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Amt für Wald und Naturgefahren Uffizi da guaud e privels da la natira Ufficio foreste e pericoli naturali Gemeinde Davos Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021 Lawinenverbau Duchli, Davos SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht Projektleitung Amt für Wald und Naturgefahren Region Herrschaft/Prättigau/Davos Peter Ebneter Bahnhofplatz 3B 7302 Landquart Projektverfasser tur gmbh Andrea Guler Promenade 129 7260 Davos Dorf Datum: 17.03.2021 Version 1.0

Lawinenverbau Duchli, Davos

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Page 1: Lawinenverbau Duchli, Davos

Amt für Wald und Naturgefahren

Uffizi da guaud e privels da la natira

Ufficio foreste e pericoli naturali

GemeindeDavos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

Lawinenverbau Duchli, Davos

SB_1_1902_0002

Bauprojekt

Technischer Bericht

Projektleitung

Amt für Wald und Naturgefahren

Region Herrschaft/Prättigau/Davos

Peter Ebneter

Bahnhofplatz 3B

7302 Landquart

Projektverfasser

tur gmbh

Andrea Guler Promenade 129 7260 Davos Dorf

Datum: 17.03.2021 Version 1.0

Page 2: Lawinenverbau Duchli, Davos
Page 3: Lawinenverbau Duchli, Davos

Bauprojekt LV Duchli 2 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

Inhalt

1. Einleitung .................................................................................................................................3

2. Grundlagen ..............................................................................................................................5

2.1. Projektgebiet ............................................................................................................................ 5

2.2. Berichte und Dokumente .......................................................................................................... 6

3. Ausgangssituation ..................................................................................................................7

3.1. Charakteristik der Prozessräume ............................................................................................. 7

3.2. Historische Ereignisse .............................................................................................................. 7

3.3. Schutzwald ............................................................................................................................... 9

3.4. Bestehende Schutzbauten ..................................................................................................... 10

3.5. Organisatorische Massnahmen ............................................................................................. 10

3.6. Gefahrensituation ................................................................................................................... 11

3.7. Schadenpotential ................................................................................................................... 14

3.8. Risiko ...................................................................................................................................... 15

3.9. Erkenntnisse aus der Vorstudienprüfung ............................................................................... 16

4. Projekt- und Schutzziele ...................................................................................................... 17

5. Geplante Massnahmen ........................................................................................................ 18

5.1. Bemessungsgrundlagen ........................................................................................................ 18

5.2. Variantenwahl ........................................................................................................................ 19

5.3. Massnahmenbeschreibung .................................................................................................... 19

5.4. Realisierung ........................................................................................................................... 22

5.4.1. Baustellenerschliessung ........................................................................................................ 22

5.4.2. Vorbereitungsarbeiten ............................................................................................................ 22

5.4.3. Korrosionsschutz .................................................................................................................... 22

5.4.4. Sicherheit ............................................................................................................................... 22

5.5. Systemsicherheit und Überlastfall .......................................................................................... 22

5.6. Instandhaltung ........................................................................................................................ 22

5.7. Grundeigentum u. Landerwerb resp. Dienstbarkeit ............................................................... 23

5.8. Konflikte.................................................................................................................................. 23

5.9. Projektbedingte Umwelteinflüsse ........................................................................................... 24

6. Kosten u. Termine ................................................................................................................ 25

6.1. Kostenvoranschlag ................................................................................................................. 25

6.2. Wirtschaftlichkeit .................................................................................................................... 26

6.3. Finanz- und Terminplan ......................................................................................................... 26

7. Projektausführung ............................................................................................................... 27

7.1. Zeitplan ................................................................................................................................... 27

7.2. Organisatorisches .................................................................................................................. 27

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Bauprojekt LV Duchli 3 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

1. Einleitung

Bei der Duchli-Lawine handelt es sich um eine Schadenslawine wie ein Auszug aus dem Ereigniskataster verdeutlicht. So ging im Januar 1968 die Lawine aus dem un-verbauten Anrissbereich bis über die Dischmastrasse und zerstörte grosse Teile der Zimmerei Künzli. Im Februar 1999 erreichten zwei Lawinen die Strasse knapp nicht. Am 31.01.2000 wurde die Strasse trotz der Lawinenverbauung knapp verschüttet.

Mit der Realisierung der Lawinenverbauungen 1995/1996 wurde die Situation deutlich verbessert. Die Lawinenaktivität nahm deutlich ab. Zu erwähnen gilt, dass die Lawi-nen 1999 durch die Verbauung durchfloss und bis in den Talboden vordrang.

Mit der Rutschung vom Juni 2019 wurden Teile der Lawinenverbauung zerstört und stark in Mitleidenschaft gezogen. Die spontane Rutschung löste sich auf einer Höhe von 2’150 m ü. M. im südöstlichen Teil der Verbauung. Durch die hohe Wassersätti-gung des abgerutschten Lockergesteins hat sich die Rutschmasse in Form eines Murgangs weiter talwärts bewegt und im Kegelbereich im Gebiet Duchli abgelagert. Durch den Murgang hat sich im steilen Transitgelände ein Gerinne bis auf die Fels-oberfläche abgetieft. Das ausgebrochene Material blieb auf einer Gelände-Terrasse unterhalb der Lawinenverbauung liegen. Das abfliessende Wasser verursachte im steilen Geländeabschnitt einen bis zu 4 m tiefen Erosionsgraben. Das abfliessende Material (zähflüssiger Schlamm) breitete sich auf dem östlichsten Zielbereich (Green) und Abschlagplatz des Golfplatzes Davos aus. Das weiter abfliessende Wasser wurde kanalisiert und auf der Dischmastrasse über die Strassenentwässerung in den Dischmabach geleitet.

Die Lawinenverbauung Duchli erlitt massive Schäden. Durch den Abgang der Rut-schung wurden insgesamt 5 Reihen der bestehenden Lawinenverbauungen auf einer Länge von rund 90 m komplett zerstört. Durch die rückschreitende Erosion und dem Abrutschen weiterer Lockergesteins- und Felsmassen sind weitere Werkreihen der bestehenden Lawinenverbauung auf einer Länge von rund 62 m akut gefährdet. Am Rand der Rutschung sind rund 30 m der bestehenden Verbauung beschädigt worden und wurden rückgebaut.

Allein der Schaden an der Verbauung beträgt um die 400'000 bis 450'000 Fr.

