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Aus der Kinderherzchirurgischen Abteilung
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Leiter: Prof. Dr. med. Robert Cesnjevar
„Akute funktionelle und histologische cerebrale Schäden nach Aortenbogenoperationen
in Hypothermie abhängig von verschiedenen Perfusionsmethoden unter besonderer
Berücksichtigung des pH-Managements“
- eine tierexperimentelle in vivo Studie an 26 männlichen Jungferkeln –
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung der Doktorwürde
an der Medizinischen Fakultät
der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-�ürnberg
vorgelegt von
Ina-Kristin Schlude
aus
Öttingen
Gedruckt mit Erlaubnis der
Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jürgen Schüttler
Referent: Prof. Dr. med. Robert Cesnjevar
Korreferent: Prof. Dr. med. Sven Dittrich
Tag der mündlichen Prüfung: 23. Juni 2010
Für meinen Vater Dr. med. Wolfgang Schlude
Inhaltsverzeichnis
1. Zusammenfassung. ... 1
1.1 Hintergrund und Ziele 1
1.2 Methoden . 1
1.3 Ergebnisse und Beobachtungen .. 1
1.4 Praktische Schlussfolgerungen .... 2
2. Summary .. 4
2.1 Purpose .... 4
2.2 Methods .... 4
2.3 Results .. 4
2.4 Conclusion .... 5
3. Einleitung ... 6
4. Versuchstiere, Material und Methoden .... 9
4.1 Versuchstiere und Gruppeneinteilung .. 9
4.2 Operationsablauf .. 9
4.2.1 Narkose . 9
4.2.2 Monitoring .. 10
4.2.3 Operationsverfahren ... 11
4.2.4 Herz-Lungen-Maschine (HLM) . 11
4.2.5 Perfusionsverfahren 12
4.2.5.1 Kreislaufstillstand (DHCA) . 12
4.2.5.2 Kontinuierliche hypotherme Low-Flow-Perfusion...................................... 12
4.2.5.3 Blutgasmanagement.................................................................................. 13
4.3 Laboranalysen . 13
4.3.1 Blutgase 13
4.3.2 Laboranalysen im Serum ... 13
4.4 Messzeitpunkte 14
4.5 Histologie .. 14
4.6 Ableitung somatosensorisch evozierter Potentiale 15
4.7 Berechnung und Darstellung der Daten .. 16
4.8 Versuchsgenehmigung ... 16
5. Ergebnisse 17
5.1 Basisdaten . 17
5.1.1 Grösse und Gewicht der Versuchstiere ... 17
5.1.2 Operationszeiten .. 18
5.1.3 Temperaturverläufe . 19
5.2 Carotis-flow-Messung . 20
5.3 Blutgasanalysen ... 21
5.3.1 Hämoglobin, Hämatokrit (Art. femoralis) . 21
5.3.2 Sauerstoffpartialdruck (Art. femoralis) .. 22
5.3.3 Kohlendioxidpartialdruck (Art.femoralis) .. 23
5.3.4 Glucose (Art. femoralis) . 24
5.3.5 Sauerstoffsättigung (Bulbus jugularis) . 25
5.3.6 Laktatwerte 26
5.3.6.1 Laktatwerte (Art. femoralis) 27
5.3.6.2 Laktatwerte (Bulbus jugularis) 28
5.4 Neuropathologie ... 29
5.5 Somatosensorisch evozierte Potentiale ... 35
5.6 Neuro-Marker S-100 und NSE .. 36
5.6.1 NSE 36
5.6.2 S-100 . 38
5.7 NT-pro-BNP .. 39
6. Diskussion . 41
6.1 Einfluss des Perfusionsverfahrens 41
6.1.1 Histologie ... 43
6.1.2 Neurologie . 45
6.2 Einfluss des Blutgasmanagements ... 50
6.3 Limitation des Projekts und Schlussfolgerungen 54
7. Literaturverzeichnis .. 57
8. Abkürzungsverzeichnis ... 68
9. Danksagung .. 69
10. Tabellarischer Lebenslauf .. 70
1
1. Zusammenfassung
1.1 Hintergrund und Ziele
In der vorliegenden Studie wurden zwei unterschiedliche herzchirurgische
Perfusionsverfahren hinsichtlich ihrer neuroprotektiven Effektivität während
Aortenbogenoperationen tierexperimentell an 26 männlichen Jungferkeln
untersucht.
1.2 Methoden
Es wurden 26 männliche Jungferkel (10-15 kg) im Rahmen dieser Studie
am Aortenbogen operiert.
Mit dem Verfahren des hypothermen Kreislaufstillstands wurden 14 Tiere
operiert (Gruppe1). Weitere 12 Tiere wurden ohne Kreislaufunterbrechung
mit kontinuierlicher hypothermer Low-Flow-Perfusion über den Truncus
brachiocephalicus rechts operiert (Gruppe2). Während des
Akutexperiments wurden („online“) kortikale SSEP abgeleitet und der
Carotis- Blutfluss gemessen. Jeweils die Hälfte der Tiere beider Gruppen
wurde intraoperativ dem α-stat bzw. pH-stat Blutgasmanagement an der
HLM zugewiesen.
1.3 Ergebnisse und Beobachtungen
Als Ergebnis des Vergleichs zwischen Tieren, die im hypothermen
Kreislaufstillstand bei 18-20 °C und Tieren, die mit antegrader hypothermer
Low-Flow-Perfusion bei 25°C operiert wurden hat sich herausgestellt, dass
letztere die überlegene Methode im Bezug auf die Neuroprotektion ist.
Diese Tatsache wurde durch die Wiederkehr der abgeleiteten SSEP nach
Beendigung der Kühlphase in der Low-Flow-Gruppe bestätigt. Die
histologischen Ergebnisse sowie die serologischen Messungen des S-100
und der NSE können keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen
belegen, was für das neuroprotektive Potential der Low-Flow-Perfusion
spricht. Trotz der erhöhten Temperatur des Körperkerns dieser Tiere
waren keine ausgeprägteren serologischen oder histologischen Schäden
nachweisbar. Diese Ergebnisse lassen auch darauf schließen, dass sich
2
die Pathomechanismen der Hirnschädigung in den beiden Gruppen
wahrscheinlich voneinander unterscheiden. Bei den Tieren der Gruppe 2
(Low-Flow) wurde durch die kontinuierliche Perfusion eine homogene
Kühlung sämtlicher Bereiche des Gehirns erzielt, bei den Tieren der
Gruppe 1 (hypothermer Kreislaufstillstand) dagegen kam es in der
Stillstandsphase wahrscheinlich zu inhomogenen Erwärmungen
verschiedener Areale und damit auch zu fokalen kortikalen Schäden.
Das B-type natriuretic peptide (BNP), das sowohl in den Ventrikeln des
Herzens als auch zu einem kleinen Teil im Gehirn gebildet wird, kann als
„biochemischer Marker“ einer Schädigung des Herzens als auch des
Gehirns gesehen werden. Sein inaktiver Vorläufer, das NT-pro-BNP wies
vor Aortenabklemmung als auch nach der Reperfusion in der Gruppe des
Kreislaufstillstandes deutlich erhöhte Werte auf. In unserem Versuch
sprechen die parallelen Kurvenverläufe der anderen Neuromarker S-100
und NSE allerdings dafür, dass diese Erhöhung hauptsächlich kardialen
Ursprungs ist, wo das vasoaktive Hormon auch zum größten Teil gebildet
wird.
Die mit dem pH-stat-Verfahren behandelten Tiere wiesen während des
Versuchs niedrigere Laktatwerte im Bulbus jugularis auf als die Tiere der
α-stat-Gruppe was auf eine bessere Versorgung des Gehirns mit
Sauerstoff hinweist. Die angewandte Methode des pH-Managements
wirkte sich jedoch nicht auf den Fluss in den untersuchten Gefäßen aus.
Insbesondere kam es bei beiden Verfahren zu keinen messbaren Flow-
Erhöhungen oder Erniedrigungen in der Arteria carotis rechts.
1.4 Praktische Schlussfolgerungen
Wenn man die Ergebnisse dieses Projektes zusammenfasst, lässt sich
abschließend sagen, dass die kontinuierliche hypotherme Low-Flow-
Perfusion dem Verfahren des hypothermen Kreislaufstillstandes in Bezug
auf die Neuroprotektion überlegen ist. Dieses Ergebnis ist unabhängig von
der Auswahl des jeweiligen Blutgasmanagements (α-stat- oder pH-stat-
Verfahren).
Was den Einfluss des pH-Managements betrifft, so ist das pH-stat-
Verfahren für die Präoxygenierung des Gehirns das vorteilhaftere
3
Verfahren und hat in Kombination mit dem Low-Flow-Verfahren das größte
neuroprotektive Potential.
Die Perfusion des Cerebrums bei einer Bluttemperatur von 25°C mit 30%
des HLM-Sollflusses über den Truncus brachiocephalicus reicht
vollkommen dazu aus das Gehirn vor relevanten ischämischen Schäden
zu schützen. Die Effektivität der Neuroprotektion ist bei erhaltener
cerebraler Perfusion trotz höherer Gewebetemperatur ausgeprägter, als im
tiefen hypothermen Kreislaufstillstand bei wesentlich niedrigeren,
protektiveren Temperaturen.
4
2. Summary
2.1 Purpose
This experimental animal study compares two different perfusion
techniques in 26 male piglets, regarding their neuro-protective
effectiveness during aortic arch operations.
2.2 Methods
Twenty-six male newborn piglets (10-15kg) underwent aortic arch surgery
on cardiopulmonary bypass (CPB) under general anaesthesia using either
conventional deep-hypothermic-circulatory-arrest (DHCA, group 1: 20°C,
n=14) or continuous hypothermic low-flow-perfusion via the innominate
artery (group 2: 30ml/kg/kg, 25°C, n=12). Cortical SSEP and carotid blood
flows where measured during the experiment. Animals of both groups
have been randomized to either pH-stat or α-stat-management on
cardiopulmonary bypass and had histological brain examination after the
experiment.
2.3 Results
Hypothermic continuous low-flow-perfusion via the innominate artery
provides superior neuroprotection during aortic arch operations compared
to DHCA, despite higher tissue temperatures. All operated animals had
similar degrees of histological brain damage with correspondent blood-
serum-levels of S-100 and NSE. There was nearly complete functional
recovery of cortical SSEP, whenever continuous hypothermic low-flow-
perfusion (group 2, 25°C) has been used. There was no return of SSEP in
all piglets operated under deep hypothermic circulatory arrest (group 1,
20°C).
Above mentioned results suggest that pathomechanisms of brain damage
probably differ in both groups. Homogeneous brain cooling was achieved
and maintained for all animals in group 2 (low-flow) by using continuous
antegrade cerebral perfusion. In contrast animals in group 1 (DHCA) seem
to rewarm locally during the period of circulatory arrest, which may be one
5
reason for focal cortical damage. Multiple intracerebral temperature
gradients due to inhomogeneous rewarming may be another trigger for
global cerebral damage.
B-type natriuretic peptide (BNP), originates from the ventricles of the heart
and partly the brain. It serves as a marker of cardiac loading and reflects
partly brain metabolism. Its inactivate precursor, NT-pro-BNP showed a
peak before aortic cross-clamping and after reperfusion in the circulatory-
arrest group. Course of S-100 and NSE lack these peaks, which confirms
that the major part of measured BNP is released from cardiac cells where
the vasoactive hormone mainly derives from.
Animals perfused using the pH-stat-protocol had lower traces of lactate in
the jugular bulb than animals assigned to the α-stat-groups. Improved
cerebral preoxygenation by the pH-stat-protocol, resulting in less anaerobic
metabolism, is the main reason that less venous lactate is generated. The
applied pH-management did not affect cerebral or subdiaphragmal blood-
flow. Especially right carotid blood-flow did not increase significantly,
despite suggested cerebral vasodilatation.
2.4 Conclusion
Continuous antegrade hypothermic low-flow-perfusion during aortic arch
operations provides superior neuroprotection compared to deep
hypothermic circulatory arrest, regardless of the underlying acid-base-
management (α-stat or pH-stat).
Regarding acid-base-management during extracorporeal circulation, the
pH-stat-protocol provides a better cerebral preoxygenation and has in
combination with continuous hypothermic low-flow-perfusion the greatest
neuroprotective potential. Cerebral blood supply is sufficiently maintained
at 25°C with 30 % of CPB-full-flow via the innominate artery and protects
the brain effectively from relevant ischemic tissue damage. Brain tissue
protection using continuous cerebral perfusion at higher temperatures is
more effective compared to deep hypothermic circulatory-arrest applying,
lower and more protective temperatures.
6
3. Einleitung
Die Herzchirurgie ist ein relativ junges Fachgebiet und begann mit der
Korrektur angeborener Herzfehler (Septumdefekte) bei Kindern und
Erwachsenen. Sie war in ihrer Entwicklung seit der ersten erfolgreichen
Anwendung einer Herz-Lungen-Maschine (HLM) durch J.H. Gibbon 1953
immer sehr vom technischen Fortschritt abhängig und hatte daher in der
Anfangszeit erhebliche Probleme. Die ersten korrigierenden Eingriffe mit
HLM hatten ein hohes Mortalitätsrisiko, vorwiegend bedingt durch die noch
mangelnde Myokardprotektion in der Pionierphase der Herzchirurgie. Aber
auch schwere neurologische Schäden infolge der Anwendung der Herz-
Lungen-Maschine haben zu einer ausgeprägten Mortalität und Morbidität
der ersten Operationsserien beigetragen. Herzchirurgen aller
Generationen haben sich daher neben der Myokardprotektion auch immer
mit der intraoperativen Protektion des Gehirns beschäftigt.
