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Landwirtschaft im Wandel Arbeitsheft für die Sekundarstufe I

Landwirtschaft im Wandel - ima-shop.de22 Landwirtschaft im weltweiten Vergleich 23 Der weltweite Handel mit Agrarprodukten LANDWIRTSCHAFT IM WANDEL INHALT 2 Impressum Herausgeber:

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Landwirtschaft im Wandel

Arbeitsheft für die Sekundarstufe I

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2 Inhalt, Impressum

3 Die Geschichte der Landwirtschaft

4 Strukturwandel in der Landwirtschaft

5 Der landwirtschaftliche Betrieb als Arbeitsplatz

6 Aufwand und Ertrag

7 Dünger – ein entscheidender Schritt für die Produktionssteigerung

8 Konventionelle und ökologische Landwirtschaft

9 Vielfalt der Betriebskonzepte

10 Nutztierhaltung

13 Mechanischer und chemischer Pflanzenschutz

14 Landwirtschaft als Energie- und Rohstofflieferant

15 Landwirtschaft, Landschaftspflege und Landschaftsschutz

16 Züchtung, Klonen und Gentechnik in der Landwirtschaft

17 Landwirtschaftliche Erzeugung – Vorstellungen und Erwartungen

18 Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte

19 Was dem Landwirt bleibt

20 Agrarpolitik in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa

22 Landwirtschaft im weltweiten Vergleich

23 Der weltweite Handel mit Agrarprodukten

LANDWIRTSCHAFT

IM WANDEL

INHALT

2

Impressum Herausgeber: i.m.a - information.medien.agrar e.V.

Wilhelmsaue 37

10713 Berlin

Tel.: 030/ 8105602-0

Fax: 030/ 8105602-15

E-Mail: [email protected]

www.ima-agrar.de

Redaktion: Dr. Detlef Eckebrecht DIDACTIC CONCEPTIONS,

Bernd Schwintowski, Patrik Simon

Stand: 2016

Gestaltung: Willi Weber Grafik Design

Bildnachweise: Titelcollage: Willi Weber, fotolia.com©countrypixel;

i.m.a. Archiv: S. 3, Abb. 1+2; S. 5, Abb. 6; S. 6, Abb. 8; S. 10, Abb. 16;

Agrar-Press: S. 5, Abb. 7 oben; S. 10, Abb. 17; S. 11, Abb. 20;

fotolia.com: strichfiguren.de (Illustrationen Icons), Ron Chapple

Stock (S. 5, Abb. 7 unten), Erich Mücke (6), Budimir Jevtic (7), coun-

trypixel (7), Wolfgang Jargstorff (7), Agnes Sadiowska (9/1), rh2010

(9/2), ArtHdesign (9/3), tunedin (9/4), Marco2811 (9/6), Jenny Sturm

(11), Nitr (13), Marima (13), Micrograul (14), Oleksandr (14), Rüdiger

Niemann (15), Ulrich Müller (15), csd (15), Gelpi (15), Jan Schuler

(15), Jürgen Fälchle (16), www.ljsphotographyonline.com (19),

Denys Rudyi (20), Joerg Sabel (22), kweber (22), ThKatz (22), Grafik:

Carlos (22), Kamonrat (23)

123rf.com: satina, mihtiander, Vladimir Yudin (Collage S.11), Ice813 (14);

istockphoto.com: alffoto (22); Klostermann-Unserhof (9/5); Thomas Sommer (15)

Info-Grafiken: AMI, DBV-Situationsbericht 2016/17, EU-Kommission, FNR, i.m.a,

Kantar Emnid

Unverkäufliches Exemplar

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Landwirte haben einen der ältesten Berufe der Welt. Mit dem Anbau von Nahrungspflanzen und der Hal-tung von Nutztieren wurden vor etwa 10 000 Jahren herumziehende Jäger und Sammler zu sesshaften Bauern. Jahrtausende lang veränderten sich die Pro-duktionsmethoden kaum. Die Produkte dienten über-wiegend der Selbstversorgung. Was sich auf dem Hof nicht herstellen ließ, wurde anfangs durch Tausch, spä-ter durch Bezahlung erworben.

Früher wurden Pferde oder Ochsen als Zugtiere einge-setzt. Die Entwicklung von Geräten zur Bodenbearbei-tung erleichterte die Arbeit. Viele Arbeiten in der Land-wirtschaft mussten dennoch von Hand erledigt werden (Abb. 1). Ab 1860 kamen die ersten Dampfmaschinen aufs Land, 1917 wurde der erste motorgetriebene Trak-tor angeboten. Diese Maschinen konnten sich damals aber nur sehr wenige Landwirte leisten. Neben den Traktoren ermöglichen heute motorgetriebene Spezial- maschinen wie Mähdrescher und Maishäcksler die rationelle und kräfteschonende Bearbeitung großer Flächen (Abb. 2).

DIE GESCHICHTE DER LANDWIRTSCHAFTINHALT

3

Früher wurde die Größe landwirt-

schaftlicher Flächen in Morgen

angegeben. Ein Morgen ist je

nach Region etwa 2000 - 5000 m2

groß. Das Maß orientierte sich an der

Fläche, die man mit einem Pferde-

oder Ochsenpflug an einem Vormittag

(Morgen) bearbeiten konnte.

Ein modernes Gespann aus Traktor

und Pflug schafft heute mehr als

20 000 m2 pro Stunde, also etwa die 20- bis 50fache Fläche.

Beschreibe die Ent- wicklung der Arbeits-bedingungen und der Produkti-vität in der Landwirtschaft in den letzten 100 Jahren unter Verwen-dung von Abb. 1 und 2.

Stelle grafisch dar, wie sich die Anzahl der Menschen entwickelt hat, die von einem Landwirt ernährt werden.

Erläutere die Zusam- menhänge zwischen der Anzahl der Betriebe, der Anzahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft und der Anzahl der pro Landwirt ernährten Per-sonen mithilfe von Abb. 3.

A 1 A2A3

Abb. 1: Getreideernte um 1950

Abb. 2: Getreideernte 2015

Betriebsgrößen/Beschäftigte in der Landwirtschaft

Quelle: DBV-Situationsbericht 2017

Ein Landwirt ernährt so viele Menschen

Landwirtschaftl. Betriebe und Erwerbstätige

4.819.0001.646.750

3.581.0001.385.250

2.245.0001.083.120

1.411.000797.380

1.167.000541.380

745.000421.100

663.000299.100

637.000280.800

Erwerbstätige in der Landwirtschaft

*2014

Landwirtschaftliche Betriebe mit 1 Hektar und mehr Landfläche, ab 1990 mit 2 Hektar und mehrab 2010 mit 5 Hektar und mehr

1950

1960

1970

1980

1990

2000

2010

2015

10

17

27

47

85

127

123

155*Abb. 3: Produktivität und Erwerbstätige

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STRUKTURWANDEL IN DER LANDWIRTSCHAFT

Mitte des 19. Jahrhunderts lebte über 60% der Be-völkerung in Deutschland von der Landwirtschaft. Die meisten Bauern bewirtschafteten in Handarbeit weni-ger als 10 ha. Die einsetzende industrielle Revolution veränderte die Produktionsbedingungen im Handwerk und auch in der Landwirtschaft. So konnte mit einer von Pferden gezogenen Mähmaschine die 20-fache Fläche gemäht werden wie von Hand. Die Bewirt-schafter von Kleinstbetrieben gaben ihre Höfe auf und verdienten ihren Unterhalt in Industriebetrieben. Der Einsatz des neu erfundenen Kunstdüngers führte zu wesentlich höheren Ernteerträgen. Durch den techni-schen Fortschritt in der Landwirtschaft produzierten weniger Bauern mehr Nahrungsmittel. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte sich diese Entwick-lung fort, z.B. durch den Einsatz von Traktoren anstelle von Zugtieren wie Pferden und Ochsen und den Ein-satz von Melkmaschinen. Dennoch setzte sich die Ab-wanderung zu Arbeitsplätzen in der Industrie mit we-niger körperlich anstrengender Arbeit und geregeltem Einkommen fort.

Durch die Weiterentwicklung von Maschinen und com-putergestützten Systemen setzt sich diese Entwicklung auch heute noch fort. In der Zeit von 2007 bis 2016 sank die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland von 321 600 auf 276 000. Obwohl fast 46 000 Betriebe aufgegeben wurden, blieb die land-wirtschaftlich genutzte Fläche in Deutschland mit 16,7 Mio. Hektar in etwa konstant. Die Gründe für den Strukturwandel sind prinzipiell gleich geblieben. Nied-rige Erzeugerpreise und steigende Produktionskosten für Futtermittel, Dünger, Energie, Technik, Arbeitskräf-te etc. führen dazu, dass kleinere Betriebe nicht mehr rentabel wirtschaften können. Eine Betriebsübergabe an die nächste Generation setzt voraus, dass die Nach-folger eine Perspektive für die Zukunft des Betriebs er-kennen können.

