher teils lange Wege und Transportzeiten

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  • Hierzu wird die bishe-rige II. Interne Abteilung des Klinikums in Murnau schrittweise in die Unfall-klinik verlagert, wobei bereits seit Anfang Juli 40 Betten in der Unfallklinik betrieben werden. Als wei-teren wichtigen Schritt hat die Unfallklinik die Lei-tung der Unfallchirurgie im Klinikum am Standort Garmisch-Partenkirchen übernommen.

    Optimale Herzinfarkt- versorgung

    Seit Juli betreibt das Kli-nikum Garmisch-Parten-

    Nr. 37/Herbst 2007 Gedruckt auf 100% Altpapier

    Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,der Blick auf die zurücklie-genden fast zehn Monate des Jahres 2007 zeigt, dass es auch in dieser Zeit gelungen ist, den Landkreis und seine Märkte und Gemeinden für die Zukunft gut weiter zu ent-wickeln. Gemeinsam konn-ten notwendige Projekte und

    Vorhaben vorangebracht bzw. abgeschlossen und um-gesetzt werden. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich.Zu den besonders erfreu-lichen Entwicklungen zählt die der Finanzlage. Die in den Jahren 2003 bis 2005 sehr schwierige Situation hat sich weiter entspannt. So gab es z.B. heuer für den Land-kreis mehr Schlüsselzuwei-sungen, die Bezirksumlage wurde gesenkt. Durch diese finanziellen Verbesserungen sowie die konsequent fort-gesetzten Sparbemühungen

    war es möglich, auch die Kreisumlage zu senken, wodurch die Gemeinden um rund eine Million Euro entlastet werden.Die in den letzten vier Jah-ren erforderlichen Einspa-rungen beinhalteten auch Einschnitte bei den Zu-schüssen für soziale Ein-richtungen, für die Mu-sik- und Volkshochschulen und andere Vereine und Verbände. Es freut mich be-sonders, dass im Hinblick auf die verbesserte Finanz-lage und in Anerkennung der erbrachten Leistungen durch diese Organisationen die Zuschüsse angehoben werden konnten.Ein weiterer wichtiger Be-reich sind die Schulen. De-ren zukunftsorientierte Wei-terentwicklung hat für den Landkreis hohe Priorität, was sich auch ablesen lässt an den Baumaßnahmen, für die allein in diesem Jahr Ausgaben in Höhe von 7,3 Mio. Euro eingeplant sind; bis 2010 sind insgesamt In-vestitionen von rd. 15 Mio. Euro vorgesehen. Beispiel-haft genannt seien die im Zuge der G 8-Einführung Ende September eingeweih-ten neuen Aufenthaltsräume und die neuen Klassenzim-

    Fortsetzung auf Seite 2

    Landkreis-ZeitungLandkreis-Zeitung

    Klinik-Kooperation weiter vertieftDas Klinikum Garmisch-Partenkir-chen und die Berufsgenossenschaft-liche Unfallklinik Murnau haben zum 1. Juli ihre Kooperation auf dem Ge-biet der Inneren Medizin und der Un-

    fallchirurgie wesentlich vertieft. Ziel der vereinbarten Kooperation ist die wirtschaftliche Stärkung der beiden Kliniken und die Sicherung von ins-gesamt rund 2.500 Arbeitsplätzen.

    Herzkatheterlabor und Unfallchirurgie im Verbund

    Fortsetzung auf Seite 2

    Aus dem Inhalt

    Landrat Harald Kühn hat die Einzie-hung des Büchergeldes für die Schu-len des Landkreises gestoppt. In einer Information an die Schulleiter wird darauf verwiesen, dass die Staatsre-gierung eine Gesetzesänderung ein-bringen will, wonach die Erhebung des Büchergeldes in das Ermessen der kommunalen Sachaufwandsträger gestellt werden soll. Falls es zu dieser Änderung kommt, wird sich der Kreis-tag im Dezember damit befassen und

    entscheiden, ob das Geld eingehoben wird oder nicht.

    Der Landrat begrüßt die Gesetzesiniti-ative der Staatregierung als „richtigen Schritt zur richtigen Zeit“. Ebenso positiv wäre es, wenn die Entscheidung, ob ein Büchergeld erhoben wird, in das Ermes-sen der politisch Verantwortlichen vor Ort gestellt würde.

    Landrat stoppt Büchergeld

    Eröffneten das neue Herzkatheterlabor: v. l. Dr. Franz Dotzer, Chefarzt der Kardiologie, Landrat Harald Kühn, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Volker Bühren, Wolfgang Türk, Geschäftsführer Klinikum Garmisch-Partenkirchen, Dr. Peter Schmidt, Geschäftsführer des Trägervereins der Unfallklinik Murnau. Bild: Fotoabteilung UKM

    Neue Räume für zwei Gymnasien .......................3/4

    Jugendsozialarbeit: Hilfen an vier Hauptschulen .......... 4

    Kreisumlage: Gemeinden um eine Million entlastet ..... 5

    Hochwasserverbauung: Schutz für Eschenlohe .....5/6

    Börsengang der Bahn: Gefahr für Regional- strecken .............................. 6

    Breitband wichtiger Standortfaktor ..................... 6

    Organspende: Aufgabe der ganzen Gesellschaft ..7/8

    Organspenden im Klinikum Garmisch-Partenkirchen ..... 8Vorsorgevollmacht oder gerichtliche Betreuung ....... 9Ehrenamtsversicherung ..... 9Landkreis ist im Klimaschutz aktiv .............. 10Kreistagsresolution zur Energiewende .............. 11Umweltbildungsstation: Ein Spektiv über Mittenwald ... 11Ehrenring des Landkreises für Hans Langmatz ............ 12Landrat würdigt Spitzen-Biathletinnen ........ 12

    Kommt das Gesetz, wird der Kreistag entscheiden

    Lesen Sie den weiteren Bericht auf Seite 3.

  • Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007Seite �

    kirchen, unter der Leitung von Chefarzt Dr. Franz Dotzer, an der Berufs-genossenschaftlichen Unfallklinik Murnau ein zweites Herzkatheterla-bor mit einer �4-Stun-den-Bereitschaft. Unter dem Dach einer perfekt funktionierenden Schwer-punktklinik mit großen Intensivkapazitäten und einer beispielhaften Ret-tungs-Infrastruktur, mit Notarzt und Rettungs-hubschrauber vor Ort, können die Herzpatienten im Landkreis optimal versorgt werden. Die un-schätzbaren Erfahrungen aus vielen tausend Infarkt-behandlungen bringen die Kardiologen des Klini-kums mit nach Murnau. Das Katheterlabor wird vom gleichen Kardiolo-genteam wie in Garmisch-Partenkirchen versorgt.

    Lebensrettende Behandlung

    im Akutstadium

    Seit der Eröffnung des Herzkatheterlabors im Jahr 1998 behandelt das Zentrum für Innere Medizin im Klinikum Garmisch-Partenkirchen Patienten mit akuten Herzproblemen. Hierbei werden bei einem Herz-infarkt die verstopften Herzkranzgefäße mit Bal-lonkathetern wiedereröff-net und die Engstellen meist mit Koronarstents stabilisiert. Dieser Be-handlung im Akutstadium verdanken viele Patienten ihr Leben. Bei einer gro-ßen Patientenzahl können drohende Herzinfarkte klein gehalten und eine chronische Herzschwä-che als Infarktfolge ver-mieden werden.

    Fortsetzung von Seite 1

    Fortsetzung von Seite 1

    Im Beisein von Staatsministerin Christa Stewens haben am 28. Juni die Vertreter des Klini-kums Garmisch-Partenkirchen und der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau ihre am 7. Februar 2005 eingegangene Kooperation endgültig besiegelt. Das Foto zeigt stehend v. li.: Dr. Johann Meierhofer, Ärztlicher Direktor des Klinikums Garmisch-Parten-kirchen, Rüdiger-Gerd Sappa und Gerald Nicklas, die beiden Vorsitzenden des Vorstan-des der Unfallklinik, Erwin Kinateder, Verwaltungsdirektor der Unfallklinik, Dr. Michael Rapp, 1. Bürgermeister des Marktes Murnau, Karl-Heinz Kaufmann, stellvertretender Geschäftsführer des Trägervereins der Unfallklinik, und Wolfgang Türk, Geschäftsführer des Klinikums Garmisch-Partenkirchen. Sitzend: Landrat Harald Kühn, Aufsichtsrats-vorsitzender des Klinikums Garmisch-Partenkirchen, Sozialministerin Christa Stewens und Dr. Peter Schmidt, Geschäftsführer des Trägervereins der Unfallklinik.

    Foto: Sozialministerium

    mer im Werdenfels-Gymna-sium sowie die Mensa am Staffelsee-Gymnasium. Hier konnte im Juli Richtfest ge-feiert werden, gegen Ende des Jahres wird mit der Fer-tigstellung gerechnet.Auch beim Hochwasser-schutz sind die Fortschritte sehr erfreulich. Zwei beson-ders dringend nötige Pro-jekte sind die Hochwasser-freilegung Eschenlohe sowie das Hochwasser-Rückhalte-becken in Garmisch-Par-tenkirchen. Ein besonderer Dank gilt hier dem Wasser-wirtschaftsamt Weilheim, das gemeinsam mit den be-troffenen Gemeinden die Maßnahmen und Planungen des Freistaates für den Hochwasserschutz vorange-trieben und umgesetzt hat.