Mit der Verbesserung der EKZ-Systeme durch „Miniaturisierung“ der
Oxygenatoren und Verwendung biokompatibleren Materials, sowie den
verbesserten Möglichkeiten der Myokardprotektion ist die Mortalität bei
Kindern mit angeborenen Herzfehlern in den folgenden Jahrzehnten
kontinuierlich und deutlich gesunken. Auch eine verbesserte
Frühdiagnostik und damit frühzeitigere kardiochirurgische Therapie hat zu
einer weiteren Optimierung der Ergebnisse geführt (1).
Wie bereits erwähnt können durch den unumgänglichen Einsatz der
extrakorporalen Zirkulation für einen chirurgischen Eingriff am offenen
Herzen viele Organe, das Gehirn eingeschlossen, erhebliche Schäden
erfahren. Die Pathogenese dieser Schäden ist bis heute noch nicht
vollständig geklärt, chirurgische Techniken und Perfusionstechniken
werden aber hauptsächlich dafür verantwortlich gemacht (29).
Mit der Veränderung der operativen Möglichkeiten und
Perfusionstechniken steht heute nicht mehr vornehmlich die
Überlebensrate im Mittelpunkt des Interesses sondern auch die
Lebensqualität und damit insbesondere das neurologische und
psychomotorische Spätresultat nach komplexen operativen Eingriffen.
Durch mehrere Studien konnten neurologische und psychologische
Dysfunktionen nach Korrekturoperationen nachgewiesen werden (72) und
7
somit lag das Augenmerk in den letzten 10 Jahren verstärkt auf der
Entwicklung von effektiv protektiven Maßnahmen zur Minimierung dieser
Schäden (1).
Operative Eingriffe am Aortenbogen eines Neugeborenen oder Kleinkindes
sind seltene aber weitgehend standardisierte Eingriffe (12). Meist werden
sie unter Anwendung des hypothermen Kreislaufstillstandes durchgeführt.
Dabei wird die Körpertemperatur des Kindes an der HLM auf eine rektale
Temperatur von 18-20 °C abgekühlt (26, 37). Die Korrektur am
Aortenbogen erfolgt nach Abstellen der HLM und Entfernen der Kanülen.
Eine andere heute zum Einsatz kommende Methode ist die kontinuierliche
hypotherme antegrade Low-Flow-Perfusion bei der im Gegensatz zum
Kreislaufstillstand die hirnversorgenden Gefäße während der ansonsten
identischen Operation ohne Unterbrechung des Kreislaufs über den
Truncus brachiocephalicus oder die Arteria carotis rechts perfundiert
werden.
Die häufigsten Indikationen einer Operation am Aortenbogen bei Kindern
oder Neugeborenen sind Unterbrechungen des Aortenbogens,
längerstreckige Hypoplasien, umschriebene Stenosen und äußerst selten
auch Aneurysmen (12). Neurologische Komplikationen, die nach einer
Operation im hypothermen Kreislaustillstand bei etwa 10-20% der
Patienten auftreten (21, 31, 33, 76) umfassen epileptische Anfälle,
Apoplexien, spinale Tetraparesen, schwere Choreoathetosen, einfache
Durchgangssyndrome bis hin zum apallischen Syndrom (31, 33, 65). Sie
sind neben der Länge des Kreislaufstillstandes auch von der Dauer,
Auswirkung und Art der Kühlphase abhängig.
Neben der Wahl des Perfusionsverfahrens hat auch die Perfusionsart
unter Einbeziehung des pH-Managements mit den Methoden des pH-stat
und dem häufiger verwendeten α-stat mehr an Bedeutung erlangt. Sowohl
das „alkalische“ α-stat-Verfahren, bei dem es zu einer Verschiebung der
CO2-Bindungskurve bei absinkender Temperatur und somit zu einer
Alkalisierung des intrazellulären Raumes kommt, als auch das „azidotisch-
hyperkapnische“ pH-stat-Verfahren - im Zuge dessen versucht wird den
tatsächlichen pH-Wert des Blutes temperaturkorrigiert im physiologischen
Bereich zu halten, indem je nach Bedarf dem Oxygenator CO2 zugeführt
8
werden muss - bieten Vorteile was die Erhaltung der zellulären
Homöostase und des Energiegleichgewichts in Phasen verminderter
zerebraler Perfusion betrifft (19).
Mit folgender tierexperimenteller Studie sollten für Operationen am
Aortenbogen eines Neugeborenen oder Kleinkindes zwei verschiedene
Perfusionsmethoden im Hinblick auf das neurologische Outcome unter
spezieller Berücksichtigung des pH-Managements an der Herz-
Lungenmaschine tierexperimentell verglichen werden.
9
4. Versuchstiere, Material und Methoden
4.1 Versuchstiere und Gruppeneinteilung
Insgesamt wurden 26 männliche, neugeborene Hausschweine mit einem
Gewicht zwischen 10 und 15 kg und einem Alter von wenigen Tagen am
Aortenbogen operiert.
Am Tag der Operation wurden die Tiere in eine der beiden Hauptgruppen
eingeteilt. Jede Hauptgruppe bestand aus mehr als 10 Tieren. Die Art des
Perfusionsverfahrens bestimmte die Einteilung in die beiden
Hauptgruppen, die Art des Blutgasmanagements (α-stat versus pH-stat)
während der HLM-Phase bestimmte die Einteilung in die jeweiligen
Untergruppen.
Mit dem Verfahren des hypothermen Kreislaufstillstands wurden 14 Tiere
operiert (Gruppe1), davon 7 mit der α-stat-Methode (Gruppe1a) und
weitere 7 mit der pH-stat-Methode (Gruppe 1b).
Weitere 12 Tiere wurden mittels kontinuierlicher hypothermer Low-Flow-
Perfusion, d.h. mit einem erhaltenen Blutfluss über den Truncus
brachiocephalicus rechts operiert (Gruppe 2). Jeweils 6 Tiere davon
wiederum nach der α-stat-Methode (Gruppe 2a) und die weiteren 6 Tiere
nach der pH-stat-Methode (Gruppe 2b).
Die Operation erfolgte bei allen Tieren über eine mediane Sternotomie, in
Vollnarkose und unter Verwendung der Herz-Lungen-Maschine (HLM,
Stöckert, München).
4.2 Operationsablauf
4.2.1 Narkose
Im Rahmen einer standardisierten Kombinationsanästhesie wurde den
Tieren als Prämedikation präoperativ Ketanest (150 mg i.m.) und
Dormicum (10 mg i.m.) verabreicht. Zur Einleitung der Narkose wurden
Sufentanil (5 µg/kg i.v.), Pancuronium (0,5 mg/kg i.v.) und Propofol (5
mg/kg i.v.) verwendet. Mit diesen Substanzen wurde über eine
kontinuierliche Dauerinfusion die Narkose während der OP
aufrechterhalten und balanciert (Sufentanil 2,5 µg/kg/h i.v., Pancuronium
0,2 mg/kg/h i.v., Propofol 10 mg/kg/h i.v.). Bei einem Hb-Wert von über
10
5 g/dl an der HLM wurde zur Volumensubstitution eine 1:1 Mischung aus
Ringerlösung und Hydroxy-Aethyl-Stärke (HAES, Voluven®, Fresenius
Kabi, Bad Homburg, Deutschland) verwendet. Bei niedrigeren Hb-Werten
wurde je nach Bedarf 50-100 ml Schweineblut transfundiert.
4.2.2 Monitoring
Ein Pulsoxymeter (N-595 Fa. Nellcor, Pleasanton, USA) wurde an der
Vorderpfote angebracht, Herzfunktion und Atmung über ein
konventionelles 5-Kanal-EKG überwacht. Über die Vena jugularis interna
links wurde ein zentralvenöser Zugang in Form eines zweilumigen Kinder-
Cava-Katheters gelegt (4 F Fa. Arrow, Reading, USA). Vom gleichen
zervikalen Zugang aus wurde ein Venenverweilkatheter (22 F Abbocath-
T®, Abbott Laboratories, Illinois, USA) zum Bulbus jugularis links gelegt,
um über diesen das Laktat im Bulbus jugularis bestimmen zu können. Ein
4F PICCO®-Katheter (Fa. Pulsion Medical Systems AG, München,
Deutschland) wurde in eine Leistenarterie gelegt und nach Thorakotomie
wurde ein Swan-Ganz-Katheter (7F, Edwards Swan-Ganz-Katheter, Baxter
Edwards Critical Care, Irvine, USA) in die Pulmonalarterie eingeführt, um
ein erweitertes hämodynamisches Monitoring zu ermöglichen. Zusätzlich
wurde an der Arteria femoralis rechts eine Ultraschall-Flow-Probe (T 206
Fa. Transonic Systems Inc., Ithaca, New York, USA) angebracht um den
subdiaphragmalen Blutfluss zu messen. Die Stimulierung des Nervus
medianus und die Ableitung der dadurch evozierten Potentiale (SSEP)
diente als Neuromonitoringsystem zur Beurteilung der kortikalen Funktion.
Die Potentiale wurden kontinuierlich registriert, gespeichert (Nicolett Viking
IV, Fa. Nicolett, Madison, USA) und visuell ausgewertet. Das Augenmerk
lag dabei auf der Häufigkeit des Wiederauftretens der kortikalen Potentiale
nach Beendigung der Kühlphase.
11
4.2.3 Operationsverfahren
Nach abgeschlossener Narkoseeinleitung wurde über eine Mini-
Unterbauch-Laparotomie (Cystofix® Päd, Kinder-Cystofix-System, Fa.
Braun, Melsungen, Deutschland) der Harn abgeleitet.
Die Eröffnung des Thorax erfolgte über eine mediane Sternotomie. Nach
Eröffnung des Perikards wurden die Tiere vollheparinisiert (400 IE/kg i. v.)
um eine ACT (ACT-Gerät, Hemotec ACT II, Fa. Medtronic, Minneapolis,
USA) größer 500 s zu erzielen.
Zur Erweiterung des intraoperativen Monitorings wurden ein IVC-Katheter
(3 F LAP-Katheter, Fa. Medtronic dlp®, Minneapolis, USA), ein LAP-
Katheter (3 F LAP-Katheter, Fa. Medtronic dlp®, Minneapolis, USA) und ein
Swan-Ganz-Katheter (s.o.) operativ eingelegt.
An die Arteria carotis communis wurde eine Ultraschall-Flow-Probe (T 206,
s.o.) angelegt. Nach ausreichender Antikoagulation (ACT> 500s) wurde die
HLM angeschlossen und die Perfusion durch Kanülieren der Aorta
ascendens (12 F Fem-Flex II, Fa. Edwards Lifesciences GmbH,
Unterschleissheim, Deutschland) und des rechten Vorhofs (24 F gerade
Kanüle, Fa. Medtronic dlp®, Minneapolis, USA) sichergestellt.
4.2.4 Herz-Lungen-Maschine (HLM)
Ein pädiatrisches Standardsystem (Fa. Sorin; Mailand, Italien) wurde als
HLM-Set verwendet. Das Priming erfolgte mit 300ml Schweineblut, 20 ml
Bikarbonat 8,4%, 500 ml HAES 6% und Heparin 100 IE/kg. Ziel war es im
Priming einen Hb-Wert von mindestens 4,6 g/dl zu erhalten. Um dies zu
erreichen wurde das Priming zur Anhebung des Hämatokritwertes vor
Anschluss der HLM hämofiltriert und falls erforderlich 200 ml Schweineblut
zugegeben. Während der extrakorporalen Zirkulation wurde kontinuierlich
konventionell hämofiltriert (Hämoconcentrator DHF O2, Fa. Dideco,
Mirandola, Italien).
Der Sollfluss der HLM wurde auf 100 ml/kg/min Körpergewicht festgelegt.
Der Hb-Wert sollte während der gesamten HLM-Phase nicht unter 5,0 g/dl
sinken. Der Base-Excess (BE) sollte -5 nicht überschreiten. Falls
erforderlich wurden Blut und Bikarbonat nach standardisierten Kriterien
zugegeben.
12
4.2.5 Perfusionsverfahren
4.2.5.1 Kreislaufstillstand (DHCA)
Die Tiere der Gruppe 1 wurden nachdem sie an die HLM angeschlossen
waren auf eine rektale Temperatur von 20 °C abgekühlt und nach
anschließender Abklemmung der Aorta wurde über die Aortenwurzel 4 °C
kalte Kardioplegielösung nach Bretschneider mit 30 ml/kg Körpergewicht
(Custodiol®, Fa. Dr. Franz Köhler Chemie GmbH, Alsbach-Hähnlein,
Deutschland) installiert. Anschließend wurde die HLM abgestellt und der
daraus resultierende Kreislaufstillstand für 60 Minuten aufrechterhalten.
Nach Wiederanfahren der HLM mit einer 10-minütigen Reperfusionsphase
in Hypothermie wurden die Tiere langsam wieder auf eine rektale
Temperatur von 37 °C erwärmt. Während der Wiedererwärmungsphase
begann das Herz in den meisten Fällen wieder von selbst zu schlagen,
falls dies nicht der Fall war wurde bei 35 °C defibrilliert. Zu diesem
Zeitpunkt wurde auch mit einer Katecholamininfusion (Dobutrex 5
µg/kg/min) begonnen. Die extrakorporale Zirkulation wurde bei 37 °C
beendet. Je nach Blutdruck und Kontraktilität wurden bedarfsweise
Volumen infundiert oder die Laufzeit der Katecholamininfusion verändert.
Mit dem Ende der Operation wurde eine modifizierte Ultrafiltration nach
Elliott et al. (50) in der Erlanger-Spezifikation vorgenommen (47).
