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Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der Maßnahmenplanung in Natura 2000- und Naturschutzgebieten

Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

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Page 1: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Leitfaden fuumlr die Erarbeitung und Umsetzung der Maszlignahmenplanung in Natura 2000shy

und Naturschutzgebieten

Erarbeitung Stand 15042013 Wiebke Buumlschel ndash RP Gieszligen Juumlrgen Busse ndash RP Gieszligen Gertrud Fuchs ndash RP Gieszligen Dr Matthias Kuprian - HMUELV Michael Lenz ndash RP Kassel Thomas Petsch ndash RP Darmstadt

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Titelbilder (von links oben nach rechts unten) LRT 9130 ndash Waldmeisterbuchenwald Neuntoumlter (Lanius collurio) Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica) LRT 6230 - Borstgrasrasen mit Arnika

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Inhaltsverzeichnis

1 Zielsetzung des Leitfadens 5

2 Maszlignahmenplan 7

21 Maszlignahmenplan fuumlr FFH-Gebiete nach sect 5 HAGBNatSchG (Uumlberlagerung mit NSG und oder VSG ganz oder teilweise moumlglich) 7

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130 8

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten 10

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG 12

23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde 14

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten 14 241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie 14

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung 16

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000-Bezug) 17

3 Maszlignahmentypen 18

4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung 22

41 Zustaumlndigkeiten 22

42 Materialien 22

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung 22

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses 23

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses 26

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG 27

47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes 28

5 Der Jahrespflegeplan 29

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit 29

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten 29

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten 30

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen 30

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen 30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten 31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen 32

Anlagen 33

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung 33

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne 36 II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG) 36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG) 37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten

(Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung) 38

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung 40

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IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan 42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat 43

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten 50

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten 57

VIII Uumlbersicht Kompensation 58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle 59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten 60

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1 Zielsetzung des Leitfadens

Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura 2000-Verordnung vom 16 Januar 2008 Innerhalb der festgesetzshyten Gebiete ist das Land zum Erhalt und der Wiederherstellung eines guumlnstigen Ershyhaltungszustandes (EZ) der durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL) geschuumltzten Lebensraumlume und Arten verpflichtet Hierfuumlr werden Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt

Fuumlr die in den Natura 2000-Gebieten zu schuumltzenden LRTen und Arten sieht Artikel 6 Abs 1 der FFH-RL die Erstellung von Bewirtschaftungsplaumlnen vor die geeignete Maszlignahmen rechtlicher administrativer oder vertraglicher Art umfassen Damit solshylen Verschlechterungen der Habitate der Arten sowie Stoumlrungen vermieden werden sofern solche Stoumlrungen sich im Hinblick auf die Ziele der Richtlinie erheblich auswirshyken koumlnnen

Der Bewirtschaftungsplan nach sect 5 des Hessischen Ausfuumlhrungsgesetzes zum Bunshydesnaturschutzgesetz (HAGBNatSchG) sieht insoweit eine Gleichstellung der FFH-und der Vogelschutzgebiete vor Er setzt sich aus folgenden Modulen zusammen

bull der Grunddatenerhebung (GDE) bull dem mittelfristigen Maszlignahmenplan (MMP) und dem hieraus abgeleiteten

Jahrespflegeplan (JPP) bull ggf ergaumlnzenden Gutachten Planungen

Dieser Leitfaden befasst sich im Grundsatz mit der Struktur den Inhalten und den Regelablaumlufen der Maszlignahmenplanung Daruumlber hinaus soll zur Beratung zu ausgeshyuumlbten oder beabsichtigten Nutzungen in den Natura 2000-Gebieten den Maszlignahshymenplanern -innen und den Gebietsbetreuern der zustaumlndigen Behoumlrden eine fachshyliche Leitlinie an die Hand gegeben werden Der Leitfaden reiht sich damit in die fachlichen Regelwerke welche zum Management der Natura 2000-Gebiete in Hesshysen erstellt worden sind ein

Zur Maszlignahmenplanung liegen folgende Vorgaben vor bull HAGBNatSchG (sectsect 5 15) bull Natura 2000-VO bull Leitfaden fuumlr die Erarbeitung und Umsetzung der Maszlignahmenplanung bull LRT-Leitlinien (Gruumlnland Magerrasen Gewaumlsser Wald)

(eingestellt in NATUREG sbquo Info sbquo Fachliche Hinweise) bull Habitat-Leitlinie (Vogelhabitate geplant) bull Maszlignahmenblaumltter fuumlr Natura 2000-Arten bull Naturschutzleitlinie Hessen-Forst bull Benutzerhandbuch Maszlignahmenplanung bull Handbuch Vertragsnaturschutz im Wald (geplant) bull Artgutachten und Artenhilfskonzepte bull Technische Hinweise Benutzerdokumentation zum Maszlignahmenmodul

(eingestellt in NATUREG unter Info sbquo Technische Hinweise sbquo div Dokumenshyte wie Arbeitshilfen und Benutzerdokumentation)

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Im Regelfall stellt der Maszlignahmenplan flaumlchengenau die bereits fachlich zwischen konkurrierenden Anspruumlchen abgewogenen Nutzungen und oder Maszlignahmen dar welche fuumlr den Erhalt oder die Schaffung des guumlnstigen Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzguumlter auf einer Flaumlche geeignet oder erforderlich sind

Damit soll der Maszlignahmenplan fuumlr Eigentuumlmer Nutzer und Naturschutzverwalshytung klar und nachvollziehbar aufzeigen welche Nutzungen und oder Maszligshynahmen mit den festgelegten Erhaltungszielen vereinbar sind der Verwaltung des jeweiligen Gebietes dienen und somit keiner Anzeige im Sinne des sect 34 Abs 6 BNatSchG beduumlrfen

Die Maszlignahmen werden fuumlr einen mittelfristigen Planungshorizont (im Regelfall gt 10 Jahre) konkretisiert

Der Leitfaden soll weiterhin eine Hilfestellung zur fachlichen Vorbereitung und Umshysetzung vorauslaufender Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten dh bevor ein Maszligshynahmenplan erstellt ist geben

Soweit ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG) durch eine Maszlignahmenplanung uumlberlagert ist ersetzt dieser Plan den bisherigen Pflegeplan

Mit der Maszlignahmenplanung wird keine neue Fachplanung eingefuumlhrt Die Maszlignahshymenplanung baut im Falle eines Natura 2000-Gebietes auf den vorhandenen fachlishychen Unterlagen der Grunddatenerhebung (GDE) auf Die Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete leiten sich aus den in der entspreshychenden Schutzverordnung festgelegten Pflege- und Entwicklungszielen ab Vorlieshygende mittelfristige Pflegeplaumlne (Rahmenpflegeplaumlne) sollen fachlich in die einheitlishyche Methode der Maszlignahmenplanung umgesetzt werden wobei vorerst die Umsetshyzung in das NATUREG- Planungsjournal im Mittelpunkt steht (Hierdurch soll das im Rahmen der zwischenbehoumlrdlichen Leistungsverrechnung (ZBLV) zwischen den Reshygierungspraumlsidien und dem Landesbetrieb Hessen-Forst festgelegte landeseinheitlishyche Planungs- und Vollzugssystem fuumlr die Leistungsbestimmung in Naturschutzgeshybieten realisiert werden) Soweit eine inhaltliche Uumlberarbeitung der mittelfristigen Pflegeplaumlne fuumlr Naturschutzshygebiete erforderlich ist muss dies mit dem jeweils zustaumlndigen RP abgeklaumlrt werden

Fuumlr Eigentuumlmer oder Nutzer erwachsen aus den im Maszlignahmenplan dargestellten Maszlignahmen im Grundsatz keine unmittelbaren Rechtsverpflichtungen zu deren Umshysetzung Gleichwohl bietet der Plan Rechtssicherheit in der Fragestellung ob und wann seitens des Nutzers die Vorgaben des sect 34 Abs 6 BNatSchG hinsichtlich der Anzeigeverpflichtung entstehen oder diese unterbleiben kann Mit der Bearbeitung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung obliegt der Verwaltung damit die Aufgabe eine nachvollziehbare und plausible Grundlage fuumlr weiteres Verwaltungshandeln darzulegen

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2 Maszlignahmenplan

Die Maszlignahmen fuumlr Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und Vogelschutzshygebiete (VSG) leiten sich aus den Erhaltungszielen (EHZ) der Natura 2000-Verordshynung ab Maszlignahmenplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete richten sich in ihrer Maszlignahmenshybestimmung nach den Vorgaben der NSG-VO Uumlberlagern sich FFH- und Vogelshyschutzgebiete undoder ein NSG sind die Zielsetzungen in Abstimmung mit RP unshytereinander abzuwaumlgen

21 Maszlignahmenplan fuumlr FFH-Gebiete nach sect 5 HAGBNatSchG (Uumlberlagerung mit NSG und oder VSG ganz oder teilweise moumlglich)

Der Maszlignahmenplan wird im Regelfall fuumlr eine Laufzeit gt10 Jahre erstellt Das Ziel zur Erstellung dieser Maszlignahmenplanung beinhaltet neben der konkreten Bestimshymung der fuumlr den Erhalt oder die Erreichung der guumlnstigen Erhaltungszustaumlnde geshybotenen Maszlignahmen auch die Darstellung des Entwicklungspotentials (Entwickshylungsmaszlignahmen) des Gebietes Im Sinne der positiven Beschreibung einer bdquoordshynungsgemaumlszligen naturschutzfachlichen Nutzungldquo wird damit die land- forst- und fishyschereiwirtschaftliche Nutzung aufgezeigt welche im Sinne des Gebietsmanageshyments guumlnstig fuumlr die Natura 2000-Schutzobjekte (Lebensraumlume und Arten) ist Bei der Durchfuumlhrung dieser Nutzungen wird im Regelfall nicht von einer erheblichen Beshyeintraumlchtigung der Schutzguumlter ausgegangen

Im Umkehrschluss heiszligt dieses dass sich der Nutzer beim Abweichen von den Festshylegungen des Maszlignahmenplans an den jeweiligen Gebietsbetreuer beim Fachdienst laumlndlicher Raum bzw Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum beim Landrat (ehemals Landwirtschaftsamt im Weiteren ALR) oder Forstamt beim Landesbetrieb Hessen-Forst (FA) wenden soll um die Unbedenklichkeit einer Handlung abzuklaumlren

Der MMP soll daher an zentraler Stelle vor dem Planungsjournal oder den Maszlignahshymenkarten (am Anfang von Kapitel 5 ndash Maszlignahmenplanung) folgenden Hinweis entshyhalten

Die in diesem Plan dargestellten Maszlignahmen sind geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Natura 2000-Schutzguumlter zu wahren oder wieder herzushystellen Eine Abweichung vom Maszlignahmenplan bei einer geplanten Flaumlchenshynutzung kann zu einer Verschlechterung des Gebietes fuumlhren Abweichungen koumlnnen grundsaumltzlich nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Geshybietsbetreuer (hier jeweils zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Die Akzeptanzvermittlung und -gewinnung bei Eigentuumlmern Nutzern und Interessen-verbaumlnden fuumlr diese Maszlignahmen ist dabei wesentliche Aufgabe der Maszlignahmenplashynung Der Maszlignahmenplan besteht aus einem moumlglichst kompakten Textteil nach Stanshydardgliederung incl Standardtabellen (siehe Anlagen II und III) und einem Planungsshyjournal mit Kartenausschnitten Die Bearbeitung des Planungsjournals erfolgt im NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo

Die Umsetzung der Plaumlne erfolgt insbesondere uumlber vertragliche Regelungen (Vorshyrang des Vertragsnaturschutzes sect 3 HAGBNatSchG) finanzielle Foumlrderungen im

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Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen (HIAP) bzw Wald-VN als Kompensationsshymaszlignahmen oder in Erfuumlllung der Verpflichtungen aus der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

Der finanziellen Kalkulation im Zuge der Maszlignahmenplanung kommt eine herausrashygende Bedeutung beim Management der Schutzgebiete zu Als zentrales Steueshyrungsinstrument sollte die Kostenermittlung der Maszlignahmen moumlglichst vollstaumlndig und hinreichend genau sein

Die Ist- und Soll-Kostenermittlung ist daher obligatorisch fuumlr alle Maszlignahmen die ausschlieszliglich aus Landesmitteln der einschlaumlgigen Foumlrderkapitel zu finanshyzieren sind

Daruumlber hinaus sind die Hinweise der Anlage IV zu beachten

Die Maszlignahmenplanung wird in dem Grundverstaumlndnis durchgefuumlhrt dass die auf den LRT-Flaumlchen oder in den Arthabitaten bisher durchgefuumlhrte ordnungsgemaumlszlige Land- und Forstwirtschaft zur Entstehung bzw Erhaltung der Lebensraumtypen und Populationen gefuumlhrt hat In aller Regel steht diese Nutzung den Erhaltungszielen nicht entgegen Die Flaumlchennutzung ist in vielen Faumlllen sogar die Voraussetzung fuumlr den Fortbestand der zu schuumltzenden (Kulturlandschafts-) Biotope und der Habitate von Arten

Die technische Bearbeitung der Maszlignahmenplanung findet im Datenverarbeitungsshysystem NATUREG statt Vor der Bearbeitung wird dort seitens des RP der zu bearshybeitende Planungsraum eingerichtet Fuumlr die einzelnen Schutzkategorien (VSG FFH NSG) wird grundsaumltzlich nur ein zu bearbeitender Planungsraum eingerichtet dh befinden sich in einem FFH-Gebiet ein NSG undoder Teile eines VSG so werden die Aspekte des NSG und des Vogelschutzes mit beplant So findet sich fuumlr jede Flaumlshyche immer nur eine Planungsaussage Die grundsaumltzlichen Funktionalitaumlten des NATUREG-Moduls Maszlignahmenplanung finden sich in diesem Leitfaden und in den ergaumlnzenden technischen Erlaumluterungen sowie den Arbeitshilfen Maszlignahmenmodul Die Erzeugung der Maszlignahmenflaumlchen erfolgt in FFH-Gebieten idR aus der Vershyschneidung des Amtlichen Liegenschaftskatasters (ALK) mit der LRT- und Biotoptyshypenkarte An diesen vorgegebenen Geometrien (Basisobjekte) orientieren sich die Flaumlchen die einer bestimmten Maszlignahme zugeordnet werden Muumlssen bei einer Uumlberlagerung von VSG und FFH-Gebiet auch die Vogelschutzerfordernisse mitgeshyplant werden erfolgt dies anhand der Biotoptypen und ALK als kartographische Abshygrenzung der Vogelschutzmaszlignahmenflaumlchen Soweit fachlich erforderlich muumlssen die Informationen der Habitatstrukturkarte des VSG analog interpretiert und uumlber die NATUREG-Elemente wie Biotoptypen LRTen und ALK in geeignete Maszlignahmenflaumlshychen umgesetzt werden (siehe Anlage V)

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130

Aufgrund der groszligen Flaumlchenanteile der LRTen 9110 und 9130 gelten fuumlr diese beshysondere Regelungen In Mischgebieten in denen diese LRTen vorkommen aber das ALR die Federfuumlhshyrung in der Maszlignahmenplanung hat bringt das Forstamt (FA) einen Waldplanungsshy

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beitrag ein Die Ableitung von Maszlignahmen erfolgt fuumlr die LRTen 9110 und 9130 anshyhand der Ergebnisse der LRT- und Altholzprognosen die das RP bei der FENA anshyfordert Die uumlbrigen Wald-LRTen und Arten des Anhanges II werden wie in den uumlbrigen Geshybieten methodisch bearbeitet

Im Wald werden dem Maszlignahmenplaner uumlber die Planungsprognose summarische Flaumlchenangaben aus der Forsteinrichtung zu folgenden Parametern je FFH- Gebiet und betroffenem Forstbetrieb angegeben bull LRT 9110 und 9130 Entwicklung der Flaumlchen (Zugang Abgang Saldo) bull Erhaltungszustand Veraumlnderung der Flaumlchen (BgtA CgtB AgtB BgtC) pro LRT Je nach Bilanzergebnis wie sich die Situation oa LRTen am Ende des Prognoseshyzeitraumes darstellen wuumlrde sind auf der Basis ebenfalls vorgeschlagener Entwickshylungsbereiche Maszlignahmen zu planen oder die Weiterfuumlhrung der forstlichen Nutzung im Maszlignahmenplan festzulegen

Stellen diese in der Gesamtbetrachtung fuumlr das jeweilige FFH-Gebiet keine negativen Veraumlnderung der Bewertungsstufe fest sind idR keine weiteren Maszlignahmen fuumlr die LRTen 9110 und 9130 zu planen In naturschutzfachlich begruumlndeten Faumlllen zB auf Habitatflaumlchen (fuumlr Schwarzstorch Gruumlnes Besenmoos Frauenschuh) sind entgeshygen oben stehender Aussage Maszlignahmen vorzusehen

Bei Vorkommen von besonderen Arten zB Myotis myotis (Groszliges Mausohr) reicht die Beurteilung der Waldstruktur auf Grundlage der 10-jaumlhrigen Altholzprognose uU nicht aus Hier kann eine Betrachtung der nachwachsenden Altersklassen (IV und V) hilfreich sein um beurteilen zu koumlnnen ob in Verjuumlngung befindliche Flaumlchen bdquoershysetztldquo werden koumlnnen Entsprechende Auswertungen werden durch die Regierungsshypraumlsidien von der FENA angefordert

Die GDE muss hinsichtlich ihrer Aussagen zu vorhandenen oder moumlglichen Beeinshytraumlchtigung stets kritisch uumlberpruumlft werden In der Maszlignahmenplanung sollen nur fuumlr tatsaumlchlich vorliegende Beeintraumlchtigungen deren Beseitigung in absehbarer Zeit konkret moumlglich im Hinblick auf den Erhaltungszustand zwingend erforderlich und erfolgversprechend ist Maszlignahmen geplant werden Auch ist zu hinterfragen ob der zu betreibende Aufwand in einem vernuumlnftigen Verhaumlltnis zu den erwartbaren Ergebshynissen steht In Zweifelsfragen ist eine Entscheidung durch das RP einzuholen

Eine weitere Besonderheit stellen Teilmaszlignahmenplaumlne als Bestandteil der Waldshynaturschutzvertraumlge dar in denen allerdings nur Maszlignahmen enthalten sind die bilashyteral zwischen Land und Waldeigentuumlmer regelbar sind Andere Dritte betreffende Maszlignahmen bspw zur Erholungsnutzung greift nur der Gesamtmaszlignahmenplan auf Bestehende Teilmaszlignahmenplaumlne werden in den Gesamtmaszlignahmenplan uumlbernommen Dafuumlr werden aus den Teilmaszlignahmenplaumlnen zwei Datensaumltze angelegt die sich hinsichtlich der Kartendarstellung auf die gesamte Vertragsflaumlche beziehen Ein Dashytensatz umfasst die Nicht-LRT-Vertragsflaumlchen (die Groumlszlige wird manuell in das Plashynungsjournal eingetragen) und der Maszlignahmentyp 1 wird mit Code 170202 (Waldshyvertragsnaturschutz) zugeordnet Der zweite Datensatz umfasst die LRT-Waldflaumlche aus der Prognose Die Groumlszlige wird manuell eingetragen als Maszlignahmentyp wird Typ 2 oder 3 ausgewaumlhlt und mit dem Code 170202 mit dem Zusatz bdquoGemaumlszlig Vertrag vom (jeweiliges Datum eintragen)ldquo versehen

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Die Darstellung von Waldabteilungen im Privat- und Kommunalwald kann im MMP nur mit schriftlicher Zustimmung des Waldeigentuumlmers erfolgen

Im Uumlbrigen wird auf die Naturschutzleitlinie von Hessen-Forst verwiesen

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten

Fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie praumlzisieren die Artikel 12 und 13 den Artenschutz Ihrem Wortlaut nach sind die Vorgaben dieser Vorschriften rein represshysiv sie erfordern zunaumlchst die Einfuumlhrung eines bdquostrengen Schutzsystemsldquo Dieses muss geeignet sein zu gewaumlhrleisten dass u a absichtliche Entnahmen Toumltungen Stoumlrungen sowie ndash auch unbeabsichtigte ndash Beschaumldigungen und Vernichtungen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestaumltten unterbleiben Aumlhnliche Anforderungen stellt Art 13 FFH-RL in Bezug auf die nach dem Anhang IV Buchst b) zu schuumltzenden Pflanzen-arten

Die Rechtsentwicklung erzeugt jedoch einen Handlungsdruck der uumlber die Einfuumlshygung von Verboten in das Naturschutzgesetz hinausgeht Um Aussagen daruumlber trefshyfen zu koumlnnen dass Maszlignahmen im Hinblick auf den Erhaltungszustand der geshyschuumltzten Arten neutral sind oder um im Hinblick auf den Erhaltungszustand unprobshylematische Entnahmemengen uumlberwachen zu koumlnnen sind verlaumlssliche Kenntnisse uumlber den Bestand und die landesweite Verbreitung erforderlich Darauf aufbauend bedarf es gezielter Schutzmaszlignahmen zur dauerhaften nachhaltigen Gewaumlhrleisshytung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde der Populationen um signifikante negative Ausshywirkungen durch unbeabsichtigtes Fangen oder Toumlten von Individuen der Arten zu kompensieren

In Hessen werden daher neben den im Rahmen des Gebietsschutzes zu ergreifenshyden Maszlignahmen auch fuumlr die nach dem Anhang IV (und wo erforderlich auch Anshyhang V) der FFH-RL zu schuumltzende Tier- und Pflanzenarten vorrangig in den Schutzshygebieten (wo erforderlich auch auszligerhalb) geeignete Schutzmaszlignahmen entwickelt

Schutzziele

Rechtliche wie auch fachliche Grundlage der Maszlignahmen fuumlr Arten des Anhanges II der FFH-RL in den FFH-Gebieten stellen die Erhaltungsziele gemaumlszlig der Natura 2000-VO des Landes Hessen dar Sie weisen den Weg zur Bewahrung oder Wiedershyherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde und sind Anknuumlpfungspunkt fuumlr das Vershyschlechterungsverbot die Aufstellung der MMP sowie die daraus folgenden Handshylungsverpflichtungen

Fuumlr Arten des Anhanges IV (V) der FFH-Richtlinie koumlnnen sogenannte Schutzziele zur Anwendung kommen Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Geshygenstand der hessischen Natura 2000-Verordnung

Musterformulierungen der bdquoSchutzziele werden in der Anlage VI aufgefuumlhrt und naumlher erlaumlutert Schutzziele wurden nur fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFHshyRL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

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Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

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Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

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II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

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II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

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planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

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III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

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Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

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Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

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VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 2: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Titelbilder (von links oben nach rechts unten) LRT 9130 ndash Waldmeisterbuchenwald Neuntoumlter (Lanius collurio) Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica) LRT 6230 - Borstgrasrasen mit Arnika

2

Inhaltsverzeichnis

1 Zielsetzung des Leitfadens 5

2 Maszlignahmenplan 7

21 Maszlignahmenplan fuumlr FFH-Gebiete nach sect 5 HAGBNatSchG (Uumlberlagerung mit NSG und oder VSG ganz oder teilweise moumlglich) 7

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130 8

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten 10

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG 12

23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde 14

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten 14 241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie 14

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung 16

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000-Bezug) 17

3 Maszlignahmentypen 18

4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung 22

41 Zustaumlndigkeiten 22

42 Materialien 22

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung 22

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses 23

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses 26

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG 27

47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes 28

5 Der Jahrespflegeplan 29

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit 29

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten 29

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten 30

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen 30

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen 30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten 31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen 32

Anlagen 33

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung 33

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne 36 II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG) 36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG) 37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten

(Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung) 38

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung 40

3

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan 42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat 43

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten 50

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten 57

VIII Uumlbersicht Kompensation 58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle 59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten 60

4

1 Zielsetzung des Leitfadens

Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura 2000-Verordnung vom 16 Januar 2008 Innerhalb der festgesetzshyten Gebiete ist das Land zum Erhalt und der Wiederherstellung eines guumlnstigen Ershyhaltungszustandes (EZ) der durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL) geschuumltzten Lebensraumlume und Arten verpflichtet Hierfuumlr werden Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt

Fuumlr die in den Natura 2000-Gebieten zu schuumltzenden LRTen und Arten sieht Artikel 6 Abs 1 der FFH-RL die Erstellung von Bewirtschaftungsplaumlnen vor die geeignete Maszlignahmen rechtlicher administrativer oder vertraglicher Art umfassen Damit solshylen Verschlechterungen der Habitate der Arten sowie Stoumlrungen vermieden werden sofern solche Stoumlrungen sich im Hinblick auf die Ziele der Richtlinie erheblich auswirshyken koumlnnen

Der Bewirtschaftungsplan nach sect 5 des Hessischen Ausfuumlhrungsgesetzes zum Bunshydesnaturschutzgesetz (HAGBNatSchG) sieht insoweit eine Gleichstellung der FFH-und der Vogelschutzgebiete vor Er setzt sich aus folgenden Modulen zusammen

bull der Grunddatenerhebung (GDE) bull dem mittelfristigen Maszlignahmenplan (MMP) und dem hieraus abgeleiteten

Jahrespflegeplan (JPP) bull ggf ergaumlnzenden Gutachten Planungen

Dieser Leitfaden befasst sich im Grundsatz mit der Struktur den Inhalten und den Regelablaumlufen der Maszlignahmenplanung Daruumlber hinaus soll zur Beratung zu ausgeshyuumlbten oder beabsichtigten Nutzungen in den Natura 2000-Gebieten den Maszlignahshymenplanern -innen und den Gebietsbetreuern der zustaumlndigen Behoumlrden eine fachshyliche Leitlinie an die Hand gegeben werden Der Leitfaden reiht sich damit in die fachlichen Regelwerke welche zum Management der Natura 2000-Gebiete in Hesshysen erstellt worden sind ein

Zur Maszlignahmenplanung liegen folgende Vorgaben vor bull HAGBNatSchG (sectsect 5 15) bull Natura 2000-VO bull Leitfaden fuumlr die Erarbeitung und Umsetzung der Maszlignahmenplanung bull LRT-Leitlinien (Gruumlnland Magerrasen Gewaumlsser Wald)

(eingestellt in NATUREG sbquo Info sbquo Fachliche Hinweise) bull Habitat-Leitlinie (Vogelhabitate geplant) bull Maszlignahmenblaumltter fuumlr Natura 2000-Arten bull Naturschutzleitlinie Hessen-Forst bull Benutzerhandbuch Maszlignahmenplanung bull Handbuch Vertragsnaturschutz im Wald (geplant) bull Artgutachten und Artenhilfskonzepte bull Technische Hinweise Benutzerdokumentation zum Maszlignahmenmodul

(eingestellt in NATUREG unter Info sbquo Technische Hinweise sbquo div Dokumenshyte wie Arbeitshilfen und Benutzerdokumentation)

5

Im Regelfall stellt der Maszlignahmenplan flaumlchengenau die bereits fachlich zwischen konkurrierenden Anspruumlchen abgewogenen Nutzungen und oder Maszlignahmen dar welche fuumlr den Erhalt oder die Schaffung des guumlnstigen Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzguumlter auf einer Flaumlche geeignet oder erforderlich sind

Damit soll der Maszlignahmenplan fuumlr Eigentuumlmer Nutzer und Naturschutzverwalshytung klar und nachvollziehbar aufzeigen welche Nutzungen und oder Maszligshynahmen mit den festgelegten Erhaltungszielen vereinbar sind der Verwaltung des jeweiligen Gebietes dienen und somit keiner Anzeige im Sinne des sect 34 Abs 6 BNatSchG beduumlrfen

Die Maszlignahmen werden fuumlr einen mittelfristigen Planungshorizont (im Regelfall gt 10 Jahre) konkretisiert

Der Leitfaden soll weiterhin eine Hilfestellung zur fachlichen Vorbereitung und Umshysetzung vorauslaufender Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten dh bevor ein Maszligshynahmenplan erstellt ist geben

Soweit ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG) durch eine Maszlignahmenplanung uumlberlagert ist ersetzt dieser Plan den bisherigen Pflegeplan

Mit der Maszlignahmenplanung wird keine neue Fachplanung eingefuumlhrt Die Maszlignahshymenplanung baut im Falle eines Natura 2000-Gebietes auf den vorhandenen fachlishychen Unterlagen der Grunddatenerhebung (GDE) auf Die Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete leiten sich aus den in der entspreshychenden Schutzverordnung festgelegten Pflege- und Entwicklungszielen ab Vorlieshygende mittelfristige Pflegeplaumlne (Rahmenpflegeplaumlne) sollen fachlich in die einheitlishyche Methode der Maszlignahmenplanung umgesetzt werden wobei vorerst die Umsetshyzung in das NATUREG- Planungsjournal im Mittelpunkt steht (Hierdurch soll das im Rahmen der zwischenbehoumlrdlichen Leistungsverrechnung (ZBLV) zwischen den Reshygierungspraumlsidien und dem Landesbetrieb Hessen-Forst festgelegte landeseinheitlishyche Planungs- und Vollzugssystem fuumlr die Leistungsbestimmung in Naturschutzgeshybieten realisiert werden) Soweit eine inhaltliche Uumlberarbeitung der mittelfristigen Pflegeplaumlne fuumlr Naturschutzshygebiete erforderlich ist muss dies mit dem jeweils zustaumlndigen RP abgeklaumlrt werden

Fuumlr Eigentuumlmer oder Nutzer erwachsen aus den im Maszlignahmenplan dargestellten Maszlignahmen im Grundsatz keine unmittelbaren Rechtsverpflichtungen zu deren Umshysetzung Gleichwohl bietet der Plan Rechtssicherheit in der Fragestellung ob und wann seitens des Nutzers die Vorgaben des sect 34 Abs 6 BNatSchG hinsichtlich der Anzeigeverpflichtung entstehen oder diese unterbleiben kann Mit der Bearbeitung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung obliegt der Verwaltung damit die Aufgabe eine nachvollziehbare und plausible Grundlage fuumlr weiteres Verwaltungshandeln darzulegen

6

2 Maszlignahmenplan

Die Maszlignahmen fuumlr Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und Vogelschutzshygebiete (VSG) leiten sich aus den Erhaltungszielen (EHZ) der Natura 2000-Verordshynung ab Maszlignahmenplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete richten sich in ihrer Maszlignahmenshybestimmung nach den Vorgaben der NSG-VO Uumlberlagern sich FFH- und Vogelshyschutzgebiete undoder ein NSG sind die Zielsetzungen in Abstimmung mit RP unshytereinander abzuwaumlgen

21 Maszlignahmenplan fuumlr FFH-Gebiete nach sect 5 HAGBNatSchG (Uumlberlagerung mit NSG und oder VSG ganz oder teilweise moumlglich)

Der Maszlignahmenplan wird im Regelfall fuumlr eine Laufzeit gt10 Jahre erstellt Das Ziel zur Erstellung dieser Maszlignahmenplanung beinhaltet neben der konkreten Bestimshymung der fuumlr den Erhalt oder die Erreichung der guumlnstigen Erhaltungszustaumlnde geshybotenen Maszlignahmen auch die Darstellung des Entwicklungspotentials (Entwickshylungsmaszlignahmen) des Gebietes Im Sinne der positiven Beschreibung einer bdquoordshynungsgemaumlszligen naturschutzfachlichen Nutzungldquo wird damit die land- forst- und fishyschereiwirtschaftliche Nutzung aufgezeigt welche im Sinne des Gebietsmanageshyments guumlnstig fuumlr die Natura 2000-Schutzobjekte (Lebensraumlume und Arten) ist Bei der Durchfuumlhrung dieser Nutzungen wird im Regelfall nicht von einer erheblichen Beshyeintraumlchtigung der Schutzguumlter ausgegangen

Im Umkehrschluss heiszligt dieses dass sich der Nutzer beim Abweichen von den Festshylegungen des Maszlignahmenplans an den jeweiligen Gebietsbetreuer beim Fachdienst laumlndlicher Raum bzw Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum beim Landrat (ehemals Landwirtschaftsamt im Weiteren ALR) oder Forstamt beim Landesbetrieb Hessen-Forst (FA) wenden soll um die Unbedenklichkeit einer Handlung abzuklaumlren

Der MMP soll daher an zentraler Stelle vor dem Planungsjournal oder den Maszlignahshymenkarten (am Anfang von Kapitel 5 ndash Maszlignahmenplanung) folgenden Hinweis entshyhalten

Die in diesem Plan dargestellten Maszlignahmen sind geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Natura 2000-Schutzguumlter zu wahren oder wieder herzushystellen Eine Abweichung vom Maszlignahmenplan bei einer geplanten Flaumlchenshynutzung kann zu einer Verschlechterung des Gebietes fuumlhren Abweichungen koumlnnen grundsaumltzlich nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Geshybietsbetreuer (hier jeweils zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Die Akzeptanzvermittlung und -gewinnung bei Eigentuumlmern Nutzern und Interessen-verbaumlnden fuumlr diese Maszlignahmen ist dabei wesentliche Aufgabe der Maszlignahmenplashynung Der Maszlignahmenplan besteht aus einem moumlglichst kompakten Textteil nach Stanshydardgliederung incl Standardtabellen (siehe Anlagen II und III) und einem Planungsshyjournal mit Kartenausschnitten Die Bearbeitung des Planungsjournals erfolgt im NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo

Die Umsetzung der Plaumlne erfolgt insbesondere uumlber vertragliche Regelungen (Vorshyrang des Vertragsnaturschutzes sect 3 HAGBNatSchG) finanzielle Foumlrderungen im

7

Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen (HIAP) bzw Wald-VN als Kompensationsshymaszlignahmen oder in Erfuumlllung der Verpflichtungen aus der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

Der finanziellen Kalkulation im Zuge der Maszlignahmenplanung kommt eine herausrashygende Bedeutung beim Management der Schutzgebiete zu Als zentrales Steueshyrungsinstrument sollte die Kostenermittlung der Maszlignahmen moumlglichst vollstaumlndig und hinreichend genau sein

Die Ist- und Soll-Kostenermittlung ist daher obligatorisch fuumlr alle Maszlignahmen die ausschlieszliglich aus Landesmitteln der einschlaumlgigen Foumlrderkapitel zu finanshyzieren sind

Daruumlber hinaus sind die Hinweise der Anlage IV zu beachten

Die Maszlignahmenplanung wird in dem Grundverstaumlndnis durchgefuumlhrt dass die auf den LRT-Flaumlchen oder in den Arthabitaten bisher durchgefuumlhrte ordnungsgemaumlszlige Land- und Forstwirtschaft zur Entstehung bzw Erhaltung der Lebensraumtypen und Populationen gefuumlhrt hat In aller Regel steht diese Nutzung den Erhaltungszielen nicht entgegen Die Flaumlchennutzung ist in vielen Faumlllen sogar die Voraussetzung fuumlr den Fortbestand der zu schuumltzenden (Kulturlandschafts-) Biotope und der Habitate von Arten

