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Lehrmittel Schwimmen

Lehrmittel Schwimmen - mobilesport.ch · z.B. Biomechanik z.B. Regelkunde z.B. Lernhilfen z.B. Tauchen z.B. Kraul z.B. Wassergymnastik Theorie Praxis Theorie Praxis. Inhalt 1 / 1

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Lehrmittel

Schwimmen

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SchwimmenAutorenteam

Redaktion: Walter Bucher

Herausgeber:

Eidgenössische Sportkommission ESK

Lehrmittel

Grafische Gestaltung: Daniel Lienhard

Zeichnungen: Edi Bachmann

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6. Auflage 2002

Bezugsquelle:BBL, Vertrieb Publikationen, Postfach3003 Bern

Eidg. Sportkommission

Art.-Nr. 323.010d 3000 08. 2002

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Vorspann 0 / 3

Broschüre/Titel Kapitel/Inhalte Seite

Vorspann Titelseite 0 / 1ESK/Verlagsangaben 0 / 2Inhaltsverzeichnis 0 / 3Geleitwort des Herausgebers 0 / 4Vorwort des Redaktors 0 / 5Lehrmittel Schwimmen, Grundlagenbuch "für alle" 0 / 6Autoren/Sponsoren 0 / 7Aufbau und Handhabung des Buches 0 / 8

Grundlagen Mut und Geduld 1 / 21. Vor und nach dem Schwimmen 1 / 42. Wassergewöhnung – Wasserbewältigung 1 / 63. Tauchen – Schweben 1 / 104. Abstossen – Antreiben –Gleiten 1 / 125. Einander ziehen und stossen 1 / 166. Schwimmen und spielen mit Bällen 1 / 187. Ins Wasser springen 1 / 208. Weitere Spielformen 1 / 22

Schwimmarten Schwimmen lernen 2 / 21. Kraul, die schnellste Schwimmart 2 / 32. Rückenkraul, eine "Einstiegstechnik" 2 / 133. Brustgleichschlag, die bekannteste Schwimmart 2 / 214. Rückengleichschlag, besonders zum Retten 2 / 305. Delphin, dem "Flipper" abgeschaut 2 / 33

Weitere Schwimmsportarten Vom Schwimmen zum Wassersport 3 / 21. Rettungsschwimmen 3 / 32. Schnorcheln 3 / 93. Wasserspringen 3 / 154. Synchronschwimmen 3 / 315. Wasserball 3 / 396. Wassergymnastik / Aqua-Training 3 / 45

Nasse Theorie Keine Praxis ohne Theorie 4 / 2

1. Didaktisch-methodische Fragen 4 / 21.1. Sporterziehung: Wozu-Wohin? 4 / 31.2. Sportunterricht: Wie? 4 / 51.3. Wie lehrt und lernt man am besten? 4 / 71.4. Wie kann der Unterricht organisiert werden? 4 / 111.5. Wie können Lernhilfen eingesetzt werden? 4 / 131.6. Weshalb und wie soll geübt werden? 4 / 151.7. Der Computer als Lehr-Lernhilfe 4 / 181.8. Wie können Fortschritte kontrolliert werden? 4 / 19

2. Biomechanische und biologische Fragen 4 / 232.1. Wie wirken Kräfte im Wasser? 4 / 232.2. Wie reagiert der Körper auf Belastung? 4 / 29

3. Und ausserdem... 4 / 333.1. Kleine Regelkunde 4 / 333.2. Besondere Schwimmanlässe, Schwimmfeste 4 / 353.3. Literatur und Unterrichtsmedien 4 / 393.4. Anhang 4 / 40

Inhaltsverzeichnis

1

2

3

4

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Seit 1998 liegt eine neue Lehrmittelreihe Sporterziehungin 6 Bänden vor.

Ein praxisnahes Lehrmittel

Geleitwort des Herausgebers

Vorspann 0 / 4

Seit 1985 laufen die Vorbereitungen für die Neubearbeitung der Lehrmittel fürdie Sporterziehung in der Schule. Das von der eidgenössischen Sportkom-mission (ESK) im Dezember 1988 genehmigte Projekt des ESK-Ausschussesfür Turn- und Sportunterricht in der Schule geht davon aus, dass vorerstsechs Bände (ein Grundlagenbuch und fünf Stufenbände) erarbeitet werden.

Da der Schwimmsport bei der Lehrerschaft einen hohen Stellenwert ein-nimmt und sich neue Tendenzen und Gewichtungen sowohl in der Sportpäda-gogik als auch im Sportfach selbst entwickelt haben, wurde ausserhalb desjetzigen Lehrmittelprojekts ein konzeptionell einfaches und praxisnahesSchwimmlehrbuch gefordert.

Der zuständige ESK-Ausschuss erteilte deshalb den Auftrag, Band 4"Schwimmen" der bestehenden Lehrmittelreihe neu zu überarbeiten. Mit derLeitung des Projektes wurde Walter Bucher, Berg (SG), betraut. Ein Beurtei-lungsteam unter dem Vorsitz von Peter Wüthrich, Bern, begleitete die Arbei-ten in fachtechnischer, methodischer und sprachlicher Hinsicht sowie in Be-zug auf die grafische Gestaltung. Die drucktechnischen Arbeiten wurden derEidgenössischen Drucksachen- und Materialzentrale (EDMZ), Bern, übertra-gen.

Der Dank der ESK als Herausgeberin des neuen Schwimmlehrbuches richtetsich vor allem an den Projektleiter, seine kompetenten Mitarbeiter im fachli-chen und redaktionellen Bereich, an den Grafiker und den Zeichner, an dieMitglieder des Beurteilungsteams sowie an die Mitarbeiter der EDMZ. Sie al-le tragen dazu bei, an den Schulen unseres Landes einen erfolgversprechen-den, auf neuzeitlichen Erkenntnissen basierenden Schwimmunterricht zu ge-währleisten.

Subkommission Schule und Bildung

Jürg Kappeler

Delegierter für Lehrmittel

Eidgenössische Sportkommission

Hans Höhener

Präsident

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Umfragen über die Beliebtheit von Sportarten zeigen immer wieder, dassSchwimmen einen hohen Stellenwert hat. Das bedeutet für den Sportun-terricht in der Schule eine Chance, ja sogar eine Verpflichtung.

Das vorliegende Lehrmittel Schwimmen entstand in Zusammenarbeit mitverschiedenen Verbänden und Institutionen in der Meinung, dass sich al-le, die am Thema Schwimmen interessiert sind, am gleichen Grundlagen-lehrmittel orientieren könnten. Ein Team von über 40 Fachleuten aus allenSchweizerischen Schwimmsportverbänden und- institutionen und einzel-ne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Deutschland trugen Ideen, Erfah-rungen,Theorien und viele praktische Beispiele zusammen.

Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten im Bereich von Lehrmitteln hatsich herausgestellt, dass die Computer-Technik zusätzliche attraktiveMöglichkeiten anbietet. Diese Neuerung erlaubt u.a., Bewegungsabläufein Form von Endlosfilmen auf dem Bildschirm sichtbar zu machen oderspezielle Spiel- und Übungsformen nach einem Code zu suchen.

Lehrmittel alleine können den Schwimmunterricht noch nicht grundlegendverbessern. Entscheidend ist und bleibt die Lehrperson, ihr Engagement,ihre Fachkompetenz, ihre Begeisterungsfähigkeit, kurz: ihre Kunst des Un-terrichtens.

Lehrpersonen sind Lehrerinnen und Lehrer; Lernende sind Schülerinnenund Schüler. Verschiedenste Bemühungen, durch geeignete Schreibwei-sen konsequent beiden Geschlechtern gerecht zu werden, haben sich bisheute nicht bewährt und sind, zumindest in einem Lehrbuch, umständlich.Wir sprechen darum vom Lehrer und vom Schüler im Sinne einer Berufs-oder Funktionsbezeichnung und bitten alle Lehrerinnen und Lehrer bzw.Schülerinnen und Schüler um Verständnis.

Wir hoffen, dass mit diesem Lehrmittel ein geeignetes Handwerkszeuggeschaffen wurde, mit welchem sich die Kunst des Unterrichtens leichterrealisieren lässt.

Allen, die bei der Realisierung dieses hoch gesteckten Zieles mitgeholfenhaben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Walter Bucher

Ein gemeinsames Grundlagen-Lehr-Lernmittel für Schule undVerein!

Mitarbeiter aus Deutschland

Computer-Technik, auch imLehrmittelbereich eine Hilfe!

Entscheidend ist und bleibt dieLehrperson!

Der Einfachheit halber: Lehrerund Schüler!

Autoren-und Sponsorenliste: Seite 7

Vorspann 0 / 5

Vorwort

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Vorspann 0 / 6

Grundlagenbuch für alle

Der Schwimmsport in der Schweiz ist sehr gut organisiert. Trotz ver-schiedener Zielsetzungen der Schwimmsportverbände ist es erstmalsgelungen, gemeinsam ein Schweizerisches Grundlagenlehrbuch zu erar-beiten, das sowohl in der Schule wie auch im Verein verwendet werdenkann. Die insgesamt 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen ausfolgenden Institutionen und Verbänden:

Gemeinsames Lehrmittel trotzverschiedener Zielsetzungen!

ESKDie Eidgenössche Sportkommission ist Herausgeberin und hauptverant-wortliche Instanz. Sie erteilte den offiziellen Auftrag, den Band 4 "Turnenund Sport in der Schule" neu zu überarbeiten.

swimsports.chDie Vereinigung der am Schwimmsport interessierten Verbände und In-stitutionen der Schweiz. swimsports.ch bildet Leiterinnen und Leiter imBereich Wassergewöhnung und Kinderschwimmen WAKI, Schwimmin-struktorinnen und Schwimminstruktoren aus. swimsports.ch ist Heraus-geber der Schweizerischen Tests im Schwimmsport.

SSCHVDer Schweizerische Schwimmverband ist zuständig für das Wettkampf-schwimmen sowie für die wettkampfmässige Ausübung des Wasser-springens, Wasserballs und Synchronschwimmens. Er bildet u.a. Trainerund Schiedsrichter aus.

SLRGDie Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft bezweckt vor allem dieVerhütung von Unfällen am, im und unter Wasser. Ein Hauptziel ist dieAusbildung von geschulten Rettungsschwimmern.

J+SJugend und Sport fördert den freiwiligen Sport aller Jugendlichen in ver-schiedensten Sportarten. Das Sportfach Schwimmen, aufgeteilt in 8Fachrichtungen, ist das umfangreichste aller J+S-Sportfächer. J+S arbei-tet eng mit den oben erwähnten Organisationen zusammen.

SVSSDer Schweizerische Verband für Sport in der Schule unterstützt und för-dert die Sporterziehung in der Schule auf allen Stufen. Zudem betreut erdie Fortbildung der Lehrkräfte.

Schule und Verein sollten vermehrt zusammenarbeiten. Beide Seitenkönnen voneinander profitieren. Ob dieses "gemeinsame Lehrmittel" einAnfang ist?

Schule und Verein arbeiten zusammen!

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Vorspann 0 / 7

Verzeichnis der Autoren und Sponsoren

Agosti Fabrizio, Riva San Vitale 3 / 3.Astolfi Marco, swimsports.ch*, Uni LausanneBachmann Edi, SurseeBajka Daniel, Industrade, WallisellenBill Doris, EchandensBucher Walter, St. Gallen 4 / 1.1.Brunner Matthias, swimsports.ch*, Uni Bern 1 / 5. 2 / 2. 2 / 4.Corazza Ellade, ESSM MagglingenDenti Franca, SFSM, MacolinDespond Liliane, Vevey 3Flückiger Christian, Muhen 4 / 1.8.Flückiger Hans-Ueli, swimsports.ch*Frank Gunther, swimsports.ch*, Uni Basel 2 / 1. 2 / 3.Gander Roger, swimsports.ch*, Mönchaltorf 4 / 1.4.Geissbühler Michael, swimsports.ch*, Uni Bern 3 / 3.Hegner Jost, swimsports.ch*, Uni Bern 4 / 2.2.Hochuli Urs, Gränichen 4 / 1.7.Käser Christopher, Bulle 1 / 5.Käsermann Daniel, ESSM Magglingen 1 / 6. 3 / 5.Künzler Christoph, FrauenfeldLienhard Daniel, ZürichLöffel Hansruedi, ESSM MagglingenMichel Bruno, SLRG, Bern 3 / 1. 3 / 2.Moll Leni, Genêve 4Noseda Andrea, SLRG, Mels 2 / 4.Petrini Dario, ComanoReischle Klaus, Uni Heidelberg, BRD 4 / 2.1.Schüpbach Jürg, swimsports.ch*, Bätterkinden 4 / 1.2. 4 / 1.3. 4 / 1.6.Solari Francesca, LuganoSpirig Ursula, Winkel 1 / 2.Spring Claude, ETH Zürich 2 / 5. 4 / 3.1. 4 / 3.2.Spühler Monique, swimsports.ch*, Lostorf 3 / 6.Strupler Martin, swimsports.ch*, Uni Bern 3 / 3.Trottmann Toni, swimsports.ch*, Cham 3 / 4.Utiger Adrian, Le Mont 2Vesel Paul, Basel 3 / 5.Walder Heinz, swimsports.ch*, Zürich 1 / 1., 2., 3., 4., 8.Weber Pierre-André, ESSM Magglingen 1–4Walder Rita, swimsports.ch*, Thalwil 4 / 1.4.Wüthrich Peter, ESSM Magglingen 4 / 3.3. Zeitvogel Margot, Bad Reichenhall, BRD 3 / 6.(*Ab 2002: swimsports.ch; früher: IVSCH)

Beurteilungsteam / Lektorat französischSkizzen, Zeichnungen Computer-BeraterÜbersetzung deutsch-französichProjektleiter und Redaktor

Übersetzung deutsch-italienischÜbersetzung deutsch-italienischÜbersetzung deutsch-französisch

Mitarbeit 6. Auflage 2002

Beurteilungsteam

ProgrammiererGrafische Gestaltung / FotosSekretär ESK

Übersetzung deutsch-französisch

Übersetzung deutsch-italienisch

Lektorat deutschÜbersetzung deutsch-italienisch

Übersetzung deutsch-französisch

Mitarbeit 5. Auflage 1999

Präsident Beurteilungsteam

Name, Institution, Wohnort Mitarbeit in... Spezielle Funktion

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Vorspann 0 / 8

Aufbau und Handhabung des Lehrmittels

Das Buch ist aufgeteilt in 4 Broschüren. Die ersten drei sind der Praxis,die vierte ist der Theorie gewidmet. Jede Broschüre umfasst einen insich geschlossenen Inhalts- resp. Themenbereich. Jede Seite ist aufge-teilt in eine Hauptspalte und eine Hinweisspalte. In der Hauptspalte derBroschüren 1- 3 werden praktische Beispiele in lernwirksamer Reihenfol-ge angeboten. Über die Hinweisspalte (auch für eigenen Notizen) sindZugänge zu anderen Themenbereichen und Broschüren möglich. In derBroschüre 4 werden theoretische Überlegungen dargestellt und mit prak-tischen Beispielen ergänzt.

Hauptspalte Hinweisspalte

Broschüre

1Grundlagen

Ängste abbauenSich wohlfühlen im, am und unter WasserIrgendwie schwimmen können

Broschüre

2Schwimmarten

Grob- und Feinformen derwichtigsten Schwimmarten lernen

Broschüre

3WeitereSchwimmsportartenDie erarbeiteten Grundlagen und Technikenerweitern und in verschiedenenSchwimmsportarten anwenden

4Nasse TheorieBroschüre

Übersicht über die wichtigstenTheorie-Praxis-Bezüge undderen didaktische Konsequenzen

z.B. Methodik

z.B. Didaktik

z.B. Bewegungslehre

z.B. Organisation

z.B. Trainingslehre

z.B. Biomechanik

z.B. Regelkunde

z.B. Lernhilfen

z.B. Tauchen

z.B. Kraul

z.B. Wassergymnastik

Theo

rie

Prax

isTh

eori

ePr

axis

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1

Grundlagen

■ Broschüre 1 ■ Lehrmittel Schwimmen

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Information 2. Umschlagseite Broschüre 1

Aufbau und Handhabung des Lehrmittels

Das Buch ist aufgeteilt in 4 Broschüren. Die ersten drei sind der Praxis,die vierte ist der Theorie gewidmet. Jede Broschüre umfasst einen insich geschlossenen Inhalts- resp. Themenbereich. Jede Seite ist aufge-teilt in eine Hauptspalte und eine Hinweisspalte. In der Hauptspalte derBroschüren 1- 3 werden praktische Beispiele in lernwirksamer Reihenfol-ge angeboten. Über die Hinweisspalte (auch für eigenen Notizen) sindZugänge zu anderen Themenbereichen und Broschüren möglich. In derBroschüre 4 werden theoretische Überlegungen dargestellt und mit prak-tischen Beispielen ergänzt.

Hauptspalte Hinweisspalte

Broschüre

1Grundlagen

Ängste abbauenSich wohlfühlen im, am und unter WasserIrgendwie schwimmen können

Broschüre

2Schwimmarten

Grob- und Feinformen derwichtigsten Schwimmarten lernen

Broschüre

3WeitereSchwimmsportartenDie erarbeiteten Grundlagen und Technikenerweitern und in verschiedenenSchwimmsportarten anwenden

4Nasse TheorieBroschüre

Übersicht über die wichtigstenTheorie-Praxis-Bezüge undderen didaktische Konsequenzen

z.B. Methodik

z.B. Didaktik

z.B. Bewegungslehre

z.B. Organisation

z.B. Trainingslehre

z.B. Biomechanik

z.B. Regelkunde

z.B. Lernhilfen

z.B. Tauchen

z.B. Kraul

z.B. Wassergymnastik

Theo

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Inhalt 1 / 1

Inhaltsverzeichnis Grundlagen

Mut und Geduld■ Gedanken zum Unterricht mit Anfängern 2■ Der Wassersportbaum als Schwimmdidaktik-Modell 3

1. Vor und nach dem Schwimmen■ Was sollten Lehrer und Schüler wissen? 4

2. Wassergewöhnung – Wasserbewältigung■ 10 Leitsätze zum "Einstieg ins Wasser" 6■ Wir tun so, als wär' kein Wasser da 7■ Wir machen Wassererfahrungen 8■ Wir gehen sogar mit dem Kopf unter Wasser 9

3. Tauchen – Schweben ■ Wir entdecken die Unterwasserwelt 10■ Wir spielen unter Wasser 11

4. Abstossen – Gleiten – Antreiben■ Abstösse und Gleitübungen 12■ Abstoss und Gleiten in Brustlage: Reihenbild und Checkliste 14 / 15■ Abstoss und Gleiten in Rückenlage: Reihenbild und Checkliste 14 / 15

5. Einander ziehen und stossen■ Übungsbeispiele 16

6. Schwimmen und spielen mit Bällen■ Spielformen alleine 18■ Spielformen zu zweit und in Gruppen 19

7. Ins Wasser springen■ Übungsbeispiele 20

8. Allerlei Spielformen■ Spiel- und Übungsformen mit Schwimmbrettern (o.ä.) 22■ Spiel- und Übungsformen zu zweit ohne Material 23■ Wettbewerbe und Stafetten 24

Bedeutung und Erklärung derverwendeten Symbole:

Hinweis, Vernetzung

Verbindung zu weiterfüh-renden Informationen in-nerhalb der jeweiligenoder zu einer anderenBroschüre.

Test-Übung

Mögliche Testübung alsLernziel, in Anlehnung andie Testreihe von swimsports.ch

Häufiger Fehler

Typischer, häufiger Feh-ler. Entsprechende Korrekturübungen werdenzum jeweiligen Fehlerbildvorgeschlagen.

Als Poster erhältlich

Abbildungen mit demLupen-Symbol sind auchals Poster verfügbar. Bezugsquelle siehe Broschüre 4, S. 40.

Hinweis- und Notizenspalte

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Mut und Geduld 1 / 2

Mut und Geduld!

Eltern und Lehrer, die sich mit dem Thema Grundlagen oder "Wasserge-wöhnung" befassen, brauchen Mut und Geduld!Mut deshalb, weil sie diese Phase des Schwimmunterrichtes nicht in er-ster Linie als Vermitteln von Schwimmtechniken verstehen sollen und Geduld, weil dieser Prozess viel Zeit, Verständnis und besonderes päda-gogisches Geschick erfordert.

"Die Ernte ist gross, wenn der Boden gesund ist!" sagt ein Bauernsprich-wort. Das gilt auch für uns Lehrer, speziell auf dem Gebiet der Wasserge-wöhnung, Wasservertrautheit oder Wasserbewältigung. Das Resultatdieser wichtigen Vorarbeit äussert sich noch nicht in Form von bekann-ten und genormten Schwimmtechniken. Fragen wie: "Ist das Schwim-men? Wird da 'nur' gespielt? Wann lernen die denn 'richtig' schwim-men?".... dürfen den Lehrer nicht beeinflussen, denn diese Arbeit zahltsich später beim Heranführen an eigentliche Schwimmsportarten doppeltaus. Wie einfach ist es dann, einem wassergewohnten Schüler, der vieleWassererfahrungen in einer freudvollen und angstfreien Atmosphäresammeln durfte, irgendeine Schwimmart beizubringen! Wie schwierig istes aber andererseits, einem Anfänger beispielsweise das Kraulschwim-men beizubringen, wenn er dabei grosse Mühe (und es eben nie gelernt)hat, den Kopf unter Wasser zu halten, geschweige denn, unter Wasserauszuatmen!

Grundlagen schaffen heisst, Ängste abbauen, das Wasser als "Partner"erfahren und erleben zu lassen. Dies erfolgt durch viele spielerische Er-fahrungen am, im und unter Wasser. Wenn dieser wichtige Erlebnis- undLernprozess in einer fröhlichen, spielerischen Art im Umgang mit demWasser, mit sich selbst, mit dem Partner, in der Gruppe, mit verschieden-sten Materialien usw. erfolgt, dann werden optimale Grundlagen nichtnur für das Lernen von Schwimmsportarten geschaffen, sondern guteVoraussetzungen zum Sporttreiben auch im übrigen Sportunterricht ge-legt.

Die Gliederung der Broschüre "Grundlagen" soll Lehrer und Schüler indiesem Prozess unterstützen. Bei einzelnen Übungen wird in der Hinweisspalte (Spalte auf der rechten Seite) ein Bezug zu entsprechenden theoretischen Begründungen und Erklärungen hergestellt in der Meinung,dem Lehrer beim Vorbereiten des Unter-richts mit diesen Zusatzinformationen Hilfen anzubieten.

Wassergewöhnung als "Vorbereiten des Ackers"

Grundlagen schaffen heisstauch, Ängste abbauen, Vertrauen herstellen!

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Der Wassersportbaum 1 / 3

Der Wassersportbaum als SchwimmdidaktikmodellMit dem Wassersportbaum sind Idee und Aufbau des vorliegendenLehrmittels bildlich dargestellt. Zuerst entwickeln sich die Wurzeln(Grundlagen / Broschüre 1). Daraus wächst der Stamm. Dieser bildetdas Kernstück, das eigentliche Schwimmen-Lernen ( Schwimmarten /Broschüre 2). Schliesslich treiben Seitenzweige aus und tragen, jenach Klima und Baumart, entsprechende Früchte (Weitere Schwimm-sportarten / Broschüre 3).

Grundlagen(Broschüre 1)

Schwimmarten(Broschüre 2)

Weitere Schwimmsportarten(Broschüre 3)

Aufbau des Lehrmittels: Von den Grundlagen über Schwimmarten zu weiteren Schwimmsportarten

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1. Vor und nach dem Schwimmen 1 / 4

1. Vor und nach dem Schwimmen

Vor dem Schwimmunterricht: Als Lehrer...

■ Bin ich mir der Probleme eines Anfängers bewusst?■ Schaffe ich eine vertrauenerweckende, angstfreie Atmosphäre mit meinem Vorgehen?■ Weiss ich, welcher Platz mir im Schwimmbad zur Verfügung steht?■ Kenne ich alle Baderegeln dieses Bades?■ Kenne ich die Wassertiefe? Gibt es Untiefen?■ Gibt es Schüler mit äusserlich erkennbaren Krankheiten, Allergien?■ War ein Schüler unlängst krank?■ Hat ein Schüler ein ärztliches Attest?■ Hat ein Schüler besonders Angst (ev. Wasserphobie)?■ Gibt es Schüler (Ausländer!), die mich sprachlich nicht verstehen?■ Wo ist der Sanitätskasten? ■ Wo das Telefon für Notfälle?■ Kenne ich die lebensrettenden Sofortmassnahmen?■ Wo sind die Schwimmhilfsmittel? Habe ich Zugang?

Entscheidende Kleinigkeiten!

4 / S. 13 ff.

...und als Schüler:

■ Wo ziehe ich meine Schuhe aus? Wo muss ich sie hinstellen? ■ Wo ziehe ich mich aus? Wo hänge ich die Kleider auf?■ Wo deponiere ich meine Wertsachen, z.B. Hausschlüssel,

Taschengeld, Uhren, Schmuck? Was lasse ich lieber zu Hause? ■ Wo sind die Toiletten? Muss ich vor dem Schwimmen auf die Toilette? ■ Darf ich meinen Kaugummi im Mund behalten zum Schwimmen?■ Wo kann ich duschen? Muss ich überhaupt duschen? Warum? ■ Wo besammeln wir uns vor dem Schwimmunterricht? ■ Darf ich springen, wo und wie ich will? Warum nicht?■ Darf ich während des Unterrichtes auf die Toilette gehen, ohne

dem Lehrer etwas zu sagen? Warum nicht? ■ Welche Zeichen des Lehrers heissen: Ruhig sein! Kommt aus

dem Wasser! Jedes an seinen Schwimmplatz! Wir schwimmen von hier nach dort usw.

Spielregeln... auch im Schwimmunterricht!

4 / S. 11 ff.

Das Schwimmbad ist eine neue Umgebung: Hinweise, Pfeile, Signete,Baderegeln usw. helfen dem Badegast, sich zu orientieren. Für Kinder,die zum ersten Schwimmunterricht kommen, wird eine behutsame Ein-führung empfohlen. Die folgende Check-Liste soll als Orientierungshilfedienen!

Was sollten Lehrer und Schüler wissen?

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1. Vor und nach dem Schwimmen 1 / 5

Nach dem Schwimmunterricht

Als Schüler...

■ Muss ich nochmals duschen? Warum?■ Wie muss ich mich abtrocknen (besonders Haare, Ohren, zwischen

den Zehen)?■ Wohin mit meinen nassen Sachen?■ Warum stehe ich nicht fertig angezogen unter den Föhn?■ Habe ich alles eingepackt?■ Wo und wann treffen wir uns alle nochmals vor dem Schwimmbad? In der Halle? Neben der Hauptkasse? Beim Haupteingang?

... und als Lehrer:

■ Habe ich die Schüler am Ende der Schwimmstunde gezählt?■ Ist alles versorgt? Blick in den Geräteraum!■ Weiss das Badepersonal, wann ich wieder komme?■ Muss ich nächstes Mal speziell auf etwas hinweisen?■ Sollen die Schüler etwas Persönliches mitnehmen (Flossen, Plastik- Spielsachen, einen sauberen Plastikball, einen Tischtennisball usw.)?■ Habe ich wirklich als letzte Person unserer Gruppe das Bad verlassen?

Bei Gelegenheit:■ Der Bademeister erklärt uns, warum das Wasser im Hallenbad immer so sauber ist und was wir als Badende dazu beitragen können. ■ Wie wird das Wasser aufgewärmt?■ Wie sieht es im Keller eines Schwimmbades aus?■ Welches sind die Wünsche eines Bademeisters an uns?■ Welche Abfälle machen dem Bademeister am meisten Kopfzerbrechen?

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2. Wassergewöhnung – Wasserbewältigung 1 / 6

2. Wassergewöhnung – Wasserbewältigung

Wassergewöhnungsübungensiehe auch: Vorschulschwim-men, Teil der SchweizerischenSchwimmschule, IVSCH, Zürich 1989

1. Mit dem Wasser vertraut werden heisst: mit, im, am und unter dem Wasser spielen!

2. Spielen macht Spass! Das darf man auch hören!

3. Auftriebsmittel sollen nur in "Notfällen" (z.B. bei sehr ängstlichen Schülern oder dann, wenn nur ein Tiefbecken zur Verfügung steht), verwendet werden, denn sie schränken echte Wasser-Erfahrungen ein.

4. Durch geschickte Aufgabenstellungen kann der Schüler viele Erfah-rungen sammeln. Alles, was dem Schüler "pfannenfertig" vorge-macht wird, kann er nicht mehr selbst entdecken!

5. Wir beginnen am Anfang im untiefen, wenn möglich brusttiefen Wasser.

6. Durch genaues Beobachten kann festgestellt werden, was beson-ders gelernt und geübt werden muss.

7. Lernerfahrungen brauchen Zeit! Die Spiel- und Übungsformen sol-len mehrmals ausgeführt werden!

8. Der schwache, ängstliche Schüler kennt seine Grenzen am besten selber. Nimm sie ernst, aber hilf ihm auch, weiterzukommen!

9. Der Lehrer ist in dieser Phase vor allem Anreger, Unter-stützer und Spiel-Animateur!

10. Der Lehrer ist auf dieser Lernstufe oft im Wasser!

Spielen!

Keine falsche Luft!

Eigenerfahrungen!

Beobachten!

Üben braucht Zeit!

Angst ist unsichtbar!

Animateur!

"Vertraut werden mit dem Wasser" ist eine wichtige Lernvoraussetzungfür den späteren Erwerb schwimmerischer Fähigkeiten und Fertigkeiten.In dieser Phase soll der Schüler lernen, sich an das nasse Element zugewöhnen, den Wasserwiderstand zu erfahren, mit dem Kopf unterWasser zu tauchen, die Augen auch unter Wasser zu öffnen, gegen denWasserdruck auszuatmen, kurz: sich im Wasser wohl zu fühlen!

10 Leitsätze als "Einstieg ins Wasser"

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2. Wassergewöhnung – Wasserbewältigung 1 / 7

Einfache, kurze Bewegungsge-schichten (z.B. auf dem Bahnhof,auf der Schulreise, auf dem Pau-senplatz o.ä.) eignen sich gut!

Auf dem Bahnhof: Wir laufen und rennen wie aufdem Bahnhof. Alle suchen ihren eigenen Weg. Nie-mand stösst mit einem anderen zusammen. Einigetragen einen schweren Koffer (bis zum Hals im Was-ser).

Aussteigen-Einsteigen: Auf Signal des Lehrers müs-sen alle schnell in den Zug einsteigen (= auf denBassinrand sitzen). Nach kurzer Zeit umsteigen(Platz wechseln) usw.

Alle im Auge behalten!

Wasser holen: Aus dem Zug aussteigen (= wiederins Bassin), schnell auf die andere Seite laufen undeinen Becher voll Wasser holen. Den Inhalt in einenEimer einfüllen. Wer hat zuerst einen Eimer gefüllt?

Wasserwiderstand erfahren

Juhui, wir sind da! Wir sind am Reiseziel angelangtund freuen uns. Wir springen, hüpfen, rufen, tanzenalleine und zu zweit. Wir bilden einen Kreis undspringen, hüpfen...

Ängstliche Schüler in der Nähedes Lehrers!

Es ist sooo heiss: Wir schütten uns Wasser überden Kopf, ins Gesicht, gegen die Brust, auf denRücken... Wir spritzen uns selbst an. Wir spritzenden Lehrer an. Wer will sich anspritzen lassen?

Ein Platzregen: Plötzlich beginnt es zu regnen. Wirholen uns den Schirm (= Schwimmbrett). Einzelnehalten den Schirm über dem Kopf, andere spritzenmit dem Schwimmbrett, schöpfen Wasser usw.

Rücksicht trotz Intensität!

Wir ruhen uns aus: Nach dem Regen setzen wir unsauf eine Bank (=Schwimmbrett). Wer kann ruhig aufdem Brett sitzen? Wer kann sogar auf dem Brett ste-hen, knien?

"Wer kann?"-Aufgaben

Baustelle: Die Schwimmbretter (= Baugerüststan-gen) liegen auf dem Wasser. Wir bewegen uns umdie Bretter, ohne diese zu berühren. Wer wagt sich,unter den "Stangen" durchzutauchen? Wer kanndarübersteigen?

Bewegungs-Aufgaben stellen

Waschanlage: Wir bilden eine Gasse und spritzenmit den Händen oder mit den Schwimmbrettern ge-gen die Mitte. Wer wagt sich durch diese Waschan-lage?

Wir tun so, als wär' kein Wasser da!Wir laufen, springen, hüpfen… wie auf dem Land. Viele bekannte Spiel-formen lassen sich durch leichte Änderungen der Situation "Schwimm-bassin" anpassen. Je weniger vom neuen Element Wasser gesprochenwird, desto natürlicher ergibt sich die angestrebte Vertrautheit.

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2. Wassergewöhnung – Wasserbewältigung 1 / 8

4 / 7 ff.

Wellengang: Wir halten uns am Bassinrand undschieben das Wasser gegen den Bassinrand. Wirversuchen dasselbe zu zweit und in der Gruppe.

Dichte des Wassers erleben

Schaumkronen: Wir setzen uns an den Bassinrandoder auf eine Treppenstufe. Wir schlagen mit denFüssen und Händen "Schaum". Wir wechseln vomhohen Wellengang zu ganz feinen Wellen. Wir ver-suchen dasselbe in Bauch- und Rückenlage an derTreppe.

Wasserwiderstand mit Füssen undHänden spüren

Karussell: Wir kauern. Durch Antrieb mit den Hän-den versuchen wir, uns um die eigene Achse zu dre-hen. Wer kann auch vorwärts, seitwärts, rückwärts"paddeln"?

Handstellungen erproben

Hilfe, ich falle! Wir lassen uns auf eine Seite fallenund versuchen, uns nur durch geeignete Arm- undBeinbewegungen sofort wieder ins Gleichgewichtzu bringen.

Gleichgewicht üben

Gegenteil-Spiel: Auf Zuruf "fein" streicheln wir dasWasser; auf Zuruf "grob" schlagen wir mit den Hän-den oder/und Füssen aufs Wasser. Nach einer ge-wissen Zeit muss immer das Gegenteil ausgeführtwerden.

Konzentration schulen

"Unterwasser"-Rennen: Wir sind bis zum Hals imWasser und versuchen, so schnell wie möglich vor-wärts, rückwärts, seitwärts usw. die andere Bassin-seite zu erreichen. Wer erfindet eine geeignete An-triebstechnik?

Antriebsmöglichkeiten entdecken

"Hände hoch"-Rennen: Wir rennen im Wasser aufdie andere Bassinseite. Zuerst dürfen die Arme nichtgebraucht werden (Arme in Hochhalte), dann wer-den die Arme als Ruder eingesetzt. Wie geht es ambesten?

Arme über Wasser: Kein Wider-stand – aber auch kein Antrieb!

Haifisch-Flosse: Wir setzen das Schwimmbrett alsSchwimmflosse ein. Wie kann das Brett als Antriebeingesetzt werden? Wie kann viel/wenig Wasser ge-schöpft werden? Wie wird viel/wenig Widerstanderzeugt usw.

Interesse für Antrieb und Wider-stand wecken

Viel und wenig Widerstand: Wir bewegen uns imWasser vorwärts und erzeugen durch entsprechen-de Körperstellungen (z.B. mit Armen und Händen)viel oder wenig Widerstand.

Was ist "viel" und "wenig" Wider-stand?

Wir machen Wassererfahrungen

Die ersten Wasser-Erfahrungen werden nun ganz bewusst gemacht:Das Wassergefühl wird mit Händen und Füssen vielseitig erlebt und ge-schult (Wasser "greifen", "stossen" u.a.m.).

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2. Wassergewöhnung – Wasserbewältigung 1 / 9

4 / S. 23 ff.

Gesicht baden wie die Enten: Wir neigen uns nachvorne und baden das Gesicht. Wer kann sogar denganzen Kopf baden? Wer getraut sich, den ganzenKopf schnell unter Wasser zu halten?

Nasen zuklemmen (noch) tolerieren

Gold suchen: Im hüfttiefen Wasser liegen Gegen-stände (Tauchringe, -teller o.ä.) auf dem Boden. Wirsuchen diese Gegenstände und holen sie herauf.Wer getraut sich, beim Heraufholen einen Momentganz unterzutauchen? Wer kann dabei sogar die Au-gen offen halten?

Augen wenn möglich öffnen

Unterwasser-Motor: Wir blasen kräftig und laut ander Wasseroberfläche. Wer kann einen kurzen Mo-ment seinen Motor unter Wasser ertönen lassen?Wer kann sogar unter Wasser die Luft ausblasen?

Luft ausblasen statt ausatmen

Ich geh' nicht unter! Wir atmen viel Luft ein. Jetztfassen wir beide Schienbeine und lassen uns wieein "Fässli" treiben. Wer kann in dieser Zeit sogarausatmen?

Vertrauen zum Wasser gewinnen;es trägt mich!

4 / S. 24

Luftpumpe: Wir stehen aufrecht und atmen kräftigein. Dann tauchen wir unter Wasser in die Kauer-stellung und atmen alle Luft aus. Dann stehen wirwieder auf, atmen ein und tauchen sofort wieder ab.Wie oft gelingt dies hintereinander?

Sehr wichtiger Lernschritt!

Zusammenhängend üben:2x, 3x, 5x, 10x...

Figuren legen: Wer kann mit kleinen Gegenständen(Tauchringen, Steinen o.ä.) unter Wasser eine Figur"zeichnen", einen Buchstaben legen, eine Figur dar-stellen? Mit jedem einzelnen Gegenstand muss ein-mal getaucht werden!

Durch wiederholtes Üben das"Problem"vergessen!

Unterwasser-Sprache: Wer kann dem Partner unterWasser durch Zeichensprache etwas mitteilen?Wer kann seinen Partner unter Wasser durch Gri-massen o.ä. zum Lachen bringen? Stellt euch unterWasser gegenseitig Aufgaben!

Immer mehr "Fisch" werden!

Flugzeug: Wer wagt es, sich flach auf das Wasserzu legen und wie ein Flugzeug vom Wasser tragenzu lassen? Was passiert, wenn "das Flugzeug" Luftverliert (langsam die Luft ausblasen)?

Vertrauen in die horizontale Lage gewinnen

Wir gehen sogar mit dem Kopf unter WasserErst wenn wir versuchen, ein- oder sogar unterzutauchen, erfahren wir,dass uns das Wasser trägt. Wie sieht man unter Wasser? Durch ge-schickte Aufgabenstellungen meistert der Schwimmschüler auch dieseProbleme. Hier einige Vorschläge:

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3. Tauchen – Schweben 1 / 10

3. Tauchen – Schweben

Anfänglich ist es auch möglich,mit Schwimmbrille oder Tau-chermaske die Unterwasser-welt zu entdecken. JederSchwimmschüler sollte zuletztangstfrei unter Wasserschwimmen können!

Mit sicherem Griff: Wir halten uns an der Überlauf-rinne oder an einer Stange. Wir zählen auf drei!"Drei" bedeutet: kurz mit dem Gesicht ins Wassertauchen. Wer kann einen Moment das Gesicht imWasser lassen?

Erfahrungen der Schüler aufneh-men: Wasser in der Nase; kannnichts sehen usw.Darüber sprechen! Ängste abbau-en! Ausprobieren!

Unterwasser-Lift: Wir halten uns an der Treppe, aneinem Stab, an den Beinen des Partners o.ä. und tau-chen langsam ab, bleiben einen Moment "im unterenStock" und tauchen wieder auf. In welchem "Stock-werk" seid ihr gewesen?

Körperkontakt schafft Sicherheit

Du wirfst mir und ich dir: Wirf deinem Partner einenTauchteller ins Schwimmbecken. Er versucht, ihnheraufzuholen. Umgekehrt. Distanzen individuellvergrössern. Dann 2-4 Tauchringe werfen.

Individuelles Üben ergibt indivi-duell angepasste Lernfortschritte

Hindernis-Tauchen: Versucht, um, unter oder durchverschiedene Hindernisse zu tauchen, z.B. hingehal-tene Reifen, Stäbe, auf dem Wasser liegendeSchwimmleinen o.ä.

Untertauchen... eine neue Welt erfahren und entdecken! Für vieleSchwimmanfänger ist dies ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste undeindrücklichste Lernschritt: ungewohnter Druck auf den Körper, er-schwertes Sehen, Wasser dringt in die Nase ein usw. Lassen wir unse-ren Schülern durch viele Spiel- und Übungsformen genügend Zeit, mög-lichst viele positive Erfahrungen zu sammeln!

Wir entdecken die Unterwasserwelt

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3. Tauchen – Schweben 1 / 11

Unterwasser-Musik: Wir versuchen, unter WasserTöne zu erzeugen. Wir schlagen mit festen Gegen-ständen unter Wasser gegeneinander (oder mit ei-nem Tauchteller an die Treppe) und senden uns ge-genseitig rhythmische Signale. Wer kann sie erken-nen und über Wasser nachklatschen?

Wasser leitet den Schall!

Die Luftmatratze ist undicht: Wir legen uns flachaufs Wasser, Beine und Arme sind gespreizt. Lang-sam lassen wir Luft ab, bis die Matratze sinkt. Werkann bis auf den Grund auf der Luftmatratze liegenbleiben?

Warum sinken die Beine ab?

4 / S. 24

Zirkus: Der Lehrer oder Partner hält einen Reifen biszur Hälfte ins Wasser. Versuche, durch den Reifenzu steigen, ohne diesen zu berühren. Suche ver-schiedene Formen. Kannst du auch wie ein Löwe imZirkus durch den Reifen springen?

Von Bewegungsaufgaben zumselbsttätigen Erproben

Tunnel-Tauchen: Mehrere Reifen werden im Ab-stand von 1-3 Metern unter Wasser hintereinander-gehalten. Versuche, durch einen, zwei oder mehrereReifen zu tauchen. Wenn es nicht mehr geht, sosteigst du aus dem Tunnel.

Sich selber einschätzen lernen

Tauch-Fangis: Einige Fänger sind gekennzeichnet(halten einen Schwimmring o.ä in der Hand). Wermit dem Ring berührt wird, ist neuer Fänger. Wer je-doch taucht, kann nicht gefangen werden!

Der Eimer steigt: An einem Eimer wird ein Gewicht(grosser Tauchring) befestigt und auf den Boden ge-legt. Taucht ab und atmet kräftig Luft in den Eimer.Wieviel Luft braucht es, bis der Eimer steigt? Ev. un-ter Einsatz eines Luftschlauches (z.B. Schnorchelo.ä.).

Warum steigt der Eimer?

4 / S. 24

Schwimmbretter drehen: Auf dem Wasser liegenSchwimmbretter mit der Beschriftung (oder einerbestimmten Farbe) nach oben. Eine Gruppe versuchtwährend einer bestimmten Zeit, nach dem Abtau-chen mit dem Kopf möglichst viele Schwimmbretterumzudrehen. Welche Gruppe schafft mehr?

Schwimmbretter selber bemalenlassen!

Taucher-Uhr: Der Lehrer nennt eine Zeit, z.B. 4 Se-kunden, 7 Sekunden usw. Auf ein Startzeichen tau-chen alle ab und versuchen, nach der vereinbartenZeit wieder aufzutauchen. Wer hat die genauesteTaucheruhr?

Schulung des Zeitgefühls

Delphin-Show: Wir springen wie die Delphine, ohnebeim Eintauchen zu spritzen (Kopf zwischen den Ar-men; Beine geschlossen und gestreckt, runder Be-wegungsablauf). Zwei, drei Delphine springen ge-meinsam. Welche Gruppe stellt eine eigene kleineDelphin-Show zusammen?

Förderung der Kooperationsfähig-keit

Wir spielen unter Wasser

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4. Abstossen – Gleiten – Antreiben 1 / 12

4. Abstossen – Gleiten – Antreiben

Richtiges Gleiten muss gründlichgelernt werden!

1 / S. 14 u. 15: Reihenbild

Wand-Abstoss: ■ Stosse mit einem Bein von der Wand oder Treppeab und gleite in die Hände des Partners, der in einervon dir gewählten Distanz im Wasser steht.■ Versuche, mit beiden Beinen abzustossen.■ Halte dich mit gestreckten Armen am Schwimm-brett, stosse ab und gleite so lange wie möglich. DasGesicht ist möglichst immer im Wasser.■ Stosse ab und gleite so lange wie möglich.■ Halte einen Tauchring mit gestreckten Armenüber dem Kopf. Tauche ab, gleite möglichst lange.Beim "Stillstand" lässt du den Tauchring fallen. Wieweit kommst du beim nächsten Versuch?

Vom Einbein-Abstoss zum Abstossmit beiden Beinen.

Jede Übung mehrmals!

Hechtschiessen: Strecke deine Arme in die Abstoss-richtung, Kopf zwischen die Arme. Tauche ab undführe beide Füsse an die Wand. Stosse erst ab,wenn der ganze Körper unter Wasser ist. Mit ge-strecktem Körper gleiten lassen.■ Gelingt dies auch seitlich?■ Im Gleiten: Drehen in Rückenlage!■ Gelingt sogar eine ganze Drehung?■ Und mit geschlossenen Augen?

Dieser Lernschritt ist sehr wichtig!

Warum sinken die Beine am Endedes Gleitens ab?

4 / S. 24

Notbremse: Nach einer vorgegebenen Gleitstrecke,die mit einem Gegenstand (z.B. Tauchring; Bahnlinieo.ä.) markiert ist, soll versucht werden, das Gleitenzu bremsen:■ mit den Armen■ mit den Beinen■ mit dem Rücken■ durch Schwimm-Gegenbewegungen

Gegensatzerfahrungen verbes-sern das Wassergefühl: gleiten – bremsen

Ziel-Abstoss: Auf dem Beckenboden oder auf derWasseroberfläche liegt ein Gegenstand. Stosse, wiegelernt, von der Wand ab. Triffst du den Gegen-stand?■ Gelingt dies auch mit geschlossenen Augen?■ Wer kann durch den hingehaltenen Reifen gleiten?■ Wer schafft dies sogar ohne Berührung?■ Wer gleitet bis zur Rettungsstange? Rettungsstangen als Lernhilfe ein-

setzen!

Gleiten ist ein schönes Erlebnis und vor allem auch eine wichtige Vor-aussetzung und Grundlage für das Erlernen verschiedener Schwimmar-ten. Der Schwimmschüler erfährt, dass durch das Gleiten ein (dynami-scher) Auftrieb entsteht: Solange der Körper gleitet, sinkt er nicht; dasWasser trägt!Die kleine Auswahl der folgenden Spiel- und Übungsformen soll dazuanregen, weitere zu erfinden.

Abstösse und Gleitübungen

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4. Abstossen – Gleiten – Antreiben I / 13

Höhlen-Tauchen: Versuche, nach dem Abstoss vonder Wand zwischen den gespreizten Beinen deinesPartners durchzutauchen, ohne diese zu berühren.■ Wie oben beim "Ziel-Abstoss", aber jetzt darfst duan den Beinen des Partners nochmals kräftig ab-stossen.■ Mehrere Partner als "Tunnel". Du darfst immerdort "aussteigen", wo du willst.

Wer sich nicht getraut, taucht ne-ben dem Tunnel!

4 / S. 19 ff.

Wer auftauchen will, wird sofort"freigelassen"!

Rutschbahn: Gelingt es, nach dem Rutschen auf ei-ner schiefen Ebene (Gleitbrett, Luftmatraze, Rutsch-bahn o.ä.) gespannt und gestreckt möglichst langezu gleiten? Dabei bleiben die Arme gestreckt.

Vorsicht bei Rutschbahnen: Genügend grosse Abstände beimkopfwärts Gleiten!

Kopfsteuerung: Wir setzen den Kopf als "Steuerru-der" ein! Stosse von der Wand ab und gleite bis zueiner vorgegebenen Marke.■ Ziehe dort das Kinn gegen die Brust. Was pas-siert?■ Stosse bewusst etwas tiefer unter Wasser ab. Le-ge nach einer bestimmten Gleitstrecke den Kopf inden Nacken. Was passiert?■ Halte den Kopf gerade. Der Körper ist gespannt.Was spürst du?

Lernen durch Entdecken!

Spritzerlos: Wir setzen uns an den Bassinrand. Beiwem spritzt es nicht beim Eintauchen kopfwärts?■ Und aus dem Kniestand?■ Mit einem kleinen, möglichst flachen "Start-sprung"!■ Wer kann ganz leise fusswärts ins Wasser stei-gen oder springen?

Spritzerlos eintauchen ist eine "goldene Regel" beim Synchronschwimmen!

Delphin-Gleiten: Halte in brusttiefem Wasser dieArme gestreckt. Klemme den Kopf zwischen den Ar-men ein. Springe wie ein Delphin. Achte dabei dar-auf, dass der Kopf zwischen den Armen bleibt!■ Kannst du dasselbe auch, ohne den Bassinbodenzu berühren?■ Gelingt es, ohne Berührung über einen erstenStab zu springen und anschliessend unter einemzweiten durchzutauchen?■ Welche Gruppe führt eine "Delphin-Show" vor?

Diese Übung ist eine gute Vorbe-reitung für das Delphinschwim-men.

2 / S. 33 ff.

Schiffsmotor: Stosse von der Wand ab. Sobald dasGleiten langsamer wird, setzt der Schiffsmotor ein:■ nur mit einem Bein Kraulbeinschlag■ mit beiden Beinen Kraulbeinschlag■ wie ein Delphin■ wie eine Schlange■ auch in Rückenlage■ mit einer eigenen "Motor-Technik"■ Hast du auch einen Rückwärtsgang?■ Hat dein Motor auch verschiedene Geschwindig-keiten?

