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Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis .................................................................. 1 1. Wir über uns.................................................................... 3 2. Unsere Kinder .................................................................. 4 3. Einsatzmöglichkeiten ........................................................ 5 3.a Als Fachkraft ................................................................ 5 3.b Ohne spezifische Berufsausbildung .................................. 7 3.c Anderer Dienst im Ausland ............................................. 9 3.d weltwärts ................................................................... 11 3.e Kurzeinsätze ............................................................... 11 4. Die Projektländer ........................................................... 13 Bolivien ........................................................................... 14 Dominikanische Republik .................................................... 14 El Salvador ...................................................................... 15 Guatemala ....................................................................... 15 Haiti ................................................................................ 16 Honduras ......................................................................... 17 Mexiko ............................................................................ 18 Nicaragua ........................................................................ 19 Peru ................................................................................ 20 5. Voraussetzungen, Leistungen und Kosten........................... 21 5.1. Voraussetzungen ..................................................... 21 5.2. Leistungen und Kosten.............................................. 22 6. Termine und Arbeit vor Ort .............................................. 25 6.1. Einsatzdauer ........................................................... 25 6.2. Anfangstermine ....................................................... 25

Leitfaden%20November%202009

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis .................................................................. 1

1. Wir über uns.................................................................... 3

2. Unsere Kinder.................................................................. 4

3. Einsatzmöglichkeiten ........................................................ 5

3.a Als Fachkraft ................................................................ 5

3.b Ohne spezifische Berufsausbildung .................................. 7

3.c Anderer Dienst im Ausland ............................................. 9

3.d weltwärts ................................................................... 11

3.e Kurzeinsätze ............................................................... 11

4. Die Projektländer ........................................................... 13

Bolivien ........................................................................... 14

Dominikanische Republik.................................................... 14

El Salvador ...................................................................... 15

Guatemala ....................................................................... 15

Haiti................................................................................ 16

Honduras......................................................................... 17

Mexiko ............................................................................ 18

Nicaragua ........................................................................ 19

Peru................................................................................ 20

5. Voraussetzungen, Leistungen und Kosten........................... 21

5.1. Voraussetzungen ..................................................... 21

5.2. Leistungen und Kosten.............................................. 22

6. Termine und Arbeit vor Ort .............................................. 25

6.1. Einsatzdauer ........................................................... 25

6.2. Anfangstermine ....................................................... 25

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6.3. Vorbereitungsseminare ............................................. 25

6.4. Arbeit vor Ort .......................................................... 26

7. Bewerbung.................................................................... 29

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1. Wir über uns

Im Jahr 1954 gründete der katholische Gemeindepfarrer William B. Wasson in Mexiko NUESTROS PEQUEÑOS HERMANOS (NPH), auf Deutsch UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN. Unsere Or-ganisation nimmt arme und verlassene Kinder auf, um ihnen in un-seren Kinderheimen ein neues Zuhause zu geben. Wir verstehen

uns als eine große Familie, die Kinder und Jugendlichen reden ih-re Betreuer zum Bei-spiel mit Tío oder Tía an, was Onkel und Tante bedeutet.

Wir geben den Kindern Liebe und Vertrauen, aber auch eine Schul- und Berufsausbildung und damit eine Per-

spektive für die Zukunft. Diese Broschüre gibt einen kurzen Über-blick über die Geschichte von UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN und über die Möglichkeiten der freiwilligen Mitarbeit.

Auch die Freiwilligen sind Teil unserer großen Familie. Sie haben in der über 50-jährigen Geschichte des Aufbaus der Kinderdörfer schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Zunächst als persönliche Freunde, Unterstützer und Berater von Padre Wasson, später dann eingebunden in ein offizielles Freiwilligen-Programm, welches fester Bestandteil der internationalen Organisation ist. Viele ehemalige Freiwillige halten engen Kontakt zu uns und engagieren sich auch weiterhin für unsere Organisation. Einige finden sich auch in Lei-tungsfunktionen wieder, beispielsweise als Direktoren der Heime oder Verantwortliche nationaler Fördervereine.

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2. Unsere Kinder

Die Kinder in unseren Heimen nennen sich selbst Pequeños bzw. Pequeñas. Wie in einer Familie gibt es bei uns die Großen und die Kleinen, von Säuglingen bis zu jungen Erwachsenen. Wir nehmen nach Möglichkeit immer alle Geschwister einer Familie auf.

Jungen und Mädchen bis zu einem Alter von fünf oder sechs Jahren wohnen zusammen in unseren Babyhäusern. Hier gibt es kleinere Gruppen und viele Mitarbeiter. Meist befindet sich in unmittelbarer Nähe der Montessori-Kindergarten.

Später leben die Kinder nach Geschlechtern getrennt in Jungen- und Mädchenhäu-sern. Die Gruppen (Sektionen) wer-den nach dem Al-ter der Kinder ge-bildet, 11-jährige Kinder wohnen zu-sammen oder Kin-der im Alter von 12 und 13, usw. Die Gruppengrö-ßen sind sehr un-terschiedlich; si-cherlich sind sie stärker als in Eu-

ropa üblich.

Nach jeder Ausbildungsstufe (Sekundarschule, Ausbildung und Stu-dium) leisten alle Jugendlichen ein so genanntes ‚año familiar’ (so-ziales Jahr oder auch Familienjahr genannt) in ihrem Waisenheim. Hochschulabsolventen sollten insgesamt drei Jahre für die Organi-sation arbeiten. Sie sind also durchaus Mitte bis Ende 20 und immer noch Pequeña bzw. Pequeño. Unsere ‚Año Familiares’ helfen in der Betreuung der Sektionen mit, in der Küche, auf dem Feld oder auch im Büro. Oft gehören sie zu den zukünftigen Kollegen oder Vorge-setzten der Freiwilligen. Generell wird ein großer Teil der Arbeit in den Heimen von den Pequeños selbst erledigt.