    Kooperation der Kliniken

    Für den Landkreis immer wichtiger wird der Gesund-heitsbereich. In Studien wird er schon auf die gleiche Stu-fe gestellt wie der Tourismus. Vor diesem Hintergrund und den großen Herausforde-rungen, die auf die Kran-kenhäuser zukommen, ist die Kooperation des Klinikums Garmisch-Partenkirchen mit der Unfallklinik Mur-

    nau das Gebot der Stunde. Am 1. Juli hat die vertiefte Zusammenarbeit der beiden Häuser mit ihren über 2.500 Mitarbeitern in den Berei-chen Innere Medizin und Unfallchirurgie begonnen. Ziel ist die quantitative und qualitative Leistungsauswei-tung, die Stärkung der Wirt-schaftlichkeit sowie die Si-cherung der Arbeitsplätze. Mit den beiden sehr leis-tungsfähigen Kliniken wurde in der Region Oberland eine Kooperation begründet, die medizinisch und wirtschaft-lich eine herausragende Stellung einnimmt. Diese Kooperation ist bundesweit insofern einmalig, als hier jetzt zwei große Kliniken in kommunaler bzw. berufsge-nossenschaftlicher Träger-schaft zusammenarbeiten mit einem medizinischen Ange-bot, das fast der maximalen Versorgungsstufe entspricht. Zur weiteren Qualitätsstei-gerung tragen auch der neue onkologische Bereich im Klinikum Garmisch-Partenkirchen und der neue Linksherzkatheter-Messplatz im UKM Murnau bei, die heuer in Betrieb gegangen sind. Auch Großveranstal-tungen wie z. B. der Passion Oberammergau 2010 oder der Ski-Weltmeisterschaft

    2011 kommen diese opti-mierten Strukturen zugute.

    Verkehrsentlastung kommt voran

    Zu den positiven Beispielen gehört die Verkehrsentlas-tung: Die Umfahrung des Ortsteils Garmisch durch den Kramertunnel ist finan-ziell abgesichert; es ist zu hoffen, dass die Maßnahme möglichst schnell realisiert wird. Bei der Umfahrung Oberau zeichnet sich mit der Ankündigung der Plan-feststellung ein großer Fort-schritt ab. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass dieses für die Lösung der Ver-kehrsprobleme im Loisach-tal zwingend erforderliche Projekt vorankommt.Die Weichen für die Beseiti-gung des Bahnüberganges Kohlgruber Straße in Murnau wurden auf Grün gestellt. Der erste Spaten-stich ist erfolgt. Auch für die Umgehung Saulgrub wurde mit der Aufnahme in den Investitionsrahmenplan des Bundes eine bedeutende Hürde genommen. Vor die-sem Hintergrund hat Staats-sekretär Georg Schmid heuer im Februar mit der Fertigstellung dieser Um-fahrung bis 2010 das Ziel

    der Staatsregierung deutlich gemacht. Beide Projekte sind dringend geboten und für die Ost-West-Verbindung eine entscheidende Verbes-serung. Darüber hinaus sind sie wichtige Bausteine für die langfristige Verkehrsplanung der Bundesstraße im Bereich des Kemmel-Geländes.

    Wirtschaftsfaktor Tourismus

    Von großer Bedeutung für das Isartal und den ganzen Landkreis sind die großen privaten Tourismusprojekte, die vom Landratsamt positiv begleitet wurden: die neuen Hotels Schloss Elmau, Am Kranzbach und die Inves-titionen am Campingplatz Tennsee mit einem Gesamt-volumen von ca. 65 Mio. Euro. Hinzu kommen Über-legungen bzw. Planungen zur Realisierung von Pro-jekten in Oberammergau, Farchant und Mittenwald.Eine entscheidende Voraus-setzung für den Wirtschafts-faktor Tourismus ist der Er-halt der Kulturlandschaft. Die Zukunft der Landwirt-schaft ist deshalb in unserer Region eine Angelegenheit von größtem, öffentlichen In-teresse. Deshalb werden wir weiterhin mit Nachdruck für

    ihre Belange eintreten. Es ist dringend erforderlich, für ex-trem benachteiligte Gebiete eigene agrarpolitische Lö-sungsansätze zu entwickeln, die eine Aufrechterhaltung der Flächenbewirtschaftung gewährleisten können und den besonderen Gemein-wohlleistungen der Betriebe Rechnung tragen.In diese beispielhafte Auf-zählung gehört auch die Umweltbildungsstation Kar-wendel. Auf 2.244 m Höhe entsteht derzeit das höchs-te Umweltbildungszentrum Deutschlands. Ebenso dazu gehört auch die Sicherung der langfristigen Nutzung des Schneefernerhauses als Umweltforschungsstation.Ich danke allen, die sich für den Landkreis, die Märkte und Gemeinden in diesem Jahr eingesetzt haben. Mein besonderer Dank gilt den vielen Bürgerinnen und Bür-gern für ihren ehreamtlichen Einsatz zum Wohle unserer Heimat.Mit freundlichen Grüßen IhrHarald Kühn Landrat

  • Seite �Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

    Ein Nachteil der Infarkt-versorgung der Region Oberland waren bisher teils lange Wege und Transportzeiten nach Garmisch-Partenkirchen. Sie verkürzen sich nun durch die Eröffnung eines zweiten Herzkatheterla-bors an der Unfallklinik Murnau wesentlich.

    Ausbau der Unfallchirurgie

    am KlinikumMit der seit Juli �007 vertieften Kooperation des Klinikums Garmisch-Partenkirchen mit der Be-rufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau wur-de auch die Abteilung für Unfallchirurgie und Sport-orthopädie im Klinikum

    neu strukturiert. Die Ab-teilung steht seither unter der chefärztlichen Leitung von Professor Dr. Volker Bühren, dem Ärztlichen Direktor der Unfallklinik Murnau.Dr. Peter Gutsfeld, seit 15 Jahren als Oberarzt am Klinikum tätig, steht dem

    Professor als Leitender Arzt zur Seite. Unterstützt werden sie durch die bei-den Neuzugänge aus der Unfallklinik Murnau, Dr. Nils Baas auf dem Fach-gebiet der Handchirurgie und dem Notfallmedizi-ner Dr. Frithjof Wagner, sowie durch Dr. Christian Schaller vom Klinikum im Bereich der Kinder-traumatologie. Dr. Oliver Gonschorek, Leitender Arzt in der Unfallklinik, kommt jeweils montags zur Wirbelsäulensprech-stunde in das Klinikum.Mit dieser Neustrukturie-rung steht dem Klinikum nun das gesamte Know-how der Unfallklinik am Standort Garmisch-Par-tenkirchen zur Verfü-gung.

    Prof. Dr. Volker BührenBild: Fotoabteilung UKM

    Für den Fall, dass das Büchergeld in Zukunft auf der kommunalen Ebene geregelt wird, hält es Landrat Harald Kühn aber für notwendig, dass der Staat sei-nen Anteil von derzeit 4 Euro pro Schüler „mindestens weiter bezahlt, besser noch erheblich aufstockt“.

    Pro Schuljahr 140.000 EuroDas Büchergeld wird seit dem Schuljahr 2005/2006 erhoben. Ausnahmen hier im Landkreis sind die Schnitzschule Oberammergau (42 Schüler) und die Geigenbauschule Mittenwald (114). Die weiteren sechs Schulen in der Trägerschaft des Landkreises sind: Staatliche Berufsschule (1498), Werdenfels-Gymnasium (1067), Staffelsee-Gymnasium (980), Zugspitz-Realschule (601), Staatliche Wirtschafts-schule und Schule für kaufmännische Assistenten (279) sowie die Christophorus-Schule in Farchant (201). Ca. 320 Schülerinnen und Schüler der genann-ten sechs Schulen sind aus sozialen Gründen befreit. Darüber hinaus kaufen etwa 620 Schülerinnen und Schüler – vorwiegend von der Berufsschule sowie der Geigenbau- und der Schnitzschule – die Bücher selbst und sind deshalb ebenfalls von der Zahlung befreit. Insgesamt werden pro Schuljahr ca. 140.000 Euro erhoben.