Die technische Bearbeitung der Maszlignahmenplanung findet im Datenverarbeitungsshysystem NATUREG statt Vor der Bearbeitung wird dort seitens des RP der zu bearshybeitende Planungsraum eingerichtet Fuumlr die einzelnen Schutzkategorien (VSG FFH NSG) wird grundsaumltzlich nur ein zu bearbeitender Planungsraum eingerichtet dh befinden sich in einem FFH-Gebiet ein NSG undoder Teile eines VSG so werden die Aspekte des NSG und des Vogelschutzes mit beplant So findet sich fuumlr jede Flaumlshyche immer nur eine Planungsaussage Die grundsaumltzlichen Funktionalitaumlten des NATUREG-Moduls Maszlignahmenplanung finden sich in diesem Leitfaden und in den ergaumlnzenden technischen Erlaumluterungen sowie den Arbeitshilfen Maszlignahmenmodul Die Erzeugung der Maszlignahmenflaumlchen erfolgt in FFH-Gebieten idR aus der Vershyschneidung des Amtlichen Liegenschaftskatasters (ALK) mit der LRT- und Biotoptyshypenkarte An diesen vorgegebenen Geometrien (Basisobjekte) orientieren sich die Flaumlchen die einer bestimmten Maszlignahme zugeordnet werden Muumlssen bei einer Uumlberlagerung von VSG und FFH-Gebiet auch die Vogelschutzerfordernisse mitgeshyplant werden erfolgt dies anhand der Biotoptypen und ALK als kartographische Abshygrenzung der Vogelschutzmaszlignahmenflaumlchen Soweit fachlich erforderlich muumlssen die Informationen der Habitatstrukturkarte des VSG analog interpretiert und uumlber die NATUREG-Elemente wie Biotoptypen LRTen und ALK in geeignete Maszlignahmenflaumlshychen umgesetzt werden (siehe Anlage V)

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130

Aufgrund der groszligen Flaumlchenanteile der LRTen 9110 und 9130 gelten fuumlr diese beshysondere Regelungen In Mischgebieten in denen diese LRTen vorkommen aber das ALR die Federfuumlhshyrung in der Maszlignahmenplanung hat bringt das Forstamt (FA) einen Waldplanungsshy

8

beitrag ein Die Ableitung von Maszlignahmen erfolgt fuumlr die LRTen 9110 und 9130 anshyhand der Ergebnisse der LRT- und Altholzprognosen die das RP bei der FENA anshyfordert Die uumlbrigen Wald-LRTen und Arten des Anhanges II werden wie in den uumlbrigen Geshybieten methodisch bearbeitet

Im Wald werden dem Maszlignahmenplaner uumlber die Planungsprognose summarische Flaumlchenangaben aus der Forsteinrichtung zu folgenden Parametern je FFH- Gebiet und betroffenem Forstbetrieb angegeben bull LRT 9110 und 9130 Entwicklung der Flaumlchen (Zugang Abgang Saldo) bull Erhaltungszustand Veraumlnderung der Flaumlchen (BgtA CgtB AgtB BgtC) pro LRT Je nach Bilanzergebnis wie sich die Situation oa LRTen am Ende des Prognoseshyzeitraumes darstellen wuumlrde sind auf der Basis ebenfalls vorgeschlagener Entwickshylungsbereiche Maszlignahmen zu planen oder die Weiterfuumlhrung der forstlichen Nutzung im Maszlignahmenplan festzulegen

Stellen diese in der Gesamtbetrachtung fuumlr das jeweilige FFH-Gebiet keine negativen Veraumlnderung der Bewertungsstufe fest sind idR keine weiteren Maszlignahmen fuumlr die LRTen 9110 und 9130 zu planen In naturschutzfachlich begruumlndeten Faumlllen zB auf Habitatflaumlchen (fuumlr Schwarzstorch Gruumlnes Besenmoos Frauenschuh) sind entgeshygen oben stehender Aussage Maszlignahmen vorzusehen

Bei Vorkommen von besonderen Arten zB Myotis myotis (Groszliges Mausohr) reicht die Beurteilung der Waldstruktur auf Grundlage der 10-jaumlhrigen Altholzprognose uU nicht aus Hier kann eine Betrachtung der nachwachsenden Altersklassen (IV und V) hilfreich sein um beurteilen zu koumlnnen ob in Verjuumlngung befindliche Flaumlchen bdquoershysetztldquo werden koumlnnen Entsprechende Auswertungen werden durch die Regierungsshypraumlsidien von der FENA angefordert

Die GDE muss hinsichtlich ihrer Aussagen zu vorhandenen oder moumlglichen Beeinshytraumlchtigung stets kritisch uumlberpruumlft werden In der Maszlignahmenplanung sollen nur fuumlr tatsaumlchlich vorliegende Beeintraumlchtigungen deren Beseitigung in absehbarer Zeit konkret moumlglich im Hinblick auf den Erhaltungszustand zwingend erforderlich und erfolgversprechend ist Maszlignahmen geplant werden Auch ist zu hinterfragen ob der zu betreibende Aufwand in einem vernuumlnftigen Verhaumlltnis zu den erwartbaren Ergebshynissen steht In Zweifelsfragen ist eine Entscheidung durch das RP einzuholen

Eine weitere Besonderheit stellen Teilmaszlignahmenplaumlne als Bestandteil der Waldshynaturschutzvertraumlge dar in denen allerdings nur Maszlignahmen enthalten sind die bilashyteral zwischen Land und Waldeigentuumlmer regelbar sind Andere Dritte betreffende Maszlignahmen bspw zur Erholungsnutzung greift nur der Gesamtmaszlignahmenplan auf Bestehende Teilmaszlignahmenplaumlne werden in den Gesamtmaszlignahmenplan uumlbernommen Dafuumlr werden aus den Teilmaszlignahmenplaumlnen zwei Datensaumltze angelegt die sich hinsichtlich der Kartendarstellung auf die gesamte Vertragsflaumlche beziehen Ein Dashytensatz umfasst die Nicht-LRT-Vertragsflaumlchen (die Groumlszlige wird manuell in das Plashynungsjournal eingetragen) und der Maszlignahmentyp 1 wird mit Code 170202 (Waldshyvertragsnaturschutz) zugeordnet Der zweite Datensatz umfasst die LRT-Waldflaumlche aus der Prognose Die Groumlszlige wird manuell eingetragen als Maszlignahmentyp wird Typ 2 oder 3 ausgewaumlhlt und mit dem Code 170202 mit dem Zusatz bdquoGemaumlszlig Vertrag vom (jeweiliges Datum eintragen)ldquo versehen

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Die Darstellung von Waldabteilungen im Privat- und Kommunalwald kann im MMP nur mit schriftlicher Zustimmung des Waldeigentuumlmers erfolgen

Im Uumlbrigen wird auf die Naturschutzleitlinie von Hessen-Forst verwiesen

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten

Fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie praumlzisieren die Artikel 12 und 13 den Artenschutz Ihrem Wortlaut nach sind die Vorgaben dieser Vorschriften rein represshysiv sie erfordern zunaumlchst die Einfuumlhrung eines bdquostrengen Schutzsystemsldquo Dieses muss geeignet sein zu gewaumlhrleisten dass u a absichtliche Entnahmen Toumltungen Stoumlrungen sowie ndash auch unbeabsichtigte ndash Beschaumldigungen und Vernichtungen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestaumltten unterbleiben Aumlhnliche Anforderungen stellt Art 13 FFH-RL in Bezug auf die nach dem Anhang IV Buchst b) zu schuumltzenden Pflanzen-arten

Die Rechtsentwicklung erzeugt jedoch einen Handlungsdruck der uumlber die Einfuumlshygung von Verboten in das Naturschutzgesetz hinausgeht Um Aussagen daruumlber trefshyfen zu koumlnnen dass Maszlignahmen im Hinblick auf den Erhaltungszustand der geshyschuumltzten Arten neutral sind oder um im Hinblick auf den Erhaltungszustand unprobshylematische Entnahmemengen uumlberwachen zu koumlnnen sind verlaumlssliche Kenntnisse uumlber den Bestand und die landesweite Verbreitung erforderlich Darauf aufbauend bedarf es gezielter Schutzmaszlignahmen zur dauerhaften nachhaltigen Gewaumlhrleisshytung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde der Populationen um signifikante negative Ausshywirkungen durch unbeabsichtigtes Fangen oder Toumlten von Individuen der Arten zu kompensieren

In Hessen werden daher neben den im Rahmen des Gebietsschutzes zu ergreifenshyden Maszlignahmen auch fuumlr die nach dem Anhang IV (und wo erforderlich auch Anshyhang V) der FFH-RL zu schuumltzende Tier- und Pflanzenarten vorrangig in den Schutzshygebieten (wo erforderlich auch auszligerhalb) geeignete Schutzmaszlignahmen entwickelt

Schutzziele

Rechtliche wie auch fachliche Grundlage der Maszlignahmen fuumlr Arten des Anhanges II der FFH-RL in den FFH-Gebieten stellen die Erhaltungsziele gemaumlszlig der Natura 2000-VO des Landes Hessen dar Sie weisen den Weg zur Bewahrung oder Wiedershyherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde und sind Anknuumlpfungspunkt fuumlr das Vershyschlechterungsverbot die Aufstellung der MMP sowie die daraus folgenden Handshylungsverpflichtungen

Fuumlr Arten des Anhanges IV (V) der FFH-Richtlinie koumlnnen sogenannte Schutzziele zur Anwendung kommen Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Geshygenstand der hessischen Natura 2000-Verordnung

Musterformulierungen der bdquoSchutzziele werden in der Anlage VI aufgefuumlhrt und naumlher erlaumlutert Schutzziele wurden nur fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFHshyRL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

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Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 3: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Inhaltsverzeichnis

1 Zielsetzung des Leitfadens 5

2 Maszlignahmenplan 7

21 Maszlignahmenplan fuumlr FFH-Gebiete nach sect 5 HAGBNatSchG (Uumlberlagerung mit NSG und oder VSG ganz oder teilweise moumlglich) 7

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130 8

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten 10

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG 12

23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde 14

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten 14 241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie 14

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung 16

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000-Bezug) 17

3 Maszlignahmentypen 18

4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung 22

41 Zustaumlndigkeiten 22

42 Materialien 22

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung 22

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses 23

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses 26

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG 27

47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes 28

5 Der Jahrespflegeplan 29

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit 29

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten 29

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten 30

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen 30

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen 30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten 31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen 32

Anlagen 33

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung 33

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne 36 II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG) 36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG) 37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten

(Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung) 38

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung 40

3

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan 42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat 43

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten 50

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten 57

VIII Uumlbersicht Kompensation 58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle 59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten 60

4

1 Zielsetzung des Leitfadens

Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura 2000-Verordnung vom 16 Januar 2008 Innerhalb der festgesetzshyten Gebiete ist das Land zum Erhalt und der Wiederherstellung eines guumlnstigen Ershyhaltungszustandes (EZ) der durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL) geschuumltzten Lebensraumlume und Arten verpflichtet Hierfuumlr werden Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt

Fuumlr die in den Natura 2000-Gebieten zu schuumltzenden LRTen und Arten sieht Artikel 6 Abs 1 der FFH-RL die Erstellung von Bewirtschaftungsplaumlnen vor die geeignete Maszlignahmen rechtlicher administrativer oder vertraglicher Art umfassen Damit solshylen Verschlechterungen der Habitate der Arten sowie Stoumlrungen vermieden werden sofern solche Stoumlrungen sich im Hinblick auf die Ziele der Richtlinie erheblich auswirshyken koumlnnen

Der Bewirtschaftungsplan nach sect 5 des Hessischen Ausfuumlhrungsgesetzes zum Bunshydesnaturschutzgesetz (HAGBNatSchG) sieht insoweit eine Gleichstellung der FFH-und der Vogelschutzgebiete vor Er setzt sich aus folgenden Modulen zusammen

bull der Grunddatenerhebung (GDE) bull dem mittelfristigen Maszlignahmenplan (MMP) und dem hieraus abgeleiteten

Jahrespflegeplan (JPP) bull ggf ergaumlnzenden Gutachten Planungen

Dieser Leitfaden befasst sich im Grundsatz mit der Struktur den Inhalten und den Regelablaumlufen der Maszlignahmenplanung Daruumlber hinaus soll zur Beratung zu ausgeshyuumlbten oder beabsichtigten Nutzungen in den Natura 2000-Gebieten den Maszlignahshymenplanern -innen und den Gebietsbetreuern der zustaumlndigen Behoumlrden eine fachshyliche Leitlinie an die Hand gegeben werden Der Leitfaden reiht sich damit in die fachlichen Regelwerke welche zum Management der Natura 2000-Gebiete in Hesshysen erstellt worden sind ein

Zur Maszlignahmenplanung liegen folgende Vorgaben vor bull HAGBNatSchG (sectsect 5 15) bull Natura 2000-VO bull Leitfaden fuumlr die Erarbeitung und Umsetzung der Maszlignahmenplanung bull LRT-Leitlinien (Gruumlnland Magerrasen Gewaumlsser Wald)

(eingestellt in NATUREG sbquo Info sbquo Fachliche Hinweise) bull Habitat-Leitlinie (Vogelhabitate geplant) bull Maszlignahmenblaumltter fuumlr Natura 2000-Arten bull Naturschutzleitlinie Hessen-Forst bull Benutzerhandbuch Maszlignahmenplanung bull Handbuch Vertragsnaturschutz im Wald (geplant) bull Artgutachten und Artenhilfskonzepte bull Technische Hinweise Benutzerdokumentation zum Maszlignahmenmodul

(eingestellt in NATUREG unter Info sbquo Technische Hinweise sbquo div Dokumenshyte wie Arbeitshilfen und Benutzerdokumentation)

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Im Regelfall stellt der Maszlignahmenplan flaumlchengenau die bereits fachlich zwischen konkurrierenden Anspruumlchen abgewogenen Nutzungen und oder Maszlignahmen dar welche fuumlr den Erhalt oder die Schaffung des guumlnstigen Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzguumlter auf einer Flaumlche geeignet oder erforderlich sind

Damit soll der Maszlignahmenplan fuumlr Eigentuumlmer Nutzer und Naturschutzverwalshytung klar und nachvollziehbar aufzeigen welche Nutzungen und oder Maszligshynahmen mit den festgelegten Erhaltungszielen vereinbar sind der Verwaltung des jeweiligen Gebietes dienen und somit keiner Anzeige im Sinne des sect 34 Abs 6 BNatSchG beduumlrfen

Die Maszlignahmen werden fuumlr einen mittelfristigen Planungshorizont (im Regelfall gt 10 Jahre) konkretisiert

Der Leitfaden soll weiterhin eine Hilfestellung zur fachlichen Vorbereitung und Umshysetzung vorauslaufender Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten dh bevor ein Maszligshynahmenplan erstellt ist geben

Soweit ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG) durch eine Maszlignahmenplanung uumlberlagert ist ersetzt dieser Plan den bisherigen Pflegeplan

Mit der Maszlignahmenplanung wird keine neue Fachplanung eingefuumlhrt Die Maszlignahshymenplanung baut im Falle eines Natura 2000-Gebietes auf den vorhandenen fachlishychen Unterlagen der Grunddatenerhebung (GDE) auf Die Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete leiten sich aus den in der entspreshychenden Schutzverordnung festgelegten Pflege- und Entwicklungszielen ab Vorlieshygende mittelfristige Pflegeplaumlne (Rahmenpflegeplaumlne) sollen fachlich in die einheitlishyche Methode der Maszlignahmenplanung umgesetzt werden wobei vorerst die Umsetshyzung in das NATUREG- Planungsjournal im Mittelpunkt steht (Hierdurch soll das im Rahmen der zwischenbehoumlrdlichen Leistungsverrechnung (ZBLV) zwischen den Reshygierungspraumlsidien und dem Landesbetrieb Hessen-Forst festgelegte landeseinheitlishyche Planungs- und Vollzugssystem fuumlr die Leistungsbestimmung in Naturschutzgeshybieten realisiert werden) Soweit eine inhaltliche Uumlberarbeitung der mittelfristigen Pflegeplaumlne fuumlr Naturschutzshygebiete erforderlich ist muss dies mit dem jeweils zustaumlndigen RP abgeklaumlrt werden

Fuumlr Eigentuumlmer oder Nutzer erwachsen aus den im Maszlignahmenplan dargestellten Maszlignahmen im Grundsatz keine unmittelbaren Rechtsverpflichtungen zu deren Umshysetzung Gleichwohl bietet der Plan Rechtssicherheit in der Fragestellung ob und wann seitens des Nutzers die Vorgaben des sect 34 Abs 6 BNatSchG hinsichtlich der Anzeigeverpflichtung entstehen oder diese unterbleiben kann Mit der Bearbeitung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung obliegt der Verwaltung damit die Aufgabe eine nachvollziehbare und plausible Grundlage fuumlr weiteres Verwaltungshandeln darzulegen

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2 Maszlignahmenplan

Die Maszlignahmen fuumlr Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und Vogelschutzshygebiete (VSG) leiten sich aus den Erhaltungszielen (EHZ) der Natura 2000-Verordshynung ab Maszlignahmenplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete richten sich in ihrer Maszlignahmenshybestimmung nach den Vorgaben der NSG-VO Uumlberlagern sich FFH- und Vogelshyschutzgebiete undoder ein NSG sind die Zielsetzungen in Abstimmung mit RP unshytereinander abzuwaumlgen

21 Maszlignahmenplan fuumlr FFH-Gebiete nach sect 5 HAGBNatSchG (Uumlberlagerung mit NSG und oder VSG ganz oder teilweise moumlglich)

Der Maszlignahmenplan wird im Regelfall fuumlr eine Laufzeit gt10 Jahre erstellt Das Ziel zur Erstellung dieser Maszlignahmenplanung beinhaltet neben der konkreten Bestimshymung der fuumlr den Erhalt oder die Erreichung der guumlnstigen Erhaltungszustaumlnde geshybotenen Maszlignahmen auch die Darstellung des Entwicklungspotentials (Entwickshylungsmaszlignahmen) des Gebietes Im Sinne der positiven Beschreibung einer bdquoordshynungsgemaumlszligen naturschutzfachlichen Nutzungldquo wird damit die land- forst- und fishyschereiwirtschaftliche Nutzung aufgezeigt welche im Sinne des Gebietsmanageshyments guumlnstig fuumlr die Natura 2000-Schutzobjekte (Lebensraumlume und Arten) ist Bei der Durchfuumlhrung dieser Nutzungen wird im Regelfall nicht von einer erheblichen Beshyeintraumlchtigung der Schutzguumlter ausgegangen

Im Umkehrschluss heiszligt dieses dass sich der Nutzer beim Abweichen von den Festshylegungen des Maszlignahmenplans an den jeweiligen Gebietsbetreuer beim Fachdienst laumlndlicher Raum bzw Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum beim Landrat (ehemals Landwirtschaftsamt im Weiteren ALR) oder Forstamt beim Landesbetrieb Hessen-Forst (FA) wenden soll um die Unbedenklichkeit einer Handlung abzuklaumlren

Der MMP soll daher an zentraler Stelle vor dem Planungsjournal oder den Maszlignahshymenkarten (am Anfang von Kapitel 5 ndash Maszlignahmenplanung) folgenden Hinweis entshyhalten

Die in diesem Plan dargestellten Maszlignahmen sind geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Natura 2000-Schutzguumlter zu wahren oder wieder herzushystellen Eine Abweichung vom Maszlignahmenplan bei einer geplanten Flaumlchenshynutzung kann zu einer Verschlechterung des Gebietes fuumlhren Abweichungen koumlnnen grundsaumltzlich nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Geshybietsbetreuer (hier jeweils zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Die Akzeptanzvermittlung und -gewinnung bei Eigentuumlmern Nutzern und Interessen-verbaumlnden fuumlr diese Maszlignahmen ist dabei wesentliche Aufgabe der Maszlignahmenplashynung Der Maszlignahmenplan besteht aus einem moumlglichst kompakten Textteil nach Stanshydardgliederung incl Standardtabellen (siehe Anlagen II und III) und einem Planungsshyjournal mit Kartenausschnitten Die Bearbeitung des Planungsjournals erfolgt im NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo

Die Umsetzung der Plaumlne erfolgt insbesondere uumlber vertragliche Regelungen (Vorshyrang des Vertragsnaturschutzes sect 3 HAGBNatSchG) finanzielle Foumlrderungen im

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Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen (HIAP) bzw Wald-VN als Kompensationsshymaszlignahmen oder in Erfuumlllung der Verpflichtungen aus der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

Der finanziellen Kalkulation im Zuge der Maszlignahmenplanung kommt eine herausrashygende Bedeutung beim Management der Schutzgebiete zu Als zentrales Steueshyrungsinstrument sollte die Kostenermittlung der Maszlignahmen moumlglichst vollstaumlndig und hinreichend genau sein

Die Ist- und Soll-Kostenermittlung ist daher obligatorisch fuumlr alle Maszlignahmen die ausschlieszliglich aus Landesmitteln der einschlaumlgigen Foumlrderkapitel zu finanshyzieren sind

Daruumlber hinaus sind die Hinweise der Anlage IV zu beachten

Die Maszlignahmenplanung wird in dem Grundverstaumlndnis durchgefuumlhrt dass die auf den LRT-Flaumlchen oder in den Arthabitaten bisher durchgefuumlhrte ordnungsgemaumlszlige Land- und Forstwirtschaft zur Entstehung bzw Erhaltung der Lebensraumtypen und Populationen gefuumlhrt hat In aller Regel steht diese Nutzung den Erhaltungszielen nicht entgegen Die Flaumlchennutzung ist in vielen Faumlllen sogar die Voraussetzung fuumlr den Fortbestand der zu schuumltzenden (Kulturlandschafts-) Biotope und der Habitate von Arten

Die technische Bearbeitung der Maszlignahmenplanung findet im Datenverarbeitungsshysystem NATUREG statt Vor der Bearbeitung wird dort seitens des RP der zu bearshybeitende Planungsraum eingerichtet Fuumlr die einzelnen Schutzkategorien (VSG FFH NSG) wird grundsaumltzlich nur ein zu bearbeitender Planungsraum eingerichtet dh befinden sich in einem FFH-Gebiet ein NSG undoder Teile eines VSG so werden die Aspekte des NSG und des Vogelschutzes mit beplant So findet sich fuumlr jede Flaumlshyche immer nur eine Planungsaussage Die grundsaumltzlichen Funktionalitaumlten des NATUREG-Moduls Maszlignahmenplanung finden sich in diesem Leitfaden und in den ergaumlnzenden technischen Erlaumluterungen sowie den Arbeitshilfen Maszlignahmenmodul Die Erzeugung der Maszlignahmenflaumlchen erfolgt in FFH-Gebieten idR aus der Vershyschneidung des Amtlichen Liegenschaftskatasters (ALK) mit der LRT- und Biotoptyshypenkarte An diesen vorgegebenen Geometrien (Basisobjekte) orientieren sich die Flaumlchen die einer bestimmten Maszlignahme zugeordnet werden Muumlssen bei einer Uumlberlagerung von VSG und FFH-Gebiet auch die Vogelschutzerfordernisse mitgeshyplant werden erfolgt dies anhand der Biotoptypen und ALK als kartographische Abshygrenzung der Vogelschutzmaszlignahmenflaumlchen Soweit fachlich erforderlich muumlssen die Informationen der Habitatstrukturkarte des VSG analog interpretiert und uumlber die NATUREG-Elemente wie Biotoptypen LRTen und ALK in geeignete Maszlignahmenflaumlshychen umgesetzt werden (siehe Anlage V)

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130

Aufgrund der groszligen Flaumlchenanteile der LRTen 9110 und 9130 gelten fuumlr diese beshysondere Regelungen In Mischgebieten in denen diese LRTen vorkommen aber das ALR die Federfuumlhshyrung in der Maszlignahmenplanung hat bringt das Forstamt (FA) einen Waldplanungsshy

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beitrag ein Die Ableitung von Maszlignahmen erfolgt fuumlr die LRTen 9110 und 9130 anshyhand der Ergebnisse der LRT- und Altholzprognosen die das RP bei der FENA anshyfordert Die uumlbrigen Wald-LRTen und Arten des Anhanges II werden wie in den uumlbrigen Geshybieten methodisch bearbeitet

Im Wald werden dem Maszlignahmenplaner uumlber die Planungsprognose summarische Flaumlchenangaben aus der Forsteinrichtung zu folgenden Parametern je FFH- Gebiet und betroffenem Forstbetrieb angegeben bull LRT 9110 und 9130 Entwicklung der Flaumlchen (Zugang Abgang Saldo) bull Erhaltungszustand Veraumlnderung der Flaumlchen (BgtA CgtB AgtB BgtC) pro LRT Je nach Bilanzergebnis wie sich die Situation oa LRTen am Ende des Prognoseshyzeitraumes darstellen wuumlrde sind auf der Basis ebenfalls vorgeschlagener Entwickshylungsbereiche Maszlignahmen zu planen oder die Weiterfuumlhrung der forstlichen Nutzung im Maszlignahmenplan festzulegen

Stellen diese in der Gesamtbetrachtung fuumlr das jeweilige FFH-Gebiet keine negativen Veraumlnderung der Bewertungsstufe fest sind idR keine weiteren Maszlignahmen fuumlr die LRTen 9110 und 9130 zu planen In naturschutzfachlich begruumlndeten Faumlllen zB auf Habitatflaumlchen (fuumlr Schwarzstorch Gruumlnes Besenmoos Frauenschuh) sind entgeshygen oben stehender Aussage Maszlignahmen vorzusehen

Bei Vorkommen von besonderen Arten zB Myotis myotis (Groszliges Mausohr) reicht die Beurteilung der Waldstruktur auf Grundlage der 10-jaumlhrigen Altholzprognose uU nicht aus Hier kann eine Betrachtung der nachwachsenden Altersklassen (IV und V) hilfreich sein um beurteilen zu koumlnnen ob in Verjuumlngung befindliche Flaumlchen bdquoershysetztldquo werden koumlnnen Entsprechende Auswertungen werden durch die Regierungsshypraumlsidien von der FENA angefordert

Die GDE muss hinsichtlich ihrer Aussagen zu vorhandenen oder moumlglichen Beeinshytraumlchtigung stets kritisch uumlberpruumlft werden In der Maszlignahmenplanung sollen nur fuumlr tatsaumlchlich vorliegende Beeintraumlchtigungen deren Beseitigung in absehbarer Zeit konkret moumlglich im Hinblick auf den Erhaltungszustand zwingend erforderlich und erfolgversprechend ist Maszlignahmen geplant werden Auch ist zu hinterfragen ob der zu betreibende Aufwand in einem vernuumlnftigen Verhaumlltnis zu den erwartbaren Ergebshynissen steht In Zweifelsfragen ist eine Entscheidung durch das RP einzuholen

Eine weitere Besonderheit stellen Teilmaszlignahmenplaumlne als Bestandteil der Waldshynaturschutzvertraumlge dar in denen allerdings nur Maszlignahmen enthalten sind die bilashyteral zwischen Land und Waldeigentuumlmer regelbar sind Andere Dritte betreffende Maszlignahmen bspw zur Erholungsnutzung greift nur der Gesamtmaszlignahmenplan auf Bestehende Teilmaszlignahmenplaumlne werden in den Gesamtmaszlignahmenplan uumlbernommen Dafuumlr werden aus den Teilmaszlignahmenplaumlnen zwei Datensaumltze angelegt die sich hinsichtlich der Kartendarstellung auf die gesamte Vertragsflaumlche beziehen Ein Dashytensatz umfasst die Nicht-LRT-Vertragsflaumlchen (die Groumlszlige wird manuell in das Plashynungsjournal eingetragen) und der Maszlignahmentyp 1 wird mit Code 170202 (Waldshyvertragsnaturschutz) zugeordnet Der zweite Datensatz umfasst die LRT-Waldflaumlche aus der Prognose Die Groumlszlige wird manuell eingetragen als Maszlignahmentyp wird Typ 2 oder 3 ausgewaumlhlt und mit dem Code 170202 mit dem Zusatz bdquoGemaumlszlig Vertrag vom (jeweiliges Datum eintragen)ldquo versehen

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Die Darstellung von Waldabteilungen im Privat- und Kommunalwald kann im MMP nur mit schriftlicher Zustimmung des Waldeigentuumlmers erfolgen

Im Uumlbrigen wird auf die Naturschutzleitlinie von Hessen-Forst verwiesen

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten

Fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie praumlzisieren die Artikel 12 und 13 den Artenschutz Ihrem Wortlaut nach sind die Vorgaben dieser Vorschriften rein represshysiv sie erfordern zunaumlchst die Einfuumlhrung eines bdquostrengen Schutzsystemsldquo Dieses muss geeignet sein zu gewaumlhrleisten dass u a absichtliche Entnahmen Toumltungen Stoumlrungen sowie ndash auch unbeabsichtigte ndash Beschaumldigungen und Vernichtungen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestaumltten unterbleiben Aumlhnliche Anforderungen stellt Art 13 FFH-RL in Bezug auf die nach dem Anhang IV Buchst b) zu schuumltzenden Pflanzen-arten

Die Rechtsentwicklung erzeugt jedoch einen Handlungsdruck der uumlber die Einfuumlshygung von Verboten in das Naturschutzgesetz hinausgeht Um Aussagen daruumlber trefshyfen zu koumlnnen dass Maszlignahmen im Hinblick auf den Erhaltungszustand der geshyschuumltzten Arten neutral sind oder um im Hinblick auf den Erhaltungszustand unprobshylematische Entnahmemengen uumlberwachen zu koumlnnen sind verlaumlssliche Kenntnisse uumlber den Bestand und die landesweite Verbreitung erforderlich Darauf aufbauend bedarf es gezielter Schutzmaszlignahmen zur dauerhaften nachhaltigen Gewaumlhrleisshytung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde der Populationen um signifikante negative Ausshywirkungen durch unbeabsichtigtes Fangen oder Toumlten von Individuen der Arten zu kompensieren

In Hessen werden daher neben den im Rahmen des Gebietsschutzes zu ergreifenshyden Maszlignahmen auch fuumlr die nach dem Anhang IV (und wo erforderlich auch Anshyhang V) der FFH-RL zu schuumltzende Tier- und Pflanzenarten vorrangig in den Schutzshygebieten (wo erforderlich auch auszligerhalb) geeignete Schutzmaszlignahmen entwickelt

Schutzziele

Rechtliche wie auch fachliche Grundlage der Maszlignahmen fuumlr Arten des Anhanges II der FFH-RL in den FFH-Gebieten stellen die Erhaltungsziele gemaumlszlig der Natura 2000-VO des Landes Hessen dar Sie weisen den Weg zur Bewahrung oder Wiedershyherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde und sind Anknuumlpfungspunkt fuumlr das Vershyschlechterungsverbot die Aufstellung der MMP sowie die daraus folgenden Handshylungsverpflichtungen

Fuumlr Arten des Anhanges IV (V) der FFH-Richtlinie koumlnnen sogenannte Schutzziele zur Anwendung kommen Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Geshygenstand der hessischen Natura 2000-Verordnung

Musterformulierungen der bdquoSchutzziele werden in der Anlage VI aufgefuumlhrt und naumlher erlaumlutert Schutzziele wurden nur fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFHshyRL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

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Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

27

47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

28

5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

29

Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 4: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan 42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat 43

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten 50

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten 57

VIII Uumlbersicht Kompensation 58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle 59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten 60

4

1 Zielsetzung des Leitfadens

Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura 2000-Verordnung vom 16 Januar 2008 Innerhalb der festgesetzshyten Gebiete ist das Land zum Erhalt und der Wiederherstellung eines guumlnstigen Ershyhaltungszustandes (EZ) der durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL) geschuumltzten Lebensraumlume und Arten verpflichtet Hierfuumlr werden Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt

Fuumlr die in den Natura 2000-Gebieten zu schuumltzenden LRTen und Arten sieht Artikel 6 Abs 1 der FFH-RL die Erstellung von Bewirtschaftungsplaumlnen vor die geeignete Maszlignahmen rechtlicher administrativer oder vertraglicher Art umfassen Damit solshylen Verschlechterungen der Habitate der Arten sowie Stoumlrungen vermieden werden sofern solche Stoumlrungen sich im Hinblick auf die Ziele der Richtlinie erheblich auswirshyken koumlnnen

Der Bewirtschaftungsplan nach sect 5 des Hessischen Ausfuumlhrungsgesetzes zum Bunshydesnaturschutzgesetz (HAGBNatSchG) sieht insoweit eine Gleichstellung der FFH-und der Vogelschutzgebiete vor Er setzt sich aus folgenden Modulen zusammen

bull der Grunddatenerhebung (GDE) bull dem mittelfristigen Maszlignahmenplan (MMP) und dem hieraus abgeleiteten

Jahrespflegeplan (JPP) bull ggf ergaumlnzenden Gutachten Planungen

Dieser Leitfaden befasst sich im Grundsatz mit der Struktur den Inhalten und den Regelablaumlufen der Maszlignahmenplanung Daruumlber hinaus soll zur Beratung zu ausgeshyuumlbten oder beabsichtigten Nutzungen in den Natura 2000-Gebieten den Maszlignahshymenplanern -innen und den Gebietsbetreuern der zustaumlndigen Behoumlrden eine fachshyliche Leitlinie an die Hand gegeben werden Der Leitfaden reiht sich damit in die fachlichen Regelwerke welche zum Management der Natura 2000-Gebiete in Hesshysen erstellt worden sind ein

Zur Maszlignahmenplanung liegen folgende Vorgaben vor bull HAGBNatSchG (sectsect 5 15) bull Natura 2000-VO bull Leitfaden fuumlr die Erarbeitung und Umsetzung der Maszlignahmenplanung bull LRT-Leitlinien (Gruumlnland Magerrasen Gewaumlsser Wald)

(eingestellt in NATUREG sbquo Info sbquo Fachliche Hinweise) bull Habitat-Leitlinie (Vogelhabitate geplant) bull Maszlignahmenblaumltter fuumlr Natura 2000-Arten bull Naturschutzleitlinie Hessen-Forst bull Benutzerhandbuch Maszlignahmenplanung bull Handbuch Vertragsnaturschutz im Wald (geplant) bull Artgutachten und Artenhilfskonzepte bull Technische Hinweise Benutzerdokumentation zum Maszlignahmenmodul

(eingestellt in NATUREG unter Info sbquo Technische Hinweise sbquo div Dokumenshyte wie Arbeitshilfen und Benutzerdokumentation)

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Im Regelfall stellt der Maszlignahmenplan flaumlchengenau die bereits fachlich zwischen konkurrierenden Anspruumlchen abgewogenen Nutzungen und oder Maszlignahmen dar welche fuumlr den Erhalt oder die Schaffung des guumlnstigen Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzguumlter auf einer Flaumlche geeignet oder erforderlich sind

Damit soll der Maszlignahmenplan fuumlr Eigentuumlmer Nutzer und Naturschutzverwalshytung klar und nachvollziehbar aufzeigen welche Nutzungen und oder Maszligshynahmen mit den festgelegten Erhaltungszielen vereinbar sind der Verwaltung des jeweiligen Gebietes dienen und somit keiner Anzeige im Sinne des sect 34 Abs 6 BNatSchG beduumlrfen

Die Maszlignahmen werden fuumlr einen mittelfristigen Planungshorizont (im Regelfall gt 10 Jahre) konkretisiert