4.2.5.2 Kontinuierliche hypotherme Low-Flow-Perfusion
Im Gegensatz zu den Tieren der Gruppe im hypothermen
Kreislaufstillstand wurden diese Tiere nur auf eine rektale Temperatur von
24-25 °C gekühlt. Anschließend wurde ebenfalls die Aorta abgeklemmt
und wie vorbeschrieben eine 4 °C kalte Kardioplegielösung nach
Bretschneider mit 30 ml/kg Körpergewicht (s. o.) infundiert. Nach
Vorschieben der arteriellen Perfusionskanüle in den Truncus
brachiocephalicus rechts wurde diese mit einem Tourniquet in der Arterie
fixiert. Mit 30% des Sollflusses wurde über die arterielle Perfusionskanüle
im Truncus brachiocephalicus rechts für die Dauer von 60 Minuten eine
antegrade kontinuierliche hypotherme Low-Flow-Perfusion etabliert.
Während dieser Phase wurde eine invasive Drucküberwachung über
einen Katheter in der Arteria subclavia gewährleistet. Nach 60 Minuten
13
wurde die Aortenklemme wieder geöffnet und die Kanüle wieder in die
Aorta ascendens repositioniert. Anschließend wurde analog zu Gruppe 1
eine kontrollierte Reperfusion durchgeführt.
4.2.5.3 Blutgasmanagement
Bei den Tieren der Gruppe 1a bzw. 2a wurden die Blutgaswerte nach dem
α-stat-Verfahren gesteuert, d.h. die Blutgase wurden zu allen
Messzeitpunkten ohne Temperaturkorrektur bestimmt und anhand
festgelegter Kriterien korrigiert.
Bei den Tieren der Gruppe 1b bzw. 2b wurden die Blutgasanalysen
temperaturkorrigiert nach dem pH-stat-Verfahren modifiziert. Im Bedarfsfall
wurde dem Oxygenator CO2 insuffliert.
4.3 Laboranalysen
4.3.1 Blutgase
Die Bestimmung der Blutgaswerte erfolgte mit Hilfe des Auto-Analyzers
der Fa. Radiometer Copenhagen ebenso wie die Bestimmung der Werte
der Elektrolyte, des Laktats und der Glukose.
4.3.2 Laboranalysen im Serum
Als serologische Marker für das Ausmaß einer neuronalen Schädigung
wurden S-100 und die neuronenspezifische Enolase mit einem
spezifischen Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (Sandwich-Prinzip)
an Auto-Analyzern der Fa. Roche im Serum gemessen (Elecsys 2010, Fa.
Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland).
Als weiterer Marker wurde das in den Ventrikeln gebildete vasoaktive
Peptid NT-pro-BNP (inaktive Vorstufe des BNP) gemessen (Elecsys 2010,
Fa. Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland).
Alle Untersuchungen wurden im Zentrallabor der Universitätsklinik
Erlangen (Leiter: Dr. H. Parsch) nach standardisierten
Untersuchungsmethoden vorgenommen.
14
4.4 Messzeitpunkte
Die Messzeitpunkte waren bei allen Tieren der vier verschiedenen
Gruppen über den kompletten Versuchsablauf konstant und wurden wie in
Tabelle 1 ersichtlich festgelegt.
t0 Baseline-Messung nach Narkoseeinleitung
t1 Baseline-Messung nach „full-lining“; nach Thorakotomie und
kompletter Anlage aller Messkatheter und Flussmess-Sonden
(„Flow-Probes“), vor Anschluss der HLM
t2 An der HLM, ca. 20 Minuten nach Kühlung, ca. 5 Minuten vor
Aortenabklemmung
t3 Nach 30 Minuten Low-Flow-Perfusion (nur bei Gruppe 2)
t4 5 Minuten nach Wiedereröffnen der Aortenklemme
(frühe Reperfusion)
t5 30 Minuten nach Reperfusion
t6 Nach Abgang von der HLM
t7 Nach Beendigung der modifizierten Ultrafiltration
Tab.1 Messzeitpunkte
4.5 Histologie
Alle Tiere wurden noch in tiefer Narkose nach Beendigung des Versuchs
getötet. Acht von ihnen wurde das Gehirn entnommen, in Formalin
eingelegt und im neuropathologischen Institut der Universitätsklinik
Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Ingmar Blümcke) untersucht. Dort wurden von
den Gehirnen definierte histologische Schnitte angefertigt, die speziell mit
Hämatoxylin-Eosin (H.E.) gefärbt wurden und anschließend von einem
unabhängigen geblindeten Untersucher ausgewertet wurden.
Die Schnitte an den entnommenen Gehirnen wurden seitengetrennt
vorgenommen, so dass je zwei Präparate, ein rechtes und ein linkes, der
vorderen und hinteren Hippocampus-Formation vorlagen. Nachdem diese
Region als äußerst empfindlich für ischämische Schäden gilt wurde sie für
die histologischen Untersuchungen ausgewählt, um perfusionsbedingte
oder hypoxämische Veränderungen zu entdecken.
15
Zusätzlich wurde bei jedem Versuchstier auch ein Präparat des Kleinhirns
untersucht.
Der geblindete Untersucher wertete daraufhin die ischämisch
geschädigten Neurone und die intakt gebliebenen Neurone in 9
verschiedenen Arealen mit je 10 Gesichtsfeldern aus. Diese Auszählung
fand im Gebiet des rechten und linken Körnerzellbandes des Gyrus
dentatus, des rechten und linken Pyramidenzellbandes des Ammonshorns,
des rechten und linken Hilus des Gyrus dentatus, des rechten und linken
entorhinalen Kortex des Gyrus parahippocampalis und der Gyri des
Kleinhirns statt. Dabei konnte man in allen Bereichen die intakten von den
geschädigten Zellen durch Eosinophilie des Zytoplasmas,
Zellschrumpfung und Kernveränderungen in Form von Kernpyknose und
Kernbasophilie unterscheiden (1).
4.6 Ableitung somatosensorisch evozierter Potentiale
Die Stimulation des Nervus medianus zur Ableitung somatosensorisch
evozierter Potentiale erfolgte über einen elektrischen Rechteckimpuls mit
einer Stromstärke von 4 mA und einer Frequenz von 5 Hz (23). Die
Reizdauer betrug 0,1 ms. Zur Ableitung der Potentiale wurden
Nadelelektroden verwendet. Die Elektroden wurden unter
Berücksichtigung des internationalen 10-20-Elektrodensystems
angebracht. Dabei wurde die zervikale Reizantwort auf die
somatosensorische Stimulation durch eine nuchale Nadelelektrode und die
kortikale Reizantwort über dem kontralateralen sensorischen Kortex
abgeleitet. Zusätzlich wurde eine frontale Referenzelektrode platziert.
Von den somatosensorisch evozierten Potentialen wurden 250
Reizanworten nach Stimulation gemittelt. Die Aufzeichnung und Mittelung
der so gewonnenen Kurven erfolgte computergestützt unter Verwendung
des Geräts Viking® II (Nicolet biomedical, Wisconsin, USA). Die ermittelten
Daten wurden auf einer Festplatte gespeichert und anschließend von
einem geblindeten Untersucher interpretiert.
16
4.7 Berechnung und Darstellung der Daten
Alle erhaltenen und gemessenen Werte wurden in eine Datenbank
eingegeben (EXCEL®; Fa. Microsoft®) und computergestützt ausgewertet
(EXCEL®, SPSS® für Windows, Fa. Microsoft Cooperation, Redmond,
USA).
Alle berechneten Ergebnisse werden als Mittelwert ± SEM dargestellt. Bei
Nicht-Normalverteilung wurden die Ergebnisse mit dem nicht-
parametrischen U-Test auf Signifikanz (p<0.05) der Unterschiede
überprüft. Bei Normalverteilung hingegen wurde der Student-t-Test für
unpaare Daten angewendet.
Die histologischen Schnitte so wie die SSEP’s wurden visuell ausgewertet.
Die statistischen Analysen wurden mit dem Chi-Quadrat-Test, bzw.
Fischer’s exaktem Test für niedrige Fallzahlen vorgenommen.
Untersuchungsergebnisse bei denen sich signifikante statistische
Unterschiede (p<0.05), bzw. hoch signifikante Unterschiede (p<0.01)
ergaben wurden graphisch oder in tabellarischer Form gesondert
dargestellt.
4.8 Versuchsgenehmigung
Der Versuchsantrag und somit auch die Versuchsdurchführung orientierten
sich an den geltenden Richtlinien des Tierschutzgesetzes. Die
Genehmigung des Versuchs erfolgte durch die zuständige Regierung
Mittelfrankens am 03.12.2003 mit dem AZ 621- 2537.31- 20/03.
17
5. Ergebnisse
5.1 Basisdaten
5.1.1 Größe und Gewicht der Versuchtiere
Bezüglich Größe und Gewicht der Tiere wurde mit dem t-Test ein
signifikanter Unterschied von p<0.05 zwischen den Gruppen berechnet.
Das Durchschnittsgewicht lag in der Gruppe 1 bei 12,4 ± 0,3 kg und in
Gruppe 2 mit 11,0 ± 0,2 kg (p<0.05) etwas niedriger. In Gruppe 1 betrug
die durchschnittliche Größe 71,5 ± 1,0 cm und in Gruppe 2 hingegen
68,6 ± 0,7 cm (p<0,05). Die Werte sind in Abb.1 dargestellt.
Größe und Gewicht der Versuchstiere
12,4
71,5
11,0
68,8
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Gewicht Größe Größe/Gewicht
kg / cm
DHCA
LF
*
*
Abb.1: Größe und Gewicht der Versuchstiere; *p<0.05
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
18
5.1.2 Operationszeiten
Die Gesamtoperationszeit unterschied sich zwischen beiden Gruppen
signifikant. Der Eingriff konnte bei den Tieren der Gruppe 2 in der Regel
ca.15 Minuten früher beendet werden als bei Tieren der Gruppe 1
(Gruppe 1 DHCA 200,2 ± 3,7 versus Gruppe 2 LF 184,9 ± 2,8 min;
p<0,01).
Die Dauer der Ischämiezeit war definitionsgemäß in beiden Gruppen gleich
(Gruppe 1 DHCA 68,0 ± 3,7 versus Gruppe 2 LF 68,0 ± 3,5 min; n.s.). Die
Zeit an der Herz-Lungen-Maschine hingegen verlängerte sich bei der
Gruppe 2 um ca. 45 Minuten (Gruppe 1 DHCA 105,2 ± 3,7 versus
Gruppe 2 LF 149,9 ± 2,8 min; p<0,01), s. Abb. 2.
Operations-Zeiten der Versuchstiere
200,2
184,9
68,0
105,2
68,0
149,9
0
50
100
150
200
250
HLM-Zeit Ischämiezeit OP-Zeit
t in min
DHCA
LF**
**
Abb. 2: Operationszeiten der Versuchstiere in Minuten; ** p<0.01
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
19
5.1.3 Temperaturverläufe
Die Körpertemperatur der Tiere wurde während der Operation rektal
gemessen. Gemäß dem angewendeten Versuchsprotokoll war die
Temperatur der Tiere aus Gruppe 1 zum Zeitpunkt des
Kreislaufstillstandes signifikant niedriger als die der Tiere der Gruppe 2
(Zeitpunkt t3: Gruppe 1 DHCA 20,6 ± 0,3 ° C versus Gruppe 2 LF
25,3 ± 0,2 °C; p<0,01). Dieser Unterschied machte sich auch zu den
beiden benachbarten Messzeitpunkten t2 und t4 bemerkbar wie in Abb.3
sichtbar wird.
Temperaturverlauf an der HLM in °C
20
22
24
26
28
30
32
34
36
38
t 0 t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7
time
°C
DHCA
LF
*
** ** **
Abb. 3: Temperaturverlauf während des Versuchs; * p< 0.05; ** p< 0.01
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
20
5.2 Carotis-flow-Messung
Bis auf den Zeitpunkt t3, d.h. 30 Minuten nach Beginn der Low-Flow-
Perfusion konnte für den Fluss in der Arteria carotis communis rechts kein
signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden. Zum
Zeitpunkt t3 jedoch wurde bei den Tieren der Gruppe 1, inmitten der Phase
des Kreislaufstillstands, ein Nullfluss gemessen und bei den Tieren der
Gruppe 2 ein Flow von 120,5 ± 9,0 ml/min (Abb.4). Dieser Fluss entspricht
etwa dem doppelten Fluss in der Arteria carotis vor Beginn der
Aortenabklemmung (Zeitpunkt t2).
Der gemessene Blutfluss in der Arteria carotis zeigte zwischen den
Subgruppen a bzw. b, d.h. zwischen dem α-stat-Verfahren und dem pH-
stat-Verfahren keinen signifikanten Unterschied, s. Abb.4
Flow - Arteria carotis communis rechts
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7
time
Flow in ml/min
DHCA-alpha
DHCA-ph
LF-alpha
LF-pH
Abb. 4: Intraoperativ gemessener Carotisfluss in ml/min;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
21
5.3 Blutgasanalysen
5.3.1 Hämoglobin, Hämatokrit (Art. femoralis)
In jeder Gruppe konnte vom Anfang des Versuchs aufgrund der HLM-
bedingten Hämodilution bis zum Zeitpunkt t2 ein stetiger Abfall der
Hämoglobinwerte verzeichnet werden. Trotz wieder ansteigendem Hb ab
dem Zeitpunkt t4 in der Reperfusionsphase konnten jedoch nicht mehr die
Ausgangswerte erreicht werden. Der Hämatokrit verhielt sich analog dem
gemessenen Hämoglobin. Die Werte fielen in allen Gruppen bis zum
Zeitpunkt t3 ab um dann ab dem Zeitpunkt t4 wieder langsam anzusteigen
ohne die Ausgangswerte bei Beendigung des Versuches wieder zu
erreichen. Dabei verliefen die Kurven der verschiedenen Gruppen parallel,
was in Abb. 5 und Abb. 6 deutlich wird.