Als Sofortmassnahmen wurde das Gebiet in der ersten Phase überwacht, mittels ei-ner Schüttung zweier Dämme im östlichen Bereich des Golfplatzes provisorisch ge-schützt, sowie die Rutschung beurteilt. Weiter wurde vom Rutschgebiet ein digitales Geländemodell und ein Luftbild erstellt (Darnuzer, 2019). Im Auftrag des AWN (Mar-kus Stadler) wurde eine Ereignisdokumentation erstellt (Caprez Ing., 2019). Im An-rissbereich wurde ein Rückbau der beschädigten Werke und eine Sicherung der Ab-bruchkante vorgenommen.

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Bauprojekt LV Duchli 4 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

Anlässlich der Begehung vom Mittwoch, 19. Juni 2020, mit Hanspeter Hefti (Projekt-leiter), Markus Hubert (Forstbetriebsleiter), Albin Kretz (Caprez Ing.) und Andrea Gu-ler (Büro tur gmbh) wurde das weitere Vorgehen für die Instandstellung diskutiert und wie folgt festgelegt:

Tabelle 1: Ablauf Instandstellung LV Duchli

1. Netzabdeckung (Tecco-System, Geobrugg) Abgeschlossen Sommer 2020

2. Begrünung Sommer 2021 3. Wegräumen und Abbauen der beschädigten Stahlschneebrücken Abgeschlossen

Herbst 2019 4. organisatorische Lawinenschutz-Massnahmen für Winter 2019/20 Abgeschlossen

Herbst/Winter 2019 5. Abklärung der Lawinengefährdung auf der Rutschfläche Abgeschlossen

Herbst/Winter 2019 6. Projektierung Instandstellung/Erweiterung Lawinenverbau Duchli In Ausführung 7. Realisierung Instandstellung/Erweiterung Lawinenverbau Ab Sommer 2021

Zur Stabilisierung des Lockergesteins und des verwitterten Felsens im Bereich der Anrisskante wurde eine verankerte Netzabdeckung eingebaut. Die Verankerung wurde mit Hilfe von ungespannten Stabankern (GEWI Ø 28 mm) auf einem Raster von 2.5 x 2.5 m ausgeführt. Zur Übertragung der Ankerkräfte auf den Boden wurde eine Netzabdeckung (System Geobrugg Tecco G65/3) montiert. Die Fläche der Ab-deckung beträgt rund 2'055 m2. Um ein Auswaschen des Feinkornanteils unter der Netzabdeckung und zwischen den Netzmaschen zu verhindern ist der Aufbau einer geschlossenen Vegetationsdecke unerlässlich. Diese Arbeiten konnten grösstenteils im Sommer 2020 abgeschlossen werden. Mit diesen Massnahmen konnte die rück-schreitende Erosion gegen oben hin erfolgreich unterbunden werden und damit die bestehenden Werke gesichert werden.

Das Schadenpotential ist beträchtlich. Im Einflussbereich der Duchli Lawine liegt das Gewerbegebiet Künzli, die Dischmastrasse, sowie die touristischen Anlagen (Loipe, Winterwanderweg). Durch den entstandenen Schaden an der Lawinenverbauung hat sich das Anrissgebiet um diese Fläche vergrössert. Die Lawinenkubaturen steigen leicht an. Dies führt zu etwas grösseren Auslaufstrecken, was sich vor allem bei häu-figen Lawinen mit einer Wiederkehrdauer bis 30 Jahren am stärksten auswirkt.

Das mittlere bis grosse potenzielle Schadenausmass bei mittlerer bis kurzer Wieder-kehrdauer und starken Intensitäten ergeben ein erhöhtes Risiko. Es besteht Hand-lungsbedarf.

Die tur gmbh wurde durch die Gemeinde Davos zur Beurteilung der neu entstande-nen Lawinensituation sowie einer Risikoanalyse beauftragt. Wie die Resultate zeigen wirkt sich die neue Verbauungssituation bereits ab dem 30-jährlichen Szenario aus. Es resultieren grössere Kubaturen und daraus grössere Auslauflängen. Bei den selte-neren Lawinen ist die zusätzliche Schneemenge anteilsmässig von geringerer Bedeu-tung und hat daher auch nur geringe Auswirkungen auf die Auslauflänge. Wie Ereig-nisse aufzeigen, sind auch Lawinen (2000) aus den Verbauungen bekannt. Daher ist es wichtig, die Verbauungen wiederherzustellen respektive zu erweitern.

Da die Verbauung bereits existiert, ergeben sich nur die Varianten die Verbauung wiederherzustellen oder eine Erweiterung vorzunehmen. Die dabei möglichen Mass-nahmen wurden zusammen mit dem Lawinendienst, dem Forstbetrieb, dem AWN und in Rücksprache mit Stefan Margret (SLF) diskutiert. Das hier vorliegende Baupro-jekt geht aus dieser Diskussion hervor.

Die tur gmbh wurde durch die Gemeinde beauftragt, ein vereinfachtes Bauprojekt auszuarbeiten.

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Bauprojekt LV Duchli 5 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

2. Grundlagen

2.1. Projektgebiet

Das Projektgebiet befindet sich oberhalb der Siedlung Duchli eingangs des Dischma-tals im Gebiet Wildiwald und dehnt sich aus bis hinauf zum Brämabüel. Das Einzugs-gebiet ist nordostexponiert. Das Anrissgebiet befindet sich auf dem Grat zum Brä-mabüel auf einer Meereshöhe von 2'250 m.

Der folgende Kartenausschnitt (Abbildung 1) zeigt eine Übersicht aus der Landes-karte 1:25‘000. Ein massstabsgetreuer Kartenausschnitt (1:25‘000) des Projektge-biets befindet sich im Anhang.

© Bundesamt für Landestopographie

Abb. 1: Ausschnitt aus der Landeskarte zirka 1:25’000.

Die wichtigsten Eckdaten über das Projektgebiet sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:

Tabelle 2: Beschreibung des Untersuchungsgebiets

Kriterium Beschreibung

Politische Gemeinde Davos

Ortsbezeichnung Duchli, Wildiwald

Eigentumsverhältnisse Privat/öffentlich

Schwerpunktkoordinaten 2'783'850 / 1'184’730

Exposition Nordost

Geologie Muskovitgranitgneiss der Silvrettadecke, tw. überdeckt durch Gehänge-schutt

Baugrund Gehängeschutt, im Bereich von 2’000 m ü. M. übergehend in Moräne.

Verkehrswege Dischmastrasse 730.05

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Bauprojekt LV Duchli 6 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

2.2. Berichte und Dokumente

Die wichtigsten Dokumente, welche die Basis bildeten für das vorliegende Baupro-jekt, sind in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet. Die Zusammenstellung ist nicht abschliessend.

Alle weiterführenden Grundlagen (Gesetze, Normen & Richtlinien, Fachbücher), wel-che einen Zusammenhang mit dem Projekt haben, sind im Projekthandbuch des Am-tes für Wald und Naturgefahren aufgelistet.