    Fortsetzung von Seite 1

    Landrat stoppt Büchergeld

    Für die Mensa des Staffel- see-Gymnasiums Mur- nau konnte im Juli Richt-fest gefeiert werden, ge-gen Ende des Jahres wird mit der Fertigstellung ge-rechnet. Bei der Baumaß-nahme handelt es sich um einen zweigeschossigen Anbau an der westlichen Stirnseite der Sporthalle zum Pausenhof hin. Im Erdgeschoss entstehen zwei Aufenthaltsräume und zwei Lagerräume, in der oberen Etage ein großer Speisesaal mit et-wa 150 Sitzplätzen sowie eine Aufwärmküche. Im Zweischichtbetrieb kön-nen damit �00 Schüler eine Mittagsverpflegung erhalten.Der Baukörper ist rund 11 Meter breit und 45 Meter lang und soll et-wa 1,5 Millionen Euro kosten. Landrat Harald Kühn: „Diese Maßnahme und die laufende Gene-ralsanierung der Drei-

    fachturnhalle mit einem geschätzten Gesamt-Kos-tenvolumen von ca. �,6 Millionen Euro sind wei-tere wichtige Schritte, um das Angebot für die Schü-ler zu verbessern.“

    Aufenthaltsräume für G 8-Schüler

    Auch am Werdenfels-Gymnasium ist durch die Umstellung auf eine Schulzeit von acht Jahren (G 8) für alle Jahrgangs-stufen Pflichtunterricht am Nachmittag verbind-lich. Damit ist es notwen-dig geworden, zusätzli- che Aufenthaltsräume für die Mittagsbetreuung zu schaffen.Die Maßnahme wird in Absprache mit der Schul-leitung in zwei Bauab-schnitten umgesetzt. Im 1. Abschnitt wurden beim Zugang zum südseitigen Pausenhof zwei Klassen-zimmer zu Aufenthalts-

    räumen für die Mittags-betreuung (ca. 60 m²) umgebaut. Sie wurden am �7. September eingeweiht und dem Schulbetrieb übergeben.Im �. Bauabschnitt wer-den die durch den Umbau entfallenden Klassenzim-mer im Fachklassentrakt des Gymnasiums neu gebaut. Hier entsteht der Ersatzbau für die beiden Klassenzimmer sowie ein zusätzlicher Aufenthalts-raum von ca. 47 m². Der Rohbau ist kürzlich fertig gestellt worden. Außer-dem wird derzeit auch an der Sanierung des Fach-klassentraktes gearbeitet. Die Kosten für beide Bau-maßnahmen zusammen werden auf ca. �,8 Milli-onen Euro geschätzt.Der Bau der Ersatzklas-senräume und des zusätz-lichen Aufenthaltsraums soll noch vor Winterein-bruch unter Dach kom-

    Neue Räume für zwei GymnasienHohe Investitionen des Landkreises durch das G 8

    Ende des Jahres soll die Mensa am Staffelsee-Gymnasium Murnau fertig werden. In dem zweigeschossigen entstehen zwei Aufenthaltsräume und zwei Lagerräume, in der oberen Etage ein großer Speisesaal mit etwa 150 Sitzplätzen sowie eine Aufwärm-küche. Foto: lra Fortsetzung auf Seite 4

  • Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007Seite 4

    men. Die Fertigstellung ist für Sommer �008 geplant, so dass diese neu gebauten Räume ab Schuljahresbeginn �008/09 zur Verfügung stehen.

    Landkreis pocht auf Konnexitätsprinzip

    Aus Sicht des Land-

    kreises wurden beide Baumaßnahmen unmit-telbar durch die Ein- führung des achtstufigen Gymnasiums verursacht, weshalb das in der Bay-erischen Verfassung verankerte Konnexitäts-prinzip in vollem Um-fang anzuwenden sei. Deshalb wurde Klage erhoben, die noch nicht entschieden worden ist.

    Seit Beginn des neuen Schuljahrs sind Sozial-arbeiterinnen an der Max-Dingler-Schule in Murnau und an der Grund- und Hauptschule in Oberammergau sowie an den beiden Haupt-schulen in Garmisch-Partenkirchen tätig. Ih- re Aufgabe ist es, ver-haltensauffälligen Schü-lern mit sozialen und er-zieherischen Problemen zu helfen, Konflikte zu lösen und – soweit er-forderlich – Hilfe von außen zu vermitteln, beispielsweise durch das Jugendamt.

    Von Vorteil ist dabei, dass die Schulsozialar-beiterinnen außerhalb des Schulsystems stehen und

    unabhängig vom Lehrer-kollegium handeln und eingreifen können. Sie kümmern sich also we-niger um die Lern- und Leistungsbereitschaft der Schüler, sondern haben das soziale Verhalten und das Umfeld jedes einzelnen im Auge. Die ganzheitliche Problem-erkennung und -lösung durch Einbeziehung der Lebensumstände des jun-gen Menschen steht hier im Vordergrund und nicht sein schulisches Fortkom-men.

    BRK und Caritas als Träger

    Rechtsgrundlage für Jugendsozialarbeit an Schule ist das Sozialge-

    Hilfen an vier HauptschulenDrei Jugendsozialarbeiterinnen haben ihre Arbeit aufgenommen

    Monique Pohlmann (31) arbeitet an der Volkschule Oberammer-

    gau. Sie ist staatlich anerkannte Erzieherin und seit April 2003 staatlich aner-kannte Diplom-Sozialpädagogin/Diplom-So-

    zialarbeiterin. In ihrer achtjährigen Tätigkeit in einem Internat konnte sie Erfahrungen in der

    Schulsozialarbeit und in der Arbeit mit jungen Menschen sammeln. Schwer-punkt war die Projektarbeit zu den Themen Drogen-, Rauch-

    und Gewaltprävention.

    Aufgaben der Jugendsozialarbeitn Beratung und Unterstützung von Schülerinnen und

    Schülern,

    n Einzelfallhilfe und Gruppenarbeit,

    n Krisenintervention,

    n Elternarbeit,

    n Zusammenarbeit mit Schulleitung, Lehrkräften und schulischen Diensten, insbesondere auch bei schwierigen disziplinarischen Entscheidungen,

    n Projektarbeit (Sucht- und Gewaltprävention, Konflikt-lösung, Integration, Aggressionsabbau, Schulverwei-gerung),

    n Öffentlichkeitsarbeit für den Aufgabenbereich der Jugendsozialarbeit an Schulen.

    setzbuch VIII. Hier heißt es: „Jungen Menschen, die zum Ausgleich sozi-aler Benachteiligungen oder zur Überwindung individueller Beeinträch-tigungen in erhöhtem Ma-ße auf Unterstützung an-gewiesen sind, sollen im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden.“

    Der Freistaat Bayern hat heuer auf Antrag des Kreistages der Förderung von Jugendsozialarbeit an Schulen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zugestimmt. In Murnau und Oberammergau ist der BRK-Kreisverband, in Garmisch-Partenkir-chen der Caritasverband tätig. Bei beiden Verbän-

    den handelt es sich um anerkannte freie Träger der Jugendhilfe. Träger der Schulsozial-arbeit sind der Freistaat Bayern und der Landkreis Garmisch-Partenkirchen zu je 40 Prozent, die be-troffenen Gemeinden be-teiligen sich jeweils mit �0 Prozent und tragen zu-sätzlich die Sachkosten.

    Julia Blefgen (27) betreut die beiden Hauptschulen in Garmisch und in Partenkirchen. Die Sozialpädagogin hat bis-her in einer heilpädagogischen Wohngruppe für Jugendliche gearbeitet und dort Erfahrungen mit problematischen Lebens-geschichten und krisenhaften Zuspitzungen gesammelt. Dar-über hinaus bringt sie Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, wie Jugendämtern, Schulen und anderen, mit.

    Annette Carrels (39) ist staatlich anerkannte Erzieherin und Diplom-Sozialpädagogin (FH). Erfahrungen im Berufsfeld Sozialarbeit an der Schule/pädagogisches Bildungs-Pro-gramm sammelte sie in München, Weilheim und im Land-kreis Landsberg am Lech. Sie ist zuständig für die Jugend-sozialarbeit an der Max-Dingler-Hauptschule in Murnau a. Staffelsee. Fotos: privat

    Im Werdenfels-Gym-nasium wurden zwei

    Klassenzimmer zu Aufenthaltsräumen

    für die Mittagsbetreu-ung umgebaut. Das Bild zeigt die Weihe

    durch die Pfarrer Manfred Reitlinger und Franz Hofherr.

    Ganz rechts Schul-leiter OStD Reinhard

    Bothschafter.Foto: lra

    Fortsetzung von Seite 3

  • Seite 5Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

    Hochwasserverbauung an der Loisach feierlich eingeweiht

    Mehr Schutz für Eschenlohe

    Nach 16 Monaten Bau-zeit konnte am 16. September die neue Hochwasserverbauung Eschenlohe feierlich ih-rer Bestimmung über-geben werden. Wie Um-weltminister Dr. Werner Schnappauf dabei be-tonte, ist der Ort jetzt vor einem hundertjähr-lichen Hochwasser ge-schützt.

    Bei allen größeren Hoch-wasserabflüssen in der Loisach, wie am 10. August 1970, an Pfings-ten 1999 und im August �005, wurde der gesamte Ortskern von Eschenlohe beiderseits des Flusses überflutet. Auch am �0. Juli 1981 war zumindest der östliche Ortsbereich von Eschenlohe über-

    schwemmt. Dazu ka-men noch etliche weitere Hochwässer und Ereig-

    nisse, bei denen nur durch den Einsatz aller Katas-tropheneinsatzkräfte grö-

    ßere Schäden verhindert werden konnten, wie etwa am 1�. August �00�.

    Höhere Deiche, neue Brücke

    Der Freistaat Bayern, ver-treten durch das Wasser-wirtschaftsamt Weilheim, hat Ende September �005 beim Landratsamt die Durchführung des Plan-feststellungsverfahrens für die Verbesserung des Hochwasserschutzes in Eschenlohe beantragt. Die vorhandenen Deiche waren zu niedrig, über-wiegend aus Flusskies geschüttet und dadurch sehr stark durchlässig. Zudem war ihre Stand-sicherheit unzureichend, so dass insbesondere bei Überströmung Brüche

    die zwangsläufige Folge waren.Die alte Brücke mit ihrem Mittelpfeiler war bei den Hochwassern 1970 und 1999 nahezu eingetaucht, �005 wurde sie fast völ-lig überströmt. Zudem war es sehr schwierig, das in großen Mengen ankommende Treibzeug rechtzeitig zu beseitigen, um Verklausungen zu ver-hindern. Die Gemeinde ersetzte deshalb das be-stehende Bauwerk durch eine neue, höher angeord-nete pfeilerlose Brücke.