Signifikante Unterschiede (p<0.05), d.h. tendenziell höhere Hb-, bzw.
Hämatokritwerte für die im Kreislaufstillstand operierten Tiere berechnete
sich zu verschiedenen Messzeitpunkten, dies gilt v.a. für die
Reperfusionsphase bis zum Versuchsende. Der objektive Unterschied der
einzelnen Mittelwerte war dabei jedoch relativ gering (siehe Abb. 5 u. 6).
Hämoglobin in g/dl
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
t 0 t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7time
Hb in g/dl
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
** *
*
Abb. 5: Hämoglobinverlauf in g/dl; * p< 0.05;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
22
Hämatokrit in %
0
5
10
15
20
25
30
t 0 t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7
time
Hct in %
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
*
Abb. 6: Hämatokritverlauf in % im Blutgas; * p< 0.05;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
5.3.2 Sauerstoffpartialdruck (Art. femoralis)
Die Werte des arteriell gemessenen pO2 schwankten in allen Gruppen zu
jedem Messzeitpunkt unabhängig voneinander sehr stark, so dass sich
deutlich unterschiedliche Kurvenverläufe ergaben. Zum Zeitpunkt t2, nach
Anschluss an die HLM liegen die Werte der Gruppe 1a (DHCA-α)
signifikant bzw. hochsignifikant höher als in den anderen Gruppen. Zum
Zeitpunkt t4, 5 Minuten nach Eröffnen der Aortenklemme, ist es die Gruppe
2b die signifikant bzw. hochsignifikant höhere Werte aufweist als die
anderen Gruppen. Gegen Ende des Versuches, d.h. ab dem Zeitpunkt t5
bis t7 weist die Gruppe 1a (DHCA-α) die höchsten Werte auf und die
Gruppe 1b (DHCA-pH) die niedrigsten.
Insgesamt betrachtet lagen die Werte jedoch immer über der Grenze von
100 mmHg, so dass die O2-Sättigung immer über 100% betrug. s.Abb.7.
23
arterieller Sauerstoffpartialdruck in mmHg
0
50
100
150
200
250
300
350
t 0 t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7
time
pO2 in mmHg
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
Abb.7: Verlauf des Sauerstoffpartialdruckes in mmHg;
um die Übersicht zu wahren wurden keine Signifikanzen
eingezeichnet; Erläuterungen im Text;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
5.3.3 Kohlendioxidpartialdruck (Art.femoralis)
Die gemessenen CO2-Werte lagen für alle Gruppen meist im
physiologischen Bereich zwischen 35 und 46 mmHg (s. Abb.8). Statistisch
konnten signifikante, bzw. hochsignifikante Unterschiede berechnet
werden, die jedoch keine der Gruppen systematisch bevorzugte oder
benachteiligte. Um eine Vergleichbarkeit zw. den Gruppen zu
gewährleisten wurden die Blutgasanalysen der pH-stat-Gruppen
temperaturkorrigiert ausgewertet. Zum Zeitpunkt t2, d.h. bis zum Anschluss
der HLM wies die Gruppe 1b (DHCA-pH) die niedrigsten Werte auf. Die
anderen Gruppen unterschieden sich signifikant voneinander. Ab diesem
Zeitpunkt bis zum Zeitpunkt t4 stiegen dann die Werte des CO2 in allen
Gruppen bis auf die Gruppe 2b (LF-pH) deutlich an. Diese Gruppe
unterschied sich in diesem Zeitraum somit hochsignifikant von den
anderen Gruppen und die Kurvenverläufe gingen somit deutlich
auseinander. Danach fielen auch die Werte der anderen Gruppen wieder
24
ab, so dass die Kurven ab dem Zeitpunkt t5 wieder parallel verliefen und
zum Ende des Versuches nur noch leicht erhöhte Werte im Vergleich zum
Ausgangsniveau in allen Gruppen vorlagen. Lediglich zum Zeitpunkt t4
wurden in der Gruppe 1a (DHCA-α) die Normwerte gering überschritten.
arterieller Kohlendioxidpartialdruck in mmHg
20
25
30
35
40
45
50
55
60
t 0 t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7
time
pCO2 in mmHg
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
Abb.8: Verlauf des Kohlendioxidpartialdrucks in mmHg;
um die Übersicht zu wahren wurden keine Signifikanzen
eingezeichnet; Erläuterungen im Text;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
5.3.4 Glucose (Art. femoralis)
Die Glucosewerte in mg/dl stiegen im Verlauf in allen Gruppen deutlich an
mit Spitzenwerten zu den Zeitpunkten t4 und t5 (Werte > 200 mg/dl) und
diabetischen Werten ab dem Zeitpunkt t2 (Plasmaglucose nüchtern
≥126 mg/dl). Bis zum Zeitpunkt t7 fielen sie wieder ab ohne allerdings
wieder unter die Grenze für diabetische Werte zu sinken. Die Werte zum
Zeitpunkt t7 blieben im Vergleich zu den Ausgangswerten also auf einem
höheren Niveau. Während des ganzen Versuches hatte die Gruppe 2a die
relativ niedrigsten Werte. Dieser Unterschied im Vergleich zu den anderen
Gruppen ist zum Zeitpunkt t0 signifikant. Zum Zeitpunkt t1 bestand ein
hochsignifikanter Unterschied der Gruppe 1a gegenüber der Gruppe 2b,
wie in Abb.9 sichtbar wird.
25
Glucose in mg/dl
0
50
100
150
200
250
300
t 0 t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7
time
Glucose in mg/dl
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
Normlinie
*
***
Abb.9: Glukoseverlauf in mg/dl; * p<0.05, ** p<0.01;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
5.3.5 Sauerstoffsättigung (Bulbus jugularis)
Die Messung der O2-Sättigung im Bulbus der Vena jugularis liefert die
Werte der zerebralvenösen Sättigung und kann somit Hinweise auf
Sauerstoffverbrauch und Durchblutung des Gehirns liefern. Der
Normwertebereich liegt zwischen 55 und 75%.
Zu Beginn wurden in allen Gruppen Ausgangswerte zwischen 60 und 80%
ermittelt. Es folgte ein Anstieg der Werte mit Spitzenwerten um 90% in den
Gruppen 1a und 1b zum Zeitpunkt t2. Dazu zeitlich versetzt zum Zeitpunkt
t3, also in der Phase der kontinuierlichen Low-Flow-Perfusion wurden für
die Tiere der Gruppen 2a und 2b Werte über 90% gemessen. Danach fiel
die O2-Sättigung in allen Gruppen wieder ab, so dass Sättigungswerte im
Bereich des Ausgangsniveaus erreicht wurden, s. Abb.10.
26
Sauerstoffsättigung in %- Bulbus jugularis
50
60
70
80
90
100
110
t 0 t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7time
SaO2 in %
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
Abb. 10: O2-Sättigung im Bulbus jugularis in %;
um die Übersicht zu wahren wurden keine Signifikanzen
eingezeichnet; Erläuterungen im Text;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
5.3.6 Laktatwerte
Laktat entsteht im Körper in Folge eines anaeroben Stoffwechsels.
Analysen zur Laktatbestimmung wurden zur Ermittlung der regionalen
Freisetzung zu festgesetzten Zeitpunkten an definierten Orten (Arteria
femoralis, Vena cava inferior und Bulbus jugularis) abgenommen.
Nachdem das Gehirn in seiner Energienutzung von der aeroben Glykolyse
abhängig, ist wird normalerweise nur wenig Laktat freigesetzt. Eine
inadequate zerebrale Perfusion führt jedoch auch zu zerebraler Hypoxie
und somit zu anaerober Glykolyse und Laktatfreisetzung (75), weshalb
Bestimmungen der Laktatwerte aus dem Bulbus jugularis sequentiell
vorgenommen wurden.
27
5.3.6.1 Laktatwerte (Art. femoralis)
Zu Versuchsbeginn lagen in der Gruppe 2 schon signifikant erhöhte
Ausgangswerte des Laktats in der Arteria femoralis vor Anschluss der HLM
vor. Diese Werte lagen jedoch noch im Normbereich. Dabei lag die Kurve
der Gruppe 2a (LF-α) bis zum Ende des Versuchs deutlich über den
anderen Kurven und ihre Laktatwerte waren signifikant bzw.
hochsignifikant höher als die der anderen Gruppen.
Nach anfänglichem parallelem Kurvenverlauf weichen diese ab dem
Zeitpunkt t4 mit Beginn der Reperfusion auseinander. Zu diesem Zeitpunkt
unterscheiden sich sowohl die Stillstands- als auch die Low-Flow-Gruppen
signifikant bzw. hochsignifikant untereinander, wobei die Gruppe 1b
(DHCA-pH) die niedrigsten Werte aufweist. Insgesamt waren die
Laktatwerte der Gruppe 2 ab diesem Zeitpunkt deutlich höher als die der
Gruppe 1 (p<0.01). Trotz der bleibend hohen Werte in allen Gruppen bis
zum Ende des Versuchs wurde die kritische Grenze von 100 mg/dl nie
überschritten, s. Abb.11.
Lactat in mg/dl - Arteria femoralis
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
t 0 t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7
time
Lactat in mg/dl
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
Abb. 11: Laktatverlauf gemessen in der Arteria femoralis in mg/dl;
um die Übersicht zu wahren wurden keine Signifikanzen
eingezeichnet; Erläuterungen im Text;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
28
5.3.6.2 Laktatwerte (Bulbus jugularis)
Um das Ausmaß der anaeroben Glycolyse im Gehirn feststellen zu können
wurde aus dem Bulbus jugularis venöses Blut entnommen und das dabei
entstehende Laktat gemessen.
Schon zu Anfang des Versuchs (Zeitpunkte t1 und t2) waren die Werte der
Gruppen 1a und 2a (DHCA-α und LF-α) signifikant höher als die der
Gruppen 1b und 2b (DHCA-pH und LF-pH). Zum Zeitpunkt t3
unterschieden sich dann auch die Werte der Gruppe 2a signifikant von der
Gruppe 2b, sie waren ebenfalls deutlich höher.
Ab dem Zeitpunkt t3 während der Reperfusion stiegen die Werte in allen
Gruppen unterschiedlich stark an.
Zu Beginn der Reperfusion (Zeitpunkt t4) waren die Werte der Gruppe 1b
bzw. 2b in etwa gleich. In der Gruppe 2b stiegen die Werte dann mit
zunehmender Perfusionsdauer noch bis zum Versuchsende
hochsignifikant weiter an (Zeitpunkte t5 und t6) und erreichten die Werte
der Gruppe 1a.
Mit Beginn der Reperfusion (Zeitpunkt t4) lagen schon deutlich höhere
Werte in beiden α-stat-Gruppen (Gruppe 1a bzw. 2a) als bei den pH-stat-
Tieren vor. Die Werte der Gruppe 1a stiegen noch bis zum Beginn der
modifizierten Ultrafiltration stetig an um dann erst wieder abzufallen
(Zeitpunkt t7). Die Laktatwerte der Gruppe 2a lagen bis zum Versuchsende
deutlich über den Werten der anderen Gruppen auf konstant erhöhtem
Niveau wie in Abb.12 deutlich wird.
29
Lactat in mg/dl - Bulbus jugularis
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
t 0 t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7
time
Lactat in mg/dl
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
Abb. 12: Laktatwerte gemessen im Bulbus jugularis in mg/dl;
um die Übersicht zu wahren wurden keine Signifikanzen
eingezeichnet; Erläuterungen im Text;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
5.4 Neuropathologie
Wie schon eingangs erwähnt wurde von 8 der 26 Tiere das Gehirn nach
Beendigung des Versuches entnommen und histologisch untersucht. Die
in Formalin eingelegten Gehirne wurden in das neuropathologische Institut
der Universitätsklinik Erlangen transportiert, geschnitten und mit
Hämatoxylin-Eosin (H.E.) angefärbt. Die Auswertung der Schnitte erfolgte
visuell durch einen unabhängigen geblindeten Untersucher.
Tritt eine Ischämie im Bereich des Gehirns auf kommt es zunächst zu einer
eosinophilen Zellnekrose im Zuge derer die NISSL-Schollen der
Nervenzellen zerfallen. Die Zellkerne werden randständig und nach kurzer
Zeit pyknotisch. Das Zytoplasma wird eosinophil. Diese Vorgänge werden
häufig von einem Hirnödem begleitet, welches sich makroskopisch durch
abgeflachte Hirnwindungen und verstrichene Furchen äußert. Histologisch
wirkt die weiße Substanz aufgelockert und das Präparat erscheint heller.
Die Gliazellen und Astrozyten in der grauen Substanz sind geschwollen
oder nekrotisch (2, 57).
30
Um solche Veränderungen feststellen zu können wurden von besonders
ischämieanfälligen Hirnarealen histologische Schnittpräparate angelegt.
Untersucht wurden vorderer und hinterer Teil sowohl der rechten als auch
der linken Hippocampus-Formation, s. Abb. 13 und Abb. 14. Diese Region
ist eine zentrale Schaltstation des limbischen Systems und bildet als
medialer Teil des Telenzephalons den sogenannten Archicortex. Die
einzelnen Strukturen dieser Formation sind der Gyrus dentatus, das
Ammonshorn (Hippocampus), das Subiculum, Pre- und Parasubiculum
sowie der entorhinale Kortex.
Abb.13: Hippocampus-Formation in 1,25-facher Vergrößerung
31
Abb. 14: Ausschnitt der Hippocampus-Formation in 1,25-facher
Vergößerung
Das Körnerzellband ebenso wie das Pyramidenzellband wiesen bei allen
untersuchten Schnitten keine wesentlichen Schäden auf. Es konnten
lediglich einzelne geschädigte Zellen entdeckt werden.
