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Institut für Biologischen Pflanzenschutz Leiter: Prof. Dr. Johannes Jehle Stellvertr. Leiter: Dr. Eckhard Koch Julius Kühn-Institut · Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Institut für Biologischen Pflanzenschutz Heinrichstraße 243 64287 Darmstadt Tel.: 06151 407-0 | Fax: 06151 407-290 | [email protected] Juli 2017 www.julius-kuehn.de Redaktion und Layout: Dr. Gerlinde Nachtigall und Anja Wolck (JKI) Das Julius Kühn-Institut ist eine Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesminis- teriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Neue Herausforderungen Die verstärkte Nachfrage der Verbraucher nach ökologisch erzeugten Produkten und Lebensmitteln ohne Pflanzenschutz- mittelrückstände erfordert effiziente biologische Pflanzen- schutzmaßnahmen, die allein oder in Kombination mit anderen Verfahren eingesetzt werden können. Mit unserer Arbeit wol- len wir zu einer verstärkten Integration biologischer Pflanzen- schutzverfahren in die Pflanzenschutzpraxis beitragen. Durch unsere Forschungs- und Beratungstätigkeit beteiligen wir uns an den EU-weiten Programmen zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Besondere Herausforderungen für den biologischen Pflanzen- schutz sind der Klimawandel und der internationale Handel mit Pflanzenerzeugnissen. Denn damit verbunden treten neue Schaderreger und Schadinsekten auf. Zudem können sich durch den Klimawandel ökologische Parameter verändern. Diese beeinflussen die Wechselwirkungen zwischen Schad- organismen und ihren natürlichen Gegenspielern. So können Schadorganismen begünstigt werden und stärker auftreten. Auch in Ländern der Dritten Welt besteht ein großer Bedarf an nicht-chemischen Pflanzenschutzverfahren, und biologische Verfahren werden zunehmend wichtig. Hierzu wollen wir einen Transfer von Wissen und Know-how leisten. DOI 10.5073/jki.2017.010 Arbeitsgruppen Diagnose, Histopathologie und Elektronenmikroskopie Dr. Regina Kleespies Insektenvirologie und molekulare Insektenpathologie Prof. Dr. Johannes Jehle • Mikrobiologie und Verfahrenstechnik Dr. Dietrich Stephan / Dr. Brigitte Keller • Naturstoffe Dr. Annegret Schmitt • Nützlinge und Entomologie Dr. Annette Herz • Phytopathologie Dr. Eckhard Koch Anreise: https://www.julius-kuehn.de/darmstadt/ Institut für Biologischen Pflanzenschutz Schlupf von Zoosporen des Falschen Gurkenmehltaus aus einem Sporangium Chromosomen-Kartierung beim Apfelwickler

Leiter: Prof. Dr. Johannes Jehle Stellvertr. Leiter: Dr. Eckhard Koch · 2017-08-08 · Kompetenz für biologischen P˜ anzenschutz Das Institut für Biologischen P˜ anzenschutz

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Institut für Biologischen P� anzenschutzLeiter: Prof. Dr. Johannes JehleStellvertr. Leiter: Dr. Eckhard Koch

Julius Kühn-Institut · Bundesforschungsinstitut für Kulturp� anzenInstitut für Biologischen P� anzenschutz

Heinrichstraße 24364287 DarmstadtTel.: 06151 407-0 | Fax: 06151 407-290 | [email protected]

Juli 2017www.julius-kuehn.de

Redaktion und Layout: Dr. Gerlinde Nachtigall und Anja Wolck (JKI)

Das Julius Kühn-Institut ist eine Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesminis-teriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Neue Herausforderungen

Die verstärkte Nachfrage der Verbraucher nach ökologisch erzeugten Produkten und Lebensmitteln ohne P� anzenschutz-mittelrückstände erfordert e� ziente biologische P� anzen-schutzmaßnahmen, die allein oder in Kombination mit anderen Verfahren eingesetzt werden können. Mit unserer Arbeit wol-len wir zu einer verstärkten Integration biologischer P� anzen-schutzverfahren in die P� anzenschutzpraxis beitragen. Durch unsere Forschungs- und Beratungstätigkeit beteiligen wir uns an den EU-weiten Programmen zur nachhaltigen Anwendung von P� anzenschutzmitteln.

Besondere Herausforderungen für den biologischen P� anzen-schutz sind der Klimawandel und der internationale Handel mit P� anzenerzeugnissen. Denn damit verbunden treten neue Schaderreger und Schadinsekten auf. Zudem können sich durch den Klimawandel ökologische Parameter verändern. Diese beein� ussen die Wechselwirkungen zwischen Schad-organismen und ihren natürlichen Gegenspielern. So können Schadorganismen begünstigt werden und stärker auftreten.

Auch in Ländern der Dritten Welt besteht ein großer Bedarf an nicht-chemischen P� anzenschutzverfahren, und biologische Verfahren werden zunehmend wichtig. Hierzu wollen wir einen Transfer von Wissen und Know-how leisten.

