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LEITFADEN DIDAKTIK SOFT SKILLS DIE Weiterbildung für Ausbildende Ruth Meyer Hanspeter Ott Annette Stampfli

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LEITFADEN DIDAKTIK SOFT SKILLS DIE Weiterbildung für Ausbildende

Ruth Meyer Hanspeter Ott

Annette Stampfli

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3/27 Leitfaden Didaktik Soft Skills

Inhalt

1. Wozu Lebenskompetenzen unterrichten? 5

2. Das didaktische Modell Lebenskompetenzen erweitern in Kürze 7

3. Kompetenzraster Lehrpersonen Soft Skills 9

4. Grundlagen Persönlichkeitsentwicklung 11

5. Woran man erkennt, dass das Modell umgesetzt wird

(Unterrichtsbeobachtung) 20

6. Woran man erkennt, dass das Modell umgesetzt wird

(Unterrichtsplanung) 21

7. Methodenvorschläge 22

8. 31 Transferblätter 27

INHALTS-VERZEICHNIS

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31 Transferblätter

27/27 Leitfaden Didaktik Soft Skills

Transferblätter beinhalten eine Auswahl an Modellen, Methoden und Haltun-gen, die für die Förderung von Soft Skills im Unterricht relevant sind. Sie sind folgendermassen aufgebaut:

• Kurzes Intro zum Thema • Was ist der Nutzen dieses Themas im Unterricht? • Was heisst das konkret, handlungsleitend für die ausbildende Person? • Eine Aufzählung an wertvollen Tools

Die Transferblätter beschreiben nicht die Theorie. Dafür wird das spezifische Literaturstudium empfohlen bzw. vorausgesetzt. #Achtsamkeit #Aktiv zuhören #Beurteilungsfehler #Diversity-Kompetenzen in Gruppen #Emotionale Intelligenz #Entwicklungsquadrat #Erkenntnisorientierung #Erlebnisaktivierung #Feedback geben und Feedback nehmen #Fünf Säulen der Identität #Gewaltfreie Kommunikation #Glaubenssätze #Inneres Team #Johari-Fenster #Konstruktive Kritik #Kooperative Lernformen #Lerndiagnose #Lernstiltests #Lösungsorientierung #Persönlichkeitsmodelle #Perspektivenwechsel #Reflektieren #Resilienz #Ressourcenorientierung #Rollen #Strudelwurm #Veränderungsprozess #Vier-Ohren-Modell #Wahrnehmung #Widerstand #Zuschreibungsstil

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„Lösungsorientierung“ Transferblatt von Annette Stampfli

1 [email protected], 031 556 86 96

Quellen für den lösungsorientierten Ansatz bilden die Systemtheorie und

die systemische Familientherapie. Steve de Shazer und Insoo Kim Berg

begründeten das lösungsorientierte Modell, auch Milwaukee-Modell ge-

nannt, 1978 in den USA. Im Wesentlichen wird der Fokus auf die Suche

nach den vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen, nach Möglich-keiten und Ausnahmen gelegt, Reframing angeregt und Wertschätzung

für die Bewältigungsversuche gegeben. Bis dahin standen im systemi-

schen Kontext die Probleme, Schwierigkeiten, Störungen etc. von KlientIn-

nen im Zentrum. „Zentrale Grundannahmen der Systemtheorie bilden die

Zirkularität, der Konstruktivismus und die Kybernetik.1“

Dem lösungsorientierten Denken sind Annahmen zu Grunde gelegt.2

• Probleme sind Herausforderungen, die jeder Mensch auf seine per-

sönliche Art zu bewältigen sucht.

• Wir gehen davon aus, dass alle Menschen ihrem Leben einen posi-

tiven Sinn geben wollen und dass die nötigen Ressourcen dazu vor-

handen sind.

• Es ist hilfreich und nützlich, dem Gegenüber sorgfältig zuzuhören

und ernst zu nehmen, was er/sie sagt.

• Wenn du dich am Gelingen und an den nächsten kleinen Schritten

orientierst, findest du eher einen Weg.

• Nichts ist immer gleich, Ausnahmen deuten auf Lösungen hin.

• Menschen beeinflussen sich gegenseitig. Sie kooperieren und ent-

wickeln sich eher und leichter in einem Umfeld, das ihre Stärken

und Fähigkeiten unterstützt.

Die lösungsorientierte Gesprächsführung bie-

tet Fragen an, die hilfreich sind für die Kon-struktion von Lösungen. Das sind Skalie-

rungsfragen, Wunderfragen, Fragen nach

dem optimalen Zustand, nach Ausnahmen,

danach, wie andere Bezugspersonen dies be-

schreiben würden, überlegtes würdigendes

Feedback, Anregungen u. a. Anregungen sind

bspw.:

1. Wenn etwas funktioniert, mach mehr

davon.

2. Wenn etwas nicht funktioniert, mach

etwas anderes.

Die wesentlichen Veränderungen gestalten die Klientinnen und Klienten

handelnd im Alltag.

1 http://www.zeyringer.com/Handout_loesungsorientierte_Kommunikation.pdf; S.3, S. 7; 15.06.2018

2 https://www.betula.ch/tl_files/betula/uploads/ueber-uns/profil/loa/LOABasisdokumentation.pdf;

15.06.2018

Bildquelle: https://pixabay.com/de/fantasie-m%C3%A4dchen-schaukel-pilz-3367795/

Grundannahmen

Fokus auf Ressourcen und Kompetenzen in der aktuellen Situation

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„Lösungsorientierung“ Transferblatt von Annette Stampfli

2 [email protected], 031 556 86 96

Was ist der Nutzen, wenn Lösungsorientierung im Unterricht Raum erhält?

1. Lösungsorientierung impliziert eine Haltung von Kompetenzzu-schreibung und erschliesst die Rolle als Ressourcenforscher/in.

Lösungsorientiertes Arbeiten versteht sich nicht als „Beseitigen“

oder „Reparieren“ von Problemen und Defiziten, sondern steht viel-

mehr für Kompetenzerweiterung und Entfaltung. Mit dem Fokus auf

das Vorhandene wird wahrnehmbar ein sicherer Lernraum geschaf-

fen, eine Atmosphäre, die zum Experimentieren, Sich-Ausprobieren

und Erfahrungen sammeln anregt.

2. In Situationen des „Scheiterns“ wird der Lerngewinn fokussiert. Was heisst das für das Fördern von Soft Skills?

• Insoo Kim Berg beantwortet die Frage, wie man das lernen kann fol-

gendermassen: „Practice slowly, steadily, patiently.“ (Praktiziere

langsam, unentwegt, geduldig).

Als Ausbildende/r ...

• betrachte ich Teilnehmende/Lernende als kompetent für die Bewäl-

tigung der aktuellen Herausforderung.

• fokussiere ich den Möglichkeitsraum.

• fördere ich die vorhandenen Ressourcen zu Tage.

• benenne ich die Kompetenzen des Gegenübers.

• ermutige ich für den ersten kleinen Schritt.

• zeige ich den systemischen Kontext auf.

• unterstütze ich Selbstwirksamkeit und Erfahrungen.

• fördere ich Normalität.

• würdige ich in Situationen des „Scheiterns“ die dabei eingesetzten

und (weiter-)entwickelten Kompetenzen.

• Kurz: Ich stärke das Selbstvertrauen und die Autonomie des Ge-

genübers.

Wertvolle Tools • Gewaltfreie Kommunikation

• Skalierungsfragen zur Motivation

• Diversity

• Konstruktivismus

Tools

Eine Haltung von Kompetenz-zuschreibung

Fördern heisst stet „dranbleiben“