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LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND

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LANDWIRTSCHAFT IN

DEUTSCHLANDLANDWIRTSCHAFT IN

DEUTSCHLAND

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Impressum:

i.m.ainformation.medien.agrar e.V.Konstantinstraße 9053179 BonnTel.: 02 28 / 97 99 37-0Fax: 02 28 / 97 99 37-5E-Mail: [email protected]: www.ima-agrar.de

Text und Redaktion:Hubert Kolli.m.a. e.V., Bonn

Kartengestaltung:Dr. Bernd Murschelregioplus GbR, Stuttgart

Layout:www.raviolidesign.de

Bonn im Januar 2005

Mit freundlicher Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank

VorwortIn allen Gegenden Deutschlands erzeugen Landwirte nicht nur unsere Nahrungsmittel, sondern erhalten und pfle-gen ein vielseitiges Landschaftsbild. Aber von Region zu Region sieht die Landschaft anders aus. Dies hängt sehreng mit der landwirtschaftlichen Nutzung zusammen. Flächen, die sich nicht als Ackerland eignen, werden alsGrünland oder Wald bewirtschaftet. Der Anbau von bestimmten Kulturen stellt unterschiedliche Anforderungen anKlima und Boden. Daher konzentrieren sich z.B. Zuckerrüben auf Standorte mit sehr guten Bodenverhältnissen,während Wein nur in sonnenverwöhnten Gebieten wächst.

Die hier vorliegenden Karten zeigen im Detail, in welcher Größenordnung bestimmte landwirtschaftliche Kennzahlenim eigenen Landkreis zu finden sind und wie sie sich zu denen anderer Landkreise verhalten. Grundlage der Kartenist die Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes „Statistik regional 2003“. Die Daten der Tabellen sind denjeweils angegebenen Quellen entnommen. Es wurde stets versucht, auf die aktuellsten verfügbaren Daten zurück-zugreifen. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass nicht alle landwirtschaftlichen Kenngrößen jährlich erhoben werden.

Als Lesebeispiel wurde für alle Karten der südwestliche Landkreis Lörrach im Länderdreieck Deutschland-Frank-reich-Schweiz gewählt.

Die Karten können auch als Kopiervorlagen für den Einsatz im Unterricht Verwendung finden. Bei der Gestaltungwurde darauf geachtet, dass der Informationsgehalt auch bei Schwarzweiß-Kopien erhalten bleibt. Unter www.ima-agrar.de können die Karten zum Druck von Farbfolien als pdf-Dateien heruntergeladen werden.

Ergänzend zu diesem Atlas kann die Wandkarte „Landwirtschaft in Deutschland“ beim i.m.a e.V. bestellt werden.

Bonn, Januar 2005 i.m.a – information.medien.agrar e.V.

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L a n d w i r t s c h a f t l i c h e B e t r i e b e i n D e u t s c h l a n d K A R T E 1

Die Karte 1 zeigt eine Zweiteilung in Deutschland. Während in den alten Bundesländern je Landkreis zumTeil mehr als 4.000 Betriebe existieren, gibt es in den neuen Bundesländern keinem Landkreis mit mehrals 1.000 landwirtschaftlichen Betrieben. Ursache hierfür ist die Zusammenlegung der Betriebe zu land-

wirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften mit oft mehreren 1.000 Hektar zu DDR-Zeiten. Im Zuge derWiedervereinigung wurden diese zu Genossenschaften privatisiert, dominieren aber durch ihre Größe immernoch die Struktur der Betriebe.

In Westdeutschland sind die Betriebe im Vergleich zu den neuen Ländern im Durchschnitt deutlich kleiner. Somit istihre Zahl je Landkreis auch größer. Ausnahmen bilden die Ballungsgebiete. Aufgrund des Flächendrucks durchIndustrie, Siedlung und Straßenbau haben hier viele Betriebe ihre Flächen verkauft und die Landwirtschaft aufgege-ben. In Bayern heben sich z. B. die Ballungsräume München und Nürnberg mit ihrem Umland deutlich von denrestlichen Landkreisen ab. Das Rhein-Main-Gebiet und das Ruhrgebiet sind gut als Regionen mit wenigen Betrie-ben je Landkreis identifizierbar.

Insgesamt ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland stark rückläufig. Von den mehr 1,341 Millio-nen Betrieben mit mehr als 2 Hektar Nutzfläche, die 1949 in Deutschland existierten, waren 2003 nur noch ca.393.800 übrig geblieben. Nahezu eine Million Betriebe gab die Produktion auf. Ihre Flächen werden von den nochexistierenden Höfen weiterbewirtschaftet, so dass es in den vergangenen Jahrzehnten zu einer starken Zunahmeder Fläche je Betrieb kam.

Lesebeispiel: Im südwestlichsten Landkreis Deutschlands (Landkreis Lörrach) gibt es zwischen 1.000 und 2.000landwirtschaftliche Betriebe.

Landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland (Betriebe je Landkreis)

Zahl der Betriebe gesamt

Jahr 1993 1995 1997 1999 2001 2003

Baden-Württemberg 94.473 86.832 80.789 75.850 71.781 65.753

Bayern 200.160 185.049 174.375 154.189 146.162 135.372

Brandenburg 5853 7.278 7471 7.008 6.914 6.709

Hessen 41.940 37.619 34.067 26.669 27.429 25.529

Mecklenburg-Vorpommern 4.311 4.889 5.120 5.176 5.226 5.229

Niedersachsen 85.736 79.472 75.188 65.650 63.102 57.588

Nordrhein-Westfalen 74.128 69.572 66.897 56.336 53.649 54.531

Rheinland-Pfalz 40.910 37.526 34.777 35.475 32.678 29.330

Saarland 2.706 2.344 2.198 2.006 1.939 1.806

Sachsen 7.378 8.165 8.125 7.968 8.399 8.132

Sachsen-Anhalt 3.541 4.821 5.253 5.100 5.126 4.941

Schleswig-Holstein 25.730 24.964 24.230 20.706 19.932 19.265

Thüringen 4.285 5.078 5.269 5.120 5.030 5.071

Berlin, Bremen, Hamburg 1530 1.456 1362 1.617 1.569 1.441

Gesamt 594.674 557.060 527.118 469.252 450.937 420.697

Quelle: Statistisches Jahrbuch, versch. Jahrgänge

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K A R T E 2

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ging in den vergangenen Jahrzehnten drastischzurück. Die Betriebsleiter vieler kleiner Höfe konnten beim Erreichen des Rentenalters keinen Nachfolgerfinden, da ihre Kinder oft Berufe außerhalb der Landwirtschaft wählten. Die frei werdende Fläche wurde

an andere Betriebe verpachtet, die so ihre Fläche und damit auch ihre Produktionsgrundlage verbessern konn-ten. So stieg die Durchschnittsfläche je Betrieb von 9,6 Hektar im Jahr 1949 auf 40,4 Hektar im Jahr 2003 an.Haupterwerbsbetriebe, also die Betriebe, die ihr überwiegendes Einkommen aus der Landwirtschaft erzielen,bewirtschaften im Bundesdurchschnitt sogar mehr als 50 Hektar.

Bezüglich der Durchschnittsfläche je Betrieb sind über die gesamte Bundesrepublik starke Größenunterschiedefestzustellen. Während in Mecklenburg-Vorpommern ein Haupterwerbsbetrieb rund 233 Hektar bewirtschaftet, sindes in Bayern gerade 35 Hektar.

Dies wird auf der Karte 2 deutlich. Während in Ostdeutschland nur in wenigen Kreisen die Betriebe im Durchschnittkleiner als 100 Hektar sind, so überwiegen in den alten Bundesländern Landkreise mit einer durchschnittlichenBetriebsgröße von unter 25 Hektar. Lediglich in Niedersachsen und Schleswig-Holstein dominieren die Kreise miteinem Betriebsdurchschnitt über 25 Hektar.

Lesebeispiel: Im Landkreis Lörrach liegt die mittlere Betriebsgröße unter 25 Hektar.

D i e G r ö ß e d e r l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n B e t r i e b e i n D e u t s c h l a n d

Die Größe der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland

(Landwirtschaftsfläche je Betrieb in Hektar)

Landwirtschaftliche Betriebe nach Größenklassen der landwirtschaftlichen FlächeZahl der Betriebe

Betriebsgröße Früheres Bundesgebiet Deutschland

von ... bis

unter ... ha LF 1949 1970 1990 1991 2001 2003

2 bis 5 553.061 250.956 111.456 106.435 75.677 70.642

5 bis 10 403.699 232.713 106.108 102.219 68.048 62.166

10 bis 20 256.255 267.785 129.717 123.386 84.032 77.528

20 bis 30 72.170 104.143 80.141 76.873 44.379 39.817

30 bis 50 40.251 53.414 75.997 76.190 58.284 54.549

50 bis 100 12.621 16.284 40.598 44.357 55.054 54.929

100 und mehr 2.971 3.011 7.100 11.916 26.324 28.463

Zusammen 1.341.028 928.306 551.117 541.376 411.798 388.094

Quelle: Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2003, Stat. Jahrbuch 2004

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L a n d w i r t s c h a f t s f l ä c h e n i n D e u t s c h l a n d K A R T E 3

Landwirtschaftsflächen in Deutschland (Anteil der Landwirtschaftsfläche an der Gesamtfläche)In Deutschland werden rund 53,5 Prozent der Gesamtfläche als Ackerland, Wiesen, Weiden, Weinberge oder

Obstanlagen landwirtschaftlich genutzt. Aber nicht jede Fläche ist für Landwirtschaft geeignet. In vielenRegionen Deutschlands ist die Bodengüte zu gering oder das Klima zu rau, um einen landwirtschaftlich sinn-

vollen Ertrag zu erbringen. Andere Flächen sind zu steil oder unwegsam für eine agrarische Nutzung. Schon seitJahrhunderten werden diese wenig ertragreichen Gebiete als Wald genutzt. Insgesamt sind in Deutschland 29,5Prozent der Fläche mit Wald bewachsen. So zeigt ein Vergleich zwischen Karte 3 und 4 (Anteil Wald an derGesamtfläche), dass viele der Landkreise mit einem Anteil der Landwirtschaftsfläche zwischen 25 und 50 Pro-zent einen hohen Waldanteil besitzen. Dies trifft besonders für die Mittelgebirgsregionen zu.