    Genehmigungs-verfahren zügig

    durchgeführtAn der Notwendigkeit der beantragten Hoch-

    Durchschnitten gemeinsam das Band in Eschenlohe: (v. li.) Regierungspräsident Christoph Hillenbrand, Umweltminis-ter Dr. Werner Schnappauf, die Landtagsabgeordnete Renate Dodell, Bürgermeister Peter Stahr und Landrat Harald Kühn.

    Foto: Jais

    Die in den Jahren 2003 bis 2005 äußerst kritische Finanzsituation der Kom-munen hat sich etwas entspannt. Die allgemeine Verbesserung wirkt sich auch auf die Finanzen des Landkreises positiv aus. So gab es z. B. 547.000 Euro mehr Schlüsselzu-weisungen, die Bezirks-umlage wurde um 772.000 Euro gesenkt. Diese finan-zielle Entlastung sowie die konsequent fortgesetzten Sparbemühungen haben den Kreistag veranlasst, die Kreisumlage um 2 Punkte auf 46,75 Pro-zent zu senken, wodurch die Gemeinden um rund 1 Million Euro entlastet werden.

    Der Verwaltungshaushalt beläuft sich für 2007 insge-samt auf ca. 57,8 Mio. Euro (Vorjahr 59,1 Mio.). Die Aus-gaben entsprechen etwa dem Niveau des Vorjahres, auch die Personalkosten haben sich nicht erhöht. Die Ausgaben für den Schul-aufwand einschließlich des Bauunterhalts steigen um rd. 350.000 Euro an. Das ist auch bedingt durch die seit Jahren steigenden Schüler-zahlen.

    Sozial-Etat stabilisiert

    Der Sozial-Etat hat sich stabilisiert, die Ausgaben gehen sogar leicht zurück. Die Ausgaben der Jugend-

    hilfe wurden mit 4,4 Mio. Euro veranschlagt (Vorjahr 4,7 Mio.). Die weitere Ent-wicklung kann nicht genau prognostiziert werden, da die Ausgaben letztlich von der Anzahl der Hilfefälle ab-hängen.Die Ansätze für die Leistun-gen der Sozialhilfe und Hartz IV (Heizung und Unterkunft) liegen heuer mit 7,0 Mio. Euro um rd. 200.000 unter denen des Vorjahres. Die sog. „Hartz-IV-Reform“ zum 1. Januar 2005 belastet den Landkreis aber immer noch mit jährlichen Mehrkosten von rund 500.000 Euro.Die Sparmaßnahmen der letzten Jahre umfassten auch Einschnitte bei den Zuschüssen für soziale

    Einrichtungen, Musik- und Volkshochschulen und an-dere Vereine und Verbän-de. Angesichts der verbes-serten Finanzlage und in An-erkennung ihrer Leistungen werden die Zuschüsse für diese Organisationen jetzt um 5 Prozent angehoben.Der Vermögenshaushalt weist ein Volumen von 16,3 Mio. Euro (Vorjahr 7,3 Mio.) aus. Davon entfallen auf In-vestitionsmaßnahmen 13,9 Mio. Euro (Vorjahr 5 Mio.).

    Schulen haben Priorität

    Seit dem Jahr 1980 hat-te der Vermögenshaushalt nur in den Jahren 1986 und 2000 ein ähnlich großes Vo-lumen. Bestimmt wird der Vermögenshaushalt über-wiegend von den Schul-baumaßnahmen, die allein 2007 Ausgaben in Höhe von 7,3 Mio. Euro erfordern. Ei-ne zukunftsorientierte Wei-terentwicklung der Schulen hat für den Landkreis ho-

    he Priorität. Das zeigt sich auch in der mittelfristigen Finanzplanung: Bis 2010 sollen danach insgesamt rd. 15 Mio. Euro in die acht Schulen des Landkreises investiert werden.Beträchtlich sind auch die Ausgaben des Landkreises für das Klinikum Garmisch-Partenkirchen. Seit Janu-ar 2005 ist das Haus eine eigenständige GmbH mit eigenem Wirtschafts- und Erfolgsplan, 100-prozen-tiger Anteilseigner ist der Landkreis Garmisch-Par-tenkirchen. Im Jahr 2007 leistet er Ausgaben für das Klinikum und damit letztlich für den Bereich Gesundheit in Höhe von 3,6 Mio. Euro. Dieser Betrag setzt sich zu-sammen aus der Kranken-hausumlage (1,4 Mio. Euro), der sog. „örtliche Beteili-gung“ für vom Staat geför-derte Maßnahmen (700.000 Euro) und einem Investiti-onszuschuss für Tilgungs-leistungen des Klinikums (1 Mio. Euro).

    Gemeinden werden um eine Million entlastet

    Landkreis senkte Kreisumlage

    Fortsetzung auf Seite 6

  • Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007Seite 6

    Schnelle Datenverbin-dungen sind für einen modernen Wirtschafts-standort unerlässlich. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigen Unternehmen einen Breitbandanschluss. In Ballungszentren ist die schnelle Datenübertra-gung schon Standard, nicht jedoch im länd-lichen Raum. Die Breit-bandinitiative Bayern, eine Gemeinschaftsak-tion des Bayerischen Industrie- und Handels-kammertags, des Baye-rischen Gemeindetags, des Bayerischen Land-kreistags, des Baye-rischen Städtetags und des Bayerischen Wirt-schaftsministeriums will dies ändern und das An-gebot verbessern.

    Auch im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sollen Unternehmen und Bürger auf leistungsfä-hige Internetanschlüsse zugreifen können. Dazu informierte Helmut Bur-ger, Spezialist für Infor-mations- und Kommu-nikationstechnologie der IHK für München und Oberbayern, die Bürger-meister über die Arbeit der Breitbandinitiative Bayern.

    „Breitbandpaten“ vermitteln Anbieter

    Mittlerweile betreuen ��4 „Breitbandpaten“ im ganzen Freistaat 509 Gemeinden, 151 davon in Oberbayern. Auch im Landkreis Garmisch-

    Partenkirchen sollen sie die Nachfrage nach Breitbandanschlüssen ermitteln und passende Anbieter vermitteln. „Das Engagement der Paten hat sich bislang als Schlüsselfaktor für den Projekterfolg erwiesen“, betont der IHK-Spezia-list. Auch Landrat Harald Kühn unterstrich nach der Bürgermeisterdienst-besprechung die Bedeu-tung der Breitbandpaten. „Durch sie können die Kommunen Mitstreiter finden, die die Nachfrage in ihren Gemeinden bün-deln“. Insgesamt bewer-tete er die Versorgung der Gemeinden mit Breitband als notwendig, zeitgemäß und nicht zuletzt auch als wichtigen Standort-faktor.

    Initiative bemüht sich um Verbesserungen für den ländlichen Raum

    Breitband wichtiger Standortfaktor

    wasserschutzmaßnahmen bestand keinerlei Zwei-fel – das Vorhaben dient dem Wohl der Allgemein-heit. Die Loisach ist ein Gewässer I. Ordnung; der Freistaat Bayern ist deshalb nach dem Baye-rischen Wassergesetz zum Ausbau verpflichtet.Das Landratsamt konnte das Verfahren trotz einer Reihe von Widersprü-chen, Klagen, weit über 100 Stellungnahmen und anderer Probleme sehr zü-gig abwickeln und schon am 6. April �006 den Be-schluss erlassen. Unmit-telbar danach begann das Wasserwirtschaftsamt mit den Ausbaumaßnahmen im Bereich der Loisach-brücke. Unter Ausnut-zung des schneearmen Winters �006/07 wurde flussaufwärts wie fluss-abwärts der Loisachbrü-

    cke an mehreren Stellen mit Hochdruck gearbeitet. Teilweise waren bis zu zwölf Bagger gleichzeitig im Einsatz. Von Anfang November �006 bis Mai �007 wurde parallel die Hochwasserschutzwand in Ortbetonbauweise er-stellt.

    Schutzbauten maßgeschneidert

    Mit den neuen Schutz-bauten können in der Loisach über �60 Kubik-meter Wasser pro Sekun-de sicher durch den Ort geschleust werden. Rund ein Kilometer Uferschutz-mauer, Ufersicherungen aus 40.000 Tonnen Was-serbausteinen und vier Kilometer Deicherhöhung aus 40.000 Kubikmeter Erd- und Kiesmaterial si-chern die Bebauung vor der Loisach.

    Fast 6 Millionen Euro Kosten

    Die Kosten für den reinen Hochwasserschutz (ohne Loisachbrücke) betragen ca. 4,8 Millionen Euro. Der gemeindliche An-teil hierzu belief sich auf ca. 1,� Millionen Euro. Dieser Anteil wurde vom Freistaat Bayern bis �1. Dezember �011 bei einer Verzinsung von �,7 Pro-zent pro Jahr gestundet.Die Kosten für die neue Loisachbrücke (Maßnah-menträger: Gemeinde Eschenlohe) wurden ur-sprünglich mit ca. 1,15 Millionen Euro veran-schlagt. Die Gemeinde erhält zu den zuwen-dungsfähigen Kosten ei-nen Zuschuss vom Frei-staat Bayern in Höhe von 810.000 Euro.