Bewegungsvielfalt führt zu gros-ser Bewegungserfahrung!

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4. Abstossen – Gleiten – Antreiben 1 / 14

Reihenbild und Checkliste Abstoss und Gleiten in Brustlage

Reihenbild und Checkliste Abstoss und Gleiten in Rückenlage

Einatmen, leicht hochspringen... ...und Oberkörper nach vorne neigen zum Abtauchenrückwärts gegen die Wand.

Arme in Hochhalte, Schultern im Wasser,ein Fuss an der Wand (oder Stand auf der unterstenTreppenstufe).

Rückwärts fallen lassen.Abstoss, sobald die Hände das Wasser berühren.

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4. Abstossen – Gleiten – Antreiben 1 / 15

Ausatmen, Füsse an die Wand stellen, Arme strecken.Abstossen...

...und so weit wie möglich gestreckt gleiten.

Durch die Nase ausatmen und so weit wie möglichgestreckt gleiten.

Beine anziehen, Oberkörper wieder nach vorneneigen, abstehen.

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5. Einander ziehen und stossen 1 / 16

5. Einander ziehen und stossen

3 / S. 3 ff.

Abschleppen: Ein Schüler zieht den andern inBauch- und Rückenlage. Verschiedene wechselsei-tige Aufgabenstellungen:■ A hält einen Stab mit beiden Händen und gehtrückwärts. B hält sich am Stab und lässt sich ziehen.■ A hält sich am Schwimmbrett und lässt sich von Babschleppen.■ A zieht B an einem Seil.■ A ist bis zu den Schultern im Wasser. B hält sichan den Schultern/Hüften von A und lässt sich ziehen.■ 4-6 Schüler halten sich an einer Stange und wer-den von zwei weiteren Schülern gezogen.

Viele Formen sind auch als Wett-bewerbe oder als Gruppenübun-gen möglich!

Die Rettungsstange ist auch einegute Lernhilfe.

Fliessband: Eine Gruppe bildet eine Gasse. Ein Schü-ler wird durch diese Gasse geschoben. Danach stelltsich dieser vorne an die Gasse und hilft schieben.Der nächste Schüler wird geschoben usw. ■ Immer schneller hintereinander, bis es wirklichwie ein Fliessband abläuft!

Kooperationsfähigkeit üben!

Rettungsboot: A ist bis zum Hals im Wasser. Er fasstB mit beiden Händen vorsichtig am Kopf und ziehtihn.■ B darf die Richtung durch Handzeichen angeben.■ Als Ausdauertest: Welche Zweiergruppe hält dieÜbung drei Minuten lang im Wechsel durch?

Beidhändiger und einhändigerKopfgriff: Vorsichtig ziehen!

3 / S. 3

Wasserski: A steht auf dem Bassinrand und hält ei-nen Stab oder ein (Zug-)Seil. B hält den Stab, legtsich in Bauchlage auf das Wasser und lässt sich vonA dem Bassinrand entlang ziehen. Zuerst langsam,dann immer schneller.

Vorsicht vor hervorstehendenKanten (Leiter o.ä.)

Wasserschlange: Dreiergruppen: A fasst die Händevon B. B, in Bauchlage, wird von C an den Füssengefasst. A zieht beide.■ Wieviele können sich anhängen?■ Auch Rettungsstange als Zugseil verwenden

Miteinander geht's oft besser! Dieser Leitsatz lässt sich hier gut umset-zen. Ziehen und stossen sind zentrale Inhalte des (späteren) Rettungs-schwimmens. Spielformen unter diesem Aspekt helfen aber vor allem,gegenseitig Vertrauen auf- und Berührungsängste abzubauen. Es ent-stehen immer wieder neue, kleine Lerngruppen. Das gemeinsame Lö-sen von Bewegungsaufgaben wird zu einer selbstverständlichen undnatürlichen Unterrichtsform.

Übungsbeispiele

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5. Einander ziehen und stossen 1 / 17

Hechtstossen: A taucht ab und ist ganz gespannt. Bfasst A an den Hüften und schiebt ihn in eine vorherbestimmte Richtung.■ Wer hat den "schnellsten Hecht"?■ Wer kann seinen Hecht am weitesten stossen?

Alle in der gleichen Richtung stos-sen!

Tandem-Hechtschiessen: A legt sich ganz gespanntin der Abstossrichtung vor B aufs Wasser. B fasst anden Füssen von A, taucht am Bassinrand ab undstösst A möglichst kräftig von der Wand ab.■ Wie weit kommen beide zusammen?■ Wer kann seinen Partner am weitesten stossen?(Nach dem Abstoss wieder loslassen!)

Vorsicht! Gute Organisation!

Gegeneinander abstossen: A und B liegen auf demRücken, die Füsse gegeneinander. Auf ein gemein-sam vereinbartes Zeichen stossen beide gleichzeitigab.■ Welche Zweiergruppe schafft so die grösste Di-stanz?■ Gelingt dies auch in Bauchlage, in Seitenlage, ei-ner in Bauch-, der andere in Rückenlage?

Gegenseitig Rücksicht nehmen: Die gemeinsamzurückgelegte Distanz zählt!

Korkenzieher: Alle oben beschriebenen Formen las-sen sich auch in Form von Drehungen um die Läng-sachse während des Gleitens ausführen.■ Wer kann solche Formen auch mit geschlossenenAugen?

Orientierungsfähigkeit schulen!

Schwere Last: A stösst oder zieht B. B darf Wider-stand leisten:■ mit den Armen■ mit den Beinen■ mit Armen und Beinen (A fasst B an den Hüften)■ mit Schwimmbewegungen gegen die Schwimm-richtung

Wie kann ich bremsen?

Leichtgewicht: Dieselbe Aufgabenstellung wie bei"Schwere Last". Jetzt versucht B, der gezogen wird,A bei seinen Bemühungen zu unterstützen:■ mit Kraulbeinschlag■ mit Brustbeinschlag■ mit Delphinbeinschlag■ nur an einer Hand ziehen lassen, mit der anderenmitschwimmen

Wie kann ich antreiben?

Rettungsstafetten: Viele in diesem Kapitel beschrie-benen Spiel- und Übungsformen eignen sich sehrgut als Wettbewerbe:■ als Hin- und Her-Stafetten (wie auf der Skizze)■ als Gruppenwettbewerbe■ auch im schwimmtiefen Wasser■ als Intervallformen: Eine Länge muss geschwom-men werden, auf der nächsten Länge wird man ge-zogen; Wechsel■ als Laufwettbewerbe: Eine Länge laufen, eineLänge ziehen oder stossen im Wechsel usw.

Rettungsspiele in einer fröhlichenAtmosphäre!

D A+B C

D C+A B

A D+C B

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6. Schwimmen und spielen mit Bällen 1 / 18

6. Schwimmen und spielen mit Bällen

Die folgenden Spiel- und Übungsformen sollen einerseits die Wasserver-trautheit erweitern, andererseits auch die Geschicklichkeit im Umgangmit Bällen fördern. Dabei geht es nicht nur darum, das Wasserballspielals Sportart vorzubereiten. Vielmehr sollen diese Spielformen einen Sinnin sich, eine eigene Idee haben: Spielen hier und jetzt! Sich freuen dürfenan einfachen Spielformen!Ideal ist es, wenn Schwimmen und Turnen vom gleichen Lehrer erteiltwerden. So ist es möglich, Spielformen von der Turnhalle ins Schwimm-bad zu verlegen und den entsprechenden Bedingungen anzupassen..

Fairness (gegenseitig Rücksicht nehmen, ehrlich sein usw.), Spielfähig-keiten (fangen, werfen, decken, freilaufen resp. freischwimmen usw.)und allgemeine Wasservertrautheit (tauchen, gleiten, springen) könnengemeinsame Lernzielen werden.

3 / S. 39 ff.

Erkundige dich, ob Ballspieleim Schwimmbad gestattetsind!

Ball unter Wasser: Gelingt es dir, den Ball (ganz) un-ter Wasser zu drücken? Kannst du den Ball auf denBoden drücken? Gelingt es dir, auf den Ball zu sit-zen, zu knien, zu stehen?

Es gibt keine "falschen Übungen"!Der Fantasie aller Beteiligten sindkeine Grenzen gesetzt (ausserdurch die Baderegeln).

Ball-Rakete: Wie hoch springt dein Ball, wenn duihn unter Wasser loslässt? Kannst du diesen Ball inder Luft wieder fangen?

Als Spielgerät dienen anfänglichbillige Plastikbälle oder aufblas-bare Spielbälle.

Torwart: Kannst du den Ball hochwerfen und wiederfangen? Kannst du dasselbe auch, wenn du dir denBall etwas weiter wegwirfst? Versuche dasselbeund springe nach dem Ball wie ein Torwart!

Ball-Sprung: Getraust du dich, mit dem Ball in denHänden ins Wasser zu springen? Gelingt dies auch,ohne den Ball zu verlieren? Zeige verschiedeneSprungarten!

Nur Fusssprünge gestatten!

Ball-Taucher: Gelingt es dir, den Ball von unten hermit dem Kopf hochzuspielen? Gelingt es dir auch,unter dem Ball durchzutauchen? Wer findet nochweitere Spielformen?

Schwimmbrillen oder Taucher-masken erleichtern das Sehen unter Wasser!

Der Ball ist ein faszinierendes Spielgerät, besonders im Wasser. Schnellist die "Angst" vor dem Wasser verloren, wenn es darum geht, einen Ballzu werfen, ihn zu fangen, ihn unter Wasser zu drücken usw.Wasser!

Spielformen alleine

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6. Schwimmen und spielen mit Bällen 1 / 19

Spielerziehung... auch im Wasser!

Sprung-Ball: Wir werfen uns gegenseitig den Ball zuund versuchen, ihn zu fangen. Wenn das gelingt,werfen wir uns den Ball so zu, dass der andere nachihm nachspringen muss!

Gegenseitig Rücksicht nehmen!

Werfen mit Zusatzaufgabe: Nach jedem Zuspielmusst du abtauchen und sofort wieder auftauchen.Einigt euch, was nach dem Abwurf zu tun ist, z.B.:hochspringen, hochspringen und tauchen, sich umdie eigene Achse drehen und abtauchen, eine Rollevorwärts ausführen usw.

Sich schnell orientieren lernen

Klemm-Ball: Welche Zweiergruppe ist mit dem Ballam schnellsten auf der anderen Seite? Der Ballmuss■ von beiden unter Wasser gedrückt werden,■ Rücken gegen Rücken eingeklemmt werden,■ Weitere Ideen?

Fairness beginnt bei einfachstenSpielformen!

Perlenraub: Gruppe A versucht, möglichst viele Bäl-le (und/oder auch andere Gegenstände) vom Bas-sinrand der Gruppe B zu holen und diese auf den ei-genen Bassinrand zu legen. Gruppe B versucht das-selbe. Welche Gruppe hat nach einer gewissen Zeitmehr "Perlen" geraubt?

Nur einen Gegenstand aufs Mal;ehrlich sein! Die anderen nichtbehindern!

Tupfball: 2-4 Schüler haben je einen Ball. Sie versu-chen, in möglichst kurzer Zeit andere Schüler mit ih-rem Ball zu berühren (zu "tupfen"). Wer berührt wird,muss den Ball übernehmen und ist selbst Jäger, biswieder ein anderer Schüler getupft wird.

Wer trifft den Haifisch: Auf der Bassinseite sindSchwimmbretter aufgestellt. Nun gilt es, dieseSchwimmbretter (Haifischflossen) zu treffen. ZuerstGruppe A als Haifischfänger im Wasser, Gruppe Bstellt die Bretter fortlaufend wieder auf. Welchessind die besseren Haifischfänger?

Als "Tore" 2 Schwimmbretter imAbstand von ca. 30 cm auf denBoden und an den oberen Kantengegenseitig aneinanderstellen.

Ball über die Schnur: In der Mitte des Beckens isteine Leine gespannt. Es sind die verschiedenstenBallwurf- und Fangarten mit Zusatzübungen mög-lich. Die Teilnehmer finden eigene Formen!

Schnappball: Die eine Gruppe (Badekappen) ver-sucht, sich den Ball zuzuwerfen. Die andere Gruppe(ohne Badekappen) versucht gleichzeitig, den Ballzu erwischen und danach in der eigenen Gruppeeinander zuzuwerfen. Welche Gruppe hat in einerbestimmten Zeit mehr Bälle gefangen?

Weitere Ideen in Bucher, W."1001 Spiel- und Übungsformen imSchwimmen", diverse Kapitel "MitBällen"

Viele Spielformen, die vom Sportunterricht her bekannt sind, lassen sichdurch kleine Änderungen sehr gut auch im Wasser durchführen.

Spielformen zu zweit und in Gruppen

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7. Ins Wasser springen 1 / 20

7. Ins Wasser springen

3 / S. 15 ff.

Freudensprünge: Wir halten uns zu zweit oder imKreis und springen miteinander an Ort hoch. Wir ma-chen uns gegenseitig Mut durch lautes Rufen oderZählen, z.B. 1-2-3! Auf "3" springen wir besondershoch... und tauchen danach unter Wasser; die Hän-de berühren den Boden.

Von der Treppe: Wir stehen auf die unterste Trep-penstufe und machen einen Schritt ins Schwimm-becken. Als "Sicherheitshilfe" können Schwimmbret-ter, Pull-buoys oder Bälle dienen. ■ Wer wagt es auch von der zweiten Stufe?

Meide die oberen Treppenstufen(Unfallgefahr!)

Mut-Sprünge: Nun versuchen wir von den unterstenTreppenstufen verschiedene "Kunstsprünge":■ Wir führen Hoch-, Schritt-, Weitsprünge aus.■ Wir springen zu zweit und machen den gleichenSprung.■ Du zeigst deinem Mitschüler ein Kunststück vorund er versucht, dieses nachzumachen.■ Wagst du es, dich auf den Bauch fallen zu lassen(Hände vor dem Körper)?■ Wer schlägt noch einen "Mutsprung" vor?

Respektiere Angst!

4 / S. 5 ff.

Vom Beckenrand: Setze dich auf den Beckenrand.Dein Partner (ev. Lehrer) steht vor dir im Wasser undhält deine Hand. "Rutsche" nun ins Wasser. ■ Wagst du es auch ohne Hilfe des Partners? ■ Springst du lieber mit dem Schwimmbrett (o.ä.) inder Hand?■ Wagst du es alleine?

Möglichst viele Sprünge mit an-schliessendem Untertauchen for-dern (Wasservertrautheit!).

Aus der Kauerstellung: Wagst du dasselbe wie ausdem Sitz? ■ Getraust du dich sogar aus dem Stand?■ Jetzt üben wir zu zweit! Jeder auf der Höhe, dieihm zusagt. Führt nun verschiedene "Zielsprünge"aus: Auf schwimmende Matten, schwimmende odergehaltene Reifen usw. Gebt gegenseitig acht!■ Macht euch gegenseitig Übungen vor, aber vor-erst immer aus dem Stand (Rutschgefahr)!

Selbsttätiges, individuelles Lernenund Üben zu zweit beginnt schonbei einfachsten Bewegungsaufga-ben!

4 / S. 15 ff.

Das Hineinspringen ins Wasser bringt dem Schwimmanfänger weitereWassererfahrungen und Wassersicherheit. Vom anfänglichen Hand-kontakt eines Partners oder durch den Lehrer erfolgt zunehmend das"eigenwillige" Hineinspringen. Für Fusssprünge eignet sich brusttiefesWasser. Viele Formen können in der Turnstunde vorbereitet werden(z.B. Fusssprünge vom Schwedenkasten auf die weiche Sprungmatte).

Übungsbeispiele

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7. Ins Wasser springen 1 / 21

Perlentaucher: Nach dem Fusssprung musst du ver-suchen, eine Perle (Tauchring o.ä.) heraufzubringen!■ Gelingt dies auch nach einem Fantasiesprung wie:mit gespreizten Beinen, Sprung im Päckli, Zappel-sprung usw.?

Schraubensprünge: Schaue vorwärts, springe ab undversuche, beim Eintauchen wieder zurückzuschauen.■ Wer kann sogar noch mehr drehen (schrauben)?■ Wer kann auch auf die andere Seite drehen? Wemgelingt es sogar, noch die Beine anzuziehen?

Individualisieren durch Zusatz-aufgaben.

Ball-Sprung: Springe ins Wasser und versuche, denin der Hand gehaltenen Ball (o.ä.) nicht zu verlieren.■ Gelingt es auch, den Ball erst hochzuwerfen,dann abzuspringen und ihn in der Luft wieder zufangen, bevor du im Wasser bist?

Ball-Flugbahnberechnungen...auch im Schwimmen!

Purzelbaum: Kannst du im schultertiefen Wasser ei-ne Rolle ausführen? ■ Gelingt dies auch vom Beckenrand aus? Als Lern-hilfe kann eine Matte aufs Wasser gelegt werden! ■ Gelingt dies auch zu zweit oder in der Gruppe miteingehängten Armen?

Während der Rolle kräftig durchdie Nase ausatmen!

4 / S. 20 ff.

Wasserrad: Gelingt es, das im Turnen gelernte Radauch im Wasser auszuführen? ■ Gelingt dies auch vom Beckenrand? Auch auf derschwächeren Seite? Könnt ihr das auch zu zweit? ■ Können wir dies auch in der Gruppe?

Zunehmende Schwierigkeit...zunehmende Wassertiefe!

Delphin-Sprünge: Versuche, lautlos und elegant wieein Delphin aus der Kauerstellung abzuspringen undkopfwärts einzutauchen. Tauche lautlos wieder auf,atme ruhig und springe wieder wie ein Delphin. ■ Gelingt dies auch von der ersten, zweiten, drittenTreppenstufe aus? Achte besonders darauf, dass dieBeine schön zusammenbleiben wie eine Flosse desDelphins! Ziehe den Kopf beim Eintauchen leicht an!

Bewegungsqualität beginnt beieinfachsten Übungen!

Üben, üben... 4 / S.15 ff.

"Kleiner" Startsprung: Setze dich auf den Bassin-rand. Die Füsse sind (wenn möglich) auf der Über-laufrinne. Springe wie ein Delphin, aber etwas fla-cher, nach vorne. Die Arme sind gestreckt, der Kopfliegt zwischen den Armen. Danach lässt du den Kör-per lange gleiten. Wie weit kommst du?

4 / S. 20 ff.

Bob-Schlitten: Wir sitzen alle in einem grossen Bob-Schlitten (eng hintereinander sitzen, Oberkörper desVorderen umfassen). Der Vorderste liegt in die Kurveund alle gehen mit... und tauchen gemeinsam unter.

Gruppensprünge machen Mut!

"Bombe": Wir stehen rücklings am Bassinrand; dieBeine sind gestreckt und leicht gespreizt. Wir fassenlinks und rechts das Fussgelenk des Partners undlassen uns gemeinsam fallen, ohne loszulassen...

4 / S. 20 ff.

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8. Weitere Spielformen 1 / 22

8. Weitere Spielformen

Schwimmbrett-Rodeo: Wir sitzen, knien oder stehenauf das Schwimmbrett und versuchen, uns in dieserStellung mit verschiedenen Armzugtechniken fortzu-bewegen.■ Wir schwimmen durcheinander, ohne uns gegen-seitig zu berühren.■ Wir schwimmen nebeneinander von der einen aufdie andere Bassinseite.■ Wir schwimmen durcheinander und stossen un-sere Partner vom Brett, ohne selber umzufallen.■ Wer kann auf einem Bein auf das Brett stehen...

Welches ist deine Schwierigkeits-stufe: sitzen, knien oder sogar ste-hen?

Immer anders: Wir verwenden das Schwimmbrettmal als Hilfe, mal als Bremse.■ Rückenlage, das Brett wird mit beiden Händen aufdem Bauch gehalten.■ Brustschwimmen, das Brett wird auf dem Kopfgetragen ("Chinesen-Tragtechnik").■ Brust oder Kraul: Das Brett wird wie ein Schnee-pflug gestossen.■ Schwertfisch: Das Brett wird zwischen die Beinegeklemmt; verschiedene Schwimmarten.■ Das Brett wird "trocken" über dem Kopf gehaltenusw.

Die Schwimmschüler erfindenauch eigene Möglichkeiten!

Schwimmbrett kehren: Die Schwimmbretter sindmarkiert (ev. einseitig beschriftet) und liegen ver-streut im Wasser. Eine Gruppe versucht, währendeiner vorgegebenen Zeit möglichst viele Bretter mitdem Kopf umzukehren (von unten antauchen), sodass die Markierung nach oben schaut; die andereGruppe macht das Gegenteil. Am Schluss wird ge-zählt. Wer hat mehr?■ Dasselbe nur mit den Füssen, mit dem Rücken...

Weitere Ideen: siehe Bucher, W.:1001 Spiel- und Übungsformen S. 7 ff.

Der in Broschüre 1 dargestellte Aufbau ist für jene Lehrer geeignet, dieeinen regelmässigen und dadurch systematischen Schwimmunterrichterteilen können. Was tun, wenn man nur einzelne Lektionen Schwimm-unterricht für Schwimmanfänger erteilen kann? Hier einige Anregungen:

Spiel- und Übungsformen mit Schwimmbrettern (o.ä.)Schwimmhilfsmittel eignen sich nebst der eigentlichen Nutzung alsLernhilfen auch besonders gut als Spiel- und Übungsgeräte zur Förde-rung der koordinativen Fähigkeiten.

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8. Weitere Spielformen 1 / 23

Siamesen-Schwimmen: Gelingt es, zu zweit fol-gende Bewegungs-Aufgaben zu lösen?■ Handfassung: Brustschwimmen■ Handfassung: Kraulschwimmen■ Handfassung: Rückenkraul schwimmen■ A schwimmt unter Wasser Rückengleichschlag;B an der Wasseroberfläche Brust. Wechsel.■ Laufen, rennen, schwimmen: Schulter an Schulter■ Rücken an Rücken: seitwärts, vorwärts usw.

"Wer kann"-Aufgaben eignen sichfür jede Könnensstufe!

Die Schwimmarten je nach Lei-stungsstand ev. auch bloss annä-herungsweise ausführen!

Häufig Zweiergruppen wechseln!

Foto-Kopie: A schwimmt, springt, taucht, wirft einenBall in einer bestimmten eigenen, wenn möglichnoch nicht bekannten Technik, paddelt eine eigeneForm vor usw. Es kann nichts falsch sein! B versucht, diese "eigene Technik" zu kopieren.

Diese Aufgabenstellung schultinsbesondere das genaue Beob-achten.

Tandem-Technik: Als Grundregel gilt: Beide müssenhintereinander schwimmen und sich irgendwie ge-genseitig halten. Beispiele: ■ A schwimmt vorne Brust, B hinten Kraul■ A schwimmt vorne Kraul, B hinten Brust■ A schwimmt vorne Brust o.ä., B hinten marschiert■ A schwimmt vorne Kraul, B hinten wie ein Delphin■ A schwimmt vorne Kraul, B bremst hinten■ A taucht vorne, B schwimmt

Die Ideen müssen immer demKönnensstand der Schwimmschü-ler angepasst werden!

Helfen und Retten: Die Idee des Rettungsschwim-mens bietet viele Möglichkeiten für Spiel-, Übungs-und Wettbewerbsformen zu zweit. Beispiele:■ A zieht B im beidhändigen oder einhändigenKopfgriff von der einen auf die andere Seite; Wech-sel.■ Wie oben, aber B darf mit Schwimmbewegungendie Rettung von A "erschweren".■ A zieht oder stösst B während einer Breite; aufder anderen Seite wird gewechselt.■ A schwimmt neben B. Plötzlich taucht A unter. Bwird sofort "Retter in der Not" und zieht A ans retten-de Ufer. Gegengleich.

Rettungsschwimmen eignet sichsehr gut für verschiedenste Trai-ningsformen.

Synchron-Schwimmen: Wir übertragen die Idee desSynchronschwimmens auf andere Tätigkeiten. Idee:Alles gleichzeitig zu zweit:■ miteinander ins Wasser springen■ miteinander genau gleich ins Wasser springen■ nebeneinander in derselben Technik und/oder imgleichen Rhythmus schwimmen, laufen, hüpfen...■ über Wasser mit den Armen gleiche (oder spie-gelbildliche) Bewegungen ausführen■ unter Wasser Bewegungen gegenseitig kopieren

Synchron heisst "gleichzeitig".

Spiel- und Übungsformen zu zweit ohne MaterialDie Zweiergruppe ist eine gute Lerngruppe. Gegenseitiges Beobachten,Wetteifern und Helfen motiviert noch mehr. Wichtig ist, dass die Grup-pen häufig gewechselt werden, dass schwächere und bessere Schülergemeinsam lernen, leisten und lachen!

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8. Weitere Spielformen 1 / 24

Die aufgeführten Beispiele sindals Anregung zu verstehen undmüssen den jeweils aktuellen Gegebenheiten (Wassertiefe, Könnensstand, Leistungsstandusw.) angepasst werden.

Einbahnstafette: Von der einen Seite zur anderenmuss eine bestimmte Aufgabe erfüllt werden. Rück-weg auf dem "Landweg" gehen (Rückweg gehörtnicht zur Stafette/Rutschgefahr). Beispiele:■ im Wasser auf die andere Seite laufen, rennen,rückwärts laufen, ein- oder beidbeinig hüpfen usw.■ in fantasievollen und unkonventionellen Schwimm-techniken wie z.B. Füsse voran, seitwärts, nach je-dem Schwimmzug eine Rolle ausführen usw.■ als Punkte-Schwimmen: Jede Lauf- oderSchwimmart gibt eine andere Punktzahl (z.B.:1x lau-fen = 1 P, 1x schwimmen = 2 P usw.). Welche Gruppeschafft in einer bestimmten Zeit am meisten Punkte?

Kurze Pausen – schnelle Abfolge

Punkte auf Tafel aufschreiben!

Begegnungsstafette: Jede Mannschaft teilt sich inzwei Hälften. Auf beiden Seiten startet je ein Schü-ler derselben Mannschaft. Sobald sie sich begegnetsind (Berührung, umeinander schwimmen o.ä.),schwimmen, rennen, hüpfen sie (je nach Aufgaben-stellung) wieder zum Ausgangspunkt zurück. Sobaldder Bassinrand berührt ist, darf der nächste starten.

Günstige Form, um grössere Lei-stungsdifferenzen aufzufangen.

Pendelstafette: Jede Mannschaft teilt sich in zweiHälften auf. Gleich einem Pendel lösen sich die Mit-glieder wechselseitig ab. Beliebige Aufgabenstel-lungen.

Ideen aus dem Sportunterricht insWasser übertragen!

Gruppenstafetten: Eine Aufgabe ist immer gruppen-weise zu lösen. Beispiele:■ Alle halten sich an einem Gegenstand (z.B. Luft-matratze, Reifen o.ä.) und legen eine bestimmteStrecke zurück.)■ Alle halten sich z.B. an den Schultern und laufen,hüpfen, springen, schwimmen hintereinander, ohneloszulassen usw.

Erster Durchgang: Aufgabe aus-probieren, "Taktik" besprechenlassen.

Erst im zweiten Durchgang alsWettbewerb!

Würfel-Fairness-Spiel: Für jede Augenzahl wird vor-gängig eine Aufgabe bestimmt. Diese steht auf ei-nem Plakat. Alle Teilnehmer beginnen mit Würfeln.Jeder führt die Aufgabe aus, welche durch die Au-genzahl bestimmt ist. Danach kommen alle zurück,würfeln erneut und führen wiederum die entspre-chende Aufgabe aus. Wird eine Zahl gewürfelt, diebereits vorkam, muss dieselbe Aufgabe nochmalsausgeführt werden. Wer hat zuerst alle Augenzahleneinmal gewürfelt und auch tatsächlich die entspre-chende Aufgabe ausgeführt?

Aufgaben dem Können anpassen.Beispiel für Schwimmanfänger:

1 1x hin und her schwimmen2 2x ins Wasser springen3 3x hin und her schwimmen4 Jede Seitenwand 1x berühren5 5 Breiten rennen6 6x hochspringen, untertauchen

und wieder hochspringen

Wettbewerbe und StafettenWettbewerbe sind eine beliebte Unterrichtsform. Sie werden aber nurdann für alle zum positiven Erlebnis, wenn die Aufgabenstellung denVoraussetzungen entspricht, die Gruppen ungefähr gleich stark sind, dieRegeln klar und für alle verbindlich sind, fair gekämpft wird und wennalles in einer fröhlichen Atmosphäre geschieht.

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1

Grundlagen

■ Broschüre 1 ■ Lehrmittel Schwimmen

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2

Schwimmarten

■ Broschüre 2 ■ Lehrmittel Schwimmen

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Information 2. Umschlagseite Broschüre 2

Aufbau und Handhabung des Lehrmittels

Das Buch ist aufgeteilt in 4 Broschüren. Die ersten drei sind der Praxis,die vierte ist der Theorie gewidmet. Jede Broschüre umfasst einen insich geschlossenen Inhalts- resp. Themenbereich. Jede Seite ist aufge-teilt in eine Hauptspalte und eine Hinweisspalte. In der Hauptspalte derBroschüren 1- 3 werden praktische Beispiele in lernwirksamer Reihenfol-ge angeboten. Über die Hinweisspalte (auch für eigenen Notizen) sindZugänge zu anderen Themenbereichen und Broschüren möglich. In derBroschüre 4 werden theoretische Überlegungen dargestellt und mit prak-tischen Beispielen ergänzt.

Hauptspalte Hinweisspalte

Broschüre

1Grundlagen

Ängste abbauenSich wohlfühlen im, am und unter WasserIrgendwie schwimmen können

Broschüre

2Schwimmarten

Grob- und Feinformen derwichtigsten Schwimmarten lernen

Broschüre

3WeitereSchwimmsportartenDie erarbeiteten Grundlagen und Technikenerweitern und in verschiedenenSchwimmsportarten anwenden

4Nasse TheorieBroschüre

Übersicht über die wichtigstenTheorie-Praxis-Bezüge undderen didaktische Konsequenzen

z.B. Methodik

z.B. Didaktik

z.B. Bewegungslehre

z.B. Organisation

z.B. Trainingslehre

z.B. Biomechanik

z.B. Regelkunde

z.B. Lernhilfen

z.B. Tauchen

z.B. Kraul

z.B. Wassergymnastik

Theo

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Inhalt 2 / 1

Inhaltsverzeichnis Schwimmarten

Schwimmen lernen■ Welche Schwimmart soll zuerst vermittelt werden? 2

1. Kraul, die schnellste Schwimmart■ Das ist Kraul! 3■ Reihenbild und Checkliste 4■ Die Kraul-Grobform ganzheitlich lehren und lernen 6■ Die Kraul-Feinform im Detail erarbeiten 7■ Start und Wende: Lernwege 8■ Startsprung: Reihenbild und Checkliste 9■ Überwasserwende: Reihenbild und Checkliste 10■ Koordinationsübungen 11■ Knacknüsse: Beobachten ...Beurteilen... Beraten 12

2. Rückenkraul, eine "Einstiegstechnik"■ Das ist Rückenkraul! 13■ Reihenbild und Checkliste 14■ Mit der Ganzheitsmethode rasch zum Ziel 16■ Mit der Teilmethode die Details pflegen 17■ Start und Wende: Lernwege 18■ Koordinationsübungen 19■ Knacknüsse: Beobachten ...Beurteilen... Beraten 20

3. Brustgleichschlag, die bekannteste Schwimmart■ Das ist Brustgleichschlag! 21■ Reihenbild und Checkliste 22■ Wir lernen mit der Teilmethode die Grobform 24■ Brustschgleichschlag lernen mit der progressiven Teilmethode 25■ Tauchzug: Reihenbild und Checkliste 26■ Brustwende und Tauchzug: Lernwege 27■ Koordinationsübungen 28■ Knacknüsse: Beobachten ...Beurteilen... Beraten 29

4. Rückengleichschlag, zum Retten■ Das ist Rückengleichschlag! 30■ Reihenbild und Checkliste 31■ Wir lernen Rückengleichschlag wie Brustgleichschlag 32

5. Delphin, dem Flipper abgeschaut■ Das ist Delphin! 33■ Reihenbild und Checkliste 34■ So kannst du Delphinschwimmen fast alleine lernen 36■ Mit 6 Lernschritten zur Grobform 37■ Wir verbessern die Delphintechnik mit Hilfe von Flossen 38■ Mit der Teilmethode die Details pflegen 39■ Knacknüsse 40

...................

Bedeutung und Erklärung derverwendeten Symbole:

Hinweis, Vernetzung

Verbindung zu weiterfüh-renden Informationen in-nerhalb der jeweiligenoder zu einer anderenBroschüre.

Test-Übung

Mögliche Testübung alsLernziel, in Anlehnung andie Testreihe des Inter-verbandes für Schwim-men IVSCH.

Häufiger Fehler

Typischer, häufiger Feh-ler. Entsprechende Korrekturübungen werdenzum jeweiligen Fehlerbildvorgeschlagen.

Als Poster erhältlich

Abbildungen mit demLupen-Symbol sind auchals Poster verfügbar. Bezugsquelle siehe Broschüre 4, S. 40.

Hinweis- und Notizenspalte

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Schwimmarten 2 / 2

Schwimmen lernen!

Beobachtet man Kinder, die ohne Anleitung Schwimmen lernen, dannsieht man oft "Mischformen" wie z.B. Brustarmzug mit Kraulbeinschlag.Solche Mischformen wurden bereits in der Broschüre 1 Grundlagen vor-gestellt. Sie bilden einen wichtigen Grundstein für die Verbesserung derkoordinativen Fähigkeiten. In diesem Kapitel geht es um fünf Schwimmar-ten. Welche zuerst? Wir empfehlen, mit Kraul zu beginnen! Die natürli-chen Wechselschlag-Bewegungen der Beine und das Kreisen der Armesind in einer Grobform des Krauls schnell gelernt, vorausgesetzt, dieGrundlagen (Broschüre 1) sind vorhanden. Der Bewegungsablauf desBrustgleichschlags ist schwieriger zu lernen. Wenn jedoch diese Technikeinigermassen beherrscht wird, dann können, im Gegensatz zum Kraul-schwimmen, bald grössere Strecken mühelos zurückgelegt werden. Al-so: dafür und dagegen! Wir empfehlen, alle fünf Schwimmarten erst ineiner Grobform zu lernen, dann in einem zweiten Schritt wiederum allefünf Techniken zu verfeinern und in einer dritten Lernstufe zu automati-sieren. Mischformen dieser Techniken bereichern den Unterricht undfördern wiederum die koordinativen Fähigkeiten in hohem Mass. Noch einige Bemerkungen zu den Schwimmarten: Gewisse Bezeichnun-gen werden oft unterschiedlich und daher möglicherweise missverständ-lich gebraucht. Was ist jeweils gemeint?

1. Lernphase: Die fünf Schwimmarten paral-lel in einer Grobform erwerben:Lernen (und anwenden).

2. Lernphase: Die Schwimmarten parallel in der Feinform lernen: Üben (und anwenden).

3. Lernschritt: Einzelne Schwimmarten erweitern und automatisieren:Spezialisieren und anwenden.

Paralleles Lernen!4 / S. 39

Schwimmtechnik: Eine theoretisch begründbare und praktisch erprobteMöglichkeit eines Bewegungsablaufes beim Schwimmen.

Schwimmart: Bestimmte und mehr oder weniger festgelegte Form mit charakteristischen Bewegungen wie z.B. Brust-kraul, Seitenschwimmen, Rückengleichschlag oder Hundepaddeln.

Wettkampf- Es gibt zur Zeit vier in den Wettkampfbestimmungenschwimmart: definierte Wettkampfschwimmarten:

■ Brust (= Brustgleichschlag)■ Delphin (= Delphin oder Butterfly)■ Rücken (= Schwimmen in Rückenlage,

egal wie; praktisch jedoch nur Rückenkraul)■ Freistil (= Schwimmart völlig frei; praktisch je-

doch nur Brustkraul)Schwimmstil: Die individuelle und persönliche Ausprägung einer

bestimmten Technik oder Schwimmart.

Terminologie

Es ist für Lehrende wie für Lernende günstig, wenn eindeutige Bezeich-nungen verwendet werden. Konkret bedeutet dies, dass die jeweils ge-meinten Schwimmarten korrekt und vollständig benannt werden (alsonicht von "Stil" sprechen, wenn nicht wirklich der Stil gemeint ist!). Beispiel: Von Brustgleichschlag (statt bloss von "Brust") sprechen.

Eindeutige Bezeichnungen verwenden!

Welche Schwimmart soll zuerst vermittelt werden?

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1. Kraul 2 / 3

1. Kraul, die schnellste Schwimmart

Beim Kraulschwimmen wird die menschliche Kraft optimal für einengleichmässigen und ökonomischen Antrieb eingesetzt. Bei annäherndhorizontaler Wasserlage lösen sich die Arme in ihrer Vortriebsarbeitwechselseitig ab. Sie werden über dem Wasser nach vorne gebracht.

Die Beine schlagen peitschenartig und wechselweise aus den Hüft- undKniegelenken auf- und abwärts.

Die Atmung ist auf den Bewegungsablauf der Arme abgestimmt. Es wirddurch Drehen des Kopfes zu Beginn der Überwasserphase eingeatmetund ins Wasser ausgeatmet.

Das ist Kraul: ■ einfach ■ natürlich ■ schnell

■ Wasserlage: gestreckt und horizontal; dadurch wenig Wasserwiderstand

■ Armbewegung: Hauptantrieb durch die Arme; kurvenförmiges Bewegungsmuster unterWasser (ziehen-drücken); Rückholphase überWasser

■ Beinschlag: lockerer Peitschenbeinschlagzur Stabilisierung; 6, 4 oder 2 Beinschläge auf einen Armzyklus

Auf einen Blick

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1. Kraul 2 / 4

Wasserlage:

■ Gestreckt, annähernd horizontal

■ Blick nach schräg nach unten gerichtet (Haaransatz auf Höhe derWasserlinie)

■ Körper rollt leicht in der Längs-achse hin und her

Beinschlag:

■ Wechselseitiges Auf- und Abwärts-schlagen

■ Aus dem Hüft- über das Knie- zumFussgelenk

■ Abwärts im Kniegelenk leicht ge-beugt, aufwärts gestreckt

■ Antriebswirkung nur gering; haupt-sächlich zur Stabilisierung

Reihenbild und Checkliste Kraul

Armzug wechselseitig

Mit den Händen Wasser fassen

Die Hand "drückt" = Druckphase; seitlich einatmen

Beinschlag aus der Hüfte

Checkliste Kraul:

2

65

1

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1. Kraul 2 / 5

Armzug:

■ Eintauchen vor der jeweiligenSchulter■ S-kurvenförmiges Zugmuster (ab-wärts-einwärts-fusswärts)■ Ellbogen beugt sich dabei bis ca. 90Grad■ Hand verlässt das Wasser auf Höhedes Oberschenkels■ Hoher Ellbogen über Wasser■ Haupt-Antrieb beim Kraulschwim-men

Koordination:

■ Höchstens 6 Beinschläge pro Arm-zyklus

■ Sobald ein Arm die Druckphase beendet hat, beginnt die Zugphasedes anderen Armes.

Atmung:

■ Aktives Ausblasen durch Mund undNase während der Antriebsbewegungdes Armes unter Wasser

■ Durch leichtes Seitwärts-Drehendes Kopfes kann im Wellental eingeatmet werden

■ Bei jedem zweiten oder drittenArmzug atmen

Die Hand "zieht" = Zugphase; ins Wasser ausatmen

Hin- und herrollen in der Längsachse

Gebeugter Arm überWasser;hoher Ellbogen

gebeugter Ellbogenunter Wasser

3 4

7 8

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1. Kraul 2 / 6

Alle hier beschriebenen Übungenkönnen auch mit Flossen ausge-führt werden!

Lernwege : 4 / S. 7 ff.

Vorzeigen-Nachmachen: Wir versuchen, dieseSchwimmart nachzumachen. Was fällt auf? Wie wirddas gemacht? Was machen die Arme, was die Bei-ne? Wie ist der Rhythmus? (Bestandesaufnahme undBesprechen der wichtigsten Aspekte).

Im Wasser vorzeigen!

Ein- und ausatmen: Wir schwimmen einige ZügeKraul und versuchen, alle Luft durch Mund und Naseauszuatmen. Zum Einatmen drehen wir den Kopf aufeine Seite, atmen ein, drehen den Kopf wieder nachunten und atmen wieder durch Mund und Nase aus.■ Mehrmals nacheinander üben!

Demonstration, z.B. mit einemSchwimmbrett: Wellental

Beidseitig atmen: Wer kann auf der anderen Seiteeinatmen?■ Wer beim Atmen Mühe hat, kann mit einer Tau-chermaske und mit einem Schnorchel probieren.■ Einige Meter mit regelmässiger Atmung schwim-men!

Gegensatzerfahrungen!

Rhythmisch Kraul schwimmen: Schwimme Kraul undachte besonders auf einen regelmässigen Rhythmus.Zur Abwechslung schwimmst du bewusst im "fal-schen" Rhythmus, dann wieder im richtigen!

Gegensatzerfahrungen!

Sich selber beobachten: Beobachte einzelne Teilbe-wegungen bei dir selbst:■ Wird der Arm mit hohem Ellbogen über Wassernach vorne geführt?■ Taucht der Daumen zuerst ein? ■ Ist der Arm im Wasser weit nach vorne gestreckt?■ Spürst du unter Wasser die Zug- und Druckpha-se?■ Endet der Armzug beim Oberschenkel?

Reihenbild: 2 / S. 4 und 5

Einander beobachten: A und B beobachten sich ge-genseitig: A schwimmt bewusst mit einem Fehler imBewegungsablauf. B versucht, diesen Fehler zu ent-decken und die Verbesserung zu formulieren . ■ Wem gelingt es, auch ohne "Fehler" zu schwim-men? ■ Beobachtet euch mit der Tauchermaske!

Die Tauchermaske ist eine guteLernhilfe beim Beobachten vonBewegungsabläufen unter Was-ser!

Schnorcheln: 3 / S. 9

Lehrend lernen: A und B beobachten sich gegensei-tig: A schwimmt und B beobachtet das, was A ver-langt. Vorgängig nochmals einzelne Kriterien kurzbesprechen!

Welches sind die Kriterien derKraultechnik?

Reihenbild: 2 / S. 4 und 5

Kraulschwimmen kann ganzheitlich gelehrt bzw. gelernt werden. Ob-wohl bei den Übungen Akzente für einzelne Teilziele gesetzt werden,wird immer die ganze Schwimmart einbezogen. Voraussetzungen: Die Schüler sind mit dem Wasser vertraut, könnenabstossen und gleiten und ins Wasser ausatmen.

Die Kraul-Grobform ganzheitlich lehren und lernen

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1. Kraul 2 / 7

Mit der Teilmethode Einzelteile er-arbeiten.

4 / S. 9 ff.

Beinschlag: ■ Wir sitzen am Beckenrand und schlagen mit denFüssen auf und ab: aufwärts von leicht gebeugt bisgestreckt, abwärts von gestreckt zu leicht gebeugt. ■ Wir halten uns am Beckenrand und versuchen,das Schwimmbad "wegstossen". Wir erzeugen einSprudelbad!■ Wir variieren die Beinschläge bezüglich Tempo,Bewegungsumfang und Krafteinsatz!■ An das Hechtschiessen anschliessend beginnenwir mit dem gelernten Beinschlag. Gleichzeitig at-men wir immer unter Wasser aus. ■ Wir versuchen dies auch an einem Schwimm-brett, an einem Pull-buoy oder mit einem Ball.

Armzug:■ Wir gehen, laufen oder rennen im hüft- bisbrusttiefen Wasser und versuchen, mit Hilfe derHände möglichst schnell vorwärts zu kommen. ■ Wir klemmen einen Pull-buoy oder ein Schwimm-brett zwischen die Beine und ziehen uns mit den Ar-men vorärts. ■ Wir stehen im brusttiefem Wasser, neigen unsnach vorne und üben den Armzug langsam .■ Wir üben dasselbe beim Gehen.■ Wir schwimmen mit dem Pull-buoy zwischen denBeinen und führen mit den Armen regelmässigeArmzüge aus. Der Kopf ist im Wasser.

Der Armzug ist der Hauptantriebund daher besonders wichtig!

2 / S. 4 und 5

Koordination:■ Wir schwimmen kurze Distanzen und versuchen,nach einem kräftigen Abstoss zuerst mit dem Bein-schlag und danach mit dem Armzug einzusetzen.■ Wir versuchen, auf drei Beinschläge einen Arm-zug auszuführen. Wir zählen: 1-2-3/1-2-3...

Atmung: ■ Liegestütz an der Treppe: Wir atmen unter Was-ser durch Mund und Nase kräftig aus. Danach ver-suchen wir, durch Drehen des Kopfes seitwärts ein-zuatmen.■ Wir lernen den Atemrhythmus: Zähle: 1-2-3.... ein-atmen links / 1-2-3.... einatmen rechts.

Vergiss die Atmung nicht!

Nun üben wir einzelne Elemente:■ hohe Ellbogenhaltung■ regelmässig atmen■ Beinschlagrhythmus: 3 Beinschläg/1 Armzug■ Armzüge zählen, Anzahl pro Länge reduzieren■ "leise" schwimmen: kontrolliertes Eintauchen derHände■ links und rechts atmen

Organisation: 4 / S. 11 ff.

Wir lernen und üben Teilbewegungen isoliert voneinander. Dann versu-chen wir, die einzelnen Elemente zu einem Ganzen, zur SchwimmartKraul, zusammenzuhängen.

Die Kraul-Feinform im Detail erarbeiten

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1. Kraul 2 / 8

2 / S. 9

Schütze deine Wirbelsäule durchgespanntes Eintauchen!

Hechtschiessen: Die Arme und der ganze Körperbleiben gestreckt. Möglichst weit gleiten!

Kleiner Startsprung: Wir springen aus der Kauerstel-lung von der Treppenstufe oder vom Bassinrand ineinem weiten Bogen und versuchen, nach demSprung möglichst lange zu gleiten.

Immer höher: Wir steigern die Absprungstelle bis aufdie Höhe eines Startbockes.

Kraulstart: Nach einem flachen und gespanntenStartsprung gleitet der Körper. Dann setzt der Bein-schlag ein. Kurz vor dem Auftauchen beginnt einArm mit dem Armzug und "zieht" den Körper aus demWasser.

Startübungen: Auf Kommando starten und kurzeStrecken schwimmen. Auch als Wettbewerb!

Wenden im untiefen Wasser: Wir versuchen, in derSeitliegestütz von der einen Seite auf die andere zuwechseln. Dabei drücken wir mit der einen Hand abunter gleichzeitigem Anhocken der Beine. ■ Wer kann dies auch in tieferem Wasser durchAbdrücken mit den Händen am Wasser?

Wenden im untiefen Wasser: Wir versuchen, in derSeitliegestütz von der einen Seite auf die andere zuwechseln. Dabei drücken wir mit der einen Hand abunter gleichzeitigem Anhocken der Beine.Wer kann dies auch in tieferem Wasser durch Ab-drücken mit den Händen am Wasser?

Wenden mit Beinschlag: Schwimme mit Kraul-beinschlag in Seitlage gegen die Wand. Fasse dieKante/Überlaufrinne von oben. Ziehe die Beine anunter gleichzeitigem Abstossen der Hand. Tauchewiederum in Seitlage ab, stosse kräftig ab und atmewährend des Gleitens unter Wasser aus.

Kraulwende: Schwimme in Brustlage gegen dieWand. Fasse mit einer Hand die Rinne/Kante vonoben. Stosse dich mit der Hand seitlich von derWand weg unter gleichzeitigem Anhocken der Beinegegen die Wand. Tauche wiederum seitlich ab undstosse ab. Die Hand, welche die Rinne/Kante gefassthat, wird nach dem Abstossen über Wasser zuranderen Hand geführt.

Wendeübungen: Wer kann schnell und trotzdem ko-rekt wenden? Wer ist nach einer Wende am schnell-sten wieder beim Ausgangspunkt?

2 / S. 10

Wenden können auch an derLängsseite des Bassins geübtwerden!

Der Griffstart ist einfach und hat sich durchgesetzt. Die Hände drückenkräftig vom Bock oder von der Bassinkante ab und schwingen geradli-nig nach vorne. Zum Eintauchen sind die Arme völlig gestreckt und"schliessen" den Kopf ein. Wichtig: Beim Eintauchen ist der ganze Kör-per gespannt!

Mit einer guten Wende kann die Schwimmrichtung leicht und schnellgeändert werden. Dabei soll der Körper möglichst schnell von der ei-nen auf die andere Seite kippen. Diese einfache Wende erlaubt es zu-dem, kräftig aus- bzw. einzuatmen.

Wir lernen den Startsprung

Wir lernen die einfache Wende

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1. Kraul 2 / 9

Langer Pfiff:Ausgangsstellung:Hinten oben auf demStartblock stehen, dieArme hängen locker.

Auf die Plätze!:Die Hände fassen amBlock, der Körper istin gespannter"Lauerstellung".

Pfiff:Die Hände drückenkräftig ab und werdengeradlinig nach vornegestreckt, der Blick istnach vorne gerichtet.

Flug: Die Arme sindblockiert; der Körperist gespannt.

Eintauchen: Der Kopf ist zwischenden Oberarmen, der Körper ist völliggespannt.■ Kraul: relativ flach■ Brustgleichschlag:etwas tiefer wegendem Tauchzug!

Absprung:Die Beine drückenkräftig ab.