Sämtliche Unterlagen können beim Amt für Wald und Naturgefahren – Region Herr-schaft/Prättigau/Davos eingesehen werden.

Tabelle 3: Übersicht über die wichtigsten Dokumente

Unterlage Herkunft Datum

[1] Ereignisdokumentation Lawinen Davos 2019 tur gmbh/ Ge-meinde

2019

[2] Sammelprojekt Instandsetzung Schutzbauten 2019/20, Pro-jekt: SIS 2019 Gemeinde Davos - LV Duchli, Technischer Be-richt, KV und Pläne

AWN 2019

[3] Hangsicherung Lawinenverbauung Duchli, Davos – Techni-scher Bericht.

Caprez Ing 2019

[4] Gefahrenbeurteilung und Sicherheitskonzept, Duchli Lawine tur gmbh 2019

[5] Aktennotiz Nr. 1 - SIS Davos 2019: Objekt LV Duchli – Bege-hung am 25.06.2019

tur gmbh 2019

[6] Lawinensicherung Dischmastrasse (G 99.24). SLF 1999 [7] Konzept für die Sicherung der Dischmastrasse, Schlussbe-

richt mit Grundlagenkarte tur gmbh 2003

[8] Gefahrenkarte Lawinen Davos tur gmbh/AWN 2015 [9] Integrales Lawinenmanagement (ILM) Davos tur gmbh 2006 [10] Interventionskarte Lawinen, Gemeinde Davos; Pilotprojekt für

ausgewählte Lawinenzüge ANW/tur gmbh 2017

[11] Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen, Winter 1999/2000. Davos, WSL-Institut für Schnee- und Lawinenfor-schung SLF

SLF 2000

[12] Gumbel-Statistiken der Messstationen Davos WRC, Weissfl-uhjoch und Klosters RhB, Flüelastrasse

SLF 2013/16

[13] Digitalisierung des Ereigniskatasters Davos 1949-1992 ab Vorlagen des SLF in Eigenregie

tur gmbh 1992

[14] Risikoanalyse bei gravitativen Naturgefahren; Methodik. BAFU 1999 [15] Berechnung von Fliesslawinen. Eine Anleitung für den Prakti-

ker mit Beispielen, Mitteilung Nr. 14 SLF Davos 1990

[16] Lawinenverbau im Anbruchgebiet – Technische Richtlinie SLF Davos 2007 [17] RAMMS: Avalanche – User Manual V1.7.0, November 2017 SLF Davos 2017 [18] EconoMe 4.0 – Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von

Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren. Handbuch / Doku-mentation, Bern

BAFU 2016

[19] Davoser Rechtsbuch (DRB) 39, Landschaftsgesetz über die Katastrophenorganisation und den Lawinendienst

Gemeinde 1997

[20] Schutzbautenkataster AWN aktuell [21] StoreMe-Daten AWN aktuell

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Bauprojekt LV Duchli 7 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

3. Ausgangssituation

3.1. Charakteristik der Prozessräume

Der Perimeter umfasst den Prozessraum Duchli. Ein Grossteil des Anrissgebietes ist durch die Lawinenverbauung Duchli (VG 772) verbaut. Seitlich und unterhalb angren-zend vermögen Lawinen anzureissen. Das Anrissgebiet ist schattseitig exponiert (NNO) und sehr steil, zudem können starke Schneeverfrachtungen auftreten.

Aus der unverbauten Anrisszone können Lawinen entlang von 2 verschiedenen Schneisen ablaufen und durch Schneeaufnahme in der steilen Sturzbahn noch zu-sätzlich Masse aufnehmen. Der orographisch rechte Lawinenarm läuft auf landwirt-schaftlich genutzter Fläche aus, wobei die Auslaufzone relativ flach ist. Der orogra-phisch linke Lawinenzug wird durch einen Geländerücken nochmals unterteilt, ist sehr steil und wird häufig bestrichen.

Der Auslaufbereich wurde durch das abgelagerte Murgangmaterial verändert, wobei das Erdmaterial zu einem kleinen Ablenkdamm (Kote 1585) aufgeschüttet wurde.

© Kanton Graubünden, Quelle: Bundesamt für Landestopografie und Kanton Graubünden

Abb. 2: Prozessraum

An den Prozessraum Duchli grenzt der Prozessraum Rüchi an. In der Vergangenheit waren mehrere Lawinen bis in den Talboden und bis über die Dischmastrasse zu ver-zeichnen. Gegen diese Lawine sind keine Schutzbauten vorhanden. Es werden aber im Rahmen eines Sicherheitskonzepts künstliche Lawinenauslösungen mit Helikop-terunterstützung zum Schutz der Dischmastrasse erfolgreich durchgeführt.

3.2. Historische Ereignisse

Im Januar 1968 ging die Duchli Lawine aus dem unverbauten Anrissbereich bis über die Dischmastrasse und zerstörte grosse Teile der Zimmerei Künzli. Im Februar 1999 erreichten zwei Lawinen die Strasse knapp nicht. Am 31.01.2000 wurde die Strasse trotz der Lawinenverbauung knapp verschüttet. Im Winterbericht des SLF (2000) wird dieses Ereignis kurz geschildert: «Diese Lawine beschädigte die Lawinenverbauung und im Tal ein Auto und ein Gebäude. Die Lawine brach im verbauten Perimeter an

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Bauprojekt LV Duchli 8 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

und der Schnee glitt durch die Werkreihen hindurch, um danach in der Sturzbahn noch viel Schnee aufzunehmen. Dadurch entwickelte sich eine grosse Lawine, die weiter vorstiess, als es nach den Neuschneemengen zu erwarten gewesen wäre.»

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Bauprojekt LV Duchli 9 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

3.3. Schutzwald

Beim Wildiwald handelt es sich um Schutzwald Typ A. Der Wildiwald reicht zwischen den Waldschneisen bis auf Höhe der untersten Verbauungen hinauf. Durch die regel-mässigen Lawinenabgänge sind die ausgeprägten Schneisen gut ersichtlich. Dank der Verbauungen nimmt die Bewaldung mittel- bis langfristig zu. Im Auslaufbereich oberhalb des Gewerbegebäudes (Magazin) ist nur ein lichter Baumbestand, beste-hend aus Lärchen und Fichten, vorhanden.

Abb. 3: Vergleich Bewaldung 1967(oben) und heute (unten). Quelle: Bundesamt für Landesto-

pografie und Kanton Graubünden

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Bauprojekt LV Duchli 10 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

Tabelle 4: Wirkung Schutzwald (PROTECT Bio).