DOI 10.5073/jki.2017.010

Arbeitsgruppen• Diagnose, Histopathologie und Elektronenmikroskopie

Dr. Regina Kleespies

• Insektenvirologie und molekulare InsektenpathologieProf. Dr. Johannes Jehle

• Mikrobiologie und VerfahrenstechnikDr. Dietrich Stephan / Dr. Brigitte Keller

• Natursto� eDr. Annegret Schmitt

• Nützlinge und EntomologieDr. Annette Herz

• PhytopathologieDr. Eckhard Koch

Anreise: https://www.julius-kuehn.de/darmstadt/

Institut für Biologischen P� anzenschutz

Schlupf von Zoosporen des Falschen Gurkenmehltaus aus einem Sporangium

Chromosomen-Kartierung beim Apfelwickler

Kompetenz für biologischen P� anzenschutzDas Institut für Biologischen P� anzenschutz des Julius Kühn-Insti-tuts ist die einzige Forschungseinrichtung in Deutschland, die sich dem gesamten Spektrum biologischer P� anzenschutzverfahren widmet. Damit nimmt es eine zentrale Schlüsselfunktion in der Erforschung, Entwicklung und Umsetzung von P� anzenschutzver-fahren ein, die auf der Nutzung natürlicher Gegenspieler von P� an-zenkrankheiten und -schädlingen basieren. Als Gegenspieler kom-men natürlich vorkommende Mikroorganismen, Viren, Insekten, Milben und Nematoden in Betracht. Weitere Arbeitsschwerpunkte des Instituts sind die Entwicklung und Evaluierung von Naturstof-fen zur Bekämpfung von Schaderregern sowie die Erforschung von P� anzenstärkungsmitteln, welche die natürlichen Abwehrkräfte der P� anzen stärken. Im Rahmen seiner gesetzlichen Aufgaben ist das Institut bei der Zulassung von P� anzenschutzmitteln an der Bewertung des Nutzens biologischer Mittel beteiligt.

Unsere Forschungsarbeiten haben das Ziel, Verfahren des biolo-gischen P� anzenschutzes zu einem verlässlichen Bestandteil der P� anzenschutzpraxis zu machen. Um das Potenzial des biologi-schen P� anzenschutzes noch stärker auszuschöpfen, verbessern wir bestehende Verfahren und erforschen neue P� anzenschutz-methoden. Wir stellen uns neuen Herausforderungen, wie der zunehmenden Resistenzproblematik bei Schaderregern, dem Klimawandel sowie neu auftretenden, invasiven Schadorganismen. Hierfür nutzen und entwickeln wir neueste Techniken der Mikros-kopie, Biochemie und Molekularbiologie.

Um unsere Aufgaben e� ektiv zu erfüllen, setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit und einen intensiven Informationsaus-tausch mit anderen Instituten des Julius Kühn-Instituts, Univer-sitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf nationaler und internationaler Ebene, den amtlichen P� anzen-schutzdiensten, den Herstellern von biologischen P� anzen-schutzmitteln und Nützlingen sowie Interessensverbänden und Verbrauchern.

Unsere Arbeitsschwerpunkte und Ziele

Interaktionen und Wirkmechanismen im biologi-schen P� anzenschutz• Erforschung der Wirkmechanismen biologischer P� anzen-

schutzverfahren • Diagnose und Histopathologie von Insektenkrankheiten• Biologische und molekulare Wirkung von Insektenviren• Endophyten im biologischen P� anzenschutz• Wirkmechanismen von Natursto� en• Wirkmechanismen von Nützlingen

Biologische Bekämpfung von Schadorganismen• Biologische Bekämpfung invasiver Schädlinge• Biologische Bekämpfung von Bodenschädlingen• Potential antagonistischer Mikroorganismen gegen Phyto-

pathogene• Biologische Verfahren zur Reduzierung des Kupferaufwan-

des• Umweltwirkungen biologischer Bekämpfungsverfahren• Analyse der Anwendbarkeit biologischer P� anzenschutz-

verfahren unter veränderten klimatischen Bedingungen

Funktionelle Biodiversität • Entwicklung molekularer Methoden zur Identi� zierung

und Charakterisierung von mikro- und makrobiologischen Antagonisten

• Erfassung von Veränderungen in den natürlichen Regulati-onsprozessen der Agrarökosysteme durch den Klimawandel

• Biologische Vielfalt potenzieller natürlicher Antagonisten• Ökosystemleistung von natürlichen Antagonisten

Gebäudeansicht Institut Kernpolyedrosevirus im Elektronenmikroskop

Pilzhyphen auf Blattober� äche im Konfokalmikroskop

Isolierung von Pilzen aus P� anzenteilen

Symptome des Falschen GurkenmehltausMyzelpellet von Metarhizium sp. in Flüssigkultur