Werte Abb. 4 und 5 bezüglich der Frage-stellung aus, inwieweit der Fort-bestand landwirtschaftlicher Be-triebe für die nächste Generation aktuell gesichert ist.

Stelle unter Ver- wendung aller Infor-mationen dieser Seite Ursachen für den Strukturwandel und die Größenzunahme bestehender Betriebe zusammen.

A 1 A2

Quelle: Statistisches Bundesamt, © Situationsbericht 2017-Gr35-8

Abb. 5: Entwicklungen bei Betriebsleitern und deren Nachfolgern

Hofnachfolge gesichert? Einzelunternehmen mit Betriebsleitern im Alter von 45 Jahren und älter, 2010

Haupterwerbsbetriebe 37 %

Nebenerwerbsbetriebe 24 %

Betriebsleiter 45 - 54 Jahre 26 %

Betriebsleiter 65 J. u. älter 32 %

Betriebe < 10 Hektar 18 %

Betriebe > 100 Hektar 52 % Betriebe mit Betriebsleitern über 45 Jahre

Betriebe in 1999 243.800

Betriebe in 2010 185.300

Hofnachfolge gesichert

Keine/ungewisse Hofnachfolge

Abb. 4: Verhältnis Betriebe/Nutzfläche

Quelle: Destatis

Landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland

1971 1980 1990 2000 2012

An

zah

l Bet

rieb

e x

1.00

0

Anzahl Betriebe x 1.000

Fläche pro Bertieb (ha)

Fläc

he

pro

Ber

tieb

(h

a)

1.000

800

600

400

200 10

20

30

40

50

60

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5

DER LANDWIRTSCHAFTLICHE BETRIEB ALS ARBEITSPLATZ

Recherchiere, wenn möglich im Rahmen einer Betriebserkun-dung, wie der Tagesablauf für einen Landwirt aussieht.

Der Anteil der land- wirtschaftlichen Be-triebsleiter mit guter beruflicher Ausbildung (Fachschule, Meister oder Studium) nimmt zu. Nenne mögliche Gründe für diese Ent-wicklung.

A 1A2

Abb. 6: Typische Arbeiten in der Landwirtschaft, 1950 Abb. 7: Moderne Landwirtschaft, 2017

Im 19. Jahrhundert arbeiteten meist alle Mitglieder bäuerlicher Großfamilien auf dem Bauernhof mit. In vielen Dörfern entschied der Rat über Schulferien-Ter-mine, damit die Kinder bei der Bestellung der Felder und in der Ernte mithelfen konnten. Auf mittelgroßen Betrieben arbeiteten Knechte und Mägde für freie Kost, Unterkunft und geringen Lohn. Ein Großteil der Erzeugnisse diente der Versorgung der auf dem Hof lebenden Personen. Ernteüberschüsse, Jungtiere oder Schlachtvieh wurden an Bäcker und Metzger, andere Bauern oder örtliche Händler verkauft. Noch in den 1950er-Jahren war die Arbeit auf den meisten Bauern-höfen geprägt von sehr schwerer körperlicher Arbeit. Mit Zunahme der Mechanisierung und dem Anstieg der Löhne sank die Anzahl der Mitglieder der Hofge-meinschaft. Der Bauer bestellte die Felder mit dem Traktor, bei der Ernte und der Viehversorgung halfen die Bäuerin und die Kinder. Ehemalige Knechte und

Mägde fanden Arbeit im nichtlandwirtschaftlichen Be-reich, die weniger kraftraubend war und höhere Löhne ermöglichte.

In den letzten 50 Jahren hat sich die Arbeit des Land-wirts stark gewandelt. In modernen landwirtschaftli-chen Betrieben pendelt der Betriebsleiter zwischen der Arbeit auf dem Feld oder im Stall und der Arbeit im Büro. Er nutzt vernetzte Computer auf den Land-maschinen, in den Ställen und im Büro. Software un-terstützt z.B. die Fütterung, die Düngeplanung, die Vermarktung der Erzeugnisse und andere unterneh-merische Entscheidungen. Zur Arbeit des Landwirts gehört auch, das Tierwohl und umweltschonende Wirtschaftsweisen weiterzuentwickeln. Werden Aus-zubildende bzw. Mitarbeiter auf dem Hof beschäftigt, setzt er sich auch mit arbeitsrechtlichen Vorschriften und der Lohnbuchhaltung auseinander.

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6

AUFWAND UND ERTRAG

Heute kann ein Landwirt in einer Stunde so viel Getreide mähen, dreschen und abfahren wie früher 150 Mägde und Knechte zusammen. Die Maschinen, die der Land-wirt dafür benötigt, sind sehr teuer. Daher haben sich einige Landwirte zusammengeschlossen, um große Maschinen wie Mähdrescher gemeinsam anzuschaffen, die dann auf den Äckern der beteiligten Betriebe ein-gesetzt werden. Die Gemeinschaften finanzieren sich, indem sie ihre Dienstleistungen in Rechnung stellen. Erfindungen im Bereich der Landtechnik haben eben-so zur Steigerung der Produktivität beigetragen wie

Fortschritte in der Pflan-zen- und Tier-zucht. Die Ver-wendung von Wirtschaftsdünger und Mineraldünger stellt die Versor-gung der Pflanzen mit den nötigen Nährstoffen sicher. Durch die Weiterentwicklung von Pflanzenschutzmit-teln können die Landwirte ihre Pflanzen immer besser und umweltgerechter gegen tierische Schädlinge und Pilze schützen. Sie sichern somit ihre Erträge.

Beschreibe anhand der Fotos die Entwick-lung des Zeitaufwands bei der Kartoffelernte.

Stelle Angaben zum Arbeitszeit-bedarf bei der Getreideernte in Abb. 9 in einem Diagramm grafisch dar und recherchiere die Ursachen für die Entwicklung.

Erläutere, wie sich der Anbau ertrag-reicherer Sorten bei gleichen Anbau- und Erntemethoden auf das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag auswirkt.

A 1A2 A3

Abb. 8: Höhere Produktivität durch Einsatz von Landmaschinen-Technik

Abb. 10: Entwicklungen der ErträgeAbb. 9: Durchschnittliche Arbeitszeit

Seit 1950 sind die Löhne

um das zweiund-wanzigfache, die Brotpreise um das

zehnfache gestiegen

und die Getreidepreise

sind unverändert geblieben.

Verringerung der Arbeitsstunden in der Kartoffelernte

* starke Unterschiede zwischen Klein- und Großbetrieben

*

Arbeitsstunden für Mähen, Dreschen und Abfahren von 1Hektar Getreide

Erntemengen je Hektar (Durchschnitt über 5 Jahre)

vor 1900 > 300 h

um 1910 150 h

1935 40 – 80 h

1950 30 h

1960 15 h

2016 < 2 h

Erzeugnis 1898-1902 1950-1955 2010-2015 2016

Weizen 18,5 dt 27,4 dt 77,1 dt 76,5 dt

Gerste 14,9 dt 23,8 dt 53,6 dt 55,5 dt

Kartoffeln 129,8 dt 217,3 dt 435,7 dt 432,1 dt

Zuckerrüben 276,8 dt 344,9 dt 706,6 dt 750,0 dt

Arbeitsaufwand und Ertrag bei der Getreideernte

Angaben für 1950 bis 1954 beziehen sich auf das frühere Bundesgebiet

Quelle: Statistisches Bundesamt WVZ , SB17-T12-3

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Die Mineralstoffe in

Düngern werden auch als

Pflanzennährstoffe bezeichnet. Unter Nährstoffen

versteht man normalerweise Kohlenhydrate, Fette

und Eiweiße, die Pflanzen und Tiere zur Energiebe-

reitstellung in ihrem Stoffwechsel nutzen. Pflanzen

benötigen Mineralstoffe, insbesondere phosphor-,

stickstoff- und kaliumhaltige Salze, um mithilfe des

in der Fotosynthese selbst hergestellten Zuckers

lebensnotwendige Stoffe herzustellen wie z.B.

Proteine und Chlorophyll.