Lage Schutz-wald

Wirkung Potenzial Kriterien

Entstehungs-gebiet

Kein Wald; tw. waldfähige Standorte vorhanden in und unterhalb LV

Teilweise, bis ca. 2'100 m ü. M.

Transitgebiet Entlang der Schneisen Bremseffekt; Schneisen werden durch Lawinenab-gänge freigehalten.

Gross, sofern starke Reduk-tion Lawinenaktivität

Ablagerungsge-biet

tw. bewaldet; Bremseffekt

Klein, Landwirtschaftsfläche, Dischmastrasse, Lang-laufloipe

3.4. Bestehende Schutzbauten

Die Anrissbereiche der Duchli Lawine wurden 1996 mit umfangreichen Verbauungen (LV Duchli, VG 772) bestehend aus Schneebrücken (Züllig, Typ SA, Dk 3.5) und in den felsigen Steilpartien zuoberst aus Schneenetzen (Typ Geobrugg, Dk 3.5) gesi-chert. Durch diese Verbauung hat die Lawinenaktivität deutlich abgenommen. Es sind jedoch auch nach Fertigstellung der Verbauung Ereignisse bekannt, welche über, aus, neben und unterhalb der Verbauung abgegangen sind, z.B. im Jahr 2015. Min-destens zwei Ereignisse aus körnig aufgebautem Schnee sind innerhalb der Verbau-ungen angerissen und haben die Werkreihen durchflossen. Nach dem Ereignis vom Januar 2000 wurde mit Hilfe von feinmaschigem Drahtgeflecht bei einigen Werkrei-hen die Durchlässigkeit reduziert.

3.5. Organisatorische Massnahmen

Im Rahmen der Überprüfung der Gefahrensituation wurde ein Sicherheitskonzept für den Perimeter erstellt. In Abhängigkeit der zu erwartenden Lawinen gelangt das ent-sprechende Absperrkonzept zum Einsatz. Im Umgang mit organisatorischen Mass-nahmen ist die Gemeinde Davos mit dem Lawinendienst sehr gut organisiert. Organi-satorische Massnahmen sind oft nötig und sind erfolgreich durchgeführt worden.

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Bauprojekt LV Duchli 11 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

3.6. Gefahrensituation

Grundlagen/Feldbegehung

Zur Aufnahme der Geländesituation in der Anrisszone, Sturzbahn und im Auslaufbe-reich wurden August 2019 Feldbegehungen durchgeführt. Eine detaillierte Erfassung des Schadenpotentials im Auslaufbereich (Gebäude, Strassen, etc.) erfolgte im No-vember 2019.

Gefahrenkarte

Die aktuelle Gefahrenkarte Lawinen stammt aus dem Jahr 2015, dargestellt sind die Prozessquellen Duchli und Rüchi. Die erhebliche Gefährdung (rot) der Duchli Lawine betrifft ein Gewerbegebäude (Magazin) der Firma Künzli, welches lawinenseitig mit einer Betonmauer verstärkt ist.

Auch die Dischmastrasse ist auf einer Länge von 60 m erheblich gefährdet. Ein Grossteil der Gebäude im Gewerbegebiet nördlich der Strasse ist von einer mittleren Gefährdung (blau) betroffen, ebenso wie ein alter Stall orographisch rechts. Unmittel-bar im Auslaufbereich der Lawine befindet sich die Langlaufloipe. Der Winterwander-weg verläuft entlang der Dischmastrasse.

Abb. 4: Gefahrenkarte Lawinen Davos aus dem Jahr 2015 im Bereich Duchli und Rüchi.

Lawinenmodellierungen

Die Ausdehnung von Fliesslawinen aus der Prozessquelle Duchli wurde mit Hilfe von Modellierungen überprüft. Die Lawinenberechnungen (RAMMS) wurden für eine Wie-derkehrdauer von 30, 100 und 300 Jahren durchgeführt.

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Bauprojekt LV Duchli 12 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

Es wurden unterschiedliche Anrissszenarien für die Prozessquelle Duchli untersucht. Die Situation vor und nach Rutschung von 2019 wurde verglichen [4]:

«…Anhand von Lawinenberechnungen (RAMMS) wurde die Gefährdung aus der An-risszone, mit der neuen Anrissfläche im Bereich der fehlenden Werkreihen beurteilt. Die zusätzliche Anrisskubatur aus der neuen Anrissfläche beträgt ca. 4’000-5'000 m3. D.h. bei häufigen Ereignissen (T030) mit einer kleineren Anrisskubatur wirkt sich dies stärker aus als bei seltenen und sehr seltenen Lawinen (T100, T300). Daher ist be-sonders bei starker Schneeverfrachtung in das neue Anrissgebiet, bereits bei häufi-gen Ereignissen (T030), mit grösseren Auslauflängen zu rechnen.»

Abb. 5: Lawinenmodellierung (RAMMS) Szenario 30-jährlich nach Rutschung.

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Bauprojekt LV Duchli 13 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

Gefahrenbeurteilung

Ein häufiges Ereignis (T030) dringt mit starken und mittleren Intensitäten bis in den Bereich der Loipen vor. Eine Ausdehnung der Lawine ist bis zum Gewerbegebäude (Magazin), sowie bis über die Dischmastrasse zu erwarten.

Bei einem Ereignis mit einer Wiederkehrdauer von 100 Jahren ist das Magazin süd-lich der Dischmastrasse von starker Intensität betroffen, wie auch ein grosser Bereich der Loipen. Die Dischmastrasse wird auf einer Länge von 250 m überflossen (mittlere Intensität), der Stall Wildi im orographisch rechten Auslaufbereich ist ebenso mit mitt-lerer Intensität belastet. Weiter sind einige Objekte nördlich der Strasse (Bushalte-stelle, Parkplatz, Lagerplatz, Zufahrtswege, etc.) von mittlerer Intensität betroffen. Die Gewerbegebäude (Nr. 2-5) liegen am Rand der Lawinenausdehnung, sind jedoch nicht betroffen.

Die Intensitätsflächen bei einem 300-jährlichen Ereignis wurden aus der Beurteilung aus der Gefahrenkarte Lawinen (tur, 2015) übernommen. D.h. bei einem sehr selte-nen Ereignis (T300) wird davon ausgegangen, dass die Lawine die Dischmastrasse auf einer Länge von ca. 60 m mit starken Intensitäten überströmt, ebenso wie das Magazin. Die Ausdehnung der mittleren Intensität erstreckt sich bis hin zu den Ge-werbegebäuden. Weiter sind sämtliche Objekte (Bushaltestelle, Parkplatz, Lager-platz, Zufahrtswege, etc.) von mittlerer Intensität betroffen.