Auf Karte 3 sind die Ballungsregionen bzw. kreisfreien Städte als Gebiete mit einem geringen Anteil der Landwirt-schaftsfläche an der Gesamtfläche deutlich zu erkennen. Hier wird der Landwirtschaft durch den Bau von Wohnge-bieten, Industrieanlagen und Straßen immer mehr an Fläche entzogen. Der Anteil der Landwirtschaftsfläche liegthier oft deutlich unter 50 Prozent. Insgesamt ist in Deutschland jeder neunte Quadratmeter mit Gebäuden, Fabri-ken, Wegen und Straßen versiegelt. Täglich kommen weitere 1,05 Millionen Quadratmeter hinzu. Das entspricht derGröße von 210 Fußballfeldern.

Lesebeispiel: Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Landwirtschaftsfläche an der Gesamtfläche zwischen 25und 50 Prozent.

Verteilung der Flächennutzung nach Bundesländern in Prozent

Landwirt- Waldflächen Wasserflächen Siedlungs- und Flächenschaftsflächen Verkehrsfläche sonstiger

Nutzung

Baden-Württemberg 46,8 38,0 1,0 13,2 1,0

Bayern 50,6 34,8 1,9 10,4 2,3

Berlin 5,3 17,9 6,6 69,0 1,2

Brandenburg 49,9 34,9 3,4 8,2 3,6

Bremen 29,2 1,9 11,5 55,8 1,6

Hamburg 27,8 4,5 8,1 57,0 2,6

Hessen 43,0 39,9 1,3 14,9 0,9

Mecklenburg-Vorpommern 64,3 21,3 5,5 6,7 2,2

Niedersachsen 61,4 21,1 2,3 12,6 2,6

Nordrhein-Westfalen 51,0 24,8 1,8 21,0 1,4

Rheinland-Pfalz 42,8 40,8 1,4 13,4 1,6

Saarland 44,6 33,4 1,0 19,7 1,3

Sachsen 56,0 26,5 1,8 11,3 4,4

Sachsen-Anhalt 62,7 21,3 1,7 9,4 4,9

Schleswig-Holstein 72,2 9,5 4,9 11,2 2,2

Thüringen 53,9 31,9 1,2 8,8 4,2

Früheres Bundesgebiet 52,0 30,4 2,0 13,8 1,8

Neue Länder & Berlin-Ost 56,9 27,5 2,9 8,9 3,8

Deutschland 53,5 29,5 2,3 12,3 2,4

Quelle: Statistisches Jahrbuch 2004

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Wa l d g e b i e t e i n D e u t s c h l a n d K A R T E 4

Waldfläche nach Baumarten

Fläche in Hektar Früheres Bundesgebiet Neue Länder Gesamt

Eiche 708.006 168.470 876.476

Buche 1.216.166 208.040 1.424.206

Andere Laubbäume 818.076 324.620 1.142.696

Laubbäume zusammen 2.742.248 701.129 3.443.377

Fichte 2.748.256 551.024 3.299.280

Tanne 158.890 1.388 160.278

Douglasie 119.520 14.164 133.684

Kiefer 1.333.871 1.473.305 2.807.176

Lärche 231.179 68.908 300.087

Nadelbäume zusammen 4.591.718 2.108.789 6.700.507

Nadel- und Laubbäume zusammen 7.333.965 2.809.918 10.143.883

Quelle: Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2003

Waldgebiete in Deutschland(Anteil Wald an der Gesamtfläche)In Deutschland sind rund 10,7 Millionen Hektar – und damit knapp ein Drittel der Gesamtfläche – bewaldet.

Seit 1960 nahm die Waldfläche um 500.000 Hektar zu und steigt derzeit jährlich um 10.000 Hektar an. Dergesamte deutsche Baumbestand wird auf rund 30 Milliarden Bäume geschätzt, wobei die Nadelbäume (Fich-

te, Kiefer, Lärche u.a.) mit einem Anteil von zwei Dritteln gegenüber den Laubbäumen (Buche, Eiche u.a.) deut-lich dominieren.

Rund 34 Prozent der Waldflächen sind als Staatswald überwiegend im Besitz der Länder, 20 Prozent sind Eigentumvon Städten, Gemeinden und Körperschaften. In Privatbesitz befinden sich die restlichen 46 Prozent, wovon Land-wirte rund 1,5 Millionen Hektar bewirtschaften. Somit stellt die Waldwirtschaft für viele Landwirte einen bedeuten-den Betriebszweig dar.