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3. Einsatzmöglichkeiten

In unseren Waisenheimen arbeiten einheimische Angestellte und Jugendliche, die ein Dienstjahr für „ihre Familie“ NUESTROS PE-QUEÑOS HERMANOS leisten. Um diese Menschen bei ihrer Arbeit zu unterstützen, suchen wir überall auf der Welt nach freiwilligen Mit-arbeitern. Sie sind eine zahlenmäßig sehr kleine Gruppe in den Heimen, die jedoch eine wichtige Funktion in der Unterstützung der Mitarbeiter vor Ort einnimmt.

Generell kann sich jeder bei uns bewerben, der sein Leben min-destens ein Jahr lang selbstlos in den Dienst unserer Kinder stellen möchte. Dabei versuchen wir, jeden Freiwilligen seinen Fähigkeiten und Eignungen entsprechend einzusetzen.

Wir sind offizieller Träger für den Anderen Dienst im Ausland nach § 14b des ZDG, sowie für weltwärts, nicht aber für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Es ist außerdem möglich, ein Anerkennungsjahr zum Beispiel für Erzieher oder Heilerziehungspfleger zu absolvieren, auch das Praktische Jahr (PJ) für Ärzte kann in unserem Kranken-haus in Haiti geleistet werden. Mit dem Senior Experten Service ar-beiten wir ebenfalls erfolgreich zusammen.

Wichtig für Freiwillige ist, dass sie, unabhängig vom eigentlichen Arbeitsbereich, mit unseren Kindern, Jugendlichen und jungen Er-wachsenen möglichst viel ihrer „Freizeit“ im Heim verbringen. Das heißt sie sollten bereit sein, sich die Abende und jedes zweite Wo-chenende für die Kinder Zeit zu nehmen.

3.a Als Fachkraft

Wir benötigen in unseren Heimen vor allem Fachkräfte. Sie bringen Qualifikationen mit, die man in den Ländern Mittelamerikas gar nicht oder nur schwer finden kann. Diese sind jedoch für die För-derung unserer Kinder und deren Entwicklung sehr wichtig.

In allen Heimen setzen wir Freiwillige folgendermaßen ein:

- Ärzte arbeiten mit unseren Kindern und Jugendlichen. In vie-len Heimen stehen die clinicas, das sind interne und externe Krankenstationen, auch Menschen außerhalb der Heime zur Verfügung. In Haiti unterhalten wir ein Kinderkrankenhaus.

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- Apotheker überprüfen unsere Medikamentenbestände, stehen unserem Pflegepersonal beratend zur Seite und suchen nach Möglichkeiten von Medikamentenspenden im Land.

- (Kinder-)Krankenpfleger und generell medizinisches Pfle-gepersonal arbeiten ebenfalls in unseren clinicas oder direkt in den Wohnhäusern und betreut dort Kinder und Jugendliche aus den Heimen oder Menschen außerhalb der Kinderdörfer, die unsere Hilfe benötigen. In der Regel arbei-ten bei uns ein-heimische Ärzte, die stundenwei-se bei uns ar-beiten. Die Auf-gabenbereiche des Pflegeperso-nals sind vielfäl-tiger als in Europa, selbständiges Arbeiten ist unbedingt erfor-derlich.

- Physiotherapeuten arbeiten in den Heimen und betreuen behinderte Kinder und solche, die eine spezielle Therapie be-nötigen. Nicht in allen Ländern stehen optimal ausgestattete Therapieräume zur Verfügung. In Honduras gibt es ein Pferd zur Hippotherapie.

- Ergotherapeuten betreuen ebenfalls Kinder und Jugendliche, die an unterschiedlichsten Krankheitsbildern und Symptomen leiden. Auch hier gibt es in einzelnen Ländern schon moder-nere Therapieräume.

- Lehrer unterrichten in der Schule die Fächer Englisch, Sport, Computer und kath. Religion. Freiwillige mit Montessori-Dip-lom oder entsprechenden Erfahrungen werden in unseren spe-ziellen Montessori-Klassen eingesetzt. Dies gilt für die Bereiche Primarstufe und unsere Kindergärten. In einigen unserer Schulen gibt es ein Sonderschul-/ Nachhilfeprogramm.

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- Handwerker arbeiten in unseren Werkstät-ten. Hier werden Dinge des täglichen Bedarfs für unsere Heime her-gestellt und Aufträge von außerhalb erfüllt. Ein Einsatz in der Aus-bildung oder als Haus-meister ist ebenfalls möglich.

- Erzieher arbeiten in der Kinderbetreuung mit, hier vor allem in Gruppen, die be-sondere fachliche Betreuung benötigen.

- Sozialarbeiter können in allen Bereichen unterstützend ein-gesetzt werden. Oft wird von ihnen, bei entsprechenden Sprachkenntnissen, strukturelle Aufbauarbeit in jüngeren Hei-men geleistet.

- Außerdem bemühen wir uns, andere Fachkräfte ihren Fähig-keiten und Wünschen entsprechend einzusetzen.

Dabei sollte jeder Fachkraft bewusst sein, dass man keine Bedin-gungen erwarten kann, wie sie in Europa üblich sind. Vielmehr ist Improvisationstalent, Offenheit und Flexibilität gefragt. Dafür wer-den vielfältige Erfahrungen gesammelt, die dem Einzelnen als Wei-terbildung und Berufserfahrung in Deutschland oder bei einem spä-teren Auslandsaufenthalt von Nutzen sind.

Einen aktuellen Überblick über die offenen Freiwilligenstellen finden Sie auch auf unserer internationalen Webseite www.nph.org.

3.b Ohne spezifische Berufsausbildung

Freiwillige ohne spezifische Berufsausbildung können in der Kinder-betreuung, der Schule oder im Büro mitarbeiten. Die folgenden Stellenbeschreibungen gelten natürlich auch für Fachpersonal, zum Beispiel Übersetzer. Sie werden für jedes Heim gesucht und tauchen deshalb nicht mehr in der Beschreibung der Projektländer auf:

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Als Home Correspondent hält man mit News, Reports und Fotos aus dem Projekt Kontakt zu den internationalen Förderbüros von NPH, beantwortet spezielle Anfragen von Förderern, etc. Sehr gute Fremdsprachenkenntnisse (Spanisch, Englisch), ein fundierter Um-gang mit dem PC und Freude am Schreiben und Fotografieren sind hier unerlässlich.