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Bauprojekt LV Duchli 14 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

3.7. Schadenpotential

Die Abbildung zeigt das Schadenpotential im Wirkungsbereich der Duchli Lawine, welche folgende Objekte (Nutzniesser) umfasst:

Gebäude, Bushaltestelle, Parkplätze, Werkverkehr, etc. (Gemeinde Davos)

Dischmastrasse (Tiefbauamt)

Loipen, Winterwanderweg (Davos Klosters Tourismus)

Abb. 6: Schadenpotenzial Duchli Lawine.

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Bauprojekt LV Duchli 15 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

3.8. Risiko

Die Risikoberechnung wurde in [4] vorgenommen. Die Resultate werden hier darge-stellt.

Getrennt für den Prozessraum Duchli ist ersichtlich, welches Schadensausmass bei den jeweiligen Szenarien zu erwarten ist.

Tabelle 5: Schadensausmass nach Szenarien.

Jährlichkeit30-jährlich

[Fr.]100-jährlich

[Fr.]300-jährlich

[Fr.]

Personenwerte 146‘607 1‘057‘098 3‘589‘520

Sachwerte 62‘695 458‘969 1‘198‘107

Gesamtschaden 209‘302 1‘516‘067 4‘787‘627

Aus dem Schadensausmass und den Eintretenswahrscheinlichkeiten wird das rech-nerische jährliche Risiko für den Prozess Lawinen ermittelt. Da ein 30-jährliches Er-eignis statistisch gesehen häufiger auftritt, fällt es somit stärker ins Gewicht als selte-nere Ereignisse.

Tabelle 6: Jährliches kollektives Risiko, aufgeteilt in Personen- und Sachrisiken.

Personenrisiken (monetarisiert) 22‘433 Fr./Jahr

Sachrisiken 8‘517 Fr./Jahr

Kumulatives Risiko 30'950 Fr./Jahr

Abb. 7: Jährliches kollektives Risiko, nach Jährlichkeiten und Risikoart.

Das Personenrisiko macht 73% aus. Im Vergleich dazu beträgt das Sachrisiko lediglich 27%.

Das grösste Risiko entfällt mit 51 % auf das 300-jährliche Szenario, gefolgt vom 100-jährlichen (Anteil 33 %) und dem 30-jährliche Szenario (Anteil 16 %).

Das individuelle Todesfallrisko in und ausserhalb der einzelnen Gebäude ist bei 13 Objekten nicht erfüllt, d.h. das Schutzziel gemäss BAFU (1999) von 1x10-5 wird überschritten.

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Bauprojekt LV Duchli 16 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

Abschliessend wurden die Gesamtwerte der Nutzniesser Gemeinde Davos und das Tiefbauamt für die Wiederkehrperioden 30, 100, 300 Jahre aufsummiert. Wie die Ta-belle zeigt, ergibt sich eine Aufteilung von 69% (Gemeinde) zu 31% (TBA).

Tabelle 7: Risikoaufteilung nach Nutzniesser.

[Fr./a] [%]

Gem. Davos Restliche Objekte 21340 69

TBA Dischmastrasse 9591 31

Gesamt 30950 100

optimistisch

Jährliches kollektives Risiko - Gesamt

ObjektNutzniesser

3.9. Erkenntnisse aus der Vorstudienprüfung

Da keine Vorstudie erstellt wurde, kam es zu keiner Ämtervernehmlassung.

Page 18: Lawinenverbau Duchli, Davos

Bauprojekt LV Duchli 17 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

4. Projekt- und Schutzziele

Die Projektziele wurden wie folgt festgelegt:

Die Gemeinde setzt sich das minimale Ziel, den vor der Rutschung 2019 beste-henden Schutz vor Lawinen wieder zu erreichen.

Mittels optimaler Platzierung der zu erstellenden Lawinenverbauungen soll zu-dem die Situation von seitlich einreissenden Lawinen, wie sie in den Jahren 1999/2000 aufgetreten sind, unterbunden werden.

Ökologische und landschaftsverträgliche Aspekte werden berücksichtigt. Der Ein-griff in die Landschaft muss verhältnismässig sein. Die aufkommende Waldver-jüngung soll, wenn möglich unterstützt werden.

Das Restrisiko, wie es auch vor der Rutschung von 2019 existierte, wird auch künftig akzeptiert.

Page 19: Lawinenverbau Duchli, Davos

Bauprojekt LV Duchli 18 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

5. Geplante Massnahmen

5.1. Bemessungsgrundlagen

Die Projektierung der Schutzbauten basiert auf den folgenden Bemessungsgrundla-gen:

Tabelle 8: Bemessungsgrundlagen

Permanenter LV Temporärer LV

Zone 2

Meereshöhe 2’240-2’130 2’070

Hangneigung 35° 35°

Gleitfaktor 2.5 2.5

Extreme Schneehöhe Hext 411 cm 378 cm

berechnete wirksame Werkhöhe 337 cm 309 cm

Wahl Werkhöhe Dk Dk 3.5 Dk 3.0

Ausziehwiderstand 60 kN/m -

Korrosionsschutzstufe 1 -

Die Werkhöhen entsprechen den bestehenden Lawinenverbauungen.

Im oberen Bereich mit möglicher Steinschlageinwirkung werden Schneenetze, unterhalb starre Verbauungen realisiert.

Abb. 8: Gumbelkurve Davos Flüelastrasse.

Die Gumbelkurve der Vergleichsstation Davos Flüelastrasse (5DF) auf einer Höhe von 1‘560 m ü. M. ergibt eine 100 – jährliche Schneehöhe von 240 cm. Wird diese Schneehöhe mit dem Höhenquotient von 20 cm pro 100 m erhöht, erhält man für den Werkstandort auf einer Meereshöhe von 2‘200 m eine Schneehöhe von 368 cm. Be-rücksichtigt man Schneeverfrachtungen von ca. 50 cm, ergibt sich eine lotrechte Schneehöhe von ca. 420 cm. Dies erfordert eine Wirkhöhe der Lawinenverbauung von 350 cm.

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Bauprojekt LV Duchli 19 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

5.2. Variantenwahl

Da die Verbauung bereits existiert, ergeben sich nur die Varianten die Verbauung im Bereich der beschädigten Werke wiederherzustellen oder eine Erweiterung vorzuneh-men. Da im Bereich der Rutschfläche von 2019 das Gelände im oberen Bereich über-hängend und unterhalb, die abgerutschte Masse noch zum Teil instabil ist, eignet sich der Baugrund für Lawinenverbauungen nicht. Das Nachrutschen sowie Setzungen von Material im ungesicherten Bereich sind nach wie vor möglich.

Mögliche Massnahmen wurden zusammen mit dem Lawinendienst, dem Forstbetrieb, dem AWN und in Rücksprache mit Stefan Margreth (SLF) diskutiert. Das hier vorlie-gende Bauprojekt geht aus dieser Diskussion hervor.