Flug: Der Körper bleibt gespannt.

Startsprung: Reihenbild und Checkliste

1 2 3 4

5 6 7

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1. Kraul 2 / 10

Anschlag:Eine Hand berührt die Wand.In diesem Moment werdendie Beine angehockt.

Kippen:Flüchtiges Aufrichten desKörpers in Seitenlage zumEinatmen und gleichzeitig indie entgegengesetzte Rich-tung kippen.

Gleiten und schwimmen:Erst wenn das Gleiten lang-samer wird, mit dem Bein-schlag einsetzen und vor demAuftauchen mit einem Armzugbeginnen.

Abtauchen und Abstossen:In Seitenlage abtauchen undgleichzeitig die Füsse auf Ge-sässhöhe zur Wand führen.Die Arme nach vorne strek-ken und in Seitenlage kräftigabstossen.

1

2

3

4

Überwasserwende: Reihenbild und Checkliste

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1. Kraul 2 / 12

1. Beobachten (Fehlerbild aufnehmen) 2. Beurteilen (Fehlerursache erkennen)3. Beraten (Korrekturhilfen anbieten)

■ Versuche, nach dem Armzug (hinten) eine Pausezu machen. Das Gesicht ist zum Bassinboden ge-richtet. Du darfst erst dann einatmen, wenn deine"Atemhand" das Wasser verlässt oder den Ober-schenkel berührt.■ Lass dich beobachten!

Zu frühes Einatmen...

deshalb: Rhythmusstörung und Stress

■ Atme erst beim Übergang von der Zug- in dieDruckphase aus. Brumme dabei deine Lieblingsme-lodie kräftig ins Wasser.■ Richte deinen Blick auf der Höhe des Wasser-spiegels durch leichtes Kopfdrehen nach vorne.

Ausatmen über Wasser ...

deshalb: schlechte Wasser-lage/Stress

■ Schwimme Kraulbeinschlag und Brustarmzug,das Gesicht im Wasser. Atme dabei dauernd regel-mässig durch Mund und Nase aus. Atme erst dannein, wenn du alle "alte Luft" ausgeatmet hast.■ Du solltest bald eine längere Strecke ohne Atem-not schwimmen können!

Ungenügende Aus-atmung...

dehalb: nur kurze Distanzen möglich

■ Schwimme wie ein Wasserballer mit erhobenemKopf. Beobachte, wo du mit den Armen eintauchst!■ Lass dich von jemandem genau beobachten. ■ Schwimme sehr nahe hinter einem Partner undsetze deine Hände links und rechts neben den sichbewegenden Beinen des Partners ein.

Die Arme über-kreuzen...

deshalb: schwimmen im "Zick-zack"

■ Greife über einen imaginären Baumstamm, dervor dir herschwimmt, weit nach vorne!■ Strecke den Arm, bevor du mit dem Daumen vor-an ins Wasser eintauchst. Erst wenn du den ge-streckten Arm im "Anschlag" spürst, darfst du dieHand eintauchen.■ Lass dich genau beobachten!

Die Hand taucht zu früh ein...

deshalb: zu kurzer Armzug

■ Berühre mit dem Daumen die Oberschenkel vordem Verlassen des Wassers. Suche einen weitenund langen Weg unter Wasser (Zug-Druck-Phase).■ Zähle deine Armzüge vor und nach dieser Übung.Du solltest deutlich weniger Züge für dieselbeStrecke gebrauchen!

Keine Druckphase...

deshalb: unvollständiger und und zu kurzer Armzug

■ Schwimme mit Flossen Kraul und versuche, einenruhigen 3er-Rhythmus zu schwimmen: Auf einenArmzug erfolgen 3 Beinschläge.■ Versuche, ohne Flossen denselben Rhythmus zuschwimmen. ■ Schwimme bewusst sehr langsam.■ Schwimme auch mit nur einer Flosse.

Zuviele Bein-schläge ...

deshalb: schlechter Rhyth-mus und gestörteOekonomie

Die Rohform des Kraulschwimmens ist bei guten Voraussetzungen rela-tiv schnell erarbeitet. Bevor eine längere Strecke ohne Unterbruch ge-schwommen wird, sollten die häufigsten Fehler korrigiert werden. Korri-gieren heisst: helfen und gezielt fördern!

Beobachten - BeurteilenBeraten

Knacknüsse: Beobachten... Beurteilen... Beraten

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Rückenkraul ist rasch und einfach lernbar. Die Rückenlage erlaubt dankgeringem Gleitwiderstand und freier Atmung ein lockeres und entspann-tes Schwimmen.

Im Rückenkraul sorgen die grossräumigen, gleichmässigen Armbewegun-gen für den Hauptantrieb. Vortriebs- und Rückholphase wechseln sichfliessend und ohne Unterbruch ab.

Die Überwasserphase erfolgt gestreckt und locker. Unter Wasser ziehtder Arm kurvenförmig zuerst abwärts, dann aufwärts und schliesslichwieder abwärts.

Der lockere rhythmische Beinschlag bewirkt eine hohe, flache und stabileWasserlage. Er unterstützt zudem die Vortriebsarbeit der Arme.

Dank der Drehbewegung des Körpers um die Längsachse (Rollen) könnendie Arme wirkungsvoll arbeiten.

Das Gesicht liegt ausserhalb des Wassers. So kann ungehindert und re-gelmässig ein- und ausgeatmet werden.

2. Rückenkraul, eine Einstiegstechnik

2. Rückenkraul 2 / 13

Das ist Rückenkraul: ■ freie Atmung ■ rhythmisch ■ flach

Auf einen Blick

■ Wasserlage: Flach und horizontal, dadurch wenig Widerstand

■ Armbewegung: kurvenförmig, rhythmisch und ohne Unterbruch; Rückholphase der Arme über Wasser gestreckt

■ Beinschlag: lockerer, leicht schäumender Peitschenschlag; 6 Beinschläge auf einen Armzyklus

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2. Rückenkraul 2 / 14

Wasserlage

■ Gestreckte, annähernd horizontaleGleitlage

■ Der Kopf bleibt ruhig in der Verlän-gerung der Wirbelsäule. Er rollt nichtmit!

■ Der Blick ist nach oben gerichtet(Decke anschauen).

Beinschlag

■ Wechselseitiges Auf- und Abwärts-schlagen der Beine, resp. Füsse ausden Hüften heraus

■ Abwärtsschlag: Der Fuss ist locker,das Knie gestreckt.

■ Aufwärtsschlag: Zuerst im Kniege-lenk leicht gebeugt. Dann folgt ein peit-schenartiger Kick ("einen auf der Was-seroberfläche liegenden Ball weg-kicken").

Reihenbild und Checkliste Rückenkraul

Mit den HändenWasser fassen

Armzug wechselseitig

Druckphase rw abwärts; Überwasserphaselocker gestreckt

Die Schulter verlässt das Wasserzuerst

Checkliste Rückenkraul:

2

65

1

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2. Rückenkraul 2 / 15

Armzug: ■ Die Hand "verankert" sich über derSchulter, zieht danach abwärts aus-wärts.■ Der Ellbogen beugt sich zunehmendbis auf Schulterhöhe.■ Nun drückt die Hand gegen denBassinboden und wird mit dem Dau-men voran wieder aus dem Wassergehoben.■ Der Arm wird über Wasser lockergestreckt nach oben geführt. Die ent-sprechende Schulter kommt aus demWasser. Der Körper rollt bis ca. 45Grad. In dieser Schräglage fasst derAntriebsarm erneut Wasser.

Koordination:

■ 6 Beinschläge auf einen ganzenArmzyklus (= 1x rechts und 1x links)

■ Zähle im Dreierhythmus:1-2-3 (= rechter Arm unter Wasser)4-5-6 (= linker Arm unter Wasser)

■ Bei Beginn des Armzuges ist dieSchulter auf die entsprechende Seitegeneigt.

Atmung:

■ Regelmässig aus- und einatmen!

■ Auf den einen Armzug (z.B. rechterArm) wird eingeatmet, auf den ande-ren Armzug (linker Arm) wird ausgeat-met).

Rollen/Drehen umdie Längsachse

Einatmen; Ellbogen zunehmendgebeugt

Ausatmen auf jeden zweiten Armzug

Eintauchen mit demkleinen Finger

3 4

7 8

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2. Rückenkraul 2 / 16

Ganzheitlich lernen ist natürlich!

Ausprobieren: Schwimme in Rückenlage: Schlagemit den Beinen resp. mit den Flossen wechselseitigauf und ab. Die Arme kreisen gleichzeitig wie eingrosses Windrad.

Mit Flossen geht's leicht!

Akzent Beinschlag: Schwimme Rückenkraul undachte auf deine Beine:■ Die Knie sollten im Wasser bleiben!■ Die Füsse (Flossen) schlagen leichten Schaum.■ Schwimme auch mal ganz falsch, z.B. mit ganzstark angezogenen Knien (Radfahren), mit den Füs-sen tief unter oder über der Wasseroberfläche.

Lernen durch Gegensätze bringtein besseres Bewegungsgefühl.

Akzent Armzug: Schwimme Rückenkraul und beob-achte besonders deine Arme:■ Nach dem Verlassen des Wassers (mit dem Dau-men zuerst) wird der Arm auf Schulterhöhe ge-streckt nach oben geführt.■ Oben taucht der kleine Finger zuerst ein.■ Zuerst zieht, dann drückt die Hand in einer Kurve.■ Lass dich von deinem Partner beobachten!

Lernen zu zweit!

Akzent Kopfhaltung: Beobachte deine Kopfhaltung:■ Beobachte die Decke (oder den Himmel) und hal-te den Kopf ruhig.■ Kannst du deine über Wasser gestreckten Armewährend des Schwimmens beobachten?

Ruhige Kopfhaltung!

Akzent "keine Pause": Der Armzug soll ohne Unter-bruch erfolgen. Wie steht es bei dir?■ Streife am Ende des Armzuges mit dem Daumendeinen Oberschenkel. So denkst du daran, dass esdort unten keine Pause geben soll.■ Vergleiche deine Armbewegung mit den Schiffs-schrauben eines grossen Raddampfers!

Bilder unterstützen Bewegungs-vorstellungen

Akzent Koordination: Auf 1 Armzug erfolgen 3 Bein-schläge, auf einen ganzen Armzugzyklus (1x rechterArm/1x linker Arm) somit 6 Beinschläge.■ Versuche, deine Beinschläge zu zählen■ Schwimme Rückenkraul und summe dazu ein be-kanntes Lied im Dreierrhythmus. Der Dreierrhyth-mus entspricht dem Beinschlagrhythmus.■ Schwimme bewusst mit den Beinen zu schnell,dann wieder zu langsam, dann bequem. Bequem istwahrscheinlich richtig!

Meistens ist der Beinschlagrhyth-mus zu schnell. Das kostet Kraftund bringt vor allem keinen zu-sätzlichen Vortrieb!

Beim ganzheitlichen Lernen wird von Anfang an der ganze Bewegungs-ablauf, wenn möglich unter lernerleichternden Bedingungen (z.B. mitFlossen), ausgeführt. Mit zunehmendem Können werden Akzente aufeinzelne Teilbewegungen gelegt, möglichst immer unter Beibehaltungdes gesamten Bewegungsablaufes.

Mit der Ganzheitsmethode rasch zum Ziel

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2. Rückenkraul 2 / 17

Wer Details schulen will, muss siekennen!

Beinschlag: Wir üben den Beinschlag mit Flossen:■ "Stehe" mit den Flossen im tiefen Wasser undversuche, möglichst hoch aus dem Wasser zu kom-men. Wer schafft es bis zur Schulter, zur Brust odernoch höher? Wer schafft es möglichst lange?■ Schwimme ruhig nur mit Beinschlag in Bauch-,Rücken-, Seitenlage. Locker und langsam!■ Versuche dieselben Übungen auch ohne Flossen!

Beinschlagübungen in verschie-densten Positionen üben!

Beinschlag-Rhythmus: Wir suchen den richtigenRhythmus, indem wir die Beinschläge zählen:■ Schwimme in Rückenlage und drücke dasSchwimmbrett mit beiden Händen an die Brust. Zählenun: 1-2-3 / 4-5-6 // 1-2-3 / 4-5-6 usw.■ Wer kann das Schwimmbrett mit gestreckten Ar-men auf Kniehöhe oder ( schwieriger!) mit gestreck-ten Armen im Wasser über dem Kopf halten und dabeiden Beinschlag ausführen?

Ein regelmässiger Rhythmus istökonomischer!

Armzug: Klemme einen Pull-buoy zwischen die Bei-ne und schwimme nur mit den Armen. ■ Wir üben diese Bewegung langsam beidarmig,dann mit dem Pull-buoy in Schwimmlage. ■ In Rückenlage am Bassinrand mit einem Arm .■ Mit Hilfe des Partners: Er hält dich an den Beinen.

Die Arme ziehen und drückenkurvenförmig!

2 / S. 14 und 15

Ohne Bewegungsvorstellung keinlernwirksames Üben!

Rollen: Wir üben die seitliche Rollbewegung: ■ Während die eine Hand zieht bzw. drückt und sichder Körper dadurch um die Längsachse dreht, wirddie gegenüberliegende Schulter aus dem Wassergehoben. Stimmt das bei dir?■ Übertreibe diesen Bewegungsablauf. ■ Schwimme auch ohne zu drehen. Wie geht esbesser? Warum?

Seitliches Rollen ist biomecha-nisch günstiger: Besserer Kraft-einsatz möglich.

Atmung: Der Atemrhythmus passt sich derSchwimmbewegung der Arme an! ■ Auf einen Armzug einatmen, auf den anderenausatmen. ■ Versuche bewusst, in einem anderen, dann wie-der im oben beschriebenen Rhythmus zu atmen.

Rhythmisch atmen ist wichtig

Üben zu zweit: A beobachtet; B schwimmt. Nachherwird gewechselt:■ Zuerst wiederholen wir gemeinsam die wichtig-sten Technikmerkpunkte am Reihenbild (ev. Film).■ B sagt zu A, was er beobachten lassen möchteund schwimmt vor. A beobachtet von vorne, von hin-ten, von der Seite, von unten usw. Wechsel.■ B schwimmt bewusst falsch. Findet A den Feh-ler? Wechsel.

Lehrend lernen!

Von der Rohform zur Feinform! Wir üben einzelne wichtige Bewegungs-elemente und verbessern dadurch die Technik des Rückenschwim-mens.

Mit der Teilmethode die Details pflegen

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2. Rückenkraul 2 / 18

Startkommando :Langer Pfiff:Ins Wasser springen"Auf die Plätze!"Anziehen der Arme zur "Lauerstellung"Pfiff:Abstossen

Fall-Start: In brusttiefem Wasser: Schau nach oben,lasse dich nach hinten fallen, stosse in Hohl-kreuzhaltung leicht ab. ■ Sobald der Kopf eintaucht, wird er wiederangezogen. Gleite möglichst lange.■ Setze zuerst mit dem Beinschlag, dann mit demArmzug (links oder rechts) ein.

Eine gute Organisation ist zwin-gend!

Rückenstart:■ Griff an der Überlaufrinne, Abstoss wie oben■ Griff an einem Stab oder an den Händen des Part-ners, der im Spreizsitz am Bassinrand sitzt ■ Griff am Startblock: Mit den Armen leicht anzie-hen; Abstoss rückwärts, gleiten- Beinschlag - Arm-zug; nur mit einem Arm beginnen

Vorsicht:Wassertiefe mind. 1.5 m!

Anschwimmen - Drehen: Schwimme mit Beinschlaggegen die Wand.■ Halte eine Hand in Hochhalte. Fasse die Kante(Überlaufrinne) von oben. Ziehe die Beine an untergleichzeitigem Abstossen mit der Hand. So drehtsich der Körper zur Wand. ■ Tauche in enger Hockstellung in Rückenlage ab.Suche mit den Füssen Kontakt zur Wand.■ Stosse ab zum Hechtschiessen rückwärts!

Bei jedem Abtauchen in Rücken-lage durch die Nase ausatmen. So strömt kein Wasser in die Nase!

Wenden: Wiederhole die oben beschriebene Übung;nach dem Abstoss erfolgt:■ nach einer kurzen Gleitphase das Einsetzen desBeinschlages,■ kurz danach der Beginn des Armzuges mit einemArm.

Das muss ich wissen:1. Mit einer Hand in Rücken- lage anschlagen.2. Drehen - abtauchen.3. Arme strecken - abstossen.4. Gleiten - Beinschlag - Armzug links oder rechts

Beide Hände fassen an der Startvorrichtung (an der Überlaufrinne o.ä.),die Füsse stützen unter der Wasseroberfläche an der Wand. Dann wirdder Körper gegen die Wand gezogen. Aus dieser gespannten "Lauer-stellung" stossen die Beine kräftig ab. Die Arme werden seitlich nachhinten geschwungen, der Kopf ist im Nacken. In dieser Hohlkreuzhal-tung wird eingetaucht. Nach einer kurzen Gleitphase setzen zuerst dieBeine ein. Danach zieht ein Arm den Körper an die Oberfläche.

Die Rückenwende ist ähnlich wie die Kraulwende: Anschlagen inRückenlage und dann in die Seitenlage drehen. Beine anziehen und zurWand führen, gleichzeitig abtauchen. Arme unter Wasser nach hintenoben strecken, in Rückenlage abstossen. Einsetzen des Beinschlagesnach einer kurzen Gleitphase, dann Beginn mit einem Armzug. Dabeiimmer durch die Nase ausatmen!

Wir lernen Starten in Rückenlage

Wir lernen die Überwasser-Rückenwende

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2. Rückenkraul 2 / 19

Koordinative Fähigkeiten:

4 / S. 32

Beinschlagübungen:■ Mit verschiedenen Beinschlagfrequenzenschwimmen (langsam, schnell, mittelschnell usw.).Dabei gleichzeitig die Hände in verschiedenen Posi-tionen halten (langsamer Beinschlag: Hände tief;schneller Beinschlag: Hände hoch)■ An einem Fuss mit Flosse, am andern Fuss ohneFlosse schwimmen. Mit und ohne Armbewegungen.■ Nur Beinschlag schwimmen mit verschiedenenFussstellungen, z.B. gebeugte oder gestreckte Fus-gelenke, links gebeugt, rechts gestreckt usw.■ Mit ganz gestreckten, dann mit ganz gebeugten,dann mit locker gestreckten Beinen schwimmen.■ Rückengleichschlagbeinschläge im Wechsel mitRückenkraulbeinschlag

Viele Beinschlagübungen könnenam Schwimmbrtett, mit Bällen, amBassinrand, mit dem Partner undmit Flossen ausgeführt werden.

Armzugübungen:■ Beidseitige Armzüge (Rückengleichschlag) imWechsel mit Rückenkraularmzügen■ Ein Arm führt den Armzug gestreck aus, der ande-re gebeugt.■ Abschlagschwimmen: Die Hände lösen sichdurch Berührung in Hochhalte ab.■ Schwimmen mit Fäusten, mit gespreizten Fingern,dann mit gestreckter Hand.■ Bewusst die Eintauchstelle der Hände wechseln:ganz oben, über den Schultern ("überkreuzen"), aufSchulterhöhe. ■ Links und rechts verschiedene Bewegungsaufga-ben stellen.

Der Pull - buoy ist eine geeigneteLernhilfe für Beinschlagübungen

Übungen für die Gesamtbewegung:■ Schwimmen mit leichtem Gegenstand auf derStirn, der nicht herunterfallen darf■ Zuerst eine gewisse Strecke nur Beinschlag,dann nur Armzug, dann Gesamtbewegung■ Beidseitiger Beinschlag, aber nur einseitigerArmzug; Seiten wechseln■ Arme Rückengleichschlag, Beine Rückenkraul■ Arme Rückenkraul, Beine Rückengleichschlag■ Arme Rückenkraul, Beine Delphinbeinschlag■ Ein Arm sucht viel Widerstand, der andere Armweicht dem Widerstand aus; gegengleich.■ Die Hand zieht resp. drückt ganz tief, dann sehrhoch und schliesslich in Idealposition.■ Tandem: Der Vordere schwimmt Rückenarmzug,der Hintere hält die Füsse des Vorderen undschwimmt Rückenkraulbeinschlag.■ Unter Wasser Rückrenkraul schwimmen

Mit Bewegungsaufgaben spielen!

KoordinationsübungenJe variantenreicher und schwieriger die gestellten Bewegungsaufga-ben sind, desto höhere Anforderungen werden an die koordinativen Fä-higkeiten gestellt. Diese können auf jeder Lernstufe durch entsprechen-de Bewegungsaufgaben (z.B. "Wer-kann-Aufgaben") gefördert werden.

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1. Beobachten (Fehlerbild aufnehmen) 2. Beurteilen (Fehlerursache erkennen)3. Beraten (Korrekturhilfen anbieten)

■ Schwimme in Rückenlage nur mit Beinschlag.Halte dabei ein Schwimmbrett mit gestreckten Ar-men über den Knien. Die Knie sollten das Schwim-brett nicht berühren. ■ Übertreibe: Einmal "Velofahren", dann wieder oh-ne das Brett zu berühren. Dasselbe ohne Brett.

Velofahren (Knie aus dem Wasser)...

deshalb: schlechter Antrieb

■ Schwimme Rückenkraul mit Flossen und achtebesonders auf den langsamen Beinschlag. ■ Versuche, diesen langsamen Rhythmus beizube-halten, auch wenn du ohne Flossen schwimmst.■ Ziehe eine Flosse aus und behalte den gleichenRhythmus. Dann ohne Flossen.■ Zähle langsam: 1-2-3 / 4 -5 -6 / 1-2 ...

Zitter-Beinschlag (Beinschlag zu schnell)...

deshalb: schnelle Ermüdung; schlechter Antrieb

■ Schwimme ohne Berührung ganz nahe an derSchwimmleine oder am Bassinrand.■ Übertreibe, indem du überkreuzest (rechter Armtaucht über dem Kopf auf der linken Seite ein).■ Die Oberarme berühren beim Eintauchen derHand die Ohren.

Zu breites Eintauchendes des Armes bereits auf

Schulterhöhe

deshalb: zu kurzer Armzug

■ Lege dich auf eine Treppe oder an den Bassin-rand und führe den Armzug ganz langsam aus. Beob-achte dabei deine Arm stellung ganz genau.■ Schwimme Rückengleichschlag und führe dieArmbewegung gleichzeitig links und rechts aus.■ Lass dich beobachten!

Armzug ganz gestreckt...

deshalb: schlechter Vortrieb

■ Kannst du so Rückenschwimmen, dass dabei derBauch aus dem Wasser ragt?■ Lege ein Schwimmbrett unter den Rücken undlass dich "anheben".■ Halte den Kopf hoch und schaue rückwärts.

Im Wasser "sitzen"...

deshalb: schlechter Vortrieb; Tiefgang

■ Stelle dir ein grosses Windrad vor, das ohne an-zuhalten ganz langsam aber regelmässig dreht. Ver-suche dies auch mit deinen Armen: kein Anhalten!■ A fasst B zwischen den leicht gespreizten Beinenan den Oberschenkeln in hüfttiefem Wasser. B führtregelmässige Armzüge aus. A beobachtet.

Stopp nach dem Arm-zug ("Bahnhof")...

deshalb: schlechter Antrieb

■ Versuche, den Kopf ganz ruhig zu halten und ander Decke (oder am Himmel) etwas zu fixieren.■ Schwimme bewusst im Zick-Zack, dann wiederganz ruhig.■ Schwimme wie ein grosses Boot: langsam undruhig, immer gerade aus!

Die Arme drücken seitwärts...

deshalb: "Zick-Zack"-Schwimmen

Als "Fehler" wird eine Abweichnung von der schwimmtechnischen Formverstanden. Fehler korrigieren heisst demnach: Abweichnungenerkennen, bewusstmachen und beheben. Möglichkeiten: Partnerhilfe,taktile Kontrolle, Vorstellungshilfe, Überkorrektur. In der rechten Spaltesind einige typische Fehler aufgeführt, links mögliche Korrekturübungen.

2. Rückenkraul 2 / 20

Beobachten – BeurteilenBeraten

Knacknüsse: Beobachten... Beurteilen... Beraten

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3. Brustgleichschlag 2 / 21

3. Brustgleichschlag, die bekannteste Schwimmart

Brustgleichschlag ist nicht nur die bekannteste, sondern wahrscheinlichauch die älteste Schwimmart. Wer allgemein von "Schwimmen" spricht,meint damit häufig "Brustgleichschlag-Schwimmen".Die Brustgleichschlag-Technik ist eine Gleichschlagbewegung, dasheisst: Arme und Beine bewegen sich gleichzeitig - symmetrisch. Dabeiwerden alle Bewegungen unter Wasser ausgeführt. Diese Schwimmarterlaubt eine gute Orientierung beim Schwimmen.Die Arme und Beine lösen sich in ihren Antriebswirkungen gegenseitigab. Der Beinschlag schliesst sich dem Armzug unmittelbar an. Nach derGleitphase ziehen die Arme unter zunehmender Beugung auswärts-ab-wärts-einwärts und werden dann wiederum nach vorne gestreckt.Die Beine werden knapp unter der Wasseroberfläche angezogen und da-nach kreisförmig nach hinten einwärts "geschlagen".Befinden sich die Hände nach dem Armzug unter dem Kinn, wird imhöchsten Punkt eingeatmet. Zum Ausatmen wird das Gesicht sofort wie-der ins Wasser gesenkt.

■ Wasserlage: möglichst horizontal, Gesicht im Wasser

■ Armzug: beide Arme kräftig bis auf Schulter-höhe ziehen

■ Beinschlag: lockere, nicht zu breite Schwung-grätsche

■ Gleitwiderstand: hemmende Bewegungen langsam ausführen

Das ist Brustgleichschlag: ■ symmetrisch ■ kraftvoll ■ gute Übersicht

Auf einen Blick

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3. Brustgleichschlag 2 / 22

Wasserlage

■ Möglichst gestreckt, strömungs-günstig (d.h. die Beine nicht zu starkgegen den Bauch anziehen).

■ Das Gesicht bleibt möglichst langeim Wasser.

Beinschlag

■ Die Füsse werden mit beinahe ge-schlossenen Fersen knapp unter derWasseroberfläche in Richtung Gesässangezogen.■ Dadurch entsteht eine starke Beu-gung im Kniegelenk.■ Beim "Umkehrpunkt" werden dieFussspitzen auswärts gedreht undgleichzeitig angezogen ("Clown-Füsse").■ Jetzt erfolgt eine schwungvolle,kreisförmige Schlagbewegung der Un-terschenkel, resp. der Füsse (= Schwunggrätsche).■ Schliesslich werden die Beine ge-schlossen und gleichzeitig gestreckt.

Streckphase; gleiten

Beginn der Zugphase; ausatmen

Einatmen im höchsten Punkt; Beine anziehen

Arme langsam nachvorne führen;Fersen gegen das Gesäss anziehen

Checkliste Brustgleichschlag:

2

65

1

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3. Brustgleichschlag 2 / 23

Armzug: ■ Ellipsenförmiges, schwungvollesAuswärts-Einwärtsziehen der Hände.■ Die Zugbewegung (Wasser fassen)geht anfänglich gestreckt nach aus-wärts-abwärts.■ Dann erfolgt zunehmend eine Beu-gung im Ellbogengelenk und schliess-lich eine kraftvolle Einwärtsbewegung("wie in einer grossen Teigschüssel").■ Ohne Pause, jedoch verlangsamt,werden die Arme auf Schulterhöhenach vorne geführt.■ Die Handflächen zeigen wiedernachunten, bleiben kurz in dieser Stellung(Gleitphase) und drehen wieder nachaussen für den nächsten Armzug.

Koordination:

■ Arme und Beine lösen sich flies-send in ihrer Antriebsarbeit ab.■ Nach dem Beinschlag erfolgt einemehr oder weniger lange Gleitphase(je nach Tempo und Können; die Dau-er der Gleitphase wird mit zunehmen-dem Tempo kürzer).■ Die Kopfbewegung passt sich har-monisch den Armbewegungen an.■ Als Rhythmushilfe kann dienen:"Arm - und - Bein", wobei auf "und" derKopf zum Einatmen leicht angehobenwird.

Atmung:

■ Während der Zugphase wird kräftigausgeatmet.■ Wenn die Hände nach der Zugpha-se unter dem Kinn zusammenkommen,wird "schnappend" eingeatmet (= Spätatmung).■ Es wird bei jedem Zug regelmässigein- und ausgeatmet.■ Bei längerem, gemütlichenSchwimmen kann durch ein frühesAnheben des Kopfes die Einatmungs-phase verlängert werden(= Frühatmung).

Reihenbild und Checkliste Brustgleichschlag

Von der Auswärts-zur Einwärts-bewegung der Arme

Kopf anheben

SchwungvolleSchlagbewegung der Beine

Ende der Antriebsphaseder Beine; Beginn der Streckphase

3 4

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3. Brustgleichschlag 2 / 24

Lernreihenfolge: BAKA

Beinschlag: Wir erproben die Technik des Bein-schlages in verschiedenen Positionen:■ sitzend am Beckenrand■ Stütz rücklings an der Treppe■ nach einem Abstoss von der Wand mit Hilfe desSchwimmbrettes, dann im Gleiten ohne Brett

Der Beinschlag ist beim Brust-gleichschlagschwimmen derHauptantrieb.

Armzug: Wir führen die Bewegung an Land langsamaus, damit wir uns die Bewegung genau vorstellenkönnen. Nun üben wir auf verschiedene Weise:■ während des Gehens, die Schultern im Wasser■ mit Partnerhilfe oder mit Pull-buoy

Zuerst an Land üben, damit wir eine richtige Bewegungs-vorstellung bekommen!

Koordination ohne Atmung: ■ Abstossen, gleiten, Armzug und die Hände desPartners fassen.■ Wie oben, aber vor der Handfassung des Partnerserfolgt nach dem Armzug ein Beinschlag.■ Lasse für den zweiten Armzug die Hände desPartners schnell los, fasse danach seine Hände er-neut.■ Jetzt wird die "Pause" zwischen Armzug undBeinschlag immer kürzer.■ Gelingt es nun, 2 oder 3 oder sogar 4 Züge anein-ander zu reihen? Wichtig: Nicht hasten!

Obwohl noch nicht eingeatmetwird, achten wir darauf, dass im-mer dann, wenn das Gesicht imWasser ist, ausgeatmet wird!

Atmung: ■ Du stehst bis zu den Schultern im Wasser. Legedas Gesicht ins Wasser, atme aus, hebe den Kopf anzum Einatmen, dann wieder ins Wasser usw. ■ Der Partner zieht dich an den Händen. Versuche,wie oben beschrieben ein- und auszuatmen.■ Der Partner hält dich an den Füssen, stösst dich ,und du atmest aus und ein. ■ Versuche jetzt, nach dem Armzug den Kopf anzu-heben und danach wieder ins Wasser auszuatmen.Wenn die Hände unter dem Kinn sind: einatmen;beim Strecken wieder ausatmen. ■ Diese Übung rhythmisch mehrmals ausführen!

Sobald wir das Gesicht ins Was-ser tauchen, atmen wir aus!

Eine regelmässige Atmung ist Vor-aussetzung, damit ein längeresSchwimmen möglich wird.

Atmung und Koordination:■ Schwimme 3 bis 6 Züge, atme unter Wasser ausund nach jedem 3. Zug wieder ein.■ Atme nach jedem 2. Zug ein, stehe ab, atme 2 bis 3mal ruhig durch....und schwimme wieder weiter.■ Versuche, nach jedem 2. Zug einzuatmen, aberwenn möglich ohne auf den Boden zu stehen. ■ Nach jedem Zug atmen. Welche Strecke schaffstdu? Versuche immer wieder, die eigene Strecke zuverlängern. ■ Versuche bei jedem "Neustart" an etwas Besonde-res zu denken, z.B. an den Armzug, die Atmung...

Denke an den Rhythmus:Arm- und- Bein!Auf "und" wird der Kopf zum Einatmen angehoben!

Wir lernen mit der Teilmethode die Grobform

Teil für Teil fügen wir die Technik aufbauend zusammen. Dabei haltenwir uns an die bewährte Reihenfolge: Beinschlag – Armzug – Koordina-tion – Atmung.

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3. Brustgleichschlag 2 / 25

Progressiv lernen heisst, Schrittfür Schritt etwas dazulernen!

Beinschlag: Wir sitzen am Bassinrand und führendie Beinschlagbewegung gemeinsam aus:■ 1: Unter- und Oberschenkel leicht anziehen ■ 2: Füsse anziehen und gleichzeitig die Unter-schenkel öffen, Füsse anziehen ("Clown-Füsse")■ 3: Unterschenkel kreisförmig zusammenschlagen

Zähle: 1-2-3!

Brustbeinschlag = Hauptantrieb!

Abstoss - Beinschlag: Stosse von der Wand ab undführe einige Beinschläge aus. Die Arme bleiben vor-ne gestreckt, das Gesicht ist im Wasser.■ Schwimme mit dem Schwimmbrett und führeBeinschläge aus. Zähle 1-2-3, wobei die Bewegungbei "3" am schnellsten ist.

Immer wieder das Hecht-schiessen anwenden!

Beinschlag - Atmung: Schwimme wiederum mit demSchwimmbrett und sprich für dich: "Und Beinschlag;und Beinschlag!"■"Und" heisst: Beine anziehen, Kopf anheben undeinatmen■"Beinschlag" heisst: Beine zusammenschlagen,Kopf ins Wasser tauchen und ausatmen

Immer ins Wasser ausatmen! Da-durch wird auch die Wasserlageflacher und günstiger.

Armzug - Atmung: Klemme einen Pull-buoy oder einSchwimmbrett zwischen die Beine.■ Führe kurze und kräftige Armzüge aus.■ Sobald der Kopf durch den Armzug angehobenwird, atmest du schnell ein.■ Wenn der Kopf wieder untertaucht, atmest duaus. Kannst du dies auch ohne Schwimmbrett?

Koordination: Wir verbinden die 3 gelernten Elemen-te. Sprich: "Arm - und - Bein!"■ "Arm" heisst: Kräftiger, kurzer Armzug. Die Beinebleiben noch gestreckt.■ "Und" heisst: Beine langsam anziehen, Kopf anhe-ben und einatmen.■ "Bein" heisst: Beinschlag ausführen und gleich-zeitig das Gesicht ins Wasser legen.

Reihenbild anschauen!

2 / S. 22 und 23

Bewegungsaufgaben Brustschwimmen: ■ abwechslunsgweise linkes Bein, rechtes Bein...■ Butterfly schwimmen (Delphinarmzug; Brustbein-schlag)■ Tandem: A vorne Armzug / B hinten Beinschlag■ 3 Tauchzüge; 3 Züge Brustgleichschlag■ nur mit Armzügen schwimmen■ Wer (er-)findet weitere Bewegungsaufgaben?

Rhythmische Spielformenverbessern dasKoordinationsvermögen und dieWasservertrautheit!

Brustgleichschlag lernen mit der progressiven TeilmethodeWir lernen und üben einzelne Bewegungselemente und verbinden dieselaufend mit dem, was wir bereits können: Vom Beinschlag zur ganzenBrustgleichschlagtechnik!

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3. Brustgleichschlag 2 / 26

Reichenbild und Checkliste TAUCHZUG (Unterwasserzug nach Start und Wende)

Nach dem Startsprung odernach dem Abstoss möglichstlange gleiten.

Nach dem Schliessen derBeine und mit Beginn deszweiten Armzuges wird dieWasseroberfläche erreicht.

Wenn die Arme vorne sind,erfolgt der übliche Bein-schlag des Brustschwim-mens.

Dann werden die Arme naheam Körper nach vorn gebracht.

Der Körper gleitet wieder lange in dieser günstigenStromlinienform; Arme am Körper.

Jetzt drücken die UnterarmeRichtung Oberschenkel undwerden nach hinten gestreckt.

Die Arme werden zunehmendgebeugt.

Der Armzug beginnt mit gestreckten Armen; dann be-ginnt allmählich die Beugung.

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Starten und Wenden ist beimBrustschwimmen ähnlich wiebeim Kraulschwimmen.

Von der Kraul- zur Brustwende: Schwimme in derBrusttechnik an die Wand und wende - wie beimKraulschwimmen - nur mit einer Hand. ■ Wie oben, aber fasse die Mauer (Überlaufrinne)gleichzeitig mit beiden Händen, ziehe eine Hand(wenn du nach links drehst: die linke) sofort zurückund beende die Wende mit einem Abstoss in Seiten-lage.■ Übe dies auf beide Seiten, also nach links undnach rechts! Gleite nach dem Abstoss lange!

Von der Überwasser- Kraulwendezur Brustwende!

Reifen-Tauchen: A hält in einer Entfernung von ca. 3Metern vom Bassinrand einen Reifen. B stösst abund taucht gespannt durch diesen Reifen. Nachdemdie nach vorne gestreckten Arme durch den Reifengegleitet sind, wird ein kräftiger Armzug ausgeführt(ziehen und drücken). So weit wie möglich gleiten!

Mit dem Tauchzug bist du schnel-ler als mit Brustschwimmen!

Lernhilfe: Reifen

(Selber anfertigen: Elektriker-Isolationsrohre zusammenfügen!)

Doppel-Reifen-Tauchen: Von C wird in einer Entfer-nung von 2-3 Metern ein zweiter Reifen hingehalten.■ A stösst ab, taucht durch den ersten von A gehal-tenen Reifen, macht nach dem Durchtauchen einenArmzug und gleitet in dieser Stellung (Arme am Kör-per) durch den zweiten Reifen (Reihenbild 1-5). ■ Nach dem Durchtauchen des zweiten Reifenswerden die Arme nahe am Körper nach vorne ge-führt, die Beine langsam angezogen. Wenn die Armefast gestreckt sind, erfolgt der Beinschlag(Reihenbild 6-8).

Bodenlinien-Tauchen: Abstossen von der Wand.Nach dem Überqueren der ersten Linie einen kräfti-gen Armzug ausführen.■ Beim Überqueren der nächsten Linie die Arme na-he am Körper nach vorne strecken und die Beinelangsam anziehen.■ Beim Überqueren der nächsten Linie den Bein-schlag ausführen.■ Mit dem Beginn des zweiten (kurzen) Armzugesmit dem Kopf auftauchen.

Bodenlinien, Tauchringe oderähnliches als Orientierungshilfen!

3. Brustgleichschlag 2 / 27

Wir lernen die BrustwendeDie Brustwende ist der einfachen Kraulwende sehr ähnlich. Anstatt miteiner Hand muss die Wand mit beiden Händen gleichzeitig berührtwerden. Nach dem Abstoss erfolgt ein Tauchzug.

Wir lernen den Tauchzug für Start und WendeDer Tauchzug wird zum Streckentauchen sowie beim Brustschwimmennach Start und Wende angewendet. Der Bewegungsablauf ist , vergli-chen mit dem Rhythmus des Brustschwimmens, langsamer und ruhiger.

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3. Brustgleichschlag 2 / 28

Beinschlagübungen:■ Beinschlag: Fersen aus dem Wasser, Fersen imWasser, aus dem Wasser...■ Beinschlag: Knie eng, weit, eng, weit■ Beinschlag: ungleiche Beugungen im Knie- undHüftgelenk■ Beinschlag: unterschiedliche Kopfstellungen■ Beinschlag: Wassertreten

Geeignete Lernhilfen: Schwimm-brett, Ball, Partner, Bassinwand,Leine usw.

Armzugübungen:■ Armzug: eng, weit, eng, weit■ Armzug: gestreckte Arme, gebeugte Arme, ge-streckte...■ Armzug: bis zur Hüfte, nur vor der Schulter, biszur Hüfte...■ Armzug: mit und ohne Untertauchen des Kopfes■ Armzug: Schultern tief, Schultern übertriebenhoch, Schultern tief...■ Schwimmen mit verschiedenen Handstellungen:als Faust, Finger weit geöffnet, leicht geschlossen,entspannt, verkrampft usw.

Die Übungen lassen sich beliebigmiteinander verbinden.

Übungen für die Gesamtbewegung:■ Brustgleichschlag normal im Wechsel mitkleinem, mittlerem und grossem Armzug■ Armzug beenden, dann erst Beinschlag ausfüh-ren ■ Brust normal mit kleinem, mittlerem und grossemBeinschlag■ Armzug normal; Beine Wassertreten■ Zwei Armzüge koordiniert mit einem Beinschlag■ Zwei Beinschläge koordiniert mit einem Armzug■ Drei im Krafteinsatz und in der Geschwindigkeitgesteigerte Züge, anschliessend langes Gleiten■ Armzug normal; Beine Wassertreten■ Arme nach dem Zusammenführen vor der Brustohne Stoppen über Wasser nach vorne stossen■ Beinschlag normal; Arme Hundeschwimmen■ Nur rechter Arm und linkes Bein; gegengleich■ Rechter Arm Brust, linker Arm Kraul, Beine Brust■ Betonung der Früh- resp. der Spätatmung■ Arme Brustgleichschlag, Beine Kraulbeinschlag■ Arme Delphin, Beine Brustbeinschlag (Butterfly!)■ Zwei Züge Brustgleichschlag, zwei Tauchzüge;zwei Züge Brustgleichschlag usw.■ Tandem: A vorne Brustarmzug, B hinten Brust-gleichschlagbeinschlag

Lernen und üben mittels:■ Gegensatzerfahrungen■ differenzierten Bewegungs-aufgaben ■ Bewegungskombinationen

Was sind eigentlich "koordinative Fähigkeiten"?

4 / S. 32

KoordinationsübungenBrustgleichschlag ist in der Feinform koordinationsmässig sehr an-spruchsvoll. Variationen und Verbindungen von Teilbewegungen lok-kern diesen schwierigen Lernprozess auf und verbessern das Bewe-gungsgefühl. Koordinationsübungen eignen sich zudem gut als ge-zielte Korrekturübungen bei individuellen Fehlerbildern.

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3. Brustgleichschlag: Knacknüsse 2 / 29

1. Beobachten (Fehlerbild aufnehmen) 2. Beurteilen (Fehlerursache erkennen)3. Beraten (Korrekturhilfen anbieten)

■ Mit dem Anziehen der Beine wird der Kopf zum Ei-atmen angehoben, mit dem Beinschlag das Gesichtzum Ausatmen ins Wasse getaucht.■ Beobachte mit der Schwimmbrille oder Taucher-maske deine Arme, bis diese zusammengeführt wer-den. Atme erst in diesem Moment ein!

Zu frühes Einatmen...

deshalb: schlechte Wasser-lage

■ Stosse deine Hände nach dem Ziehen sofort überWasser nach vorne ("Kleiner Butterfly").■ Schwimme nur mit den Armen und binde die Bei-ne mit einem Gummiband (Streifen eines alten Auto-schlauches) zusammen. Wenn deine Beine nichtmehr absinken, dann ist es richtig!

Pause nach der Druckphase des Armzuges...

deshalb: ungenügender Antrieb

■ "Sprudele" deine Arme nach vorne und brummedabei wie ein Bär.■ Metallspiegel auf dem Boden: Beobachte dich,wie du ausatmest: Luftblasen!■ Maske oder Schwimmbrille: Wenn du ins Wassersprudelst, dann solltest du die Luftblasen sehen!Hörst du das Brummen?

Ausatmen über Wasser...

deshalb: schlechte Wasser-lage / verspannte Nackenmuskulatur

■ Schwimme nur Beinschlag. Die Arme sind auf derSeite am Körper angeschlossen. Berühre jedesmalmit den Fersen deine Hände! Wenn die Fersen dieHände berühren, dann ist es richtig. ■ Versuche dasselbe auch in Rückenlage. Dabeibleiben die Knie im Wasser!

Die Beine werden zu wenig angezogen...

deshalb: schlechter Antrieb

■ Halte in Rückenlage das Schwimmbrett quer vordir. Mache nach jedem Anziehen eine Pause und be-obachte deine Knie beim Schlagen.■ Mit Schwimmbrille oder Tauchermaske: Beobach-te deinen Beinschlag, indem du unter Wasser nachhinten schaust . Lass dich genau beobachten!

"Schere"...

deshalb: Becken liegt schief

■ Stosse mehrmals vom Beckenboden oder vomBeckenrand ab und achte dabei auf deine Fussstel-lung ("Clown-Füsse").■ Stelle dir vor, dass du mit jedem Beinschlag vomBeckenrand mit den Fersen abstösst resp. ab-drückst.■ Partnerhilfe: A (oder der Lehrer) führt die Füssevon B (B im Liegestütz auf der Treppe oder am Bas-sinrand) so lange, bis B den Analuf selber richtigausführt.

Spitzfuss...

deshalb: sehr schlechter Antrieb

Beobachten - BeurteilenBeraten

Es ist wichtig, einige typische Fehler beim Brustgleichschlag möglichstschnell zu korrigieren. Fehlerhafte Bewegungsabläufe, die sich ein-geschlichen haben (wie z.B. der asymmetrische Beinschlag: "Schere"),sind - wenn überhaupt - nur noch mit sehr viel Aufwand zu ändern.

Knacknüsse: Beobachten... Beurteilen... Beraten

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4. Rückengleichschlag 2 / 30

4. Rückengleichschlag, besonders zum Retten

Rückengleichschlag ist keine Wettkampfschwimmart. Trotzdem hat dieseGleichschlagtechnik eine grosse Bedeutung: Sie ist unentbehrlich imRettungsschwimmen!

Die widerstandsarme, flache Rückenlage und der kräftige Beinschlag er-lauben ein ökonomisches Schwimmen auch unter Belastung (z.B. jeman-den ziehen).

Die Gesamtbewegung beginnt mit dem Armzug und endet in der Gleitpha-se mit den Armen wiederum in Hochhalte. Der Beinschlag schliesst sich unmittelbar der Überwasserphase der Ar-me an. Wie beim Brustschwimmen werden die Unterschenkel angezogenund kreisförmig nach rückwärts einwärts bewegt.Die Arme ziehen unter Wasser gleichzeitig, leicht gebeugt, bis unter dieHüfte und schwingen, ohne unten anzuhalten, locker gestreckt überWasser wieder in die Hochhalte.

■ Wasserlage: flache, entspannte Rückenlage

■ Armzug: anfangs gestreckt, dann leicht gebeugt bis unter die Hüfte und wieder gestreckt zur Hochhalte

■ Beinschlag: lockere Schwunggrätsche wie beim Brustschwimmen

Das ist Rückengleichschlag: ■ symmetrisch ■ ökonomisch ■ nützlich

Auf einen Blick

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2 / 314. Rückengleichschlag

Wasser fassen, Beginn derZugphase mit gestreckten Armen

Zugphase mit zunehmend gebeugten Armen

Druckphase mit gebeugtenArmen, Ausatmung

Ende der Druckphase, Einatmung und Beginn desBeinschlages

Arme locker gestreckt nachoben, Ende der Einatmung

kräftiger Schlenkerbein-schlag, Knie bleiben im Wasser

Ende des Beinschlages; Armenach hinten gestreckt, Händetauchen ein; kurze Gleitphase

Reihenbild und Checkliste Rückengleichschlag

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4. Rückengleichschlag 2 / 32

Rücken- und Brustgleichschlagsind sich sehr ähnlich!

Beinschlag: Brustbeinschläge in Rückenlage aus-führen, ohne dass dabei die Knie aus dem Wasserkommen.■ Die Arme paddeln neben dem Körper.■ Die Arme sind in Hochhalte.■ Einmal sind die Arme oben, dann wieder unten.

Keine "trockenen" Knie!

Beinschlag-Tests: ■ Gelingt es, mit dem Schwimmbrett in Rückenlagezu schwimmen, ohne dass das auf Kniehöhe gehal-tene Brett berührt wird?■ Ist es möglich, in Rückenlage Beinschläge auszu-führen und dabei das Brett in Hochhalte zu halten?■ Wie weit kommst du mit 2, 3, 4 Beinschlägen?■ Vergleiche die Antriebswirkung des Kraulbein-schlages mit jener des Rückengleichschlages. Wo-her kommt der Unterschied?

Der Gleichschlag-Beinschlag istantriebswirksamer als der Wech-selschlag-Beinschlag:

Wechselschlag = Aufwärts - Ab-wärtsbewegungGleichschlag = Druck nach rück-wärts

Trocken-Armzug: Wir führen die Armbewegung anLand langsam aus und betonen dabei den Halt mitden Armen in Hochhalte. Wir sprechen dazu:"Ziehen": Die Arme beginnen gestreckt zu ziehen."und": Die Arme beginnen sich auf Schulterhöhe zubeugen."Drücken": Mit gebeugten Armen bis auf Hüfthöhedrücken, dann bis zu den Oberschenkeln wiederstrecken und in die Hochhalte führen.

"Trocken-Training"

Begleitrhythmus:"Zug" – "Druck" – "hoch"

Armzug-Tests: Führe nach der Gleitphase des Ab-stosses von der Wand einen Armzug aus. Die Armewerden sofort wieder nach oben geführt.■ Wie weit kommst du mit nur einer Bewegung?■ Führe mehrere Armzüge nacheinander aus.

Lernhilfe: Schwimmbrett oderPull-buoy zwischen die Beineklemmen!

Atmung: Klemme einen Pull-buoy oder ein Schwimm-brett zwischen die Beine und schwimme nur mitArmzügen (ziehen – drücken). Achte dabei beson-ders auf die Gleitphase in Hochhalte. ■ Atme in der Zug-Druckphase regelmässig aus undbeim Herausnehmen der Hände ein.

Gleitphase in der Hochhalte!