Das Padrino Office ist unser Büro für Paten-schaften. Freiwillige im Patenbüro sammeln In-formationen über Pa-tenkinder, die die Büros in Europa und Nord-amerika benötigen und übersetzen Briefe von Paten. Den Kindern hel-fen sie beim Beantwor-ten ihrer heiß begehr-ten Post.

Der Volunteer Coordinator braucht viel Einfühlungsvermögen und persönliche Reife. Er ist vor Ort Ansprechpartner für die vielen Freiwilligen aus allen Ländern, koordiniert deren Einsätze, ist Bin-deglied zwischen Heimleitung und Freiwilligen und sollte für alle Probleme ein offenes Ohr haben. Er hält Kontakt zu den Entsende-büros. Dabei arbeitet er sehr selbständig, sein Einsatz ist eine be-sondere Herausforderung.

Aula de recurso ist un-ser Nachhilfeprogramm in der Schule, bei dem Freiwillige schwächere Kinder aus dem Unter-richt nehmen, um mit ihnen das aufzuarbei-ten, was ihnen noch Schwierigkeiten berei-tet, zum Beispiel Spa-nisch, Mathematik, Ge-schichten erzählen oder

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einfach einmal basteln. Damit helfen sie, die Konzentrationsfähig-keit der Kinder zu stärken. Dabei arbeiten sie eng mit den Lehrern und Betreuern der Kinder zusammen.

Viele unserer Freiwilligen sind in der Betreuung unserer Kinder und Jugendlichen eingesetzt, als Tío oder Tía, in Mexiko Encar-gado/a genannt. Sie begleiten zusammen mit einheimischen Mitar-beitern eine bestimmte Kindergruppe (Sektion) durch ihren Alltag und sind Ansprechpartner und enge Vertrauensperson für „ihre“ Kinder.

3.c Anderer Dienst im Ausland

Wir sind 1997 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als Träger eines Anderen Dienstes im Ausland i. S. d. § 14b Abs. 1 und 3 Zivildienstgesetz (ZDG) anerkannt wor-den.

Wir können Dienstleistende für den Anderen Dienst in folgende Ein-satzländer bzw. Projekte vermitteln:

MEXIKO: Kinderdorf San Salvador

HAITI: Kinderdorf St. Hélène

Krankenhaus St. Damien

HONDURAS: Kinderdorf Rancho Santa Fe

Behindertenheim Casa Angeles

EL SALVADOR Kinderdorf Ciudadela Sagrada Familia

GUATEMALA: Kinderdorf Hogar San Bernardo

NICARAGUA: Kinderdorf Casa Santiago

Dabei ist zu beachten, dass wir derzeit (März 2009) und auch mit-telfristig wegen der schwierigen Sicherheitslage, keine Freiwilligen im Rahmen des Anderen Dienstes nach Haiti entsenden.

Für den Anderen Dienst sind die Aufgabenbereiche für die Freiwil-ligen etwas eingeschränkt; folgende Arbeitsfelder kommen prinzi-piell in Frage:

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Arbeitsfelder

- Betreuung und Versorgung im Bereich Alltag, Freizeit, Schule, Ausbildung, Werkstätten, Behindertenarbeit, im medizinischen Bereich: Pflegetätigkeiten aller Art

- landwirtschaftlicher Bereich: alle Tätigkeiten, die zur Selbst-versorgung notwendig sind

- Instandhaltungsarbeiten, Hausmeisterfunktionen, Bauvorha-ben

- Aufgaben im Bereich Patenschaften nur im Rahmen der direk-ten Betreuung/Arbeit mit den Kindern

Zu beachten: die sozialpraktische Komponente muss immer im Vor-dergrund stehen, denn Aufgaben der Dienstleistenden sind wie die von Zivildienstleistenden definiert. D.h. beispielsweise:

- keine reinen Bürotätigkeiten

- keine reinen Lehrtätigkeiten

Dienstzeit

Die Dauer des Anderen Dienstes im Ausland entspricht der gesetz-lichen Mindestdauer von 11 Monaten, in den Heimen muss man sich jedoch zu einer Mitarbeit von 12-13 Monaten verpflichten. Eine Verlängerung ist nach Absprache des Dienstleistenden mit den Ver-antwortlichen der Dienststelle vor Ort natürlich möglich; das richtet sich nach dem Bedarf des Projekts und nach der Verfügbarkeit des Dienstleistenden.

Eine Einführung in die spezifischen Aufgaben vor Ort bzw. eine 'Ori-entierungszeit' in unseren Projekten wird auf die vertragliche Dienstzeit mit angerechnet. Die Einführungen finden zu festen Ter-minen zu Dienstbeginn statt.

Die vertragliche Verpflichtung des anerkannten Kriegsdienstverwei-gerers gegenüber dem anerkannten Träger zu einem anderen Dienst im Ausland ist vor Vollendung des 23. Lebensjahres ein-zugehen.

Mit dem Tauglichkeitsgrad T-3-gemusterte anerkannte Kriegs-dienstverweigerer sind nicht mehr wehrdienstfähig und müssen somit weder Wehrdienst noch Zivildienst leisten.

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Anerkannte Kriegsdienstverweigerer müssen uns in regelmäßigen Abständen über ihre Arbeit im Projekt mit einem monatlichen Be-richt informieren.

3.d weltwärts

Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts ist ein 2008 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eingeführtes Programm zur Förderung von Freiwilligendiensten. Weltwärts richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren. Weltwärts ist als Lern- und Hilfsdienst konzipiert.

Bei uns besteht derzeit in der Dominikanischen Republik die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst im Rahmen des weltwärts-Programms durchzuführen. Weitere Einsatzländer, für die wir eine Förderung durch das weltwärts-Programm anstreben, sind Mexiko und Nicaragua.

Für weltwärts-Freiwillige gelten im Wesentlichen die gleichen Rahmenbedingungen wie für Freiwillige, die nicht am weltwärts-Programm teilnehmen. D.h. sie werden identisch ausgesucht und vorbereitet, beginnen zu denselben Terminen ihren Dienst und haben die gleichen Aufgaben und Pflichten im Heimalltag.