Der Leitfaden soll weiterhin eine Hilfestellung zur fachlichen Vorbereitung und Umshysetzung vorauslaufender Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten dh bevor ein Maszligshynahmenplan erstellt ist geben

Soweit ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG) durch eine Maszlignahmenplanung uumlberlagert ist ersetzt dieser Plan den bisherigen Pflegeplan

Mit der Maszlignahmenplanung wird keine neue Fachplanung eingefuumlhrt Die Maszlignahshymenplanung baut im Falle eines Natura 2000-Gebietes auf den vorhandenen fachlishychen Unterlagen der Grunddatenerhebung (GDE) auf Die Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete leiten sich aus den in der entspreshychenden Schutzverordnung festgelegten Pflege- und Entwicklungszielen ab Vorlieshygende mittelfristige Pflegeplaumlne (Rahmenpflegeplaumlne) sollen fachlich in die einheitlishyche Methode der Maszlignahmenplanung umgesetzt werden wobei vorerst die Umsetshyzung in das NATUREG- Planungsjournal im Mittelpunkt steht (Hierdurch soll das im Rahmen der zwischenbehoumlrdlichen Leistungsverrechnung (ZBLV) zwischen den Reshygierungspraumlsidien und dem Landesbetrieb Hessen-Forst festgelegte landeseinheitlishyche Planungs- und Vollzugssystem fuumlr die Leistungsbestimmung in Naturschutzgeshybieten realisiert werden) Soweit eine inhaltliche Uumlberarbeitung der mittelfristigen Pflegeplaumlne fuumlr Naturschutzshygebiete erforderlich ist muss dies mit dem jeweils zustaumlndigen RP abgeklaumlrt werden

Fuumlr Eigentuumlmer oder Nutzer erwachsen aus den im Maszlignahmenplan dargestellten Maszlignahmen im Grundsatz keine unmittelbaren Rechtsverpflichtungen zu deren Umshysetzung Gleichwohl bietet der Plan Rechtssicherheit in der Fragestellung ob und wann seitens des Nutzers die Vorgaben des sect 34 Abs 6 BNatSchG hinsichtlich der Anzeigeverpflichtung entstehen oder diese unterbleiben kann Mit der Bearbeitung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung obliegt der Verwaltung damit die Aufgabe eine nachvollziehbare und plausible Grundlage fuumlr weiteres Verwaltungshandeln darzulegen

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2 Maszlignahmenplan

Die Maszlignahmen fuumlr Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und Vogelschutzshygebiete (VSG) leiten sich aus den Erhaltungszielen (EHZ) der Natura 2000-Verordshynung ab Maszlignahmenplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete richten sich in ihrer Maszlignahmenshybestimmung nach den Vorgaben der NSG-VO Uumlberlagern sich FFH- und Vogelshyschutzgebiete undoder ein NSG sind die Zielsetzungen in Abstimmung mit RP unshytereinander abzuwaumlgen

21 Maszlignahmenplan fuumlr FFH-Gebiete nach sect 5 HAGBNatSchG (Uumlberlagerung mit NSG und oder VSG ganz oder teilweise moumlglich)

Der Maszlignahmenplan wird im Regelfall fuumlr eine Laufzeit gt10 Jahre erstellt Das Ziel zur Erstellung dieser Maszlignahmenplanung beinhaltet neben der konkreten Bestimshymung der fuumlr den Erhalt oder die Erreichung der guumlnstigen Erhaltungszustaumlnde geshybotenen Maszlignahmen auch die Darstellung des Entwicklungspotentials (Entwickshylungsmaszlignahmen) des Gebietes Im Sinne der positiven Beschreibung einer bdquoordshynungsgemaumlszligen naturschutzfachlichen Nutzungldquo wird damit die land- forst- und fishyschereiwirtschaftliche Nutzung aufgezeigt welche im Sinne des Gebietsmanageshyments guumlnstig fuumlr die Natura 2000-Schutzobjekte (Lebensraumlume und Arten) ist Bei der Durchfuumlhrung dieser Nutzungen wird im Regelfall nicht von einer erheblichen Beshyeintraumlchtigung der Schutzguumlter ausgegangen

Im Umkehrschluss heiszligt dieses dass sich der Nutzer beim Abweichen von den Festshylegungen des Maszlignahmenplans an den jeweiligen Gebietsbetreuer beim Fachdienst laumlndlicher Raum bzw Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum beim Landrat (ehemals Landwirtschaftsamt im Weiteren ALR) oder Forstamt beim Landesbetrieb Hessen-Forst (FA) wenden soll um die Unbedenklichkeit einer Handlung abzuklaumlren

Der MMP soll daher an zentraler Stelle vor dem Planungsjournal oder den Maszlignahshymenkarten (am Anfang von Kapitel 5 ndash Maszlignahmenplanung) folgenden Hinweis entshyhalten

Die in diesem Plan dargestellten Maszlignahmen sind geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Natura 2000-Schutzguumlter zu wahren oder wieder herzushystellen Eine Abweichung vom Maszlignahmenplan bei einer geplanten Flaumlchenshynutzung kann zu einer Verschlechterung des Gebietes fuumlhren Abweichungen koumlnnen grundsaumltzlich nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Geshybietsbetreuer (hier jeweils zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Die Akzeptanzvermittlung und -gewinnung bei Eigentuumlmern Nutzern und Interessen-verbaumlnden fuumlr diese Maszlignahmen ist dabei wesentliche Aufgabe der Maszlignahmenplashynung Der Maszlignahmenplan besteht aus einem moumlglichst kompakten Textteil nach Stanshydardgliederung incl Standardtabellen (siehe Anlagen II und III) und einem Planungsshyjournal mit Kartenausschnitten Die Bearbeitung des Planungsjournals erfolgt im NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo

Die Umsetzung der Plaumlne erfolgt insbesondere uumlber vertragliche Regelungen (Vorshyrang des Vertragsnaturschutzes sect 3 HAGBNatSchG) finanzielle Foumlrderungen im

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Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen (HIAP) bzw Wald-VN als Kompensationsshymaszlignahmen oder in Erfuumlllung der Verpflichtungen aus der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

Der finanziellen Kalkulation im Zuge der Maszlignahmenplanung kommt eine herausrashygende Bedeutung beim Management der Schutzgebiete zu Als zentrales Steueshyrungsinstrument sollte die Kostenermittlung der Maszlignahmen moumlglichst vollstaumlndig und hinreichend genau sein

Die Ist- und Soll-Kostenermittlung ist daher obligatorisch fuumlr alle Maszlignahmen die ausschlieszliglich aus Landesmitteln der einschlaumlgigen Foumlrderkapitel zu finanshyzieren sind

Daruumlber hinaus sind die Hinweise der Anlage IV zu beachten

Die Maszlignahmenplanung wird in dem Grundverstaumlndnis durchgefuumlhrt dass die auf den LRT-Flaumlchen oder in den Arthabitaten bisher durchgefuumlhrte ordnungsgemaumlszlige Land- und Forstwirtschaft zur Entstehung bzw Erhaltung der Lebensraumtypen und Populationen gefuumlhrt hat In aller Regel steht diese Nutzung den Erhaltungszielen nicht entgegen Die Flaumlchennutzung ist in vielen Faumlllen sogar die Voraussetzung fuumlr den Fortbestand der zu schuumltzenden (Kulturlandschafts-) Biotope und der Habitate von Arten

Die technische Bearbeitung der Maszlignahmenplanung findet im Datenverarbeitungsshysystem NATUREG statt Vor der Bearbeitung wird dort seitens des RP der zu bearshybeitende Planungsraum eingerichtet Fuumlr die einzelnen Schutzkategorien (VSG FFH NSG) wird grundsaumltzlich nur ein zu bearbeitender Planungsraum eingerichtet dh befinden sich in einem FFH-Gebiet ein NSG undoder Teile eines VSG so werden die Aspekte des NSG und des Vogelschutzes mit beplant So findet sich fuumlr jede Flaumlshyche immer nur eine Planungsaussage Die grundsaumltzlichen Funktionalitaumlten des NATUREG-Moduls Maszlignahmenplanung finden sich in diesem Leitfaden und in den ergaumlnzenden technischen Erlaumluterungen sowie den Arbeitshilfen Maszlignahmenmodul Die Erzeugung der Maszlignahmenflaumlchen erfolgt in FFH-Gebieten idR aus der Vershyschneidung des Amtlichen Liegenschaftskatasters (ALK) mit der LRT- und Biotoptyshypenkarte An diesen vorgegebenen Geometrien (Basisobjekte) orientieren sich die Flaumlchen die einer bestimmten Maszlignahme zugeordnet werden Muumlssen bei einer Uumlberlagerung von VSG und FFH-Gebiet auch die Vogelschutzerfordernisse mitgeshyplant werden erfolgt dies anhand der Biotoptypen und ALK als kartographische Abshygrenzung der Vogelschutzmaszlignahmenflaumlchen Soweit fachlich erforderlich muumlssen die Informationen der Habitatstrukturkarte des VSG analog interpretiert und uumlber die NATUREG-Elemente wie Biotoptypen LRTen und ALK in geeignete Maszlignahmenflaumlshychen umgesetzt werden (siehe Anlage V)

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130

Aufgrund der groszligen Flaumlchenanteile der LRTen 9110 und 9130 gelten fuumlr diese beshysondere Regelungen In Mischgebieten in denen diese LRTen vorkommen aber das ALR die Federfuumlhshyrung in der Maszlignahmenplanung hat bringt das Forstamt (FA) einen Waldplanungsshy

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beitrag ein Die Ableitung von Maszlignahmen erfolgt fuumlr die LRTen 9110 und 9130 anshyhand der Ergebnisse der LRT- und Altholzprognosen die das RP bei der FENA anshyfordert Die uumlbrigen Wald-LRTen und Arten des Anhanges II werden wie in den uumlbrigen Geshybieten methodisch bearbeitet

Im Wald werden dem Maszlignahmenplaner uumlber die Planungsprognose summarische Flaumlchenangaben aus der Forsteinrichtung zu folgenden Parametern je FFH- Gebiet und betroffenem Forstbetrieb angegeben bull LRT 9110 und 9130 Entwicklung der Flaumlchen (Zugang Abgang Saldo) bull Erhaltungszustand Veraumlnderung der Flaumlchen (BgtA CgtB AgtB BgtC) pro LRT Je nach Bilanzergebnis wie sich die Situation oa LRTen am Ende des Prognoseshyzeitraumes darstellen wuumlrde sind auf der Basis ebenfalls vorgeschlagener Entwickshylungsbereiche Maszlignahmen zu planen oder die Weiterfuumlhrung der forstlichen Nutzung im Maszlignahmenplan festzulegen

Stellen diese in der Gesamtbetrachtung fuumlr das jeweilige FFH-Gebiet keine negativen Veraumlnderung der Bewertungsstufe fest sind idR keine weiteren Maszlignahmen fuumlr die LRTen 9110 und 9130 zu planen In naturschutzfachlich begruumlndeten Faumlllen zB auf Habitatflaumlchen (fuumlr Schwarzstorch Gruumlnes Besenmoos Frauenschuh) sind entgeshygen oben stehender Aussage Maszlignahmen vorzusehen

Bei Vorkommen von besonderen Arten zB Myotis myotis (Groszliges Mausohr) reicht die Beurteilung der Waldstruktur auf Grundlage der 10-jaumlhrigen Altholzprognose uU nicht aus Hier kann eine Betrachtung der nachwachsenden Altersklassen (IV und V) hilfreich sein um beurteilen zu koumlnnen ob in Verjuumlngung befindliche Flaumlchen bdquoershysetztldquo werden koumlnnen Entsprechende Auswertungen werden durch die Regierungsshypraumlsidien von der FENA angefordert

Die GDE muss hinsichtlich ihrer Aussagen zu vorhandenen oder moumlglichen Beeinshytraumlchtigung stets kritisch uumlberpruumlft werden In der Maszlignahmenplanung sollen nur fuumlr tatsaumlchlich vorliegende Beeintraumlchtigungen deren Beseitigung in absehbarer Zeit konkret moumlglich im Hinblick auf den Erhaltungszustand zwingend erforderlich und erfolgversprechend ist Maszlignahmen geplant werden Auch ist zu hinterfragen ob der zu betreibende Aufwand in einem vernuumlnftigen Verhaumlltnis zu den erwartbaren Ergebshynissen steht In Zweifelsfragen ist eine Entscheidung durch das RP einzuholen

Eine weitere Besonderheit stellen Teilmaszlignahmenplaumlne als Bestandteil der Waldshynaturschutzvertraumlge dar in denen allerdings nur Maszlignahmen enthalten sind die bilashyteral zwischen Land und Waldeigentuumlmer regelbar sind Andere Dritte betreffende Maszlignahmen bspw zur Erholungsnutzung greift nur der Gesamtmaszlignahmenplan auf Bestehende Teilmaszlignahmenplaumlne werden in den Gesamtmaszlignahmenplan uumlbernommen Dafuumlr werden aus den Teilmaszlignahmenplaumlnen zwei Datensaumltze angelegt die sich hinsichtlich der Kartendarstellung auf die gesamte Vertragsflaumlche beziehen Ein Dashytensatz umfasst die Nicht-LRT-Vertragsflaumlchen (die Groumlszlige wird manuell in das Plashynungsjournal eingetragen) und der Maszlignahmentyp 1 wird mit Code 170202 (Waldshyvertragsnaturschutz) zugeordnet Der zweite Datensatz umfasst die LRT-Waldflaumlche aus der Prognose Die Groumlszlige wird manuell eingetragen als Maszlignahmentyp wird Typ 2 oder 3 ausgewaumlhlt und mit dem Code 170202 mit dem Zusatz bdquoGemaumlszlig Vertrag vom (jeweiliges Datum eintragen)ldquo versehen

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Die Darstellung von Waldabteilungen im Privat- und Kommunalwald kann im MMP nur mit schriftlicher Zustimmung des Waldeigentuumlmers erfolgen

Im Uumlbrigen wird auf die Naturschutzleitlinie von Hessen-Forst verwiesen

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten

Fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie praumlzisieren die Artikel 12 und 13 den Artenschutz Ihrem Wortlaut nach sind die Vorgaben dieser Vorschriften rein represshysiv sie erfordern zunaumlchst die Einfuumlhrung eines bdquostrengen Schutzsystemsldquo Dieses muss geeignet sein zu gewaumlhrleisten dass u a absichtliche Entnahmen Toumltungen Stoumlrungen sowie ndash auch unbeabsichtigte ndash Beschaumldigungen und Vernichtungen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestaumltten unterbleiben Aumlhnliche Anforderungen stellt Art 13 FFH-RL in Bezug auf die nach dem Anhang IV Buchst b) zu schuumltzenden Pflanzen-arten

Die Rechtsentwicklung erzeugt jedoch einen Handlungsdruck der uumlber die Einfuumlshygung von Verboten in das Naturschutzgesetz hinausgeht Um Aussagen daruumlber trefshyfen zu koumlnnen dass Maszlignahmen im Hinblick auf den Erhaltungszustand der geshyschuumltzten Arten neutral sind oder um im Hinblick auf den Erhaltungszustand unprobshylematische Entnahmemengen uumlberwachen zu koumlnnen sind verlaumlssliche Kenntnisse uumlber den Bestand und die landesweite Verbreitung erforderlich Darauf aufbauend bedarf es gezielter Schutzmaszlignahmen zur dauerhaften nachhaltigen Gewaumlhrleisshytung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde der Populationen um signifikante negative Ausshywirkungen durch unbeabsichtigtes Fangen oder Toumlten von Individuen der Arten zu kompensieren

In Hessen werden daher neben den im Rahmen des Gebietsschutzes zu ergreifenshyden Maszlignahmen auch fuumlr die nach dem Anhang IV (und wo erforderlich auch Anshyhang V) der FFH-RL zu schuumltzende Tier- und Pflanzenarten vorrangig in den Schutzshygebieten (wo erforderlich auch auszligerhalb) geeignete Schutzmaszlignahmen entwickelt

Schutzziele

Rechtliche wie auch fachliche Grundlage der Maszlignahmen fuumlr Arten des Anhanges II der FFH-RL in den FFH-Gebieten stellen die Erhaltungsziele gemaumlszlig der Natura 2000-VO des Landes Hessen dar Sie weisen den Weg zur Bewahrung oder Wiedershyherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde und sind Anknuumlpfungspunkt fuumlr das Vershyschlechterungsverbot die Aufstellung der MMP sowie die daraus folgenden Handshylungsverpflichtungen

Fuumlr Arten des Anhanges IV (V) der FFH-Richtlinie koumlnnen sogenannte Schutzziele zur Anwendung kommen Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Geshygenstand der hessischen Natura 2000-Verordnung

Musterformulierungen der bdquoSchutzziele werden in der Anlage VI aufgefuumlhrt und naumlher erlaumlutert Schutzziele wurden nur fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFHshyRL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

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Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

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Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

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II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

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II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

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planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

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III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

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Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 5: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

1 Zielsetzung des Leitfadens

Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura 2000-Verordnung vom 16 Januar 2008 Innerhalb der festgesetzshyten Gebiete ist das Land zum Erhalt und der Wiederherstellung eines guumlnstigen Ershyhaltungszustandes (EZ) der durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL) geschuumltzten Lebensraumlume und Arten verpflichtet Hierfuumlr werden Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt

Fuumlr die in den Natura 2000-Gebieten zu schuumltzenden LRTen und Arten sieht Artikel 6 Abs 1 der FFH-RL die Erstellung von Bewirtschaftungsplaumlnen vor die geeignete Maszlignahmen rechtlicher administrativer oder vertraglicher Art umfassen Damit solshylen Verschlechterungen der Habitate der Arten sowie Stoumlrungen vermieden werden sofern solche Stoumlrungen sich im Hinblick auf die Ziele der Richtlinie erheblich auswirshyken koumlnnen

Der Bewirtschaftungsplan nach sect 5 des Hessischen Ausfuumlhrungsgesetzes zum Bunshydesnaturschutzgesetz (HAGBNatSchG) sieht insoweit eine Gleichstellung der FFH-und der Vogelschutzgebiete vor Er setzt sich aus folgenden Modulen zusammen

bull der Grunddatenerhebung (GDE) bull dem mittelfristigen Maszlignahmenplan (MMP) und dem hieraus abgeleiteten

Jahrespflegeplan (JPP) bull ggf ergaumlnzenden Gutachten Planungen

Dieser Leitfaden befasst sich im Grundsatz mit der Struktur den Inhalten und den Regelablaumlufen der Maszlignahmenplanung Daruumlber hinaus soll zur Beratung zu ausgeshyuumlbten oder beabsichtigten Nutzungen in den Natura 2000-Gebieten den Maszlignahshymenplanern -innen und den Gebietsbetreuern der zustaumlndigen Behoumlrden eine fachshyliche Leitlinie an die Hand gegeben werden Der Leitfaden reiht sich damit in die fachlichen Regelwerke welche zum Management der Natura 2000-Gebiete in Hesshysen erstellt worden sind ein

Zur Maszlignahmenplanung liegen folgende Vorgaben vor bull HAGBNatSchG (sectsect 5 15) bull Natura 2000-VO bull Leitfaden fuumlr die Erarbeitung und Umsetzung der Maszlignahmenplanung bull LRT-Leitlinien (Gruumlnland Magerrasen Gewaumlsser Wald)

(eingestellt in NATUREG sbquo Info sbquo Fachliche Hinweise) bull Habitat-Leitlinie (Vogelhabitate geplant) bull Maszlignahmenblaumltter fuumlr Natura 2000-Arten bull Naturschutzleitlinie Hessen-Forst bull Benutzerhandbuch Maszlignahmenplanung bull Handbuch Vertragsnaturschutz im Wald (geplant) bull Artgutachten und Artenhilfskonzepte bull Technische Hinweise Benutzerdokumentation zum Maszlignahmenmodul

(eingestellt in NATUREG unter Info sbquo Technische Hinweise sbquo div Dokumenshyte wie Arbeitshilfen und Benutzerdokumentation)

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Im Regelfall stellt der Maszlignahmenplan flaumlchengenau die bereits fachlich zwischen konkurrierenden Anspruumlchen abgewogenen Nutzungen und oder Maszlignahmen dar welche fuumlr den Erhalt oder die Schaffung des guumlnstigen Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzguumlter auf einer Flaumlche geeignet oder erforderlich sind

Damit soll der Maszlignahmenplan fuumlr Eigentuumlmer Nutzer und Naturschutzverwalshytung klar und nachvollziehbar aufzeigen welche Nutzungen und oder Maszligshynahmen mit den festgelegten Erhaltungszielen vereinbar sind der Verwaltung des jeweiligen Gebietes dienen und somit keiner Anzeige im Sinne des sect 34 Abs 6 BNatSchG beduumlrfen

Die Maszlignahmen werden fuumlr einen mittelfristigen Planungshorizont (im Regelfall gt 10 Jahre) konkretisiert

Der Leitfaden soll weiterhin eine Hilfestellung zur fachlichen Vorbereitung und Umshysetzung vorauslaufender Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten dh bevor ein Maszligshynahmenplan erstellt ist geben

Soweit ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG) durch eine Maszlignahmenplanung uumlberlagert ist ersetzt dieser Plan den bisherigen Pflegeplan

Mit der Maszlignahmenplanung wird keine neue Fachplanung eingefuumlhrt Die Maszlignahshymenplanung baut im Falle eines Natura 2000-Gebietes auf den vorhandenen fachlishychen Unterlagen der Grunddatenerhebung (GDE) auf Die Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete leiten sich aus den in der entspreshychenden Schutzverordnung festgelegten Pflege- und Entwicklungszielen ab Vorlieshygende mittelfristige Pflegeplaumlne (Rahmenpflegeplaumlne) sollen fachlich in die einheitlishyche Methode der Maszlignahmenplanung umgesetzt werden wobei vorerst die Umsetshyzung in das NATUREG- Planungsjournal im Mittelpunkt steht (Hierdurch soll das im Rahmen der zwischenbehoumlrdlichen Leistungsverrechnung (ZBLV) zwischen den Reshygierungspraumlsidien und dem Landesbetrieb Hessen-Forst festgelegte landeseinheitlishyche Planungs- und Vollzugssystem fuumlr die Leistungsbestimmung in Naturschutzgeshybieten realisiert werden) Soweit eine inhaltliche Uumlberarbeitung der mittelfristigen Pflegeplaumlne fuumlr Naturschutzshygebiete erforderlich ist muss dies mit dem jeweils zustaumlndigen RP abgeklaumlrt werden

Fuumlr Eigentuumlmer oder Nutzer erwachsen aus den im Maszlignahmenplan dargestellten Maszlignahmen im Grundsatz keine unmittelbaren Rechtsverpflichtungen zu deren Umshysetzung Gleichwohl bietet der Plan Rechtssicherheit in der Fragestellung ob und wann seitens des Nutzers die Vorgaben des sect 34 Abs 6 BNatSchG hinsichtlich der Anzeigeverpflichtung entstehen oder diese unterbleiben kann Mit der Bearbeitung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung obliegt der Verwaltung damit die Aufgabe eine nachvollziehbare und plausible Grundlage fuumlr weiteres Verwaltungshandeln darzulegen

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2 Maszlignahmenplan

Die Maszlignahmen fuumlr Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und Vogelschutzshygebiete (VSG) leiten sich aus den Erhaltungszielen (EHZ) der Natura 2000-Verordshynung ab Maszlignahmenplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete richten sich in ihrer Maszlignahmenshybestimmung nach den Vorgaben der NSG-VO Uumlberlagern sich FFH- und Vogelshyschutzgebiete undoder ein NSG sind die Zielsetzungen in Abstimmung mit RP unshytereinander abzuwaumlgen

21 Maszlignahmenplan fuumlr FFH-Gebiete nach sect 5 HAGBNatSchG (Uumlberlagerung mit NSG und oder VSG ganz oder teilweise moumlglich)

Der Maszlignahmenplan wird im Regelfall fuumlr eine Laufzeit gt10 Jahre erstellt Das Ziel zur Erstellung dieser Maszlignahmenplanung beinhaltet neben der konkreten Bestimshymung der fuumlr den Erhalt oder die Erreichung der guumlnstigen Erhaltungszustaumlnde geshybotenen Maszlignahmen auch die Darstellung des Entwicklungspotentials (Entwickshylungsmaszlignahmen) des Gebietes Im Sinne der positiven Beschreibung einer bdquoordshynungsgemaumlszligen naturschutzfachlichen Nutzungldquo wird damit die land- forst- und fishyschereiwirtschaftliche Nutzung aufgezeigt welche im Sinne des Gebietsmanageshyments guumlnstig fuumlr die Natura 2000-Schutzobjekte (Lebensraumlume und Arten) ist Bei der Durchfuumlhrung dieser Nutzungen wird im Regelfall nicht von einer erheblichen Beshyeintraumlchtigung der Schutzguumlter ausgegangen

Im Umkehrschluss heiszligt dieses dass sich der Nutzer beim Abweichen von den Festshylegungen des Maszlignahmenplans an den jeweiligen Gebietsbetreuer beim Fachdienst laumlndlicher Raum bzw Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum beim Landrat (ehemals Landwirtschaftsamt im Weiteren ALR) oder Forstamt beim Landesbetrieb Hessen-Forst (FA) wenden soll um die Unbedenklichkeit einer Handlung abzuklaumlren

Der MMP soll daher an zentraler Stelle vor dem Planungsjournal oder den Maszlignahshymenkarten (am Anfang von Kapitel 5 ndash Maszlignahmenplanung) folgenden Hinweis entshyhalten

Die in diesem Plan dargestellten Maszlignahmen sind geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Natura 2000-Schutzguumlter zu wahren oder wieder herzushystellen Eine Abweichung vom Maszlignahmenplan bei einer geplanten Flaumlchenshynutzung kann zu einer Verschlechterung des Gebietes fuumlhren Abweichungen koumlnnen grundsaumltzlich nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Geshybietsbetreuer (hier jeweils zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Die Akzeptanzvermittlung und -gewinnung bei Eigentuumlmern Nutzern und Interessen-verbaumlnden fuumlr diese Maszlignahmen ist dabei wesentliche Aufgabe der Maszlignahmenplashynung Der Maszlignahmenplan besteht aus einem moumlglichst kompakten Textteil nach Stanshydardgliederung incl Standardtabellen (siehe Anlagen II und III) und einem Planungsshyjournal mit Kartenausschnitten Die Bearbeitung des Planungsjournals erfolgt im NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo

Die Umsetzung der Plaumlne erfolgt insbesondere uumlber vertragliche Regelungen (Vorshyrang des Vertragsnaturschutzes sect 3 HAGBNatSchG) finanzielle Foumlrderungen im

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Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen (HIAP) bzw Wald-VN als Kompensationsshymaszlignahmen oder in Erfuumlllung der Verpflichtungen aus der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

Der finanziellen Kalkulation im Zuge der Maszlignahmenplanung kommt eine herausrashygende Bedeutung beim Management der Schutzgebiete zu Als zentrales Steueshyrungsinstrument sollte die Kostenermittlung der Maszlignahmen moumlglichst vollstaumlndig und hinreichend genau sein

Die Ist- und Soll-Kostenermittlung ist daher obligatorisch fuumlr alle Maszlignahmen die ausschlieszliglich aus Landesmitteln der einschlaumlgigen Foumlrderkapitel zu finanshyzieren sind

Daruumlber hinaus sind die Hinweise der Anlage IV zu beachten

Die Maszlignahmenplanung wird in dem Grundverstaumlndnis durchgefuumlhrt dass die auf den LRT-Flaumlchen oder in den Arthabitaten bisher durchgefuumlhrte ordnungsgemaumlszlige Land- und Forstwirtschaft zur Entstehung bzw Erhaltung der Lebensraumtypen und Populationen gefuumlhrt hat In aller Regel steht diese Nutzung den Erhaltungszielen nicht entgegen Die Flaumlchennutzung ist in vielen Faumlllen sogar die Voraussetzung fuumlr den Fortbestand der zu schuumltzenden (Kulturlandschafts-) Biotope und der Habitate von Arten

Die technische Bearbeitung der Maszlignahmenplanung findet im Datenverarbeitungsshysystem NATUREG statt Vor der Bearbeitung wird dort seitens des RP der zu bearshybeitende Planungsraum eingerichtet Fuumlr die einzelnen Schutzkategorien (VSG FFH NSG) wird grundsaumltzlich nur ein zu bearbeitender Planungsraum eingerichtet dh befinden sich in einem FFH-Gebiet ein NSG undoder Teile eines VSG so werden die Aspekte des NSG und des Vogelschutzes mit beplant So findet sich fuumlr jede Flaumlshyche immer nur eine Planungsaussage Die grundsaumltzlichen Funktionalitaumlten des NATUREG-Moduls Maszlignahmenplanung finden sich in diesem Leitfaden und in den ergaumlnzenden technischen Erlaumluterungen sowie den Arbeitshilfen Maszlignahmenmodul Die Erzeugung der Maszlignahmenflaumlchen erfolgt in FFH-Gebieten idR aus der Vershyschneidung des Amtlichen Liegenschaftskatasters (ALK) mit der LRT- und Biotoptyshypenkarte An diesen vorgegebenen Geometrien (Basisobjekte) orientieren sich die Flaumlchen die einer bestimmten Maszlignahme zugeordnet werden Muumlssen bei einer Uumlberlagerung von VSG und FFH-Gebiet auch die Vogelschutzerfordernisse mitgeshyplant werden erfolgt dies anhand der Biotoptypen und ALK als kartographische Abshygrenzung der Vogelschutzmaszlignahmenflaumlchen Soweit fachlich erforderlich muumlssen die Informationen der Habitatstrukturkarte des VSG analog interpretiert und uumlber die NATUREG-Elemente wie Biotoptypen LRTen und ALK in geeignete Maszlignahmenflaumlshychen umgesetzt werden (siehe Anlage V)

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130

Aufgrund der groszligen Flaumlchenanteile der LRTen 9110 und 9130 gelten fuumlr diese beshysondere Regelungen In Mischgebieten in denen diese LRTen vorkommen aber das ALR die Federfuumlhshyrung in der Maszlignahmenplanung hat bringt das Forstamt (FA) einen Waldplanungsshy

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beitrag ein Die Ableitung von Maszlignahmen erfolgt fuumlr die LRTen 9110 und 9130 anshyhand der Ergebnisse der LRT- und Altholzprognosen die das RP bei der FENA anshyfordert Die uumlbrigen Wald-LRTen und Arten des Anhanges II werden wie in den uumlbrigen Geshybieten methodisch bearbeitet

Im Wald werden dem Maszlignahmenplaner uumlber die Planungsprognose summarische Flaumlchenangaben aus der Forsteinrichtung zu folgenden Parametern je FFH- Gebiet und betroffenem Forstbetrieb angegeben bull LRT 9110 und 9130 Entwicklung der Flaumlchen (Zugang Abgang Saldo) bull Erhaltungszustand Veraumlnderung der Flaumlchen (BgtA CgtB AgtB BgtC) pro LRT Je nach Bilanzergebnis wie sich die Situation oa LRTen am Ende des Prognoseshyzeitraumes darstellen wuumlrde sind auf der Basis ebenfalls vorgeschlagener Entwickshylungsbereiche Maszlignahmen zu planen oder die Weiterfuumlhrung der forstlichen Nutzung im Maszlignahmenplan festzulegen

Stellen diese in der Gesamtbetrachtung fuumlr das jeweilige FFH-Gebiet keine negativen Veraumlnderung der Bewertungsstufe fest sind idR keine weiteren Maszlignahmen fuumlr die LRTen 9110 und 9130 zu planen In naturschutzfachlich begruumlndeten Faumlllen zB auf Habitatflaumlchen (fuumlr Schwarzstorch Gruumlnes Besenmoos Frauenschuh) sind entgeshygen oben stehender Aussage Maszlignahmen vorzusehen

Bei Vorkommen von besonderen Arten zB Myotis myotis (Groszliges Mausohr) reicht die Beurteilung der Waldstruktur auf Grundlage der 10-jaumlhrigen Altholzprognose uU nicht aus Hier kann eine Betrachtung der nachwachsenden Altersklassen (IV und V) hilfreich sein um beurteilen zu koumlnnen ob in Verjuumlngung befindliche Flaumlchen bdquoershysetztldquo werden koumlnnen Entsprechende Auswertungen werden durch die Regierungsshypraumlsidien von der FENA angefordert

Die GDE muss hinsichtlich ihrer Aussagen zu vorhandenen oder moumlglichen Beeinshytraumlchtigung stets kritisch uumlberpruumlft werden In der Maszlignahmenplanung sollen nur fuumlr tatsaumlchlich vorliegende Beeintraumlchtigungen deren Beseitigung in absehbarer Zeit konkret moumlglich im Hinblick auf den Erhaltungszustand zwingend erforderlich und erfolgversprechend ist Maszlignahmen geplant werden Auch ist zu hinterfragen ob der zu betreibende Aufwand in einem vernuumlnftigen Verhaumlltnis zu den erwartbaren Ergebshynissen steht In Zweifelsfragen ist eine Entscheidung durch das RP einzuholen

Eine weitere Besonderheit stellen Teilmaszlignahmenplaumlne als Bestandteil der Waldshynaturschutzvertraumlge dar in denen allerdings nur Maszlignahmen enthalten sind die bilashyteral zwischen Land und Waldeigentuumlmer regelbar sind Andere Dritte betreffende Maszlignahmen bspw zur Erholungsnutzung greift nur der Gesamtmaszlignahmenplan auf Bestehende Teilmaszlignahmenplaumlne werden in den Gesamtmaszlignahmenplan uumlbernommen Dafuumlr werden aus den Teilmaszlignahmenplaumlnen zwei Datensaumltze angelegt die sich hinsichtlich der Kartendarstellung auf die gesamte Vertragsflaumlche beziehen Ein Dashytensatz umfasst die Nicht-LRT-Vertragsflaumlchen (die Groumlszlige wird manuell in das Plashynungsjournal eingetragen) und der Maszlignahmentyp 1 wird mit Code 170202 (Waldshyvertragsnaturschutz) zugeordnet Der zweite Datensatz umfasst die LRT-Waldflaumlche aus der Prognose Die Groumlszlige wird manuell eingetragen als Maszlignahmentyp wird Typ 2 oder 3 ausgewaumlhlt und mit dem Code 170202 mit dem Zusatz bdquoGemaumlszlig Vertrag vom (jeweiliges Datum eintragen)ldquo versehen

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Die Darstellung von Waldabteilungen im Privat- und Kommunalwald kann im MMP nur mit schriftlicher Zustimmung des Waldeigentuumlmers erfolgen

Im Uumlbrigen wird auf die Naturschutzleitlinie von Hessen-Forst verwiesen

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten

Fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie praumlzisieren die Artikel 12 und 13 den Artenschutz Ihrem Wortlaut nach sind die Vorgaben dieser Vorschriften rein represshysiv sie erfordern zunaumlchst die Einfuumlhrung eines bdquostrengen Schutzsystemsldquo Dieses muss geeignet sein zu gewaumlhrleisten dass u a absichtliche Entnahmen Toumltungen Stoumlrungen sowie ndash auch unbeabsichtigte ndash Beschaumldigungen und Vernichtungen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestaumltten unterbleiben Aumlhnliche Anforderungen stellt Art 13 FFH-RL in Bezug auf die nach dem Anhang IV Buchst b) zu schuumltzenden Pflanzen-arten