Abb. 15: Körnerzellband in 20-facher Vergrößerung
32
Abb. 16: Pyramidenzellband in 20-facher Vergrößerung
Mit dem Hilus verhielt es sich auf beiden Seiten ähnlich, es konnten
vereinzelte Felder mit wenigen geschädigten Zellen entdeckt werden.
Größere ischämisch geschädigte Areale konnten aber nicht identifiziert
werden.
Abb. 17: Hilus in 20-facher Vergrößerung
33
Auch die Pyramidenzellen der Gyri des Kleinhirns blieben zum grössten
Teil intakt.
Abb. 18: Kleinhirn in 1,25-facher Vergrößerung
Abb. 19: Kleinhirn in 20-facher Vergrößerung
Die meisten verformten und verfärbten Zellen konnten in den Bereichen
des entorhinalen Kortex gezählt werden.
34
Abb. 20: entorhinaler Kortex in 1,25-facher Vegrößerung
EK= entorhinaler Kortex
Abb.21: entorhinaler Kortex in 20-facher Vergrößerung
35
LF
DHCA
Signifikanz
% intakt % geschädigt % intakt % geschädigt P-Wert
entorhinaler Kortex rechts 78,41 21,59 68,65 31,35 0,15 n.s.
entorhinaler Kortex links 82,82 17,18 83,24 16,76 0,48 n.s.
Hilus rechts 90,13 9,87 97,82 2,18 0,19 n.s.
Hilus links 94,55 5,45 99,32 0,68 0,22 n.s.
Pyramidenzellband rechts 98,90 1,10 98,68 1,32 0,47 n.s.
Pyramidenzellband links 99,77 0,23 98,32 1,68 0,30 n.s.
Körnerzellband rechts 99,34 0,66 98,35 1,65 0,32 n.s.
Körnerzellband links 99,07 0,93 95,76 4,24 0,16 n.s.
Kleinhirn 91,97 8,03 97,40 2,60 0,35 n.s.
Mittelwert 92,77 7,23 93,06 6,94
Tab. 2: Auswertung der histopathologischen Ergebnisse, Chi-Quadrat-Test
Es ergaben sich jedoch in keiner der Regionen signifikante Unterschiede
zwischen den beiden Gruppen.
5.5 Somatosensorisch evozierte Potentiale
Sowohl die Tiere der Gruppe 1 als auch die Tiere der Gruppe 2 zeigten
einen kompletten Verlust der Potentiale nach Beendigung der Kühlphase
an der HLM. In der Reperfusionsphase trat bei allen Tieren der Gruppe 1
(n=8; DHCA) bis zum Ende des Versuches keine Wiederkehr der
Potentiale ein, in der Gruppe 2 traf dies für 2 Tiere zu (n=7; LF; p<0,05).
Bei den restlichen 5 Tieren dieser Gruppe kam es zu einer deutlich
messbaren Wiederkehr der kortikalen Potentiale, s. Abb. 22.
36
Potentialwiederkehr in der Gruppe 1 und 2
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
0 2 4 6 8 10 12 15 17 19 t 5 23 25 27 29 t 6 33 35 37time
Amplitude in%
DHCA
LF
t4 t5 t6
Abb. 22: Verlauf der somatosensorisch evozierten Potentiale der Gruppen
1 und 2
5.6 Neuro-Marker S-100 und NSE
Um eine neurologische Schädigung im Serum nachweisen zu können
wurden exemplarisch zwei gängige „Neuro-Marker“ S-100 und die
neuronenspezifische Enolase im Serum der Tiere gemessen, welche z.B.
auch bei Schlaganfallpatienten und Patienten mit neurodegenerativen
Erkrankungen als Marker für das Ausmaß der Schädigung des Gehirns
verwendet werden (1, 44).
5.6.1 NSE
Die neuronenspezifische Enolase ist ein Isoenzym des Glykolyseenzyms
Enolase und wird klinisch vorwiegend als Tumormarker genutzt.
Bestehend aus zwei у-Untereinheiten beträgt ihre Halbwertszeit ca. 24
Stunden bei einem Molekulargewicht von 78 kDa (42, 74). Sie wird fast
ausschließlich in Neuronen und anderen Zellen neuroektodermalen
Ursprungs wie z.B. den neuroendokrinen Drüsen und Zellen gebildet
37
(APUD Zellen) und kann sowohl im Serum als auch im Liquor mittels
Immunoassay nachgewiesen werden (63). Physiologisch sind allerdings
nur geringe Mengen im Blut, da dieses Enzym nicht von den Neuronen
sezerniert sondern erst bei Schädigung der neuronalen Zellen freigesetzt
wird (28, 63). Den gleichen Effekt hat eine intraoperative neuronale
Ischämie, die während Operationen an der HLM mit oder ohne
Kreislaufstillstand auftreten kann und dazu führt, dass Neuronen ihre NSE
verlieren (63). Erhöhte NSE-Spiegel können also ein Hinweis auf eine
hypoxische Hirnschädigung sein und da die NSE außerhalb des
Nervensystems nur in geringen Mengen vorkommt ist sie ein relativ
verlässlicher Indikator für die Unterscheidung zwischen einer
ausgeprägten und weniger ausgeprägten neuronalen Schädigung (63). In
der vorliegenden Studie konnte allerdings kein relevanter Unterschied
zwischen den Kurvenverläufen der beiden Hauptgruppen nachgewiesen
werden. Die Werte zum Endpunkt der Studie lagen deutlich unter den
Ausgangswerten und zum Zeitpunkt t7 wies die Gruppe 2b (LF-pH)
signifikant höhere Werte auf als die Gruppe 2a (LF-α). Weitere
Auffälligkeiten ergaben sich jedoch nicht, s. Abb. 23.
NSE in ng/ml- im Serum
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7time
NSE in ng/ml
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
*
Abb.23: Verlauf der NSE in ng/ml; * p<0.05
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
38
5.6.2 S-100
S-100 ist ein Protein der Astrozyten und an vielen Zellfunktionen beteiligt,
wie z.B. dem Calcium-Metabolismus in der Zelle, dem Stickstoffoxid-
Metabolismus und der Signaltransduktion für Zelldifferenzierung,
Wachstum und Apoptose (1, 10, 29, 39, 80). Metabolisiert wird S-100 in
der Niere und folglich über den Urin ausgeschieden (29, 64). Die
Halbwertszeit beträgt etwa 2 Stunden und sein Molekulargewicht beträgt
ca. 21 kDa (42, 64). Im Serum wird es im Zusammenhang mit einer
Schädigung der Blut- Hirn- Schranke und den Astrozyten bzw. Schwann-
Zellen gesehen (39), da es normalerweise im Serum nicht nachzuweisen
ist (28, 29). Astrogliazellen sind in großer Zahl im Gehirn vorhanden und
reagieren ebenso wie Neurone empfindlich auf hypoxischen Stress.
Die häufigsten Dimere des S-100 sind das S-100 A1B und das S-100 BB,
die beide hauptsächlich zerebralen Ursprungs sind. Die β-Untereinheit
kommt vor allem in Schwann- und Astrogliazellen vor (4, 11). S-100 ist ein
sehr sensitiver Parameter und bereits bei einer Commotio im Serum
nachweisbar. Es kann bei Patienten mit neurologischen Komplikationen
nach Operationen am Aortenbogen erhöht nachgewiesen werden (39).
Hohe S-100 Werte korrelieren also wahrscheinlich mit dem Grad der
neurologischen Schädigung (39).
Die Ausgangswerte des in dieser Untersuchung gemessenen S-100 waren
in allen Gruppen in etwa gleich bis auf die Gruppe 1a (DHCA-α) deren
Ausgangswerte im Mittel ungefähr doppelt so hoch waren wie die der
anderen Gruppen. Bis zu einem Spitzenwert, der in den α-stat-Gruppen
zum Zeitpunkt t4 gemessen wurde und in den beiden pH-stat-Gruppen
zum Zeitpunkt t5, stiegen die Werte kontinuierlich an, um dann gegen
Ende des Versuchs wieder abzufallen. Das Ausgangsniveau wurde
wiederum in allen Gruppen bis auf die Gruppe 1a (DHCA-α) nicht mehr
erreicht, die Werte blieben um etwa das Doppelte erhöht. Ein signifikanter
Unterschied zwischen den beiden Hauptgruppen und den Untergruppen
konnte aber nicht nachgewiesen werden, s. Abb. 24.
39
S-100 - im Serum
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7
time
S-100 in µg/l
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
Abb. 24: Verlauf des S-100 in µg/l;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
5.7 NT-pro-BNP
Das B-type natriuretic peptide ist ein kardiales Neurohormon bestehend
aus 32 Aminosäuren und wird hauptsächlich im Myokard der Ventrikel
gespeichert. Sezerniert wird es zum größten Teil von den Ventrikeln des
Herzens als Antwort auf vermehrte Füllung mit erhöhter Wandspannung im
Ventrikel. Aktives BNP ist im Wesentlichen der natürliche Gegenspieler
des Renin-Angiotensin-Systems. Zusammen mit diesem System reguliert
das B-type natriuretic peptide über Natriurese, Diurese und Vasodilatation
den arteriellen Druck. Zu einem wesentlich geringeren Teil wird dieses
Peptid auch im Gehirn produziert und als inaktiver Vorläufer NT-pro-BNP
in die Blutbahn sezerniert. Dort wird dann das N-terminale Ende
abgespalten und es entsteht das biologisch aktive B-type natriuretic
peptide (BNP) (12).
Um einen Sezernierungs-Index unabhängig von der Größe der Tiere zu
erhalten wurden die ermittelten Werte auf die Körperoberfläche der Tiere
40
bezogen. Mit Beginn der Perfusion an der HLM, bis zur Beendigung der
EKZ verlief die Kurve des NT-pro-BNP der beiden Stillstands-Gruppen
deutlich über den Kurven der beiden Low-Flow-Gruppen. Es fanden sich
dabei signifikant bzw. hochsignifikant höhere Werte zu den Zeitpunkten t2,
(gegen Ende der Kühlphase), t4 (Beginn der Reperfusion) und zum
Zeitpunkt t6 (nach Abgang von der HLM). Erst zum Zeitpunkt t7 nähern
sich alle Kurvenverläufe wieder an wie in Abb. 25 sichtbar wird.
NT-pro-BNP in pg/ml bezogen auf die KÖF- im Serum
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
t 1 t 2 t 3 t 4 t 5 t 6 t 7
time
NT-pro BNP in
pg/ml pro m2 KÖF
DHCA-alpha
DHCA-pH
LF-alpha
LF-pH
Abb. 25: Verlauf des NT-pro-BNP in pg/ml pro m2 KÖF;
um die Übersicht zu wahren wurden keine Signifikanzen
eingezeichnet; Erläuterungen im Text;
DHCA= Gruppe 1; deep-hypothermic-circulatory-arrest
LF= Gruppe 2; low-flow
41
6. Diskussion
Die genaue Einblicknahme in die Entstehung von neurologischen Schäden
an der Herz-Lungen-Maschine im Rahmen von Herzoperationen besaß in
der wissenschaftlichen Bearbeitung der nun möglichen Eingriffe, seit den
ersten herzchirurgischen Operationen einen entscheidenden Stellenwert.
Diese Forschung dient v.a. der Entwicklung von Strategien um die Zahl
und Ausprägung neurologischer Komplikationen, mit ihrem erheblichen
Einfluss auf Morbidität und Mortalität, zu vermindern. Die Ergebnisse der
vorliegenden experimentellen Studie belegen den positiven Einfluss einer
erhaltenen Perfusion mit Optimierung des Temperaturmanagements und
des Säure-Basen-Haushalts.
6.1 Einfluss des Perfusionsverfahrens
Die Möglichkeiten zur Entstehung neurologischer Schäden im Rahmen von
Aortenbogenoperationen sind vielfältig, sowohl der zerebrale Blutfluss,
Mikro- und Makroembolien als auch eine durch Verwendung der HLM
erzeugte systemische inflammatorische Reaktion können dazu beitragen
(72). Das Outcome und Ausmaß des Schadens hängt dabei entscheidend
von der präoperativen Ausgangssituation und der postoperativen
hämodynamischen Situation („low-output-syndrome“) ab (15, 31, 70).
Im Rahmen dieser experimentellen Studie war gewährleistet, dass die
kardiovaskuläre Ausgangssituation nur durch das gewählte
Perfusionsverfahren beeinflusst wurde da die Ferkel alle zu Beginn des
Versuches hirn- und herzgesund waren. Das Temperaturmanagement
wurde weitestgehend den Standards der Neugeborenen- und
Kleinkinderherzoperationen angepasst. Die Zieltemperatur für den
hypothermen Kreislaufstillstand betrug 18-20 °C wohingegen in der Low-
Flow-Gruppe eine rektale Temperatur von 24-25 °C angestrebt wurde. Die
so gewählten Temperaturen sind einerseits neuroprotektiv, da der
Zellmetabolismus und der Sauerstoffbedarf des Gehirns sinken (1, 17, 45,
73, 76) und ermöglichen andererseits möglichst kurze Kühl- und
Wiedererwärmungsphasen an der HLM.