Finanziell bietet die Teilnahme an weltwärts Vorteile, da die wesentlichen Kosten vom weltwärts-Programm getragen werden. Im Detail gibt es weitere Unterschiede; so ist z.B. die Teilnahme an den Begleit- und Rückkehrerseminaren für weltwärts-Freiwillige verpflichtend.

Umfangreiche Informationen zu den generellen Bedingungen von weltwärts finden Sie im Internet unter www.weltwaerts.de, der offiziellen Homepage des Programms. Für Detailfragen stehen wir Ihnen auch gerne schon im Vorfeld Ihrer Bewerbung telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

3.e Kurzeinsätze

Wir entsenden Freiwillige in unsere Heime, um dem dortigen Personal, aber besonders den Kindern zu helfen. Die Umstellung auf das Leben und Arbeiten vor Ort ist sehr groß. Eine Einarbeitung und

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Eingewöhnung der Freiwilligen dauert deshalb erfahrungsgemäß mehrere Wochen und kostet auch das Personal viel Zeit und Energie. Die Freiwilligen werden in dem Jahr, in dem sie vor Ort arbeiten, für die Kinder feste Bezugspersonen und geben ihnen so ein gewisses Maß an Stabilität und Geborgenheit, das für die verwaisten Kinder dringend notwendig ist. Ein ständiger Wechsel von Bezugspersonen ist aus pädagogischen Gründen nicht sinnvoll.

Aus diesen Gründen vermitteln wir im Normalfall keinen kurzfristigen Aufenthalt in einem unserer Projekte. Auch Praktika sind nicht Teil unseres Entsendeprogramms.

Wir vermitteln Freiwilligendienste, die sich nach unserer Erfahrung erst mit einer Mindestdauer von zwölf Monaten für die Heime und auch für die Freiwilligen selbst als effizient und hilfreich erweisen.

Lediglich wenn dringend benötigter Fachkräftebedarf in unseren Heimen besteht oder Sie über den Senior Experten Service (SES) in Bonn vermittelt werden, können Ausnahmen gemacht werden.

Einige Heime bieten regelmäßig Kurzzeiteinsätze mit ihren summer programms an.

Bevor Sie sich bei uns für einen Kurzeinsatz oder einen anderen Starttermin als Januar oder Juli bewerben, konsultieren Sie bitte zuerst unsere aktuellen Stellenangebote und halten Sie Rücksprache mit dem Freiwilligenteam in unserem Büro in Karlsruhe.

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4. Die Projektländer

Auf den folgenden Seiten lernen Sie unsere Waisenheime näher kennen. Wir haben in neun Ländern in der Karibik und in Latein-amerika Standorte, mit Ausnahme des kreolischsprachigen Haiti befinden sich alle Heime im spanischen Sprachraum.

Außerdem finden Sie hier noch einmal genaue Informationen über die Arbeit in der Betreuung unserer Kinder und Jugendlichen.

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Bolivien

Unser jüngstes Projekt ist der Aufbau eines Kinderheimes in Boli-vien. Während die ersten Kinder seit 2005 in einem gemieteten Haus in Santa Cruz lebten, wurden 2007 in der Nähe von Porta-chuelo die ersten Häuser des neuen Kinderdorfes „Casa Padre Wasson“ gebaut. Im Januar 2008 fand der Umzug statt und nun leben dort 59 Kinder.

Einsatzmöglichkeiten für Frei-willige gibt es in den Bereichen Kinderbetreuung, als Nachhil-fe- und Englischlehrer oder auch in der Krankenpflege.

Dominikanische Republik

Im September 2005 konnte unsere kleine Gruppe von ca. 70 Kin-dern endlich von den angemie-teten Häusern auf unser eigenes Grundstück, in der Nähe von San Pedro de Macoris, 65 km östlich von Santo Domingo, um-ziehen.

Bedingt durch die Größe unseres Kinderheims unterstützt nur eine kleine Anzahl von Freiwilligen die Mitarbeiter vor Ort. Sie werden je nach Bedarf in unterschied-

lichsten Bereichen eingesetzt und gehen offen und flexibel auf die Bedürfnisse im Projekt ein. Dabei arbeiten sie, wo Hilfe gerade be-nötigt wird.

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El Salvador

Nachdem anfänglich unsere fast 300 Kinder in Santa Ana in an-gemieteten Häusern lebten, entstand unser neues Kinderdorf „Ciudadela Sagrada Fa-milia“ 20 Minuten von San-ta Ana entfernt in der Nähe der guatemaltekischen Grenze in Texistepeque. Hier befinden sich die Wohnhäuser, Büros, eine Schule und eine Kranken-station.

Bisher ist in unserem Heim in El Salvador ein Freiwilli-gendienst nur in Ausnahmefällen möglich. Dies stellt besondere He-rausforderungen an die Bewerber. Wir suchen insbesondere spani-sche Muttersprachler, die über interkulturelle Erfahrungen verfü-gen.

Guatemala

Im Sommer 2003 konnten unsere Kinder endlich in ihr neues Kin-derdorf „San Andrés Itzapa“ ziehen, das neben dem kleinen gleichnamigen Örtchen zwischen Chimaltenango und Antigua liegt. Auf dem schönen Gelände leben über 300 Kinder. Wie in den an-deren Heimen auch, befinden sich auf dem Gelände eine große Schule, Wohnhäuser, eine Krankenstation und ein wenig Landwirt-schaft. Außerdem gibt es fol-gende Ausbildungswerkstätten: eine Schreinerei, eine Schlos-serei eine Bäckerei und eine Schneiderei.

Freiwillige arbeiten in Guate-mala in der Betreuung unserer Kinder und Jugendlichen mit, Einsätze in den Werkstätten sind auch möglich.

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Eine kleine Gruppe von behinderten Kindern, ‚casos especiales’, wird während der Schulzeit extra betreut. Sie brauchen besonders viel Liebe und Zuwendung. Wir versuchen, die Kinder therapeutisch zu fördern. Dies geschieht durch Fachpersonal, zum Beispiel Ergo-therapeuten und teilweise durch Freiwillige.