Koordination: Schwimme 2, 3 Züge Brustgleich-schlag. Drehe dich um die Längsachse und schwim-me mit Rückengleichschlag weiter. Wechsle nach 2,3 Zügen wieder in die Brustlage usw.■ Gelingt es, nur mit einem Arm zu schwimmen undmit dem anderen Arm einen Rettungsball oder sogareine Person zu schleppen?

Rückengleichschlag... auch zumRetten!

Wir lernen Rückengleichschlag, indem wir beim Brustschwimmenanknüpfen und die Bewegungsverwandtschaft der beiden Schwimmar-ten nutzen. Brustschwimmen sowie das Gleiten in Rückenlage mit denArmen in Hochhalte werden vorausgesetzt.

Wir lernen Rückengleichschlag wie Brustgleichschlag

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5. Delphin 2 / 33

5. Delphin, dem "Flipper" abgeschaut

Delphin ist eine dynamische und schwierige Schwimmart. Sie stellt hoheAnforderungen an Kraft und Beweglichkeit und an das Rhythmusgefühl.Einem Delphin gleich bewegt sich der Körper durch das Wasser. DieEinleitung der wellenartigen Bewegung beginnt mit dem Kopf, der beiBeginn nach unten gesenkt und gleich anschliessend wieder in denNacken gelegt wird.Die Arme ziehen und drücken in einem "Herz-Zugmuster" erst nach aus-sen, dann nach innen und schliesslich wieder nach aussen, und sie su-chen dabei den grösstmöglichen Widerstand. Danach schwingen dieleicht gebeugten Arme über Wasser nach vorne.Die Beine schlagen gleichzeitig und peitschenartig aus den Hüften aufund ab. Der erste Beinschlag erfolgt, wenn die Arme ins Wasser eintau-chen, der zweite während der Druckphase des Armzuges.Kurz bevor die Arme das Wasser verlassen, wird eingeatmet. Wenn dieArme über Wasser nach vorne schwingen, senkt sich der Kopf wiederins Wasser. Während der Zug-Druckphase der Arme wird durch Naseund Mund ausgeatmet.

Das ist Delphin: ■ rhythmisch ■ kraftvoll ■ elegant

■ Wasserlage: möglichst horizontal, wellenförmig,fliessend

■ Armzug: Die Arme ziehen und drücken in einem "Herz-Zugmuster".

■ Beinschlag: Die Beine schlagen während einer Armbewegung zweimal peitschenartig gleich-zeitig auf und ab.

Auf einen Blick

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5. Delphin 2 / 34

Wasserlage

■ Möglichst horizontal mit wenig "Tief-gang"■ Wellenartiger Bewegungsfluss

Beinschlag

■ Der Beinschlag beginnt in den Hüf-ten und endet in den Fussspitzen (= Delphin-Rumpfbewegung).■ Die Unterschenkel schlagen aus dengebeugten Knien gleichzeitig und kräf-tig nach unten. ■ Abwärts im Kniegelenk von gebeugtzu gestreckt■ Aufwärts von gestreckt zu wiedergebeugt

Reihenbild und Checkliste Delphin

Eintauchen derHände und ersterBeinschlag

Wasser fassen;Blick zu den Füssen

Kopf anheben zum Einatmen undzweiter Beinschlag

Rückholphase der Arme über Wasser

Checkliste Delphin:

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5. Delphin 2 / 35

Armzug: ■ Die Handflächen werden leicht nachaussen gedreht und suchen dengrösstmöglichen Widerstand. "Händeverankern".■ Die Arme ziehen mit zunehmendgebeugten Ellbogen erst nach aus-sen, dann drücken sie nach innen undschliesslich nach hinten aussen("Herz-Zugmuster" oder "Schlüssel-loch-Zugmuster").■ Rückholphase: Die Arme schwin-gen leicht gebeugt und locker seitlichüber Wasser nach vorne.

Koordination:

■ Auf einen Armzug erfolgen zweiBeinschläge.■ Mit dem ersten Beinschlag tau-chen die Hände ein zum Wasser-Fas-sen■ Der zweite Beinschlag wird wäh-rend des Überganges von der Zug- indie Druckphase der Arme ausgeführt.■ Der Kopf geht der "Wellenbewe-gung" immer voraus (Kopfsteuerung).

Atmung:

■ Unter Wasser dauernd durch Naseund Mund ausatmen■ Auf jeden zweiten Armzug einat-men ; begünstigt einen fliessendenBewegungsablauf und eine gute Was-serlage ■ Es kann auch auf jede Armbewe-gung geatmet werden.

Zugphase und Beginn der Ausatmung

Zweiter Beinschlag; Übergang Zug-Druck-phase; Blick nach oben

Kopf eintauchen Eintauchen derHände und ersterBeinschlag

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4. Delphin 2 / 36

■ Springe wie ein Delphin, schaudabei zuerst die Füsse, dann dieHände an und tauche wieder auf!

LK: Drei Delphinsprünge hintereinan-der ausführen und dabei zuerst dieFüsse, dann die Hände anschauen.

Füsse – Hände

■ Wie 1, aber wenn du die Händesiehst, ziehst du dich mit einemArmzug aus dem Wasser und at-mest ein.

LK: Drei solche Delphinsprünge mitEinatmen aneinanderhängen.

Füsse – Hände – Armzug

■ Wie 2, aber nach dem Armzugschwingst du die Arme über Was-ser nach vorne und tauchst mit ei-nem Beinschlag wieder ab.

LK: Diese Form dreimal nacheinanderausführen. Du darfst dazwischenauf den Boden stehen.

Füsse – Hände – Armzug – Einatmen – Beinschlag zum Abtauchen

■ Wie 3, aber jetzt solltest dunach dem Abtauchen nicht mehrabstehen, sondern erneut einenBeinschlag ausführen. Zähle: Eins und zwei!

LK: Dreimal so nacheinander Delphinschwimmen ohne auf den Bodenzu stehen.

Eins: Abtauchen und 1. Bein-schlag

und: Wasser fassen

zwei: Armzug, 2. Beinschlag undeinatmen

■ Wie 4, aber jetzt versuchst du,ohne auf den Boden zu stehen,weiter zu schwimmen

LK: Eine Bassinlänge im Zweierrhyth-mus (= 2 Beinschläge auf einenArmzug-Zyklus).

Eins und zwei / eins und zwei!

So kannst du Delphinschwimmen fast allein lernenDer "programmierte Lernweg" eignet sich gut, wenn die Schüler einmaletwas ohne direkte Anweisung des Lehrers erarbeiten sollen. Zudem istdiese Lernweise günstig, wenn die Schüler unterschiedliche Vorausset-zungen mitbringen. LK bedeutet: Lernkontrolle.

1. Lies die gestellte Aufgabe langsam und genau durch!

2. Mache nur eine bestimmte Übung am gleichen Platz!

3. Wechsle die Station erst, wenn du die jeweilige Lernkontrolle (LK) erfüllt hast.

Tips für den Lehrer: ■ Arbeitsorte kennzeichnen■ Wassertiefe ca. 1,2 Meter ■ individuelle Betreuung ■ Technik vorgängig vorzeigen und erklären

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Derartige programmierte Lernwege lassen sich auch auf andere Lerninhalte übertragen!

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Tips für diesesLernprogramm:

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5. Delphin 2 / 37

Als Lernhilfe werden Flossenempfohlen.

Vom Kraul- zum Delphinbeinschlag: SchwimmeKraulbeinschlag in Rückenlage. Die Arme paddelnseitlich am Körper. ■ Konzentriere dich auf das rechte Bein. ■ Beginne mit beiden Beinen im Rhythmus desrechten Beines "Kraulbeinschläge" gleichzeitig aus-zuführen... und schon schwimmst du mit Delphin-beinschlägen!

Vom Ein-Bein-Schlag zum Zwei-Bein-Schlag.

Beinschlag: Schwimme in Bauchlage mit den Armenin Hochhalte dieselbe Beinschlagtechnik wie oben.■ Achte dabei auf lockere Knie- und Hüftgelenke. ■ Wenn die Flossen nach unten schlagen, dannschaue zu den Flossen (= Kopfsteuerung abwärts). ■ Wenn die Flossen nach oben ausholen, dannschaue zu deinen Händen nach vorne (Kopfsteue-rung aufwärts).

Der Kopf steuert die Bewegung!

Beinschlag-Rhythmus: Zähle die Beinschläge: "Eins"heisst: 1. Beinschlag; "Zwei" heisst: 2. Beinschlag.■ Übe diesen Rhythmus in Bauchlage, Rückenlage,Seitenlage und zähle immer "eins - zwei / eins - zwei...."■ Führe diesen Bewegungsablauf einige Male aus,ohne zu atmen. ■ Unterstütze das Einatmen in Bauchlage mit einemkleinen Brustarmzug.

Zählen, sprechen, rufen... sindwichtige Rhythmushilfen.

Delphin-Kraul: Führe Delphin-Beinschläge im Zweier-rhythmus aus. Auf "1" (= 1. Beinschlag) bleiben dieArme vorne. Auf "2" (= 2. Beinschlag) führt die rech-te Hand einen Kraul-Armzug aus.■ Wiederhole diesen Ablauf einige Male.■ Wechsle den Arm; wechsle links und rechts ab.■ Drehe zum Einatmen den Kopf zur Seite wie beimKraulschwimmen.

Im Zweierrhythmus... wie dasgrosse Pendel einer alten Uhr!

Luft schnappen: Schwimme Delphinbeinschläge imoben gelernten Zweierrhythmus. ■ Hole nach jedem zweiten Beinschlag Luft, indemdu das Einatmen mit einem kleinen Brustarmzug un-terstützst. ■ Während des Einatmens machen die Beine einekleine Pause.

Lasse dir Zeit für diesen wichtigenLernschritt!

Wir schwimmen Delphin: Schwimme einige Bein-schläge und zähle im Zweierrhythmus: 1 und 2, 1... ■ Auf "und" beginnst du mit dem Armzug. ■ Sobald du mit den Händen von der Zug- in dieDruckphase übergehst, erfolgt der zweite Beinschlag.■ Hänge mehrere Bewegungsabläufe aneinander!■ Führe einen Startsprung aus (wie beim Brust-schwimmen). Versuche, nach einigen Beinschlägenden Übergang zum Delphinschwimmen zu finden.■ Starte wiederholt und hänge einige Delphin-schwimmzüge an.

Aus dem Startsprung oder demAbstoss heraus geht es leichter!

Delphinschwimmen ist eine technisch und konditionell anspruchsvolleSchwimmart. Deshalb empfehlen wir das Erlernen dieser Technik in ein-zelnen Lernschritten.

Mit 6 Lernschritten zur Grobform

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5. Delphin 2 / 38

"Flipper": Schwimme mit anliegenden Armen wie einDelphin. Mache grosse, runde Bewegungen.■ Wie geht es am schnellsten, am schönsten, am...?

Delphinschwimmen heisst auch"schön schwimmen".

Flipper-Varianten: Schwimme wie der Delphin... ■ aber in Seitenlage, Rückenlage, mit Drehung umdie Längsachse■ mit steifen Knien (=falsch), mit stark gebeugtenKnien (=falsch), mit lockeren Knien (=richtig)

Lernen durch Gegensätze!

Haifisch-Schwimmen: Schwimme so langsam wieein Haifisch in Seitenlage und halte den oberen Armwie eine Haifischrückenflosse aus dem Wasser.■ Schwimme auch in Bauchlage und versuche, solangsam wie ein Haifisch auf- und abzutauchen.Dabei verschwindet die Schwanzflosse (Schwimm-flossen) ganz langsam und "leise" im Wasser!

Lernen mit "Bildern" hilft, die Be-wegungsvorstellung zu verbes-sern.

Partner-Schwimmen: Schwimmt zu zweit nebenein-ander und versucht, im gleichen Rhythmus Delphin-bewegungen zu schwimmen:■ mit Handfassen in Rückenlage■ mit Handfassen in Bauchlage■ als "Doppeldecker": Handfassung in Hochhalte; Ain Bauchlage, B in Rückenlage (unter Wasser)!

Lernen, Üben und Leisten zuzweit!

Delphin-Kraul: Schwimme Kraularmzug und Del-phinbeinschlag. Dabei werden 2 Beinschläge auf ei-nen Armzyklus ausgeführt. Lasse einen Arm immerin der Hochhalte, während der andere "Kraul"schwimmt.■ Zuerst ohne, dann mit Atmung (wie beim Kraul-schwimmen).■ Achte auf einen langsamen, regelmässigenZweierrhythmus!

Der Rhythmus ist sehr wichtig...aber auch sehr schwierig!

Brust-Delphin: Delphinbeinschläge und Brustarmzü-ge werden miteinander kombiniert:■ Schaue beim ersten Beinschlag zu den Flossenund halte dabei die Arme nach vorne gestreckt. ■ Mit dem zweiten Beinschlag schaust du zu denHänden und führst gleichzeitig einen "kleinen" Brust-armzug aus.

Beobachtung mit Schwimmbrilleoder Tauchermaske!

Delphin-Kombination: ■ Wiederhole zuerst die Delphin-Kraul-Übung.■ Schwimme 2x rechts je einen Kraularmzug, dann2x links je einen Kraularmzug und dann 2x beidseiti-ge Delphinarmzüge. Dann wieder 2x li, 2x re, 2x beid-seitig usw.■ Wer schafft diese Übung auch ohne Flossen?

Wir verbessern die Delphintechnik mit Hilfe von FlossenDie Delphin-Rumpf-Bewegung ist ein Grundelement dieser Schwimmart.Ziel der folgenden Übungen ist deshalb vor allem eine rhythmische, run-de und fliessende Bewegung mit betonter Kopfsteuerung.

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5. Delphin 2 / 39

Jeder Mensch lernt anders!Deshalb werden verschiedenemethodische Möglichkeitenvorgestellt und zur Anwendungempfohlen.

Delphin-Tauch-Sprünge: Wir stehen im Schwarm inbrusttiefem Wasser, die Arme seitlich aufs Wassergelegt.■ Wir springen an Ort im Zweierrhythmus hoch: 1-2/ 1-2... ■ Wie oben, aber auf jeden 2. Sprung (= 2.Bein-schlag) springen wir höher aus dem Wasser.

Fördert das Gefühl für denZweier-Rhythmus

Delphinsprünge: Springe wie ein Delphin über dieLeine (oder die Hand des Partners) und tauche mitvorgestreckten Armen (durch den Reifen) auf.■ Mit Delphinsprüngen sind auch verschiedeneFangspiele möglich. Einzige Bedingung: Als Fortbe-wegungsart gelten nur hohe Delphinsprünge!

Reifen, Stäbe oder Leinen eignensich gut für Delphin-Sprung-formen.

Delphin-Tanz: A zieht B an den vorgehaltenenHänden durch das Wasser und versucht, durchAuf-Ab-Armbewegungen bei B eine wellenartigeDelphinbewegung auszulösen. B macht sich an-fänglich ganz locker und versucht zunehmend, dieBewegung selber auszuführen, selber zu "tanzen".

Hangen und Schwingen: Hänge dich ans 1 m-Brett. ■ Versuche, aus dem Hangen langsam zu pendeln.■ Schlage aus dem Hang möglichst lockere Bein-schläge ins Wasser. ■ Beachte besonders die Rumpfbewegung!

Diese und die anderen Übungenkönnen in ein Stationentrainingeingebaut werden.

Delphin-Hochsprung: Wie weit kannst du mit Del-phinbeinschlägen aus dem Wasser "steigen"?■ Versuche, einen hochgehaltenen Gegenstand mitdem Kopf zu berühren!■ Wer kommt höher hinauf, du oder dein Partner?Schaut euch beim "Hochsteigen" in die Augen!■ Versucht, vom Bassinboden kräftig abzustossenund mittels Delphin-Rumpfbewegungen möglichsthoch aus dem Wasser zu schnellen!

Wie weit könnt Ihr aus dem Was-ser steigen?■ mit Flossen?■ ohne Flossen?

Delphin-Tauchzüge: Führe mit den Armen Brust-tauchzüge aus und atme am Ende der Druckphaseein. Schlage mit den Beinen in einem gleichmässi-gen Zweierrhythmus.■ Wer kann Brust- und Delphinarmzüge miteinanderkombinieren (z.B. 3x Brust / 3x Delphin)?■ Sucht weitere Kombinationsformen!

Jede Kombinationsform ist einBeitrag zur Verbesserung der eigenen Koordinationsfähigkeit!

Butterfly-Formen: Schwimme zu jedem Delphinarm-zug einen Brustbeinschlag.■ Versuche, Butterfly- und Delphinbeinbewegungenaneinander zu reihen!■ Gibt es eine gute Kombinationsmöglichkeit?■ Welche Gruppe findet eine originelle Kombination,vielleicht sogar eine neue Schwimmart?

Butterfly ist die "Urform" der Del-phintechnik.

Mit der Teilmethode die Details pflegenHier werden Übungen vorgestellt, die einzeln geübt, aber auch gezielt indie Lernprogramme (siehe 2 / S. 36 und 2 / S. 37) eingebaut werdenkönnen. Hauptziel: Runde, rhythmische Rumpfbewegung mit betonterKopfsteuerung und eine gute Koordination Armzug – Beinschlag.

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5. Delphin 2 / 40

1. Beobachten (Fehlerbild aufnehmen) 2. Beurteilen (Fehlerursache erkennen)3. Beraten (Korrekturhilfen anbieten)

■ Schwimme Delphin mit einer Schwimmbrille oderTauchermaske. Achte dabei besonders auf die Kopf-steuerung (Füsse - Hände anschauen).■ Wenn du deine Füsse (beim 1.Beinschlag) unddeine Hände (beim 2.Beinschlag) siehst = richtig!

Mangelhafte Kopf-- steuerung...

deshalb: ungenügende Wel-lenbewegung

■ Schwimme zuerst (falsch) mit ganz gestrecktenBeinen, dann mit ganz starker Beugung in den Knie-gelenken. Dann mit leicht gebeugten Kniegelenken.Das ist richtig!■ Zähle deine Beinschläge über eine bestimmteStrecke. Wenn du weniger Beinschläge brauchst,dann hat sich der Beinschlag verbessert!

Steife Knie...

deshalb: Bewegung nur aus der Hüfte

■ Schwimme Delphinbeinschläge zu Brustarmzügenund zähle für dich im Zweierrhythmus: ■ "Eins": Erster Beinschlag, Arme gestreckt vorne.■ "Zwei": Zweiter Beinschlag und zugleich Brust-armzug. Dann wieder "Eins": Arme nach vornestrecken, "zwei": Armzug usw.■ Beobachtung durch Partner.

Nur ein Beinschlag...

deshalb: Rhythmusschwierig-keiten

■ Schwimme Delphin-Kraul und versuche, denRhythmus genau einzuhalten:■ "Eins": 1. Beinschlag, beide Arme bleiben vorne.■ "Und": Ein Arm beginnt langsam zu ziehen, derzweite Beinschlag wird vorbereitet.■ "Zwei": Kraularmzug mit einem Arm und 2. Bein-schlag. Fortgesetzt!■ Beschreibe dem Lehrer/deinem Partner den Be-wegungsablauf ganz langsam!

"Tack-Tack"-Bein-schlag...

deshalb: Schwierigkeiten beim Zusammenspiel Armzug–Beinschlag

■ Schwimme Delphinbeinschläge zu Brust-Tauch-armzügen. Berühre nach dem 2. Beinschlag dieOberschenkel mit den Daumen!■ Spürst du die Daumen beim Armzug an den Ober-schenkeln, bevor die Hand das Wasser verlässt?■ Lass dich beobachten!

Keine oder ungenü-gende Druckphase...

deshalb: Die Schultern bleiben im Wasser

■ Schwimme Delphin und versuche, unter demBauch die Ellbogen so stark zu beugen, dass sich dieFingerspitzen berühren.■ Spürst du, dass sich deine Fingerspitzen unterdem Bauch berühren?■ Beobachte deine Arme mit der Tauchermaskewährend der Zug-Druckphase unter dem Bauch!■ Lasse dich von unten beobachten (Guckfenster imUG des Hallenbades/Beobachter mit Tauchermaske).

Die Arme ziehen gestreckt...

deshalb: Schlechter Vortrieb trotz grossem Kraft-einsatz

Die Grobform des Delphinschwimmens kann relativ schnell erlernt wer-den. In der Schulungsphase geht es darum, die Technik zu festigen undzu verfeinern. In dieser schwierigen Lernphase tauchen häufig ähnlicheFehlerbilder auf (siehe rechte Spalte).

Beobachten – BeurteilenBeraten

Knacknüsse: Beobachten... Berurteilen... Beraten

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2

Schwimmarten

■ Broschüre 2 ■ Lehrmittel Schwimmen

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3

Weitere Schwimmsportarten

■ Broschüre 3 ■ Lehrmittel Schwimmen

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Information 2. Umschlagseite Broschüre 3

Aufbau und Handhabung des Lehrmittels

Das Buch ist aufgeteilt in 4 Broschüren. Die ersten drei sind der Praxis,die vierte ist der Theorie gewidmet. Jede Broschüre umfasst einen insich geschlossenen Inhalts- resp. Themenbereich. Jede Seite ist aufge-teilt in eine Hauptspalte und eine Hinweisspalte. In der Hauptspalte derBroschüren 1- 3 werden praktische Beispiele in lernwirksamer Reihenfol-ge angeboten. Über die Hinweisspalte (auch für eigenen Notizen) sindZugänge zu anderen Themenbereichen und Broschüren möglich. In derBroschüre 4 werden theoretische Überlegungen dargestellt und mit prak-tischen Beispielen ergänzt.

Hauptspalte Hinweisspalte

Broschüre

1Grundlagen

Ängste abbauenSich wohlfühlen im, am und unter WasserIrgendwie schwimmen können

Broschüre

2Schwimmarten

Grob- und Feinformen derwichtigsten Schwimmarten lernen

Broschüre

3WeitereSchwimmsportartenDie erarbeiteten Grundlagen und Technikenerweitern und in verschiedenenSchwimmsportarten anwenden

4Nasse TheorieBroschüre

Übersicht über die wichtigstenTheorie-Praxis-Bezüge undderen didaktische Konsequenzen

z.B. Methodik

z.B. Didaktik

z.B. Bewegungslehre

z.B. Organisation

z.B. Trainingslehre

z.B. Biomechanik

z.B. Regelkunde

z.B. Lernhilfen

z.B. Tauchen

z.B. Kraul

z.B. Wassergymnastik

Theo

rie

Prax

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Inhalt 3 / 1

Inhaltsverzeichnis Weitere Schwimmsportarten

Vom Schwimmen zum Wassersport■ Wie geht es weiter? 2

1. Rettungsschwimmen■ Das ist Rettungsschwimmen! 3■ Das wollen wir lernen 4■ Wir lernen, uns beim Helfen und Retten richtig zu verhalten 5■ Wir lernen Transport- und Rettungsgriffe 6■ Wir lernen retten, suchen und bergen 7■ Die 6 Baderegeln 8

2. Schnorcheln■ Das ist Schnorcheln! 9■ Wie rüstet man sich gut aus? 10■ Wir lernen Flossenschwimmen in Rücken- und Bauchlage 11■ Wir lernen Flossenschwimmen mit der Delphintechnik 12■ Wir lernen abtauchen, den Druckausgleich, die Maske entleeren 13■ Wir lernen und üben das Helfen und Retten mit der ABC-Ausrüstung 14

3. Wasserspringen■ Das ist Wasserspringen! 15■ Wissenswertes für den Unterricht 16■ Wir lernen vorwärts abspringen 17■ Wir üben vorwärts abspringen 18■ Wir lernen und üben rückwärts abspringen 19■ Wir lernen den Anlauf 20■ Wir üben den Anlauf und den Absprung 21■ Wir lernen das Eintauchen kopfwärts vorwärts 22■ Wir üben das Eintauchen kopfwärts vorwärts 23■ Wir lernen das Eintauchen kopfwärts rückwärts 24■ Wir lernen den Kopfsprung vorwärts gehockt 25■ Wir lernen den Delphinkopfsprung gehockt 27■ Wir lernen den Salto vorwärts 29■ Wir lernen den Salto rückwärts 30

4. Synchronschwimmen ■ Das ist Synchronschwimmen! 31■ Wissenswertes für den Unterricht 32■ Wir lernen das Paddeln und Wasserstampfen 33■ Wir lernen einige Körperhaltungen und Lagepositionen 34■ Wir lernen einige Figuren und Flachfiguren 35■ Wir lernen und üben eine Gruppenkür 37■ Weitere Spiel- und Übungsformen 38

5. Wasserball■ Das ist Wasserball! 39■ Wir lernen und üben Wasserball-Schwimmarten 40■ Wir lernen Wasserball- Wurfarten und Wasserball-Fangarten 41■ Wir üben und spielen "Wasserball" 42■ Wir spielen aufs Wasserballtor 43■ Wir üben wasserballspezifische Fertigkeiten 44

6. Wassergymnastik / Aqua-Training■ Das ist Wassergymnastik! 45■ Ohne Gerät: Allein, zu zweit, in der Gruppe 46■ An der Bassinwand 47■ Mit dem Schwimmbrett oder mit Bällen 48

Bedeutung und Erklärung derverwendeten Symbole:

Hinweis, Vernetzung

Verbindung zu weiterfüh-renden Informationen in-nerhalb der jeweiligenoder zu einer anderenBroschüre.

Test-Übung

Mögliche Testübung alsLernziel, in Anlehnung andie Testreihe vonswimsports.ch

Häufiger Fehler

Typischer, häufiger Feh-ler. Entsprechende Korrekturübungen wer-den zum jeweiligen Feh-lerbild vorgeschlagen.

Als Poster erhältlich

Abbildungen mit demLupen-Symbol sind auchals Poster verfügbar. Bezugsquellen siehe Broschüre 4, S. 40.

Hinweis- und Notizenspalte

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Weitere Schwimmsportarten 3 / 2

Vom Schwimmen zum Wassersport!

Wenn die Grundlagen zur Wasservertrautheit (Broschüre 1) gelegt undeinige Schwimmarten (Broschüre 2) mindestens in der Rohform bekanntsind, bietet sich ein weites Feld von sportlichen Betätigungen im Wasseran. Für viele beginnt mit diesen Lerninhalten die Faszination am, im undunter Wasser erst recht!

In der Randspalte sind, wie in den anderen beiden Broschüren, u.a. Quer-verweise zu weiterführenden theoretischen Begründungen und Erklä-rungen aufgeführt. Ferner wird immer wieder auf Vernetzungs- undVerbindungsstellen mit anderen Wassersportarten wie auch zu bewe-gungsverwandten Übungsfeldern hingewiesen. Solche Tips sollen dieLehrenden anregen, hin und wieder ihre methodischen Massnahmen kri-tisch zu überdenken. Wer seine Massnahmen bzw. einzelne Unterrichts-sequenzen nicht nur arrangieren, sondern auch begründen kann, wirdnoch überzeugender unterrichten!

Schwimmen umfasst viel mehrals nur die Schwimmarten!

Verschiedene Bereiche mitein-ander verbinden!

Wie geht es weiter?

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1. Rettungsschwimmen 3 / 3

1. Rettungsschwimmen

Baden! Im Wasser schwimmen, tummeln und spielen...Diese Worte erinnern uns an schöne Stunden, an Ferienerlebnisse amStrand, an Spass und Freude. Gefahren?Der Aufenthalt im, am und auf dem Wasser ist immer mit einem gewissenRisiko verbunden. Über 80 Badetote pro Jahr, allein in der kleinenSchweiz, sprechen eine deutliche Sprache. Muss das sein? Erkennen derGefahren und eigenes richtiges Verhalten sind sicher die besten Vorbeu-gungsmassnahmen. Oft kann aber Schlimmes nur duch den persönlichenRettungseinsatz eines Helfers vermieden werden.

Retter fallen nicht vom Himmel; richtig Retten will gelernt sein. Retten istBestandteil des Schwimmunterrichtes! Gute Schwimm-, Spring- undTauchkenntnisse sind Grundvoraussetzungen für jeden Retter. Dazugehört auch das Schwimmen in Kleidern, der Rettungssprung aus grös-serer Höhe und das Finden von Gegenständen auf dem Grund.

Mit dem Transport- und Rettungsschwimmen können wir einen Verunfall-ten oder Erschöpften zum rettenden Ufer zurückbringen. Und wenn's malpassiert: Lasse dich nicht umklammern, denn ein Ertrinkender entwickeltin seiner Todesangst "Bärenkräfte"!

Helfen und Retten sind integrierte Bereiche desSchwimmunterrichts.

Auf einen Blick

■ Vorbeugen ist besser als Retten.

■ Gute Schwimm-, Spring- und Tauch-kenntnisse sind Voraussetzungen zum Retten.

■ Helfen und Retten sind Bestandteile des Schwimmunterrichts.

■ Lerne Rettungsschwimmen!

Das ist Rettungsschwimmen: ■ athletisch ■ einfach ■ hilfreich

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1. Rettungsschwimmen 3 / 4

Das wollen wir lernen

Ins Wasser springenTrübes Wasser/Untiefe: Leichte Rücklage, Beine angezogen

Jemanden am Kopf ziehenNacken-Stirn-Griff: Beide Arme strecken, Gesichtdes Rettlings beobachten.

An den Achseln ziehen Achselgriff: So wird ein Ertrinkender an die Wasser-oberfläche geholt und anschliessend abgeschleppt.

Jemanden stossenTransport eines übermüdetenSchwimmers: beobachten, beruhigen!

Jemanden am Nacken ziehenNacken-Kleidergriff: Eine Hand hält am Nacken oderan den Kleidern, die andere Hand ist zum Schwim-men oder zum Halten frei.

In einer "Kette" tauchen■ gut organisieren (Kommando)■ nur drei Züge vorwärts■ auftauchen und wieder 1m zurück■ erneut gemeinsam abtauchen

1 m 1 m

3 Züge 3 Züge

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1. Rettungsschwimmen 3 / 5

Rettungshilfsmittel richtig einsetzen:Sind Rettungshilfsmittel in unmittelbarer Nähe vorhanden (Rettungsstange, -bäl-le, -ringe, usw.), sollen diese eingesetzt werden; doch auch das will gelernt sein!Übungen:

Rettungsball-Werfen: A ist im Wasser in einer ange-messenen Distanz zu B. B versucht, A einen Ret-tungsball zu werfen. ■ Auch als Zielwettbewerb in einen schwimmendenReifen, auf einen Ball usw.

Gut geworfen ist halb gerettet!

Der Rettungssprung:Bei trübem oder wenig tiefem Wasser sowie aus grosser Höhe ist ein Fuss-sprung auszuführen. Die leicht angezogenen Beine, die leichte Rücklage und dieabstützbereiten Arme ergeben ein möglichst gefahrloses und wenig tiefes Ein-tauchen. Übungen:

Trocken-Springen: Springe fusswärts ins Wasserund versuche, mit dem Kopf möglichst nicht unterzu-tauchen. Gelingt dies■ vom Rand?■ vom 1 m-Brett?■ vom 3 m-Brett?Vergleiche die Tauchtiefe mit derjenigen bei einemgestreckten Fusssprung! Beobachtet euch mit Tau-cherbrillen!

Im Zweifelsfalle immer auf dieFüsse springen!

Zum Ertrinkenden hin schwimmen:Schwimme zwar kräftig, aber ruhig zum Rettling hin und beobachte ihn dauernd.Dazu eignet sich Brustgleichschlag am besten.Ist der Ertrinkende noch bei klarem Bewusstsein, beruhige ihn. Bei einem bereitsverwirrten, um sich schlagenden Hilfsbedürftigen warte in einigen MeternAbstand, bis er ermattet. Schwimme den Ertrinkenden von hinten an! Übungen:

Anschleichen: A ist im Wasser mit geschlossenenoder mit einer Badekappe verdeckten Augen. Er darfseine Position nicht ändern. B beobachtet A und ver-sucht, ihn von hinten anzuschwimmen und die Handauf die Schultern von A zu legen. Gelingt dies, bevorA etwas bemerkt?Foppen und Fangen: A ist, mit dem Rücken zum Bas-sinrand, einige Meter entfernt im Wasser. Bschwimmt langsam zu A hin. Sobald B mit der HandA berührt hat, flüchtet er gegen das rettende Ufer,und A versucht, B einzuholen und vor der Wandnoch zu berühren.

Helfen und Retten ohne Hast!

Vielseitiger Schwimmunterricht beinhaltet auch Spiel- und Übungsfor-men für das Rettungsschwimmen. So sind beispielsweise der Bein-schlag beim Brust- und Rückengleichschlag oder das Tauchen auch un-ter diesem Aspekt besonders zu üben. Die folgenden Regeln, Rettungsschwimmtechniken, Sprung- und Tauch-techniken sollen nicht nur in speziellen Rettungsschwimmkursen gelerntund geübt, sondern sinngemäss bereits im üblichen Schwimmunterrichtvorbereitet und integriert werden!

Wir lernen, uns beim Helfen und Retten richtig zu verhalten

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1. Rettungsschwimmen 3 / 6

Schwimmen mit Kleidern:Oftmals hat der Retter keine Zeit mehr, seine Kleider – ausser Schuhe und Jacke– auszuziehen. Zudem kann man in Hose/ Jupe und Hemd recht gut schwimmen.

Übungen:Kleider-Wettschwimmen: Alle nehmen an einem vereinbarten Termin saubereKleider mit (Bluse/ Hemd, Hosen/Jupe). Zuerst schwimmen alle 25 m (oder mehr)in den Badehosen so schnell wie möglich; das ist die individuelle Richtzeit. Nunwird dieselbe Strecke mit Kleidern geschwommen. Zeitmessung. Wer hat diekleinste Differenz? Weitere Ideen:■ gewohnte Trainingsformen mit Kleidern■ Tauchspiele mit angezogenen Kleidern■ Sprungübungen (Tummelsprünge)■ verschiedenste Stafettenformen, bei denen die Kleidungsstücke an- und aus-gezogen werden müssen!

Kleider bremsen!

Jemanden im Wasser transportieren... im Schulter-Stütz-Griff:Einem Schwimmer, der übermüdet, von Übelkeitt oder Muskelkrämpfen befallenist, kann mit dem Schulter-Stützgriff geholfen werden. Der Hilfsbedürftige ist wiefolgt anzuleiten: "Lege dich in die Rückenlage, halte die Hände nach vorne gegenmich, die Daumen nach unten. Spreize deine Beine und strecke die Arme. Ent-spanne dich!" Als Retter schwimmst du in Brustlage und beobachtest den Rett-ling!

Übungen:Hin und her: A und B stossen sich in der oben beschriebenen Form über eine be-stimmte Strecke hin und her.Wasser-Stein-Stossen: Wie weit kann A den Partner B wegstossen? B darf nachdem Abstoss von A bei der Abstossmarke keine aktive Gleithilfe leisten. Werstösst weiter, A oder B?

Beobachte den Rettling; sprich mitihm.

Jemanden retten... im Nacken-Stirn-Griff:Wenn ein Ansprechen des Rettlings nicht mehr möglich ist, muss er ohne seineMithilfe abgeschleppt werden: Der Hinterkopf des Rettlings ist so in die nachoben gerichtete Handfläche zu legen, dass sein Nacken zwischen Daumen undZeigefinger liegt. Die andere Hand liegt in ungezwungener Haltung auf der Stirneund drückt den Kopf leicht nach hinten. Die Arme bleiben gestreckt.

Übungen:Ball-Rettung: Fasse den Ball mit der einen Hand von unten (= "Nacken") und mitder anderen Hand von oben (= "Stirn") und schwimme mit gestreckten ArmenRückengleichschlag. ■ Auch in Wettbewerbsformen.Massen-Rettung: Gruppe A wirft alle Bälle in einen begrenzten Raum ins Wasser.Gruppe B "rettet" alle Bälle einzeln im "Nacken-Stirn-Griff". Welche Gruppebraucht weniger Zeit für alle Bälle? ■ Weitere Formen erfinden!

Wir lernen Transport- und Rettungsgriffe

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1.Rettungsschwimmen 3 / 7

Jemanden retten... im Nacken-Kleidergriff:Eine Hand hält den Hinterkopf, fasst die Haare oder Kleider des Rettlings. Der"Zug-Arm" bleibt gestreckt, mit dem andern werden kräftige Armzüge ausgeführt.

Übungen: Baumstamm-Schleppen: A paddelt in gestreckterRückenlage (siehe Synchronschwimmen 3 / 33). Bfasst A mit einer Hand am Nacken und zieht – in Sei-tenlage schwimmend – A möglichst schnell über ei-ne bestimmte Strecke. Rollenwechsel.Plumpsack-Schleppen: Wie oben, doch jetzt lässtsich der "zu Rettende" möglichst locker und ent-spannt ziehen.Wasserball-Rettung: Schwimme 1 Breite Wasser-ball-Kraul (siehe 3 / S. 40). Fasse dort einen Ball im"Nacken-Griff" und schwimme zurück. Auch alsWettbewerbsform!

Wähle deinen Rettungsgriff jenach Situation.

Jemanden heraufholen und bergen... im Achselgriff:Der Rettling wird von hinten unter den Achselhöhlen gefasst. Mit diesem Griffbringt man den Ertrinkenden an die Wasseroberfläche. Für kurze Strecken kanndieser Griff beibehalten werden. Für längere Strecken wählt man einen anderenRettungsgriff!

Übungen:Bergen und retten: A bläst alle Luft aus und liegt aufden Beckenboden. B schwimmt sofort an, taucht ab,fasst A von hinten im Achselgriff, stösst kräftig vomBoden ab und zieht ihn über eine bestimmte Strecke.Bergung gegen Widerstand: Wie oben, doch jetztleistet der zu rettende B zusätzlich Widerstand, z.B.durch irgendeine Körperstellung, durch Gegenbe-wegungen mit den Beinen usw.Persönlicher Rettungsgriff: Wer findet einen per-sönlichen Rettungsgriff?

Immer von hinten anschwimmen,auch unter Wasser

Den Grund absuchen... mit Kettentauchen:Das Kettentauchen wird angewendet, wenn der Grund nach etwas abgesuchtwerden muss. Hierzu richten sich mehrere Schwimmer im Abstand von höch-stens einer Armlänge im Wasser auf einem Glied aus. Auf das Kommando einesVerantwortlichen (in der Mitte der Gruppe oder ausserhalb des Wassers) tau-chen alle gemeinsam senkrecht ab bis zum Grund und schwimmen dort drei Zü-ge in der vorgegebenen Richtung. Der Grund wird mit Augen und Händen abge-sucht! Beim senkrechten Auftauchen wird ein Arm zur eigenen Sicherung nachoben gestreckt. Jetzt schwimmt die Gruppe etwa einen Meter rückwärts undrichtet sich nach dem hintersten Schwimmer erneut auf ein Glied aus. Auf Kom-mando wird erneut wieder abgetaucht.

Übungen:Einzel-Ketten-Tauchen: Versuche, alleine eine vor-gegebene Strecke gemäss der oben beschriebenenKettentauch-Form abzusuchen.Suchen und Finden: Wie oben, aber jetzt wirfst duden gefundenen Tauchring/-teller immer wieder vordir ins Wasser, tauchst erneut ab usw.Schatztaucher: Eine Münze wird ins Wasser gewor-fen. Wer sie findet, darf sie behalten.

So tauchst du richtig ab:

Wir lernen retten, suchen und bergen

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1.Rettungsschwimmen 3 / 8

Bezugsquelle dieses Merkblattes: bfu, Postfach 2273, 3001 Bern

Springe nie erhitzt ins Wasser!Dein Körper braucht Anpass-zeit.

Lass kleine Kinder nie unbeauf-sichtigt ins tiefe Wasser!Sie kennen keine Gefahren.

Luftmatratzen und Schwimmhil-fen gehören nicht ins tiefe Was-ser!Sie bieten keine Sicherheit.

Schwimme nie mit vollem oderganz leerem Magen!Warte nach üppigem Essen 2 Stunden. Meide Alkohol!

Springe nie in trübe oder unbe-kannte Gewässer!Unbekanntes kann Gefahr ber-gen.

Schwimme lange Strecken nieallein!Auch der besttrainierte Körperhat einmal eine Schwäche.

Die 6 Baderegeln

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2. Schnorcheln 3 / 9

2. Schnorcheln

Das "Schnorcheln" (ABC-Tauchen) ist einerseits eine gute Vorbereitungfür das Gerätetauchen, andererseits aber auch eine eigenständige Sport-art, die sogar wettkampfmässig unter dem Begriff "Flossenschwimmen"betrieben wird. Schnorcheln ist nicht ungefährlich! Das genaue Einhalten der Sicher-heitsregeln ist Grundvoraussetzung für unfallfreie und schöne Erlebnisseunter Wasser. Will man die Unterwasserwelt kennenlernen, müssen ■ die Grundlagen der Tauchtheorie bekannt sein, ■ das Material zweckmässig sein,■ die Sicherheitsregeln strikte eingehalten werden. Gute Schwimmkenntnisse und angstfreies Tauchen sind zwingende Vor-aussetzungen.

Flossen, Masken und Schnor-chel sind auch gute Lernhilfenund gehören in einen zeitge-mässen Schwimmunterricht!

Beim Schwimmen und Tauchen mit Flossen, Maske und Schnorchelkannst du die Faszination der Unterwasserwelt erleben. Gleichzeitigeignet sich diese Ausrüstung auch für das Rettungsschwimmen:

■ Die Flossen bringen dich schneller vorwärts.■ Mit der Brille kannst du unter Wasser deutlicher sehen.■ Der Schnorchel erlaubt dir zu atmen, obwohl Mund und Nase unter der Wasseroberfläche sind!

■ Tauche nie allein und überwache deinen Tauchkameraden!

■ Tauche nie, wenn du dich nicht wohl fühlst!

■ Benütze zweckmässiges, sicheres Material!

■ Trage Sorge zur Unterwasserwelt!

Auf einen Blick

Das ist Schnorcheln: ■ spannend ■ verantwortungsvoll ■ vielseitig

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2. Schnorcheln 3 / 10

Die ABC-Ausrüstung besteht aus Flossen, Maske und Schnorchel:

Flossen (A)

Die ideale Länge der Flossen hängtvon der körperlichen Leistungsfähig-keit ab. Sie liegt beim Freitaucher imBereich von 35-50 cm. Die Flossen-länge wird von den Herstellern derSchuhgrösse angepasst. Beim Anpas-sen ist darauf zu achten, dass dieFlossen zwar gut passen, aber eher zugross als zu klein sind.

Flossen sind auch gute Lernhil-fen (z.B. beim Kraul- und Del-phinschwimmen)!

Die Flossen sollen nirgendsdrücken!

Maske (B)

Die Frontscheibe der Maske muss ausSicherheitsglas hergestellt sein. Siesoll nahe bei den Augen liegen, damitdas Blickfeld möglichst wenig einge-engt wird.Die Maske muss auch die Nase um-schliessen, damit durch seitlichesZusammendrücken der Nasenflügel-mit Daumen und Zeigefinger derDruckausgleich hergestellt werdenkann. (Deshalb verwenden wir denBegriff "Maske" statt "Brille"!) Die Ma-ske muss einwandfrei "sitzen". Zur An-probe sollst du sie ohne Benutzungdes Halteriemens ansaugen können(durch die Nase Luft "ansaugen").Schüttle den Kopf! Wenn die Brillehält, dann ist die Grösse richtig.

Nur Masken wählen, welcheauch die Nase umschliessen!

Druckausgleich-Experi - ment 3 / S.13 und 4 / S. 24

Schnorchel (C)

Der Schnorchel darf höchstens eineLänge von 30 - 35 cm aufweisen. Ein-fache Schnorchel – ohne Ventil,scharfe Knickung oder Falten-schlauch-Einsätze – haben sich ambesten bewährt.Das Mundstück muss gut passen, unddie "Beisswarzen" sollen kräftig sein.Das obere Rohrende ist aus Sicher-heitsgründen mit einer grellen Farbezu kennzeichnen.

Ohne Ventil!

Wie rüstet man sich gut aus?

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2. Schnorcheln 3 / 11

Lageübung: Schwimme in Rückenlage und achte da-bei auf folgende Punkte:■ der Körper liegt gestreckt im Wasser■ der Kopf wird leicht gegen die Brust angezogen ■ die Arme sind locker an der Körperseite angelegt■ oder werden in der Verlängerung des Körpersnach oben gestreckt.

Beobachte dich selbst!

Der Beinschlag: Wie beim Kraulschwimmen erfolgtder Impuls aus den Hüften über das Knie zum Fuss-gelenk. Die Knie wie auch die Flossen bleiben unterder Wasseroberfläche. Der Rhythmus ist jedochlangsamer als beim Kraulschwimmen.

Lernen durch Gegensätze:■ einmal die Knie anziehen■ einmal ganz gestreckte Knie■ dazwischen = richtig!

Die Atmung: Atme langsam und regelmässig. Übli-cherweise atmet man in Rückenlage ohne Schnor-chel. Dieser ist eingeklemmt zwischen Maskenbandund Schläfe.

Mit Flossen die Schwimmart Kraulganzheitlich lernen

2 / S. 6

Unter Wasser atmen: Ziehe die Maske korrekt anund klemme den Schnorchel zwischen Maskenbandund Schläfe. Halte dich am Bassinrand und atme ru-hig und regelmässig über Wasser. Tauche mit demGesicht langsam ins Wasser und versuche, im glei-chen Rhythmus weiter zu atmen.

Atme kräftig unter Wasser, dennjetzt musst du gegen den Wasser-druck und erst noch durch einkleines Rohr einatmen. Deshalbkommt es dir anfänglich etwas an-strengender vor!

Erster Tauchgang: Schwimme in Bauchlage langsamder Bassinwand entlang. Die Arme sind locker ander Körperseite angelegt, der Blick ist nach vorneschräg abwärts gerichtet. Atme ruhig und tief.Schnorchle nur so lange, wie du dich wohl fühlst.

Alles mit der Ruhe... wie ein Zeit-lupenschwimmen!

Der Beinschlag: Aus den Hüften über die Knie (wiein Rückenlage): Abwärts-Schlag von gebeugt zu ge-streckt, Aufwärts-Bewegung gestreckt zu lockergebeugt, sehr langsam. Dabei bleiben die Flossenimmer dicht unter der Wasseroberfläche.

Lass deinen Beinschlag von einemanderen "Taucher" beobachten!

Einige Anwendungsformen: ■ Schwimmt zu zweit im gleichen Rhythmus! Au-gen-Kontakt behalten!■ Einer in Bauchlage, der andere in Rückenlage. ■ Einer mit Delphin-, der andere mit Kraulbein-schlag.■ Wer schlägt eine andere Form vor?

Tauche nie allein! Gewöhne dichschon früh daran!

Wir lernen Flossenschwimmen in Rücken-und BauchlageFlossenschwimmen in Rückenlage eignet sich für den Anfang sehr gut,um die Technik des richtigen, effizienten Flossenschlages zu lernen. Zu-dem kann man dabei die richtige, gleichmässige Beinarbeit selber beob-achten und kontrollieren.

Flossenschwimmen in Bauchlage mit wechselseitigem Beinschlag istdie am meisten verwendete Fortbewegungsart des Freitauchers an derWasseroberfläche wie auch unter Wasser. Der vom Flosseneinsatz er-zeugte starke Vortrieb erübrigt den Gebrauch der Arme.

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2. Schnorcheln 3 / 12

Vom Kraul zum Delphinschwimmen: Schwimme inBauchlage nur mit einem Bein Kraulbeinschlag. Ver-suche, mit dem anderen Bein ebenfalls Kraulbein-schlag zu schwimmen, aber im gleichen Rhythmus(kein Wechselschlag!). Schon schwimmst du in derDelphintechnik! Achte auf folgende Merkpunkte:

Von der Kraul- zur Delphinbewe-gung (Bewegungsverwandtschaf-ten)

Lage des Körpers: Der Körper liegt möglichst ge-streckt im Wasser; die Arme sind in der Verlänge-rung des Körpers locker gestreckt; das Gesicht istim Wasser; der Blick geht fliessend abwechslungs-weise über und unter die Wasserlinie.

Der Kopf steuert die Bewegung!

Der Beinschlag: Der Flossenschlag erfolgt mit bei-den Flossen gleichzeitig; die Wellenbewegung be-ginnt in den Händen, setzt sich über den Rumpf biszu den Beinen fort und endet schliesslich in einemkräftigen Flossenschlag, ähnlich der Schwanzflosseeines Wals. Die Bewegung des Beckens läuft derFlossenbewegung immer voraus.

Kannst du die Bewegung spüren,beschreiben, sie dir mit geschlos-senen Augen vorstellen?

Die Atmung: Da die Delphinbewegung etwas an-strengender ist als die Kraulbewegung, brauchst dumehr Luft. Es ist jetzt besonders wichtig, dass die At-mung von Anfang an regelmässig erfolgt. Tauche beider Delphin-Rumpf-Bewegung mit dem Kopf nicht zutief, denn sonst fliesst Wasser in den Schnorchel!

Atme tief und regelmässig!

Ein wichtiger Unterschied zum üblichen Delphinschwimmen!

Zweier-Rhythmus: Führe die Delphin-Rumpfbewe-gung aus und lasse die Arme vorne. Zähle für dich:1... 2 / 1...2 / 1... 2 /.Das ist der Rhythmus für das sportliche Delphin-schwimmen ohne Flossen.

Vernetzt lehren und lernen: BeimFreitauchen auch Delphinschwim-men!

Delphinschwimmen mit Armbewegung: Wiederholeden oben beschriebenen Zweierrhythmus. Bei "1"bleiben die Arme vorne; auf "2" führst du mit den Ar-men einen Tauchzug aus und schleuderst danachdie Arme beidseitig seitwärts über Wasser nachvorne. Dann wieder "1": Arme vorne lassen; "2":Tauchzug (=Delphinarmzug) ausführen.