Neben der vorgeschlagenen Variante wurde die Erstellung eines Lawinenauffang-damms weiter unterhalb bei Kote 1560 geprüft. Bei einem seltenen Ereignis (T100) treten dort hohe Lawinengeschwindigkeiten von ca. 20 m/s auf, die mit Dämmen von max. 10 m nicht gestoppt werden können. Höhere Dämme sind nicht verhältnismäs-sig. Daher wurde dieses Schutzsystem nicht mehr weiterverfolgt.

Eine künstliche Lawinenauslösung mit Sprengmasten wurde verworfen. Zum einen befindet sich Siedlungsgebiet darunter, zum anderen gilt es die aufkommende Wald-verjüngung nicht zusätzlich zu beeinträchtigen.

Parallel dazu werden organisatorische Massnahmen ausgeführt, welche bereits er-folgreich im Einsatz sind.

5.3. Massnahmenbeschreibung

Anlässlich der Grobabsteckung am 13.10.2020 wurden durch Markus Hubert (Ge-meinde Davos), Peter Ebneter (AWN) und den Projektverfasser Andrea Guler die Werke im Gelände abgesteckt.

Abb. 9: Ausschnitt Massnahmenplan.

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Tabelle 9: Übersicht Massnahmen.

Nr. System Werktyp Wirkhöhe Länge [m] Total

1 permanenter Lawinenverbau Schneenetz Dk 3.5 35

2 permanenter Lawinenverbau Schneenetz Dk 3.5 35

3 permanenter Lawinenverbau Schneenetz Dk 3.5 31.5

4 permanenter Lawinenverbau Schneenetz Dk 3.5 24.5 126

5 permanenter Lawinenverbau Starrer Stützverbau Dk 3.5 34

6 permanenter Lawinenverbau Starrer Stützverbau Dk 3.5 34

7 permanenter Lawinenverbau Starrer Stützverbau Dk 3.5 28 96

1 temporärer Lawinenverbau Rempar Grischun Dk 3.0 24

2 temporärer Lawinenverbau Rempar Grischun Dk 3.0 19

3 temporärer Lawinenverbau Rempar Grischun Dk 3.0 9

4 temporärer Lawinenverbau Rempar Grischun Dk 3.0 29

5 temporärer Lawinenverbau Rempar Grischun Dk 3.0 24

6 temporärer Lawinenverbau Rempar Grischun Dk 3.0 9

7 temporärer Lawinenverbau Rempar Grischun Dk 3.0 9

8 temporärer Lawinenverbau Rempar Grischun Dk 3.0 14 137

Permanenter Lawinenverbau

Die Lawinenverbauung Duchli wird am südöstlichen Rand mit permanentem Lawinen-verbau erweitert. Die Werkhöhe beträgt Dk 3.5. Es werden Stahlschneebrücken und Schneenetze verbaut. Der permanente Verbau weist eine Lebensdauer von 80 Jah-ren auf. Die Funktion des Anrissverbaus ist das Zurückhalten des Schnees und damit das Unterbinden von Lawinenabgängen. Es handelt sich um eine durchgehende Ver-bauweise. Eine Werkreihe besteht jeweils aus Haupt- und Zwischenwerken.

Die Werkreihen 1-4, welche im felsdurchsetzten Gebiet platziert werden, werden als Schneenetze ausgeführt. Diese können aufgrund der flexiblen Bauweise Stein-schläge aufhalten. Darunter werden die Werkreihen 5-7 als starre Verbauungen reali-siert.

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Bauprojekt LV Duchli 21 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

Abb. 10: Systemskizzen und Beispiele Stahlschneebrücken und Schneenetze.

Temporärer Lawinenverbau

In den tieferen Höhenlagen mit waldfähigen Standorten und mit vorhandener Wald-verjüngung werden 137 m temporärer Lawinenverbau geplant. Für den temporären Stützverbau ist eine Holzschneebrücke, Typ Rempar Grischun vorgesehen. Im Über-gang zum Boden werden Stahlteile eingesetzt. Damit erhöht sich die Lebensdauer auf ca. 40 Jahre. Es besteht das Ziel, dass der Schutzwald die nötige Schutzfunktion, innerhalb der Lebensdauer des Systems, übernehmen kann.

Um die natürliche Waldverjüngung zu unterstützen, erfolgen Pflanzungen mit Lärchen und Arven, welche mit einem Wildschutzzaun geschützt werden.

Abb. 11: Systemskizzen und Beispiele temporärer Lawinenverbau, Typ Rempar Grischun.

Schutzwirkung

Mit der gewählten Erweiterung kann die verbaute Fläche, welche durch die Rut-schung verloren gegangen ist, kompensiert werden und damit der frühere Schutz vor Lawinen wiederhergestellt werden.

Durch diesen Verbau wird eine klarere Trennung der beiden Prozessräume Duchli und Rüchi erreicht mit dem Ziel das Einreissen von Lawinenanrissen aus dem Gebiet Rüchi in das Verbauungsgebiet zu reduzieren.

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Mittels temporärem Lawinenverbau wird das Anreissen von Waldlawinen redu-ziert und gleichzeitig die bestehenden Verjüngungsansätze geschützt und geför-dert. Damit kann der Wald die Schutzwirkung langfristig übernehmen.

5.4. Realisierung

5.4.1. Baustellenerschliessung

Der Personaltransport erfolgt ab der Mattastrasse oder ab dem Gebiet Duchli über den Mattawaldweg (28 to) und später über den Jeepweg (9 to) oder alternativ mit der Jakobshornbahn Sektion 1 bis zur Ischalp. Ab hier verläuft ein Jeep-, später Wander-weg bis zum Brämabüel-Grat. Dieser kann mit einem Vierradtöff befahren werden.

Das Material (Installation, Werke, Mörtel etc.) wird mit Helikopter ab dem Umschlag-platz transportiert. Dieser befindet sich am Lagerplatz des Mattawaldwegs (LkW-Strasse, 28 to; 2'783’400/1'185'725).

5.4.2. Vorbereitungsarbeiten

Die Grobabsteckung erfolgt bauseits durch die Bauleitung. Die Feinabsteckung ist durch die auszuführenden Bauunternehmung vorzunehmen mit Hilfe des jeweiligen Systemlieferanten.

5.4.3. Korrosionsschutz

Die Verankerungen von Schutzbauten sind vor Stahlkorrosion zu schützen. Aufgrund der Standorte der Schutzbauten ist nicht mit einer erhöhten Korrosionsgefahr durch Streuströme (Gleichstrom) oder durch Chloridkonzentration zu rechnen. Alle erforder-lichen Massnahmen für die Einhaltung der Schutzstufe 1 gemäss Richtlinie sind aus-zuführen. Primär verlangt die Schutzstufe 1 eine minimale Ankermörtelummantelung von 20 mm.