Haiti

In Tabarre befindet sich unser 2006 eröffnetes Krankenhaus, in dem 110 bis 120 stationäre Patienten und pro Jahr bis zu 20.000 Menschen ambulant be-handelt werden. Die stationäre Behand-lungskapazität soll in 2008 auf 200 Plätze ausgebaut werden.

In Kenscoff, per Auto ca. eine Stunde von Port-au-Prince entfernt in den Ber-gen gelegen, leben unsere 500 Waisen-kinder im Heim „Sainte Hélène“. Hier gehen sie auch zur Schule bzw. in den Montessori-Kindergarten. Auf dem Ge-lände befindet sich außerdem unser Be-hindertenhaus „Kay Christine“, in dem mehrere schwer behinder-te Kinder dauerhaft betreut und therapiert werden. In unserem ehemaligen Kinderkrankenhaus in Pétionville werden zudem Kin-der mit Behinderungen aus den Heimen behandelt.

Aufgrund der Sicherheitslage vor Ort ist die Aussendung von Frei-willigen nach Haiti zurzeit fast ausschließlich auf Fachkräfte (haupt-sächlich Ärzte und medizinisches Personal, Bürofachkräfte mit um-fangreichen Sprachkenntnissen und Handwerker) reduziert.

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Honduras

Das Kinderdorf „Rancho Santa Fé“ befindet sich in der Nähe von La Venta, circa eine Stunde von der Hauptstadt Tegucigalpa ent-fernt. Auf dem sehr weitläufigen und schönen Gelände leben ca. 600 Kinder und Jugendliche. Ähnlich wie in Mexiko befinden sich im

Kinderdorf die Wohnhäuser, Pri-mar- und Sekundar-schule, Landwirt-schaft und Ausbil-dungsstätten.

Freiwillige leisten in Honduras nur teil-weise Betreuungs-arbeit. Die Nachmit-tage, Abende und jedes zweite Wo-chenende werden

sie mit „ihrer“ Kindergruppe verbringen, mit ihnen essen, bei den Hausaufgaben helfen, Aktivitäten planen und durchführen. In der übrigen Zeit werden die Freiwilligen vor allem im Aula de Recurso - Programm eingesetzt.

Einige Helfer mit sehr guten Englischkenntnissen werden Englisch unterrichten. Auch den Sportunterricht leiten zum Teil Freiwillige. Dabei ist eine amtliche Lehrbefähigung keine Bedingung.

Auf dem Rancho befindet sich außerdem „Casa Eva“, in dem einige ältere Menschen leben. Auch hier bestehen Einsatz-möglichkeiten. Hilfe wird teilweise in der „Casa Angeles“, direkt neben un-serem Büro in Tegucigalpa, benötigt. Dort leben unsere schwer- und schwerstbehin-derten Kinder, die spezielle Hilfe und Therapien benö-tigen. Heilerziehungspfle-ger, Ergo- und Physiothera-

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peuten haben in diesem Haus schon gearbeitet.

Zu den von uns unterstützten Einrichtungen in Honduras gehört auch die Kindertagesstätte „Pasos Pequeñitos“. Sie befindet sich in der Hauptstadt Tegucigalpa und betreut seit 2005 Kinder und ihre allein erziehenden Mütter. Die Arbeit in der Tagesstätte wird von einer Freiwilligen unterstützt.

Mexiko

Das Mutterhaus unserer Organisation befindet sich etwa 20km südwestlich von Cuernavaca neben dem kleinen Örtchen Miacatlán

(ca. 8.000 Einwohner). Die ehemalige Hazienda „San Salvador“ ist mit über 800 Kindern nicht nur das größte Heim, sondern auch das älteste. Auf dem Gelände befin-den sich die Schlafsäle, der Kindergarten, sowie Primar- und Sekundar-schule. Eine Krankensta-tion, sowie Landwirt-

schaft und Werkstätten, in denen die Jugendlichen ausgebildet und Dinge für den eigenen Bedarf hergestellt werden, gehören ebenfalls dazu.

Freiwillige werden hier fast ausschließlich im Bereich Betreuung, als „Hilfsbetreuer“ (Encargada/o) eingesetzt. Sie arbeiten zusammen mit Pequeños, die ihr Familienjahr leisten, für eine Gruppe von Kin-dern und Jugendlichen, die sie sich im Regelfall selbst ausgesucht haben. In enger Zusammenarbeit und Absprache mit ihren Kollegen begleiten die Freiwilligen die Kinder durch den Tag, helfen beim Aufstehen und An-ziehen, betreuen die täg-lichen Arbeiten der Kin-

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der, unterstützen sie bei den Hausaufgaben und planen Spiele und Aktivitäten. Sie sind dabei ein wichtiger Ansprechpartner und eine wichtige Vertrauensperson für die Kinder.

Neben dem Kinderdorf in Miacatlán gibt es noch das Studenten-wohnheim in Cuernavaca. Hier befinden sich die Büros unseres Kinderdorfes und eine Fachoberschule. Freiwillige werden dort in seltenen Fällen in der Übersetzung von Briefen oder in der Schule eingesetzt. Außerdem besteht die Möglichkeit, in der Bibliothek mitzuarbeiten.

Nicaragua

Über 240 Kinder leben zurzeit noch in „Casa Santiago“, unserem Heim auf der Insel Ometepe im Nicaragua-see. Nach einem Vulkan-ausbruch im Herbst 2005 ist allerdings mittelfristig ein Umzug auf das Fest-land geplant.

Die ersten vier Gebäude des neuen Kinderheims „Casa Padre Wasson“ bei Jinotepe sind schon gebaut. Und die 16- bis

18-jährigen Jugendlichen leben bereits im neuen Heim, von wo aus sie die weiterführende Schule in Jinotepe besuchen.

In San Jorge auf dem Festland am Ufer des Sees befindet sich „Casa Asis“, unser Babyhaus, wo etwa 30 Kinder bis zum Alter von 7 Jahren leben. Unsere Kleinen besuchen ihren eigenen Montessori-Kindergarten. Auch hier setzen wir Freiwillige in der Betreuung ein.

In unserem Studentenwohnheim in Managua leben mittlerweile 60 Jugendliche in gemieteten Stadthäusern. Freiwillige werden hier nur punktuell bei besonderen Aktivitäten eingesetzt.