So ist es möglich, Delphin lang-sam zu schwimmen.

Delphinvarianten:■ Delphinbewegung in Seitenlage■ Delphin zu zweit: A dreht sich nach links, B nachrechts. Beide halten sich gegenseitig mit den Armenin Hochhalte. ■ Schwimme in Seitenlage: ein Arm in Hochhalte,der andere am Körper angelegt.■ Kannst du deinen Partner mit der Delphintechnikstossen oder/und abschleppen?■ Wer findet andere Formen?

Viele Bewegungserfahrungen för-dern die Koordinationsfähigkeit.

Wir lernen Flossenschwimmen mit der DelphintechnikIm Gegensatz zum normalen Delphinschwimmen führen die Arme beimFreitauchen keine Armzüge aus, sondern dienen lediglich zur Unterstüt-zung der Wellenbewegung.

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2. Schnorcheln 3 / 13

Gute Disziplin ist beim Tauchunterricht zwingende Voraussetzung.

Schnorchel entleeren: Tauche langsam senkrechtknapp unter die Wasseroberfläche. Du hörst, wiesich der Schnorchel mit Wasser füllt. Tauche wiederlangsam auf, halte die Hand locker über den Schnor-chel und stosse mit einem kräftigen Luftstoss durchden Mund alles Wasser aus dem Schnorchel.

Aus Rücksicht auf die anderenBadegäste!

Abtauchen: Lege dich aufs Wasser und paddle lang-sam vorwärts. Greife mit den Armen grundwärts undkippe gleichzeitig mit dem Oberkörper senkrechtnach unten. Strecke danach die Beine senkrechthoch und lass dich so in die Tiefe gleiten. Setze mitden Flossen erst ein, wenn diese unter Wasser sind!

Abtauchen soll spritzerlos seinwie beim Synchronschwimmen.

Üben, üben und nochmals üben!

4 / S. 15

Druckausgleich: In der Tauchermaske ist die Nasedurch den "Nasenklemmer" eingebettet. Sobald dubeim Abtauchen einen leichten Druck in den Ohrenspürst, drückst du mit Daumen und Zeigefinger denNasenklemmer von aussen zu und versuchst, Luftdurch die Nase auszublasen.

Wenn die Nase zugeklemmt wird,dringt die Luft aus der Nase insMittelohr; der Druck wird ausge-glichen, und der Schmerz lässtnach!

4 / S. 24

Früh übt sich, wer ein Taucherwerden will!

Maske entleeren: Neige den Kopf leicht nach hin-ten. Der Blick ist schräg nach vorne oben gerichtet.Presse mit einer Hand den oberen Rand der Maskeleicht gegen die Stirn. Atme nun ganz langsam (oderin kurzen kleinen Atemstössen) durch die Nase aus,bis die Luft das sich in der Maske befindende Was-ser nach unten verdrängt. Wenn du es richtig ge-macht hast, dann reicht die restliche Luft auch nochdazu aus, den Schnorchel zu entleeren!

Prinzip der Taucherglocke: Luftverdrängt Wasser.

Anwendungsformen: Wenn die "Handgriffe" beimDruckausgleich und das saubere Abtauchen be-herrscht werden, sind viele Spiel- und Übungsfor-men möglich. Beispiele:■ Abtauchen vw, Rolle vw, auftauchen, Schnorchelentleeren.■ Abtauchen vw, Spirale drehen, auftauchen.■ Lehrer, Trainer, Partner macht eine Unterwasser-figur vor, du machst sie nach.■ Wir tauchen nach Gegenständen (Ringe, Teller).■ Wir setzen oder stecken ein Spiel zusammen.■ Wir zeichnen ein Bild (Neocolor-Stifte).■ Wir tauschen unter Wasser Gegenstände aus.■ Eigene Ideen, je nach Material und Anlage.

Auch hier: Tauche nie allein! AlleSpiel- und Übungsformen zu zweitoder in der Gruppe ausführen!

Wir lernen abtauchen, den Druckausgleich, die Maske entleerenJedes Abtauchen erfordert Konzentration und eine gute Kontrolle desBewegungsablaufes, damit ohne grossen Kraftaufwand (und somit un-nötigem Gebrauch von Luftreserven) abgetaucht werden kann .

Auch beim Freitauchen kann die Situation eintreten, dass durch ein un-vorhergesehenes Ereignis plötzlich Wasser in die Maske eindringt. Je-der Taucher muss in der Lage sein, ohne Panik die teilweise oder ganzvollgelaufene Maske unter Wasser zu entleeren. Dies muss schon frühgelernt und immer wieder geübt werden.

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2. Schnorcheln 3 / 14

Zupacken, aber wie? Zu zweit, der eine mit und derandere ohne ABC-Ausrüstung. Der Taucher spieltden Retter. Sucht gemeinsam geeignete Griffe, mitdenen ein ABC-Taucher einen Ertrinkenden relativmühelos abschleppen könnte. Vorteile/Nachteile be-sprechen. Griffe gegenseitig vergleichen.

Richtig helfen und retten will gutgelernt sein!

Fesselgriff: Greife mit deinem rechten Arm unter denlinken Arm und hinter dem Rücken des Rettlings undfasse dessen linken Oberarm weit oben. Schwimmein Bauch- oder leichter Seitenlage und beobachtedeinen Partner. Für Linkshänder und übungshalberauch mit dem andern Arm.

Bei diesem Griff ist eine Hand desRetters frei!

Kinngriff: Greife mit der einen Hand unter der Achseldes Rettlings durch und fasse dessen Kinn von un-ten. Vorsicht: Keinen Druck auf die Halsschlagaderund gegen die Luftröhre ausüben!

Rücksichtsvoll ausführen!

(Auch) Rettungsschwimmenmacht Spass!

Rettungsfangis: Eine angemessene Anzahl (ca. 2 auf5) tragen eine ABC-Ausrüstung. Die anderen Mit-spieler sind in einem begrenzten Feld verteilt. Wervon den Rettern "gefangen" wird, muss sich ergebenund wird in einem gelernten Rettungsgriff an denRand des Bassins transportiert. Wer dort von einemnoch nicht Gefangenen durch Handschlag berührtwird, ist wieder frei. Gelingt es den Tauchern, alle"an Land" zu bringen?

Rettungs-Schwimm-Stafette in Zweiergruppen: AufKommando starten die Schwimmer "A" auf der einenBassinseite und spurten (Freistil) auf die andere Sei-te. Sobald ein Schwimmer das andere Bassinendeerreicht hat, darf "B", der "Retter" (ABC-Ausrüstung),starten. Er schnorchelt zu "A", fasst ihn in einem be-kannten Rettungsgriff und schleppt ihn zurück.

Die Teilnehmer sollen eigeneWettbewerbsformen ausprobierenund vorstellen.

Gruppen-Rettungseinsatz: Die Hälfte der Teilnehmersind Retter (auf der einen Seite des Beckens), dieanderen Rettlinge (auf der anderen Seite). Auf einZeichen beginnen die Retter, die Rettlinge auf dieandere Seite zu ziehen. Nach jeder Breite muss einanderer Rettling gezogen werden. Anzahl "Rettun-gen" in 2 Minuten zählen. Gruppen wechseln.

Weitere 160 Spiel- und Übungsformen siehe: Bucher,W.1001 Spiel- und Übungsfor-men im Schwimmen, Kap. Schnorcheln, 6. Auflage 1992

Wir lernen und üben das Helfen und Retten mit der ABC-AusrüstungDie ABC-Ausrüstung macht das Helfen und Retten einfacher: Die Flos-sen bringen dich schneller und müheloser voran, die Maske ermöglichteine bessere Unterwassersicht, und der Schnorchel ermöglicht das At-men, auch wenn du in die Tiefe blickst!

Rettungsschwimmen ist eine ernste Sache. Das will aber nicht heissen,dass dieser Unterricht nicht auch spielerisch und in einer fröhlichen At-mosphäre erteilt werden kann! Viele Formen des Rettens lassen sich mitanderen Inhalten des Schwimmunterrichtes verknüpfen.

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3. Wasserspringen 3 / 15

3. Wasserspringen

Wasserspringen, das Springen vom Bassinrand, von der Plattform undvom Brett gehören zu einem vielseitigen Schwimmunterricht. Schon ein-fache Übungsformen vermitteln Selbstvertrauen.

Wasserspringen ist eine gymnastisch-künstlerische Sportart und zeich-net sich durch eine sehr genaue und komplexe Technik aus. Zusätzlichzur Ästhetik bestimmen akrobatische und athletische Merkmale diesefaszinierende Sportart. Die Auseinandersetzung mit dem wettkampforien-tierten Wasserspringen geschieht im Vereinssport.

Das Wasserspringen als Bestandteil des Schwimmunterrichtes bietetMöglichkeiten an für erlebnisorientierte und gestalterische Elemente, dieallein durch das Gebot der Sicherheit (Unfallprophylaxe) limitiert sind.

■ entwickelt die koordinativen Fähigkeiten

■ fördert das Selbstvertrauen

■ verlangt eine geschickte Organisation

Das ist Wasserspringen: ■ abspringen ■ fliegen ■ eintauchen

Auf einen Blick

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3. Wasserspringen 3 / 16

Grundtechnik

Vereinfacht kann die Technik auf drei Teilbereiche reduziert werden:Abspringen - Steuern - Eintauchen.Bei den Übungen wird auf einzelne dieser drei Akzente hingewiesen.

AbspringenSteuernEintauchen

Sprunggruppen und Körperhaltungen

Es gibt im Wasserspringen sechs verschiedene, mit Nummern bezeich-nete, Sprunggruppen. Sie unterscheiden sich in Absprung und Drehrich-tung. Die Sprünge lassen sich in verschiedenen Körperhaltungen ausfüh-ren (gehockt, gehechtet, gestreckt oder in freier Körperhaltung).

Aus biomechanischen Gründenwird empfohlen, elementareSprünge zuerst gehockt zu ler-nen.

Bewegungsverwandtschaften

Die Sprünge innerhalb der verschiedenen Sprunggruppen sind bezüglichAbsprung-, Dreh- und Eintauchrichtung "bewegungsverwandt". Darausergeben sich didaktisch-methodische Konsequenzen für die Lehr- undLernweise:■ für die Ausgangsstellung und den Absprungz.B. bei Vorwärts-und Auerbachsprüngen sowie bei Rückwärts- und Del-phinsprüngen.■ für die Drehrichtungz.B. bei Vorwärts- und Delphinsprüngen sowie bei Rückwärts- und Auer-bachsprüngen.■ für die EintauchrichtungKopfwärts und/oder fusswärts.

Bewegungsverwandtschaftennutzen!

Trockenspringen im Geräteturnen

Da nur an wenigen Orten die Voraussetzungen für das Wasserspringenim Klassenverband gegeben sind, kann und soll vermehrt auf Grundlagenaus dem übrigen Sportunterricht zurückgegriffen werden: In der Gymna-stik werden Elemente wie Haltung und Spannung geübt; Roll- undDrehbewegungen können im Geräteturnen eingeführt und imWasserspringen angewendet werden. Beispiel: Salto vw.

Sportfachübergreifender Un-terricht!

Wissenswertes für den Unterricht

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3. Wasserspringen 3 / 17

Aus dem Sitz: Setze dich an den Bassinrand, dieHände neben dem Gesäss aufgestützt.. "Springe"ins Wasser, indem du mit den Händen am Bas-sinrand abdrückst.■ Spanne sofort die Rumpfmuskulatur! ■ Schaue auf die Gegenseite zu einem Gegenstand! ■ Gleite bis zum Bassinboden und stosse dortzum Auftauchen ab!

Alle Grundübungen werden zuerstvom Bassinrand ausgeführt.

Aus dem Stand: Du stehst am Bassinrand, dieArme seitlich am Körper, die Zehenspitzen an(nicht über) der Kante. Springe aus den Fuss-und Kniegelenken möglichst hoch weg.■ Spanne und tauche wie oben ein. ■ Versuche, deinen Oberkörper aufrecht zu halten. LH: Reifen oder parallel zum Bassinrand aufsWasser gelegte Leine (Schwimmleine oder Zau-berschnur). Vor der Leine eintauchen!

LH = Lernhilfe

Die richtige und gezielte Anwen-dung von Lernhilfen verbessertBewegungsvorstellung, motiviertund ermöglicht oft eine unmittel-bare Lern- resp. Erfolgskontrolle.

Aus Stand mit Armschwung: Ausgangsstellungwie oben. Versuche mit Hilfe der Ausholbewe-gung noch höher zu springen. Merke dir folgen-den Bewegungsablauf:■ Arme seitwärts hoch, dann ...■ Arme seitwärts abwärts - vorwärts hoch undgleichzeitig...■ Absprung

LH: Zauberschnur, Stange o.ä.: Kannst du nachdem Absprung die hoch gehaltene Leine oderStange mit den Händen berühren und dabei im-mer noch ganz gespannt bleiben?

üben!

4 / S. 21

Mal hoch, mal weit: Versuche, bei zwei ge-streckten Fusssprüngen hintereinander einmaleinen Hochsprung und einmal einen Weitsprungauszuführen. ■ Was machst du, um hoch zu springen?■ Was machst du, um weit zu springen?

LH: Die Leine / Zauberschnur, wird schräg ge-spannt. Alle üben dort, wo sie es gerade nochschaffen, einen guten Fusssprung auszuführen,ohne die Leine zu überspringen resp. zu berüh-ren.

Gegensatzerfahrungen!

Gute Wasserspringer versuchen,möglichst hoch zu springen!

Wir lernen vorwärts abspringenAlle Grundübungen werden zuerst gruppenweise vom Bassinrand aus-geführt. Bevor das Tauchen bis zum Beckenboden verlangt wird, sollendie Schüler den Druckausgleich lernen. Sobald Schmerzen in den Ohrenspürbar werden: Nase zudrücken und Luft in die Nase pressen.

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3. Wasserspringen 3 / 18

Nur ein intensiver, gut organisier-ter Unterricht wird dem Bewe-gungs- und Lernbedürfnis derSchüler gerecht!

Organisation 4 / S. 11 ff.

Alleine: Versuche, in der Luft nach einem guten Ab-sprung verschiedene "Kunststücke" auszuführen:■ ein Bein anhocken, das andere strecken■ beide Beine gleichzeitig anhocken■ eine Schraube drehen■ so fest / so wenig wie möglich spritzen beim Ein-tauchen■ die Unterschenkel schnell anziehen (Päckli) undvor dem Eintauchen wieder strecken ■ die Arme wild bewegen und vor dem Eintauchenwieder seitlich an den Körper pressen usw.

Die Nasenklammer verhindert dasEinströmen des Wassers in dieNasenhöhlen.

Zu zweit: Versucht folgende "Kunststücke": ■ Wir stehen nebeneinander, fassen die nähereHand des Partners und springen gleichzeitig insWasser.■ Wir hängen unsere Arme gegenseitig ein undspringen ins Wasser.■ Wir stehen Rücken an Rücken und springen seit-wärts■ Du zeigst ein Kunsstück vor, dein Partner macht'snach.■ Du wirfst dir einen Gegenstand (z.B. einen Ball)hoch und versuchst, diesen nach dem Absprung hoch in der Luft zu fangen.■ Dein Partner wirft dir den Ball. Kannst du den Ballnach dem Absprung in der Luft fangen?■ Du rufst deinem Partner, der in der Luft "fliegt",einen Auftrag zu, den er auszuführen hat, z.B. "Kopfdrehen", "nach links", oder "Farben" ... und er ver-sucht, in der Luft möglichst viele zu nennen.■ Findet weitere Formen dieser Art!

Beobachten lernen!

In Gruppen: Wir springen alle gemeinsam mit gefass-ten Händen aus Stand vom Bassinrand:■ als Weitsprung ohne Anlauf■ als Hochsprung über eine vor dem Rand gespannteLeine■ als...

Der Lehrer springt mit!

Achtung: Nasser Boden / Rutschgefahr!

Unterrichtsorganisation: Wie bei allen weiteren Sprüngen beginnen wiram Bassinrand. Dies lässt ein gleichzeitiges Einspringen von vielen Ler-nenden zu. Voraussetzung: Wir springen auf Kommando ab, und auchdas Aussteigen ist organisiert.Im Sinne eines Stationenbetriebs können auch Startblock, Sprungbrettsowie zusätzliche (improvisierte) Absprungstellen (z.B. Schwedenka-sten, Minitrampolin) einbezogen werden. Auch Trockenübungen könnenin einen Stationenbetrieb integriert werden (z.B. Kraft-, Beweglichkeits-,Koordinationsübungen usw.).

Wir üben vorwärts abspringen

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3. Wasserspringen 3 / 19

Einbein-Sprung: Stehe rücklings zum Wasser undführe einen "Schritt-Sprung" rückwärts aus. Versu-che dabei den Kopf aufrecht zu halten! Die Armebleiben in der Tiefhalte.

Beim Eintauchen kräftig durch dieNase ausatmen (kein Wasser inder Nase!).

Absprung rückwärts: Versuche, mit beiden Beinenkräftig abzuspringen, ohne dass du in Rücklage ge-rätst. Beinbewegung: Hoch - tief -Sprung!■ "Hoch" ( Zehenstand) - 1■ "Tief" ("Absitzen" ohne Rücklage) - 2 ■ "Sprung" (vertikaler Absprung) - 3■ Armhaltung: Am Körper anliegend oder in Hoch-halte, jedoch ohne Armschwung

■ kräftig abspringen■ Blick geradeaus■ gespannt eintauchen

Das "Absitzen" ohne Rücklagegarantiert die notwendige Distanzzur Absprungstelle!

Absprung rückwärts mit Armschwung: Mit der Arm-bewegung ■ seitwärts hoch - 1■ seitwärts abwärts - 2■ vorwärts hoch - 3unterstützest du den Absprung.

4 / S. 21

Brett-Rhythmus: Stehe rücklings mit den Fussballenauf das Brettende und versuche, im Rhythmus derBrettschwingung leicht zu federn, ohne dass die Füs-se den Kontakt mit dem Brett zu verlieren.

Sicherheit und Brettgefühl!

Vom Bekanntem zum Neuen: Wiederhole dieAbsprungtechnik des Fusssprunges vw aus Stand.Führe nun dieselbe Bewegung als Fusssprung rück-wärts aus. Achte besonders darauf, dass dein Körperwährend der Ausholbewegung im Gleichgewichtbleibt.

Abspringen - reagieren: A und B bilden eine Zweier-gruppe. B befindet sich in Absprungposition. A stehtvor B. Nach dem Absprung von B zeigt A eine einfa-che Bewegung und B versucht, diese in der Luft zukopieren.

Koordinationsschulung unterZeitdruck

Fusssprünge rückwärts vom Brett: Sobald die Tech-nik der Ausholbewegung und der kontrollierte Ab-sprung beherrscht werden, können verschiedensteFusssprungvarianten ausgeführt werden. 4 / S. 21

Wir lernen und üben rückwärts abspringenBeim Absprung rückwärts stehen wir nur noch mit der vorderen Fuss-hälfte (Fussballen) auf der Kante des Bassinrandes oder Sprungbrettes.Die Ausholbewegung der Arme beim Absprung aus Stand rückwärts istähnlich wie beim Absprung vorwärts.

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3. Wasserspringen 3 / 20

Der Anlauf erfolgt langsam und inregelmässigem Rhythmus. Er be-steht in der Regel aus 4 gleichlan-gen Schritten und einem Aufsatz-sprung. Wir lernen zuerst den 1-Schritt-Anlauf (= Schritt plusAufsatzsprung).

Die Brettfederung erschwert das Gleichgewicht und den Bewegungsrhythmus.Hingegen wird die Sprung-höhe bei geschicktemAusnützen der Federkraft wesentlich grösser.

Hopserhüpfen: ■ Kannst du Hopserhüpfen?■ Kannst du das auch mit symmetrischer Armbewe-gung? ■ Versuche ähnliche Hüpfform mit Schwung- undSprungbeineinsatz, jedoch ohne Beinwechsel. ■ Versuche, nach einem Schritt mit symmetri-schem Armschwung vw hoch auf beiden Füssen zueinem "Schluss-Sprung" im Gleichgewicht zu landen.

Schritt ... und Landung auf beidenFüssen

Ziel-Sprung: Versuche, mit einem solchen Schluss-sprung eine Marke (Leine, Klebeband o.ä.) zuerreichen. Nach der Landung auf beiden Füssenspringst du von dort beidbeinig ab. Unterstütze denAbsprung durch einen Armschwung vw hoch.

LH: Schrittlängen mit Klebebandmarkieren!

1-Schritt-Anlauf vom Bassinrand: Wir üben den An-lauf gemeinsam nach folgendem Rhythmus: "Schritt-Sprung". Auf "Schritt" erfolgt der Schritt mit demSprungbein zur ersten Marke, auf "Sprung" der beid-beinige Absprung vw hoch.

Technikbeschrieb 1-Schritt-Anlaufsiehe Kasten!

1-Schritt-Anlauf vom 1m-Brett: Übe den gleichenAnlauf vom 1m-Brett. Achte dabei besonders aufden Rhythmus der Brettschwingung.LH: Schrittlängen mit Klebeband markieren! 4 / S. 21

Wir lernen den Anlauf1-Schritt-Anlauf: Du stehst ca. 1 Meter vom Bassinrand/Brettende ent-fernt. Beginne mit einem Schritt des Sprungbeines (1); ziehe die Armeund das Schwungbein hoch (2/3); schwinge die Arme seitwärts abwärtstief und lande mit beiden Füssen vor dem Bassinrand/Brettende (4);schwinge die Arme schnell wieder vorwärts hoch (5) und springe beid-beinig ab (6).

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3. Wasserspringen 3 / 21

Üben als Automatisieren!

Alleine: Wir trainieren vor allem den Absprung. Ver-suche, nach einem korrekten Anlauf und einem kon-trollierten Absprung folgende Sprünge auszuführen:■ in der Luft einen Fuss (beide Füsse) anziehen undwieder strecken■ Beine gestreckt grätschen ■ Beine gestreckt anhechten■ ein Bein anfersen, das andere anhocken■ beide Beine anhocken und wieder strecken■ zweimal anhocken■ einmal anhocken und einmal anhechten nach-einander

Beachte, dass die Arme beim Ab-sprung immer symmetrisch undschnell in die Hochhalte geführtwerden.

Zu zweit: Obenstehende Aufgaben (und viele andere"Kunststücke") eignen sich auch zum "Vorzeigen –Nachmachen". Beispiele:■ während des Fluges 2 Teilbewegungen ausfüh-ren!■ Die Arme bleiben immer in Hochhalte, nur die La-ge der Beine verändert sich.■ Nur ein Arm und ein Bein ändern die Lage!■ Nach dem Absprung von B ruft A seinem Partnerzu, was er auszuführen hat usw.

Durch solche Übungen wird vorallem das Beachten von Bewe-gungsteilen und das Umsetzenvon Bewegungsvorstellungen ge-schult.

■ Versuche, möglichst lange (bis zum Eintauchen!)ein Tauchringli auf dem Kopf zu tragen. Stelle dirkünftig immer vor, du würdest ein Ringli oder eineSchale auf dem Kopf tragen. So bleibst du aufrechtund ruhig.

Zu schneller Anlauf mit Vorlage...

deshalb: Vorlage beim Aufsatz-sprung und beim Absprung!

■ Verkürze den letzten Schritt ("Stemmschritt"). EineMarke mit einem Klebeband kann als Orientierungs-hilfe dienen.■ Schau das Reihenbild an, insbesondere dieSchritt-Phase 1!

Langer, flacher Aufsatz-sprung...

deshalb: weite, flache Flugbahn!

■ Führe die Arme möglichst schnell in die Hochhal-te, damit du in dieser Stellung einen Moment verhar-ren kannst.■ Schau das Reihenbild an, insbesondere Phase 3!

Körpervorlage währenddes Aufsatzsprunges...

deshalb: Sprung in die Weite an-statt in die Höhe!

■ Schwinge die Arme vor und nach dem Aufsatz-sprung schnell und gestreckt vorwärts hoch; Blickgeradeaus, ev. Fixpunkt! ■ Schau das Reihenbild an, insbesondere Phase 5!

Langsame Armbewegung

deshalb: Vorlage beim Absprung!

Wir üben den Anlauf und den AbsprungÜbe den Anlauf immer wieder, bis du dich nicht mehr auf die einzelnenTeilbewegungen konzentrieren musst. Ein guter Anlauf und ein kontrol-lierter Absprung sind wichtige Voraussetzungen für das Gelingen einesschönen Sprunges.

Beraten Beobachten - Beurteilen

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3. Wasserspringen 3 / 22

Hechtschiessen vom Bassinrand: Es ist besonderswichtig, dass die oben beschriebene Eintauchhal-tung während des ganzen Gleitens beibehaltenwird! 4 / S. 21

Eintauchen aus dem Sitz: Sitz am Bassinrand (Füssein der Überlaufrinne) oder aus dem Kniestand: Ver-suche, dich wie eine aus ihrem Haus kriechendeSchnecke ins Wasser zu strecken und dann ge-spannt bis zum Bassinboden zu tauchen.■ Tauchteller vom Bassinboden holen ■ Partnerbeobachtung mit Tauchermaske

Das Eintauchen ist auch in grös-seren Gruppen möglich. Wichtigsind klare Anweisungen: Was ist nach dem Eintauchen zutun? Wo muss man aussteigen?

Eintauchen aus der Neigehalte: ■ Nimm die Eintauchhaltung ein (1).■ Neige den Oberkörper weit nach unten (2).■ Stehe auf den Fussballen (3), lass dich fallen (4)...■ ...Bis du gestreckt und gespannt und "schnell" aufdem Bassinboden "ankommst" (5).■ Nur wer diese Eintauchübung vom Rand gut kann,darf die Höhe steigern.

Springen in Serien und Sprung-übungen kombinieren mit an-schliessenden Schwimmübungen,z.B.: auf die andere Seite schwim-men, dort aussteigen und zurück.

4 / S. 21

Wir lernen das Eintauchen kopfwärts vorwärts

Der ganze Kör-per ist von denHänden bis zuden Zehenspit-zen gestreckt.

Rumpf-, Ge-säss- und Bein-muskulatur sindzur Stabilisie-rung gespannt.

Das gilt für alle Eintauchübungen:■ Versuche, dich aus der Ausgangsstellung langsam in die Eintauch-stellung zu strecken ("lang machen"). ■ Dein Eintauchwinkel ist etwas kleiner als 90 Grad. Dadurch wird einÜberschlagen (Hohlkreuz) vermieden.■ Versuche immer, bis zum Bassinboden durchzutauchen. Erst dort istder Sprung fertig! ■ Dein Blick ist zu den Händen resp. zur Eintauchstelle gerichtet, dieHände sind über dem Kopf geschlossen , die Ohren werden zwischenden gestreckten Armen eingeklemmt.

Die gespannteEintauchhaltunggarantiert eingutes Eintau-chen.

1 2 3 Mögliche Handhaltungen:

So ... ... oder so

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3. Wasserspringen 3 / 23

Alleine: Wenn du das Eintauchen aus der Neigehal-te beherrschst, kannst du versuchen, die Ausgangs-stellung zu verändern. Kannst du trotzdem noch ge-spannt eintauchen?■ aus der Kauerstellung■ aus dem einbeinigen Hockstand■ aus der Neigehalte mit den Armen in Seithalte;dabei werden die Arme erst während des Fallensseitwärts hoch zur Eintauchhaltung geführt. ■ aus dem Hocksitz (z.B. 3m-Brett)■ aus dem Winkelstütz (z.B. 3m-Brett)

Variantenreiches Üben!

Üben: 4 / S. 15 ff.

4 / S. 21

Zu zweit: Könnt ihr vom Bassinrand durch einen Rei-fen eintauchen, ohne diesen mit den Beinen zu be-rühren? Dazu hält A einen Reifen im von B ge-wünschten Abstand.■ Gelingt es auch, mit dem Fussrist den Reifen beimEintauchen leicht zu berühren?■ Wer kann so eintauchen, auch wenn der Reifennahe am Bassinrand gehalten wird?■ Wer schafft dies auch nach einem kleinen Ab-sprung aus der Kauerstellung?■ Wer kann auf ein im Wasser liegendes Schwimm-brett zum "Handstand" springen?

Lernhilfen vereinfachen die Infor-mation (in diesem Fall: "Versuche,den Reifen nicht zu berühren")und dienen der sofortigen Rück-meldung:

Nicht berührt = Richtig!Berührt = Falsch!

Lernhilfen: 4 / S. 13 ff.

In der Gruppe als "Tauchende Kette": Wir knieeneng hintereinander seitlich am Bassinrand und hal-ten die Fussgelenke des Vorderen. Der Vorderstetaucht ein, und alle Folgenden lassen sich ins Was-ser ziehen!

Gruppensprünge!

■ Haltungsgsübungen aller Art als ergänzendesTraining im Wasserspringunterricht. KräftigendeÜbungen als Hausaufgaben, z.B. vor oder neben ei-nem Spiegel!■ Eintauchübungen mit dem Gleitbrett (siehe Ein-tauchen rückwärts III / 24)

Die Körperspannung fehlt...

deshalb: Unkontrolliertes Eintau-chen in Hohlkreuzhal-tung!

■ mit den gestreckten Armen die Ohren an denKopf pressen■ Kinn zur Brust anziehen

Kopf ist zu weit hinten

deshalb: Das Gesicht schlägt beim Eintauchen aufs Wasser!

■ Beim Eintauchen ist ein Gegenstand (Leine; Mat-te, welche den Bassinrand überlappt, nähere Rei-fenkante) mit dem Fussrist zu berühren (siehe auchÜbungen oben!).

Bauchmuskulatur nicht gespannt...

deshalb: Die Beine schlagen ins Hohlkreuz!

■ Durchtauchen bis zu einer Bodenmarkierung, zueinem Tauchring o.ä.

Das Eintauchen wird zu früh abgebrochen...

deshalb: Eintauchen in Hohl-kreuzhaltung!

Wir üben das Eintauchen kopfwärts vorwärts

Beraten Beobachten - Beurteilen

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3, Wasserspringen 3 / 24

Merkpunkte zur Eintauchhaltung: Wir wiederholendie wichtigsten Merkpunkte (ev. in Form einer Auf-wärmgymnastik):■ Der ganze Körper ist gestreckt und gespannt.■ Die Arme bilden die Verlängerung des Ober-köpers. ■ Die Hände sind geschlossen (2 Varianten!)■ Der Kopf ist zwischen den Armen; die Ohrenwerden durch die Arme an den Kopf gepresst, derBlick ist zu den geschlossenen Händen gerichtet.

Achte beim Eintauchen rückwärtsimmer auf die Eintauchhaltungund das Durchtauchen!

Hechtschiessen in Rückenlage: Halte dich im Was-ser am Bassinrand. Kippe rückwärts, strecke deineArme über dem Kopf, stosse dich in Rücklage undgleite in gespannter Eintauchhaltung so weit dukannst. Atme dabei regelmässig durch die Nase aus,damit kein Wasser eindringt.

4 / S. 21

Zu zweit: Spannung halten: Lege dich rücklings insWasser; die Unterschenkel liegen auf dem Bassin-rand; dein Partner fasst deine Fussgelenke. Jetztstreckst du deinen Körper; Kopf und Arme sind inder richtigen Eintauchhaltung. Dein Partner hebtdeinen gespannten Körper langsam an und stösstdich schräg abwärts gegen den Bassinboden.Vergiss dabei nicht, durch die Nase auszuatmen!

Achtung: Stosse nicht, wenn deinPartner mit Hohlkreuz-Haltung imWasser liegt!

Zu zweit mit dem Gleitbrett : Du liegst in gespannterEintauchhaltung in Rückenlage (Kopf angehoben,Blick zu den Händen) auf dem Gleitbrett und gleitestbeim Anheben des Brettes in dieser Haltung insWasser.Wichtig für die Helfer: gerader Rücken beim Anhe-ben; ev. zu zweit anheben!

Gegenseitige Kontrolle (z.B.mitTauchermaske)!

4 / S. 21

Zu zweit: Eintauchen aus dem Langsitz: Das Brett-ende ist mit einer Gymnastikmatte bedeckt:■ Setze dich ans Brettende, strecke die Beine.■ Nimm mit dem Oberkörper die korrekte Eintauch-haltung ein. So bist du bereit!■ Jetzt hebt dein Partner deine Füsse langsam an.Gleichzeitig streckst du die Hüfte.■ Wenn du ganz gestreckt bist, lässt dich dein Part-ner vorsichtig ins Wasser gleiten. Wichtig: gerader Rücken beim Anheben (wie oben)!

Diese Übung setzt eine sehr guteKörperspannung und das Vertrau-en in den Partner voraus.

Eintauchen aus dem Stand: Einbeinstand auf dem1m-Brett. Der Partner steht neben dem angehobe-nen Bein, führt es während deines Fallens langsamnach oben und begleitet dich - so lang wie möglich -mit Anheben der Unterschenkel.

Vertrauen zu zweit!

4 / S. 21

Wir lernen das Eintauchen kopfwärts rückwärtsBezüglich der Eintauchhaltung unterscheidet sich das Eintauchen kopf-wärts rückwärts nicht vom Eintauchen kopfwärts vorwärts. Besonderswichtig ist auch hier die richtige Kopfhaltung: Kopf geschützt zwischenden gestreckten Armen. Die Ohren sind eingeklemmt, der Blick ist zuden Händen gerichtet

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3. Wasserspringen 3 / 25

Keine Kopfsprünge ins "hohleKreuz"!

Bewegungsablauf siehe Reihen-bild Seite 27

Seelöwen-Sprung: Versuche, vom Bassinrand auswie ein Seelöwe ins Wasser zu springen. Taucheschräg vw hinunter zum Bassinboden. Versuche,senkrecht einzutauchen, ohne zu "überschlagen".LH: Dein Partner hält vor dir auf dem Wasser einenReifen. Versuche, kopfwärts in diesen Reifen zuspringen, ohne diesen zu berühren.

Kleiner Kopfsprung: Wie oben, aber nach dem Ab-sprung hockst du schnell an. Die Arme bleiben wäh-rend des Sprungs in der Eintauchstellung fixiert. ■ Wenn dies gelungen ist, versuchst du, dieSchienbeine nach dem Absprung zu fassen. Führedie Hände sofort wieder in die Eintauchhaltung.

Wassertiefe: mindestens 3 m

4 / S. 21

Kopfsprung aus Stand vom 1m-Brett: Gleicher Be-wegungsablauf wie aus Stand vom Bassinrand.Wichtig: Nur minimale Vorlage beim Absprung!

Kopfsprung mit Anlauf vom 1m-Brett: 1-Schritt- An-lauf - Aufsatzsprung - Absprung mit gestrecktemKörper und den Armen in Hochhalte - Auslösung derDrehung (Gesäss hinauf / Arme hinunter) - gespanntein- und durchtauchen.

Strecken - Hocken - Strecken

Phasentrennung bei allen gehock-ten Sprüngen!

■ Fusssprünge vw gehockt mit guter Phasentren-nung. Die Arme beim Absprung schnell bis ganz indie Hochhalte schwingen.■ Fusssprung mit Anhocken eines Beines im letztenMoment ("Flasche")

Zu frühes Anhocken...

deshalb: Fehlende Streckung beim Absprung!

■ Kopf hochhalten beim Absprung und Blick gera-deaus. Gleiche Übungen wie beim Fusssprung vwwiederholen!■ Trockentraining mit Minitrampolin in der Turnhalle

Vorlage beim Absprung...

deshalb: Flache und weite Flug-bahn!

■ Gestützt auf einer Treppenstufe o.ä.: Abspringenmit Gesäss hochheben ■ Fortgesetztes Federn am Minitramp; die Händesind auf einen Kasten gestützt

Ungenügende Drehung...

deshalb: Das Gesäss kommt nicht hoch!

■ Repetitionen: Eintauchen kopfwärts und "Delphin-sprünge" vom Bassinrand sowie Kopfsprünge ausStand mit den Armen in Hochhalte. ■ Eintauchen aus der Neigehalte: Körper zum Ein-tauchen völlig strecken; Bauch einziehen und Ge-sässmuskeln spannen.

Unkontrolliertes Eintau-chen...

deshalb: Überschlagen und Hohlkreuzhaltung!

Wir lernen den Kopfsprung vorwärts gehockt

Beraten

Der Kopfsprung ist eine attraktive Form, ins Wasser zu springen. Leiderwird dem gespannten Eintauchen wenig Beachtung geschenkt. Kontrol-liertes Eintauchen ist deshalb zwingende Voraussetzung, wenn dieserSprung gelernt wird.

Beobachten - Beurteilen

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3. Wasserspringen 3 / 26

■ Die Armeund dasSchwung-bein-Knievorwärts-hoch ziehen.■ Mit demSprungbeinden Körperkräftig in dieHöhe stossen

Reihenbild und Checkliste Kopfsprung vorwärts gehockt

■ Im höch-sten Punktdes Aufsatz-sprungesbleiben dieArme kurz inHochhalte.■ Die Armeseitwärts-abwärtsschwingen■ Im Gleich-gewicht mitbeiden Füs-sen aufset-zen.

■ Mit denFüssen dasBrett tief-drücken■ Gleichzei-tig die Armevorwärts-hoch schwin-gen■ Im Gleich-gewicht blei-ben

■ Die Armeschnell in dieHochhalteführen■ Die Hüft-und Kniege-lenke durch-strecken ■ Gleichzei-tig mit denFüssen kräf-tig abstossen■ Die Rota-tion auslösen

■ DasBecken hochziehen■ Die Armevorwärts-abwärtsschwingen

■ Eng anhocken■ DieSchienbeinefassen■ Mit denAugen dieEintauchstel-le suchen

■ Mit denAugen dieEintauchstel-le fixieren■ Zur Ein-tauchhaltungstrecken■ Vollständiggestreckt biszum Bassin-boden tauchen

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3. Wasserspringen 3 / 27

Bewegungsverwandtschaftenausnützen!

Fusssprung rw: Stelle dich (mit der halben Fussohle)rücklings an den Bassinrand, die Arme in Hochhalte."Sitze", ohne den Körper nach vorne zu neigen, ganzschnell ab, als ob du auf einen Stuhl sitzen würdest.Springe aber aus dieser "Sitzstellung" sofort wiederhoch. Lasse dabei die Arme immer in Hochhalte.

Vertrauen schaffen, dass der Kör-per durch diese Absprungtechnikvom Bassinrand weggestossenwird.

Kleiner Delphinkopfsprung vom Bassinrand: Wieoben, aber mit dem Abstossen der Beine hebst dudas Gesäss rw hoch; gleichzeitig werden die ge-streckten Arme und der Oberkörper vw abwärts ge-zogen. Hocke dich danach eng zusammen und haltedie Schienbeine. Bleibe gehockt, bis du unter Was-ser bist.Delphinkopfsprung ...aber sicher! Ein Partner sitztmit gespreizten Beinen vor dir am Bassinrand undsichert mit den Händen, falls du zu nahe am Bassin-rand eintauchst.

Vergleich mit einer Scheibe, dieoben und unten angetrieben wird.

Delphinkopfsprung vom 1m-Brett: Springe zuerstohne Ausholbewegung wie vom Bassinrand. Sobalddu das Wasser vor dir siehst, streckst du den Körperzum Eintauchen. Jetzt hast du mehr Zeit!

4 / S. 21

Delphinkopfsprung mit Ausholbewegung: Aushol-bewegung - Absprung mit leichter Vorlage - Armevw abwärts/Gesäss rw hoch (Auslösung der Dre-hung) - anhocken - zur gespannten Eintauchhaltungöffnen - Eintauchen und Durchtauchen bis zum Bas-sinboden!

Strecken - Hocken - Strecken

Phasentrennung wie beim Kopf-sprung vw gehockt und allen ge-hockten Sprüngen!

■ Gehe zurück zum Fusssprung rw. Verlagere be-wusst das Gewicht auf die Fussballen und bleibe biszum Absprung in dieser aufrechten Stellung.■ Versuche, nach dem Absprung mit den Händendas Brettende zu berühren.

Der Oberkörper fällt beim Absprung nach hinten...

deshalb: Rotation vw wird behin-dert!

■ Stand rücklings am Bassinrand: Versuche, mitdem Gesäss ein vom Partner gehaltenes Schwimm-brett o.ä. rw hoch zu" stossen": Gesäss hoch!

Das Gesäss geht beim Absprung nach hinten...

deshalb: Höhe/ Rotation fehlen!

■ Bessere Phasentrennung: Anhocken erst nachkräftigem Absprung. Beim Anhocken gehen die Fer-sen zum Gesäss.

Zu frühes Anhocken...

deshalb: Ungenügende Rotation/Stress!

■ Repetition Eintauchen kopfwärts: Eintauchhaltunggenau anschauen (Siehe S. 22)■ Absprung vom Bassinrand und dann in leichterHechtlage eintauchen

Keine Spannung...

deshalb: Unkontrolliertes Eintau-chen!

Wir lernen den Delphinkopfsprung gehockt

Beraten

Der Bewegungsablauf des Delphinkopfsprunges ist grundsätzlichgleich wie beim Kopfsprung vw aus Stand. Durch einen schrittweisenAufbau soll die Angst vor dem Brett abgebaut und die Freude an diesemSprung geweckt werden.

Beobachten - Beurteilen

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3. Wasserspringen 3 / 28

■ Aussgangsstellung: Auf-recht, gestreckt■ Ausholbewegung: Die Ar-me seitwärts-hoch in dieHochhalte führen■ Gleichzeitig die Fersenleicht anheben■ Im Gleichgewicht bleiben■ Die Arme aus der Hochhal-te seitwärts-abwärts-vor-wärts-hoch schwingen■ Mit den Füssen das Bretttiefdrücken

Reihenbild und Checkliste Delphinkopfsprung gehockt

■ Absprin-gen: mit denArmen inHochhalte■ Hüft- undKniegelenkedurch-strecken■ Gleichzei-tig mit denFüssen kräf-tig abdrücken■ DasBecken rück-wärts-hochbringen■ Die Armevorwärts-ab-wärts führen

■ DasBeckensteigt.■ Gleichzei-tig die Fersenzum Gesässund denOberkörperzu den Ober-schenkelnführen■ Mit denAugen dieEintauchstel-le suchen

■ DieSchienbeinefassen■ Mit denAugen dieEintauchstel-le fixieren

■ Zur Ein-tauchhaltungstrecken

■ Vollständiggestreckt ein-tauchen■ Bis zumBassinbodendurchtau-chen

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3. Wasserspringen 3 / 29

"Bodenturnen" auf dem Wasser: Bei den folgendenVorübungen landen wir immer auf der"schwimmenden Matte"! Kauerstand am Bassinrand,Schienbeine gefasst: Lasse dich in dieser Stellungins Wasser resp. auf die Matte rollen, ohne dieSchienbeine loszulassen.

Kleiner Salto vom Bassinrand: Aus dem Hockstandspringst du leicht ab. Die Arme schwingen vw ab-wärts. Bleibe dabei eng gehockt. Gelingt dir auf die-se Weise bereits eine ganze Drehung mit Landungauf den Füssen?

Bewegungsverwandtschaft:Sprungrolle!

Salto vw aus Stand vom Bassinrand: Arme in Hoch-halte. Arme beim Absprung schnell und gestreckt vwabwärts ziehen, gleichzeitig Gesäss hinten hochzie-hen; eng anhocken. Gehockt bleiben, oder vor demEintauchen die Beine ausstrecken und somit dieDrehung bremsen.

4 / S. 21

Rotation bremsen: Rolle vw auf dem Brett zum Ein-tauchen fusswärts: sobald du nach der Rolle dasWasser siehst, stösst du die Beine schräg vw gegendas Wasser. Der Blick ist nach vorne gerichtet!

Salto vw vom 1m-Brett: Arme in Hochhalte: Federeleicht auf dem Brett und zähle 1 - 2! Beim zweitenFedern löst du die Rotation aus (wie oben). Bevor dudas Wasser siehst, streckst du die Beine schrägnach vorne (über die Hechtlage) in Richtung desWassers.

Akustische Hilfe für den Zeitpunktder Öffnung!

Salto vw mit Anlauf: Anlauf-Aufsatzsprung; Armeschnell nach oben führen. Einleitung der Rotationmit gestreckten Armen; gleichzeitig Gesäss hochzie-hen. Eng anhocken. Möglichst über die Hechtlageöffen. Gespannt eintauchen.

4 / S. 21

Wir lernen den Salto vorwärts

Bewegungsablauf:Siehe Reihenbild oben!

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3. Wasserspringen 3 / 30

Rollen rw: Kauerstellung am Bassinrand mit demRücken zum Wasser. Lasse dich rw fallen und blei-be auch unter Wasser gehockt.LH: dünne Matte auf dem Wasser

Roll- und Saltoformen aus demSportunterricht sind gute Voraus-setzungen!

Schleudersalto rw: A und B bilden eine "Akrobaten-gruppe". A fasst einen Fuss von B, während B sichan den Schultern von A hält. Beide federn gleichzei-tig und zählen: 1-2-3! Auf 3 zieht B die Arme rw hochund stösst gleichzeitg ab. A unterstützt durch Hoch-ziehen des Fusses von B die Rotation.

Wasser mindestens brusttief!

Rolle rw auf dem Brett: LH: Matte auf dem 1m-Brett;den Startort auf dem Brett musst du vorher abmes-sen (Schultern auf Höhe des Brettendes). Sobald dukeinen Kontakt mehr zur Matte hast, stösst du mitden Beinen rückwärts gegen das Wasser. Gleichzei-tig richtest du den Kopf und den Oberkörper auf.

Salto rw vom 1m-Brett: Stand auf den Fussballenrücklings auf dem Brettende, die Arme in Hochhalte.Federe leicht und zähle 1 - 2! Beim zweiten Federnund gleichzeitigen, leichten Nach-hinten-Fallenlas-sen löst du die Rotation aus: ■ Abstoss mit den Beinen und Fussgelenken ■ Arme soweit möglich gestreckt rw hoch ziehen ■ In der Luft die Schienbeine zu den hochgehalte-nen Armen führen. ■ Drehen und Beine nach hinten zum Eintauchenstrecken.

Das Fallenlassen dient anfänglichzur besseren Auslösung der Dre-hung und "sichert" die nötige Dis-tanz vom Brett!

Salto rw...perfekt: Wenn du die Grobform des Saltosrw einige Male gesprungen bist, solltest du versu-chen, das Fallenlassen zu vermeiden und vor demAbsprung die ganze Ausholbewegung auszuführen.

Den Fusssprung rw mit Ausholbe-wegung musst du vorher gut be-herrschen!

4 / S. 21

Wir lernen den Salto rückwärts

Bewegungsablauf:Siehe Reihenbild oben!

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4. Synchronschwimmen 3 / 31

4. Synchronschwimmen

In diesem Kapitel werden die Grundlagen für das Synchronschwimmenim Schwimmunterricht dargestellt. Es sind verschiedene Akzente mög-lich:■ Schwimmvarianten verschiedenster Art allein, zu zweit, in Gruppen■ Figuren legen in verschiedenen Körperhaltungen■ Vorführungen allein, zu zweit, in der Gruppe

Die Idee des Synchronschwimmens (synchron = gleichzeitig, zeitgleich,gleichlaufend) sollte vermehrt auch in anderen Bereichen aufgenommenund umgesetzt werden.Synchronschwimmen als Wettkampfsport in der heute ausgetragenenForm als Solo-, Duett- oder Gruppenwettkampf (Pflicht/Kür) ist nicht Zieldes Schulschwimmunterrichtes.

Viele Grundübungen eignen sich auch hervorragend als Kräftigungs-übungen für die Rumpfmuskulatur, zur Schulung des Wasser- undLagegefühls, aber auch zur Förderung der Kooperationsfähigkeit.

Wasserspringen undSynchronschwimmen sind"verwandte" Sportarten!

Auf einen Blick

■ sanfter Umgang mit dem Wasser

■ gestreckt, kontrolliert

■ alleine, zu zweit oder in der Gruppe

Das ist Synchronschwimmen: ■ graziös ■ exakt ■ gleichzeitig

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4. Synchronschwimmen 3 / 32

SchwimmenDas Schwimmen ist ein wichtiger Bestandteil des Synchronschwimmens. Haupt-akzente bei allen Übungen sind:■ rhythmische Bewegungsabläufe■ zügig, ohne Unterbrechung■ möglichst spritzerlos

Synchron heisst:■ gleichzeitig■ zeitgleich■ gleichlaufendDiese Idee lässt sich auch auf an-dere Bereiche übertragen!

PaddelnDas Paddeln dient dazu, den Körper in allen drei Dimensionen vorwärts, rück-wärts, seitwärts nach oben und unten zu bewegen oder/und in allen drei Achsenzu drehen.Die Grundregeln des Paddelns sind:■ Wasserverdrängung in eine Richtung ergibt eine Vorwärtsbewegung in derentgegengesetzten Richtung.■ Ein regelmässiger, konstanter Druck aufs Wasser ergibt ein gleichmässigesGleiten.■ Wasserverdrängung im Bereich des Körperschwerpunktes ergibt Stabilität.

Aktion = Reaktion

Richtig paddeln:Die Oberarme möglichst ruhig halten. Die Unterarmebeschreiben mit gestreckten Händen von den Fin-gerspitzen her gesehen eine liegende Acht. Dadurchwird ständig gleichmässiger Druck auf das Wasserausgeübt.■ Keine ruckartigen Bewegungen!