Die Rechtsentwicklung erzeugt jedoch einen Handlungsdruck der uumlber die Einfuumlshygung von Verboten in das Naturschutzgesetz hinausgeht Um Aussagen daruumlber trefshyfen zu koumlnnen dass Maszlignahmen im Hinblick auf den Erhaltungszustand der geshyschuumltzten Arten neutral sind oder um im Hinblick auf den Erhaltungszustand unprobshylematische Entnahmemengen uumlberwachen zu koumlnnen sind verlaumlssliche Kenntnisse uumlber den Bestand und die landesweite Verbreitung erforderlich Darauf aufbauend bedarf es gezielter Schutzmaszlignahmen zur dauerhaften nachhaltigen Gewaumlhrleisshytung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde der Populationen um signifikante negative Ausshywirkungen durch unbeabsichtigtes Fangen oder Toumlten von Individuen der Arten zu kompensieren

In Hessen werden daher neben den im Rahmen des Gebietsschutzes zu ergreifenshyden Maszlignahmen auch fuumlr die nach dem Anhang IV (und wo erforderlich auch Anshyhang V) der FFH-RL zu schuumltzende Tier- und Pflanzenarten vorrangig in den Schutzshygebieten (wo erforderlich auch auszligerhalb) geeignete Schutzmaszlignahmen entwickelt

Schutzziele

Rechtliche wie auch fachliche Grundlage der Maszlignahmen fuumlr Arten des Anhanges II der FFH-RL in den FFH-Gebieten stellen die Erhaltungsziele gemaumlszlig der Natura 2000-VO des Landes Hessen dar Sie weisen den Weg zur Bewahrung oder Wiedershyherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde und sind Anknuumlpfungspunkt fuumlr das Vershyschlechterungsverbot die Aufstellung der MMP sowie die daraus folgenden Handshylungsverpflichtungen

Fuumlr Arten des Anhanges IV (V) der FFH-Richtlinie koumlnnen sogenannte Schutzziele zur Anwendung kommen Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Geshygenstand der hessischen Natura 2000-Verordnung

Musterformulierungen der bdquoSchutzziele werden in der Anlage VI aufgefuumlhrt und naumlher erlaumlutert Schutzziele wurden nur fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFHshyRL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

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Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

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Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

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II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 6: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Im Regelfall stellt der Maszlignahmenplan flaumlchengenau die bereits fachlich zwischen konkurrierenden Anspruumlchen abgewogenen Nutzungen und oder Maszlignahmen dar welche fuumlr den Erhalt oder die Schaffung des guumlnstigen Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzguumlter auf einer Flaumlche geeignet oder erforderlich sind

Damit soll der Maszlignahmenplan fuumlr Eigentuumlmer Nutzer und Naturschutzverwalshytung klar und nachvollziehbar aufzeigen welche Nutzungen und oder Maszligshynahmen mit den festgelegten Erhaltungszielen vereinbar sind der Verwaltung des jeweiligen Gebietes dienen und somit keiner Anzeige im Sinne des sect 34 Abs 6 BNatSchG beduumlrfen

Die Maszlignahmen werden fuumlr einen mittelfristigen Planungshorizont (im Regelfall gt 10 Jahre) konkretisiert

Der Leitfaden soll weiterhin eine Hilfestellung zur fachlichen Vorbereitung und Umshysetzung vorauslaufender Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten dh bevor ein Maszligshynahmenplan erstellt ist geben

Soweit ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG) durch eine Maszlignahmenplanung uumlberlagert ist ersetzt dieser Plan den bisherigen Pflegeplan

Mit der Maszlignahmenplanung wird keine neue Fachplanung eingefuumlhrt Die Maszlignahshymenplanung baut im Falle eines Natura 2000-Gebietes auf den vorhandenen fachlishychen Unterlagen der Grunddatenerhebung (GDE) auf Die Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete leiten sich aus den in der entspreshychenden Schutzverordnung festgelegten Pflege- und Entwicklungszielen ab Vorlieshygende mittelfristige Pflegeplaumlne (Rahmenpflegeplaumlne) sollen fachlich in die einheitlishyche Methode der Maszlignahmenplanung umgesetzt werden wobei vorerst die Umsetshyzung in das NATUREG- Planungsjournal im Mittelpunkt steht (Hierdurch soll das im Rahmen der zwischenbehoumlrdlichen Leistungsverrechnung (ZBLV) zwischen den Reshygierungspraumlsidien und dem Landesbetrieb Hessen-Forst festgelegte landeseinheitlishyche Planungs- und Vollzugssystem fuumlr die Leistungsbestimmung in Naturschutzgeshybieten realisiert werden) Soweit eine inhaltliche Uumlberarbeitung der mittelfristigen Pflegeplaumlne fuumlr Naturschutzshygebiete erforderlich ist muss dies mit dem jeweils zustaumlndigen RP abgeklaumlrt werden

Fuumlr Eigentuumlmer oder Nutzer erwachsen aus den im Maszlignahmenplan dargestellten Maszlignahmen im Grundsatz keine unmittelbaren Rechtsverpflichtungen zu deren Umshysetzung Gleichwohl bietet der Plan Rechtssicherheit in der Fragestellung ob und wann seitens des Nutzers die Vorgaben des sect 34 Abs 6 BNatSchG hinsichtlich der Anzeigeverpflichtung entstehen oder diese unterbleiben kann Mit der Bearbeitung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung obliegt der Verwaltung damit die Aufgabe eine nachvollziehbare und plausible Grundlage fuumlr weiteres Verwaltungshandeln darzulegen

6

2 Maszlignahmenplan

Die Maszlignahmen fuumlr Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und Vogelschutzshygebiete (VSG) leiten sich aus den Erhaltungszielen (EHZ) der Natura 2000-Verordshynung ab Maszlignahmenplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete richten sich in ihrer Maszlignahmenshybestimmung nach den Vorgaben der NSG-VO Uumlberlagern sich FFH- und Vogelshyschutzgebiete undoder ein NSG sind die Zielsetzungen in Abstimmung mit RP unshytereinander abzuwaumlgen

21 Maszlignahmenplan fuumlr FFH-Gebiete nach sect 5 HAGBNatSchG (Uumlberlagerung mit NSG und oder VSG ganz oder teilweise moumlglich)

Der Maszlignahmenplan wird im Regelfall fuumlr eine Laufzeit gt10 Jahre erstellt Das Ziel zur Erstellung dieser Maszlignahmenplanung beinhaltet neben der konkreten Bestimshymung der fuumlr den Erhalt oder die Erreichung der guumlnstigen Erhaltungszustaumlnde geshybotenen Maszlignahmen auch die Darstellung des Entwicklungspotentials (Entwickshylungsmaszlignahmen) des Gebietes Im Sinne der positiven Beschreibung einer bdquoordshynungsgemaumlszligen naturschutzfachlichen Nutzungldquo wird damit die land- forst- und fishyschereiwirtschaftliche Nutzung aufgezeigt welche im Sinne des Gebietsmanageshyments guumlnstig fuumlr die Natura 2000-Schutzobjekte (Lebensraumlume und Arten) ist Bei der Durchfuumlhrung dieser Nutzungen wird im Regelfall nicht von einer erheblichen Beshyeintraumlchtigung der Schutzguumlter ausgegangen

Im Umkehrschluss heiszligt dieses dass sich der Nutzer beim Abweichen von den Festshylegungen des Maszlignahmenplans an den jeweiligen Gebietsbetreuer beim Fachdienst laumlndlicher Raum bzw Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum beim Landrat (ehemals Landwirtschaftsamt im Weiteren ALR) oder Forstamt beim Landesbetrieb Hessen-Forst (FA) wenden soll um die Unbedenklichkeit einer Handlung abzuklaumlren

Der MMP soll daher an zentraler Stelle vor dem Planungsjournal oder den Maszlignahshymenkarten (am Anfang von Kapitel 5 ndash Maszlignahmenplanung) folgenden Hinweis entshyhalten

Die in diesem Plan dargestellten Maszlignahmen sind geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Natura 2000-Schutzguumlter zu wahren oder wieder herzushystellen Eine Abweichung vom Maszlignahmenplan bei einer geplanten Flaumlchenshynutzung kann zu einer Verschlechterung des Gebietes fuumlhren Abweichungen koumlnnen grundsaumltzlich nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Geshybietsbetreuer (hier jeweils zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Die Akzeptanzvermittlung und -gewinnung bei Eigentuumlmern Nutzern und Interessen-verbaumlnden fuumlr diese Maszlignahmen ist dabei wesentliche Aufgabe der Maszlignahmenplashynung Der Maszlignahmenplan besteht aus einem moumlglichst kompakten Textteil nach Stanshydardgliederung incl Standardtabellen (siehe Anlagen II und III) und einem Planungsshyjournal mit Kartenausschnitten Die Bearbeitung des Planungsjournals erfolgt im NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo

Die Umsetzung der Plaumlne erfolgt insbesondere uumlber vertragliche Regelungen (Vorshyrang des Vertragsnaturschutzes sect 3 HAGBNatSchG) finanzielle Foumlrderungen im

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Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen (HIAP) bzw Wald-VN als Kompensationsshymaszlignahmen oder in Erfuumlllung der Verpflichtungen aus der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

Der finanziellen Kalkulation im Zuge der Maszlignahmenplanung kommt eine herausrashygende Bedeutung beim Management der Schutzgebiete zu Als zentrales Steueshyrungsinstrument sollte die Kostenermittlung der Maszlignahmen moumlglichst vollstaumlndig und hinreichend genau sein

Die Ist- und Soll-Kostenermittlung ist daher obligatorisch fuumlr alle Maszlignahmen die ausschlieszliglich aus Landesmitteln der einschlaumlgigen Foumlrderkapitel zu finanshyzieren sind

Daruumlber hinaus sind die Hinweise der Anlage IV zu beachten

Die Maszlignahmenplanung wird in dem Grundverstaumlndnis durchgefuumlhrt dass die auf den LRT-Flaumlchen oder in den Arthabitaten bisher durchgefuumlhrte ordnungsgemaumlszlige Land- und Forstwirtschaft zur Entstehung bzw Erhaltung der Lebensraumtypen und Populationen gefuumlhrt hat In aller Regel steht diese Nutzung den Erhaltungszielen nicht entgegen Die Flaumlchennutzung ist in vielen Faumlllen sogar die Voraussetzung fuumlr den Fortbestand der zu schuumltzenden (Kulturlandschafts-) Biotope und der Habitate von Arten

Die technische Bearbeitung der Maszlignahmenplanung findet im Datenverarbeitungsshysystem NATUREG statt Vor der Bearbeitung wird dort seitens des RP der zu bearshybeitende Planungsraum eingerichtet Fuumlr die einzelnen Schutzkategorien (VSG FFH NSG) wird grundsaumltzlich nur ein zu bearbeitender Planungsraum eingerichtet dh befinden sich in einem FFH-Gebiet ein NSG undoder Teile eines VSG so werden die Aspekte des NSG und des Vogelschutzes mit beplant So findet sich fuumlr jede Flaumlshyche immer nur eine Planungsaussage Die grundsaumltzlichen Funktionalitaumlten des NATUREG-Moduls Maszlignahmenplanung finden sich in diesem Leitfaden und in den ergaumlnzenden technischen Erlaumluterungen sowie den Arbeitshilfen Maszlignahmenmodul Die Erzeugung der Maszlignahmenflaumlchen erfolgt in FFH-Gebieten idR aus der Vershyschneidung des Amtlichen Liegenschaftskatasters (ALK) mit der LRT- und Biotoptyshypenkarte An diesen vorgegebenen Geometrien (Basisobjekte) orientieren sich die Flaumlchen die einer bestimmten Maszlignahme zugeordnet werden Muumlssen bei einer Uumlberlagerung von VSG und FFH-Gebiet auch die Vogelschutzerfordernisse mitgeshyplant werden erfolgt dies anhand der Biotoptypen und ALK als kartographische Abshygrenzung der Vogelschutzmaszlignahmenflaumlchen Soweit fachlich erforderlich muumlssen die Informationen der Habitatstrukturkarte des VSG analog interpretiert und uumlber die NATUREG-Elemente wie Biotoptypen LRTen und ALK in geeignete Maszlignahmenflaumlshychen umgesetzt werden (siehe Anlage V)

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130

Aufgrund der groszligen Flaumlchenanteile der LRTen 9110 und 9130 gelten fuumlr diese beshysondere Regelungen In Mischgebieten in denen diese LRTen vorkommen aber das ALR die Federfuumlhshyrung in der Maszlignahmenplanung hat bringt das Forstamt (FA) einen Waldplanungsshy

8

beitrag ein Die Ableitung von Maszlignahmen erfolgt fuumlr die LRTen 9110 und 9130 anshyhand der Ergebnisse der LRT- und Altholzprognosen die das RP bei der FENA anshyfordert Die uumlbrigen Wald-LRTen und Arten des Anhanges II werden wie in den uumlbrigen Geshybieten methodisch bearbeitet

Im Wald werden dem Maszlignahmenplaner uumlber die Planungsprognose summarische Flaumlchenangaben aus der Forsteinrichtung zu folgenden Parametern je FFH- Gebiet und betroffenem Forstbetrieb angegeben bull LRT 9110 und 9130 Entwicklung der Flaumlchen (Zugang Abgang Saldo) bull Erhaltungszustand Veraumlnderung der Flaumlchen (BgtA CgtB AgtB BgtC) pro LRT Je nach Bilanzergebnis wie sich die Situation oa LRTen am Ende des Prognoseshyzeitraumes darstellen wuumlrde sind auf der Basis ebenfalls vorgeschlagener Entwickshylungsbereiche Maszlignahmen zu planen oder die Weiterfuumlhrung der forstlichen Nutzung im Maszlignahmenplan festzulegen

Stellen diese in der Gesamtbetrachtung fuumlr das jeweilige FFH-Gebiet keine negativen Veraumlnderung der Bewertungsstufe fest sind idR keine weiteren Maszlignahmen fuumlr die LRTen 9110 und 9130 zu planen In naturschutzfachlich begruumlndeten Faumlllen zB auf Habitatflaumlchen (fuumlr Schwarzstorch Gruumlnes Besenmoos Frauenschuh) sind entgeshygen oben stehender Aussage Maszlignahmen vorzusehen

Bei Vorkommen von besonderen Arten zB Myotis myotis (Groszliges Mausohr) reicht die Beurteilung der Waldstruktur auf Grundlage der 10-jaumlhrigen Altholzprognose uU nicht aus Hier kann eine Betrachtung der nachwachsenden Altersklassen (IV und V) hilfreich sein um beurteilen zu koumlnnen ob in Verjuumlngung befindliche Flaumlchen bdquoershysetztldquo werden koumlnnen Entsprechende Auswertungen werden durch die Regierungsshypraumlsidien von der FENA angefordert

Die GDE muss hinsichtlich ihrer Aussagen zu vorhandenen oder moumlglichen Beeinshytraumlchtigung stets kritisch uumlberpruumlft werden In der Maszlignahmenplanung sollen nur fuumlr tatsaumlchlich vorliegende Beeintraumlchtigungen deren Beseitigung in absehbarer Zeit konkret moumlglich im Hinblick auf den Erhaltungszustand zwingend erforderlich und erfolgversprechend ist Maszlignahmen geplant werden Auch ist zu hinterfragen ob der zu betreibende Aufwand in einem vernuumlnftigen Verhaumlltnis zu den erwartbaren Ergebshynissen steht In Zweifelsfragen ist eine Entscheidung durch das RP einzuholen

Eine weitere Besonderheit stellen Teilmaszlignahmenplaumlne als Bestandteil der Waldshynaturschutzvertraumlge dar in denen allerdings nur Maszlignahmen enthalten sind die bilashyteral zwischen Land und Waldeigentuumlmer regelbar sind Andere Dritte betreffende Maszlignahmen bspw zur Erholungsnutzung greift nur der Gesamtmaszlignahmenplan auf Bestehende Teilmaszlignahmenplaumlne werden in den Gesamtmaszlignahmenplan uumlbernommen Dafuumlr werden aus den Teilmaszlignahmenplaumlnen zwei Datensaumltze angelegt die sich hinsichtlich der Kartendarstellung auf die gesamte Vertragsflaumlche beziehen Ein Dashytensatz umfasst die Nicht-LRT-Vertragsflaumlchen (die Groumlszlige wird manuell in das Plashynungsjournal eingetragen) und der Maszlignahmentyp 1 wird mit Code 170202 (Waldshyvertragsnaturschutz) zugeordnet Der zweite Datensatz umfasst die LRT-Waldflaumlche aus der Prognose Die Groumlszlige wird manuell eingetragen als Maszlignahmentyp wird Typ 2 oder 3 ausgewaumlhlt und mit dem Code 170202 mit dem Zusatz bdquoGemaumlszlig Vertrag vom (jeweiliges Datum eintragen)ldquo versehen

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Die Darstellung von Waldabteilungen im Privat- und Kommunalwald kann im MMP nur mit schriftlicher Zustimmung des Waldeigentuumlmers erfolgen

Im Uumlbrigen wird auf die Naturschutzleitlinie von Hessen-Forst verwiesen

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten

Fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie praumlzisieren die Artikel 12 und 13 den Artenschutz Ihrem Wortlaut nach sind die Vorgaben dieser Vorschriften rein represshysiv sie erfordern zunaumlchst die Einfuumlhrung eines bdquostrengen Schutzsystemsldquo Dieses muss geeignet sein zu gewaumlhrleisten dass u a absichtliche Entnahmen Toumltungen Stoumlrungen sowie ndash auch unbeabsichtigte ndash Beschaumldigungen und Vernichtungen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestaumltten unterbleiben Aumlhnliche Anforderungen stellt Art 13 FFH-RL in Bezug auf die nach dem Anhang IV Buchst b) zu schuumltzenden Pflanzen-arten

Die Rechtsentwicklung erzeugt jedoch einen Handlungsdruck der uumlber die Einfuumlshygung von Verboten in das Naturschutzgesetz hinausgeht Um Aussagen daruumlber trefshyfen zu koumlnnen dass Maszlignahmen im Hinblick auf den Erhaltungszustand der geshyschuumltzten Arten neutral sind oder um im Hinblick auf den Erhaltungszustand unprobshylematische Entnahmemengen uumlberwachen zu koumlnnen sind verlaumlssliche Kenntnisse uumlber den Bestand und die landesweite Verbreitung erforderlich Darauf aufbauend bedarf es gezielter Schutzmaszlignahmen zur dauerhaften nachhaltigen Gewaumlhrleisshytung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde der Populationen um signifikante negative Ausshywirkungen durch unbeabsichtigtes Fangen oder Toumlten von Individuen der Arten zu kompensieren

In Hessen werden daher neben den im Rahmen des Gebietsschutzes zu ergreifenshyden Maszlignahmen auch fuumlr die nach dem Anhang IV (und wo erforderlich auch Anshyhang V) der FFH-RL zu schuumltzende Tier- und Pflanzenarten vorrangig in den Schutzshygebieten (wo erforderlich auch auszligerhalb) geeignete Schutzmaszlignahmen entwickelt

Schutzziele

Rechtliche wie auch fachliche Grundlage der Maszlignahmen fuumlr Arten des Anhanges II der FFH-RL in den FFH-Gebieten stellen die Erhaltungsziele gemaumlszlig der Natura 2000-VO des Landes Hessen dar Sie weisen den Weg zur Bewahrung oder Wiedershyherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde und sind Anknuumlpfungspunkt fuumlr das Vershyschlechterungsverbot die Aufstellung der MMP sowie die daraus folgenden Handshylungsverpflichtungen

Fuumlr Arten des Anhanges IV (V) der FFH-Richtlinie koumlnnen sogenannte Schutzziele zur Anwendung kommen Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Geshygenstand der hessischen Natura 2000-Verordnung

Musterformulierungen der bdquoSchutzziele werden in der Anlage VI aufgefuumlhrt und naumlher erlaumlutert Schutzziele wurden nur fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFHshyRL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

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Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 7: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

2 Maszlignahmenplan

Die Maszlignahmen fuumlr Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und Vogelschutzshygebiete (VSG) leiten sich aus den Erhaltungszielen (EHZ) der Natura 2000-Verordshynung ab Maszlignahmenplaumlne fuumlr Naturschutzgebiete richten sich in ihrer Maszlignahmenshybestimmung nach den Vorgaben der NSG-VO Uumlberlagern sich FFH- und Vogelshyschutzgebiete undoder ein NSG sind die Zielsetzungen in Abstimmung mit RP unshytereinander abzuwaumlgen

21 Maszlignahmenplan fuumlr FFH-Gebiete nach sect 5 HAGBNatSchG (Uumlberlagerung mit NSG und oder VSG ganz oder teilweise moumlglich)

Der Maszlignahmenplan wird im Regelfall fuumlr eine Laufzeit gt10 Jahre erstellt Das Ziel zur Erstellung dieser Maszlignahmenplanung beinhaltet neben der konkreten Bestimshymung der fuumlr den Erhalt oder die Erreichung der guumlnstigen Erhaltungszustaumlnde geshybotenen Maszlignahmen auch die Darstellung des Entwicklungspotentials (Entwickshylungsmaszlignahmen) des Gebietes Im Sinne der positiven Beschreibung einer bdquoordshynungsgemaumlszligen naturschutzfachlichen Nutzungldquo wird damit die land- forst- und fishyschereiwirtschaftliche Nutzung aufgezeigt welche im Sinne des Gebietsmanageshyments guumlnstig fuumlr die Natura 2000-Schutzobjekte (Lebensraumlume und Arten) ist Bei der Durchfuumlhrung dieser Nutzungen wird im Regelfall nicht von einer erheblichen Beshyeintraumlchtigung der Schutzguumlter ausgegangen

Im Umkehrschluss heiszligt dieses dass sich der Nutzer beim Abweichen von den Festshylegungen des Maszlignahmenplans an den jeweiligen Gebietsbetreuer beim Fachdienst laumlndlicher Raum bzw Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum beim Landrat (ehemals Landwirtschaftsamt im Weiteren ALR) oder Forstamt beim Landesbetrieb Hessen-Forst (FA) wenden soll um die Unbedenklichkeit einer Handlung abzuklaumlren

Der MMP soll daher an zentraler Stelle vor dem Planungsjournal oder den Maszlignahshymenkarten (am Anfang von Kapitel 5 ndash Maszlignahmenplanung) folgenden Hinweis entshyhalten

Die in diesem Plan dargestellten Maszlignahmen sind geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Natura 2000-Schutzguumlter zu wahren oder wieder herzushystellen Eine Abweichung vom Maszlignahmenplan bei einer geplanten Flaumlchenshynutzung kann zu einer Verschlechterung des Gebietes fuumlhren Abweichungen koumlnnen grundsaumltzlich nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Geshybietsbetreuer (hier jeweils zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Die Akzeptanzvermittlung und -gewinnung bei Eigentuumlmern Nutzern und Interessen-verbaumlnden fuumlr diese Maszlignahmen ist dabei wesentliche Aufgabe der Maszlignahmenplashynung Der Maszlignahmenplan besteht aus einem moumlglichst kompakten Textteil nach Stanshydardgliederung incl Standardtabellen (siehe Anlagen II und III) und einem Planungsshyjournal mit Kartenausschnitten Die Bearbeitung des Planungsjournals erfolgt im NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo

Die Umsetzung der Plaumlne erfolgt insbesondere uumlber vertragliche Regelungen (Vorshyrang des Vertragsnaturschutzes sect 3 HAGBNatSchG) finanzielle Foumlrderungen im

7

Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen (HIAP) bzw Wald-VN als Kompensationsshymaszlignahmen oder in Erfuumlllung der Verpflichtungen aus der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

Der finanziellen Kalkulation im Zuge der Maszlignahmenplanung kommt eine herausrashygende Bedeutung beim Management der Schutzgebiete zu Als zentrales Steueshyrungsinstrument sollte die Kostenermittlung der Maszlignahmen moumlglichst vollstaumlndig und hinreichend genau sein

Die Ist- und Soll-Kostenermittlung ist daher obligatorisch fuumlr alle Maszlignahmen die ausschlieszliglich aus Landesmitteln der einschlaumlgigen Foumlrderkapitel zu finanshyzieren sind

Daruumlber hinaus sind die Hinweise der Anlage IV zu beachten

Die Maszlignahmenplanung wird in dem Grundverstaumlndnis durchgefuumlhrt dass die auf den LRT-Flaumlchen oder in den Arthabitaten bisher durchgefuumlhrte ordnungsgemaumlszlige Land- und Forstwirtschaft zur Entstehung bzw Erhaltung der Lebensraumtypen und Populationen gefuumlhrt hat In aller Regel steht diese Nutzung den Erhaltungszielen nicht entgegen Die Flaumlchennutzung ist in vielen Faumlllen sogar die Voraussetzung fuumlr den Fortbestand der zu schuumltzenden (Kulturlandschafts-) Biotope und der Habitate von Arten

Die technische Bearbeitung der Maszlignahmenplanung findet im Datenverarbeitungsshysystem NATUREG statt Vor der Bearbeitung wird dort seitens des RP der zu bearshybeitende Planungsraum eingerichtet Fuumlr die einzelnen Schutzkategorien (VSG FFH NSG) wird grundsaumltzlich nur ein zu bearbeitender Planungsraum eingerichtet dh befinden sich in einem FFH-Gebiet ein NSG undoder Teile eines VSG so werden die Aspekte des NSG und des Vogelschutzes mit beplant So findet sich fuumlr jede Flaumlshyche immer nur eine Planungsaussage Die grundsaumltzlichen Funktionalitaumlten des NATUREG-Moduls Maszlignahmenplanung finden sich in diesem Leitfaden und in den ergaumlnzenden technischen Erlaumluterungen sowie den Arbeitshilfen Maszlignahmenmodul Die Erzeugung der Maszlignahmenflaumlchen erfolgt in FFH-Gebieten idR aus der Vershyschneidung des Amtlichen Liegenschaftskatasters (ALK) mit der LRT- und Biotoptyshypenkarte An diesen vorgegebenen Geometrien (Basisobjekte) orientieren sich die Flaumlchen die einer bestimmten Maszlignahme zugeordnet werden Muumlssen bei einer Uumlberlagerung von VSG und FFH-Gebiet auch die Vogelschutzerfordernisse mitgeshyplant werden erfolgt dies anhand der Biotoptypen und ALK als kartographische Abshygrenzung der Vogelschutzmaszlignahmenflaumlchen Soweit fachlich erforderlich muumlssen die Informationen der Habitatstrukturkarte des VSG analog interpretiert und uumlber die NATUREG-Elemente wie Biotoptypen LRTen und ALK in geeignete Maszlignahmenflaumlshychen umgesetzt werden (siehe Anlage V)

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130

Aufgrund der groszligen Flaumlchenanteile der LRTen 9110 und 9130 gelten fuumlr diese beshysondere Regelungen In Mischgebieten in denen diese LRTen vorkommen aber das ALR die Federfuumlhshyrung in der Maszlignahmenplanung hat bringt das Forstamt (FA) einen Waldplanungsshy

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beitrag ein Die Ableitung von Maszlignahmen erfolgt fuumlr die LRTen 9110 und 9130 anshyhand der Ergebnisse der LRT- und Altholzprognosen die das RP bei der FENA anshyfordert Die uumlbrigen Wald-LRTen und Arten des Anhanges II werden wie in den uumlbrigen Geshybieten methodisch bearbeitet

Im Wald werden dem Maszlignahmenplaner uumlber die Planungsprognose summarische Flaumlchenangaben aus der Forsteinrichtung zu folgenden Parametern je FFH- Gebiet und betroffenem Forstbetrieb angegeben bull LRT 9110 und 9130 Entwicklung der Flaumlchen (Zugang Abgang Saldo) bull Erhaltungszustand Veraumlnderung der Flaumlchen (BgtA CgtB AgtB BgtC) pro LRT Je nach Bilanzergebnis wie sich die Situation oa LRTen am Ende des Prognoseshyzeitraumes darstellen wuumlrde sind auf der Basis ebenfalls vorgeschlagener Entwickshylungsbereiche Maszlignahmen zu planen oder die Weiterfuumlhrung der forstlichen Nutzung im Maszlignahmenplan festzulegen

Stellen diese in der Gesamtbetrachtung fuumlr das jeweilige FFH-Gebiet keine negativen Veraumlnderung der Bewertungsstufe fest sind idR keine weiteren Maszlignahmen fuumlr die LRTen 9110 und 9130 zu planen In naturschutzfachlich begruumlndeten Faumlllen zB auf Habitatflaumlchen (fuumlr Schwarzstorch Gruumlnes Besenmoos Frauenschuh) sind entgeshygen oben stehender Aussage Maszlignahmen vorzusehen

Bei Vorkommen von besonderen Arten zB Myotis myotis (Groszliges Mausohr) reicht die Beurteilung der Waldstruktur auf Grundlage der 10-jaumlhrigen Altholzprognose uU nicht aus Hier kann eine Betrachtung der nachwachsenden Altersklassen (IV und V) hilfreich sein um beurteilen zu koumlnnen ob in Verjuumlngung befindliche Flaumlchen bdquoershysetztldquo werden koumlnnen Entsprechende Auswertungen werden durch die Regierungsshypraumlsidien von der FENA angefordert

Die GDE muss hinsichtlich ihrer Aussagen zu vorhandenen oder moumlglichen Beeinshytraumlchtigung stets kritisch uumlberpruumlft werden In der Maszlignahmenplanung sollen nur fuumlr tatsaumlchlich vorliegende Beeintraumlchtigungen deren Beseitigung in absehbarer Zeit konkret moumlglich im Hinblick auf den Erhaltungszustand zwingend erforderlich und erfolgversprechend ist Maszlignahmen geplant werden Auch ist zu hinterfragen ob der zu betreibende Aufwand in einem vernuumlnftigen Verhaumlltnis zu den erwartbaren Ergebshynissen steht In Zweifelsfragen ist eine Entscheidung durch das RP einzuholen

Eine weitere Besonderheit stellen Teilmaszlignahmenplaumlne als Bestandteil der Waldshynaturschutzvertraumlge dar in denen allerdings nur Maszlignahmen enthalten sind die bilashyteral zwischen Land und Waldeigentuumlmer regelbar sind Andere Dritte betreffende Maszlignahmen bspw zur Erholungsnutzung greift nur der Gesamtmaszlignahmenplan auf Bestehende Teilmaszlignahmenplaumlne werden in den Gesamtmaszlignahmenplan uumlbernommen Dafuumlr werden aus den Teilmaszlignahmenplaumlnen zwei Datensaumltze angelegt die sich hinsichtlich der Kartendarstellung auf die gesamte Vertragsflaumlche beziehen Ein Dashytensatz umfasst die Nicht-LRT-Vertragsflaumlchen (die Groumlszlige wird manuell in das Plashynungsjournal eingetragen) und der Maszlignahmentyp 1 wird mit Code 170202 (Waldshyvertragsnaturschutz) zugeordnet Der zweite Datensatz umfasst die LRT-Waldflaumlche aus der Prognose Die Groumlszlige wird manuell eingetragen als Maszlignahmentyp wird Typ 2 oder 3 ausgewaumlhlt und mit dem Code 170202 mit dem Zusatz bdquoGemaumlszlig Vertrag vom (jeweiliges Datum eintragen)ldquo versehen

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Die Darstellung von Waldabteilungen im Privat- und Kommunalwald kann im MMP nur mit schriftlicher Zustimmung des Waldeigentuumlmers erfolgen

Im Uumlbrigen wird auf die Naturschutzleitlinie von Hessen-Forst verwiesen

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten

Fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie praumlzisieren die Artikel 12 und 13 den Artenschutz Ihrem Wortlaut nach sind die Vorgaben dieser Vorschriften rein represshysiv sie erfordern zunaumlchst die Einfuumlhrung eines bdquostrengen Schutzsystemsldquo Dieses muss geeignet sein zu gewaumlhrleisten dass u a absichtliche Entnahmen Toumltungen Stoumlrungen sowie ndash auch unbeabsichtigte ndash Beschaumldigungen und Vernichtungen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestaumltten unterbleiben Aumlhnliche Anforderungen stellt Art 13 FFH-RL in Bezug auf die nach dem Anhang IV Buchst b) zu schuumltzenden Pflanzen-arten

Die Rechtsentwicklung erzeugt jedoch einen Handlungsdruck der uumlber die Einfuumlshygung von Verboten in das Naturschutzgesetz hinausgeht Um Aussagen daruumlber trefshyfen zu koumlnnen dass Maszlignahmen im Hinblick auf den Erhaltungszustand der geshyschuumltzten Arten neutral sind oder um im Hinblick auf den Erhaltungszustand unprobshylematische Entnahmemengen uumlberwachen zu koumlnnen sind verlaumlssliche Kenntnisse uumlber den Bestand und die landesweite Verbreitung erforderlich Darauf aufbauend bedarf es gezielter Schutzmaszlignahmen zur dauerhaften nachhaltigen Gewaumlhrleisshytung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde der Populationen um signifikante negative Ausshywirkungen durch unbeabsichtigtes Fangen oder Toumlten von Individuen der Arten zu kompensieren

In Hessen werden daher neben den im Rahmen des Gebietsschutzes zu ergreifenshyden Maszlignahmen auch fuumlr die nach dem Anhang IV (und wo erforderlich auch Anshyhang V) der FFH-RL zu schuumltzende Tier- und Pflanzenarten vorrangig in den Schutzshygebieten (wo erforderlich auch auszligerhalb) geeignete Schutzmaszlignahmen entwickelt

Schutzziele

Rechtliche wie auch fachliche Grundlage der Maszlignahmen fuumlr Arten des Anhanges II der FFH-RL in den FFH-Gebieten stellen die Erhaltungsziele gemaumlszlig der Natura 2000-VO des Landes Hessen dar Sie weisen den Weg zur Bewahrung oder Wiedershyherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde und sind Anknuumlpfungspunkt fuumlr das Vershyschlechterungsverbot die Aufstellung der MMP sowie die daraus folgenden Handshylungsverpflichtungen

Fuumlr Arten des Anhanges IV (V) der FFH-Richtlinie koumlnnen sogenannte Schutzziele zur Anwendung kommen Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Geshygenstand der hessischen Natura 2000-Verordnung

Musterformulierungen der bdquoSchutzziele werden in der Anlage VI aufgefuumlhrt und naumlher erlaumlutert Schutzziele wurden nur fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFHshyRL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

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Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

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VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 8: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen (HIAP) bzw Wald-VN als Kompensationsshymaszlignahmen oder in Erfuumlllung der Verpflichtungen aus der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

Der finanziellen Kalkulation im Zuge der Maszlignahmenplanung kommt eine herausrashygende Bedeutung beim Management der Schutzgebiete zu Als zentrales Steueshyrungsinstrument sollte die Kostenermittlung der Maszlignahmen moumlglichst vollstaumlndig und hinreichend genau sein

Die Ist- und Soll-Kostenermittlung ist daher obligatorisch fuumlr alle Maszlignahmen die ausschlieszliglich aus Landesmitteln der einschlaumlgigen Foumlrderkapitel zu finanshyzieren sind