    Fortsetzung von Seite 5

    Den vom Bundeskabi-nett beschlossenen Bör-sengang der Deutschen Bahn AG betrachtet der Landkreis Garmisch-Partenkirchen äußerst kritisch. Aus diesem Grund hat sich Land-rat Harald Kühn nun an den Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung, Wolfgang Tiefensee, gewandt und eindringlich darum ge-beten, die Privatisierung der Bahn zumindest in der vorgesehenen Form nicht weiterzuverfolgen. Nach dem Gesetzent-wurf sei zu befürchten, dass der Bund seine im Grundgesetz verankerte Verantwortung für den Erhalt und den Ausbau einer leistungsfähigen Schieneninfrastruktur zugunsten der Rendite-interessen privater Ka-pitalgeber abgibt.

    „Schon jetzt ist absehbar, dass die vom Kabinett gebilligte Konstruktion eines ‚Börsenganges mit Netz’ fatale Folgen für die Regionalstrecken auf dem Land haben wird“, so Landrat Kühn. Betroffen davon wären evtl. die Strecke Murnau–Oberammergau und die Außerfernbahn zwischen Garmisch-Partenkirchen und Kempten. Zwar will der Bund auch künftig erhebliche Mittel für das Schienennetz bereitstel-len, die Entscheidung aber, wo diese Mittel investiert werden, wird künftig die Bahn AG mit ihren privaten Anteilseig-nern treffen. Doch die würden sich zwangsläufig eher an Rendite- als an Gemeinwohlinteressen orientieren, so Kühn.

    Marodes Nahverkehrsnetz

    Im Zweifel werde die Bahn AG also künftig

    in die gewinnträchtigen Hochgeschwindigkeits- und Fernverkehrsstre-cken investieren und das teilweise ohnehin schon marode Nahverkehrsnetz vernachlässigen. Insoweit verweist der Landrat nur auf den Bericht des Bun-desrechnungshofes vom März dieses Jahres, des-sen Schlussfolgerungen sich nach Meinung hoch-rangiger Experten so zu-sammenfassen lassen: Das Netz der DB abseits der lukrativen Strecken verfällt. Genau diese Ent-wicklung würden die aktu-ellen Privatisierungspläne massiv beschleunigen.Zu Recht habe daher auch der Deutsche Städ-te- und Gemeindebund, wie zahlreiche andere Or-ganisationen und Verbän-de, gefordert, die Privati-sierungspläne zu ändern und die Infrastruktur von der Bahn AG zu trennen. Mindestens aber wäre eine konkrete Finanzie-rungs- und Leistungsver-einbarung zwischen Bund und Bahn nötig, wenn sich die Bundespolitik nicht vollständig aus ih-rer Verantwortung für das Schienennetz zurückzie-hen will.

    Warnendes Beispiel Post

    Die Erfahrungen mit der Privatisierung der ehe-maligen Bundespost sollten Warnung genug sein. Zahlreiche Gemein-den auf dem Land seien nicht einmal mehr mit ei-ner kleinen Postfiliale und bis heute nicht mit einem leistungsfähigen DSL-Anschluss ausgestattet: „Gerade die Bürger im ländlichen Raum haben es auszubaden, wenn sich ein Unternehmen der Daseinsvorsorge in erster Linie seinen Aktionären verpflichtet fühlt“, warnt der Landrat.

    Börsengang der Bahn:Gefahr für Regionalstrecken

    Foto: photocase/ carlitos

  • Seite 7Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

    Die bundesdeutsche Be-völkerung zeigt in ver- schiedenen repräsen-tativen Befragungen seit den siebziger Jah-ren eine anhaltend po-sitive Einstellung zur Organspende. In einer von der Bundeszentra-le für gesundheitliche Aufklärung initiierten Umfrage aus dem Jahr 2001 stehen 82 Pro-zent der Bevölkerung der Organspende ge- nerell positiv gegenüber. 76 Prozent wären mit einer Organentnahme nach dem Tode einver-standen. Doch besitzen nur zwölf Prozent einen Organspendeausweis.

    Die aktuelle Entwick-lung der Organspenden in Deutschland ist ermu-tigend. So wurde im Jahr �006 ein neuer Höchst-stand bei der Zahl der Organspender erreicht:

    1.�59 Menschen spende-ten nach ihrem Tod ihre Organe. Die Übersicht des ersten Halbjahres �007 zeigt, dass sich der Auf-

    wärtstrend bei der Zahl der Organspender weiter fortsetzt. Dieser steigenden Bereit-schaft in der Bevölkerung,

    anderen Menschen durch eine Organspende nach dem Tode zu helfen, steht ein unverändert hoher Be-darf an Spenderorganen

    gegenüber. So befinden sich derzeit 1�.000 Pati-entinnen und Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation. Die Ent-wicklung in der Medizin hat es möglich gemacht, dass heute lebenswich-tige Organe wie Niere, Herz, Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse mit großen Erfolgsaussichten übertragen werden kön-nen. Durch die Trans-plantation erfüllt sich für viele Organempfänger die Hoffnung, weiterzuleben oder ein Leben ohne die belastende Dialyse zu führen.

    Auch ältere Menschen können Organe spenden

    Der Fortschritt in den Be-reichen Intensivmedizin und Transplantationsme-dizin ermöglicht es, dass

    Immer noch 12.000 Patienten auf der Warteliste

    Organspende: Aufgabe der ganzen Gesellschaft

    Kann Leben retten: Der Organspendeausweis, erhältlich bei den öffentlichen Gesundheitsstellen und Krankenkassen. Foto: Klinikum

    Immer noch kommen auf eine Nierentransplantation in Deutschland zwei weitere Patienten auf der Warteliste. Grafik: DSO

    Deutschland:

    Warteliste und Nierentransplantation

    Fortsetzung auf Seite 8

    Auszubildende im LandratsamtAuch im Landratsamt Garmisch-Partenkirchen hat am 1. September eine neue Ausbildungszeit begonnen. Zwei junge Damen wurden von Geschäftsführer Mi-chael Kleißl (re.) und Ausbildungsleiter Frank Simon (li.) begrüßt: Katharina Krüner (2. v. li.) und Christine Matzura. Beide absolvieren ihre dreijährige Ausbildung im Landratsamt, an der Berufsschule Starnberg sowie an der Bayerischen Verwal-tungsschule München. Foto: lra

  • Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007Seite 8

    Im Klinikum kann al-le ein bis zwei Jahre bei einem Verstorbenen eine Organspende realisiert werden. Muss bei einem Patienten im Verlauf ei-ner Intensivbehandlung der unwiederbringliche Verlust sämtlicher Hirn-funktionen und damit der Eintritt des Hirntodes festgestellt werden und ist nach Lage der Dinge eine Organspende in Betracht zu ziehen, beginnt für die Pflegenden und Ärzte die Zeit des aktiven Bemü-hens um die Organspende. Neben den Organ-schüt-zenden medizinischen

    Behandlungsmaßnahmen steht die Suche nach dem Willen des Verstorbenen und die Einbeziehung und Betreuung der Angehöri-gen absolut im Vorder-grund.

    Enger Kontakt mit Angehörigen

    Für die Angehörigen stellt der unerwartete Tod eines geliebten Menschen ein erschütterndes und tief greifendes Erlebnis dar. Wird die Diagnose „Hirntod“ gestellt und werden gleichzeitig die Herzkreislauffunktion

    und die Körpertemperatur aufrechterhalten, werden bei vielen Angehörigen Fragen aufgeworfen und heftige emotionale Reak-tionen ausgelöst. In dieser Ausnahmesituation halten die Pflegenden und Ärzte der Intensivbehandlungs-einheit engsten Kontakt mit den Angehörigen und bieten nach Kräften Hilfe und Unterstützung an. Die würdevolle Versorgung des Verstorbenen bis zum Abschluss der Organspen-de und die einfühlsame und vertrauensvolle Be-gleitung der Angehörigen stehen für uns in dieser

    schweren Zeit im Mittel-punkt.Organspende ist eine in-tensive Form gelebter Solidarität. Alle Bürger sind aufgefordert, ih-re Einstellung zu einer möglichen Organspende zu überdenken und ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis zu dokumentieren.Weitere Informationen zu den Themen Organspende und Transplantation sind auf der Homepage der „Deutschen Gesellschaft für Organtransplantation“ (DSO), www.dso.de er-hältlich.

    Organspenden im Klinikum Garmisch-Partenkirchen

    Intensivste Form gelebter Solidarität

    Organspende aus christ- licher Sicht

    Die beiden großen Kir-chen in Deutschland befürworten Organ-spenden. In einer ge-meinsamen Erklärung der Deutschen Bi-schofskonferenz und des Rates der Evange-lischen Kirche aus dem Jahr 1990 steht: „Vom christlichen Verständ-nis des Todes und vom Glauben an die Aufer-stehung kann auch die Organspende von Toten gewürdigt werden. Aus christlicher Sicht ist die Bereitschaft zur Organ-spende ein Zeichen der Nächstenliebe und Soli-darisierung mit Kranken und Behinderten.“

    Als Voraussetzung zur Organspende nennt das Gesetz neben der zu Lebzeiten geäu-ßerten Spendebereitschaft die Feststel-lung des Hirntodes und die medizinische Eignung der Organe. An die Feststellung des Hirntodes werden vom Gesetzge-ber sehr strenge Maßstäbe angelegt. Als Hirntod wird der Zustand der unwieder-bringlich erloschenen Funktionen des gesamten Gehirns, also des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms be-

    zeichnet. Die Herz- und Kreislauffunktion des Verstorbenen wird nach Eintritt des Hirntodes künstlich durch Beatmung und Medikamente aufrechterhalten.