Freiwillige auf der Insel leisten in der Regel keine reine Betreuungs-arbeit. Ähnlich wie in Honduras verbringen sie die Abendstunden und jedes zweite Wochenende mit „ihrer“ Kindergruppe.

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Peru

2004 eröffneten wir ein neues Kinderheim in Peru, und zwar in Cajamarca, einer kleinen Stadt im nördlichen Andengebiet. 2007 zog das Heim in ein gemietetes Haus in Lunahuaná um, in der Provinz Cañete, nahe an der Pazifikküste. Dort entsteht auf einem neuen Grundstück, ca. eine Autostunde südlich von Lima entfernt, ein neues Kinderdorf, dessen Bau in Kürze beginnen soll.

Das Freiwilligenprogramm in Peru steckt noch in den Kinderschuhen

In Peru leben zur Zeit rund 40 Kinder.

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5. Voraussetzungen, Leistungen und Kosten

5.1. Voraussetzungen

Alter

Freiwillige aller Lebensphasen sind in unseren Kinderdörfern willkommen.

In der Dominikanischen Republik, Honduras, Mexiko und Haiti sollten Freiwillige mindestens 21 Jahre alt sein. In den anderen Projekten gibt es Einsatzmöglichkeiten ab 19 Jahre.

Wir freuen uns ganz besonders, wenn wir Anfragen von Rentnern oder Ruheständlern bekom-men. In dem Zusammenhang ist der Senior Experten Ser-vice (SES) in Bonn zu nennen, mit dem wir zusammenarbei-ten. Die Konditionen eines Freiwilligendienstes können in diesen Fällen von unserem ei-genen Freiwilligenprogramm abweichen, was den Zeitraum und eine mögliche finanzielle Unterstützung während des Dienstes betrifft.

Personen, die während ihres Berufslebens ein Sabbatjahr einlegen, um mit unseren Kindern zu arbeiten, sind ebenfalls hochwill-kommen. Auch Familien können unter Umständen in unseren Heimen mitarbeiten.

Sprachkenntnisse

Die mögliche Position im Projekt wird selbstverständlich von den Sprachkenntnissen des Freiwilligen mitbestimmt. Für den Einsatz in Mexiko und den zentralamerikanischen Projekten sind gute Kennt-nisse im Spanischen Bedingung. Selbst bei einer Arbeit im tech-nischen und handwerklichen Bereich oder in der Landwirtschaft soll-te man über gutes Grundwissen in der Fremdsprache verfügen. Mit Grundwissen ist die Fähigkeit gemeint, Spanisch sprechen

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und verstehen zu können, je flüssiger desto besser. Zumin-dest die Alltagssprache sollte man beherrschen.

Für die Mitarbeit im Kinderdorf auf Haiti genügen Grundlagen in Französisch. Die eigentliche Landesprache ist Kreol, die man sich erfahrungsgemäß relativ leicht vor Ort aneignen kann. Bisher haben alle Freiwilligen innerhalb weniger Wochen gelernt, sich in Kreol mit Kindern und Mitarbeitern zu verständigen.

Eine Fehleinschätzung der sprachlichen Fähigkeiten kann zu großen Schwierigkeiten vor Ort oder sogar zum Abbruch des Freiwilligen-dienstes führen. Gerade Fachkräfte können ihr Wissen bei unzurei-chenden Sprachkenntnissen nicht so einsetzen, wie sie es sich im Vorfeld vorgenommen haben.

Erfahrung mit Kindern

Interessenten ohne Berufsausbildung sollten unbedingt Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mitbringen. Diese können zum Beispiel beim Leiten einer Gruppe im Sportverein oder in der Kirchengemeinde erworben worden sein. Außerdem sind gute Spanischkenntnisse Bedingung.

Fachkräfte mit Berufsausbildung oder Studium sollten Freude an der Arbeit mit Kindern und Ju-gendlichen haben, Erfahrungen hierbei sind von Vorteil. Auch sollten sie über gute Spanisch-kenntnisse oder für Haiti über Grundkenntnisse im Französischen verfügen.

5.2. Leistungen und Kosten

Folgende Leistungen übernehmen wir für alle Freiwilligen, unab-hängig davon, unter welchem Programm sie ihren Freiwilligendienst leisten. Für Andere Dienst-Leistende oder Freiwillige, die am weltwärts-Programm teilnehmen, gelten hier leicht andere Bedin-gungen.

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Leistungen von UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN E. V.

- Einfache Unterkunft und Verpflegung in den Heimen sind frei.

- Zudem wird den freiwilligen Helfern ein monatliches Taschen-geld von mindestens 40,- Euro in Landeswährung gezahlt.

- Wir übernehmen die Kosten für die Auslands-Krankenversiche-rung, sowie Unfall-/ Invaliditäts- und Haftpflichtversicherung, die in der Regel von uns abgeschlossen werden.

- Ebenfalls übernommen werden die Kosten für einen zehntägi-gen Vorbereitungskurs und zwei Wochenendseminare in Deutschland für Freiwillige. Die Teilnahme ist obligatorisch.

- Für ein Begleitseminar, das vor Ort von der fid (Arbeitsge-meinschaft für Entwicklungshilfe) organisiert wird, überneh-men wir fünfzig Prozent der Seminargebühren.

- Die Kosten eines Rückkehrerseminars nach dem Freiwilligen-dienst werden ebenfalls übernommen.

Auf die Freiwilligen kommen folgende persönliche Kosten zu.

Persönliche Kosten

- Der Hin- und Rückflug muss von den Freiwilligen gezahlt wer-den. Vor Ort werden sie von Mitarbeitern des Heimes abge-holt.

- Nach ihren individuellen Bedürfnissen sollten die Helfer zusätz-lich zum monatlichen Taschengeld über ein finanzielles Polster verfügen. Ehemalige Freiwillige empfehlen ca. 50,- Euro im Monat. Porto und Telefon sind teuer, Internetcafés gibt es je-doch in allen größeren Städten. An den freien Wochenenden kann man dann auch einmal in der Stadt essen oder ins Kino gehen.