7

DÜNGER – EIN ENTSCHEIDENDER SCHRITT FÜR DIE PRODUKTIONSSTEIGERUNG

Zum Wachsen brauchen Pflanzen Mineralstoffe. Da die Früchte von den Feldern abgefahren werden, gehen den Pflanzen für das kommende Jahr diese Stoffe ver-loren. Sie müssen durch Düngung ersetzt werden. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nutzte man ausschließ-lich Mist und Gülle als natürliche Mineralstoffquel-len. Darin sind Mineralstoffe enthalten, die Nutztiere mit dem Futter aufgenommen und mit dem Kot und Urin wieder ausgeschieden haben. In einem Betrieb mit Ackerbau und Tierhaltung entsteht so ein Mine-ralstoffkreislauf, aus dem langfristig durch die geern-teten Erzeugnisse ein Teil dieser Stoffe verloren geht. Da sich die Nutzpflanzen in ihrem Mineralstoffbedarf unterscheiden, konnte man mit der sogenannten Drei-felderwirtschaft seit dem Mittelalter eine einseitige Verarmung der Böden verhindern. Dabei wurden auf den Feldern zwei Jahre nacheinander verschiedene Feldfrüchte angebaut und das Land im dritten Jahr als Brache nicht bewirtschaftet. Drei Felder ergaben dann eine kontinuierliche Produktion. Auch heute werden bestimmte Pflanzenarten (Leguminosen) als Zwischen-früchte angebaut, die den Stickstoffgehalt des Bodens durch stickstoffbindende Bakterien erhöhen, die in ih-ren Wurzelknöllchen leben.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden che-mische Prozesse erfunden, mit deren Hilfe Mineral-dünger künstlich hergestellt werden konnte. Ab den 1950er-Jahren führte deren Einsatz zu einer enormen Produktionssteigerung im Pflanzenanbau. In den An-fangsjahren wurde häufig viel gedüngt. Die Auswir-kungen auf die Umwelt waren noch nicht erforscht. Dies führte teilweise zu einer Überdüngung und Be-lastung des Grundwassers. Heute kann man durch moderne Messmethoden genau feststellen, wie viel Dünger die Pflanzen tatsächlich zum Wachsen brau-chen. Mit dem Stichwort „Precision Farming“ wird die Methode bezeichnet, einen Acker nicht einheitlich zu düngen, sondern kleinste Teilflächen genau nach Be-darf („Variable Rate Application“).

Erkläre das Mineral- stoffgleichgewicht auf dem Acker anhand von Abb.12.

Erkläre, wie die Bestimmung des Mineralstoffgehalts im Boden zur Verringerung des Mineraldünger- einsatzes beitragen kann.

Erläutere, warum das Ausbringen von Gülle im Winter auf gefrorenem Boden verboten ist.

A 1 A2A3

Abb. 12: Bodenbewirtschaftung durch Nährstoffe

Abb. 11: Ausbringen von Mist bzw. Gülle

Überdüngung Nährstoffmangel

Zufuhr

Mineraldünger

Wirtschaftsdünger

Ernterückstände (Bodengehalte)

Entzüge

Ernten

Verluste

Die Nährstoffe, die dem Boden mit der Ernte entzogen werden, muß die Düngung wieder ersetzen

Das Mineralstoffgleichgewicht

Quelle: i.m.a

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8

KONVENTIONELLE UND ÖKOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT

Ab den 1920er-Jahren erkannte man, dass die che-misch-technische Intensivierung der Landwirtschaft auch Nachteile mit sich brachte. Der Einsatz schwerer Maschinen auf den Äckern hatte eine zunehmende Bodenverdichtung zur Folge. Erste Pflanzenschutz-mittel hatten unerwünschte Eigenschaften, die zu einer Anreicherung von Giftstoffen im Boden und in Nahrungsmitteln und zu einer Schädigung nützlicher Bodenorganismen führten. Aus diesen Erkenntnissen entstand die Bewegung des natürlichen Landbaus, ein Vorläufer des heutigen Öko-Landbaus.

Heute unterscheidet man die konventionelle Produk-tion, die weiterentwickelte chemische Produkte ein-setzt, und die ökologische Landwirtschaft, die unter Rückbesinnung auf alte Produktionsmethoden weit-gehend auf den Einsatz von Chemie verzichtet. Mehr als 23 000 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften heute zusammen etwas über eine Million Hektar in Form des Öko-Landbaus, entweder nach dem Stan-dard der EU-Ökoverordnung oder nach den Vorgaben eines Ökoanbauverbands (z.B. Bioland oder Demeter).

Weiterentwicklungen in der konventionellen Landwirt-schaft mit den Schwerpunkten Tierwohl und Umwelt-verträglichkeit haben im Vergleich zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Reihe von Verbesserun-gen geführt. So wurden die Haltungsbedingungen für Nutztiere deren Bedürfnis- sen angepasst und der Ein- satz von Dünger und Pflan- zenschutzmitteln optimiert.

Im Ökolandbau wird auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern weitgehend verzichtet. Erkläre damit die Unterschiede der Zahlen in Abb. 13 und 14.

Diskutiere mit deinen Mitschülerinnen und Mitschülern die Vor- und Nach-teile der beiden Formen der Landwirtschaft.

A 1A2

Quelle: BMEL

© Situationsbericht 2017/Gr 16-1

Abb. 13: Aufwand, Gewinn und Förderungen

Betriebe in Deutschland mit ähnlichen Stand-ortbedingungen, ähnlicher Größe und Produktions-ausrichtungWirtschaftsjahr 2014/15

konventionelle Betriebe ( 82 ha) ökologische Betriebe ( 83 ha)

Betriebsmittelaufwand Euro je Hektar LF

116 1203

165

Pflanzenschutz Personal

Erträge

7.558 83,85.93837,3

Milch (kg je Kuh) Weizen (dt je ha)

Preise

33,716,7

48,2 45,7

Milch (Cent je kg) Weizen (e je dt)

27.40041.10034.800

56.300

je Arbeitskraft je Unternehmen

Gewinn plus Personalaufwand (in Euro)

Direktzahlungen

347538

Euro je Hektar LF

Abb. 14: Entwicklung der Erzeugerpreise

Ökofleischpreise im Vergleich Preise frei Schlachtstätte, Monatsmittel, in Deutschland, in EUR/kg SG, ohne MwSt.

Que

lle: A

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6/O

L-10

2 | A

MI-i

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e

Vor 100 Jahren war alles Bio.

4,24

4,13

3,34 3,22

3,72

1,66

1,87

1,30

1,70

3,43

3,64

4,46

4,10

ÖKO

ÖKO

ÖKO

2012 2013 2014 2015 2016

Öko-Schlachtschweine (Hkl. E)

Konventionell erzeugte Schweine (Hkl. E)

Öko-Jungbullen (Hkl. R)

Konventionell erzeugte Jungbullen (Hkl. R)

ÖKO

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9

VIELFALT DER BETRIEBSKONZEPTE

Bis in die 1970er-Jahre wurde auf den meisten Bauern-höfen Ackerbau und Viehzucht kombiniert. Auf den Feldern erzeugten die Bauern Nahrungspflanzen wie Kartoffeln und Getreide sowie Futterpflanzen für die auf dem Hof gehaltenen Tiere. Gülle und Mist wur-den für die Düngung der Felder genutzt. Gemüse- und Obstanbau sowie Kleintierhaltung trugen zur Eigen-versorgung bei. Moderne landwirtschaftliche Betriebe konzentrieren sich heute meist auf wenige Betriebs-zweige, u.a. weil das nötige Wissen sehr speziell ist. So gibt es heute viele Betriebe, die z.B. nur noch Acker-bau oder Obstbau, aber keine Tierhaltung mehr betrei-ben. Kleinere Betriebe haben es meistens schwer, mit konventioneller Landwirtschaft das Familieneinkom-men zu sichern. Manche landwirtschaftlichen Betriebe

haben daher neue Standbeine als Ergänzung zur tradi-tionellen Landwirtschaft entwickelt.

Stichworte zu diesen alternativen Betriebszweigen sind: 1. Direktvermarktung, 2. Veredelung der Rohprodukte, 3. Hofcafé, 4. Tourismus, 5. Kennenlernen landwirtschaftlicher Produktions- weisen (Lernort Bauernhof), 6. Rollrasenanbau.

Beschreibe die Abbildungen und ordne ihnen die oben genannten Stichworte zu.

Nenne Aktivitäten, die dir in einem Urlaub auf dem Bauernhof Spaß machen würden.

Erläutere die Aussage, dass bei diesen alter-nativen Betriebskonzepten meist vorhandene Ressourcen zusätz- lich genutzt werden.