    Der Hirntod des Organspenders muss von zwei dafür qualifizierten Ärzten unabhän-gig voneinander festgestellt werden. Sie dürfen weder an der Entnahme noch an der Übertragung der Organe des Organ-spenders beteiligt sein.

    Nicht zuletzt wegen der großen Kluft zwi-schen der Anzahl der Organspenden und der Zahl der benötigten Organe hat der Gesetzgeber mit dem Transplantationsge-setz (TPG) eine gesetzliche Grundlage für die Organspende und die Organtransplan-tation geschaffen.

    Das TPG ist seit 1. Dezember 1997 in Kraft und regelt die Spende, Entnahme, Vermitt-lung und Übertragung von Organen, die nach dem Tode oder zu Lebzeiten gespen-det werden. Es enthält auch die Forderung, die Bevölkerung über die Möglichkeiten der Organspende, die Voraussetzungen der Organentnahme und die Bedeutung der Organübertragung aufzuklären.

    Das Gesetz sieht wie in vielen europä-ischen und außereuropäischen Ländern eine so genannte „erweiterte Zustim-mungslösung“ vor. Dies bedeutet, dass der zu Lebzeiten eines Verstorbenen geäu-ßerte Wille absoluten Vorrang hat. Hat ein Verstorbener seine Einstellung zur Organ-spende nicht dokumentiert oder bekannt gegeben, entscheiden die nächsten Ange-hörigen auf der Grundlage des vermuteten Willens des Verstorbenen.

    Die Erklärung zur Organspende kann in einem Organspendeausweis dokumentiert werden. Organspendeausweise sind bei den öffentlichen Gesundheitsstellen und Krankenkassen erhältlich.

    Gesetzliche Grundlage für Organspenden

    Der Transplantations-beauftragte des Klini-kums, Dr. Ludwig Herb (von dem auch dieser Bericht stammt), steht gerne für weitere Fra-gen zur Verfügung: Tel. 08821/ 777821.

    In Deutschland gibt es mittlerweile über 30.000 Dialyse-Patien-ten. Eine Organtransplantation könnte sie von der belastenden Prozedur befreien. Foto: Klinikum

    auch Spenderorgane von Verstorbenen, die das 60. Lebensjahr überschritten haben, noch mit Erfolg transplantiert werden. So können heute nicht nur Organe von jungen Unfallopfern übertragen werden; vielmehr werden auch Spenderorgane von älteren Verstorben mit Erfolg transplantiert, bei

    denen es aufgrund von tödlichen Hirnblutungen oder anderen schweren Verletzungen zu einem vollständigen Erlöschen der Hirnfunktion gekom-men ist. Liegt eine Zu-stimmung des Verstor-benen zur Organspende vor, werden die Organe im Vorfeld der Entnahme sehr sorgfältig auf ihre Eignung überprüft.

    Fortsetzung von Seite 7

    Strenge Maßstäbe für Organentnahme

    Das Klinikum Garmisch-Partenkirchen sieht sich als Schwerpunktkrankenhaus in der besonderen Verpflichtung, seinen Beitrag in der Versorgung mit Spendeorganen zu leisten und Organentnah-men dort auch zu realisieren, wo die Vorausset-zungen hierfür gegeben sind. Das Klinikum arbei-

    tet in den Fragen der Organspende sehr eng mit der „Deutschen Stiftung Organtransplantation“ (DSO) zusammen und wird durch die ärztlichen Kollegen dieser Einrichtung bei der Vorbereitung und Durchführung einer Organentnahme tatkräf-tig unterstützt.

  • Seite 9Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

    „Für den Fall der Fäl-le: die Betreuung“ – so lautete die Überschrift eines Beitrages in einer der letzten Landkreis-Zeitungen. Als Reaktion auf diesen Artikel gingen ungezählte Anfragen bei der Betreuungsstelle im Landratsamt ein. Dieses Interesse nehmen wir zum Anlass, auf die häufigsten Fragen ein-zugehen.Das Betreuungsgesetz regelt für Erwachsene, die aufgrund einer psy-chischen Krankheit oder einer körperlichen, geis-tigen oder seelischen Be-hinderung ihre Angele-genheiten ganz oder teil-weise nicht mehr selbst regeln können, die gesetz-liche Vertretung, eben die Betreuung.

    Betreuung ist stets befristet

    Dabei begleitet ein vom Vormundschaftsgericht bestellter Betreuer den hilfsbedürftigen Men-schen. In Deutschland kann heute kein Erwach-sener mehr entmündigt

    werden. Besteht jedoch eine Gefährdung und ist damit ein Schutz für ei-nen Menschen nötig, bie-tet das Betreuungsrecht hierfür den Rahmen. Die-se Betreuung wird stets befristet; spätestens nach sieben Jahren muss sie auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden. Das Betreuungsgesetz wird von vielen Personen und Einrichtungen umgesetzt. Die Betreuungsstelle im Landratsamt übernimmt dabei wichtige Aufgaben.

    Bevollmächtigte selbst bestimmen

    Die erwähnten Reaktio-nen haben deutlich ge-

    macht, dass es gegen die gesetzliche Betreuung Vorbehalte gibt und sich viele wohler fühlen wür-den, wenn sie selbst vor-ab bestimmen könnten, wer für sie im Fall des Falles wichtige Aufga-ben übernimmt und ih-nen beisteht. Seit 1999 ist es gesetzlich möglich, einen Verwandten oder eine andere Vertrauens-person umfassend (auch für persönliche Angele-genheiten) ganz privat als Bevollmächtigten zu be-stimmen. Das Gesetz sagt dazu ausdrücklich: Die (durch das Amtsgericht verfügte) Betreuung tritt gegenüber anderen Hil-fen zurück. Auf sie kann

    vor allem dann verzichtet werden, wenn der oder die Betroffene in Vor-aussicht einer späteren, altersbedingten Hilfsbe-dürftigkeit jemand an-derem eine rechtsgültige Vollmacht erteilt hat.

    Die Betreuungs- stelle informiert

    Durch eine solche Voll-macht können wichtige Dinge zuverlässig geregelt werden: Vermögens- und Vertragsangelegenheiten etwa, auch Fragen, wel-che die Wohnung betref-fen oder solche, die sich mit der Unterbringung in einem Altenheim befas-sen. Möglich ist auch, die-se Vollmacht auf mehrere Schultern zu verteilen und die verschiedenen Be-reiche verschiedenen Per-sonen anzuvertrauen. Wer so rechtzeitig Vorsorge treffen möchte, sollte sich informieren. Hier bietet sich die Betreuungsstelle im Landratsamt an. Dort gibt es Broschüren, aber natürlich auch die persön-liche Beratung darüber, wie am besten vorzuge-hen wäre.

    Kontakt im Landratsamt

    Josef Wassermann (Fach-bereichsleiter), Tel. 751-259, Geb. B, Zi. 001

    Wolfgang Fischer, Tel. 751-344, Geb. B, Zi. 003

    Birgit Strauß, Tel. 751-292, Geb. B, Zi. 014

    Fax-Nummer: 751-257

    E-Mail: Josef.Wassermann @LRA-GAP.de, [email protected], [email protected]

    Die drei von der Betreuungsstelle im Landratsamt: (v. li.) Josef Wassermann, Birgit Strauß und Wolfgang Fischer. Foto lra

    Vorsorgevollmacht oder gerichtliche Betreuung

    Im April 2007 ist die Bay-erische Ehrenamtsversi-cherung in Kraft getreten. Als Auffangversicherung greift sie dann, wenn an-derweitig kein Versiche-rungsschutz gegen Haft-pflicht- und Unfallrisiken besteht. Die Versicherung ist für ehrenamtlich Enga-gierte antrags- und bei-tragsfrei; die Kosten trägt der Freistaat.

    Rund 3,8 Millionen Bür-gerinnen und Bürger in

    Bayern sind ehrenamtlich tätig. Das Engagement für andere ist oftmals mit er-heblichen Unfallgefahren und Haftungsrisiken ver-bunden. Ein Teil davon ist bereits über bestehende Versicherungen geschützt – sei es privat oder über den Träger. Doch gab es auch viele Tätigkeitsbereiche, die nicht ausreichend ab-gesichert waren. Nach Schätzungen von Experten waren im Haftpflichtbereich rund 450.000 und im Un-

    fallbereich sogar rund 1,5 Millionen der ehrenamtlich Tätigen nicht ausreichend versichert.

    Zeichen der Anerkennung

    Diese Lücken hat der Frei-staat geschlossen. Die mit der Versicherungskammer Bayern abgeschlossenen Verträge schützen jetzt insbesondere Ehrenamt-liche in den vielen kleinen, rechtlich unselbstständigen

    Initiativen, Gruppen und Projekten.Dazu die Bayerische So-zialministerin Christa Ste-wens: „Mit der Bayerischen Ehrenamtsversicherung setzt die Staatregierung ein Zeichen des Dankes, der Anerkennung und der Ermunterung zum freiwilli-gen Engagement in unserer Gesellschaft“. Auch Land-rat Harald Kühn begrüßt die neue Absicherung von Ehrenamtlichen: „Für viele Bereiche des Gemein-

    schaftslebens ist das frei-willige und unbezahlte En-gagement Einzelner unver-zichtbar. Deren Leistungen kann die öffentliche Hand niemals ersetzen“. Deshalb sei ein ausreichender Versi-cherungsschutz notwendig, auch im Hinblick auf die Si-gnalwirkung zur Stärkung des Ehrenamtes.Für Fragen und Schadens-meldungen steht die Versi-cherungskammer Bayern, Tel. 089/2160-3777, zur Verfügung.