- Impfungen müssen vom Freiwilligen selbst bezahlt werden. (Allerdings übernehmen die meisten Krankenkassen mittlerweile einen Großteil der Kosten für die Reiseschutzimpfungen.)

- Das Visum beantragen und zahlen in der Regel die Freiwilligen. Jedoch unterstützen die Heime vor Ort die

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Visumsverlängerung meist organisatorisch und mitunter finanziell.

ADiA

Für Freiwillige, die ihren Dienst im Rahmen des Anderen Dienst im Ausland leisten, übernehmen wir einen Teil ihrer persönlichen Kosten. Darunter fallen die Kosten für den Hin- und Rückflug sowie die Kosten, die für extra notwendige Impfungen anfallen.

weltwärts

Auch Freiwillige, die ihren Dienst im Rahmen des weltwärts-Pro-gramms leisten, bekommen einen Großteil ihrer persönlichen Kos-ten erstattet. Darunter fallen insbesondere auch die Flug- und Impfkosten. Zu den weiteren Rahmenbedingungen des weltwärts-Programms gibt es ausführliche Informationen im Internet unter weltwaerts.de.

Kindergeld

Anderer Dienst im Ausland-Leistende haben während ihrer Dienst-zeit einen gesetzlichen Anspruch auf Kindergeld. Ebenso Freiwillige, die an weltwärts teilnehmen, sofern sie noch unter die Alters-grenzen für Kindergeld fallen. Wer einen „normalen“ Freiwilligendienst leistet hat leider keinen Anspruch auf eine Fortzahlung des Kindergeldes.

Hier noch einmal der Hinweis, dass in unseren Kinderdörfern kein Freiwilliges Soziales Jahr geleistet werden kann.

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6. Termine und Arbeit vor Ort

6.1. Einsatzdauer

Freiwillige Helfer arbeiten mindestens ein Jahr bei uns, unabhängig davon, ob sie den Anderen Dienst absolvieren, an weltwärts teil-nehmen oder ‚normale’ Freiwillige sind. In Honduras wird ein 13. Extra-Monat verlangt, um eine Einarbeitung der neuen Mitarbeiter zu gewährleisten. Grundsätzlich sollte man mehr als ein Jahr ein-planen; vor allem, wenn man vor dem Einsatz noch einen intensi-ven Sprachkurs macht und vor oder nach dem Arbeitseinsatz reisen möchte.

Die Probezeit beträgt drei Monate. Danach findet in der Regel ein Gespräch mit der Heimleitung statt.

Bei besonders dringendem Bedarf können für Fachkräfte, z.B. Är-zte, Sonderregelungen vereinbart werden.

6.2. Anfangstermine

In allen Ländern außer Bolivien starten neue Freiwillige in der Regel zum 15. Januar bzw. 1. Juli eines Jahres (Haiti 15.01. bzw. 01.08.). Der Einsatz beginnt hier mit ein bis zwei Orientierungs-wochen.

Achtung: Wir entsenden keine Schulabgänger im direkten An-schluss an ihren Schulabschluss. Regulärer Dienstbeginn ist Januar des Folgejahres, wenn eine ausführliche Vorbereitung auf eine Mit-arbeit stattgefunden hat.

6.3. Vorbereitungsseminare

Jeder Bewerber muss nach einer Zusage einige Wochen Vor-bereitungszeit einplanen, um sich vor allem sprachlich, aber auch persönlich, organisatorisch und finanziell auf seinen Dienst einzu-stellen.

Nach einer Zusage absolviert jeder Bewerber drei Vorbereitungsseminare:

• ein 10-tägiges Vorbereitungsseminar der fid in Köln, der Service- und Beratungsstelle in der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH). Hier werden die zukünftigen Freiwilligen unter anderem auf die Begegnung mit anderen

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Kulturen vorbereitet und mit entwicklungspolitischen Themen vertraut gemacht.

• ein zweitägiges sogenanntes „PreService-Seminar“ in Baden-Baden, geleitet von ehemaligen Freiwilligen. Hier werden die Freiwilligen auf NPH-spezifische Themen und Probleme vorbereitet.

• und ein zweitägiges Informationsseminar in Karlsruhe, geleitet von den zukünftigen Begleiterinnen der Freiwilligen aus unserem Büro. Dieses Seminar bringt den angehenden Freiwilligen die Organisations- und Kommunikationsstrukturen vor Ort in den Heimen näher und dient der Klärung offener Fragen.

Die Teilnahme an allen drei Veranstaltungen ist obligatorisch.

6.4. Arbeit vor Ort

Arbeitszeiten

Wer als Freiwilliger mitarbeitet, hat sicher mehr als eine 40-Stunden-Woche. Man sollte sich als Teil einer großen Familie sehen. Den Einsatz kann man sich wie den Alltag berufstätiger Eltern vor-stellen, die nach dem eigentlichen Job zurück zu ihren Kindern kommen und Zeit mit ihnen verbringen.

Tías und Tíos nehmen einen Aufgabenbereich mit großen Heraus-forderungen an. Sie müssen sich nach den Bedürfnissen und dem Zeitplan der Kinder richten, d.h. teilweise vor 5.00 Uhr aufstehen und Arbeitsende ist erst, wenn die Kinder im Bett sind. Je nach Alter der Kinder, zum Beispiel in den Babyhäusern, können Nacht-bereitschaften hinzukommen.

Freiwillige anderer, speziellerer Berei-che richten sich in ihren Arbeitszeiten nach den Bedürfnissen der Kinder und den allgemeinen Strukturen des Heim-es. Auch in der zeitlichen Einteilung der Arbeit wird so dem Freiwilligen ein

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hohes Maß an Flexibilität, Kooperationsbereitschaft und Kommu-nikationsfähigkeit im Umgang mit unseren Kindern und Jugend-lichen, den Kollegen und Vorgesetzten abverlangt.

Freiwillige, die in der Verwaltung eingesetzt sind, arbeiten nach den jeweiligen Bürozeiten, also von Montag bis Freitag, etwa von 8 Uhr bis 17 Uhr. Manchmal werden sie gebeten, länger zu bleiben oder auch an Feiertagen mitzuhelfen.

