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Pathogene pflanzliclic Mikroorganismen. - Biicherschau. 357 denselben entnehmen. Es ist dabei, in Beriicksichtigun der herrschenden C‘nrcinliclikeit unter den Bewohnern, welchc die Tankukr mit Vorliebe zu iiblagcrun sstiitten fur ihre Ercremente uiid allen anderen Unratli benutzen, kcin Wunier, dam das Taiikwasscr stark verunreinigt ist. In cincr be- stimmtcn, von der Commission anz hcsoiidcrs sorgfilti er Cntersuchung unterzogenen solchen Tzmk -Epifeniie, stellte es sich; Reraus, dass der Tank in der iiblichen Wcisc von den limwohnern zum Baden, N’awhen uiid Trinken benutzt wurde und dass auch die mit Cholerade‘cctioncn ver- uureinigten Klcider des ersten tiidtlich verlaiifcncn Cliolcra&illcs in dcm T:ink gereiiiigt wordcn waren. Die I;titersucliungcti dcs Wnssers niit Hulfe tler iUglirgclatinecultureii ergabcn evident das ziemlich reichliclic Vorhan- densein von Cholerabacillen. Uiiter den spgtcreii I’roben, die am Ende der E idemie geschljpft waren, enthielt nur noch eine, welche von ei?er mnz {esonders vcrunrcinieten Stellc des Tanks entnommcn war, cine &in e %ah1 dcr Cholerahahlen. ffoviel steht fest, dass d:ls Wasser des Tanks durch Cholerawzsche inficirt wurde. wclche hekanntlich nach friiheren Bcobachtuneen die Cholera- bacillen bcso;ders reichlicli zu enthalten pfle t, und fernec days die Um- wohner das inficirte Wasscr zum Trinken unf audereii hiiuslichen Zwccken benutet habcn. Die erfolgten Erkrsnkungcn an der Cholera bestitigcn die Richtigkeit der hnnalime, dass die specifischen Cholerahacillcn , in der That die Kranklieitsursache bilden. Es zeigt , wic Verf. sagt, diescs Faktum eincn dcr Wege, auf welchen dns Chalcragift in den nienschlichen Korper gelangcn kann, und es unterlicgt keinem Zweifel, dass auch in anderen shnlichen Fallen der Nachweis dcr Cholerabacillen im TVasser oder sonstigen Vehilrcln des Infectionsstoffes gclingen muss. Ueber pathogene pflsnzlielie Nikroorganismen veriiffentlirht Prof. Ilr. I3 R 11 m g a r t e n in der Deutscheu Medicinalzeitung eine sehr interessante Arbeit iind bchandelt zuiiiichst in No. 14 - 15 und 10 die pathogenen Hy hotnycctcn in lichtvollcr , (lurch gute Abbildungen unterstutzter Dar- stelyung. Wir verweisen die Iiitcrcqsenten auf die Abliandluiig selbst. 1’. C. Biichersehsu. Lehrbuch der aiiorgnnisclien reinen uud teehnischen Chemie nuf Gruiidlage der neuesten Porsehuugen uiid der Fortsclirittc der Technik wescntlich f i r Stiidirendc suf Uuiversitiiten und technisclicn Lehrancltalten, sowie zum Selbststudium fur Techniker u. A. von Dr. Ludwig Wcng- hoffer. 11. Abtheilung. Stuttgart. Verlag von Konrad Wittwer. 1%4. - 1Xe erstc Abtheilung von Wenghiiffer’s technischer Chemie wurdc schotr friiher (dies Archiv 221, 971) besprochen und dabci die klare und geschichtl. Behandlung dcs Stoffes ruhniend hcrvorgehoben. Diese Vorzuge finden sicli auch in der vorliegendcn zweiten Abtheilung wieder , wclclie die Me- talk umfasst. Der Verfasser verstcht es meisterhaft , die reine theoretisclic Chcmie ansprechend mit der practischcn zu verbinden, zii zcigen, wie die emorbe- lien Kenntnisse practisch verwerthet werden. Die Behandlung des Stoffes ist, wie in der erstcn Abtheilung, derart, dass die einzelnen Kiir er sunachst nach ihrcn Eigenschaften und ihrer Anwendung, d:mn nacg ihrem Vorkommen und schlicaslich nach ihrer (iewinnung oder Dnrstellung besproclien werden. ITngemein interessant macht der Verfnqser sein Werk durch die vielen werthvollen statistischen Angaben, denen man sonst in kleineren Lehrbiichern kaum zu begeguen pflegt. Als von specifisch pharmaceutischem Interesse sei z. €3. die Angabe