5.4.4. Sicherheit

Während der Realisierung der Schutzbauten sind temporäre Sicherheitseinrichtungen erforderlich, die sich grundsätzlich nach den Vorgaben der SIA 118 richten. Die Ar-beitsausführung erfolgt in Einhaltung der Bauarbeitenverordnung, BauAV (2005).

Sämtliche Sicherheitsvorkehrungen sind in der Sicherheitsvereinbarung gemäss Vor-lage AWN festzuhalten. Die Baustelle und der Umschlagplatz sind so zu sichern, dass Dritte nicht beeinträchtigt respektive gefährdet werden.

5.5. Systemsicherheit und Überlastfall

Die Schutzwirkung ist beim Anrissverbau sehr hoch. Das System bringt eine grosse Systemsicherheit mit sich. Die Zielsetzung des Projektes strebt das Erreichen des Schutzes wie er vor der Rutschung von 2019 bestanden hat, an. Dies wird mit dem vorliegenden Projekt erreicht. Zudem wird eine Erhöhung der Sicherheit durch die östliche Erweiterung und die Trennung der beiden Anrissgebiete Duchli und Rüchi er-zielt.

Die Massnahmen haben auf die Gefahrenkarte keinen Einfluss, sondern stellen den «alten» Zustand wieder her. Es verbleibt ein Schutzdefizit. Dem Restrisiko wird mit organisatorischen Massnahmen, wie sie auch in der Vergangenheit erfolgreich einge-setzt wurden, begegnet.

5.6. Instandhaltung

Sämtliche Schutzbauten sind periodisch zu kontrollieren und zu unterhalten. Die Un-terhaltsarbeiten dienen der Erhaltung der Bauwerke in ihrer Form, Funktion sowie

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Bauprojekt LV Duchli 23 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

Zweckbestimmung. Nach Ereignissen sind die Schutzbauten zu prüfen und im gege-benen Fall instand zu setzen.

Die Werkkontrolle erfolgt periodisch oder nach erfolgten Ereignissen durch die Bau-herrschaft (Gemeinde Davos). Die Durchführung erfolgt in Absprache mit dem Amt für Wald und Naturgefahren. Dieses unterstützt und berät die Gemeinde, betreffend die Kontrollen.

5.7. Grundeigentum u. Landerwerb resp. Dienstbarkeit

Das Bauvorhaben befindet sich zum Teil auf privatem Baugrund. Es sind die folgen-den Eigentümer betroffen:

Tabelle 10: Eigentumsverhältnisse.

Parzelle Eigentümer Systeme

3894 Wildi-Atzung Schneenetze Nr. 1-3, insgesamt 101.5 m

4197 Gemeinde Davos Rempar Grischun Nr. 1, 24m; Wildschutzzaun ca. 1‘520 m2

4334 Stephan Frey

Sagenstrasse

7247 Saas im Prättigau

Rempar Grischun Nr. 2-8, 113m; Wildschutzzaun ca. 1‘560 m2

4335 Johannes Jakob Müller

In den Büelen 51

7260 Davos Dorf

Schneenetze Nr. 4, insgesamt 24.5 m

Stahlschneebrücke Nr. 5-7, insgesamt 96 m

Ein Landerwerb ist nicht notwendig. Die beanspruchten Parzellen werden mittels Dienstbarkeiten geregelt. Als Werkeigentümerin tritt die Gemeinde Davos auf. Sie ist für das Erstellen sowie für den laufenden und periodischen Unterhalt zuständig.

Der Parzellenplan liegt im Anhang bei.

5.8. Konflikte

Die Beurteilung von möglichen Konflikten innerhalb des Projektperimeters erfolgt auf-grund der hier zusammengestellten Kriterien:

Tabelle 11: Konfliktanalyse

Kriterium Beurteilung

Ja/Nein Intensität (gering, mässig, gross)

Wald Ja Gering; es handelt sich um Schutzwald Typ A (Ri-siko gross). Der Schutzwald wird in geringem Aus-mass tangiert. Das Aufkommen eines intakten Schutzwaldes wird durch das Projekt begünstigt.

Gewässerschutz (gem. Gewässer-

schutzkarte)

Nein -

Pflanzenschutzgebiete Nein -

Landschaftsschutzzonen (gem. Na-

tur- und Landschaftsschutzinventar)

Nein -

Fuss- und Wanderwege Nein -

Landwirtschaft Nein -

TBA Nein Das Projekt trägt zur Verkehrssicherheit auf der Kantonsstrasse bei.

Wildschutzgebiete Nein Es sind weder Wildschutzgebiete noch Wildruhe-zonen tangiert.

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5.9. Projektbedingte Umwelteinflüsse

Tabelle 12 listet die projektbedingten Umwelteinflüsse auf.

Tabelle 12: Projektbedingte Umwelteinflüsse

Objekt Projektbedingte Umwelteinflüsse

Boden Der Bodenaushub zur Erstellung einzelner Betonsockel ist minim und hat keinen weiteren Einfluss.

Eine Bodenverdichtung findet aufgrund der Unzugänglichkeit mittels Transportfahrzeuge nicht statt. Sämtliche Werke werden direkt am Ort der Verwendung mittels Helikopter geflogen.

Luft Die eingesetzten Kompressoren und Maschinen sind vorzugsweise mit Dieselpartikelfilteranlagen ausgestattet.

Gewässer keine Beeinträchtigung von Trinkwasser

Vegetation / Wald Die Vegetation wird nur im Bereich der Werklinien in minimalem Auss-mass gestört.

Lärmbelastung Lärmemissionen durch das Bohrgerät zum Einbau der Anker bei der Fun-dation der Lawinenverbauungen

Lärmemissionen durch Helikoptertransporte (Materialtransporte, Monta-gearbeiten)

Abfälle / Altlasten Sämtliche Abfälle im Rahmen des Neubaus werden eingesammelt, ab-transportiert und fachgerecht durch den Baumeister entsorgt.

Wassergefährdende Flüssigkeiten

Treibstofflager (Diesel und Benzin) werden ausschliesslich an sicheren Standorten erstellt.

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Bauprojekt LV Duchli 25 Gemeinde Davos

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6. Kosten u. Termine

6.1. Kostenvoranschlag

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die geschätzten Kosten (Genauigkeit +/- 10% gemäss SIA 103, inkl. MWSt.). Der vorliegende Kostenvoranschlag basiert auf Erfahrungszahlen. Die Zahlen entsprechen Bruttozahlen, eventuelle Beiträge von Bund und Kanton sind nicht berücksichtigt. Die Tabelle fasst die Hauptpositionen zu-sammen. Der detaillierte Kostenvoranschlag ist im Anhang zu finden.