A 1 A2 A3

Öko-Schlachtschweine (Hkl. E)

Konventionell erzeugte Schweine (Hkl. E)

Öko-Jungbullen (Hkl. R)

Konventionell erzeugte Jungbullen (Hkl. R)

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10

NUTZTIERHALTUNG

In Deutschland gehaltene Nutztiere früher und heute

Erläutere die Zahlen- angaben in Abb. 15.

Beschreibe den Wan- del bei den Haltungs-bedingungen bei Kühen anhand von Abb. 16 und 17.

A 1A2

Abb. 16: Arbeit im Kuhstall, früher Abb 17: Kuh-Komfort, heute

Abb. 15: Entwicklung der Nutztierhaltung – Angaben in Prozent

Wie im Ackerbau so hat sich auch in der Tierhaltung seit den 1970er-Jahren ein enormer Wandel vollzogen. Dies betrifft sowohl die Anteile der unterschiedlichen Tierarten als auch die Haltungsbedingungen. So wurde z.B. das Pferd als Zugtier durch den Traktor abgelöst, während die Haltung von Reitpferden zugenommen hat. Außerdem haben sich die Verbraucherwünsche stark verändert. Darauf haben die landwirtschaftlichen Betriebe reagiert, indem sie die Schweine- und Geflü-gelhaltung ausgebaut haben.

Nicht nur die durchschnittliche Größe der Tierbestände auf den Betrieben, sondern auch die Haltungsbedin-gungen haben sich in den letzten 100 Jahren stark ge-wandelt. So können sich Kühe in modernen Ställen frei bewegen und selbst entscheiden, wann und wie oft sie fressen und trinken wollen. Ein besseres Stallklima und Wellness-Angebote tra-gen zum Wohlbefinden der Tiere bei: Schweine haben Spielzeug, Ställe haben mehr Tageslicht und sind oft klimatisiert.

1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030

D. R. 1. WK WR 2.WK BRD/DDR DE

500

350

200

50

Schweine Milchkühe Pferde Schafe DDR: Schweine Pferde Schafe

1873 = 100

Quelle: i.m.a/stat. Bundesamt/DBV/Situationsberichte

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11

Bis in die 1950er-Jahre wurden Kühe überwiegend mit der Hand gemolken. Die leicht verderbliche warme Milch musste zeitnah konsumiert oder zu haltbareren Produkten wie Käse und Butter verarbeitet werden. Dies geschah meist direkt auf dem Hof. Durch den Ein-satz von Melkmaschinen wurde die schwere Arbeit er-leichtert und durch die Kühlung der Milch wurden die hygienischen Standards und die Lagerung verbessert.

In modernen Ställen werden die Kühe heute zuneh- mend von Melkrobotern ohne menschliche Hilfe ge- molken. Die Tiere können sich melken lassen, wann sie wollen. Die Milch kommt nicht mit der Stallluft in Berührung. Sie wird direkt in einen Milchtank ge- pumpt und innerhalb weniger Minuten auf 4 °C heruntergekühlt, damit sie haltbar und frisch bleibt. Milch ist leicht verderblich und muss kühl gela-gert und transportiert werden (Kühlkette). Tanklastwagen bringen sie zur weiteren Ver-arbeitung in die Molkerei. Solche modernen Maschinen erfordern hohe Investitionen, die sich nur bei relativ gro-ßen Milchkuh-Herden lohnen.

Das hat zu deutlichen Veränderungen bei den Be-triebsgrößen geführt. Trotz des technischen Fortschritts ist vieles wie früher. Kühe geben nur Milch, wenn sie vorher ein Kalb geboren haben. Je länger die Geburt zurückliegt, desto weniger Milch gibt die Kuh. Durch die Einführung von Melkmaschinen bzw. später Melkkarussells bzw. Melkrobotern wur-de der Arbeitsaufwand pro Liter Milch deutlich gesenkt, um den über Jahrzehnte niedrigen Milchpreis zu kompensieren.

Recherchiere, wie aus Milch die Pro-dukte Joghurt, Quark und Käse hergestellt werden.

Erkläre den in Abb. 19 erkennbaren Strukturwandel bei landwirt-schaftlichen Betrieben mit Milchviehhaltung.

A 1A2

Abb. 20: Automatisches Melken im Melkkarussell

Abb. 19: Tierhaltung in Milchbetrieben

Betriebe mit Milchkuhhaltung nach Bestandsgrößenklassen in Deutschland, Mai-Zählung 2016

Quelle: Stat. Bundesamt © AMI 2016/VF-192 | AMI-informiert.de

1 bis 9

10 bis 19

20 bis 49

50 bis 99

100 bis 199

200 und mehr

Betriebe in 1.000 Milchkühe in 1.000

71.302 Betriebe

4,27 Mio Milchkühe

10,7 15%

45 1%

9,9 14%

145 3%

22,7 32%

737 17%

17,4 24%

1.223 29%

7,8 11%

1.042 24%

2,8 4%

1.081 25%

NUTZTIERHALTUNG

Abb. 18: Kuhmilch ist die Grundlage vieler Lebensmittel

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12

BEHANDLUNG KRANKER NUTZTIERE

Bei Haus- und Nutztieren kommen ähnliche und z.T. die gleichen Krankheiten wie bei Menschen vor. Seu-chen und Entzündungen nach Verletzungen waren früher häufige Todesursachen. Im 19. Jahrhundert wurde entdeckt, dass bestimmte Bakterien die Ursache für Entzündungen oder ansteckende Krankheiten sind. Im 20. Jahrhundert entdeckten Forscher die Viren. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es kaum erfolgreiche Behandlungsmethoden für bakterielle Infektionen. Die wichtigste, schon seit dem Altertum bekannte Metho-de zur Verhinderung der Ausbreitung von Seuchen durch Bakterien oder Viren war die Vermeidung des Kontakts mit erkrankten Menschen oder Tieren. Dies bezeichnet man noch heute als Quarantäne.

Mit der Entdeckung des Penicillins begann die Geschich-te der Antibiotika. Sie sind ein wichtiger Baustein bei der Bekämpfung von bakteriellen Infektionskrankheiten. Viren können mit Antibiotika nicht bekämpft werden. In Nutztierherden können sich Erreger rasch ausbreiten und so ganze Herden infizieren. Deshalb wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Antibiotika zur Be-

handlung und teilweise auch prophylaktisch eingesetzt. Als man erkannte, dass durch den häufigen Antibioti-ka-Einsatz die Verbreitung resistenter Erreger zunahm, setzten vielfältige Maßnahmen zur Reduzierung ein. Der prophylaktische Einsatz von Antibiotika wurde verbo-ten. Von 2011 bis 2015 sank der Antibiotika-Verbrauch durch strenge Hygiene und Impfungen in Deutschland um 27,5%. Kranke Tiere mit bakteriellen Infektionen müssen nach wie vor mit Antibiotika behandelt werden, ihre Produkte dürfen aber nicht verkauft werden, bis die Tiere wieder gesund sind.

Erkläre die Wirkung der in Abb. 21 darge-stellten Maßnahmen zur Vermei-dung von Infektionen.

In der Schweine- und Rinder- haltung führt die Entwick-lung und Anwendung von neuen Impfstoffen gegen häufig auftre-tende Bakterieninfektionen zu einem Rückgang des Antibioti-ka-Einsatzes. Erkläre dies.

A 1A2

Bei der Infektionsresistenz von Kindern

spricht man vom sogenannten Bauern-

hofeffekt. Damit ist gemeint, dass

Kinder, die in den ersten Lebensjahren

durch Schmutz mit verschiedenen Keimen

in Kontakt kommen, später weniger Infekti-

onskrankheiten bekommen. Ursache ist ein

„Trainingseffekt“ für das Immunsystem.

Handwasch-gelegenheit mit Seife, Einwegtüchern und Desinfekti-onsmittel

Desinfektions- wanne

Hygiene-Barriere

Sprühlanze oder Rückenspritze zur Desinfektion von Vorraum usw.