Daruumlber hinaus sind die Hinweise der Anlage IV zu beachten

Die Maszlignahmenplanung wird in dem Grundverstaumlndnis durchgefuumlhrt dass die auf den LRT-Flaumlchen oder in den Arthabitaten bisher durchgefuumlhrte ordnungsgemaumlszlige Land- und Forstwirtschaft zur Entstehung bzw Erhaltung der Lebensraumtypen und Populationen gefuumlhrt hat In aller Regel steht diese Nutzung den Erhaltungszielen nicht entgegen Die Flaumlchennutzung ist in vielen Faumlllen sogar die Voraussetzung fuumlr den Fortbestand der zu schuumltzenden (Kulturlandschafts-) Biotope und der Habitate von Arten

Die technische Bearbeitung der Maszlignahmenplanung findet im Datenverarbeitungsshysystem NATUREG statt Vor der Bearbeitung wird dort seitens des RP der zu bearshybeitende Planungsraum eingerichtet Fuumlr die einzelnen Schutzkategorien (VSG FFH NSG) wird grundsaumltzlich nur ein zu bearbeitender Planungsraum eingerichtet dh befinden sich in einem FFH-Gebiet ein NSG undoder Teile eines VSG so werden die Aspekte des NSG und des Vogelschutzes mit beplant So findet sich fuumlr jede Flaumlshyche immer nur eine Planungsaussage Die grundsaumltzlichen Funktionalitaumlten des NATUREG-Moduls Maszlignahmenplanung finden sich in diesem Leitfaden und in den ergaumlnzenden technischen Erlaumluterungen sowie den Arbeitshilfen Maszlignahmenmodul Die Erzeugung der Maszlignahmenflaumlchen erfolgt in FFH-Gebieten idR aus der Vershyschneidung des Amtlichen Liegenschaftskatasters (ALK) mit der LRT- und Biotoptyshypenkarte An diesen vorgegebenen Geometrien (Basisobjekte) orientieren sich die Flaumlchen die einer bestimmten Maszlignahme zugeordnet werden Muumlssen bei einer Uumlberlagerung von VSG und FFH-Gebiet auch die Vogelschutzerfordernisse mitgeshyplant werden erfolgt dies anhand der Biotoptypen und ALK als kartographische Abshygrenzung der Vogelschutzmaszlignahmenflaumlchen Soweit fachlich erforderlich muumlssen die Informationen der Habitatstrukturkarte des VSG analog interpretiert und uumlber die NATUREG-Elemente wie Biotoptypen LRTen und ALK in geeignete Maszlignahmenflaumlshychen umgesetzt werden (siehe Anlage V)

211 Planungshinweise insbesondere fuumlr Wald-LRTen 9110 und 9130

Aufgrund der groszligen Flaumlchenanteile der LRTen 9110 und 9130 gelten fuumlr diese beshysondere Regelungen In Mischgebieten in denen diese LRTen vorkommen aber das ALR die Federfuumlhshyrung in der Maszlignahmenplanung hat bringt das Forstamt (FA) einen Waldplanungsshy

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beitrag ein Die Ableitung von Maszlignahmen erfolgt fuumlr die LRTen 9110 und 9130 anshyhand der Ergebnisse der LRT- und Altholzprognosen die das RP bei der FENA anshyfordert Die uumlbrigen Wald-LRTen und Arten des Anhanges II werden wie in den uumlbrigen Geshybieten methodisch bearbeitet

Im Wald werden dem Maszlignahmenplaner uumlber die Planungsprognose summarische Flaumlchenangaben aus der Forsteinrichtung zu folgenden Parametern je FFH- Gebiet und betroffenem Forstbetrieb angegeben bull LRT 9110 und 9130 Entwicklung der Flaumlchen (Zugang Abgang Saldo) bull Erhaltungszustand Veraumlnderung der Flaumlchen (BgtA CgtB AgtB BgtC) pro LRT Je nach Bilanzergebnis wie sich die Situation oa LRTen am Ende des Prognoseshyzeitraumes darstellen wuumlrde sind auf der Basis ebenfalls vorgeschlagener Entwickshylungsbereiche Maszlignahmen zu planen oder die Weiterfuumlhrung der forstlichen Nutzung im Maszlignahmenplan festzulegen

Stellen diese in der Gesamtbetrachtung fuumlr das jeweilige FFH-Gebiet keine negativen Veraumlnderung der Bewertungsstufe fest sind idR keine weiteren Maszlignahmen fuumlr die LRTen 9110 und 9130 zu planen In naturschutzfachlich begruumlndeten Faumlllen zB auf Habitatflaumlchen (fuumlr Schwarzstorch Gruumlnes Besenmoos Frauenschuh) sind entgeshygen oben stehender Aussage Maszlignahmen vorzusehen

Bei Vorkommen von besonderen Arten zB Myotis myotis (Groszliges Mausohr) reicht die Beurteilung der Waldstruktur auf Grundlage der 10-jaumlhrigen Altholzprognose uU nicht aus Hier kann eine Betrachtung der nachwachsenden Altersklassen (IV und V) hilfreich sein um beurteilen zu koumlnnen ob in Verjuumlngung befindliche Flaumlchen bdquoershysetztldquo werden koumlnnen Entsprechende Auswertungen werden durch die Regierungsshypraumlsidien von der FENA angefordert

Die GDE muss hinsichtlich ihrer Aussagen zu vorhandenen oder moumlglichen Beeinshytraumlchtigung stets kritisch uumlberpruumlft werden In der Maszlignahmenplanung sollen nur fuumlr tatsaumlchlich vorliegende Beeintraumlchtigungen deren Beseitigung in absehbarer Zeit konkret moumlglich im Hinblick auf den Erhaltungszustand zwingend erforderlich und erfolgversprechend ist Maszlignahmen geplant werden Auch ist zu hinterfragen ob der zu betreibende Aufwand in einem vernuumlnftigen Verhaumlltnis zu den erwartbaren Ergebshynissen steht In Zweifelsfragen ist eine Entscheidung durch das RP einzuholen

Eine weitere Besonderheit stellen Teilmaszlignahmenplaumlne als Bestandteil der Waldshynaturschutzvertraumlge dar in denen allerdings nur Maszlignahmen enthalten sind die bilashyteral zwischen Land und Waldeigentuumlmer regelbar sind Andere Dritte betreffende Maszlignahmen bspw zur Erholungsnutzung greift nur der Gesamtmaszlignahmenplan auf Bestehende Teilmaszlignahmenplaumlne werden in den Gesamtmaszlignahmenplan uumlbernommen Dafuumlr werden aus den Teilmaszlignahmenplaumlnen zwei Datensaumltze angelegt die sich hinsichtlich der Kartendarstellung auf die gesamte Vertragsflaumlche beziehen Ein Dashytensatz umfasst die Nicht-LRT-Vertragsflaumlchen (die Groumlszlige wird manuell in das Plashynungsjournal eingetragen) und der Maszlignahmentyp 1 wird mit Code 170202 (Waldshyvertragsnaturschutz) zugeordnet Der zweite Datensatz umfasst die LRT-Waldflaumlche aus der Prognose Die Groumlszlige wird manuell eingetragen als Maszlignahmentyp wird Typ 2 oder 3 ausgewaumlhlt und mit dem Code 170202 mit dem Zusatz bdquoGemaumlszlig Vertrag vom (jeweiliges Datum eintragen)ldquo versehen

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Die Darstellung von Waldabteilungen im Privat- und Kommunalwald kann im MMP nur mit schriftlicher Zustimmung des Waldeigentuumlmers erfolgen

Im Uumlbrigen wird auf die Naturschutzleitlinie von Hessen-Forst verwiesen

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten

Fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie praumlzisieren die Artikel 12 und 13 den Artenschutz Ihrem Wortlaut nach sind die Vorgaben dieser Vorschriften rein represshysiv sie erfordern zunaumlchst die Einfuumlhrung eines bdquostrengen Schutzsystemsldquo Dieses muss geeignet sein zu gewaumlhrleisten dass u a absichtliche Entnahmen Toumltungen Stoumlrungen sowie ndash auch unbeabsichtigte ndash Beschaumldigungen und Vernichtungen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestaumltten unterbleiben Aumlhnliche Anforderungen stellt Art 13 FFH-RL in Bezug auf die nach dem Anhang IV Buchst b) zu schuumltzenden Pflanzen-arten

Die Rechtsentwicklung erzeugt jedoch einen Handlungsdruck der uumlber die Einfuumlshygung von Verboten in das Naturschutzgesetz hinausgeht Um Aussagen daruumlber trefshyfen zu koumlnnen dass Maszlignahmen im Hinblick auf den Erhaltungszustand der geshyschuumltzten Arten neutral sind oder um im Hinblick auf den Erhaltungszustand unprobshylematische Entnahmemengen uumlberwachen zu koumlnnen sind verlaumlssliche Kenntnisse uumlber den Bestand und die landesweite Verbreitung erforderlich Darauf aufbauend bedarf es gezielter Schutzmaszlignahmen zur dauerhaften nachhaltigen Gewaumlhrleisshytung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde der Populationen um signifikante negative Ausshywirkungen durch unbeabsichtigtes Fangen oder Toumlten von Individuen der Arten zu kompensieren

In Hessen werden daher neben den im Rahmen des Gebietsschutzes zu ergreifenshyden Maszlignahmen auch fuumlr die nach dem Anhang IV (und wo erforderlich auch Anshyhang V) der FFH-RL zu schuumltzende Tier- und Pflanzenarten vorrangig in den Schutzshygebieten (wo erforderlich auch auszligerhalb) geeignete Schutzmaszlignahmen entwickelt

Schutzziele

Rechtliche wie auch fachliche Grundlage der Maszlignahmen fuumlr Arten des Anhanges II der FFH-RL in den FFH-Gebieten stellen die Erhaltungsziele gemaumlszlig der Natura 2000-VO des Landes Hessen dar Sie weisen den Weg zur Bewahrung oder Wiedershyherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde und sind Anknuumlpfungspunkt fuumlr das Vershyschlechterungsverbot die Aufstellung der MMP sowie die daraus folgenden Handshylungsverpflichtungen

Fuumlr Arten des Anhanges IV (V) der FFH-Richtlinie koumlnnen sogenannte Schutzziele zur Anwendung kommen Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Geshygenstand der hessischen Natura 2000-Verordnung

Musterformulierungen der bdquoSchutzziele werden in der Anlage VI aufgefuumlhrt und naumlher erlaumlutert Schutzziele wurden nur fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFHshyRL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

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Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

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VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 9: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

beitrag ein Die Ableitung von Maszlignahmen erfolgt fuumlr die LRTen 9110 und 9130 anshyhand der Ergebnisse der LRT- und Altholzprognosen die das RP bei der FENA anshyfordert Die uumlbrigen Wald-LRTen und Arten des Anhanges II werden wie in den uumlbrigen Geshybieten methodisch bearbeitet

Im Wald werden dem Maszlignahmenplaner uumlber die Planungsprognose summarische Flaumlchenangaben aus der Forsteinrichtung zu folgenden Parametern je FFH- Gebiet und betroffenem Forstbetrieb angegeben bull LRT 9110 und 9130 Entwicklung der Flaumlchen (Zugang Abgang Saldo) bull Erhaltungszustand Veraumlnderung der Flaumlchen (BgtA CgtB AgtB BgtC) pro LRT Je nach Bilanzergebnis wie sich die Situation oa LRTen am Ende des Prognoseshyzeitraumes darstellen wuumlrde sind auf der Basis ebenfalls vorgeschlagener Entwickshylungsbereiche Maszlignahmen zu planen oder die Weiterfuumlhrung der forstlichen Nutzung im Maszlignahmenplan festzulegen

Stellen diese in der Gesamtbetrachtung fuumlr das jeweilige FFH-Gebiet keine negativen Veraumlnderung der Bewertungsstufe fest sind idR keine weiteren Maszlignahmen fuumlr die LRTen 9110 und 9130 zu planen In naturschutzfachlich begruumlndeten Faumlllen zB auf Habitatflaumlchen (fuumlr Schwarzstorch Gruumlnes Besenmoos Frauenschuh) sind entgeshygen oben stehender Aussage Maszlignahmen vorzusehen

Bei Vorkommen von besonderen Arten zB Myotis myotis (Groszliges Mausohr) reicht die Beurteilung der Waldstruktur auf Grundlage der 10-jaumlhrigen Altholzprognose uU nicht aus Hier kann eine Betrachtung der nachwachsenden Altersklassen (IV und V) hilfreich sein um beurteilen zu koumlnnen ob in Verjuumlngung befindliche Flaumlchen bdquoershysetztldquo werden koumlnnen Entsprechende Auswertungen werden durch die Regierungsshypraumlsidien von der FENA angefordert

Die GDE muss hinsichtlich ihrer Aussagen zu vorhandenen oder moumlglichen Beeinshytraumlchtigung stets kritisch uumlberpruumlft werden In der Maszlignahmenplanung sollen nur fuumlr tatsaumlchlich vorliegende Beeintraumlchtigungen deren Beseitigung in absehbarer Zeit konkret moumlglich im Hinblick auf den Erhaltungszustand zwingend erforderlich und erfolgversprechend ist Maszlignahmen geplant werden Auch ist zu hinterfragen ob der zu betreibende Aufwand in einem vernuumlnftigen Verhaumlltnis zu den erwartbaren Ergebshynissen steht In Zweifelsfragen ist eine Entscheidung durch das RP einzuholen

Eine weitere Besonderheit stellen Teilmaszlignahmenplaumlne als Bestandteil der Waldshynaturschutzvertraumlge dar in denen allerdings nur Maszlignahmen enthalten sind die bilashyteral zwischen Land und Waldeigentuumlmer regelbar sind Andere Dritte betreffende Maszlignahmen bspw zur Erholungsnutzung greift nur der Gesamtmaszlignahmenplan auf Bestehende Teilmaszlignahmenplaumlne werden in den Gesamtmaszlignahmenplan uumlbernommen Dafuumlr werden aus den Teilmaszlignahmenplaumlnen zwei Datensaumltze angelegt die sich hinsichtlich der Kartendarstellung auf die gesamte Vertragsflaumlche beziehen Ein Dashytensatz umfasst die Nicht-LRT-Vertragsflaumlchen (die Groumlszlige wird manuell in das Plashynungsjournal eingetragen) und der Maszlignahmentyp 1 wird mit Code 170202 (Waldshyvertragsnaturschutz) zugeordnet Der zweite Datensatz umfasst die LRT-Waldflaumlche aus der Prognose Die Groumlszlige wird manuell eingetragen als Maszlignahmentyp wird Typ 2 oder 3 ausgewaumlhlt und mit dem Code 170202 mit dem Zusatz bdquoGemaumlszlig Vertrag vom (jeweiliges Datum eintragen)ldquo versehen

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Die Darstellung von Waldabteilungen im Privat- und Kommunalwald kann im MMP nur mit schriftlicher Zustimmung des Waldeigentuumlmers erfolgen

Im Uumlbrigen wird auf die Naturschutzleitlinie von Hessen-Forst verwiesen

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten

Fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie praumlzisieren die Artikel 12 und 13 den Artenschutz Ihrem Wortlaut nach sind die Vorgaben dieser Vorschriften rein represshysiv sie erfordern zunaumlchst die Einfuumlhrung eines bdquostrengen Schutzsystemsldquo Dieses muss geeignet sein zu gewaumlhrleisten dass u a absichtliche Entnahmen Toumltungen Stoumlrungen sowie ndash auch unbeabsichtigte ndash Beschaumldigungen und Vernichtungen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestaumltten unterbleiben Aumlhnliche Anforderungen stellt Art 13 FFH-RL in Bezug auf die nach dem Anhang IV Buchst b) zu schuumltzenden Pflanzen-arten

Die Rechtsentwicklung erzeugt jedoch einen Handlungsdruck der uumlber die Einfuumlshygung von Verboten in das Naturschutzgesetz hinausgeht Um Aussagen daruumlber trefshyfen zu koumlnnen dass Maszlignahmen im Hinblick auf den Erhaltungszustand der geshyschuumltzten Arten neutral sind oder um im Hinblick auf den Erhaltungszustand unprobshylematische Entnahmemengen uumlberwachen zu koumlnnen sind verlaumlssliche Kenntnisse uumlber den Bestand und die landesweite Verbreitung erforderlich Darauf aufbauend bedarf es gezielter Schutzmaszlignahmen zur dauerhaften nachhaltigen Gewaumlhrleisshytung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde der Populationen um signifikante negative Ausshywirkungen durch unbeabsichtigtes Fangen oder Toumlten von Individuen der Arten zu kompensieren

In Hessen werden daher neben den im Rahmen des Gebietsschutzes zu ergreifenshyden Maszlignahmen auch fuumlr die nach dem Anhang IV (und wo erforderlich auch Anshyhang V) der FFH-RL zu schuumltzende Tier- und Pflanzenarten vorrangig in den Schutzshygebieten (wo erforderlich auch auszligerhalb) geeignete Schutzmaszlignahmen entwickelt

Schutzziele

Rechtliche wie auch fachliche Grundlage der Maszlignahmen fuumlr Arten des Anhanges II der FFH-RL in den FFH-Gebieten stellen die Erhaltungsziele gemaumlszlig der Natura 2000-VO des Landes Hessen dar Sie weisen den Weg zur Bewahrung oder Wiedershyherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde und sind Anknuumlpfungspunkt fuumlr das Vershyschlechterungsverbot die Aufstellung der MMP sowie die daraus folgenden Handshylungsverpflichtungen

Fuumlr Arten des Anhanges IV (V) der FFH-Richtlinie koumlnnen sogenannte Schutzziele zur Anwendung kommen Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Geshygenstand der hessischen Natura 2000-Verordnung

Musterformulierungen der bdquoSchutzziele werden in der Anlage VI aufgefuumlhrt und naumlher erlaumlutert Schutzziele wurden nur fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFHshyRL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

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Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 10: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Die Darstellung von Waldabteilungen im Privat- und Kommunalwald kann im MMP nur mit schriftlicher Zustimmung des Waldeigentuumlmers erfolgen

Im Uumlbrigen wird auf die Naturschutzleitlinie von Hessen-Forst verwiesen

212 Planungen fuumlr FFH-Anhang IV(V)-Arten

Fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie praumlzisieren die Artikel 12 und 13 den Artenschutz Ihrem Wortlaut nach sind die Vorgaben dieser Vorschriften rein represshysiv sie erfordern zunaumlchst die Einfuumlhrung eines bdquostrengen Schutzsystemsldquo Dieses muss geeignet sein zu gewaumlhrleisten dass u a absichtliche Entnahmen Toumltungen Stoumlrungen sowie ndash auch unbeabsichtigte ndash Beschaumldigungen und Vernichtungen ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestaumltten unterbleiben Aumlhnliche Anforderungen stellt Art 13 FFH-RL in Bezug auf die nach dem Anhang IV Buchst b) zu schuumltzenden Pflanzen-arten

Die Rechtsentwicklung erzeugt jedoch einen Handlungsdruck der uumlber die Einfuumlshygung von Verboten in das Naturschutzgesetz hinausgeht Um Aussagen daruumlber trefshyfen zu koumlnnen dass Maszlignahmen im Hinblick auf den Erhaltungszustand der geshyschuumltzten Arten neutral sind oder um im Hinblick auf den Erhaltungszustand unprobshylematische Entnahmemengen uumlberwachen zu koumlnnen sind verlaumlssliche Kenntnisse uumlber den Bestand und die landesweite Verbreitung erforderlich Darauf aufbauend bedarf es gezielter Schutzmaszlignahmen zur dauerhaften nachhaltigen Gewaumlhrleisshytung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde der Populationen um signifikante negative Ausshywirkungen durch unbeabsichtigtes Fangen oder Toumlten von Individuen der Arten zu kompensieren

In Hessen werden daher neben den im Rahmen des Gebietsschutzes zu ergreifenshyden Maszlignahmen auch fuumlr die nach dem Anhang IV (und wo erforderlich auch Anshyhang V) der FFH-RL zu schuumltzende Tier- und Pflanzenarten vorrangig in den Schutzshygebieten (wo erforderlich auch auszligerhalb) geeignete Schutzmaszlignahmen entwickelt

Schutzziele

Rechtliche wie auch fachliche Grundlage der Maszlignahmen fuumlr Arten des Anhanges II der FFH-RL in den FFH-Gebieten stellen die Erhaltungsziele gemaumlszlig der Natura 2000-VO des Landes Hessen dar Sie weisen den Weg zur Bewahrung oder Wiedershyherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde und sind Anknuumlpfungspunkt fuumlr das Vershyschlechterungsverbot die Aufstellung der MMP sowie die daraus folgenden Handshylungsverpflichtungen

Fuumlr Arten des Anhanges IV (V) der FFH-Richtlinie koumlnnen sogenannte Schutzziele zur Anwendung kommen Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Geshygenstand der hessischen Natura 2000-Verordnung

Musterformulierungen der bdquoSchutzziele werden in der Anlage VI aufgefuumlhrt und naumlher erlaumlutert Schutzziele wurden nur fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFHshyRL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

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Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

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Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

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II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

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II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 11: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Aus den bdquoSchutzzielenldquo resultieren im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo der Natushyra 2000-VO keine daraus folgenden Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Art 6 (1) und (2) der FFH-RL

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der Maszlignahmenplanung zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise auch fuumlr die MMP von Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten

Dies ist entsprechend durch den Maszlignahmenplaner zu kommunizieren

Der MMP soll daher im Falle der Verwendung von bdquoSchutzzielenldquo an geeigneter Stelshyle folgenden Hinweis enthalten

Die in diesem Plan dargestellten bdquoSchutzzieleldquo entfalten im Gegensatz zu den bdquoErhaltungszielenldquo keine Handlungsverpflichtungen gemaumlszlig Artikel 6 FFH-RL Die Schutzziele sind aber geeignet den guumlnstigen Erhaltungszustand der Poshypulationen Bestaumlnde (hier Anhang IVV-Arten nennen) gemaumlszlig Art 2 der FFHshyRL zu wahren oder wieder herzustellen Eine Abweichung vom Maszlignahmen-plan kann bei einer geplanten Flaumlchennutzung zu einer Beeintraumlchtigung der Habitate fuumlhren Abweichungen koumlnnen nur nach vorheriger Abstimmung mit dem oumlrtlichen Gebietsbetreuer (hier zustaumlndige Stelle eintragen) erfolgen

Hinweise zur Anwendung

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszlignahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszushystand vorliegt muss ggf im Einzelfall vom Regierungspraumlsidium auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Die Schutzziele fuumlr FFH Anhang IV-Arten sind vorrangig in der Kulisse der Schutzgeshybiete (FFH-Gebiete Naturschutzgebiete ggf auch VS-Gebiete) umzusetzen und in der jeweiligen MMP zu verankern (siehe Anlage VI)

Soweit in Hessen landesweite Artenhilfsprogramme oder vergleichbare Konzepte fuumlr Arten des Anhanges IV der FFH-RL aufgelegt wurden gelten die Schutzziele fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die gesonderte Artenmaszlignahmenplaumlne nach sect 5 Abs 1 Nr 2 HAGBNatschG aufgestellt werden

Die Schutzziele orientieren sich an den in Anlage VI aufgefuumlhrten Musterformulierunshygen Weitere Hinweise zur Anwendung sind ebenfalls der Anlage VI zu entnehmen

Eine vergleichbare Vorgehensweise empfiehlt sich auch fuumlr einige der FFH-Anhang V-Arten (Entscheidung uumlber die Beruumlcksichtigung einer Anhang V-Art trifft das RP)

Einen Sonderfall stellen Arten da die sowohl im Anhang II wie ggf auch in den Anshyhaumlngen IV oder V gefuumlhrt werden Bei diesen Arten ist auszligerhalb der FFH-Gebietsshykulisse wie folgt vorzugehen

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Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

27

47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

28

5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

29

Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 12: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Bei MMP auszligerhalb der FFH-Gebiete (zB MMP gemaumlszlig Kapitel 22 23 oder 25) koumlnnen fuumlr Arten die sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-RL gefuumlhrt werden im Bedarfsfall die Inhalte der zu definierenden Schutzziele hilfsweise den in der Natura 2000-VO definierten Erhaltungszielen entlehnt und der jeweiligen Geshybietssituation angepasst werden

22 Der Maszlignahmenplan in reinen VSG

In reinen Vogelschutzgebieten erfolgt bei der Einstellung ins NATUREG zumeist die Verschneidung zwischen ALK und Habitatstrukturkarte aus der VSG-GDE Die erforshyderlichen zu planenden Maszlignahmen orientieren sich auch hier (wie bei den FFH-Gebieten) an den Maszlignahmenvorschlaumlgen aus der GDE

Beplant werden die wertgebenden Vogelarten aus der Natura 2000-Verordnung fuumlr die entsprechende Erhaltungsziele festgelegt sind Erhaltungsmaszlignahmen (Maszligshynahmentyp 2 + 3) koumlnnen nur dort festgesetzt werden wo reale Artvorkommen durch Kartierung erfasst oder aus anderen belastbaren Quellen (Gutachten fuumlr Bauvorhashyben Daten der VSW etc) nachgewiesen wurden Bei groszligflaumlchigen VSGen sind bei der GDE die Vogelarten idR nicht vollflaumlchig erhoben worden sondern nur in beshystimmten ART (Arten repraumlsentative Teilflaumlchen) Anhand der flaumlchendeckenden Karshytierung der Habitatstrukturen erfolgten aus den Daten der ART Ruumlckschluumlsse auf das Vorkommen der Vogelarten im gesamten Gebiet Bei der Erstellung des MMPs koumlnshynen in Einzelfaumlllen punktuelle Nachkartierungen auch zur Bestandsbestaumltigung aushyszligerhalb der ART durch das RP beauftragt werden wenn zB die GDE Daten aumllter als 5 Jahren sind

Planungsmethodisch kann aufgrund der Vielzahl der kennzeichnenden Vogelarten eines Vogelschutzgebiets bei der Planung von Habitatstrukturverbesserungen mit Leitarten gearbeitet werden (zB Leitarten fuumlr die Gruppe der Wiesenvoumlgel Leitarten fuumlr die Gruppe der Wasservoumlgel) fuumlr die das Gebiet eine besondere Bedeutung hat Dieses erfolgt in der Annahme dass hiervon auch die Erhaltungsziele fuumlr die weiteshyren Vogelarten erfuumlllt werden

Fuumlr Vogelarten mit nicht flaumlchenhafter Verbreitung im VSG ist eine Kulisse von bdquoHotspotsldquo festzulegen die zwingend insbesondere die kartierten Quellpopulatioshynen enthaumllt Daneben sollen Areale festgelegt werden in denen ein hinreichendes Entwicklungspotential (Maszlignahmentyp 5) gegeben ist Daraus wird sich eine Konshyzentration auf bdquoHotspot-Gebieteldquo ergeben

Es ist geboten sich zunaumlchst auf die bekannten und real vorhandenen bdquoHotspotsldquo zu konzentrieren (Gebiete mit der houmlchsten fachlichen Prioritaumlt - I) Dort ist flaumlchenshyscharf mit Maszlignahmen des Typs 2 oder 3 zu planen

Daneben koumlnnen auch ohne vorherige Nachkartierung konkrete flaumlchenscharfe Maszlignahmen in solchen Gebietsteilen vorgesehen werden in welchen es sich aufshygrund der Habitatausstattung aufdraumlngt dass sich auch dort Vorkommen der releshyvanten Arten befinden koumlnnten Bis zu einer Bestaumltigung eines signifikanten Vorshykommens sind diese jedoch als Maszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit hoher fachlishycher Prioritaumlt ndash II) einzustufen auch wenn es sich im eigentlichen Sinn nicht um Entwicklungsmaszlignahmen handelt

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Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

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Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

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II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

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II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

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planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

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III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 13: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Es gibt auch Flaumlchen die ein hohes Potential aufweisen und durch aufwertende Maszlignahmen entwickelt werden koumlnnten so dass neue Habitate entstehen koumlnnen Ihre Umsetzung ist einerseits vermutlich fuumlr die Erreichung guumlnstiger EHZ erfordershylich Da andererseits aber die Erfolgsaussichten nicht sicher prognostizierbar sind gibt es keine Alternative dazu diese Maszlignahmen als rein freiwillige Entwicklungsshymaszlignahmen des Typs 5 (Gebiete mit fachlicher Prioritaumlt ndash III) einzustufen Wenn keine aktuellen Daten mehr vorliegen das Habitat aber begruumlndet vermuten laumlsst dass die Art noch vorkommt oder das Habitat wieder besiedelt werden koumlnnte sind dort Maszlignahmen (Maszlignahmentyp 5) zu planen

Fuumlr unstete Arten mit unregelmaumlszligigem Auftreten tlw auf unterschiedlichen Flaumlchen wie zB Wachtelkoumlnig und Bekassine sind proaktive Maszlignahmenfestsetzungen kaum moumlglich es kann idR nur reagiert werden wenn aktuell ein Vorkommen beshykannt wird

Jeder Maszlignahme ist einem Erhaltungszustand zu zuordnen Dies soll nach dem Uumlberwiegenheitsprinzip anhand der Erhaltungszustaumlnde aller im Gebiet vorkomshymenden relevanten Arten erfolgen Sind zB die meisten der vorkommenden Arten im Erhaltungszustand B wuumlrden die Maszlignahmen alle dem Maszlignahmentyp 2 zugeshyordnet

Im Gegensatz zur FFH-Maszlignahmenplanung gibt es aufgrund der Mobilitaumlt der Voshygelarten und spezieller Habitatanspruumlche an den Lebensraum neben flaumlchenscharshyfen Maszlignahmen auch solche Maszlignahmen die einem sogenannten Suchraum zushygeordnet werden (vgl Anlage VII) Fuumlr diesen gilt als Maszlignahmenziel zB eine beshystimmte zu benennende quantitative Strukturausstattung ohne genaue Festlegung der Einzelflaumlchen Hierdurch kann eine entsprechende Flexibilitaumlt bei der Umsetzung und eine groumlszligere Akzeptanz gegenuumlber den Landnutzern erreicht werden

Die Anforderungen an die Planinhalte unterscheiden sich in Vogelschutzgebieten zum Teil deutlich von denen in FFH-Gebieten Dieses haumlngt nicht zuletzt mit den Stoumlreinwirkungen durch unspezifische Nutzergruppen zusammen Waumlhrend im FFH-Gebiet meist der Erhalt des guumlnstigen Erhaltungszustandes eines Lebensraumtyps (zB LRT Magere Flachlandmaumlhwiese oder Magerrasen) uumlber eine vertragliche Vershyeinbarung mit einem Nutzer (zB Landwirt) realisierbar ist wird sich die Maszlignahshymenplanung in Vogelschutzgebieten zudem mit der Vermeidung von Stoumlrungswirshykungen auseinandersetzen muumlssen Der Naherholungsdruck (Radfahrer Spaziershygaumlnger freilaufende Hunde) und der Badebetrieb koumlnnen eine groszlige Rolle spielen In diesen Faumlllen kommt dem Kommunikationsauftrag eine noch groumlszligere Rolle zu zumal dieser uumlber den bilateralen Abstimmungsprozess hinausgeht und breitere Beshyvoumllkerungskreise erreichen muss

Die Gewaumlhrleistung der Rastfunktion in der Maszlignahmenplanung laumlsst sich oft nur uumlber die Erarbeitung eines Besucherlenkungskonzeptes Flaumlchenankauf oder die Duldung von Fraszligschaumlden erreichen

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23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

26

Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

27

47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

28

5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

29

Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 14: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

23 Der Maszlignahmenplan fuumlr Arten fuumlr die kein Schutzgebiet ausgewiesen wurde

Bewirtschaftungsplaumlne fuumlr Arten gem sect5 Abs 1 Nr2 HAGBNatSchG nehmen eine Sonderstellung ein weil diese Plaumlne nicht wie sonst uumlblich von den Forstaumlmtern oder den ALR also auf der unteren Verwaltungsebene sondern gem sect5 Abs 2 Nr3 HAGBNatSchG von den oberen Naturschutzbehoumlrden zu erstellen sind In diesen Bewirtschaftungsplaumlnen werden Vorschlaumlge zur Umsetzung von Schutzmaszlignahmen fuumlr Arten und zur Umsetzung von Artenhilfs- bzw Artenschutzprogrammen gemacht

Fuumlr welche Arten eine besondere Dringlichkeit zur Erstellung eines Maszlignahmenplans besteht entscheidet sich ua nach dem landesweiten Erhaltungszustand von FFH-Anhang-Arten und Vogelarten (Ampelschema) Aber auch fuumlr Arten die nicht im Anshyhang der FFH-RL aufgefuumlhrt sind fuumlr die aber eine besondere Gefaumlhrdung und Vershyantwortung des Landes besteht koumlnnen Bewirtschaftungsplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr die Erstellung eines Maszlignahmenplans ist idR ein bestehendes Artenhilfskonzept des Landes auf dessen Grundlage die Planung erarbeitet wird Die im Konzept aufgefuumlhrten Maszlignahmenvorschlaumlge sind auf ihre lokale Bedeutung und deren Umsetzbarkeit zu uumlberpruumlfen und mit den oumlrtlichen Akteuren abzustimmen sind Maszlignahmen innerhalb oder in der Naumlhe von Schutzgebieten werden uumlber das bdquonormaleldquo Schutzgebietsmanagement umgesetzt und finanziert (Forstaumlmter ALR) Ist diese Zuordnung nicht moumlglich oder nicht sinnvoll kann das Regierungspraumlsidium auch mit Dritten die Umsetzung Betreuung undoder Finanzierung einer Maszlignahme vereinbaren Maszlignahmen in aktiven Abbaugebieten oder an Industriestandorten bleiben den artenschutzrechtlichen Verfahren vorbehalten oder sind Gegenstand eishynes Vertrages Sie sind daher nicht Teil des Maszlignahmenplans

Alle wichtigen Festlegungen (zB Abgrenzung der Maszlignahmenraumlume organisatorishysche Zuordnung umsetzbare Maszlignahmen) flieszligen in den Maszlignahmenplan ein Fuumlr Maszlignahmen die innerhalb der Schutzgebiete durchgefuumlhrt werden werden Planung und Vollzug in NATUREG dokumentiert Auch die ggf auszligerhalb der Schutzgebiete erforderlichen Maszlignahmen werden in NATUREG abgebildet Das RP Darmstadt hat in seinem Artenbericht fuumlr Suumldhessen 2009-2011 die Herangehensweise und die ersshyten Ergebnisse zusammengestellt

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten erfolgt abweichend von der Stanshydardgliederung entsprechend der Vorgaben der Anlage II B

24 Der Maszlignahmenplan fuumlr Flieszliggewaumlsser in Schutzgebieten

241 Besonderheiten an Gewaumlssern Synergien zur Wasserrahmenrichtlinie

Die Wasserrahmenrichtlinie (200060EG kurz WRRL) hat das Ziel einen guten oumlkoshylogischen und chemischen Zustand der Oberflaumlchengewaumlsser und des Grundwasshysers herzustellen Ein wichtiger Bestandteil des guten oumlkologischen Zustandes ist die Durchgaumlngigkeit der Gewaumlsser und die gute Gewaumlsserstruktur Besonders in den Flussauen stimmt die Zielsetzung der WRRL in groszligen Teilen mit der Zielsetzung der FFH-RL fuumlr Arten und Lebensraumlume uumlberein Im Gegensatz zur FFH-RL gibt es fuumlr die Umsetzung der WRRL allerdings eine deutliche Fristsetzung von der EU Demshy