Neben seiner Funktion als Lieferant des umweltfreundlichen Rohstoffes Holz kommt dem Wald große Bedeutungals Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Erholungs- und Ausgleichsraum für die Menschen und als Klimafaktorzu. Er bietet Schutz vor Erosion, Geröll- oder Schneelawinen und nimmt eine wichtige Funktion beim Wasser-,Immissions- und Klimaschutz ein.

In Deutschland schwankt der Waldanteil sehr stark. Er liegt zwischen 3 Prozent im Landkreis Dithmarschen (Schles-wig-Holstein) und 61 Prozent im Landkreis Regen (Bayern). Auf Karte 4 sind die Mittelgebirgsregionen BayerischerWald, Oberpfälzer Wald, Fichtelgebirge, Schwarzwald, Hunsrück, Eifel, Westerwald, Rothaargebirge, Harz und dieRhön als Flächen mit einem hohen Waldanteil gut zu erkennen. Südöstlich von Berlin sieht man die Waldgebieteder Niederlausitz und des Spreewaldes.

Lesebeispiel:

Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Waldflächen an der Gesamtfläche zwischen 40 und 60 Prozent.

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A c k e r f l ä c h e n i n D e u t s c h l a n d K A R T E 5

Landwirtschaftsfläche nach Hauptnutzungsarten in 1.000 ha

Jahr Ackerland Grünland Dauerkulturen

Früheres Bundesgebiet

1951 7.975 5.583 135

1960 7.979 5.705 152

1970 7.539 5.500 181

1980 7.270 4.754 151

1990 7.288 4.374 149

Deutschland

1990 11.971 5.243*) 215

1995 11.835 5.282 171

2000 11.804 5.048 169

2001 11.813 5.013 169

2002 11.791 4.970 166

2003 11.827 4.968 168

Quelle: Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2004*) Daten für 1992

Ackerflächen in Deutschland (Anteil der Ackerfläche an der Landwirtschaftsfläche)Innerhalb der Landwirtschaftsfläche werden drei Hauptnutzungen unterschieden: Ackerland, Grünland

(Wiesen, Weiden) und Dauerkulturen (Obstanlagen, Rebland).

Als Ackerland werden alle Flächen bezeichnet, die in einer geregelten Aufeinanderfolge mit verschiedenen Kultur-pflanzen bestellt werden (Fruchtfolge). Hierzu gehören neben den „klassischen“ Ackerpflanzen auch Hopfen, Tabak,Erdbeeren, Zierpflanzen und sonstige Gartengewächse im Feldanbau. Vorübergehend stillgelegte Flächen und Bra-chen werden ebenfalls dem Ackerland zugerechnet. Etwa zwei Drittel der Landwirtschaftsfläche wird als Ackerland,ein Drittel wird als Grünland genutzt. Als Dauerkulturen wird nur ein geringer Prozentsatz bewirtschaftet. Sie habenaber regional oft eine große Bedeutung.

Karte 5 zeigt, dass in den meisten Landkreisen der Anteil von Ackerland an der gesamten Landwirtschaftsflächemehr als 50 Prozent beträgt, in vielen sogar mehr als 75 Prozent. Lediglich in den Gebieten mit hohen Nieder-schlagsmengen, niedrigen Durchschnittstemperaturen bzw. einem hohen Anteil an unwegsamem Gelände findetnur in geringem Umfang Ackerbau statt. Hier dominiert auf der Landwirtschaftsfläche die Grünlandwirtschaft. Bei-spiele hierfür sind das Alpenvorland, die Mittelgebirge und die Nordseeküste.

Lesebeispiel: Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Ackerfläche an der Landwirtschaftsfläche zwischen 25 und50 Prozent.

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Dem Getreide kommt in Deutschland eine Schlüsselfunktion zu. Als Brotgetreide ist es wichtig für diemenschliche Ernährung, als Futtergetreide ist es eine bedeutende Komponente bei der Produktion vonViehfutter. So waren 2003 in Deutschland 6,86 Millionen Hektar mit Getreide bestellt, was einem Anteil

von rund 58 Prozent des Ackerlandes entspricht.

Die wichtigste Getreideart in Deutschland ist der Winterweizen. Sein Anteil an der gesamten Getreidefläche ist inden vergangenen 30 Jahren auf rund 40 Prozent angestiegen (rund 3 Millionen Hektar). Erst danach folgen Gerste,Roggen und Hafer. Gerste wird auf knapp 2 Millionen Hektar angebaut und dient überwiegend als Futtermittel. DieAnbaufläche von Roggen ging zwischen 1970 und 1990 in Westdeutschland um rund 50 Prozent zurück. Ursachehierfür waren die veränderten Ernährungsgewohnheiten, die zur Bevorzugung von hellem Weizenbrot führten. Nachder Wiedervereinigung stieg die Fläche nur kurzzeitig wieder an. Auch der Anbau von Hafer nahm in den vergange-nen 30 Jahren deutlich ab, da diese Getreideart als Futter für Arbeitspferde im Zuge der Motorisierung überflüssigwurde. Eine zunehmende Bedeutung gewinnt die Getreideart Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. Siewird ausschließlich als Viehfutter verwendet.