Paddeln lernen:Auf einer flachen Unterlage (Tisch/Boden) führendie Unterarme scheibenwischerartige, elipsenförmi-ge Bewegungen (liegende Acht) aus.■ Die Handflächen zeigen immer nach unten. ■ Die Hände gehen dabei aufeinander zu und von-einander weg.■ Bei der Einwärtsbewegung wird die Daumensei-te, bei der Auswärtsbewegung die Kleinfingerseiteder Hand aufgestellt.

Immer Druck auf den Handflächen!Auswärts: Daumen tiefEinwärts: Kleiner Finger tief

Grundtypen des Paddelns:

Flache Handhaltung: Paddeln an Ort. Die Handseitengehen immer voraus; die Handgelenke bleiben ge-streckt.

Der Handrücken zeigt immer in dieSchwimmrichtung!

Druck aufs Wasser

Aufgestellte Handhaltung: Kopfwärts paddeln. DieHandgelenke gehen immer voraus.

Abgewinkelte Handhaltung: Fusswärts paddeln.Die Fingerspitzen gehen immer voraus.

KörperhaltungenBeim Synchronschwimmen ist der Körper bei jederHaltung und Bewegung völlig gestreckt und kontrol-liert.

Wie ein Brett

Wissenswertes für den Unterricht

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4. Synchronschwimmen 3 / 33

LH = Lernhilfe

An Ort paddeln: Versuche, wie ein Baumstamm aufdas Wasser zu liegen. Der Körper ist gestreckt, dieBeine sind geschlossen.LH: Wenn die Beine absinken, kannst du einen Pull-buoy zwischen die Fussgelenke klemmen.

Die Anwendung von einfachenLernhilfen beschleunigt den Lern-prozess und fördert frühe Erfolgs-erlebnisse.

Der Bassinrand als Lernhilfe: Lege die Zehenspitzenauf den Bassinrand oder auf die Überlaufrinne undversuche, an Ort zu paddeln. Beobachte dabei be-sonders die Paddeltechnik: Beschreibe mit denHandflächen eine liegende Acht, so dass du immerWiderstand (Druck) an den Handflächen spürst.

Je näher du beim Schwerpunktpaddelst, desto weniger sinkendie Beine ab, wenn du nicht mehrabstützest! Warum?

4 / S. 24

Zu zweit "trocken": Legt euch in Rückenlage auf denBoden, die Beine gegeneinander: Klemmt euch ge-genseitig mit den Beinen / Füssen ein (LH). Die Beinesind gestreckt. Die Unterarme führen die Paddel-technik langsam aus; Schultern und Oberarme wer-den nicht bewegt! Dabei streifen die Handkantenden Boden: beim Einwärtsdrücken die Kleinfinger-kanten, beim Auswärtspaddeln die Daumenseitender Handflächen. Dasselbe im Wasser!

Trockenübungen verstärken dieBewegungsvorstellung: Man kannsich ohne "Wasserprobleme" aufdie Bewegung konzentrieren.

Kopfwärts paddeln: Versuche, kopfwärts zu pad-deln. Behalte die Paddeltechnik, die du gelernt hast,bei. Während du beim Paddeln am Ort die Handflä-chen immer zum Beckenboden gerichtet hattest,zeigst du jetzt mit den Handflächen zu den Füssen.Die Fingerspitzen zeigen immer nach oben! LH: Pull-buoy zwischen die Fussgelenke geklemmt.

Zum statischen kommt jetzt derdynamische Auftrieb hinzu. Des-halb geht es jetzt schon besser!

4 / S. 28

Wasserstampfen: Versuche, an Ort "aufrecht" Brust-beinschläge auszuführen.■ Sitz auf dem Bassinrand: führe wechselseitiglangsam Brustbeinschläge aus: li, re, li, re...■ Versuche dasselbe im Wasser!

LH: Stütze dich auf beiden Seitendurch leichten Druck auf zweiSchwimmbretter oder mit Paddel-bewegungen der Hände.

Lehrend lernen: Beobachte deinen Partner:■ Ist der Körper aufrecht in leicht sitzender Position?■ Sind die Oberschenkel beinahe parallel?■ Sind die Füsse stark angewinkelt?■ Bleibt der Kopf trotz Beinkreisen ruhig?

Die gleiche Technik verwendetder Wasserballtorwart, damit erdie Hände für die Abwehr gebrau-chen kann. Versuche einmal,Wasserballtorwart zu spielen!

Wir lernen das PaddelnDas Paddeln ist die wichtigste Grundlage im Synchronschwimmen.Deshalb soll die Paddeltechnik korrekt gelehrt und gelernt und immerwieder geübt werden. Während im Wettkampfsport über 12 Pad-deltechniken angewendet werden, beschränken wir uns anfänglich aufdas Paddeln in Rückenlage.

Um in einer Vorführung (Kür) die Arme frei halten zu können, muss mitden Beinen genügend und regelmässig Auftrieb erzeugt werden. Diesist möglich mit dem Wasserstampfen.

Wir lernen das Wasserstampfen

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4. Synchronschwimmen 3 / 34

Alle Haltungen sollen immer wieder in Verbindung mit der sauberen Grundstellung (Paddelnin Rückenlage) geübt und mitein-ander beliebig kombiniert werden.

Spielen mit dem Gleichgewicht: Durch leichtes An-heben der Arme aus dem Wasser kannst du das Ab-sinken der Beine verhindern. ■ Atme vorher kräftig ein, denn mit vollen Lungenschwimmt der Körper noch besser!■ Bleibe mutig in dieser Position, auch wenn duanfänglich das Gefühl hast, du würdest absinken!LH: Der Partner stützt die Füsse.

Erleben – Erfahren – Erkennen!

Auf das Wasser liegen: Lege dich mit leicht ge-spreizten Armen und Beinen flach aufs Wasser. Be-achte, wie die Beine langsam absinken. Warum?■ Je mehr du dich streckst und spannst, desto eherbleibst du an der Wasseroberfläche.

4 / S. 24

Gehockte Haltung: Körper ganz eng zusammenzie-hen, Knie zusammen an der Stirn, Fersen am Gesäss.Paddeln an Ort zum Stabilisieren.

Zuber-Haltung: Aus der gestreckten Rückenlagewerden die Unterschenkel und Füsse waagrecht aufHöhe der Wasserlinie gegen den Oberkörper gezo-gen, bis die Oberschenkel senkrecht stehen. Die Oh-ren sind im Wasser, der Rücken bleibt gerade.

Gestreckte Füsse sehen schöneraus!

4 / S. 21

Flamingo-Haltung: Aus der "Zuber-Haltung" wird einBein senkrecht in die Höhe gestreckt, das anderebleibt in der Zuber-Haltung und wird näher zum Kinngezogen. Wer schafft es, dass das Bein wirklichsenkrecht und schön gestreckt aus dem Wasserragt?

Beugeknie-Haltung: Aus der gestreckten Rückenla-ge wird ein Bein langsam angezogen, bis dessenOberschenkel senkrecht steht. Die Hüfte möglichstan der Wasseroberfläche halten. Paddeln nicht ver-gessen.

Ballettbein-Haltung: Der erste Teil ist gleich wie dasBeugeknie. Nun wird der Unterschenkel noch ange-hoben und senkrecht nach oben gestreckt. Kräftig paddeln!

Wir lernen einige Körperhaltungen und Lagepositionen

Wenn das Paddeln beherrscht wird, können einige Kunststücke (Hal-tungen/Lagen) gelernt werden. Schon mit wenigen Haltungen, in Kombi-nation mit einfachen Lageübungen, sind eindrucksvolle "Bilder" möglich!

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Drei "Schlüsselpositionen":

A = AusgangspositionB = Grundhaltung und BewegungS = Schlussposition

Salto rückwärts: A: Paddeln in gestreckter Rückenlage an OrtB: Verstärktes Paddeln bei den Hüften, enges Zu-sammenziehen des Körpers, Salto rw, ohne zu sprit-zen; langsames AusstreckenS: Gestreckte Rückenlage an Ort

Je höher der Salto im, resp. "über"Wasser gedreht wird, desto bes-ser.... aber auch schwieriger!

Zuber:A: Paddeln in gestreckter Rückenlage an OrtB: Zusammenziehen des Körpers bis zur Zuberhal-tung; in dieser Haltung an Ort langsam um 360 Graddrehen ohne zu spritzen, dann wieder langsamesAusstrecken S: gestreckte Rückenlage an Ort

Langsamer ist eleganter!

Nicht "fahren"; am Ort bleiben!

Flamingo:A: Paddeln in gestreckter Rückenlage an OrtB: Zusammenziehen via Zuber-Haltung zur Flamingo-Haltung, Flamingo-Haltung zeigen, über die Zuber-Haltung zurück in die RückenlageS: gestreckte Rückenlage an Ort

Wettbewerbs-Ideen:■ Wessen Bein bleibt möglichstlange senkrecht gestreckt?■ Wer kann in dieser Haltunglange an Ort bleiben?

Wasserrad:A: gestreckte Rückenlage an OrtB: Beine spreizen, um 90 Grad drehen (nach linksoder rechts) zur Seitlage und gleichzeitig die Beineanwinkeln, bis der vordere Fuss das hintere Knie be-rührt. In dieser versetzt gehockten Lage an der Was-seroberfläche wie ein Rad um 360 Grad drehen,dann wieder via gespreizte Rückenlage zurück in diegestreckte Rückenlage.S: gestreckte Rückenlage an Ort

Wie eine Scheibe an der Wasser-oberfläche drehen. Beobachteteuch gegenseitig!

Auster:A: Paddeln in der gestreckten Rückenlage an OrtB: Arme unter Wasser seitwärts abwärts bis aufSchulterhöhe führen: Von unten nach oben "Wasserschöpfen", gleichzeitig das Gesäss tiefdrücken unddie gestreckten Beine anhechten. Hände und Füsseberühren sich über Wasser.S: In dieser Position abtauchen und "lautlos absin-ken". Von dort z.B. mit Wassertreten auftauchenoder mit einer anderen Figur verbinden.

Die Auster eignet sich gut als Abtauchvariante und somit alsVerbindungselement oder als Abschluss in Küren.

4 / S. 21

Beugeknie:A: Paddeln in der gestreckten Rückenlage an OrtB: Einen Fuss am andern Unterschenkel entlang biszur Beugekniehaltung anziehen. In dieser Haltungverharren und wieder langsam ausstrecken (Kontaktmit Fussspitze am anderen Unterschenkel).S: gestreckte Rückenlage an Ort

Langsam und kontrolliert wirktschöner als möglichst schnell!

Weitere Figuren:Testunterlagen des IVSCHsiehe 4 / S. 40

4. Synchronschwimmen 3 / 35

Wir lernen einige FigurenNachdem das Paddeln und die Grobform einiger Haltungen bekanntsind, wagen wir uns an exakte, einfache Figuren und gliedern sie vonder Ausgangsposition über die Grundhaltung zur Schlussposition.

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4. Synchronschwimmen 3 / 36

Tips zum Erarbeiten von Flachfiguren:■ Es ist ratsam, eine Vorführung mit den Schülern zuerst an Land (eventuell inder Turnhalle) einzuüben. ■ Notizen über Anzahl Takte sowie Art und Standort der Flachfiguren sind hilf-reich. Dabei kann das Legen von Zündhölzern beim Erarbeiten und Erklären voneinzelnen Flachfiguren die Vorstellung erleichtern. ■ Beim Einüben (auch an Land) zählen alle Beteiligten laut mit; die Arm- und Kör-perbewegungen werden simuliert.■ Im Wasser wird das Hören schwieriger, weil die Ohren im Wasser sind. DasSchlagen eines Metallgegenstandes an die Bassinleiter (oder zwei Steine gegen-einander) als Unterstützung des Zählens ist ratsam (Stimme schonen).■ Die Schwimmbrille oder Tauchmaske ermöglicht ein besseres Orientieren un-ter Wasser. Die Tauchmaske verhindert zudem das Eindringen von Wasser in dieNase.■ Wenn die Übungsverbindungen klappen, kann als rhythmische Unterstützungauch Musik eingesetzt werden.■ Übt anfänglich in kleinen Gruppen (zu zweit, zu dritt, zu viert).

Kolonne:Eignet sich gut als Beginn, Abschluss oder Verbin-dung zwischen einzelnen Figuren.

Kreis:Im Kreis sind Synchronfiguren mit beliebiger Teil-nehmerzahl möglich. Die Gruppe kann sich unterWasser "besammeln" und als Kreis auftauchen. Ein-fache Flachfiguren wirken im Kreis sehr gut!

Viele Elemente des Synchron-schwimmens eignen sich imSportunterricht sehr gut zum Auf-wärmen, aber auch als eigentlicheGymnastikübungen.

Reihen:Analog zum oben beschriebenen Kreis bieten sich inKolonnen wiederum verschiedene Formationen an:als eigenständige Form, aber auch wieder als Ver-bindung zwischen Figuren!

Die Schüler planen mit!

Wir lernen Flachfiguren!Figuren, Haltungen und Paddelarten können mit Flachfiguren ergänztund zu einer Vorführung ("Show") kombiniert werden. Das Einüben vonFlachfiguren braucht gute Disziplin jedes einzelnen und verlangt koope-ratives Arbeiten.

Die folgenden Flachfiguren sind den Voraussetzungen (Anzahl Schüler, Anlage, Können usw.) anzupassen.

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4. Synchronschwimmen 3 / 37

Ein Synchronschwimmtest desIVSCH ist ein sinnvolles Lernziel!

4 / S. 21

Wir lernen und üben eine GruppenkürJe nach Gruppengrösse, Können und Zielsetzung sind bereits mit einfa-chen Grundelementen eindrückliche Vorführungen möglich, die sich z.B.für Schwimmfeste, Elternabende, als Abschluss von Schulschwimm-wettbewerben, aber auch als eigentliche Lernziele eignen.

Bild 1

■ Ausgangsstellung amBassinrand

Bild 2

■ fussw. bzw. kopfw.in den Stern paddeln■ in die Zuberhaltung übergehen■ in Zuberhaltung ganzeDrehung■ je 1 Salto rw (der Reihenach)

Bild 3 (1. Höhepunkt!)

■ Nr. 2/7/3/6 verschiebensich kopfw.■ Arme und Beine sprei-zen■ Hände rep. Füsse desPartners fassen■"Stern" zeigen(1. Kürhöhepunkt!)■ Füsse wieder loslassen

Bild 4

■ Auster, abtauchen und■ unter Wasser zu neuerFigur sammeln■ in Reihen auftauchen ■ Figur ausrichten, ge-streckte Rückenlage■ Wasserrad■"Aufstehen" und Wasser-stampfen■ reihenweise fussvoranabtauchen

Bild 5

■ unter Wasser im Kreisund fassen■ mit gehaltenen Händenvoran auftauchen■ in die Rückenlage,Händelösen, paddeln und Rückenkraulbeinschlag"auseinanderfahren"■ Salto rw, Zuberhaltung■ Flamingo zur gestrecktenRückenlage ■ Zuberhaltung

Bild 6

■ in Zuberhaltung zu 2 Reihen formieren

Bild 7 (2. Höhepunkt!)

■ gestreckte Rückenlagemit Paddeln■ gespreizte Rückenlage,Hände des Vorderen fas-sen die Füsse des Hinte-ren■ Kette zeigen (= 2. Kürhöhepunkt)

Bild 8

■ gestreckte Rückenlage, langsam "aufstehen"■ in Brustlage als Kolonne im Takt der Musikzum Bassinrand zurück-schwimmen

Tips zum Üben mit Musik:■ Der Rhythmus der Musik muss "zwingend" und gut hörbar sein.■ Die Musik sollte immer etwa gleich laut ertönen (Musikauswahl!).■ Orchestermusik ist Solo- und Gesangsvorträgen vorzuziehen.■ Wähle 4/4 oder 3/4 Takt!■ Die Musik sollte allen gefallen. Die Auswahl erfolgt demnach gemeinsam!■ Begleite anfänglich den Rhythmus durch lautes Zählen (oder Schlagen mit einem Metallgegenstand an die Bassinleiter ).■ Alle zählen beim Einüben den Takt laut mit.■ Anfänglich genügt ein Kassettengerät mit guter Verstärkung (ev. an die Lautsprecheranlage des Bades anschliessen).■ Für häufigen Gebrauch lohnt sich die Anschaffung einer Musikanlage mit Unter- und Überwasserlautsprechern.

Vorschlag für eine Gruppenkür für 8 Schüler

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4. Synchronschwimmen 3 / 38

Üben im Strom: Paddeln und Figuren legen als"Duett", im Takt einer Begleitung. Immer in derSchwimmbahn im Strom paddeln. Am Ende derSchwimmbahn "aussteigen", zurückgehen.■ Schwimmzüge und Wasserstampfen einbauen!

Den Schall unter Wasser erleben,z.B. mit 2 Steinen oder 2 Tauchtel-lern, die unter Wasser gegenein-ander geschlagen werden.

In Brustlage paddeln: Gelingt es, im Wasser zu lie-gen und vorwärts und/oder rückwärts zu paddeln?■ Wie lange/wie schnell schaffst du es?■ Was geht besser: kopfwärts oder fusswärts?■ Was ist schneller: Brustlage oder Rückenlage?

Brustschwimmen: Aufrecht schwimmen. Laut- undspritzerlos abtauchen, 5 Meter tauchen, laut- undspritzerlos auftauchen, "aufrecht" ruhig 5 Meter wei-terschwimmen, wieder abtauchen usw.■ kombinieren mit Haltungs-Wechseln■ kombinieren mit Richtungs-Wechseln■ kombiniert mit Auftauchort-Wechseln■ auch fusswärts abtauchen

Jedes Abtauchen beim Synchron-schwimmen ist möglichst spritzer-los!

Balltransport: Gelingt es, in einer der folgenden Po-sitionen einen Ball zu stossen:■ Rückenlage, Ball fusswärts stossen■ Zuberhaltung, Ball fusswärts stossen oder sogarauf den Schienbeinen tragen■ in der Flamingohaltung mit einem Fuss stossen

Der Ball ist auch im Synchron-schwimmen ein motivierendesSpielgerät!

Kombinationen:■ Paddeln kopfw., Zuber, halbe Drehung;■ Paddeln fussw., Zuber, halbe Drehung usw.Wer findet eigene Übungsformen? Erarbeitet diesezu zweit und stellt sie den anderen vor!Eine wählen wir aus und üben diese gemeinsam!

Kombinationen fördern die Koordi-nations- und Orientierungsfähig-keit.

Flamingo im Takt: 1-8 Flamingohaltung rechtes Bein,1-8 Paddeln fussw.1-8 Flamingohaltung linkes Bein, 1-8 Paddeln kopfw.1-8 Flamingohaltung rechtes Bein, 1-8 Paddeln usw.

Als Rhythmusunterstützung einenMetallgegenstand an die Bassin-leiter schlagen!

Der Wasser-Spiegel: "Steht" aufrecht im Wasser(Wasserstampfen) und macht euch gegenseitigArmbewegungen vor (wie ein Spiegel). Wer kanndazu noch lachen und Sprüche machen?

Fangformen: Mehrere Fänger versuchen, die Mit-spieler zu fangen (berühren). Wer in einer vorher be-stimmten Haltung ausharrt, darf nicht gefangen wer-den. Gefangene werden zu neuen Fängern.

Weitere Ideen siehe " Bucher, W.: 1001 Spiel- und Übungsformen im Schwimmen, Kap. 7.4.

Weitere Spiel- und Übungsformen Die folgenden Spiel- und Übungsformen sollen anregen, auch im Syn-chronschwimmen verschiedenste Formen anzuwenden. Übungen ausdem Bereich des Synchronschwimmens sollten zudem vermehrt auchim übrigen Schwimmunterricht eingebettet werden: Sie lockern auf undfordern heraus!

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5. Wasserball 3 / 39

5. Wasserball

Wasserball ist eine attraktive und anspruchsvolle Wassersportart. ZweiSportarten sind kombiniert, nämlich Handball und Schwimmen. In diesemKapitel geht es darum, Wasserballspiele als Vorstufe zum eigentlichenWasserball zu lernen und zu spielen. Dabei soll die Idee des Wasserball-Spiels übernommen, jedoch den Voraussetzungen angepasst werden.Deshalb sind nicht die (internationalen) Wasserballregeln massgebend,sondern einfache, wenn möglich selbst erarbeitete Spielregeln, die dasSpiel nicht unnötig und zu häufig unterbrechen.

Einfache Ballspiele 1 / S. 18 ff.

Einfache Regelkunde: 4 / S. 34

Viele Übungen mit dem Ball eignen sich auch als spielerische Konditions-trainingsformen und lockern das Schwimmtraining auf. Das eigentlicheWasserballspiel erfordert eine gute Schwimmtechnik, gute Ballhandha-bung und sehr gute konditionelle Fähigkeiten.

■ attraktiv und anspruchsvoll

■ nur einfache Regeln anwenden

■ Nicht nur Wasserball, sondern auch andere Ballspiele im Wasser

spielen!

Auf einen Blick

Das ist Wasserball: ■ spannend ■ athletisch ■ überall möglich

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5. Wasserball 3 / 40

Erweitere das Schwimmtrainingimmer wieder mit Übungen ausdem Wasserball, dem Synchron-schwimmen und dem Rettungs-schwimmen!

Wasserball-Kraul: Schwimme Kraul und achte auffolgendes: Der Kopf ist hoch, das Kinn nicht im Was-ser. Der Blick ist nach vorne gerichtet. Der Armzugist kurz und kräftig. Das Eintauchen der Hände er-folgt mit gebeugten Armen etwa schulterbreit. Derkräftige Beinschlag unterstützt die hohe Wasser-lage.

Beobachtet euch gegenseitig!

LH: Flossen

Verschiedenste Spiel- und Stafet-tenformen!

Wasserball-Kraul mit Ball: Die Schwimmtechnikbleibt unverändert. Der Ball wird (bei genügendemTempo) von der Bugwelle vorwärtsgeschoben. Dieanfänglichen Ballberührungen durch Kopf und Armesollten mit der Zeit nicht mehr vorkommen.

Wasserballkraul mit und ohne Ballist eine wirkungsvolle Trainings-form, durch die in kurzer Zeit hoheOrganbelastungen und somit Trai-ningsreize möglich sind!

4 / S. 29 ff.

Wassertreten: Schwimme in aufrechter Körperlage,leicht sitzend. Neige den Oberkörper leicht nachvorne und führe mit den Beinen wechselseitig (links-rechts-links-rechts...) kreisende Beinschläge (Brust-beinschläge) aus. Die Oberschenkel sind dabei bei-nahe parallel zur Wasseroberfläche. Die Fussspitzenzeigen immer nach vorne und beschreiben eine El-lipse.

Die Technik des Wassertretensbeim Synchronschwimmen istgleich!

3 / S. 33

Freiwasserstart: Versuche, aus der Seitenlage mög-lichst schnell zu starten. Mit Vorteil beginnen dieBeine mit einem "Scherenbeinschlag", die Armemöglichst schnell mit dem bekannten Wasserball-Kraularmzug.■ Verschiedenste Reaktionsübungen mit und ohneBall wie "Tag und Nacht", Verfolgungsschwimmenusw.

Reagieren auf verschiedensteSignale wie Pfiff, Ruf, Handzei-chen, Berührung ...

Freiwasserwende: Dieser komplexe Bewegungsab-lauf wird durch Spiel- und Übungsformen spontangelernt. Übungsbeispiel: ■ Wasserball-Kraul mit hohem Kopf. Auf ein Signal(z.B. Handzeichen, Pfiff) muss die Richtung geändertwerden.

Wir lernen und üben Wasserball-SchwimmartenSchnelles Starten und Wenden im Wasser, aber auch eine möglichstgute Übersicht (hoher Kopf) bedingen spezielle Techniken. Wie kannman sie lehren und lernen? Auf dieser Seite werden einige Grundtech-niken vorgestellt.

Die Auswahl der Lerninhalte und die Unterrichtsakzente richtet sichnach den Zielsetzungen. Wenn wenig Zeit zur Verfügung steht, über-wiegen die Spielformen (mit entsprechenden Hinweisen zu den obigenTechniken).

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5. Wasserball 3 / 41

Die speziellen Wurf- und Fangar-ten können auch im Sportunter-richt (z.B. im Umgang mit Handbäl-len) gezielt geschult werden.

Vernetzter Sportunterricht!

Ballaufnahme: Lege den Ball vor dir aufs Wasser.Versuche, den Ball möglichst schnell einhändig ausdem Wasser zu "schöpfen". Wie geht das am be-sten? Die Wurfhand greift unter den Ball (= Schöpfgriff)und führt ihn direkt in die Wurfposition. Versuchedies durch fortgesetztes Aufnehmen und Fallenlas-sen des Balles, ohne den Ball zu werfen.

Vom eigenen Erproben zur richti-gen Technik!

Ballaufnahme aus dem Schwimmen: SchwimmeWasserball-Kraul mit dem Ball. Auf ein Signalnimmst du den Ball auf. Gleichzeitig mit der Aushol-bewegung werden die Beine angezogen, und derKörper wird zur Seitenlage (Wurfarm hinten) inWurfposition gebracht.

Werfen: Durch starkes Wassertreten und kreisendeBewegung des "Nicht-Wurfarmes" erreichst du einehohe Wasserlage und somit eine günstige Wurfposi-tion. Wir üben dies mit Werfen an die Wand, aufsTor (improvisierte Ziele) oder zum Partner.

Bei Platzmangel steht der Partnerausserhalb des Schwimm-beckens.

Ballannahme: Der ankommende Ball wird mit ge-strecktem Arm mit den Fingerspitzen vor dem Körperangenommen und hinter dem Kopf weich abge-stoppt.

Anfänglich kann in Spielformendas beidhändige Fangen toleriertwerden.

Werfen und Fangen: Versucht zu zweit auf kurzeDistanz einander den Ball zuzuwerfen und ihn"weich" zu fangen. Achtet darauf, dass der Ballhoch, also über den Kopf des Partners, geworfenwird. Versucht es auch mit der schwächeren Hand!

Diese Übungsform ist auch beimAufwärmen in der Turnhalle sehrgut möglich!

Der Druckwurf für Spezialisten: Aus dem Schwim-men führst du die Wurfhand hinter den Ball, wobeider Daumen nach unten und der Ellenbogen nachauswärts oben zeigen. Nun drückst du den Ball (wiebeim Kugelstossen) Richtung Tor (Partner, Ziel).

Weitere Spiel- und Übungs-formen siehe u.a.: "Buholzer,O. u.a., Spielerziehung"

Wir lernen Wasserball-Wurfarten und Wasserball-FangartenDer grosse Ball, das nasse Element, kein Boden zum Stehen! Diese an-fänglich ungünstig scheinenden Voraussetzungen können durch dasErlernen einiger spezieller Balltechniken weitgehend kompensiert, viel-leicht sogar positiv ausgenützt werden. Der Akzent auf dieser Seite liegtauf dem Umgang mit dem Ball.

Alle oben beschriebenen Fertigkeiten können mit weiteren Spiel- undÜbungsformen aus anderen Ballspielen geschult werden.

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5. Wasserball 3 / 42

Für schwächere Schwimmersind diese Spielformen auch imuntiefen Wasser möglich.

Wenn gespielt wird, sind Spiel-regeln nötig. Diese müssen je-doch dem Können der Spielerangepasst sein.

Werden die "offiziellen Spielre-geln" zu früh angewendet,dann wird das Spiel "im Keimerstickt, resp. im Wasser er-tränkt".

Wasser-Basketball: Kleine Mannschaften (3-5) spie-len gegeneinander auf einen Korb. Vorher müssendie Spielregeln bekanntgegeben werden. Nicht er-laubt sind:■ den Gegner halten oder schlagen ■ sich (als Spieler) am Bassinrand halten■ sich näher als 3 m vor dem gegnerischen Korbaufzuhalten (= Einführung der Offside-Regel) usw.

Als Körbe können auch Eimer, auf-gehängte Reifen o.ä. verwendetwerden.

Variante:Der "Korb" wird von einem Mitspieler ausserhalb desSchwimmbeckens gehalten unddarf bewegt werden.

Ball über die Schnur: In einem begrenzten Spielfeldstehen sich (kleine) Mannschaften gegenüber. DerBall muss über die Leine geworfen werden und darfnicht aufs Wasser fallen. Fangregeln festlegen!

Als Leine eignet sich ein Plastik-"Schreckband", wie es auf Bau-stellen und in der Landwirtschaftverwendet wird.

Bälle fischen: Zwei gleich grosse Gruppen stehensich am Bassinrand gegenüber. Möglichst viele Bäl-le werden ins Wasser geworfen. Auf ein Zeichen hinversucht jede Gruppe, möglichst viele Bälle zu erha-schen und zum Bassinrand zu bringen. ■ Jeder Schwimmer darf gleichzeitig nur einen Ball(mit Wasserball-Kraul) holen.■ Wer im Ballbesitz ist, kann durch Berührung ge-stoppt werden und muss den Ball wegwerfen.

Zu wenig Bälle? Jeder Teilnehmernimmt einen eigenen, sauberenPlastikball von zu Hause mit!

Tag und Nacht: Zwei Gruppen stehen sich im Ab-stand von 2 m (je nach Können) gegenüber. AufSignal "Tag" startet die Taggruppe zum eigenen Bas-sinrand zurück, während die Nachtgruppe versucht,die Taggruppe einzuholen. Pro Berührung = 1 Punkt.■ Wer sammelt die meisten Punkte? ■ ohne Ball■ mit Führen des Balles

Weitere Beispiele siehe "Wil-ke, K., Schwimmsportpraxis,S. 264 ff."

Schon mit einfachsten und improvisierten Mitteln ist es möglich, was-serballspezifische Spiel- und Übungsformen durchzuführen. Wichtig ist,dass die Aufgabenstellungen und die Spielregeln dem Können der Spie-ler angepasst und konsequent gehandhabt werden.

Einige Grundsätze für Ballspiele im Wasser:

■ Spiele, bei denen auf "Gegner" geworfen wird, sind wenig geeignet,weil die Trefffläche ausschliesslich der Kopf ist. Das tut weh, ist gefähr-lich und hat keinen Sinn!■ Es sind Spiele zu wählen, bei denen alle Teilnehmer in kleinen Grup-pen aktiv beteiligt sind. Passivität führt schnell zu Abkühlung und Unlust.■ Spielregeln sollten so gestaltet werden, dass niemand ausscheidenoder zuschauen muss.■ Kein Spieler sollte dazu gezwungen werden, die Funktion des Tor-warts zu übernehmen; es gibt bestimmt Freiwillige! Zudem gibt es vieleMöglichkeiten eines Torhüter-Ersatzes (z.B. Schwimmbrett aufstellen).■ Die Spiele sollten vom Lehrer (oder von einem Mitspieler) klar und be-stimmt geleitet werden.

Wir üben und spielen "Wasserball"

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5. Wasserball 3 / 43

Tor-Ersatz: Wand, Zeichnung ander Wand, aufgestellte Schwimm-bretter, Eimer, Malstäbe, frei hän-gende Leinen usw.

Zielwerfen: Am Bassinrand sind verschiedenste Ge-genstände aufgestellt, die bei Ballberührungen um-fallen. Gruppe A versucht, in einer vorgegebenenZeit möglichst viele Gegenstände zu treffen. GruppeB gibt die Bälle laufend ins Feld zurück und stellt dieumgeworfenen Gegenstände wieder auf. Jeder Spielerzählt die eigenen Treffer. Wechsel!

Nur wer die Gelegenheit be-kommt, ehrlich und unehrlich zusein, kann Ehrlichkeit üben!

Sei fair!

Einwerfen: Spieler A steht auf dem Bassinrand.Spieler B wirft A in schneller Folge Bälle zu, wobei Aden jeweils gefangenen Ball sofort wieder zu B zu-rückwirft. Nach 20 bis 30 leichten "Torwürfen" wirdgewechselt.

Viele Ballkontakte!

Jeder ist Torwart: Gleiche Organisation wie oben,aber nun ist Spieler A auch im Wasser, 50 cm vomBassinrand entfernt. B wirft gegen A. Nach 20 Wür-fen: Wechsel! Welcher von beiden wirft auf 20 Ver-suche mehr "Tore"? (Die Torbreite wird vorher be-stimmt).

Alle sollen einmal erfahren, wie esist, im Tor zu "stehen"!

Aus dem Anschwimmen: Gleiche Organisationsformwie oben. Nun entfernt sich aber B einige Meter (jenach Platzverhältnissen) vom "Torwart A". Bschwimmt an und wirft – von einer vorher genau be-stimmten Distanz – gegen A. Nach 10 Versuchenwird gewechselt.

Als Abwurflinie z.B. eine Leine 1 müber Wasser spannen/halten.

Zwei gegen einen: Die bisherigen "Gegner" A und Bwerden Zweiermannschaften. A ist im Tor, B ist Ver-teidiger. C und D sind Angreifer; sie spielen sich denBall so oft zu, bis einer der beiden in eine gute Tor-wurfposition gelangt. Gelingt C oder D ein Tor, danndürfen C und D wieder angreifen. Kann B den Ballberühren oder A den Ball halten, dann werden C undD Verteidiger und Torhüter, A und B Angreifer. Werwirft mehr Tore?Variante: Drei gegen drei! Spielregeln erweitern.

Als Kennzeichen farbige Bade-mützen tragen.

Torwart gegen Torwerfer: 2-5 Feldspieler, 1 freiwilli-ger Torwart: Die Feldspieler schwimmen an und wer-fen aus einer vereinbarten Distanz aufs Tor. Hält derTorwart den Ball oder wird neben das Tor geworfen,hat er einen Punkt. Erfolgt ein Torwurf, haben dieFeldspieler einen Punkt. Wer gewinnt?

Je nach Können, Anlage usw. las-sen sich weitere "Torwurfszenen"aus anderen Torspielen ins Was-ser übertragen.

Der Torwurf (und dessen Verhinderung) sind die wichtigsten Aktionenim Wasserballspiel. Oft steht aus Platzgründen nur ein Tor (o.ä.) zur Ver-fügung. Auf dieser Seite werden einige Spiel- und Übungsformen fürden Torwurf (Angriff) und für die Verteidigung gezeigt.

Wir spielen auf's Wasserballtor

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5. Wasserball 3 / 44

Setze ab und zu auch Spieler alsSchiedsrichter ein; so wird dieEinsicht in die Notwendigkeitvon Spielregeln gefördert!

Stationentraining zu zweit Die Idee des Stationentrainingslässt sich auf alle Schwimmsport-arten übertragen.

Station 1: Wassertreten unter Belastung Haltet einen Wasserball (einen Eimer, ev. teilweisemit Wasser gefüllt) mit beiden Händen über demKopf. Wie lange steht ihr das beide durch?

Fairness... auch unter Wasser!

Station 2: Werfen und Fangen zu zweit A und B stehen sich 2-5 m gegenüber. EinhändigesWerfen und Fangen. Wenn möglich auch mit derschwächeren Hand werfen und fangen.

Distanz und spezielle Aufgaben-stellung dem Können anpassen:Differenzieren!

Station 3: Schwimmen an Ort An der Wand (Treppe, Startbock) sind zwei Gummi-züge (Veloschlauch) befestigt, am anderen Ende isteine Schlaufe. Je ein Fuss wird in die Schlaufe ein-gehängt. Schwimmt nun gegen die Wirkung desGummizuges und versucht, möglichst "weit vorne"zu bleiben!

Vor dem Training befestigen undausprobieren!

Station 4: Hin und her mit Wasserball-Kraul Schwimmt von einer Boje zur anderen, wendet dortmit dem Ball und schwimmt sofort wieder zurück;Ballübergabe.Weiviele Male schafft das die Zweiergruppe?

Bojen setzen (z.B. Pull-buoy mitSchnur an einem Tauchring befe-stigen)

Station 5: Trockentraining Ausserhalb des Schwimmbeckens muss eine Kraft-,Ball- oder Gymnastikübung ausgeführt werden.

Wir spielen richtig Wasserball!

Die Mannschaften sind mit Badekappen gekenn-zeichnet. Wenn möglich in zwei Farben (rot/blauoder Badekappen/keine Badekappen). Die Spielre-geln werden nochmals besprochen und vereinbart.

Einfache Spielregeln siehe 4 / S. 34Offizielle Spielregeln erhält-lich beim SSCHV.

Wir üben wasserballspezifische FertigkeitenIn Wasserballspielen ist es notwendig, das die spezifischen Fertigkeitengut miteinander koordiniert werden können. Solche Fertigkeiten könnenzum Beispiel in einem Stationentraining geübt werden. Die Anwendungerfolgt scjliesslich im "richtigen" Wasserball-Spiel.

Stationentraining zu zweit

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6. Wassergymnastik 3 / 45

6. Wassergymnastik / Aqua-Training

In der Therapie und Rehabilitation wird die "sanfte Kraft des Wassers"schon seit langer Zeit genutzt. Nun findet die Idee auch im Breitensportals Fitnesstraining im Wasser grossen Anklang.Als "Bewegung im Wasser" – meist an Ort – lassen sich mit etwas Phan-tasie und ohne grossen Aufwand viele Trainings- und Therapieformenfinden. Das Element Wasser bietet viele günstige Voraussetzungen, diebei vergleichbaren Übungen auf "festem Boden" oft problematisch sind(z.B. Gelenkbelastungen beim Joggen usw.).Der Auftrieb des Wassers hebt die Schwerkraft nahezu auf, und dadurchentfällt die Überwindung des eigenen Körpergewichtes. Das MediumWasser schont Wirbelsäule und Gelenke. Trotzdem kann mit besonderenÜbungen sowohl die Muskulatur wie auch das Herz-Kreislauf-Systemoptimal belastet werden.

Wassergymnastik, eine guteForm des Stundenbeginns!

Musik kann anregen oder – bei entsprechender Auswahl –auch beruhigen!

Viele Spitzensportler trainieren im Wasser, als ergänzendes, gelenkscho-nendes Training oder zur Therapie nach Verletzungen.

■ ist ohne Aufwand überall möglich

■ schont die Gelenke

■ massiert und kräftigt die Muskulatur

■ für Hobby- und Spitzensportler

■ macht Spass in der Gruppe

Auf einen Blick

Das ist Wassergymnastik: ■ attraktiv ■ gelenkschonend ■ intensiv

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6. Wassergymnastik 3 / 46

Vorteilhafte Wassertiefe:Brusthöhe.

Stellt euch vor: Die Sporthalle istbis zu 1,5 m mit Wasser gefüllt.Wir treiben Sport wie in der Halle!

Allein: Laufen und Hüpfen: Wir steigen möglichst schnellins Wasser und verteilen uns gleichmässig (mit ge-streckten Armen einen Kreis um sich "zeichnen"; die-ser Platz sollte zur Verfügung stehen). Nun laufenund hüpfen wir in verschiedenen Varianten an Ort(Anfersen, Skipings, ein- und beidbeinige Hüpffor-men).

■ Vor- und Nachmachen, ev.durch geeignete Musik unter-stützt.■ Mit der Wasserweste könnenLaufübungen auch im tiefen Was-ser durchgeführt werden.

Hampelmann: Hüpfen an Ort. Dabei werden die Ar-me nicht ganz aus dem Wasser gehoben, damit derWasserwiderstand besser spürbar ist. Tempi undSprunghöhe variieren! Versucht, die Beine auch zukreuzen, zu scheren, zu kombinieren usw.

Vorsichtig beginnen: Schau links; schau rechts!

Beinschere: Schwingt das gestreckte linke Bein zurausgestreckten rechten Hand und gegengleich. Werschafft diese Übung, je 10x links und 10x rechts, amschnellsten und trotzdem korrekt ausgeführt?

Fairness, auch unter Wasser!

Sind deine Beine wirklich ge-streckt?

Armpropeller: Stellt euch in Grätschstellung hin. Diegestreckten Arme beginnen unter Wasser vor, ne-ben, hinter dem Körper zu kreisen. Die Kreise wer-den immer grösser, dann wieder kleiner. Das Tempowird variiert.

Mit gebeugten Armen ist es einfa-cher, aber weniger wirkungsvoll!

Zu zweit: Wasserflugzeug: A und B stehen sich gegenüber,beide fassen sich gegenseitig mit gestreckten Ar-men an den Händen. Jetzt werden die Arme wie dieFlügel eines Flugzeuges gleichzeitig auf- und ab-bewegt. Mal will der eine Kapitän nach rechts, derandere vielleicht nach links.

Leichter Widerstand des Partnerssteigert die Belastung und somitden Trainingsreiz!

Kosakentanz: A und B stehen sich gegenüber. Beideheben ihr linkes, gestrecktes Bein und fassen mitder rechten Hand die Ferse des Partner-Beines. Diefreie linke Hand wird danach auf die linke Schulterdes Partners gelegt. Und jetzt kann's losgehen: Ge-meinsam hüpfen, im Kreis, nach links und rechts,vorwärts und rückwärts usw.

Sucht eigene Kosakentanz-Sprungvarianten!

In der Gruppe:Karussell: Wir stehen im Kreis und numerieren 1-2-1... . Die Einer legen sich auf den Rücken, währenddie Zweier stehen und die Partner fassen. Nun be-ginnt sich das Karussell zu drehen. Die Einer führengleichzeitig verschiedene Übungen aus, z.B. Radfah-ren, Beine spreizen und schliessen usw.

Wassergymnastik...Konditionstraining mit Spass!

Ohne Gerät allein, zu zweit, in der GruppeSobald mehrere Menschen gleichzeitig auf engem Raum im Wasser ste-hen, wird gespritzt, gelacht, gespielt. Diese an sich gute Voraussetzungbirgt aber auch disziplinarische Probleme in sich. Deshalb: Sofort begin-nen, klare Anweisungen, straffe Organisation, einfache und intensiveÜbungen, gute Demonstrationen vom Bassinrand aus oder im Wasser.

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6. Wassergymnastik 3 / 47

Viele Übungen an der Bassinwandlassen sich auch mit Partnerhilfe(z.B. mit einem Stab) durchführen.

Liegestütz im Stehen: Wir stehen Schulter an Schul-ter nebeneinander und halten uns am Bassinrand.Jetzt stossen wir uns gemeinsam von der Wandweg, bis die Arme ganz gestreckt sind. Dann ziehenwir uns wieder an den Bassinrand. Die Wellen wer-den immer grösser!

Solche Übungen können sowohlals Wassergewöhnungs- (sieheKap. Grundlagen) wie auch als ei-gentliche Fitnessübungen verstan-den und mit der entsprechendenIntensität ausgeführt werden.

Stütz-Hochsprünge: Wir stützen uns mit den Händenauf den Bassinrand, springen in den Stütz, bleibeneinen Moment oben, springen wieder hinunter usw.Wir springen gemeinsam, oder alle wählen ihr eige-nes Tempo. Auch als Wettbewerb möglich.

Achte auf die seitlich hohe Ellbo-genhaltung. Diese Übung ist demDelphinarmzug sehr ähnlich (= ge-zieltes Krafttraining).

Wasserstemme: Die Hände fassen an der Überlauf-rinne oder am Bassinrand, die Füsse werden flachan die Bassinwand gestellt. Wer kann die Beineganz durchstrecken? Gehe nur so weit wie möglich;dehne langsam! Entspanne in der Hockstellung.

Langsam dehnen, auch im Was-ser!

Hocken-Spreizen: Gleicher Griff wie oben. Die Füs-se werden in einer möglichst breiten Grätschstel-lung an die Wand gestellt. Bleibe einen Moment indieser Dehnstellung. Nun wechselst du in die Hock-stellung, dann wieder in die Grätschstellung usw.Dasselbe auch in einem langsamen Rhythmus!

Nur wenn genügend Platz vorhan-den ist!

Radfahren an Ort: Stellt euch mit dem Rücken an dieWand. Die Hände werden seitlich auf den Bassin-rand oder auf die Überlaufrinne gelegt. Nun wird ge-radelt: Langsam und immer schneller, dann wiederlangsam. Auch schräg zur Seite usw.

"Die Mauer muss weg": Die Hände fassen an derÜberlaufrinne oder am Bassinrand, die Arme bleibengestreckt. Mit verschiedenen Beinschlagvarianten(z.B. Beinschlag in verschiedenen Tempi) versuchenwir, die Mauer wegzustossen. Dabei soll es mög-lichst wenig (möglichst viel) spritzen.

In kurzer Zeit sind auf diese Weisehöchste Organbelastungen aufkleinstem Raum möglich!

Aus dem Sattel: Wir setzen uns auf den Bassinrand.Nun beginnen wir langsam zu radeln (Tretbewegungder Beine wie beim Radfahren). Jetzt stützen wir unsmit den Händen ab, das Gesäss ist in der Luft, undweiter geht's bergauf. Wenn es zu streng wird, darfman sich zwischendurch wieder setzen.

Kräftigung der Schulter- undBauchmuskulatur.

Sicherer Griff am Bassinrand!

Wasser-Liegestütz: Gelingt es, mit den Händen aufdem Bassinrand abzustützen und mit einem sehrstarken Kraul-Beinschlag den Körper hinten hochzu-bringen? Sicherer Stütz auf dem Bassinrand!

Weitere Übungen siehe Zeit-vogel, M. ,"Wassergymnastik"und "Aqua-Training"

An der BassinwandJe nach Teilnehmerzahl kann auch die Bassinwand als "Fitnessgerät"miteinbezogen werden. Dabei sollte den Teilnehmern je eine doppelteArmlänge Platz zur Verfügung stehen. Diese Form eignet sich sehr gut,wenn einer Gruppe eine Schwimmbahn zur Verfügung steht .

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6. Wassergymnastik 3 / 48

Das Schwimmbrett... ein idealesFitnessgerät!

Wasser schöpfen: Wir halten das Schwimmbrettsenkrecht vor uns im Wasser. Nun ziehen wir dasBrett gegen uns, stossen es wieder von uns, ziehenes wieder gegen uns usw. Verschiedene Tempi.

Wir erleben den Widerstand desWassers

Wasser pumpen: Wir legen das Schwimmbrett voruns auf das Wasser. Nun drücken wir das Brett indieser Stellung senkrecht vor uns so tief wie mög-lich, ziehen es wieder aus dem Wasser, drücken eswieder tief usw. Auch hinter oder neben dem Kör-per!

Kräftigung der Schultermuskulatur

Haifische brechen aus: Wir halten das Brett senk-recht vor uns, so dass noch ein kleiner Teil aus demWasser ragt (= Schwimmflosse des Hais). Nunschwimmt der Hai weg: Wir schieben das Brett mitgestreckten Armen vor uns hin und her, mal lang-sam, mal wieder ganz schnell. Wir gehen gleichzei-tig rückwärts.

Kräftigung der schrägen Rumpf-muskulatur

Über das Brett springen oder steigen: Wir fassendas Brett mit beiden Händen und steigen darüber,ohne das Brett loszulassen. ■ Gelingt dies auch mit einem Sprung?

Beweglichkeit im Rücken- undHüftbereich

Auf das Brett: Gelingt es, auf dem Brett zu sitzen, zuknien oder zu stehen? Wer kann in einer solchenPosition sogar umherschwimmen, einen Partnervom Schwimmbrett (Boot) stossen? Mit den ArmenBrust- oder Kraul-Armzüge ausführen? Ball spielen? ■ Wer ist in einem vorgegebenen Bootstyp (z.B. Ka-jak, Ruderboot) am schnellsten?

Gleichgewichtsfähigkeit

Vor und zurück: Wir drücken mit beiden Händen aufein Brett. Durch leichten Druck und Kippen des Bret-tes schieben wir das Brett nach vorne, kippen es aufdie Gegenseite und drücken zurück usw. ohne Unter-bruch. Je schneller, desto grösser ist die Belastung!

Dehnung und Kräftigung derSchultermuskulatur

Brett sicher festhalten!

Wasserschubkarren: A und B bilden ein Gespann: Astützt sich mit beiden Händen auf das Brett, wäh-rend B an den Füssen von A stösst und steuert. Aversucht, das Brett mit möglichst viel Tiefgang undmit gestreckten Armen hinunterzudrücken. Versuchtdies auch in Rückenlage!

Anfänglich Qualität vor Quantität,denn Wassergymnastik muss manzuerst lernen und verstehen!

Mit dem Schwimmbrett oder mit BällenDas Schwimmbrett wird zum Fitnessgerät! Es bietet die Möglichkeit, denWasserwiderstand noch besser zu nutzen, sei es für Kräftigungs-, Deh-nungs- oder für Gleichgewichtsübungen.

Alle diese Übungen lassen sich auch mit Bällen ausführen. WeitereMöglichkeiten: Gymnastikstäbe, Plastikhanteln, Nylonseile usw. DieAuswahl und die Belastung der Übungen muss der Zielgruppe an-gepasst werden!

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3

Weitere Schwimmsportarten

■ Broschüre 3 ■ Lehrmittel Schwimmen

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4

Nasse Theorie

■ Broschüre 4 ■ Lehrmittel Schwimmen

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Information 2. Umschlagseite Broschüre 4

Aufbau und Handhabung des Lehrmittels

Das Buch ist aufgeteilt in 4 Broschüren. Die ersten drei sind der Praxis,die vierte ist der Theorie gewidmet. Jede Broschüre umfasst einen insich geschlossenen Inhalts- resp. Themenbereich. Jede Seite ist aufge-teilt in eine Hauptspalte und eine Hinweisspalte. In der Hauptspalte derBroschüren 1- 3 werden praktische Beispiele in lernwirksamer Reihenfol-ge angeboten. Über die Hinweisspalte (auch für eigenen Notizen) sindZugänge zu anderen Themenbereichen und Broschüren möglich. In derBroschüre 4 werden theoretische Überlegungen dargestellt und mit prak-tischen Beispielen ergänzt.