Tabelle 13: Kostenvoranschlag

Beschreibung Starrer

Stützverbau

Schnee-

netze

Temp.

Lawinen-

verbau

Total

111 200 Regiearbeiten 10'000.00 10'000.00 5'000.00 25'000.00

113 111 Baustelleneinrichtung 15'000.00 15'000.00 15'000.00 45'000.00

214 120 Sicherungsmassnahmen 2'400.00 8'000.00 2'800.00 13'200.00

214 130 Baustellenerschliessung 2'500.00 2'500.00 2'000.00 7'000.00

214 210 Erdarbeiten 3'125.00 5'073.60 7'800.00 15'998.60

214 240 Fundamente 525.60 9'460.80 9'986.40

214 300 Transporte 18'232.50 23'880.00 4'927.50 47'040.00

214 360 Material entgegennehmen 941.40 600.00 1'410.00 2'951.40

214 410 Materiallieferung 40'000.00 119'700.00 68'475.00 228'175.00

214 470 Schutzrohre 22'940.00 37'220.00 60'160.00

214 510 Montage System 17'194.00 27'720.00 29'450.00 74'364.00

214 570 Fundation 100'278.25 146'986.00 20'175.00 267'439.25

Total 233'136.75 406'140.40 157'037.50 796'314.65

Kosten pro lm 2'428.51 3'223.34 1'146.26

Zwischentotal Massnahmen 796'314.65

910 Ankerprüfungen 8'000.00

920 Wildschutzzaun 42'000.00

930 Pflanzungen 6'500.00

940 Dienstbarkeiten 3'150.00

950 Projektierung und öBL 95'600.00

960 Unvorhergesehenes 79'600.00

Kostenvoranschlag exkl. MWSt. 1'031'164.65

MWSt. 79'399.68

Rundung -564.33

Kostenvoranschlag inkl. MWSt. 1'110'000.00

NPK

Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 1'110'000 Fr.

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Bauprojekt LV Duchli 26 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

6.2. Wirtschaftlichkeit

Beim vorliegenden Projekt steht die Zielsetzung im Zentrum den Schutz vor Lawi-nen aus dem Prozessraum Duchli, wie zum Zeitpunkt vor der Rutschung 2019, wiederherzustellen.

Der Nutzen durch die Reduktion von sich über die Prozessräume anreissende Lawinen kann nicht oder nur ganz grob beziffert werden. Diese Massnahme hat Auswirkungen auf die Jährlichkeit von Lawinen. Es wird davon ausgegangen, dass die Schadenslawinen seltener auftreten werden.

Bei der Realisierung der temporären Lawinenverbauungen geht es neben dem Anrissverbau auch um die Unterstützung der Waldverjüngung und das Verhin-dern von Waldschäden durch Lawinen und Gleitschneerutschen. Es ist in diesem Sinne eine Investition in den Schutzwald, welcher künftig auf dieser Meereshöhe die Schutzwirkung übernehmen wird. Auf lange Sicht gesehen ist diese Mass-nahmen damit wirtschaftlich.

Die Wirtschaftlichkeit kann so nicht zuverlässig beziffert werden. Daher wird darauf verzichtet eine Aussage zur Kostenwirksamkeit zu machen.

6.3. Finanz- und Terminplan

Die Realisierung des Projekts ist folgendermassen geplant:

Tabelle 14: Finanz- und Terminplan

Jahr Vorgesehene Arbeiten Kosten [Fr.]

2021

Vorbereitungsarbeiten 60’000

Schneenetze, Werkreihen 1-4 450’000

Temporärer Lawinenverbau/Wildschutzzaun/Pflanzungen 100’000

2022 Stahlschneebrücke, Werkreihen 5-7 250’000

Temporärer Lawinenverbau/Wildschutzzaun/Pflanzungen 250’000

Total 1’110’000

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Bauprojekt LV Duchli 27 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

7. Projektausführung

7.1. Zeitplan

Projektauflage Frühling/Sommer 2021

Projektgenehmigung Sommer 2021

Realisierung Ab Sommer/Herbst 2021 bis Herbst 2022

Es wird darauf hingewiesen, dass das gesamte Projektgenehmigungsverfahren sowie die Verfügbarkeit finanzieller Mittel über den genauen Projektverlauf entscheiden.

Die konkrete Realisierung des Vorhabens erfolgt im Rahmen von jährlichen Baupro-grammen.

7.2. Organisatorisches

Bauherrschaft Gemeinde Davos (vgl. Bauerklärung)

Projektleitung Amt für Wald und Naturgefahren – Region Herrschaft/Prättigau/Da-vos, Peter Ebneter

Bauleitung Ingenieurbüro

Projektkostenträger Bund und Kanton

Bauherrschaft Gemeinde Davos

Kostenbeteiligung Tiefbauamt GR in Abklärung

Werklieferungen Ausschreibung gem. Submissionsgesetz

Baumeisterarbeit Forstbetrieb (Inhouse-Beschaffung)

Ausschreibung gem. Submissionsgesetz

Landquart, den 17.03.2021

Projektleiter: Projektverfasser:

Peter Ebneter Andrea Guler

Projektleiter Schutzbauten tur gmbh

Die Bauherrschaft hat beschlossen, das vorliegende Projekt zur Subventionierung durch Kanton und Bund einzureichen. Sie verpflichtet sich – gestützt auf die gesetzli-chen Subventionsbestimmungen – die Arbeiten projektgemäss innerhalb der festge-setzten Frist auszuführen und die forstlichen Bauten/Anlagen fortwährend in gutem Zustand zu erhalten (Art. 38, 50, 53 WaV, Art. 29 SuG, Art. 23 KWaG).

Bauherrschaft: Bauherrschaft:

Phillip Wilhelm Michael Straub

Landammann Landschreiber

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Bauprojekt LV Duchli 28 Gemeinde Davos

Bauprojekt Schutzbauten Version 17.03.2021

Beilagen

- Beilage 1: Ausschnitt aus der Landeskarte 1:25'000, Blatt Nr. 1197- Davos

- Beilage 2: Übersichtsplan 1 : 7’500

- Beilage 3: Massnahmenplan 1 : 2’500

- Beilage 4: Parzellenplan

- Beilage 5: Kostenvoranschlag

Verteiler: Bauherrschaft

Forstbetrieb

Tiefbauamt GR

Amt für Wald und Naturgefahren: Produkteverantwortlicher Schutzbauten (2 x)

Amt für Wald und Naturgefahren: Projektleitung