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nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

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Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

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II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

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II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 15: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

nach soll der gute Zustand bis 2015 mit Einbezug einer Verlaumlngerungsmoumlglichkeit bis 2027 erreicht sein

Durch die gemeinsame Bearbeitung der Belange kann eine optimale Nutzung der bestehenden Synergien erzielt werden und die Zielerreichung der WRRL kann durch die Natura 2000-Planung unterstuumltzt werden Fuumlr die MMP an Flieszliggewaumlssern mit Wasserrahmenrichtlinien-Relevanz stellt der Einbezug dieser weiteren Rechtsmaterie allerdings besondere Anforderungen an die Planung

Die Planungsraumlume koumlnnen im Rahmen der Synergienutzung WRRL+Natura 2000 auch uumlber die bestehenden Grenzen von FFH-Gebieten hinaus gehen wenn dies durch die Vorgaben des Maszlignahmenprogrammes der WRRL (WRRL MaPro) geboshyten erscheint Auszligerhalb der FFH-Gebiete wird grundsaumltzlich die Flieszliggewaumlsserparshyzelle plus einem 10 Meter Randstreifen beidseitig des Gewaumlssers beplant In besonshyderen Faumlllen kann es sinnvoll sein den Planungsbereich daruumlber hinaus zu erweishytern so zB wenn eine Flussaue komplett mit in die Planung einbezogen werden soll Andererseits kann es auch zweckdienlich sein bestehende FFH-Gebiete auf ihre Flieszliggewaumlsseranteile mit Randstreifen zu reduzieren und Flaumlchenanteile des FFH-Gebietes die keinen Flieszliggewaumlsserbezug aufweisen in einem gesonderten Planungsraum darzustellen Die Festlegung des Planungsraumes erfolgt durch die Regierungspraumlsidien

Im Rahmen einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung wird die Betrachtung weiterfuumlhshyrender Planungsgrundlagen der WRRL notwendig Die wichtigsten Planungsgrundlashygen der WRRL sind im Folgenden aufgelistet

o WRRL MaPro enthaumllt die Planungsgrundlagen der WRRL in Form von Maszlignahmengruppen

o GESIS Datenbank enthaumllt Informationen zur Gewaumlsserstrukturguumlte o Datenbank Wanderhindernisse o Befischungsdaten des HLUG und der Fischereibehoumlrden o Daten der Hegegemeinschaften

Die Zielsetzung einer gemeinsamen Maszlignahmenplanung im Sinne der WRRL ist die raumlumliche und inhaltliche Konkretisierung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus dem WRRL-MaPro Da die Herleitung der einzelnen Maszlignahmen bei Maszlignahmenplaumlnen mit Bezug zur WRRL zusaumltzlich auf den og Planungsgrundlagen basiert ist die Ershystellung von einer Bestands- und Defizitkarte zu empfehlen in denen alle planungsshyrelevanten Grundlagen noch einmal kartographisch zusammengefuumlhrt werden

Die im MMP vorgesehenen Maszlignahmen sind durch die jeweilige Wasserbehoumlrde in genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Maszlignahmen zu unterscheiden Durch die Entscheidung uumlber die Genehmigungserfordernis bestimmt sich dann die erforderliche Planungstiefe im MMP Bei genehmigungsfreien Maszlignahmen muss der MMP eine ausreichende Planungstiefe besitzen um eine Umsetzung direkt aus dem Maszlignahmenplan heraus anzuschlieszligen Bei genehmigungspflichtigen Maszlignahmen sollen die Maszlignahmen in Form von Skizzen und Erlaumluterungen soweit vorbereitet werden dass eine entsprechende Umsetzungsplanung aus den Vorgaben des MMP angeschlossen werden kann

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Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 16: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Durch diese Vorgaben ergeben sich auch im Bereich der Absprachen und Kommunishykationsprozesse Besonderheiten fuumlr den Planer So sind uumlber die regulaumlr in der Maszlignahmenplanung zu beteiligenden Stellen hinaus in besonderem Maszlige die Obeshyren- und Unteren Wasserbehoumlrden in die Planung einzubeziehen Auch die oumlrtlichen Fischereiverbaumlnde - ausuumlbungsberechtigten sind im Planungsprozess zu beteiligen Maszlignahmen die direkt im Gewaumlsser geplant werden betreffen in den haumlufigsten Faumlllen die Kommunen als Gewaumlsserunterhaltungspflichtige Daher sind auch besteshyhende Planungen der Kommunen sowie laufende Flurbereinigungsverfahren in deshynen haumlufig die Umlegung der Gewaumlsserrandstreifen in kommunales Eigentum geshyplant wird unbedingt mit in den Planungsprozess einzubeziehen

Konflikte zwischen der Zielsetzung der WRRL und der FFH-RL sind nur in Ausnahshymefaumlllen zu erwarten beispielsweise wenn sich durch das Schleifen eines Wehres eine Veraumlnderung des Wasserhaushaltes fuumlr einen angrenzenden Lebensraumtyp ergibt In diesen Faumlllen ist eine Abwaumlgung der Belange auf Ebene des Regierungsshypraumlsidiums ggf unter Einbezug der FENA zu treffen und die Entscheidung zu dokushymentieren

242 Besonderheiten an Gewaumlssern fischereirechtliche Hegeplanung

Das Verhaumlltnis der fischereirechtlichen Hegeplanung zur Natura 2000shyMaszlignahmenplanung ist in sect 6 Abs 1 der VO uumlber die Hegegemeinschaften an Geshywaumlssern (GVBl vom 30122008 S1078 ff) geregelt Das Einvernehmen der Oberen Naturschutzbehoumlrde zum Hegeplan ist erforderlich

Maszliggebend fuumlr die Hegeplanung ist eine einheitliche Gewaumlsserbetrachtung (Einshyzugsgebiet) ggf auch uumlber die Grenze des Regierungsbezirks hinaus Die Bildung von Hegegemeinschaften an Gewaumlssern hat 2010 begonnen und wird in den naumlchsshyten Jahren sukzessive umgesetzt Die jeweilige Untere Fischereibehoumlrde des Landshykreises initiiert den Prozess beruft den Vorstand und organisiert das Mitgliedervershyzeichnis Hegegemeinschaften sind von der Rechtsform eine Koumlrperschaft oumlffentlichen Rechts Ihre Organe sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung Mitglieder sind die Fischerausuumlbungsberechtigten oder auch die Fischereirechtsinshyhaber anstelle der Paumlchter Die Hegegemeinschaften erstellen den Hegeplan basieshyrend auf bereits erhobenen Daten

Wer sind die Ansprechpartner Der Hegeplan beinhaltet die Natura 2000-Maszlignahmen (vgl sect 6 VO uumlber die Hegeshygemeinschaften an Gewaumlssern) Weil die Bildung der Hegegemeinschaften und die Erstellung der Hegeplaumlne noch andauern wird der Natura 2000-Maszlignahmenplan idR zuerst fertig sein Von der Gewaumlsserstrecke deckt dieser nur einen kleinen Abshyschnitt vom Hegeplan ab der raumlumlich idR weit uumlber den Maszlignahmenplan hinausshygeht Bei jedem Natura 2000-Maszlignahmenplan an Gewaumlssern sollen die Akteure der Fischerei rechtzeitig in den Planungsprozess mit einbezogen werden

Aus diesem Grund sind alle Maszlignahmenplaner aufgefordert bei den UFiBen nach den oumlrtlichen Akteuren der Fischerei (oumlrtliche Paumlchter bzw Fischereishyrechtsinhabern) nachzufragen Ob diese spaumlter in der Hegegemeinschaft eine entscheidende Rolle spielen ist nebensaumlchlich solange AumlLR und FAuml sich uumlber

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diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

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Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

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Page 17: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

diesen Weg bemuumlht haben eine Abstimmung und Einbeziehung mit der Fishyscherei herzustellen Seitens ONB und OFiB wird im Planungsprozess darauf geachtet dass dieser Verfahrensweg eingehalten wird

Hegeplaumlne werden im Einvernehmen mit der ONB und im Benehmen mit der OWB erarbeitet Eine enge gegenseitige Transparenz und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dezernaten des Regierungspraumlsidiums ist gewaumlhrleistet Anregungen Beshysonderheiten und Wuumlnsche aus Sicht der Fischereipaumlchter im Maszlignahmenplanungsshyprozess koumlnnen zum Beispiel sein Laichzonen Vermeidung von Stoumlrungen (durch Kanubetrieb) Schaffung von Ruhezonen Festlegung von Angelzonen die mit dem VSG harmonieren und Angeltabuzonen

Die Gliederung der Maszlignahmenplaumlne mit Einbezug der Wasserrahmenrichtlinie fishyschereirechtlicher Hegeplanung erfolgt abweichend von der Standardgliederung entshysprechend der Vorgaben der Anlage II C

25 Der Maszlignahmenplan in reinen Naturschutzgebieten (ohne Natura 2000shyBezug)

In den Naturschutzgebieten findet durch Umsetzung der bisherigen Pflegeplaumlne in das NATUREG-Planungsjournal keine Aumlnderung hinsichtlich der bestehenden Einshyordnung von Maszlignahmen statt Maszlignahmen in Naturschutzgebieten ohne Natura 2000ndashBezug werden den Maszlignahmentypen 1 5 oder 6 zugeordnet Wenn in Ausshynahmefaumlllen bekannt ist dass Natura 2000-Arten oder LRTen im Naturschutzgebiet vorkommen deren Erhalt jedoch nicht durch die Maszlignahmen im Sinn der Schutzzieshyle der NSG-VO abgedeckt sind sollen diese Arten oder LRTen in den textlichen Ausshyfuumlhrungen zu den einzelnen Maszlignahmen benannt werden Liegen fuumlr das Naturschutzgebiet keine entsprechende Geometrien im NATUREG vor die eine kartographische Darstellung der Maszlignahmen ermoumlglichen koumlnnen die Karten des Pflegeplans als pdf-Anlage im NATUREG verknuumlpft werden In der Maszligshynahmenbeschreibung wird dann auf die pdf-Karte verwiesen

Soweit mit dieser Umsetzung eine Aumlnderung oder Fortschreibung von Maszlignahmen erfolgt gelten die hierzu festgelegten Regeln fort Die Gliederung neuer mittelfristiger Maszlignahmenplaumlne in reinen Naturschutzgebieten erfolgt in Anlehnung an die Standardgliederung fuumlr Natura 2000 Gebiete (siehe Anlashyge II A) Zur Zuordnungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen nach der Kompensationsverordnung wird auf die beigefuumlgte Uumlbersicht verwiesen (siehe Anlage VIII)

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3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

29

Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

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Page 18: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

3 Maszlignahmentypen

In den FFH- und Vogelschutzgebieten konkretisiert der Maszlignahmenplan fachgutachshyterlich die erforderlichen Maszlignahmen zur Gewaumlhrleistung der festgelegten Erhalshytungsziele Daruumlber hinausgehende Maszlignahmen sollen sich auf Ausnahmefaumllle beshyschraumlnken Die Umsetzung der Maszlignahmen erfolgt soweit als moumlglich im Konsens mit den NutzernEigentuumlmern unter vorrangiger Anwendung des Instrumentes des Vertragsnaturschutzes Die oumlrtliche Maszlignahmenzuordnung orientiert sich im Offenshyland fuumlr geplante Agrarumeltmaszlignahmen soweit moumlglich an den landwirtschaftlishychen Schlaumlgen Diese koumlnnen als Infolayer im NATUREG eingeblendet werden

Bei der Planung haben Maszlignahmen Vorrang die sich aus den EHZ der Natura 2000-VO ableiten und daher verpflichtend sind und den Meldegrund des Gebietes ausmachen oder sich aus Fachkonzepten des Landes ableiten

Die Struktur der Maszlignahmen ist nach Maszlignahmentypen aufgebaut Sie stellt sich wie folgt dar

Die Zuordnung der Maszlignahmenflaumlchen zu einem Maszlignahmentyp erfolgt nach dem fachlichen bdquoUumlberwiegenheitsprinzipldquo um eine Zersplitterung in Kleinstflaumlchen welche nicht mehr praktisch handhabbar sind zu vermeiden Sie sollten sich zumindest an den Wirtschaftseinheiten orientieren

Alle Maszlignahmen duumlrfen nur jeweils einem Maszlignahmentyp zugeordnet werden Eine Mehrfachzuordnung ist nicht zulaumlssig

Im Maszlignahmenplan verpflichtend zu planen sind Maszlignahmen der Maszlignahmentypen 2 und 3 Die Maszlignahmentypen 2 und 3 sind bdquogeeignete Erhaltungsmaszlignahmenldquo geshymaumlszlig Artikel 6 (1) der FFH-Richtlinie

Fuumlr die Maszlignahmentypen 4 und 5 besteht keine Planungsverpflichtung Diese sollen moumlglichst nach vorheriger Zustimmung des Eigentuumlmers aufgenommen werden Die Umsetzung der Maszlignahmenvorschlaumlge in den Maszlignahmentypen 4 und 5 kann geneshyrell nur freiwillig beispielsweise im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen oder als Kompensationsmaszlignahme erfolgen Maszlignahmen dieses Typs sind als Kohaumlrenzsishycherungsmaszlignahmen aber auch als Ersatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig Gemaumlszlig Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie koumlnnen die Maszlignahmen der Kategorien 4 und 5 als Ausgleichsmaszlignahmen herangezogen werden um die Kohaumlrenz des Netzes Natura 2000 zu gewaumlhrleisten

Eine Abstimmung mit der zustaumlndigen Naturschutzbehoumlrde bezuumlglich der Anerkenshynungsfaumlhigkeit der Maszlignahmen als Kompensationsmaszlignahmen ist notwendig Im Falle einer Nutzung als Ersatzmaszlignahme koumlnnen Zusatzpunkte gemaumlszlig Kompensatishyonsverordnung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000 Gebieten gewaumlhrt werden (siehe Anshylage VIII) Eine Anrechnung auf Kompensationserfordernisse iSd Eingriffsregelung ist jedoch nur moumlglich soweit die Maszlignahme auf einen Eingriff angerechnet wird und nicht zur Aufrechnung einer sich abzeichnenden oder befuumlrchteten Verschlechterung des Gebietes herangezogen wird

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Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

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Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

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Page 19: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Maszlignahmentyp 1 Beibehaltung und Unterstuumltzung der ordnungsgemaumlszligen Land- Forst- oder Fishyschereiwirtschaft auszligerhalb der LRT- und Arthabitatflaumlchen

Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die ohne einen fachlich erkennbaren Zushysammenhang mit der Erhaltung der Natura 2000-Schutzobjekte und ohne erkennbashyre schaumldliche Einwirkung auf den derzeitigen Zustand der Schutzobjekte in den FFH-Gebieten sind sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und soweit moumlglich durch flankierende vertragliche Vereinbarungen langfristig gefoumlrdert und gesichert werden Fuumlr derartige Flaumlchen ohne unmittelbare Bedeutung fuumlr bestehende LRT ohne Habitatfunktion fuumlr Arten der FFH-Richtlinie und ohne besondere Funktionen fuumlr andere naturschutzshyfachlich wertvollen Pflanzenbestaumlnde oder Tierpopulationen kann eine spezifizierte Maszlignahmenfestlegung unterbleiben Mit der Darstellung dieses Maszlignahmentypes und der im Regelfall zugeordneten Maszlignahme der ordnungsgemaumlszligen Nutzung nach Fachrecht (NATUREG-Maszlignahmencode 16xx) belegt der Maszlignahmenplan dass auch diese Nutzungen dem Gebietsmanagement dienen Zur Erhaltung des Gebietsshycharakters und seiner Entwicklungspotenziale im Hinblick auf die Erhaltungsziele wird der Abschluss von Vertraumlgen zur Nutzungssicherung angestrebt

Diese Maszlignahmen sind weder als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahmen noch als Ershysatzmaszlignahmen anerkennungsfaumlhig (vgl Anlage VIII)

Maszlignahmentyp 1 kann als Auffangziffer fuumlr alle Flaumlchen verstanden werden fuumlr die keine planerische Aussage notwendig ist

Maszlignahmentyp 2 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen die zur Gewaumlhrleistung eines aktuell sehr guten guten Erhalshytungszustandes fuumlr LRTen oder Arten erforderlich sind (AB erhalten)

Die Beplanung der LRT-Flaumlchen und Arthabitate dieses Maszlignahmentyps ist Hauptshyaufgabe des Maszlignahmenplans Ausgeuumlbte oder vorgesehene Nutzungen die den derzeitig sehr guten oder guten Erhaltungszustand von LRTen oder Populationen bzw deren Habitaten in den FFH-Gebieten indirekt oder direkt herbeigefuumlhrt haben oder diesen Zustand nachhaltig stuumltzen sollen auch weiterhin ausgeuumlbt und vorranshygig durch vertragliche Vereinbarungen gesichert werden Die entsprechenden Maszlignahmen werden mit Hilfe der NATUREG-Maszlignahmencodes erfasst Mit dieser Beschreibung werden diese Nutzungen Bestandteil des Natura 2000-Gebietsmanagements und beduumlrfen im Regelfall keiner weiteren Anzeige nach sect 34 Abs 6 BNatSchG Durch die entsprechende Eintragung im Planungsjournal wird auch eine Zuordnung zu dem einschlaumlgigen Foumlrderweg getroffen

Soweit zur Erhaltung eines guumlnstigen Erhaltungszustandes aktive Maszlignahmen der Naturschutzverwaltung erforderlich sind welche nicht durch die ordnungsgemaumlszlige Nutzung abgedeckt werden koumlnnen diese unter Maszlignahmentyp 2 entsprechend geshyplant werden

Diese Maszlignahmenkategorie ist weder als Koumlhaumlrenzsicherungsmaszlignahme noch als Ersatzmaszlignahme anerkennungsfaumlhig (siehe Anlage VIII)

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Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 20: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Maszlignahmentyp 3 (Erhaltungsmaszlignahmen) Maszlignahmen zur Wiederherstellung eines guumlnstigen Erhaltungszustands von LRTen und Arten bzw deren Habitaten wenn der Erhaltungszustand aktuell unguumlnstig ist (C gt B)

Neben der Wahrung des guumlnstigen Erhaltungszustandes besteht entsprechend der FFH-Richtline eine grundsaumltzliche Verpflichtung des Landes diesen wo er derzeit nicht besteht durch geeignete Maszlignahmen wieder herzustellen Der Zeitpunkt der Umsetzung Art und Umfang der Maszlignahmen sowie deren rechtliche Qualitaumlt (rechtshylich administrativ oder vertraglich) ist jedoch fallweise unterschiedlich- je nach Dringshylichkeit und Erreichbarkeit des Zieles entsprechend der absehbaren (natuumlrlichen) Entwicklung Vorrangig zu bearbeiten sind dabei prioritaumlre sowie in Hessen sehr selshytene LRTen und Arten Auch diese Maszlignahmen sind fuumlr die Planung und Umsetzung von besonderer Wichtigkeit Die Maszlignahmen sind mit dem Eigentuumlmer oder Nutzungsberechtigten abzustimmen und nach Moumlglichkeit in dessen Bewirtschaftung einzubinden Sind die Eigentuumlmer nicht oder nur mit unverhaumlltnismaumlszligigem Aufwand zu ermitteln ist wie bei der NSG-Pflege zu verfahren Die Vorgaben des sect 65 BNatSchG sind zu beachten

Maszlignahmen dieses Maszlignahmentyps koumlnnen sowohl vertraglich vereinbart werden oder als Ersatzmaszlignahme jedoch ohne Zusatzpunkte gem Kompensationsverordshynung fuumlr Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten Verwendung finden (siehe Anlage VIII)

Diese Maszlignahmenkategorie ist als Kohaumlrenzsicherungsmaszlignahme nicht anerkenshynungsfaumlhig

Maszlignahmentyp 4 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von LRTen und Arten bzw deren Habishytaten von einem aktuell guten zu einem hervorragenden Erhaltungszustand (B gt A)

Soweit durch geeignete Maszlignahmen eine Qualitaumltsaufwertung (Wertstufensteigerung von B nach A) erreicht werden kann soll diese mit dem Flaumlchennutzer eroumlrtert und im Maszlignahmenplan dargestellt werden

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

Maszlignahmentyp 5 (Entwicklungsmaszlignahmen) Maszlignahmenvorschlaumlge zur Entwicklung von nicht LRT- Flaumlchen zu zusaumltzlishychen LRT- Flaumlchen oder zur Entwicklung von zusaumltzlichen Habitaten sofern das Potential des Gebietes dies zulaumlsst oder erwarten laumlsst (Biotoptyp gt LRTArthabitat)

Solche Maszlignahmen und Planaussagen stellen das Entwicklungspotenzial eines Geshybietes dar und sind vorrangig dann zu planen wenn an anderer Stelle im betroffenen

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Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

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Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

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II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 21: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Gebiet eine fuumlr die Erhaltungsziele abtraumlgliche Entwicklung eindeutig erkennbar ist und insofern ein Ausgleich (Gewaumlhrleistung der Kohaumlrenz) dargestellt werden muss Ansonsten soll der Maszlignahmenplaner die Maszlignahmenplanerin entsprechende Maszlignahmen entwickeln und soweit moumlglich nach Abklaumlrung mit den Vorstellungen der Grundeigentuumlmer in der Planung beruumlcksichtigen

Der Maszlignahmentyp 5 ergibt sich durch die gutachtliche Einschaumltzung der Entwickshylungsmoumlglichkeiten im Einzelfall (Zusammenspiel von GDE-Aussage und Prognose des Maszlignahmen-Planers aufgrund der oumlrtlich in Erfahrung gebrachten Verhaumlltnisse)

Maszlignahmentyp 6 Maszlignahmen nach NSG-Verordnung oder sonstige Maszlignahmen

Maszlignahmenvorschlaumlge in einem Naturschutzgebiet die aufgrund der Zielsetzung oder Vorgabe der NSG-Verordnung geplant werden und oder Maszlignahmen die keishynem der Maszlignahmentypen 1-5 zugeordnet werden koumlnnen

Zur Frage der Eignung als Koumlhaumlrenzsicherungs- oder Ersatzmaszlignahme wird auf die Anlage VIII verwiesen

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4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

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Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

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II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

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II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

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III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 22: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

4 Regelablauf der Maszlignahmenplanung

41 Zustaumlndigkeiten

Die Zustaumlndigkeiten fuumlr die oumlrtliche Erarbeitung der Maszlignahmenplanung richten sich nach dem Erlass vom 18032005 Grundsaumltzlich werden die Gebiete mit uumlberwieshygendem Offenlandanteil von den Fachdiensten laumlndlicher Raum bzw ehemaligen Aumlmtern fuumlr den laumlndlichen Raum (ALR) des Landrats und die Gebiete mit uumlberwieshygendem Waldanteil von den Forstaumlmtern bei Hessen - Forst (FA) beplant Bei Misch-gebieten entscheidet das RP uumlber die Zustaumlndigkeit Im begruumlndeten Einzelfall kann das RP auch Dritte mit der Erstellung eines MMP sowie mit der operativen Gebietsshybetreuung beauftragen

Gegebenenfalls kann die Erstellung eines Wald- bzw Offenlandbeitrags beauftragt werden der durch die federfuumlhrende Behoumlrde in den Gesamtplan integriert wird Die Entscheidung uumlber die federfuumlhrende Zustaumlndigkeit liegt beim RP

42 Materialien

Folgende Materialien sind als gebietsspezifische Planungsgrundlage von Bedeutung

bull Die Materialien der Grunddatenerhebung (GDE) Die GDE stellt mit ihren Maszlignahmenvorschlaumlgen einen Rahmen fuumlr die umsetshyzungsorientierte Maszlignahmenplanung dar

bull Die Erhaltungsziele nach der Natura 2000-Verordnung bull Artenhilfskonzepte des Landes (AHK) je nach Vorkommen im jeweiligen Gebiet bull Sonstige Informationen

(zB bei NSG- Betroffenheit Schutzwuumlrdigkeitsgutachten Monitoringgutachten Erfolgsgutachten Rahmenpflegeplan sonstige Gutachten)

bull Sonstige gebietsbedeutsame Fachinformationen

Diese werden im Regelfall der lokal arbeitenden Maszlignahmenplanerin dem Maszligshynahmenplaner durch das Regierungspraumlsidium zur Verfuumlgung gestellt

Weitere gebietsbedeutsame Informationen sollen durch die lokal zustaumlndigen Naturshyschutzbehoumlrden ehrenamtliche Gebietsbetreuer Gebietskenner Beauftragte der Staatlichen Vogelschutzwarte und die Kommunen beigesteuert werden

43 Standardgliederung der mittelfristigen Maszlignahmenplanung

Zur Gewaumlhrleistung einer vergleichbaren Qualitaumlt sind fuumlr alle Bewirtschaftungsplaumlne die festgelegten Standardgliederungen sowie die Texttabellenvorgaben ndash Anlagen II und III - einzuhalten Die textlichen Erlaumluterungen sollen eine kurze und praumlgnante Beschreibung der vorshygesehenen Maszlignahmen darstellen Maszlignahmenfestlegungen die von den Empfehlungen der GDEen undoder AHK abshyweichen sind nachvollziehbar zu begruumlnden und mit dem RP vorab zu eroumlrtern

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Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

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Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

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Page 23: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Kommt es bei der Uumlberlagerung verschiedener Schutzgebiete zu Zielkonflikten sind die Gruumlnde fuumlr die Entscheidung entsprechend zu dokumentieren

Zur Orientierung sei beispielhaft auf die folgenden mittelfristigen Maszlignahmenplaumlne verwiesen in denen insbesondere der Abschnitt 5 (Maszlignahmenbeschreibung) vorshybildlich angelegt ist

- Am Berger Hang - Kranichsteiner Wald - bdquoGruumlnland bei Ober- und Niederhoumlrlenldquo - bdquoSchelder Waldldquo

Weitere Beispiele koumlnnen bei den RPen angefragt werden

44 Ausarbeitung von Maszlignahmen und Organisation des Informationsprozesses

Die Bearbeitung der Maszlignahmenvorschlaumlge aus der Grunddatenerhebung undoder AHK wird wie folgt durchgefuumlhrt

ndash Die Maszlignahmenvorschlaumlge der Grunddatenerhebung undoder AHK werden von der Maszlignahmenplanerin dem Maszlignahmenplaner hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit uumlberpruumlft Bei dieser Pruumlfung ist insbesondere bei Entwicklungsshymaszlignahmen ein strenger Maszligstab anzuwenden Die Aufnahme von zusaumltzlichen oder andersartigen Maszlignahmen neben den Vorschlaumlgen aus GDEen undoder AHK ist nur im zu begruumlndenden Ausnahmefall zur Bewahrung oder Wiederherstellung guumlnstiger Erhaltungszustaumlnde sinnvoll

ndash Diese Vorschlagsliste der Maszlignahmenplanerin des Maszlignahmenplaners ist mit der jeweiligen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums abzustimmen

ndash Aus der abgestimmten Vorschlagsliste erarbeitet die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner Vorschlaumlge fuumlr die im jeweiligen Gebiet relevanten Lebensraum-typen und Arten Diese Vorschlaumlge werden in den nachfolgend dargestellten Informations- und Abshystimmungsprozess eingebracht

Die in der Maszlignahmenplanung vorgesehenen Maszlignahmen koumlnnen nur auf der Grundlage von Akzeptanz und Mitwirkung der Eigentuumlmer und Nutzer erfolgreich umgesetzt werden Weiterhin ist es erforderlich im Zuge einer sach- und bedarfsgeshyrechten Information die lokalen Akteure aus Kommunen ggf Wirtschaft und Interesshysenverbaumlnden einzubinden Teilnehmerkreis und Informationsumfang sind auf die lokalen Gegebenheiten und das jeweils zu bearbeitende Gebiet auszurichten und werden zwischen RP und dem Bearbeiter der Bearbeiterin des Maszlignahmenplans abgestimmt

Grundsaumltzlich gilt Nur durch eine fruumlhzeitige Einbindung kann die nachfolgende Umshysetzung von Maszlignahmen dem Prinzip der Vorrangigkeit von Vertraumlgen statt ordshyungsrechtlicher Schritte erfolgen Das gesamte Verfahren der Maszlignahmenplanershyarbeitung stellt einen permanenten Prozess der Information und Konsensfinshydung dar

Die Maszlignahmenplanerin der Maszlignahmenplaner unterrichtet bei Konflikten rechtzeishytig das RP zur Abstimmung uumlber den weiteren Verfahrensweg Nur nach intensiver

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Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

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Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

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II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

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II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 24: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Sachbewertung ist es moumlglich ordnungsrechtliche Schritte anzudrohen und ggf einshyzuleiten Dh bevor Vollzugschritte gemaumlszlig sect 15 (2) oder (3) HAGBNatSchG durch das RP zur Anwendung kommen muumlssen alle anderen Loumlsungswege ausgeschoumlpft worden sein Der Verfahrensprozess des Maszlignahmenplans setzt die Grundlage fuumlr den Vollzug An den bisher getroffenen Festlegungen zur Beteiligung in mittelfristigen Pflegeplaumlshynen (Rahmenpflegeplaumlne) fuumlr Naturschutzgebiete tritt keine Aumlnderung ein

Der informelle Prozess der Maszlignahmenplanung unterliegt nicht den foumlrmlichen Binshydungen des sect 63 BNatSchG Das Ergebnis von Gespraumlchen Vereinbarungen bzw Abstimmungen auch bilateral mit Eigentuumlmern oder Nutzern ist durch den Maszligshynahmenplanerdie Maszlignahmenplanerin zu dokumentieren

Betriebsdaten ndash gleich ob forst- oder landwirtschaftlich ndashwerden in der Maszlignahmenshyplanung nicht diskutiert da diese fuumlr die Maszlignahmenbestimmung keine Bedeutung haben

Die nachfolgende Aufzaumlhlung (nicht abschlieszligend) soll den Kreis der Akteure sowie deren Aufgaben- bzw Interessenspektrum aufzeigen

Eigentuumlmer und oder Nutzer Die Weiterfuumlhrung der Nutzung bzw auch der Nichtnutzung welche den festgestellshyten guumlnstigen sehr guumlnstigen Erhaltungszustand herbeigefuumlhrt hat steht im Mittelshypunkt aller Maszlignahmenbetrachtungen Insofern soll der jeweilige Eigentuumlmer oder Nutzer uumlber die positive Bandbreite der ausgeuumlbten und moumlglichen Nutzung inforshymiert werden Erforderliche Nutzungsaumlnderungen werden soweit moumlglich mit dem jeweiligen Nutzer eroumlrtert Auf die Beratung durch die jeweiligen Fachverwaltungen und die ggf erforshyderliche Anzeige nach sect 34 Abs6 BNatSchG sowie auf bestehende Foumlrdermoumlglichshykeiten ist hinzuweisen Die Entscheidung uumlber die Art der Beteiligung bleibt dem Bearbeiter der Bearbeiterin der Maszlignahmenplanung uumlberlassen

Eigentuumlmer und oder Nutzer im Sinne dieses Abschnitts koumlnnen auch solche Persoshynen sein deren Flaumlchen oder Anlagen an das Natura 2000-Gebiet angrenzen und voraussichtlich durch Maszlignahmen innerhalb des Gebiets betroffen werden koumlnnen (zB Firmengelaumlnde)

Die Flaumlcheneigentuumlmer und -nutzer sind im Rahmen der Maszlignahmenplanung uumlber die Vorhaben zu informieren Koumlnnen die Eigentuumlmer der Flaumlchen mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden so sind sie uumlber die Planungen im Rahmen einer ortsuumlblichen Bekanntmachung zu informieren

Kreisausschuss und Kommunen Die fruumlhzeitige Einbindung des Kreisausschusses ist zur Abklaumlrung der landwirtshyschaftlichen und landschaftspflegerischen Foumlrdermoumlglichkeiten sowie der realisierten oder potentiellen Kompensationsmaszlignahmen erforderlich (Untere Naturschutzbehoumlrshyde ALR) Gleiches gilt fuumlr die fruumlhzeitige Einbindung der Kommunen Hier tritt neben die Frage vorhandener oder potentieller Kompensationsmaszlignahmen aus der Baushyleitplanung auch die allgemeine Information uumlber die Umsetzung der Maszlignahmen und der Abstimmung einer moumlglichen Beteiligung der Kommune (z B Informationsshy

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beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

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zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

29

Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 25: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

beschilderung Einbindung der Schutzgebiete in Naherholungskonzepte) Es ist ershyklaumlrtes Ziel des Landes moumlglichst viele Maszlignahmen in Natura 2000-Gebieten uumlber Kompensationsverpflichtungen umzusetzen

In der Beteiligung ist auch auf die Betroffenheit anderer Schutzgebiete zB Wassershyschutzgebiete einzugehen Bei Flieszliggewaumlssern sind die Unteren Wasserbehoumlrden und die Unteren Fischereibehoumlrden fruumlhzeitig mit einzubinden Synergieeffekte der WRRL sollen dabei genutzt werden

Naturschutzvereinigungen und Verbaumlnde der Land- Forst- und Fischereiwirtshyschaft Zur Gewaumlhrleistung eines transparenten Verfahrens sind nach lokaler Situation die o g Vereinigungen und Verbaumlnde in die Erstellung der Maszlignahmenplanung einzubinshyden Die Umsetzung abgestimmter Maszlignahmen durch lokale Naturschutzgruppen durch einen LPV oder andere Gruppen hat in der Naturschutzgebietspflege eine beshywaumlhrte Tradition und soll damit auch in das Verfahren der Natura 2000-Gebietspflege uumlbernommen werden Eine finanzielle Foumlrderung dieser Arbeiten ist moumlglich

Die lokalen Akteure des Naturschutzes sind idR uumlber die anerkannten Landesvershybaumlnde zu den Informationsterminen einzuladen

Zweckverbaumlnde Zweckverbaumlnde koumlnnen durch die Festlegung von Maszlignahmen in ihrem Aufgabenshybereich betroffen sein Ebenfalls koumlnnen diese Traumlger von Maszlignahmen sein wenn sich Maszlignahmen mit deren originaumlren Aufgaben decken

Hessen-Forst Im Wald erstellt ein durch das RP beauftragtes Forstamt den Maszlignahmenplan oder bei groumlszligeren Gebieten mit viel Offenland den Fachbeitrag Wald Im Staatswald vershytritt Hessen-Forst auch die Eigentuumlmerinteressen des Landes Die Umsetzung von Maszlignahmen im Wald soll im Regelfall im Staats- und Kommushynalwald durch Hessen-Forst erfolgen

Andere Einrichtungen Organisationen Je nach Erhaltungsziel des Gebiets koumlnnen weitere Einrichtungen Organisationen oder Verbaumlnde betroffen sein (Industrie- oder Handwerkskammer forstwirtschaftliche Vereinigungen Straszligenbaulasttraumlger Jagdgenossenschaft Fischereiliche Hegegeshymeinschaft Sportverbaumlnde etc) Uumlber ihre Einbindung wird fallweise nach Betroffenshyheit entschieden