Die einzelnen Getreidearten besitzen sehr unterschiedliche Ansprüche bezüglich Klima, Wasserversorgung undStandort. Am anspruchsvollsten ist der Weizen. Ihn findet man daher auf den besseren Ackerböden. Roggen hinge-gen ist verhältnismäßig anspruchslos und kommt auch mit sandigen, trockenen und nährstoffarmen Böden und kal-ten Klimaten noch gut zurecht.

Der Getreideanbau nimmt in den meisten deutschen Landkreisen einen Anteil von mindestens 40 Prozent an derAckerfläche ein. Lediglich im Voralpenland sowie an der Nordseeküste lassen sich aufgrund der klimatischen Ver-hältnisse größere Gebiete mit einem geringeren Anteil finden. Hier werden die Ackerflächen überwiegend mit Fut-terpflanzen bestellt. Schwerpunkte des Getreideanbaus sind der Südwesten und Westen Deutschlands.

Lesebeispiel: Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil des Getreides an der Ackerfläche über 60 Prozent.

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G e t r e i d e a n b a u i n D e u t s c h l a n d K A R T E 6

Entwicklung der Anbauflächen für ausgewählte Getreidearten in 1.000 ha

Jahr Getreidefläche Weizen Roggen Gerste Hafer SonstigeGetreidearten

1971 5.250 1.544 865 1.505 836 500

1975 5.293 1.569 624 1.756 921 423

1980 5.212 1.668 547 2.002 691 304

1985 4.812 1.624 426 1.949 584 229

1990 4.471 1.671 413 1.693 339 355

1992 6.515 2.599 615 2.408 358 535

1996 6.707 2.594 809 2.208 301 795

2000 7.016 2.969 843 2.068 237 899

2003 6.862 2.967 531 2.087 260 1.017

Quelle: Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, verschiedene JahrgängeSeit 1992: inkl. Neuer Bundesländer

Getreideanbau in Deutschland (Anteil des Getreides an der Ackerfläche)

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Z u c k e r r ü b e n a n b a u i n D e u t s c h l a n d K A R T E 7

Entwicklung der Zuckerrübenanbaufläche und der Zuckerrübenanbauer

Anbaufläche Anzahl derin ha Zuckerrübenbauern

1949/50 172.896 179.509

1960/61 293.537 187.564

1971/72 318.362 155.566

1979/80 405.362 89.405

1989/90 391.880 70.931

1990/91 620.181 68.470

1995/96 517.743 64.060

2003/04 443.545 48.183

Quelle: Wirtschaftliche Vereinigung Zucker/Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rübenbauernverbände

Zuckerrübenanbau in Deutschland (Anteil der Zuckerrüben an der Ackerfläche)In der Bundesrepublik Deutschland wurden im Wirtschaftsjahr 2003/04 in 48.183 landwirtschaftlichen Betrie-

ben Zuckerrüben angebaut. Die Zuckerrübenanbaufläche nahm im Jahr 2003 mit 443.500 Hektar knapp 4 Prozent der gesamten Ackerfläche ein und ist damit im Vergleich zur Getreidefläche als relativ gering einzu-

stufen. Weiterhin zeigt ein Blick auf die Karte, dass sich die Anbauflächen auf wenige Regionen konzentrieren.

Ursache dafür ist, dass die Zuckerrübe hohe Ansprüche an Klima, Boden und Pflege stellt. Der ideale Standort istein tiefgründiger, steinarmer und humusreicher Lehmboden, der gut durchlüftet und locker ist. Daher findet man dieZuckerrübe vorwiegend auf den fruchtbarsten Böden Deutschlands. Wichtige Standorte sind das südliche Nieder-sachsen, das Rheinland zwischen Bonn und Krefeld, die Gebiete am Main, an der Donau, am nördlichen Oberrheinund in Württemberg, die Magdeburger Börde, die Leipziger Tieflandbucht und das Erfurter Becken. Aufgrund dieserpflanzenbaulich hohen Ansprüche und der großen wirtschaftlichen Bedeutung wird die Zuckerrübe auch als „Köni-gin unter den Ackerkulturen“ bezeichnet.

Die Zuckererzeugung aus Rüben war 2003/04 mit 3.743.442 t um 6,6 Prozent geringer als im Vorjahr (4.006.360 t).Dieser Rückgang ist vor allem auf die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Rübenerträge und die reduzierte Anbau-fläche zurückzuführen. Letztere geht zurück, da durch den züchterischen Fortschritt der Zuckergehalt je Rübesteigt, aber gleichzeitig die Rüben- und Zuckererzeugung EU-weit durch ein Quotensystem begrenzt ist.

Im Bundesgebiet insgesamt wurde die Anbaufläche gegenüber 2002 um 11.680 Hektar bzw. 2,6 Prozent auf443.500 Hektar zurückgenommen.

Die auf dieser Fläche angebauten und geernteten Rüben wurden in 27 Zuckerfabriken zu Zucker weiterverarbeitet.