Es wird von jedem Freiwilligen, unabhängig von seinem Einsatz-bereich, erwartet, möglichst viel Zeit, d.h. die Abende und jedes zweite Wochenende, zusammen mit 'seiner' Kindergruppe zu ver-bringen und die jeweiligen Betreuer bei ihrer Arbeit zu unterstüt-zen.

Alle zwei Wochen gibt es in der Regel ein arbeitsfreies Wochenende von Freitagmittag bis Montagmittag.

Nach Absprache mit Ihrem Volunteer Coordinator und Heimleiter sind Besuche Ihrer Angehörigen und Freunde möglich.

Urlaub

Freiwillige, die sich bereit erklären, mindestens ein Jahr bei uns zu arbeiten, haben je nach Heim Anspruch auf zwei bis drei Wochen Urlaub. Dieser kann in der Regel erst nach einem halben Jahr ange-treten werden und muss vom Volunteer Coordinator und dem Heimleiter genehmigt sein. Freiwillige, die in der Schule arbeiten, müssen sich zum Teil nach den Schulferien richten. Die großen Fei-ertage (Weihnachten und Ostern) werden sie gemeinsam mit ‚ihren’ Kindern verbringen, ein Urlaub ist dann nicht möglich. Ausgedehnte Reisen sollten vor Beginn oder nach Ende des freiwilligen Einsatzes geplant werden.

Medizinische Versorgung

Für einen freiwilligen Einsatz müssen sich die Helfer rechtzeitig vorbeugend gegen Typhus, Tetanus und Hepatitis A und B impfen lassen. Für das Kinderkrankenhaus in Haiti ist zusätzlich eine Im-pfung gegen Meningokokkenmeningitis vorgeschrieben. Die Im-pfungen sowie ein ärztliches Attest benötigen wir vor der Ausreise. Unsere Krankenstationen stehen selbstverständlich allen Freiwilli-gen zur Verfügung, ebenso einige Fachärzte. Die Auslandskranken-versicherung kommt für eine akute Behandlung auf.

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An dieser Stelle möchten wir betonen, dass Personen mit chroni-schen gesundheitlichen Problemen oder schweren Allergien nicht für einen Freiwilligen-Einsatz vermittelt werden können. Auch über Vorerkrankungen müssen Sie unsere Mitarbeiter bei einer Bewerbung informieren, um eine lückenlose Versicherungs-übernahme zu gewährleisten.

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7. Bewerbung

Überlegungen vor der Bewerbung

Das Leben im Kinderheim ist ganz anders als das Leben in Europa. Sie müssen sich mit der Mentalität, Kultur und den Gewohnheiten der Einheimischen, aber auch der anderen Freiwilligen, die aus allen Teilen der Welt kommen, anfreunden können. Dazu sollten Sie eine völlig andere Ernährung oder fehlenden Komfort, zum Beispiel kein heißes Wasser und einfache sanitäre Einrichtungen, in Kauf nehmen können. Auch Infektionen, wie Durchfall, können Sie ereilen. Ein-samkeit trotz der vielen Menschen ist kaum vorstellbar, doch viel-leicht könnten auch Sie sich einmal allein fühlen.

Sie müssen in der Lage sein, sich auf die Lebensgewohnheiten und den anderen Zeitplan des Kinderdorfes einzustellen. Offenheit für andere Anschauungen, Flexibilität, Sinn für Humor und Hingabe für unsere Kinder sind die wichtigsten Voraussetzungen für diese Ar-beit.

Sie sollten selbständig arbeiten und auch gelegentlich eigene Stra-tegien entwickeln können, da Sie sich mitunter in unorganisierten Situationen zurechtfinden müssen. Manchmal werden Entscheidun-gen getroffen, die Sie mittragen müssen und nicht beeinflussen können. Sie müssen teamfähig und kommunikationswillig sein und kooperativ in der Zusammenarbeit mit den einheimischen Mitar-beitern vor Ort, denn Sie werden sich auch als Fachkraft in bereits vorhandene, feste Strukturen einfügen müssen.

Grundsätzlich müssen Sie den ganz starken Wunsch in sich fühlen, für Ihre neuen „Brüder und Schwestern“ fröhlich, selbstlos und ge-duldig da zu sein.

Wir hoffen, dass Ihnen diese Informationen geholfen haben, die Aufgaben freiwilliger Mitarbeiter besser einzuschätzen und Sie er-kennen können, ob eine solche Mitarbeit für Sie generell in Frage kommt oder besser nicht. Je eingehender wir Sie und Sie uns im Vorfeld kennen lernen können, desto geringer ist die Gefahr einer Enttäuschung vor Ort.

Bewerbungsablauf

Grundlage der Bewerbung ist ein umfangreicher Bewerbungsbogen. Wir treffen nach Erhalt dieses Bogens eine Vorauswahl und laden

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Sie gegebenenfalls zu einem Kennlerngespräch nach Karlsruhe ein. Diesen Tag kann jeder nutzen, uns noch offene Fragen zu stellen. Von den Bewerbern, die danach in die engere Auswahl kommen, holen wir Referenzschreiben ein. Erst danach werden die Bewer-bungen in die Projektländer weitergeleitet. Die Verantwortlichen vor Ort treffen dann die endgültige Entscheidung. Dies kann bis zu drei Monate dauern.

Bei einer Zusage werden Sie in engem Kontakt zu uns und zu dem betreffenden Heim stehen. Wir vermitteln dann auch gerne Aus-tauschmöglichkeiten mit ehemaligen Freiwilligen und den Helfern, die mit Ihnen zusammen ins Heim gehen werden. Insgesamt sollten Sie sich mindestens sechs Monate vor geplantem Beginn bei uns bewerben.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung. Falls Sie sich bewerben möchten, füllen Sie bitte den Bewer-bungsbogen aus. Für eine vollständige Bewerbung benötigen wir des Weiteren ein Motivationsschreiben (Why I Wish To Work For NPH), einen kurzen Lebenslauf, ein Passfoto sowie Kopien Ihrer wichtigsten Zeugnisse. Abgesehen von den Zeugnissen sollten die Unterlagen auf Englisch oder auf Spanisch sein, damit sie von unseren Partnern auch gelesen werden können.

Viel Erfolg bei Ihrer Bewerbung!