Hauptspalte Hinweisspalte

Broschüre

1Grundlagen

Ängste abbauenSich wohlfühlen im, am und unter WasserIrgendwie schwimmen können

Broschüre

2Schwimmarten

Grob- und Feinformen derwichtigsten Schwimmarten lernen

Broschüre

3WeitereSchwimmsportartenDie erarbeiteten Grundlagen und Technikenerweitern und in verschiedenenSchwimmsportarten anwenden

4Nasse TheorieBroschüre

Übersicht über die wichtigstenTheorie-Praxis-Bezüge undderen didaktische Konsequenzen

z.B. Methodik

z.B. Didaktik

z.B. Bewegungslehre

z.B. Organisation

z.B. Trainingslehre

z.B. Biomechanik

z.B. Regelkunde

z.B. Lernhilfen

z.B. Tauchen

z.B. Kraul

z.B. Wassergymnastik

Theo

rie

Prax

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eori

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axis

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Inhalt 4 / 1

Inhaltsverzeichnis Nasse Theorie

Keine Praxis ohne Theorie■ Von der Praxis zur Theorie – von der Theorie zur Praxis 2

Didaktisch-methodische Fragen1. Sporterziehung: Wozu – Wohin? 32. Sportunterricht: Wie? 53. Wie lehrt und lernt man am besten? 7 ■ Wie verläuft ein einfacher Lernvorgang? 7

■ Welche methodischen Hauptformen bieten sich an? 8 ■ Ganzheitliche Methode 8 ■ Teilmethode 9

■ Wann ist welche Methode angebracht? 104. Wie kann der Unterricht organisiert werden? 11 ■ Die fünf "W": Was? Wo? Wie? Wer? Was nachher? 11 ■ Organisationsformen für den Schwimmunterricht 125. Wie können Lernhilfen eingesetzt werden? 136. Weshalb und wie soll geübt werden? 15 ■ Weshalb üben? 15 ■ Wie üben? 15 ■ Selbständig und individuell üben 177. Der Computer als Lehr–Lernhilfe 188. Wie können Fortschritte kontrolliert werden? 19 ■ Die Schweizerischen Schwimmtests in der Übersicht 20 ■ Lernkontrollen einmal anders 22

Biomechanische und biologische Fragen9. Wie wirken Kräfte im Wasser? 23 ■ Tatsachen erleben; Ursachen verstehen; für die Praxis folgern 24

■ Was ist entscheidend beim Antrieb? 25■ Zug-Druckmuster der Schwimmarten 27

■ Das Wichtigste in Kürze 2810. Wie reagiert der Körper auf Belastung? 29 ■ Training wozu? 31

■ Koordinative Fähigkeiten 32

Und ausserdem ...11. Kleine Regelkunde 33

■ Schwimmregeln 33■ Sprungregeln 34■ Wasserball- und Synchronschwimmregeln 34

12. Besondere Schwimmanlässe, Schwimmfeste 35■ Wir organisieren ein Nacht-Schwimmfest 36■ Wir organisieren eine Seeüberquerung 37■ Wer macht mit beim 24-Stunden-Triathlon? 38

13. Literatur und Unterrichtsmedien 3914. Anhang 40

Bedeutung und Erklärung derverwendeten Symbole:

Hinweis, Vernetzung

Verbindung zu weiterfüh-renden Informationen in-nerhalb der jeweiligenoder zu einer anderenBroschüre.

Test-Übung

Mögliche Testübung alsLernziel, in Anlehnung andie Testreihe vonswimsports.ch

Häufiger Fehler

Typischer, häufiger Feh-ler. Entsprechende Korrekturübungen werdenzum jeweiligen Fehlerbildvorgeschlagen.

Als Poster erhältlich

Abbildungen mit demLupen-Symbol sind auchals Poster verfügbar. Bezugsquellen S. 40.

Hinweis- und Notizenspalte

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 2

Keine Praxis ohne Theorie!

Vom Erleben zum Erkennen und Verstehen; von der Praxis zur Theorie!Dieser Denkansatz führte zum vorliegenden Konzept und zur Reihenfolgeder vier Broschüren. Deshalb werden erst hier, in Broschüre 4, theore-tisch-didaktische Fragestellungen behandelt. Von der konkreten Unterrichtssituation aus, vom Was–Womit? (Broschü-ren 1-3) werden aktuelle Bezüge zu den Fragen Wozu–Wohin? und Wie?(in dieser Broschüre 4) hergestellt.

Auf die Blickrichtung und auf den Fokus kommt es an!

Der Lehrer soll aus aktuellem Anlass den Zugang zur Theorie resp. Didak-tik finden. Fragen, Aussagen, Schlagwörter in der Hinweis-/Notizenspalteder Broschüren 1-3 sollen die Verbindung zu weiterführenden theoreti-schen Erkenntnissen und Informationen mit direkten Hinweisen (Pfeil-symbol in der Hinweisspalte mit Broschüren- und Seitenangaben) ermög-lichen. Es ist aber auch der umgekehrte Weg "Von der Theorie zur Praxis" mög-lich. In Broschüre 4 werden in den einzelnen Kapiteln konkrete Hinweisezu praktischen Beispielen in den Broschüren 1-3 erwähnt, um die Theorienoch verständlicher zu machen. Diese Vernetzung von Praxis–Theorie und Theorie–Praxis ist durch dasvorliegende Gesamtkonzept gewährleistet.

Von den Leitideen "Wozu–Wohin? zur praktischen Umsetzung Was? und Wie?und umgekehrt.

Von der Praxis zur Theorie!

Pfeilsymbol: Vernetzung!

Von der Theorie zur Praxis!

WAS?

WIE

?

WO

ZU-W

OHI

N?

Von der Praxis zur Theorie - von der Theorie zur Praxis

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 3

1. Sporterziehung: Wozu–Wohin?

Der Lehrer hat im Schulsport Ausbildungs- und Erziehungsaufgaben.Zentrales Anliegen ist die Bewegung. Bewegung ist aber nur sichtbarerAusdruck einer Handlung. Deshalb sollte sich die Sporterziehung nicht"nur" an Bewegungen, ihren Lehr- und Lernweisen orientieren, sondernan sportlichen Handlungen und somit am ganzheitlich handelnden Men-schen. Trotz dieser ganzheitlichen Sicht müssen im Sportunterricht fürdie einzelnen Lernstufen Akzente gesetzt werden:

■ Förderung der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten■ Vermittlung von sportlichen Fertigkeiten ■ Erziehung zu sportlichen Verhaltensweisen

Eine ganzheitliche Sporterziehung trägt auch zur Gesamterziehung bei.Der Schüler soll angeregt werden, gegenüber sich selbst, andern und derUmgebung verantwortungsbewusst zu urteilen und zu handeln. Das be-dingt, dass neben den sportlichen Inhalten und Zielsetzungen auch Ver-haltensweisen im Unterricht thematisiert werden.

Handeln, nicht "nur" bewegen!

Ausbildung und Erziehung!

Im Schwimmunterricht sind die Voraussetzungen sowohl in bezug auf dieAnzahl und das Können der Schüler als auch hinsichtlich der räumlichenVerhältnisse sehr unterschiedlich. Deshalb bleibt es weitgehend demLehrer überlassen, welche Ziele mit welchen Inhalten angegangen wer-den. Wichtig ist, dass über allen Bemühungen die Schaffung eines Kli-mas des allgemeinen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefin-dens steht. So wird der Schwimmunterricht zum Erlebnis. Ob dies gelingt,hängt weitgehend vom persönlichen Engagement und von der didakti-schen Kompetenz des Lehrers ab.

Was ist wichtig.Wie ist entscheidend!

Wozu?

Wohin?

Wozu?Wohin?

Wohin?

Wozu?

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 4

...stellt Aufgaben, die...

■ Unterricht zum Erlebnis machen■ "Aha-Kenntnisse" auslösen■ das eigene Können erweitern

■ entdeckt und erwirbt Fähigkeiten

...stellt Zusammenhänge her, die...

■ durch Bewegungserlebnisse bewusst erfahren werden■ die Bewegungsabläufe erklären und begründen■ zum richtigen Üben befähigen und motivieren

■ lernt, übt und wendet Fertigkeiten an

...schafft Situationen, in denen...

■ der Schüler entscheiden darf■ gemeinsames Lernen, Üben und Leisten möglich ist■ Fairness erlebt und geübt werden kann

■ erlebt und entwickelt sport-liche Verhaltensweisen

...vermittelt Erlebnisse, die...

■ Freude wecken■ sportliche Leistungen positiv erleben lassen■ zu neuen sportlichen Aktivitäten anregen

■ erlebt Sport ganzheitlich!

■ Den sich bewegenden Menschen ganzheit-lich erziehen und bilden; nicht nur seine Bewe-gungsabläufe fördern.

■ Akzente setzen, sowohl bei den gemeinsamenZielen als auch bei den Inhalten.

■ Voraussetzungen schaffen, die Lernen, Üben,Spielen und Leisten zum gemeinsamen Erlebniswerden lassen.

Der Lehrer... Der Schüler...

Auf einen Blick

Wozu –Wohin?

Was?

Wie?

WAS?

WIE

?

WO

ZU-W

OHI

N?

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Die Schüler verlassen den "festen Boden", wenn sie Schwimmsport be-treiben. Das kann zweierlei bewirken:

1. Das Fremde und Unbekannte des "neuen Elementes" fasziniert, zieht an. Neugierde und Freude werden geweckt.

2. Das Fremde und Unbekannte verunsichert und schreckt ab. Abwehr und Angst sind die entsprechenden Reaktionen.

Begeisterung und Blockaden sind äusserst ungleicheUnterrichtsvoraussetzungen. Gestalte den Schwimm-unterricht so, dass du auf die Besonderheiten des"nassen Elementes" und die Gefühle, die beim einzel-nen Schüler damit verbunden sind, eingehst.

■ Dein erkennbares Wohlbefinden im Wasser unddeine Freude am Schwimmen wirken anstecken-der als lange trockene Erklärungen vom Bassin-rand herab.

Die eigene Begeisterung motiviert mehr als langes Erklären!

■ Schwimmstunden sind für die meisten Schüler etwas Besonderes: Siefinden eher selten statt, werden meist nicht während des ganzen Schul-jahres erteilt. Man geht dafür in eine besondere Anlage und dort noch-mals in ein anderes Element. Deshalb:

Nütze diese kostbare Zeit aus und mache daraus eine "kostbareSchwimmlektion"!

4 / S. 11 ff.

4 / S. 7 ff.

2. Sportunterricht: Wie?

Didaktisch-methodische Fragen 4 / 5

Das Fremde und Unbekannte kann faszinieren

oder Angst machen...

Prak

tisch

e Ti

ps ■ Berücksichtige Nässe und Kälte durch die Unterrichtsorganisation: Intensives Bewegen statt langes Herumstehen!

■ Baue schrittweise auf, verwende die nötigen Vorformen und beachte die individuellenUnterschiede.Vom Vertrauten zum Fremden und Neuen!

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Lernen: Wir Menschen sind Landwesen und als solche nicht in erster Linie fürs Wasser geboren. Wir können aber lernen, uns im Wasser zu bewegen, uns darin wohl

zu fühlen.

Leisten: Wir sind fähig, (auch) im Wasser sportliche Leistungenzu erbringen. Wir können alles, was es zu lernen

gibt, auch so gut oder so oft wie möglich tun. Dafür können wir, je nach Aufgabenstellung oder Zielset-zung, geistige, seelische und/oder körperliche Ener-gie einsetzen.

Lachen: Wir sollen uns im Wasser auch wohl fühlen, das Schwimmen also auch in all seinen Formen von der

fröhlichen und sozialen Seite her erleben. Deshalb soll das Lachen nicht zu kurz kommen.

Lernen, Leisten und Lachen! Diese drei "L" sollen in jeder Schwimmlektionvorkommen. Das gute Zusammenwirken dieser drei Akzente machtaus einer durchschnittlichen Schwimmstunde eine lebendige, befriedi-gende und beglückende Erfahrung.

Wie gelingt das im Schwimmunterricht?

Das Lernen: Indem du als Lehrer sorgfältig geplante und aufeinander abgestimmte Bewegungsformen aus den verschiedenen

Bereichen einführst und übst.Das Leisten: Indem du die Schüler individuell und ihrem Lern- und Leistungsstand entsprechend forderst und auch individuell förderst.Das Lachen: Indem du selbst versuchst, eine fröhliche Grund- haltung vorzuleben und diese in den Schwimm- unterricht einzubringen (allgemeines Wohlbefinden).

Die drei "L"

Wie?

■ durch sorgfältige Planung

■ durch individuelle Förderung

■ durch deine eigene, fröhlicheGrundhaltung

Didaktisch-methodische Fragen 4 / 6

Keine Lektion ohne Lernen, Leisten und Lachen!

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1. Worum geht es? (Verbale Information)Der Lernende soll wissen, woran wir gemeinsam arbeiten, welchesdie Themen und Ziele der folgenden Lektion sind. Das ermöglicht esihm, sich auf das zu Lernende einzustellen.

2. Wie geht es? Warum geht es so? (Bewegungsvorgabe)Der Lernende soll sehen und erkennen, wie eine Bewegung ausgeführtwird, was das Wesentliche dabei ist. Oft ist es auch hilfreich zu wissen,warum etwas so gemacht wird.

3. Probier's mal! (Selber ausführen)Der Lernende versucht, die Aufbauschritte auszuführen. Je nach Themazuerst die Vorform an Land, vom Bassinrand aus, im untiefen Wasser, mitAbstossen, mit einem Hilfsgerät...

■ Jetzt wird's noch besser! Der Lernende verfeinert die Bewegung auf-grund der eigenen Lernerfahrung und nach zielgerichteter Anleitung, seies durch die Lehrperson oder durch einen ebenfalls Lernenden.■ Vom Puzzle zum Bild! Der Lernende verbindet und ergänzt Einzelteilezum Bewegungsganzen, zur "Grobform".■ Ah, so ist es richtig!? Der Lernende entdeckt selber eigene Fehler oderFehler des Partners. Er macht Korrekturübungen und versucht, die Bewe-gung korrekter auszuführen.

4. Ohne Fleiss kein Preis! (Anwenden, trainieren)Neue Bewegungserfahrungen müssen vielfach erlebt werden, damit siedem Lernenden bewusst und somit "geläufig" werden.

■ Wenn ich will, kann ich das lernen! Ermutigung und Lob sind einewichtige Unterstützung während des gesamten Lernprozesses. Das giltnicht nur für die Unterstufenschüler!

■ Übung macht den Meister! Nur ernsthaftes und geduldiges Üben bzw.Trainieren führt zur Überwindung von "Lernplateaus" ( = wenn das Lernenoberflächlich gesehen scheinbar nicht mehr weitergeht) und verhilft letzt-lich zum Erfolg, eben: zur "Meister-schaft".

Phase 1: Verbale InformationKurze Information über Lektionsziele und -inhalte

Phase 2: Bewegungsvorgabe"Vorbild"!

Phase 3: Selber ausführenErste Lernerfahrungen mit derneuen Bewegung sammeln.

Phase 4: Üben, trainierenEinmal ist keinmal, zweimalnicht viel.

Ein Lob motiviert!

Üben! 4 / S. 15

3. Wie lehrt und lernt man am besten?

Didaktisch-methodische Fragen 4 / 7

Was?

Wie?

Probier's!

Übe!

Wie verläuft ein einfacher Lernvorgang?

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Schon am Anfang wird das Neue als "Ganzes" in einer Grobform (= Bewe-gungsgrundmuster) ausgeführt. Das Wesentliche wird dabei sofort er-fasst und sogleich ausprobiert, erprobt. Nach und nach werden bestimm-te Einzelteile und Einzelheiten herausgelöst und besonders "unter die Lu-pe" genommen. So gelangen die (meisten) Lernenden von der Grobformschliesslich zur Feinform.

Ganzheitlich lernen am Beispiel Kraul

1. Die Lernvoraussetzungen sichern:■ Die Schüler beherrschen das Gleiten in Brustlage. ■ Die Schüler sind sehr gut mit dem Wasser vertraut.

2. Die Bewegungsvorstellung erwerben: Demonstration des Bewegungs-Grundmusters (durch Schüler oder durch den Lehrer) mit Hinweis auf dieentscheidenden Strukturmerkmale des Bewegungsablaufes.Beschränkung auf das Wichtigste: ■ Wasserlage: flach, gestreckt, Gesicht im Wasser, Blick nach vorne ■ Armzüge: Hände suchen den Wasserwiderstand■ Beinschlag: Peitschenschlag aus den Hüftgelenken■ Koordination: 2-6 Beinschläge auf einen Armzyklus ■ Atmung: ins Wasser ausatmen

3. Die Grobform erfahren: Aus dem Abstossen gleiten, zuerst mit demBeinschlag und dann mit dem Armzug einsetzen. So weit schwimmen, wieder Körper vorwärts gleitet. Zunächst auf das Einatmen verzichten, aberimmer ins Wasser ausatmen.

4. Die Grobform üben und die Feinform anstreben: Die einzelnen Übungenmit der Atmung koordinieren und die Schwimmstrecke individuell ver-längern. Zunehmend Akzente auf Details setzen. Üben!

Jeder Schüler hat eigeneLernstrategien. Deshalb musses auch verschiedene "Zugänge", verschiedene Methoden geben.

Einzelteile "unter die Lupe"nehmen, ohne das Ganze aus dem Auge zu verlieren!

z.B.: 2 / S. 6.

Geeignete Medien (Video, Rei-henbilder) und eigenes Vor-zeigen

LH: Einsatz von Lernhilfen, z.B. Flossen

z.B.: 2 / S. 7

Didaktisch-methodische Fragen 4 / 8

Welche methodischen Hauptformen bieten sich an?

Ganzheitliche Methode

Grobform

nachmachenentdeckenerproben

Einzelheiten

verfeinernverstehen

vergleichen

Feinform

erlebenvariierenvorzeigen

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Zuerst wird gelernt, einzelne wichtige Bewegungselemente richtig auszu-führen. Schritt für Schritt werden die Einzelteile anschliessend zu umfas-senderen Teilen und schliesslich zur meist komplexen Endform (Feinform)zusammengefügt.

Mit der Teilmethode schwimmen lernen

1. Die Lernvoraussetzungen sichern:■ die Schüler beherrschen das Gleiten ■ die Schüler sind sehr gut mit dem Wasser vertraut

2. Der Bewegungsablauf wird in Teilbewegungen aufgeteilt: Die einzelnen Teilbewegungen werden isoliert voneinander in der Grob-form erarbeitet. Dabei wird folgender Ablauf empfohlen: ■ Beinschlag: z.B. am Bassinrand, am Schwimmbrett, mit Flossen usw.■ Armzug: z.B. im Stand, mit dem Pull-buoy usw.■ Koordination: z.B. nach dem Abstossen von der Wand (ohne Atmung)■ Atmung: z.B. im Stand in Kombination mit dem Armzug

3. Die Teilbewegungen werden zusammengefügt: Wenn die Teilbewegungen in der Grobform bekannt sind, werden dieseschrittweise zur Gesamtbewegung zusammengefügt, verfeinert und ge-übt.

Mit der Teilmethode Details pflegen

Wenn der Schüler die Grobform beherrscht und der Lehrer die wichtig-sten Technikmerkmale kennt, folgt der nächste Lernschritt.

Von der Grobform zur Feinform

■ Die Feinform verlangt eine Präzisierung der Bewegungsvorstellung. ■ Der Weg dazu führt über eine intensive geistige Auseinandersetzungmit den korrekten Bewegungsabläufen. ■ Im Übungsprozess wechseln Phasen des mentalen Übens (wiederholtegeistige Vorstellung des richtigen Bewegungsablaufes) mit Phasen despraktischen Handelns ab.■ Den unterschiedlichen Voraussetzungen der Schüler muss durch Diffe-renzierung und Individualisierung Rechnung getragen werden.■ Die Lernenden arbeiten selbständig in kleinen Lerngruppen. ■ Der Lehrer wird zusätzlich zum Berater; der Leiter wird (Beg-)Leiter.

Beim schrittweisen Lernen wer-den Einzelteile geübt und im"Baukastensystem" zu einemGanzen zusammengefügt.

z.B.: 2 / S. 7 oder 2 / S. 24

Beinschlag – Armzug Koordination – Atmung

z.B.: 2 / S. 39

z.B.: 2 / 17 oder 3 / S. 23

Geeignete Medien einsetzen(Video, Reihenbilder), eigenesVorzeigen

Didaktisch-methodische Fragen 4 / 9

EinzelneBewegungs-

elementekorrekt ausführen

GrössereBewegungs-

enheitenaufbauen

Endformanwenden

Teilmethode

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 10

Es gibt Bewegungsabläufe, die sowohl mit der ganzheitlichen als auchmit der Teil-Methode gelernt bzw. gelehrt werden können. Je nach Alter,Interesse, Leistungsstand, Erfahrungen der Lehrer und der Schüler, Si-tuation, Risiko der zu erlernenden Technik, vorhandenem Material usw.eignet sich die eine oder andere Methode besser. Kinder lernen imallgemeinen besser ganzheitlich. Erwachsene wollen "es wissen". Warummuss der Arm so und nicht anders geführt werden? Warum sinken meineBeine immer ab? Wie muss ich atmen, damit ich... Sie wollen Einzelteileverstehen und letzlich be-greifen!

Kinder lernen im allgemeinenganzheitlich, Erwachsene eherschrittweise (progressiv).

Als Faustregel gilt: Ist die Bewegungsstruktur als Ganzes einfach,einprägsam und ungefährlich wie zum Beispiel das Kraulschwimmen,dann eignet sich ganzheitliches Lernen besonders gut. Sollen relativkomplexe Bewegungen wie zum Beispiel das Delphinschwimmenvermittelt werden, dann empfiehlt es sich, den Lerninhalt in sinnvollePortionen (aber nicht in tausend Stücke) zu zerlegen.

Einfache Bewegungen:ganzheitlich lernen!

Komplexe Bewegungsabläufe:in Teilstücken erwerben!

... denn es soll kein Lernen ohne Lachen geben!

"Alles Lernen ist keinen Hellerwert, wenn Mut und Freudedabei verloren gehen."

(Pestalozzi)

■ Wähle eine gute "methodische Schrittlänge".

■ Trete nicht zu lange am gleichen Ort!

■ Achte stets auf eine korrekte Ausführung!

■ Verbinde die Einzelteile sorgfältig miteinander!

■ Wähle eine andere Methode, wenn es (noch) nicht klappt!

■ Habe Geduld, denn Lernen braucht Zeit!

■ Lasse bewusst auch ab und zu Fehler machen. Das macht besonderen Spass und ist vor allem eine gute "Gegensatzerfahrung".

■ Behalte den Humor, auch wenn der Funke zu den Lernenden (noch) nicht springt!

Prak

tisch

e Ti

psWann ist welche Methode angebracht?

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 11

4. Wie kann der Unterricht organisiert werden?

Was? Wähle der Leistungsstufe der Klasse angepasste Lerninhalte undeine klare Übungsfolge. Nebst dem Lerninhalt entscheiden oft "Kleinig-keiten" über die Erlebnisintensität einer Lektion. Kleine "Kniffe" – aus derSituation heraus – helfen, den Unterricht zu einem guten Erlebnis zu ma-chen. Diese Anforderungen an den Lehrer sowie die verschiedenen Vor-aussetzungen der Schüler bedingen eine durchdachte Vorbereitung.

Die fünf "W ":Was? Wo? Wie? Wer? Was nachher?

Wo? Die örtliche Situation beeinflusst die möglichen Organisationsfor-men und die Wahl der Lerninhalte. Zudem ist der Lehrer häufig wech-selnden Voraussetzungen ausgesetzt (andere Badegäste, andere Schul-klassen usw.).

Wie? Leicht durchschaubare, gleichbleibende Organisationsformen so-wie eine Standardisierung von Übungsbeschreibungen fördern die guteVerständigung zwischen den Beteiligten. Dazu einige Tips:■ Stundenbeginn: Alle sofort in Bewegung unter Aufsicht des Lehrers. Einfache, zwingende und intensive Aufgabenstellung.■ Kontakt: Augenkontakt zu allen herstellen. "Spannung" erzeugen!■ Informationen: Nur sprechen, wenn alle hinsehen und zuhören!■ Neues: An Bekanntes anknüpfen, verbinden, vernetzen!■ Anweisungen: Kurze, klare, deutliche, leicht verständliche Sprache!■ Handzeichen: Schaffen Klarheit, auch im Schwimmunterricht!■ Organisationsformen: Automatisieren, wenig ändern!■ Verhaltensregeln: z.B. Duschen, wo besammeln, Uhrzeit usw.■ Orientierungshilfen: Feste oder bewegliche Bodenmarkierungen.■ Material: Klare Anweisungen! Ämtli!

"Was" ist wichtig; "Wie" ist entscheidend!

Wer? Die sozialen Voraussetzungen und der unterschiedliche Leistungs-stand der Schüler einer Klasse sind mitbestimmende Faktoren bei derWahl der erfolgversprechenden Organisationsformen. Die Zweiergruppeist eine bewährte Lerneinheit. Grössere Gruppen können mit farbigen Ba-dekappen gekennzeichnet werden.

Alles klar?

Was nachher? Der Schüler muss wissen, was er zu tun hat, wenn er die Aufgabe erfüllt hat (besonders wichtig beim Schwimmen im Freien!).

Eine gute Unterrichtsorganisation ist wichtig für Schüler und Lehrer. Sieermöglicht dem Lehrer, souverän zu unterrichten und sich auf die Schü-ler zu konzentrieren, vermittelt den Schülern Erfolgserlebnisse dank klargestellten Aufgaben, trägt zu einer guten Verständigung zwischen Leh-rer und Schüler bei und fördert dadurch letztlich auch ein gutes Lernkli-ma.

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Die fünf "W": Was? Wo? Wie? Wer? Was nachher?

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 12

Trockenübungen: Zum Aufwärmen oder zumEinüben eines schwierigen Bewegungsablaufs (z.B.Zug-Druckmuster beim Tauchzug):■ Trockenübungen nur dann, wenn wirklich nötig!■ Möglichst auf trockenem, rutschsicheren Boden.■ Keine Durchgangswege im Bad blockieren.■ Genügend Bewegungsraum für alle.■ Ablenkungsmöglichkeiten "voraussehen" und die Klasse entsprechend aufstellen.

Schwimmen soll wenn immermöglich im Wasser stattfinden!

Übungen im Schwarm in hüft-, brust- bis schultertie-fem Wasser:Der Lehrer steht (im Hallenbad) mit dem Rücken zurLichtquelle (wegen der Wasserspiegelung) und vor(nicht in) der Klasse. Eigenes Vor- und Mitmachenspornt an, erschwert aber die Übersicht. Durch ge-eigneten Standort die Übersicht behalten!

Auch der Lehrer geht (manchmal)ins Wasser... das motiviert nochmehr!

Übungsbetrieb in Gruppen: Voraussetzung: Allein be-nützbares Schwimm- oder Lehrschwimmbecken! ■ Kennzeichnung z.B. durch rote und blaue Markie- rungen in der Länge und in der Breite des Bassins. ■ Startfolge: Wenn ein Schwimmer bei der Marke ist, startet der nächste. Oder: ■ Auf drei numerieren: 1 los! 2 los! 3 los!

So "läuft" der Betrieb!

Übungsbetrieb in 2 Bahnen: Die Übenden schwim-men je auf der Aussenseite hinauf und in der Mittewieder zurück. So wird das ungünstige Kreuzen ver-mieden!

Gleichschnelle Schwimmer/-innenin der gleichen Bahn!

Leistungsgruppen bilden!

Übungen im Klassenverband:■ Aufsicht durch den Lehrer■ Einfache Bewegungsaufgaben, für alle möglich!■ Keine gefährlichen Formen provozieren!■ Auch Stationenbetrieb oder Gruppenarbeiten.■ Zwingende Organisationsformen wählen, z.B. beim Wasserspringen in Dreiergruppen:■ 1 springt und wartet seitlich im Wasser■ 2 springt , 1 steigt auf Kommando aus und schliesst hinten wieder an.■ 3 springt wenn 2 aussteigt usw.

Am laufenden Band!

Beispiel Stationenbetrieb:■ 6 Posten mit je 4 Personen.■ 3-4 Minuten/ 5 Wiederholungen.■ Alle Übungen sind eingeführt und bekannt.■ Leinen grenzen ab, Nummern und Skizzen orientieren. ■ Der Lehrer beobachtet, hilft, korrigiert, motiviert, unterstützt....

Selbständig wird nur, wer Freiräume hat!

Organisationsformen für den Schwimmunterricht

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 13

Jede Unterstützung eines Lernvorgangs kann im allgemeinen als "Lern-hilfe" verstanden werden. Im speziellen sind jedoch im Schwimmunter-richt unter diesem Begriff Geräte, Utensilien, eigentliche Schwimmhilfengemeint. Obwohl diesen speziellen Materialien wie Schwimmbretter,Pull-buoy, Schwimmflügel usw. ursprünglich ganz gezielte Verwen-dungszwecke zugedacht wurden, ist die Anwendungsvielfalt praktischviel grösser. So kann ein Schwimmbrett als Übungs- oder Trainingsgerätfür Beinschlagübungen aller Art, aber auch als Spielgerät wie z.B. für Ge-schicklichkeitsübungen, Tauchspiele oder als improvisiertes Tor bei Ball-spielen verwendet werden. Entscheidend ist immer die Frage, wozu dasjeweilige Gerät eingesetzt wird, welches Ziel damit verfolgt wird. Auf-grund dieser Überlegungen wird an dieser Stelle nicht eingegangen aufdie vielen weiteren möglichen Verwendungszwecke der Lernhilfen.

In diesem Buch werden für verschiedene Spiel- undÜbungsformen Lernhilfen vorgeschlagen. Es wird an-hand von Beispielen gezeigt, wie Schwimmhilfsmitteloptimal in einen Lernprozess eingebaut werden kön-nen und wie durch die Anordnung solcher Lernsituatio-nen der Lernende einerseits "gezwungen" wird ("zwin-gende Lernhilfen"), eine Bewegung exakt auszuführen,und wie er andererseits unmittelbar bei oder nach derAusführung merkt, ob er die gestellte Aufgabe richtiggelöst hat oder nicht. Diese Art des Lernens und Übens regt zu selbständigem Üben an.

Die beiden folgenden Beispiele sollen diese Idee illustrieren:

Berühren "verboten": A und B bilden zusammen eineLerngruppe. A hält sich mit der einen Hand am Bas-sinrand, mit der anderen hält er einen Plastkreifenauf der Höhe der Wasseroberfläche. B versuchtnun, durch diesen Reifen zu tauchen, ohne diesen zuberühren. Wem gelingt dies?A spürt unmittelbar beim Eintauchen, ob er den Rei-fen berührt hat oder nicht. B beobachtet ebenfallsund gibt A entsprechende Rückmeldungen.

Ziel: Gespannt eintauchen, ohneden Reifen zu berühren.

Hoher Kopf: Wir üben Wasserballkraul und versu-chen, den Kopf hoch und ruhig zu halten.Lege dir einen Tauchring auf den Kopf und versuchemöglichst schnell zu kraulen, ohne dass der Ringhinunterfällt. Gelingt dies?

Ziel: Orientierung während desSchwimmens, aber Kopf immerüber Wasser!

5. Wie können Lernhilfen eingesetzt werden?

Lernhilfen...

Lernsituationen mit "zwingendenLernhilfen":

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 14

Die folgende Auflistung soll dazu anregen, Materialräume in Schwimm-bädern zu ergänzen. Vielerorts wäre das Badepersonal bereit, den Gerä-teraum auszubauen. Als berechtigte Gegenleistung wird jedoch erwartet,dass nach jeder Schwimmstunde ordentlich aufgeräumt wird. Dies wie-derum erfordert eine entsprechende Infrastruktur im Geräteraum (Pla-stikkisten auf Rollen, Gestelle, Regale, Haken, Klammern, Gerätekastenusw.)

1 / S. 4 ff.

Materialbestand für einen Klassenbestand von 24 Schülern für alle Stufen:

Minimalbestand:25 Schwimmbretter, 25 Pull-buoys, ev. Schwimmflügel oder Delphin-Schwimmscheiben (zusammensteckbar), 50 Tauchringe (verschiedenfar-big), 10 Kunststoffreifen, 30 Ping-Pong-Bälle, 4x 6 Wasserball-Kappen (4Farben), 6 Wasserbälle, 2 Zauberschnüre, 2 dünne Matten, 4 Rettungs-bälle, Lehrbildreihen der wichtigsten Schwimmsporttechniken.

Ordnung im Geräteraum ist nurmöglich, wenn die nötigen Vor-aussetzungen gegeben sind!

4 / S. 40

Wünschbar (zusätzlich):30 Paar Flossen (verschiedene Grössen), 30 Tauchermasken (2 Grössen),25 Schnorchel, 2 Stoppuhren (wasserdicht), 15 Wasserbälle, 10 Stäbe, 25Paar Handschwimmbretter (Paddles), Lehrtafeln zum Aufhängen, Würfel,verschiedene Tauchspiele (Schrauben, grosse Lego-Bausteine, magneti-sche Spiele wie Mühle usw., selbst hergestellte Tauchutensilien), Gleit-brett.

Absprache mit dem Badepersonal!

Ideal (zusätzlich):Unterwasserspiegel, 1 grosse Trainingsuhr, Lehrtafeln an den Wändenfest montiert, Video-Anlage auf Rollen.

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Oft wird viel Zeit und Aufwand für das Einführen von etwas Neuem einge-setzt. Dabei bleibt es dann häufig. Das Üben kommt zu kurz. Viele Lehrerscheuen sich vor dem Üben, weil es sich dabei um etwas Unspektakulä-res und Gleichförmiges handelt: Immer wieder dasselbe machen...!? Ge-nau darum geht es! Das Üben einer Bewegung mit dem Ziel der Vervoll-kommnung, der Geläufigkeit und der Dauerhaftigkeit ist wichtig und didak-tisch vorrangig. Aber: Man beachte im nebenstehenden Sprichwort ein-mal besonders das dritte Wort! Es gibt neben dem Üben der Sache einweiteres und tieferes Ziel des Übens: Das Sich-Üben. Der Schüler übt sogesehen nicht bloss eine Bewegung, sondern sich selber, und zwar kör-perlich, geistig und seelisch.

Das Wasser als das den Menschen tragende Element -eineimmer wieder wichtige Erfahrung!- macht das Schwimmenauch in dieser Hinsicht zu einer idealen Sportart. Letztlichgeht es in der Sporterziehung (also auch im Schwimmunter-richt) nicht nur um Bewegungsabläufe, sondern um den sichbewegenden Menschen. Die Schüler können diese Dimen-sion erleben: Sie empfinden nach vollbrachter Übung Gefühlewie beispielsweise eine innere Zufriedenheit und Genugtu-ung ("genug davon tun"), vielleicht auch reine Freude undStolz über ihre persönliche Meisterschaft!

Das schwimmtechnische Bewegungselement wird beimÜben – je nach Methodenwahl – entweder isoliert (Teilme-thode) oder in grösseren Zusammenhängen (Ganzheitsme-thode) mehrmals ausgeführt mit dem Ziel, dass die Lernendendieses Bewegungselement

■ immer besser (Perfektionieren)■ wie von selbst (Automatisieren)■ selbstverständlicher (Konsolidieren)

ausführen können. Entsprechende Lernkontrollen (oder Lei-stungskontrollen, Trainingskontrollen o.ä.) zeigen den indivi-duellen Erfolg des Übens.

Zuerst das Neue einführen undaufbauen, und dann:Üben, üben und nochmalsüben!

Früh übt sich, was ein Meisterwerden will.

6. Weshalb und wie soll geübt werden?

Didaktisch-methodische Fragen 4 / 15

Üben,

üben,

und nochmals üben!

Weshalb üben?

Wie üben?

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Wir unterscheiden zwei Arten der Übungsgestaltung:

■ Stetiges, gleichförmiges Üben■ Abwechslungs- und variantenreiches Üben

Beide Arten haben ihre Berechtigung. Je nach Situation ist die eine oderandere angebracht. Vielleicht braucht es in der heutigen Zeit, die aufschnelle Zertreuung ausgerichtet ist, eher Mut, im Schwimmunterrichtnicht nur "Gags" und Abwechslung zu arrangieren, sondern auch Phasendes ruhigen und weniger spektakulären Übens einzuschalten.

Beispiele für stetiges, gleichförmiges Üben:■ Einige Minuten möglichst gleichmässig schwimmen. Kein Wechsel in Schwimmart und Tempo.■ Dieselbe Eintauchübung mindestens drei- bis fünfmal nacheinander ausführen.■ Zehn gleiche Torwürfe von derselben Position ausführen.■ Sechsmal die Flamingo-Haltung ausprobieren.

Beispiele für abwechslungs- und variantenreiches Üben:■ Zehn Bassinlängen oder mehr schwimmen; bei jeder Länge Schwimm- art wechseln oder Tempo ändern.■ Eintauchübungen auf verschiedene Arten: aus dem Kniestand, aus der Neigehalte, übers Gleitbrett rutschen, Abfaller u.ä.■ Mehrere Wurfarten beim Wasserball aus verschiedenen Positionen heraus ausführen.■ An Ort paddeln in Rückenlage alleine, zu zweit nebeneinander, zu

zweit gegeneinander, zu dritt oder mehr im Kreis üben.

Üben will gelernt sein!

Die Wahl der richtigen Organi-sationsform ist mitentschei-dend!

Das Üben ernst nehmen!

Didaktisch-methodische Fragen 4 / 16

■ In jede Schwimmlektion gehören Übungsphasen!

■ Üben braucht viel Zeit, respektive: schenkt uns viel Zeit. Setze diese Zeit sinnvoll ein!

■ Regelmässiges Üben ist wichtig. Die Schüler sollen sich daran gewöhnen!

■ Die Schüler müssen eine klare Vorstellung davon ha-ben, was und wie sie üben sollen.

■ Es ist wichtig, dass die Schüler beim Üben eine Bewe-gung möglichst richtig ausführen. Entsprechende Or-ganisationsformen wie zum Beispiel üben zu zweit o.ä.unterstützen dieses Anliegen.

■ Sonderformen des Übens sind gezielte Korrekturübun-gen unter Einsatz geeigneter zwingender Lernhilfen.

■ Ernsthaftigkeit und Konzentration auf die Bewegung und auf sich selbst sind Bedingungen des Übens.

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Weil die Schüler das Bewegungselement nach der Einführungs- und Auf-bauphase kennen, ist das Üben eine sehr geeignete Möglichkeit für selb-ständiges Arbeiten, für selbständiges Sporttreiben! Wie kann dieser Pro-zess angeleitet werden?

■ Zuerst werden kurz Absicht, Ziel und Möglichkeiten der Übungsphasebekanntgegeben (oder mit den Schülern erarbeitet).■ Die Schüler stellen persönliche und individuelle Übungs- oder Trai-ningspläne zusammen (Vertragspädagogik) und berücksichtigen dabei ih-ren eigenen Leistungsstand und ihre Ziele, zum Beispiel in Form einespersönlichen, schriftlich formulierten Übungsplans.■ Die Schüler üben aufgrund dieses Planes während einer bestimmten,miteinander vereinbarten Zeit.■ Die "Erfüllung" des Planes wird bewusst abgeschlossen, ev. in Formeines eigenen oder vorgegebenen Tests oder Wettkampfes, und entspre-chend "gewürdigt".

Ein Hauptziel des Sportunter-richtes: Selbständig Sport trei-ben können!

Vertragspädagogik: Lehrendeund Lernende vereinbaren gewisse Abmachungen undversuchen, diese einzuhalten.

4 / S. 19 ff.

Didaktisch-methodische Fragen 4 / 17

Selbständig und individuell üben!

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Didaktisch-methodische Fragen 4 /18

7. Der Computer als Lehr-Lernhilfe

Bei der Bearbeitung des vorliegenden Grundlagenbuches wurde seit Be-ginn an auch an die Anwendung des Computers gedacht. Einerseits soll-ten die wichtigsten Bewegungsabläufe als 'bewegte Bilder' sichtbar ge-macht werden können. Andererseits sollte es mittels Computer möglichsein, schnell – nach einem gezielten Auswahlverfahren – geeignete Spiel-und Übungsformen zu suchen und diese als Lektionspräparation auszu-drucken. Die jetzt vorliegende Compact Disc macht's möglich!

Die CD kann auch wie ein Buch verwendet werden. Es kann im Inhaltsver-zeichnis zu speziell gewählten Kapiteln und Seiten 'geblättert', durch An-klicken des Hinweissymbols in der Randspalte (Pfeil) zu entsprechendenZusatzinformationen 'gesprungen' werden. Spannend wird die Anwen-dung, wenn der PC dem Lehrer die gewünschten Lerninhalte sucht unddiese schliesslich als Lektionspräparation ausdruckt.

Kriterien festlegen – der Computer sucht (... und findet!)

Die Suche nach bestimmten Inhalten erfolgt nach einer – auch ohneComputer altbewährten – Systematik in den folgenden drei Schritten(VIA):

1. Voraussetzungen: Welche Klasse habe ich? Welche Platzverhältnissetreffen wir an? Was können die Schüler, was noch nicht?

2. Inhalt: Was wählen wir als Unterrichtsthema aus? Was ist 'dran'? Wassteht im Semesterplan?

3. Akzente: Was wollen wir besonders gewichten? Welches sind die Wün-sche der Schüler? Was ist meine Absicht als Lehrperson?

Dank Multimedia ist es ferner möglich, einige im Lehrmittel beschriebeneBewegungsabläufe als animierte Reihenbilder oder sogar als illustrierteund/oder kommentierte Video-Film-Sequenzen abzuspielen.

Leider ist es noch nicht gelungen, die Idee auf alle handelsüblichen Com-putersysteme zu übertragen. Deshalb ist die CD zur Zeit nur auf Macin-tosh-Computern anwendbar. Wer sich für diese – wenn auch noch nichtin allen Teilen vollständig entwickelte – Lehr-Lernhilfe interessiert, kannbei der EDMZ eine Compact Disc beziehen (Bezugsquelle Siehe Bro 4 /S.40).

Am Computer schwimmen lernen?

Blättern – Suchen – Ordnen –und schliesslich ausdrucken

VIA – der didaktische Weg

Voraussetzungen

Inhalt

Akzent

Video-Farbfilme am PC

Die CD ist nur für System Macintosh verfügbar

LehrmittelSchwimmen

CD-ROM fürMacintosh

323.011; d/f© by EDMZCH-3000 Bern

Alle U

rheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. All rights of the manufacturer & owne

r of th

e rec

ord

wor

k re

serv

ed.

Ist der Computer in der Unterrichts-Vorbereitung Illusion oder (bald) Realität? Mit diesem Lehrmittel erscheint der Prototyp einer Compact Disc (System Macintosh) und eröffnet neue Perspektiven.

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 19

8. Wie können Fortschritte kontrolliert werden?

Lernziele sind nötig. Das heisst aber nicht, dass für alle Lernenden die-selben Ziele erreichbar sind. Zu verschieden sind im allgemeinen die Vor-aussetzungen einer Klasse oder Gruppe.

Damit ein Lernziel von einem einzelnen Lernenden wirklich angestrebtwird, muss es in seiner "Reichweite" liegen, denn sowohl zu leichte alsauch zu schwierige Aufgaben sind nicht motivierend.

Ein Lehrer, für welchen Individualisierung und Differenzierung wichtigedidaktische Prinzipien bedeuten, wird demnach auch individuelle Lern-ziele setzen und somit individuelle Lernkontrollen durchführen. Wenn derProzess, Lernziele und Lernkontrollen (Tests, "Treffpunkte") festzulegen,auszuwählen oder sogar selber zu bestimmen, zwischen Lehrer undSchüler gemeinsam vollzogen wird, dann sind wichtige Voraussetzungenfür eine gute Zusammenarbeit gegeben.

Ein wirklicher Test ist nicht zuleicht und nicht zu schwierig!

Schülerorientierter Unterrichtkann auch heissen: Lernzielegemeinsam bestimmen!

Lernziele und Lernkontrollen (Tests / Treffpunkte) sollen:

den Schülern aller Stufen ...■ die vielfältigen Bereiche des Schwimmsports näherbringen,■ Ansporn und Anregung zu selbständigem Üben und Trainieren sein,■ Lern- und Leistungsfortschritte aufzeigen und dazu motivieren, sich neue Ziele zu setzen;

Dieses Symboldeutet jeweilsdarauf hin, dasses sich um eineTestübung han-delt!

... und den Lehrern aller Stufen■ alsHilfen bei der Stoffplanung und Auswahl von Lerninhalten dienen,■ Orientierungshilfen beim Festlegen individueller Lernziele sein,■ didaktische Hilfen zur Motivierung der Lernenden anbieten.

Das Angebot der Schweizerischen Tests im Schwimmsport ist vielfältig.Die Tests eignen sich für alle Alters- und Leistungsstufen (vom Anfängerüber den Gelegenheits- bis hin zum Wettkampfschwimmer) und umfas-sen viele Bereiche des Schwimmsports:

Schwimmen – Wasserspringen – Synchronschwimmen – Wasserball –Rettungsschwimmen (sowie Kombinationen einzelner Bereiche)

Die Übersicht der Schweizeri-schen Tests im Schwimmsport(siehe S. 20 / 21) zeigt einenAusschnitt der vielen Möglich-keiten.

Organisation und Durchführung von Schwimmtests:Ein Test ist ein Wettkampf gegen sich selbst oder gegen andere. Klare"Spielregeln" und eine gute Organisation sind wichtige Voraussetzungen.Die Testunterlagen des IVSCH bieten eine grosse Erleichterung. JedeÜbung ist genau beschrieben. Die Bewertungskriterien sind aufge-führt, so dass diese von den Schülern direkt eingesehen und um-gesetzt werden können. In einzelnen Fällen kann mit dieser Hil-fe selbständig gegenseitig beobachtet, beurteilt und bewertet werden. Testunterlagen sind also auch Lehr- und Lernunter-lagen, sowohl für Lehrer als auch für Schüler.

Fortschrittekontrollieren

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 20

Übungen mit diesemSymbol sind auchTestübungen

Die einzelnen, aufeinander abgestimmten Übungen definieren Endformeneiner jeweils bestimmten Lernphase. Sie sollen dem Können der Lernen-den angemessen sein. Die Vielfalt bietet hervorragende Möglichkeitenzur Differenzierung und zum individuellen Lernen. Zum Bestehen einesTests müssen alle Anforderungen erfüllt werden.

Sportunterricht: Wie?4 / S. 5 ff.

Die Grundlagentestreihe (Krebs, Seepferd, Frosch, Pinguin, Tintenfisch,Krokodil, Eisbär):Die Tests der Grundlagentestreihe ("Grundlagenstests") bieten die Mög-lichkeit, im Anfängerunterricht Lernziele zu setzen und den Unterricht mitÜbungen einer vielseitigen Wasergewöhnung lebendig zu gestalten. Eini-ge Übungen sind in der Broschüre 1 (Grundlagen) integriert und in derHinweisspalte mit dem Testsymbol bezeichnet. Das Video "Grundla-gentests" zeigt alle Testübungen und ist auch zur Information über Was-sergewöhnung und Kinderschwimmen ideal.

z.B. Krebs-Test

Die Aufbaureihe (Stufen 1 - 4):Diese Inhalte aller Bereiche entsprechen dem, was im üblichenSchwimm-Wassersportunterricht erarbeitet wird und als Ziel überprüftwerden kann. Die Tests (Lernkontrollen/Treffpunkte) dürfen von allenLehrern, Trainern und Gruppenleitern usw. durchgeführt werden, welchedie Tests kennen und sich an die Bedingungen halten. Einige Übungensind in den Broschüren 2 (Schwimmarten) und 3 (Weitere Schwimm-sportarten) integriert und in der Hinweisspalte mit einem bezeichnet.

z.B. Kombi-Test 2

Die Leistungsreihe (Stufen 4 - 8):Die Inhalte dieser Reihe sind eher für sportlich leistungsorientierte undregelmässig trainierende Schüler konzipiert und daher nicht Gegenstanddieses Grundlagenbuches. Von den erhöhten Anforderungen her solltensie nur von ausgebildeten Fachleuten abgenommen werden.

z.B. Rettungs-Test 5

Testunterlagen:In den Testunterlagen sind die Übungen genau beschrieben und wo nötigtechnisch erläutert sowie mit Skizzen illustriert. Diese Unterlagen, das Vi-deo "Grundlagentests" sowie sämtliche Tests sind erhältlich bei swim-sports.ch.

Im Anhang dieses Lehrmittels befindet sich die Broschüre "Grundlagen-tests Schwimmen". Die Grafik nebenan zeigt die Übersicht der "Schwei-zerischen Tests im Schwimmsport".

Bezugsquellen:4 / S. 40

Die Schweizerischen Schwimmtests in der ÜbersichtDie Tests sind im Sinne einer didaktischen Aufbaureihe konzipiert: vonder Grundlagentestsreihe (Grundlagentests 1 - 7) über die Aufbaureihe(alle Bereiche, Stufen 1 - 4,) zur Leistungsreihe (Schwimmen, Wasser-springen, Synchronschwimmen, Wasserball und Rettungsschwimmen,Stufen 5 - 8).

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 21

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Didaktisch-methodische Fragen 4 / 22

Wir bestimmen gemäss unseren Voraussetzungen und Möglichkeiten in"unserem Schwimmbad" einen eigenen Test!

Hier einige Denkanstösse:

Aermelkanal-Schwimmen: Welche Gruppe/Klasse durchschwimmtzuerst den ...........-see oder sogar den Aermelkanal? (Kilometer zusam-menzählen)

Es wird ein spezielles Proto-kollblatt kreiert!