Lesebeispiel: Im Landkreis Lörrach werden weniger als 5 Prozent der Ackerfläche mit Zuckerrüben bestellt.

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R a p s a n b a u i n D e u s c h l a n d K A R T E 8

Rapsanbau in Deutschland(Anteil des Rapses an der Ackerfläche)

Mit einer Anbaufläche von rund 1,3 Millionen Hektar nimmt der Raps in Deutschland inzwischen einebedeutende Stellung unter den Ackerkulturen ein und ist hierzulande die wichtigste Ölpflanze. Geradein den vergangenen Jahrzehnten führten verschiedene Entwicklungen dazu, dass Raps in diesem gro-

ßen Umfang auf den Feldern zu finden ist.

Seit Jahrhunderten wird Raps zur Gewinnung von Öl angebaut. Das Rapsöl zeichnete sich ursprünglich durch einenhohen Anteil an Erucasäure aus, die für die gute Schmierfähigkeit des Öls im technischen Bereich verantwortlichist. Für die menschliche Ernährung ist dieses Öl allerdings nicht geeignet. Für die Speiseölproduktion hat mandaher in den vergangenen 30 Jahren Sorten gezüchtet, bei denen der Erucasäuregehalt im Rapsöl von 50 Prozentauf praktisch 0 Prozent gesenkt wurde. Heute ist Rapsöl eines der am meisten verwendeten Speiseöle.

Gleichzeitig gewinnt Rapsmethylester (Biodiesel) als „grüner Treibstoff“ zunehmend an Bedeutung und könnte bis2010 etwa 5 bis 6 Prozent des Dieselverbrauchs abdecken.

Schwerpunkte des Rapsanbaus in Deutschland sind Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie die KüstenregionenSchleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns, wo die auffällig gelb blühende Pflanze im Mai ganze Land-striche mit ihrer Blütenfarbe prägt.

Lesebeispiel: Im Landkreis Lörrach werden weniger als 5 Prozent der Ackerfläche mit Raps bestellt.

Anbauflächen von Raps in Hektar

1999 2001 2003

Baden-Württemberg 76.459 65.529 70.100

Bayern 176.574 151.919 164.000

Brandenburg 100.195 99.641 113.200

Hamburg 55.539 51.272 57.800

Mecklenburg-Vorpommern 196.306 207.929 228.100

Niedersachsen 95.817 78.315 92.900

Nordrhein-Westfalen 49.234 45.447 52.200

Rheinland-Pfalz 32.117 25.008 31.800

Saarland 3.707 3.258 3.300

Sachsen 102.365 107.767 118.200

Sachsen-Anhalt 113.348 110.968 126.500

Schleswig-Holstein 97.676 89.251 100.600

Thüringen 97.920 101.146 108.300

Deutschland gesamt 1.198.038 1.137.962 1.267.000

Quelle: UFOP; Bundesgebiet einschließlich Berlin, Bremen und Hamburg

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Betriebe und Flächen des Ökologischen Landbaus in Deutschland

Jahr Betriebe Landw. genutzte Fläche (LF)

je BetriebZahl Anteil in % ha Anteil in % ha

1994 5.866 1,0 272.139 1,6 46,4

1995 6.642 1,1 309.487 1,8 46,6

1996 7.353 1,3 354.171 2,1 48,2

1997 8.184 1,5 389.693 2,3 47,6

1998 9.213 1,7 416.518 2,4 45,2

1999 10.425 2,2 452.327 2,6 43,4

2000 12.740 2,8 546.023 3,2 42,9

2001 14.702 3,3 634.998 3,7 43,2

2002 15.626 3,6 696.978 4,1 44,6

2003 16.476 4,0 734.027 4,3 44,6

Quelle: Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2003 und ZMP

Ökologisch bewirtschaftete Betriebe in Deutschland (Anteil der ökologisch wirtschaftenden Betriebe an den Gesamtbetrieben)Ende des Jahres 2003 wirtschafteten in Deutschland 16.476 landwirtschaftliche Betriebe auf 734.027 Hek-

tar Fläche nach den Bestimmungen der EU-weiten Öko-Verordnung. Das sind 4,0 Prozent der Betriebeauf etwa 4,3 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Damit vergrößerte sich die Zahl der

Betriebe gegenüber dem Vorjahr um 5,4 Prozent und die ökologisch bewirtschaftete Fläche um 37.049 Hektar(+5,3 Prozent).

Die meisten Öko-Betriebe in Deutschland sind in Verbänden organisiert. Hierzu gehören neben Bioland und Deme-ter weitere Organisationen wie Naturland, Biokreis, ECOVIN-Bundesverband Ökologischer Weinbau (ECOVIN), Gäa,Ökosiegel und Biopark. Die Richtlinien der deutschen Bioanbau-Verbände sind in einigen Punkten strenger als dieEU-Öko-Verordnung. So kann zum Beispiel nach der EU-Öko-Verordnung ein Betrieb unter bestimmten Umständenteilweise auf ökologischen Landbau umgestellt werden, während die Verbände immer eine Umstellung für dengesamten Betrieb vorschreiben.