    Berufsbetreuer gesuchtDie Betreuungsstelle sucht für den Landkreis freiberufliche Berufs-betreuer mit folgenden Qualifikationen: Diplom- Sozialpädagogen, -Päd-agogen und -Psycholo-gen. Voraussetzung ist die langfristige Über-nahmebereitschaft von mehr als zehn Betreu-ungen oder ersatzweise eine Teilzeittätigkeit von mindestens 20 Wochen-arbeitsstunden.Bei Interesse bitte direkt bei Josef Wassermann melden.

    Schutz und Stärkung des EhrenamtesFreistaat Bayern übernimmt die Kosten für die Versicherung

  • Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007Seite 10

    Klimaschutz ist das große Thema dieser Zeit. Weltweit wird dis-kutiert, wie die globale Erwärmung verringert und deren Folgen abge-mildert werden können. Ein wichtiger Bereich ist dabei die Verringe-rung des Ausstoßes von Treibhausgasen, und hier des mengenmäßig bedeutsamsten Gases Kohlenstoffdioxid. Es ist deshalb zum einen ein Umstieg auf CO2-arme oder -freie Ener-gieträger erforderlich. Zum anderen muss aber auch der zeitgemäßen konsequenten Wärme-dämmung ein besonders Augenmerk gegeben werden.

    Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen hat sich nicht erst seit den jüngsten Diskussionen mit diesem Thema befasst. So wird z. B. die Christophorus-Schule in Farchant seit ihrer Eröffnung 1985 mit Wärmepumpen beheizt. Als seinerzeit im Kreistag dafür die Entscheidung ge-fallen ist, war das damals auch unter dem Gesichts-punkt des Klimaschutzes geradezu vorbildlich. Hinzu kommt noch eine Kostenersparnis gegen-über herkömmlichen An-lagen, abhängig von den Preisen für Gas oder Öl. Die Anlage wird heuer für ca. 60.000 Euro saniert; vorgesehen ist, dass auch die neue Tagesstätte mit-versorgt wird.

    Hackschnitzel-heizung in Murnau

    Seit �001 wird das Staffel-see-Gymnasium Murnau mit Hackschnitzeln aus den umliegenden Wäldern beheizt. Über diese Anla-ge wird auch die örtliche Grund- und Hauptschu-

    le versorgt. Seitdem ist der Landkreis Vertrags-partner der „Bäuerlichen Hackschnitzel-Lieferge-sellschaft“, die ca. �.800 Schüttraummeter pro Jahr liefert, womit ca. �00.000 Liter Heizöl ersetzt wer-den.Diese Zusammenarbeit ist einmal zu sehen unter der Überschrift „Direktver-marktung“. Auf kurzen Wegen gelangt der Ener-gieträger Hackschnitzel aus heimischen Wäldern zum Verbraucher. Zum anderen ist das eine sehr gute Möglichkeit, das bei der notwendigen Be-standspflege anfallende Schwachholz zu verwer-ten. Für einen Landkreis wie Garmisch-Partenkir-chen mit über 50 Prozent Waldanteil ist diese Arbeit der Waldbauern von hoher Bedeutung.

    Photovoltaik auf den Gymnasien

    Mit den Photovoltaik-anklagen auf den Dä-chern von Werdenfels- und Staffelsee-Gymna-sium kann der Strombe-darf von ca. acht Einfa-

    milienhäusern ein ganzes Jahr gedeckt werden. Bei derartigen Anlagen wird Sonnenlicht in elektrische Energie umgewandelt. Die Elektroversorgungs-unternehmen sind ver-pflichtet, den so gewon-nenen Strom ins öffent-liche Netz einzuspeisen. Der Abnahmepreis ist staatlich subventio niert mit der Folge, dass sich die Investitionen bei län-gerfristigem Betrieb in der Regel amortisieren.Die Anlage auf dem Wer-denfels-Gymnasium be-steht aus 141 Modulen mit einer Spitzenleistung von �5 KWp, die auf dem Staffelsee-Gymna-sium aus 146 Modulen mit einer Spitzenleistung von �6 KWp. Damit wird nicht nur eine beachtliche Strommenge erzeugt.

    Würde man die auf den beiden Schulen erzeugte Elektrizität in einem Stein-kohlekraftwerk gewinnen, würden etwa 4� Tonnen Kohlendioxid freigesetzt; die gleiche Menge pro-duziert ein Auto bei einer Fahrleistung von rund 1 Million Kilometern.Beide Anlagen sind in den Physikunterricht einge-bunden. So wird also auch das ökologische Bewusst-sein der Jugend für die Thematik „regenerative Energien“ geweckt.

    Wärmedämmung am „Werdenfels“

    Ein weiteres großes Vor-haben setzt der Landkreis derzeit um. Die Rede ist von der Generalsa-nierung des Fachklas-sentraktes Werdenfels-

    Gymnasium. In Zusam-menhang mit dieser Maß-nahme wird die gesamte Fassade des dreistöckigen Gebäudes nach dem heu-tigen Stand der Wärme-dämmung nachgerüs-tet. Abgestimmt auf den Schulbetrieb wurden die Arbeiten bereits begon-nen, mit dem Abschluss der Wärmedämmung, die gegenüber früher eine �0-prozentige Verbesserung mit sich bringt, wird En-de dieses, Anfang nächs-ten Jahres gerechnet. Die Kosten dafür werden rund ��0.000 Euro betragen.Zu diesen Projekten kommt auch noch die Be-ratung. Ludwig Sailer aus dem Bauamt der Behörde ist (gelernter und geprüf-ter) Energieberater. In die-ser Funktion steht er den Bürgerinnen und Bürgern telefonisch und auch bei Terminen zur Verfügung (Tel. 088�1-���). Und schließlich werden poten-zielle Bauherren auf den Wärmeschutz hingewie-sen und ihnen erläutert, was gemacht werden kann: Dämmung auf dem Dach, an Wänden, Mauern und Fenstern, aber auch die Positionierung des Hauses sowie die Gestaltung einer Südfront mit großen Fens-tern, um so die Sonne als Heizung optimal nutzen zu können.

    Wärmepumpen, Isolierung, Sonnenstrom und Hackschnitzel

    Die Kollektoren auf dem Dach

    des Werdenfels-Gymnasiums: Florian Hesse

    verlegt eines von insgesamt 141

    Modulen. Fotos: lra

    Landkreis ist im Klimaschutz aktiv

    Pro Jahr liefert die Bäuerliche Hackschnitzel-

    Liefergesell-schaft ca. 2.800

    Schüttraummeter für die Hack-

    schnitzelheizung des Staffelsee-

    Gymnasiums. Damit können

    ca. 200.000 Liter Heizöl ersetzt

    werden.

  • Seite 11Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

    Auf 2.244 m Höhe ent-steht derzeit an der Westlichen Karwen-delspitze in Form eines „Spektivs“ das höchste Umweltbildungszent-rum Deutschlands. Das Projekt der Marktge-meinde Mittenwald, das aus dem grenzübergrei-fenden EU-Förderpro-gramm INTERREG III A

    Bayern-Österreich ge-fördert wird, will neue Impulse für eine posi-tive touristische und zu-gleich naturverträgliche Nutzung des Karwen-dels setzen.

    Das Gebäude hoch über Mittenwald soll eine Aus-stellung beherbergen, in deren Rahmen die ein-

    drucksvolle Landschaft des Karwendel vorgestellt und Sensibilität für die Bergwelt vermittelt wird – ohne „erhobenen Zeige-finger“. Damit wird nicht nur ein echtes „Highlight“ für den Besuch in Mitten-wald geschaffen, sondern auch Natur erleb- und er-fahrbar gemacht.

    Ganzjähriges Ausflugsziel

    Zielgruppen sind dabei vorrangig Kinder- und Jugendgruppen, Schul-klassen, Familien mit Kindern (Schwerpunkt ab 1� Jahren), Einheimische und Gäste aus nah und fern. Ziel des Projektes ist es auch, ein ganzjährig nutzbares Ausflugsziel zu schaffen. Dazu beitragen sollen neben einer um-weltbezogenen Daueraus-stellung u. a. ein Lehrpfad auf dem bestehenden

    Rundweg um die Kar-wendelgrube, Naturfüh-rungen, Aussichtspunkte und zahlreiche Aktivitäten mit Bezug zum Lebens-raum Bergwelt.Die Kosten für das Vor-haben belaufen sich auf rund 1 Million Euro. 50 Prozent der förderfähigen Mittel kommen dabei aus dem grenzübergreifen-den Förderprogramm IN-TERREG III A Bayern-

    Österreich. Die weitere Finanzierung wird u. a. durch die Marktgemein-de Mittenwald, die Alli-anz Umweltstiftung, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, den Landkreis Garmisch-Partenkirchen und zahlreiche Sponsoren gesichert.Die Fertigstellung sowohl des Gebäudes als auch der Ausstellung wird voraus-sichtlich �008 erfolgen.

    Ein Spektiv hoch über Mittenwald

    Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen unter-stützt die Bestrebungen zur Energiewende in unserem Landkreis. Er befürwortet das Ziel, un-sere Region bis zum Jahr 2040 soweit wie möglich mit erneuerbaren Ener-gien zu versorgen.