Stalleigene Stiefel und Stallkleidung

Straßenkleidung

Isolierstation für infizierte Tiere

Schmutz- Bereich

Hygiene- Bereich

Eingang zum Stall-

Vorraum

Stall (Tierbereich)

Stall (Tierbereich)

Quarantäne-Stall für Neuzugänge im Tierbestand

Kein Zutritt für Unbefugte

Stall-Vorraum

Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von Infektionen im Tierbestand

Abb. 21: Vorbereitungs- und Tierbereiche in einem Stall

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MECHANISCHER UND CHEMISCHER PFLANZENSCHUTZ

Seit der Mensch Nutzpflanzen anbaut, geht ein Teil der Ernte dadurch verloren, dass andere Lebe-wesen wie Insekten, Mäuse und Pilze sich ebenfalls da-von ernähren oder sie unbrauchbar machen. Deshalb bezeichnet man sie als Schädlinge. Wildkräuter konkur-rieren mit den Kulturpflanzen um Mineralstoffe, Licht und Platz. Man spricht dann von Unkräutern. Früher war Schädlings- und Unkrautbekämpfung nur durch mechanische Methoden möglich, wie z.B. durch das Absammeln von Kartoffelkäfern oder das Ausreißen oder Abhacken von Unkräutern. Durch den jährlichen Wechsel der angebauten Feldfrüchte auf den Äckern (Fruchtwechsel) wird die Vermehrung der Schädlinge reduziert. Dazu tragen auch Hecken am Feldrand und Brachflächen bei, in denen sich die natürlichen Feinde von Schadinsekten vermehren. Im Mittelalter wurden Missernten häufig religiös bzw. abergläubisch erklärt. Im 18. und 19. Jahrhundert wuchs durch die rasante Entwicklung der Naturwissenschaften das Wissen über die Ursachen von Pflanzenkrankheiten und die Biolo-gie von Fraßschädlingen. Verschiedene Salzlösungen, nikotinhaltiger Tabaksud und sogar Terpentin wurden zur Bekämpfung eingesetzt. Seit den 1960er-Jahren haben Forscher chemische Pflanzenschutzmittel entwi-ckelt. Damit konnten die vorher stark schwankenden Erträge gesichert werden. Pflanzenschutzmittel dürfen heute erst dann vermarktet werden, wenn eine Wirk-stoffgenehmigung der EU vorliegt und das Präparat nach einer intensiven Prüfung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zu-gelassen wurde.

Ziele bei der Entwicklung von Pflanzenschutz-mitteln sind neben der Wirksamkeit:

· Vermeidung der Schädigung von anderen Lebewesen wie natürlichen Feinden der Schädlinge und Bodenorganismen, · Bienenverträglichkeit · rasche biologische Abbaubarkeit zu ungiftigen Stoffen· möglichst geringer Gehalt in der Nahrung für den Menschen

Recherchiere die Bedeutung der Be-griffe Herbizid, Fungizid, Insekti-zid und Akarizid und stelle einen Zusammenhang zu Abb. 22 her.

A 1

Abb. 22: Schädlinge auf weltweiten Anbauflächen

Abb. 23: Pflanzenschutzmittel je Hektar Nutzfläche

Ernteverluste durch Schadorganismen

Pflanzenschutzmittel-Absatz in Deutschland

13

BEHANDLUNG KRANKER NUTZTIERE

Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von Infektionen im Tierbestand

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LANDWIRTSCHAFT ALS ENERGIE- UND ROHSTOFFLIEFERANT

Seit Jahrtausenden dienen landwirtschaftli-che Produkte nicht nur der Ernährung, son-

dern werden z.T. auch als Rohstoff und Energie-quelle genutzt. Stroh wurde mit Lehm vermischt als

Baustoff verwendet. In Deutschland wird schon seit weit über tausend Jahren Flachs angebaut. Aus den Fa-sern dieser Pflanze wurden z.B. Seile und Gewebe her-gestellt. Färberwaid lieferte noch im frühen 20. Jahr-hundert den heute für Jeans gebräuchlichen Farbstoff Indigo. Öl aus Rapssamen diente z.B. als Brennstoff für Lampen. Mit der Verwendung von Erdölprodukten nahm die Bedeutung dieser Zweige landwirtschaftli-cher Produktion seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ab. Durch den rasant steigenden Verbrauch zeichnet sich eine Verknappung der fossilen Energieträger ab. Außerdem hat sich herausgestellt, dass deren Nutzung durch die Freisetzung von Kohlenstoffdioxid zu globa-len Klimaveränderungen führt. Dadurch ist die Bedeu-tung der Energie- und Rohstoffbereitstellung durch

die Landwirtschaft wieder stark gestiegen. Damit entsteht zu-

nehmend eine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduk-tion („Teller oder Tank“).

Leite aus Abb. 24 und 25 Tendenzen für die Entwicklung der verschiedenen Produktionszweige in der Land-wirtschaft ab.

Unter dem Schlag- wort „Teller oder Tank“ wird kritisiert, dass durch den Anbau von Energiepflanzen Fläche für die Produktion von Nahrungsmitteln fehlt. Recher-chiere zu dieser Aussage und nimm Stellung.

A 1A2

Nachwachsende Rohstoffe Anbauflächen in Deutschland (ha)

Quelle: FNR, SB16-T17-11) zum Teil geschätzt

Abb. 25: Anbauflächen nachwachsender Rohstoffe

Abb. 24: Ernteerträge nachwachsender Rohstoffe

Anbau in Deutschland

Quelle: FNR (2017); © FNR 2017

Rohstoff/Kulturart Ernte 2014 20151)

Industriepflanzen Technisches Rapsöl 140.000 140.000 Stärke (v. a. Kartoffeln) 92.500 93.000 Industriezucker 10.000 10.000 Leinöl 3.500 3.500 Sonnenblumenöl 8.500 9.000 Faserpflanzen 750 750 Arznei- und Farbstoffe u.a. 12.000 12.000

Energiepflanzen Biodiesel/Pflanzenöl (Raps) 649.000 616.000 Bioethanol (Zuckerrüben, Getreide) 188.000 184.000 Biogas (Mais, Getreide) 1.375.000 1.393.000 Sonstiges (Agrarholz, Miscanthus etc.) 10.500 10.500

Anbau gesamt 2.489.750 2.471.750

in Hektar

3.000.000

2.750.000

2.500.000

2.250.000

2.000.000

1.750.000

1.500.000

1.250.000

1.000.000

108 Industriestärke

Biogas 1.450760 Biodiesel/ Pflanzenöl

200 Bioethanol

Festbrennstoffe 11

16 Industriezucker132 Ölpflanzen1,5 Faserpflanzen12 Arznei und Färbepflanzen

269,5 Industriepflanzen

2.421 Energiepflanzen

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016*

2.690,5 Gesamt-

anbaufläche

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LANDWIRTSCHAFT, LANDSCHAFTSPFLEGE UND LANDSCHAFTSSCHUTZ

Die Landschaft in Deutschland ist eine Kulturland-schaft, das heißt, sie ist vom Menschen geprägt. Im Verlauf des letzten Jahrhunderts hat sich das Land-schaftsbild stark verändert. Da Selbstversorgung frü-her zwingend erforderlich war, gehörten meist Wiesen und Weiden zur Versorgung von Milchvieh, Acker-flächen und ein mehr oder weniger großer Wald zu einem Bauernhof. Die einzelnen Flächen waren meist klein und nur mit großem Aufwand zu bewirtschaften. An den Erschließungswegen gab es Hecken mit einer Vielzahl von Straucharten und Kräutern, in denen re-ges tierisches Leben herrschte. Manche Senken waren zu feucht für die landwirtschaftliche Bearbeitung. Es fehlte an Möglichkeiten zur Entwässerung (Drainage). Die Flächen bildeten naturnahe Biotope.

Im Zuge der Mechanisierung und Rationalisierung konnten kleine Felder zu größeren Äckern zusam-mengelegt, Hecken entfernt und feuchte Areale tro-ckengelegt werden. Diese Maßnahmen hatten einen Rückgang der Artenvielfalt vor allem bei Amphibien, Insekten und Wildkräutern zur Folge. Um dem entge-genzuwirken, leitete man eine Vielzahl von Maßnah-men ein. Dazu gehörten die Stilllegung und Renaturie-rung von ertragsschwachen Flächen, die Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten und die Extensivierung der Flächennutzung in bestimmten Regionen. Dabei fallen Landwirten neue Aufgaben im Rahmen der Landschaftspflege zu.

Erläutere die Gründe für die Veränderun- gen der Kulturlandschaft in Deutschland während der letzten ca. 100 Jahre.

Recherchiere die Bedeutung des Be-griffs „Landschaftsschutz“ und grenze ihn gegen „Landschafts-pflege“ ab.

Erstelle mit den Stichworten aus der Abbildung einen Text, der die Ziele der Landschaftspflege und die dabei durchgeführten Maß-nahmen beschreibt.