Die Produkte, die mindestens nach den Richtlinien der EU-Verordnung erzeugt wurden, dürfen mit dem Bio-Siegelgekennzeichnet werden. Im Herbst 2003 führten bereits knapp 19.000 Produkte dieses Siegel. Dabei bildeten dieWarengruppen Brot- und Backwaren (2.216 Produkte), Fleisch- und Wurstwaren (1.901) und Trockenfertigprodukte(1.411) den Angebotsschwerpunkt.

Schwerpunkte des ökologischen Landbaus in Deutschland sind das bayerische Voralpenland, Baden-Württemberg,Hessen und die Neuen Bundesländer.

Lesebeispiel: Im Landkreis Lörrach wirtschaften zwischen 5 und 10 Prozent der Betriebe nach den Vorschriften desökologischen Landbaus.

Ö k o l o g i s c h b e w i r t s c h a f t e t e B e t r i e b e i n D e u t s c h l a n d K A R T E 9

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R i n d e r h a l t u n g i n D e u t s c h l a n d K A R T E 1 0

Rinderhaltung in Deutschland (Anzahl der Rinder je 100 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche)Die Haltung von Milchkühen und Fleischrindern besitzt für die deutschen Landwirte eine große Bedeu-

tung. Der Wert dieser beiden Produktionsrichtungen belief sich 2003 auf 11,5 Milliarden €. Dies ent-spricht einem Anteil von nahezu 30 Prozent am gesamten landwirtschaftlichen Produktionswert.

Die räumlichen Schwerpunkte der Rinderhaltung in Deutschland sind auf Karte 10 gut zu erkennen. Die weitausgrößte Anzahl an Rindern, insbesondere an Milchkühen, wird in Bayern gehalten, gefolgt von Niedersachsen. Gera-de in den traditionellen Grünlandgebieten (Allgäu, Alpenvorland, Bayerischer Wald und Marschgebiete an derKüste) konzentriert sich die Milchviehhaltung. In Gebieten, die sich sehr gut für Ackerbau eignen, spielt die Rinder-haltung hingegen eine untergeordnete Rolle.

Der Rinderbestand unterliegt seit 1950 starken Schwankungen. Durch die zu erwartenden Steigerungen der Milch-leistung je Kuh wird die benötigte Milchmenge zukünftig von immer weniger Tieren produziert werden. Der Ver-brauch von Rind- und Kalbfleisch ist seit Jahren rückläufig. Beide Faktoren werden dazu führen, dass derRinderbestand in Deutschland zurückgehen wird.

Lesebeispiel: Im Landkreis Lörrach gibt es 50 bis 100 Rinder je 100 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche.

Rinderbestand in Deutschland in 1.000 Tieren

insgesamt davon Milchkühe davon Kälber Rinder je Halter

Baden-Württemberg 1.138,3 398,3 170,0 43,2

Bayern 3.763,8 1.326,6 565,1 50,4

Berlin 0,4 0,1 0,1 45,0

Brandenburg 614,3 181,5 102,9 199,2

Bremen 11,3 3,4 1,4 87,5

Hamburg 7,1 1,1 0,8 49,2

Hessen 504,8 161,6 69,6 41,8

Mecklenburg-Vorpommern 565,1 182,2 90,6 227,9

Niedersachsen 2.661,1 748,1 473,0 92,4

Nordrhein-Westfalen 1.418,8 391,6 232,6 62,1

Rheinland-Pfalz 410,5 126,6 57,3 57,0

Saarland 58,5 14,8 9,7 62,9

Sachsen 521,6 208,6 74,9 116,0

Sachsen-Anhalt 364,6 142,9 50,0 185,8

Schleswig-Holstein 1.236,6 357,7 185,3 120,9

Thüringen 366,9 127,0 51,9 140,0

Gesamt 13.643,7 4.372,0 2.135,6 68,9

Quelle: Statistisches Jahrbuch 2004

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Struktur der Schweinehaltung in Deutschland

Jahr Halter (in 1.000) Anzahl Tiere (in 1.000) Durchschnittliche Anzahl Tiere je Betrieb

1950 2.394,0 11.855 5,0

1960 1.741,0 15.735 9,0

1970 1.028,5 20.901 20,3

1980 511,2 22.444 43,9

1990 287,9 22.035 76,5

1994 239,5 24.698 103,1

1999 141,4 26.101 184,5

2001 115,5 25.784 223,2

2003 109,1 26.557 243,4

Quellen: Agrimente, verschiedene Jahrgänge; Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2003; Statistisches Bundesamt; Seit 1994: inkl. Neuer Bundesländer

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S c h w e i n e h a l t u n g i n D e u t s c h l a n d K A R T E 1 1

Schweinehaltung in Deutschland (Anzahl der Schweine je 100 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche)In Deutschland wurden 2003 rund 26 Millionen Schweine gehalten. Davon entfielen 14 Prozent auf die Neuen

Länder und 86 Prozent auf die alten Bundesländer. Die Karte 11 zeigt, wie stark die Schweinehaltung inDeutschland regional konzentriert ist. Allein in den neun Landkreisen Diepholz, Cloppenburg, Emsland,

Osnabrück, Vechta, Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf werden ca. sieben Millionen Schweine gehalten.Dies entspricht mehr als einem Viertel des gesamten deutschen Schweinebestandes.