Fliegen: Wer überspringt zuerst den Kirchturm des eigenen Dorfes, denMünsterturm von ........ oder sogar den Eiffelturm? Ein Sprung vom 1m-Brett zählt als 1m Sprunghöhe.

Es wird ein spezielles Proto-kollblatt kreiert!

Clown-Springen: Wer sammelt mit 5 Sprüngen am meisten Punkte? DieBewertungskriterien werden von der Gruppe selbst bestimmt und dieSprünge selbst bewertet.

Etappen-Kilometer-Tauchen: Wer taucht in der Zeit von ..... bis ..... einenKilometer? Es sind nur 10-Meter-Etappen gestattet, inkl. Startsprung!

Protokollblatt mit 10-Meter-Feldern anfertigen

Etappen-Triathlon: Es werden zwei beliebige Sportarten mit Schwim- men koordiniert und als Einzel-, Zweier- oder Gruppenwettbewerb nachgenau vereinbarten Regeln (von ....bis .... usw.) durchgeführt.

24 Std.-Triathlon-Protokollblattsiehe "1001 Spiel- und Übungs-formen im Schwimmen"

Flossen-Marathon: Wer schnorchelt 42 Kilometer in einem Jahr?

Rettungs-Delphin: Wer schleppt (Rettungsgriff) oder transportiert (Transportgriff) während einer vorgegebenen Zeit eine andere Person am weitesten?

Protokollblatt mit 5-Minuten-Feldern zum Ankreuzenanfertigen

24-Stunden-Schwimmen: Wer schwimmt während eines Sommers einenganzen Tag lang (insgesamt 24 Stunden)?

Eigenes Protokollblatt anfertigen

PROTOKOLLBLATT Gruppe:1 2 3 4 5 6 7

Lernkontrollen – einmal anders!

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Biomechanische und biologische Fragen 4 / 23

9. Wie wirken Kräfte im Wasser?

Warum ist das Technikmerkmal "Hoher Ellenbogen" bei den Schwimmar-ten so wichtig?Warum üben wir den Brustarmzug mit einem Pull-buoy zwischen denBeinen?Warum ist beim Delphinschwimmen ein Armzug immer mit zwei Bein-schlägen gekoppelt?Warum ist Kraul die schnellste Schwimmart?

Warum-Fragen im Zusammenhang von Ursache und Wirkung beantwor-ten zu können, ist im Wesentliche eine Frage der Kompetenz. Diese Kom-petenz bedeutet, dass die wichtigsten Technikmerkmale bekannt sindund – im Hinblick auf die Kräfte, die im Wasser wirken – entsprechendbegründet und gelehrt werden können. Damit wird es möglich, Fragennach dem Warum einer Bewegungsausführung oder einer methodischenEntscheidung auch mit biomechanischen Argumenten zu beantworten. Entsprechende Erlebnis- und Erfahrungssituationen bieten Gelegenheit,die im Wasser wirkenden Kräfte einerseits zu erfahren und andererseitszu begreifen.In der Folge wird, ausgehend von praktischen Beispielen, jeweilseine Tatsache und deren Ursache der im Wasser wirkenden Kräfte be-gründet, erklärt und mit didaktischen Folgerungen für die Praxis ergänzt.

Vom Erleben zum Verstehen!

4 / S. 24

WARUM?

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Biomechanische und biologische Fragen 4 / 24

Der Körper sinkt: Ein Schwimmer schwebt nachdem Einatmen an der Wasseroberfläche. Beim Aus-atmen sinkt er. Warum? Ursache: Das spezifische Gewicht vieler Schwim-mer und das des Wassers sind gleich gross. Nachder Einatmung ist das spezifische Gewicht vielerSchwimmer sogar kleiner, denn das Körpervolumenist beim Einatmen grösser geworden.

■ Aus dem Blickwinkel der Me-chanik ist also das Schweben imWasser und das Schwimmen ander Wasseroberfläche unproble-matisch.

1 / S. 9

Das Ohr tut weh: Versuche, im Sprungbecken desHallenbades bis zum Beckenboden zu tauchen. Mitzunehmender Tiefe nehmen die Schmerzen in denOhren zu. Nach einem Druckausgleich, bei dem derInnendruck in den Kopfhöhlen an den von aussenwirkenden Druck angeglichen wird, lassen dieSchmerzen sofort nach.Ursache: Der sogenannte hydrostatische Drucknimmt mit der Wassertiefe zu (in 3 m Tiefe sind esbereits zusätzlich 0,3 at!).

■ Bei allen Schwimmarten musseine korrekte Ein- und Ausatmunggelehrt werden, denn der Schwim-mer muss immer gegen den hydro-statischen Druck ein- und ausat-men.■ Beim Tauchen (versch. Tauchü-bungen, ABC-Tauchen, Wasser-springen usw.) ist der Druckaus-gleich etwas vom ersten, das ge-lehrt werden muss!

Nach unten drücken: Versuche, Schwimmbretteroder verschieden grosse Bälle im tiefen Wasser zumBeckenboden zu "transportieren". Gelingt es, auf ei-nem, zwei oder sogar drei Schwimmbrettern zu ste-hen oder zu sitzen?Ursache: Die stabile Gleichgewichtslage im Wasserwird von zwei Kräften (Schwerkraft und statischeAuftriebskraft) bestimmt, an Land nur von derSchwerkraft. Die nach oben wirkende statische Auf-triebskraft macht den "Tiefentransport" zu einemhoffnungslosen Unternehmen!

■ Im Unterricht mit Nichtschwim-mern müssen sich die Schüler andie für sie neue Gleichgewichtssi-tuation gewöhnen.■ Beim Schwimmen sind die Ge-lenke (insbesondere die Wirbel-säule) durch die Wirkung des sta-tischen Auftriebes ("scheinbarerGewichtsverlust") bei funktionalenBewegungen entsprechend entla-stet.

Die Beine sinken ab: Stosse von der Wand inBauchlage ab und gleite so lange, bis der Körper "an-hält". Beobachte dabei deinen Körper oder jenen desPartners. Siehst du, wie die Beine langsam absin-ken? Warum?Ursache: Volumenmittelpunkt und Körperschwer-punkt sind nicht am gleichen Ort: Die Auftriebskräftewirken zusammengefasst im Volumenmittelpunkt.Dieser Punkt liegt höher kopfwärts als der Körper-schwerpunkt. Weil die "Drehachse" um diesen Volu-menmittelpunkt geht, "kippt" der Körper nach unten;die Beine sinken ab!

■ Eine stabile horizontale Körper-lage ist nur durch Verlagerung desKörperschwerpunktes und desVolumenmittelpunktes möglich(Ein- und Ausatmung oder Arm-bzw. Beinpostitionierung wie z.B.beim Synschronschwimmen: Ar-me in Hochhalte, Beine gespreizt).

1 / S. 11 und 3 / 34

Wasserstrom: Bildet einen Kreis (6-8 Personen) undfasst euch an den Händen. Der Kreis dreht sich in ei-ne Richtung. Nach fünf Runden versuchen alle, ihreKreiskette plötzlich in Gegenrichtung zu drehen. Stellteuch beim Richtungswechsel gegen das anströmen-de Wasser. Was erlebt ihr?Ursache: Die Stärke des beim Richtungswechsel zuüberwindenden Strömungswiderstandes hängt vonder angeströmten Fläche und dem Quadrat der Be-wegungsgeschwindigkeit ab.

■ Im Vergleich zu Bewegungen inder Luft bewegen sich Arme undBeine bei gleichem Krafteinsatz imWasser weitaus langsamer. ■ Trockenbewegungen (z.B. Arm-zug an Land) sind also mit densel-ben Bewegungsabläufen im Was-ser nur beschränkt vergleichbar!

Tatsachen erleben Ursachen verstehen Für die Praxis folgern

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Biomechanische und biologische Fragen 4 / 25

Das Wasser "trägt": Wir werfen einen flachen Gegenstand (Schwimmbrett, Fris-bee-Scheibe mit der Wölbung nach unten o.ä.) so, dass dieser auf der Wassero-berfläche "hüpft". Wenn dies gelingt, dann können wir beobachten, dass sich dieHöhen und Weiten der "Sprünge" kontinuierlich verändern.Ursache: Senkrecht zur Fortbewegungsrichtung des geworfenen Schwimmbret-tes bzw. der dazu entgegengesetzten Anströmungsrichtung, wirkt der dynami-sche Auftrieb. In diesem Fall ausnahmsweise nach oben (wie beim Flugzeug).Die Stärke der dynamischen Auftriebskraft hängt unter anderem von der Anströ-mungsgeschwindigkeit (in unserem Beispiel von der Wurfgeschwindigkeit) ab. Gleichzeitig wirkt der Strömungswiderstand in Anströmungsrichtung (also derBewegungsrichtung des "hüpfenden" Schwimmbrettes entgegen) und bremstsomit die Geschwindigkeit.

■ Wenn wir an Land möglichsthoch oder weit springen bzw. soschnell wie möglich laufen wollen,dann lassen wir die Muskelkräfteim Idealfall direkt gegen die ge-wünschte Sprung- oder Laufrich-tung zum Boden hin wirken underzeugen eine "Abstosskraft".Bei den Bewegungen im Wassermüssen dagegen zwei Kraftkom-ponenten berücksichtigt werden:Der antreibende Strömungswider-stand und der antreibende dyna-mische Auftrieb.Im Wasser sind u.a. deswegen dieBewegungen der Arme und Beinenicht immer direkt gegen dieSchwimmrichtung gerichtet. Sozeigt das Beispiel Kraularmzug,dass auch Bewegungen, die nichtdirekt gegen die Schwimmrich-tung erfolgen, durchaus Antrieberzeugen, denn beim Antrieb wir-ken zwei Kraftkomponenten!

Beim Schwimmen sollen Arme und Beine über mehr oder weniger langeTeilstücke wie bei einer Schiffsschraube diagonal zur Bewegungsrich-tung bewegt werden. Über eher kurze Teilstrecken sind Arme und Beinewie beim Raddampfer direkt gegen die Schwimmrichtung gerichtet.Bei allen Schwimmarten kann die Schubkomponente nur bei hoher Ellen-bogenhaltung ("Innenrotation der Oberarme") die gewünschte Richtungerzielen.

Die Schiffsschraube verdrängtdas Wasser diagonal zur Fahrt-richtung und schiebt dadurchdas Boot vorwärts.

Die Antriebsfläche Hand-Unterarm "verankert" sich im Wasser und schiebt denKörper vorwärts. Die gestrichelte Linie zeigt das Bewegungsmuster in Bezug zumWasser (= absolutes Bezugssystem).

Relatives und absolutes Be-zugssystem siehe 4 / S. 27

Tatsachen erleben Ursachen verstehen Für die Praxis folgern

Was ist entscheidend beim Antrieb?

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Biomechanische und biologische Fragen 4 / 26

Bei den Abbildungen mit den eingezeichneten Kräften gilt: 1. Die Richtungen der beiden Strömungskraftkomponenten Widerstand FR und dynamischer Auftrieb Fdyn

müssen bedacht werden. 2. Kräfte können als Pfeile dargestellt werden. Die Richtung entspricht der Kraft, die Länge dem Kraftbetrag. 3. Kräfte können mit Hilfe des Kräfteparallelogramms (hier die Rechtecke) addiert und zerlegt werden.

Die Hand zieht aufwärts...der Körper schwimmt trotz-dem vorwärts!

Legende:

FR WasserwiderstandFdyn dynamischer AuftriebFH HubFW resultierende Wasserkraft

(am Widerstand und dyna-mischen Auftrieb)

Die Hand drückt abwärts...der Körper schwimmt trotz-dem vorwärts!

Fsch antreibende SchubkomponenteVan Anströmungsgeschwindigkeitα Anstellwinkel

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Biomechanische und biologische Fragen 4 / 27

Kraul

2 / S. 3 ff.

Zug-Druckmuster der Schwimmarten

Rückenkraul

2 / S. 13 ff.

Brustgleichschlag

2 / S. 21 ff.

Delphin

2 / S. 33 ff.

Für den Rückengleichschlaggilt dasselbe Armzug-Druckmu-ster, allerdings gleichzeitig mitbeiden Armen.

2 / S. 30 ff.

So stellen wir uns das Bewegungsmuster vor (relatives, körperbezo-genes Bewegungsmuster). Dieses Muster muss bei Bewegungsan-weisungen (z.B. Trockenübungen) gewählt werden.

So sieht das Bewegungsmuster in Wirklichkeit aus (absolutes, was-serbezogenes Bewegungsmuster). Dieses muss bei Bewegungser-klärungen und Bewegungskorrekturen im Wasser gewählt werden.

Krauldie schnellste Schwimmart

Rückenkrauleine Einstiegstechnik

Brustgleichschlagdie bekannteste Schwimmart

Delphindem Flipper abgeschaut

Legende:

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Biomechanische und biologische Fragen 4 / 28

Wenn wir uns im Wasser bewegen, spüren wir die Auswirkungen derwirkenden Kräfte bzw. die Folgen des hydrostatischen Druckes deutlich,denn die Dichte des Wassers ist etwa tausendmal grösser als diejenigeder Luft.

Der unter Wasser wirkende hydrostatische Druck (Gewichtsdruck) nimmtmit zunehmender Wassertiefe zu.

Die auf den ganz oder teilweise eingetauchten Schwimmer wirkende sta-tische Auftriebskraft entspricht der Gewichtskraft des vom eingetauch-ten Körper verdrängten Wasservolumens (Archimedisches Prinzip). Diestatische Auftriebskraft ist also gegen die Schwerkraft gerichtet. Da-durch wird der eingetauchte Körper scheinbar leichter. Beispiel: Ein Kind von 40 kg Gewicht verdrängt (weil unser Körper ein insgesamtspezifisches Gewicht von ungefähr 1 hat) ein Wasservolumen von unge-fähr 40 l; es hat deshalb eine statische Auftriebskraft von ungefähr 40 kg– deshalb "schwimmt" es.

Bei Bewegungen im Wasser wirken immer zwei Kraftkomponenten: Strö-mungswiderstand und dynamischer Auftrieb. Der Betrag beider Kraft-komponenten ist u.a. von der Höhe der Bewegungsgeschwindigkeit (z.B.der Hand beim Armzug) abhängig. Bei doppelter Anströmungsgeschwin-digkeit vervierfacht sich z.B. der Betrag des Strömungswiderstandes unddes dynamischen Auftriebs. Der Strömungswiderstand wirkt immer inAnströmungsrichtung, welche der Bewegungsrichtung entgegengesetztist.

Wir unterscheiden:■ Der hemmende Strömungswiderstand entsteht bei Bewegungen in Schwimmrichtung, d.h. Anströmung gegen die Schwimmrichtung.■ Der antreibende Strömungswiderstand tritt bei Bewegungen auf, die diagonal zur oder gegen die Schwimmrichtung gerichtet sind.■ Der dynamische Auftrieb wirkt immer senkrecht zur Anströmungs- richtung.

■ hydrostatischer Druck■ Dichte

■ statischer Auftrieb■ Schwerkraft

■ Strömungswiderstand■ dynamischer Auftrieb

Wasser ist auch kälter als Luft!Die Wärmeleitfähigkeit des Wassers ist etwa 25mal grösser als diejenigeder Luft. Zudem ist die Wärmekapazität des Wassers hoch. Die Wärmeab-gabe im Wasser ist um ein Vielfaches höher als in der Luft. Bei nicht voll-ständig eingetauchtem Körper verdunstet Wasser an der Körperoberflä-che. Dabei wird dem Körper zusätzlich Wärme entzogen.

Im Wasser ist es wärmer...

Das Wichtigste in Kürze:

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Biomechanische und biologische Fragen 4 / 29

10. Wie reagiert der Körper auf Belastung?

Die Befriedigung des angeborenen Bewegungsdrangs, verbunden mitsehr vielen Gelegenheiten zu motorischem Lernen und körperlicher Lei-stung sind Voraussetzungen für die optimale Entwicklung der seelisch-geistigen und vor allem körperlichen Anlagen des jungen Menschen.

Ein bewegungsintensiver, abwechslungsreicher Schwimmunterricht kann indiesem Sinn einen wichtigen Beitrag im Rahmen der Gesamterziehungleisten.

Lernen, Leisten und Lachen

4 / S. 6

Der Organismus reagiert auf Belastungsreize mit einer Zunahme der Lei-stungs- und Belastungsfähigkeit. Die Anpassungen erfolgen nach demÖkonomisierungsprinzip biologischer Systeme: Es wird mit geringst-möglichem Aufwand eine optimale Funktionstüchtigkeit und Belastungs-resistenz erreicht. Durch gezielte Belastungen im Schwimmunterrichtlassen sich Anpassungsreaktionen in allen Bereichen des menschlichenOrganismus provozieren. Diese können sich wie folgt äussern:

Der Körper reagiert "empfindlich" und schnell!

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Biomechanische und biologische Fragen 4 / 30

■ Am Bewegungsapparat:Kraft- und Dehnfähigkeit, Längen- und Breitenwachstum; z.B. an der Ske-lettmuskulatur, an Knorpeln und Knochen, an Sehnen, Bändern, Sehnen-scheiden und Schleimbeuteln.

■ An den Stoffwechsel-Systemen:Diese sorgen für den Aufbau der Körpersubstanz, für die Energie-Bereit-stellung und für die Beseitigung von Stoffwechselschlacken.

■ An den Atmungs- und Herz-Kreislauf-Organen:Sie versorgen alle Organe des Körpers mit Sauerstoff und reagieren aufAusdauerbelastungen mit Anpassungen, welche für die Gesundheit, dasWohlbefinden und die allgemeine Leistungsfähigkeit entscheidend sind.

■ An den Korrelations-Systemen, dem vegetativen Nervensystem unddem Hormonsystem:Sie regulieren die "vegetativen" Funktionen der Organe, z.B. für das Herz-Kreislauf-, das Stoffwechsel-, das Flüssigkeits- und das Temperatursy-stem.

■ An den Wahrnehmungsorganen, den Nervenbahnen und dem zentra-len Nervensystem: Sie sind spezialisiert auf die Aufnahme von Signalen aus der Umwelt, aufdie Verarbeitung von Sinnesreizen und Empfindungen. Sie spielengemeinsam eine entscheidende Rolle bei der Bewegungsregulation.

Alle diese Organsysteme brauchen für ihre angepasste Funktionsfähig-keit regelmässige, angepasste Belastungsreize. Solche können imSchwimmsport realisiert werden, ohne dass Schädigungen an passivenStrukturen und akute Verletzungen zu befürchten sind, weil die mechani-schen Widerstände im Wasser wesentlich geringer sind als bei den"Land-Sportarten". Zudem schwebt der Körper in einem scheinbarschwerelosen Zustand.

Besonderheiten im Kindes- und JugendalterIm Kindes- und Jugendalter befinden sich alle Strukturen desOrganismus in einer Phase intensiver Entwicklung und Reifung. Siereagieren deshalb auf entsprechende Reize besonders "empfindlich" undrasch. Das bedeutet: Das Wachstum und die Entwicklung zur optimalenFunktionstüchtigkeit der Gewebe und Organe lässt sich im Kindes- undJugendalter durch Training besonders lohnend und leicht fördern.Trainingsmassnahmen zur Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten,der Schnelligkeit und der Beweglichkeit sind in der Zeit vor dem erstenLängenwachstumsschub (vor der ersten puberalen Phase), solche zurEntwicklung der Kraft und der Ausdauer während und nach der Pubertätbesonders wirksam.

Diese "sensitiven Phasen" sollten genützt werden.

In jeder Schwimmstunde wirdder Körpetr systematisch belastet.

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Biomechanische und biologische Fragen 4 / 31

Training – wozu?

Aerobe Leistungsfähigkeit und aerobe KapazitätDas Training der aeroben Ausdauer fördert die Entwicklung des Stoff-wechsels, der Herz-Kreislauf-Organe und der vegetativen Regulations-Systeme. Es leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Prophylaxe von Zi-vilisationskrankheiten. Gleichzeitig fördern Ausdauerbelastungen imWasser die Entwicklung eines belastungsfähigen passiven Bewegungs-apparates. Insbesondere an den Knorpeln der Gelenke kann durch regel-mässiges Schwimmen degenerativen Abnützungserscheinungen vorge-beugt werden.

Eine gute Ausdauer ist die Basis einer guten Leistungs-fähigkeit.

Anaerobe Leistungsfähigkeit und anaerobe KapazitätDas Training des "Stehvermögens" hat einen geringen "Gesundheitswert".Diese Art des Trainings sollte vor dem Abschluss der Pubertät auf keinenFall forciert werden. Auch beim Erwachsenen sollte diese Komponenteder körperlichen Leistungsfähigkeit nur auf der Grundlage einer sehr gu-ten aeroben Leistungsfähigkeit trainiert werden!

Das Training darf nicht zurQual werden!

KraftDurch Krafttraining wird die Muskulatur entwickelt. Sie ermöglicht dieStabilisierung einer gesunden Körperhaltung und die aktive Sicherungder passiven Teile (z.B. der Gelenke).

Kraft gibt Halt!

BeweglichkeitDas Beweglichkeitstraining zur Erhaltung und Verbesserung der allge-meinen Beweglichkeit der Gelenke und der Geschmei-digkeit ist eine wichtige Voraussetzung für das Wohlbefinden, für ein ökonomisches Bewegungsverhalten und für ein risiko-freies Sporttreiben.

Wer rastet, der rostet!

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2. Biomechanische und biologische Fragen 4 / 32

G

R

R

D

O

K

Beispiele zur Schulung der koordinativen Fähigkeiten im Schwimmen:

2 / S. 11/19/28

Orientierungsfähigkeit: Diese Fähigkeit ermöglicht es, sich in der Vielfaltvon Positionen (Raum) und Bewegungen (Zeit) zu orientieren und anzu-passen.■ Beispiele: Räumlich–zeitliche Orientierung beim Wasserspringen; beimTauchen; beim Wenden; bei Unterwasserfiguren im Synchronschwimmenusw.

Orientierungsfähigkeit

Differenzierungsfähigkeit: Diese Fähigkeit erlaubt es, die eintreffendenSinnes-Informationen differenziert auf das Wichtige zu überprüfen unddie eigene Bewegungsantwort darauf abzustimmen (zu dosieren).■ Beispiele: Anpassung an die Federkraft eines Sprungbrettes; einenBall trotz ungenauem Zuspiel fangen können; Einleiten einer Wende inAbhängigkeit der Distanz zur Wand und der eigenen Schwimmgeschwin-digkeit usw.

Differenzierungsfähigkeit

Reaktionsfähigkeit: Das ist die Fähigkeit, schnell wichtige Informationenaufzunehmen und darauf eine zweckmässige Bewegungsantwort auszu-führen.■ Beispiele: Start auf ein Signal; Abwehrverhalten eines Wasserballtor-wartes; auf Zuruf reagieren, z.B. beim Wasserspringen; usw.

Reaktionsfähigkeit

Rhythmisierungsfähigkeit: Damit ist das Vermögen gemeint, einen Bewe-gungsablauf rhythmisch zu gestalten, zu akzentuieren oder einen gegebe-nen Rhythmus zu erfassen. ■ Beispiele: Beinschlagrhythmen beim Kraul- und Delphinschwimmen;Anlauf und Sprungübungen auf dem Sprungbrett; Koordination Beinschlä-ge und Armzug beim Delphinschwimmen usw.

Rhythmisierungsfähigkeit

Gleichgewichtsfähigkeit: Hier handelt es sich um die Fähigkeit, dasGleichgewicht zu halten oder es nach Positionsänderungen möglichstrasch wiederzugewinnen.■ Beispiele: Auf einem Schwimmbrett sitzen, knien oder stehen; Paddelnin Bauch- oder Rückenlage; in senkrechter Haltung abtauchen und diesePosition längere Zeit halten (tarieren); Balletbeinhaltung beim Synchron-schwimmen; beim Aufsatzsprung im Gleichgewicht auf dem Brettendeaufsetzen und im Gleichgewicht vom Brett abspringen; Vor dem Start-signal auf dem Startbock in der Startposition verharren (...ohne zu fallen!).

Gleichgewichtsfähigkeit

Koordinationsfähigkeit: Das ist ein Überbegriff und umfasst alle oben auf-geführten Teil - Fähigkeiten.

Koordinationsfähigkeit

Merksatz:Ohne Den RichtigenRhytmus Geht's Kaum!

Koordinative FähigkeitenDas Training der koordinativen Fähigkeiten fördert die Funktionstüchtig-keit aller an der Bewegungskoordination beteiligten Systeme. Es kommtzu einer verbesserten Leistungsfähigkeit der Bewegungsregulation undder kognitiven Systeme.Die Koordinationsfähigkeit setzt sich aus verschiedenen Teilkomponen-ten zusammen: Orientierungsfähigkeit, Differenzierungsfähigkeit, Reak-tionsfähigkeit, Rhythmisierungsfähigkeit und Gleichgewichtsfähigkeit.

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Und ausserdem... 4 / 33

11. Kleine Regelkunde

Start: Beim Delphin-, Brust- und Freistilschwimmen erfolgt der Start miteinem Sprung; beim Rückenschwimmen wird im Wasser gestartet.Langer Pfiff: Auf den Startbock stehen (beim Rückenschwimmen: Sprungins Wasser)"Auf die Plätze" : Sofort in StartpositionKurzer Pfiff: Startsprung (Rücken: Start mit Abstoss in Rückenlage)

Siehe auch Wettkampf-bestimmungen des SSCHV4 / S. 40

Rücken: Der Körper muss beim Abstoss nach Start oder Wende, wäh-rend des Schwimmens und beim Anschlagen in Rückenlage sein.Schräglage durch Rollen um die Längsachse ist erlaubt. In der RegelRückenkraul oder Rückengleichschlag.

Brust: Der Körper ist in Brustlage, die Schultern parallel zur Wasserober-fläche. Arme und Beine bewegen sich gleichzeitig und auf gleicher Höhe.Die Füsse sind beim Schlagen nach aussen gerichtet (keine Spitzfüsse,keine Schere). Der Kopf durchbricht die Wasseroberfläche einmal proBewegungszyklus. Der Anschlag beim Wenden und im Ziel erfolgt mitbeiden Händen gleichzeitig. Nach dem Startsprung und nach der Wendeist je ein Tauchzug gestattet.

Tauchzug: 2 / S. 26

Delphin/Butterfly: Der Körper ist in Brustlage, die Schultern parallel zurWasseroberfläche. Die Arme bewegen sich gleichzeitig und auf gleicherHöhe unter Wasser nach hinten und über Wasser nach vorne. Delphin-und Bustbeinschläge (Butterfly) sowie Mischformen dieser beiden Tech-niken sind erlaubt. Wechselschlagbewegungen (Kraulbeinschläge) sindnicht gestattet. Der Anschlag beim Wenden und am Ziel erfolgt mit bei-den Händen gleichzeitig. Nach dem Startsprung und nach der Wendesind beliebig viele Beinschläge, jedoch nur ein Armzug, erlaubt.

Staffeln: Start je nach Schwimmart. Ablösung: Erst wenn der ankommen-de Schwimmer die Wand berührt hat, darf der nächste starten!

SchwimmregelnDie Regeln in Spielen und Wettkämpfen sollen sowohl den Teilnehmen-den als auch deren Könnensstufen angepasst werden. Sie sind einfach,verständlich und müssen konsequent gehandhabt werden.

Schwimmregeln:So viele wie nötig,

so wenige wie möglich!

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Und ausserdem... 4 / 34

Siehe auch Testunterlagen4 / S. 20 ff.

■ Anlauf und Ausholbewegung: Ein Anlauf ist möglich, aber nicht zwin-gend.■ Absprung: Vom Brett oder Turm. Es ist auch möglich, vom Bassinrandaus einfache Übungen auszuführen und zu bewerten.■ Flugphase: Die Haltung in der Luft kann gehockt (Sprungkennzeich-nung durch den Buchstaben c), gehechtet (b) oder gestreckt (a) sein. AlsZiel für die Schule gilt: Einfache Sprünge sauber und beherrscht demon-strieren können. Auch Aufbau- und Grundübungen testen!■ Eintauchen: Dem Aspekt der Eintauchhaltung soll von Anfang an gros-se Beachtung geschenkt werden.■ Schwierigkeitsgrad: Lieber eine einfache Übung als einen schwieri-gen Sprung verlangen: Sicherheit kommt vor Risiko!

Siehe auch Testunterlagen4 / S. 20 ff.

■ Spielfeld: Den örtlichen Verhältnissen angepasst, jedoch nicht zu klein.Auch in schulter- oder brusttiefem Wasser möglich. Spielfeld mit einfa-chen Mitteln markieren.

Spielfeld mit Mittellinie undStrafraumlinie kennzeichnen.Improvisierte Tore verwenden.

■ Mannschaften: Kleine Gruppen. Ev. gleichzeitig 4 Mannschaften paral-lel spielen lassen. Mannschaften mit farbigen Badekappen kennzeich-nen. Auch mit Flossen spielen.■ Anspiel: Die Spieler befinden sich auf der eigenen Torlinie. Der Ballwird – von einem Pfiff begleitet – von der Seite in die Mitte des Spielfel-des eingeworfen. So wird das Spiel eröffnet.■ Einfache Fehler: Ball unter Wasser drücken, Ball beidhändig fangen,Gegner anspritzen, den Gegner stossen usw.Einfache Fehler werden mit einem Freiwurf geahndet. Er wird an der Stel-le ausgeführt, wo der Fehler begangen wurde.

Auch Teilnehmende alsSchiedsrichter einsetzen, z.B.wer einen Fehler begangenhat!

■ Schwere Fehler: Gegner schlagen, treten, zurückhalten oder -ziehen,gegen Schiedsrichterentscheide reklamieren, schimpfen usw.Schwere Fehler haben einen Freiwurf, im Strafraum einen Penalty zurFolge. Zudem wird der fehlbare Spieler bis zum nächsten Tor ausge-schlossen!

Fairness!

Siehe auch Testunterlagen4 / S. 20 ff.

Sprungregeln:Spiel- und Wettbewerbsformen im Wasserspringen bilden attraktive Be-standteile einer Schwimmstunde, aber auch bei einem Schwimmfest. Imfreiwilligen Schulsport und im Verein sind darüber hinaus auch eigentli-che Wettkämpfe möglich. In diesem Fall sind Bewertungskriterien einesSprunges von Bedeutung. Dazu einige Hinweise aus der Sicht desSchulsportes:

Sobald in irgendeiner Form mit- oder gegeneinander gespielt wird, sindVereinbarungen, "Spielregeln" nötig. Wenn immer möglich sollten dieseRegeln von den Beteiligten selbst erarbeitet werden!

Wasserballregeln:

Synchronschwimmregeln:Die Bewertungskriterien sollen sich nach dem Können der Teilneh-menden richten und, wenn möglich, gemeinsam erarbeitet werden!

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Und ausserdem... 4 / 35

12. Besondere Schwimmanlässe, Schwimmfeste

Wetteifern, ohne nur siegen zuwollen!

Wasser "verbindet"...

- Junge und Alte- Grosse und Kleine- Leicht und Schwere- Behinderte und Nichtbehin- derte

Lange wurde angenommen, dass der Spitzensport unmittelbare Motiva-tionsursachen für den Breitensport habe. Diese Annahme mag in einzel-nen Fällen zutreffen. Aber gut organisierte Breitensportanlässe könnengegenüber einseitigen, streng normierten Schwimmwettkämpfen weitmehr auslösen. Wo können sich sonst Alte und Junge, Grosse und Klei-ne, Leichte und Schwere, Behinderte und Nichtbehinderte besser ge-meinsam bewegen als im Wasser? Kleine Schwimmfeste sind bereits mitKindern möglich (z.B. freies oder organisiertes Spielen mit Ballonen,aufblasbaren Spielgeräten usw.). Wird hingegen ein Anlass in Formeines eigentlichen Schwimmfestes organisiert, dann muss dieser sehrgut vorbereitet und organisiert werden.

Besondere Schwimmanlässe und -feste sind Höhepunkte! Sie vereinenSpiel und Leistung in einer fröhlichen Atmosphäre. Nicht der Sieg, son-dern die persönlich erbrachte Leistung sowie das Mitmachen, das Erle-ben und Begegnen, stehen im Zentrum: Spiel und Plausch für alle.

Prak

tisch

e Ti

ps

■ Der Anlass ist für alle offen und es ist allen bekannt, ob es sich um eineSeeüberquerung, um einen Spielplausch im Nichtschwimmerbecken oderetwas anderes handelt.■ "Spielend leisten – leistend spielen" sollte als Grundstimmung gelten.Spiel und Plausch ist ein mindestens ebenso wichtiger Grund für die Teil-nahme wie die Leistung. Doch die Leistung soll nicht fehlen!■ Einzelanlässe, aber auch entsprechende (Animations-) Kurse anbieten.Besonders für jene, die den Zugang zum Sport (wieder) suchen, eignensich spezielle Animationskurse.■ Vom Wassererlebnis zum Schwimmen führen. Dies ist aber nicht nurüber den direkten Weg des Erlernens von Schwimmarten möglich, son-dern auch via "Wassererlebnisse" anderer Art wie z.B. durch Wassergym-nastik.

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Und ausserdem... 4 / 36

Voraussetzungen:■ Das ganze Bad steht während 2 Stunden zur Verfügung. Im Idealfallmit mehreren Becken (Sprung-, Schwimmer- und Nichtschwimmer-becken). Das dürfte in der Nacht möglich sein!■ Das Schwimmbadpersonal steht der Idee positiv gegenüber und ist so-gar bereit, ein einfaches Morgenessen bereitzustellen. Der Erlös geht insPortemonnaie des Badepersonals.■ Viele Helfer (z.B. Eltern, Lehrer- oder Trainerkollegen, ältere Schüleroder Studenten usw.) helfen mit.■ Das Einverständnis der (Schul-)Behörden und der Eltern liegt vor.■ Transport organisieren (Kinder in Gruppen, Kinder in abgelegenenQuartieren abholen).■ (Einfache) Spiele gut vorbereiten. Material bereitstellen! Gruppen bil-den.

Alle Wettbewerbe könnennach der Idee "Spiel ohneGrenzen" mittels Rangpunktenausgewertet werden!

Würfelschwimmen: Jede Gruppe hat einen eigenenWürfel in einem Eimer. Pro geschwommene Längeoder Breite darf jeder 1x würfeln. Alle so gewürfeltenZahlenwerte werden zusammengezählt. WelcheGruppe hat zuerst 100 (200/222...) gewürfelt resp. ge-schwommen?

■ 1 Würfel pro Gruppe■ 1 Eimer pro Gruppe■ 1 Zähler pro Gruppe■ Schreibzeug (Bleistifte!)

Hindernisschwimmen mit Bällen: Jede Gruppe hat1-3 Bälle, je nach Gruppengrösse. Die Bälle müssenauf die andere Seite transportiert werden. Dabeisind Hindernisse zu überwinden (z.B. gespannteSchwimmleinen). Pro Breite gibt es einen Punkt. Werhat nach einer gewissen Zeit die meisten Punkte?

■ 1-3 Bälle pro Gruppe■ Schwimmleinen oder

andere Hindernisse■ 1 Zähler pro Gruppe■ Schreibzeug

Schwimmleinen-Transport: Die Schwimmleine mussmöglichst schnell von der einen auf die andere Seitetransportiert werden. Welche Gruppe benötigt dafüram wenigsten Zeit? (Jeweils nur eine Gruppe imWasser, die anderen schauen zu!)

■ Schwimmleine (o.ä.)■ Schiedsrichter mit Stoppuhr■ Schreibzeug

Surfbrett-Schwimmen: Für jede auf dem Schwimm-brett stehend (sitzend, kniend) zurückgelegte Breitedes Schwimmbeckens gibt es für die Gruppe einenPunkt. Welche Gruppe schafft die meisten Punkte?

■ genügend Schwimmbretter■ 1 Zähler pro Gruppe■ Schreibzeug

Luftmatratzen-Schwimmen: Welche Gruppe schafftin 5 Minuten am meisten Bassinbreiten auf den Luft-matratzen? Die Paddeltechnik ist frei. Auf der Mattedürfen auch mehrere "Ruderer" sitzen!

■ 1-3 Luftmatratzen (o.ä.), die von den Teilnehmenden mitgebracht werden (Ausschreibung!)

■ 1 Zähler pro Gruppe■ Schreibzeug

Abschluss oder Beginn des Anlasses: Wassergymnastik mit Musik für alle! Viel-leicht mit einer besonderen Beleuchtung im Bad?

Ideen siehe 3 / S. 45 ff.

Warum soll die Nachtzeit mit ihrer ganz besonderen Stimmung nichtauch in den Schwimmunterricht einbezogen werden? Warum also nichtein Nacht-Schwimmen (in der Weihnachtszeit sogar ein Weihnachts-schwimmen) organisieren?

Wir organisieren ein Nacht-Schwimm-Fest!

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Und ausserdem... 4 / 37

Langfristig:■ Ausschreibung mit: Ort, Datum (Verschiebedatum), Teilnahmebedingungen■ Schriftliche Gesuche an: Seepolizei oder Seerettungsdienst, Notfallarzt, Bade- verwaltung■ Suche von geeigneten Begleipersonen (ausgebildete Rettungsschwimmer)■ Numerierte Badekappen (z.B. von Triathlonveranstaltern ausleihen)■ Mitteilung an die Presse, ev. als Einladung für weitere Teilnehmer(innen)■ Ev. spezielle Adressaten einladen (Vereine, andere Schulen usw.)

Einige Tage davor:■ Kontrolle der eingegangenen Bestätigungen, Auflagen usw.■ Letzte Informationen an die regionale Presse■ Warme Getränke vorbereiten (ca. 2 dl pro Person)■ Genügend Wolldecken (z.T. für die Begleitboote)■ Rettungsbälle für die Begleitboote■ Zusammenzug aller Helfer am Durchführungsort■ Den Umgang mit den Rettungsutensilien nochmals üben (z.B. Rettungsball werfen, LESOMA wiederholen, Rudern üben)

Wer macht mit?

Information ist wichtig!

Unmittelbar davor:■ Studium der kurzfristigen Wetterprognose, Rücksprache mit der Seepolizei■ Wassertemperatur messen (mindestens 19 Grad). Entscheid: Durchführung oder Verschiebung (Mitteilung an Tel.:...)■ Kontrolle: Badekappennummern, Begleitboote, Rettungsmaterial

Warm genug?

Wir starten!■ Eintrag aller Teilnehmenden, Bezug der Badekappe mit individueller Nummer■ Umziehen, Kleider in Sport-oder Plastiktaschen versorgen, Depot der Kleider■ Letzte Informationen an die Teilnehmenden; Bildung von Zweiergruppen■ Start in Zweiergruppen, die bis zum Schluss zusammenbleiben müssen■ Immer Sichtkontakt zum Begleitboot; miteinander plaudern■ Bei Not: Deutliches, vereinbartes Zeichen geben. Keine Spässe!■ Keine Hektik! Es ist kein Wettkampf! Alles mit der Ruhe!■ Helfer: Kleidersäcke in Begleitboote verteilen oder Transport mit Autos.

Zu zweit!

Kein Wettkampf!

Die Ersten treffen ein:■ Badekappen beim Verlassen des Wassers abgeben und die Namen auf der Teilnehmerliste streichen■ Hinweis auf warme Getränke, Gratulation zur Leistung! Betreuung!■ Besammlung an einem gemeinsamen Platz in der Nähe der Kleidersäcke

Geschafft!

Unmittelbar danach:■ Rettungsmaterialien kontrollieren und zurückgeben. Boote zurückfahren■ Zusammenkunft aller Helfer und Begleitpersonen: Meinungsumfrage, Verbes- serungsvorschläge für die nächste Seeüberquerung. Kurzes Protokoll■ Ev. kleines Fest mit allen Teilnehmenden (Grill steht bereit!)

Das gehört dazu!

Sobald wie möglich:■ Schriftlicher Dank an alle offiziellen Stellen■ Die (trockenen) Badekappen zurücksenden■ Schlussprotokoll mit Verbesserungsvorschlägen, neuen Termin festlegen■ Kurzer Bericht an die lokale Presse. Zu weiterem Schwimmen anregen!■ "Akte" Seeüberquerung versorgen

Auch das muss sein!

Wir organisieren eine Seeüberquerung!Eine Seeüberquerung oder ein Flussschwimmen ist für alle Teilnehmen-den ein bleibendes Erlebnis. Trotz bester Vorbereitung ist und bleibt einsolcher Anlass ein risikoreiches Abenteuer. Die folgenden Hinweisesollen Mut machen und den Organisatoren die Gewissheit geben, sichoptimal vorbereitet zu haben.

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Und ausserdem 4 / 38

■ Teilnahmebedingungen: 3er-Gruppen (Grossväter, Mütter, Freund/in, Onkel,Tante ... usw.). Alle Sportbegeisterten, die sich zu einem gemeinsamen "Wagnis"einfinden!

■ Durchführung: Innerhalb einer gewissen Zeit (z.B. 4 Monate). Start im Sport-unterricht, danach möglichst in der Freizeit.

■ Spielregeln: Pro Etappe mindestens 10 Minuten (oder länger) laufen, schwim-men oder radfahren, ohne anzuhalten. Die zurückgelegte Strecke ist nicht ent-scheidend. Die entsprechende Zeit in das Kontrollblatt eintragen (mittels Ankreu-zen von 10-Minuten-Feldern). Die Zeiten der einzelnen Gruppenmitglieder werdenaddiert, bis eine der drei Tabellen ausgefüllt ist. In der "Lauf-Tabelle" darf nur diegelaufene Zeit eingetragen werden, in der "Schwimm-Tabelle" nur die ge-schwommene Zeit usw. Es gibt also keine Einzelsieger; am Schluss zählt das Ge-samtergebnis der ganzen Gruppe!

■ Preise: Alle eingesandten und vollständig ausgefüllten Protokollblätter (Prin-zip Ehrlichkeit) werden ausgelost. Ob sich ein Sponsor für einige Preise findenlässt?

Es gibt Sponsoren, aber sie müs-sen angefragt werden!

■ Auskunft/Sammelstelle: Das ausgefüllte Kontrollblatt muss bis spätestensam...dem Initiator zurückgesandt werden.

Ohne Initiative geht nichts!

Wer macht mit beim 24-Stunden-Triathlon?"Triathlon...eine verrückte Sache; etwas für Spinner!" Diese Aussagemag für die extreme Form des "langen Triathlons" zutreffen. Doch dieIdee, Sportarten miteinander zu kombinieren, ist faszinierend. Übertra-gen wir die Idee als Ziel für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung! Trei-ben wir gemeinsam 24 Stunden Sport!

24-Stunden-Triathlon Kontrollblatt für die Zeit vom bis

1. Name: 2. Name: 3. Name:

Schwimmen Radfahren Laufen

insgesamt 6 Stunden insgesamt 10 Stunden insgesamt 8 Stunden

1. Unterschrift: 2. Unterschrift: 3. Unterschrift:

Wir haben die Regeln genau eingehalten. Datum:

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Und ausserdem 4 / 39

13. Literatur und Unterrichtsmedien

Wasserspringen-Lehrmittel für die GrundschuleDiplomarbeit zur Erlangung des NKES-Trainerdiploms 2, Bern 1987

Geissbühler, M.

Testreihen, Aesch ZH, 1983 IVSCHWasserspringenDiplomarbeit zur Eralngung des Turn- und Sportlehrerdipl. 2, Zürich 1984

Strupler, M.

Aulenbach, H. Stundenblätter Schwimmen, 5.-8. Schuljahr.Klett-Verlag 1985

Buholzer, O. u.a. Spielerziehung. Co-Produktion Schweiz. Handballverband undSchweiz. Verband für Sport in der Schule, Bern 1985

Bucher, W. 1001 Spiel- und Übungsformen im Schwimmen.Hofmann-Verlag, Schorndorf 2006/10 (auch als CD-Version!)

Bucher, W. Schwimmen: Leistend spielen - spielend leisten. Hofmann-Verlag, Schorndorf 1982

Beigel-Guhl, K.u.a. Wassergymnastik. rororo, Hamburg 1988

Counsilmann, J.E. Schwimmen. Schwimmsport-Verlag Fahnemann, Bockenem 1980

ESSM Leiterhandbuch Schwimmen J+S.Magglingen

Graumann, D. u.a. Schwimmen in Schule und Verein.Pohl-Verlag, Celle 1976

Gildenhard, N. Vielseitiges Anfängerschwimmen in Schule und Verein.Hofmann, Schorndorf 1986/2

Hahnmann, H. Schwimmenlernen, Differenzierte Übungs- und Spielformen.Hofmann-Verlag, Schorndorf 1982

Kempf, H. Gesund und aktiv im Wasser.Pohl-Verlag, Zell 1990

John, H.G. Alternatives Schwimmen.Bergmoser + Höller Verlag, Aachen 1983

Quitsch, D. und G. Schwimmen - Paralleles Lehren und LernenEigenverlag, Fahnemann, Bockenem 1989

Reischle, K. Besser Schwimmen. sportinform-Verlag GmbH, Oberhaching 1988

Reischle, K. Biomechanik des Schwimmens.Fahnemann, Bockenem 1988

SLRG Lerne Rettungsschwimmen. Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft, Bern

swimsports.ch Testreihen Schweizerische Schwimmtests. (vormals IVSCH) Aesch ZHWilke, K. Schwimmsportpraxis.

Rowolt Taschenbuch-Verlag GmbH, Hamburg 1988Wilke, K. Schwimmen: Bewegung erleben – Technik verbessern

rororo-Sport, Hamburg 1996Wilke, K., Madsen, Ö. Das Training des jugendlichen Schwimmers.

Hofmann; Schorndorf 1983 (2)Zeitvogel, M. Wassergymnastik, eine moderne Heilmethode.

Econ Taschenbuch Verlag GmbH, Düsseldorf 1987Zeitvogel, M., Müller, E. Aqua-Training.

rororo-Sport 1992

Angebot praktischer Unterrichts-einheitenAnleitung zur Ballspielerziehung

Spiel- und Übungsbeispiele nachversch. Gesichtspunkten geordnetUmsetzung einer Lernziel-orientiertenDidaktik in die Praxis Übungsbeispiele für das Gymnastik und Fitnesstraining im WasserHandbuch des Sportschwimmensfür Trainer, Lehrer und AthletenAnleitung für den Schwimmunterrichtmit JugendlichenMethodikbuch vom Anfängerunterrichtbis zum SchwimmtrainingÜbungssammlung für den Anfänger-unterrichtIdeensammlung für den Schwimm-unterricht auf der PrimarstufePraktische Beispiele für WassergymnastikBewegung nach Musik im Wasser

Anleitung zum ganzheitlichen, parallelenLernen der SchwimmartenHandbuch zum Erlernen der Schwimm-arten in 10 LernschrittenPraxis und Theorie der Biomechanik des SchwimmensLehrunterlage für die Ausbildung zumRettungsschwimmerTestübungen für alle Schwimmsportar-ten in 8 LeistungsstufenAnleitungen für die 4 Wettkampfsportar-ten im SchwimmenAnleitung zum korrekten Schwimmen

Leitvorstellungen über die gezielte För-derung jugendlicher SchwimmerÜbungsbeispiele für das Fitnesstrainingim WasserÜbungen und Programme mit der sanften Kraft des Wassers

Autor(en) Titel Bemerkungen zum Inhalt

Kostenloser Filmverleih: Bibliothek der ESSM, CH - 2532 Magglingen:■ Kinder lernen Schwimmen, Grünwald, FWU (Bern, Schulfilmzentrale), 1984, 21', color, VHS■ Die Technik des Sportschwimmens. Bloomington, Ind., Counsilman, (Bockenem, Fahnemann), 1984, 60', Farbe, VHS■ Wasserspringtest 1-4, Interverband für Schwimmen, Magglingen, ESSM, AV-Produktion, 1987, Farbe, VHS

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Und ausserdem... 4 / 40

14. Anhang

Was? Zu beziehen bei:

■ Informationsbulletin swimsports.ch, Postfach, 8904 Aesch■ Testunterlagen Schweizerische Tests Tel. 01 737 37 92 im Schwimmsport E-mail: [email protected]■ Lehrbildreihen Schwimmen / Springen Informationen: www.swimsports.ch ■ Unterlagen für Ausbildungskurse■ Broschüre "Schwimmen in offenen Gewässern"■ Vorschulschwimmen

■ Grundlagenbuch Schwimmen (323.010d) BBL, Vertrieb Publikationen, Postfach■ Compact-Disk, System Macintosh (323.011;d) 3003 Bern Tel. 031 325 50 50

E-mail: [email protected] Informationen: www.admin.ch/bbl

■ Leiterhandbuch J+S Schwimmen ESSM, 2532 Magglingen■ Schwimmaterial (nur für J+S-Kurse) Informationen: www.baspo.ch■ Filmkatalog Schwimmsport■ Gratis-Buchverleih

■ Wettkampfreglemente SSCHV, GeschäftsstellePostfach, Tiergarten 3, 3401 Burgdorf Tel. 034 420 04 20E-mail: [email protected] Informationen: www.fsn.ch

■ Unterlagen Rettungsschwimmen SLRG■ Unterlagen ABC-Tauchen Postfach 161, 6201 Nottwil Tel. 041 939 21 21■ Kursunterlagen Rettungsschwimmen E-mail: [email protected]

Informationen: www.slrg.ch

■ Aufblasbare Bälle, Werbematerial verschiedene Bezugsquellen■ Ausrüstungskataloge für den Wassersport

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Nasse Theorie

■ Broschüre 4 ■ Lehrmittel Schwimmen