A 1 A3A2

Verbuschung von Graslandflächen

Erhalt von Streuobstwiesen

Verzicht auf Pflanzenschutzmittel auf Ackerrandstreifen

Renaturierung von Bachufern und Tümpeln

Rückgang der ArtenvielfaltUferpflege durch Mähen

Rückgang der Diversität bei Wildkräutern und Insekten

Beseitigung von Baumschösslingen durch Mahd oder Schafhaltung

Schaffung/Erhalt von Feuchtbiotopen

Einstellung der Entwässerung durch Stopp der Drainage

Prämien für Flächenstilllegungen

Eutrophierung von Gewässern

Extensive Bewirtschaftung/redu- zierte Düngung in Schutzzonen

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ZÜCHTUNG, KLONEN UND GENTECHNIK IN DER LANDWIRTSCHAFT

Recherchiere und beschreibe, wie die heute vorkommenden Hunde-rassen entstanden sind.

Recherchiere, wieso man beim traditionel-len Kartoffelanbau von natürli-chem Klonen sprechen kann.

Forscher arbeiten an einem Verfahren, um medizinisch wirksame Proteine herzustellen, indem sie diese aus der Milch genetisch veränderter Schafe gewinnen. Erläutere wie das möglich sein könnte.

A 1 A3A2

Züchtung: Vor ca. 10 000 Jahren wurden steinzeit-liche Menschen in Europa sesshaft. Statt als Jäger und Sammler umherzuziehen, bauten sie Vorformen heutiger Getreidesorten an und hielten Tiere. Damit begann die Geschichte der Haus-, Nutztier- und Kul-turpflanzenzüchtung. Bis in das 20. Jahrhundert blieb das angewandte Prinzip gleich: Die Körner von Einkorn und Dinkel wurden als Wintervorrat gelagert und ein Teil aus möglichst großen Körnern wurde im nächsten Frühjahr ausgesät. Unter den Tieren wurden Individu-en, die den gewünschten Eigenschaften am nächs-ten kamen, zur Zucht ausgewählt. So entstanden aus langsam wachsenden und wenige Liter Milch geben-den Urrindern Rinderrassen für die Fleischproduktion

bzw. für die Milcherzeugung. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich die Er-

kenntnisse von Gregor Mendel, der herausgefunden hatte, dass die Vererbung bestimmten Regeln folgt. Jetzt wurden vorhande-ne Rassen oder Sorten gezielter züchterisch gekreuzt, um Kom-binationen aus gewünschten Ei-

genschaften zu erhalten.

Klonen: Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wuchs das Wissen über Genetik und Entwicklungsbiologie rasant an. Durch die Verwendung kleiner Spermaportionen bei der künstlichen Befruchtung kann ein Bulle der Vater vieler Tausend Kälber werden. 1996 wurde das Schaf Dolly geboren. Es entwickelte sich aus einer Ei-zelle, deren Zellkern man entfernt und durch den Kern einer Darmzelle ersetzt hatte. Dolly war also genetisch identisch zur Kernspenderin. Damit ist es möglich, von einem Elterntier mit den gewünschten Eigenschaften beliebig viele genetisch identische Nachkommen bzw. Klone zu erzeugen. Diese Verfahren gehören zum Be-reich der Reproduktionsbiologie.

Gentechnik: Der nächste Schritt besteht darin, das genetische Material von Individuen gezielt zu verän-dern oder Steuerungsvorgänge bei der Umsetzung der genetischen Information in Merkmalen zu beeinflus-sen. Hierbei spricht man von Gentechnik. Durch die Übertragung von Genen einer anderen Art (Fremd-gene) entstehen Lebewesen mit verändertem Erbgut und dadurch veränderten Eigenschaften (transgene Le-bewesen). Diese geben die Gene dann auf natürliche Weise an folgende Generationen weiter.

Technik

Vorgehen

Wirkung

Ziel

Züchtung

Auswahl der Individuen, die zur Fortpflanzung gelangen Neue Merkmalskombina-tionen bei den Nachkom-men oder Stabilisierung bestimmter Merkmale

Erzeugung von Haustier-rassen oder Pflanzensorten mit bestimmten Eigen-schaften

Reproduktionsbiologie

Künstliche Befruchtung, Zell-kerntransplantation (Klonen) Gezielte Weitergabe be- stimmten Erbguts durch Aus-wahl der Eizellen, Spermien oder Körperzellen

Erhöhung der Nachkommen-anzahl eines positiven Verer-bers

Gentechnik

Übertragung von Fremdge-nen oder künstlich hergestell-ten Genen in das Erbgut Erzeugung eines Merkmals, das in der Art natürlich nicht vorkommt

Lebewesen mit einem be-stimmten Merkmal

Abb. 26: Forschung und Entwicklung in der Landwirtschaft

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LANDWIRTSCHAFTLICHE ERZEUGUNG – VORSTELLUNGEN UND ERWARTUNGEN

Gewünschtes versus tatsächliches Eigenschaftsprofil

verantwortungsvoller Umgang mit Tieren

umweltbewusstes Wirtschaften

Produktion ohne Raubbau an Boden, Wasser und Luft

Verzicht auf Gentechnik

Pflege und Erhaltung der Landschaft

Sicherung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum

Produktion von Nahrungsmitteln von hoher Qualität

Sicherung der Nahrungsmittelversorgung auch in Krisenzeiten

Versorgung mit landwirtschaftl. Produkten aus der Region

Vertretung ihrer Interessen in der Öffentlichkeit

Bereitstellung erneuerbarer Energien

Orientierung am technischen Fortschritt

unternehmerisches und marktorientiertes Verhalten

Produktion preiswerter Nahrungsmittel

Angaben in Prozent; dargestellt: Anteile „sehr wünschenswert“ bzw. Anteile „trifft eher zu“Fragen: […] Sagen Sie mir bitte jeweils, welche Eigenschaften idealerweise auf die deutschen Landwirte zutreffen sollten. […] […]. Sagen Sie mir bitte jeweils, was Ihrer Meinung nach davon auf den typischen Landwirt eher zutrifft bzw. eher nicht zutrifft. […]…

* kein Trendvergleich möglich 0 50 100

+7

–1

–5

–5

–11

–11

–10

–2

–2

–2

–18

+/− zu 2012(Veränderung der Abstände in

Prozentpunkten)

Jeder hat seine eigenen Vorstellungen von Landwirt-schaft. Fast jedes Kind lernt schon vor dem Kinder- garten in Bilderbüchern Kühe, Schweine und Hühner als Tiere auf dem Bauernhof kennen. Manche Men-schen bekommen beim Urlaub auf dem Bauernhof ei-nen Einblick in kleinere, für moderne Landwirtschaft eher untypische Familienbetriebe. Die Vorstellungen von Landwirtschaft sind meist geprägt von Idealbil-dern voriger Jahrhunderte und blenden die harten Arbeits- und Lebensbedingungen der damals tätigen Menschen ebenso aus, wie die aus heutiger Sicht sehr geringe Produktivität und die bescheidenen Lebensver-hältnisse.

In den Medien wird teilweise ein eher kritisches Bild von der Landwirtschaft gezeichnet. Stichworte wie Massentierhaltung, Hormonskandal und Überdün-gung der Felder passen nicht zum idyllischen Bild von der Landwirtschaft. Einen Eindruck von der Vielfalt der Vorstellungen kann man bekommen, wenn man im In-ternet nach Bildern sucht. Die Stichworte „Bauernhof“ und „landwirtschaftlicher Betrieb“ führen zu ganz un-terschiedlichen Ergebnissen. In einer repräsentativen Umfrage wurden im Jahr 2017 Personen gefragt, welche Erwartungen sie an die Landwirtschaft haben und inwieweit dies in der Rea-lität gegeben ist.

Gib in einer Suchma- schine im Internet nacheinander die Begriffe „Bau-ernhof“ und „landwirtschaftlicher Betrieb“ ein und vergleiche die angezeigten Bilder.

Das Idealbild von Landwirtschaft ist bei vielen Menschen von romanti-schen Vorstellungen geprägt. Nenne Beispiele und stelle einen Bezug zur Realität her.

Vergleiche die beiden Fragestellungen in der Umfrage und werte die Er-gebnisse im Zusammenhang aus.

A 1 A3A2

Umfrageergebnisse zum „Image der deutschen Landwirtschaft“ 2017

soll ist

*

*

*

Abb. 27: Repräsentative i.m.a-Studie „Image der deutschen Landwirtschaft“ 2017, durchgeführt von KANTAR EMNID

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VERMARKTUNG LANDWIRTSCHAFTLICHER PRODUKTE

Vergleiche die Aus- sage der Karikatur mit der des ersten Absatzes im Text.