Sind von andern TOumlBs Maszlignahmen im Gebiet geplant sind diese moumlglichst fruumlhzeishytig zu informieren und die Planungen aufeinander abzustimmen (zB Planung einer Umgehungsstraszlige sbquo Hessen Mobil Flurneuordnungsverfahren etc) Generell ist bei allen Planungen mit Gewaumlsserbezug die obere Wasserbehoumlrde des Regierungspraumlsidiums zwecks Abstimmung mit dem Maszlignahmenprogramm nach WRRL zu beteiligen Zum Sonderfall der Maszlignahmenplanung an Gewaumlssern vgl Kap 24

Beauftragte der Vogelschutzwarte Bei Bewirtschaftungsplaumlnen fuumlr Vogelschutzgebiete oder bei Fragen des Vogelschutshy

25

zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

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(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

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Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

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II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

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II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

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planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 26: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

zes in anderen Gebietskategorien sind nach sect 5 (3) HAGBNatSchG die Beauftragten der Vogelschutzwarte fuumlr Hessen Rheinland-Pfalz und das Saarland zu beteiligen

Die sachgerechte Organisation des Informationsprozesses ist Aufgabe des Maszligshynahmenplaners der Maszlignahmenplanerin Die lokale Information erfolgt im Regelfall in ein bis zwei Informationsterminen Beshydarfsgerechte Abweichungen sind nach Abstimmung mit dem RP moumlglich

Fertig gestellte Bewirtschaftungsplaumlne werden den am Abstimmungsprozess Beteiligshyten kostenfrei in Textform (als pdf-Datei) zur Verfuumlgung gestellt Die Verteilung soll im Regelfall per Datentraumlger durch das RP erfolgen

45 Dokumentation des Verfahrens und Informationsprozesses

Der gesamte materielle Gebietsschutz der bei den NSGen auch in der Schutzvershyordnung bewaumlltigt werden muss (dh die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ge- und Verboten) ist bei Natura 2000 auf die Mittelfristige Maszlignahmenplanung (MMP) vershylagert Im Maszlignahmenplan werden die fachlichen Entscheidungen fuumlr das Gebietsshymanagement getroffen und der Gebietsschutz in seiner Bestimmtheit ergaumlnzt Daher sind hier bestimmte Regularien und Anforderungen bedeutsam die den Planungsshyprozess praumlgen Dieses gilt insbesondere fuumlr den nach sect 5 (3) HAGBNatSchG geforderten bdquoAusgleich der Interessenldquo und die intensive Einbindung der Gemeinden um die Grundlage fuumlr die nach sect 5 (3) HAGBNatSchG erforderliche Benehmensherstellung mit den komshymunalen Planungstraumlgern zu schaffen Daruumlber hinaus kommt der fachlichen und rechtlichen Bestimmtheit der Maszlignahmen fuumlr die Natura 2000-Schutzguumlter eine besondere Bedeutung zu Das heiszligt die parshyzellenscharfe Festlegung von Maszlignahmen und Nutzungen fuumlr den guumlnstigen Erhalshytungszustand der Schutzobjekte erklaumlrt sich aus den Inhalten der GDE Daher ist auf eine entsprechende Verstaumlndlichkeit in der Beschreibung und Bestimmtheit in der Maszlignahmenfestlegung zu achten Kann auf Grund der aktuellen Situation vor Ort die gewuumlnschte Bewirtschaftung nicht umgesetzt werden ist zu pruumlfen ob andere Maszligshynahmen nicht ebenfalls geeignet waumlren Diese weiteren Moumlglichkeiten sollen im Text aufgezeigt werden Nur durch GDE und MMP kann ein EigentuumlmerNutzer erfahren ob und wo er ggf mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot nach sect 33 (1) BNatSchG in Konflikt kommen kann

Aus den vorgenannten Grundsaumltzen ergeben sich als wesentliche Aufgaben des Maszlignahmenplaners daher

1 Information der Eigentuumlmer und Nutzer von Flaumlchen mit LRT- oder Artvorkommen ob und wo sie mit dem Verschlechterungsverbot in Konflikt kommen koumlnnen

2 Fachliche Festlegung der Maszlignahmen wenn Nutzungsmodifikationen notwendig sind und wenn keine Nutzung mehr stattfindet Die Hauptnutzer offen darauf anspreshychen welche Nutzungsmoumlglichkeiten den Schutzzielen entsprechen oder eine Vershyschlechterung befuumlrchten lassen

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Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

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Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

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6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

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7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

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Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 27: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Festzulegen sind nach Kap 3 des Leitfadens Bereiche in denen die bisherige Nutshyzung beibehalten werden kann (Maszlignahmentyp 1) und Maszlignahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung des guumlnstigen Erhaltungszustandes (Maszlignahmentypen 2 und 3) Entwicklungsmaszlignahmen sollen soweit moumlglich in Abstimmung mit dem Nutshyzer geplant werden

3 Die Bedeutung der Maszlignahmenplanung bei der Umsetzung des materiellen Geshybietsschutzes erfordert eine Nachvollziehbarkeit und Dokumentation des Erarbeishytungsprozesses Der Prozess der Erarbeitung endet idR mit dem abschlieszligenden Informationstermin Es ist erforderlich dass hieruumlber wie auch uumlber wichtige bilaterashyle Abstimmungen VermerkeProtokolle gefertigt werden (insb wenn von GDE-Zielaussagen abgewichen werden soll) Zum Infotermin wird schriftlich eingeladen und eine Anwesenheitsliste gefuumlhrt Bei kleinen Gebieten koumlnnen uumlber den Informashytionstermin mehr oder weniger alle EigentuumlmerNutzer erreicht wurden Dieses wird bei groszligen Gebieten nicht moumlglich sein Hier muss je nach Einzelfall eine Beschraumlnshykung auf die Hauptakteure (ToumlB Kommune Verbaumlnde Ortslandwirte wichtige Hauptnutzer die groszlige Gebietsteile bewirtschaften) und die von Maszlignahmentypen 2 und 3 betroffenen Eigentuumlmer und Nutzer erfolgen Die uumlbrigen NutzerEigentuumlmer sollen in geeigneter Weise informiert werden

4 Da die meisten Gebiete sowohl Wald- als auch Offenland-Lebensraumtypen beinshyhalten ist eine fruumlhzeitige Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit bei der Planerstelshylung zwischen Landkreis und Hessen-Forst erforderlich Auch die bilateralen Abshystimmungen vor Ort und mit GebietsSB des RP gemaumlszlig Ziff 4 bis 6 Ablaufschema (Anlage I) gehoumlrt dazu

5 Die vorgesehene Umsetzung soll dann uumlber freiwillige vertragliche Regelungen finanzielle Foumlrderungen im Rahmen der Agrarumweltmaszlignahmen Waldvertragsnashyturschutz als Kompensationsmaszlignahmen oder uumlber Landesmittel erfolgen Die Beshyteiligung und Mitwirkung betroffener oumlrtlicher Akteure und die intensive Komshymunikation sollen tragende Saumlulen des Prozesses sein

Zu leisten ist hier zB o Multiplikatorenfunktion des Landkreises (ALR) gegenuumlber dem landwirtschaftlishy

chen Berufsstand der FAuml gegenuumlber den Waldeigentuumlmern o Aufklaumlren Moderieren und Vermitteln zur vorbeugenden Konfliktvermeidung o Nutzergruppenspezifische Information (zB fuumlr Angler Jaumlger Freizeitnutzung)

46 Herstellung des Benehmens nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG

Vor der endguumlltigen Fertigstellung des MMP ist dieser mit dem zustaumlndigen GeshybietsSB der ONB nochmals abzustimmen Erst danach kann die Endvorlage erstellt werden Die ONB wird damit das Benehmen nach sect 5 Abs3 HAGBNatSchG mit den beteiligten Kommunen herstellen Daraus resultierende Aumlnderungen und Ergaumlnzunshygen werden vom MaszlignahmenplanerMaszlignahmenplanerin eingearbeitet Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

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47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

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5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

29

Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 28: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

47 Bekanntmachung des mittelfristigen Maszlignahmenplanes Der Maszlignahmenplan wird von der oberen Naturschutzbehoumlrde in geeigneter Weise bekannt gemacht (sect 5 Abs 3 HAGBNatSchG) Nach der Bekanntmachung erfolgt die Einstellung des MMP in den NATUREG-Viewer womit der Plan uumlber das Internet allgemein zugaumlnglich gemacht und den Vorgaben des sect 10 UIG entsprochen wird Sollten punktgenaue Angaben zu sensiblen Arten im Plan enthalten sein traumlgt der zustaumlndige Gebiets SB beim RP dafuumlr Sorge dass diese Informationen nicht in den NATUREG-Viewer eingestellt werden

28

5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

29

Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 29: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

5 Der Jahrespflegeplan

51 Zielsetzung und Zustaumlndigkeit

Die Jahrespflegeplaumlne (JPP) sind das zentrale Planungs- und Umsetzungsinstrument der jaumlhrlichen Arbeitsplanung und gleichzeitig das Kontrollinstrument auf der Umsetshyzungsebene Die Gebietsbetreuer bdquobeplanenldquo die Gesamtflaumlche eines jeden Natura 2000- oder nationalen Schutzgebietes auch wenn das im Ergebnis fuumlr groszlige Flaumlshychenanteile bedeutet dass keine Maszlignahmen erforderlich sind weil aktuelle Nutshyzungen oder Sukzession zielkonform ablaufen

Die Jahrespflegeplanung (Aufstellung Abstimmung und Umsetzung des Jahrespfleshygeplanes) ist im Regelfall Aufgabe der fuumlr die lokale Gebietsbetreuung festgelegten Organisationseinheit (Forstamt ALR) bzw dem dort angesiedelten lokalen Gebietsshymanager auch wenn dieser Plan extern erstellt wurde Gegebenenfalls kann in Abshystimmung mit dem HMUELV auch ein Externer fuumlr die operative Gebietsbetreuung eingesetzt werden

Ziel der Jahrespflegeplanung ist die Abpruumlfung der im Planungsjournal des Maszligshynahmenplans (NATUREG) festgelegten Maszlignahmen hinsichtlich des Bedarfes der jaumlhrlichen Umsetzung Weiterhin erfolgt eine bedarfsgerechte Ergaumlnzung durch aktushyelle einmalige Maszlignahmen

Die Erzeugung des Jahrespflegeplans ist durch einen Befehl im NATUREG-Fachshymodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo realisiert Diesem Befehl vorauslaufend ist jedoch das planerische Durchdenken aller im Planungsjournal aufgefuumlhrten Maszlignahmen sowie eventuell zu ergaumlnzender zusaumltzlicher Maszlignahmen

52 Abstimmungsverfahren der Jahrespflegeplanung in Natura 2000-Gebieten

Die Jahrespflegeplanung soll sich im Regelfall auf die Vorbereitung der im anstehenshyden Jahr durchzufuumlhrenden Maszlignahmen beschraumlnken Der Kreis der dabei zu Beteishyligenden ergibt sich aus den Akteuren welche sich zur Uumlbernahme von Maszlignahmen in der mittelfristigen Maszlignahmenplanung bereiterklaumlrt haben sowie den von der Maszligshynahme voraussichtlich sonst Betroffenen (ggf auch auszligerhalb eines Natura 2000shyGebiets) Die Festlegung des Beteiligtenkreises obliegt dem jeweiligen lokalen Geshybietsmanager Auf die weitere Aufgabe als Konfliktloumlsungsrunde (Runder Tisch) wird verwiesen

Jeder der Beteiligten ist sodann fuumlr die Umsetzung der von ihm uumlbernommenen Maszligshynahmen in Abstimmung mit dem lokalen Gebietsmanager selbst verantwortlich Soshyweit notwendige Maszlignahmen nicht vom Eigentuumlmer oder Nutzer einem Interessen-oder Zweckverband oder dem Kreisausschuss Landrat bzw der Kommune uumlbershynommen werden organisiert der lokale Gebietsmanager diese Maszlignahmen selbst und sorgt fuumlr deren Durchfuumlhrung Im Falle der Durchfuumlhrung von Maszlignahmen auf Flaumlchen deren Eigentuumlmer nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand ermittelbar sind findet sect 65 BNatSchG entsprechende Anwendung Auf die langjaumlhrigen Erfahshyrungen in der Pflege der Naturschutzgebiete wird verwiesen

29

Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 30: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Soweit Maszlignahmen erforderlich werden zu denen keine Akzeptanz mit dem Eigenshytuumlmer oder Nutzer erzielt werden kann ist das zustaumlndige Regierungspraumlsidium einshyzuschalten

53 Jahrespflegeplanung in Naturschutzgebieten

In den festgelegten Verfahren zur Abstimmung der jaumlhrlichen Planung in Naturshyschutzgebieten tritt keine Aumlnderung ein Die Zustaumlndigkeiten sind entsprechend Kapishytel 41 geregelt Die Dateneingabe des Jahrespflegeplanes (JPP) in NATUREG ershyfolgt grundsaumltzlich durch die jeweils fuumlr die Planung verantwortliche Stelle Im Falle von Gebietsuumlberschneidungen (NSG innerhalb eines Offenland Natura 2000shyGebietes) oder gemeinschaftlicher Planbearbeitung in Form von Wald- bzw Offenshylandbeitrag zu einer Planung wird der JPP insgesamt durch die jeweils federfuumlhrende Stelle in das NATUREG eingestellt

54 Vollzugskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Mit der Vollzugskontrolle wird der jaumlhrliche Planungsansatz mit der tatsaumlchlich erfolgshyten Umsetzung verglichen und bewertet Der Maszlignahmenplaner traumlgt Sorge fuumlr die Umsetzung der geplanten Maszlignahmen Werden Maszlignahmen durch andere Traumlger uumlbernommen melden diese den Vollzug bzw den Stand an den lokalen Gebietsmashynager Der Maszlignahmenplaner dokumentiert den Vollzug im NATUREG durch Eintrag der Ist-Buchung Naumlheres dazu in Anlage IX

Wenn Maszlignahmen die aus Landesmitteln umgesetzt werden sollen nicht plangeshymaumlszlig umgesetzt werden koumlnnen informiert der Maszlignahmenplaner unverzuumlglich das RP um eine alternative Mittelverwendung zu ermoumlglichen Investive Maszlignahmen die nicht in dem geplanten Jahr realisiert werden bzw nur teilweise realisiert werden koumlnnen sind fortzuschreiben

55 Erfolgskontrolle der Einzelmaszlignahmen

Den Umsetzungserfolg fuumlr alle Maszlignahmen dokumentiert der Maszlignahmenplaner durch Buchung im NATUREG entsprechend der Vorgaben (bdquolangfristig wirksamldquo bdquowirkungslosldquo bdquounbekannte Wirkungldquo bdquonicht beurteilbare Maszlignahmeldquo) [Die aktuell noch guumlltigen Kriterien bdquoerfolgreichldquo bdquonicht erfolgreichldquo und bdquonicht beurteilbarldquo werden in kuumlrze umprogrammiert]

Dabei ist die Frage des Erfolges immer an dem angestrebten Ziel der Maszlignahme zu bemessen (siehe dazu auch Anlage IX)

30

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

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VSG-

Einheit

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VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

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VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 31: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

6 Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Die Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung auf Grundlage des Mittelfristigen Maszlignahmenplans und der hiernach umgesetzten Maszlignahmen wird in der Regel inshynerhalb eines 6 Jahres-Rhythmus einmal zusammenfassend unter Regie des RP durchgefuumlhrt (vgl Anlage X) Diese Erfolgsabschaumltzung dient der Vorbereitung fuumlr die 6-jaumlhrige Berichtspflicht an die EU und kann Indikator fuumlr die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Uumlberpruumlfung der Gebietsentwicklung sein Sie dient im Weiteren der eigenen Uumlberpruumlfung des Erfolges im Gebietsmanagement

31

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 32: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

7 Uumlbersicht der verwendeten Abkuumlrzungen

AHK ALK ALRAumlLR

BNatSchG BWP EHZ Erhaltungszustand A Erhaltungszustand B Erhaltungszustand C EZ FAFAuml FFH

FFH-RL FiHP GDE GESIS HAGBNatSchG JPP LRT MaPro MMP Natura 2000 NATUREG NSG OFiB ONB OWB RL RP RV SB TOumlB UFiB UIG UWB VN VO VSG

VS-RL WRRL WSG ZBLV

Artenhilfskonzepte des Landes Hessen Amtliches Liegenschaftskataster Amt fuumlr den laumlndlichen Raum (ehem Landwirtschaftamt) beim LandratAumlmter fuumlr den laumlndlichen Raum Bundesnaturschutzgesetz Bewirtschaftungsplan Erhaltungsziel hervorragende Auspraumlgung gute Auspraumlgung mittlere bis schlechte Auspraumlgung Erhaltungszustand Forstamt Forstaumlmter Fauna-Flora-Habitat (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Fischereirechtlicher Hegeplan Grunddatenerhebung Gewaumlsserstrukturguumlteinformationssystem Hessisches Ausfuumlhrungsgesetz zum BNatSchG Jahrespflegeplan Lebensraumtyp Maszlignahmenprogramm der Wasserrahmen-Richtlinie mittelfristiger Maszlignahmenplan europaumlisches Schutzgebietssystem FFH + VSG Naturschutzregister Naturschutzgebiet Obere Fischereibehoumlrde beim RP Obere Naturschutzbehoumlrde beim RP Obere Wasserbehoumlrde beim RP Richtlinie Regierungspraumlsidium Rahmenvertrag Sachbearbeiter Traumlger oumlffentlicher Belange Untere Fischereibehoumlrde beim Landkreis Umweltinformationsgesetz Untere Wasserbehoumlrde beim Landkreis Vertragsnaturschutz Verordnung Vogelschutzgebiet (europaumlisches Schutzgebiet ndash Natura 2000) Vogelschutz-Richtlinie Wasserrahmen-Richtlinie Wasserschutzgebiet Zwischenbehoumlrdliche Leistungsverrechnung

32

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

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VSG-

Einheit

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VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

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VSG-

Einheit

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VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

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Einheit

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VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

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VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 33: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Anlagen

I Ablaufschema zur Maszlignahmenplanung

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Maszlignahmenplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Mittelfristiger Maszlignahmenplan

1 Festlegung des Planungsraumes o Raumlumliche Abgrenzung inhaltliche Bestimmung

RP (in Abstimmung mit Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner)

2 Einstellung des Planungsraumes in NATUREG o Nach den Vorgaben Anwenderhandbuch

NATUREG

RP

3 Informationsrecherche o Materialien der GDE analog und aus Modul

Maszlignahmenplanung NATUREG o Informationen der AHK o Planungsprognose bei Wald LRT 9110 und 9130 o Erhaltungsziele nach Natura 2000-VO o sonstige Gutachten und Expertisen zum Gebiet o soweit vorhanden und noch nicht von GDE ausshy

gewertet NSG-Pflegeplaumlne NSG-VO Forsteinshyrichtung

o Sonstige gebietsspezifische Informationen (wie WSG MaPro der WRRL)

o Besichtigung des Planungsraumes und gegebeshynenfalls Kontaktherstellung auch mit oumlrtlichen Interessenvertretern der Land- Forst- und Fishyschereiwirtschaft

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

4 Planerarbeitung o Uumlberpruumlfung der Maszlignahmenvorschlaumlge der

Grunddatenerhebung hinsichtlich ihrer Umsetzshybarkeit und Finanzierbarkeit gem Kapitel 44 des Leitfadens

o Abstimmung der Vorschlagsliste mit der jeweilishygen Projektleitung des Regierungspraumlsidiums

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner und Projektleitung RP

5 Entwurfsfassung Maszlignahmenplan o Bedarfsbezogene Vorabstimmung von Maszligshy

nahmenvorschlaumlgen mit EigentuumlmernNutzern Fachbehoumlrden ( zB Waldeigentuumlmer ALR UNB Forstamt bei Wald und NSG hellip )

o Entwurf nach Standardgliederung o Konzeption von Maszlignahmen und Maszlignahmenshy

flaumlchen im Modul Maszlignahmenplan NATUREG

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner

33

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 34: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

(Planungsjournal) nach den vorhandenen Untershylagen der GDE

o Vorbereitung praumlsentationsfaumlhiger Unterlagen fuumlr den Informationsprozess

6 Informationsphase und Runder Tisch (Durchfuumlhrung der Gespraumlche nach Bedarf) o Verfahrens- und bedarfsgerechte Information

von Eigentuumlmern Nutzern und Fachbehoumlrden Kommunen Verbaumlnden Ortslandwirt Jagdgeshynossenschaft und weiteren mit dem Ziel der zushysammenfassenden Informationsvermittlung Abshystimmung und Konsensfindung fuumlr die weiteren Handlungsschritte zur Maszlignahmenumsetzung

o Einbeziehung von Traumlgern bei bereits feststeshyhendem Kompensationsbedarf

o Runder Tisch nach Abschluss der bilateralen Abstimmungen ggf bei groszligen Gebieten mehshyrere Termine nach raumlumlicher Zustaumlndigkeit Inshyteressenslage

Maszlignahmenplanerin Maszlignahmenplaner bedarfsbezogen mit RP

7 Gegebenenfalls Uumlberarbeitung des Entwurfs o Endabstimmung mit dem RP o Der ONB wird zum Abschluss der Plan mit allen

Karten und Anlagen als pdf- und Word-Datei uumlbersandt

8 Benehmensherstellung und Inkraftsetzung des Maszlignahmenplans durch RP als Grundlage des Maszlignahmenmanagements o Plan zur Benehmensherstellung an Kommunenshy

versenden o Inkraftsetzung durch ortsuumlbliche Bekanntmashy

chung o Zur Verfuumlgungstellung des Maszlignahmenplans

nach Bedarf an die Beteiligten des Runden Tishysches

o Einstellen in den NATUREG Viewer dabei ist auf sensible Daten zu achten

RP

34

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

35

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 35: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Verfahrensablauf zur Qualitaumltssicherung der Jahrespflegeplanung in Schutzgebieten ( Stand Dezember 2012 )

Inhalt Wer Jahrespflegeplan

1 Umsetzung der Maszlignahmen o Erstellung der Jahrespflegeplaumlne aus der Maszligshy

nahmenselektion des NATUREG Planungsjourshynals

o Abstimmung der Maszlignahmen mit den diversen Traumlgern bzw Finanzierungsverantwortlichen durch HessenForst und Landrat im Rahmen zwishyschenbehoumlrdlicher Kontraktvereinbarungen oder Zielvereinbarungen

o vertragliche Vereinbarungen mit Eigentuumlmer (Wald VN) ggf auch mit sonstigen Organisatioshynen

o Koordination der Maszlignahmenumsetzung und Durchfuumlhrung eigener Maszlignahmen (Pflege)

HessenForst Landrat Abstimmung mit RP

2 Erfolgskontrolle o Vollzugskontrolle und Erfolgsabschaumltzung hinshy

sichtlich der Umsetzung der geplanten Maszligshynahmen

o Dokumentation in NATUREG

HessenForst Landrat

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II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 36: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

II Gliederung der Maszlignahmenplaumlne

II A Standardgliederung fuumlr gebietsbezogene MMP (sect 5 Abs 1 Nr 1 HAGBNatschG)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zu den Schutzobjekten der Natura 2000-VO Begruumlndung der Notwendigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenshyplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG

2 Gebietsbeschreibung Kurze Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenuumlbersicht Erlaumluterung akshytueller und fruumlherer Landnutzungsformen politische und administrative Zustaumlndigshykeiten

3 Leitbild Erhaltungsziel (in der Regel Uumlbernahme aus GDEAHK) Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbashyren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumlllen auch Schutzziele fuumlr Anhang IV und V -Arten] Anhang I Voshygelarten [soweit Vogelschutzgebiete betroffen sind]

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen (in der Regel Uumlbernahme aus GDE) Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobjekte entgeshygenstehen Bei den LRTen und Arten sind auch Stoumlrungen von auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen Maszlignahmen fuumlr Anhang IV und V -Arten soweit Erhaltungszustand unguumlnstig ist

5 Maszlignahmenbeschreibung Kurzbeschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen gegliedert nach Maszlignahmentypen gem Kapitel 3 des Leitfadens

6 Report aus dem Planungsjournal

7 Literatur

8 Anhang Ausdruck des Gesamtgebietes oder themenbezogener Flaumlchenreport aus dem NATUREG Fachmodul bdquoMaszlignahmenplanungldquo bei Bedarf Ergaumlnzungen manuell Kopie einer evtl vorhandenen NSG-VO oauml gegebenenfalls Fotos

36

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 37: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

II B Standardgliederung fuumlr artbezogene MMP (sect 5 Abs 1 sbquoNr 2 HAGBNatschG)

Abweichend von der Anlage II A werden Maszlignahmenplaumlne fuumlr Arten in Anlehnung an folgende Mustergliederung aufgebaut

1 Einfuumlhrung Zweck und rechtliche Grundlagen des Maszlignahmenplans

2 Beschreibung der Art 21 Verbreitung 22 Habitatanspruumlche und LebensweiseStandortanspruumlche

3 Erhaltungszustand (EZ) und Gefaumlhrdung 31 EZ und Bestandssituation 32 Beeintraumlchtigungen und Gefaumlhrdungen

4 Artenhilfsmaszlignahmen 41 Schutzziele 42 BisherigeSonstige Hilfsprogramme

5 Maszlignahmenplanung 51 VorgehensweiseAllgemeine und fachliche VorgabenFestlegung der Plashy

nungsraumlume und organisatorische Zuordnung 52 Beschreibung der Maszlignahmen und der Maszlignahmentraumlger

6 Umsetzungs- und Erfolgskontrolle Buchung in NATUREG

7 Sonstiges

8 Literatur

37

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 38: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

II C Standardgliederung fuumlr Maszlignahmenplaumlne in gewaumlsserbezogenen Natura 2000-Gebieten (Synergien mit WRRL und fischereirechtlicher Hegeplanung)

1 Einfuumlhrung Kurze Darstellung des Sachstandes zur Gebietserklaumlrung Begruumlndung der Notwenshydigkeit zur Aufstellung eines Mittelfristigen Maszlignahmenplans (MMP) als Teil des Bewirtschaftungsplans nach sect 5 (1) HAGBNatSchG in Verbindung mit Art 6 FFH-Richtlinie eines Bewirtschaftungsplans nach WRRL und eines Hegeplans nach sect 24 (2) Hessisches Fischereigesetz (HFischG)

2 Gebietsbeschreibung 21 FFH-RL Kurze textliche Darstellung des Gebietes an Hand der Biotoptypenshy

uumlbersicht Erlaumluterung aktueller und fruumlherer Landnutzungsformen poshylitische und administrative Zustaumlndigkeiten

22 WRRL Kurze textliche Darstellung der derzeitigen Gewaumlsserstruktur und Durchgaumlngigkeit sowie tabellarische und kartographische Darstellung der Besitzverhaumlltnisse und bestehender Restriktionen (zB Leitungen Kanaumlle etc) im geeigneten Maszligstab

23 Hegeshyplanung Kurze textliche Darstellung von Rolle und Funktion der Hegegemeinshy

schaft und der fischereilichen Nutzung sowie tabellarische Darstellung der fischereilichen Pachtverhaumlltnisse ggf Uumlbersichtskarte

3 Leitbild Erhaltungsziel Erarbeitung eines abgestimmten Gesamtleitbildes 31 FFH-RL Formulierung eines Leitbildes und Uumlbernahme der Erhaltungsziele aus

Natura-2000-Verordnung Erlaumluterung von kurz (3-6 Jahre) mittelfristig (7-11 Jahre) und langfristig erreichbaren Zielen (12 u mehr Jahre) fuumlr die Schutzobjekte (Anhang I LRT Anhang II Arten [in bestimmten Faumllshylen auch Anhang IV- und V- Arten] Anhang I Vogelarten [soweit Voshygelschutzgebiete betroffen sind])

32 WRRL Uumlbernahme des jeweiligen Leitbildes des Flieszliggewaumlssertyps Soweit vorhanden Uumlbernahme konkreter gewaumlssermorphologischer Umweltziele fuumlr die Erreichung bzw den Erhalt eines zumindest guten oumlkologischen Zustands der Oberflaumlchengewaumlsser

33 Hegeshyplanung Soweit vorhanden Uumlbernahme des Leitbildes im Sinne des sect 2 (2) und

sect 24 Hessisches Fischereigesetz 34 Abgestimmtes Gesamtleitbild formulieren

4 Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen 41 FFH-RL Beschreibung der Hemmnisse die den Erhaltungszielen der Schutzobshy

jekte entgegenstehen Bei den LRT und Arten sind auch Stoumlrungen auszligerhalb eines FFH- Gebietes zu beruumlcksichtigen

42 WRRL Beschreibung der fuumlr die Zielerreichung wichtigsten defizitaumlren Leitarshyten typenspezifische Arten Auswertung der bei den Behoumlrden und Fishyschereisachverstaumlndigen vorhandenen Daten Standorte entsprechenshyder Restpopulationen (Besiedlungsquellen)

43 Hegeshy

38

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 39: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

planung Beschreibung bestehender Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen aus fischereilicher Sicht sofern diese nicht bereits in den Kapiteln 41 und 42 dargestellt sind

5 Maszlignahmenbeschreibung Beschreibung der erforderlichen und umsetzbaren Maszlignahmen

51 Maszlignahmen die dem Natura 2000-Gebiet dienen mit Synergieeffekten fuumlr WRRL undoder fischereirechtlicher Hegeplanung (Untergliedert entsprechend der Maszlignahmentypen aus Kapitel 3 des Leitfadens und ggf mit Angabe des Bezuges zur WRRL oder der fischereilichen Hegeplanung Untergliedert in wasserrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 52 Maszlignahmen gemaumlszlig WRRL-Richtlinie ohnemit nachrangigem Natura 2000shyBezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur WRRL Untergliedert in wassershyrechtlich genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Maszlignahmen) 53 Maszlignahmen gemaumlszlig fischereirechtlichem Hegeplanung ohnemit nachrangigem Natura 2000-Bezug (Maszlignahmentyp 6 mit Angabe des Bezuges zur fischereilichen Hegeplanung)

6 Report aus dem Planungsjournal Folgende Informationen muumlssen im Textfeld bdquoErlaumluterungenldquo im NATUREG an erster Stelle bei jeder relevanten Maszlignahme zusaumltzlich eingetragen werden WRRL GP Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungspflichtig WRRL GF Wasserrechtliche Maszlignahme ndash Genehmigungsfrei FiHP Maszlignahme relevant fuumlr die fischereirechtliche Hegeplanung

7 Literatur

8 Anhang Karte zu Besitzverhaumlltnissen Restriktionen und Maszlignahmenkarte in geeignetem Maszligstab Erstellung von je einem Maszlignahmenblatt zu jeder umsetzbaren Maszlignahshyme fuumlr NATUREG und fuumlr das FisMaPro NSG-VO (soweit betroffen)

39

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

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Einheit

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Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

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Einheit

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Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

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Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

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Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

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Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

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VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 40: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

III Standardtabellen zur Maszlignahmenplanung

Inhalte der Tabellen sind Beispiele

Erhaltungsziel Wertstufe der FFH- Lebensraumtypen (im feststehenden 6shyJahres-Rhythmus entsprechend der Art 17 Berichtszeitraumlume)

EU Code

Name des LRT Erhaltungsshyzustand Ist (Jahr der GDE Bsp 2007)

Erhaltungsshyzustand Soll 2018

Erhaltungsshyzustand Soll 2024

Erhaltungsshyzustand Soll 2030

6230 Artenreiche Borstgrasrasen

B B B A

6410 Pfeifengraswieshysen

C C B B

6510 Magere Flachshyland- Maumlhwiese

C C B B

9110 Hainsimsen- Bushychenwald

B B B B

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

Erhaltungsziel Wertstufe der Populationen fuumlr die FFH- Anhang II- Arten (im feststehenden 6-Jahres-Rhythmus entsprechend der Berichtszeitraumlume)

EU Code

Art Population Ist (GDE)

Population Soll 2018

Population Soll 2024

Population Soll 2030

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

Maculinea naushysithous

C C B B

1083 Hirschkaumlfer

Lucanus cervus

C C C C

A = hervorragende Auspraumlgung B = gute Auspraumlgung C = mittlere bis schlechte Auspraumlgung

40

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 41: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Beeintraumlchtigung und Stoumlrungen in Bezug auf die LRT

EU Code

Name des LRT Art der Beeintraumlchtishygungen und Stoumlrunshy

gen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

6230 Artenreiche Borstgrasshyrasen

Verbrachung keine

6410 Pfeifengraswiesen Entwaumlsserung Duumlnshygung

keine

6510 Magere Flachland-Maumlhwiese

Duumlngung keine

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen in Bezug auf die Arten des Anhanges II

EU Code

FFH Anhang II- Art Art der Beeintraumlchtigungen und Stoumlrungen

Stoumlrungen von auszligerhalb des FFH-Gebietes

1061 Blauschwarzer Wiesenknopf-Ameisenblaumluling

(Maculinea naushysithous)

Duumlngung

Mahd waumlhrend der Flugzeit

zu starke Entwaumlsserung der Feuchtwiesen

keine bekannt

1083 Hirschkaumlfer

(Lucanus cervus)

keine bekannt keine bekannt

Pauschale in der GDE genannte Beeintraumlchtigungen sind kritisch zu pruumlfen In die Maszlignahmenplanung sollen nur tatsaumlchlich bestehende Beeintraumlchtigungen uumlbernommen werden deren Reduzierung oder Vermeidung im Rahmen des Maszlignahmenplans moumlglich ist (ungeeignet zB Luftstickstoff weil durch MMP nicht beeinflussbar)

41

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 42: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

IV Hinweise zur Kostenkalkulation im Maszlignahmenplan

Noch in Bearbeitung

42

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 43: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

V Uumlbersetzungsschluumlssel Biotop- Habitat

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01110 Buchenwaumllder mittlerer und basenreicher Standorte

Das entscheidende Kriterium fuumlr die Charakterisierung der Laubwaumllder

naumlmlich die strukturelle Ausstattung

der Lebensraumlume laumlszligt sich nach HB

leider nur darstellen wenn neben

dem Biotoptyp Codes fuumlr Habitate und

Strukturen aus der HB oder zu den

LRT in der GDE-Datenbank vorliegen

Deshalb kann keine Angabe zum VSG-

Code gemacht werden Gilt fuumlr alle

Waldtypen

11 Laubwald buchengepraumlgt 01120 Bodensaure Buchenwaumllder

11 Laubwald buchengepraumlgt 01130 Buchenwaumllder trockenwarmer Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01141 Eichen-Hainbuchenwaumllder trockenwarmer

Standorte

12 Laubwald eichendominiert 01142 Sonstige Eichen-Hainbuchenwaumllder

12 Laubwald eichendominiert 01150 Eichenwaumllder

11 Laubwald anderer Baumarten 01161 Edellaubbaumwaumllder trockenwarmer

Standorte

11 Laubwald anderer Baumarten 01162 Sonstige Edellaubbaumwaumllder

16 Feuchtwald 01171 Weichholzauenwaumllder und -gebuumlsche

16 Feuchtwald 01172 Hartholzauenwaumllder

16 Feuchtwald 01173 Bachauenwaumllder

16 Feuchtwald 01174 Bruch- und Sumpfwaumllder

17 Laubwald anderer Baumarten 01181 Laubbaumbestotildende aus (Uumlberwiegend)

nicht einheimischen Arten

13 Laubwald anderer Baumarten 01183 Uumlbrige stark forstlich gepraumlgte Laubwaumllder

15 Nadelwald kieferdominiert 01210 Sandkiefernwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01220 Sonstige Nadelwaumllder