Lehrbuch der anorganischen reinen und technischen Chemie auf Grundlage der neuesten Forschungen und der Fortschritte der Technik wesentlich für Studirende auf Universitäten und technischen

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Page 1: Lehrbuch der anorganischen reinen und technischen Chemie auf Grundlage der neuesten Forschungen und der Fortschritte der Technik wesentlich für Studirende auf Universitäten und technischen

Pathogene pflanzliclic Mikroorganismen. - Biicherschau. 357

denselben entnehmen. Es ist dabei, in Beriicksichtigun der herrschenden C‘nrcinliclikeit unter den Bewohnern, welchc die Tankukr mit Vorliebe zu iiblagcrun sstiitten fur ihre Ercremente uiid allen anderen Unratli benutzen, kcin Wunier, dam das Taiikwasscr stark verunreinigt ist. I n cincr be- stimmtcn, von der Commission anz hcsoiidcrs sorgfilti er Cntersuchung unterzogenen solchen Tzmk -Epifeniie, stellte es sich; Reraus, dass der Tank in der iiblichen Wcisc von den limwohnern zum Baden, N’awhen uiid Trinken benutzt wurde und dass auch die mit Cholerade‘cctioncn ver- uureinigten Klcider des ersten tiidtlich verlaiifcncn Cliolcra&illcs in dcm T:ink gereiiiigt wordcn waren. Die I;titersucliungcti dcs Wnssers niit Hulfe tler iUglirgclatinecultureii ergabcn evident das ziemlich reichliclic Vorhan- densein von Cholerabacillen. Uiiter den spgtcreii I’roben, die am Ende der E idemie geschljpft waren, enthielt nur noch eine, welche von ei?er mnz {esonders vcrunrcinieten Stellc des Tanks entnommcn war, cine &in e %ah1 dcr Cholerahahlen.

ffoviel steht fest, dass d:ls Wasser des Tanks durch Cholerawzsche inficirt wurde. wclche hekanntlich nach friiheren Bcobachtuneen die Cholera- bacillen bcso;ders reichlicli zu enthalten pfle t, und fernec days die Um- wohner das inficirte Wasscr zum Trinken unf audereii hiiuslichen Zwccken benutet habcn. Die erfolgten Erkrsnkungcn an der Cholera bestitigcn die Richtigkeit der hnnalime, dass die specifischen Cholerahacillcn , in der That die Kranklieitsursache bilden. Es zeigt , wic Verf. sagt, diescs Faktum eincn dcr Wege, auf welchen dns Chalcragift in den nienschlichen Korper gelangcn kann, und es unterlicgt keinem Zweifel, dass auch in anderen shnlichen Fallen der Nachweis dcr Cholerabacillen im TVasser oder sonstigen Vehilrcln des Infectionsstoffes gclingen muss.

Ueber pathogene pflsnzlielie Nikroorganismen veriiffentlirht Prof. Ilr. I3 R 11 m g a r t e n in der Deutscheu Medicinalzeitung eine sehr interessante Arbeit iind bchandelt zuiiiichst in No. 14 - 15 und 10 die pathogenen Hy hotnycctcn in lichtvollcr , (lurch gute Abbildungen unterstutzter Dar- stelyung. Wir verweisen die Iiitcrcqsenten auf die Abliandluiig selbst. 1’.

C. Biichersehsu.

Lehrbuch der aiiorgnnisclien reinen uud teehnischen Chemie nuf Gruiidlage der neuesten Porsehuugen uiid der Fortsclirittc der Technik wescntlich f i r Stiidirendc suf Uuiversitiiten und technisclicn Lehrancltalten, sowie zum Selbststudium fur Techniker u. A. von Dr. L u d w i g W c n g - hoffer . 11. Abtheilung. Stuttgart. Verlag von Konrad Wittwer. 1%4. - 1Xe erstc Abtheilung von Wenghiiffer’s technischer Chemie wurdc schotr friiher (dies Archiv 221, 971) besprochen und dabci die klare und geschichtl. Behandlung dcs Stoffes ruhniend hcrvorgehoben. Diese Vorzuge finden sicli auch in der vorliegendcn zweiten Abtheilung wieder , wclclie die Me- talk umfasst.

Der Verfasser verstcht es meisterhaft , die reine theoretisclic Chcmie ansprechend mit der practischcn zu verbinden, zii zcigen, wie die emorbe- lien Kenntnisse practisch verwerthet werden.