Diese Konzentration der Schweinehaltung in der Region Weser-Ems entwickelte sich bereits Ende des 19. Jahrhun-derts. Viele kleine und mittelständische Betriebe konnten aus der Pflanzenproduktion kein ausreichendes Einkom-men mehr erwirtschaften. Durch die Nähe zu den Seehäfen war es möglich, Tierfutter kostengünstig einzukaufenund somit größere Viehbestände, vor allem Schweine und Hühner, zu halten. Diese Konzentration der Schweinehal-tung bringt für die Landwirte neben dem Futtereinkauf auch Vorteile bezüglich der Schlachtung und Vermarktungder Tiere.

Seit 1950 hat sich die Anzahl der Schweine in Deutschland mehr als verdoppelt, während die Zahl der Schweine-halter von 2,4 Millionen auf 115.000 zurückging. Dies bedeutet einen Rückgang um 95 Prozent. Die Zahl der Tiereje Halter ist somit deutlich angestiegen. Lag die durchschnittliche Bestandgröße 1950 bei 5 Tieren, so beträgt sieheute 223 Tiere. Im EU-weiten Vergleich liegt Deutschland damit allerdings nur im unteren Mittelfeld. Spitzenreiterhier sind die Niederlande (rund 1.100 Tiere je Halter) und Irland (mehr als 1.300 Tiere je Halter).

Lesebeispiel: Im Landkreis Lörrach werden weniger als 100 Schweine je 100 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflächegehalten.

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H ü h n e r h a l t u n g i n D e u t s c h l a n d K A R T E 1 2

Struktur der Legehennenhaltung in Deutschland 2001

Bestand von... Zahl der Legehennen- Anteil der Bestands- Zahl der Legehennen Anteil der Bestands-bis... Legehennen halter größenklassen in % in 1.000 größenklassen in %

Hühnerhaltung in Deutschland(Anzahl der Legehennen je 100 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche)Von den 41,3 Millionen Legehennen, die 2003 in Deutschland gehalten wurden, waren knapp 30 Millionen

Stück (71 Prozent des Gesamtbestandes) in den Alten Bundesländern aufgestallt. Schwerpunkte sindNiedersachsen mit 13,7 Millionen Tieren, gefolgt von Bayern (4,2 Millionen) und Nordrhein-Westfalen (4,1

Millionen). In diesen drei Bundesländern allein werden somit rund 56 Prozent aller deutschen Legehennengehalten.

Doch auch innerhalb Niedersachsens ist eine sehr starke regionale Konzentration zu erkennen. Der Landkreis Vech-ta und seine angrenzenden Landkreise stellen das Zentrum der Eierproduktion dar. Ausschlaggebend hierfür ist dieunmittelbare Nachbarschaft zweier Unternehmen, die beginnend mit den sechziger Jahren des vergangenen Jahr-hunderts ein leistungsfähiges Hybridhuhn züchteten und die entsprechenden Legebatterien zur Verfügung stellten.

Der überwiegende Teil der Hühner wird in Käfigen gehalten, nur rund 16 Prozent leben in Boden- oder Freilandhal-tung. Diese Situation wird sich in den kommenden Jahren, bedingt durch die 2001 verabschiedete Hennenhal-tungsverordnung, die faktisch ein Verbot der Käfighaltung in Deutschland bedeutet, drastisch ändern. Ab 2007werden alle konventionellen Käfige und ab 2012 alle verbesserten, ausgestalteten Käfige verboten sein. Dies wirdzu einem deutlichen Rückgang der Legehennen in Deutschland führen und die Produktion ins benachbarte Auslandverlagern, wo Käfighaltung weiterhin zulässig sein wird. Der Selbstversorgungsgrad von derzeit rund 75 Prozentwird deutlich sinken.

Lesebeispiel: Im Landkreis Lörrach gibt es weniger als 200 Legehennen je 100 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.

1 - 19 54.062 55,6 568,3 1,4

20 - 49 31.124 32,0 816,6 2,0

50 - 99 5.021 5,2 305,2 0,7

100 - 249 2.482 2,6 359,1 0,9

250 - 499 1.117 1,1 382,2 0,9

500 - 999 961 1,0 642,2 1,6

1.000 - 2.999 1.257 1,3 2.042,7 4,9

3.000 - 4.999 379 0,4 1.354,3 3,3

5.000 - 9.999 329 0,3 2.259,7 5,5

10.000 - 29.999 306 0,3 4.904,3 11,9

30.000 und mehr 223 0,2 26.462,2 64,0

Zusammen 97.261 100 41.330,0 100

Quelle: Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2003

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