Wird eine kontinuierliche hypotherme Low-Flow-Perfusion angewandt, so
ist diese Methode einerseits chirurgisch „unbequemer“, da im Gegensatz
42
zum hypothermen Kreislaufstillstand das Operationsfeld nicht frei von
Kanülen und Blut ist (26), andererseits bietet sie jedoch Vorteile bei
Operationen komplexer Anomalien. Bei schwierigen, komplexen
Aortenbogenkorrekturen wird nicht selten die so genannte “sichere“
Grenze des Kreislaufstillstandes (ca. 45-60 Min.) überschritten, was
bedeutet dass hypoxiebedingte neurologische Komplikationen gehäuft
auftreten (13, 26, 55). Svensson beispielsweise konnte mit seiner
Arbeitsgruppe bei erwachsenen Patienten nachweisen dass sich bei
zerebralen Ischämiezeiten länger als 45 Minuten das Risiko für einen
postoperativen Schlaganfall erhöht und bei Ischämiezeiten länger als 60
Minuten die Mortalität ansteigt (66).
Weitere Vorteile der Low-Flow-Perfusion sind, dass die zentrale
Stoffwechsel- und Kreislaufsteuerung intakt bleibt und somit stabilere
Kreislaufverhältnisse beim Abgang von der HLM erwartet werden können.
Des Weiteren ist der postoperative Bedarf an Katecholaminen geringer
(13), der zerebrale Blutfluss ist verbessert und eine bessere metabolische
Erholung möglich (25). Verfechter des hypothermen Kreislaufstillstandes
betonen dabei aber die deutlich weniger ausgeprägte inflammatorische
Reaktion wenn auf kontinuierlichen Low- Flow- Bypass verzichtet wird (13).
Innerhalb einer Studie der Arbeitsgruppe um Bellinger et al. konnte
allerdings ein eindeutig schlechteres neurologisches Outcome bei Kindern
die aufgrund einer Transposition der grossen Arterien mit dem Verfahren
des hypothermen Kreislaufstillstandes operiert worden sind festgestellt
werden. Intelligenzquotient, kognitive Fähigkeiten und kompletter
neurologischer Status blieben zwar unbeeinflusst, die Kinder hatten jedoch
schlechtere Koordination und Planung, Defizite in Fein-, Grobmotorik und
Sprache sowie Anomalien der Mund- und Gesichtsbewegungen (8).
Nach der Switch-Operation erreichten die Kinder, die mit der Methode der
hypothermen Low-Flow-Perfusion operiert wurden folglich mehr Punkte
des psychomotorischen Entwicklungs-Index der Bayley Scales of Infant
Developments (5, 6, 8, 31, 32, 33) als die Kinder, die im hypothermen
Kreislaufstillstand operiert wurden. Dieser nachhaltig positive Effekt des
Perfusionsverfahrens war auch noch 4 Jahre nach der Operation in den
angewandten neurologischen Tests nachweisbar.
43
Wieder andere Studien konnten ein verbessertes neurologisches Outcome
bei Aneurysma-Patienten belegen (18, 35, 40, 43, 49, 58, 59, 67, 68, 69,
78, 79). Andererseits gibt es jedoch auch Untersuchungen, die zu einem
gegenteiligen Schluss gekommen sind und kein verbessertes Outcome bei
Verwendung einer kontinuierlichen hypothermen Low-Flow-Perfusion
nachweisen konnten (58, 67, 71, 78).
Im Rahmen der beiden verschiedenen Perfusionsmethoden und dem
dazugehörigen Blutgasmanagement, welche in diesem Experiment
untersucht wurden hat vor allem die extrakorporale Zirkulation auf
unterschiedliche Art und Weise auf die verschiedenen Organe und dabei
besonders auf die Gehirne der Versuchstiere Einfluss genommen, worauf
der Schwerpunkt der vorliegenden tierexperimentellen Untersuchung lag.
Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass eine erhaltene Perfusion für die
Tiere der entsprechenden Gruppen auch ein besseres neurologisches
Outcome bedeutete.
6.1.1 Histologie
Auf Sauerstoffmangel reagieren Nervenzellen der subkortikalen Hirnkerne
empfindlicher als Nervenzellen des Kortex oder des Rückenmarks. Die
größte Empfindlichkeit bei Hypoxie weisen die Zellen des Hippocampus
auf (57).
Kommt es zu einem bleibenden Abfall der zerebralen Perfusion, dann wird
zu einer bestimmten Zeit ein kritischer Punkt erreicht an dem der
Energiebedarf zur Erhaltung der funktionellen und strukturellen Integrität
der im Perfusionsareal betroffenen Neuronen nicht mehr gedeckt werden
kann. Die hypoxisch verursachten Schäden an den Neuronen und
Gliazellen können sofort oder aber auch erst nach mehreren Stunden oder
Tagen bemerkbar werden. Die Mechanismen hierfür sind multifaktoriell.
Die pathophysiologische Endstrecke des Zelltodes besteht aus einer
Hyperkalzämie ausgelöst durch erhöhten Ca2+-Einstrom bzw. -Freisetzung
und wird als Ursache für den endgültig eintretenden Zelltod gesehen (1).
Lichtmikroskopisch finden sich in den ischämisch geschädigten Arealen
Ödeme und Zellnekrosen.
44
Bei rechtzeitiger Reperfusion kommt es zunächst zu einer partiellen
Schädigung der Nervenzellen, die Gliazellen bleiben verschont, d.h. es
kommt zu einer selektiven Parenchymnekrose. Dauert die Hypoxie aber zu
lange an werden alle Zelltypen des Gehirns geschädigt und es entsteht
eine Kolliquationsnekrose (2, 57).
Ein Teil der ischämischen Schäden äußert sich normalerweise aber erst in
späteren Phasen nach einer Operation mit Minderperfusion des Gehirns
oder komplettem Kreislaufstillstand und wird somit auch erst später unter
dem Mikroskop sichtbar. Dies wurde in einem Tiermodell von der Gruppe
um H. Abdul-Khaliq festgestellt. Nach 60-minütigem Kreislaufstillstand
konnten zwar diffuse perivaskuläre Ödeme und eine Schwellung der
astrozytären Endfüsse festgestellt werden jedoch keine signifikant
hypoxisch veränderten Neurone (2). Ebenso konnten auch in der
vorliegenden Studie außer im Bereich des entorhinalen Kortex keine
größeren Areale mit hypoxisch geschädigten Zellen entdeckt werden.
Signifikante Unterschiede zwischen den betrachteten Regionen der beiden
Gruppen konnten ebenfalls nicht beobachtet werden. Die Gehirne wurden
jedoch direkt im Anschluss an die Operation entnommen und somit
konnten nur die akuten Schäden unter dem Mikroskop beurteilt werden.
Nicht zu vernachlässigen ist bei der Betrachtung der Schnitte außerdem
der Einfluss des programmierten Zelltodes (Apoptose) der parallel zu allen
anderen Vorgängen abläuft. Die Apoptose äußert sich mikroskopisch
ebenfalls durch Kern- und Zellschrumpfung, Auflösung der Zellorganellen
und Zellkontakte und Bildung von Apoptose-Körperchen. Somit ist eine
exakte Differenzierung von hypoxischem und programmiertem Zell-
untergang histologisch nur schwer möglich (1, 36).
45
6.1.2 Neurologie
Die Wiederkehr der kortikalen SSEP bei allen Tieren der Gruppe 2 belegt
die neuroprotektive Überlegenheit des Low-Flow-Perfusionsverfahrens mit
antegrader Perfusion des Gehirns über den Truncus brachiocephalicus
rechts gegenüber der Methode des tiefen hypothermen Kreislauf-
stillstandes. Das Low-Flow-Verfahren scheint in Folge der erhaltenen,
kontinuierlichen Hirnperfusion eine bessere cerebrale Protektion
garantieren zu können.
Die höhere Perfusionstemperatur scheint dabei für diese Gruppe nicht von
Nachteil zu sein, da während des Aortenbogeneingriffs definitionsgemäß in
Gruppe 2 eine höhere Temperatur (25°C) im Gehirn vorherrschte als in
der Gruppe 1 (20°C). Die homogene Kühlung und gleichmäßige Perfusion
beider Gehirnhälften trotz einseitiger Kanülierung wird in der Low-Flow-
Perfusion über den Circulus arteriosus willisii ermöglicht. Die Temperatur
des Gehirns ist in dieser Phase soweit reduziert, dass zelluläre Aktivitäten
immer noch möglich sind und die Neuronen nicht geschädigt werden und
somit ihre intrazellulären Energiespeicher erhalten bleiben (12, 69). Die
experimentell ermittelte Mindestperfusion zum Erhalt der neuronalen
Integrität beträgt ca. 10 ml/kg/min (12, 58) und wurde in dem vorliegenden
Versuch mit 30 ml/kg/min (30% des Sollflusses) deutlich überschritten. Die
histologischen Untersuchungen der beobachteten Gehirnareale konnten
kein ausgeprägtes Hirnödem feststellen, welches durch eine relative
Hyperperfusion verursacht hätte werden können.
Bereits andere Arbeitsgruppen haben herausgefunden, dass eine
homogene Perfusion beider Gehirnhemisphären vorausgesetzt werden
kann (16, 55, 79). Auch in der vorliegenden Studie gibt es Hinweise dafür
wie z.B. die Flow-Zunahme in der Arteria carotis zum Zeitpunkt t3 auf das
Doppelte im Vergleich zu den Zeitpunkten t2 (vor Aortenabklemmung) und
t4 (Reperfusionsbeginn). Mit der Tatsache dass nur die rechte Arteria
carotis während der kontinuierlichen hypothermen Low-Flow-Perfusion den
cerebralen Blutfluss für eine antegrade Hirnperfusion durchlässt, lässt sich
erklären, dass der messbare Fluss im Gefäß, im Gegensatz zum
Ausgangsfluss fast doppelt so hoch war.
46
Bei Anwendung der Low-Flow-Perfusionsmethode können in Folge der
homogenen und kontinuierlichen Kühlung keine regionalen
Temperaturunterschiede zwischen den perfundierten Regionen entstehen,
da durch die maschinelle hypotherme Perfusion eine absolute
Temperaturgleichverteilung im Gehirn erzielt wird. Würden intracerebral
solche Gradienten entstehen, könnten in den wärmeren Anteilen einzelne
betroffene „Neuroneninseln“ maximal geschädigt werden, was schon in
anderen Studien nachgewiesen wurde (14, 77).
Eine Grundvoraussetzung der homogenen Perfusion und damit Kühlung
ist, dass die zerebrale Autoregulation weitestgehend erhalten bleibt.
Deshalb sind die Regulierung des Perfusionsdrucks und das
Blutgasmanagement von entscheidender Bedeutung.
Die Art und Weise wie die Perfusion durchgeführt wird, ebenso wie die
Temperatur haben einen entscheidenden Einfluss auf das neurologische
Outcome nach extrakorporaler Zirkulation. 1984 konnte Molina in Studien
an Hunden nachweisen, dass sowohl bei hypothermer
Ganzkörperperfusion als auch mit regionaler zerebraler Perfusion bei
identischer Temperatur (18 °C) ähnliche histopathologische Schäden am
Gehirn entstehen wie im hypothermen Kreislaufstillstand bei 18 °C (46).
Eine homogene Kühlung des gesamten Körpers ist wichtig, da rektal
gemessene niedrige Temperaturen nicht immer bedeuten dass alle
Organe die gleiche niedrige Temperatur besitzen und damit optimal
geschützt sind. Deshalb haben die Kühlung sowohl der Körperoberfläche
als auch die Kühlung des Körperkerns mit Hilfe der HLM (31, 33) den
besten Effekt bezüglich der Organprotektion. Dies umzusetzen gestaltet
sich jedoch schwierig da eine Körperoberflächenkühlung mittels Eiswanne
im Operationssaal umständlich ist. Die externe rasche Abkühlung des
Körpers führt außerdem oft zu verfrühtem Kammerflimmern was das
Operationsrisiko noch erhöht (31).
Die Ergebnisse der vorliegenden tierexperimentellen Studie und die oben
bereits erwähnte Studie von Molina et al. belegen, dass histologische
Schäden an Neuronen durch Low-Flow-Perfusion zwar nicht komplett
verhindert aber zumindest in ihrem funktionellen Ausmaß stark reduziert
werden können (13, 49, 69).
47
Weiterhin wurde in diesem Versuch nicht nur der cerebrale Mindestfluss
von 10 ml/kg/min für die Hirnperfusion zur Verfügung gestellt, sondern
sogar mit einem “luxuriösen“ Fluss von 30 ml/kg/min perfundiert um auf
jeden Fall den zerebralen Stoffwechsel zu erhalten. Die theoretisch
überschüssigen 20 ml/kg/min sollten eine somatische Perfusion über
native Kollateralen ermöglichen. Die im Studienprotokoll erarbeitete
Kreislaufsteuerung sicherte die Aufrechterhaltung der zerebralen
Autoregulation und somit waren keine negativen Folgen einer theoretisch
möglichen Hyperperfusion im Gehirn zu befürchten (52).
Die SSEP’s die während des Versuches bei allen Tieren abgeleitet wurden
können nachweisen dass die funktionelle Integrität der Ferkelgehirne,
welche mit dem Low-Flow-Verfahren operiert wurden erhalten blieb, da in
dieser Gruppe bei fast allen Tieren die kortikalen Potentiale zurückkehrten.
Trotz dieses gravierenden Unterschiedes in der postoperativen
Hirnfunktion konnten in den Untersuchungen des Serums auf die Neuro-
Marker S-100 und NSE keine signifikanten Veränderungen zwischen den
Gruppen festgestellt werden. Die einzige Auffälligkeit beider Gruppen
bestand darin, dass die S-100 Werte zum Ende des Versuches etwa auf
das doppelte erhöht blieben wohingegen die NSE-Kurven sogar unter den
Ausgangswert sanken. Da der Ursprung der beiden Marker unterschiedlich
ist, das Protein S-100 stammt aus den Gliazellen und die NSE aus den
Neuronen, kann man dieses Ergebnis dahingehend interpretieren dass in
der vorliegenden Studie hauptsächlich Gliazellen geschädigt wurden und
weniger die Neurone selbst.