Die Behandlung des Stoffes ist, wie in der erstcn Abtheilung, derart, dass die einzelnen Kiir er sunachst nach ihrcn Eigenschaften und ihrer Anwendung, d:mn nacg ihrem Vorkommen und schlicaslich nach ihrer (iewinnung oder Dnrstellung besproclien werden. ITngemein interessant macht der Verfnqser sein Werk durch die vielen werthvollen statistischen Angaben, denen man sonst in kleineren Lehrbiichern kaum zu begeguen pflegt. Als von specifisch pharmaceutischem Interesse sei z. €3. die Angabe

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858 Biicherschati.

mitgetheilt , dmss die franzijsische Armeeverwaltung fir &re Truppen in Alger alljahrlich die enormc Quantitiit von CR. 1250 Kilo Bismutum sub- nitric- als Heilmittel vcrbraucht!

Wegen der vorziiglichen Verbindung der theoretischen mit der tech- nischen Chemie, wie sie Wenghiiffer’s Iehrbuch darbietet , wird dasselbc zweifelsohne auch in pharmaeeutischcn Kreisen sich viele Freunde erwer- ben und darf es aus vollster Veberzengung beutens empfohlen werden.

Gcseke . Dr. Carl J e h .

Anleitunp; zur qualitativen Analyse. Von Prof. E r ns t S c h m i d t . Halle , Cfebauer - Schwetachke’sche Buchdruckerei. - Das Werkchen ist nicht bestimmt , neue Methoden in die analytische Chemie einzufiihren;

cs besrhrankt sich vielmehr auf einc iibersichtliche, systematische Zusam- menstellung der’enigcn Untersuchungsmethoden , welche beim lnngjhhrigen Unterrichte in dcr qualitativen Aiialyse auch in der Hand des Anfdngers als zuverlksig erkannt wurden.“

Es erstreckt sich nur auf den Nachweis dcr bekannteren, hiiufi er vorkommenden Shuren und Hasen, lhvst dagegen seltenere K6rpcr unfe- riicksichti t.

Die inleitung zerfallt in zwci Abtheilungen , deren erstere auf circa 40 Seiten die Reactionen der wichtigeren Raaen und Siiuren erortert, whh- rend die zweite Abtheilung der Ausfiihrung der anzuwcndenden Unter- suchun smethode gewidmct ist. Die verschiedenen Gruppen sind auf G Tnbefien sehr leicht verstiindlicli behandelt , so dass sclbst dem Anfin- ger die Orientirung nieht srhwrr fallen kann. 1)cn Schluss bildet dieUn- tersuchung auf SBuren , der vom Verf. eine huf5telliing derjenigen Siiuren vorgesetzt ist , dcren gleichzeitige Anwesenheit mit verschiedenen Rmen unter angegebencn Umstiindcn ausgcschlossen ist.

Geseke. Dr. .Teh/lt.

So der Verfasser.

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Die PflanzenstolTe in chemiseher, physiologisclier, phnrmakologischer und toxikologibcher Hinsicht. Fur Aerzte, Apotheker , Uhemiker und Pharmakolo en, bearbeitet von Dr. Aug. H u s e m s n n , weil. Professor der Chemie an i e r Kantonschule in Chur, 1)r. A. H i l g e r , 0. 6. Profisor an der Universitiit Erlangen und Dr. T h. H 11 s em a n n , Professor der Medi- cin an der Universitit Giittingen. Zweite vijllig nmgearbeitete Auflage. I n zwei Biinden. Viertc Lieferung. (Ebgen 63 bis SchlusR des zweiten Bandes XI. 11. 8. 985-1571. Berlin. V e r b von Jul. Springer 1884. - Die vorliegende Schluwlieferung des Werkes eringt zuniichRt eine Inhalts- iibersicht des zweitm Bandea, fihrt dann mit den von den Myrtiflorae stammenden Pflaneciistoflen fort, welehcn die der 18. Cfruppe, Thymeleae, folgen ; den Schluss bildet von den Lorantliaccse ,,Viscum.* Ein ausfiihr- liches Re ister erleichtert den Gebrauch des Werkes. Den Pflanzenfitoffen ist eine i%rer Ekdcutiing entsprcehende kiirzere oder ausgedehntere Hear- beitung zu Theil gewortlen, und ist namentlich die umfamende Darstellung bei den wichtigeren Alkaloiden hervorzuhcben. Fur verschiedene gcnnuer untersuchte Verbindungen sind die Structurformeln an egeben.

Den Vcrfausern ist ea elmgen, in erschopfender fVeise ein Bild von

Standpunkte zu geben, so dass sie auf den Dank derer AIM ruch habeu, welehe sich unterrichten wollen, was bin dahin uuf diesem Ge&ete geleistet ist. Kine iibersiehtliche Anordnun des Stoffes zeigt sich bei den Itus- fiihrlicher abgehandelteri Gegenstiinfen yon besondereni Wertbe.

den bis jetzt untersuchten P B amenstoffen vom chemischen und medieinisehen

B is send o r f. Dr. R. h’emper.