Erläutere die Situ- ation der landwirt-schaftlichen Betriebe bei der Ver-marktung ihrer Produkte. Stelle dabei Bezüge zwischen dem Text und den Abbildungen her.

A 1A2

Früher diente ein erheblicher Teil der Produkte aus Pflan-zenanbau und Tierhaltung der Selbstversorgung der auf dem Betrieb arbeiten-den Personen. Überschüsse wurden an Nachbarn oder örtliche Bäcker und Metz-ger verkauft. Heute liefern landwirtschaftliche Betrie-be ihre Erzeugnisse meis-tens an den Handel oder die verarbeitende Industrie. Die Verbraucher versorgen sich überwiegend in Super-märkten und bei Discountern. Zeitweise unterbieten sich die Handelsketten bei den Preisen für landwirtschaftliche Produkte wie Milch, Milchprodukten und Fleisch. Was den Konsumenten freut, kann die Existenz von Landwirten bedrohen, wenn ihre Erlöse für die Produkte langfristig die Pro-duktionskosten unterschreiten. Die fünf größten Le-bensmittelhändler erzielen in Deutschland über 72 % des Gesamt-Lebensmittelumsatzes von 186,8 Mrd. Euro. Großhändler stehen ihnen als Verkäufer gegen-über. Beide Seiten gleichen ihre Preisvorstellungen mit den Angeboten auf dem Weltmarkt ab.

Die verarbeitende Industrie schließt für manche Pro-dukte, wie z.B. Zuckerrüben oder Kartoffeln für die Stärkeproduktion, Verträge mit den Erzeugerbetrieben (Bauernhöfen) über die folgende Ernte ab. Der Käufer garantiert dabei einen bestimmten Abnahmepreis bei Einhaltung vorgegebener Qualitätskriterien. Das hilft Landwirten bei der Entscheidung, ob sich der Anbau der entsprechenden Feldfrucht lohnt.

Eine weitere Möglichkeit für den Absatz der Erzeug-nisse stellt die Direktvermarktung dar. Auf Wochen-märkten werden so z.B. Gemüse, Kartoffeln, Eier oder Hähnchen den Verbrauchern direkt angeboten. Dem höheren Verkaufspreis stehen dabei Personal- und Standkosten gegenüber. Außerdem können so nur re-lativ geringe Mengen vermarktet werden. Das Gleiche gilt für den früher weit verbreiteten Direktverkauf an das Lebensmittelhandwerk (z.B. Bäcker und Metzger). Solche Betriebe decken ihren Bedarf inzwischen über-wiegend aus dem Großhandel.

Absatzwege für landwirtschaftl. Produkte

Landwirtschaftliche Erzeuger(gemeinschaft)

Endverbraucher

Direkt- absatz

Groß- handel

Verarbeitende Industrie

Lebens- mittel-

handwerkGroßver-braucher

Gastro-nomie

Lebensmittel- einzelhandel

Zentralebene Einzelhandel

selbst- filiali- ständiger sierter

Quelle: Eckebrecht/i.m.a.

Abb. 28: Karikatur in den Medien anlässlich des Verfalls der Milchpreise

Abb. 29: Produktwege vom Erzeuger zum Konsumenten

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WAS DEM LANDWIRT BLEIBT

Was Landwirte von den Lebensmittelpreisen erhalten (Angaben in Prozent)

Wenn wir in der Bäckerei ein Brot kaufen, ist das Getrei-de darin am Ende einer Wertschöpfungskette angekom-men. Der Landwirt hat Saatgut gekauft, den Acker vorbe-reitet, gesät, gedüngt, Pflanzenschutz betrieben und das Getreide geerntet. Danach wurde das Getreide gereinigt und gelangte meist über Großhändler zu Mühlen, die es zu Mehl verarbeitet haben. In der Bäckerei entstand aus dem Mehl mit weiteren Zutaten ein Teig, der nach dem Backen schließlich zum fertigen Brot wurde. Das Getrei-de hat eine Wertschöpfungskette durchlaufen. Durch den Verkauf des Getreides erhält der Landwirt heute weniger als 5% vom Preis des Brotes. In den 1950er-Jah-ren betrug dieser Anteil fast 45%, also das 9-fache. Für die verschiedenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse kann man ermitteln, welchen Anteil von den Verbrau-cherausgaben der landwirtschaftliche Betrieb erhält. Dieser Anteil hängt wesentlich davon ab, inwieweit es verarbeitet bzw. veredelt wird, bis es schließlich zum Konsumenten gelangt. Da die Erzeugerpreise starken

jährlichen Schwankungen unter- liegen, werden die Vergleichs-zahlen über mehrere Jahre gemittelt. Wenig veränderliche Kosten führen bei schwan-kenden Erzeuger-preisen dazu, dass die Betriebsgewin-ne ebenfalls stark schwanken kön-nen. Im Extremfall entsteht ein Verlust, da die Einnahmen für den Betrieb unter den Kosten liegen.

Stelle die Werte für Brot/Brotgetreide und Milch/Milcherzeugnisse grafisch dar und vergleiche den Verlauf der beiden Kurven.

Erkläre die Tatsache, dass die Verbraucher-preise weniger stark schwanken als die Verkaufserlöse der Land-wirte für ihre Produkte.

Nenne mögliche Gründe dafür, dass sich der Anteil am Verkaufserlös bei den verschiedenen Produkten unterschiedlich entwickelt hat.

A 1 A3A2

Die Berechnungsmethode wurde wiederholt geändert, so dass Ergebnisse nicht voll vergleichbar sind. Quelle: Thünen-Institut, Schätzung DBV © Situationsbericht 17-T13-2

Erzeugnisse

Ausgewählte pflanzliche Erzeugnisse

Brot/Brotgetreide

Zuckerrüben/Zucker

Kartoffeln

Ausgewählte tierische Erzeugnisse

Fleisch/Fleischwaren

Milch/Milcherzeugnisse

Alle Erzeugnisse

1950/51 1970/71 1990/91 2010 2015

bis bis bis bis

1954/55 1974/75 1994/95 2014

44,6 17,7 6,1 5,5 4,6

44,2 42,0 38,2 38,0 33,6

– 57,9 32,5 23,2 35,4

66,8 45,8 28,9 21,1 18,1

64,2 56,9 44,2 41,2 38,2

62,6 47,5 29,3 23,5 22,2

Abb. 30: Beispiele für den Anteil der Verkaufserlöse der Landwirtschaft an den Verbraucherausgaben

Abb. 28: Karikatur in den Medien anlässlich des Verfalls der Milchpreise

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20

AGRARPOLITIK IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND UND IN EUROPA

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte die Versorgung der Bevölkerung mit bezahlbaren Nah-rungsmitteln zu den dringlichsten Aufgaben der Poli-tik. Das Leitbild der Politik war der bäuerliche Familien-betrieb. In den sogenannten Marktordnungsgesetzen wurden Festpreise für Getreide, Milch, Fett, Vieh, Fleisch und Zucker bestimmt. Die dadurch erfolgte Ab-koppelung von den stark schwankenden Weltmarkt-preisen bot den Landwirten Einkommenssicherheit und den Verbrauchern einen Schutz vor

zu hohen Preisen. Die Agrarsozialpolitik hatte zum Ziel, Landwirte im Krankheitsfalle und im Alter abzusichern. Vom Bundesagrarhaushalt für das Jahr 2016 (insgesamt 5,6 Mrd. Euro) entfallen 68 Prozent auf Sozialausga-ben. Der größte Teil dieser Mittel wird aufgewendet für die Alterssicherung und die Krankenversicherung von Landwirten. Durch den Strukturwandel in der Land-wirtschaft treten insbesondere bei der Aufgabe von bäuerlichen kleinen- und mittelgroßen Betrieben Ver-sorgungslücken auf. Im Jahr 2016 lagen die Ausgaben für den Agrarsektor unter 2% des Bundeshaushaltes. Bereits 1957 einigten sich die Gründerstaaten der Euro-päischen Union – Deutschland, Frankreich, Italien, Belgi-en, Luxemburg und die Niederlande – auf die Grundzüge

einer gemeinsamen Agrarpolitik. 1958 einigte man sich auf drei Grundprinzipien zur Organisation der

gemeinsamen Agrarmärkte: Freier Wa-

Entwicklung der europäischen Agrarpolitik

Abb. 31: Europa und die Landwirtschaft

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AGRARPOLITIK IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND UND IN EUROPA

