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Onko ak tuell KOMPAKT
Winzige Partikel drosseln die Durchblutung des TumorsNeue Kunststo�partikel, die die Blutzu-fuhr zum Tumor stoppen, können mit verschiedenen bildgebenden Verfahren sichtbar gemacht werden. Dies hat Privat-dozentin Dr. Ulrike Stamp�, Radiologin am Universitätsklinikum Heidelberg, in Tierversuchen gezeigt. Dadurch kann das Behandlungsergebnis in Zukun� besser beurteilt und somit optimiert werden. Für ihre hervorragende Forschungsarbeit wurde die Heidelberger Radiologin mit dem Werner Porstmann-Preis der Deut-schen Röntgengesellscha� (DRG) e.V.ausgezeichnet.
Im Tierversuch prü�e sie ein Ver-schlussmaterial, das sowohl bei der Rönt-genkontrolle (Angiographie) während der Injektion – ohne zusätzliche Gabe von Kontrastmittel – als auch später in der Computer- und Magnetresonanzto-mographie sichtbar ist. Ihr Fazit: Die neu-en Partikel können den minimal-invasi-ven Eingri� über einen Gefäßkatheter in Zukun� noch sicherer machen und erlau-ben eine präzise Kontrolle des Behand-lungsergebnisses.
Embolisation unterbricht Blutzufuhr und macht Tumor sensibelEines dieser Verfahren ist die sogenannte Embolisation, die u.a. in der Krebsthera-pie zum Einsatz kommt. Dabei unterbre-chen Radiologen die Blutzufuhr zu einem Tumor, indem sie winzigste Partikel über einen Katheter in dessen Blutgefäße inji-zieren. Die Partikel verschließen die Ge-fäße zum Tumorinneren und blockieren die Sauersto�- und Nährsto�versorgung – der Tumor wird sensibel für nachfol-gende �erapien mit Medikamenten.
Literatur:
Stampfl U, Sommer CM, et al. (2012): Multimodal visi-
bility of a modified polyzene-F-coated spherical em-
bolic agent for liver embolization: feasibility study in a
porcine model. J Vasc Interv Radiol. 23:1225-31.e2.
doi: 10.1016/j.jvir.2012.06.008.
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.drg.de Deutsche Röntgengesellschaft
(DRG) e.V. Radiologie
Neue Mechanismen bei Wundheilung und Narbenbildung entdecktWarum manche Wunden nicht gut heilen oder zu großen Narben füh-ren, ist bis heute nicht vollständig erforscht. Einem der beteiligten molekularen Mechanismen, das Proteins Kollagen VII, sind die For-scher nun auf die Spur gekommen.
Kollagen VII (COL7A1) ist für die Verbin-dung von Oberhaut und Lederhaut zu-ständig. Ist es defekt, kommt es zu chro-nischer Wunden- und Narbenbildung wie bei der genetischen Hauterkrankung dystrophe Epidermolysis bullosa. In ge-sunder Haut hat Kollagen VII gleich zwei Aufgaben bei der Wundheilung: Es sorgt sowohl für die Bildung des Granulations-gewebes, das die Wunde vorübergehend abdeckt, als auch für das Zusammen-wachsen der Wundränder, die sogenann-te Reepithelialisierung. Bei Patienten mit chronischen Wunden lässt sich die man-
gelha�e Wundheilung auf fehlendes Kol-lagen VII zurückführen.
Chronische, schlecht heilende Wunden und starke Narbenbildung sind ein häu-�g au�retendes medizinisches Problem, das bei den Betro�enen zu großen Ein-schränkungen führt. Alleine im deut-schen Gesundheitswesen verursachen chronische Wunden jährlich Kosten von mehreren Milliarden Euro. Außerdem können chronische Wunden und Narben schwere Folgen wie die Entstehung von Plattenepithelkarzinomen haben. Das verbesserte Verständnis dieser molekula-ren Mechanismen ist daher ein wichtiger Schritt zur Entwicklung generell anwend-barer, e�ektiver �erapien für chronische Wunden.
Literatur: Nyström A, Velati D, Mittapalli V R et al (2013)
Collagen VII plays a dual role in wound healing, J Clin
Invest, doi: 10.1172/JCI68127
Leberkrebs: Neue S3-Leitlinie zum hepatozellulären KarzinomHannover/Berlin – Etwa 7500 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr neu am Leberzellkarzinom, Männer zwei- bis drei-mal häufiger als Frauen. Die neue S3-Leitli-nie „Diagnostik und Therapie des hepato-zellulären Karzinoms“ soll jetzt die Behand-lung und Betreuung der Patienten verbes-sern. Der praxisnahe Handlungsleitfaden basiert auf neuesten wissenschaftlichen Er-kenntnissen. Unter Federführung der Deut-schen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) haben mehr als 100 Experten die Leitlinie erstellt. Die DGVS baut darauf, dass alle an der Be-handlung von Menschen mit Leberkrebs Beteiligten die Leitlinie umfassend umset-zen.
http://leitlinienprogramm-onkologie.de/
Leitlinien.7.0.html
Neu erschienen: Patienteninformation zum follikulären LymphomDas follikuläre Lymphom gehört zu den langsam wachsenden (= indolenten) Non-Hodgkin-Lymphomen und ist eine Erkran-kung des lymphatischen Systems, bei der sich bösartig veränderte B-Lymphozyten unkontrolliert vermehren. Das Kompetenz-netz Maligne Lymphome e.V. hat nun eine gut verständliche Kurzinformation zu die-sem Krankheitsbild herausgegeben. Das 10-seitige Faltblatt informiert über den Ur-sprung, die Symptome und die leitlinienge-rechte Behandlung des follikulären Lym-phoms. Es kann kostenlos beim Kompe-tenznetz Maligne Lymphome e.V. (KML) be-stellt oder unter http://www.lymphome.de herunter geladen werden.
5 • 2013 best practice onkologie 5