14 Nadelwald anderer Baumar-

ten

01300 Mischwaumllder

43

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 44: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

19 Groszligflaumlchige Kalamitaumltsflauml-chen

01400 Schlagfluren und Vorwald

45 450 sonstiges 01500 Waldraumlnder

18 Niederwald Sollte angesichts seiner ornithologi-

schen Bedeutung (VSG Hauberge)

unbedingt irgendwo auftauchen Lei-

der gibt es keine passende Zuordnung

zur HB

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02100 Gehoumllze trockener bis frischer Standorte

21 212 und

213 je-

nachdem

wo es

passt

Gehoumllzreiche Kulturland-

schaft

02200 Gehoumllze feuchter bis nasser Standorte

170 Bestaumlnde aus nichtheimi-

schen Arten

02300 Gebietsfremde Gehoumllze

21 Gehoumllzreiche Kulturland-schaft

02500 Baumreihen und Alleen

21 211 Gruumlnland trockener Standor-te (auch Streuobst)

03000 Streuobst

31 Flieszliggewaumlsser 04111 Rheokrenen

32 Stillgewaumlsser 04112 Limnokrenen

44

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

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VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

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VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 45: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04113 Helokrenen und Quellfluren

45 450 sonstiges 04120 Gefaszligte Quellen

31 Flieszliggewaumlsser 04211 Kleine bis mittlere Mittelgebirgsbaumlche Leider lassen sich auch hier in der HB

die wichtigen Strukturmerkmale nicht abbilden

31 Flieszliggewaumlsser 04212 Groszlige Mittelgebirgsbotildeche bis kleine Mit-

telgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04213 Mittelgebirgsfluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04221 Kleine bis mittlere Flachlandbaumlche

31 Flieszliggewaumlsser 04222 Groszlige Flachlandbotildeche bis kleine Flachland-

fluumlsse

31 Flieszliggewaumlsser 04223 Flachlandfluumlsse

33 kuumlnstliche strukturarme Ge-

waumlsser

04232 Kanaumlle

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04310 Altarme

32 324 natuumlrliche Auengewaumlsser 04320 Altwasser (einschlieszliglich Qualmgewaumlsser

und Totwaumlsser)

32 323 Stausee Talsperre 04410 Stauseen Talsperren

32 321 Teiche Weiher 04420 Teiche

32 322 Baggersee und groumlszligere Abshygrabungsgewaumlsser

04430 Bagger- und Abgrabungsgewaumlsser

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

04440 Temporaumlre Gewaumlsser und Tuumlmpel

34 341 Schilfroumlhricht 05110 Roumlhrichte (inkl Schilfroumlhrichte)

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05130 Feuchtbrachen und Hochstaudenfluren

45

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 46: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05140 Groszligseggenriede

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05210 Kleinseggensuumlmpfe saurer Standorte

22 227 strukturreiche Gruumlnlandkomshyplexe

05220 Kleinseggensuumlmpfe basenreicher Standorte

34 342 komplexe Verlandungszonen 05300 Vegetation periodisch trockenfallender

Standorte

22 224 Frischgruumlnland extensiv geshynutzt

06110 Gruumlnland frischer Standorte extensiv ge-nutzt

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06120 Gruumlnland frischer Standorte intensiv ge-

nutzt

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06210 Gruumlnland feuchter bis nasser Standorte

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

06220 Gruumlnland wechselfeuchter Standorte

22 222 gruumlnland-dominiert intensiv genutzt

06300 Uumlbrige Gruumlnlandbestaumlnde

22 223 trockenes Offenland 06510 Sandtrockenrasen

22 223 trockenes Offenland 06520 Magerrasen basenreicher Standorte

22 223 trockenes Offenland 06530 Magerrasen saurer Standorte

22 223 trockenes Offenland 06540 Borstgrasrasen

22 223 trockenes Offenland 06550 Zwergstrauch-Heiden

22 225 Feuchtgruumlnland extensiv genutzt

07000 Salzwiesen

22 228 Moore 08100 Hochmoore

22 228 Moore 08200 Uumlbergangsmoore

23 Sukzessionsflaumlchen 09100 Annuelle Ruderalfluren

46

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

52

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 47: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

23 Sukzessionsflaumlchen 09200 Ausdauernde Ruderalfluren frischer bis feuchter Standorte

23 Sukzessionsflaumlchen 09300 Ausdauernde Ruderalfluren warm-

trockener Standorte

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10100 Felsfluren

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10200 Block- und Schutthalden

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 10300 Therophytenfluren

22 221 acker-dominiert 11110 Aumlcker basenreicher Standorte

22 221 acker-dominiert 11120 Aumlcker mittlerer Standorte

22 221 acker-dominiert 11130 Aumlcker auf sandigen und flachgrsup3ndigen

Bdivideden

22 221 acker-dominiert 11140 Intensivaumlcker

43 430 Weinberge 11210 Rebfluren extensiv genutzt

43 430 Weinberge 11220 Rebfluren intensiv genutzt

44 440 Siedlungsflaumlchen 12100 NutzgartenBauerngarten

44 440 Siedlungsflaumlchen 12200 Erwerbsgartenbau Obstbau Baumschulen

44 440 Siedlungsflaumlchen 13000 Friedhoumlfe Parks und Sportanlagen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14100 Siedlungsflotildeche

45 450 Sonstiges 14200 Industrie- und Gewerbeflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14300 Freizeitanlagen (zB Freizeitparks Tier-

parks Grillplaumltze Hundeplaumltze)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14400 Einzelgebaumlude

45 450 Sonstiges 14410 Ver- und Entsorgungseinrichtungen (zB Strommasten Wasserbehaumllter)

47

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

50

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

51

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 48: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14420 Landwirtschaftliche Hof- und Gebaumludeflauml-che einzelnstehendes Wohnhaus Wo-

chenendhaus

45 450 Sonstiges 14430 Windkraftanlage Sendemast -turm

44 440 Siedlungsflaumlchen 14440 Touristisch bedeutsame Gebaumlude (Gaststaumlt-

ten Hotels erschlossene Burgen Aus-

sichtstuumlrme usw)

45 450 Sonstiges 14450 Ruinen und sonstige verfallende Gebaumlude

45 450 Sonstiges 14460 Kleingebaumlude (Feldscheune Viehunter-

stand Bienenstoumlcke usw)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14500 Verkehrsflotildechen

44 440 Siedlungsflaumlchen 14510 Straszlige (incl Nebenanlagen)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14520 Befestigter Weg (inkl geschotterter Weg)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14530 Unbefestigter Weg

44 440 Siedlungsflaumlchen 14540 Parkplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14550 Gleisanlage Bahnhof Schienenverkehrsflauml-

che

44 440 Siedlungsflaumlchen 14560 Flughafen Luftverkehrsflaumlche

44 440 Siedlungsflaumlchen 14570 Laumlrmschutzflaumlche -anlage

44 440 Siedlungsflaumlchen 14580 Lagerplatz

44 440 Siedlungsflaumlchen 14600 Militotilderische Anlage (nur nicht anderen Bio-

toptypen zuzuordnende Bereiche)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14700 Abfallentsorgungsanlage Deponie Auf-

schuumlttung (in Betrieb)

42 420 Steinbruumlche 14800 Steinbruch Abbaustaumltten (in Betrieb)

44 440 Siedlungsflaumlchen 14900 Sonstiger besiedelter Bereich

48

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

49

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 49: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Leitfaden

VSG-

Einheit

Leitfaden

VSG-Code

Habitattyp (VSG) BIO_CODE BEZEICHNUNG Bemerkungen

33 330 kuumlnstliche strukturarme Geshywaumlsser

99041 Graben Muumlhlgraben

32 Stillgewaumlsser 99042 Erdfall (wasserfuumlhrend)

31 Flieszliggewaumlsser 99043 groszliglaumlchige Sand- Kies- oder Felsbank

Klippen (nur in Fluumlssen)

23 Sukzessionsflaumlchen 99090 frisch entbuschte Flaumlche

23 231 Rohbodenstadium 99101 vegetationsfreie Flaumlche (offener Boden

offene Schlamm- Sand- Kies- Felsflaumlche)

41 410 Felswaumlnde Felshaumlnge 99102 vegetationsfreie Steilwand (Fels Sand Loumlszlig

usw)

Sonstiges 99103 Lesesteinriegel Trockenmauer

Sonstiges 99104 Stolleneingang Houmlhleneingang

Sonstiges 99900 Sonstiges

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VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 50: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

VI Schutzziele fuumlr FFH - Anhang IV- und V- Arten

Hinweise zur Anwendung

Die nachfolgend dargestellten Schutzziele sind fachlich bindend fuumlr die Maszlignahmenplaner der hessischen Landesverwaltung entfalten aber keine rechtliche Wirkung gegenuumlber Dritshyten

Die bdquoSchutzzieleldquo fuumlr Anhang IV (V)-Arten der FFH-RL sind im Gegensatz zu den bdquoErhalshytungszielenldquo der Anhang II-Arten der FFH-RL nicht Gegenstand der hessischen Natura 2000shyVerordnung Die Schutzziele wurden fuumlr Arten formuliert die im Anhang IV (V) der FFH-RL nicht aber gleichzeitig im Anhang II der FFH-RL gefuumlhrt werden

Die bdquoSchutzzieleldquo kommen nur im Rahmen der bdquoMaszlignahmenplanungldquo zur Geltung Dies gilt insbesondere fuumlr die FFH-MMP aber bedarfsweise im begruumlndeten Fall auch fuumlr die Maszligshynahmenplanung von NSG und EU-Vogelschutzgebieten Die Schutzziele gelten ebenfalls fuumlr die definierten Schutzbereiche fuumlr die Artenmaszlignahmenplaumlne aufgestellt werden

Voraussetzung fuumlr eine Beruumlcksichtigung einer Anhang IV-Art der FFH-RL in einem Maszligshynahmenplan ist der fuumlr diese Art nachgewiesene landesweite oder zumindest regionale bdquounshyguumlnstige Erhaltungszustandldquo Inwieweit ein unguumlnstiger Erhaltungszustand vorliegt muss ggf im Einzelfall im Rahmen der Produktverantwortlichkeit der Regierungspraumlsidien fuumlr die Maszlignahmenplanung auf Basis der von Hessen-Forst FENA bereitgestellten Datengrundlage entschieden werden

Zur Abgrenzung gegenuumlber den Erhaltungszielen wurde bei den Schutzzielen der Begriff bdquoErhaltungldquo uumlberwiegend durch den Begriff bdquoSchutzldquo ersetzt

Dort wo es fachlich oder oumlrtlich moumlglich oder geboten erscheint koumlnnen auch die Begriffe Entwicklung SicherungSicherstellung oder Verzicht verwendet werden

Voraussetzung fuumlr eine Entwicklung bzw Neuschaffung von Habitaten oder eine Neubegruumlnshydung von Populationen ist eine guumlnstige Erstellungsprognose des Maszlignahmenplaners bzw Gutachters (groszlige Chance auf praktische Realisierbarkeit Finanzierbarkeit und fachlichen Erfolg der Maszlignahme) die Beruumlcksichtigung der einschlaumlgigen Rechtsvorschriften ggf des Artikel 22 der FFH-RL sowie der Akzeptanz bei den Akteuren Eigentuumlmern und Nutzern

Bei der konkreten Anwendung der Schutzziele ist zu beachten dass diese als bdquoAuswahlshymenuumlldquo erstellt wurden Das heiszligt dass nur in den wenigsten Faumlllen alle Schutzziele bzw alle aufgefuumlhrten Habitatstrukturen aufzufuumlhren sind So wurden beispielsweise bei einigen Arten sowohl Schutzziele fuumlr Primaumlrhabitate in der Naturlandschaft sowie auch fuumlr Sekundaumlrhabitashyte in der Kulturlandschaft definiert

Im konkreten Fall muumlssen demnach durch den Maszlignahmenplaner jeweils die nicht zutreffenshyden Ziele gestrichen werden und redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden Auch eine sinnvolle Ergaumlnzung bislang nicht aufgefuumlhrter Habitatstrukturen kann im Einzelfall und in Absprache mit dem RP sinnvoll sein

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 51: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Alytes obstetricans ndash Geburtshelferkroumlte Schutz der Landhabitate und insbesondere von besonnten offenen Bereichen mit grabfaumlhigen Material

und ausreichenden Versteckmoumlglichkeiten unter Substrat mit hoher Waumlrmekapazitaumlt (z B Steine Geroumlllhalden) sowie Gewaumlssern in unmittelbarer Umgebung

Schutz und Schaffung von vegetationsarmen besonnten und frostsicheren Laichgewaumlssern (2-jaumlhrige Larvalentwicklung)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen der Mittelgebirgsregionen insb von unverbauten Fluss- und Bach-ufern

Schutz vegetationsarmer Sekundaumlrhabitate wie Steinbruumlche Sand- und Tongruben oder Truppen-uumlbungsplaumltze durch amphibienvertraumlgliche Bewirtschaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz und Entwicklung fischfreier oder zumindest fischarmer Laichgewaumlsser Bufo calamita ndash Kreuzkroumlte Schutz und Schaffung flacher schnell erwaumlrmender fischarmer oder fischfreier Laichgewaumlsser Schutz von Primaumlrhabitaten in den Auen durch Gewaumlhrleistung einer moumlglichst naturnahen Auendyna-

mik Schutz von Sekundaumlrhabitaten und insbesondere von vegetationsarmen Pionierstandorten (Abgra-

bungsflaumlchen Fahrspuren auf Truppenuumlbungsplaumltzen etc) durch amphibienvertraumlgliche Bewirt-schaftung oder zumindest Offenhaltung von Teilflaumlchen

Schutz der Tagesverstecke in Form von grabbarem (lockeren) Substraten in Gewaumlssernaumlhe Bufo viridis ndash Wechselkroumlte Schutz sonnenexponierter trockenwarmer Offenlandschaften mit vegetationsarmen grabfaumlhigen Bouml-

den Schutz und Schaffung verschiedenster sekundaumlrer Laichgewaumlsser (einerseits flache sonnenexponierte

Gewaumlsser und Pfuumltzen andererseits tiefere Dauergewaumlsser und Weiher) Schutz der primaumlren Laichgewaumlsser (Altarme Auen Uumlberflutungstuumlmpel) durch Gewaumlhrleistung einer

naturnahen Auendynamik Hyla arborea ndash Laubfrosch Schutz der Primaumlrlaichgewaumlsser in waumlrmebeguumlnstigten naturnahen Auen Schutz der besonnten fischfreien und vegetationsreichen Laichgewaumlsser (Weiher Tuumlmpel Altarme)

mit Flachwasserbereichen und guter Wasserqualitaumlt Schutz der Landlebensraumlume mit Ufervegetation (Roumlhrichte Gebuumlsche) Schutz der Hauptwanderkorridore durch bandfoumlrmige Strukturen wie Graumlben Hecken oder Raine als

Verbindung zu anderen Gewaumlssern Erhaltung einer amphibienvertraumlglichen Landbewirtschaftung in Gewaumlssernaumlhe die sich an traditionellen

Nutzungsformen orientiert Pelobates fuscus ndash Knoblauchkroumlte Schutz der Lebensraumlume in unserer Agrarlandschaft (agrarisch und gaumlrtnerisch gepraumlgte Gebiete) Schutz der sonstigen anthropogen entstandenen und genutzten Sekundaumlrlebensraumlume wie Sand- und

Kiesgruben oder Parkanlagen Schutz von Landhabitaten mit leicht grabbaren sandigen Substraten sowie von Brachflaumlchen und Flauml-

chen mit schonender Bodenbearbeitung Schutz von zumeist eutrophen besonnten Laichgewaumlssern mit submerser Vegetation (zur Laich-

schnurbefestigung) und Flachwasserbereichen in Ufernaumlhe Rana arvalis ndash Moorfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume und insbesondere der Altwaumlsser Nass- und Sumpfwiesen Moorge-

waumlsser sowie Au- und Bruchwaumllder Schutz der Sekundaumlrlebensraumlume fischfreie oder zumindest fischarme flach auslaufende zumindest

teilweise unbeschattete Teiche Weiher oder Abgrabungsgewaumlsser als Laichgewaumlsser mit ve-getationsreicher Uferstruktur und moumlglichst mesotrophen oder oligo- bis dystrophen Naumlhrstoff-haushalt in raumlumlicher Naumlhe zu Aue- oder Bruchwaumlldern

Schutz der Landlebensraumlume mit hohen Grundwasserstand und dichten hohen Graskomplexen die vor Austrocknung schuumltzen

Rana dalmatina ndash Springfrosch

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Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 52: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Schutzziele fuumlr Amphibienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz lichter gewaumlsserreicher Laubmischwaumllder Schutz waldnaher Offenlaumlnder Schutz der Laichgewaumlsser wie Waldtuumlmpel kleine Weiher Flutrinnen oder auch Abbauflaumlchen mit

seichten besonnten Ufern sowie mit vielen unterschiedlichen Vegetationsstrukturen Schutz der Landlebensraumlume bevorzugt in besonnten trockenen Waumlldern (Schonungen Waldraumlnder

Waldwiesen Schneisen) oft weit entfernt vom Laichgewaumlsser Rana lessonae - Kleiner Wasserfrosch Schutz der Primaumlrlebensraumlume in Mooren Erlenbruumlchen Feuchtwiesen und gewaumlsserreichen Waumlldern Schutz der Sekundaumlrhabitate wassergefuumlllte Graumlben Tuumlmpel- und Teiche vegetationsreiche Flachufer

groumlszligerer Seen Schutz leicht saurer vegetationsreicher naumlhrstoffarmer Laichgewaumlsser die fischfrei und voll besonnt

sind Schutz der Hauptwanderkorridore

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Lacerta bilineata ndash Smaragdeidechse Schutz von waumlrmebeguumlnstigten Hanglagen mit einer eidechsenvertraumlglichen Nutzung die sich an tra-

ditionellen Bewirtschaftungsformen orientiert Schutz und Entwicklung von vielfaumlltigen Habitatstrukturen mit Versteckmoumlglichkeiten Sonnenplaumltzen

Jagdrevieren sowie von Eiablageplaumltzen Schutz von Uumlbergangsbereichen mit dichten Gebuumlschen und besonnten Bereichen Schutz von Streuobstwiesen vergrasten Weinbergen Halbtrockenrasen und trockenen Waldlichtungen

durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung einer Nutzung die sich an traditionellen Bewirt-schaftungsformen orientiert

Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren (u a Bahndaumlmme) Podarcis muralis ndash Mauereidechse Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie Felsen Abbruchkanten natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen Schutz und Entwicklung von sonnenexponierten vegetationsarmen Sekundaumlrlebensraumlumen wie Tro-

ckenmauern in Weinbergen Burgruinen sowie Bahndaumlmmen oder ndashanlagen mit vielen Ver-steckmoumlglichkeiten und Sonnenplaumltzen

Schutz und Schaffung waumlrmeexponierter Eiablageplaumltze Schutz von Wanderkorridoren (u a nicht asphaltierte Wirtschaftswege) Zamenis longissimus ndash Aumlskulapnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrhabitate wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder geroumllldurchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz trockenwarmer besonnter Sekundaumlrlebensraumlume oft in Gewaumlssernaumlhe wie Randbereiche lich-

ter Laub- und Mischwaumllder Feuchtwiesen Streuobstbestaumlnde extensiv bewirtschaftete Wein-berge Steinbruumlche Trockenmauern oder gebuumlschreiche Wiesen und Weiden

Schutz anthropogen gepraumlgter aber extensiv genutzter Lebensraumlume mit fuumlr Schlangen nutzbaren Habitaten (Komposthaufen Gartenhaumluser Geraumlteschuppen Bahndaumlmme Feldscheunen Tier-unterstaumlnden)

Schutz und Schaffung von Eiablageplaumltzen mit verrottendem Pflanzenmaterial oder Tierdung wie mulmreiche Baumhoumlhlen Komposthaufen oder Misthaufen

Entwicklung von Wanderkorridoren Coronella austriaca ndash Schlingnatter Schutz trockenwarmer Primaumlrbiotope wie offene Felsbildungen natuumlrliche Block- und Geroumlllhalden

oder mit Geroumlll durchsetzte Trockenrasen als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz offener besonnter teilweise auch brachliegender Sekundaumlrstandorte wie Steinbruumlche Bahn-

daumlmme und -anlagen Straszligen- und Wegraumlnder als Sonnen- und Eiablageplaumltze Schutz von Trockenmauern Steinriegeln und Steinrosseln sowie Felsabschnitten Schutz und Entwicklung von Wanderkorridoren Lacerta agilis ndash Zauneidechse

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Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 53: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Schutzziele fuumlr Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz von Primaumlrlebensraumlumen in trockenwarmen und lichten Waumlldern und an (halb)offenen Fels-haumlngen entlang von Fluumlssen

Schutz von gut strukturierten besonnten Sekundaumlrlebensraumlumen wie Weinbergen Abbauflaumlchen und Steinbruumlchen oder Bahndaumlmmen als Sonnen- und Eiablageplaumltze

Schutz von offenen Lebensraumlumen mit vegetationsarmen und dichter bewachsenen Bereichen und lockeren sonnenexponierten Boumlden als Eiablageplaumltze (lockere Waldraumlnder Halbtrockenrasen Gebuumlsche)

Erhaltung von linearen Strukturen wie Bahndaumlmmen und Straszligenboumlschungen als Vernetzungsstrukturen und Wanderkorridore

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Cricetus cricetus ndash Feldhamster Schutz von strukturreichen Ackerbaugebieten mit tiefgruumlndigen Lehm- und Loumlssboumlden und tiefem

Grundwasserstand sowie mit genuumlgend Versteckmoumlglichkeiten und guter Nahrungsverfuumlgbar-keit

Schutz von Feldrainen unbefestigten Wegen und Hecken Erhaltung einer hamstervertraumlglichen Landwirtschaft mit Verzicht auf Tiefpfluumlgen Anbau verschiedenster

Kulturen sowie angepassten Erntezeitpunkten und spaumltem Stoppelumbruch Verzicht auf den Einsatz von Nagergiften Schutz und Entwicklung von Vernetzungs- und Wanderkorridoren Felis sylvestris ndash Wildkatze Schutz von groszligen zusammenhaumlngenden ungestoumlrten Laub- und Laubmischwaumlldern mit Gebuumlsch-

formationen und Wasserstellen Schutz der als Jagdgebiete genutzten ausgedehnten Waldraumlnder und an Wald angrenzende struktur-

reiche Offenlandbereiche Schutz von houmlhlenartigen Strukturen als Ruumlckzugsmoumlglichkeit und fuumlr die Jungenaufzucht bei gleich-

zeitigem Verzicht auf Fallen- und Baujagd Verzicht auf den Abschuss von wildfarbenen dh getigerten Katzen in Wildkatzenverbreitungsgebieten

und deren Randbereichen (50 km Umkreis) Muscardinus avellanarius ndash Haselmaus Schutz von naturnahen und strukturreichen Laub- und Laubmischwaumlldern mit lebensraumtypischen

Baumarten in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen sowie mit einem guten Angebot an Houmlhlen- und Spaltenverstecken vorwiegend der Mittelgebirgsregionen

Schutz von gebuumlschreichen strukturierten Waldraumlndern sowie von Lichtungen Schutz der Lebensraumlume in Parks und Obstgaumlrten Schutz von struktur- und artenreichen Hecken in der Kulturlandschaft Myotis mystacinus - Kleine Bartfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder naturnahen Gewaumlsserufer und He-

cken sowie lineare Landschaftsformen als Leitstrukturen Schutz der Quartiere in und an Gebaumluden in Siedlungsnaumlhe Schutz von Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken in Alt- und Totholz und Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) die als Sommerquartiere ge-nutzt werden

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-keit die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Myotis brandti - Groszlige Bartfledermaus Schutz von gut strukturierten nahrungs- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und Feucht-

wiesen sowie linienhaft ausgepraumlgte Gehoumllzstrukturen (Hecken Gebuumlsche Waldraumlnder) im Of-fenland

Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz und

53

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

54

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Page 54: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Houmlhlenbaumlumen (sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis nattereri - Fransen-Fledermaus Schutz von nahrungsreichen Jagdgebieten mit Waumlldern Aumlckern Wiesen Gewaumlssern sowie Viehstaumlllen

und Scheunen Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz von Gebaumludequartieren (mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit) besonders Viehstaumllle Schutz und Sicherung von ungestoumlrten weitgehend frostfreien Houmlhlen Stollen und Kellern mit hoher

Luftfeuchtigkeit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pipistrellus ndash Zwergfledermaus Schutz der als Jagdgebiete genutzten strukturreichen Waldraumlnder Parks Alleen und Gewaumlsser mit

ausgedehnter Ufervegetation sowie linienfoumlrmige Elementen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit u genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz von Waldsommerquartieren mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen (sowie bei

fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus pygmaeus ndash Muumlckenfledermaus Schutz von naturnahen Au- und Feuchtwaumlldern gewaumlsser- und strukturreichen Waldgebieten und

parkaumlhnlichen offenen gewaumlsserreichen Landschaften Schutz von Waldquartieren mit Baumhoumlhlen in Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Strukturen uumlber-

gangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung von ungestoumlrten ober- und unterirdischen Winterquartieren mit geringer relativer

Luftfeuchte Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Vespertilio murinus ndash Zweifarbfledermaus Schutz von strukturierten insekten- und gewaumlsserreichen Jagdrevieren in Waumlldern und parkaumlhnlichen

Offenland mit Siedlungsnaumlhe Schutz der urspruumlnglichen Lebensraumlume in felsigen Waumlldern im Gebirge Schutz der Spaltenverstecke in und an Gebaumluden mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen (Gebaumlude Felsspalten Steinbruumlche) und

unterirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus nilssonii ndash Nordfledermaus Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebiete Waumllder Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser in

submontanen bis montanen Regionen Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken Schutz und Sicherung ungestoumlrter trockener Houmlhlen Stollen oder Keller die als Winterquartiere geeig-

net sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

60

Page 55: Leitfaden für die Erarbeitung und Umsetzung der ... · 1 Zielsetzung des Leitfadens Die Sicherung (Festlegung der Grenzen und Erhaltungsziele) der Gebiete erfolgte durch die Natura

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

soweit wie moumlglich verzichtet Eptesicus serotinus ndash Breitfluumlgelfledermaus Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Streuobstwiesen Gebuumlsche Gewaumls-

ser Schutz von Gebaumludequartieren mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit und genuumlgend Spalten-

verstecken (Baumhoumlhlen und kuumlnstliche Nisthilfen werden nur selten angenommen) Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen und unterirdischen Winterquartieren mit

niedriger Luftfeuchtigkeit Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis daubentonii ndash Wasserfledermaus Schutz von Jagdgebieten in gewaumlsserreichen Waumlldern mit Gehoumllzen in Ufernaumlhe von stehenden Ge-

waumlssern und langsam flieszligender Baumlche und Fluumlsse (insb Waldlichtungen) Schutz der Sommerquartiere in Waumlldern und insbesondere von Baumhoumlhlen (v a faulenden Specht-

houmlhlen) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Myotis dasycneme ndash Teichfledermaus Schutz der Jagdreviere uumlber groszligen stehenden Gewaumlssern und langsam flieszligenden Fluumlssen in gut

strukturierten Landschaften Schutz von Gebaumludequartieren bevorzugt in alten Gebaumluden (Kirchen) mit stoumlrungsfreier Ein- und

Ausflugsmoumlglichkeit Schutz und Sicherung von ungestoumlrten frostfreien Houmlhlen Stollen oder Kellern mit hoher Luftfeuchtig-

keit die als Winterquartiere geeignet sind Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus leisleri ndash Kleiner Abendsegler Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von Sommerquartieren in Waumlldern mit Spaltenverstecken in Alt- und Totholz Baumhoumlhlen

kuumlnstliche Nisthilfen (und an Gebaumluden) Schutz und Sicherung von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Nyctalus noctula ndash Abendsegler Schutz von offenen und halboffenen Jagdgebieten Waldraumlnder Gebuumlsche Gewaumlsser Schutz von ungestoumlrten Sommer- und Winterquartieren in strukturreichen Waumlldern mit Baumhoumlhlen

(sowie bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von Winterquartieren in (hohen) Gebaumluden Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Pipistrellus nathusii ndash Rauhhautfledermaus Schutz der Lebensraumlume und Jagdgebiete im gewaumlsser- und waldreichen Flachland vor allem in Au-

waumlldern Schutz der Waldquartiere mit genuumlgend Spaltenverstecken im Alt- und Totholz Houmlhlenbaumlumen (sowie

bei fehlenden Strukturen uumlbergangsweise kuumlnstlicher Nisthilfen) Schutz von ungestoumlrten oberirdischen Winterquartieren Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Rhinolophus hipposideros ndash Kleine Hufeisennase Schutz von Jagdgebieten in gut strukturierten Waumlldern und Offenlandschaften Schutz von Gebaumludequartiere mit stoumlrungsfreier Ein- und Ausflugsmoumlglichkeit

55

Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

56

VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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Schutzziele fuumlr Saumlugerarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Schutz und Sicherung von ungestoumlrten Houmlhlen Stollen oder Kellern die als Winterquartiere geeignet sind

Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden soweit wie moumlglich verzichtet

Plecotus auritus - Braunes Langohr Schutz von nahrungs- und strukturreichen Jagdgebieten in Waumlldern und offenen Landschaften Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren Baumhoumlhlen Alt- und Totholz (sowie bei fehlenden Struk-

turen uumlbergangsweise kuumlnstliche Nisthilfen) Dachstuumlhle Mauerspalten Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet Plecotus austriacus - Graues Langohr Schutz von gut strukturierten Lebensraumlumen in Siedlungsnaumlhe Parks Gebuumlsche lichte Waumllder Wald-

raumlnder Schutz von ungestoumlrten Sommerquartieren in und an Gebaumluden und in Nisthilfen Schutz und ggf Sicherung von ungestoumlrten unterirdischen Winterquartieren Keller Houmlhlen Stollen

seltener in Gebaumlude und Baumhoumlhlen Erhaltung einer Bewirtschaftung von Wald- und Offenlandhabitaten die auf den Einsatz von Insektiziden

soweit wie moumlglich verzichtet

Schutzziele fuumlr Schmetterlingsarten des Anhanges IV der FFH-RL (Stand 2013)

Coenonympha hero - Wald-Wiesenvoumlglein (optional ndash weil in Hessen verschollen) Schutz der Habitate in vorwiegend feuchten Waumlldern mit groszligen Lichtungen sowie von Waldwiesen

Schlagfluren Feucht- und Auewiesen (v a Pfeifengraswiesen) und gebuumlschreichen Moorraumln-dern mit locker eingestreuten Gebuumlschen als Ansitzwarten

Erhaltung der fuumlr die Eiablage noumltigen mikroklimatischen Besonderheiten mit luftfeuchten warmen be-sonnten und windgeschuumltzten Bereichen

Erhaltung von stabilen Futtergrasbestaumlnden beispielsweise durch Beibehaltung oder Wiedereinfuumlhrung von traditionellen Nutzungsweisen wie Nieder- und Mittelwald oder Waldweide

Parnassius mnemosyne - Schwarzer Apollo Schutz der Raupenfutterpflanze Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) in Waldmeister-Buchenwaumlldern

und Edellaubholz-Waumlldern im Bereich aktueller und ehemaliger Vorkommen der Art Schutz von bluumltenreichen Krautsaumlumen an Waldraumlndern in Kontakt zu Waumlldern mit Vorkommen des

Hohlen Lerchensporns und zu artenreichen Wiesen besonders in den Mittelgebirgen Verzicht auf die Anlage von gestuften Waldraumlndern die den Austausch vom Waldinneren uumlber Kraut-

saumlume zum Offenland behindern und die Lerchenspornbestaumlnde beeintraumlchtigen koumlnnten Schutz von Hochstaudenfluren und offenen felsigen Haumlngen vorzugsweise in den Mittelgebirgen Schutz von besonnten Waldlichtungen in submontanen bis montanen Buchenwaumlldern mit Wiesen und

Hochstaudenfluren im Kontakt zum Wald (Saumbiotope) Glaucopsyche arion - Thymian-Ameisenblaumluling (Schwarzfleckiger Feuerfalter) Schutz von kurzrasigen Magerrasen mit luumlckiger Vegetationsstruktur und offenen Stoumlrstellen die tradi-

tionell mit Schafen undoder Ziegen beweidet werden (in Hessen vorwiegend auf Kalkmager-rasen)

Schutz sonniger thymianreicher Kalkmagerrasen Schutz stabiler Bestaumlnde an Futterpflanzen (Thymian Gemeiner Dost) und Wirtstieren (Knotenameise) Proserpinus proserpina - Nachtkerzen-Schwaumlrmer Schutz von Habitaten an klimatisch beguumlnstigten Feuchtstandorten insbesondere von Staudenfluren

an Gewaumlssern und Wiesengraumlben Schutz von sekundaumlren Lebensraumlumen wie Steinbruumlche Industriebrachen und sonstigen Ruderal-

stellen die mit Raupenfraszligpflanzen bestanden sind Scherstellung eines Angebots an Bestaumlnden der Raupenfutterpflanzen Weidenroumlschen Nachtkerzen und

Blutweiderich

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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VII Besonderheiten bei der Planung in groszligflaumlchigen Schutzgebieten

Noch in Bearbeitung

57

VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

59

X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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VIII Uumlbersicht Kompensation Kompensation Kohaumlrenzsicherung Management Artenschutz ndash wie passt das zushysammen

Grundsaumltzlich Anerkennung

als hellip moumlglich

Qualitaumlt der Maszligshynahme

(Bestehende Verpflichshytung des Landes Hessen)

Kohaumlrenzshysicherungsshymaszlignahme

Ersatzshymaszlignahme mit Zusatzshypunkten nach KV fuumlr Maszlignahme in Natura 2000-Gebiet

Ersatzmaszligshynahme

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot nach Forst- Artenschutz-oder anderem Fach-recht

Ja Nein Nein Nein

Gleichlautendes Vershybot oder Gebot einer bestehenden Schutzshyverordnung

Ja Nein Nein Nein

Gewaumlhrleistung eines bestehenden guumlnstishygen Erhaltungszushystands (Verschlechterungsshyverbot)

Ja Nein Nein Nein

Wiederherstellung eines aktuell nicht beshystehenden guumlnstigen Erhaltungszustands

Ja Nein Nein Ja

Entwicklung von aktushyell guumlnstigem zu eishynem hervorragendem Erhaltungszustand

Nein Ja Ja Ja

Entwicklung von Nicht-LRT Nicht-Habitat zu zusaumltzlishychem LRT oder Habishytat

Nein Ja Ja Ja

(Quelle HMULV VI2 Entwurf Stand 3012006 bdquoFAQrsquosldquo zur Kompensationsverordnung Haumlufige Fragen zur Kompensationsverordnung)

58

IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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IX Vollzugs- und Erfolgskontrolle

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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X Erfolgsabschaumltzung der Gebietsentwicklung im Rahmen der EU-Berichtspflichten

Noch in Bearbeitung

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