Mehrere Studien wiesen bereits auf die Spezifität und den neurologisch
prädiktiven Wert der beiden biochemischen Marker nach herzchirurgischen
Eingriffen hin (22, 30, 60), andere zweifelten jedoch am diagnostischen
Wert aufgrund des möglichen extrazerebralen Ursprungs und
Kontaminationen (1, 3, 39, 63, 64, 67). S-100 kann beispielsweise auch in
Melanozyten, Adipozyten, Chondrozyten und epidermalen
Langerhanszellen nachgewiesen werden, ebenso wie in Muskel-, Herz-
und Nierenzellen (4, 11). Falsch hohe Spiegel können durch Kardiotomie,
Saugen, Verletzungen anderer Gewebe und Autotransfusion verursacht
werden.
48
Abdul-Khaliq schlussfolgerte in einer seiner Studien dass das Protein
S-100 der Astrogliazellen, da es in allen Hirnregionen vorkommt, sich als
Marker globaler als auch fokaler Schäden des Gehirns eignen würde und
die neuronalen Marker wie die neuronenspezifische Enolase dagegen nur
eine untergeordnete Rolle spielen würden da diese aufgrund ihres höheren
Molekulargewichts in nicht messbaren Konzentrationen in die Blutbahn
gelangen würden (1). Der prognostische und diagnostische Wert dieser
beiden Neuro- Marker für das neurologische Outcome bleibt also weiterhin
umstritten.
Im Rahmen einer Contusio cerebri oder anderer neurologischer Traumen,
bzw. Erkrankungen mit Hirnödem als Folge, können beispielsweise
erhöhte Werte der Marker gemessen werden ohne dass man daraus direkt
auf die Ausprägung der tatsächlich entstandenen Schäden schließen kann.
Aufgrund der Höhe der in diesem Versuch gemessenen Werte und der
Tatsache dass die beiden Kurvenverläufe relativ parallel verliefen, kann
man dennoch davon ausgehen dass in beiden Gruppen quantitativ nur
wenig an Hirnsubstanz geschädigt wurde. In einer Studie an
Schlaganfallpatienten wurde allerdings festgestellt, dass die
Veränderungen der Laborwerte analog zu den neurologisch feststellbaren
Symptomen verlaufen. Histopathologische Schäden werden in
experimentellen Untersuchungen meist deutlich nach dem auslösenden
Ereignis unter dem Lichtmikroskop sichtbar. Das Maximum der S-100-
Werte wird erst 2 bis 3 Tage nach einem Schlaganfall erreicht, während
sich die Werte innerhalb der ersten 12 Stunden nach dem Ereignis in
einem weitgehend normalen Bereich bewegen (11). Die Gruppe um
Herrmann legte ein Zeitfenster von 6-30 Stunden nach einer
herzchirurgischen Operation fest in dem NSE und S-100 den höchsten
prognostischen Wert haben (28) und Rosén et al. nehmen an, dass ein
früher Anstieg des S-100 ein reversibles Gehirnödem in Kombination mit
einer Störung der Funktion der Blut-Hirn-Schranke als Ursache hat und
somit erst bleibend hohe oder nach zwei Tagen ansteigende Werte
persistierende Schäden anzeigen können (61). In dem vorliegenden
Experiment wurde aber direkt anschließend an die Operation der Versuch
beendet, daher lassen sich keine Aussagen über den postoperativen
49
Verlauf der Kurven der beiden Neuro-Marker und die damit
zusammenhängenden neuropathologischen Ergebnisse machen.
Deutlich signifikante Unterschiede wies dagegen das NT-pro-BNP
bezogen auf die Körperoberfläche der Tiere auf. Zu den Zeitpunkten t2 und
t4, d.h. gegen Ende der Kühlphase und zu Beginn der Reperfusion wies
die Gruppe im Kreislaufstillstand deutlich höhere Werte auf als die Gruppe
2 der Low-Flow-Tiere. Es ist jedoch nicht klar ob das zu diesen
Zeitpunkten vermehrt gebildete vasoaktive Peptid hauptsächlich zerebraler
oder größtenteils kardialer Herkunft war. Die kardiale Herkunft ist jedoch
wahrscheinlicher da wie oben bereits erwähnt die Neuro-Marker S-100 und
NSE keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen
nachweisen konnten.
Die Durchführung der Operation hatte in den beiden Hauptgruppen also
unterschiedliche Folgen, was an der Auswertung der SSEP’s deutlich zu
sehen ist, weshalb auch von unterschiedlichen Pathomechanismen der
Schäden ausgegangen werden kann.
Fokale Gehirnschäden im Bereich des Hippocampus, kortikaler und
bulbärer Zentren sind ein entscheidender Nachteil bei Operationen im
hypothermen Kreislaufstillstand und wurden schon in vielen anderen
Studien (31, 36, 38) so wie in diesem Versuch beobachtet. Die Auswertung
der SSEP konnte belegen dass in der Gruppe 1 fokale Schäden an
funktionell wichtigen Stellen entstanden, den Ergebnissen dieser Studie
nach zu urteilen ganz sicher im Bereich des sensorischen Kortex. Andere
Regionen wie z.B. der motorische Kortex wurden im Rahmen dieses
Versuchsprotokolls nicht untersucht, doch auch hier wären, wenn man
vergleichsweise die Studien von Bellinger et al. betrachtet, Schäden zu
erwarten (8).
Nachdem im hypothermen Kreislaufstillstand keine Perfusion des Gehirns
erfolgt stellt die Hypothermie die einzige neuroprotektive Massnahme für
dieses Operationsverfahren dar. Mit Beginn des Kreislaufstillstandes und
dem Ende der hypothermen Perfusion tritt eine transkranielle
Wiedererwärmung durch die Schädelkalotte ein. In der Klinik wird versucht
den Kopf von Außen mit Kühlaggregaten gegen eine Wiedererwärmung
abzuschirmen, was in diesem Experiment ebenfalls durchgeführt wurde.
50
Jedoch erreicht man mit dieser Maßnahme keine Kühlung der tieferen
Regionen sondern nur eine kutane Kühlung, somit kann in den tieferen
Bereichen des Kortex keine protektive Wirkung erzielt werden und es
können für das Gehirn schädliche Temperaturgradienten in Folge der
internen Wiedererwärmung entstehen (14, 20, 36, 38, 77).
Bei den Tieren der Gruppe 2 wird durch die Perfusion des Gehirns eine
homogenere Kühlung erreicht und die dennoch möglichen
Temperaturgradienten bei 25°C fallen kleiner aus als bei 20°C in tiefer
Hypothermie. So fällt die Tatsache dass eine höhere Temperatur mit
geringerem neuroprotektiven Effekt erreicht wird nicht ins Gewicht. Ein
geringer Gehirnschaden kann aber auch bei diesen Tieren nachgewiesen
werden, was die Kurvenverläufe der Neuro-Marker und die histologischen
Ergebnisse belegen. Diese Schäden sind jedoch nicht fokal wie bei
Gruppe 1 lokalisiert sondern quantitativ über das gesamte Gehirn verteilt,
weshalb sich keine funktionellen Schäden nachweisen lassen.
In dem vorliegenden Experiment wurden leider keine radiologischen
bildgebenden Verfahren (z.B. NMR) eingesetzt um die Schäden an den
Gehirnen plastischer darstellen zu können (41), sondern man musste sich
auf die histologischen und serologischen Untersuchungen beschränken.
6.2 Einfluss des Blutgasmanagements
Unter physiologischen Bedingungen ist unumstritten, dass für intrazelluläre
Stoffwechselvorgänge ein pH von 7,40 und eine Körpertemperatur von
37°C optimale Voraussetzungen darstellen (31, 33). Für verschiedene
kinderherzchirurgische Eingriffe ist die Hypothermie als organprotektive
Maßnahme aber eine unabdingbare Voraussetzung im Rahmen der
geplanten Korrektur. Mit der Abkühlung verändern sich der Blut-pH sowie
die Dissoziationskonstante für Sauerstoff und Kohlendioxid, so dass trotz
langjähriger Erfahrung verschiedener Kinderherzchirurgischer Zentren
nicht Einigkeit darüber besteht welches Blutgasmanagement (pH-stat-
Methode oder α-stat-Methode) mehr Vorteile für den Patienten bietet.
Bisher konnten Studien an Erwachsenen einen deutlichen Vorteil des
α-stat Verfahrens das neurologische Outcome betreffend nachweisen
(19, 53). Andere Gruppen berichten von einem Vorteil der pH-stat-Methode
51
für die Präoxygenierung des Gehirns vor Stillstands- oder Low-Flow-
Phasen und somit von einem protektiven Effekt für das Gehirn (7, 13, 19,
34, 56, 57). Was Operationen am Herzen betrifft unterscheiden sich aber
sowohl die Operationstechniken als auch die Mechanismen der
Schädigung des Gehirns bei Erwachsenen und Kindern voneinander (19,
27). Bei Erwachsenen überwiegen Schäden, welche durch
atherosklerotische Emboli oder zerebrovaskuläre Stenosen hervorgerufen
werden. Bei Kindern dagegen ist meist eine globale zerebrale
Hypoperfusion Ursache der neuronalen Schäden (19, 27).
In der Natur existieren beide Versionen des Blutgasmanagements.
Poikilotherme Tiere wie Reptilien lassen eine Alkalisierung ihres Blutes bei
Abkühlung zu und versetzen sich in einen Zustand der respiratorischen
Alkalose die dem α-stat-Verfahren sehr ähnelt. Im Gegensatz dazu
steigern homoiotherme Tiere wie z.B. alle Säugetiere den CO2-Gehalt
ihres Blutes um den pH-Wert im Rahmen einer Abkühlung bei 7,4 zu
halten. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert das pH-stat-Management
(27). Die Beobachtungen aus der Natur sind durchaus auf die klinische
Situation in der Kinderherzchirurgie übertragbar.
Reduziert man durch aktive Kühlung im Rahmen einer Operation mit
extrakorporaler Zirkulation die Bluttemperatur, so verändert sich der
neutrale pH in der Zelle auf ca. 7,70 bei 20°C Körperkerntemperatur, da
sich die Dissoziationskonstante des intrazellulären Wassers mit der
Temperatur verändert (12, 56). Der intrazelluläre pH-Anstieg wird dadurch
möglich, dass die Dissoziation der α-Imidazolgruppen des Histidins, das
einen wesentlichen Bestandteil des intrazellulären Puffersystems darstellt,
konstant bleibt. Es kommt also zu einer Verschiebung der CO2-
Bindungskurve bei absinkender Temperatur und somit zu einer
Alkalisierung des intrazellulären Raumes. Auch bei erhöhtem alkalischen
pH sind intrazelluläre Stoffwechselvorgänge möglich jedoch können diese
nur verlangsamt im Zustand der Hypothermie stattfinden.
Dieses Prinzip wird zumeist auch in der Kinderherzchirurgie angewandt um
in Hypothermie Organsysteme vor größeren Schäden zu schützen. Die
praktische Durchführung bedeutet, dass die Blutgase ohne
Temperaturkorrektur bestimmt werden. Man versucht lediglich den pH in
52
seinen physiologischen Grenzen durch Regulation des HLM-Flusses und
Bikarbonat-Zugabe bei Bedarf zu halten (ca. 7,40). Die einfache Art der
praktischen Durchführung, der geringe apparative Aufwand und die
akzeptablen Ergebnisse haben zu einer breiten Anwendung dieses
Verfahrens geführt (31, 33). Da die α-Imidazolgruppe als Puffersystem hier
eine wichtige Rolle spielte wurde dieses Verfahren α-stat-Verfahren
genannt. Der postulierte Nachteil dieser Methode ist jedoch die Tatsache
dass sich der tatsächliche pH-Wert des Blutes in Hypothermie immer im
alkalischen Bereich befindet. Des Weiteren besteht auch eine geringe
metabolische Suppression (27, 48, 54, 56, 57). Die Vorteile des Verfahrens
sind, dass eine Autoregulation erhalten bleibt, die zelluläre Enzymaktivität
optimiert wird und durch einen geringeren zerebralen Blutfluss weniger
Emboli in die zerebrale Zirkulation gelangen (27, 48, 54).
Im Gegensatz hierzu wird beim pH-stat-Verfahren, versucht den
tatsächlichen pH-Wert des Blutes temperaturkorrigiert im physiologischen
Bereich zu halten. Hier werden die Werte also mit einer entsprechenden
Temperaturkorrektur am Blutgasgerät gemessen und je nach Bedarf wird
dem Oxygenator CO2 insuffliert damit sich die Werte nicht zu weit in den
alkalischen Bereich verschieben können. Die Zugabe von CO2 bewirkt im
Vergleich zur α-stat-Methode eine relative Azidose mit Ansäuerung des
Blutes, welche eine verbesserte Sauerstoffabgabe in der Peripherie und
zusätzlich eine Vasodilatation bewirkt. Die Organe werden also in
Hypothermie besser präoxigeniert (7, 31, 32, 33, 34, 56, 57, 62, 75) und
durch die erweiterten Gefäße das Gewebe homogener und schneller
gekühlt. Die Nachteile dieser Methode sind das größere Risiko einer
Mikroembolisation („spontane Mikrobläschenbildung“) sowie durch freie
Radikale mediierte Schäden (27, 48, 54, 56, 57).
Die Wahl des Blutgasmanagements hat auf die verschiedenen
Blutgasparameter unterschiedlich Einfluss genommen. Was die Hb-Werte
bzw. den Hämatokrit betrifft zeigte sich jedoch wenig Abhängigkeit von der
Wahl des Verfahrens, da die Kurven der vier Gruppen sich in ihrem Verlauf
ähnelten.