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renaustausch zwischen den Mitgliedsstaaten (Binnen-markt), Vorrang für Erzeugnisse aus EU-Ländern gegen-über Importprodukten (Stabilisierung gegenüber dem Weltmarkt) und gemeinschaftliche Finanzierung der Maßnahmen aus dem Haushalt der Europäischen Union. Zur Stützung und Lenkung der landwirtschaftlichen Produktion wurden in der Europäischen Union För-derprogramme beschlossen, deren Umsetzung in den Mitgliedsstaaten unterschiedlich ist. Im Rahmen dieser Programme gibt es Direktzahlungen an die Landwirte, die an bestimmte Produkte oder Anbaumethoden ge-bunden sind (gekoppelte Stützung) und solche, die flä-chenbezogen ausgezahlt werden ohne Bedingungen

(entkoppelte Stützung). Außerdem werden auf Antrag und bei Vorliegen entsprechender Voraussetzung Zu-schüsse zu Projekten gewährt zur Förderung von Um-weltmaßnahmen und der Lebensmittelsicherheit. Dazu gehört z.B. die Förderung der Vielfalt der angebauten Pflanzen in einem Betrieb (Greening) und des Erhalts von Dauergrünflächen. Die Verknüpfung von Prämi-enzahlungen mit der Einhaltung allgemeiner Umwelt-standards wird als „Cross Compliance“ bezeichnet. Zu den Zielen gehören die Gesunderhaltung von Mensch, Tier und Pflanze durch eine entsprechende Betriebs-führung und die Erhaltung eines guten ökologischen Zustands der bewirtschafteten Flächen.

Informiere dich darüber, welche Mit-gliedsstaaten aktuell zur Europä-ischen Union gehören und wie lange schon.

Diskutiert die Bedeutung der Land-wirtschaft für den Landschafts-schutz und den Erhalt einer intakten Umwelt.

Erläutere anhand von Abb. 31 die Entwick-lung der Ziele der Agrarpolitik der Europäischen Union.

A 1 A3A2

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22

LANDWIRTSCHAFT IM WELTWEITEN VERGLEICH

Vergleiche die vorge- stellten Betriebe be-züglich der Lebensbedingungen der dort arbeitenden Menschen und der Auswirkungen auf die Umwelt.

Erläutere an Beispie- len, welche Beziehun-gen indirekt zwischen den vorge-stellten Betrieben bestehen.

A 1A2

Noch im 19. Jahrhundert bewirtschafteten die meis-ten Bauern ihre Felder überwiegend zur Versorgung der eigenen Familie. Überschüsse finanzierten Güter, die nicht selbst hergestellt werden konnten. Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft und dem Ausbau des weltweiten Handels entstanden teilweise große Farmen oder Plantagen. Heute findet man auf der Erde

unterschiedliche Grade dieser Entwicklung. Die hier vorgestellten Betriebe sind einerseits typische Beispie-le, sie sollen aber nicht den Eindruck erwecken, dass in den Ländern alle Betriebe so aufgebaut sind. Sie haben jedoch eines gemeinsam: Durch die die Globalisierung und den weltweiten Handel mit Agrarprodukten sind sie Teilnehmer an demselben Markt.

Kleinbauer in Ghana Ein Kleinbauer bewirtschaftet 2,5 ha, die seit Langem in Familienbesitz sind. Seitdemes durch ein Entwicklungshilfeprojekt einenBrunnen in der Nähe gibt, ist seine Maisern-te nicht mehr wie früher durch Dürren gefähr-det. Das Familieneinkommen durch den

Verkauf der Ernte auf dem Markt zu erwirt- schaften wird für ihn schwieriger, weil dort auch preiswerter Mais aus den USA ange- boten wird. Er baut Gemüse für die Familie an und hält 30 Hühner für den Eigenbedarf und den Verkauf.

Bauernhof in Deutschland Ein Familienbetrieb betreibt Milchviehhaltung und Ackerbau. Die Milch der 60 Kühe (Bundesdurchschnitt 2016) liefert er an eine Molkerei. Auf 40 ha eigenem Land und 25 ha gepachtetem baut er Futtermittel für die Kühe und 25 Jungrinder an: Gerste, Weizen, Silomais und Gras. Zur Fruchtfolge gehört außerdem Raps. Kraftfutter und Düngemittel kauft der Landwirt im Groß-handel ein. Der Betrieb arbeitet an der Rentabilitätsgrenze.

Agrarbetrieb in Brasilien Ein Familienunternehmen gehört mit 190 000 ha bewirtschafteter Fläche zu den großen Betrieben des Landes. Es baut selbst benötigte Straßen in Partnerschaft mit dem Staat und hat einen eigenen Hafen. Der Betrieb ex-portiert weltweit Soja, Mais, Zucker aus Zuckerrohr und Rindfleisch. Eine eigene Saatzuchtfirma entwickelt Sorten, die optimal an Boden und Klima angepasst sind.

Palmölplantage in Indonesien Investoren gründeten eine Firma, die in einer Region Land von Bauern aufkauf-te, um dort ausschließlich Ölpalmen anzupflanzen. Die Versuchung ist groß, die Anbaufläche durch Abbrennen des angrenzenden Regenwaldes zu vergrößern, denn Palmöl ist ein weltweit stark nachgefragter Ausgangsstoff für Treibstoffe, Kosmetika usw.

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DER WELTWEITE HANDEL MIT AGRARPRODUKTEN

Abb. 32: Exporte und Importe im Weltagrarhandel 2015 Abb. 33: Export- und Importüberschüsse im Weltagrarhandel 2015

Parallel zur Entwicklung von der handwerklichen zur industriellen Produktion wandelte sich die Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert von einer Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft. Der internationale Handel mit Agrarprodukten nahm unter dem Einfluss der in-dustriellen Verarbeitung von Nahrungsmitteln zu. Im Jahr 2015 wurden insgesamt Waren für ca. 1,73 Billio-nen Euro in Länder der Europäischen Union importiert und für etwa 1,79 Billionen Euro exportiert. Güter der

Land- und Ernährungswirtschaft hatten daran mit 129 Mrd. Euro einen Anteil von etwa 7%. Für den inter-nationalen Handel mit landwirtschaftlichen Produk-ten gibt es unterschiedliche Gründe. Dazu gehören unterschiedliche Klimazonen, die sich für den Anbau bestimmter Pflanzen oder die Tierhaltung besonders eignen, verschiedene Relationen zwischen der Bevöl-kerungsgröße und der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche sowie unterschiedliche Traditionen.

Hemmnisse für den internationalen Handel mit Agrarprodukten, die in bilateralen Abkommen abgebaut werden: · unterschiedliche Produktions- und Umweltstandards· unterschiedliche Hygienevorschriften· verschiedene zugelassene Konservierungsverfahren und Konservierungsmittel· unterschiedliche Gesetze bezüglich gentechnisch veränderter Lebewesen· Subventionen und Einfuhrbeschränkungen· Einfuhrzölle und Zollbestimmungen

Recherchiere, welche landwirtschaftlichen Produkte Brasilien exportiert und welche davon auch in Deutsch-land hergestellt werden.

Entwirf mit deinen Mitschülern einen Vertrag für ein bilaterales Handelsabkommen.

„Die Erfindung von Containern (auch solchen mit eigener Kühlung) hat die Landwirte weltweit zu Kon-kurrenten gemacht.“ Erläutere diese Aussage.

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Rangfolge im Weltagrarhandel im Jahr 2015 (in Milliarden US-Dollar)

Rangfolge beim Agrarhandelsüberschuss Nettoexporteure und -importeure im Jahr 2015 (in Milliarden US-Dollar)

Quelle: WTO © AMI 2016/AB-109 | AMI-informiert.de Quelle: WTO © AMI 2016/AB-110 | AMI-informiert.de

USA

Niederlande

Deutschland

Brasilien

Frankreich

China

Kanada

Spanien

Italien

Belgien

Brasilien

Argentinien

Niederlande

Indonesien

Australien

Thailand

Neuseeland

Kanada

Spanien

Ukraine

USA

China

Deutschland

Japan

Ver. Königreich

Niederlande

Frankreich

Italien

Belgien

Spanien

Japan

China

Ver. Königreich

Südkorea

Saudi-Arabien

Hong Kong, China

Deutschland

Algerien

Ägypten

Ver. Arab. Emirate

Exporte ExportüberschussImporte Importüberschuss

32 40

21 33

18 19

17 19

16 16

16 13

13 10

12 9

11 9

62 57

78 103

75 88

71 62

63 62

63 57

47 54

46 44

39 35

39 35

131 135

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