    Das Ziel soll erreicht wer-den durch:• Reduzierung des Ener-

    gieverbrauches,• Einsatz innovativer und

    effizienter Technologien,• nachhaltige Nutzung al-

    ler heimischen Ressour-cen.

    Damit können unsere na-türlichen Lebensgrundla-gen erhalten, die regionale Wirtschaftskraft sowie die

    Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger nachhaltig gestärkt wer-den.Im direkten Einflussbereich des Landkreises soll vor allem bei Neu- und Um-bauten stets eine Energie-versorgung mittels erneu-erbarer Energien in die pla-nerischen Überlegungen einbezogen werden. Im Übrigen soll dieser Be-schluss die Bevölkerung, die Wirtschaft sowie alle Institutionen und Verbände ermuntern, ihren Beitrag zu einer Energiewende zu leisten.

    ErläuterungenGegen eine zunehmende Klimaveränderung kann nur

    gemeinsam angekämpft werden. Jeder einzelne Bürger, jede Gemeinde, jeder Landkreis und jedes Bundesland ist gleicher-maßen aufgerufen, seinen Beitrag zur Energieeinspa-rung und einem geringeren CO2-Ausstoß zu leisten.Hauptziel der Energiewen-de ist es, fossile Brennstof-fe durch heimische, rege-nerative Energiequellen zu ersetzen. Damit ergeben sich auch für die hiesige Wirtschaft erhebliche Vor-teile. Der jährliche Ener-gieverbrauch im Landkreis liegt bei 2.000 Gigawatt-stunden, für die 160 Milli-onen Euro bezahlt werden müssen. Ein beachtlicher Teil dieses Geldes könnte in der Region gehalten

    werden, wenn erneuerbare Energie (z. B. aus Hack-schnitzeln und Holzpellets, aber auch aus Sonne, Erd-wärme, Wind und Wasser) eingesetzt wird.Die Energiewende hat in unserem Landkreis schon längst begonnen. Das Blockheizkraftwerk und die Sonnenkollektoren des Staffelsee-Gymnasiums in Murnau und des Wer-denfels-Gymnasiums in Garmisch-Partenkirchen, die moderne Wärmepumpe der Christophorusschule in Farchant, der Einsatz alter-nativer Energien in großen Häusern, z. B. Hackschnit-zel im Kloster Ettal, im neuen Schloss Elmau und im Murnauer Kemmelpark, sowie in Privathäusern

    zeugen davon, dass der Landkreis auf dem Weg zur weitgehenden Versor-gung mit erneuerbaren En-ergien ist. Diese Resolution dient deshalb vor allem als weiterer Wegweiser und ideelle Unterstützung der Energiewende.Allein für die Heizung der Gebäude ist ein erheb-licher Energieaufwand not-wendig. Vielen Hauseigen-tümern sind die Schwach-stellen der Gebäude nicht bewusst. Beim Landratsamt Gar- misch-Partenkirchen ist eine Stelle für Energiebera-tung eingerichtet. Die Bür-ger können sich hier bei einem ausgebildeten Ener-gieberater (Tel. 08821/751-232) informieren.

    Umweltbildungsstation Karwendel soll im nächsten Jahr eröffnet werden

    Resolution zur EnergiewendeVom Kreistag einstimmig beschlossen am 28. März 2007

    Die Umweltbildungsstation Karwendel wird die Form eines Spektivs erhalten. Fotomontage: Elmauer

    Beim 1. Spatenstich hoch über Mittenwald (v. li.): Umweltminis-ter Dr. Werner Schnappauf, der Tiroler Landeshauptmann Dr. Herwig van Staa, Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber und Mit-tenwalds Bürgermeister Hermann Salminger. Foto: LR

  • Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007Seite 1�

    Sechs Weltmeister-schaftsmedaillen haben die Ausnahmeathle-tinnen Martina Glagow

    und Magdalena Neu-ner bei den Biathlon-Titelkämpfen 2007 in Antholz errungen. Sehr

    zur Freude auch von Landrat Harald Kühn, der die Leistungen der beiden Spitzensportle-rinnen besonders wür-digte.

    Dreimal Gold holte sich dabei die Wallgauerin Magdalena Neuner, und zwar in den Disziplinen Staffel, Sprint und Ein-zel. Dafür erhielt sie vom Landrat die Ehrenmedaille des Landkreises in Gold.Dreimal Edelmetall gab es auch für Martina Gla-gow: Gold in der Staffel, Silber im Massenstart und Bronze im Einzelrennen.

    Ihr überreichte Harald Kühn den Sonderehrentel-ler des Landkreises. Die Ehrenmedaille in Gold hatte sie bereits �00� er-halten, für WM-Gold in der Verfolgung, Bronze in der Staffel sowie dem Gesamtweltcup-Sieg der Saison �00�/�00�.Der Landrat würdigte damit die herausragende

    sportliche Leistung der jungen Top-Athletinnen, die damit erneut ihre Aus-nahmestellung im Frauen-Biathlon bestätigt haben. Übrigens: Die Weltcup-Saison beginnt für die beiden Damen am �0. No-vember und �. Dezember mit dem Sprint und der Verfolgung im finnischen Kontiolathi.

    Herausgeber: Landratsamt Garmisch-Partenkirchen Landrat Harald Kühn Olympiastraße 10 82467 Garmisch-Partenkirchen

    Redaktion: Ingeborg Wurms M.A., Albrecht Ott

    Gestaltung, Wurms & Partner Public Relations Herstellung, © und Verlags-GmbH, 82327 TutzingIM

    PRES

    SUM

    Ehrenring des Landkreises für Hans LangmatzMit dem Ehrenring in Gold, der höchsten Aus-zeichnung, die der Land-kreis Garmisch-Parten-kirchen zu vergeben hat, würdigte Landrat Harald Kühn das jahr-zehntelange soziale En-gagement des Unterneh-mers Hans Langmatz zu dessen 80. Geburtstag.

    196� hatte Hans Langmatz die Kunststoff verarbeiten-de Firma LIC-Langmatz in Garmisch-Partenkir-chen gegründet. Die Firma beschäftigt heute ��0 Mit-arbeiter und gehört zu den wichtigsten gewerblichen Betrieben im Landkreis. Vor 15 Jahren eröffnete er einen weiteren Betrieb in Garmisch-Partenkirchen, das Innovations-Center Langmatz, das sich mit der Entwicklung neuer Produkte beschäftigt.

    Stiftungsgründer

    1990 errichtete der Jubi-lar zusammen mit seiner

    Unternehmer für jahrzehntelanges soziales Engagement gewürdigt

    Der Ehrenring des LandkreisesDer Ehrenring in Gold mit dem eingravierten Wappen ist die höchs-te Auszeichnung, die der Landkreis verleihen kann. In Paragraf 3 der Satzung heißt es dazu:

    Der Ehrenring kann nur an Bürger, insbeson-dere des Landkreises Garmisch-Partenkir-chen, verliehen werden, die mindestens 40 Jah-re alt sind, allgemeines Ansehen genießen und sich durch langjährige und besonders hervor-ragende Tätigkeit auf politischem, kulturellem, sozialem, wirtschaft-lichen oder sportlichem Gebiet um das Wohl des Landkreises Garmisch-Partenkirchen verdient gemacht haben.

    Neben Hans Langmatz sind derzeit Prof. Dr. Fitz Lechner und Altlandrat Dr. Helmut Fischer In-haber dieser Auszeich-nung.

    Sechsmal Edelmetall für Spitzen-BiathletinnenLandrat würdigt die Leistungen von Martina Glagow und Magdalena Neuner

    Der Landrat wür-digte die heraus-ragenden sport-liche Leistungen der jungen Top-Athletinnen Mar-tina Glagow (li.) und Magdalena Neuner, die bei der WM 2007 ihre Ausnahme-stellung im Frau-en-Biathlon be-stätigt haben.Foto: lra

    Ehefrau die Hans und Klementia Langmatz-Stiftung. Sie hat sich der Fürsorge geistig und kör-perlich Behinderter, der Unterstützung bedürftiger Personen, der Förderung des Sports, der Aus- und Fortbildung sowie der Forschung und Lehre in den Bereichen Energie-wirtschaft und Medizin verschrieben. Unter-stützung erhielten und erhalten daraus u. a. die

    Werdenfelser Werkstät-ten, bedürftige Personen – und auch die besten Ab-solventen der Staatl. Be-rufsschule Garmisch-Par-tenkirchen. An sie werden jährlich Förderpreise ver-liehen, die sich seit 199� auf mehr als 9�.000 Euro summiert haben. Auch dem Klinikum Garmisch-Partenkirchen, Schulen und Sportvereinen wur-den beachtliche Förder-leistungen zugewiesen.

    Die herausragenden Ver-dienste von Hans Lang-matz, der seit letztem Jahr Ehrenvorsitzender des Berufsschule-Förder-vereins ist, wurden öf-fentlich u. a. mit dem Verdienstorden der Bun-desrepublik Deutschland (an Hans und Klementia Langmatz), dem Baye-rischen Verdienstorden und der Verdienstmedaille des Landkreises in Gold gewürdigt.

    Mit der höchsten Auszeichnung des Landkreises wurde Hans Langmatz von Landrat Harald Kühn geehrt. Links Anneliese Köhle, die Lebensgefährtin von Hans Langmatz. Foto: lra