Die Werte des in der Arteria femoralis gemessenen Sauerstoffpartialdrucks
lassen auf eine gute Sauerstoffversorgung der unteren Körperhälfte
53
schließen, die Werte lagen immer über 100 mmHg so dass auch die
Sauerstoffsättigung immer 100% betrug.
Die zerebral venöse Sättigung, die durch Messungen der
Sauerstoffsättigung im Bulbus der Vena jugularis ermittelt wurde weist in
diesem Versuch bis auf die Zeitpunkte t2 und t3 Normwerte auf, d.h. Werte
im Bereich zwischen 55 und 75%. Werte unter 55% würden für eine im
Verhältnis zum zerebralen Sauerstoffverbrauch inadäquate Perfusion
sprechen. Diese Grenze wurde in diesem Versuch aber in beiden Gruppen
nie unterschritten, so dass nach gängigem Ermessen nie ein
Sauerstoffmangel infolge unzureichender Perfusion bzw. eines zu
niedrigen Sauerstoffangebots vorlag.
Die kontinuierliche Messung normaler Sauerstoffsättigungen im Bulbus
jugularis schließt Hirnschäden allerdings nicht aus. Zum einen sind fokale
Ischämien schwierig zu identifizieren, da die Areale teilweise zu klein sind
um Auswirkung auf die Sauerstoffsättigung zu haben, zum anderen variiert
die Kapillarisierung des Gehirns zum Teil stark. Außerdem können trotz
ischämischer Veränderungen normale Werte gemessen werden wenn es
zu einer Summation von hypo- und hyperischämischen Bereichen oder zu
einer Dislokation des Katheters kommt.
Die Werte des Kohlendioxidpartialdrucks waren stets im erweiterten
Normbereich und bewegten sich (je nach Blutgasmanagement) zwischen
35 und 46 mmHg, womit ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt
gewährleistet wurde.
Der Verlauf der gemessenen Glukose-Werte dieser Studie spiegelt die
typischen Reaktionen des Organismus auf die Belastung während eines
großen operativen Eingriffes wider. Durch vermehrte Katecholamin-
Ausschüttung und Einsetzen einer inflammatorischen Reaktion kommt es
zu einem Anstieg der Glukosewerte weit über das Niveau diabetischer
Werte. Die Werte können selbst nach dem Ende einer Operation noch
erhöht sein, da im so genannten “Postaggressionsstoffwechsel“ ebenfalls
ein erhöhter Grundumsatz besteht, der mit erhöhter Glukosebereitstellung
einhergeht.
Bei den Laktatwerten gab es im Gegensatz zu den oben genannten
Parametern deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen
54
Verfahren des Blutgasmanagements. Die in diesem Versuch gemessenen
Laktatwerte der mit dem pH-stat-Verfahren perfundierten Tiere, die zum
Zeitpunkt t2 und zum Zeitpunkt t4 am niedrigsten ausfielen, können den
Effekt der verbesserten Präoxygenierung dieses Verfahrens faktisch
belegen. Zumal das zum Zeitpunkt t4 bestimmte Laktat aus dem Bulbus
jugularis das Reperfusionslaktat des Gehirns darstellt. Die zu erwartende
Zunahme des Flusses in der Arteria carotis sowie die homogenere und
schnellere Kühlung konnten jedoch nicht objektiv nachgewiesen werden.
Die Laktatwerte in der Gruppe 1b (DHCA-pH) waren insgesamt am
niedrigsten. Dennoch kann die Methode des hypothermen
Kreislaufstillstands nicht als hundertprozentig neuroprotektiv betrachtet
werden, da bei allen Tieren dieser Gruppe keine Wiederkehr der SSEP zu
beobachten war. Genau umgekehrt verhielt es sich in der Gruppe 2a
(LF-α), die zwar die höchsten Laktatwerte aufwies aber in der dennoch
eine Wiederkehr der kortikalen Potentiale eine ungestörte kortikale
Funktion belegen konnte. Die kontinuierliche Perfusion des Gehirns stellt
folglich, selbst bei „minderwertigem“ pH-Management einen erheblichen
Vorteil dar. Im Bezug auf eine verbesserte Organperfusion und erhaltene
kortikale Funktion stellt sich also die Kombination aus pH-stat-Methode
und Low-Flow-Perfusion als bestes Verfahren heraus.
6.3 Limitation des Projekts und Schlussfolgerungen
Bei diesem Projekt war man stets bemüht die Bedingungen des Versuchs
an die klinische Situation anzupassen. Somit entsprechen die
Versuchsdauer, die Belastung, der operative Zugangsweg und das
Perfusionssystem in etwa denen der Aortenbogenoperationen an
Kleinkindern und Neugeborenen.
Wie bei menschlichen Neugeborenen besteht auch bei Hausschweinen
nach der Geburt eine relative Anämie. An der HLM kommt es zusätzlich
trotz Blutpriming zur Hämodilution was aber ebenfalls der klinischen
Situation entspricht. Wurden Bluttransfusionen nötig wurde Schweineblut
verwendet und nicht humane rhesusnegative Erythrozytenkonzentrationen
der Blutgruppe 0. Xenoreaktive Effekte konnten somit ausgeschlossen
werden.
55
Das endgültige Ausmaß der entstehenden neurologischen Schäden
konnte im Rahmen des Versuches nicht beurteilt werden, da hierfür die
Versuchsdauer ebenso wie die Lebenszeit nach Beendigung der Operation
zu kurz waren. Um eindeutigere Aussagen über das Ausmaß der
neurologischen Schäden machen zu können hätte man die Tiere nach der
Operation intensivmedizinisch nachversorgen und ca. 3-5 Tage
beobachten müssen, was aus logistischen Gegebenheiten der Universität
Erlangen nicht möglich war. Zu erkennen wären die Schäden z.B. an
Gleichgewichtsstörungen und motorischen Bewegungsdefiziten, doch auch
hier ist oft die Schwere der Schäden schwierig zu objektivieren (43, 49).
Es wurden während des Versuches SSEP’s abgeleitet und nach
Beendigung des Versuches 8 Tieren das Gehirn entnommen und
histologisch untersucht, was zu einer relativ objektiven Beurteilung der
Akut- und Frühschädigung des Cerebrums führt.
Die Regenerationsfähigkeit des Gehirns bei menschlichen Neugeborenen
ist besonders gut ausgeprägt was für Eingriffe am Aortenbogen von
besonderer Bedeutung ist. In einer Versuchsreihe von Galli aus der
Arbeitsgruppe um Gaynor et al. aus Philadelphia konnte im MRT bei 50%
aller Neugeborenen bei denen eine Operation durchgeführt wurde
postoperativ eine periventrikuläre Leukomalazie nachgewiesen werden,
besonders nach Operationen mit dem Verfahren des Kreislaufstillstandes
(9, 23, 24, 41, 51). Von diesen Kindern zeigten allerdings nur wenige
neurologische Auffälligkeiten, da dies einerseits aufgrund des Alters
schwer zu beurteilen war und andererseits regenerative Prozesse von
statten gegangen sein können. Eine ergänzende begleitende bildgebende
Untersuchungsmöglichkeit für Versuchstiere lag während der
Studiendurchführung leider noch nicht vor. Auch Bellinger und Jonas et al.
aus Boston konnten bei Kindern acht Jahre nachdem sie im
Kreislaufstillstand operiert wurden keine neurologischen Unterschiede
mehr feststellen, was ebenfalls auf eine gute Regenerationsfähigkeit des
Neugeborenen- und Kleinkindgehirnes unter spezieller Förderung
zurückschliessen lässt, da vier Jahre zuvor dieselben Kinder noch
deutliche Unterschiede aufwiesen (13, 33). Um ein solches Ergebnis zu
erreichen muss für die Betroffenen auch ein hoher finanzieller und
56
personeller Aufwand betrieben werden um entsprechende Massnahmen
wie Sprachtherapie und Krankengymnastik etc. ermöglichen zu können.
Ein unterschiedliches Ausmaß der akuten neuronalen Schädigung durch
die beiden Perfusionsverfahren und ihrer Modifikationen unmittelbar nach
Beendigung des Versuches konnte dargestellt werden. Der chronische
Schaden und das regenerative Potential der Schweinegehirne waren nicht
Gegenstand der vorliegenden Akutstudie.
Trotz dieser Limitationen liefert der vorliegende Versuch also wichtige
Erkenntnisse und Anhaltspunkte im Hinblick auf die Vor- und Nachteile der
unterschiedlichen Perfusionsverfahren und kann als Ausgangspunkt für
weitere Studien in dieser Richtung genutzt werden.
Die Schlussfolgerungen der tierexperimentell ermittelten Ergebnisse haben
Einzug in den klinischen Alltag der Kinderherzchirurgie in Erlangen
gefunden und werden konsequent umgesetzt. Im Rahmen von
Aortenbogenkorrekturen bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen
wird eine Perfusionsmöglichkeit des Gehirns über den Truncus
brachiocephalicus etabliert. Die angestrebte protektive Temperatur liegt
für diese Operationen bei ca. 25°C, zur Verstärkung des neuroprotektiven
Effekts wird als intraoperatives Blutgasmanagement ein pH-stat-Protokoll
bevorzugt.
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Circulation. 1999; Vol.100 (suppl. II): S.309-15
80. Zimmer DB, Cornwall EH, Landar A, Song W.
The S100 Protein Family: History, function, and expression.
Brain Res Bull 1995; Vol. 37: S.417- 29
68
8. Abkürzungsverzeichnis
ACT Aktivierte Koagulationszeit (activated clotting time)
Art. Arteria
AP Alkalische Phosphatase
APUD Amine and Precursor Uptake and Decarboxylation
BNP B-type Natriuretic Peptid
Ca Kalzium
CO2 Kohlendioxid
CPB Cardiopulmonary Bypass
DHCA Deep Hypothermic Circulatory Arrest
EK Entorhinaler Kortex
EKG Elektrokardiogramm
EKZ Extrakorporale Zirkulation
ELISA Enzyme-linked-Immuno-Sorbent- Assay
HAES Hydroxy-Aethyl-Stärke
Hb Hämoglobin
Hct Hämatokrit
H.E. Hämatoxylin-Eosin
HLM Herz-Lungen-Maschine
IVC Inferior Vena Cava
KÖF Körperoberfläche
LF Low Flow
MRT Magnet-Resonanz-Tomographie
NSE Neuronenspezifische Enolase
NT-pro-BNP N-terminaler inaktiver Vorläufer des BNP
O2 Sauerstoff
OP Operation
PAK Pulmonalarterienkatheter
PVL Periventrikuläre Leukomalazie
SSEP somato-sensorisch evozierte Potentiale
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9. Danksagung Herrn Prof. Dr. Robert Cesnjevar gilt mein aufrichtiger Dank für die
Überlassung des Themas, die Anleitung und die Unterstützung bei der
Durchführung der Experimente und der Auswertung der Ergebnisse.
Außerdem möchte ich Herrn Dr. Palmars und Frau Dr. Mauser-Weber für die
Durchführung der Narkose und das Monitoring danken. Herrn Dr. Messner
und Herrn Dr. Leuthold gilt mein Dank für die Ableitungen und Auswertung der
SSEP’s, Herrn Prof. Dr. Blümcke und Frau Dr. Hildebrandt für die
Unterstützung bei der histologischen Aufarbeitung sowie Herrn Bretzger und
Herrn Münch aus der Kardiotechnik für die Unterstützung im Versuch.
Ganz besonderer Dank gilt meinen Eltern Ulrike und Dr. med. Wolfgang
Schlude für die Unterstützung meines Studiums und den Rückhalt, den sie mir
auch während der gesamten Zeit meiner Doktorarbeit gegeben haben.
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10. Tabellarischer Lebenslauf
Persönliche Daten
Name: Schlude Ina- Kristin
Geburtsdaten: 21.01.1982
Anschrift: Krackerstr.2
91710 Gunzenhausen
Telefon: 09831/619771
e-mail: [email protected]
Familienstand: ledig
Staatsangehörigkeit: deutsch
Schulausbildung
09/1988- 07/1992: Stephanie Grundschule Gunzenhausen
09/2001- 06/2001: Simon- Marius- Gymnasium Gunzenhausen
ab 10/2001: Medizinstudium an der Friedrich- Alexander
Universität Erlangen/Nürnberg
Famulaturen
03/2004: Universitätskrankenhaus Innsbruck, Abteilung
der plastischen Chirurgie
08/2004: Universitätsklinik Erlangen, Zentrum für
Herzchirurgie
03/2005: Groote Schuur Hospital Kapstadt, Abteilung
der Herz- und Thoraxchirurgie
09/2005: Charité Berlin, Abteilung der Radiologie
02/2006: Universitätsklinik Erlangen- Nürnberg,
Neurologische Klinik
03/2006: Allgemeinarztpraxis Dr. Wolfgang Schlude
Gunzenhausen
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Praktisches Jahr
08/2006-12/2006: 1.PJ-Tertial: Zweite Allgemeine Chirurgie,
Sanitätsbetrieb Bozen, Italien,
Lehrkrankenhaus der Universität Verona
12/2006-03/2006: 2.PJ-Tertial: Radiologisches Institut,
Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg
03/2007-06/2007: 3.PJ-Tertial: Innere Medizin, Universitätsklinik
Erlangen-Nürnberg, (Medizinische Klinik 3-
Rheumatologie und Immunologie)
2. Abschnitt der ärztlichen Prüfung Oktober bis Dezember 2007
Weiterbildung
02/2008-06/2009: Anstellung als Weiterbildungsassistentin im
Institut für bildgebende Diagnostik und
Therapie Erlangen-Tennenlohe
seit 07/2009: Anstellung als Weiterbildungsassistentin im
Radiologischen Institut der Friedrich-
Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg