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ENCYCLOPÄMIE DER -RE IMALTBEREL ZWEITE1 BAND. Bi M.

Lenning, C. (i.e. Hesse-Moßdorf); Encyclopädie der Freimaurerei, Leipzig 1822-28 vol. II

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Erstes umfassendes deutsches Freimaurerlexikon mit hohem Quellenwert

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ENCYCLOPÄMIE

DER

-RE IMALTBEREL

ZWEITE1 BAND.Bi M.

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VON

DURCHGESEHEN UND , MIT ZUSÄTZEN VEHERAUSGEGEBEN

VON

EINEM SACI-IKUN D IGEN dr/

ENCYCLOPÄDIE

DER

FREIMAUREREI,NEBST NACHRICHTEN

ÜBER DIE DAMIT IN WIRKLICHER ODER VORGEBLICHERBEZIEHUNG STEHENDEN

GEHEIMEN VERBINDUNGEN-,

IN

ALPHABETIS CHER ORDNUNG,

LEIPZIG;

F. A. BR 0 CICHAU5.

1 8 2 4.,

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VOTIBEEICHTDE S

HERAUSGEBERS.

WER immer sich zu den Grundlehren des Masonen-:thumes mit Kopf und Herz bekennt, — Wer mjthin,innigst überzeugt von den Segnungen, die ein Ver-.ein gewähren kann, welcher Mens eh en einanderals Mensch en noch näher bringen soll, als beiden übrigen gesellschaftlichen Anstalten möglich ist,den aufrichtigen Wunsch heget, sein Gedeihen zubefördern, -von Dem ganz besonders sollten, wiees scheint, Freimaurerschriften, die auf Gründ-lichkeit in der Darstellung Anspruch machen, gehi-rig gewürdigt werden, gesetzt auch, dafs das darin

Vorgetragene in einigen Puneten „gegen einen Theil„der Gesammtansichten des maurerischen Publi-

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Yi "V 011B4RICIIT 1).E s IiginAusGuBEns.

33°ums unserer Tage in Gegensatz träte."_ Doch!

diese Voraussetzung wird durch die Erfahrung nur

zu häufig widerlegt.Die Lauheit vieler Mitglieder, die, genügsam,

jeden Gedanken an einen voilkommnern Zustand

von sich entfernen, — der Wahn anderer: „eine

„durch ihr Alterthum und ihre weite Ausdehnung

',ehrwürdige Anstalt dürfe nicht gemeistert wer-„den ,” vorzüglich aber die Macht der vorge-

fafsten Meinung: „es sey nicht erlaubt, über -viele

„hierbei einschlagende Gegenstände in Druckschrif-„ten offen- zi sprechen,” und: „es möge für das

»Wohl. der Brüderschaft weit erspricfslicher seyn

„wenn gar Nichts über Freimaurerei im Druck er-

„schiene,” war schon seit langer Zeit und ist noch,

aus Mangel richtiger. Einsicht, so grofs, dafs die

redlichsten «Bemühungen,, die Dämmerung -zu er-

hellen, worin der gröfste Theil der Bundesbriieler,

— übrigens mitunter sehr achtbarer Männer, —

über Ursprung, Zweck und zeitgeinäfse Einrieh-ang des Vereins sich befindet, nur langsam aner

kannt werden.

G-eheimseyn, Geheimhalten und. Ge-

h i mniss e sind fortwährend meistens nur das

Feldgeschrei, womit entweder Finsterlinge, oder

Schlaue und. au.geistigen Kräften Anderen treber-

legene, dabei aber Herrschsüchtige, die Mehrzahl

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yoßmxRi(uiT 33ZS H4RAUSG-EBES. VII

der Unkundigen täuschen und, Weil ihr Einflufs und

i h r Ansehen dadurch bedrohet wird, die Belehrun-

gen der besser Unterrichteten und. zum Bessern Mit-wirkenden sogar als feindselige Angriffe auf den Bund

verschreien. — Wollten sie doch bedenken•2',dafs

immer nur durch Gegenwirken (Opposition)

das Grofse sich entwickelt und das Entwickelte Fe-

stigkeit erlangt

Eine weit geringere Zahl der Brüder hitt da-

gegen Geheimseyn und Geheimhalten, wolauch biofses Vorspiegeln von Geheimnis-

sen, für eine, wegen der menschlichen Gebrech-

lichkeit., 'wenigstens zur Zeit unvermeidliche Formund Bedingung ,‘ um das Güte unter den Menschen

zu begründen, 'und sind aus diesem unhaltbaren

Grunde den öffentlichen Verhandlungen über 'das

innere des Bundes abhold.Andere vermeinen, durch den Ausspruch: "es

"komme im Ma$Önenthume, wie im Christenihume,

„weniger auf das Wis s e n, als auf das Handeln,

‚an," jede Prüfung und Untersuchung überfiüfsig

zu machen. Als Mystiker im gewöhnliehenSinne, deren Denkvermögen noch im Gefühlsver-

mögen schlummert, wollen sie nur Gläubige,-

nicht F ors eh en d e, unter lind neben sich dul-

den, scheuen sie Bestimmtheit der Gedanken, nicht

crwäSend, dafs das Wissen in das Handeln gleich-

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VORBERICHT DES Ihn.Ausnizitnns. xii'

sentlicheren. erschienen. In der Folge liefs ichzwar, um den Raum zu sparen, vom Buchstaben

an die .aus andern Werken gezogenen Stellenmit kleinerer Schrift setzen, (wobei aber in den-jenigen Bogen, in welchen Diefs zuerst stattfand,der Setzer aus Irrthum B. 1, S. 350, Sp. a,S. 361 f., und 8. 363-3671) — sogar in der Mittesolcher Stellen, zu manchen Absätzen die gewöhn-liche Schrift genommen hat,) bemerkte jedoch imFortschreiten, dafs demunerachtet zwei Bände fiirden Reichthum der vorhandenen Materie nicht zu-reichten, und vermochte daher den Herrn Verle-oer, die Abtheilun c, in drei Bände .geschehen zulassen.

Von dem Herrn Verleger war mir, nach demWunsche des Verfassers, ausdrücklich vorgeschrie-ben worden, söwol keinen Artikel ganz zuunterdrücken, als auch da, wo der Verfas-ser ihm" eigenthümliche Sätze oder An-sib h.ten aufstelle, diese zu ehren undnicht mit andern zu vertauschen. Ichdurfte also, wie ich doch gern gethan hätte, eineMenge Artikel, bei denen 'Nichts weiter gesagt ist,als: „ein in den höhern Graden bedeutendes Wort,"nicht streichen, und darf es auch ferner nicht:

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Voluuracwr DES HLBAUS GEB.ER'S.

Geschichte der Masonei, und über denwirklichen - Zustand der Brüderschaft,gründliche Belehruno..verbreiten

und gangbare Irrthümer zuz e u e n. Indem sie zu dem Ende , -vertrautmit der innern Verfassung und den Verzweigun-

gen des Maurerbundes, und im Besitze der erfo-derlichen Hülfquellen, das Bemerkenswertheste von

den darauf sich. beziehenden Gegenständen, und

Nacheichten von den darin auf irgend eine Artausgezeichneten Mitgliedern, in alphabetischer Ord-nung zusammentrugen, geben sie in diesem Werke

über die vorkommenden Begriffe, Thatsachen und

Personen, wenn äuch nicht immer ausführlicheAuskunft, dennoch wenigstens Fingerzeige zum

weitern selbstthätigen Forschen. Damit der Leserauf das Bessere und Rechte desto aufmerksamergemacht werde stellen sie auch das Schlechte und3

Verkehrte in seiner Blöfse dar; sie entlarven eben-sowol Heuchler und Betrüger, als sie wahre Ver-dienste herausheben; — und s o dürfen sie sichschmeicheln, dafs jeder Sachkundige, dem es um

Wahrheit — dem es um das Gute zu thun

ist, dem, Werke, trotz seiner Unvollkommenhci-.

teil,- einigen Werth zuerkennen werde.

allgemeiner zu

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VORBERICHT DES ILERAusGziazns,

Der Griinder dieses Werks ein in Paris 'e-bender Deutscher, hat unter dem Namen: L en-nin - (denn ihn sowol, als mich, den Her-ausgeber, nötliigen Verhältnisse, unbekannt seyazu wollen,) — im Vorworte zürn. ersten Bande

sich über seinen Plan kurz ausgesprochen; mir

dem Herausgeber, liegt jetzt ob, über meinen An-theil au dem Werkt mich zu erklären.

Nachdem der seitdem verstorbene Herr Buch-händler Friedrich Arnold Brockhaus die

vollständige Handschrift zum Abdruck erhaltenhatte, ersuchte er den ehrwürdigen Bruder Kr a u-s e, diesen Artikel I ) der ihm aus dem zum

Conversations-Lexicon," (dritte Aufl. Y‘ 1815')gelieferten und auch in den folgenden Auflagenstehenden Artikel: Freimaurer, Freimaurer-Brüders chaft, als ein ganz vorzüglich urtheils-fähiger Kenner des Gegenstands bekannt geworden

war, sich der Herausgabe zu unterziehen, und dieArbeit des seinem Vaterlando in Sprache und Ei-gonthiimlichkeiten etwas entfremdeten Verfassersden Bedürfnissen- und dem Geschmacke d eut-s ch er Leser mehr anzupassen. Nun hatte zwarDr. Krause den Br. L ennin g als einen ach-

tungwfirdigen Mann und wohlunterrichteten Frei--;maurer im f817 persönlich in Paris kennen ge-lernt; es bestimmten jedoch den Ersten verschic-

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ORBEFLICIIT DLS IFZII.A.USGL1314P,S.

dene Gründe, den Antrag abzulehnen; und er

brachte vielmehr mich dazu in Vorschlag. Ichwilligte ein, weil ich mir zutraute, ein an sich

nützliches Werk noch nutzbarer machen zu kön-

nen, atmete indefs nicht sofort, dafs ich mir da-

durch eine in. meiner Lage schwer zu erfüllendeVerpflichtung auflegte.

Br. Lenning bat sich in vielen Hauptarti-

kein allzu kurz gefafst und meist nur die fr an zö-

sis c h e Logenverfassung, insbesondre in ihren 4.6-

hern Graden, und ihre Geschichte im Auge ge-

habt; wobei er bewährte archivarische Nachrich-ten benutzte, welche dem Buche einen eigenthüm-lichen Werth geben: mir aber schien es nöthig,

überhaupt einen höhern Standpunct nehmen und

hauptsächlich die Belehrung deutscher Loge n-

b rüder berücksichtigen zu müssen.Diesen einen Spiegel vorzuhalten worin sie

ebezisowol die lieblichen Umrisse der Himmelstoch-ter Mas on ei, als das Zerrbild des Orden t and s,

erblicken können; — sie vertrauter zu machen mit

den Grundstoffen, aus denen ihr Verein, welcher

seifi Leben und Daseyn durch eine eigne Form be-urkundet, sich gestaltet hat; — durch Nachwei-

sung der Hauptschriften zu den angeführten ge-

schichtlichen Thatsachen und wichtigeren Puncten,

insofern sie nicht allbekannt sind, den Leser in den

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XII DES 1-1EnAusonntn.s.

Stand zu setzen, - dafs er, über den wahren oder

vermeintlichen Werth der masonischen Einrichtun-gen und über die mannichfachen Erscheinungen

in der Maurerwelt selbst richtig zu urtheilen, ver-

möge; — durch das Herausheben dieser und je-

ner Steilen aus Büchern zur genauem Betrachtung

des abgehandelten Gegenstandes von der merkwer-

thesten Seite anzureizen, und manchen fruchtbaren

Gedanken weiter zu verbreiten ;— streng in der Sich-

tung und Läuterung des ausgemittelten geschichtli-

(len Stoffes zu seyn, und gewissenhaft in den. Anga-ben, auch solcher, die meinen eigenen Ansichtenwiderstreiten; — überhaupt lehrreich und unterhal-

tend zugleich zu seyn; Diel% waren die Fo-..

derungen, die ich selbst an mich machte, um jeder

nasse von Lesern, soviel möglich, zu genügen.

Zu Anfange des Jahres 1890 begann ich die

Durchsicht der erhaltenen Handschrift. Sobald die

beiden ersten Buchstaben zum Abdrucke fertig wa-

ren > übersendete Herr Br o ok. haus dieselben dem

Verfasser; und Dieser ertheilte, in Erwägung, dafs

sein Werk dadurch gewönne, zu der vorgenom-

menen Sichtung seine Zustimmung. Anfangs setzte

ich nur Weniges hinzu, weil ich besorgte, es

möchten die beiden Bände, worauf der Zuschnitt

gemacht war, allzu dickleibig werden, und erwei-1 erte nur diejenigen Artikel, die mir als die we-

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VORBERICHT DES linn.AusGunrAls. XIIL

sentlicheren erschienen. In .der. Folge liefs ichzwar, um den Raum zu sparen, vorn Buchstaben

G an .die 'aus andern Werken gezogenen Stellenmit kleinerer Schrift setzen, (wobei aber in den-jenigen Bogen, in welchen Diefs zuerst stattfand,

der Setzer 'aus Irrthuns B. S. 350, Sp:. a,S. 361 f., und S. 363—.367 4.) sogar in der Mittesolcher Stellen, zu manchen Absätzen die gewöhn-liche Schrift genommen hat,) bemerkte jedoch imFortschreiten, :aufs demunerachtet zw ei Bände ihrden ReiclithUm der vorhandenen Materie nicht zu-reichten, und vermochte daher den Herrn Verle-

aer, die Abtheilun e in drei Bände geschehen zulassen.

Von dem Herrn Verleger war mir, nach dein

Wunsche des Verfassers, ausdrücklich vorgeschri&-

ben worden, .sowol keinen Artikel ganz zu

unterdrücken, als auch da, wo der Verfa.s-sei- ihm eigenthüinliche Satze oder An-sichten aufstelle, diese zu ehren undnicht mit andern zu vertauschen. Ichdurfte also, wie ich doch gern gethan hätte, eine

Menge Artikel, bei denen 'Nichts weiter gesagt ist,als: „ein in den höhern Graden bedeutendes Wort,"nicht streichen, und darf es auch ferner nicht:

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xx y Voiu3Enicurr bEs 1-LERA.uscrEn1!Al5.

doch hab' ich mir die Freiheit genommen, einigeArtikel, worin Namen genannt werden, die in kei-ner Rücksicht hier eine Stelle verdienen, bei Seitezu legen, auch Wiederholungen aus andern zu ver-tilgen. Hingegen stimmen, — (Was die harmoni-sche Ausführung dieses Werkes sehr begünstigte,)

Br. L ennin g's Ansichten in den Hauptpunctenmit den meinigen so ziemlich überein; und ichhabe nur zuweilen nöthig gefunden, eine von derseinigen verschiedene Meinung durch Belege zugründen, übrigens mich redlich bemüht, das of-fenbar Irrige aus dem Texte der Urschrift entwe-der zu entfernen, oder zu berichtigen, und dasFehlende, was nach dem eignen Maafsstabe des:Verfassers noch erfodert wurde, zu ergänzen.

Neue Artikel wollt' ich anfangs nicht einrei-hen, wiewol ich voraussah, als manche verludstwerden würden: doch fand ich Solches später inAnsehung einiger, welche in's Ganze eingreifen,

für rathsam.Was die Kürze oder Ausfillulichkeit der Ar,

Ekel betrifft, so ist das Z uvi ei oder das Z uw e-

nig bei einem solchen Werke Etwas, worüber je-der Leser anders entscheidet. Manches, was aufden ersten Blick als geringfügig erscheint, mufsteerwähnt werden , weil es der Geschichte ange-

hört. ifebrigens konnte bei der Bearbeitung nicht

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VORBEIIICHT DES HEB.AUSGE.BIRS. XV

die Sorge, .,-„die Artikel in ihrem Umfange in ein ge-höriges Verhältnifs zu bringen," sondern mufste le-diglich die Wichtigkeit des einen oder die Unerheb-lichkeit des andern ., dann entweder 'der Vorrathoder der Mangel an Hüllmitteln und Nachrichten,mich leiten.

Alles in diesem Buche durch Klam-mern H Eingeschlossene ist ..Zusatz vonmir: ich ..habe indefs auch. oft in dem vorn Er.

enning Gelieferten Manches für 'die deutschenLeser in den Ausdrücken und in der Stellung derGedanken und-rWorte .anders geformt oder, desinnern Zusammenhangs ' .halber, beigefügt, ohnedafs dessen Ursprung besonders angedeutet wor-den ist. .

Ein grofser Anstofs war für mich der vom Ver-fasser .gewählte undeutsche 'Titel. Dieser 'berech-tiget • zu Foderungen, welchen der Verfasser selbstkeinesweges entsprochen hatte und 'auch ich nichtimmer entsprechen ,kannte.* "Weit passender,' wie-wol freilich weniger anlockend fiir gewöhnliche Bü-cherkäufer, wäre vielleicht der Titel gewesen:Handbuch zur,nähern•Kenntnifs der Frei-maürerei und d e r Freirn.aurerbrüder-schaff, u. w., in alphabetischer Ordnung.— Ich ordnete also der Erreichung des oben S. VIII,letzte Zeile, -bis S. IX, Z. 1-5, 'angegeb enen ho chwich-

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XVI VoRnEnicivr DEs IIERAusGEEtns.

tigen Zweckes oft die Beobachtung der lästigen Form

unter. Ich habe zwar, besonders in den wichtigsten

Artikeln, allerdings danach gestrebt, „in dieselben„eine soviel möglich gedrängte Summe," oder viel-

mehr eine zeitgemäfse Auswahl, „Dessen, was mir da-

„von in sachlicher oder geschichtlicher Hinsicht be-

',kamt ist, verbunden mit einer hinreichendenNach-„weisung der Quellen, Flülfmittel oder Beweisstel.-

„len , niederzulegen :” allein, um nicht gdas ab-

schreckende Ansehen eins untriiglichen Lehrers zu

haben, schien es mir gleichwol angemessener invielen Artikeln lieber Das, was bereits von Ande-ren angeführt und gründlich bemerkt, oder als be-

sondre Meinung aufgestellt worden ist, aufzuneh-

men und der eignen l3eurtheilung des Lesers an-

heimzustellen, als dafs ich mir eine Darstellung oder

Entscheidung selbst hätte anmafsen sollen. Das

w ö r tli eh e Ausziehen von Stellen hielt ich für

nöthig, theils uni das l‘Efsverstehen, das bei'm Ver-

tauschen der Ausdrücke eines Schriftstellers mit

deren so gar leicht möglich ist, zu verhüten, theilsdamit ich dem Leser, dem daran gelegen ist, nach-

zuschlagen und zu vergleichen, diese Mühe erspa-

ren und ihn zugleich von der Treue meiner An-

führungen überzeugen möchte, theils um durch die

Mannichfaltigkeit der Ansichten und des Tons die

Aufmerksamkeit zu fesseln, theils endlich weil Man-

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VORBERICHT )DES HERAUSGEBERS. XVII

che der benutzten Schriften höchst selten oder dochfür Viele schwer zu erlangen sind. Es ist aber

Nichts aus den Druckschriften Anderer entlehnt

oder erwähnt worden, was ich nicht zugleich alsdas Geisteseigenthum der Verfasser bezeichnet hätte.Nur selten nahm ich in den angefiihrten Stellen

anderer Verfasser in Hinsicht eines Worts oder ei-

ner Redart eine unwesentliche Umbildung vor,

brachte hingegen die Rechtschreibung durchgän-

gig mit dem Ganzen in Uebereinstimmung, liefs

jedoch die Titel derjenigen Bücher, welche ichselbst besitze oder vor mir liegen hatte, zum Er-

weise dieses Umstands, genau so, wie sie vor

den gedruckten Schriften stehen, hier wieder ab-

drucken.

Zwar habe ich gemeiniglich die verschiedenenMeinungen derAnhänger von den entgegengesetztes-ten Systemen nur einfach dargelegt und das Urtheil

darüber dem Nachdenken des Lesers überlassen: den-noch wird kein Billigdenkender mir den Vorwurf der

Part iii cli k eit machen, wenn ich zuweilen auchmeine eigne Ueberzeugung ausspreche oder wenig-

stens andeute; denn, da mir bei der Prüfung der

einzelnen freimaurerischen Systeme die Abwege

des einen oder des andern nicht verborgen blei-b

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XVIIi VORBERICHT D.ES HEB.AUSGEBERS.

ben konnten; so darf ich ohne Zweifel, imHinblick auf's Ganz e, derjenigen Partei, wel-che mir, den rechten Weg einzuschlagen, scheint,oder vielmehr, da Wahrheit über aller Par-teiung steht, ihr, die ich einzig als solche erken-ne, huldigen. Dafs ich diese überhaupt in keinemandern Werke über die Freimaurerei und Frei-maurerbrüderschaft in solcher Klarheit erblickte,als in dem des scharfsinnigen Bruders Krauseüber die drei ältesten Kunsturkunden,davon zeugen die häufigen AnfLihrungen aus dem-selben in gegenwärtiger „Encyclopädie". Vieleheutige Logenbrüder halten die darin entwickeltenIdeen, die sich doch als die einzig richtigen einemJeden bewähren, d'er in den G eist der M a s o-n ei eindringt, nicht der Beachtung für werth, mö-

gen sie bei ihrem Urheber nicht einmal nachlesen ,und wollen, (wiewol sie „nicht läugnen können,

(Tals Kraus e sich grofse Verdienste um die Ge-»daf in Betreff der Freimaurerei er-

,3-worben habe — dafs Derselbe ferner einen re-„gen Eifer und Sinn für Wahrheit, Recht und„Schönheit an den Tag gelegt habe, — und dafs„endlich Beförderung des Wohles der Menschheit„sein Streben sey,”) nichtsdestoweniger behaupten:

„es könne Dem, der die drei ältesten Kunsturkun-„den gelesen, darüber kein Zweifel beiwohnen, dafs

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VORBERICHT PES HERAUSGEBERS. XIX

',Krause der Maurerei eine ganz schiefe

1,1 de e unt erg elegt und den Beweis derselben

„in seine Deutungen und Darstellungen hineinge-

„legt habe;” u. s. w. ]Defshalb müssen jene Ideen

und die vom Br. Krause in's Klare gesetzten ewi-

gen und geschichtlichen Wahrheiten. in Inannichfa-

cher Gestalt unter dem lesenden Public= -verbrei-

tet werden , und Diefs umso mehr; da die ge-

lehrteren Brüder zwar selbst eingestehen müssen,

dafs das Werk „von gründlicher Kenntnifs der Ge-

',schichte der Freimaurerbriiderschaft und von nicht„gewöhnlicher Gelehrsamkeit überhaupt erfüllt und„in diesem Bezug sehr lesens Ja studirenswerth"

sey, gleicliwol aber seine Brauchbarkeit für die

Logen dadurch herabsetzen, dafs sie die Auffode-rung des Verfassers an die Maurer, „ihren Bund

„zu einem Mensch heitbun de umzugestalten,"

die ihnen als Thorheit und Ueberspannung erscheint,

für eine „fixe Ide e" des Verfassers erklären. Siebeurkunden dadurch, dafs sie , die Tiefe und über-

haupt die Wesenheit dieser Idee ,zu ermessen, nichtvermögen, — einer Idee, die freilich eine fixe ist,

nur in einem andern Sinne, als s i e wollen; denn

(sagt K r aus e), „alle Sterne und Erden vergehen:

„aber die Menschheit und ihr Leben, sowie das Lie-

',Ig en der Natur, vergehen nicht." — Indem ich da-

her im vorliegenden Werke jene Ideen und Wahr-

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XX VORBERICHT DES ITERATJSGEBERS.

heften besser würdigen lehre, hoffe ich, dafs der da.—

durch der „Encyclopädie" aufgeprägte Character hei

Lesern, deren Urtheil durch keine vorge-

fafsten Meinungen bestochen ist, denselben

Eingang verschaffen und sowol ihr Gemüth, als ihren

Verstand, ansprechen werde. Dankbar rühm' ich

hier zugleich, dafs ich bei der Herausgabe die-

ses Buchs durch die einsichtvollen Bemerkungen

des Bruders Kr aus e vielfältig unterstützt wor-

den bin.

Es soll übrigens auch durch dieses Werk - im-

mer mehr offenbar werden, dafs die von den Brü-

dern Vogel, Bode und Nie o I ai in Deutschland

begonnene Reform des Logenwesens durch die Be-

mühungen des hochachtbaren Bruders F e fs 1 er

zuerst eine bestimmtere Gestalt gewonnen und dafs

sodann in Bruder K r aus e's Arbeiten der Entwurf

zu dieser Reform die zu unsrer Zeit mögliche Voll-

endung erreicht hat, — dafs es daher der Beruf

der Logenbehörden ist, Das, was diese Brüder lehr-

ten, nach eigner Einsicht zu benutzen, und jene

nothwendige und unvermeidliche Reform mit Weis-

heit und Kunst zu vollführkl.

Einzelne Irrthiimer in den einzelnen Angaben

und Erklärungen sind bei einem Gegenstande,

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VORBERICHT DES HE R.A.LTS GEBERS. XXI

chen die Hülle des Geheimnisses absichtlich ver-dunkelt, verzeihlich: ich habe mich indefs be-

strebt, meinen Darstellungen den Stempel der

höchsten Zuverlässigkeit aufzudrücken, und, wo

Diefs nicht möglich war, wenigstens den Leser

zu überzeugen, dafs ich ihn nicht täuschenwo 11 t e. Diefs zu , sagen, ist nöthig, damit'nicht Hehlsüchtige sich beigehen lassen, gegen

die innere Wahrheif des Inhalts mifstrauisch zu

machen; denn, „es ist," wie schon der ehrlicheVerfasser des Werkes: „der aufgezogne Vorhangder Freymaurerey vermittelst der einzig wahren

Geschichte derselben", (Frankfurt am Mayn, 1790,)S. 12 bemerkt hat, „ein längst hergebrachter

„Grundsatz unter den Logenbrüdern, dafs sie alle

„von der Freimaurerei handelnden Bücher, wor-

»in Wahrheiten gefunden werden, die sie

„nicht gern dafür angesehen wissen wol-2,1e n, für unächt, unzuverlässig und ungereimt

„erklären, ohne jemals zu unterscheiden, Was

»darin wahr und Was fals c h sey. Thäten sie

„Dieses, so würden sie sich blofsgeben; und ihre

„so sehr gepriesenen Geheimnisse würden nicht

„mehr für Geheimnisse gelten. Daher bedie-‚,„neu sie sich des Auswegs, dafs sie alle Bücher,

„worin dieselben beschrieben sind, wenn nur

„gend ein kleiner unbedeutender Fehler mit ein-

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xx"

VORBERICHT DES HERAUSGEBERS.

„geschlichen ist, oder Umstände Ceremonien,

',Worte und Redensarten darin vorkommen, die

„ihre Vorfahren eingeführt hatten , welche aber

„nun nicht mehr unter ihnen im Gebrauch sind,

„ für falsch er klär e n. Diesen Kunstgriff g,e-

',brauchen sie nicht nur gegen die Profanen".

(Nichteingeweihten) , „sondern auch gegen ihre

„eignen Leute in den untern Graden, wel-

',ehe Letztere dann umso geneigter sind, ihren

',Versicherungen zu glauben, als sie Manches in

„solchen Büchern finden, das sie wirklich nicht

„in ihrer Looenverfassun o. antreffen."

Den vorn Herrn Verleger dringend gewünsch-

ten schnellen Fortgang der Revision haben , zu

meinem eignen Leidwesen, mancherlei Umstände,

und aufhältliche Schwierigkeiten bei der Bear-

beitung, behindert. Die Herzählung derselben ist

hier nicht nothwendig : wol aber mufs hinsicht-

lich verschiedener Notizen und geschichtlicher An-

gaben , die durch spätere Aufklärungen oder Er-

eignisse an ihrer frühem Genauigkeit verloren

haben, dem Leser bem erklich gemacht werden,

in welche Zeitabschnitte der Abdruck der ein-

zelnen Bogenreihen fällt. — Vom ersten Ban-

de war nämlich der n eunte Bogen zu Ende des

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VORBERICHT DES HERAUSGEBERS.

Monats September 1820 fertig; dann wurden ab-ffedruckt :

die Bogen 10 — 17 vom Monat Dec. 1820 bis zum

Monat Febr. 1821 und- - 18 — 30 vom Monat August bis zum Mo-

nat November 1821;

ferner vom zweit en Bande:die Bogen 1 — 3 im Monat December 1821;

- 4 — 10 vom Monat Juni bis zum Mo-nat September 1822;

- 11 — 19 vom Monat Januar bis zum Mo-nat März 1823;

20 u. 21 im Monat Juni 1823;- 22 — 25 vom Ende Sept. bis zur Mitte

des Octobers 1823;- 26 — 31 von der Mitte des Mon. Januar

bis zu Ende Februars 1824,und endlich

32 u. fi. von der Mitte Mais an, so dafsgegenwärtiger Band in derMitte des Monats Juli 1824ausgegeben werden kann.

Kürzere B erich ti gung en und Zusätze, dieich für nöthig erachtete, und welche zugleich mein

Streben nach Vervollkommnung des Werks, sowie

das Auffinden der inneren Verbindung vieler Artikelunter sich zu erleichtern , beurkunden sollen, habe

ich hinter einem jeden Bande abdrucken lassen. Diese

vor dem Gebrauche an den gehörigen Stellen nach-

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XXIV VORBERICHT DES HERAUSGEBERS.

zutragen, und zwar die längeren blofs mit der kurzen

Nachweisung: „5. die Zusätze im [sten (2ten) Bande

S. —!" ist jedem Besitzer des Werkes zu rathen.

Zum Schlusse wende ich auf das Unterneh-

men, dieses Werk herauszugeben, den Ausspruch

F rie drich Nicolai's in seiner Schrift: „EinigeBemerkungen über den Ursprung und die Ge-

schichte der Rosenkreuzer und Freymaurer", (Ber-

lin und Stettin 1806,) 15, an:„Wer einzeln steht und ohne Parte isucht die„Wahrheit zu finden sucht, die bei keiner Par-„tei zu finden ist der wird von allen Parteien an-„gefochten, sonderlich wo dunkle Begriffe und Lei-„denschaft im Spiele sind. Nur wenige Menschen„haben Sinn dafür, dafs Jemand blofs aus rein er„Liebe zur Wahrheit Etwas schreiben kann,„wodurch er sich noch dazu Verunglimpfungen und„ungünstigen Urtheilen aussetzt.”

Geschrieben am Feste Johannisdes Täufers 1894.

DER HERAUSGEBER.

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HACQUEL UAtno.

HA c Q U E T, Ludwigsritter,ehemaliger Notarius in Port-au -Prince auf St. Domingo,war Einer der Gehülfen desGrafen von Grasse (s.diesen Artik el !) 1)(4 der Ver-breitung des aus Americanach Frankreich gebrachtenaus 33 Graden bestehenden,sogenannten altenglischenSystems [und des Grofsca-pitels von Royale - Arche zuParis, dessen Präsident etseit 1814 ist. Auch ist erGrand Commandeur et Preysident du suprerne Conseil desrites du Grand Orient deFrance.]

HADAR AD AR (prgeh-tzg) ; ein in den hoben üra-dentedeutung hauendes he-bräisches Wort. [Addr istbei den franz6sischen Mau-rern dietenennung des Mo-nats _August. S. „Necessairem acon. p. Chappron,“ p. 25 !]

14ADD o (LoRD) Gras-,meister der Grasen Loge

von Schottland (von den an.cient Masons) in den Jahren1785 und 1786. [5. die deut.sehe Übersetzung von Law-rie's " Geschichte der FreiMaurerei" S. 215 —219 !]

[Unter diesem Grofsmei-ster baten im J. 1785 mehreBrüder Meister aus verschie..denen Logen in Edinburgum ein Constitutionpatentzur Errichtung einer r Loge,unter dem Namen: ..ffer rö-mische Adler, welche in la-teinischer Sprache arbeitensollte. bas Gesuch wurdebewilliget ; und Dr. JohnBrown , Präsident der kö-nigl. Societät der Medicinzu Edinburg, war der ersteMeister vom St. dieserLoge.S. das wiener,,1 Journal fürFreymaurer" auf das,J. 1785,Quartal 2, S. 248 , und„jobb B7011)12! 8 Leben ; ausdem Engl. übersetzt von Dr.W Breyer ; herausg.

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2 HADLEY; HAMBURG.

von Dr. Andr. Böschlaub ;"'Frankf. a. M., 1807, in 8.!]

HA.» L EY (BENJAMIN), einEngländer. S. FRANZ I. !

HÄN D EI1LATS CHEN (DAS);s. SCHLAG.

HAIN ; ( das Auge) einhebräisches Wort, welchesin den höhern Graden vonBedeutung ist.

H A. A N ; (der Zerbreche.)ein hebräisches Wort, in.den höhern Graden von Be-deutung.

HA.n.u-B ; (betrügerisch)ein hebräisches Wort , inden höhern Graden von Be-deutung.

HALLELUWI (Lobet denHerrn); ein in mehren b.ö-hern Graden bedeutendeshebräisches Wort.

HALSBAND (D AS) ist das-jenige Band, woran dieLo-genbeamten -das Zeichen ih-res Amtes tragen.

HA_ LS Z EICHEN, KEHLZEI-.CHE.N (DAS) ist ein Erken-nungzeichen der Lehrlinge,welches sie an einen Theilihres bei der Aufnahme ge-leisteten Eides erinnern. soll.- HA IYIAIM ; S. YVERON.

HAMA LABAR ; ein in denhöhern Graden bedeutendesWört.

HAMBURG. Im Jahre 1733wurde hier, nach erhaltenerGenehmigung des Grofsmei-sters der Grofsen Loge derModern Masons in England,Jakob Lyon, Grafen PanStrathmozie, die erste Loge

gestiftet, welche man sogarals die erste in Deutsch-land gegründete betrachtet.

[Im Jahre 1740 brachteBr. Lättmann ein von derlondoner Grofsioge am 30.October ausgefertigtes Pa-tent zu Errichtung einerMutterloge in den 3 dreiJohannisgraden nach Ham-burg und für sich dasPatent als Provinzialgrofs-meister von von Hamburg undNiedersachsen. Seine Nach-folger sind : die Brüder Jii-nisch, 1759; von Exter,1786;Beckmann, 1799; Schröder,1814, und von Beseler seit1816. (S. die Artikel unterdiesen Namen !)

Die zu dieser Provinzial-loge gehörenden hamburgerLogen sind:

1) Absakin,,constituirt am23.. Oct. 1740;

2) St. George, const. am24. Sept. 1743;

3) Emanuel; const. am 6.Juli 1774 ;

4) Fetdinancle Caroline,const. am 18,, Juli 1776,und

,5) Ferdinand zum Felsen,const. am 15. Juni 1795,(Vergl. Carl Landgrafvon HESSEN!)

Diese 5 Logen errichte-ten im J. 1795 eine verdienst-liehe Krankenanstalt fürweibliche Dienstboten, de-ren Administration aus zweiVorstehern , zwei Ärzten

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HAMMTON;

•und. einem Wundarztesteht.

Sechs Sthaurnünzen, wel-che diese Logen haben prä-gen lassen , findet man inBode's „Taschen ..Büchern"auf die Jahre 1777, 1778und 1779 abgebildet, nebstden nöthigen Erklärungen.Aufs er der genannten, giebt

es noch eine andre, von derGrofsen Landesloge zu Berlin,constituirte, Provinziallogevon Niede?sachsen zu Hain.,burg, unter welcher die dor-tigen Logen :

1) zu den drei Rosen, ge-stiftet am 24.Jan. 1770,

2) zur goldnen Iir.ugel, gest.am 29. Aug. 1770,

3) zum Pelikan, gest. am16. März 1771,

4) zum rothen Adler, gest.am 14. Mai 1774, und

5) zur unverbriichlichen.Ei-nigkeit, gest. am 6.Fe-bruar 1817,

stehen. Die Namen ihrerGrofsmeister nach der Fol-genreihe sind: •

a) Anton Detlef., von Schönermark , Oberstlieute-nant der Dragoner ;

ZO Joh. Mi.edrich BasillusPrelzber, Doctor derPhilosophie, und

c) _Benjamin Gottlob Hoff.mann, Buchhändler.)

11A.MIL TON (JAKOB); 5.ABERCORN.

1-1.A./viivroN (GE" 0 11 G), Esq.,wurde am27.Dec. 1737 vonder .Grofsen Loge von Eng-

IIAIVIMER. 3

land (von den mod. IVIas.)zum Provinzialgrofsmeisterder genfer Logen ernannt.

HA 1Y1111ER ( EIN ) ist derkleine Schlägel von Holzoder Elfenbein , deren sichin jederLoge stets Drei be-finden müssen ; nämlich fürden Meister vom St. unddie beiden' Aufseher, diesich derselben zur Erhaltungder Ordnung in der Loge be-dienen ; indem der Hammer-s chlasAufmerksamkeit,Thä-tigkeit und Schweigen ge-bietet. Auch ist auf den Tep-pichen der Lehrlings - undGesellengrade ein Schlägel,als Symbol der anzuwenden-den Kraft zurBearbeitungdes rohen Steins, abgebil-det.

• [ „ Der hölzerne Hammer(Maltet) lehret, die. Aus-wüchse abzuschlagen, und.die Oberflächen glatt zu ma-chen, oder, mit an derenWor-ten, dieUnregelmäfsigkeitenzu verbessern, und den Men-schensehen in einen wagerechtenGleichmuth ( proper level)zurückzubringen; so dafs erermittelst eines ruhigen

Verhaltens in der Schule derZucht (discipline) lerne, zufrieden zu seyn. Was derHammer dem Zunftmaurer,Das ist die aufgeklärte rer-nunft in Beziehung auf dieLeidenschaften: be-zähmt den Ehrgeiz, unter-drückt den Neid, mäfsigtden Zorn und ermuthiget

1*

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4 HANANiAH. HANNOVER.

zu guten Gesinnungen; *undhieraus entstehet jener an-xnuthvolle Zustand im In-nern, welchen Nichts aufder Erde zu verleihen.,Nichts zu zerstöTen, ver-mag, — der heitere Son-nenschein der Seele und dasFrohseyn eines zuteil., Ge-wissens (the heart-feltioy)."Aus ,,l)restolil8Illustr., c ‘ ed.

-1812,p. 87, Note.In der " frommen Erklä-

rung der Freirnaurerey, "8. 54, wird vom Hammergesagt : „ er sey das 'Zeichender. Kräfte, Stärke , nichtaber menschlicher , nichtgegründet auf Convenienzoder Übermacht, sondernallein auf Natur und Reli.gion. "]

HANANIAlt (Wahrsäguzigdes Ilerre); ein hebräischesWort , welches in den hö-hern Graden von besondererBedeutung ist.

HANDSCHLAG ODER); S»

HAND S MUHE (D Je-ei er neuaufg en om men eL ehr-ling erhält mit dem SchurzeinPaar weifsledernelVlanns-handschuhe; wobei ihm ih-re symbolische Bedeutungda hin erkläret wird ., dafsdes Maurers Handlungen sorein und fleckenlos, als die-se., seyn müssen; auch wer-den ihm ein Paar Frauen-handsch-uhe überreicht, dieer seiner Gattin oder künf-tigen.Braut als Beweis zu

geben hat, dafs die Mau-rerbrüderschaft dem weib-lichen Geschlechte eine rei-ne Ächtung widmet, ob-gleich die Statuten demsel-ben den Zutritt versagen,

{D. _Robert Plot, in seiner."Naturgeschichte von 'Stuf-fordshire," (Oxford, 1686)erwähnet, dafs man schondamals in der Gesellschaftder Freimaurer die Candicia-ten , sowie auch ihre Wei-ber, , seit Handschuhen be-schenkt habe. — Auch inden Masoneien der Tempel-herren trugen. die BrüderAlaurerb ei .eler Arbeit Hand-schuhe. — Aus den "KU.von Krause," B. 1, Auth. 2,S. 430 f., verbunden mitB. 2 , .Abth. 2, S. 297

HANNIZAL ; S. BASSUS,HANNOVER ist der. Sitz der

seit 1755 .daselbst von derGrofsen Loge von England( von den modern Masons)constituirten Provinzianogevon Hannover, deren ersterProvinzialgrofsmeister derGeh. Legationrath ,von Bin-über , dessen Nachfolgeraber seit 1760 aerLanddrostGraf von Kielniannsegge (im0. der stricten ObservanzFridericus Eques a ClaPa au-,rea) und sodann von 1786an der vormal. Gouverneurvon Hannover und nachma-lige regier. Grofsberzog CarlLudwig Friedrich von Meck-lenburg -Strelitz MECK-LENEveG,!) waren. — Frü-

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HARAM.

her bestand in Hannover diealtschott. Loge Ccal zum«Purpurmantel, deren Ober-meister der G-eh. Kammer-rath und BerghauptmannCarl Friedrich von iiheden,(im 0. derstricten Obs. Clau-dias Eques a Pilasiro) war.]in sämmtlichen hannöveri-schen Landen genas dieFreimaurerei jederzeit dervollkommensten Duldung;nur das davon gleichsameingeschlossene kleine Bis-thum Bildesheim machte vor-mals eine Ausnahme; indemdie regierenden geistlichenFürsten die päpstlichenBul-len mehrmals in Anwendungbrachten, (S. unten WEST-PHALEN )

HARA m surnimE coN-SEIL G .N.' 13.AL DES SOTTVE-RA INS PEIN CES Gn ANDS) und.LE SUPRiME CONSEIL DESSOUVER AINS PRINCES HA–RAM ; der 73ste und 74steGrad des misphraim'scbenSystems in Paris. [ S. auchIIASIDS und das „Manuel

p . 364-369, it. p.358 et-3621]

HArtE (HEINRICH); s. Co-LLRAIN E

HARMONIE-ORDEN (DER)war eine blofse geschlosseneGesellschaft von beiden Ge-schlechtern, die zwar ihreVersammlungen Logen, undihren Präsidenten Groisn2ei-ster nannte, n. s. w. , aberweder eine maurerische Ver-bindung war, noch einen

HARPER. 5

besondern geheimen Zweckhatte. ihre Existenz sollvon 1750 bis 1780 gedauerthaben.

HARMONIE-ORDEN (DER);*s. SCHWA.RZI:EIüDER.

HARMONISCHE GESELL-SCHAFTEN; DE/1 ORDEN DERHARMONIE; s. MESMER.

HAWNOULSTER(GRAF voN)war der zweite Grofsmeisterder damals zu Paris verei-nigten vier Freiin aurerlogen,vom Jahre 1736 bis zuEnde1737, wo er von Paris ab-reisete.

HARODIM; S. TURODOM.H.A.RouIER, ein Schott-

Iänder, war, dem Vorgebender stricten Observanz zu-folge, der 13te Grofsmeisterder Tempelherren, nach de-ren Wiederherstellung; er-wählt 1592, gest. 1595.

H A R R T m A s , derHerausgeber der achten Aus-gabe von „ Dermott's Ahiman Rezon," London*, 1813.S. AuLNAN1 — [Es istsehrbemerkenswerth, dafs die-ser Bruder, als damaligerdeputirter Gro1:9771ei3ter deratienglichen, G-rofsloge indemselben Jahre, wo er dieUnionacte der alten und derneuformigel). Grofslogen vonEngland mit ab fafste und un-terzeichnete, (s. „MAdorfs

" S. 212 f. u. 229!)die heftigste Streitschriftseines Systems wider das

drum, Grofslogen- -

h.um, jenen „Ahiman

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HAR.RI$. HERS.

ZO7Z,," ohne die geringsteMilderung der anstöfsigstenStellen, neu herausgebenkonnte. Vgl. „Kunsturkk.von Krause," neue Aufl.,B. 2, Abth. 1, S. 384 und401, Noten 1 Auch sind eben.daselbst , B. 2, Abth. 2, S.465— 480, diejenigen Steilen aus der dem „A. Rezon"p. III—LIV vorgesetztenAbhandlung , englisch unddeutsch, rnitgetheilt wor-den „welche über die Geschichte der Stiftung derneuenglischen Grofsloge zuLondon , sowie über diewechselseitigen Verhältnis-se und gesellschaftrechtl.Be-fugnisse beider londonerGrofslogen, Aufschlufs ge-ben. "]

FLuknrs war, dem Vorge-ben der stricten Observanzzufolge , der zweite Grofs-meister der Tempelherrennach deren Wiederherstel-lung. Er starb im J. 1330.

HASARIAII (die desHerrn); ein hebräisches be-deutendes Wort in den hö-hern Graden.

H.A.srnS (LE SOUVERAINTRII3UN.A.L DES SOUVER..4INSPRINCES) und LE SUPRi,NIECONSEIL DES SOUVERAINSGR,ANDS PRINCES HASIDS;der 75ste und '76ste Grad desmisphrairn'schen Systems inParis; dann LE surnimr,GRAND CONSEIL GL4RAL

-DES' GRANDS IT,ISEECTEITRS,TNTENDANS 111,GULATEURS

Gf,NRAT.TX DE L'ORDRE; der77ste Grad ebendesselbenSystems. [Voir le „Manuel

" p. 369-377!]HASTINGS ( GEORG), S.

ITUNTINGDON.HAUGWITZ ( CHRISTIAN

HEIN 11.:CH KARL BARON(zuletzt GRAF) VON), vor-mal. Staats - undu Cabinets-minister des Königs vonPreussen , geboren 1758 inSchlesien, warMitglied derhöhern Grade von der stric-ten Observanz unter demOrdensnamen: Eques aMon-te sandte

HAVRE UND CROIX (DerHriEzoG voN) war Mitgliedder höhern Grade von derstricten Observanz , woriner den Ordensnamen: Equesa Portu optato , trug.

HAYA ; ein bedeutendesWort in den höhern Graden.

HAYS (Mosns ) ward imJ. 1788 zum Grofsmeisterder von der Grofsen Logevon Schottland im J. 1756.constituirten Grofsen Pro-vinzialloge von Boston er-wählet.

HEES H. vAN ); einsehr angesehener Rechtsge-lehrter in Rotterdam, demdie Grofse Nationalloge dervereinigtenNiederlande, de-ren Grofssecretair er war,im J. 1797 auftrug, ihr all-gemeines Gesetzbuch zu ei-ner neuen Ausgabe zu revi-diren. Bereits am 28. May

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1798 legte er derselben die-se Arbeit vor , welche gut-befunden und zum Druckübergeben wurde.

IfiGITETTI (RITTER) warEiner der nach Frankreichgeflüchteten Anhänger desPrätendenten. s. DERVENT-WATEES.

HEILIGES 1/VORT S.IZENNUN GWORT.• HEINITZ (BENN() BARONvoN), churf. sächs. Kammer-h err, war Mitglied der hö-hern Grade von der strictenObservanz, worin er denOrdensnamen: Eques ata arrnata , führte.

HEINRICH I., König vonEngland , begünstigte dieBauleute; indem er ihre al-tenFreiheiten bestätigte undmit neuen vermehrte. Ervirird sogar als ihr Grofsmei-ster von 1100 bis 1135 an-gegeben.

HEINRicn II., König vonEngland, versicherte kurzhach seinerThronb esteigungim 3. 1155 die Bauleute sei-nes Schutzes und bestätigteihre alten Freiheiten. [DerGrofsmeister derTempelher-ren führte die Aufsicht übersie.]

HEINRICH VI a König vonEngland, geb. 'm im 3. 1422,erbte den Thron , als er 9Monate alt war, [ward aberdessen im 3. 1455 durch Bi-ehard Plantageriet , Herzogvon York, entsetzt] und am14. April 1471. ermordete

HEINRICH VI..

Während seiner Minderjäh.rigkeit verbot das Parlamentim J. 1425 alle Generalver.sammlungen und CapitelderMaur er ; [wel chesVerh otindefs nie zur Ausführunggebracht wurde.] Den mau-.rerischen Geschichtsch.rei-bern zufolge, trat Heinrich,im 3. 1442, bald nachdem erzurMündigkeit gelangt war,der Brüderschaft selbst bei.und nahm seitdem die Bau-corporationen in seinen be-sondern Schvtz. Einige Zeitvor seiner Aufnahme soll erpersönlich einen Maurerüber verschiedene geheimeGegenstände der Maurereiverhört und eigenhändig dasProtocoll über die Fragenund Antworten niederge7schrieben haben. Der be-rühmte John Locke fand we-nigstens im 3.1696 davGnder Bodleyanischen Biblio-thekzu Oxford eine vomAn-tiquar John Leyland, auf desKönigs Heinrich 771L Be-fehl , gemachte Abschrift,welche er mit critischen N o-ten begleitete; und so er-schien dieselbe , mit Locke'sAnmerkungen, zuerst inFrankfurt a. Y.C. 1748 auf12 0 ctavseiten unter demTi.tel: „Ein, Brief von dem, be,,rühmten Herrn Johann Lockebetreffend die Freimaurer, soauf einem Schreibtisch einesPerstarbeeen Bruders ist ge-funden worden," im Druck.Seitdem ist dieses Fragstück

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8 HEINRICH VI. HEINRICH Vl.

oder Verhör in England so-wol, als in Deutschland undFrankreich , häufig wiederabgedruckt worden, und ist,der mannichfaltigen Angrif-fe auf dessen Ächtheit uner-achtet, als ein wichtiges Do-cument der Freimaurerbrü-derschaft zu betrachten.

[Er. Thory hat in seine„Acta Latoinorum, T. II,p.4- 11 eine von BichardHarris Lo Pelace, einem eng-lischen Edelmanne, abge-fafste französische -Überse-tzung dieser Handschrift,nebst Loches Briefe undCommentare, einrücken undbis p. 14 obserpations criti-ques folgen lassen. In letz-tern sucht Thory, , die fi-au-de mapo' nnique , wie I1Tou-nienin s ein erS chri ft:„ d efluence attribuee aux Philo-soph.es aux Franc- Ma9onset aux Illuniines sur la re-volution de France, ( ‘a, Tu-bingen , 1801 ; en 8. ; ) p.143 Note ; das achtbareDenkmal des Alterthumskennzeichnet,noch mehr in'sLicht zustellen und zu er-weisen, dafs dafselbe wirk-lich untergesch.ob en worden.sey. Allein, abgesehen vonallen anderen , inneren undäufseren , Gründen, welchediese Einwürfe widerlegen,dürfte schon der Umstand,dafs sich in England selbst,soviel dein Herausgeber be-Jiannt ist, noch keine einzi-ge Stimme gegen die -Übt-

heit der Urkunde erhobenhat, von ganz besonderemGegengewichte seyn. Ei-ne solche Stimme sollte sich.nicht, insofern hierbei ir-gend ein Betrug stattgefun-den hätte, seit ihrem erstenAbdruck in dem „ Gentle-man's Magazine " erhobenhaben , da doch ein Mannder Nation, — Locke ,mit im Spiele war ? In die-sem Puncte verstehen be-kanntlich die Engländerkei-nen Spafs ; wie die Erfah.rung hei den Nachbildun-gen Shalespear's und Os-sian's gelehrt hat. Im Gegen-theil sagt Ilutchinson , Des-sen Werke: „Der Geist derMaurerei," (es trägt diegesetzliche Einwilligung derGrofsloge von England an derSpitze !)-- die Urkunde, mitdem Briefe und den Anmer-kungen von Locke, (S.199,-,218 der deutschen Überse-tzung) angehängt ist, (S.37) von. ihr: „ Eine alteSchrift, die unter den _Mau-rern mit grolserEhrfurcht auf-bewahrt wird, zieht hier mei-ne,A.ufmerks a ink eit au f sich ;da sie uns entdeckt, Wasdie altenMaurer als den Grundihres Bekenntnisses ansa-hen." — "Defshalb ist siedenn auch in die englischenConstitutionenbächer aufge-nommen worden.

Dieses merkwürdige und,unerachtet einiger Sonder-barJwiten.,- die das •Gepräge

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HEINRICH VI., HEINRICH VI, 9

des Zeitalters tragen, worines entstand.. la rreiche niesteFragstück über den Ursprung,die Wesenheit und die Bestim-mung der Masonei , (vergl.oben S. 276, Sp. b, und S.286 f.!) hat Br. Krause alsdie erste Kunsturkunde inseinem Werke (B. 1 der er-sten Ausgabe, S. 45 - 129,oder B. Abth. 1, der zwei-ten, S. 11 -112, verbundenmitE. 2, Abth.1, S.356-360,undAbth.2, oderB.2 der er-sten Ausgabe , S. 446 - 464,)aufgeführet und durch sei-ne Erläuterungen und Be-trachtungen, sowie durchdie von i'hm gelieferten Be-weise der Achtheit der Ur-kunde und ihres innernWerths , Alles erschöpft,was davon zu wissen nöthigist, auch dabei (B. 1 derer,.sten Ausgabe, S. 87' ff., od;B. 1, Abth. 1, der zweiten,S. 65-87,) über den Br.Fefsler das gerechte Zeug-nifs ausgesprochen : „ darsDerselbe unter den Deut-sehen sich am Ausführlich-sten , Gründlichsten undGeistvollsten über dieselbeerklärt habe, vorzüglich imB. 3 seiner „ sämmtlichenSchriften über Freymaure-rey, " 127- 139 und. S. 157-201 ; " aus welchen beidenStellen en vollständigerAuszug der Hauptgedankenmitgetheilt wird.

Der Herausgeber findetfür gut, jenes Fragstück

selbst in einer zwar treuen,doch den Sinn in derSchreib-art unserer Tage darstellenden, Übersetzung hier ein,zuschalten. —

„ _Einige Fragen und Ant-worten in Betreff des Ge-heimnisses cc (eigent-iich:Kunstgeschiifte ,gys-teiy „ der Masonei.cc

„ 1, Frage, Was mag*)es " (jenes Geheimnils)„wol seyn?

„ " :21Tztwort. Es ist dieWissenschaft von. der, Na tur,die Kunde der in ihr liegen-den Kräfte und ihrer einzel-nen Wirkungen, insbesondredie Wissenschaft von denZahlen, von Gewicht undMaafs , und die rechte Artund Weise, alle Dinge zumGebrauche des Menschenzu gestalten , hauptsächlichWohnungen und Gebäudealler Art, *und alle andereDinge, die das JVohlseyn.des Menschen befördern." "

Fr. Woher hateessei-ne Entstehung? "

„„A. Es entstand zugleichmit den ersten Menschen inOsten, welche früher, alsder erste Mensch in Westen,

*)Die in diesc.t . ÜberetgungAusgezeichneten Worte sind.iluch. .„Gentiel,paWs Ma-gazine (Vol. XXIII, forSept. 1755) auf eine ausge-Zelehnete Art in engl. Spra-che abgedruckt worden.:'

inmerk-4 -ae.: ifierausg,

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HEINRII1VL HEINRICH VI.

waren; und als es nach We,sten kam, brachte es allemögliche Erleichterung desLebens mit sich fürDie, diedort in der Wildnifs undhülfios lebten. "

„3. 33-. Wer brachte esnach Westen ? "*)

„„A. Die Venetianer, **)die grofse Handelsleute wa-ren und zuerst von Osten hernach Venedig ***) kamen,damit sie bequeme Gelegen-heit hätten, ihren Handel so-wo/ nach Osten, als nachWesten, auf dem rothen unddem mittelländischen, Meerezu treiben.

"4. Fr. Wie kam es nachEngland?"

„„A. Peter G-ower, ****) ein

*) Nicht: „Wo fing sie inWesten an ?" wie in derdeutschen Übersetzung vonIIutchinson,s Werke stehtund vom Br. Zefsler, , dem.die Kenntnils der engli-schen Sprache abgeht, nach-geschrieben worden ist. —Diefs wird bemerkt, umdiese Stelle in „ Fefsler'sSchriften,'" B. 3, S. 16o,hiernach zu verbessern.

47/712. des Herausg.**) Soll heifsen: Pizimicier;

ein Versehen des unwissenden , durch den ähnlichenLaut der Worte getäusch-ten Schreibers.

Ebendess.*eic ) Ein gleicher Fehler,

statt: Pizönicien.Anm. Ebendess.

****) Verwechselt mit dem nacheiner fehlerhaften Ausspra-

Grieche, reisete, zur .Er-weiterung seiner Kenntnisse,nach Ägypten, nach Syrienund in alle Länder, wohin.die Venetianer" (Phöni-cier) „ die Maurerei ver-pflanzt hatten; und da er inallen Maurerlogen den Zu-tritt erhielt • so lernte erMancherlei. Er reisete so-dann heim und wohnte inGrofsgriechenland , wo ernach un4 nach ein gewalti-ger Weiser *) und hochbe-rühmt wurde. Hier stifteteer eine grofse Loge zu Gro-ton " vielmehr : .Krotona)„und machte viele Maurer,von welchen Einige nachFrankreich reiseten und wie-der viele Maurer machten;vonwannen denn in der Fol-ge der Zeit die Kunst ihrenWeg nach England nahm."

„5. Fr. Pflegen dieMau-Jrer, anderen Leuten ihreKünste zu entdecken?"

„ „A. Als Peter Gower "(Pythagoras) „ auf Reisengegangen war, um zu ler-nen , wurde er zuerst ein-geweihet, " (wörtlich: ge-macht „) "und hernach un-terrichtet. **) Ebenso sollte

che ziemlich gleich klin-genden _Namen: Pythago-ras. Anm. des Iler ausg.

*) Wyseacre ein Forschernach. Weisheit, dann auchein Wahrsager.

Anm. Ebendess.**) Nicht, wie der Übersetzer

von ifutchinson's Buche

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HEINRICH HEINRICH VI. 11

von Rechtswegen Jedermannverfahren. Nichtsdestowe-niger haben die IVIaurervon-jeher, nach den Umständen,fron Zeit zu Zeit*) den "(übrigen) „Menschen von.ihrenHeimlichkeiten(secret-tes) Solche mitgetheilt, wel-che allgemein nützlich seynkonnten. Nur solche habensie zurückgehalten, welcheentweder, kämen sie in un-rechtellände, .schädlich wer-den dürften , oder ohne dieUnterweisung, die in derLo-o-e damit verbunden werdenmuss, zu Nichts helfen wür-den, oder auch solche, wel-che diel3riider fester mitein-ander verbinden, vermit-telst der Vortheile und be-sonderen Vorzüge, die derprüderschaft daraus erwach-sie. (4 C.4

"und lehrte darauf;" dein eskeifst im Texte: "was ma-,de and" (was) ,a,nonne te-chedcle" (teadied). Vgl.den Text der Antwort aufdie 9te Frage!. „Ye shailebe techedde."

ilnrn. des Herausg.*) Die dreifache Zeitbestim-

mung im Texte: „alweysyne perycheTyrne— ,fromTy-rne to Tyme ," ist hier nachder französischen Überse-tzuno• des vorhin 0-enann-e, bten Engländers Lovelace:„dans tous les tems sui-vant les circonstances , "wahrscheinlich ganz rich-tig, ausgecirgclit worden.

Anm. »endees.

F. In welchen Kün-sten 'haben die IVfourer die"(übrigen) „Menschen unter-wiesen?

„ In den Künsten desAckerbaues, der Architectur„der Astronomie, der Geome-trie, der Zahlenlehre , der.Musik, der Poesie, der Che-mie , des liegierens und derReligion." "

" 7. Fr. Wie kämmt es,dafs die Maurer im Standesind, mehr Belehrung zu.geben ,*) als andere Men-schen? "

„ "4. Nur sie allein sindim Besitze der Kunst, neueKünste zu erfinden; unddiese Kunst empfingen dieersten Maurer von Gott.Vermittelst derselben ent-decken sie, welche Iiünstesie nur wollen, und den rech-ten Weg, sie zu lehren. Wasandere Menschen ausfindigmachen , Das ist nur dasWerk des Zufalls und wagbisjetzt ,**) wie ich"vermei-

Oder:dafs sie bessere95

Lehrer ( more teachers)sind." Die VerdeutschungFefsler's (B. 3, 8. 189 )„Woher lernen die Maurermehr," ist weder treu, nochauf die Antwort passend.

Anm. des Her ausg.**) Oder vordem „in frühe-rer Zeit; herfore, fürheretofore, nicht, wie Hat-chinson hat, therfore -vv.efs-halb denn, auch der Über-setzer das Wörtchen: da-her, gebraucht hat.

Anm. :Ebendess.

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14 1IEINRICH VI. HEINRICH VII.

Hoheit der Freimaurerei jener Urkunde immermehrdadurch fester gegründet reinigen müsse, damit nichtwerde ; ähnliche Urtheile bestäti-,

4) dafs es nicht eine alt- get werden, als zur Zeitoder neuenglische, sondern derEntstehung des erwähn-vielmehr eine allgemeine, ten Aufsatzes -von einem al-Freimaurerei gebe, deren ten Bruder aus dem Geleb.r-Grundlage Duldung ist,Dul- tenstande und vormaligen,dung— nicht nur gegen die sehr geachteten, Logenmei-Glaubensgenossen , sondern ster in einem Briefe darüberauch gegen die Andersge- gefällt wurde : dafs etsinnten; an dein Logenwesen, wie es

5) dafs derjenige Begriff fastüberallbetrieben werde,von der Freimaurerei,. nach kein sonderliches Interessewelchem sie eine pergeisti- finden könne; und keinengende Kunst ist, auf unum erheblichen Nutzen in ir-stöfslichenhistorischcn Vor- gend einer Hinsicht davondersätzen beruhe; erwarte, im Gegentb.eil dar-

dafs mithin Alles, was in unter einer schönen Fir-sich darin als das eigentli- nia vielen leeren Wortkramche Wesen derFreimaurerei und Mifsbrauch edler Sa-ausspricht, in der Liturgie chen und Namen zu bemer.ganz vorzüglich ausgezeich- ken glaube , auch dahernet und Dem gemäfs erklä- schon seit langer Zeit zwei-et werden müsse, nicht felhaft geworden sey, ob es

aber Manches davon , was überhaup t eines denkenden;darauf hindeutet, willkühr- nach ernsten Ansichten derlich verwischt werden dürfe; Inge und festen

7) dafs aber das Wesen schen Principien handeln.-der Freimaurerei nicht in der Mannes würdig sey,der Liturgie, noch weni- noc;,, in unsern Zeiten und inger aber im Geheimseyn, be. seinem Alter die Logernazi;stehe; rerei mit einem auch nur

8) dafs man in den maso- scheirAaren Ernste zu betrei-njsehen Vereinen etwas Hö- ben. Vgl. hierzu denheres suchen müsse, als ehr- Artikel: FEssrinn, S. 207 -Ipare Clubbs , worin man 216!]sich von Zeit zu Zeit, un- HEnincn VII. , Königterlistigen Ceremonien, an von England, [vorher Grafhöchst triviale Lebensmaxi- pon Biclimond , aus dem

en erinnern 13.fst; und Hause Lancaster,1 geb. im9) dafs man das gewöhn- Jahre 1455, bestieg, [nach-

iiche Logenwesen im Geiste dem König Richard HL in

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HEINRICH VII. HELDMANN. 15

der Schlacht bei Bosworthbesieget und getödtet wor-den war, den Thron 1485und starb am 21. April 1509,[mit dem Nachruhm einesstaatsklugen Regenten.] So-wie das Hauptaugenmerk.seiner Regierung auf die in-nere Ruhe des Reichs undauf bessere Einrichtung derAdministration und Bildungder Nation gerichtet war,-so suchte er auch durch sei-nen besondern Schutz und

Jdie ausgezeichnete Achtung,die er der Baucorporationschenkte , diese, unter sei-nenVorgängern, Eduardir.u.Richard BL, ganz vernach-lässigte, Brüderschaft wie-der emporzuheben. [„Unterdieser Regierung wurde diegothisch,e Bauart zu ihrerhöchsten Vollkommenheitin England gebracht, wäh-rend sie in Italien von denWiederherstellern der alten'Augustan,'schen Bauart ganzbei Seite gesetzt wordenwar; denn der Abt vonWestminster, Johannbrachte die Ausbesserungdieser Abtei zum Ende."

"Der Grofsmeister unddie Glieder des Ordens St.Alzannis, auf lihodus, jetztauf lifczltha, erwählten ihnin einer Versammlung ihrerGrossloge zu ihrem Schutz-herrn. C*] Er nahm den

vr.) [Aus Noorthouck,s Ausgabeder „Constitutions," p. iz6

Vorsitz ein in einer am 24.Juni 1502 in seinem eignenPalaste gehaltenen grofsenVersammlung der Baumei-ster, wobei ernannter Islipund Beginald-Bray, RitterdesOrdens vomhosenbande,die Ämter des ersten und.zweitenAufsehers bekleide-ten, und welche in Proces-sion vonda auszog, um den.Grundstein zu seiner be-rühmten Capelle, [amEndeder Morgenseite von, derWestminsterabtei,]zu legen.Die englischen Geschieht.schreib er führen diesen Kö-nig als Grofsmeister *derBauleute in England auf.

HEINRICII VON Pan us sErr(PRINZ); siehe 'FRIE.DRICBCHEINRICH LUDWIG.

*) ,,HELIDMANNJDladu ), der Weltweisheit

7-- 118; wo auch das imTexte Folgende steht. ]

*) Auf meine Veranlassungersuchte der Herr Verlegerschriftlich den verehrung-

, "Würdigen Er. Heldmann,seine Biographie, insbe-sondre hinsichtlich seinesmasonischen Wirkens, zum.Einrücken in die „ Ency-clopädie aufzusetzen.Diesem Wunsche hat Der.selbe in dem ersten, mit

" " bezeichneten Ab–,, 5>schnitte dieses Artikels, derzu Anfange des M. August1821 in meine Hände ge-kommen ist, auf eine sehranziehende Art entspro-chen.

4nrn. des Heraus:.

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16 HELDMANN. 1-1ELDMANTN".

Doctor, ordentl. Professor Jahr später ih den zweitender Staatswissenschaften an und dritten Grad der Frei-der Academie zu Bern, der maurerei aufgenommen. Uli-naturforsch. Ges. in Zürich, ter dem bunten Gemischeder schweizer. pädagog. und verschiedenartiger Gebräu-der aargau. Ges. für vater- che, Symbole und Lehrsätze>fand. Cultur Mitglied, geb. die er sowol bei den Auf-am. 24. No.v- 1776 in, dem nahmen als bei andern li-fränkischen Dorfe Margets- turgischen Logenübungen,höchheim am Main, wurde wahrgenommen hatte, er-im- 3. 1803 als Professor und schienen ihm Einige ächzt a -Mitglied der staatswissen- teilhändich, und unter denschaftlichen Section an der, übrigen wie einzelne helledamals eben regenerirten, Gedanken in einer Masse

baierschen Julius- unbedeutender Darstell-un-Maximiaan's-Universität zu gen, und erregten zuerstWürzburg, im darauf fol.- seine Aufmerksamkeit aufgenden Jahre zugleich als den Ursprung und das eigent-Professor agi. dortigen Gym- liehe Tl7esen der Freimaure-nasium und Director der rei, deren Studium er von-königl. Commerzschule, an- nunan einen grofsen Th.eilgestellt,„ im 3. 1807 aber, seiner Nebenstundennachdem während der Herr- niete. Glücklicherweise fie-sehaft des Grorsherzogs von len ihm Br. Pefsler's Schrif--Toscana diese tiehranstai- ten zuerst in die Hand; undten grö fs tentheils reducirt nun wurde ihm sogleich klar,worden waren, als Profes- wie die Embleme der Bau-sor an die Ca .ntonsschule zu kunst in die heutige trei-Aarauberufen, welche Steile maurerel u.er 10 Jahre lang, bis zu sei- liehe Gebräuche und.Lehren,ner Anstellung in Bern, be- neben manchen alteraula-Liz.-kleidet hat." dien heidnischen; in die L.

„Bei Gelegenheit einer turgie der Brüderschaft ge-Ferienreise nach Freiburg, kommen sind ; da diese, wieim Breisgau, wurde er im., Fefsler durch unwiderleg-J. 1809, unter dem `Vorsitzebare geschichtliche Thatsa-des nun verstorbenen. Brs. chen bewiesen hat, und wieMicherer, damaligen Gras- auch aus Anderson's Consti-me»ters des badenschenLo- tutionenbuche, Lawrie's Ge-

en.vereins, in der dortigen, schichte der Freiznauz'erei undjetzt eingegangenen eclec- den ältesten Urkünden der-tischen Loge zur edeln Aus- selben erhellt, unmittelbarlicht in den ersten und ein aus den Baugesellschaften,

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HELDMANN. HELDMANN. 17

des Mittelalters hervorgien-gen, deren Lehrer und Vor-steher die gelehrten undkunstgebildeten Mönche je-ner Zeit waren."'

„Den eigentlichen Zweckder Freimaurerei glaubte.Heldmann am Unfehlbarstenaus der maurerischen Litur-gie und Symbolik erkennenzu müssen. Da er aber in.den Logen . der verschiede-nen Observanzen hierin ei-nige Verschiedenheit wahr-genommen hatte; so sam-melte er die Rituale allermaurerischen Systeme undfand bei ihrer nähern Unter-suchung uhd Vergleichungdie Johannisgrade , einigerAbweichungen ungeachtet,in ihrer Tendenz dennochziemlich übereinstimmend,die sogenannten höhernGrade aber von derselbendurchaus abweichend e undverschieden, überhaupt vonganz fremdartigen Beziehun-gen aus denen indefs die

nlautern Zwecke , welcheihre Stifter der Maurerei ein-impfen und sie dadurch alsMittel zu Erreichung ihrergeheimen Privatabsichtenmifsbrauchen wollten , nurzu deutlich hervorschim-mern.

„Über W'esen und Zweck.der Freimaurerei und die Ab-stammung der Brüderschaftmit sich einig, beschäftigteer sich nun mit Untersuchun-gen über ihre frühere Ver-

fassung, vor der Entstehungdes neuenglischen Grofs-meisterthirns. Da erschienin den , vom tr. Zschokkeherausgegebenen, „lififizet-Zen fiir die neueste Preltkun-de"' *) ein, aus einem süd-deutschen Blatte übertrage-ner, mifsbilligender Aufsatzüber die , eben damals vom13r. 'Krause , in Dresden,im Druck mitgetheilten"drei ältesten Kunsturkunden,der Freimaurerbriiderschaft,c('welcher mit Heldmannis An-sichten über maurerischePublicität durchaus nichtübereinstimmte. Bei einerUnterredung hierüber mitseinem Freunde Zschokkelernten Beide sich zuerstals Maurer kennen, von.welcher Zeit an die Maure-rei bei allen ihren Zusam-menkünften fast ausschliefs-lich der Gegenstand ihrerUnterhaltung war. Als nicht

*) Nr. 95, vom 21. Nov. 1810,8. 569-572, in dem Auf-satze : „ Über einige derneuesten Versuche zur lie-förderung der Cultur inKunst, Wissenschaft undLeben," mit der besondern.Überschrift: „ Carl Chri-stian Friedr. Zrau,se's Ver-suche, den Orden der Frei-maurer aufzulösen, und ei-nen Menschheitsbund zuschaffen." — Vgl. „ Siu-ve'ns Abhandlung' u. s. w.,"neu'herausg. von Fr..1Ylafs.darf ," 8. 286 289!

In. des Rerausg.2

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18 HELDMANN. HELDMANN,

lange darauf Einige ihrergemeinschaftlichen Freun-de,, durch lieldmann's Ver.-Mittelung , in seinem undEr. Zschokke's Beiseyn,Freiburg im Breisgau'eben-

' falls zu Freimaurern "aüfge-nommen worden waren, beschiors man auf der Rück

--

reise' in einem schönen Au-crenblicke in welchem dieHerzen der Brüder ineinan-der überflossen, die Stiftungeiner Loge in Aarau. Essollte aber keine gewöhnli-che Loge werden , sondern.ein den . höhern Angelegen-heften &es enS chhertleb ensund der Veredlung allerge-seiligen Verhältnisse.gewid-meter Tempel, und darum je-der stiftende Bruder sich vor-her .•erst Mit dem Wesen derFreimaurerei auf's Innigstevertraut machen, ‚ ehe-zu der-selben der erste Grundsteingelegt würde. Zu diesemEnde versammelten sich dieBrüder vonnunan wöchent«;.iich einmal bei'm Er. Held.-mann , sich Wechselseitigmittheilen., Was sie. dieWoche hindurch • aus den.besten Maüterischen Wer-ken geschöpft hatten, und. das tirtheil und die Meinung.der Übrigen hierüber ver--nehmend, oder irgend -eineFrage berathend, die Einesder Mitglieder zu seinerundder übrigen Belehrung in derV e'rs ammlun g aufgeworfenhatte. "

„Nachdem auf diese Wei-, se ein Jahr und darüber ver-strichen war, schritt manendlich zur Wahl einesGrofsorients , an . den man-sich anschliefsen wolle.Heidinann . schlug aus, Über-zeugung den hamburger Eng--bund -vtor da aber kurz vor-her das, 1793 in Zürich ein-gegangene , schweizerischeDirectoriunz der recteirten,schottischen Maurerei in Ba-sel wieder in Thätigkeit ge-treten war; so beschlofs man.'aus nicht . Zu tadelnden, beiSchweizern immer vorherr--schenden-, vaterländischenRücksiChten, dieser Behördevor jeder fremden den Vor-.zug zu geben., und verlangte'von 'derselben säfort, mitVerbittung so'genann-ton höhern Grade; blofs alsregebnitfsige St. Johannislogeconstituirt zu werden: --Dem Wunsche der Brüderwurde unverzüglich ent-.sprechen. Sie erhielten, biszur Installation ihrer neuen.Loge, einstweilen eine pro-visotische ,Constitution, und.mit derselben zugleiCh"dieliituäle' und den, in den Lo-gen des rectificirten Systemsnoch gültigen, altschotti-schen . Code inaponniqzte., bei-de letztere ActeriStüCke in.französischer Sprache. --Nach Empfang derselbenhielten die Brüder für'noth-Wendig, sich vor Allem erstmit dem maurerischen Ge-

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HELDMANN., HELDMANN; 19

setzbuche bekannt zu Ina- rechtmässigen Qbern 'erken-chen , und .übertrugen dem ne." , , •Bruder Heldmann, dasselbe Zu gleicher Zeit berich-zu durchsehen durChsehen und ihnen tete Br. Zschokke, welchem.seine Bemerkungen darüber . die Brüder die französischen.

Rituale zur Durchsicht undmitzutheilen.„Ei unterzog sich diesem Prüfung übergeben hatten:

Auftrage und fand bei nähe- .„„dafs dieselben, sowie dasrer Prüfung, dafs der Code Directoriumsie ihnen über--mapon,nique , offenbar noch sandt , für sich kein. ab-ein Machwerk der hohen gerundetes, geschlossenesObern der stricten .Obser- Ganzes ausmachten, undvanz', einen dem ganzen dafs es ihm schiene, ,alsWesen des' Maurerthums seyen . verschiedene Punctewidersprechenden, hierar- aus den drei ersten vielleichtchisch- despotischen Geist in •die höhern schottischenathme und nicht mir mehre Grade übertragen worden.Satzungen enthalte, die mit Da man nun„ von der Nich-den aufgestellten Grund- tigkeit der letztern über-sätzen und selbst mit den zeugt, und sie für Nichts,örtlichen Verhältnissen der als für ein Spielwerk grofseraarauer Brüder unvereinbar Kinder, erkennend, sich.seyen , sondern überhaupt *dieselben ein für allemal ver-ihre ganze freie Thätigkeit beten und entschlossen *h.ä.t-hemmen, • alle ihre bessere te, blofs eine sogenannte'Überzeugung verhöhnen u. Johannisloge zu bilden; 's6sie > zu - willenlosen Werk- könnten die vorliegenden.zeugen und Mitteln für un- Rituale , in ihreül. frag,nien-bekannte Zwecke herabwür- mischen Zustande ,'''Wecierdigen würde; — dafs en.d,-- seinen, noch , den Ansichten'-lich das Directorium, nicht, • und Foderungen der Brüderwie n man geglaubt, • selbst- genügen. Er erbiete sich da-ständig, sondern eine von her, falls sie es wünschendein burgundischen Provin- sollten und das Directoriumzialcapitel abhängige Unter- es erlaube, eine freie Über-b ehörde sey, die nur - Fa.•. , setzung der Rituale zu ver-cultatem constituendi • he- anstalten , das Fehlendesitze und, '- .ausser dem er- darin zu ergänzen 14 'die,.wähnten Capitel, nöch den besonders bei den Aufnah-Heermeister der 5ten Pro- men und Be förderungenivinz und den Generalgrofs- so wide'rlich,langweilendemeister des Ordens (der stric- Leere auf eine dem Geisteten Observanz) als seine des 1Y[aurerthums, wie der

2*

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20 HELDMANN. liELDMANN.

Bildungstufe der aarauerBrüder, entsprechende, zu-gleich Kopf und Herz derAufzunehmenden ergreifen-de , Weise auszufüllen.""

„Nachdem beide Berichterstattende Brüder die vor-getragenen Resultate ihrerUntersuchungen, sämin.dichdurch Nachweisung der be-treffenden Stellen und Punk-te, in den ihnen zur Prü-fung übergebenen Acten-stücken hinlänglich begrün-det hatten , wurde das An-erbieten des Bis. Zschokhemit herzlichem Danke so-gleich genehmigt -der Vor,trag über den Code mapon-nique aber in nähere Bera-thung genommen und hier-auf in deren Erfolg beschlos,g en : „„ einen Bevollmäch-tigten aus dem Schoofse derBrüderschaft nach Basel zu.senden, welcher die Bemer-kungender beiden Bericht-erstatter über das Gesetz-buch und die Rituale, alsProtestationen der sämmtli-chen Brüder gegen die be-treffenden Puncte, sammtihren daraus abgeleiteten.Wünschen, dein Directo-rium persönlich an's Herilegen und über möglichsteUnabhängigkeit der neuenLoge mit demselben 'unter-handeln solle. "" — DieWahl fiel .einstimmig aufHeldmann , welcher sich,mit Vollmacht versehen, sogleich nach Basel 'verfügte

und unter'm 20. Nov. 18.1.1mit dem Directorium einConcordat abschlofs , dasder Loge nicht nur die nach-gesuchte freie Übersetzungder Rituale, sondern auch.eine fast gänzliche Unab-hängigkeit, z-usicherte." —

„Nachdem die Ratifica-tion von beiden Seiten er-folgt war , versammelten.sich än Johannis des Evan-o-elisten Tage des nämlichenJahrs die Brüder zum erstenMale in maureris cher Traoht,um die Eröffnung der neuenLoge zu feiern, in welcherHeMamnn, forthin stets Ei-ne der ersten Stellen beklei-dend, alle Arbeiten. der Logeleitete. — Die Brüder tauf-ten sie anfänglich „WilhelmTell; tc das Directorium aberfand den Namen des edel-müthigenStifters der schwei-zerischen Freiheit — etwaszu freisinnig und anstöfsigund ersuchte daher die Brü-der, unter allerhand Vor-stellungen und Vorwänden,um Abänderung desselben;worauf sie, um der Schwa-chen willen, die Loge zurBrudertreue benannten."

,,DieThätigkeit der neuenLoge beschränkte sich nichtblofs auf die Arbeiten im Innern, die wirklich so schönund erfolgreich waren, 'dafsdie Loge, in dieserHinsichtals Musterloge aufgestelltzu werden, verdiente; son-dern sie wirkte auch sehr

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HELDMANN( HELDMANN.. 19

setzbuche bekannt zu ma- rechtmäfsigen Obern erken-chen, und übertrugen dem ne."Bruder Heldmann, dasselbe Zu gleicher Zeit berich-zu durchsehen und ihnen tete Br. Zschokke, welchemseine Bemerkungen darüber die Brüder die französischenmitzutheilen. " Rituale zur Durchsicht und.

„Er unterzog sich diesem Prüfung übergehen hatten:Auftrage und fand bei nähe- „„dafs dieselben, sowie dasrer Prüfung, dafs der Code Directorium sie ihnen über-rna9onnique offenbar noch sandt , für sich kein ab-ein Machwerk der hohen gerundetes, geschlossenesObern der stricten Obser- Ganzes ausmachten, und.vanz , einen dem ganzen dafs es ihm schiene, alsWesen des Maurerthurns seyen verschiedene Punctewidersprechenden , hierar- aus den drei ersten vielleichtchisch- despotischen , Geist in die höhern schottischenathme und nicht mir mehre Grade übertragen worden.Satzungen enthalte, die mit Da man nun,. von der Nich-den aufgestellten Grund- tigkeit der letztern über-säten und selbst mit den zeugt, und sie für Nichts,örtlichen Verhältnissen der als für ein Spielwerk grofseraarauer Brüder unvereinbar Kinder, erkennend, sich.seyen , sondern überhaupt *dieselben ein für allemal ver-ihre ganze freie Thätigkeit beten und entschlossen *hät-hemmen , alle ihre bessere te, blofs eine sogenannte'Überzeugung verhöhnen u. Johannisloge zu bilden; SOsie zu willenlosen Werk- könnten die vorliegendenzeugen und Mitteln für un- Rituale , in ihrem fragmen-bekannte Zwecke, herabwür- tauschen Zustande, wederdigen würde; — dafs end- seinen, noch den Ansichtenlich das Directoriuni, nicht, und Foderungen der Brüderwie man geglaubt, selbst- genügen. Er erbiete sich da-ständig, sondern eine von her, falls sie es wünschendein burgundischen Provin- sollten und das Directoriumzialcapitel abhängige Unter- es erlaube, eine freie Über-b ehörde sey, die nur Fa- setzung der Rituale zu ver-cultatem constituendi he- anstalten. , das Fehlendesitze und, ausser dem er- darin zu ergänzen und die,wähnten Capitel, näch den besonders bei den Aufnah-Heermeister der 5ten Pro- men und Bef:ärdertingen,vinz und den Generalgrofs- so widerlich - langweilendemeister des Ordens (der stric- Leere auf eine dem Geisteten Observanz) als seine des lYlaurerthums , wie der

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20 HELDMANN. HELDMANN.

Bildungstufe der aarauerBrüder

' entsprechende, zu-

gleich Kopf und Herz derAufzunehmenden ergreifen-de, Weise auszufüllen. " "

„Nachdem beide Berichterstattende Brüder die vor-getragenen Resultate ihrerUntersuchungen, sämrntlichdurch Nachweisung der be-treffenden Stellen und Punk-te , in den ihnen zur Prü.-fung übergebenen Acten-stücken hinlänglich begrün-det 'hatten, wurde das An-erbieten des Ers. Zschokkemit herzlichem Danke so-gleich genehmigt, ~der Vor-trag über den Code mapon-nique aber in nähere Bera-thung genommen und hier-auf in deren Erfolg beschlos,sen einen Bevollmäch-tigten aus dem Schoofie derBrüderschaft nach 'Basel zu.senden, welcher die Berner-kungen der 'beiden Bericht-erstatter über das Gesetz-buch und die Rituale, alsProtestationen der sämmtli-dien Brüder gegen die be-treffenden Puncte sammtihren darausabgeleiteten.Wünschen, dem Directo-rium persönlich 'an's Herilegen und über möglichsteUnabhängigkeit der neuenLoge mit demselben unter-handeln solle. " " — DieWahl fiel .einstimmig aufHeldmann welcher sich,mit Vollmacht versehen, so-gleich 'nach Basel 'verfügte

und unter'm 20. Nov. 1811mit dem Directorium einConcordat abschlafs , dasder Loge nicht nur die nach-gesuchte freie Übersetzungder Rituale, sondern aucheine fast gänzliche Unab-hängigkeit, zusicherte." —

„Nachdem die Ratifica-tion von beiden Seiten er-folgt war , versammelten.sich an Johannis des Epan-gellsten Tage des nämlichenJahrs die Brüder zum erstenMale in in aurerisch er Tra oht,um die Eröffnung der neuenLoge zu feiern, in welcherHeldmann, forthin stets Ei-ne der ersten Stellen beklei-dend, alle Arbeiten der Logeleitete. — Die Brüder tauf-ten sie anfänglich "WilhelmTell;". das Directorium aberfand den Namen des edel.-müthigenStifters der schwei-zerischen Freiheit — etwaszu freisinnig und anstörsigund ersuchte daher die Brü-der, unter allerhand Vor-stellungen und Vorwänden,um Abänderung desselben;worauf sie, um der Schwa-chen willen, die Loge zur13rudertre'ue benannten."

;,DieThätigkeit der neuenLoge beschränkte sich nichtblofs auf die Arbeiten im In-nern, die wirklich so schönund erfolgreich waren, Barsdie Loge, in dieserHinsichtals Musterloge aufgestelltzu werden, verdiente; son-dern sie wirkte auch sehr

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HELDMANN. HELDMANN. 21

vvohlthätig hach .Aussen,und wulste ein allgemeinesInteresse an Angelegenhei-ten zu erwecken , um dieman sich bis dahin wenigo der- gar nicht bekümmerthatte. Das schönste Denk-mal ihrer äufsern Wirksam-keit ist indessen die aargani-sehe Gesellschaft für vater-ländische Cultur, welche sichseit der kurzen Zeit ihrerExistenz sowol um das en-gere Vaterland, als selbstum die Cultur verschiedenerZweige der Wissens,chaft,ausserordentliche Verdien-ste erworben hat. Sie zer-fällt, nach dem von Held-7mann entworfenen *und vonden Brüdern einm.üthig ge-nehmigten Verfassungpla-ne , in fünf Classen., und.zwar in die landwirtbschaft-liche die media ntilis ch-technologische , die naturforschende , diepädagogische und die staats-wissenschaftliche in wel-cher 'letztern Heldmannselbst einige Jahre lang dasPräsidium führte. " —

„Das anhaltende Studiumder Maurerei, hauptsächlichin ihrer Liturgieund Symbo-lik, veranlafste den Br.Heid-mann oft zu Reflexionen,,nicht bloss über das Ge-schichtliche, sondern mehrnoch über das Naturnah-wendige des Ursprungs und.des "Wesens der Freimaure-rei , in deren Idee er eine

zweifache Beziehung aufden Menschen , einmalals Bürger des Erdsterns inCoexistenz, mit andern We-sen seines Gleichen, unddann als Bürger der Geister-welt im kindlichen Verhält-nisse zu Gott, dem Allvater,— erkannte. Diese Idee warwährend s eines Redneramtesder Lieblingsgegenstand sei-,ner LogenreJen; bei wel-chem Anlasse er stets aufdas' Ursprüngliche und 'We-sentliche in der maureri-schen Liturgie und Symbo-lik hinwiefs und, indem erdasselbe von dem später hin-zugekommenen Fremdarti-gen sorgfältig unterschied,zugleich auch die Geschichteder allmählichen Entartungund Verunreinigung derMaurerei zu erörtern pflegte.Diefs erregte in vielen'Briidenn den Wunscb., dafs Er,Heldmann sich zur eeraus7gabe eines Randbuchs entlschliefsen möchte, welchesin gedrängter iiirze dasWissenswürdigste aus demganzen Gebiete der Maure-rei enthaltend , nicht nurden Neophyten zur Beleh-rung dienen , sondern ge-wifs auch ältern Brüdernsehr willkommen seyn wür-de. Diesem Wunsche ent-sprechend, kündigte Der-selbe ein solches Handbuchauf Subscription an und liefsden gedruckten Plan dessel-ben durch die Sauerlände r'--

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HELDMANN«22 HELDMANN.

sche Buchhandlung, zu der grofsen NationaZ-Mutter-Aarau, auf der leipziger loge zu den drei Weltkugeln,Ostermesse des J, 1816 ver- in Berlin, welches sich nichttheilen." blofs darauf beschränkte,

„Die Wo fs e Ankündigung dem Buchhändler, Bruderdieses Buchs setzte mehre G-ädicke, der die Subscri.Grofslogen in wahrhaft lä m- bentensamlung in Berlincherlieh - ängstliche Bevve- übernommen , die ferneregung; denn der streng -1(). Verbreitung der Anfindi-gisch geordnetenan dessel- gung zu verbieten, sondernden liefs sie nichts Geringe- auch die Mitglieder allerres mbefürchtenr als dafs nün de Directoro huldigendenarl&. enscheinlich und offen- Logen , mittelst eigenenkundig werde, Was man Rundschreibens , warnte,sich selbst und Andern so sich ein so gefährliches Buchlange zu verheimlichen ge- anzuschaffen , von dernsucht : d'afs nämlich die Mau- gleichvv61 die hohen er.rerei, sowie sie an den mei- leuchteten Obern noch keinesten 'erten betrieben werde, Zeile gelesen hauen, weilbesonders aber die altschot- wirklic-S— noch keine ge-tische, mit ihren sogenann- druckt war,"ten höhere Graden, Nichts ,,Da das fragliche Hand.weiter, als ein Spielwerk für buch keineswegs in den .öff.grofse Kinder, sey. *) In, der fentlichen Buchhandel kom-vordundschaftlichen Her- men, sondern, zufolge derzensangst , die lieben mau. Ankündigung Selbst, nur anrerischen Mündel möchten solche Käufer abgegebendurch das angekündigte werden sollte , die sichEuch über manche Dinge als Freimaurer legitimirenetwas mehr Licht erhalten, könnten; so ►rotestirte ►r.'als man, ihnen anzuzünden, Giidicke gegen das an ihnfür fiefuncien , wett- ergangene Verbot des Direiferten die hohen Obern rectoriums und demonstrirteim wahren hierarchischen demselben recht bündig adLichterlöschergeiste , die oculos, wie sehr es sich beiVerbreitung desselben mög- seiner,-,Ohnmacht, die Er-liehst zu verhindern. Am ,scheinung des angekün.dig.irhätigsten und Tollsinnig- ten Werkes zu verhindern,sten bewiefs sich dabei das durch seine hierarchischenAltsc4ottische Director'ium Anmafsungen vor,den Au err

der eanzenMaurerw-elt pr.o)'Vergi. den Schlafs cies Ar-HEINRICH V.r.! stituiren wurde; den hohen

4nnr. des Her ausg. erleuchteten Obern zugleich

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HELDMANN. HELDMANN. 23

zu Gemüthe führend, dafssie es doch hei, der Prostitu-tionmöchten bewenden las-sen , die es sich vor nichtlanger Zeit durch ein ähn-liches Verfahren gegen dievom Er. Krause bearbeitetenund vorn Er. 111bfgdorf an-gekündigten drei ältestemKunsturkunden dertFreimau-rerbriiderschaft zugezogen.hätte. Allein, man antwor-tete ihm: „ „ dafs man esnicht für diensam halte, sichin weitere Verhandlungnnhierüber mit ihm einzulas-sen, "" und.. liefs es da-bei bewenden ; keineswegsaber Er. Gädiclie.über die usurpatorischen An-mafsungen dieser herrsch-süchtigen Obern, legte erihr Verfahren der ganzenWelt vor Augen, und zwarin einer, bei G'raz' und Ger-lach in Freiberg erschiene-nen cks chrift , betitelt,,Logen-Rierctrchie," u s.,w. , *) welche ein merkvviirdiger Beitrag zur Ge-schichto des "Unfugs 'derstricten Obseryanz in unsrerZeit ist."

„Nicht viel besser, als dasDirectorium jener grofsenMutterloge, benahm sichdas helvezische Directorium,der rectificirten schottischen,Mcturerei in Basel. Aus An-lafs einer gegen Heldmann 'sangekündigte Schrift an das

S. oben GElatAcHtArznz. des Z(erausg.

selbe gelangten Reclamationvon , Seiten eines gewissenHerrn von, Beseier, *.) dersich als Schröder's Nachfol-0-er im Präsidio der hambur-ger Grofslpge zu erkennengab ,_ verlangte berneldetesDirectorium von der Loge.zur Brudertreue in Aaarau,in welcher Heldmann ebendas Redneramt bekleidete,nichts Geringeres, als .,,,,dqrsdie.. Mitglieder derselben, wel-che Etwas über MaurereiDruck erscheinen lassentem , ihr. Manitscript zuvorder Oberbehörde in Basel zurGensur einsenden sollten.""Allein diefs.unz iemli cheVer-langen erregte in allen Brü-dern den gerechtesten Un--vvillen; und da einige Mo-nate vorher im Canton Aar-gau die Prefsfreiheit einge-führt worden war, das ha-seler Directorium auch,. lautdes mit der aarauer Logeabgeschlossenen Concor-dats , derselben kelnerlozArt von Gesetz oder Zwangaufbürden konnte, wozusie nicht selbst ihre Bei-stimmung gegeben; so be-schlossen die Brüder im ächtrepublicanischenGeiste,dexnDirectorium zu erklären:',„dafs sie weit davon ent-fernt seyem, Maurerbundeauf eine Freiheit verzichten,zu wollen, die sie aufier dem-selben im biirgerlichem Leben

e) S. oben BEsET,EB.14nm. des liefausg.

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HELDMANN

genöfsen, und die iiberdiefsdie'rnaurerische Behörde, zu..folge des Concordats , nichteinmal zu schmälern berech-tigt sey. r` e'' —

„Obgleich nun aber dasAnsinnen des Directoriumseinmüthig von der Hand ge-wiesen wurde:. so wollteHeldmann dennoch dieBrii-der durch die Herausgabeseineshandbuchs nicht fer-nerv Ungelegenheitensetzen und deckte freiwil-hg . die Loge, deren ersterBegründer er gewesen war.—Diefs hinderte indefsdieErscheinurig seines Werks kei-hesweges; wol aber wurde'dieselbe durch seine Bern-fang an die Academie zuBern , sowie durch die Hersausgabe der von ihm redigir-t en europäischez, Zeitung,fast ein Jahr lang verzögert.Viele in der Zwischenzeitrieuaufgefunde' ne. histori-sehe Quellen machten über-chefs eine gänzliche Umar-beitung der angekündigtenSchrift nothwen.dig, die sichnUn, bei 4ex Menge des zuverarbeitenden Stoffs, unterder Fedex so sehr ausdehnte,dafs sie für ein Handbuch zuvoluminös geworden wäre.Statt eines solchen erschiendemnach vorerst eine, blofsauf Urkunden begründete,Geschichte der Freimaure-rei, unter dem Titel: "Diedrei ältesten, geschichtlichenDenkmale der teutschen Frei.

litLie/ANN,

maurerbriidersche lammtGrundzügen zu einer allgemeinen Geschichte der Asi

-.

maurerey (Aarau 1819 ; inCommission Br. 11,Sauerländer, in 8.;) hieraufim Amiichen Jahre seinmaurerisch es Taschenbuch„Acazienblüthen aus derSchweiz, erster Jahrgang,(Bern, bei L. A. Haller, in12.; ) welches jährlich fort-gesetzt und nach und nach,nebst vielen andern Rubri-ken, auch alle diejenigenbehandeln wird, ielcheplanmäfsig das früher ange-kündigte Handbuch enthal-ten sollte, 'dessen Stelle eseinnimmt. Beide Schriftenwaren ursprünglich blofs fürFreimaurer bestimmt : daaber Alles, was das gröfsereWerk enthält, der Geschich-te überhaupt angehört; sohat sichileldmann entschlos-sen, dasselbe dem öffintligchen Buchhandel zu überge..ben. Die zweite Lieferungder „Acazienblüthen" wur-de durch unvorhergeseheneHindernisse verzögert; sieerscheint aber nun zugleichmit der dritten."

ruder./T&Imann scheine;zu den wenigen Brüdern zugehören, welche die vomBr. Krause besonders imVorberichte zu „den 3 alt.ii:Urkk." und in der Würdi-gung des ältesten Rituals,und zwar schon in der er-

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HELDMANN, nELDMANN. 25

stet' Ausgabe dieses Werks,entwickelten Wahrheitenund Grundsätze über dieWe-senheit und Bestimmung der.Freimaurerei und der Frei-maurerbrüderschaft richtigaufgefafst und wohl verstan-den haben.

Sogleich an die Spitze sei.,nes, am Schlusse des vorhergehenden Abschnitts anze.,führten, schätzbaren Buchsstellt Derselbe die Lehre desBrs. _Krause von dem Urbildeund dem geschichtl. Begrif-fe jedes Theiles der mensch'lischen Bestimmung „ sowiej ederGesellschaft üb erh äupt,und der Masonei und desMas,onbundes insbesondre,itind von dem Verhältnisseder Einsicht in die Ideedes Maurerinstituts zur ge-s chichtlichen Kenntnifs des«,selben ; welche Lehre KrQui-se's phulösophscberaSystemeeigenthümlich ist und nochin keinem andern in unsrerLitteratur vorhandenen'ge-fanden wird. Indem Heia,mann, mit Krausei, inder Freimaurerbrüderschafteinen Keim des werden-:.den _Menschheitbundes aner-kennt, durchstreift er nachdieser leitenden Idee dasganze Gebiet der bisjetzt be-kanntenGeschichte desMau-rervereins und schliefst .( S.587 2.) sein Werk mit fol-gender Stelle; —

„Die Geschichte der Maure-rei zeigt uns, Was dieselbe in

den verschiedenen Zeitalterndurch ihre Verfassung, Pflicht-lehren und Wirksamkeit in derWelt darstellen wollen, und.Was sie wirklich dargestellthat. Vergleichen wir niers mitder der Maurerei zum Grundeliegenden Idee, so finden wir,ars sie nicht immer so weitvon derselben entfernt gewesenist, dafs sie, zur Zeit deralten Yorker Constitution der-selben . gewifs um Vieles nähercrbestand.en hat, als in den späte.ren Jahrhunderten. Am Nach.sten hätte sie ihrem Ideale uztestreitig bei ihrer letztenReform,nach ihrer Trennung von rech-nischen Gewerken und ihrer'Verallgemeinerung , gebrachtwerden können , wäre nur inallem Übrigen im Geiste jeneralten Urkunde verfahren WM«den. Diefs geschah indefs nicht;und wir wissen, welche Ver"irr urigen Dieb in der Maurereinach sich gezogen, und wie,durch dieselben eine weitereneue Reform unvermeidlich ge.worden. Eine solche hat zwarseit dem Anfange des laufenden.Jahrhunderts bereits in Deutsch.land begonnen, bezweckt in-defs hauptsächlich nur diekehr zum Alten. Dafs aber da,.mit beiweitem noch nichtles gethan se3r , wird Jeder ein-sehen, der mit den Fortschrit-ten und Foderungen der Zeitbekannt ist, hinter denev dieMaurerei" (der Maurerverein'4„sowenig, als irgend ein anderedmenschliches Institut, zurück-bleiben darf, ohne sichner Existenz selbst unwerthztxmachen. Ist gleich die Ein.führung des altenglischentuals in vieler Hinsicht äufserstwünschenswerth ; weil dadurch.viel Schlechtes und Zweckwi.driges aus, -der Maurerei ver.drängt $G hat hingegen

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26 ELDNPINN®_ ITIELDI4TANN.

dasselbe doch auch Manches,was für. unsere Zeiten ebensawenig passend ist. Oberdiefs be-schränkt sich die neue Verbes-serung niehrentheils nur aufaufs erwesentliche Dinge, aufäufsere Formen, ohne eigentlicheine höhere Feredluno- der Frei-maurerei selbst iu beabsichti.gen, Darum eben kann ihr auchdiese Reform noch keineswegsgenügen. Wohin sie sich aberendlich zu erheben habe, Dashat Br. Krause in seinen,dreiältesten hunsturluinden " 'deut-lich genug ausgesprochen. Mö-ge die grofse Idee des Mensch-heitbundes von allen Brüdern er-kannt und beherziget, — balddas y Ziel des vereinten Strebensder ganzen Brüderschaft wer-.den! *Amen!"

Bei solcher Ubereinstim-munc, liteldmann's mit .A..rau-t)se'sGrunu ansichten hatLetz-.trer es für zweclimäg ig ge-halten , Heldmann's Schriftin einer ausführlichen Re-cension zu würdigen,welcheirr No. VIII des „Heimes"oder St. 4 für das J. 1820),

S. 22 — 42, steht. Mit die-ser vergleiche man die mitden Buchstaben P. p. unter-zeichnete Anzeige eines un-genannten und demausgeber zur Zeit unbekann-ten Freimaurers davon indem „literar. Converiations-,Blatte " v. 1821, No. 110v., 112, 5. 437 f. u. 447 'f.,worin Äufserungen vorkom-men, die bei dem Zwecke desi&egenwärtigen Werks : überdie rteimaurerei selbst undüber den wirklichen Zustandder Brüderschaft gründliche

23elehrung zu verbreiten, undgangbare irrt/zürne» zu ,zer-streuen,hier, jedoch ohne alle.persönliche Hinsicht auf denUrheber derselben , umsomehr gerügt werden müs-sen, je gewiss er es ist, dafsEr. F. p.. nur Das, was Tau-s ende yon Logenbrüderndenken und sagen , eis ihrStellvertreter, ausspricht,und je mehr sie darauf berechnet zu seyn scheinen,,den Wrerth der KrauSe'schenLehren bei.Allen., die jeneBlätter lesen möchten , her-abzusetzen. —

Auch dieser Beurtheiler,wie SO viele „hochgrad.uirteOrdensbrüder ," schwatztvon "Geheimnissen der ZPiau-Terei( _ und meint, ,,dafs,abgesehen davon, dafs an'sich kein Zweck das Mittel«heiligen könne, und dafs derrerrath irgend einer unterdem Versprechen der Ver-schwiegenheit erworbenen

en n tn fs ihnmoralisch un dnichtswürdig sey,*) schon dieKlugheit, die Vorsicht undÜberlegung davon zurück-halten sollen, .diese Geheim-nisse verras thn und dem gan-zen ,Menschengeschlechteii.berliefern zu wollen; weil

dieselben Lug- allein dadurch ein nutzbares Capitalbleiben könnten, dafs sie das

igenthum einer geschlos-senen Gesellschaft blieben,

[*) Vgl. oben den Art.: EID T.]

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HELDMANN, HELDMANN. 27

deren Natur es mit sich brin- ist nur in ihr zu lernen. Wermit unreinen und entweihtenge„ die Zinsen davon derHänden diese goldene Kapsel

'übrigen Menschheit mitzu- erfa Cst dem wird sie nie sichtheilen, " — tröstet sich aufthun ; und wenn, er es -ver-aber auch auf diesem Gebie- möchte , sie zu zerschlagen, so

demmitm wird der entflohene Geist ihnte m Sc hibbolethnur leere Scherben finden las-ier Geheimnifskrämer, wo- sen. Es ist eine unbestreitbaredurch indefs kein Hellsehen- Sache , dafs die Freimaurerei

der getäuscht wird : ,,dafs nicht um ihrer selbst willen,daseerweishcklic sondern für die Menschheit, da.glü,

ist: aber sie kann der Mensch.-der Freiffictutrerei nie zu ver- heu nur durch die Logen zu,,rathen sey, " „dafs alle kommen. Di e Freimaurerei istdie durch Verrath zur Schau also zunächst für die Logen; undgelegten Zeichen, Gebräu- diese sind für die Menschheit.

Die Sache umkehren und bei/che und Symbole nur diehaupten, dafs die Logen nurSchaale ausmachen, welche für die Freimaurerei, diese aberden Kern verschliefsen, " unmittelbar für die Menschheit

„dafs das Geheimniss der da sey, beweiset, dafs man mitKunstKderdinii dem Wesen und der Wirksam-Freimaurere

keit der Sache noch wenig be-'bestehe , diese hermetisch kannt sey, und sich selbst nichtverschlossene Sichaale zu .bfF durch jenes bestimmen lasse,nen,"*) und „ dafs dieses sondern vielmehr , es nach sei-Gehe imnifs gewifs D em vor- nen Einbildungen oder Absich-borgen sey, der den köst- ten gestalten zu können,

meine. In diesen letzten Wor-,liehen Inhalt dieser Kapsel ten, liegt die Erklarungdes R4h.,so wenig kennt und darum sels, warum höchst achtung-so wenig achtet, dafs er, werthe und wackere Männersie auf die Strafse zu wer- sich. haben hinreifsen lassen,

eine strafbare Hand an dasfen, 4einenAnstand nimmt." ihnen mitgetlieilte Heiligthurn,,Überdem" fährt der Be- der Freimaurerei zu legen.

=heiler fort — „ist leicht zu Es sind entweder gutmütlizgobegreifen, dafs der lnhalt die- Schwärmer , welche in ihrenser Schaale von geistiger Be- Einbildungen weit über dieschaffenheit ist und für einen Sphäre der WirklichkeitJeden mit der Eröffnung seiner ausfliegen und durch den Dunet.Hülle verfliegt, der ihn nicht kreis jener diese in ganz ande-,in sich aufzunehmen versteht. ren Verh'‘i.ltnisseri und GestaltenDiese Kunst der Enthüllung des erblicken, als in der That vor,Geistes, und die noch weit Atian.en. sind; — oder sie gellschwerere der Bemächtigung ren zu der Gasse von Menschen,und Einsaugung desselben, wird. die, Was ihnen gut dünkt, so.eben in der Loge gelehrt und 'riech, ohne alle weitereBerüek-

ischtigung der Möglichkeit uildVO Vgl. den Art. Gzurazu- derrolgen, verwirklicheis wol.

len, d.efshalb dem Drange, re-vassi.]

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28 HELDMANN. HELDMANN.

formiren, nich t widerstehen k6n.nen und jede Autorität und jedeMacht, die sich ihre ': gutgemein-ten Planen entgegenstellt , has-sen, schmähen und bekämpfen.Ginge es nach dem Sinne dieserLeute, so warde es in wenigJa,h-ren so vielerlei Freimaurereiengeben, als es jetzt Freimaurergiebt. Doch dafür ist gesorgt ! ‘_‘

Es würde ein undankba-res Geschäft seyn, das trü-gerische Helldunkel in je--der Einzeiheit. dieser Dar-stellung zu zeigen, und zu-gleich das Unpassende derdabei, im Mangel klarerEinsicht, welche allein oh-ne Bild zu sprechen vermag,gebrauchten Bilder darzuiegen:*) dafs ab er derB eurth ei

--

ler dabei vorzüglich den Er.Krause im Auge gehabt ha-be , Diefs erhellet 7 sowieaus dem in der .Anzeige Fol-genden also auch ausdem nachstehenden Eingan-ge derselben. —

„Die Freimaurerei, als einmenschliches Institut, kannder Richtung des menschlichenGeistes in der Zeit nie unzu-gähgtich seyn. Der Zeitgeistoffenbart in ihr sein Daseyn und.seine Wirksamkeit , wie an al-len andern ens chl. Ei nri chtun-gen. Dieses unaufhaltsame S tre-ben nach Verbesserung, diesesVerlangen nach Verallgemeine-rung aller wahren Güter derMenschheit, dieser Sinn für Pu-blieität nxid. diese Ungeduld

{) Man erwäge in d efs hierbeiDas, woran Er. ArofsdorfiniVorberichte seiner „

, mahnet!]

im Reformiren, welche sich inder politischen Welt so laut her-vorthun, zeigensich nicht min-der in den verschlossenen Hal-len der Freimaurer und wollendieselben sprengen. Hieraus er-klärt sich die Erscheinung, dafsin der neuem Zeit eine nichtki eine Anzahl von FreiMaul ern,und gewifs nicht die Schlechte-sten unter ihnen , öffentlich.aufgetreten sind und mit lau-ter Stimme, nicht blofs zeitee-

äfse Verbesserung der Ein-richtungen des Bundes, sondern,dessen gänzliche Auflösung ver-langt haben ; weil es an der Zeitsey, ihn über die ganze Mensch-heit auszudehnen. Wären siehierbei stehen geblieben, sowürde man , ihren schönen Ei-fer anerkennend , sie nur we-gen der Übereilung des Mittels,durch welches sie den Freimau-rerbund in einen Menschheit-bund zu verwandeln sich ein-bildeten, haben zu. Recht wei.sen können."

Als Er. Krause zuerst inseinen Logenvorträgen unddann in seinem masonischenHauptwerke auf die Neubil-ding des masonischen Ver-eins drang, und fortwäh-rendhernach,iiefs er jedeLoge ungestört in ihrem Trei

--

ben und suchte sich in keinerje eine Partei zu machen. Ertheilte die Ergebnisse seinerwissenschaftlichen und ge-schichtlichen' Forschungenzur freien Prüfung der gan-zen Brüderschaft mit und er-wartete dann « die Wirkungruhig von der ewigen Machtder ,,Wahrheit und von dersittlichen Freiheit der Men-schen. Er schalt nicht, als

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HUDIVIANN, HELDMANN. 29

er gescholten ward ; erschwieg, als man ihm mitUndank lohnte, und verdop-pelte vielmehr seinen Fleifszur Ehre und zum Bestender Genossenschaft. DieGrundsätze, die er befolg-te , und die er auch in sei-nem Verhalten gegen dieBrüderschaft und einzelneBrüder noch befolget, sind:

"Wird das Gute nur erkannt,geliebt , gewollt, so wird es`vonselbst zur Waffe; das Böseund Schlechte sinkt vonselbstzusammen. — Diers ist derGeist der Wahrheit und zu-gleich der Geist der Lehre Jesu;diesen Geist hatten also auch.die Stifter unseres Bundes, wor-unter Mehre der geistreichstenund gelehrtesten Menschen imMittelalter waren, von denen.Licht und Leben auf die dama-ligen Höfe der Mächtigen, vonden Schulen aus auf die Gelehr-ken , und auf das Volk von den.Reiestüblen der Kirche, aus-strömte." Aus den „ liunstur-kunden , " B. Abth. 1, 5.368.

„ Wer das Univollkommenesicher entfernen, Wer das Gu.-te fest begründen will, dermufs dasselbe zuerst dem Ver–stande der Menschen einleuch-tend machen, und es zugleichihrem Herzen nahe legen ; ermurs zu jeder guten Wirksam-keit willig die Hand bieten, —dann aber, die zu allen gutenWerken nöthige Freiheit desMenschen schonend, es ruhigerwarten, Was die. Mitweltund Nachwelt aus seinen Mit-th.eilungen bilden und zur Rei-fe bringen wolle und kön-lie." Ebendaher S.381.

weifs, dafs der Mensch-heitb und, sowie alles Mensch-liche, nur durch die reine, ewi.

ge, unbesiegbare liraf t des Wah-ren

' Gerechten,, Liebreichen

und Schönen für das geselligeLeben gegründet und ausgebil.det werden kann und soll, —anis die Gültigkeit der Wahrheitan sich die gleiche ist, es nag ein.tinzelner, oder es mögen Mil-lionen Menschen‚ sie beken-nen ; — ich weifs, dars es inAnsehung des Wesens derWahr-heit ebenso wenig auf mich,oder sonst auf einzelne Brüder,als auf die ganze Brüderschaft,ankommt." 1Lberid. im Vorbe.richte S. XXXVII.

„Wird die Wahrheit einmalwohl verstanden und zu Herzen.genommen, dann stellt sie uner-schüttert; manlobe, man tadle,man liebe sie ; — man scheine,sie zu hassen, — man sucheoder-man fliehe sie; man strei-tet doch für sie. Sie durch-dringt, erwärm end und b ele-b en d., in geraden Stralen Alles unisich her; — wo sie hervorbricht,da blüht ein Frühling schönen.Menschheitleberis auf" —Eben-falls aus dem Vorberichte, S.LXI.

(Vgl. aie Darstellungen ausdein masonischen Lehrgebäu-de des Brs.A.ause in »Hofs.-dorf's Mittheilungen , " 5.g8 — 131, besonders dieStelle auf S. 45 f. und dazu„Silber' s Briefe, " S. 54 f. !)

Krause's Bestrebungensind der ganzen Menschheitgewidmet. So wenig als, dasChristenthum auf die Ju-den allein beschränkt wer-den konnte, ebenso wenigbeschränkt sich seih Planauf die Freimaurerbrüder-schaft. Dafs ein solches Be-ginhen engherzigen Mitbrü-dern nicht gefallen konnte;

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30 HELDMANN,

dafs insbesondre 'Kraz2-e's Kampf für die Oeft ent-

lichkeit des Bruderbundesvon Denen, die ihn nichtverstehen, oder nicht ver-stehen wollen . ," für p/zan-tastis. ch, sogar für sinnlos,erklärt wird ist nicht be7.-fremdlich.. Ist doch .j etzt Jeder neue grase, dasZeitalter überfliegende undzum Inlern erweckendeEntwurf anfangs Schwärme-rei genannt worden Stehtes aber Denen, die von Ibiberst lernten, Was sie vor-lier nicht, wufsten, — deren.Augen', durch seine- ,mühsa-'xxienFörschungen 'aufgehellt,nunmehr klärer sehen ,, alssie vorher nicht sahen,deren Ideenkreis durch sei-ne Belehrungen erweitertund auf das einzig Wahreder Freimaurerei gerichtetwutde, • — steht es Diesenwohl an , Mit vörnehmersittenrichterlicher Miene aufIhn herabzusehen, und von'Azwechiweisen ," dann von„zin2noredisöhen, und nichts-

' würdigen Mitteln," angeb-lich unter dem Versfrechender Verschwiegenheit er,-worbene Kenntnisse auszu..plau.aernyon„sich weisedün-

von Unklugheit undUnüberlegtheit„ vön Verrathund. Treu losigkeit, in Bezugad- Ihn zu sprechen ? --Ist derBeurtb.eiler F.p. sichb evvidst i dafs er Krause'nEinsicht, Scharfsinn und

HELDMANN.

Gelehrsamkeit gewachsensey, uni ihn zurechtweisenzu können', meint er esso redlich mit der Wahrheit,wie die Brüder Bode , Nioo-lai , Vogel, Lessing, Ander-.son, Preston und andere For-scher ., — so trete er, mitNennung seines Namens und.mit Angabe seines Verhält-nisses zur Freimaurerbrü-derschaft, hervor und wei-se Krause'n -vor, der ganzen.Brüderschaft und im Ange-sichte des grofsenPublicumszurecht! Krause's Lehre istoffen da in seinen Schriften.Vor Allem widerlege er dieneliauptungen in dem For-berichte zu den „Kunstur-kunden; " er widerlege diein dieses Werk niedergeleg-ten . Gründe für Offenkun-diglselt und Öffentlichma:4chung der Ma' sonei durchhaltbareGegengründe ; nicht'aber glaube er, durch Macht-sprüche und allgemeine un-bestimmteAndeutungen undInsinuationen dort Etwas

wo nur Be-(Vergl. die

35, aus denabgedruckt,

Nach der zuletzt ange-führten Stelle heifst es inder Anzeige Weiter:

„Denn, kann es einen andernMenschheitbund geben, als den,in welchen uns die Natur ge-s etzt und welchen uns die Leh.re Jesu geprediget bat? "

auszurichten,weise gelten!hier unten S.„KIT. , B. 2,Stelle !)

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HELDMANN. HELDMANN. 31

Hätte uns , meint Er.Krause, die Natur schon in.den, Stand eines Menschheit-bundes gesetzt, und wärees nicht vielmehr göttlicheBestimmung, dafs die ein-zelnen Menschen sich selbst,in sittlicher Freiheit, im Ge-brauche ihrer eignen Kräfte,übrigens -unter Gottes Mit-wirkung, in den Mensch-heitbund vereinen sollen, —SO würden wir uns bereitsin einem solchen befinden.Dann hätte diesen Bund."auch Jesus nicht zu pre-digen gebraucht , " der,nach des BeurtheilersVorge-hen, • einen solchen wirk-lich geprediget haben soll;Wovon aber der Erweis erstnoch aus den Schriften desN.T. geführt werden nyüfsie.

„Und kann es andere Mittelgeben, die einzelnen Menscheninsgesammt über ihre Stellungen.d ihre Pflichten in diesemBunde zu belehren und sie dar-an 2rt binden, als renunft,Religion und Staat:"

Als ob Krause von andern.Mitteln, als welche die er-nunft lehrt , gesproch en,Oder Religion und Staat'nicht in ihrer Wesenheit an-erkannt hätte! Er behaup-tet aber, „dafs die Vernunftin der Wissenschaft lehre:dasMenschlzeitkben,als ein or-eanisches Ganzes, in einen of-

finen Bund allergienschen rnitbewufster Kunst zu bilden.«Er ist auch fest überzeugtzsowol „dafs diese Idee bei

den Bestrebungen aller bis-herigen, einzelne Theile deseinen Menschheitlebens um-fassenden Gesellschaften,als Ahnung, zum Grundeliege und in Zukunft mitbe-wurster Kunst zum Grundegelegt werden solle und wer-de " als auch „dafs insbe-sondre diese Idee die geisti-ge Grundlage der Freimau-Terei und aller ächtmasoni-schen Bestrebungen gewe-sen und hierin das bisher ge-suchte Meisterwort endlichgefunden sey,*) dafsnach ihr allein die Brüder-schaft ein an sich wesent-liches, reines und schönes,und dabei zeitgemäfses undhöheres Leben vonnunaxigewinnen könne, wenn siesich, diese nur in der Tiefeder Urwissenschaft zu erlan-gen de , für jeden Menschenfafsliche, Einsicht selbstthä-tig 'aneigne: " Daher ist erendlich auch üb erzeizgt„„dafs die Freimaurerbrüder-schaft nichts Anderes, Hö-heres Besseres je ersinnen

*) rtas bisherige war, nachdem eignen Bekenntnissedes neuenglischen Rituals,hlofs zufällig (catsual) undsollte nur solange gelten,bis künftige Zeitalter dasächte finden würden. S.„ Runsturkunden " B.Abth. a, S. 477 Note, ver-bunden mit S. 285 , undvergl. die Artikel: Jr.go-Y.A.ii und DelAcnE.N.A.c!)

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32 HELDMANN. HELDMANN.

könne und werde, als wasEr gelehret hat," und. ;;dass,sowie Jemand diese Einsichtgewonnen hat> auch seinHers und Gemath die volleEinstimmung geben werde,für die Gestaltung des Le-bens nach dieser Einsichtaus allen Kräften durch allesittliche und. gerechte Mit-tel zu wirken. "

Wer die seit d. I.,181.0 imDruck erschienenen Reden.und Gedichte deutscher Ma-sonen lieset, der wird auchden erhebenden wohlthäti-gen Einflurs , den diesesBruders Schriften gehabt,.ficht verkennen,. Dieser

Einflurs wird von ?rage zuTage wachsen und die ihmwiderstrebenden Gesinnun-gen werden sich in die ge-rechte Würdigung der Ver-diens teKrause' s umwandeln.

, So lange aber unter denMenschen noch nicht das Ver-langen allgemein seyn wird,auf deren Stimme zu hören, undsich darnach zu richten; "

.Man versteht Krause'nfalsch, wenn man glaubt : erfodere zur ersten Gründungdes Menschheitbundes, dafsschön alle Wienschen zurfserung jenes Verlangens-oder zur Ausführung diesesEntwurfs reif seyen. Mö-

gen nur Wenige sich verei-nen: allein, sie müssen espfien, , und lauter, und ehr-lich, wie Jesus und die Sei-nen, und die erstenChristen ;

denn, in der Offenheit lagein wesentlicher Grund des.Sieges, welchen das Chri-stenthum üb erHochpriester-thum und törnisclie Despo-tie davon trug,„solange noch in der Eireheund im Staate Trennungen undSpaltungen der Menschheit fort-dauern und solange in diesemZustande Einrichtungen beste-hen, durch welche die Men-schen nicht in Dem , was al-lein sie unauflöslich, vereinigt,in der Gesinnung der Liebe und.deren Bewährung in der Tu-gend, befestiget u. dadurch ver-bunden, sondern in Selbstsuchtund Eigendünkel getrennt wer-den, solange wird unter den.Menschen auch eininstitut no th-wendig seyn , welches diejeni-gen Grundsätze bewahrt, aufwelchen die Einigung der Men-schen beruht, und daraus 'nichtblofs-ein todtes Wissen, sondern.eine practische -Übung , macht.Unstreitig ist es die Bestim,mung dieses Instituts, ebendie-Se Gesinnung und deren Aus»übung zu einem Gemeingutealler Menschen zu machen.Wird sie aber dadurch ein Ge-meingut dafs man das' Mittelvernichtet, sie zu bewahren?”

Warum soll denn noch in.unseren ,Tagen ein geheimesInstitut diese Grundsätzewahren? Sind sie nicht inder Lehre Jesu, in den. L ehr-büchern aller Philosophen,in unzähligen Volksschrif-ten alloffen vorhanden?Besser wäre es, wenn ein.solcher Bund diese Grund-sätze practisch bewährteaber, eben das Geheimthun.

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HELDMANN. HELDMANN. 33

und Hehlen ist der Haupt- Azcfsen gekommen sind,*) alsgrund, dafs gerade in ihnen Ergebnisse der freien Ent-die Grundsätze, worauf die wickelungvonWissenschaftEinigling der Menschen be- undKunst, durch die Philo-ruht , am Wenigsten befolgt sophie alter, n euer und neue-werden können, und sehr ster Zeiten, früherhin vor-oft die Herzen, die, in sol- züglich durch die Culdeerund.chen Gegellschaften einen im 3.1717 durch BenutzungPunct der Vereinigung zu der Gedanken des Comeniusfinden, hofften, darin neuen und des Seidemts, (s. „KU."Versuchungen und Anrei- 13.2, Abth. 2, S. 1 —36, ver-zungen zu Trennungen und bunden. mit B. 1, Abth. 1,Feindseligkeiten begegnen. Vorbericht, S. CVIIINote I)

Es ist eine thörichte An- und dafs selbst die Nlyste-marsung und eine unange- rien der Qriechen. und Rö-messene Foderung, dafs mer, sowie der Essäer, dasein solches im Geheimen Gute, was sie enthielten,schleichendes, im Vorhält- der uralten Wissenschaft-nifs zum Ganzen nur aus we- forsch.unginIndien und Per-nigen, gröfstentheils nicht sien verdankten und es nurwissenschaftlich gebildeten aus vorlibergehenden Veran-und nur zum kleinsten Thei- lassüngen verhehlten.le der Wissenschaft sich Nachdem der Beurtheilerwidmenden , Menschen be- P. p. , wie oben erwähntstehendes Institut je die wurde, versichert hat „esHauptursache, das Haupt- sey dafür gesorgt, dafs esmittel, oder nur Eins der nicht so vielerlei Freimau-Hauptmittel, werden könn- rereien geben könne, als este, die erstwesentlichen Freimaurer gebe,"— (durchWahrheiten zu erforschen, welches Vorgeben selbst erderen Einsicht sich zu er- zu erkennen giebt, dafs erwerben, und sie entweder Logensysteme im Sinne hat-zu bewahren oder zum Ge- te , dafs aber seinem Geistemeingute der Menschheit das ewige Urbild der Frei-zu machen. Diefs ist das maurerei, wofür wol die esWerk der .Philosophen und betrachtenden Augen sichWissenschaftforscher und ist verdz,inkeln , welches aberzu jeder Zeit ihr Werk ge- selbst nicht perlindert wer-vvesen. Br. Krause hat ge- den kann, noch nicht vor-schichtlich erwiesen, dafs schwebe,)schwebe,`)--fährt er so fort,dieBruchstücke reinmensch-licher Lehre in die Brüder-schaft der Freimaurer von *) £s. oben S. Sp. a

3

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34 HELDMANN. HELDMANN.

Es hat uns nothweiidig cre-pschienen, diese kleine Einlei-tung vorauszuschicken , indemwir unsern Lesern di an g ezeig-te Schrift mit all' der Wärn'teanempfehlen, womit sie jedenMenschenfreund erfüllen mufs,thcils um unsere Empfehlungselbst vor Mitsverstandnissen zubewahren, theils um auch de-ren Leser auf denjenigen Stand-pullet zu stellen, von welchemaus sie solche richtigbeurtheilen können, Denn an-

eVerict von der' Bruder Rrau-sie , gehört auch der Ved. zudenjenigen., in ihrem Strebenachtbaren, und. nur in ihremBeginnen irrenden Menschen,die da wähnenaus der Frei-mau erreei einen IVIenschheitbundmachen zu können, und die,sich weiser dünkend, ais ihreMitbrüder , diesen den egweisen wollen, wie Dasjenigezu verwirklichen sey, was nachihrer Meinung durch. die Mau-rerei beabzweckt wird. oderdoch-beabsichtigt werden soll-te.“

Wenn ein 'Gelehrter dieUntersuchungen eines an-dern Gelehrten mit Geistes-freiheit prüft und nach die-ser Prüfung die Resultate,welche Letzterm sich darbo-ten , als bewährt anerkenntund in seinen eigenenWerken weiter entwickelt,kann wol von einem solchen.reinmenschlichen und sitt-lich freien, die Verbreitungder Wahrheit und das Ge-deihen des Guten auf Erdenfördernden Verhältnisse derunedle Ausdruck der A aste-ckung gebraucht werden ? —Wie ? {ler Denker Held-

mann, indem er in den Ideen-kreis des Denkers Krauseeindringt, — die von Die-fern gemachten Entdeckun-gen im Gebiete derGesch ich-te und Wissenschaft erfafst,— von der Richtigkeit der"daraus gezogenen Folgerun-gen durchdrungen , diesesich aneignet, — von demSeinigen hinzusetzt und einWerk schreibt, das eben-dieselben Grundideen ent-hält , welche Krause bereitsder gelehrten Welt entwi-ckelt hatte , Heldmannsollte von Krause' s Überzeu-gungen in gleicher Mafseangesteckt seyn, als die jiin-gernLogenbrüder durch ih-re Meister von der Hehl-sucht und dem Wahne,ob die Masonen Geheimnissebesä:Gen und die .Kunst ver-stünden, die hermetisch ver-schlossene Kapsel mit 'ihremköstlichen Inhalte zu öffizen,"=angesteckt zu werden pfle-gen ?.(vgl. oben B. 1, S. 302,Sp. a!

jeder Vernünftige findetes natürlich und keineswe-ges anstöfsig, dafs Männer,die wirklich tiefere Einsich-ten in den Gegenstand ha-ben, .kliiger als ndere,seyn wollen , — das heilstim Grunde:, dafs Diese sichherausnehmen , Jenen dasSpiel zu verderben. (Vgl.„Felder' s Rückblicke auf dieletzten 6 Jahre seiner Lo-genthätigkeit!") Es kann

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HELDMANN. HELDMANN. 35

und darf aber einemManne,wie-Krause, gar nicht auf dasKlüger— seyn — wollen an-kommen ; es kommt ihmvielmehr blofs auf die Mit-theilung der höhern Ein-sicht an, die ihm gewor-den, und die er als über sei-ne, und jede _Persönlichkeitunendlich erhaben, erkennt.

„Ich lege," — (erklärte ersich in einem Schreiben, welchesdem zweiten B. der „ Nunst-urkunden" Yorzedruckt ist, S.XVI f.) — „meine Überzeugun-en und deren Gründe in die-

sem Werke freien Männern nurzu freier Prüfung vor und sehenicht ein, wie der Wille irgend.einer Mehrheit durch eineSchrifteine Beschränkung erleiden kön.-ne, welche ja sogar ein Jeder ungelesen lassen kann, sobald erwill, und welche gesellige undgesetzliche Gesinnung überallempfiehlt und durchaus mit brü-der liehen Gesinnungen gedachtund im brüderlichen Tone ge-schrleben ist. Ich greife ja da-durch nicht in die Regierung u.Einrichtung der Logen eigen-mächtig ein, nehme keine Par-tei, bekämpfe keine Partei, bil-de keine Partei; ich lasse nurdie Sache selbst reden, lege nuroffen dar, VVas ich für wahrund gut halte; ich will nur vonDenen gehört werden , welchemich hören wollen ; ich stützemich nicht auf äufseres Ansehen,blofs auf Gründe. Im Reiche derWahrheit gilt der Wille Nichts,nur ; ich habe mit demWi'len' weder des Einzelnen,noJa irgend. einer Mehrheit, zu.thun. — Wollte eine Gesell-schaft ihren Mitgliedern das hei-ligste und zur Ausbildung derMenschheit wesentlichsteRecht,seine lieber zeugungen in Anc,e-

legenheiten der Gesellschaftmündlich oder schriftlich frei zuäufsern und zu geselliger Prü-fung. vorzulegen, versagen, sowürde sie zwar nicht ohne Beispiel handeln, jedoch ihre Wür-de selbst aufgeben und sich S01,chen Gesellschaftengleichstel-len, welche sich durch ein ähn-liches Verfahren die Verachtung

bund den Fluch der Nachwelt zu-

haben. Von der Frei-xnaurerbrüderschaft aber , wel-che, wie Brüderaller Systemeeinstimmig behaupten, der Ver-edlung der Menschheit ganz vor-züglich, und zwar ganz alleindieser, gewidmet ist, sollte amWenigsten zu befürchten seyn,dafs sie ihren Mitgliedern dasRecht der freien Mittheilungin Angelegenheiten der Gesell-schaft beschränken oderwol garabsprechen könnte. "

An einem andern Orte(im Vorberichte des 1. Ban-des, S. XLI ; ) äufsert erferner:

„ Was die Wahr/zeit an sichbetrifft, so ist sie von sichselbst Zeuge; und es ist völliggleich , durch Iren sie ausge-sprochen werde; allein, vorm(fern Menschen , der sie aus-spricht, zeugt sie nicht. DenMenschen dagegen mufs ge-schichtliche Wahrheit üb cri la up t,sowie auch die geschichtlicheWahrheit , heilig seyn, durchWen und wann wichtige, bese-ligende Wahrheiten unter denMenschen an% Licht gebrachtworden sind.. Die Wahrheitist Gottes und aller ihm ähnli-cher Geister ew4gestigentlium,— nicht vorzugweise das Ei-,genthurn eines Einzelnen oderiener Gesellschaft Einzelner. —

Das , was ich erkenne, ist sänatürlich und so klar, dafs esjeder andre Mensch auch als

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36 HELDMANN. HELDMANN.

wahr finden, gefunden habenoder noch fin gen kann, sobald erin diese Gegend der ewigen undgeschichtlichen VS,Tahrheit auf-merksam hingeschaut hat odernoch hinschauen wird, Es lebtderselbe Geist in uns Allen ; undWahrheiten werden nickt er rIZTP.dee, nicht gemacht, sondern MorsBefanden, weil sie da sind ; undjeder Suchende kann und wirdsie finden, wenn er nur sonstdazu vorbereitet ist."

Wegen der Herausgabedes Heldmann'schen Werksspricht, der Beurtheiler denVerfasser „in Bezug auf seinVerhältnifs zum Bunde undseine Verpflichtung gegendenselben" von. allem „Vor-wurfe der Treulosigkeit "in Gnaden frei und giebt inHinsicht auf das Drucken-lassen mehr zu , als diehamburger, berlüzer und an-dere Grofslogen., ohne auf den.oben S. 342 des B. I ange-führten Ausspruch des Brs.Zschokkezu achten, vergön-nen v ollen. „Denn!' sagt er,

„ das Versprechen der Ver-schwiegenheit kann natürlichsich nur auf Das beziehen , wasin der Loge unter der Bedin-gang der Verschweigung mit-gethellt wird. Keineswegs istdadurch einem Freimaurer ver-b o ten, überhaupt über 'reim au.-rerei zu. schreiben, noch weni-ger, Dasjenige zusammenzusu-chen , zu ordnen und zu ver-breiten was aufser .den Logensich über das Daseyn, die Ge-schichte und Wirksamkeit desBundes vorfindet. Diese Be-fueifs, die la jedem Uneinge-weihten zusteht, würde demEingeweihten nur zu versagen

seyn, wenn er besonders dar«,auf Verzicht geleistet hätte.Der Bund der Freimaurer und.sein Bestand in der Welt ist ei-ne so höchst merkwürdige Er-scheinung, dafs sie jeden Ge-schichtforscher, jeden

jeden Menschenkenner und.Menschenfreund beschäftigenniufs. Wer darüber Aufschlüsseund sichere Nachrichten zu ge-ben vermag , verdient durchderen Mittheilung den DankAller.“ —Da indefs Br. H. sich neuer-lich entschlossen hat, seinefreimaurerischen Schriftenin den offnen Buchhandel zu.geben ; so wird und mufs ernunmehr bei jenen Grofslo-gen in gleiche Verdammnifsmit Krause'n und Anderenseines Glaubens kommen;und es wird höchst wahr-scheinlich dafür gesorgtwerden , dafs die jüngerenT__,ogenbrüder diese seineSchriften nicht lesen dürfen.,

Sodann stellt der Beur-theiler den richtigen Satzauf:

„Die Kenntnifs der wahrenGeschichte einer Sache trägtunendlich Viel zum Verständ-nifs der Sache selbst

Indem er aber hinzusetzt:"Es ist nicht möglich, Diefs

schöner zubeweisen, als es derVerfasser selbst gleich auf denbeiden ersten Seiten thut, diewir darum abschreib en , um ei-nen Vorschmack von dem Ver-gnügen zu geben, was Schreib-art und Inhaltsfülle dem Lesergewähren;hat er nicht bedacht, wel-cher nicht geahaeteMifsgriff

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HELDMANN.

ihm damit begegnet. Erpreiset, Was Krause'n an-gehört; wie bereits im Ein-gange des gegenwärtigenAbschnitts gesagt wurde.

—Jedem das Seine ! Die vom.Beurtheiler angeführte Stel-le ist dem Inhalte nachganz , und .gröfstentheilsauch den Worten nach, ausdem Krazise'schen Werke ent-71077M672. (Dieses wird nichtbemerkt, um den würdigenEr. Heldmann wegen dieserBenutzune einer öffentli-chen Schrift zu tadeln, zu-mal da er seine Quellen of-fen anführt, sondern damitdas unredliche VerfahrenhehlsüchtigerMitglieder desLogenthums auch in diesem.Beispiele an den Tag kom-me.) Man vergleiche die ausdem Vorberichte der ,,KU.c‘in der zweiten Aufl., auf S.XXXIV f., oben B.1, S.276 f.und, auf S. LXXVI f. in„Silber's Briefen " S. 49 f.,Note, wieder abgedruckte,insbesondre aber die nach-stehende, Stelle aus B. 1 der„KU.," Abth. 1, S. 3 f.!

„Einem jeden geselligen Ver-eine ist die Erkenntnifs seinerGeschichte wesentlich, 'wenn ersich als einseschichtlichesWerkin der Zeit weise und kunst-reich entfalten soll. Denn, erstim Überblicke der Geschichtetritt er als ein wirkliches Lebens-ganzes vor die Augen ; nur imAnschauen seiner Geschichtekann auch seine Gegenwartnach dem IVIafse der Urbegriffe(Ideen) richtig beurtheilt und

HELDMANN. 37

seine Zukunft weise vorgebil.det und ausgeführt werden.Zwar enthält der Urbegriff al-les Wesentliche auf Einmal, al-so mehr , als jede endliche Zeitdarzustellen vermag , und dieAnschauung desselben , sowiedes nach dem Urbegriffe sebil-deten Urbildes (Ide21s) , ist da-her, der Urquell vollwe-s en tclier , schöner Gegen wartund Zukunft, das Erstwesent-liche. Soll aber dem Urbe-griffe g-emäfs eine neue Gegen-wart und Zukunft mit sittlicherGüte , mit Weisheit und mitbewursteilitinst wirklich wer-den , so xnufs zuvor und zu-crleich die Vergangenheit undGegenwart stets retnwesentliderkannt , daraus der geschichtli-che Begriff gebildet, dieser dannauf den Urbegriff bezogen. end-lich auch nach ihm und nach.,dem umgebenden Menschheit-leben beurtheilt werden, damitauf diesem Wege ein stetig wei-ter bestimmbares Musterbild desBundes entstehe, wonach dannderselbe in stetig steigenderKunst und Schönheit höherund vollwesentlicher ausgebil-det werden könne. — In die.sen Verrichtungen zeigt sich dieWeisheit des .L.,ebena, ansdenwirksam ; und nur im Lichtedieser Weisheit ist es möglich,das Menschheitleben im Gan-zen , in allen seinen Theilenund in allen inneren Vereinen(Harmonieen) derselben mitschöner Runs tfer tigkeit weiterauszubilden,"

Auchvernehme d Leser,Was Er. Stieglitz in 'seinemgehaltvollen Werke: "VonAltdeutscher Baukunst , "(Leipzig 1820; in 4;) S.225 f., von Heldmann'sSchrift sagt !

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88 HELDMANN.

„Mit Ausführlichkeit behan-delt If. die Baucorporationender Römer und die Baubrüder-schaften des Mittelalters undstellt ihre Geschichte und ihrWirken. dar. Macht dieses Buchkeine Ansprüche auf neue Ent-deckungen., indem dabei vor-

Krause's Werk: „die 3ältestenhunsturkun den derFrei-maurerbrüderschaft, " benutztund. aus ihnen das Neiste ent-Zehnt ist, so finden wir dochhier zuerst einen Abdruck derStatuten der deutschen Bauver-eine, die alte strasburger Ordonung der Steinmetzen, vom J.1459 , und die spätern Artikelder Steinrnetzbrüderschaft vornJ. 1563, ) Die dritte von 1.1.bekannt gemachte Urkunde, ausCöln, v. 1535, gehort zwatnicht hierher: sie ist jedoch zu.erwähnen, als einer genazternPrüfung bedürfend, (in in ihreAechthezt manche Zweifel zu se-tzen sind ,. :die zu entwickelnhier nicht der Ort ist."

Tiber die Authenticität dernurerwähnten 3 Urkundenfindet der Beurtheiler P. p.Nichts zu erinnern und sagtgegen das Ende seiner An.-zeige über die dritte Fol-gendes,

„Die erste Urkunde ist nur ge-„schrieben vorhanden, die zweitein dem angeführten Jahre ge-druckt erschienen. Eine vor ei-nigen Jahren aus Strasburg er-haltene Abschrift der älterenOrdnung v. J . 1459 ist von. mir,längst vor Erscli einung des Hehl-mann'scherz, Buches Herrn Dr._Krause , zur Bekanntmachunginder neuen Ausgabe seines Wer-tes -1-) mitgetheilt worden.”

Anm. (/es Bis. Stieglitz.

f)-S. 33. 2, Abth. 1, S. 255 — 318,u. insbesondere überldie Held-mann'sche Abschrift S. 256 f.

Anzn. des Herausg.

EELDMAN N.

"Sie ist ein offenes Bekennt-nifs vorn Jahre 1555 , ausge-stellt von den zu dem Ende von19 Logen deputierten Meistern.,um den schon damals , beson-ders von der Clerisei, verbrei-teten Verliiumduugen der Frei-maurerbrüderschaft zu begeg-nen, der ganzen Welt offen zuerklären welches die ste'rang und der Zweck der Ver.bindunG' sey, und eben dadurch,wenn sie etwa in den vorausgesehenen schweren Zeiten ir-gendwo untergehen sollte, fürderen Wiederheestellung, oder,wenn sie ausartete und ihrenZwecken entfremdet würde, fürderen Erhaltung und Reinheit,zu sorgen, Eine von diesen, in19 Exemplaren ausgefertigten,Urkunden ist im Jiihre 1819 indem Archive der grofsen Logein dem Haag wiederaufgefun-den und sofort allen hollndi-scheu Logen in beglaubter Ab-schrift maitgetheilt wordenund.Das mit Recht; sowie 'dennauch gegen deren. Bekanntma-chung durch den Druck Nichtseinzuwenden ist, da die Ver-fasser dariniausdrückliehren dals sie nicht blofs feix dieLogen, sondern für *alle Welt,geschrieben sey. Möchten alleBrüder sich daraus ein Beispielnehmen, einmal , wieweit dieMittheilung m aureris eher An-gelegenheiten an Une4rgeweih-te .gehen dürfe, und näclistdeM,wieweit die eigne Autorität ei-nes Freimaurers getrieben wer-den dürfd, der in demselbenAugenblick aufhört , frei zuseyn und. zu handeln, sobalder, die freiwillig über sich ge-nommenen Gesetze zu achten,aufhört. Selbst diese ausgezeich-neten 19 Männer erlaubten sichnur, in Gernüfsheit der gesetz-mäfsigen Ordnung zu verfah-ren. "

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,,Die aufs er ord entli cheWich-tigkeit dieser Urkunde ist garnicht zu verkennen. Wir er-sehen daraus, dafs die Brüder-schaft schon im 15ten Jahrhun-dert den heutigen Namen führ-te. Doch heifst es. in der Ur-kunde ausdrücklich, Bars der-selbe erst seit 144o aufgekom-in en, und vorher nur der NameJohannisbrüderschaft oder Or-den— (Johannes war der Schutz-patron der Culdeer) — üblich ge-wesen sey. Dieses, ferner dafsauf die Handwerksmaurerei garkein Bezug genommen, viel-mehr ausdrücklich gesagt wird,wie der Orden seinen Ursprungaus den Mysterien der erstenchristlichen Kirche habe, und.endlich die besondere ETW 21-nung, dafs die Benennung :Meister, Gesellen und Lehrlin-ge , eine Nachahmung der al-tern

- Mysterien sey, also nicht

der Stufen gleiches Namens im.Handwerke, scheint, binläng-lich zu beweisen, dafs die Frei-amourerei nicht aus den römi-schen Baucorporationen entstan-den sey , sondern dafs sie sichnur erst im l5ten Jahrhundertean die Zunft der freien Maurerangeschlossen habe , als derZunftgeist alle b ürgerli eh enVer-*hältnisse urnfafste und der Geistdes Ordens einen neuen Körperbei dem anmähliehen Absterbendes alten bedurfte" u s. w.

Ebenso, wie Bruderhaben sich die vier .Maurertäuschen lassen, die in deroben im Art. GBLÄvELL,angezogenen Schrift es un-ternahmen, die Freimaurer-brüderschaft gegen die lei-der! nur allzu egründetenVorwürfe und Beschuldi-gungen des Professors hein-rieh Steffens in den „Cari-

caturen des Heiligsten,"Th. 2, (Leipzig, hei Brock-haus,. 1821; gr. 8;) 8. 665—694, zu vertheidigen. Siehaben besagte Urkunde amSchlüsse jener StreitschriftS. 111 — 118 wieder abdru-cken lassen. So wird demPublicum und den ununter-richtetenFreimaurern durcheine unächte, ; von Myste-riokrypten erlogene, angeb-liche Urkunde auf's NeueSand in die Augen gestreu et !Dieses wäre vermieden wor-den , wenn Br. Heidniannauf die innere Stimme,, dieihm, nach seiner ÄuCserungauf S. 321 in der Note, die-seUrkunde verdächtig mach-te, gehorcht und eine gründ-liche Kritik gegen dieselbe

causcfeübt hätte. Umso noth-wendiger ist es, zur Auf-klärung der Leser hier dieGründe aufzustellen , auswelchen Krause die Unächt-heit jenes angeblichen Ak-tenstücks thens im „ Her-mes " a. a. 33 f.,und nach ausführlicher, inden ,',Kunsturkunden" B.2,Abth. 1, S. 262-268, dar-gelegt hat. In der letzternStelle sagt er 8.. 203 —26:

„Die in der urkunde mitgriechischen grasen Buchsta-ben bis N. bezeichneten Sätze,.diese angeblichen Aufschlüsseund, für alle künftigen /eiten zu.dienen, bestimmten Vorschlif-ten streiten„hinsichts ihres In-haltes ebcnEo , als die aal driLvorhergegangenen Seiten e

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40 HELDMANN. HELDMANN.

ihr angefährten Stellen, widerdie Hauptergebnisse der allgellmeinen , und insbesondre derInas onischen , Geschichte und.-sind im Ausdrucke, sowie inTon und Farbe des Vortrags,der angeblichen Zeit des Ur-sprungs des Aufsatzes und derdiplomatischen Sprache jenerZeltinsbesondre aber derSpracle aller, als Seht erwie-senen, masonischen Urkunden,_durchgehens widerartig; auchhaben sie ganz besonders mitden ächten masonischen Runst-urkunden der strasburger Hüttein Gehalt und Form nicht nurNichts gemeinsam, sondern wi-derstreiten denselben eerade-hin*). DieserWid erstreit Ist um-so entscheidender, da unter derstrasburger Corporation auchenglische nasonen waren.". „Noch abgesehen davon, dafs

das ganze Vorgeben, als wenndamals, oder je „, „eine demJohannes geweihte, sehr gehei-me, Gesellschaft unter- einemgeheim regierenden Pornos--eben" " gestanden habe, ge-schichtlich unerwiesen und. ansich unwahrscheinlich ist, unddurch die einzelnen derselben.in dem Aufsatze beigelegten Ei-genschaften und Merkmale miterwiesenen Thatsachen der Ge-schichte streitet, finden sich.mich über die Freimaurerbrü-derschaft erwiefenerrnafsen fal-sche Geschichtangaben darin,

4`) „Der strasburger Haupthütteeschieht in dieser Urkunde gareine Erwähnung; da sie doch

für die erste geachtet, und daihr Vorsteher als allgemeiner,oberster Richter aller Hütten.vom Kaiser und Reich bestätigtwar. — Schon dieser einzigeUmstand würde diesen Aufsatzverdächtig machen müssen. —Die strasburger Ordnungen, und.dieser Aufsatz können nicht zu-gleich Seht und wahrhaft seyn."

Anm. des Brs. Krause,

die nur in der Unwissenheitdes oder der Abfasser derselbenihren Grund haben können.So heifst es S. 523 , unter E:„Uns" (19 angeblichen Mei-stern ebenso vieler Logen)

„ist kein esvv-eges kund gewor-den, dafs diese Verbindung vonBrüdern vor dem Jahre 144o un-ter einem andern Namen, alsdem derJohunnesbrüder, bekanntgewesen sey, ”" u. s. w.; dadoch die, nach dem Vorgebendieses Aufsatzes , in der Ver-sammlung zu Can anwesenden.„Vorsteher der Logen oder Hüt-ten zu London und Edinbur..9"wenigstens die GeschichtecVerMasonei in England hätten ken-nen , und da wenigstens Diesehätten wissen müssen , dafs inden britischen Inseln der Name.Maggo7z, vonjeher der Name die-ser Verbrüderungen, und. dafsder Name: Freemason, schon.im loten Jahrhunderte urkund-lich vorkommt, so dafs schon.im Jahr 1410 sogar die Freimau-rer in London unter dem Na-men: tue society ofFreemasons,staatsrechtlich incorporirt wur-den ; wie in „Dermott'sman Rezon, " (ed. 1813) S.XXVI Note‚ wird und.auch aus andrn Zeugnissen be-reits bekannt ist *)

„ Ferner wird von „ „ dreiGraden des Lehrlings , Gesellenund Meisters des Ordens der freienMaurer "" als von einer ural-ten Einrichtung geredet; dadoch geschichtlich erwiesen ist,dafs bei den deutschen und bri-tischen masonischen Vereinen.die-Lehrlinge gar nicht Mitglie-der oder Mitbrüder waren, son-dern erst nach überstandenen

*) S. die „KI.T.", B. 2, Abth. 2, S,476Note, und vergl. oben B. 1,8.258, Sp. a bis S. 259, Sp. a!

Anm. des .Herausg.

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HELDMANN. HELDMANN. 41

fünf oder sieben Lehrjahren dieMitgliedschaft erhalten konnten,und dafs ein Gradwesen wederder Sache, noch dem Namen.,nach in allen jenen Vereinendurchaus nicht stattgefunden. i1/4)

Weiter finden sich. unter denunterzeichneten angeblichen 1.9Logenvorstehern oder Meisternwol mehre Nichtbaukünstler,offenbar aber Einer, .2gelanch-thon da doch die strasbur-ger tirkunden von dem Gebrau-che, Nichtbaukünstler als Mit-glieder aufzunehmen , Nichtserwähnen, und da auch in Eng-land big *zurn i717 den Frei.-maurerlogen4 soviel mir be-kannt geworden, allemal einwirklicher, ausübender Freirnau-rermeister (Master-Mason) vor-stand, und ihnen nur ein sol-cher vorstehen konnte — ob-gleich allerdings in Englandvon uralten Zeiten her ange-,nommene Maurer (accepted Ma-sons , oder vielmehr acceptedBrothers) bei den Logen sichfinden. "

', Wenn ferner S. 315 behaup-tet wird': der "Orden der Frei-maurer"' stehe mit keinemgeistlichen, noch weltlichen,Ritterorden, weder unmittelbar,noch durch ein Zwischenband,

auch nur in der geringsten

) 8. oben den Artikel: GaADE,8. 1, S. 419, Sp. a, u. S.459, Sp. b f.

Anm. des Herausg.

her als ächz erwiesenen masonischenUrkunden vor dem istenJahrhunderte keine Spur sichzeigt. Hierhin gehören, unterandern , die Ausdrücke undRednisse: „ „die Aeufseren oderProfanen"" (5. 310); "durchdie ächten Wissen schaften, derAnstalt erleuchtete Meister" "(512) ; „A'beichten, Gebräucheund Gewohnheiten unseres ural-ten und geheimsten Ordens ""(313); „ „und thun sowolder erleuchteten als verfinstertenWelt , deren Beider Wohlfahrtuns am Herzen liegt und unseg:frigAeschäftiget, kund und zuWissen" " (31.4); „ „den Heilig-thütnern des heiligen Johannesverlobte Brüder" " (515); derhocherleuchtetePatriarch"(522);

,, „die Art und Weise, wie.die Str alen des verborgne2iLich-tes den eingeweiteten Brüdernund der profanen Welt mitge-f.heilt und verbreitet werden sol-len "" (322) ; „ „die Gesellschaftder Profanen" (sollte heifs enaller Nenschen, die nicht zumOrden gehören) — (325); „„No-vizen" (statt Candidaten, Ansuchende) 325 ; und dergleichen.Mehres." Dieses sind die haupt-sächlichen Gründe, wershalbich diesen vom Br. Heldmannals eine ächte Kunsturkundeaufgestellten und angewandten.Aufsatz als unächt -und unterge-schoben erkenne.— D urchWen,wann, und zu welchem Ende,Dieses .geschehen, zu untersu-chen, ist nicht meines Berufesund gehört nicht hierher. —In des Brs. Heldmann Wahr-heitliebe und VVahrhaftigkeitsetze ich keinen Zweifel, underwarte, dafs Derselbe, nachErwägung der hier vorgetrag-nen Gründe , mir auch hierinbeistimmen werde."

Trn „Hermes fügt:Krau-se den vorigen Vuncten,

Verbindung ;"" so ist auch der-selbe, in dieser Allgemeinheit, ge-schichtwidrig; — wie die zu.Can angeblich. anwesendenMei-ster aus London und Xdinburghätten wissen müssen. "

„Aufserdern redet dieser Auf-satz auf's Treuste und Offenstedie Runstsprache der sogenann-ten „ „ Linp:eweiheten der höhe-ren Grade" " neuerer und neu-ster Zeit , wovon in allen bis-

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42 HELDMANN. HENRIETTE MARIE.

welche den Verdacht der selbst die Schürze jenes Bruünächtlieit begründen, noch ders welche Dessen Witt-hinzu; we, nebst seinem übrigen

"Diehierarehsch-detspielsde Maurerschmuche , an dieVerfassung, welche diese Ur- Loge zurückgegeben hatte,ki.mde ausspricht, ist mit der: - worauf:* * Voltaire sieLehre und Handelsweise der

iiutste. 0 . (las wiener ",) 01/1.-Culdeer im geraden' iderstrei-te, so dzas die von Heldmann nal fä• Frernaurer, " 1784,5.335 defshalb geäufsertenVer- Quartal 2, S. 232 ! j •rnuthungen sehrunwahrschein- HEmiu ANN. (Jou.lieh sind. ‘c] Doctor in, Berlin, gab

HELEH A HELEHAM ; Mit FF. B. ffyinrnen dieder Name Eines der von Sa- ersten drei Hefte der „Frey-lonvon --zur Aufsuchung des meiurer-_Bibliothek" (s'. diesenvernasten Meisters JE l'a77Z Artikel!) heraus.abgesandten auserwählten HENIN; ein in den höhernMeister, weicher auch den Graden bedeutendes Wort.Leichnam des Erschlagenen Hr,NoE; ein in mehrenzuerst entdeckte, schottischen Graden bedeu-

11LLios (die Sonne); ein tendes Wort.in einigen höhern Graden 1-1E.NRTETT.E. MAniz,Toch.-bedeutendes griechisches ter Heinrich's KönigsWort. von Frankreich, und seit

1-IELLLEty cnTEND heifst 1625 Gemahlin des enthaup-eine Ahstimmung, wenn sie teten Königs von Englandeinstimmig ist und also klar Carl — Sowie damalsund leuchtend die Meinung dieser unglückliche Königeiner versammelten Loge und sein trauriges Ende indarlegt. der Mythe des Meistergra-

LVETTEN; S. SCHWEIZ. des der Brüderschaft in derHnliVETILTS CL.A IMIITS Person iliram's allegorisch.

ADBIAN)' Einer der ersten dargestellt wurde , so be--Philosophen Frankreichs, trachteten die Anhänger des-[Verfasser der Werke: de selben -unter. den Maurernl'Esprit und de 1' 1-ionune.,] seine hinterlassene Wittweveb. zu Paris im J. 1715, als die Wittweihres_ersch-iagest. am 28. December 1771. genen Meisters und nannten—Er war bis an seinen Tod sich selbst die Söhne derMitglied der Loge des Neuf Witwe [lesenfan,9 de la veu-Soeurs in Paris. [Als im T. ve ; parcequ' apres la mori.1778 Fokaire in ebendersel- de notre respectable 1Vlaitre{g en aufgenommen wurde, les IVIaons prirent soin deband ihm der Grofsincister sa qui, veuve „ et

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HEPHAESTION. HERMES. 43

dont ils se dirent les enfans,./ldon/iiraln les ayant tou-jours consideres comme sesFrZ3res." Voir Je „Neces-saire ma9onn., par Chap-pron," p. 101!— Dagegen.heilst es in den älteren Aus-gaben der sogenannten per-rath en en Orden (s., z. 13.,

l'Ordre des Francs --ons trehi ; " h Amsterdam

1745; in 8. ;* p. 167 sec! . ):„Demcinde. Lorsqu'un Maon

se trouve en danger, quedoit dire et faire, poiasappeller ses Fferes L son.secours "

„Riponse. 11 doit mettreles rnains jointes sur satute, les doigts entre-lac6s , et dire: 4 moi,les Enfans ( OU Pils)de la Veuve!"

Que signifient ces mots?"„R. Comme la Femme d'Hi-ram demeura Veuve, quandson man eut 6t6 massacx6,les Ma 9ons, qui se regarclentcomme les Descendans

s'appellent Pils ("Enfans) de la reve."3zt

HEPTIAESTION; siehe VONSA c KEN»

HERBERT (WILUEL111); S.PEMB ROCKE-

HERnpom; s. HERopom.HIUCOURT (DuTRous-

su rr o'), Präsident des Parle-inents inParis, war im 3.1773Einer der Stifter des Systemsder Philaleten daselbst [undbei den Conventen dersel-ben in den 3.1785 und 1787Einer der Cornmissaires-auxarchives, charges de l'expe-

dition des circulaires. V.„Acta Latom.," T. p. 94! j

HERMES TR/SMEGISTITS(d. i. der dreimal Grölst e),wurde von den, Ägyptiern,als Erfinder derBu.chstaben-schrift- und aller anderendem Menschen nützlichen"Wissenschaften , göttlich.verehrt. Es fehlt übrigensjede positive historischeNachricht über ihn, so dafsman selbst der Meinung ist,dafs es blofs ein allegori-scherName sey. DieAlche-misten betrachten ihn als ih-ren ersten Lehrer und Pa-tron. [Voir „l'Histoire de laPhilosophie Hermetique;par l'Abbe Lenglet dis Fres-ne," T. 1, (ä. la Haye 1742;in8.;) p. 7-171.]

[Die erste Abh. im wiener„Journale für Freymaurer,"Jahrg. 1 (1784), Qu. 1, S.-17 ff.: „über die Nlysteriender Ägyp ti er' von .1 gnaz vonBorn, enthält S. 30 und 32 f.Nachstehendes. ---

„net , -welchen die Phöni-cier Thoaut , die Griechen Her-mes und die Römer Nereuriusnannten , gab den Agyptiernden ersten TJnterricht in Wis-senschaften und Anleitung zuden Kiinsten. Er bezeichnetedie natürlichen Körper mit ei-genen Namen, erfandi Me-thode, Gedanken durch Sinnbilder auszudrücken , brachtedie bürgerliche Verwaltung in.Ordnung, führte ,gottesdienstli-ehe Gebrauche ein , errichteteTempel und bestimmte Priester,

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44 NERWIES. 'HERNIE S.

die sich ganz denselben widmenmursten. Er beobachtete denregelm äfsi gen Lauf der Gestirne,pflanzte ölbäurne und brachtedie ersten Töne aus der Ley-er hervor. "

' ,Her nies der Zweite, ein Sohn.des Agathodemor verdient un-ter den K.önigen des alten Ägyp-tens , die sich dusch wohlthä-tige Handlungen des Throneswürdig machten , vorzüglich.genannt zu werden. ET verbes-serte die Götterlehre des Volkes,entdeckte die Grundsätze der4ilrithmetik und der Geometrie,führte , statt der Symbole,roglyphen ein und, errichteteztvez Säulenz, auf welche er mitdiesen von ihm neu erfundenenSchriftzeichen. den ganzen Um-fang der ägyptischen Wissen-schaften einhauen liefs , in dereitlen Hoffnun, sie zu verevvi-gen : allein, oder Nil brach inder Folge seine künstlichen und.natürlichenDämme durch, über-schwemmte Ägypten, rifs diesteinernen Denkmale der ägyp-tischen Weisheit nieder; undKünste und Wissenschaftengen.- lange eine lancre Reihe von Jah-ren danieder, bis Hermesinegistus erschien, der die zer-streuten Überbleibsel der vor-maligen Kenntnisse aufsamm-lete, den Schlüssel zu. den Hie-roglyphen wieder fand, jeneverbesserte und diesen denZünf-ten. der Priester anvertraute, dieihn im Innersten des Tempels,als den heiligsten Schatz, auf-bewahrten.

„Diesem WiederherstellenderWissenschaften und Künste ver-dankt Ägypten den Glanz und.Ruhm, welchen es nachher be-hauptete. Täglich wuchs dasWohl des Landes , das durchdie weisesten Gesetze geleitet,durch. Fürsten regiert wurde,die alle zu einem Orden gehör-

ten , dessen Grundregel die Rei-nigkeit der Sitten und Wohl-thun war, — die kein anderesGlück , — keinen andern stolz,„kannten , als irgend ein Denk-mal ihrer Sorge für das Bestedes Landes_, das sie beherrsch-ten , zurückzulassen, — die, dasie zugleich Mitglieder des 'Nie-sterthum g, --Mitbewahrer derGeheimnisse, waren, das Besteder Religion sowol des Staats,als mit ungetheiltem Inter-esse besorgten. " Vergl.„Bruckeri Instim hist. philos."p. 56-601]

[Über die untergeschobe-ne Schrift : „Hermes Tris-megistus Poemander odervon der göttlichen Machtund Weisheit aus dem Grie.chischen übersetzt und mitArunm. begleitet von .Diete-ri9h Tiedemann ," (Berlin u.Stettin 1781; in gr. 8. ;) sagtTiedemann in der Vorredeunter andern S. XVIII —XXII

„Alle im- Poemander — (d. heder göttliche Verstand , der dieMenschen erleuchtet, ) ent-haltene Bruchstücke sind ausverschiedenen Schriften ver-schieden denkender Männer ge-zogen. Der Meisten Haiau?tab-siehtgeht dahin; die christli-che Religion mit, einem gewis-sen neuplatonischen und kabba-listischen Enthusiasmus zu ver-binden, und deren Lehren ausphilosophischen Grundsätzen zuerklären." — —

„Diefs Alles wird , in demMantel der Offenbarung und des.Geheimnisses gehüllt, zur Mystikgemacht. Ehe Alexandrien allerPhilosophie und Gelehrsamkeit

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HERMES. HERMETIK. 45

Hauptsitz wurde , hatte Mystikunter den Griechen nicht vielRaum gewonnen. Pythagorasund Einige seiner ersten Schü-ler fiengen zuerst an, in mysti-schem Tone zu reden, und vonOffenbarungen sich Manchesentfallen zu. lassen. Xenophonnennt defswegen die Pythago-Tische Lehre eine wundervolleWeisheit; und nach glaubwür-digen alten Zeugnissen sprach.Pythagoras von Göttererschei-nungen u. aufs erordentlichen° f-fenbarungen. — Allein, unterden Philosophen wurde Diefsweder allgemein; noch dauer-te es lange. Der Philosoph, zusehr Freiheit athmend , undtheils durch geraden Menschen-verstand zu sehr geleitet, suchte,durch eignes NaclidenkenWahr-heit auszumitteln.. Dazu kam,dafs man von ihm Beweise ver-langte und er folglich in demVorrathe seiner eigenen und an-derergewöhnlicien Begriffetief nach ihnen forschen mufste.Wer aber sich mit gründlichemRaisonnement und. ernstlichemForschen nach Wahrheit be-schäftigt, Dessen Einbildung-kraft wird nicht mehr Thätig-keit genug zu Entzückungen be-halten können."

,' Ein Land, wie Ägypten,voll des blindesten Aberglau-bens, seit Jahrhunderten durch.Priesterkünste mit Geheimnis- ,sen und Göttererscheinungen er-füllt, — dessen ganze LuftNichts , als blinden Enthusias-mus , duftete, konnte nun denGeist der Schwärmerei wiederbeleben. Sobald Minerva in.Alexandrien ihren Thron auf-geschlagen u. der PtolenziierFrei-gebigkeit Gelehrte dahin gelockthatte , Eieng die griechischeWeisheit an, um ägyptischenBeifall zu buhlen. Angestecktvon des Landes Luft, nahm sie

allmählich der E in vvohn erF arb ean sich, kleidete sich in ägyp-tische Ausdrücke und suchte,sich mit ägyptischen Vorurthei-len zu vereinen. Daher fiengendie neuem Platoniker nach undnach an, den schwärmerischenTheil von ihres Lehrers Verlas-senschaft vorzüglich anzuwen-.den, ihn mit Zusätzen aus ägyp-tischen Tempeln . zu vermehren,und von Erscheinungen undBeschwörungen der Geister zureden."

„Die Liebe zum Wunderba-ren wurde durch die immerstärkere Ausbreitung des Chri-stenthums noch mehr angefacht.Da die Philosophen sahen, dafsdieses neue System dem ihrigengänzlichen Umsturz dröhte, —dafs Wunder vorzüglich Prose-Iren machten ; so durchsuchtensie eifrig den ganzen Wust vonPriesterfabeln, um sich , womöglich, auch zu Wundertha-ten emporzuschwingen. KalteMenschenvernunft ward ihnenzum Ekel ; und konnten sieaufser sich kein Wunder wir-ken, so erfüllten sie wenigstensihre Einbildungkraft mit Er-scheinungen , Anschauen undOffenbarungen, deren Wirk-lichkeit ihnen so leicht nichtstreitig zu machen war. Hier-zu kam noch der Eifer, demChristenthume wenigstens da-durch Abbruch zu thun dasssie dessen Achtheit verdächtimachten und es aus uralten un dehrwürdigen Quellen herleite-ten. Man nahm also Einigevon dessen hervorstechenden u.auffallendsten Lehren, versetztesie mit philosophischen Ideenund stellte sie dem Volke alslängst von liernzes vorgetragendar. "J

TUME TIS C11 ;

s. At cHzzuz.

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46 HERMET. MRERET. IJEROD. v. K1LWINN.

HERMETISCIIE MAURE-BEI ; s. oben B. 1,5 327, denArt. : die hermetische rn,LI-

iMAUREREI.HEBODOM H- t -

Dieses -Wort wird oft fälschlich ILeredoni, oder liarodinzi[d. i. Aufseher ; 2 Chrom.II, 181] geschrieben und.in Ansehung desselben ge-wohnlich angegeben, dafses der Name eines Bergesbei Kilwinning sey: *) sei-

**) [In dem Fragstücke desGrades: Grand Architecte,'keifst es unter andern:

"Fr. An welchem Orte habtihr eure erste Loge gehal-ten? .‘

Zwischen drei denProfanen unzugängli-chen Bergen, wo nieein Hahn gekrähet, einLöwe gebrüllt, noch'ein Weib geplauderthat, — in einem tiefenThale — („wo Frie-de, Tugenden und Ein-tracht herrschen." —Zusatz in dem "Wecueilprecieux de la Mat;onn.Adonhiramite," Phi-ladelphie, 1787; in 12 ;)Part. 2de, p. 104, woaber die hier stehendenWorte : „wo--hat,‹fehlen.)

„Fr. 'Wie heifsen diese dreiBerge?"

.,A. Der . Berg Afrorich, imBezirke des LandstrichsGabaon, deTBerg8iizaiund das Gebirge vonifijHdori (la montagned>.274rMo )1) . "

„Fr. Welches ist das Gebirgevon Ligrg.don?

ne eigentliche Bedeutungist aber das heilige Baus, daes aus den beiden griechischen Worten : i`Jed,g Kuog,gebildet ist. Da nun die derHinrichtung entgangenenTempelherren unter Bobert

Könige von Schottland,mit dem St. Andreasordenvon der Distel vereinigtworden seyn sollen ; so wür-de sich die Benennung desOrdens vom Herodom durchOrden des heiligen Hauses,oder des heil. Tempels, über-setzen lassen und auf dieseWeise obige Meinungbe-stätigen. S, auch ROBERT I.und den folgenden Artikel!

HERODOM VON KILWINDUNG (DER KÖNIGLIClIE 011

.,.-

DEN VOM); der Name derfrohen Grade der königl.G-rofsen Loge in Edinburg.(S. EDtNBURG und HILWIN-NING1). Die erste Entste-hung dieses Ordens findetsich in dem St. Andreasor-den von der Distel, (s. Ro-

A. Es liegt zwischenWesten und. 'Nordenvon Schottland, aiende der Sonnenbahn,wo die erste Loge derMaurerei gehalten wur-de , in demjenigenTheile der Erde, vonwelchem die schottischeMaarerei ihren Namenerhalten hat."

Aus „Las plus secrets mys-färes des hauts o-rades de laMuonn devol s, p. 9Bseq. I

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HEROD. v. KILWINTN.

Btwr I».) dessen Insigniener auch adoptirt hat. Er be-steht aus drei Graden, näm-lich : 1) der Maurer vornHerodom; 2) derRitter vornThurm; 3) der Ritter desRosenkreuzes vorn Hero-dom von Kilwinning.

[Der Vorsitzende in die-sen Graden heifst Thersata,oder Athersata, (d. i. Gou-verneur; s. das Buch Nehe-miae X, 1!) und die bei-den Aufseher Garcliens. Je-des Mitglied erhält bei sei-ner Aufnahme einen sei-ne Haupteigenschaften be-zeichnendenBeinamen; die-sem setzt es seinen Taufna-men vor, läfst aber den Fa..miliennamenwez. Jene Bei-namen werden immer nurmit 3, oder 5, oder 7 Buch-staben geschrieben ; als :S g e (Sage), F-d-l-t(Fidelite), C -n-s-d-r-t-n(Conside'ration).

Die Einführung diesesOrdens in Frankreich erfölg-te im J. 1'786, in welchemdie königl. Grofsloge vonEdinburg den Kaufmann21fathdus in Boum zum Pro-vinzialg,rofsmeister des Or-dens für ganz Frankreich er-nannte. S. „ Notice sur laGrande Loge provinc. du G.und S." (grand et sullime),;Ordre de II - D -M dewinning, sdante ä Rouen"in der „Hist. de la fond. duGr. Or. de France," p.171—183, und dazu auf der

HEROD. v. KILWINN. 47

Planche 2 die achte Schau-münze, auf denen Hauptseitedas heil. Baus abgebildet ist;dann

„Tableau gEbl&al. des Of-ficiers et Niembl.es compo-sant le R. Chapitre du G. etS. Ordre de H-d-m de K.,sous le titre distinctif duChoix , constitut... ä 1'O. deParis, Prced6 de Copiesauthentigues de ses Titresconstitutifs " etc. ; Paris,1808; 31 pp. in 4.

Über den Orden selbst s.„la Mapnn. cossdise"ete.,,(Londres 1788,) P. 2de ,100-111, sowie in derÜbers.: „ die Schott. Mau-rerey" u. s. w., Th. 2, S. 132

144 , nebst dem Titel-kupfer, welches die Unter-schrift hat: „ Le poignarddes Je'suites retrouve' dans lestenAres. cc Bonnevilleschreibt: „Chapitred'He're'-don und leitet diese Benen-nung von dem Berge diesesNamens in Schottland her..

Pressen führt in den „II-lustr. ," ed. 1812, p.4 309—311, über die Einsetzung,'eines Grofscapitels des „Or-der of liarodim," wie er ihnnennt , itt London Folgen-des an. —

„Am 4ten Januar 1786 erfolg-te zu. London die Eröffnungdes Grofsnapitels von Harodim.Wiewol dieser Orden alten Ur-sprungs ist und in verschiede-nen Uzeilen -von Europa begün-stiget wurde: so hat man dochvor diesem. Zeitpuncte keine

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48 HEROD. v. KILWINN.

urkundliche Nachricht von dergesetzförmigen Gründung einessolchen Vereins in England.Eine Zeitlang hatte er sich kei-ner sonderlichen Aufmunterungzu. erfreuen seitdem aber seininnerer Gehalt weiter erforschtworden ist, genierst er denSchutz mehrer Personen inerhabenen maSonischen Wür-den." 49'

"Die Mysterien dieses Ordenszind diesem Institute selbst eigen-thiimlich döch begreifen dieFragstücke (lectures) des Capi-tels j eden Zweig des xnasomsehen Systems in sich und stel

--

len die Kunst der Masonei in ei-ner vollendeten und vollständi-bgen _Form dar. Er ist in ver-schiedene Abtlzeilungen ( Clas-sen) gesondert ; und jede Ab-theilung hat ihr besonderesFragstück. Die Tragstücke sindwieder in Abschnitte (sections)und die Abschnitte. in Puncte(Sätze, — clazeses) getheilt. Jähr-lich werden jene Section en vomOber-Harod an eine gewisse Zahlgeschickter Genossen ( compa-mons) in jeder Classe, die manSectionisten nennt, überwiesen;und diese haben den Auftrag,Jeder in seiner $ection, mit Ge-ickehmigung des Ober - Harodsund Generaldirectors, die Puncteunter die geheim en (private)

*) Die Ausgabe der „Muer» von,1792 hat S. 356 hier noch den Zu-satz „und unter dem Schutze j e-31 es liebenswürdigen Edelmanus,des Lords Macdonad, hält erjetzt regelinärsig in Free-MasonsTavern j eden dritten Montag imJanuar, , Februar, März, April,October, November und.. ecem-her Zusammenkünfte, bei Wel-chen ..jedes Mitglied einer gesetz-formagen Loge, als Besuchender,mit einem Einlafsbille te zuge-lassen werden kann, um diescharfsinnigen Erläuterungen dermasonzschen Lectionen mit anzu-hören."

Anm. des Herausg.

HEROD. v. KILVVIT'NTN.

Genossen des Cäpitels , dieman Puncthalter (Clauseholders)nennt, zu vertheilen. Diejeni-gen Genossen , welche durchanhaltenden Fleirs zum Besitzaller Abschnitte in der Lectiongelangen , werden Lectioner(Iecturers ) genannt; und ausdiesen wird immer der Gene-raldirector gewählt."

„Jeder Punctlelter erhält beieeiner Anstellung ein von demOber-Harod un terz eichnetesBil-let (ticke.), auf welchem ,derihm zu Theil gewordene Ptinctausgedrückt ist. Dieses 13illetberechtigt ihn, in den Rangund. in den Genufs der Privile-gien eines Puncthalters im Ca-pitel zu treten; und kein Punct-halter kann sein Billet einemandern Genossen abtreten, wenner nicht zuvor die Beistimmungder Rathsversammlung (coun-cil) dazu erlangt und der Ge-neraldirector erkläret hat: derGenosse, dem das Billet abge-treten werden soll, besitze dienöthigen Eigenschaften, um In-haber desselben zu seyn. Aufden Fall, bis ein Lectioner,S ectionist oder P un cthalterstirbt, erkrankt oder seinen Auf-enthalt in London aufgiebt,wird ein andrer Genosse auser-sehen, die offne Stelle die be-stimmte Zeit hindurch zu be-setzen, damit die Lectionen je-derzeit vollzählig seyen; wäh-rend der Sitzung aber wird ge-«vvülinlich eine allgemeine Lek-tion in festgesetzten

cr Zwischen-

räumen V.oretragen ( deliver-ed." 40

e) Dieser letzte Satz heilst in derAusgabe von 1792 so. —

„Diese aber werden einmal injedem Monate während derSitzung auf eine meisterhafteArt in offenem Capitel ausge-theilt (delivered).

Anm. des Rerausg.

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HEROD. v. KILWINN.

"Das Grofscapitel wird regie-ret von einemG-rofrpatrone, zweiFicepatronen, einem oberstenOrdner (Chief Ruler) und zweiBeiständen, mit einer Raths-versarnmlung von 12 ansehnli-chen Genossen , die jährlichim Capitel zunächst vor dem.Feste Johannis des Evangeli-sten erwählt werden." *)

Ob und inwiefern diesesGrofscapitel in seiner Ein-richtung und in seinen Ge-bräuchen von dem vorer-wähnten .französischen äb-weiche, kann der, Heraus-geber, aus Mangel an Kundevon dem englischen , wel-ches zu der :Royal- Arch-.111-aurerei zu gehören scheint,nicht be-u.rtheilen. Sovielaber den königl. Orden vomHerodwn betrifft dessenRituale vollständig vor ihmliegen, so kann er versi-chern , dafs die 3 Grade, inyvelche derselbe zerfällt,gröfstentheils im offenbarenWiderspruche mit der rei-nen Masonei, sind und vielemystische Beziehungen aufden statutarischen Kirchen-glauben enthalten. Hier einige Proben daraus! —

*) An dieser Stelle befindet sichinder Ausg. v. 1792 noch der Zu-satz:

„Zu diesemCapitel gehört nocheine gesetzformig eingesetzteLoge, welche ihre Zusammen-künft,e an dem nämlichen Orteam zweiten Donnerstage jedenMonats hält, .worin die Gebräu-che der Masonei auf eine höchstvollkommene Weise ausgeführtwerden. "

Anm. des Herausg.

HEROD. KILWINN. 49

Bei der Einsetzung einesOrdenscapitels naufs derGrolssecretair, indem die an-wesenden Ritter auf ihren.Knieen liegen , gleich an-fangs folgendes Gebet hersa-gen. —

„Que la puissance du Tere quiest au Ciel, la bont6 de - son.glorieux Fils et la sagesse daSaint Esprit, constituant Iarainte et indivisible Trinit6,trois personnes en un sein Dieu,soient avec nous Zt. notre com-xnencement; qu'elle nous guideet nous gouverne dans toutesnos actions Pendant cette vie etjusqu'ä la destruction totale,par laquelle ce monde et toutesles choses qui y sont serontan6anties , j usqu au tems °Ltnous pourrons avoirle bonheurd' eire 3.-egtts en joye et all6gressedans le Royaume des Cieux quin'aura jamals fin! Amen! "

Mit einem ähnlichen Ge-bete schliefst der Thersatadas Capitel.

Das Tragstück der erstenSection des ersten Gradeshebt so an. —

„D. En quel lieu le G. et S.Ordre de d fut-ilprernibrement 6tabli ? ‘‘.

„R. Sur le samt sommetdu rnont Aloriah , dansle Toyaume de Jud6e."

„D. Quelles sont les qualite'erequises polir etre adnusdans ce sublime Ordre?"

„R. Patience, pmdence,fermetd et jaslice."

„D. ()Lt fut ensuitetabli?"

„R. A ZQohnkill et ensuiteä Kilwinning oh ile Rod'Ecosse presida en per-sonne, comme Grand:-Maitre

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50 HEROD. v. KILSVINN. HEROD. v. KILWINN.

"D. Pourquoi fixt- ii r6tabli° et pourquoi y fit - on des

changemens? "Four rJ.fornzer les

abus et corriger les er-reurs qui s" jtaient irztro-dnites parmi les Friresdes trois premiers Gra-des."

Die dritte Section hat-nachstehende Fragen undAntworten. —

,,D. Quel est le Symbole enMavnnerie qui repr6sentele Fils de l'hornnze?"

„R. C'est la pierre an,sm-Zaire."

"D. Qu'est- ce que la pierreanamlaire? ""R. C'est la pierre que

les ou.vriers avaient re-jette et qui est main-tenant devenu la pierrepnincipale du com. (de

ou le modelele plus parfa4 des ou-vriers pour y essayerleurs bijoux moraux."

,,D. quoi la connaissez-vous pour le modle le plusparfait? "

Jus trois grands.Principes de Zu Marc)».nerie."

„D. Nornrnez - les 1 "" R. Amour fraternelle,

-Secours et„D. Pourquoi l'amour frater-

nelle ?.",,R. Parceque persomne

n'a pu montrer plusd'amour von,: ses f.rresque cellai qui vint sesacrifier pour eux. "

"D. Pourquoi le second?"„R. Parcequ'il est venu

nous ddlivrer de l'escla-vage et du fardeau dacrime. "

„D. Pourquoi la vri t6? ""R. Parcequ'il est la v6.-

rit6 elle-meme en sonessence."

9,-D- Quel est son nom? "„R. Emanuel."

"D. Que signifie ce nom ?„R. Dieu est avec nous."

„Le Thersata se met deboutet dit: „ „ Que le Dieu de laVe'rit6 soit avec nous , nousdinge et nous assiste!

Die vierte Section schliefstsich folgendermafsen. —"D. De quoi les Pl.anes- Ma-

vns doivent ils principa-lement conserver la me-moire ? "

„R. De trois grands gve-nemens. "

"D. Quels sont-ils ? ""R. La cr6ation du mon-

de , le d6luge de Neg. etla redernption du gernehurnain. "

"D. Pourquoi ? "„R. 4 la Gloire de Dieu."

„Le Tizersata se met debout>9

et dit ,„Nous attribuons >a. Lui,tornme il est taute gloire,honneur et louange.

Die siebente Section lau.-tet so.

Vous avez de eho.ses raisieuses, de titres quedes Rois vous ont conf6r6s;znaintenant si vous voulezque je vous reconnaissepolt": inon fr'ere, dites-mai,si,en mettant la rdvilationde cöt6„ vous ne pourriezpes mancher, sans -vous 6ga-eer ?"„R. le peurrais en ägis-

sant envers mon pro-chain cornxne je vondrais qu'il en. agit en-vers moi, - en vivanten humilit6, marchantdroit dans la vie du.Seigneur, , pour 'dehop-per a la verge de fer.‘

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HEROD v. KILWINN.

„D. Ce n'estpas assez."„R. Je vivrais content de

mon sort; je rendraisgrace au ciel des bien-fajta verse surmoi."

„D. Jusqu'ici , mon frhe,vQus avez bien repondu;mais sachez que quiconqueaspire au prix d'une couron-ne doit se conformer i cesr'eglQs glorieuses que Dieulux-m2me a donnges."

„R. Je nie conformeraiä. Ces r'egles; je War-xnerai de l'epge de la

tustice je porterai Jeouclier de l'equit6 et

Je casque du saht. Ainsiarme je ne craindraipas de m'opposer auxennemis de l'etat, dema mpatrie et de a.

„Le Thersata dit alors : ,„,C'estbien fait, vrai et fidele frh-e.;passez t de plus grands hon-neurs

In dem Fragstücke derfünften Section des zweitenGrades, worin von der hei-ligen Kirche in der StadtGottes , dem himmlischenJe'rusalem, die Rede ist, (vgl.oben 13. S. 111, Sp. Z. 15f tf. ) ruft der Thema a amSchlusse aus:

„Puissions - nous, vous etmoi, et° tous nos frb:es, tautpr6sents qu'absents, travaillerde fason que nous parvieridronsau mont Sion, h la ville du Dienvivant, la .7rusalern cgleste, en.cornpagnie d'une infinite d'An-ges, a l'assemblee ggn grale, etPeg:lise du . premier ng qui sontiicrits au crel, lt Dieu lejugetous, au Mgdiateur de la non-velle alliance, erdin aux espxitsdes hommes justes, devenus par-

HEROD. v. KILWINN. 51.

faits, oä le ne se couche-ra plus, oh la Lune ne nous pri-Vera plus de sa lumibre, oh lesjours de notre affliction et lesfatigues de notre 1)616x-image se-Tont terminges."

Endlich wird im Frag-stücke des Bosenkreuzgra-des, nachdem die Gebräucheder Aufnahme durchgegan-gen und das Wort: IN.81,erkläret worden, weiter ge-fragt und geantwortet :"D. )1. quelle fin a et6 insti-

tu.6 l'Ordre de R- C-2.?""R. Eri mgnloire de rar-

bre qui porta la Tosede Jericho, qui est .74-aus , et la Fleur de Lys,qui s'epan.ouit dans lavallee."

„ D. Que vous apprend cetOrdre ? „„R. II m'apprend de met-

tre taute rna confianceetma foi en fgsus, Filsde Dieu, qui, par or-dre de Pilate, Littcou-ronng d'gpines et fla-gei16, — qui mourtttsur la croix, entre deuxlarrons, pour les pech6sdes hornmes, — quidescendit aux enfers etest maintenant assis surle trenne au haut descieux jusqu'au jour du.dernier jugement; —qu'alors iL reviendrarevAtu de taut pouvoiret justice, pour jugerles mortels. Les vi-vants et les mons com-paraitront au son deintrompette devant ju-ge suprxne, pour se sou-Mettre ä SCS th'cretS

gternels."„:11 m'apprend de plus

que, fonde sur la4*

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52 IIERRVN. HERZ.

je puis esp6rer d'obtenirpn .): la mori de notre Sau-veur le pardon de tousInes p6chds que dansce iour je serai place ,de-vant la Tout Puissant,que je verrai de cesnies yeux dont je jouismaintenant de la lumire,C l est alors que notre Seig-neur, Jäsus Christ, s6r2a-rera les justes des inipxeset qu'il donnera ceux

a 6prouV6 la vie &er-nelle dans sa Loge cleste,pour y rester ä j amais en.compagnie des bienheu-reux et des

r‘An,fes qu

ervent la sainteTrini.t6et adorent les Trois enUn , i qui tout Rdgne,Puissance et Glorie sontreserv6s dans les si'eclesdes si‘ecles."

AndereStellen aus diesenGraden s. in den Artikeln:mittlere KAMMER L 0 GE,ScunniN.An!

HERREN ( DEUTSCHEDEUTSCHE RITTER, KREUZ-IIERREN ; ein alter im Jahre1190, auf Veranlassung derKreuzzüge in's gelobteLand, errichteter Ritteror-den , zu welchem blofsdeutsche Anadliche zugelas-sen wurden und dessenBe-stimmung, sowie jene derRospitaliter,dieBeschützungdes Christenthums im heili-gen Lande und die Verpfle-gung der kranken und rei-senden Glaubensgenossendaselbst war. Seine Ge-schichte geht mit der desMaitheseraralens , wovon erdie deutsche und vornehm-

ste Zunge ausmachte, bei-nahe gleichen Schritt; aus-genommen, dafs er sich inder Folgezeit auch in Krie-cre aufserhalb des Reichesbder Ungläubigen einliefs,und. namentlich gegen diedamals noch nicht zum Chri-stenthume bekehrten Preu-fsen. Diese Kriege, beson-ders im nördlichen Europa,bahnten ihm einen breitenWeg zu seiner nachherigengrofsen Macht und Reich-thum, welche jedochBeydemit dem Anfange des 16ten.Jahrhunderts, wieder abnah-men. Im J. 1809 wurde die-ser Orden durch den prefs-burger Frieden endlich ganzaufgehoben. Der Sitz seinesOberhaupts, des Hoch- undDeutschmeisters oder Heer-meistere, war zu verschiede-nennen Epochen in Jerusalem,Venedig, Marienburg inPreufsen , und zuletzt in.Mergentheim. [Seine 'Be-sitztingen, die in verschie-denen Ländern zerstreut la-gen , hiefsen Balleyen undwurden in Commenthuremabgetheilt.] — Auch diesenOrden suchten die Erfinderverschiedener höherer Gra-de in der Freimaurerei nach.zuahmen ohne jedoch dar-in sehr glücklich gewesenzu seyn. Vergl. MALTIM-SERRITTER.

HEnz (DAs). Dem alteng.lischen Catechismus gemäfs,soll der sich zur Aufnahme

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HERZ. HERZ. 53

in die Brüderschaft Anmel-dende in seinem eigen enHer-zen vorbereitet seyn. DieseVorschrift allein ist binrei-chend, um den wahren Geistdarzulegen , welcher dennm,urerischen Verein in altenZeiten beseelte und stets be-seelen soll.

[Br. Krause macht (in den„ Kunsturkunden " 11 1,S. 146 der ersten und 13. I,Abth. 1, S. 138 der neuenAufl.) zu der Stelle der 2tenKunsturk. :

„Fr. Wo wurdet Ihr zu-erst vorbereitet, umzum Mason gemacht zuwerden ?"

„A. In meinem Her-zen. "

die Anmerkung:„Hierdurch wird zuerst aus.

gesprochen, dars die Freimau-rern etwas Inneres, den gan-en Menschen Angehendes und

nur ins ganzen Mens'chen ,Geist und ljemiithe Cegründewtes ist."

Ferner enthält seine derneuen Auflage vorgesetzte„Urvergeistigung der in den3 ältesten hunsturku den.überlieferten erstwesendi-chen Lehrzeichen und Ge-bräuche der Masonei in ei-nem Lehrfragstücke, " im3ten Abschnitte : „ von derAufnahme zum Freimaurernach den jetzt bestehendenGesetzen und Gebräuchen,"S. CXXXIII Nachstehen-des.

„Pr. Wie wiTd der überlie-

feiten Eunstlehre gernars einMann zum Freimaurer?"

„A. Zuerst im Herzen."»Pr. Wie verstehest . du Das ?"

"A. Fremd ist der Wesen-lieft der Freimaurerei nurdas Unmenschlicite und das.711ensehheit widrige,— alsoauch jeder 'Mensch nur,sofern er unmenschlichund menschheitwidriglebt. Nur die n sch--heitinnige und mensch-heitbundliche Gesinnungund Lebensführung, wo-mit die rein - und acht-masonische, in den älte-sten Ennsturkunden aus-gesprochene, Gesinnungübereinstimmt, macht zu.der Aufnahme in den Ma,sonbund würdig; dieseGesinnung ab er ist nur imStreben nach Reinheit desHerzens erlangbar. Werdaher als ganzer , unge-theilter, organischer undharmonischer Mensch, alsGlied der Menschheit, imGeiste derselben lebt, derist, Was der Mason, oderFreimaurer, seyn soll, inder That und in derWahrheit, er .. ehöre derFMa4rerbrüderschaft alsMitglied an, oder nicht.Wer dagegen , nachdemer z um Mitgliede der Frei-3naurerbrüderschaft äu-fserlich aufgenommen,.;worden, fernerhin in Ge-si nn ung, Wort Tina Hand-lung unmenschlich bleibtund das Unmenschlichein sich und in Anderenlegt, der ist nicht, Waser -als Mensch und alsFreimaurer seyn so!l; erIiimmt insofern ass derLichten Masonei; welcheGeSi Mali e; und Leben imGeiste der Aten,schheit und

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54 HERZZEICHEN. HESSEN- CASSEL.

der Menschlichkeit ist,Leinen Antheil."]

HEIR Z ZEiCIIEN (DAS s.BRUSTZEIc HE N.

HrssEN (CArtri, L uiA NGRAF zu) ? dänischer Feld-marschall und Statthaltervon Schleswig und Hol-stein *), war ein sehr thäti-ges Mitglied des Ordens vonder stricten Observanz, wor-in er denNainen: Eques aLeone resurgente, trug; auch wirder unter diesem Namen inder Liste, welche dieses Sy-stem von der fortlaufendenReihe der Tempelherren-Grofsmeister vorzeigt, alsder 23ste im J. 1792 (nachdem Tode des Herzogs Fer-dinand von Braunschweig)erwählter Grofsmeister die-ser Ritterschaft nach ihrerWiederherstellung aufge- -führt. [ -Übrigens ward erzum Grofsmeister aller ver-einigten Logen in Dänemark und Hallstein, sowiezum Protector der vier ver-einten Logen in Hamburg,ernannt. Am 28sten März1'778 nahm er die Würde ei-nes ordentlichen Meisters ingedachten hamburger Logenan, nachdem die zeitherigenLogenmeister ihre Ämterresignirt hatten, und be-stimmte den Br. von Sehe-

beler zu seinem beständigenStellvertreter *),, constituirteauch im 3. 1795 daselbst diefünfte vereinigte Loge. S.oben HAMBURG!] Währendseines Aufenthalts in Parisim 3. 1773 war er Mitstifterder dortigen Philalethen. [S.auch DiineMAxtld]

HESSEN- CASsEL. In die-sem Lande wurde zwar dieFreimaurerei nie von SeitendesS taats förmlich beschützt,doch aber stets geduldet;auch waren nicht nur bei-nahe alle Prinzen der regie-rend enFamilie, sondern au chdie Regenten selbst, Mit-glieder derBrüderschaft. —Bis zu der Epoche, wo die-ses Land dem vormaligenKönige Hieronymus Napo-Ie'on unterworfen ward, hat-ten die dortigen Logen im-mer -vvillkührlich nach ver-schiedenen Systemen gear-

'leitet, ohne von einer eige-nen Grafsen Loge abhängigzu seyn : seitdem wurde-aberin Cassel eine Grofse Logedes Königreichs Westpha-len errichtet, die zwar in.Folge der politischen Verän-derungen im J. 1813 einging,jedoch im 3. 1817 als selb-ständige Grofse Loge vonChur Hessen wieder herge-stellt worden ist.

HESSEN .- CA.SSEL (FR-*) [S. sein Portrait vor (Bo-

des) „Almanach oder Ta-schen-Buch f. d. Er. Frei-maurer a. d. 3. 17781.66]

) ES. ebend. auf das 3. 1779,im Artikel t

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HESSEN -DARMSTADT. HIEROGLYPHEN. (',5

DRicIr, , LAND GRAF VON),geb. am 11. Sept. 1747, warMitglied der höhern Gradevon der stricten Observanz,worin er den Ordensnamen:Eques aseptem,sagittis, führ-te. Die Grofse Nationallogeder vereinigten Niederlandeernannte ihn 1780, aus Er-Iienntlichkeit wegen seinerihr erwiesenen ]ienste, zumFrotector der Brüderschaftihrer Jurisdiction.

HESSEN DARMSTADT(LuDwrG\jTT LAND GRAF-vorz), geb. am 5. April1691,gest. am 17. Oct. 1768, warein aufserordentlich eifrigesMitglied der Freimaurerbrü-derschaft, die er in seinem.Lande auf's Angelegentlich-ste zu verbreiten suchte undauszeichnete. [Er liefs diein (B 0 tie' „ Almanach oderTaschen Buche f, d. Brü (lerFreimäurer auf d. J. 1779,“unter Nr. 11 abgebildeteSchaumünze prägen.]

litssEN - DARMSTADT(LuDwIG GEcinG CARI,PRINz vor7), geb. am 27.März1749 , war von 1773 —1774Landesgrofsmeister derGrofsen Landesloge vonDeutschland, ZinnendorferSystems, [in welcher Eigen.-schaft er in dem Constrtu-tIonpatente der Grofslogevon London für gedachteLandesloge vorn 30. Nov.1773 anerkannt wurde,] undim 1773 Mitstifter derPhila.lethen. in Paris,

„Eine dem ägyptischen Prie-ster unentbehrliche Wissen-schaft . war die Renntrifs derheiligen LS7prache, oder die Er-klärung der llieroglyphei., wel-ehe Alle, die zu höhern Kennt-nissen gelangen wollten, sicheigen niachen mursten, DerDrang, seine Ideen. Andern all-

HEY (JOHANN GOTTHILF),Staatsrath in Be Tlin , seit1810 Grofsmeister der dasi-gen Grofsen Lege RoyaleYork zur Freundschaft. [In" Fefsler's Rückblicken" u.s. w. , Ahth. 2, besondersS: 70-93, 128 und 156--163, geschiehet dieses Bru-ders, der bei Fefilees Nie-derlegung seiner Logenäm-ter zweiter 'Grofsvorsteherwar, häufige Ervvähnungsj

HIEROGLYPHEN, die ge-heime Bilderschrift, beson-ders der alten Ägyptier, wel-che entweder halb erhabengeschnitzt, oder eingegra-ben, oder gemalt, oder sonsteingedruclzt war ; — einekörperlich - bildliche Dar-stellung von Ideen, Phra-sen und Worten.

[Die griechische Benen-nung: Apoy2.4tssa, stammtvon den beiden Wörtern:izeds, heilig , und 2,2317ezr,einprägen, s. Folgen-des enthält darüber die Abb. -des verstorb. Brs. von Bornüber die Mysterien derÄgyptier in dem Wiener„J ournale für Freymaurer,"Jahrg. 1784, Qu. S. 61—64. _

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56 HIEROGLYPHEN.

gemein mitzutheilen — dieNothwendigkeit, dem Volkebleibende Gesetze bekannt zu.machen, gewisse Begebenhei-ten der Nachkommenschaft zuüberliefern, leitete die Väteraller Völker , die Phönicier,,Ethiorier, Etrul-ier, , Inder, dieScythen ins Norden, die Chine-sen im Orient, die lJfexicanergegen Abend, auf den Einfall,sici. gewisser Figuren zu bedie-nen, deren Sinn, allgemein an-genommen war, und die als einbekanntes Vorstellungzeichendes Wortes, das sie ausdrückensollten galten. Der Scharfsinnder Agyptier brachte es2.

darin,sowie n jeder andern Wissen-schaft, in Kurzem auf einenhohen Grad; und Jedermannwulste sich in der Malereischriftgeläufig auszudrücken. Sie er-griffen die Kreide oder denMeissel, zeichneten auf Holzoder gruben in Stein die Gestalteines Thieres, -einer Pflanzeoder anderer Dinge ; — und

*die'

Verübergehenden lasen mit Fer-tigkeit den nach der allgemei-nen Verabredung unter diesenBildern gelegenen Sinn. In demVorhofe des Tempels zu Saissah_ man ein Kind, einen altenMann, einen Geyer

' einen Fisch

und ein Meerpferd eingegra-ben; — und Keiner war, dernicht den warnenden Zuruf derPriester verstand: „ „ Ihr , dieihr in die Welt tretet und wiederhinausgehet, wisset, dci.fs dieGötter die Unverschämtheit has-sen."" So erkannte jede Familiedie Körper ihrer Voreltern anden auf den Mumien gezeichne-ten Figuren und verewigte dieThaten derselben durch die aufihren Bildsäulen eingegrabenenZeichen. "

"Diese Bilder aber jederzeitauszumalen, mufste nothwen-dig beschwerlich fallen. Was

HIEROGLYPHEN.

war daher natürlicher, als sieabzukürzen und, statt Figuren,nur die Umrisse, die ersten und.leichten Linien derselben, hin-zuzeichnen! Ein Zirkel wurdedas Bild der Sonne und ein al-I;er Zirkel das Bild des Mondes.Diese Schriftart war gleichsamein Mittelding zwischen derBilderschrift und der Buchsta-benschrift. Warburton (in der„ göttlichen Sendung MosisTh. 2, Buch 4, Abschnitt 4)nennt sie die hieroglyphischeCurrentschrift."

„Eine so nützliche Erfindung.konnte dem allgemeinen Ge-brauche nichtvorenthalten wer-den. Gleichwol mufsten diePriester ihre Kenntnisse vor denProfanen verbergen. Sie erfan-den also für sich. andere Schrift-zeichen , die der Schriftart desVolks zwar ähnlich, aber nichteinerlei mit derselben waren.Jene hegst Herodot die epistoli-sche . und diese die hierogram-matischeSchriftart. Um letzterenoch unverständlicher zu ma-chen, gaben sie jedem Zeichen,nebst dem gewöhnlichen, auchnoch einen mystischen Sinn,den nur der Eingeweihte zu er-klären wufste. Der Profane sah,z. B., in dem Bilde oder demZeichen der Sonne und des Mon-des den OSiti 8 und die Isis: immystischen Verstande aber wardie Sonne die oberste einzigeGottheit, die Urquelle alles Gu-ten, und der Mond das Bild derAllmacht des Schöpfers ; undoft deutete das Zeichen der Sonneden Geist und die Feuertheile,das Zeichen des Mondes hinge-gen die Wasser- und Erdtheil-eisen, an, welchen, als denwirkenden Ursachen der gan-zen Zeugung, nach ihrer Lehr-amt, die Luft ihr Daseyn ver-danke. (5. „Diodori Si6. Bibl."Lib. I, cap. 13.! ) Die Priester

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HIEROGLYPHEN.

schufen sich sogar aus diesen.Hieroglyphen einen eignen Dia-lect , welcher darin bestand,dafs sie verschiedene Gegen-stände mit dem Namen der Hie-roglyphen nannten, welche sienur vorstellten. In dieser demTempel und den Priestern eige-nen Sprache und Schrift schrie-ben die ägyptischen Priester ihreheiligen Jahrbücher nieder; indiese Hieroglyphen hüllten sieihre Geheimnisse. "3

[Die Hieroglyphen derFreimaurer, welche in einemwesentlichen Zusammen-hange stehen, werden alsdas Alphabet ihrer Beleh-run o-en betrachtet.

In „ Browne's masonicMaster Key through thethree, degrees " masoni-schem Ilauptschlässel zu dendrei Graden") befindet sichS. 87 nachstehende, nichtchifrirte, Stelle iiber den„ Ursprung der lliero,srlyphik(Bildzeichenselzryi) , nebstderen Erklärung(' (nach demneuengl. Systeme) „ins er--e en Grade."( *)

"Die Gebräuche unter denNasonen sind immer denen dernitenAegyittier ähnlich gewesen,deren Philosophen nicht geneigtwaren , ihre iki j sterien der Neu-gier des gemeinen I lau fens preis-zugeben , und daher die Grund-regeln ihrer Gelehrsamkeit und

HIEROMATHEN. 57

Philosophie hinter hiereglyphi-..che Figuren und allegorischeSinnbilder (emblems) verbargen.Auch drückten sie ihre Begriffevorn PLegieren (notions of Go-vernment) durch Zeichen und

• Ltymbole (Lehrzeichen) aus, diesie den Magier?), oder auch bio-fsen freisheil forschem (Wise1`3%x-, ), unter der feierlichen Ver-pflichtung, dieselben nie zu ent-decken , tth eilten "

„, 0 entstanden die Lehrschule(system) des Pythagoras und inneuerer Zeit verschiedene Or-den; die Masonei hingegen ist,wie man sich leicht überzeugenkann, nicht nur unter allen Ge-selbcha ften , die jemals bestan-den haben, die älteste, sondernauch die am Meisten auf Moralgegründete; dennbei ihr fin-det sich nicht das 1:leinste Merk-zeichen (Ale/Az), oder Zuz (Cha-racter), oder Fiptr, oderiStem-.nel (Impression), abgebildet, dernicht eine moralische Bezie-hung hätte und dazu diente, Al-len, die sich zu ihr bekennen,die ächten Grundsätze der Tu-gend einzuschärfen. "

"Jeden Tag Fortschritte inder &issenschaft zu machen, istdie Obliegenheit eines jedenMasons ; wie die ausdrücklicheVorschrift unserer allgemeinenGrofsgesetze lautet; denn, wel-cher Zweck kann edler se -n,als unser ernstliches Strebennach Tugend? welche Beweg-gründe anlochender, als unsreÜbung- der Gerechtigkeit? undwelche Unterweisungen heilsa-mer, als eine genaue Erklib.ungjener symkelischen Mysterien,welche ydazu dienen , den Fer-sland (Minn zu verschönernund zu schmücken ?"

„Je mehr jene Sinnbilder (Sm-blenzs)in dieAugen fallen, destounmittelbarer ziehen sie die Auf-merksamkeit auf sieh und prä-

*) [Die in dieser Stelle ausge-zeichneten Worte sind auchim engl. Urtexte auf eineausgezeichnete Art abge-druckt.] •

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58 HIEROGLYPHEN.

gen dem Gedächtnisse jene Um-stände ein, in deren Gefolgeimmer wichtige und ernsthafteWahrheiten" sind. Daher istdenn allgemein von den Ma.so-,nen gedachter Lehrweg ( ne-thod) , die Grundlehrsätze ihresOrdens durch vorbildliche (ty-pical) Figuren und alle,-•7orische

innbilclir einzusclarfen, einge-schlagen worden, um zu ver-hüten, dafs ihre jesteriennichtdadurch herabgewürdiget wer-den, 'wenn irgend ein unerfahr-ner und unvorbereiteter Neu-ling e von dem sie nicht dieschuldige Verehrung zu. erwar-ten haben möchten , sich allztivertraut mit ihnen machen

"Eine ganz andere Sprache

führte der muthige•Freiden-lie '. von Kortum in seinem.Vortrage. bei der Einweihung der Loge ZUM: Bieder-mann am 21. Juli 1785. (S.die oben,. B. 1, S.363, Sp.angeführten „Reden ," S. 7—43!) Nachdem erim Ein-gange von .der Nichtigkeitder vermeintlichen maureri--Wien Geheimnisse gespro-chen und auf die damaligen,grofsen Gebrechen des Ina-sonischen Vereins hin gedeu-tet , dann Betrachtungenüber die Mittel angestellthatte, um „.Denjenigen,

seitlanger Zeit den Vor-stand eines eines grofsen Theils

gdesMenschenesalechts ge-,fangen genommen hätten,entgegenzuarbeiten und ausdem Schutthaufen des gan-zen Maurerwesens die Ma-terialien zu einem wohnba-

HIEROGLYPHEN.

ren , wenn &eich wenigercolossalischen, Gebäude aus-zulesen," fuhr er gegen den.Schlufs (5. 36 f.) so fort. —

„Wenn . in unseren Grund-sätzen .Wahrheit ist, — wennsie gut, wenn sie edel sind, sowerden wir der Zufriedenheitgeniersen, dafs wir ein Zauber-schlors zuerst angegriffen, eszuerst gewagt haben , verjähr-ten Vortutheilen öffentlich znwidersprechen, und zuerst ver-.sucht haben , Täuschung auseinem Orden zu verbannen, inwelchem die Welt die Quellender Wahrheit sucht. Wenn hin-0-e cren wir überzeugt werden- •sollten, dafs wir uns geirrt, dafswirklich die Maurerei, sowiesie ist, das Behältnifs der erha-bensten Geheimnisse und Kennt-nisse ist, oder dafs diese Rennt-nisse ans eroglypizen und Riith-sein, wie fixe Luft, .entwickeltwerden können, und wenn manuns die Wahrheit. davon ein-leuchtend machen wird, dafs inden sogenannten maurerischenArbeiten kein Zug vergebens,kein Strich umsonst ist ; so wer-de ich. der Erste seri, der sei-nen Irrthum erkennen und Ih-nen zurufen wird: „„ Schöpfetaus der Quelle der Weisheit! "

Hierüber bemerkte er nochin den Noten auf S. 37 folg.und 45 :

„Ich' behaupte , dafs es un,rnöglich-ist, aus den freimau-rel scheu Iliercglyphen,boten und Allegorieen..irgendeine unbekannte wünschenswer-the Wahrheit zu erlernen, oderdrufs so Etwas darin liege, und„dafs auch kein.Grund voThan..den ist, • warum die Ceterno-nien. des Ordens nicht eine an-dre, vernünftige, nicht Lachen

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HIEROPHANT. 59

erregende Gestalt bekommensollten.

Vergl. zu diesem Artikelnoch besonders die oben,B. 1, S. 338, Sp. b, ange-führte Schrift und die 5.364

366, Sp. a, ausgezogeneStelle aus einer Abh. des Ers.Michaeler .1]

HIEB.OPHANT ; 5. MYSTA-G0G-.

HILDESHEIM (FÜRSD -BI-SCHOFF VON); S. WESTPHA-LEN.

HINÜBER (voN); s. HAN--zgovEn.

HIPPEL (THEODOR GOTT-LIEB , früher königl.preufsischer Criminaldirec-tor , dann seit 1780 ersterdirigirender Bürgermeisterund. Polizeidirector in Kö.nigsberg, [seit 1786 mit demPrädicate eines Geh. Kriegs-xaths und Stadtpräsidenten,]geb. am 31. Januar 1741. zuGerdauen in Ostpreutsen,gestorben am 23. April 1796,als Staatsmann und als geist-reicher Schriftsteller allge-mein geschätzt, war Einerder unbekannten Obern undder Canonici regulares derCleriker von der strictenObservanz , worin er denOrdensnamen Eugenius aFa lce, trug.

[Scliliclztegroll, der in demVerfasser der „ Lebensläufenach aufsteigender Linie,"des Buchs „ über die Ehe"und der „Kreuz - und Queer

zi;ge des .Ritters 4 bis 2" dentrefflichen Menschenmaler,den kühnen Denker, der sogern auf ungebahnten We-gen zu wandeln versuchte,anerkennt, hat in seinem„Nekrologe auf das 3. 1796,"B. 2, S. 171 — 346, und auf

as . J. 1797, B. 1, 5.123 —414 „ ,Hippel! s Biographie,zum Theil von ihm selbstverfarst " herausgegeben,euch davon einen besondernAbdruck, (Gotha, bei J. Per-flies, 1801,) mit Hippel'sBrustbilde, auf 478 SS. in 8.besorgt, womit die „Nach-richten und Bemerkungen,den Geheimen Kriegsrathvon Rippel betreffend; einNachtrag zu seiner Biogra-phie im Nekrolog von W.G. Keber (Königsberg,1802; 120 SS. in 8. ; ) zuverbinden sind , worin dieSchattenseite von Hippel'sCharacter aufgedeckt undgezeigt wird, „dafs ihn nurein Geist des Stolzes und derSelbstsucht, — nur der Ge-danke, in Allem und vor 0.-len Menschen ungewöhn-lich und grofs zu scheinen,beseelt habe."

Über seine Theilnahmean dem Maurerhunde sagter selbst in jener Biographie,S. 331 f. im B. 2 des „Ne-krologs auf d. J. 1796" undS. 172 f, des besondern Ab-drucks:

„Übrigens hat mir diese Dis-putirgesellschaft" (bei dein D.

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60 IIIPPEL.

Puck inliönigsberg) „gelehrt,dafs der beste ‘Zwecli von der-gleichen Iilubbs selbstische Lei-denschaften der Einzelnen nichtverhindern kann, — dafs in je-der Gesellschaft immer Eineröder Mehre sind , die mit den.Andern ihr Spiel treiben; über-all ist ein General, überall Et-was de ipropahownda. Ich fadstehier (obgleich ich hier keineMeine Figur vorstellte) den Ent-schlufs, in. keine Gesellschaftzu treten; Welches ich auch inHinsicht gelehrter und unge-lehrter Gesellschaften, aller An-lagen und Nachstellungen 1111.»

erachtet, treu gehalten habe.Von derlIZaurerei allein hab' ichBandgeld genommen. In Wahr-heit , in jedem Orden, in jederGesellschaft dienen gewöhnli-che Menschen zu Absichten, diesie nicht übersehen; grofse un-

, gewöhnliche Seelen aber dran.am Besten , frei und für sich.allein ihren Weg zu wandeln.Ich kenne keine Gesellschaft,wo nicht angebliche Gröfse dervornehmsten Mitglieder ihnenunnatürlich war, und etwa sostand, als ein Staatskleid, dasman nach der Vorstellung wie-der ablegt. "

Dann heifst es ebenda-selbst, S. 273 — 277 ini 13. 1fies, Nekrologs auf das J.1797" und S. 337 341 desbesondern Abdrucks

„Für einen Mann von seinerArt zu niste die Freimaurerei vielAnziehendes haben. Auch, dortfinden sich Wünsche und Be-strebungen, die Welt zu bes-sern, Vortutheile zu bekriegen,Toleranz zu üben, ein ideali-sches Verhältnifs zu schaffenund innige Freundschaften zustiften. Diefs Alles, verwebtmit religiösen Ideen, mit Rü.h-

rangen und Belebungen des Ge-fühls, — wie sollte Er gleichgültig geblieben seyn bei, die-ser Erscheinung seines Zeital-ters! Dafs er es nicht blieb,davon zeugen öffentlich die Re-den, die er als Sprecher der Lo-ge zu den drei Kronen, Welcheser viele Jahre hindurch war,hat drucken lassen, — noch,inehr seine Zeitgenossen und.

bMitbürcrer und besonders Die-jenigen , die mit ihm in jenerVerbindung waren. „„ Als dieLoge, "" so schreibt er,

' „auf

Peter des Dritten Thronbestei-gang ein Gedicht haben und eskeinem Profanen anvertrauenwollte; so nahm man mich.zum Maurer auf. Ein schlechtesOmen, sollte man glauben: ahlein, ich werde es nie verken-nen und gestehe es öffentlich,der Maurerei meine Menschen-und Weltkenntnifs zu verdan-ken, — in den wenigen Logen>mit denen ich in' Verbindunggestanden, treffliche Männer.-efunden zu haben, die gewifsnicht aus Athen, sondern ausder Welt, waren. Ich war äu-fserst jung, da mir das Lichtgezeigt wurde. ""

Hauptwunsch bei derFreimaurerei war, dier

Mitglie-de zu Menschen altioris inda-ginis " (höherer Art) „ zu ma-chen; daher pflegte er sich überdie häufigen Aufnahmen sehrzu ärgeln, und that mehr alsEinmal Vorschläge , dem Or-

den seine einzig wahre, d.die moralische ; Richtung zugeben; der überall einreifsende}Uubbgeist, der nur auf Zeit-vertreib gerichtet war, wolltesich aber durch seine Ermali-nungen nicht bannen lassen.Das Mifsglücken seiner Ver-suche brachte ihn nun zwarnicht zum völligen Aufgeben:indefs kam er späterhin doch nur

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HJPPEL.

selten in die gewöhnlichen Ver-sammlungen."

„Seine Theilnahme an derFreimaurerei fiel'gerade in diePeriode (von 1764 an), wo,aufs er den drei Johannisgra den,in diesen Orden noch eine Men-ge höherer Weihungengekom-ni en waren, die namentlich auchin Königsberg Eingang fanden,an welchem Orte eine Zeit langder thätige Beförderer der hö-kern Freimaurerei, Herr Ober-hofprediger Sterrck, ansehnlicheÄmter bekleidete und Freundehatte. Um diese Zeit verflochtsich auch Hippel in den clerica-iischen. Orden; doch sagte er:„ „ Ich habe durch kein Stiftden Faulen und LeichtsinnigenHoffnung geben wöllen ,Alter ernährt zu werden; Ar-beit ist der Weg zur Tugend.“"Gegen Einen seiner*ältesten.Freunde, einen Prediger, äu-fserte er hingegen einmal, davom geistlichen Stande gespro-chen ward : ;, „ er sey ebensogut ein geweihter ordinirter.Geistlicher, als sein Freund."Vielleicht war es halb im Scherzgesagt ; wenigstens sollte manDiels glauben, wenn man die„Kreuz- undQ ueerziige" gelesenhatdie übrigens der besteBeweissin.d,wievielHippe/ sich. mit demGedanken an geheime Gesell-chaften und Or,denscerem onien

beschäftigt und vertraut ge-macht hatte. Seine Ideen überdie Freimaurerei waren nichtimmer dieselben; und er selbstging Viele der Träume undErwartungen durch, welche erden Helden in den Kreuz - und(?ueerzügen gehen läfst. Offen-bar fand sich eine reiche Quelleseiner Anhänglichkeit an denOrden in seinem Hange zurSchwärmerei und in dem ver-wandten Gedanken, dafs es doch,wol Menschen geben, künnefr

EIPPEL. 61

die aus Eingebung Mehr witfs-ten, als alle Künste und Wis-s enschaften lehren könnten. Mitdem Munde verläugnete er nunzwar diesen Glauben: in derThat aber verschmähte er keineGelegenheit, sich in einen neuenGrad aufnehmen zu. lassen ; undselbst, wenn er die Nichtigkeitdes Gesehenen und Gehörtenmerkte, oder hier lind da einBruder ihn aufmerksam daraufmachte, liefs er sich doch nichtbewegen , förmlich Verzichtdarauf zu thun. „„ Warum sollich die Fäden abschneiden'?Mögen sie immer hängen blei-ben! Ein Fremder sieht sienicht; und mich hindern sienicht; und Wer kann mir dieUnmöglichkeit einer bessernund festeren Anknüpfung in derFolge beweisen ?"" — Löstesich die Geschichte vonselbstauf, so mochte er nicht weiterdavon sprechest und erlaubtesich. nie, darüber zu spötteln.—Er bekam Anträge , in den Il-luminatenorden zu treten. wor-auf er sich aber nicht einliefs,so sehr er den Stifter schätzteund bedauerte. Er las die Oredenspapiere mit tausend Ver-gnügen und konnte nur nichtbegreifen, wie ein so wohlwol-lender und scharfsehender Mannzugleich solche Mifsgriffe habethun können; denn , natürlichwar es ihm unbekannt, dasdurch iLnig e's tumultuarischeÜbereilungen in eine einfacheund preiswürdige Schule derTugend ganz fremdartige und -tade)nswerthe Zusätze gegenWissen und Willen des Stiftersgekommen waren."

„Sowie Hippel in allen Fä-chern sammelte, so war es auchim Fache cltr Freimaurerei ge-schehen. Von ihm hätte Der-jenige, der die interessante Ge-schichte dieserEIscheinume

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6 HIPPEL. HIRAM.

sers Jahrhunderts am Ende des-selben hätte aufstellen wollen,sehr reichhaltige Beiträge erhal-ten können: aber seine volumi-nöse Collection wurde baldnach seinem Tode ohne die min-deste vorgängige Revision demFeuer geopfert. Das sogenannte"gute Wort bei'm Öffnen und.Schliefsen der Königsberger Lo-ge " ist ihm vorzüglich gera-then und erhält, nebst einigentrefflichen Gesängen, sein An-denken unter den .Brüdern. "

Die im "Nekrolog auf das1797," B. 1, S. 304— 325,

und in dem besondern Ab-drucke S. 369 — 389 abge-druckte werthvolle Rede ei-nes Vertrauten des Verstor-benen, zur Feier seines An-denkens in der Loge, ent-hält eine philosoph. Kenn-zeichnung der Eigenschaf-ten seines Geistes u.Herzens.

Als Freimaurer hat er in

a) „ Freirniiurerreden.. —Visu carentem magna parsverj. latet. Seneca," 1768;Königsberg, bei J. J. Kan-ter; 164 SS. in 8. Von die-sen Reden haben Num. 3, 6und 9 andere Verfasser.

b) „Pflichten des Maurersbei dem Grabe eines Bru-ders" (des Kirchenraths undProfessors Lindner). Eine„Freymäurer - Rede in derLoge 2zt den dreyen, Kronenin Königsberg. Von B.Danzig, bei J. G. Flörke,1777. 62 SS. in B. liier fol-«r)ende Stelle aus dieser Fte-ae

Lob - und Trauerreden wurrden gleichbedeutende Worte,und nie sind mehr Unwahrhei-ten , als bei einem geöfneten.Grabe, gesagt worden. Man er-fand — eine Titulatur für den.Himmel und tru kein Beden-ken , das Wort: selig , mit den.irdischen Würden in Verhält-nifs zu setzen. 6o ward aus Na-tur lanstelei , aus Herzkunst ; so wurden aus Empfi.n.dungen auspelernte Tropen. —Der Maurer aber treibt die Fan-fer und Verkäufer aus dem Tem-pel der Menschheit, aus derhohen Schule der Weisheit undvom Grabe seines Bruders. Er,der sich nicht siebenmal, son-dern siebenzigmal siebenmal,von denSchlacken derVorni-thei-le reinigt, weihet die Urnenseiner Brüder zum Schmuck.seiner Heiligthitmer ein , wei-let bei ihrer Ruhestätte und er-füllt da, noch Pflichten, die vomTon der Welt so , wie profanund heilig , wie die erste Kir-che von

heilig jetzigen, unterschie-

den sind; er tritt mit unbe-stechbarem Gefühl an die Gruftseines Bruders, um — die Wahr-heit von ihm zu sagen."]

HIPROPOTANO (EQUES AB)S. Böxranen.

HIRAM, König von Ty-rus , ein Bundesgenosse desKö nigs Salomon, dem erBau.materialien und Arbeiterzum Baue des Tempels zuJerusalem lieferte. — Die-ses Wort gehört in mehrenhöhern Gräden unter diedenkwürdigen. — So wirdauch der zweite oder Mit-präsident in den französi-schen Graden: Geheimer Se-cretair , englischer feister,

Druck gegeben

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BoyaZ - Arche und GrofsSchotte von der heiligen GruftJakob' sVI., benannt. Sieheden folgenden Artikel!

HIRA1VI-ABBIF,A.DONHIRANI , war der Bau-meister, den Biram, Königvon Tyrus, (s. dies.Artik.!)an den König Salomon zurLeitung des Tempelbaues in.Jerusalem sandte, und des-sen Gedächtnifs und Tod,der Mythe des dritten St. Jo-hannisgrades zufolge, vonden Meistern gefeiert wird.S. auch CARL I., ADONIII-RAM und NIEISTER.

[In der Yorker Constitution,(s. „Kunsturkk. v. Krause,"B. 1 der ersten Ausg. 5.556

558, oder B. 2 der zwei-ten , Ahth. 1, S. 70-72!)befindet sich Nachstehendesüber die beiden Birams, —

„Die Völker aus Fleönicienthaten sich in der. Kunst, mitKalk, Stein und Holz zu bäuen,besonders hervor; indem sie dieStädte Tyrus und Sidon erbaue-terz , welche hernach ihre Kö-nige durch ihre Künstler -vcr-schönerten. Unter ihnen zeich-nete sich besonders der. KönigHirarn aus und wurde dadurchso berühmt, dafs der israeliti-sche König S'etiorrzen, als er denvon seinem Vater vorgenomm e-nen Bau eines Gott geheiligtenTempels ausführte, ihn bat, ihmgeschickte Künstler und Arbei-ter zukommen 'tu lassen; dannauch in der heiligen Baukunstzeichneten sich die Phiinicier ausund hatten treffliehe Baumei-stier, von denen Einer, Sanco-niathon , den Tempel Dagon's,

ein künstliches, herrliches undgrofses heiliges Gebäude, auf-führte, welches innen, wennman dem falschen Gotte opferte,3000 Menschen faste. Und sowar es auch in andern Län-dern."

„Doch ! wurden auch schondurch die Baukunst überall gro-fse und vort,leffliche Gebäudeerrichtet gefunden: so bliebensie dennoch weit zurück gegenden heiligen Tempel-, welchender weise König Sabine» deinwahren Gotte zu Ehren in Je-rusalem aufführen liefs , und.wobei, wie wir in den heili-gen Büchern finden, eine unge-mein grofse Anzahl Arbeiter ge-braucht wurden, und dazu gabder König Hirarn von Tyrusauch noch. eine Anzahl. Unterdiesen zugesendeten Gehülfenwar des Königs L1irm geschick-tester Baumeister, einer Witt-we Sohn, welcher den Namen:Eirain Abbif, , führte, und derhernach so vortreffliche Ein-richtungen machte und die kost-barsten Arbeiten lieferte, wel-che alle in den heiligenT achernaufgezeichnet sind. Alle dieseArbeiter waren in gewisse Ord-nungen eingetheilt, welche Kö-nig. Salomon genehmigt hatte;und so wurde bei diesem gro-fsen Bau zuerst eine ehrwürdi-ge Gesellschaft der Baukünstlerso, ietas architectonica) begrün.

det.

Ferner ebeidaselbst S. 560der ersten oder S. 74 f. derzweiten Auflage:

„ Bei so schönen Anordnun-gen und bei den angestelltenvielen Arbeitern wurde das be-wundernswürdige Werk desSalomon, Welches 50000 Per-sonen fassen konnte, zum Er-staunen aller benachbarten Völ-ker, von denen Kenner nach

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Jerusalem kamen und es betrach-teten, in sieben Jahren und sechsMonaten durch Salomon, denWeisesten unter den Menschen,in seiner Gröfse und klugen in-nern Einrichtung zu Stande ge-bracht. Nachdem Dieses bcresche-hen war, feierte man ein allge-meines Fest und die Freudeüber die glückliche Vollendungkonnte nur dadurch getrübtwerden , dafs bald hernach dervortreffliche Meister Hiram Ab-bif starb. Man begrub ihn vordem Tempel, und von Allenwurde er betrauert. "auch die vom Br. Krause in dieneue Aufl. der „ E.U. , " B. 2,Abth. 1, aufgenommene alteUrkunde, S. 146 !

Die „Constitutions" etc.„by John IVportholtokir 1784enthalten S. 22 — 24 überbeide Hirams folgendeNach-richten„

anz , König. -von Tyrus,sendete dem Könige Salomon"(auf seine Bitte, zum Behuf 'desvon ihm zu ,veranstaltenden.Tempelbaues) „ Ledern , Tan-nen und andere ,Bauhölzer aufFlossen nach Joppa und Hers siedort an Salornon's Abgeordne-te abliefern , um weiter nachJerusalem . geschafft zu werden.Er sandte ihm auch einen Mann,der seinen eignen Namen führ-te und. von Geburt zwar einT3rrier, doch von israelitischerAbkunft , war. Dieser , einzweiter BezaZeei , wurde vonseinem Könige mit dem Titel,eines Vaters beehret. Im 2."Chron." II, 13, wird er ge-nannt: Erir am Abbif , der voll-endetste Zeichner und Werkmeister auf der Welt,*) dessen

*) „Im 2. „phron." II, 13, sagt Hi-r am, König von Tyrus, dort fie-r am benannt in seinem Schrei-,

Geschicklichkeit sich nicht blossauf% Bauen beschrankte,

b en an den König Salomon 2. „„Ichhabe einen kunsterfahrnen Mann,el Huren Abbi , abgesendet;'"'Welches nicht, wie in der grie-chischen und latein. „Vulgata, "durch: Huram, mein Vater, über-setzt werden darf; denn, die Be-schreibung von ihm im 14ten Ver-se widerlegt Diefs, und die Wortebedeuten blo ss : meines Vaters Hu-r am oder cler oberste Maurer-xneis'ter meines Vaters Abibalus.Es sind indefs Einige der brei-nung : König Hiram habe viel-leicht den Baumeister Hiram indem Sinne seinen Vater genannt,wie in alten Zeiten gelehrte undweise Männer von ihren königl.Beschützern mit diesem Namenbelegt zu werden pflegten: Sowurde Joseph benannt : Abrech,o der des Königs Vater 3. und eben-dieser 'Baumeister Ihrem wirdSalomon' s Vater genannt im 2.„Chron." IV, 16:

7 177 Gnasah Churam Abbif 2aZech ,chelomoh,‘" c d. i. mach-te Huram, sein Vater, demKönige Salomon.

Doch! die Schwierigkeit ist au..f'Einmal gehoben, wenn man zu-

Zuname dafs das Wort: Abbif, der

Zuname des Künstlers .Hiram ge-wesen, der Oben Hiram AbbiMersund hier Huram Abbif, sowie inder Loge .F.Eir am Abbif, genanntwird, uni ihn von dem KönigeHiram zu unterscheiden - denn,diese Lesart macht den sh,o rtver-stand deutlich und vollständig,nämlich: dafs Hiram, König vonTyrus, an den König Salomon denkunsterfahrnen Werkmeister

Abbif sendete."„ In zwei Stellen der Bibel:

1. „Könige" VII, 13-15, und g.„Chron.' II, 13 und 14," (vergl.auch 2. „Chron." IV, 11-16! )„findet sich eine Beschreibungvon ihrn. In der ersten wird ergenannt: einer Wittwe gohn ausdem Stamme Naphthali, und in derandern : der Sohn eines Weibesaus den Töchtern von Dan ; in.beiden aber steht, dafs sein Va-ter ein Mann aus Tyrus gewesensey das heilst , sie gehörte zuden Töchtern der Stadt Dan, im.'Stamme Naphthali, und wird ei-ne Wittwe von Naphthali in derHinsicht genannt, weil ihr Ehe-mann ein Naphthalite war. ; denn,er heilst nicht ein Trier vonHerkunft, sondern ein Mann von.Tyrus vermöge seines Wohnsi-tzes; sowie Dhed 'dem, der Le-

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HIRAM. IIIRAM.dem sich erstreckte auf alle Ar-ten von Arbeiten , sowol inGold, Silber, Erz und Eisen,als auch in Linnen, Tapeten-würkerei und Stickerei. Er ...warin jedem Betracht, es mochteseyn als Baumeister, Bildhauer,Giefser oder Zeichner , gleichvortrefflich. Nach seinen Zeich-nungen und unter seiner Lei-tung wurde die ganze reicheund glänzende Verzierung desTempels , und was sonst noch.zu ihm gehörte, begonnen, fort-geführt und beendiget. Salo-mon bestellte ihn zum deputir-len Grofsmeister, , um in seinerAbwesenheit den Stuhl einzu-nehmen, in seiner Gegenwartaber zu vertreten die Stelle desälternGrofs vorstehers, desWerk-ineisters und. ersten Oberaufse-hers aller Künstler, die sowolKönig David in der vergange-nen Zeit aus Tyrus und Sielen

vite, ein Gittite und der Apostel_Paulus ein Mann von Tarsus ge-nannt wird. "

„ Wiewol aber Hiram Abbzfvom Geblüt ein Tyrier war: sowürdigt doch Diers seinew eitum-fassenden Fähigkeiten nicht her-ab ; denn, Tyrier waren da-mals, in Flge der Aufmunterung,die ihnen der König Hirani ge-währte, die besten Künstler; undj ene Schriftsteller bezeugen dafsGott diesen AbbilWeisheit, Verstand und mecha-nischer Kunsterfahrenheit aus&e-rüstet hatte, um Alles nach Sa-lomon'sWillen auszuführen, nichtnur in Absicht auf die Erbauungdes Tempels in aller seiner Prachtund Herrlichkeit, sondern auchdurch das Giefsen, Gestalten und.Zusammensetzen der s anamtli-chen heil. Gelafse in demqelben,und jede Inschrift (device), diedaran zur bringen war, au gzuderz-ken. Auch versickert uns die heil.Schrift, dass er seinem Amte inweit ausgedehnteren Werken, alsdenen von Adel/ab und Bezaleel,"— (den Verfertigen). der Bundes•lade und der Stiftshütte) — „völ-]ige Genüge geleistet habe; wo-für er geehret werden wird inden Logen bis an das Ende derZeit."

herbeigeholet hatte, als die Kö-nig Hiram neuerlich sendenwürde. "

„Der Geschichtschreiber Dia97• 1,•berichtet die Liebe zur-

Weisheit sey die Hauptveran-lassung zu jener zärtl. Freund-schaft zwischen nirrinz und i9a-lonion, gewesen; und sie hättenschwierige und räthselhafte(mysterious) Fragen und dieKunst betreffende Puncte einan-der gegenseitig vorgelegt, umdieselben nach den ächten Ge-setzen der Vernunft und derNatur zu lösen. – Fernererzählet Afenfilzder, von Ephesus,der die Lyrischen Geschiehtbü-cher aus der Sprache der Phili-ster in's Griechische übersetzte,dafs, wenn irgend Einer dieseraufgeworfenen Sätze für jeneweisen und gelehrten Prinzenzu schwer gewesen', entwederAbdeymonzp; oder 4bdomenu3, derTyrier , der in den alten Con-stitutionen Arrion genannt wird,oder Hiram Abbi , jeden ihnen

bvoro•elecrten Sinn sprach. (device)...döset <2.„Chron." 4 > undsogar dem Könige Salomon,wiewol er der weiseste Prinzin der Welt war, in Hinsichtder von ihm aufgeworfenenFragen Nichts an Schallsinnenachgegeben hätten."

Dann ebendaselbst S. 2'7,,Die alten Cowtitutionen be-

haupten, dafs _kurz vor der Ein-weihung des Tempels fiönigifirran aus Tyrus" ( nach Jeru-salem) „gekommen sey, um die-ses hochansehnliche Bauwerk inAugenschein zu nehmen und dieverschiedenen Theile desselbengenau zu untersuchen; wobeier vom Hörige &Salomon unddem deputirten Grofsmesster

Abbil begleitet wordenwäre; und das nach dieser sei-ner "Untersuchung er erklärethätte: ° „„an dem Tempel, be-

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währe sich die Kunst in ihres.weitesten Umfange." " — Beidieser Gelegenheit erneuerte Sa‘,lomon das.Bandairs mit Hiramund verehrte ihm eine Ueber-setzung der heil. Schriften insyrischer Sprache, welche nochbei den Maroniten und Anderenvon den ersten Christen unterdem Namen der alten syrischenUebersetzung vorhanden seyn

„ Als der Tempel Jeliovah's,unter dem begünstigenden Ein-Russe (auspices) des weisestenund glorreichsten Fiönigs von.Israel , des Fürsten der Bau-kunst und des Grofsmeisters sei-ner Zeit, vollendet war, begingdie Brüderschaft das Fest der.Legung des Schlufssteins mitgro fier Freude allein, ihr Frohlocken wurde bald unterbro-chen durch dasplötzliche Ab-sterben ihres geliebton und'wür-digeu Meisters Biram Abbif,zum grofsen Bedauern des Eö-nigs Salomon, der, nachdem erder Zunft einige Zeit .gegönnthatte, um ihrer Betrübnils freienSpielraum zu lassen, den Befehlertheilte, dafs derselbe mit gro-fser Feierlichkeit zur Erde be-stattet werden sollte. Er liefsihn in der Loge, zunächst am.Tempel, nach den alten Gebräu-chen der Maurer begraben. —Nachdem die Trauerz eit uni lit.-ranz Abifvurbei war" u. s. w.

Endlich ebendaselbst S. 28„Der Ruf von dieseln grasen

Gebäude erweckte bei allen Völ-kern das Verlangen,' nach Jerusalem zu reisen , und die Herr-lichkeit desselben, insoweit esden Heiden verstattet war, zu.beschauen; da man denn baldgewahr wurde, dafs die ver-einte Geschicklichkeit der gan-zen Welt jener der Israeliten inder Weisheit, Stärke und Schön-heit ihrer Baukunst zu der Zeit

nachgestanden habe, als derweise ‚König SalomonGrofsmei-ster aller Maurer in Jerusalem,der gelehrte liönig Ihrem *)Grofsmeister in Tyrus und dergeistreiche (erleuchtete — inspi-red) Hiram Abbif Werkmeisterwar, — als die wahre Maure-rei unter der unmittelbaren Hutund Leitung des Himmels stand,und als Personen von hohemStande und Gelehrte (the nobleand the Wise) zur Ehrerechneten, Verb ündete der sinn-reichen Zunftmänner in ihrengut eingerichteten Logen zuseyn. Dern zufolge war derTempel Jehovah's mit allemRecht ein Wunderwerk für alleReisende, nach welchem als

mnach dem vollkomensten:Vor-sie beschlossen, bei ihrer

Rückkehr die Baukunst in ihreneigenen Landen zu verbessern "

Die einzige aufserbibli-sehe Nachricht über Iliram,den Oberaufseher des Tem2p"elbaues , führt Krause inden „KU.," B.1 der erstenAusg. S. 426, sowie B. 1,Abth. 2, der zweiten, S. 447,in der Note, aus „ JosephiAntiq q.Judd.", L. VIII, c. 3,,p. 424 ed. Haverc., über-setzt an. Sie lautet so.

„Salonzon liefs sich aus Tyrus*) "Einer alten Sage tUfolge, ist

König Eirarn Grorsmeister allerMasonen". (seiner Zeit) „ gewe-sen und als der Tempelbau be-endigt war,. kam er, um densel-ben vor seiner Einweihung inAugenschein zu nehmen, undsich mit Salomon über Weisheitund Kunst zu unterhalten. Da.nunHiram die Entdeckung mach-te , (bis der grase Baumeisterdes Weltalls den König Salomonvor allen Sterblichen mit hohemGeiste begabt habe (irzspired),so gestand er dem Salomon Je-didjah, d. i. dem Lieblinge Got-tes, sehr willig den Vorrang zu."

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vorn Könige Iliram (vrapa 'Zea-Atov) einen Künstler schicken,mit Namen Chiram (Xetpayog),Dessen Mutter eine Naphthali-tin, indem sie zu diesem Stam-me gehörte, Dessen Vater aberein Tyrier war, doch von Ge-turt ein Israelit. Er war in al-ler Kunstarbeit wohl erfahren,vorzüglich kunstreich in Gold-,Silber - und Erzarbeit. Durch.diesen Künstler wurde nun Al-les, was bei dem Tempelbauvorkam, nach des Königs Wil-len ausgeführt. Dieser e &rantverfertigt e auch. die beideneher-nen Pfeiler am Eingange. Diese'waren 4 Finger dick , ihre Hö-he 18 Ellen und ihr Umfang12 Ellen. Ihre Kapitäle schor fick-te er mit gegofsnem Lilien.-werke, 5 Ellen hoch; um das-selbe war ein Netzwerk aus ge-triebnem Erze geflochten; undvon diesem hingen in zwei Rei-hen zweihundert Granatäpfelherab. Die Eine dieser Säulenstellte er zur rechten Seite derVorhalle und nannte sie Jachin,die andre aber zur linken undnannte sie Boaz."

Dagegen ist, wie Krausehinzusetzt und B.2, Abth. 2,S. 483 f., wiederholet, imTalmud und in den übrigenjüdischen Schriften nichtsNäheres über Iiiram enthal-ten. Vgl. übrigens ebenda–selbst B. 1 der ersten Ausg.,S. 358, oder B. 2, Abtb. 2,der zweiten, S. 343 f.!

In dem Artik.: CA I.03. 1, S. 66) ist bereits geisagt worden, in welcher Be-ziehung die englischen Frei-maurer die Person Biram' sin den Meistergrad verwebthaben.

Hier noch eine Stelle aus„dem aufgezog. Vorhangeder Freyinaurerey" u. s. w.,5. 172 f. ! —

„ Der erste erschlagene Mei-ster ist der unglückliche KönigCarl 1.; die drei Gesellen sind.die Rebellen aus den drei K.nigreichen, England , Schott-land und Irland; der höhereLohn, den dieselben erlangen.wollten, ist die gröfsere Frei-heit, die man durch die Ermor-dung des Königs zu erlangenhoffte ; wobei man aber denZweck ebenso wenig erreichte,als ihn die drei Gesellen erreichthatten. Die Wittwe ist die Ge-mahlin des Königs und das wie-dergefundene Wort sein Sohn,Carl H. — Ist Dieses richtig, soist vonselbst abzunehmen, zuwelcher Zeit diese Allegorieaufgekommen ist, offenbar baldnach dem Tode des Königs und.vor der Wiederherstellung sei-nes Sohnes ; denn nachher be-durfte es keiner Klagen mehr."

Auch sind nachstehendeAufs erungen Fr. Nicolai' s inseinen „Bemerkungen überden Ursprung und die Gesch.der Rosenkreuzer und Frey-maurer," 8. 71 hier an-zuführen. —

„In den englischen „Consti-tutions" etc. „by Arzderson andEntick" (Lond. 1767) ist S.geradezu. erlogen , dafsAbhif ein Baumeister war, derden Tempel Salomon's erbauethabe. Ich sage gerade heraus:Diefs ist eine Unwahrheit, in-sofern es historisch soll verstan-den werden. Ein Andres ist dieallegorische Vo c,rstellun wel-che in der Freimaurerei erst seit1682 ist für gut oder für nöthigbefunden worden , und welchejetzt nicht einmal bei allen Sy-

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sternen derFreimaurer angenom-men wird. Aber ich sage beidieser Gelegenheit auch. freimü-thig es ist eine Schande fürdas englische, so oft gedruckte,sogenannte Freinzaurerconstitu-lionerzbuch , dafs es durch. eineMenge historischer Unwahrhei-ten , die gewisse allegorischeAnspielungen bestätigen sollen,die wahre Geschichte verstelltund die gutnnithigen Freimau-rerbrüder irreführt, welche ein-fältig genug sind , zu glauben,Alles scy wörtlich wahr, wasim englischen Constitutionen-buche steht."

Dann ebendas. S. 72 —Als lapge nach 165o die Frei-" 4 4

maureiti''' (vielmehr die litur-gische Form), "mitBeibehaltungii.orheriger , 171171 anders gedeute-ter, Symbole und mit'Hinzu-fügung neuer, geändert und dersalomon'sche Tempel zum all-gemeinen Sinnbilde gewähltward, weil jetzt ein veränder-ter Zweck da war, — moch.-te es Denjenigen , welche imm.Jahre 1682 die Andetung mach-ten, bequem dünken, daTs "r am , der Arbeiter in Erz beiVerzierung des Tempels Salo-mon's, ebenfalls ein Sohn einer1Fittwe war, wie im Jahre 165oKönig Karl II. Sie fanden fürgut, aus einer gewissen, in deminnern Sinne der Freii

gegründeten , Ursachedamals erst einen allegorischenBiranz- Abif für einen Aleisterbei'zzz Baue des Tempels auszuge-ben, ob er gleich, der bibli-schen Geschichte zufolge, nieein Maurermeister, noch weni-ger ein Laumeister, , war. Der

' erschlagene Hiram - Abi f bedeu-tet von 1682 an ganz etwas An-dres, als den Tod liarl's I., undhat in der Zhifrrsprache einensehr richtigen Sinn. Da aberder historische Bi ran2 Ablickein

Maurermeister war; so ist es un-gereimt, ihn für den ältesten.bekannten Baumeister auszuge-ben , so mufs , sobald wir(wie Gelehrte) historisch spre-chen, nicht ( wie Freimaurer)allegorischanspielen wollen, für,die Benennung Sohn der Witt-we, ein andrer historischer Ur-sprung gesucht werden."

Die für das Ritual desMeistergrads ersonnene My-the lautet in der Schrift':„Jachin and Boaz" u. s. w.,(London, 1776,) 5. 30-33,foIgendermarsen. —

„Es waren anfangs 15 Gesel-ilen, die , da sie sahen, dafs derTempelbau bald beendigt seynwürde , sie aber das Meister-wort noch nicht bekommen hat-ten , aus Ungeduld die Abredenahmen, dafs sie solches ihremMeister Ihrem bei der ersten'Gelegenheit, wo sie mit ihmallein würden zusammentreffenkönnen, abdringen wollten, da-mit sie in andern Ländern fürMeister gelten und den Lohn.oder das Einkommen der Mei-ster erhalten möchten. Ehe sieaber ihren Anschlag ausführenkonnten, gaben zwölf von ih-nen denselben auf; die drei übri-gen. dagegen beharrten daraufund beschlossen , gewaltsameMittel anzuwenden, insofernes auf andre Art nicht gehen.wollte. Ihre Namen waren Ju-bela, Melo und Abeturn."

„DaHiram vonjeher gewohntwar , um die Mittagszeit, so-bald man die Arbeiter zur Er-holung abgerufen hatte, sich indas Sanctum Sanctorum , oderAllerheiligste, zu begeben, umsein Gebet an den wahren undlebendigen Gott zu richten ; sostellten sich die vorerwähnten.Meuchelmörder an die drei Tho-re des Tempels, im Osten,

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IIIRAM. 69

Westen und Süden. Auf der Beiden, ergegnet hatte, bekamNordseite befand sich kein Ein- er einen schrecklichen Schlaggang, weil von dieser Himmels- auf seinenKopf mit einem Salä-

e erend her die Sonne keine S tra- gel oder Spitzhammer ( GavelIon wirft." or setting Maul), welcher sei-

„Als I1/rain sein Gebet zudem ixen Tod verursachte. HieraufHerrn beendigt hatte und an. das schleppten sie den Leichnamöstliche Thor kam , fand er es zum westlichen Thore herausvon Jubela besetzt, der ihm mit und verbargen ihn unter einemUngestüm den Meistergriff ab- Schutthaufen bis zum Glocken-foderte , von 11/ram aber die schlage zwölf der nächstenAntwort bekam: „„eS sey nicht Nacht, wo sie, der Verabre-gebräuchlich, denselben in ei- dung zufolge, gemeinschaftlichnem solchen Tone zube erehren ; den Leichnam an der Seite ei-auch habe er selbst ihn nicht nes Hagels in ein Grab , wel-so bekimmen.” Hiram setzte dies 6 Fufs in senkrechter PLich-hinzu : „" er masse wrarten ; tung und genau von Osten nachZeit und. Geduld würden ihn Westen zu ausgegraben war,dazu gelangen lassen.“" Ferner verscharrten.i sagte er zu hm : " „es sey nicht „Da nun Iliram nicht, wie

in seiner Macht allein , den gewöhnlich., sich einfand‚Meistergriff zu entdecken.; viel " nach den Arbeitern zu sellen;mehr müsse Diefs nur in Ge- so liefs :König 'Scdorrton seinet-genwart Salonzon',9, Königs von halber genaue NachforschungIsrael, und Hiram's, Königs von anstellen : als aber diese ohneTyrus , geschehen."" — Erfolg blieb , hielt man ihnvoll Verdrufs über diese Aut. für todt. Auf die davon je-wort , gab ihm mit einem nett zwölf Gesellen die dortvier und zwanzigzolligen a a fs- obenerwähnten Anschlag aufge-stabe einen Streich quer über geben Latten , zugekommeneden Hals." Kunde eiengen sie, von Gewis-

, Nach dieser Behandlzlng sen.sbissen gequäkt, zu Salonion,floh Hiram nach dem südlichen in weifsen Schürzen und Hand-Thore des Tempels, wo er den schuhen, den Zeichen ihrer Un-Jubele antraf; der des Meisters schuld, und benachrichtigtenGriff und Wort auf gleiche ihn von Allem, was daraufSe-Art, wie zuvor Jubela, von 2ng hatte, insoweit sie davonihm begehrte und, da er von Kennta rifs hatten, erboten siehseinem Meister die nämliche_Antwort erhielt, ihm mit einem ,f) Hier macht der Herausgeber von,Winkelmaafse einen so heftigen „Jachin and Boaz" folgende An-

merkung. — „In diesem PuncteSchlag auf dessen linke Briist sind die Maurer selbst verschie-versetzte, dafs er ihn zum Tau- dener Meinung. Einige sagen:

derLeichnam seynicht zum west-mein brachte." liehen Thore herausgeschleppt,„Nachdem ffiram seine Kräfte sondern au der Stelle, wo man

wieder gesasumlet hatte, lief er ihn erschlagen, in der Marse zurErde bestattet worden, dafs die

nach dem westlichen Thore, drei Mörder einen Theil desdem einzigen ihm zur Flucht Pilasters aufgerissen, eine Grubereblieb eilen.Auswege. Hier rieh, gemacht und solclie, sobald sie

den Leichnam hine/ngezwitngt,tete jubehan, der jenen Ausgang mit den Steinen wieder bedeckt,besetzt hielt, eine Frage in gloi, sodann aber, um keinen Ver-diein Sinn an ihn ; als te r aber dacht zu erregen, die ausgegra-

hone Erde in ihren Schürzen hin-Diesem ebenso, wie den ersten ausgetragen hLitten."

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auch, die drei anderen Gesellen,die sich versteckt ha.tten , aus-findig machen zu helfen. Sietrennten sich und bildeten vierParteien , von denen je Dreinach Osten, Westen, Nordenund Süden giengen , um dieMörder aufzuspüren."

„Einer dieser Zwölf, der amMeere , bei Joppa, hin seinenWeg genommen hatte, setztesich. aus Müdigkeit nieder, umsich zu erholen, ward aber baldaufgeschreckt 'durch folgendegräfsliche Ausrufungen, die auseiner Felsenkluft sich verneh-men liefsen. — „0! dafs mirder Hals abgeschnitten meineZunge bei der Wurzel heraus-gerissen und verscharret worden.seyn möchte im Sande des Mee-res bei niedrigem Wasserstande,eine Kabeltaulänge von, derKüste, wo die Ebbe und Fluthzweimal in vier und zwanzigStunden wechselt , bevor icheinwilligte in den Tod unsersGrofsmeisters Hiram ! " "

0 ! " " (sagte ein Zweiter )„ möchte doch lieber mein

Herz unterhalb meiner nacktenlinken Brust herausgerissen und;eine Beute der Raubthiere inder Luft geworden sevn, als dafsich Theil nahm an dein Mordeeines so guten Meisters! —„ " Ich aber"'' (sagte ein Drit-ter,) „schlug ihn weit stärker,als ihr Beide; ich war es , derihm den Todesstreich versetzte.0! wenn doch mein Körper inzwei Theile zertrennt und. diesenach Süden und Norden ver-streuet, meine Eingeweide inSüden zu Asche verbrannt undzwischen den vier Winden derErde verstreuet worden wären,bevor ich die Ursache wurde

>von dem Tode unsres gutenMeister5Hiram "" — Als derGesell Diefs hörte , suchte erseine beiden Mitgesellen auf;und sie drangen in die Felsen-

kluft, ergriffen die Mörder,banden sie fest und brachten siezum König 8C11071ZOT vor Dem,sie ihre Schuld freiwillig ge-standen und um ihre Hinric.h-

...,tung baten. Das über sie aus-gesprochene Urtheil besagte dasNämliche , was sie in ihrerWehklage in der Kluft ausge-drückt hatten; — Jubela's Halsward abgeschnitten , Jubelo'sHerz unterhalb seiner linkenBrust herausgerissen und Jube-lum'3 Körper in zwei Theilezertrennt und diese nach Südenund Norden verstreuet."

„Nach der Hinrichtung liefsönig Salomon die zwölf Gesel-

len holen und, deutete ihnen an,1/7ram'3 Leichnam herbeizu-schaffen, damit er auf einefeier-liche Art in dem Sanelum San etfo-rum beerdiget würde. Auch gaber ihnen zu erkennen , dafs,wenn sie nicht ein Schlüssel-wort um ihn finden könnten,solches verloren sey; weil, nurdrei Personen in der Welt wä-ren, denen es bekannt sey; und.wenn diese nicht beisammenwären, könnte es nicht abgege-ben werden; da nun Hiramtodt,so sey dessen Verlust entschie-den Dernunerachtet giengensie, wie Salomon befohlen hatte,räumten den Schutthaufen wegund fanden ihren Meister ineinem ganz zerstörten Zustande ;indem er funfzehn Tage gelegenhatte. Bei diesem Anblickestreckten sie vor Entsetzen ihreHände über ihre Köpfe emporundsprachen.: „ " 0! Herr, meinGott! EAdonai Elohai !]“" —Da dieses das erste Wort und.Zeichen war, so nahm es Kö-nig Salomon als das Grofszei-ehen eines Meisterrnasons an;und so wird es bis auf den heu-tigen Tag in allen Meisterlogengebraucht."

In dem neuengl. Meister-

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HIRAM. HIRAM.

fragstücke nach Browneheifst es, (s. „EU.", n.- A.,B. 1, Abth. 2, S. 477 !) nach.der Erzählung der Geschich-te von der Ermordung Bi-ranz – Abbirs

„ Fr. Was ordnete hieraufKönig Salomon an ? "

,„, A. Er beorderte dienämlichenfunfzehn ge-treuen Brüder, unsrenGrofsmeister Hiram zu,einer anständigeren Be-.brdigung zu erheben (to.rai.se) , wohl wissend,dafs er Ders würdigwar. Zu gleicher Zeitunterrichtete er sie, daf'sdurch., seinen unzeiti-gen Tod die Geheim-nisse eines Meistermau-rers unv erm ver-loren wären; doch sol-le , zur Belohnung fürihre Treue, das erste zu-fällige Zeichen, Merk-/nal, oder Wort, wel-ches bei der Eröffnungdes Grabes und bei sei-ner Aufhebung vor-kommen möchte, anderen Stelle treten, biszukünftige Zeiten dieächten entdecken wür-den. 44

Vergl. hierzu oben im Arti-kel: Heldmann, die Note aufS. 31!

Dann schliefst sich in”Jachin and Boaz," S. 34 f.,das Lehrfragstück der Mei-ster mit folgenden Fragenund Antworten. -

„Fr. Was unterstützt unsreLoge?

A. Drei P feiler."„ Fr. Welche Benennungen

giebt man ihnen denn, meinBruder ?"

Ar. Weisheit , Stärkeund Schönheit."

„Fr. Was pflegen sie vorzu-bilden ? ""A. Drei Grofsmeister:

Salomon , König vonHiram, König

von lyrus, un HiramAbbit, der durch diedrei Gesellen erschlagenwurde."

„Fr. Hatten diese drei Grofs-meister besondern Antheilan der Erbauung von Sato-mon's Tempel?

"„ Allerdings. «"4„Fr. Was hatten sie dabei zu

thun? "„„A. Salomon sorgte für

die Lebensmittel unddie Bezahlung der Ar-beiter; Eurem , Königvon Tyrus, schaffte dieBaustoffe herbei undEirarn Abbif unterzogsich der 'Ausführungdes Baues oder derOberaufsicht über den-selben. "4'

In Jedem der üblichenFreimaurerritualelautet die-se Legende etwas verschieden. S. unter andern

1) die hinter der deutschenÜbersetzung von „Ander-sai's v erbessertem Constitu-tionenbuche," Th. 1, (Fad.a. 1783,) S. 546-578,stehend eVerdeuts chun g von„ Sam. Prichards Masonrydissected," welche auch un-ter dem Titel : „die zerglie-(lerte Fr eymaurcrey, "12.. Leipzig, 1788,) der Über-setzung von BonnePilie's"Werke „diü chot tischeMaurerey englisch unddcutsch angehängt ist, so-

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72 IIIRAM. EIRAM.

wie im Auszu.ge in „ demaufgezogenen Vorhange derFreymaurerey," a. M.1790,) S. 166-170;

2) „Recueil -prcieux dela Maonn. Adonhiramite,"nouv. Philadelphie,1787,) part. 1, p. 74-78 et84 — 96, übersetzt in der„vollständ. Sammlung derganzen Adon-Hiramit. Mau-rerev, tu (Leipzig 1.'786, S. 89—97 und 103-121; eben-falls im Auszuge in „ demaufgezogehen Vorbange" u.s, w. , S.153-164;

3) „System der Freymau-rer -Loge Wahrheit uncl Ei-nigkeit" u. s. w., ..28ß-298 und 304-306;

4) „Der Signatstern, "Th. S. 54-64;

5) „Archiv der Freymäu-rer - Loge zu Livörno ; "(Leipzig, 1803,) S. 333—348 , verbunden mit S. 367—3'75;

6) „Manuel du Franc-Ma9on , par E. F. Beizof,"4nle Edit., (i). Paris 1819,)in der in,struction raisonne'edu Grade de Maitre. Hierwird Ilirarre 8 Geschichte(p. 214-1219) so erzählt.

„Salomon, fils de pavid, aussicgrebre par sa profonde sagesseque par ses hautes connaissances,2-6solat d' glever le temple pro-iet6 par son fere. 11 demanclaa Hiram, roi de Tyr, les rna-tgriaux n6cessaires , et un horn-me capable de le seconder darisses nobles dispositions. Le roide Tyr envoya ä Salomon uaarchitecte habi1e, et qui, corn-

me s'appelait Hiram, quoi-, qu'il fut fils cl!'un Tyrien etd'une fernme de la triba deNeplitali. "

„Salonion donna a Ihrem ladirection ,9,.6nerale des travaux.Les ouvriers, au nornbre de plusd.e cent mille, divis gs en troisclasses avaient des rnots , dessignes et des attouchemens pourse reconnaitre entre eux et rece-voir la payeproportionn ge auxtravaux auxquels ils etaient pro-res. Les eprentis touchaicnt

leur , salaire a la colonne pla-Cee au nord, les Compagnonsä la colonne B, sitäge au xnidi,pries de la porte d'occident , —les Mai'tres dans la chambre dumilieu.",„ On entrait dans le temple

par trois portes. Gelle qui d'a-bord fut destirree aux Apprentis , et par la suite au peuple,gtait ä roccident; au niidi celledes Cornpagnons, qui, depuisrachevernent ..du remple futconsacrge aux Levites; enfincelle des Mahres, et par la Suite

ades Pontifes, gtait l'orient."„L'ordre gtabli parmi les ou-

vriers devait assurer la tranquil-lite. La vigilance d71-liram 11.1-tait les travaux du temple, lors-qu'un 6v-gnenlent affreux vintles suspendre et causa un delaggngral."

„Trois Compagnons , *) ra g-contens de leur paye, voulurent

obtenir celle de Maitre ä Paide'des signes, paroles et attouche-inent espgraient se procu-rex- lt force ouverte. Es avaientrernarque qu' Hinan visitait to usles soirs les travaux apries queles ouvriers gtaient retir6s.se placerent. aux trois portes du.temple. L'un s'arrna d'une nie-

* In den französ. hohen Gradenheifsen sie: Abiram, Oterfu.t u.Sterkin. Anm. des herausg.

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HIRAM. HIRAM. 73

le lautre d'un levier, et leg ,troisi eme d'un fort mailiet."

„Birain sietant rendu dans letemple par une porte secfete, sedirigea vers la porte d'occideut.Ii y trouva un Compagnon quile menaca de le tuer s'il ne luidonnait le mot, le signe et rat-touchement de [Viaitre. Hiramlui dit: „„Malleureux, tu. saisque je ne peux ni ne dois te- lesdonner; efforce -toi dc les rue-riter et tu les .obtiendras.“"l'instant le CCSmpagnon vent,

/ de la regle qifil tenait, le frap-per sur la tgte: mais le coupmal dirigg ne porta que sur Pe-paule. — inirarn chercha sonsalut dans la fuite et voulut sor-tir par la porte du midi. Lesecond Compagnon se presenta,fit la m grne demande et reut lameine rgponse; alors le traltre,le frappant de son levier, n'at-teignit Hiram que sur la nuquedu cou. Le coup ne fit qu'gtour-dir Hiram, qui eut encore assezdc force -pour courir vers larolle d'orient. Lii le troisi'emeCompagnon liii fit la demandedu mot, du signe et de Patton-chement de Maitre; et, sur lerefus d'Hiram, le Compagnon.lui _porta un coup du mailletsur le front et Petendit mort."

„Los Coxnpagnons n'eurentras plutöt commis Um- crimequ'ils en sentirent Penormitg.Afin d'en derober la trace, ilsenlev'erent le corps d'Hiramqu'ils deposbrent ii quelque dis-tance des travaux, et Pen.terr'e--rent dans une fosse creusde h lahhte, se promettant, au premierinstant favorable, de rempor-ter bien loin ; et pour recon-naitre l'endroit oh ils l'avaientplace, ils planth-ent une &an-die d'acacia."

„Les Maitres s'apperqurentbientat de l'nbsence d'Hirarn;ils en avertirent Salomon, quiordonna de le chercher avec le

plus grand soin. Trois Maitrespartirent par la porte du nord;trois autres partirent par la portedu midi; et trois Maitres parti-3.-ent par la kporte d'orient. —Los neuf Maitres convinrent dcne pas s'eloigner hors de la por-tge de la voix. Au lever du so-leil l'un d'exix apperqut une va.-peur qui s'el gvait dans la carn-pagne. Tous s'apprech'erent deP endroit (Poi, sortait cette va-peur. Au premier aspect ils vi-rent une petite 616vation, laterre leur parat fraichement 1:e-nluge, et leurs soupoas furentconfirm gs lorsque la Manched'acacia c g da sans la moindreresistance. Eis se rnirent h foull-ler, et trouv'erent le corps denotre respectable Maitrecorrornpu. bis reconnurentavait g te assassine."„lt g tait h craindre eine les

assassins n'eussent, Ja force detourmens arrachd h Hiram lessignes et paroles de Maitre; ilsconvinrcnt donc que le premiersigne eile . premier mot qui beirredeapperart lors de Pexhuma-tion du corps, seraient h Pave-nir le signe et le mot de recon-naissarice parmi les Mahres, —Los Maitres se revtltirent degants et de tabliers de pennblanche pour marquer qu'ibsn'avaient point trempd leursmains dans le sang iranocent."

„Salomon , instruit du crimequi l'avait prive d'un nrni et duchef des travaux, se livra h laplus vive douleur, ordonnadeuil gdndral parmi les ouvriersdu temple, envoya les Maitresexhumer le corps, lui fit dcmagnifiques funerailles, le mitdans un tornbeau de trois piedsde largeur sur cinq de profon-deur et Sept de longueur. 11 fitincruster clessus un triangle d'or,et fit graver au centre Pandenmot dc Maitre , qui g tait an desnonas du grand Architecte de

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74 HmAM. HTRAM.

l'univers, et ordonna qu'on sub-stituerait aux .anciens les niots,sign@ et attouchement dont lesneuf Maitres 6taient convenus."

Hierzu ,gehört ebenda-selbst, im Dictiainnaire desmots et expression,s mapoizni-ques , 13. 131 seq. nachste-hender Artikel.

Adonhirarn. Personnageui . Salomon confia suivant

PEcriture - Sainte, l'intendancedes ouvriers qui travaillaientautemple, et qui 6faient divi-sa en magons , manoeuvres,ouvriers ,qui tnillaient les pierressur la montagne, et chefs desouvriers."

„Les. Francs - Magons du riteEraneis, par des raisons qu'onexplaque 'de diverses marderes,ont cru devoir, dans Phistori-que du grade de llialtre recOn-nähre pour inspecteur-g6n6raldes ou.vriers•,. non Arlonhiranz,irrais Hiram, fils d'un Tyrienet d'une femme veuve de la tri-bu. de • Nephtaii, „, et qui, ‘‘‘‘'dir l'Eeriture-Saii.;.tedes Rois, ch. 7, v. a4 et suivans),„ „trapaillait en bronze et etaitrernpli de. Sagesse d'intelligenceet de science,"" Une raisonmajeure, et sans laquelle an ex-pliqüernit difficilemcnt duneInäpire satisfaisante les causesdc ce chang-ement, est que Salo-mon estimärt, aiinait et hohoraitbeaücoup Hiram k cause de sesrnoeurs, de sa pi6t6, et pareequ'il etait reptpli de Sagesse,dintelligence et de science; que4eI4 on a pens6 qu'iI serait plusnaturel ds Tecannaitre un pa-

homme pour chef moral'dans un temple aliegorigue luiqui d'ailleurs avait Orn,6 le tenc-ple nzat'erie 1 pal- des chefs-d'oeu-Irre en tous les ru&aux ,qu'unpersonnage dontrEcriture-Sain.

te ne jprlait pas d'une manier4aussi honorable."

Jenes Mährchen von Hi-ram und seinen Mördernwird in dem Ersten der vierhohen Grade du Rit fran9ais,Ou moderne , pr2fessd etadoptö par le Grand Orientde France en 1787, welcherden Namen : _Eilt, führet,folgendermafsen weiter aus-gesponnen. —

„La pompe fun`ebre etant finiteet les travaux repris, Salomonn'eut pas de soin plus pressantque la perquisition des meur.niers d'Hiram ,.pour leur fairesubir une purlin.an proportion-n6e leur crime. L'absence destroisCompagnons et leurs outils,instrumens de lern: forfait, nelaiss'erent aucun doute sur lesconpables. Le plus vieux destnois, connu le .plus criminel,fut d'efr sign6 sp6cralement par lenom infame d'Abibale (meu.rtrier du p'ere). Uni inconnuvint se presenter ii la porte du.palais et s'efant fair introduireen secret aupres' du Roi,rev6la le lieu de la retraite desmalfaiteurs. Salomon ne von-bin confier ii aucun 6tranger unscommission si Uliente: maisassemblant, pendant la nuit, leConseil orclinnire des Mahres illeur ddclara avait besoinde Nezif d'entre eux pour unsexp6dition importante, qui de-mandait du codraee et de racti-vit6; cannalssait leur ac-tivit6 , empressernent et leurz'cle; qu'il ne voulnit acconderde pr6f6rence 4 aucun d'eux;que le satt seul en defreiderait etque le premier que le sort au-Tait ainsi ddsign6 serait le chefde l'entreprise. Il fit donc jenerdevant lur tous les noms dansun serufin. Le premier nom

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11IRA.M. HIRAM. 75

qui sortit fut celui de Johaben;,,9ii fut le sclief de Pentreprise;les autres furent glus suceessi-vemen.t."

„Salomon cong gaia les Mai-tyes et retintpr'es de lui les neufEins; ii se ng tira avec eux dansJe heu le plus reCul g des tra-vaux ii leur exposa la de.couverte qu'il venait de faire äi'aide d'un inconnu. Ils con-tnact'erent entre eux les mesuresqu'il failsit prendre pour rgus.

Les Elus prgeerent sermentde venger la mori ; ilsprirent pour mot de reconnais-sance Je nom du plus — **)sortirent de la ville avant lejour, afin de n'eltre vus de per-sonne, manchart par des dgtourset les pays perdus sous la 'can-Juite de rinconnu. Ils airiv‘e.Tent ä 27 miles de Jerusalemducot6 de Joppa res d'une caver-ne au bord de la mer, nommge/a caverne deBen- Akar (fils dela stgrilit g) , Abibaic (mem-trier du }fere) et ses cornplicesavaient coutume de se 1-6th-er.En effet vers la fin du jour ilsapperprent deux lionames quimarchaient avec prgcipitationvers la caverne. On les recon-

. nut bient6t'pour 8tre les cou-Fahles ; car ds qu'ils eurentappere;u la troupe ils prirent lafuite k traVers . les 2-ochers, et sevoyant poursuivis et pnesqu'at.tohits , ils se pr6cipie&ent dansune fondri"ere, oh les Mahresles trouv'erent expirants."

„Johaben, un peu. gerate de ses

Die Namen der 8 übrigen sind:Alkebar, Berteiner, ,Dorson, Ke-rem Morphy, , Stakin, Tercyund'Zerbai.

Anm. des Herausg.") Das hierher gehörige Wort fehlt

in dem vorliegenden handschrift-lichen Hefte, ist aber vermuth-lich Haut — ,das ist .Tehovah.

Anm. EZ,endesseZbin.

carnarades, le ellen de rincon-nn qui dirigenit sa route versla caverne, ayant Pair de suivrequelqu'un k la Piste, ce z616Martre y court seid et ypgnkrepar une delscente fort roide deneuf degi gs taill gs darr le roc,II apperqut h la faveur d'unelampe le traitre qui venait dereutrer et se disposait ii se nepo-ser. Co Mallieureux, saisi a lavuc d'un Maiire qu'il reconnut,se sacrifia lui - mi3rue en seplon-geant un poignard d ans le coeur.Joliaben se saisit du poignard d4traitre et sortit victorieusementde la caverne. XL apper9ut ensortant une source d'eau quijaillissait d'entre les rochen; ii -y courut se rafraichir et remet-trc ses sens agit6s. "

„Les tlus nesolurent de lais-sen le corps en proie aux bdtesProces ; ils s'empaferent destites des trois seel grats et repar-tirent des le coucher du soleilIi se rendirert la nuit mi.hteJerusalem , cli ils surprilentag-r6ablement Salomon, en luirendant compte de leur expgdi-tion. II t gmoigna aux 9 Mai-tres la satisfactronqu'il en avaitet voulut qu'il portassent le nomdistinctif leur ajouta6 Maitres qui n' gtaient pas derexp gdition, cc qui formanosubre de 15 , aix heu d.e9 qu'ils gtaient dans le principe.lls obtinrent pour rnarque dedgeoration une grande gcharpenahegui leuryassait de refpau-le gauche i. la hauche droite, etau bout de laquelle gtait unpoignard ix poigneie d'ora Lesmots de reconnaissance et leurssignes furent analog.ues ,k l'actionqu'ils venaient de faire. Pan lasuite hur emplof fut l'inspectioaiggngrale, lt quoi les rendait pro.pnes I'ardeur et la s gvgrit6 qu'ilsavaient montr gs. Lorsqu'il&ait question de rendre compte

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'76 HIR.A.M.

oll de procgder an jugement dequelque le roi les as-semblait extraordinairernentdans un Heu. secret.."

„L'incon,mt- qui n'etait gu'unfut amplement recom-

pause. 11 entra dans le corps desmaqons, et par la suite, guandii fut suffisammenty obtint une place d'Elu. " *)

„Les totes des sc6Uratä reSre-rent exposdespendant trois joursdans Pinthieur des ouvrag-es;avec.Pinstrum .ent q Ui avait serviit leur attentat. Au heut de ceums elles furent consum ges parle feu, leurs cendres jet ges auxvents- et leurs outils bris gs. "

„Le crime et 1.a punition fu-rent un secret Salomonvoulut

resta concentr6 parmi lesrnavns. — La vengeance gtaritaccomplie, ii ne s'occupa plusque de mettre fin lt son ouvra-ge. 46 3

[Murs nicht jeder unbe-fangene Leser nach Dem,was ihm hier aus ächtenQuellen vorgelegt wird, dem'Prof. Sliffens beistimmen,wenn er in seinen .„Carica-turen des Heiligsten," Th.2,S. 688, „Das, was die Liebeder Freimaurer an sich ge-zogen hat,"— ihre Gebräu-che und Symbole, „ eineseltsame Puppe, ai,isgefiißtmit Hechsel, Mührehen undBomanen ,'c nennt ? Wiewird er vollends erstaunen,wenn er vernimmt, welcheDeutungen man den Mum-niereien im sogenanntenMeistergrade unterlegt, von

1 Sein Name ist _Feringnan.Anm. des Herausg.

welchem jene abenteuerli-che Sage von Hiram,, ld.-der! noch immer den litur-gischen, jetzt völlig sinnlo-sen, Grundbestand in allenangeblichen Systemen derheutigen Brüderschaft aus-

-macht! —"Dem. Pourquoi les Nlavns

mit -ils tant de vengrationpour Hiram?

„ Rep. Parcequ.'il est Zu•figure fle la 3econde per-renne de in Trini1 faitekomme, qui a glevglig,lifice de l'gli.se surles ruines du. fameuxTemple de Salomon,bäti par Hiram."

Aus der Instruction duParfait Architecte ou laclef et le Uveloppement duliosecrois)., in der vom Er.Bode abgedruckten Schrift :

Chevalier de l'Aigle; duPelican; ou Bosecroir,"p.47seq. , womit die Erklärungder einzelnen Gebräuche imMeistergrade auf p. 40- 43zu verbinden sind. Soauch in der Schrift „Ori-gine et objet de la Franclie-Ma9onnerie, par le F. B.;"1774, in 8; (in's Deutscheübersetzt unter dem Titel:„Ursprung und Gegenstandder Maurerey " s. w.;1783; in 8.;) p.37:

„Cet Hiram dont nous c416-krons la m gnloire dans presquetotes les grades sup6rienrs a laMaitrise, et dont on ne tronveplus la mort que la g&lealogiedans les livres sacres n'estqu'une figure."

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HIRT. HOHLE. 77

Dann p. 43:„L'on Fent appercevoit id,"

(dans le grade "qu'a-yant appris qu'llirarn, itaitfignre de Jesus - Christ , on perltdeviner les trois assassins ; anles trouve aisement dans Judas,Caiphe et .Pilate. Le premierse pendit; le second , priv6 deSan ernploi par Vitellius, se tun;et le troisime ayant 6t6 forc6 dequitter sa charg:e, se priva d'unevie qui lui 6tait on6reuse."

Endlich p. 51:„C'est ici" (dans Je grade du

fris-parfaitMafon)„qu'on vöitr6ellement qu' n'a 6t6 queJe type de Jesus-Christ, que leTemple et les autres syn:bolesniaqonniques sont des alldgoricsrelatives ä 242glise, ä tu Joi etaus bonnes moeurs."

Vgl. zu diesem Artikel desErs. Fr. 1V Lindner „Mac-Eenac " u. s. w., 3te Aufl.,(Leipzig1819 ; in 8. S. 38f.,46-49 und 152-159!

HIRT ( nEn); s. Zeichendes guten Birten,,

IlisAn, das verstümmeltehebräische Ezer (1-1gIfe); einin den höhern Graden bedeu-tendes Wort,

HoBED , hebräis,ch, (Die-ner) und Hubed. -Edon (Die-ner des Menschen), sind be-deutende Worte in den höhern Graden.

Hocnc. Die symbolischeHöhe einer Lege geht bisan die Wolken, oder auchKlaftern ohne Zahl; [nachdem neuenglischen Rituale:„von der Erde bis zum Him-mel. cc]

(J. E.) war

Mitglied der höhern Gradevon der strict. Observ. unterdein Ordensnamen: Alexius,und Einer der unbekanntenObern dieses Systems.

HOD ZK, PII 0 DEE. ; ein in.den höhern Graden bedeu.tendes Wort.

Hönn (um); siehe Hocn.Hönrir, (DIE); ein bedeu-

tendes Wort in einigen hö-hern Graden auch

einige Na-

me des Zimmers, worin diePrüfungen des Aufzuneh-menden in gewissen Gradenvorgenommen werden.

[In dein französischengrade (Mhz ist das Zweiteder drei erfoderlichen Lo-genzimmer die dunkleKam-mer , oder Caverne.

„Cette chambre represente und6sert aride. Dans un des an-gles est un reduit qui figure unecaverne taill6e dans le roc, oh['an est Gens descendre par neufmarehes rustiques. 11 y a ansla caverne nue lampe allurn6e,posee sur une pierre avanc6e.A drohe de Ja caverne est unesource d'eau qui filtre le longdes rochers. Pr .i5s de la caverneon voit na chien en qute. Dansle lointain sont deux hommesqui fuyent , 6tant poursuivis;ils sont pr'es d'tre atteints pardeux autres hommes arrn6s; ilsse pr6cipitent dans une fon-driere." — Aus dem "ManuelinaQonn., on Tuileur" etc (Paris, 1320; en 8 p. 234 seq.]

HOFFDJUNG 1)/E ) ist derName des dritten Grundpfei-lers eines Roserikreuzcapi.tels. S. oben den Artikel:GLAUBE!

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78 HOGERHEIDE. HOSPITALIER.

HoGEIIITEIDE(VAN); siehe 1754 bekleidete. Er revi-AERSSEN. dirte und verbesserte damals

HonErmEsTER , OBER- die Statuten undGesetzePRIESTER, (DER) (le Grand- dieser Grofsen Loge, wel-Pontife, ou IVIaltre ad vi- che 1748 in französischertam,) ist der 19te Grad des Sprache im Drück erschie-ausAmericanach.Frankreich nen.eingeführten sogenannten HoLTROP (WILHELM),altenglischen Systems, wie Buchhändler in Amsterdam,auch des Conseil des Empe- Grofsredner der GrofsenLo-reirs d' Orient et d' Occident ge von Holland seit1792undin Paris. [Voir le „Manuel Meister v. St. der Loge la2.naonn.," p. 142-144!] Charite' in Amsterdam seit

liouErniEsirEn. DES TA- 1788, hat sich durch seine13E112.1- A11E1,s, (le Chef du Tu- 'ausgebreiteten Kenntnissebernacle,) ist der 23ste Grad die besondere Achtung derdes aus America nach Frank- ganzen holländischen Brü-reich eingeführten altengli- derschaft erworben. — Erschen Systems. [Voir le fafste zuerst die Idee , in"Manuel mapnn.," p. 159 Amsterdam, auf Kosten der— 162! — Der Vorsitzende dortigen , vier Logen , einführt in diesem Grade den Blindeninstitut zu errichten,Titel eines gran,d souverain und führte sie im Jahre 1808,Sacrificateur und die Aufse- in Verbindung mit dem Pro-her von grands-prgtres ; die fessor Ferolik deput.andern Brüder aber heirsen ster derselben Loge ,Leviten und die Loge -vvird lieh aus. Diese Stiftung,mit dem Namen:, _Hierarchie, ( zu welcher übrigens derbezeichnet.] Stadtmagistrat sich weigerte

HOLLAD s. NIEDER– auf irgend eine Weise bei--LANDE. zusteuern,) die einzige die-

HoLsTEIDT-Bri.c:a ser Art in ganz Holland, istDEICH WILHELM, IIEnzoo das würdigste Denkmal die-voN) , Gouverneur von Bei- ser beiden Brüder und derlin, wurde am 20. Juni 1740 ganzen amsterdamer Brü-von Friedrich L I. Könige von derschaft.Preufsen , selbst in die Brü- HOLZHAUER (DER); siehederschaft au fgenommen,und FENDLITR.im Jahre 1747 zum Züge- HOSPITAL (DER RITTERordneten Grofsmeister der VOM), HOSPITALITER; siehe'Mutterloge zu den 3 Welt- MALTHESERRITTER.kugeln in Berlin ernannt; HOSPITALIER (L'); siehewelche Würde derselbe bis ALLMOSENSAMMLER.

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HOSPITALITERINNEN. HUND. 79

HO SPITALITERINNEN(DIE);siehe DArar.N.

HowARD (CARL); sieheEFFIN GlIAM.

HOWARD ( THOMAS ) S.AR UNDEL und EFFINGHAM

HOYER, königl. preufsi-scher Oberproviantmeister,war Einer der unbekannten.Oberen und Canonicus regu-laris thesauxarius der Cleri-her von der stricten Obser-vanz, worin er den Ordens-namen: Hugo ab Acacia,trug.

HüLF ZEICHEN ( DAS ) ; S.NOTH ZEICHEN.

H ii*LT Z (JOHANN), ein be-rühmter Architect aus (Gönn,der nach dem Tode von Jo-hann von, Steinbach die Lei-tung des Münsterbaues inStrasburg beinahe bis zu.desselben völliger Beendi-gung führte.

HünE; ein englischerGastwirth in Paris in derliue des Bouclzerieschem im Jahre 1725 die 'ersteLoge in Vrankreich gehaltenwurde. S. DERVENT-WATERS.

HUND ( CAIIL GOTTHELFREICHSFREIHERR 'VON) undALTEN GROTEIATI , Erbherrauf Lipse u. s. w. in derOberlausitz, römisch-kais.wirklicher Geheimer Eathu. s. w., geb. am 11.. Sept.1722, gest. in Meinungen.am 8. Nov. 1776. Unter al-len merkwürdigen Mitglie-dern der Freimaurergesell-

sdhaft batEeines eine so be-deutende und so ausdauern-de Rolle in derselben ge-spielt, als dieser Baron vonHund ; und das von ihmin Deutschland gegründeteTempelherrensystem fandnicht allein Anhänger unterden angesehensten u. durchGeistesvorzüge ausgezeich-netesten Männern jener Zeit,sondern war auch bis zu sei-nem Tode von der Mehrzahlder damaligen deutschen Lo-gen angenommen worden.—Bereits in seinem 20. Jahrewurde er zu Frankfurt a.M.am 20. März 1742 zum Frei-maurer aufgenommen; undschon im darauf folgendenJahre empfing er währendseines Aufenthalts in Parisdie höhern Grade des der-moneschen Hoch capitels.Sein Hang zur Schwärmereiund zum Abenteuerlichenlie% ihn besondern Ge-schmack an diesen Gradenfinden, welche durch dasüberall darin herrschenderömisch - katholische undritterliche Prunkwesen fürihn, sowie für die meistenGernüther seiner Art, einenunwiderstehlichen Reiz hat-te; wershalb auch mit vieler'Wahrscheinlichkeit behaup-tet worden ist, dals er zurrömisch - hathol. Con fe g

-sion übergetreten( sey. EGe-wifs ist, dafs nach seinemAbsterben sein Leichnam zuigelrichstadt, im Wirzbur-

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80 HUND. HUND.

gischen, in der kathanschenHauptkirche am Fase desHochaltars begraben wordenist. *) Nach der Rückkunftvon seinen Reisen verbander sich daher mit dem Herrnvon Marschall , (s; diesen Ar-tikel!) der schon früher jeneGrade, kannte und mitge-theat hatte, um sie mehr zu-erbreiten. Diefs genügtejedoch seinem Eifer nicht;vielmehr organisirte er, in-dem er sich die Möglichkeitdachte, dafs der erloscheneTempelherrenorden durchdie Protection irgend einesmächtigen Regenten alsweltlicher Ritterorden wie-der aufleben könne, ein förm-liches System unter dem Na-men der stricten Observanz,um jenen Orden durch dasLogenwesen fortzupflanzen.Dieses Unternehmen gelangihm auch vollkommen; nurwar er dabei gezwungen,sich mannichfaltige falscheVersicherungen zu Schuldenkommen zu lassen, theilsum seinem Systeme das An-sehen der Authenticität zugeben , diens um die vielenhistorischen Lücken auszu-füllen, die sich in dem cler-moneschen Systeme fanden.— Sein Ordensname alsTempelherr war Carolus

*) EVgI. hierzu den Anti-Saint - Nicaise", Th. S.40-42 und 2!]!

Eques Ense; [und er be-kleidete die Stelle einesHeermeisters der 7ten Pro-vinz, d. an der Elbe undOder.] S. auch OBSLRVAN-.

STRICTA.[Die Mitglieder der schot-

tischen Loge Minerva zuLeipzig liefsen auf ihn die:im cöthener „Taschenbuchefür Freimaurer " auf das J.1800 abgebildete Gedächt-nifsmiinze prägen, auf wel-cher das Profil seines Ge-sichts sehr ähnlich dargestellt seyn soll. — Einekurze, vielfach benutzte,Biographie von ihm enthältder „And Sa int - Nicaise,"Th. 1 , S. 29 —53 ; (wozu.die Stammtafel seines Ge-schlechts am Ende des Buchsgehört ;) und diese schliefsteich mit folgender Schilde-rung von ihm. —

„Er war mittlerer Statur, abersehr gut gewachsen ; er kleidetesich nie prächtig, aber mit Ge-schmack; er lebte mäfsig

' war

aber übrigens gastfrei; und sei-ne Tafel war stets wohl besetzt.Einen vorzüglichen Aufwandkostete ihn die Uuteihaltungseines Stalls. — Sein gutes und.edles Herz blickte stets aus sei-nen Handlungen hervor. JederNothleidende konnte sich ihmnahen; und er fand das gröfsteVergnügen darin, ihn zu unter-stützen. Selbst wenn er durch.seinen lebhaften Geist hingeris-sen wurde, etwas Übereiltes zuthun, so suchte er es sobald alsmöglich wieder gut zu machen;so dafs oft ein solcher Schatten-zug nur mehr Licht über sei-nen GJlugeter verbreitete. Sei,.

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HUNDERT. HUTCHINSON. 81

ne Unterthanen liebten ihnmehr, als sonst Leibeigne, zu.thun, ,gewohnt sind. SeineDomestiquen waren meistensLeute, die bei ihm alt gewor-den." — Vergl. auch die Art.:JOHNSON und VON RLEEEELD

HUNDERT ( DER OBDENDER) y S. C,ENTAINE.

HUN TIN GDON GeORGHASTINGS GRAT VON ),Grofsxneister der Bauleutein England von 1588 bis1603•

FluNTL-r (M.A.B.2ursGrofsnieister der GrossenLoge der ancient Masonsvon Schottland in den Jah-ren 1793 und 1794.

HURKA FRIEDRICIIFRAwz )„ geb. in Böhmenim J. 1761, gest. zu Berlin.am 10. Dec. 1805, als ha-nigl. Kammersänger , warMitglied der Loge FriedrichWilhelm zur gekrönten Ge-rechtigkeit undEiner der be-liebtesten Liedercomponi-sten der letzten Zeit, demdie deutschen Freimaurerdie MeIodieen Vieler ihrerbesten Arbeit und Tafel-lieder verdanken.

HUT CIIINsoN(WiLnELm),

Meister v. St. der Barnard-castle -Loge Concordia, istVerfasser des „Spirit of Ma-sonry, in uroral and elucida-tory Lectures " (London,for 1776, in 8.; )wovon eine deutsche Über-setzung unter dem Titel:„der Geist der Maurerey;in moralischen und erläu-

ternden Vorlesungen ; " zuBerlin, bei Stahlbaum, 1780,auf 220 SS. in gr, 8. erschie-nen ist.

[Über dieses Buch mach-te ein Recensent in themonthly Review,« Vol.LV,(London, 1777 ; gr. 8.0p. 73 seq., folgende sehr ge-gründete Bemerkungen.

„Wenn wir uns unterstehendürfen, in; Bezug auf eine sogeheimnifsvolle Anstalt, als dieFreimaurerei ist, einen Winkzu geben, so sind wir geneigt,den Bruder elltchinson für ei-nen argen Ketzer im Orden zuhalten , der neue Meinungenaufbringt, um eine Spaltung inder Brüderschaft zu veranlassenund sich selbst zum Haupt einerPartei zu erheben. Nach dem.Wenigen, was davon bisjetztruchtbar worden, man dar-über einverstanen , dafs derOrden durchgehends Männernvon allen Rehie Ionen o ffen stehe,und dafs keinGlaubensbekennt-nifs eine Aussehliersung vondemselben bewirken könnt. Eswerden auch daher in all enWelt-theilen Maurerlogen an ,getrof-fen, worin man keine andern re-ligiösen Meinungen fortpflanzt,als welche die natürliche Reli-gion vorschreibt; indem Wis-senscha ft „,;ittliche Rechtlichkeitund briiderliche iebe ihre ein-zigen Bande der Vereinigungsind; und wenn unter ihnenAnspielungen auf den Bau desSalomon'schen Tempels vor-kommen, so geschieht Diel% le-diglich in geschichtlichem Sin-ne und gründet sich auf die Sa-ge von dem Schutze, welchenjener König kunstreichen Zunft-genossen bei einer so denkwiir.dien Veranlassung gewährte.DieD ßibel wurde delshalb in die

6

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62. ILLUMINATEN. ILLUMINATEN.

Logen dieses Landes" (Grofs- Vergl. oben B. 1, S. 259 f.britannniens)„eingeführet,weil und 290 unter f)! S.' auchman sie als ein heilig-es Buch in n

f ,385S.S und hier S. 8.debeabesondern Ehren hält: 40 in östli-chen Ländern hingegeti. wieder- Sp. b!'f.i,ihrt solche Ehre dem Koran. 1-IuT (DE11).' Schon beiHerr Hutchinson, ein Mystik er denRöMern war der }Lit dassogar unter Mystikern, bemüht Zeaehen der Freiheit; undsich indefs, nicht nur die Ma-soney als eine christliche Anstalt wo Freiheit, da herrscht"darzustellen, sondern auch .den auch moralische Gleichheit.Genurs der Vorrechte des Or- Daher gehört der Hut zurJens blofs auf diejenigen Chri- 'maurerischen Kleidung ; mitsten zu beschränken , welche i- i ir7rinitarierheifsen: 'doch! wenn hm n der Loge. jedeman seine Vorlesungen mit dem Bruder bedeckt. [ S. die Ar-,mas,onischen (Jonstitutionenbuche tikel: DEGEN , KLEIDUNG,vergleicht, das für Jedermann r 'UIHEXT GLEICHHEIT !im Druck herausgegeben und

zA.! HuzzAl [Im‘ [Inach welchem alle unsere Lo- „Iluzgen. eingerichtet worden sind, Französischen: libuze'.] Einso ergiebt sich , —Aars er , i11- Ausruf, dessen man sichhöchst pralerischesWortgei3rän- nach dem üblichen Hände-ee in Ieiner an.dern Absicht aus-krent, als um jenes Buch ver- klatschen in den Logenkehrt auszudeuten; es müfste mehrer Systeme, besondersdenn dieser Umstand dadurch des altenglischen, bedient.gerechtfertigt werden können,

NNdars Herr H. einen ErIaubnifs- Aschein des Grofsmeisters, Lord nELIVI BERNHARD VON), kö-

"Petre, und der übrigenBeam- /dgl. preufs. geh. Justiz ..ten .der Grofsioge vorlegt, weh und Kammergerichtsrath ineher seinen Vorlesungen zum Berlin' , .und als juristischerStärnpel ihrer Rechtgläubigkeit

Schriftstellergeschätzt, geb..vorgesetzt ist; und eine solche Sch,amtIiche Genehmigung mag al- im J. 1725, gest. am 9. Aprillerdings.nicht angefochten wer- 1787, war Mitglied der hö.,,den." - hern Grade von der

rnen Eques a

str

a

strictenObservanz unter dem Or-

S. oben die Artikel: BILd.ensn

BE und HEmiyIANT.G..B..ca:T! Anm. des Herausg. S. auch

1.ILLUMINA TEN, .R LEUC II, durch die gtittliche Gizede Er-

TETr:N- (DIE). [In der ersten leuchtete, genannt.) In undKirche wurden .alle Christen aufserhalb der Freimaurer-nach der taufe Illuminati, gesellschaft gab es vier von-

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ILLUMINATEN.

einander ganz verschiedenegeheime Vereine, die diesenNamen [oder vielmehr, so-viel die 3 ersten betrifft, dendes , der Begeister-ten,] trugen und entwederdurch die Anzahl ihrer Mit-glieder, oder 4urch. ihreDauer und Tendenz, einegewisse B erühmth eit erlangthaben. Der erste, zu Endedes 16tenJahrhunderts, warder Verein der Alombradosin Spanien; der zweite, ge-gen das Jahr 1634, in Frank-reich bekannt unter dem Na-men der Gudrinets , bestandblofs aus Schwärmern undGeistersehern; der dritte, inden Jahren 1750 bis 1788 inBelgien, hatte auch nur einemystische Tendenz; [s. denArt. : KRBITZB3LIMPEll 1.] dervierte endlich war der vonWeishaupt in Baiern im1776 gegründete Illumina-tenorden. Sein Stifter, einaufgeklärter, für das Wohlder Menschheit mit Eiferbeseelter Mann, hatte heider Entweri"ung seines Plansallein die sittlicheVeredlungseiner Zeitgenossen durchgemeinsames Einwirken aufalle Stände vor Augen. Zudiesem Zweck hielt er einen.geheimen Bund für die Um--stände am Angemessensten.,in dessen innere Organisa.-tion er gewisse den Jesuitenentlehnte Grundsätze und.Marsregeln verwehte; in-

'. dem er deren Wirksamkeit,

ILLUMINATEN. 83

um die Mitglieder kennenzu lernen, früher, als Schü-ler dieses geistlichenOrdens,bewährt gefunden hatte.Zum Freimaurer wurde ererst 1,7'77 in der Loge Theo-dor zum guten Radle in Mün-chen aufgenommen. Siehe„Weishaupt' s Nachtrag zurilechtfertigung" u. s. w.S. 43!]

Bei der übereilten Ver-mehrung der Mitglieder warnicht allein die Geheimhal-tun.g der Existenz des neuenOrdens bald gefährdet, son-dein der ungeduldige EiferxnehrerVerbundenen,sund kräftig zu wirken, ver-leitete auch diese , auf die,Staatsgeschäfte Einflufs er-halten zu wollen, so dafsder Churfürst Carl Theodordurch seine Edicte vom 22.Juni 1784, auch 2. März,und 16. August 1785, den.Orden, als dem Staate ge-fährlich, gänzlich aufhoballe Ordenspapiere in j3e-,schlag nehmen , liefs , und.„viele Mitglieder ohne weite-ren Procers mit Absetzung,Landesverweisung und Ge-fängnifs bestrafte. [5. obenden Art.: BAYERN!] Preis-haupt selbst wurde seinesAmts entsetzt, als Staatsver-brecher angeklagt und konn-te der Verhaftung und dem.nachher, 1786, über ihn aus-gesprochenen Todesurtheilenur durch die Flucht entge-hen. Mit dein Jahre 1786

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84 ILLUMINATEN.:

sind, daher diese deutschenIlluminaten als gänzlich er-loschen zu betrachten.

ihre Grade wurden in fol-gen der Ordnung mitgetheilt.-- Erste Glasse. Pflanzschu-le. 1) Nach einem Yorberei-tungaufsatze das Noviziat ;2) der Minervalgrad ; 3) 11-luminatus rninor ; worauf dieEinweihung als illagistra-tue folgte. *) Zweite Classe.Symbolische .b.eirnaurerei,welche in ihren verschiede-nen Theilen ohne eigentli-che Aufnahme dem Beför-,derten mitgetheilt wurde,worauf er in die schottischeüberging. 4) Illuminatus ma-for, , oder der schottische No-viz; 5) illuminatus dirigens,oder der schottische Bitter.[Dieser Grad sollte das Thorder sogenannten b.öhernMaurerei zu der Mysterien-dasse sen.] Dritte Classe.A. Kleine Mysterien. 6) .Pres-byter, , auch Epopt , obendiesen Artikel!) oder derPriestergrad; 7) Princeps,oder der Begentengrad.B. Grote Mysterien. 8) Ma-gus ; 9) Rex; [welche beideGrade aber gar nicht ausgearbeitet worden sind. --5. hierzu a) in der „ voll-ständigen Geschichte der

*) [Vergl. die Schrift: "Derächte Illuminat" u. s: w.,nach welcher der kleine Il-luminatengrad ebensowol,als der grofse, in die zweiteClasse gehörte. 3

ILLUMINATEN.'

Verfolgung der Illuminatdnin Bayern," B.1., (welchemaber kein zweiter gefolgtist,) S.119-250; b) „Phi-lo' s endliche Erklärung" u.s. w., S. 89-120, -verbun-den mit „Weishaupt' s vers.hessertem Systeme" u. s. w. ;c) die der Schrift: „ dieneuesten Arbeiten" u. s. w.angehängte. „ kritische Ge-schichte der Illuminatengra-de," und d) in der „ Bistde la fond. du Gr. Or. deFrance " (par Thory) j47o.XXI de Pappendice: „Frag-ment sur Ies Illumines deBavilre," p. 253-270, dannhier die Artikel : KNIGGn,"WEISIIATTPT, JESUITEN I.]

[Der Herausgeber erach-tet es für angemessen, hier ei-nen sehi• werthv d-ollen hand.schriftlichen Aufsatz desErs. Krause, mit Dessen Er-,aub nifs, einzuschalten, wel-cher bereits abgekürzt im„Conversafions W Lexicon"stehet, und hat denselbennoch mit einigen literari-schen Zusätzen versehen.

Über den Illuminaten–Orden.

„Der Orden der Illuminaten,d. i. die geheime Gesellschaftder Erleuchteten, auch anfangsvon seinem Stifter Orden derPerfectibilisten genannt, wurdeim Jahre 11776 von Xdam Weis-haupt, damaligem Professor descanonischen Rechtes zu Ingol-stadt, gestiftet. -- Nach der, demStifter dunkel vorschwebendenIdee sollte dieser Orden ein ge.

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ILLUMIN ATE N.

heimer Männerverein für diehöhere Ausbildung der Mensch-heit zu, reiner Sittlichkeit u. zueinem dieser allseitig gemäfsenLeben seyn. Diese Gesellschaftverbreitete sich zuerst , vonIngolstadt aus über Münchenund Eichstädt, vorzüglich indem katholischen Deutschlande,dann auch in einigen Gegendendes protestantischen , und be-stand, zur Zeit ihrer Blüthe,aus mehr als 2000 gebildetenMitgliedern, (s. „Weishaupt'sPythagoras" 8. 39 ! ) von denenMehre schon damals als wahr-haft ehrwürdige und verdienteMänner von der deutschen Na-tion geachtet wurden. Nach-dem aber im J.1785 die bayeri-sehe Regierung einige Mitglie-der entdeckt und ohne gesetz-mäfsige Form , als Verbrecher,bestraft, auch den Orden, alsdem Gemeinwohl und der Si-cherheit des Staates gefährlich,aufgehoben und dessen Fort-.setzung hart verpönt hatte, er-losch derselbe völlig , sovielwenigstens öffentlich. bekanntist und Weishaupt selbst in sei-ner Schrift: „Pythagoras , " anmehren Stellen versichert ; und.es hat ein noch ferneres Beste-Iren desselben von der eifersüch-tigsten Staatsbehörde durchausnie nachgewiesen werdenkön-nen."

,Da über diese Gesellschaftalle wesentliche und ächte Quel-len in öffentlichem Drucke er-schienen sind; so kann sich jeder Denkende und durch allsei

--

tige Bildung zu Würdigung die-ses wichtigenGegenstandes üb er-haupt Fähige ein eignes Tirtheilbilden. — Von diesen gedruck-ten Quellen sind folgende diewichtigsten." —

„1 ,) Durch die Schrift: „Py-thagoras," (s. oben B. 1, S.337,Sp. b, den vollständ. Titel und

ILLUMINATEN. 85

5. 338 Weishaupt's Erklärungüber die Absicht dieses Buchs!)hat uns Weishaupt, in seinen„ geläuterten Überzeugungen."und in der beigefügten Geschich-te der Stiftung des Illuminaten-bundes, selbst den Maafsstab dar-gereicht, wonach sein früherergeselliger Versuch beurtheiltwerden mufs. Nächst diesen/Hauptwerke verdienen auchvier andere frühere Schriften.Weishaupt's beachtet zu wer-den.

a) " Apologie der Illumina-ten;" (Frkft. u. Leipzig, 1786;574 SS.;) wozu sich W. in derfelgenden Schrift S. 48 beken-net ; "

b) „ Einleitung zu meiner.A,pologie ; " (52 SS. ; )

c) „ Kurze Rechtfertigungmeiner Absichten," ,7o u.

d) „Nachtrag zur Rechtferti-gung meiner Absichten;" ( 128SS. ; ) die 3 letzteren ebendas.1787.

„Im Allgemeinen hält Weis-haupt auch in der Schrift: „Py-thogoras ," den Plan einer sol-chen geheimen Gesellschaftdurch Mittel, welche mit denim Illuminatenbunde versuch-ten im Wesentlichen gleichar-tig sind, noch jetzt für wesent-lich und ausführbar, obgleich.seine Überzeugungen über ein-zelne Puncte, Nebenzwecke und.Einrichtungen sich geänderthaben."

,, 2) 1%76)s" (des Freiherrnvon _Knigge) ,, endliche - Erklä-rung und Antwort auf verschie-dene Anforderungen und Fra-gen, seine Verbindung mit demOrden der Illuminaten betref-fend," (Hannover 1788, 14258.

8.) enthält über den Zweck,die Entstehung und die frühe-ren Schicksale des Bundes,nächst kreishazipt,s Schriften,

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8& ILLIYMINATEN.

das Ausführlichste, Beste undGlaubwürdigste."

,Nur für Den, der die eben.genannten Schriften gelesen,werden auch recht brauchbarseyn :• 5) „Einige Originalschriften

des Illumin.atenordens , wel-che bey dem RegierungsrathZweck durch vorgenommeneHausvisitation zu Landshut den..11. und 12: Oktober 1786 vorge-funden worden; auf höchstenBefehl Seiner Churfürstlichen.Durchleucht zum Druck be-fördert," nebst dem „Nachtra-

zu dieser Schrift in 2 Ab-theilungen ; München, 1787,2 Bände in '8. Es sind man-cherlei Entwürfe , Abhandlun-gen, Briefe, Berichte u. s. w.des Stifters und 'der vörnehrnsten- Mitglieder; und. die icht-Leit derselben ist im Allgemei-nen von Weishaupt und Kniggefreiwillig zugestanden wor-den. "

„Auch. das Ritualsysteni desOrdens ist ächt; und von denVerfassern desselben, Weishauptund Knigge, anerkannt, • abge-druckt worden. Die Schrift :

'„der:ächte Illunzinat, oderdie wahren, unverbessertenRi-tuale der Illuminaten" u. s. w.(Edessa d. Frankf. a. M.1788 .;) enthält 4ie Rituale Knig-ge's nach Dessen eignen' Ge-ständnifs. (5. „Philo's endlicheErklärung" S. 961)."

„5 Dagegen giebt „das ver-besserte System der Illuminaten"mit allen seinen Einrichtungenund Graden , herausg.egeb. vonAd: Weishaupt, (Frankfurt undLeipzig 1787, 362 SS.; und neuevermehrte , Auflage, mit Weis-haupt's Brustbilde, ebend. 1788,,416 SS. in 8 4 ) die von Weis-haupt verbesserten Rituale,die „li.nigge'n... ganz fremd underst nach Dessen Trennung

vom

ILITJMTNATEN

Bunde eingeführt wordensind. "

„6) „ Die neuesten Arbeitendes Spertacus"(Weishaupt), undPhilo" (von Knigge) „ in 'demIlluminaten-Orden‘‘u.s.vv.(o.O.1793; XII und 172 SS.;) nebsteinem Anhange von 84 wel-cher die kritische Geschichte derIlluminatengrade enthält. Inde Buche selbst befinden sichdie Rituale der von Knigge aus-gearbeiteten , von Weghaupt.und den Areopagiten genehmig-ten , von Knigge durch seinesNamens Unterschrift beglaubig-ten und ausgetheilten , beiden..Grade der kleinemn Mysterien-classe, des kleinen Priestergradsund des kleinen Regentengracls.

S. die nurerwähnte kritischeGeschichte S. 17-19 und mehrefolgende Seiten!) "

„7) Die Schrift: „Illumina-tus dirigens , oder SchottischerRitter; ein Pendant zu der nichtunwichtigen Schrift:.. die neue-sten Arbeiten des Spartacus Und.Philo . in dem Illuminaten- Or-den," u. 5. w., (o. 0. 1794 , 77SS. in 8.; ) enthält das Ritualund die Instructionen. diesesGrades."'

„Aus diesen Büchern nun istdie folgende kurze Darstellungdes Zweckes und der Verfas-sung , sowie der Geschichte,dieser merkwürdigenVerbin-dung, geschöpft : j edoch sindauch einige handschriftliche,ungedruckte Quellen. benutztbworden.«

„Über die Veranlassung unddie ersten Umstände der Stiftungdes Illuminatenbundes ,.'sagtReishaupt (im „ Pythagoras"5..65o ff,) Folgendes „Adeltich war Stifter einer geheimen,verfallenen und nun öffentlich.bekannt gewordenen Gesell-schaft. Diese Gesellschaft, inderen Geist sich die Wenigsten

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ILLUMINATEN. ILLUMINATEN. 87meiner Mitarbeiter' . hineinge-dacht haben , und welche dergröfsere Theil der Menschenmit Verachtüng und Gleichgül-tigkeit betrachtet, ist .von An,dern bis zur Übertreibung ver-lästert worden. — Ich habesoyiel möglich geduldet und.geschwiegen, und die Gelegen-keit erwartet, wo ich diese

,Verläumdung von GrUnd ausuntersuchen und dieses Schre-ckenbild in seiner Blöfse dar-stellen kann. Ich will meineLeser mit >den kleinsten Um-ständen bekannt machen und.es sodann . ihrem Urtheil über-lassen, welche meine Absich-ten bei der Errichtung dieserGesellschaft mögen gewesenseyn. "" — Er erzählt: Herr

, ein Protestant aus H., dernie Mitglied seiner Gesellschaftgewesen,, habe in ihm den er-sten Gedanken zu Stiftung desIlluminatenordens veranlafst,ob er gleich schon in seinenStudieriahren, 1765 und 1766,schriftliche Versuche 'über einezu. s tiftende G esells cha ft gemachthabe , worin . „„d as Band unterMenschen verstärkt und ihrezerstreuten Nräfte gesammletwürden." Jener Herr H. seyim Jahre 1774 nach Ingolstadtgekommen , und habe ;Tim ver-muthen lassen, dafs er Freimau,rer ser, und dila es ächte undunächte . Logen gebe welcheschwer zu unterscheiden seyen.Von diesen ächten Logen nunhabe VVeishaupt sich ein Idealgeträumt. Meine Erwartun-gen und Begriffe, "" sagt er,,, "von der Einrichtung, demZusammenhange, der Iilugheit,B.ehutsamkeit der. Auswahlder•Mitglieder, von der stren-gen und unaufhörlichen Prü-fung derselben, glänzten an das,Übertriebene und glichen einemvyahren. Romane." 4 Während

er gestrebt habe, Mitglied einerFreimaurerloge zu werden ha-be er gegen das Ende'desJAires3.773 , gleich nach Aufhebungdes Jesuitenordens, auf der Uni-versität zu Jnplstadt den Lehr-stuhl des gei'stlichen Rechteserhalten, welchem die Jesuitenseit go Jahren ununterbrochenvorgestanden hatten. Von die-ser Zeit an sey er der Gegen-stand ihres Hasses und ihrerVerfolgung geworden; sie haben im Jahre 1774 einen schänd-lichen Complot ,gemaeht, um.ihn yon jenem, ihrem Systemeso wesentlichen, Lehrstuhlezuentfernen. Von dieser Zeit anseyen die Jesuiten ihm, und erihnen, das Aufs erste gehäs-sig geworden ; und er sey 13 Jak-Te lang ihren Intriguen und..Veriä.urndungen ausgesetzt ge-wesen. Da er also einen Rü-okenhalt und Unterstützung nä-thig gehabt, so habe er solchein der Freimaurerbrild'etschaftzu finden, gehofft. Im J. 1773sey s einer ›D enliart eine wich-tige Veränderung vorgegangen;denn, nachdem er sich. zuvorder speculativen Philosophie er-geben, und sich „„in inetaphy-sischen Betrachtungen und :GO',beleien verloren" gehabt, ha-.be er den Auftrag erhalten mich.über des Versuirbenen Ho'frathsFeder , zu Göttingen, „ Lehr-buch der pra.ctisaen Philoso-phie" zu lesen; und vcin dieserZeit fange sich sein Studium.des Menschen und seine practi-sehe Denkart >an. In dieserGeistesstimmung sey in ihmder Gedanke. aufgekeimt, dafs

heime Verbindungen ein.wirksames . Mittel sin4, "Unter-stützung und:Sicherung gegenunverdienten Druck zu zewäh-ren. S eine Aufziahme' in eineFreimaurerloge sey indessenschon zugestanden gewesen,

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88 ILLUMINATEN. ILLUMINATEN.

aber, wegen der für ihn zu.grofsen Reisekosten und Auf-nahmgebühren, von ihm auf-geschoben worden; auch habeDas, was er indefs über dieseBrüderschaft erfahren , seineErwartungen sehr herabge-stimmt. , „ie wäre es also, `"habe er bei sich selbst gedacht,„wenn du selbst Hände an ein.neues Werk legtest? " Fol-gende beide Umstände habendann vollends den Ausschlaggegeben , dafs er den erstenGrundstein legte." —

„Eine auf Alchemie arbei-tende Freimaurerloge in Burg-hausen habe gewaltig urnsicli.gegriffen, und die Fähigsten un-ter den zu Ingolstadt anwesen-den Studierenden durch einendahin gesandten Deputirten zugewinnen, gesucht, auf welcheauch er sein Auge geworfengehabt habe. Diese nun habeer durch die Eine ichtung einereigenen Gesellschaft von dieserVerirrung retten wollen. So-dann habe er damals Abt's vor-treffliche Schrift: „ vom Fer-dienst ,," gelesen; und nichtleicht habe du Buch so sehrauf seinen Character undlen gewirkt. Er führt daraus*)folgende Stelle an, „ „ welcheden ganzen Geist des illumina-tenordens entholte." — „„Vie-ler, sehr vieler Menschen zeit-liche und ewige Wohlfahrt be-fördern; ihr Leben und Wau"del durch Vorschriften so ein-richten, dafs sie immer glück-seliger, immer vollkommnerwerden; die Veranstaltung tref-fen , dafs ihnen dergleichen Regeln ebenso geläufig, als beliebt,'seyen; solche Lagen aussinnen,

*) 5.260 £ (der Äusgabe : Berlin undStettin 1765) in dem äten Haupt-stücke „vom Maafse des Verdien-stes. " Anm. des kiel'ausg.

darin sie sich, aller Widerspen-stigkeit ungeachtet, zu einem,gemeinschaftlichen Guten müs-sen hinführen lassen ; dazu denn.alle Verwickelungen, die mei-sten möglichen Fälle mit Tref-fen'"' (Treffern?) „„und Aus-nahmen überdenken; sich andie Arbeit machen, wenn nochNiemand sie nur als möglich an-sieht ; Jahre lang arbeiten,manchmal ohne Frucht; sich.trösten ', aufrichten, selbst an-spornen müssen; keine Wider-wärtigkeit, keine Gefahr ach-ten; leine innere Abneigungoder Laulichkeit überhand ndl.men lassen 3 und diefs Alles blofsdarum, weil es zu Nutzen undFrommen der herzlich geliebtenN ebenmenschen gehört,— er,die nach einerlei Bilde mit unsgeschaffen sind: o wo ist derMensch, der Diefs thut ? VVanner nicht mehr ist, wo ist seineBildsäule? Wo ist sein mar-mornes Bruchstück ? Sagt mir's,dafs ich. hingehe , den kaltenStein in die Arme schliefse und,des Urbildes eingedenk, mitheifsen Thränen der Dankbar-keit das Bild benetze " —"Kann man läugn.en,"" setztkreishaupt hinzu , „„ dafs alleGrade und Einrichtungen, wel-che von dem Illuminatenordenbekannt geworden sind, dafsselbst meine Briefe, welche sosehr gegen mich beweisen sol.len, dahin abzwecken, um die-se Idee zu realisiren? Kann derEhrgeiz eines Menschen einewoMthätigere und gemeinnü-tzigere Richtung erhalten ?"" —'9'9! Von dieser Stunde an, alsich diese Stelle las, war meinEntschlufs gefafst. Ich machtemich sogleich an die Arbeitund entwarf die allgemeinenStatuten, welchen ich, ehe ichauf den Namen: Illuminaten,fiel, den Namen: Statuten der

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ILLUMINATEN. ILLUMINATEN. gg

Perfectibilisten, gab. Die ersteGrriindung nahm den isten Mai1776 ihren Anfang; die ersten.Mitglieder, und gerade Dieje-nigen, wurden aufgenommen,die ich durch diese Anstalt ret-ten und ihrem bevorstehendenVerderben entreifsen wollteHierauf verspricht Weishauptim folgenden, noch nicht er-schienenen, Tireile der Schrift:„Pythagora," die Mafsregeln,.deren er sich bedient, nebst ih-.ren Gründen, offenherzig dar-zulegen.“

„Noch äufsert er ( 5. 672 )Alle, welche mich gekannt

kabexe, können mir bezeugen,dafs ich einsam, und ohne Et-was zu suchen, für mich allein,fern von allen Ergötzungen und.Zerstreuungen, gelebt, dafs ichmich so wenig nach Macht be-strebt habe-, dafs ich vielmehralle Mittel und Wege versäumthabe , um reich. und mächtigzu werden."" ' , „ Als imJahre 1785. in Regensburg meinFreund Lenz an meiner Seitevom Blitz erschlagen wurde,welche Gelegenheit hätte ichgehabt, den reumathigen undbusfertigen Heuchler zu machen,und auf diese Art das Zutrauen.meiner 'Verfolger zu erwer-ben! ""

„Uber den Zweck des Illumi-natenordens müssen wir eben-fallsgreis/met undlaigge selbsthören. In seinem "Pythagoras"(S. 35) spricht frs die Aufgabe,welche ihm dabei vorgeschwebt,also aus z ,„,selbstdenliendeMenschen aus allen Welttheilen, vonallen Ständen und Religionen,unbeschadet ihrer Denkfreiheit,trotz aller so verschiedener Mei-nungen und Leidenschaften,durch ein gegebenes höheresInteresse in ein einziges Band.dauerhaft zu vereinigen ; sie da-.für glühend und auf den Grad

empfänglich zu machen, dafssie in der gröfsten Entfernungals gegenwärtig, in der Unter-ordnung als Gleiche, dafs Vielewie ein Einziger handeln und.begehren, und, aus eigenem An-trieb, aus wahrer T3 berzeugung„vonselbst thun , Was kein öf-fentlicher Zwang , seit Weltund Menschen sind , bewirkenkonnte; — die Gesellschaft,welche Dieses leistet, und dieseganz allein, ist das Meisterstückder menschlichen Vernunft; in.ihr, und durch sie hat die Re-gierungkunst ihre höchste Voll-kommenheit erreicht." u.s.w.*)

„Im Jahre 1780 entwarf Weis-,haupt Iniggen (s. die „Exkl." S. 37 ff. l) im Allgemei-nen das Bild „ einer Verbin..dung, die durch die feinstenund sichersten Mittel den Zweckerlangt, der Tugend und Weis-heit in der Welt über D UMM..heit und Bosheit den Sieg zuverschaffen, — die wichtigstenEntdeckungen in allen Fächernder Wissenschaften zu machen,— ihre Mitglieder zu edlen,grofsen Menschen zu bilden,und diesen dann den gewissenPreis ihrer Vervollkommnungauch in dieser Welt schon zu-zusichern , sie gegen Verfol-gungen, Schicksale und Unter-

*) In den refoneirten Statuten derersten Ciasse ward. der Zweck derG es ells chaft (s. „ 0 riginalsten," B. 1, S.27 !j so au. g e g eben.—„Dein Menschen die Vervoll,kominn.ung seines Verstandes

Characters interessant zu.machen; menschliche und ge-sellschaftliche Gesinnungen zuverbreiten; boshafte Absichtenin der Weit zu hindern .; dernothleidendtw und bedrangtenTugend gegen das Unrecht bei-züstehen auf die Beferdorungwürdiger Männer zu denken;und* überhaupt die Mittel zurErkenntnifs und za den wiss en-s chaft en zu erleichtern.”

Anm. des _Herausg.

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90 ILLUMINATEN. ILLUMINATEN.

drückung zu schützen' und dem

Despotismus aller Art die Händezu binden. "" Er gab Kni gge'rz,nach Dessen damaliger Mei-nung, „„vortrefflich durchdach-te und unfehlbare Mittel an, dieMenschen ohne allen äufserenZwang dauerhaft zu einem gro-fsen und guten Zwecke zu verei-lügen ;"" er versprach „"einen.neuen Himmel und eine neue EI>de, ein Welt und Menschen um,‘schaffendes System, noch nichtzu seiner Höhe .gela.ngt,aber:mit sichern Schritten dahin ei-lend, ein Bündnifs der Edel-sten, — eine heilige Legionunährwindlieher Streiter fürWeisheit und Tugend. " "

„Um das Eigenthümliche vonWeishaupt' 3 Denkart in seinemUrsprange zu erkennen,man das mehrerwähnte 'Werk:„Pythagoras , " lesen, welchesvon den möglichen ZweckengeheimerVerbindungen handeltund ( ---S. 89 472) , die grofsenFragen zu beantworten, sucht:"'Was kann und s oli der Menschwerden? Wieweit sind wir inder Veredlung unserer Absichtengekommen ? 'Was ist derMenschdermalen von Dem, was er nochwerden kann ? Warum sindwir nicht weiter? Was III arsg.eschehen, wenn der Menschsich noch weiter veredeln soll ?Inwiefern kann Diefs durch diegegenwärtigen öffentlichen An-stalten geschehen? Inwiefernkönnen geheime Verbindungeneine höhere Vervollkonamn.ungund Veredlung der Absichtenbewirken ? " " Diese scheinen.ihm , als eine wesentliche Mit-telanstalt zwischen Schule undWelt, einzig geeignet zu seyn,die höhere Vervollkommnungund Glückseligkeit der Mensch.-heit durch P er edlung der Ahsich-ten zu befördern. Er schliefstdiese Untersuchungen mit fol-

genden Worten (S. 469ff.). —„ „ Wer sich die Mühe gebenwill, das letzte System mit demersten zu vergleichen, wird fin-den , dafs meine Absicht immer.dieselbige war. Ich bitte daheriia eineFreu:nde sowol, alsFeinde,die hier. vorgetragenen Grund-sätze, Äufserungen und Planemit den bekannt gevv-ordenenGraden des ältern flluminaten-systems, mit „dem verbessertenSysteme der Illuminaten, " jaselbst mit den „Originalschrif-ten ", zu vergleichen, und so-dann unparteiisch beurthei-len , ob nicht derselbige Planund dieselbigen Absichten , oftmit denselbigen Worten, schonvom ersten Anfang, an, in die-,sen rohen Entwürfen, als in ih-rem Reim, enthalten sind; obsie sich nicht stufenweis mitmeinen gemachten Erfahrungenbesser und deutlicher entwi-ckeln ; ob ich nicht bei der er-sten Grundlage ganz Dasselbigegewollt habe; ob es endlich.dem,zu raschen Tugendeifer ei-nes jungen unerfahrnen Men-schen so sehr zu verargen war,dafs er sich erst durch den Gangder Geschäfte zu einem so gro-fsen Unternehmen gehörig ge-bildet und die nöthigen Erfah-rungen gesammelt hat, um denersten, an sich richtigen ,aberrohen, Entwurf auszubildenund zu verfeinern."--- „„Dervernünftigere Theil meiner Le-ser " (sagt er ferner S. 635 )

wird einsehen , dafs sichmeine Begriffe von geheimenGesellschaften von Neuem sehrverfeinert und geläutert haben;er wird nicht verkennen; dafses immer dieselbe Idee ist, wel-che bei meinen ältern sowol alsneuem. Schriften zum Grundeliegt, dafs ich schon im er-sten Anfange bei der erstenGründung meines Systems, und

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ILLUMINATEN,

noch unverkennbarer in „ demverbesserten Systeme der Illu-minaten," nichts Anderes wollte , als was ich hier, nach ei-ner reiferen Erfahrung, deutli-cher entwickelte, — dafs ickimmer durch geheime Verbin-dungen die Sittlichkeit vermeh-ren und für den Menschen an-ziehender machen wollte; in-dem ich sie als das Mittel dar-(restellt habe, um seine edlerenirdischenWünsche zu erreichen,als ein Mittel, unverdientemDrucke zu entgehen, zur Machtzu gelangen das Mangelhafteder b ürgerlicl en Verfassung zu.verbessern. “" —

„Noch folgende AufserungenWeishaupms über den Zweck.seines Bundes sind bezeich-nend. — In einem Briefe anCato (Zwack) vom io.März 1778,welcher auch 'nach seinem übri-gen Inhalte zur Beurtheilungder damaligen Absichten Weis-haupt's überaus wichtig ist,(s. „Originalschriften." S. 215!)sagt er „ „ Mon but est fairevaloi r la raison."(Das ist: MeinZweck ist, die Vernunft geltendzu machen.) ,, „ Als Nebenzweckbetrachte ich unsern Schutz,Machtsichern Rücken vorUnglücisfällen , Erleichterungder Mittel, zur Erkenntnifs und.Wissenschaft zu gelangen.""—Und in einem Briefe an Eben-denselben (ebendaselb.5t 5. 237):"Eloquent Platon, sage Mo-nis, vertueux Saint- .1-Verre, vorsvoulez ramener ce globe entierä la. paix universelle. Si tute re-v6rie aussi sublime petzt jamaisse r6aliser, c'est en ramenanttoas les hommes au cutte de lanature. Voilk le dernier butde mon ouvrage."" (Zu deutsch:Du, beredter Plato, du, weiserAroms , und , tug en dhaftea.-Saint Pierre , ihr Alle wolletauf diesen ganzen Erdkreis den

ILLUMINATEN. 91

allgemeinen Frieden zurück-bringen. Wenn ein so exhabe-ner Trauen, jemals zur Wirk-lichkeit werden kann , so rnufses dadurch möglich seyn, dafsalle Menschen zum Cult (Dien,st)der Natur zuriickgeführt wür-den. Diefs ist der letzteZweck meines Werks !)— Derreine ganze Zweck war morali-sche Ausbildung durch .17einigun gder Absichten , wozu die ein-zelnen Bestrebungen,„reli-

dugiöse und politische Aufklärung

rch Untergrabung des kirch-lichen, Dogmenglaubens und

tltus , durch Verbreitung desDeismus oder der natürlichenReligion, und durch „Bildungzu einer republikanischenDenk-und Sinnesart, zu befürdern,”als untergeordnete Zwecke undMittel den meisten Illuminatendamals allerdings dienlich er-schienen. " —

„Bei der Verfassung des Illu-minatenvereins wählte Weis-haupt, wie er selbst wiederholtgesteht, die Verfassung und ge-sellschaftlichen Formen der Je-suiten zum Vorbilde. (Es sind.aber die Grundzüge desselbenauch ins pythagorizischen Ordenbereits sehr vollständig und aus-gebildet enthalten gewesen ; wieBr.,Frhr. von »redekind in seinerSchrift über selbigen richtigbemerkt hat.) Diese despotischeVerfassung ist aber nient nurdem Ideale des Bundes, welchesWeishaupt' en vorschwebte, ge-radehin zuwider, sondern warsogar in Hinsicht auf die Lageder Bundglieder unausführbardenn diese sollten nicht, wiedie Jesuiten, in Collegien undKlöstern beisammen wohnen,nicht, nur ausschliefsend für denOrden thuitig seyn , sondernauch dabei allen ihren Verhält-nisSen als Familienglieder,Standgenoss n und Bürger ge-

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nügen. Dieser /Mirsgriff führtezu wechselseitiger Spionereiund zu mehren anderen , oftgutgemeinten , Mifsbräuchen,z. B. zu einer durchgreifendenNachahmung der katholischenBeichte. „ „ Anbei wird gear-beitet, "" sagt W. in einemBriefe an Cato vom loten März1778 (in den „Originalschrif-ten," S. 216) „„ an Erkenntnifsund Ausrottung der Vorurtheile.Diese rnufs Jeder anzeigen, v. g.monatlich, welche er bei sichentdeckt? welches das herr-schende ist ? wieweit er in Be-streitung; derselben gekommen?u. s. w. Dieses ist bei uns eben-soviel, als was bei den Jesui-ten die Beichte war." (Ver-gleiche auch. hierüber „Pytha-goras" S. 350 f. !) — Die Mit-glieder sollten sich- bemühen,allenthalben angesehene und inConnexionen stehende Männeran sich zu ziehen, und in alleöffentlichen AngelegenheitenEinflufs zu gewinnen. *(Siehe"Nachtrag," Abth. 1, 5.189! )Es lag in der Verfassung, dafssich die hohen Obern Mühe ge-ben mufsten, alle öffentlichenStellen und Amter mit Illumi-naten zu besetzen; und die filze-minati Maj ores durften in ihrenQuibus licet (von Denen, wel-chen es erlaubt ist , zu erbre-chenden) Zetteln anzeigen, wel-che Bedienungen sie zu verge-ben hätten. Die Mitglieder soll-ten bei ihren Obern monatlicheAnzeige über ihre Fortschrittein der Moral und Aufklärungeinreichen. Ein Mitglied solltedas andere controliren

' und

seine Beobachtungen den Obernmittheilen; wo durch Spähsucht,Verdacht, Mirstra ilen. und Heu.-chelei unvermeidlich herbeige-führt wurden.— Weishaupt er-kennt zwar ( „ P:ythagoras" B.475) an, »,‚Was kein Zweck ei-

ner öffentlichen Verbindungseyn dürfe, das dürfe ebensowenig Zweck einer geheimen.seyn."" Wäre er auf diesemWege schon frfiherhin weitergegangen, so würde er gefun-den haben , dafs Mittel, die ansich selbst verwerflich sind , esbleiben, sie mögen für guteoder schlechte Zwecke ange-wandt werden; dann würde ernicht nur die Zwecke, sondernauch die ganze Verfassung, desJesuitenordens verabscheut ha-ben ; und der Illuminatenbunawäre vielleicht , als geheimeGesellschaft, in dieser Form un-gestiftet geblieben."

„Ich füge über diese Verfas-sung des Illuminatenordens nurnoch folgende treffende StelleInigge's (s. „ endliche Exkl."S. 6o ff. ) bei. — „ „Da Weis-/tuet' s practisches Studium derMenschen blofs auf die genauelienntnifs der Verfassung desJesuitenordcns und der Art, wiediese Väter mit ihren hindernverfuhren, beruhete so wardie herrschende Idee: sich dernämlichen Nittel zum Guten zubedienen, welche jener Orden zuhüsen Zwecken anwendete, sein.Lieblingsgedanke,— ein, Ge-danke, dessen Unausführbarkeitman , wenn man zum Werkeschreitet , bald gewahr wird.

— Daher kam es, dafs er zu.Durchsetzung seiner Plane ei-neu Despotismus der Obern gegen die Untergebnen, und einenunbedingten, blinden GehorsamDieser gegen Jene, für nöthighielt; Welches aber, bei demMangel an Zwangsmitteln, de-ren sich die Jesuiten bedienendurften, und die uns fehlten,und bei einer freien, nicht öf-fentlich geschützten Verbin-dung, durchaus nicht anwend-bar war. Daher erklärt sich's,warum er auf die un umschränk.

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ILLUMINATEN.

re Gewalt eines Generals drang,uns Mitwissende immer von-einander zu entfernen, unter-einander zu entzweien, in derFolge die Convente und Expli-cationen zu verhindern suchte.

— Übrigens stand Ireishauptbei seinen unparteiischen Mit-bürgern in dem Rufe von Ge-lehrsamkeit, Irtlue,heit und vonunbescholtenen Sitten; er lebtemärsig, anständig, und erfülltetreulich seine ..13erufsgeschäf-

Dafs die Aufnahmenunenteeltlich waren, und dafsman im ,Regentengrade jedembisdahin gelangten Mitgliedealle seine früher eingegangenenVerbindlichkeiten und Verspre-chungen zurückgab und erliefs,(s. „endlichdErklär." S. ii7 f. 1)beweist zwar die Redlichkeitder Absichten, kann aber die vor-hergegangnen geistigen .'1Vlifs-handlungen, und > den dadurchgestifteten xnoralischenSchaden,weder rechtfertigen, noch un-geschehen machen. In dieserForm konnten gute und recht-liehe Männer nicht lange ver-eint bleiben; auch ohne äufsereVerfolgung von Seiten des Staa-tes würde sich der Orden insich selbst aufgelöst hab en.".*)

ILLUMINA.TEN. 93

•,,Ein Hauptgrund des innernVerderbens des Ordens war dieArt seiner Ausbreitung. Weis..-hatzi? t's Plan ging ( s. „Philo'sendl. Exkl. " S. '63) hauptsäch4»lich dahin, „ „ junge Leute in.dem Geiste des Ordens zu erzie-heu, — bei 'seinem Leben aufkeine Früchte seiner Arbeit zurechnen, sondern jene gebilde-ten Jünglinge dann als die Er-ziehet der folgenden Generationan die Spitze des Werkes zustellen." — Allein, es wurdenohne sorgfältige Auswahl vieleunfähige und unwürdige Men-schen aufgenommen , welchevon dem Orden theils eigennützige, theils übertriebne, Er-

..11101.1.1.•

de, — der wechselseitigen Heh-lerei, Täuschung und. Angebe-rei, — der blofs mechanischenGewöhnung zum Richtigen undGesetzm.ärsigen, — ebenso fürdas Gute zu benutzen, als esbisher die Jesuiten zum Bösengethan," nothwendig die Absichtverfehlen und seinem neuen Or-den ebenso, wie kurz zuvor deinJes-uitenorden .selbst, den Unter-gang bereiten müsse. Freilichsollten, nachWeishaupt's glaub-würdiger Absicht, diese Marsre-geln nur vorübergehend seynUnd in dem sogenannten Regee-lengrade sollte einst alles diesesVernunftwidrige wegfallen: al-lein, die Geschichte lehrte, undWeishaupt und von Knigge be-zeugen es selbst (lots jener fal-sche Grundgedanke, das Jesui-tenthum nachzuahmen, das Giftgeworden, welches den Illumi-natenb und durchdrang und jeneinnere Krankheit beförderte,Welche demselben ä. ars ere An-griffe zuzog und ihn zugleichdie Kräfte raubte, sie zu beste-hen. Und so erweist auch derUntergang des Illuminatenbun-des im lehrreichen Beispiele,Was freilich an sich ewig gewifsist: Ikts , Wer das. Gute will,sich mit deneösen durchaus nicht,auch nicht mittelbar sind aufeinige Zeit, befassen soll unddarf." S. auch weiter untenim gegenwärtigen Aufsatte dieWiirdzgung des Illurninatenbun-dee ! ,gnin. des .lieraäsg.

e) Hier noch eine Stelle aus Kr aic.Beurtheilung des „Catechis-

miss

der Jestalten" im „Hermes,"St. 8 v. 1820, S.

Weishaupt selbst ist ein Et-weis, wie gefährlich das lernt-tenthum auch auf philosophisch.-gebildete Männer, sogar bei genauer Bekanntschaft mit selbi

--

gem, wirken könne." — „Erhandelte bei der Stiftung desIlluminatenbundes nicht in derEinsicht, dafs Gutes nur durchGutes, gute Zwecke nur durchgute Mittel, befördert werden

önnen un.d sollen und er konn-te daher nicht wissen, .dafs eben-dershalb sein Plan: „jene jesui-tischen Mittel des Blindgehor-sams bis zu Erreichung der eig-nen Mündigkeit i Regerktengra-

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wartüngen hegten und, nach..127eishauryt' s eignen häufigen.lilagen., der Verbindung Schan-de machten, also die wenigeren

..rechtschaffenen, gebildeten und.gelehrten. Mitglieder ii ihrer'Wirksamkeit. hemmten. Daherfing7Weishaupt bald an, seineMitarbeiter von der leichtsinni-gen und gefährlichenAusbrei-tung des Ordens abzumahnen.•Diefs "Übel war umso glöfser,als Weishaupt zu .derselben Zeit

J. 1783) bekennet : „ „ ichsehe, bis beinahe noch kein-einziger ,Areopagit meinen Plan

• verstehet; .Sie hängen noch all-zusehr an der äufsern Form; indas .Innere und Feinste dringtbeinahe gar heiner ein."" —Dennoch sagt ein• billiger und_gründlicher 13eurtheiler diesesOrdens hierüber mit!I ,

Recht:uricreachtet-dieser gegrün.de-

•ten,Fragen des Stifters, n, i vvel-chen . die :übrigen . Vorgesetztengrö fstentheils übereinstimmten,waren die Illtinainaten •doch.bes-ser,als ihr Orden. — — Es istein • Glück für die Welt, •tind.leruhigend, für den Mensehen-freund, dafs Menschen und Ge-sellschaften höchst selten 'nachden Grundsätzen u, nd Maximen,

"die sie aussprechen, wirklichhandeln. "

„Noch einige Hauptmomenteder Geschichte des Illuminaten-ordens *) mögen hier stehen! —Derselbe bestand anfangs oh-ne alle Verbindung. mit der •Freimaurerbrüderschaft. Weder•4-leishczupt, noch die ersten Nix-•glieder seiner Gesellschaft, -wa-'1:en Freimaurer. In einem Briefe1,ifeishaupts vom •Decemb..1778zeigt sich die erste Spur - des •Vorhabens, sich mit der Frei-

‚ Vergl. auch die oben B.1, S.38,Sp. a,imArt. BBCEEB., angeführ-te .Sc4.#ft,

Anm. des

ILLTIMINATEN.

eialiierbrüderschaft in Verbin-dung zu setzen. Diesen Vor--schlag that zuerst Cato'(Zivack),der _/.na Jahre 1778 Mitglied ei--ner Loge geworden war und.alle sogenannten höheren schot-tischen Grade - erhalten hatte.Weishaupt wollte die lienntnifs•des freimaurerischen :Logenwe-sens für höhere Grade seines Or-dens aufbehalten : doch willig-te er ein, dafs alle Areopagitendie drei, ersten Freimaurergradeerhalten sollten. . Es wurden inAthen (München) und zu Erze---rune (Eichstddt) ordentlieheLo-gen gegründet, die • nach Z a ei' 3Plane die Pflanzschule des Or--dens seyn sollten; die Gliederdieser Logen sollten jedoch garnicht wissen, dafs noch. etwasAnderes • oder Höheres da sey;und alle des IlluminatiSmusn--fähige sollten ,nicht' weiter be-förd

e

rt werden."„Im Jahr 1780 wurde Diorne-

des ,, (der Marquis Costanzo vo'74Costanza,) ausgesandt; um auch

den protestantischen-sehen Ländern Illuminatenge-- sellschaften zu stiften. Erlernte.-zu Frankfurt am Maiaden...Frei--herrn- von •Knigge kennen undgewann ihn für denillumina-tenbund. Knigge gab sich mitinnigem, warmen Eifer 'zumMitarbeiter und Ausbreiter desBundes hin, welchen er, Weis-hazgat' s Versicherung trauend,

. schon für alt und ausgebildethielt, ohne zu ahnen, dafs der-selbe erst durch• seihen Geistund .Fleifs • bestimmte Verfas-sung, Rituale und Ausbreitunggewinnen sollte. :Weishauptsteigerte durch seine Briefe

ee's Begeisterung und Tliä.-tigk4.t für den Orden. Diesernahm in den beträchtlichstenStädten der ihm ertheilten,-fünfKreise Deutschlands vieleVornehme, gelehrte undrechtschaf

--

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ILLUMINATEN. ILLUMINATEN. 95fene Männer zu Minervalen aufund eia:teilte ihnen das gleicheRecht der Aufnahme. In Nur-zern sollte er mehre hundertMenschen belehren, befördernund in Ansehung der ihnen er-resten grofsen Erwartungen be-friedigen. Der von Preishauptausgearbeitete kleine Illumina-tengrad stillte nur auf kurze Zeitden Andrang; denn die vielfa.-chen Gaukeleien und Betrüge-reien , welche rechtschaffeneMänner schon damals in dendeutschen Freimaurerlogen er-fahren hatten, machten Vieleimmer mehr mifstrauischnach endlichen Aufschlüssenbegierig. Knigge foderte da-her von Weishaupt nachdrück-lich die Darlegung des ganzenSystems, erhielt aber von ihmdas Geständnifs: „„dafs der Or-den eigentlich noch gar nicht,sondern nur in seinem Kopfe,da wäre; dafs nur die untereClasse, die Pflanzschule, in ei-nig:en katholischen Provinzenerrichtet sey; dafs er aber zu.den höheren Graden die herr-lichsten Materialien, gesammelthabe- dafs er ihm, als dem ein-zigen brauchbaren Mitarbeiter,den er bisjetzt gefunden hätte,*die seine Papiere mittheilenwolle, mit welchen er das Gan-ze ausarbeiten , nach seinemGutdünken umschaffen und um-ändern sollte , auch die Stif-tunggeschichte so Vielen vonseinen Aufgenommenen, als eres für nöthig finden würde, mit-theilen könnte. Um über diefsAlles mündliche Verabredungzu nehmen, solle er nach Bayernkommen ," u. s. w.

„Knigge reiste im Novem-ber 175i durch Franken undlernte die gröfste Anzahl der da-maligen Ordensmitglieder ken-nen. (5. Dessen „ endl. Erkl."S, 58 —78 l) Bei dieser Zusam-

menkunft Knigge's und der Or-denhäupter in Bayern wurdebeschlossen, dafs Knigge alleMaterialien zu den höhern,Gra.-den, Wetshaupt's Aufsätze, so-wie die Papiere der bereits fer-tigen Minervalclasse , erhaltenund danach das ganze Systembis zu den höheren iNdysterienausarbeiten sollte. Dazu solltejeder Areopagit seine Bemerkun-gen rfiachen dann sollten, nachdem Urtheife Weishaipt's, alleGrade rein abgeschrieben , be-gläubigt, in allen Gegenden ein-geführt und bis zu einem fol-genden Areopagiten -ConventeNichts daran verändert werden.Man billigte Knigge:sV oxschlug,das Ganze an das freimaurerischeLogenwesen zu. knüpfen, und.vorn groAen Illuminaten an Al-les auf die damals in den Lo-gen üblichen Hieroglyphen zustützen, zu dem Ende ein Lo-genritual der drei Symbolischen-Grade, nebst einem Constitu-tionenbuche, ausz uarbeiten, das-selbe soviel möglich in alleLo-gen einzuführen, und überhauptden Illuminaten in den Lagertverschiedener Systeme das Über-gevvicht zu verschaffen. -Kniggeerhielt Vollmacht, auf dem 'be-vorstehenden Genente der Prei-maurer zu IFilhelnisbact allen'redlichen und unterrichtetenBrüdern sich zu eröffnen, derenBeitritt zu dem Orden er er-warten könnte. Er sollte, zuseiner Hülfe, so viele Mitgliederzu. Areopagiten machen undsoviele Obere ansetzen dürfen,als ihm nöthig scheinen würde.Die religiösen und _politischenGrundsätze des Ordens solltenerst in der grofsen Mysterien-elasse vollständig entwickeltund diese selbst noch nicht aus-gearbeitet werden. Jeder Areo-pagit sollte unter seinen Un-tergebnen die Fähigsten und

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Besten aussuchen und sie mit In-structionen versehen, welche ineinen eignen Regentengrad zu-sammengetragen werden sollten.Dieser Rcgentenclasse solltedann die ganze Regierung desOrdens übertragen werden; undsie sollte die -höchsten Ämterbesetzen. Die Areopagiten soll-ten Reines dieser Ämter führen,sondern ein Obercollegium un-ter Weishaupt's Präsidium bil-den , an welches alle Berichteder Nationalobern einlaufenund welches die Contrule und.Aufsicht über alle Chefs des Or-dens führen sollte; alles Detailaber sollte in den Händen derRegentencla.sse bleiben." —

„ Nach seiner Zurü9kkunftwollte es zwar Kniggen in An-sehung. des weil el m sb a d er Corr-vents im Allgemeinen nicht

jedoch kamen fast alleDept-ttirte dieses Conventes zu.ihm und verlangtendie Aufnah-me lin den flluminatenor4den. (S."Nachtrage von weitern Origi-nalschriftern"Abth.i, S. J.2o und.212 t ) Knigge aber nahm wäh-rend des 1Convents Keinen auf,sondern liefs sie nur einen Re-vers unterschreiben , uni siezuxn.Stillschweigen zuverpflich-ten. Unter Andern gewann erauch liode , der als Abgeordne-ter des Herzogs Ern1 von Saalsen Gotha dem Convente bei-wohnte und sich eifrig bestrebte,den Freimaurerbund vor neuenVeritrungeu bicher zu istellen,und ihm seine rein-- moralischeTendenz auch in Deutschland-wiederzugeben. Nach Endigungdes Convents wurde Bode durch.Xnigge bis zum Iliuminatusminor , diesen Grad. mit einge-schlossen , aufgenommen; und,,nachdem ihn Knigge überzeugthatte,dafs kein Pfalfen- und1,e,Dutninheitregiment , kein Je-suitisraus hinter dem llluxui

ILLUMINATEN!,

natenorden steckte, und alsschon mehre achtbare, guteMänner daran Theil nähmen ‘"ctheilte er hnigge'n seine T:Ter-bindungen , Plane, Absichtenund Kenntnisse der Geschichteder Freimaurerbrüderschaft und.der Rosenkreuzerei mit, halssich zum Illuntinatus major und.sodann zum illuminatus diri-gens aufnehmen md versprach.in einem förmlichen Verglei-che: treu und eifrig, für denOrden zu wirken , demselbendie Oberhand in dem neuenSysteme der Freima urerlogenzu. verschaffen, und seine Kennt-russe über den Ursprung und.die Geschichte der Freimaure-rei und -Rosenkreuzerei den..Obern mitzutheilen. Bode wür-fde sein Versprechen erfüllt ha-ben , wenn der Orden nicht ausinnern Gründen früher zu Grun-de hätte gehen müssen. Kniggekonnte schon im Frühjahr 1785an Weishaupt mit Zuversichtversprechen : die ganze Ge-schichte von der Entstehungder Freimaurerei ( nach BodesAnsichten) in die höheren My-sterien zu legen u. s. w.; — dieLogen der stricten Observanzdem Orden unterwürfi g zu ma:-dien; dem Orden selbst festeGrundlage, Macht und Geld zuverschaffen, u. 2. vv. " —

„ Unterdessen hattedas ganze Illuminatensystem biszum 'Priester- und Regentengradausgearbeitet, nach den von ihm.selbst in seiner „endl. Erklär."S,.s6 —118 angegebnen Ansich-ten und Grundsitzen 'j. Er liefs

*) Im Priestergrade sollte unterandern dein neuaufzunehmend.euPresbyter Nachstehendes als Einsder grasen Geheimnisse der Ge-sellschaft offenbaret werden. —

"Die Mittel, um dereinst die Er-lösurg des Menschengeselilechis

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ILLUMINATEN.

das Ganze bei den Areopagitenzur Censur circuliren , und er-hielt es erst spät, mit SpartaeusOrdenspetschaft und Chifer be-glaubigt. zurück. Hierauf führteer dasselbe in seinem Gebiet einund fing nun an, noch mehr,besonders durch das im „Nach-trage zu den Originalschriften "Abth..2, S. 135-159, abgedrucii-te Circular, auf die deutschenFreimaurerlo gen zu wirken;worin er den -besten Erfolg hat-te. Allein , nicht so verfuhrendie übrigen Areopagiten. Weis-lumpt fertigte selbstgemachteVeränderungen, Zusätze undUmgestaltungen zu dem linig-ge'schen Rituale aus, befahl, sieeinzuführen, und bestand, trotzKnigge' .s gegründeten Einwen-dungen, auf der„ Vollziehungseiner ,, Befilile."" Dadurchentzweiten sich Weishaupt und_Knigge gänzlich, so dass derLetztere, in Folge eines am istenJulius 1784 geschlofsnen ,„Philo's endlicher Erklärung"(S. 136 f.) abgedruckten , Ver-gleiches mit dem Orden , sichvon aller ferneren Theilnahme

zu bewirken, sind gehchne Weis-heitschulen. Diese waren vonje-her die Archive der Natur unddermens ehlichen Rechte ; durchsie wird der Mensch von seinemFalle sich erholen ; Fürsten undNationen werden ohne Gewalt-thätigkeit von der Erde ver-schwinden ; das Menschenge-schlecht wird dereinst eine Pa-/Tülle und die Welt der Aufent-halt vernünftiger Menschen wer-den. Die Moral allein wird die-se Veränderungen unmerkbarherbeiführen. Jeder Hausvaterwird dereinst, wie vordem, Abra-heim und die :Patriarchen, derPriester und der unumschränkteHerr seiner Familie und die Ver-nunft das alleinige GesetzbuchderMenschen seyn." — Aus „denreuesten. Arb eilen" u. s. w., S. 38.Vergl. den „Nachtrag von wei-tern Originalschriften," Abth.2,S. 80 f.

Anm. des Herausg.

ILLUMINATEN. 97

lossagte. Der eigentliche Grundihrer Entzweiung lag aber inihren verschiedenen Ansichtenüber Religion und Iiirehen th um,sowie in ihren verschiedenenGrundsätzen über die Bildungeines Rituales , und über dieRegierung des Bundes. Weis-haupt fand besonders die vonKnigge verfafste Instruction desIfluxninatus dirigens, bald nach.der Einführung derselben, äu-fserst abgeschmackt, zu religiös,schwärmerisch ue theosophisch.Er fertigte daher eine andere,im „Nachtrage, Abth. 2, 8. 44-121 abgedruckte.

„ Zu seinem Untergange imInnern reif, unterlag derminatenorden den öffentlichenVerfolgungen, die im Jahre 1733sich erhoben, wo der B uchhänd-ler Strobl Canonicus Lanzerund Professor Westenrieder, wi-der die Freimaurer und Illumi-naten zu. schreien , begannen.Auch die goldnen Rosenkreuzerwaren schon früher gegen dieIlluminaten erbittert. (8. „rollst.Gesch. derVerfolgung der Illu-minaten in Bayern," 8. e54 ff. )Im Jahre 1784, am 22. Junius,wurden durch einen churfürstl.Befehl alle geheime Verbrüde-rungen überhaupt verboten. DieFreimaurer und Illuminaten ge-horchten , schlossen ihre Lo-gen und hielten keine Versamm-lungen mehr. Bald darauf er-schienen heimliche Denuncia-tionen, unter dem Titel vonWarnungen, die gedruckt undausgetheilt wurden. Daher tru-bgen dieAngegriffenen deniChur-fürsten die Vorlegung aller Or-denspapiere an, baten um einegesetzliche' Untersuchung undfoderten in den Zeitungen dieDiffamanten zum Beweis ihrerAngaben auf: allein vergebens.Pater Frank und _ICreib-n(2) r er-liefsen unter dem 2. März 1785,

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98 ILLUMINATEN. ILLUMINATEN.

Biomine Serenissirni, ein zwei.,tes Verbot aller geheimen Ver.brüderungen und Zusammen-künfte. Die Illuminaten be-haupteten einstimmig , dem.landesherrlichen Befehle ge-horcht zu haben und es ist ih-nen kein einziges Beispiel desUngehorsams j emals bewiesenworden. Indessen wurden schon.einige, und zwar dierechtschaf-fensten, Mitglieder des Ordensbestraft. lrez,sliaupt wurde sei-nes Dienstes entsetzt, zu einem.öffentlichen Glaub en sb eheflut-nisse -verurtheilt, aus Ingolstadtverbannt und aller Vertheidi-gung unfähig erklärt. Dieser,sich keines Verbrechens bewufst,fügte sich nicht und erhielt dieerbetene Entlassung. Ebensohart wurden auch mehre andereIlluminaten b tra ft.

„Nun erst wurden die aus deinOrden getretenen Utschneider,Cossandey und Grünberger, wel-che mehre Illuminaten leiden-schaftlich hatsten und schonlange die heimlichen Angebergemacht hatten, als Zeugen voreine geheixn e Commission geru-fen. Sie erhielten den Auftrag,Alles , was sie vom Orden.-würsten schriftlich anzuzei-gen und, ohne dafs sie anege-ben hatten, woher sie Liaswüfsten, zu. beschwören. Abernoch vor ihrer Beeidigung wur-de von Kreitsnayr und Dumhof,nomine Serenissimi, das dritteVerbotbekanntgemacht, worin.man allgemeine 'Verzeihung ver-sprach, dennoch aber die Ver-folgung nur noch eifriger fort-setzte. Am I9ten August (s." Apologie der Illuminaten, ‘‘5. 228 ff.! ) begann die Verfol-gung gegen Savioli, CostanzaIlertel, Zweck, und andere eilr-dige Männer, welche, sowieviele Andere, ohne förmlichenProcefs, theils abgesetzt, theils

landverwiesen theils einge-sperrt wurden. Einige schütz-ten ihr hoher Rang, ihre Ehren-stellen, Familienverbindungen,oder die persönliche Gunst desChurfürsten oder des PatersFrank. Als die Aussagen derUtschneider

' Cossandey und

Grünberger durch den Druckbekannt wurden, brachten dieIlluminaten dagegen Exceptio-nen vor, enthüllten die Wider-sprüche , die willkührlichenAusleg-ungen. und die Conse-quenzmackerei derselben, erbe-ten sich zum Gegenbeweis undbaten um Gerechtigkeit und.Wiederaufnahme ihres PTOCCS-ses. Jcreitrnayr und Frank ver-breiteten dagegen den Ruf, dafsdie Illuminaten neuerdings Ver-sammlungen gehalten hätten,und bewirkten dadurch eineHausdurchsuchung bei dem Re-gierungrathe Zweck , nahmen.die dort vorgefundnen Papiere,in Abwesenheit Zwack's , weg,und liefsen sie sechs Monatedarauf unter dem Titel: „ Ori-ginalschriften des Illuminaten-ordens " drucken. Zwack ret-tete sich durch die Flucht; sei-ner und Weislsaupt's wiederhabhaft zu werden und sieheimlich aufzugreifen, gab mansich alle Mühe : allein &eishauptfand grofsmüthigen Schutz beidem Herzoge Ernst von Sack-sengotha, und hat vonda an, alsDessen Titular-Hofrath, zu Go-tha sicher und ruhig gelebt. —Bei dem Processe der Illumina-ten wurden übrigens vornehmeund einaufsreiche Männer mög-lichst geschont , ihre Namen.nicht in die Protocolle aufge-nommen, kein Procefs, keineStrafe über sie verhängt, ja so-gar ihre Namen und Briefe in.den „Originalschriften" unter-drückt."

„Die Aufhebung' des Intimi-

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ILLUMINATEN.

natenordens war an sich selbst,zufolge der bestehenden Staats-

'o-esetze , und wegen wirklicherWsbräuche und widerrechtli-

cher .A.nmafsungen und Ein-griffe in die Staatseinrichtun-gen , vollkommen reclitmillig.Dieser Bund war ein wahrerStaat im Staate; er bemächtig-te sich nach_ und nach des Ge-horsames aller Mitglieder desStaates , wollte alle Staatsämtermit seinen Mitgliedern besetzen,öffentliche Gelder für seineZwecke disponibel machen, —und hatte diese Zwecke fürBayern wirklich schon theil-weis erreicht. Es war daher gärnicht nüthig , die Auflösungdieses Ordens durch widerrecht-liche Mittel zu bewirken, unddurch überharte Strafen von derweiteren F orts etzung a,b zus ch.re-eben. "

„Die Blütlie und die gröfsteWirksamkeit des Illuminaten-ordens gieng kurz vor der fran-zösischen Revolution her. Vor-züglich die Schriften eines Re-bison und Barruel," (S. hier die-se Artikel!) „ welche ohne ge-schichtliche Kenntnifs des Ili.u.-minatenordens und der Ursa-chen der französischen Revolu-tion, sowie ohne gescliichtl. Kri-tik , verfallt sind, hatten dieMeinung verbreitet, als habeder Illuminatenorden bei derfranzösischen Revolution mit-gewirkt , oder sie wol garhervorgebracht. Die völligeGrundlosigkeit dieser , vonlen geschichtlichen Beweisen.entblöfsten , Meinung hat Mou-nier in seiner Schrift: „de l'in-fluence attribu6e aux Philoso-phes, aux Francs - Maens etaux Illurnings sur la Revolutionde France ;" h Tubingen, chezCotta, 1801," *)) gründlich

*) Deutsch unter dem Titel: lie-ber den vorgeht. Einfluts der

ILLUMINATEN. 99

dargelegt; indem er die wahrenVeranlassungen und Triebfedernder französ.11evolution anzeigt,die Unstatthaftigkeit aller ein-zelnen Behauptungen Robison'sund Barruel .9 beweist, die we-sentliche Verschiedenheit derLehren und Absichten Weis-haupt' s und der Illuminaten,im Gegensatze der Lehren und.Absichten derIakobin er, erklärt,und daran erinnert, dafs mandie deutschen illuminaten nichtverwechseln dürfe mit den lau-rnings nach, französ. Sprachge-brauche, wonach dieser Nameim Allgemeinen alle mystischenCharlatans dieses Jahrhundertsbezeichne, „„ tous les cliarla-tans rnystiques de ce siitcle,tous ceux, qui s'occupent d'al-chyrnie, de magie et de cabele,de revenans , de relations a-vecles esprits interm6diaires, telsque les St. Germain, les Cag--liostro, les Swedenborg, les Ro-secroix et les Martinistes." "„Lawrie, in seiner „Geschich-te der Freimaurerei," deut-sehe Übersetzung von Burck-hardt , Freiberg 1810, S. 127—131 !) urtheilt ebenfalls im. All-

Philosophen , Freindurer undIlluminaten auf die französischeRevolution; ebendas. 1891. S.davon den Auszug und die Kette.--theilung im cöthener „Taschen-buche für f'Dr.laurer auf das Jahr1803," S.315-347!

Anm. des Herausg.

*) Zu Deutsch : „Alle mystischeCharlatans des 18ten Jahrhun-derts, Alle, die sich mit der Al-chemie,der -Magie und der Cab-bala , oder mit Gespenstern, abgeben, oder Verbindungen mitden vermittelnden Geistern vor-geben, als da sind die St. Ger-main, die Cagliostro , die Swe-denborg,. die Rosenkreuzer und.die Martinisten," — Vgl. auchdas cöthener ,.,Taschenbuch fürFMaurer auf das Jahr 1303,"S. 151--218, besonders 5.182 ff. !

Anm. Ebendass.fr,

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100 ILLUMINATEN.

gemeinen richtig über den Illu-anin.a.tenbun.d und sein Verhält-nifs zu der Freimaurerbrüder-sch

a

ft, zum Staate, und zu derhöherenAusbildung der Mensch.--heit. Bei der Würdigung die-ses Bundes ist die Beurtheilungseines Zweckes und seiner Mittelvon der Beurtheilung der Per-sonen zu sondern und in die-ser letzteren wiederum der Stipter selbst von seinen Mitarbei-tern zu unterscheiden , umso-mehr, da Dieser („Pythagoras"S. 65o) behauptet, dafs sich nurWenige der Letzteren in den.Geist seiner Gesellschaft hineingedacht haben ; c«,womitKnie,sb,Aufserungen (s._„Philo's Erklä-rung" S. ff.) übereinstimmen,der übrigens wol Weishaupeenan Einsichten und Grundsätzenam Nächsten stand. Hier sollen.blo fs einige Gedanken zur Wür-digung dieses wichtigen Gegen-standes folgen." —

„Sehr richtig bemerkt Weish aupt, dafs die höhere Vollen-dung; der Menschheit von derReinigungder sittlichen .Antrie-be, und diese von wissenschaft-licher Erleuchtung, abhange ;und in seiner Schrift: „Pytha-goras " entwickelt er gründli-die Einsicht in die Geschichteund die Beschaffenheit der un-sittlichen Rohheit der meistenMenschen, und behauptet (5.555) : „Das, woran es derWelt fehle, und. worauf Allesankomme, sey, dafs zur Ausü-bung und Befolgung dieser L ,eh

d-re ein stärkeres Interesse an denhöchsten Wahrheiten und ader sittlichen Bildung ihres Gei- stes und Herzens gegeben wer-de." " Allein, eben hier ist derScheideweg zwischen Wahrheitund hrthum, wo fg. dem letz-teren folgte; indem er die wah-ren , des sittlichen Menschenund der gottähnlichen Mensch-

ILLUMINATEN.

hext würdigen Mittel verfehlte,und seine, an sich gute, Sachedurch unheilige Mittel und Ne-benzwecke entweihte. Um dierichtigen Mittel zu finden, undum insonderheit die richtigeVerfassung für einen der sittli-chen Vollendung istBund zu treffen, st freilich tie-fere Einsicht in die Entwicke-lunggesetze des Men.schheitle-bens nothwendig, — eine Ein-sicht , aus welcher auch diegrofsen Grundsätze hervorge.hen : dafs das Gute nur durch.Gutes erstrebt und erwirkt wer-den kann und soll, also auchnur durch an sich selbst gute Mit-tel ; dafs ferner jede geselligeBestrebung für das Gute, sofernes ein allgemeinmenschliches ist,durchaus offen und offenkundigseyn mufs, und dafs überhauptNichts unternommen werde, wasdem Gesetze der sittlichfreienEnt wickelung des einzelnen Men -schen, der raker und der ganzen Menschheit zuWider ist. Dafssich Weishaupt eine diesenGrundsätzen widerstrebendeÜberzeugung bildete, — dafser annahm , man müsse sich,um die Menschen zu bessern,zu ihrer Schlechtigkeit herab-lassen und sie auf. indirectemWege, wider ihr eignes Ahnenund Beabsichtigen zur Theil-nahm e reinsittficher Gesin-nung bewegen, und. sie dazu.durch äussere Zuchtmitte].ge-wöhnen , — Dieses ist derHauptgrund der verfehlten Ein-richtung des Illuminatenbundes,sowie zugleich seines Mifslin-gens und Unterg-ehens. Ausdiesem Grundirrthum entstandein ganzes System untergeordne-ter I rr th tim er, die immer schrei-ender werden , je weiter siesich von ihrer Quelle entfernen,von denen die hauptsächlichstenjetzt erwähnt werden sollen."

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ILLUMINATEN. ILLUMINATEN. 101

,,Der Bund erkannte das Ge- Gebiet der Freundschaft , dersetz der sittlichfreienEntwicke- persönlichen Liebe ein; undlung des Einzelnen und der solcheEinrichtung werde danrx.Menschheit nicht an, sondern das Mittel, sich selbst zu täu-setzte, die heiligen Rechte der schen, zu heucheln , die Unzu-Menschheit verletzend, an des- friedenleit oder Genügsamkeitsen Stelle .heimliches Spioniren, mit sidh selbst zu übertreiben, •Beobachten, Beschleichen, vor- verwegne Urtheile über Men-mündschafdiches Gängeln und schen zu fällen, unbesonnenesbewufstloses Gewöhnen der Vertrauen mit Mirstrauen zuMitglieder untereinander. Da- belohnen , leichtsinnig überher Ionnte das Characterschil- Menschenwerth abzusprechen,dern,..Lebenlaufverfertigen, das oder wol gar dergleichen ver-Einreichen der . Geschiclite sei- trauliche schriftliche Erklärun-nes eignen Herzens, das Bist- gen in fremden Händen' oderdecken geheimer Züge aus dem gedruckt zu sehen ," " s. w.eignen Leben und andere Au- So lastete der Unsegen des im-rserungen und Folgen jenes befugten Geheimharten.s ver-Grundirrthumes , das ganze Sy- eint mit dem Uni]. eile der zumstern durchdringen. Alles Die- Gesetz erhobnen Lüge und Ver-ses kommt schon im untersten stellung , schwer auf diesemGrade, vorzüglich aber im Re- Bunde. Daher denn despotischegentengrade (illuminatus diri- Herrschaft, statt freisinnigergens),. vor. Aber. alle der- Regierung, blinder Gehor§arn,gleichen Mittheilungen kann statt freien, gesellschaftlicher,kein Mensch, als Mensch, von Vereinwirkens, eifersüchtige,einem Anderen •fodern, wenn Verstecktheit, statt offner Be-ihm dieser nicht ein Solches in lehrung, Furcht und eitleHoff-sittlicher Schamhaftigkeit. unter nun.g, statt edlen Muthes, -vvei-dem Siegel treuer, keuscher sen Selb.stvertratiens und unei-Freundschaft selbst eröfnet. Ja, gennütziger Liebe. — Es mufses ist sogar selten Jemand fä- jedoch zur Ehre Weishaupt'shig, dergleichen Schilderungen erwähnt werden, Bars erwahrhaft von von sich selbst zunla-. terhin (int„Pythagoras") selbstchen, wenn er es gleich wollte; bekannte: „ " er habe über, denund, auch ins Fälle des Gelingens Punct, . eine Secte durchsolcher Darstellungen darf der nie Verbindung stiften zu wol-sittliche Mensch dennoch nicht len, seine Meinung sehr geän-auf dergleichen Einzelheiten dem . " 44ein Unheil über den Neben- . „Siehtxnan auf das Erstwesent-xnenschen als ganzen Menschen Helle des voni.P.selbst ausgespro,gründen. Dieses hat auch Weis- dienen Bundeszweckes; diehauet späterhin selbst eing-ese- here Fer9ollkomninung des Me4-hen, indem er (im

',Pythago- sehen durch Veredlung elerAbs ich-

ras") bekennt; der Mensch len zu befiirclern, so widerstrebtsey über den Menschen keines die Form, des Gekeiniseyns einerGottesurtheiles fähig; er habe diesem Zwecke gewidmeten Ge-Dieses Gott selbst und .dem eig sellschaft der Erreichung dessel-nen Gewissen des Andern zu. ben.; auch erweiset sieh dieseüberlassen; widrigenfalls greife Marsregel schon dadurch un-er, durch die vorhin getadelten tauglich, weil die sittlichbefugteMarsnahmen, in das heilige .Geheinaheit zwischen persünli-

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1.02 ILLUMINATEN. ILLUMINATEI\T.

chen Freunden bei guten Din-gen durch das moralischoGefühlvonselbst erfolgt und heilig ,gehalten wird , dahingegen beiAndern , die durch persönlicheFreundschaft nicht verbundensind , alle Versprechungen desGeheimhaltens erfolglos blei-ben müssen. "

„ Bei der Aufnahme wurdegefodert der Candidat sollesich fleifSig üben , die Semiotik.der LSeele (die Kenntnifs der Er-scheinungen in Bezug auf denZustand der Seele; in's Helle zusetzen, ohne auch nur zu fra-gen, ob eine solche durch dieHülle des Leibes hindurchmög-lich sev? In dem sogenanntenRittereide mufste der Illumina-tus dirigens schwören: ,zurAufrechthaltune der alten Mau-rerei gegen die Aftersystemenach seinen Kräften zu wir-ken ; " und doch kannte Kei-ner der Illuminaten die alteMaurerei, welcher gemäfs dieganze bEinrichtune- und Verfas-sung des Illuminatenbundes ver-werlich erscheint. Ferner 'WUT..de ebendaselbst beschworen :"nie ein Schmeichler der Gro-fsen, nie ein niedriger Fürsten-knecht zu seyn; " Welches einMann , der zum reinsittlichenLeben gelangt ist, ohne Schwurvonselbst nicht ist. Endlichmufste er schwören: „„den er-leuchteten Obern, als seinemtreusten Freunde, sein Herz zu.öffnen, und den Orden ) solangeer Mitglied desselben seyn wer-de, als seine Hauptglückselig-keit anzusehen. " — Und docikannte er diese Obern gar nicht,wulste noch nicht, ob er sieseiner Fr undscliaft werth und.fähig finden werde, soweniger bereits den Orden genugsamkannte. Die darauf folgendeIns truction 'verhüllt ihre Lehrenin die Bilder einiger damaligen

Logensysteme, welche an sichselbst zum. grörsten Theile un-ächt und die wenigen ächtendavon auf eine dem Geiste deralten Masonei gänzlich widerstreitendeWeise ausgelegt sind."

bal‚Freilich fand VVeishauptd nach Einführung dieser

von Knigge ausgefertigten In-struction und dieses Rituales,von seinem besseren Gefühle ge-leitet, das Ganze ä.ufserst abie-schm wackt, religiös -risch und theosophisch: jedochin der defshalb von ihm selbstgefertigten neuen Instruction,(die in der zweiten Abtheilan.-des „Nachtrages zu den Origi-nalschriften," S. 17-121, steht,)stimmt er gieichwol. mitKniggsin den hier geschilderten Haupt-grundsätzen überein. Darinkeifst es z. B. 61: „„Die Frei-heit hat den Despotismus zur

Welt gebracht, und der Despo-tismus führet wieder zur Frei-heit; "" welches Beides in An.-sehung der ächten sittlichen so-wol 'als bürgerlichen Freiheitunmöglich ist. Der Despotis-mus geht aus frecher Willkührhervor ; und nur die innere sitt-liche Bildung der Völker kann.ihn verhüten. und entfernen. —, „Wer allgemeine Freiheit ein-führen " heilst es dortS. 91 und 93 ferner, „der ver-breite allgemeine _Aufklärung!-- Diese verschafft allgemei-ne, wechselseitige Sicherheit;und allgemeine Aufklärung undSicherheit machen Fürsten undStaaten. entbehrlieh. " Hierbeiliegt aber der damals und nochjetzt weitverbreitet e Irrthumzum Grunde, als wenn das Rechtund der Staat blofs für unvoll-endete Zustände der Menschheitnöthig , für die vollendeteMenschheit aber entbehrlich wren 3 da doch dann blofs Strafenund Rechtsstreite erlöschen, des

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ILLUMINATEN. ILLUMINATEN. 103

eigentliche Leben des Staatesaber, als der gesetzlichen Pflegedes Rechts, dann erst in Rein-heit und Fülle beginnen undmit dem steigenden Leben derMenschheit selbst immer höhervollendet werden kann.. Istaber Diefs, so werden auch erstdann Erwählte und Vorsteherdes Staates, als des Bundes fürdas Recht, in ihrer reinen, gan-zen Würde daseyn und Wirken.Bisdahinwerden Despoten,rarchen, Aristo ernten und. De-rn ocraten in geschichtlicherEigenthümlichkeit und Be-schränktheit die unreife Mehr-zahl der Menschen mit den Ban-den aufserer Zwangewalt nochferner zügeln. Die Einzelnenaber, welche früher zu sittli,cher Freiheit gedeihen und.auch auf dem. Gebiete desnech-tes ganzen Völkern , ja der gan-zen mitlebenden Menschheit, inEinsicht, Gefühl und Lebenvoreilen , können doch selbstweder wünschen , noch bewir-heu, dals der Staat, worin sieleben, sowie auch jeder anderejetzt bestehende Gesellschaftver-ein, anders , als auf dem Wegeder Gerechtigkeit und der na,lichen Freiheit, infolge hühe-xer Einsicht, zum Bessern um-gebildet werde»

„Ferner sagt Weishaupt S.96;„„Macht die obigen Grundsätzezu Meinungen! lafst sie in Sit-ten übergehen ! und endlichmacht die Vernunft zur Religion.der Menschen! ist die Auf-gabe gelöst. " " — Sollen aberGrundsätze zu einem sittlichenLeben erwecken , so müssen sieals reine Wahrheit selbstthätig.'eingesehen, als solche frei an-erkannt, nicht blo fs als Ahnungoder als Meinung angenommenwerden. Die Vernunft kann

• dem Menschen nie Religionsey n; wol aber kann und sui

der Mensch durch reine Ver-nunft sich zu der Religion, dasist zu Erkenntnifs , Liebe undNachahmung Gottes, erheben."

„Die mattrerischen Symbolehat irr, selbst nicht besser , alsKnigge, behandelt. — Die er-wähnte Instruction beginnt mitder Versicherung : „„der Ordensey gestiftet worden, um wah-rere menschliche Glückseligkeitzu befördern, die Tugend lie-benswürdig zu machen und demLaster fürchterlich zu wer-den," u. s. w. Aber Gliickse-ligkeit zu befördern, kann wederdie erste Absicht, noch derletzte Zweck , des Staates odersonst eines allgemein menschli-chen Institutes seyn; denn allegeselligeTereine sind entwederauf das ganze Gute, oder auf ei-nen wesentlichen Theil dessel-ben , gerichtet; das Gute abersoll und kann mit sittlicherReinheit, ohne auf die dadurchzu erlangende Lust jedwederArt zu sehen, 'erstrebt werden;ja, nur in und durch die sittli-che Reinheit kann es in treuemFleifse uneigennütziger Arbeiterreicht und au5 geführt werden;und dann erfolgt die Glückse-ligkeit, sofern sie in GottesWeitordnung das Gute beglei-ten kann und soll, vonseibst,ohne alle weitere Veranstal-tung. — Dem Laster aber furcht-bar zu seyn , ist nicht an sichselbst ein reinsittlicher Zweck.,sondern blofs ein bei der unsitt-lichen Rohheit Vieler im Volkevon unsern heutigen Staatenleider noch nicht entbehrlich.befundenes Mittel. Unsere Ge-fängnisse und Zuchthäuser wer-den freilich jetzt so eingerich-tet, dafs sie dem Laster furcht-bar seyen: aber der weise Er-zieher seiner verirrten Geschwi-stern) enschen strebt, sie durchLiebe und Lehre, und durch

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iO4 ILLUMINATEN .ILLIJMINATEN.

stufenweise )bung , für dasGute wiederzugewinnen. Wärees aber Jedem erlaubt, nachseinem eignen Ermessen sich.dem L ;ister furchtbar zu machen,so würde bald alleOrdnungOrdnun und Sicherheit aufge-löset werden.

„ Der 'Provinzial soll ferner,nach. VVeishaupt's Vorschrift-(8. 50), • dahin arbeiten, „„dafser Denen die nicht gehorchen.wollen 'fürchterlich. und ge-fährlich werde, und sie empfin-den lassen könne, wie gefähr-lich es sey,. den Orden zu be-leidigen , dafs er seine Leuteversorgen könne, von der Lan-desre .gierung Nichts zu befürch-ten habe, sondern diese viel-mehr in seinen Händen,,liege."'‘Alles Dieses aber ist sittlich un-erlaubt und. bürgerlich unreeht-rnärsig; es ist - ein innerer und.ä.ufserer Despotismus des Or-dens , der um Nichts wenigerverderblich ist, als der Despo-tismus politischer , ihr Amtmirsbrauchender, Machthaber,welchem doch ebendieser Or-den vorzubauen bestimmt seynsollte. "„Das >An a-eführte wird hin-

reichen, die Verwerfung derVerfassung und Einrichtung desIlluminatenbundes, und der un-sittlichen und rechtswidrigenMittel seiner Wirksamkeit, zurechtfertigen, und zu überzeu-gen, wie gefährlich derselbefür das wahre Wähl der mensob.-liehen Gesellschaft in dieser Hin-sieht hätte werden können. Wiegründlich man aber auch diegerügten Irrthümer erkennen,und wie innig man auch diedaraus erfolgenden Verirrungen.verabscheuen möge t. die we-sentliche . , edle und grofsesieht, welche 11-eiskaupt,ge, .Ende und mehre andere geist-reiche und menschheitinnige

*) „Man vergleiche, WashiserüberWeishaupt na. „Pythagoras 8.129 ft. und616 sehr sinnig sagt !"

Anne. des Krause.

Mitglieder des Illuminatenbun-des, nach ihren eignen offnen.und. glaubhaften Versicherun-gen, diesem Bunde im Ganzenund Allgemeinen zum Grundelegten , wird dennoch Jeder,de-3: die wahren Anliegen derMenschheit kennt, aneaennen,den Gemüthern, welche für sieentflammt waren, Achtung und,Liebe weihen und die edle Ab-sieht der Stifter über ihren prak-tischen Fehltritten nicht verges-sen. — Durch die Aufstellungjenes erhabenen Bundzweckeskann nie geschadet, sondern,sowie durch jede Wahrheit,nur genützt worden seyn ; ja,es ist VVeishaupt'en und mehrenIlluminaten zuzugestehen: dafssie manches grofse und edle Ge-miith zu Menschheitliebe ge-weckt, dafs sie zu Verbreitungächter Aufklärung, sowie ins.besondere für die allgemeineAnerkennung* der Menschen-rechte unter dem Volke, beson-ders in Deutschland,- Wesentli-ches mitgewirkt haben. — Ober-llaupt waltet in der Geschichteder . Menschheit das grofseGe-setz : dafs gesellige Institute,die nach einem wesentlichen Zwe-cke hinarbeiten , ob sie gleichjedesmal nach Mafegabe ihresZeitalters unvollkommen sind,dennoch auch zugleich derMenschheit in dem 1' erhältnissewahrhaft nützen und sie der voll-wesentlichen Ausbildung ihresLebens niiher bringen heifen, alssie selbst jenem Zwecke und demGeschichtbegriffe ihres Zeitaltersgenuirs sind," *)

„Wer möchte auch das ein-zelne und gesellige Bestreben:"durch Reinigung der Absich-

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ILLUMINATEN. ILLUMIN. MINOR. 105

ten, durch wahre, -wissenschaft,-liehe Aufklärung, einen voll-kommneren Zustand der mensch-lichen Gesellschaft herbeizufüh-ren, und sie vorn Despotismusaller Art zu befreien ," " Wel-ches nach Weishaupt Entwurfeder Zweck und das Werk desIlluminatenbündes seyn undbleiben sollte, schon jetzt oderjemals für verbrecherisch, oderauch nur für überflüssig, erklä-ren, solange die Menschheitnoch in den Banden der Un-wissenheit, der Unsittlichkeitund rechtswidriger Zwingh err-schaft darniederliegt ? Wermöchte jenes göttliche Streben.verwerfen, ohne der Mensch-heit Würde in seiner eignenPerson Hohn zu sprechen?Xein mifslungner Versuch er-weiset je die allgemeine Unaus-führbarkeit eines der Mensch-heit wesentlichen Entwurfes.Durch die von den Stiftern desIlluMinatenbun des ergriffnenwesenheitwidrigen Mittel. kannj ener reine, heilige Zweck nichterreicht werden; und könnte eres, so dürfte er es nicht. Aberdie Vernunft zeigt andere Wege,andere Mittel, welche

gottähnlich und schön.sind, wie das Gute selbst; wo-durch die Menschheit, frei vonTrug und Henchelsch.ein, vonList, Lüge und Gewaltthat, ihrLeben auch auf dieser Erde ge-sellig zu bilden und mit Got-tes Hülfe zu vollenden, beru-fen ist. "

Hier stehe noch der geist-reiche Ausspruch eines ehr-würdigen verstorbenen Bru-ders , Johann George Schen:ner's , in seinex3. „Gedankenund Meynungen über Man-dies im Dienst und über an-

dere Gegenstände," B. 2,Abth. 3, (Königsberg, 1821;in8.;) S. 131 £!

„Der sehr kluge Weishauptversuchte es, durch eine politi.sehe Tendenz die Maurerei aL-0.oris indaginis zu machen. Sei-ne Illuminatismuslehre ist ei-knndich enaltirte Maurerei, -z?ich will nicht sagen; ein Pu,rificationversuch des Jesuitis-mus: aber es war leicht abzu.sehen, dafs sie nicht bestehenwürde‚ zu ihren Mittelnund 'iegen' theils eine Länte.TIM g, theils eine Wegschaffung,.soichet: Dinge•gehörte , bei de-ren Besitze die regierende Men.-schenelasse sich so wohl befand,und den sie daher äufserst zuvertheidigen suchen mufste.Die Hauptgrundsätze desnatismus liegen indessen so ge-ivifs in der Menschennatur, dafsder Tierger der Secte zwar aufge-löset werdenkonnte,ihr Geist aberbleiben wird und bleiben mufs,wenn die Welt nicht ausdem,.Ar-gen in das noch A ergere verfal-1en — Ich möchte denluminatismu.s und die Maurereimit Schwimmblasen verglei.chen , die den Anfänger im.Schwimmenvordem Untersin.ken sichern. irer sich aufdem-Wege des eignen Nachden-kens und der Ilocizuzerzigkeit er-

' halten kann , dar bedarf keinerOrdenslehre. "3

ILLUMINATUSoder DER scuorriuscirENEI-STER, war die 5te Stufe derIlluminaten in Bayern.

ILLUMINAT US MAI() n, oderDER SCHOTTISCIIE N °WZ,war die 4te Stufe der Illu-minaten in Bayern.

ILLITMTN.A.T S Dliwort. war

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106 INAMOVIBLE. INSPECTEUB..

die 3te Stufe der Illumina-ten in Bayern.

INAIvrovIBLE unabsetz-bar); s. LEBENSLÄNGLICH.

INcrri Q uis- (WILHELwrO'Bruzig , GRAF voN),. Grofs-rneister der grofsenLoge vonEngland (von den modernMasons) im J. 1726.

INDIEN, (OST- UNDWEST-).In allen gesitteten Th.eilender beiden Indien genierstdieMaurerei ein grofses An-sehen und hat die zahlreich.-sten und eifrigsten Anhän-ger. Beinahe keine einzigeStadt giebt es, wo nicht eineoder mehre Logen wären;indem sie unter die wenigen.Vereinigungpuncte der Ge-bildeten gehören und denvom Vaterlande entfernten.

, Europäern eine begierig er-griffene Gelegenheit darbie-len, sich enger aneinanderanzuschliefsen. [Vergl. auchPONIFRET !]

INGO JONES ; S. JONESINITIATION (DIE) ;

V.11.INQUISITION (DIE). Die-

ses die Menschheit enteh-rende Gericht war stets derbeharrlichste und. erbittert-ste Verfolger der Freimaure-rei und ihrer Mitglieder.Keine Gelegenheit , keinMittel, keinen Einflurs liefs•es unbenutzt, um dieseBrii-derschaft zu vertilgen, 'so-weit . ihre Macht nur reichte.Die politischen Begebenhei-len in • den .Jahren 1814 und

1815, die in gewissen Län-dern alle Mifsbräuche der-alten Zeit wieder hervor-brachten, haben auch in Ita-lien und Spanien die nach..Autos da Fe lechzenden In-quisitoren wieder mit der al-ten Macht begabt und mitneuem Verfolgungeifer be-lebt; [doch ist in Spaniendurch die neueste Staatum-wälzung ihr Sturz glücklichherbeigeführet worden.]

IN Q uisru.-on. (DER) ; SieheINSPECTOR.

N. R. L Unter den man-nichfaltigen Bedeutungen,in welchen diese vier Buch-staben in den höheren fran.-zösischen Graden angewen-det werden, sind folgendedie gewöhnlichsten. — Je-sus Nazareruts Bes. Judaeo-Turn — Judäa , Nazareth,Baplzael, Juda; (s. oben B. 1,S. 421, Sp. b ! ) IgnensNatura Begenerando ‚Ate-grat Natura Beno-Patur integra; Zgne Ni-truni Boris invenitur. [Voir„ Manuel maonn. " p. 178suiv. la Note!]

INSPECTEUR GEN ERAL(S 0uVERAIN GRAND) ; sieheGENERAL -INSPECTOR.

INSPECTOR ( DER ) ist derTitel der Aufseher der mei-sten höhern Grade ; auchführen einige hohe Gradeselbst diesen Namen.

INSPEC'TEUR, INQUISITEURETCOINIMANDEITR(LEGIAN D)ist der lOte Grad des schot-

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INSTALLATION. IRLAND. 107

tisch. - philosophischen Sy-stems in Frankreich, und.der 3lste Grad des sogenann-ten altenglischen Rituals,wo er gewöhnlich abgekürztnur der Trente- Unigene ge-nannt wird , auch der 65stedes rnisphraim'schen Sy-stems. [Voir „Manuel ma-on.n." p. 209 —211 !]INSTALLATION (DIE) ist

die Ceremonie, wodurch ei-ne neue Loge oder ein neuesCapitel von einer Mutterlo-ge oder einemGrofs en Orienteingeweiht und anerkanntund bei welcher Gelegenheitdie Constitutionacte feier-lich übergeben wird. [S. dasCeremoniel bei der Installa-tion einer französ. Loge im„Ndcessaire ma9on.." p. 41

l] — Die Installationder Beamten hat jährlichnach deren Wahl am Ordens-feste statt, bei welcher derneue Meister v. St. vom ab-gehenden installirt wird, alleübrige Beamte aber von demneuen vorsitzenden Meister.

INSTRIICTION (DIE); sieheCATECHISIVIITS.

INSTIIITCTIONLOGEN sinddiejenigen Versammlungen,wo keine Aufnahmen, son-dern Mors vorschriftgernäfseUnterweisungen in Fragenund Antworten, oder Vor-lesungen , über die Lehrenund Gebräuche der Maure-rei statthaben.

INTENDANT (DER); sieheSTzwAIID.

INTENDANT, oder ATIFSE-ITER DER GEBÄUDE (DER);der 8te Grad des aus Ameri-ka nach Frankreich einge-führten sogenannten alteng-lischen Systems , und der7te Grad des Grofscapitelsdes Gonseil des Empereursd' Orient et d' Occident in Pa.ris. [Voir „Manuel ma9onn."'p• 92-95!]

IBIS (DER RITTER. DER.);der -4te Grad zweiter Glasseder Academie, der wahren.Maurer in Montpellier, ver-fertigt von einem gewissenFernetti zu Valence im D au-phinö.

IRLAND. Wiewol dieFreimaurerei hier ebendie-selbe Achtung und öffentli-che Duldung, als in England,genierst, auch ihre eigeneGrorseLoge in Dublin schonseit 1730 hat; so fehlen dochdie positiven Nachrichtenüber ihren Fortgang und ZU.-stand gänzlich; und selbstalle englische Geschieht-Schreiber schweigen dar-über.

[Im Jahre 1730 errichteteJakob King, Lord risoountKingston, der das Jahr vor-her Grofsmeister der engli-schen Grofsloge in Londongewesen war , ein yon die-ser unabhängiges Grofsmei-sterthum von Irland nach.den Constitutionen und Ge-bräuchen der alten Maurer.— Vgl. die „Constitutions"by Noorthouck p. 130 —

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108 .TRLÄNDISCI.L.,

134! — Am 27. Ded. 1.813war bei der Vereinigung derbeiden Grofslogen von Eng-land, auf deren vorgängigeEinladung, von

Irland der da-zu abgeordnete Grofssecre-tair Graham gegenwärtig.: S. „31-ofsdoifs Mit

--

theill. " S. 238, verbundenmit 217!]

s. COLLE-GIEN.

ISENBURG s. YSENBURG.Isis, [die Geres der Grie7

chen, (s. oben B.1, S.139!)die vornehmste] ägyptischeGöttin, das Symbol des Mon-des und det geheininifsvol-lenNatur, wird , gewöhnlich.mit sieben oder mehren Brü-sten, dann mit einem Stier-kopfejind grofsen Hörnern,,[in' deren Mitte sich einerunde S cheibe befindet, no chhäufiger aber mit der Lotüs-blume, ihrem Sinnbilde, inder Gestalt eines halbenMondes, und einer Kugelin, der Mitte ,] dargestellt.Übrigens erkennt man siebesonders an dem Sient772 inihrer Hand, [einem ovalen,an einen Handgriff befestig-ten, Reifen von Metall, mitmetallenenStäb en in den dar-inangebrachten Löchern.]-Osiris, ihr Gemahl, [derBaheizzts oder Dionysos derGriechen, war das Symbolder Sonne, und der befruch-tenden Kraft der Natur, und.wird mit einem Habichts.-

ISIS.

hopfe, mit Ochsenhörnern[oder der Erdkugel auf deinScheitel, in einem flammig-ten Gewande,] abgebildet.[Vgl. oben B. 1, S. 108 unds, unten Osulis !]

[Von Beiden sagt der Grafvon Fastoret in dem wichti-gen zweiten Theile seiner„Histoire de la Legislation,«

Paris 1817; s. diesehe „A. L. Z. v. 3. 1820,"Num. 248!) Folgendes. —

„Das Princip der Thätigkeit,der Regsamkeit, der Fruchtbar-keit, mithin alles Guten, wurdein der ägyptischen Götterlehre,Worin dieVorstellung eines dop-pelten Geschlechts jeder Gott-heit, und zwar so , dafs nichteine Person beide Geschlechtervereinigte , sondern dafs dieGottheit sich in zwei Personen,verschiedenen Geschlechts that-te (das heilst, dafs jede wir-kende riraft theils activ, theilspassiv, sey, dafs, indem siewirke und 'Wirkungen aufnelr.:nie, dadurch das Vorhandnehervorgebracht und der unend-liehe Wechsel der Erscheinun-gen erzeugt werde ,) in Osirisund _Isis dargestellt. Osiris wardie männliche Kraft — dasVermögen , zu. befruchten undzu segnen, — Isis hingegen dieweibliche Kraft, die Em-pfänglichkeit für die Befruch-tung-, — das befruchtete undfruchtbare Seyn selbst. Die In-schrift an dem Tempel der Letztern" [vielmehr: an ihrer Bild

--

siiale in dem Tempel der AZiner-va] „zu Sais:

„Ich bin Alles, was war, undist und seyn wird; noch Kei-ner unter den Sterblichen hatmeinen Schleyer gelüpft,"

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ISISTAFEL. ITALIEN. 109

zeigt hinlänglich die Allgem einlieh der Vorstellung an, welchedurch Isis personificirt wordenist. — Aus der Wechselwirkungdes Osiris und. der Isis geht dannder Wechsel der Erscheinungenselbst, die Zeitfolge, hervor ;ihr Rind ist Horus."3

[IsisT....A.rEL (DIE), MENSAIsiAcA , dieses berüchtigteund den Mystikern unter denFreimaurern so ehrwürdigeÜberbleibsal der höchstenä.̀ gyptis ch en Geh eimnisse, isteine Kupferplatte, auf derenGrunde sich ein schwarzesSchmelzwerk, mit eingeleg-tenSilb erplättchen künstlichuntermengt, befindet. Aufihr sind Isis und Osiris dieHauptfiguren und übrigensin verschiedenen FeldernHieroglyphen eingegraben,welche gottesdienstl. Hand-lungen darstellen sollen. —Im Jahre 1527, nach. der Er-oberung der Stadt Rom, kamdiese Tafel an den CardinalBembo , von Diesem an denletzten Herzog von Mantztaund endlich in das Museumder Alterthümer zu Tztrin.S. die Auslegung der isischeikTafel in „Banier's Götter-lehre," nach der deutschenÜbers. der Gebrüder Seide-

B. 2, S. 350-3641]IS LIT (Jon.A.-N-:,.z), Abt von

Trestminst er. König nein-rieh F7I. (s. diesen Artikel!)ernannte ihn im J. 1 492 zumGrofsmeister der Bauleutein England; welche Würdeer bis 1502 bekleidete.

ISRAELIT (DER SEXTA *EI-sr.) ; der 70ste Grad des mis-phrainfschen Systems in Pa-ris.

ISRA.ELIT ; s. JUDEN !ITALIEN. IM Jahre 1733

wurde die ersteLoge in die-semLande, [wo dasFreimau-rerthum zuerst unter demNamen: la Glieddora (dieMaurerkelle), bekannt war,]zu Florenz von dem Lord.Carl Sackoille , HerzogeMiddlesex , (s. diesen Art.!)gestiftet. [Im J. 1737 erliefsder letzte Grofsherzog ausdein Hause Medicis, JohannGasto, ein Edict gegen dieFreimaurer : da er aberkurzdarauf starb, so setzten sieihre Versammlungen fort;und sein Nachfolger (s. oben.den Art. : Franz !) ge-währte ihnen Schutz. S. die„ Freymaurer - Bibliothek,St. 1, S.44-48!] Die In-quisition, die Geistlichkeitund die Mafsregeln derverschiedenen Regierungenhemmten die Fortschritteder Freimaurerei ununter-brochen , ohne jedoch ver-hindern zu können, dafs siefortdauernd Anhänger be-hielt, und dafs mehre Logeningeheim bestanden. Cle-mens XII. und Bertediet(s. d. Art.: BETLLE!) schleu-derten in den Jahren 1738und 1751 ihre Bannbullengegen sie und veranlafstendadurch in verschiedenenEpochen zu Rom, Neapel,

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110 WAU. JACHIN.

Florenz, Livorno -u. s. w.die abscheulichsten Proce-duren gegen die angeklagtenMaurer. Nur in der neuesten.Zeit, wo Italien unter fran-zösischem Einflusse stand,blieben die an vielen Orten.errichteten Logen uzge-stört in ihren Arbeiten; undin Neapel und Mailand wur-den sogar Grofse Logen ge-stiftet, deren Grofsrneisterdie damaligen Regenten

selbst waren : doch bewirk.ten die politischen Verände-rungen von 1814, dafs dieVerfolgungen von Seiten derGeistlichkeit und der Für-sten mit neuer Wuth gegendie Freimaurer ausgeführtwurden.

IvATI; S. J.EirovAn.vermuthlich das

hebräische Joram (erhaben);ein in den höhern Graderbedeutendes Wort. -

ist die Abkürzung ei-niger bedeutender Worte inden verschiedenen Gradender Freimaurerei; als: Ja-chin, Jakob, Jeho pah, Jesus,Jibuluin , 11. s. w.

3ANIA. ; ein in den hö-h.ern Graden bedeutendesWort.

JA.13TYL/731: ; s. JrzuLum.JAcnrs, JAnnr; der Na.

me der Säule zur Rechtenam östlichen Eingange derVorhalle von Salomon'sTempel,,an welcher dieLehr-linge, sowie an der zweiten,Boaz , (s. diesen Artikel!)die Gesellen, der an demTern-pellau beschäftigten Arbeit-leute ihren Lohn empfin-gen. — Ubrigens gehörtdieses hebräische Wort, wel-ches auflichten (auchbefesti-gen) bedeutet, unter die

denkwürdigen im Lehrlings- oder ersten Grade derFreimaurerei. — Auch hatdas, mit veränderter En-dung davon abstammendeWort: Jakina7, in den hö-hern Graden seine Bedeu-tung, wo es sowol durch :die Weisheit ist in. Gott , alsauch durch: Festigkeit, iib er-setzt wird. [Vgl. unten denArtikel : SÄ L !

Auf der 33sten zu demWerke: „Von AltdeutscherBaukunst; durch L.litZ," (Leipzig, 1820;gehörigen Kupfertafel be-finden sich zwei Säulen ab-gebildet, worüber der Verf.S. 186 f. Folgendes sagt. —

Vor Alle/1'i, was aus demMittelalter in Bezug auf dieBrüderschaft der freien .21.1aurc.,T

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JACHIN.

sich erhalten hat, sind zwei Stiu-len merkwürdig, die der Domvon Würzburg aufstellt, und dievom alten, im J. 1042 angefan-genen Baue sich herschreiben ;wie die linä.ufe und Füfse zu. er-kennen geben ; da jene durchdie würfelförmige Gestalt, diesedurch die Bedeckung des unternWulstes, an die Bauart diesesZeitalters erinnern. Sie stehenfrei an einer Mauer, ohne Etwaszu tragen. Ihre Stellung,

tpihre

ganze Bildung, e,zei symboli-•zeigtsehe Darstellung und Beziehungauf die Brüderschaft, deren Deu-tung dem •Eingeweihten sichoffenbart durch die Verhältnisseder Säulen, durch die sinnrei-cheZusammensetzung der S chäf-te und Eziäufe, sowie durch diedem Abacus" (der Oberplatte)„eingegrabenen Worte: Jachin

oaz. — Wenn schon dieStellung beider Säulen, und dieRichtung ihrer Inschriften nachdem rechten Winkel, bedeu-tend ist; so ist nicht wenigerihre Bildung, merkwürdig. Aus8 verschränkten Säulen bestehtJachin , aus 4 solchen SäulenBoaz. Jachin ist gegründet aufstetigeVerhältnisse und Flächen,auf das Fünfeck, aus dem dasAchteck hervorgeht; indem derDurchmesser des innerhalb desPentagons gezogenenZirk.els dasAchteck giebt. .Boaz hat dasSechseck ztim Grunde und kör-perl. und kubische Verhältnisse,die aus dem Viereck hervorge-hen. Beide, das Fünfeck und.das Sechseck, bestimmen über-diefs die verschiedenen Theileder Säulen, ihre Gröfsen , so-wie die Stellungen der an den.Schäften angebrachten Windun-gen. — Das Behältnifs, worein.die zwischen den Säulen befind-liche Thür führt, jetzt zur Auf-bewahrung der Baumaterialien.bestimmt, war sehr vv-ahischeial.

JACHIN AND BOAZ. 111

lieh sonst die .73 azdziitte ; und soerscheinen diese Säulen zugleichals Denkmal der bei Errichtung

psichtun

des Doms wirkenden liaubrdere chaft "]

„ /AGlilie AND BOAZ; 07,an authentic Key to tise Doorof Free - lilasonry, „ botis an-cient and modern." etc. [d. i.„J. und B. , oder ein ächterSchlüssel zum Thore sowolder alten, als der neuforxni-gen , Freimaurerei."] Die-ses sehr verbreitete und

*mehrxnals aufgelegte Werk.enthält die genaueste Be-schreibung aller geheim ge-haltenen Gebräuche derFrei-xnaurerei, [S. den vollstän-digen Titel desselben undBemerkungen darüber in den„Kunsturkk. von Krause,"erste Aufl., B. 1, S. 216—21.8 , verbunden mit 8. 282—285, und S. 225-237,oder 2te B. 1, Abth. 1,S. 221-224 und 231-245,worin auch (B. 1 der erstenAufl. , S. 238-282, oderB. 1, Abth.. 1, der zweiten,S. 245-290) in englischerund deutscher Sprache Allessteht, was es über die Mau-rerei im Allgemeinen, und,über den Lehrlingsgrad ins-besondre, liefert. DieserSchrift , nebst „ the threedistinct Knocks ," (s. diesenArt. !) verdanken die deut-sehen Masonen die Kennt-nifs der altenglischen, Mau.rerei; und sie haben, wieEr. Krause im Vorberichte

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112 JACHINA'.

der ersten Ausgabe, S. XXIV(oder S. XXIII des neuen Ab,drucks), aus diesen beiden.Schriften, welche in Eng-land , Schottland, Irlandund Nordamerika, in ihrenvielen Auflagen , von *denBrüdern und Logen im Stil-len, und ohne es der soge-nannten profanen Welt zugestehen, als Handbüchergebraucht werden , durch.den offnen _Buchhandel erfah-ren, welches eigentlich diealten Gebräuche, Sinnbil-der und Lehren, das ist dieGeizeinz7Z18,66 der Brüder-schaft seyen.

JAIZINAI; einin mehren höhern Gradenbedeutendes Wort. S. jA-

fCIIINJACESON; das Losung-

wart in mehren höhern Gra-den. f Nach dem „Manuelma9onn.," p. '73 sequ., heifstes eigentlich Jeksan.]

JACOB; s. JAKOB.JACOBI (CARL HErsrucir

LuDwIG), herzoglich sach-sen - coburg -meining. Rathund geheimer Secretair, warSecretair des Freiherrn, VOM

Hund und Mitglied der hö-hern Grade von der strictenObservanz , worin er denOrdensnamen: Carolus Equesa stella , führte.

JÄNISCII (GOTTFRIED JA-

1o1), Doctor der Medicinin Hamburg, Eines der sehrthätigen Mitglieder in den

3 ANIS CLI.

höhern Graden der strictenObservanz, unter dem Or--densnamen : Eques ab Urtica,bekleidete von 1'759 bis zuseinem Tode im J. 1786 dieGrofsmeisterwürde in derenglischen Provinziallogevon Niedersachsen zu Ham-burg, [war auch Obermei-ster der altschott.Loge Gott-fried zu den 7 Sternen.— Vonih in enthält der niaurerischeLebenslauf in den „ Eleusi-nien des 19ten Jahrhun-derts," B. 1, S. 115 f., Nach-stehendes , was er (gegendas Ende des J. 1765) in ei-ner schottischen Logenver-sammlung öffentlich erklä-ret hat. —

„Er habe in London die dreiGrade der Johannis - Maurereierhalten; und. es sey ihm beiseiner Abreise von da, unge-fähr in den Jahren 1718 —1720,das Patent als Grofsmeister von.Hamburg und N. S. ertheiltwor-den. Als solcher habe er auchin Hamburg eine Loge gestiftet,in seinem maurer. Leben abergefunden, dafs auf dem gewöhn-lichen Wege der gute Zwecknicht ganz erreicht werde; erhabe sich also nachher an dasRosa'sche System angeschlossenund überhaupt gefunden, dafsdie ganze Maurerei" (viel-.mehr : das Naurerthum) - „inDeutschland nicht viel älter seynkönne, als von der Zeit seinerAlission in Deutschland. So seyer auch mit dem bekanntenleucht , genannt Abnso/1. " (s.diesen Art. l ) „bekannt gewor-den, den er umso eifriger cul-tivirt habe, da er gehört, dafsdie Bereitung einer Universal-medicin und alchemistische Ar-

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SAH. JAKOB I, 113

beiten der Zweck der höheren.Maurerei seyn solle. Vermit-telst seiner gemachten Erfah-rungen aber wisse er, dafs auchdarin Nichts liege, sondern dafsder Orden vielmehr einen wich-tigern Zweck haben müsse.Nun hätten die erfahrensten underleuchtetesten Maurer einenConvent zu Rad° und von daaus den" (in jener Schottenlogeanwesenden) „hochw. Br. Schu-hart" (s. den Art.: VON NIXE-ZELD !) „ausgesandt, um nichtnur ihn, sondern auch die an-gesehensten und erfahrenstenBrüder in Hamburg, vorn wah-ren Zwecke zu unterrichten,sie zur Theilnahme a ufzufo dem,in den hohen Orden aufzuneh-men und die Loge zu reformi-ren. Zum Unterschiede hättensie den Namen der strieten Ob-servanz angenommen."

Nach diesem Vortrage, —heifst es S.13.6 f. weiter, — und.nachdem Br. „ eine Schriftvorgelesen, welche die Bedin-gungen der Aufnahme in dieseneue Ordnung enthielt, machteer bekannt , dafs der hocliw.Er. Visitator generalis Schubarteine Loge des vierten Gradeseröffnen würde" u. s. w.

Die auf diesen redlichenMann, der allgemeine Ach-tung genofs, geprägte Schau-münze mit seinem Brust-bilde u.derAufschrift : „Dig-nissimo Magist. Ord. monu-

entum arn oris Lat omiHam-burgens.. MD CCLXXV111.".befindet sich abgebildet in(Bode' s) „Almanach oder Ta-schen-Buche d. Er. Frey-mäurer a. d. 1779."]

JA n ; ein hebräisches, [nachdabbalistischer Weise auslehovah gebildetes] Wort,

welches in einigen hohenGraden zumErkennungwortdient.

JAII o ; wie vorher bei UR.JA II R (D A S) . Das maure-

rische Jahr Jahr fängt in man-chen Systemen am 24.J-uni,in manchen am 1. März und.in anderen am 30. Novem-ber an , je nachdem ein jedesSystem eine geschichtlicheHypothese adoptirt hat. S.auch ZEITRE CHNUNG.

JAHRE ER RITTER VONDRITTEN, FÜNFTEN und SIE—BENTEN) ist der erste, zwei-te und dritte Grad der fünf-ten Stufe des clerikalischeri.Systems.

JARIN ; S. JA CHIN.JAKOB I., König von Eng-

land; s. JAKOB VI. , Königvon Schottland.

[SA.ii.o33 , König vonSchottland. Von Diesemwird in dem von Noorthouc4.herausgeg. Constitutionen-buche S. 126 f. unter denJahren 1424 ff. angeführt:

Jakob 1., der seine Erziehung' in England erhalten hatte,erwies sich als den besten Kö-nig von Schottland, war ein Pa-tron der Gelehrten und verherr-lichte die Logen durch seine Ge-genwart als ''15.önigle Grofsmei-ster. (So ist die Sage unter denschon. Maurern.) Er setzte einEinkommen von 4 schottischenPfunden, oder einem englischen.Noble," (d. i., zwei Thaler deut-scher Conventionmünze,) „fest,welcher von jedem Meister-Maurer in Schottland dem von

8

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114 JAKOB L JAKOB II.

der Grofsloge erwählten undvon der Krone bestätigten Grols-Mais ter entrichtet Werden soll-te. Dieser war entweder Eineraus dem Adel, oder ein Mitglied.der hohen Geistlichkeit, der sei-ne Deputirten in den Städten.und Provinzen des Reiches hat-te. Auch entrichtete jeder neu-aufgenommene Bruder bei sei-nem Eintritt ein gewisseseg'eld (77'e e). Verrnbze seines Am-teS war er ermächtiget , in derBrüderschaft All es zu schlichten,was nicht zum rechtlichen Er-kenntnisse der Gerichtshöfekommen sollte. An ihn a.ppel-Erten bei entstandenen Streitig-keiten sovv-ol der Baukünstler(mason) , als der Herr (lord),oder der Baumeister und derBauherr, um Rechtshändeln vor.zub eu.gen ; und ih . seiher Ab-vve-Semheut appellirten sie an den-jenigen Deputirten oder Grofs-aufseher, der seinen Aufenthaltin d Nähe iähe des Bauwerks hat-te. *) Dieses Amt dauerte biszu den b fierliehen Kriegen imJahre 164o , ist aber nun 'abge-kommen• und kann nur durcheinen königle Grofsmeister er-neuert Werden. — Dieser vor-treffliche König liefs Falklandund seine übrig-en Paläste ausbes-sern, befestigte alle seine Schlös-ser und Seehäfen und wirkte da-dUreh auf den hohen Adel, dafser seinem Beispiel in AnstellungderMaurerzunft folgte ; bis er imJahre 1437 niederträch.tigerwei-se in der DoMinicaner - Abtei zu.Perth durch seinen Onkel, Wal-ter Stuart, Grafen von Athol,ermordet, mit vollem Rechteaber allgemein bedauert wur-de." — Se auch oben Be S. 255,Spe a, Note! • •

{S. auch „Lawrie's Geschichte»deutsche Ubers., S. 89 f., und,Marstiorre Mittheilungen," S.

158 f!1

J.AxoB , König vonGrofsbritanien, geb. am 14.Oct. 1633, trat die Regie-rung 1685 an, ward aberschon im Monat December1688, wegen seiner blinden.Anhänglichkeit an die papi-stischen Lehren, und der da-durch veranlafsten Verle-tzung der Staatsgrundge-setze und der Rechte undFreiheiten seines Volks, ent-thront; worauf sein Schwie-gersohn, der Prinz Tritheitn.von Oranien und Statthal-ter der vereinigten Nieder-lande, als Wilhelm111., zumKönig erklärt wurde. Jakobflüchtete 1689 nach Frank-reich, — (seine Mutter wardie Schwester Ludipzk'sXIV.) — wo er auf dem kö-nigl. Schlosse in St. Germain.en Laye am 16. Sept. 1701starb.

[Noorthouck in den „Con-stitutions," p.192, sagt von.ihm : „ da Jakob I.I. keinBruder-Maurer war und sichmit Dingen befafste , dienicht ganz preiswürdig wa-ren ; so wurde die Kunst sehrvernachlässigt; " und im In-der, p. 452, wo diese Stellenachgewiesen wird, heifstes: „Jakob II: von Englandhätte sich zu einem Königebesser geeignet, wär' er einMason gewesen."]

Er selbst und die ihn aufseiner Flucht begleitenderSchotten führten zuerst, mitNebenabsichten, die auf sei-

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JAKOB IL JAKOB VI. i15

nen politischen Zweck, denverlornen Thron wieder zubesteigen , gerichtet waren,diejenigen geheimen Ordensgrade ein, welche spä

--

terhin in der französ. Frei-maurerei mit dem Namender clerrnorze schen, bezeich-net wurden; weil er im An-fange seines Aufenthalts inFrankreich das in Paris be-findliche Jesuitencollegiumde Clerrnont bewohnte. S.oben die Artt.: CLER1VIONT

rund GRADE, i111 Eingange,sowie die -unten im Artikel :JAK OB'S -LEITER , aus denj ,KU. , " B. 1, Abth. 2, S.192 f., gezogene Anmerk..Krause's und die Artt.:SUITEN und SCHOTTISCHE.Maurerei

JAK OB König vonSchottland, geb. 1430 undgest. 1460, ernannteheim, Sinclair, , Baron von

Graf von Orkney undCaithnefs , zur Belohnungseiner der Brüderschart undder königl. Familie erwiese-nen Dienste, zum erblichenGrofsmeister der Maurer inganz Schottland. S.Rosntx.

JAKOB HI., auch oft blofsder Priitendent, oder der Bit.ter St. George, genannt, Sohndes entthronten und geflüch-teten Königs von Grofsbri-tanien Jakob's .1.1. , geb. am10. Juni 1688, gest. am 1,Januar 1766, erbte die An-sprüche seines Vaters auf dieenglische Krone und wagte

ebenfalls mehre , wiewolunglücklich ausgefallene,Versuche , um zu dem Be-sitze der Königswürde wie-der zu gelangen. — Auch ersuchte in den höhern Gra-den der Freimaurerei für sei-ne politischen Absichten An-hänger sich zu verschaffen,jedoch mit ebenso weniggutem Erfolge, als sein Va-ter. S. JAKOB II. u. BON..NEVILLE..

JAKOB VI. , König von.Schottland, geb. 1566 und.gest. am 8. April 1625, be-stieg im Iahte 1603 den eng-lischen Thron unter dem Na--men : Jakob [und vereinig-te beide Königreiche unterder Benennung von Grofs-britan,nien.] Er besafs vielegelehrte Kenntnisse, [errich-tete im J. 1589* die Univer-sität zu Edinburgi und be-schützte, sowie alle Künsteund Wissenschaften alsoinsbesondre in einem hohenGrade die Baucorporationenund ihre Kunst, worin erselbst unterrichtet war. Ererklärte sich bei seinerThronbesteigung zum Pro‘tector der Brüderschaft derBauleute in England; unddie englischen freimaureri-schen Gchkbtscheiberführen ihn als Grofsmeistervon 1603 bis 1607 auf, woer inigo Jenes [s. diesen Ar-tikel !] dazu ernannte, derViel zum Glanz und zur Ver-besserung der inneren 01-

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116 JAKOB'S-LEITER,

ganisation der Brüderschaftbeitrug. Diese fing unterJakob's Regierung an, einVerein symbolischer Maurerzu werden; indem „sie' derpractischen Baukunst ganzfremde, jedoch durch ande-re Vorzüge würdige, Per-sonen in sich aufnahm.

J.A.E.013'S-LEITER (DIE) istEines der Symbole, die inEngland auf dem Teppicheder Johannisgrade darge-stellt werden. Gewöhnlichhat sie nur drei Sprossen,welche Glaube, Hoffnungund Liebe andeuten sollen;hat sie aber mehre, so sollensie die Tugenden versinnbil-den, welche der Menschsich eigen machen mufs, umden höhern moralischenWerth zu erreichen. Aufdem festen Lande findet man.diese Leiter auf keinem Tep-piche. [Sie ist, wie Krausein den „ KU.," neue Aufl.,B. 1, Abth. 2, S. 481, er-wähnt, „ein dem n.euengl.Systeme eigenthümlichesLehrzeichen, welches, ob-gleich in seinem geschicht-lichen Ursprunge der altenMaurerei fremdartig, dochSO, wie ES im Browne erklärtwird , viel Erweckendeshat."]

[Oben in dem Artikel:'Gkzz6be, (1.3. 1, S. 425-428,)ist bereits Verschiedenes vondiesem Symbole angegeben

JAKOB'S -LEITER.

worden. Hier noch Einigeszur Vollständigkeit! —

Nachdem in dem neueng-lischen Lehrlingsfrag.stückenachBrowne die Frage: „wiewird die Leiter, mit derenHülfe die Decke einer Ma-sons -.Loge zu erreichen ist,in der , heil.S chrift genannt ?"'beantwortet worden, folgetnachstehende Erklärung derJakob's - Leiter, nach dem1. B. Mosis XXVII, XXVIIIund XLI. (S. die „ Kunst-urkk. " a. a. 0. S. 192 —195 !)* , Rebecka, das geliebte WeibIsaak's, die wohl wufste, alsin der Seele ihres Ehegatten einbesonderer Segen ruhete , be-schlofs, solchen für ihren jüng.sten Sohn, Jakob, zu erlangen zusuchen ; wiewol derselbe , nachdem Rechte der Erstgeburt, ih-rem Erstgebornen, Esau

' ge-

bührte. Sie hatten diesen Segennicht sobald durch. Hinterlisterlanget, als Jakob genöthigtwar, zu entfliehen vor demGrimme seines Bruders, der sichvornahm, ihn zu erschlagen."

„ Als er denn nach Padana.ram, in das Land von Mesopo-tamien, wohin er zu gehen durch.den ausdrücklichen Befehl sei-ner Eltern angewiesen war,wanderte, kam er auf eine wü-ste Ebne; und nach dem Unter-gange der Sonne sah er sich gemnöthaget, für die Nacht seinenAufenthalt dort zunehmen, woder kalte Erdboden sein Bette,ein Stein sein Hauptkissen• unddas Zelt desnimm els seine Deckewar. Nachdem er entschlum-mert war, sah' er im Traumeine Leiter, deren unterster Theilauf der Erde stand, und deren

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JAKOB'S -LEITER.

Spitze an den Himmel reichte.Auf ihr stiegen die Engel Gottesauf und nieder; die hinaufstei-genden Engel gierigen, um diegiittl. Befehle zu erholen, und.die herabsteigenden kamen her-nieder, um j ene Gebote (Latvs)zur Ausführung zu bringen"

„ Zu dieser Zeit und an die-sein Orte errichtete der Allmach-t i ge einen feierlichen Vertragmit Jakob, des Inhalts, dals,wenn er beharren würde in sei-nen Geboten und seine Befehlevollführen, er ihu nicht nur inseines Vaters Haus in Friedenund Uberflufs zurückbringen,sondern auch ein groCses und.mächtiges Volk aus ihm ent-springen lassen wolle. — Undso ward denn in der Folge Jo-seph., Jakob's Sohn, vom König-Pharao. zum zweiten Befehlsha-ber in Agypten bestellt; und dieIsraeliten wurden das grüfsteund mächtigste Volk unter demHimmel. "

Hierauf folgen imBrowne(„I{U." a. a. 0. S. 194-199)die oben B. 1, S. 426 f. ab.-gedruckten Fragen über dieSprossen der Jakob's-Leiter,

• nebst deren Erklärung undder Lobrede auf den Glauben,die Hoffnung und die Lieb-innigkeit, dann die unten imArtikel: Liebe, ausgezogene ausführlichere Beschrei

-.

bung der Liebinnigkeit, alsdes unterscheidenden Kennz; ei-chens der Masonen , fernerdie oben B. 1, S, 427, Sp. b, f,abgedruckten drei Fragenund Antworten, und. zuletzt(„ NU. " a. ä. 0, S. 204 f.)der Trinkspruch

„Möge jeder Bruder-Mau-

JAHOB'S-LEITEL 117

rer zum Gipfel seines Be.ruf gelangen, wo dieGerechten sicher sind,die ihnen gebührenden.Belohnungen zu empfan-gen i.

Ausserdem wird im Browne(„KU." a. a. 0. S.258) nochfolgende Erkliirung gege-ben. —

„Die Bedeckung unsrer Logeist ein himmlisches Gezelt vonverschiedenen Farben ; und ver-mittelst einer Leiter, welche inder heil. S chrift dieJakob's-Leitergenannt wird, hoffen wir, dahinzu gelangen. — Diese Leiterhat viele Rundstäbe oder Spros-`sen, welche ebensoviele s.ittlicheeTugenden bezeichnen, über jenedrei vorz üglichsten, vorstellendden Glauben, die Hoffnung unddie Liebinnigkeit — den Glau-ben an Christurn, die Hoffnungauf die Erlösung, und zu lebenin Liebinnigkeit mit allen Men-7schen. — Von dieser Leiter sagtman , dafs sie bis an die Was-serwolken reiche; und sie ruhetguf der heil. Bibel."

Br, Krause bemerkt a. a. 0,S. 192 f 7 in der Note 123,über den üvsprun,g der Ja-Uh' - Leiter:

„Der Bruder Kelter, aus Edin-burg, der sich als einen wohl-erfahrenen und Nvalrrheitlieb en-den Maurer bewährt hatte, ver-sicherte im 3. 1802 meliren'Brü.dun. der Loge Arclzinzedes zu Al-tenburg: „ursprünglich habenur ein schottischer Grad exi-3 tirt, der nämlich, der Jakobwieder auf den Tfiroi habehel-fen sollen; bei diesem sey dieJakobls-Leiter als Symbol ange-nommen gewesen; worüber ei«;ne authentische Nachricht bei

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11$ J.4K0i3)S-,LEITER.

der Gröfsloge in Schottland vor-handen sey."" Es ist mir dahersehr wahrscheinlich, dafs auchdie vorstehende J3rkliiruny, derJakob's-Leiter ein Stück von dergehelinenOrdensgeschichte ist."Vgl. oben den Art.: IA.:tpg XLund unten SCHOTTISCHE Mau-rerei!

Er. Fr. Nic'oiciiIehauptetein seinen „Bemerkk. über d.Ursprung u. d. Gesell. derRoSenkreuzer . und Freimau-rer,," (Berl, 1806,) S. 63, dafsdie Leiter Jakob's mit 3 &it.,fin- Eins der Sinnbilder derirenntnjs der Natur sey,welche den .rosenkreuzeri-«c4en Freimaurern eigen, ge-wesen wen, ehe_sie, unge-fähr im J. 1682, den Tem,.pd Salonbor' allgemei-nen

agemei-nen Sinnbilde .angenommenhÄtten,“ - und führte in derim Anizange, S. 39 f., stehen-den 45sten Anmerkung an:

„Riad nimmt in seiner „Phi.,losophia Mosaica, , " (Goudae1638 , fol.) in proömio p.dreierlei Welten an, in welcheman i7.ztuitu mentali penetrirenkann. Er setzt hinzu; .„„Raecest ergo tripartita illa rnensuraecalae facobi, quani ipse in s o m-nie suo vidit, dum caput locopulvinaris :super lapidem repol.suisset, in cujus la-,titucline t profunditate trizinzpraedictorum rnundoranzimagine4seu choracteres fuerunt delmeatisive depicti;, atque hac de causaLapis alle domus • tabernacu-Zum Pei dicebatur. "," Die,Leiter mit 3 Stufen findet sichnoch auf den allerziltestenmaurertepriichen. Man s. dasTitelimpfer zu der Ausgabe von,,Jachin 'RI4d ZQP.g " v" 5. 4783;

JAK OB'S-LEITER.

denn in den neuernAusgab en fin-det sich diese Leiter nicht. Aberdie Freimaurer liefsen auch &arbald diefs Sinnbild ganz aus ah-ren Teppichen weg , weil essich nur auf die Erkenntnifs der_Natur beziehet und zum Tem-pel Solomon's gar nicht passenwollte." *)

Noch wird von Nicolai,S. 40, in der 46sten Anmer-kung, aus einem Artikel in.Nr. 153 der „Neuen Ham-burg. Zeitung " v. J. 1795,erzählt, „ dafs der berüch-.tigte lievolutionair oder De-.fender in Irland, Lawrenceo Connor, Leute, welche erzur Revolution habe anwer-ben wollen, zu diesem Be-huf in eine besondre gehei-me Gesellschaft aufgenom-men habe, deren Sinnbilddie Leiter Jakob's sey, sowieder erhabene Grad L. L. L.heifse;" „dafs o Con-,n,or, , zufolge der aufgefun-.denen Certificate, nicht nurein Freimaurer sondern auch

j 5) Nicolei kannte die ganz folge-rechte Deutung dieses Sinnbil-,des im Browrze nicht—Übrigens"irrte er sich, wenn er sagte, dafssich jene Leiter aufden Titel-kupfern des angeführtenBuchesnicht finde. Auf beiden Abbil-dungen' zu den Ausgaben von1776 und 1800, welche dasKrau-,se'sche Werk liefert, erblicktMan ihderlidasoneygebieuch-iich2 dreispro'ssigeLeiter (the threeStep Ledder used in illezsdnry)"unter ...der Nuiner 27, nur mitdem Unterschiede, dafs sie aufder ersten unmittelbar unter derSonne, auf der zweiten aber un-ter der Siiule des zweiten Auf se‘hers, neben dem schwarzenSta-be des jüngern Scuffners,4-g/4 Platz heit.3

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JAMES,

ein Mitglied von RoyalArchund ein Tempelritter gewe-sen sey. "3

JAMES (DESAINTE -) warim J.1773 ein Mitstifter desSystems der Philaleten inParis ; auch war er späterhinGrofskanzler der dortigen.Mutterloge von dem Syste-me der ägyptischen Maure-rn. [V. „Acta Latom.," T,1, p. 110, et TAT, p.109!]

IttrirET, (schön, über/J.4 eu-crend);- [der Name des dritten.Sohnes Noab's d ein hebräi-sches, in den höhern. Gradenbedeutendes Wort.

Jnxxov.A.n ist das hebräi-sehe Wort, welches, [nachseiner Etymologie,] bedeu,tet : Der da ist und vonMoses dem höchsten Wesenals Name beigelegt wurde.—Es ist bemerkenswerth, dafsdie berühmte Inschrift aufder Pyramide der Isis [s. d,Art, ! ] „Ich hin Alles, wqswar, ist und seyn wird; undmeinen Schleier hat 71oc7z keinSterblicher gehoben, (‘ mitdem hebräischen leht2Pahganz übereinstimmt. — In'verschiedenen Freimaurer-graden ist dieses Wort theilsErliennung -‚ rafs-Wort. [S. unten den Art.:I1A cBENAo, und vergleiche„Manuel maenn., " p. 78—81 et 110, avec la PlancheVII , fig. 1 et 2, wo unterandern erwähnet wird, dafsder erste hebräische Buch-stabe jenes Worts, das Jod

3E:HOVATI. 119

e , d. i. der Anfang , nachcabb alistis cher Deutung denganzen Namen bezeichnet,und dafs die in höheren fran-

.zös. Graden gebräuchl.Wörter: Iah, Aha ., Ihao, Ivah,— (dann aber auch Ja° und.Jovah,) — ebenfalls cabba-listische Versetzungen undAbkürzungen sind.]

[b der zu dem Grack: leparfait Architecte (s, oben13. 1, S, 111, Sp, a!) gehö-ri crenhwruction heifst es :

,,Fr. Was bedeutetiehopah?""A. Den für die Juden uni

nennbaren und unTnit-heilbaren Namen , wel-

cher die UnwandelbarkeitGottes ausdrückt. JE be-deutet die Gegenwart, HOdie Vergangenheit undVAR die Zukunft. DieserName geb ühret hie fsD em,der war, der ist und der inEwigkeit seyn wird. f“.—

3. auch „ Recueil de la Ma-90 nn. Adonhirainite part. 1,p. 99, wo diese Antwort desMatte ,parfait noch. a.en Zusatzhat: „Dieses ist das MeiSterwort,welches 7denzals verloren gegan-gen ist."]

Per Verfasser der Schrift:„die HebräischenAlysterienocler älteste religiöseFreymaurerey; von Br.Pe-ci4s ; " (Leipzig 1788; 192SS. in 8. ;) deren erste 86 SS.bereits früher in dem wierzer„Journ. für Freimaurer,"Jahrg. 3, (1786,) Quartal 1,S. .5,-97, in etwas anderer

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120 JEHOVAH. JEHOVAH.

Gestalt abgedruckt wordensind, nimmt (S. 40) , mitWarburton, (s. oben B. 1,S. 143, Sp. b ! ) „ als voll-kommen erwiesen an , dafsder höchste Gegenstand deralten Mysterien in ihrem blü-henden Zustande, oder dieGeheimnisse der izonysia, er-stens in der Lehre von derEinheit Gottes und zweitensin einer historisch-philosoph.Widerlegung der irrtlifinzerin der gemeinen Folksreligion,oder der Vielgötterei , be-standen habe. " (Manvergl. oben E. 1, S. 146,Sp. b, f.!) Dann glaubter, „mit einer noch gröfsernSicherheit vor allem Wider-spruche voraussetzen zu.können, dafs diese beiden ge-leimen Gegenstände der 31y-sterien zugleich die Grund-lehren der neuen MosaischemReligion waren. Diese inne-re und wesentliche Ver-wandtschaft des Hebraismusmit den Mysterien" erscheintihm als völlig „ einleuch-tend;"1 und er beruft sich

*) [Dagegen sagte D. Bein-hard in dem oben B. 1, S.187, Sp. b, Note, angeführwten „Versuche" u. s.w., 5te

S. 76 f.: „ Dafs dieganze Mosaische Religioneine Einweihung zu Myste-rien gewesen seyn soll, zuderen Einrichtung Mosesdie Hauptbegriffe aus denGeheimnissen der altenAgypd.er entlehnt habe, wiö

(5.41. ff.) defshalb auf „dasGeständnirs eines Juden, desGeschichtschreibers Jose-phus (in „Libro 2. contraApionem," c. 22,) und einesChristen, des KirchenvatersEusebilts (in „ praeparat.evang.," 1. I, c. 9)." —

„Z,etzterer sagt unter andern:„, dafs die Hebräerunter allenalten Völkern das einzige Volkwären , welches den ,..chöpferdes Weltalls zum Gegenstandeseines öffentlichen und nationa-len Gottesdienstes gehabt hät-te, "“ und bedient sich bei die-ser Behauptung durchaus derSprache der Mystagogen., Dem hebräischen Volke al-Iein," sind seineWorte"„,wardie Ehre aufbehalten , in derErkennt2zirs des Schöpfers allerDinge eiizgeweihet zu sern.""Die Worte: izo7rzeia (das An-

ein gewisser Schriftsteller"-- (der Titel der Abh. desBrs. Decius steht in der No-te ) „ vorgegeben hat,Diefs ist wol Nichts wei-ter']. als ein Einfall,, dersiel zwar witzig ausschmü-cken läfst, der aber mit derganzen Beschaffenheit und,dem Wesen religiöser My-sterien, wie die übrigenVölker des Alterthurns siehatten, in einem fühlbarenWiderspruche stehet." —In der zu dieser Stelle ge-hörigen Note wird., noch.bemerkt : „ Zur Widerle-gung sind schon die weni-gen Bemerkungen hinrei-chend, welche Bichhorn beider Anzeige dieser Schriftin der „ Bibl. derbibl. Litteratur," B. 1 S.go ff., gemacht bat.")

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JEHOVAH. JEHOVAH. 121

.schauen der Geheimnisse), /thw... let und der .4.ufsicht derselbenQicx ( die it)etrachtzing derselben) anvertrauet -vv`urde. " — —und ivutup7og (der Schöpfer, als „Unter dieser Eigensanft e*ihr Gegenstand), 72es besonderen Sch -.7. . *1-f: s t-,Terstes z/z-chischen Texte vorkommen, im greine, r Nationrer . nau te ahnen diesind offenbar Ausdrücke , die neue Gottheit sehr willkommeneigentlich nur in den gröfsere "n seyn ; — „und Moses

„Die Israeliten," fährt Dr.

korai‚

„.11-4,Yterien gebraucht wurden." te dem neuen, bisher unbekann-

ten, Schutzgotte die Namen und Eigenschaften desnieltschöpfers,ipecius S. 43 ff. fort, ‚hatten die er in den Mysterien kennenihre Erkenntnifs eines ein,-iven gelernt hatte, beilegen." — —üottes keinesweges auf dem ie- "Den Namen: .1. ehova h , hatten-wölinlichen Wege der Entwi- die Israelite keineswegs mitckelung ihrer Geisteskräfte und

durch den Fortschritt ihrer sich nach. Agypten

dieselbe dem Moses alleinihngebracht

zuerst'sie tdilienntnisse erlangt; sie hatten sondern haben ih

kurz vor ihrer Abreise aus die-zudanken. Ihre Religion in Agyp- sem Lande gehört; und Moses

desVolksreligionsrelkoVdiediwarw war der Erste, der sie mit dem-ten Landes, — a Tiel,ötterei." — selben bekannt machte."—, b"Der Gott, er sie zu seinemroz- B r. Dec ius führet nunmehrke gemacht hatte, war ihnen so (S. 52 ff.) für seine Meinungunbekannt, dafs Moses selbst d von d em mystischen Ursprun-zweifelte, ob sie ihn sogar unter ö , dieses Namens folgendeder Benennung des Gottes ihrer 45'-GrundeVäter erkennen würden, und G de an. —(s. 2. „Mos." III, 13!) geradezu „Jehovah bedeutet das Daseyneingestellt, dafs sie den Jehovah von sich selbst, das sogenanntenicht einmal dem Namen nach pesen der Gottheit, das Attribut,kannten." — ,,Bei aller Be- aus welchem sich alle übrigenreitwilligkeit dieses aberglitubi- herleiten lassen , die Erhabenstegen Volkes, die Gegenstände aller göttlichen Eigenschaften,seiner Andacht in vervielfälti- die man in den gröfSeren Myste-gen , würde Moses noch weit rien den Enopten enthüllte.' Inmehr Mühe gefunden haben, dem von elemens Alex. (in ,;ad-für seinen fehrovah bei seinen m°n• ad gerties``) und 1%usehius.Landsleuten Eingang zu finden, (in ,,praep, evang."1. 13) aufb e-wenn er ihn nietet unter dem haltenen Hymnus, der ihnenNamen des Gottes ihrer rät e'r von dem obersten Hierehan-angekündigt hätte. Bei dieser ten." (s. oben B. i, S. 142, Sp. a!)Benennung kam ihm der allge- „vorgesungen wurde, und des-

sen Au.thenticität Warburton"mein angenommene Volksglau-be jener Zeiten zustatten ver- ( an d. oben a. 0. p, 154-156)möge dessen jedes Volk seinen „bis auf einen beträchtlz-Gradbeso ndern - ,Schutzgeist haben von Wahrscheinlichkeit ge-mufste." — — „üieser Volks- bracht hat, ist diefs der, ersteglaube gründete sich auf die Aufsobige, der über die Naturägyptische Lehre aars- di e Erde der Gottheit gegeben wird. ,„,Ernach. ihrer Schöpfung von dem ist einzig und von ihm selbst;

und diesem Einzigen sind alleDemivrgen unter mehreGotthei-ten von geringeres Range, oder D inge ihr Das eyn schuldig."" *)

vielmehr Schutzgeister, verthei- 1 Die ganze, von Tr arbur4vn g.rie-

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122 JEHOVAIL JEHOVAII.

"Die vielbedeutenden Wortealso: „Ich bin, der ich bin, derist ,‘" (2. „Mos." In, i4,) dieGott, an der Stelle seines* Na-mens, volit sich gebraucht wis-sen wollte, waren für deneop-ten der Mysterien kein Geheim-nifs ; es ist vielmehr höchstwahrscheinlich; dafs sie der ge-wöhnliche Ausdruck waren, mitdem man in dem Heiligthurnedie Gottheit, für die man sonstkeinen Namen hatte, bezeichnete.Es war Diefs ein eAuszeichnung„Wodurch die ägyptischen fFez-sen den Demiurgen von demTrosse der gemeinen Götter un-terscheiden zu müssen glaubten,dafs sie ihm keinen Namen, bei-legten; weil ihnen der Name'eines Gottes gewissenmal'senVielheit der Götter vorauszu-'setzen schien." —

"Die Gegend um den BergSina war der Ort, wo die feier-liche Einweihung der Israeliten

chisch und englisch angeführte,Stelle des Hymnus lautet iml)eut-scheu so. ,,Ich will den Einge-weihten ein Geheininifs erklä-ren. Lafst mithin die Tarenvor den Profanen verschlossen!Du aber, Musäils, du Sprörslingder schönen. Seleng, horche acht-sam auf meinen Gesang; dennich werde wichtige Wahrheitenvortragen. Gieb daher nicht zu,dafs die früheren Vorurtheile indeiner Seele deinem Leben jenesGlück rauben, welches dir die3lenntnifs dieser geheininifsvol-len Wahrheiten gewähren wird ;richte vielmehr deinen Geistes-blick auf die göttliche Natur;'b e-trachte sie (ihn' Aufhören, undbeherrsche gehörig deine Gesin-nungen und deine Empfindun-gen • (govern. well the mind and.ideart) 1 Wandle fortwähren.d.auf dein rechten Wege und ha-•

:be" den alleinigen Regier er der•Weit vor Augen! Er ist nur Ei,Tier und einzig durch sich selbst ;und diesem h.;inerz, verdanken al-le Dinge ihr ,Daseyn,: Er wirketd#rgh Alles', was sterbliche Au-gen nie sahen, und siehet dochselbst '03, jedes Ding.;"

des gerausg,

zum Volke Gottes vor sich gieng ;nachdem sie die schweren Frit-fitngen ihrer langwierigen undgefährlichen Reise überstandenhatten. Hier wurden sie befragt,ob sie den neuen Bund des Herrnhalten wollten; und da allesVolk geantwortet und unum--schränkten Gehorsam angelobthatte, wurde ihnen die Offen,barung Jehovahss auf den dritten.Tag angekündigt. Nun gien-gen die Vorbereitungen ihrer Wei-he an. Sie mufsten ihreder waschen und sich alles Ge-nusses der sinnlichen Liebe ent-halten. Es wurden um den Bergherum , wo sich die Wolke Je,-hovah's zeigen sollte, Schran"ken errichtet, denen sich Nie-mand bei Todesstrafe näherndurfte. "Am dritten Tage end-lich " " sagt der heilige Text,

sich ein Donnern undBlitzen, und eine dicke Wolkeauf dem Berge, und. ein Tonsehr starker Posaunen. ""zier, aufser Moses und 4aron,durfte dem Herrn näher kom-men, damit er ihn nicht zer-schmetterte. Hierauf gab sichGott mit seinem Namen zu. er-kennen. „ „Ich bin fel?opah,dein Gott, der dich aus Ägyp-ten geführt hat; " und nunlegte er ihnen seine Gesetze vor,die alle, bis auf das von derSabbathfeier, Naturgesetze wa-ren , und worunter gleich daserste die Fieigdtterey abschaffteund folglich den zweiten Auf-schlufs enthielt, der in den fily.sterien gegeben wurde. „„Dusollst keine fremden Götter ne-ben mir haben."" (2. „Mos."XIX und XX.) — Auch , in denMysterien wurden diese grofsenWahrheiten im Namen Gottesselbst vorgetragen ; und derHierophant war dabei mit ei.,nem Schmucke bekleidet, wel-cher clie 4ittribyte dee Demiurgen

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JEHOVAH. JEHOVAH. 123vorstellte, der sich durch ihndem Einzuvveilenden. offenbar-te. ‘‘

Was Er. Deciza ferner vonder Theokratie der Hebriier,deren König Jehopah im ei-crentlichsten Verstande desWortes wurde , auseinan-dersetzt, Das kann in seinerSchrift S. 112-130 und in.den dazu gehörigen folgen-den Abschnitten nacligele-sen werden. j

D. BellermaiznYs zweites„Programm über die Abrä--xas- Ge-m,men.cc (s, ob en 1,S. 436 f. !) enthält S. 38—46 schätzbare 13emerkujzgerzüber den Namen : lehopah,und seine Aussprache, und,darunter S. 38 f.:

„Man pflegt, in dem Namen:, eine hebräische Wurzel

zu suchen; und schon der Ver-fasser des „Exodus" deutet aufMem ; und so hat man den Begriff :jehovah, aus dieser Wurzel sonbgeleitet, dafs man sagt: Erist das Seyn und Wesen . an sich,das Urwesen, aus welchem al-les Übrige sein Seyn oder Daseyn erhalten, hat. Die Art derEntstehung des übrigen Sey.ns.aus dem Urseyn, das eigentlichnicht begriffen werden kann,drückt sodann die alte Sprachein mancherlei bildl, Ausdrückenaus , bald durch die Bilderdes AusstralenS Abfliefseris tinki.Hervortretens, bald des Her-vorbringens Ausbildens undSchaffens, Jener Name hat aberwol einen altern und tiefernUrsprung, den wir nur nichtzrach.gurw eisep. vermögen, Auch

läfst sich nicht behaupten, dafsjene Etymologie des Bigenna-mens Gottes vorn Zeitworte:Ser , die ursprüngliche undwahre sey; weil sie zu abstractist: aber gewifs ist es , dafsman die Deutung sehr früh an-geknüpft und durch die dreiZeiten der Gegenwart, Vergan-genheit und Zukunft erläuterthabe ; indem schon Johanne&

d( ,Offenb." I, 4,) ihn umschreibturch: "Der, der da ist, und

der da war, und der da kämmt."Bellermann sucht übrigens,

zu erweisen, dafs die alteAussprache dieses NamensJao und die entsprechendePunctation ninz war.

Schon oben B. 1, S. 436,Sp. b, ist erwähnt worden,WasBellermann über das Zu-sammentreffen des dem Ju-den unaussprechlichen Te-tragrammatons : Jehopah,mit dem Worte :• 451brc4 sax,äufsert. Hier folge nun die-j enigQ Stelle, worauf dortverwiesen wird , aus den„Kunsturkunden, " n,B. 2, Abth. 1, S, 463 ! —

„Bereits Bruder Feisler ver,muthete, (s. seine handschriftl.kritische Geschichte u. s. w.,114!) dafs die Gnostiker durchden exoterischenNamen Abrax,auf den von ihnen geheim ge-haltenen Namen Gottes hindeu,teten; und diese Vermuthungwird durch Bellermann's Erweis‚ 4brak sax buchstäb,lieh l'ieifse: anketungwürclig istdas Wort, Ader der Name Gottesbestätigt. — Um hiereber dieWeisen der Urvölker richtig zuverstehen und ihnen nicht0-ern. Aberglauben unterzusel4e..e-

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124 JEHOVAIL JEHOVAIL

b .en, *) rnufs man bedenken,. dafsName in ihrer Wissenschaft,sprache auch die Wesenheit selbstbezeichnet, und dafs den NamenGottes aussprechen zugleich Erkenntnifs Gottes , und Nachah-mung Gottes ins Leben umfasset.Die „Ved's" lehren, das Wort:Osem, mit Nachdenken, mit An-schauung lind Gexnüthsinnig,keit auszusprechen , und erklä-ren dasselbe nach seinen Einzel-lauten tiefsinnig und schön.Dieses Aussprechen wird alsovon ihnen als Theil der Gottin-nigung. , als eine wesentlicheHandlung der Gottinnigkeit,empfohlen, die dahin mitwirkt,in Geist und Gemüth stetig vorGott zu seyn, und sich in Gottvor Gott gegenwärtig zu erhal-ten ; indem. diese urwiss en s chaft,Eche Lehre die innere Einheitund Vereinigung mit Gott alsdie Erstwesenheit des Menschenerkennt und. insonderheit be,.

Br. Kraitsc verweiset hier auf13.1, Abth. 1, der „Ur.," S. 27,Note ***) , wo es heifst: „Da dieKraft des Abrak hier" (s. obend. Art.: Heinrich S. 12!)‚ unmittelbar neben die Kunst,ohne alle iiursere Beweggründe>Antriebe, Behelfe und Anlockun-gen reinsittlich zu leben, gestelltwird , so ist es möglich, dafs dieErwähnung des Abrak auf die im„ Oupnekhät " (T. 1, p. 8, undT.I1, p. 412seog..) gelehrte reineAnschauung Gottes in dem Zu-,stande reiner 7,7(es eninnigkeit, dendie Braminen den vierten höch-sten Teriah nennen, sowie aufdie, nach eben dieserLehre, dasHerz reinigende innige Nennungdes Wortes: 04m, als des Na-raens Gottes ,.sich bezieht. We-nigstens scheint aus dem Mifs-verst eh en dieser altbraminis ch en.Lehrevielleicht vorzüglichdurch 'das Glaubenssystem derMagier hindurch, der abergläu-bische Gebrauch des Namens'Gottes in mündlicher Nennung,und in schriftlichem Ansichtra-gen auf ,Abrgxen und anderarti-gen Talismanen, entstanden zgsein» • • 4nrri, des klercntsg,

lullet«, als 'urwissenschaftli-che Erkenntnifs Gottes , in ste-tem gottinnigem , anbetendem'Nachsinnen, zu dieser Einheitund Vereinigung führe. Denn— so lehren die „Ved's": „„ WerWesen erkennt, der wird Ire-sen," *) das ist, ein Solcherwird mit Wesen der Wesenheitnach , obgleich im Endlichen,..gleich. („Oupn.“ p. 393 seq.)— Dafs der Name: Oum , mitdem heiligen Namen (Tetragram-,maton, Setzern hanzphorasch) derHebräer vergleichbar sey, , hatschon Anquetil du Perron(„Oupn." p. 594 n. 1) be-merkt.' — Unter den Worten:,,,,Kraft faculti e) des Abrak,kann also ursprünglich die Kraftder lebendigen _Erkenntnifs • Göt-tes auf Geist, .Genziitlz und Lebenverstanden worden seyn'; wo-nach dieselbe Gottähnlichkeitund »Vereinigung mit Gott, so-viel' . die ThätigIeit des Men-schen dabei vermag , mitbe-wirkt. **) "

*) Da dieser in der Volksprachenur inifsverständlich, aus druck;bare Satz zu grauenvollem Ab er,glauben rnitverleiten. kann ; sohielten ihn die Braminen. sorg-fältig geheim; aber vergebens;denn, bald mifsverstanden siedenselben selbst und verstrick-Sen das arme Volk in.Abgöttereiund vielfachen Aberglauben."

Anm. des Brs. Krause.

**) „Die Hauptstellen im ,Ouplielc-hict," welche die Erklärung desWortes: Ourn, enthalten, dessen.Aussprechen lehren und urwis-sensdhaftlich den tiefen Sinn ent-wickeln, sind: I, 15; II Oupn.XCIII, CVII, CXV, CXII und.CXX; II, p.2.2, 222, Z.15 v. un-ten Oupn. XXLX—XLI,- undam .Ausführlichsten II, 892-443.

Dafs die alte Brammenlehredie beseligende Wirkung desAussprechens des Namens Gottesnicht abergläubisch von den,übrigens sehr bedeutungvollen,Lauten der Stimme ableitet, son-dern lediglich von der lebendigen

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JENA.

Noch ist hier anzuführen,was Krause im B. 1, .Abth.1, S. 77, in der Note be-merkt. —

„ Der Wahn , durch blofseswiederholtes Nennen des Na-mens Gottes alles Gute erlangen.zu können , ist in den entarte-ten Glaubenssystemen aller asia-tischen Völker, z. B. in dem derBrahmanen, der Magier, derägyptischen Priester, und dercabbalistischen Juden, allge-mein verbreitet , — ein Aber-glaube, der zugleich zu demder Talismane und sogenanntenAbraxen Anlafs gegeben hat;denn das Ansichtragen des ge-schrieb enen Namens Gottes solldas immerwährende Ausspre-chen desselben vorstellen undersetzen."]

JENA ; eine Stadt mit ei-ner berühmten Universitätim Grofsherzogthume Sach-sen-Weimar. Nicht hier,sondern in dem nahegelege-nen Orte Altenberge„ (s. die-sen Artikel !) fand im j. 1764ein Convent deutscher Frei-,maurer statt.

jE0 ; ein bedeutendesWort in gewissen hohenGraden.

JE.Rivrrez; s. ALBANS.

Erkenntnifs Gottes im Geist undin der Wahrheit, und von Got-tes Mitwirkung dabei, Dieses er-weisen unwiderleglich folgendeStellen : „Oupn.“ II, 269, 378,und 250, Z. 1-4 v. unten;• undGott wird ausdrücklich auch alsUrsache der menschlichen Gott-erkenntnifs anerkannt. anerkannt. Derhöchste innere Zustand des we-seninnigen und wesenvereintenMenschen wird im „Oupnekhät"Twriah genannt."

Anm. des 23rs. Krause.

JESUITEN. 125

JERUSALEM(PRINz, auchKÖNIG, 'VON) CHEF ALLERGERECHT ENL, 0 GEN; der 16teGrad des aus Amerika nach.Frankreich eingeführten so«.ge3-lannten altenglischen Sy-stems , ingl. des Conseil desEmpereurs d' Orient et cl' Ocei-dent ; der este Grad desMisphraim'schen Systems in.Paris und der 8te der Marti-nisten. [S. über den Erstender hier genannten Gradedas „Manuel ma2onn. p.125— 128 !

JEsuA.R (d. Erlöser,Retter) ; ein in den höhernGraden bedeutendes hebräi-sches Wort.

JESUITEN (Dxr.). Darüber,ob diese gefährlichen Men-sehen wirklich selbst die Ab-sicht hatten, sich in die Frei-maurerei zu mischen, sinddie Meinungen jederzeit ge-theilt gewesen; erwiesen istindefs, nicht nur, dafs meh-re Personen, jesuitischePrin-cipien in die ,Lehren derFreimaurerei zu verweben,trachteten , sondern auch,dafs beinahe alle höhereGrade den Stempel des Ka-tholicismus ganz unverkenn-bar tragen. — Bemerkens.,werth ist, dafs die Jesuitenseit ihrer Wiederherstellungdurch Pius FH. im J. 1814die heftigsten Verfolger derFreimaurer geworden sind.S. auch die Artikel: CL,ERI-zzR und STARE, [dann GE..IIE IMNISS, (B.1, S.342, Sp.b,)

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126 JESUITEN. SUITEN.

Gu Gomos (13.1, S.468, Sp.und ILLITIVIINATEDI, (oben S.83, 87, Sp. b, 91-93, Note,u. 105, Sp. b,) ingl. unt. and.die „Beiträge zur philosoph.Geschichte" u. s. w. S. 34 *),751, 89, 106 114, 126 f. *)und verschiedene folgendeNoten, ferner die Schrift:"die gegenwärtige Zeit, undwie sie geworden , mitbesonderer Rücksicht auf

eutsc4land, " von Steffensin Breslau, Th. 2, (Berlin1817,) S. 371-384, welcheStelle auch in dem „ liter.Conv-ers. -Blatte" von 1822,I\To. 121, S. 481 f., wiederabgedruckt steht, und end-li ch des Freiherrn Potz, Wede-kind Schrift: „der pythago-Täische Orden" s. w., S.101-108! — Über diesenAbschnitt des letztern Wer-kes urtheilt der Recensentdesselben in der „Jena. A. L.Z." v. J. 1820, Num. 29, Sp.S. 229 f., in nachstehenderMaise. —

„Der Jesuitenorden hat nach.der Ansicht des Verfs. den re-volutionären Zweck, eine Ari--stokratie des Talents durch Ob-scurantismus tu begründen. Derepistische Zweck heiligt ihmdie .Mittel, welche er sich durchErringung des Monopols desSchulwesens , der GeWissens-pflege oder Seelsorge, dersenschaften und des Handels in.vielfacher Gestalt zu verschaf-fen weifs. Das letzte Ziel desOrdens ist Verwirklichung einerunabhängigen Jesuitenmonarchiein allen Staaten des .Er dkreises,—

Diefs Alles sey .dem Verfasserzugegeben, wie auch seine Ver-muthung , dafs der Jesuitenor-den in einertrpotenzirten Papis-rnus den bisherigen Papst, dierömische Curie, alle Mönchsor-den und Weltgeistlichen habeuntergehen lassen wollen ---„ Wenn aber Herr 9. an-nimmt, dafs die Curie selbst in.der . Jesuitenge'sellschaft die ge-fährliche Rivalin erblickt und.sie darum gestürzt habe-: so wi-derspricht Diefs den Acten derGeschichte; und wenn der Verf.glaubt, dafs die Herstellung-bulle von 11314 den Jesuitennicht mehr nützen werde , alseinst den Pythagoräern die Beischlüsse derArchiver : so scheintDiefs, einer umsichtigeren Er-fahrung der Geschichte zu wi-dersprechen. Zwar Mag eswahr seyn, was der Verf. be-hauptet, dafs, Was einmal durchHolfahrt , iierrschsucht und.Schlechtigkeit zu Fall gekom-men ist, sich nie wieder empor-richtet: es ist Diefs jedoch nurinsofern wahr, als man darun-ter ein Wiederemporkommendes Verworfenen in der Achtungder . öffentlichen 'Meinung ver-steht. Das Princip des Bösenaber, das im Finstern schleicht'und wirkt, lebt nur gar zuleicht mit Hydernkraft auf, so,bald .es im Völkerleben wiedereinen Haltpunct gewonnen hat,und erstarkt un

nfehlbar, wenn

gder abgeschlagene hopf' wieder.mit ärztlicher Sorgfalt aufge7-Setzt und angeheilt ist. Die vonJesus verworfene GesellschaftJesu darf den heil. Vater mass-ter Tage gewifs als ihren Ret-terarzt betrachten."

„ Über der Betrachtung ,desallgemeinen .vermitthlichen Plansdes Jesuitenordens hat der Verf.den besonderen ausgemachtenZweck desselben übersehen,

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JESUITEN. JESUITEN. 127

wodurch dieser Orden , als gif-tigster Zweig. des Papismus,mit jeder Waffe der List undGewal t dem Protestantismus und seinem Tageslichte entge-genzuwirken und ihn, wo mög-lich, zu vertilgen strebt. Wenn.Diefs auch in seinem allgenlei-ten Zwecke mit inbegriffenseyn mag: so sollte es doch, in.Berücksichtigung der Gegen-wart, noch recht besonders undfühlbar herausgehoben wordenseyn. Und warum. ist die pro-habi Hs.tische Moral der unchrist-lichen Gesellschaft Jesu, dieserHaupthebel ihrer o b s euren tis ti-schen Thätigkeit, so ganz undgar übersehen worden?" .......

Der erwähnte Abschnittschliefst sich mit folgender,sehr gegründeten Bemer-kung. —

„In neuem Zeiten hat sich.Manches weiter aufgeklärt, wo-durch die wohlgemeinten Un-tersuchungen eines Nicolai Ge-dike und hiester hinsichtlich desgeheimen Jesuitismus, welcheman einst, als Jesuitenriechereiauf der Zionsw arte , lächerlichzu machen suchte, gereehtfer-tigt worden sind."]

P3i7. Bazot , in seinen _Re-marques sur l'excelleace de laFranche-Maponnerie, et surla ne'cessite' de la dekager dessectes qui la clehaturent et lacompromettent, (voir le „Ma.nuel du Franc-Man, "Paris, 1819, p. 43-70!)rechnet p. 62 unter dieseSecten die Maponnerie «reu:suitique und macht 13. 6-67 von ihren Grundsätzenfoigende Schilderzug. —

,,L'institution des Jesuitess'etaif formee dans im esprit re-spectable. Defendre et.propa-ger la foi, aelever et nstrui-re la jeunesse, nei2ossedei-aucun bien en propre, se se-courir mutuellement, de-daigner les grandeurs, 1.6/Ion-eer aux beließees et aux digni-,tes ecclesiastiques , teiles6taient les bases sur lesquellesavait 6te elevee unecorporationqui s'est detruite elle - meme dies

a cess6 d'etre ce quelleetait ii son origine, et ceaurait dit continuer d'etre pourle bien des :Etats-"

„ Les Jesuites paraissaientavoir pris pour mod-el es les pre-tres de l'Egypte. Comme eux,ils etaient les conservateurs etles interpretes d.e la religion.Les voeux qu'ils prononvientles attachaient t leur Compagnied'une maniere aussi indissoln-ble que l'interet et la politiquedes pretres egyptiens les fixaientdans le sacre College de Mein-.plus. Comme les pretres del'Egypte, ils faisaient subir desepreuves ii ceux qui aspiraient

entrer dans leur congregationcomme eux , ils etaient les pre-cepteurs des plus grands hont-mes de l'Etat; comme eux,faisaimt voyager une partie deleurs membres; comme eux, ea-fin, les Jesuites etaient Piärnades conseils des Rois ils etaientles princes de la sisience et lesperes die Peglise ; leurs 61evesqui, par kur existencene pouvaient appartenir eucorps, ,etaient imbus de kurst,principes, pleins de leur esprit,forts de leurs instructions, etd.d> V011.6S ii tetitg systemes, Teilsrepandaierit et qifils 8outenaientavec chaleuT. Ce qu'on apris dang l'enfance occupe et'Aalt toute la vie.“

»Mais kette 'belle ussociation

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128 JESUITEN.

devait. subir la destineenek toutes les instimtions oixles passions des horames peu-vent se developper et agil: kl'oxnbre de .1a:densichration etdu pouvoii"-; les.. Jesuites • gnisentirent de • plus en plus leurimportance, voulurent dava.n-tage retendie, et figurer K de-couvert $111: la scene oh ilsavaient fait mouvoir taut d'ac-teurs illustres; ils . se montr-rent, et se perdirent; en flattantles vices des grands du mondequ'ils frequentaient, ils se cor-rompirent eux- m6mes au der-nier point; eielgnes- uns d.'en-tre eux, esprits ardens, os'erentprofesser des principes contrai-•res e l'tat et a la religion, lesautres eurent rimprudence dene pas .sacrifier, quelques mein-bres a rinterat du corps, et tous.cxi furent punis. L'Etat, ebran-16 continuelienient, ne .put re-rendre son aplombavoir "detruit la cause des se-cousses qu'ilreeevait saus cesse."

„L'esprit de cet institutbre n'est point aneanii. On setappelle le bien T1'5,1 : fit, et onoublie les maux , infinis•qu'ilcausa. Des gens systernatiques,semblent prendre a täche devierer dans l'ombre ce qu'ils ontaimei .ce qui fixt estimable, maisce• qui s'est eorrömpu et ce quia ,ete (16unit par la prudence, cequi.enfin ne,› renaitra jamais que,dans de folles.pensees."

„Onmesaura gre, iansdoute,dc ne • faire aucun rapproche

entre la Franche- Ma9on-2xerie et la secte jesuitique."i

[Zur genauen Kenntnifsdes innern Wesens des Je-suitenvereines dient, nebenvielen älteren Schriften, wel-che in den „Curiositäten,"

JESUITEN.

11 7, (1818,) St. 2, S. 157—186, in den Noten. zu dendort abgedruckten beidenAufsätzen angeführet wor-den, vorzüglich der zu Leip-zig, bei Brockhaus , im Jahre1820 erschienene „ Catechis-mo de' Gesuiti, worüberdie schätzbaren Grundzügeeiner historisch - philosoph.Würdigung des Jesuitenthu-rnes vorn Er. Krause im „Her-mes," No.Vil«, vom J. 1.N20,S. 1-66, sowie die in No.119 des liter. Convers.-Blatts" von 1822 wieder ab-gedruckte Beurtheilung ei-nes göttinger Recensenten,nachzusehen sind. -In jenerWürdigung. befindet sichfolgende Stelle. —

„Der Verf. des „Catechismo"erwähnt mehrmals, dafs die Je-suiten alle ihre Gegner, und.überhaupt Alle, deren Überzeu-gung sie als mit ihrem Zweckestreitend erkennen, mit dem,Namen der Ketzer, fansenistenoder Freimaurer bezeichnen, umsie dadurch den Regierungenund der römischen Hierarchieverdächtig zu. machen. Sie ent-werfen absichtlich Schreckbil-der, welche sie Jansenisrnus undFreimaurerei nennen, die abermit der geschichtlichen Wahr-heit fast Nichts mehr gemein-sam haben. Was insonderheitdie ächte Freimaurerei betrifft,so widerstreitet die Wesenheitund der Zweck derselben, sowiedie Gesetzgebung- und Einrich-tung der ihr gewidmeten achten,VOM Ordenswesen reinen Brü-derschaft, allerdings nicht nurdem Jesuitenthume , sondernüberhaupt jedem Despotismus:

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JESUITEN. JESUITEN. 129

allein, nach dem Geiste dieserächten, aus dem Mittelalter über-lieferten, Freimaurerei soll dieVerbesserung aller menschli-chen Dinge nicht durch äufsereGewalt, nicht durch List , Lü-ge und Trug, sondern blofsdurch die Gestalt des _Reinguten,durch die Macht der Wahrheitund der Liebe, befördert werden.Gleicirwol bat der Jesuitenor-den sowie mit jeder Gesell-schaft,also auch mit der Frei-maurerbrüderschaft denVersuchgemacht, sich in dieselbe ein-zudrängen, sie für seinen Or-denszweck umzugestalten undsodann, sie beherrschend, fürselbigen zu benutzen. Es istoffenbar, dafs das neuere Lo-gentlium in England seit derMitte des 1.7ten Jahrhunderts,und späterhin auch in Frank-reich und Deutschland, vor-züglich durch jesuitischen Ein-flufs *) in ein liehlsüchtiges Or-

') „Das Ceremoniel bei den 15.hern Graden des Ilund'schen Sjr,stems hatte eicht das geringsteClerikalische ; sondern es warganz nach dem Costume einesalten Ritterordens eingerichtet.Man sah zu deutlich an diesemCeremoniel, dafs die Erfinderdesselben keine Geistlichen ge-wesen waren. Aber die neue-sten höchsten Grade der .franzö-sischen Maurerei waren ganzmit clerikalischen. Ceremoniendurchwebt; und in beiden Sy-stemen war nichts Ähnliches, alsdass man in beiden erfuhr, mansey ein Tempelherr." — "Inden vierziger Jahren" (des vori-gen Jahrhunderts)

' „wo Baron

von Rund Ternpcsiherr wurde,träume man Nichts vom tau-sendjährigen Reiche, fand keineNachäffu.ng des heil.Abendmahlsstatt, lehrte man Nichts vomneuen Jerusalem ; wie nachheralle diese clerikalische Sädiei-chen in dem französischen Gra-de des Sublime aufgetischt wur-den. Es war also schon eine neueHand zu jenem Systeme gekom-men, welche allen, diesen geist-lichen Mischmasch hineingetra-gen hatte und kann mag. sich

dense'esen, mit hngeblichenheren Graden entartet ist: al-lein, es ist ebenso klar, , dafsdie alte zieht überlieferte Frei-maurerei, wegen ihres rein ent-gegengesetzten Characters, kei-n mit jesuitischenGrundsätzen. verstauet. Denn.die ältesten Fiun.sturkunden die-ser Brüderschaft, welche vornloten bis in's 15te Jahrhundertverfafst sind, lehren nur Gott-.

wol des .Gedankens erwehren,dals die Hand, so die Reiser aufdas zum Vortheile. des . _Präten-denten erfundene Systempfropf-te, eine andre„ als die Hand ei-dies geistlichen Herrn, seynkonn.-te ? .Katholische Geistliche 21111rStau es seyn, da sie aus Friznk-,reich kamen. Welchen von den-selben kann man aber wol den.Entwurf eines so weitaussehen-den Plans zuschreiben, als den,Jesuiten, welche vom Anfangeder Entstehung ihres Ordens mitAnlegung und. Ausführung gro-Ler Plane sich abgegeben? Wasdieser Vermuthung das gröfsteGewicht gi e b t , dals diesernrstischeFreimaurerei gerade zuder Zeit entstand, als von allen.katholischen Höfen an . dem Um-stanze der Jesuiten gearbeitetwurde, und die Grundfesten ih-res Ordens erschüttert Waren."— „Wodurch aber könntensie sich. .wol sicherer hei ihrerHirche wieder ihr altesAnsehen.verschaffen , als wenn sie dieakatholischen Parteien zur alleinseligmachenden d.unter die päpstliche Hierarchie,zurückbrächten?" — „Wennalso die Wahrscheinlichkeit, dalsdie Jesuiten , sowol. hinter denClerikern, als hinter andern frei-maurerartigen geheimen Gesell-schaften , .städken, Wahrheitseyn sollte: so geschahe dieseTheilnahme der 3esuiten an denhölzern Grad.en der Freiinaure-lel erst in dem sechziger Jahr-nahende dieses" (des vorigen)„Jahrhunderts , als sie kein Mit-tel mehr sahen, ihren Orden zu.erhalten, sondern versichert wa-ren, hals er gewirs 'aufgehobenwerden würde." Aus'derSchrift : „Aufklärung über wich-tige Gegenstände' in der Frey-maurerey, " ( o. 0. 1787; in 8._;)S.7g —78, Verbunden mit S. 68 ff.

Anm.. das Herausg.'9

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130 „ JETON.

innigkeit, SiitliChkeit und allen-xchenliebe ; und insbesondre diein denselben ausgesprochene Fo-derung: „ „ ohne die Antriebesen Furcht und Hoffnung gutund vollkommen zu werden, undin reiner Gottinnigkeit dem Ver-derben zu entrinnen , das durchdie Lustgier in die Welt gekom-men ist ,"" widerstrebt jederVereinigung . mit den von demJesuitenorden offen bekanntenentgegengesetzten Lehren. —Der neuer'stan.dne Jesuitenordenwird. sich ebenfalls in das Lo-genthum Eingang und Einflurszu verschaffen suchen. "]

JETON; S. MEDAILLON.JEVAII; ein in mehrenho-

hen französ; Graden bedeu-tendes Wort.

JiBurrnu, JABTILMI; ein.bedeutendes Wort in meh-ren hohen Graden; auch derName des Grofsschatzmei-sters in dem fran.zösischen.Grade Boyal-Ai-che. [S dar-iibei das „lYfanuelma2onn."p. 111 et 721]

JoilABIEN ; eigentlich:'haoben , der Sohn Gottes;]cler Name Desjenigen derneun vom König Salomonzur Aufsuchung des vermifs-ten Meisters Hiram auser-wählten Meister, welcherden Mörder Abibale in derHöhle fand und ihm denKopf abschnitt. [5. oben imArt.: HiR.A.m, B. 2, S.751]Auch ist es der Name desCandidaten in . dem Grade:Secre'taire - Intime , sowiedes Secretairs 'im französi-Schen Royal-Arche. [Voir

JOHANNES D. TÄ1.7

„Manuel ma2onn." p. 8"./ et1111]

JOHANN . OIINE LAND, Kö-nig von England, bestätigtebei seiner Thronbesteigung,im Jahre 1199 alle den Bau-corporationen ertheiltenPri-vilegien. [5. auch COLEcnunc.n1]

JOHANN- ES DEB. TXurr,R,{dieser, höchst wahrschein-lich in der Schule der ESSiiergebildete,VorläuferDesjeni-gen , der ein neues morali-sches, Reich gründete, warvon Alters her der Schutz-heilige der Bauleute in Eng-.land; wogegen aber der hei-lige Andreas [s. diesen Art. 1]im Jahre 1736 für die schot-tischen Bauleute dazu be-stimmt wurde ; [worüber.„LawriesGeschichte,"deut-scbe Übers. 5.14Ö, nachzu-sehen ist.] Daher begehenauch , ausgenommen inSchottland ? alle Logen den24sten Juni, als den Johan-nistag, auf's Festlichste; so-wie einige den 27sten De-cember, zum Andenken Jo-hannes des E mangelisten , [derschon von den alten Mau-rern, vorzüglich wegen desersten Capitels seines Evan-geliums, ganz besonders ver-ehrt wurde,] ebenfalls feiern.5. JOHANNISFEST FREI-MAITREREI (DIE Jon.ANNIs-),LB. 1, • S. 327, Sp. a, danndie bereits oben B.1, S. 462,Sp.b, angeführte Schrift desBrs. Freiherrn Pan Indekind :

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JOHANNES D. TAUF.

„das Johannisfest" u. s. w.(123 Seiten), verbessert, je-doch ohne die Anmerkun-0-en wieder abgedrucktgen

Dessen „Baustücken, "Sammlung 2, S. 161-201,womit die darauf, S. 201 —239 , folgende Vorlesung :das Fest Johannis des Evan-gelisten, in der Freimaurerei,zu verbinden ist!]

[Im altenburger „Journalefür Freiin aurerei, " B. 2, 11.1,(1805) steht S. 46-64 eineBeantwortung der Fragen:Hielten die alten Free -.211a-sons ihre jähr'. Generalver-sammlungen am Tage Johan-nis des Tiiufers oder am TageJohannis des EV'angelisten?und von Welchem dieser bei-den Tage ist das heutige all-gemeine Maurerfest ab zzdei-ten ? und S. 151-154 einNachtrag zu dieser Beantwor-tung , vom Br. Johann Au-gust Schneider, worin dievon einigen Schriftstellern"angefochtene Meinung,

"dafs die befreiten Maurergleich anfänglich Mannesden Täufer zu ihrem Schutz-patrone angenommen gehabtund derswegen , schon vonihrer Entstehung an , andem.ihin gewidmeten Tage,dein 2i4sten Junias , zusam-mengekommen wären und.ein Fest gefeiert hätten, von.welchem sich das noch heut-zutage übliche allgemeineMaurerfest herschreibe; —als zwar die jährlichen Ge-neralversammlungen der . ui-

JOHANNES D. TÄUF. 131

ren Freimaurer zuweilenauch am Tage Johannis des.Evangelisten gehalten wor-den wären : dafs aber Dasals Ausnahme von der Regel,und wegen eingetretenerbesonderer Umstände undRücksichten, geschelien,auchdann eine solche Zusam-menkunft nicht als Festdes Schutzpatrons betrachtetworden sey ; "

-als die richtigere a.useinan-dergesetzt wird. Diese Be-hauptung stellt Er. Krause

-in den „KU.," B. 1, Abth. 2,S. 291 — 305, in der Abla.über Johannes den Täufer sendJohannes den :Evangelisten,als Schutzpatrone(Schutzhei-lige) der Freimaurerbriider-schaft , in noch helleresLicht und fügt zu ihrer Be-• gründung neue Tha.tsachenhinzu. Zu dieser Abhand-lung .gab ihm die Antwortauf die Ute Frage in dem.ältesten Leh7:fragstücke Ver-anlassung, worin der Auf-zunehmende bittet, „an denVorrechten der dem heiligemJohannes gewidmeten LogeTheil zu nehmen." IndemKrause bei dieser Antwort(„KU." B.1, Abth.1, S14i f.in der l5ten Note) anführt,dafs in dieser Stelle Johan-nes' der Tiiitfer, nichtiohan-nes der Evangelist , gemeintsey, fährt er so fort.,+.„Johann

es der Täufer lionnteschon, defshalb vdn den herum-reisenden Bauleuten zum Schutz-heiligen (Patron) gewählt wer-den, Weil er, wie sie, herum-ieisete, — wie sie, ein hartes,

9*

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132 JOHANNES D. TAUF.

arbeiteolles, mühseliges, aberfrommes und segenreiches, Le-ben führte. — Auf den stren-gen, ernsten, geheimeren 'Johan-nes folgte der milde, liebevolle„offne Jesus. So soll auch aufdiese dem heiligen Johannes ge-widmete Alattrerei durchdievereinten Bemühungen der be-sten Menschen eine höhere,neugestaltete, folgen, welchesich zur fetzigen Maurerei 'ver-halte, wie Jesu Lehre und Le-ben .zu dem ...Leben und zu derLehre des Johannes."

S. hierzu oben im Artikel:EssXnn, B. S.184-193,und den Art. : EvAr7GELIU'JoIrAzuzis •

Das neuenglische Lehr.gs fr ags Pick nach Browne

enthältFolgendes. (S.,,KU."B. Abth. 2, 5.218-223!)

„Fr.„Fr.. 165) Wem widmen wirunsre ausgeschmückte, mitGerlthen und. .mitden ausgestattete Loge insAllgemeinen?

„A, Dem. liönige Sao-mon. '”‘

„Fr. 166) . Warum dem liönige Salomon ? '6,,,, Weil er der erste

Grofsineister war , derdie Maurerei in gehöri-ge Form brachte, undunter Dessen königli-chem Schutze Viele un-serer Mysterien ihre er-ste öffentliche Anerken-nung (Sanction)ten. 4(ii

„Fr. 167) . Da li.önig Salomonein Hebräer war, der langevor der christlichen Zeit-

jetzt lebte, Wem pfle-

gen wir unsre Loge zuweilten ? "

- • „4. Dem heil. Johannesdem Täufer."

JOHANNES D. TÄUF.

„ Fr. 1.68) Warum dem heil.,Johannes dem Täufer?" ,21. ET war der Herold.

und Vorgänger unsresErlösers ; er predigteBufse in der Wüste undzog die erste Liniedes Evangeliums 'durchChristus."

„Fr. 169) Hatte er einen Sei-nesgleichen ? "•

4. ‚Allerdings ; den." heil.Johannes den Span-

geheim.""„Fr. 17ö) Worin war er ihm

gleich?"„„..d. Er, der nach dem.'

Erstern kam , bildetevollends durch seineGelehrsamkeit aus, WasJener durch seinen Ei-fer begonnen hatte,und zog eine Parallele.(gleichlaufende Neben.-

. "" *)

Nun folgt Broomes wei.tere Erklärung;

„ Warum die FreiinaurerlOgensoivol dem heil. Johannes demEvangelisten, • als dein heil.Johannes dem Täufer, ge-widmet werden."

„Seit der Erbauung des Tem-pels zu Jerusalem bis zur baby-lon'schen Gefangenschaft wur-den die Freimaurerlogen deinKönige Salomon gewidmet. Vonda an bis zur Ankunft des .1114,s-

„ *) Da die Loge ein Parallele-'ramm (rechtwinkliges Viereck)ist, so ist sie durch zwei anein-ander liegende Seiten völli& derGestalt nach bestimmt; mithinhat Johannes der Evangelist dieLoge vervollständiget. S. davondie weitere Erklärung Browne's':„warum der Meister und dieBruder innerhalb einer Freimaurerloge ins Wesentlichen nichtirren kannen?” — unten im Ar-tikel: LOGE ! "

..472,n. des Brs..•Krawe.

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JOHANNES D, TUT. JOHANNES D. TÄUF. 133

wialt wurden sie dem Zerubabel,und von da bis zur Zerstörungdes Tempels (durch. Titus , wah-rend der Regierung des Kaisersrespasian,)• dem heil. Johannesdem Täufer, gewidmet; allein,in Folge der vielen Mordthatenund Unordnung-en, womit jenemerkwürdige ‚Begebenheit begleitet war, gerieth die Frei

--

maurerei gar selir in. Verfall."„Manche Logen waren gänz-

lici aufgelöset; und nur weni-ge konnten sich in hinreichen-.der 'Anzahl versammeln, um .ei-ne gesetzmärsip Loge auszu-machen. Bei einer allgemeinenVersammlung der Zu4iftgenos-SC1L, die in der Stadt Benjamingehalten wurde, machte ranndie Bemerkung: die Hauptur-sache des Sinkens der Maurereisey der Mangel eines Grofsniei-*Vers, um sie zu beschützen. Sieordneten daher Sieben von ihrenausgezeichnetesten Mitgliedernab an den heil. Johannes den..Epanirelisten , der damals Bi-s of'f von Ephesus war . , mitdem Ersuchen , dafs er dasAmt des Grofsmeisiers überneh-men möchte. Er gab zur Ant-wort: „er wolle, wiewol ersehr bejahrt sey,"" (indemer nahe an die Neunzig war,)—„„dennoch, da er in der frühemZeit seines Lebens in die Mau-rerei eingeweiliet worden, die-ses Amt übernehmen.‘"‘—cbernnach vervollständigte erdurch seine Gelehrsamkeit, Wasder Andere durch. seinen Eiferbegonnen hatte, und zog eineParallellinie. Von diesem Zeit-punct an *). :sind die Freimau-,

„*) Dieses ist eine klare Wei-sung, dass nur erst die Maurer27 oungZischenSystems (tlz4 modern.Musans) auch Johannes den Even-gelis t cn mit zum Schutzpatrone

Maurerei angenommen ha-ben, mit iiiibicht auf den 90jah,

rerlogen sovvol dem heil. Johan-nes dem Täufer, als dein heil. aro-hannes dem Evangelisten, gewid-met worden. "

Nach dieser Erklärungwird noch als Tfinkspruchangegeben; „Dem liebevol-len und dankla renAndenkender beiden heiligen Johannes,— dieser beiden grofsen, inder Maurerei gleich wichti-gen Männer (Parallels inMasonry)! Mögen *wir ih-renVorschriften folgen ; undmöge ihr Muster uns zumNutzen gereichen!"

Noch eine Bemerkung desErs. Krause in den „ KU. ,"a. a. 0., S. 297f., ist hier aus-zuziehen, —

„Es ist wahrscheinlich, dafsdie Freimaurer ihren Patronnach Anleitung ihrer Lehrerund der Stifter ihrer Verfassungwerden gewiihlt haben. Diese-vvaren aber cuideiRche Mönche,welche, gleich allen Eremitenund Mönchen, wie bekannt, 40Johannes den Täufer als den er-.sten Stifter des•tremitenlebensim neuen Bunde betrachtetenund besonders fast iminerwo/d.

rigen Bruder 777r en ,".ts. untendiesen Art. ! ] „der bis zum J. 1717den Freinta.urerlogcri in Südeng,-land vorgestanden hattg.' . 4 [Vgl,hierzu eh end.' S. 294!

Anm. des .*Brs.. Krause,

3) Siehe vorzüglich das Werk : „De'veterimonaChatu et regulis, aut,Bivario, (Lugd. 16620 T.1, L. II,c. 1, und den Prodromus' zum„MOnasticorianglicanurn!‘--Jo-,hannes der Täuferi5t dort als einHaupturbilt1 allerMönehe aüfge-stellt; und allen seinen Iland-lüngen, selbst seinen Kleidung-stikken,wird ein mystischerSinnuntergelegt."

Anm. Ebendesselben,

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134 jOHANNES D. TAUF.

thätige Anstalten 'ihm widme-ten. Auch gab es im Mittelal-ter viele wohlthätige , Johannesdem Täufer gewidmete Mönch.gesellschaften in allen Ländern.Europas ; und die meisten:Hospi-täler wurden ihm gewidmet ;wozu, noch kommt, dafs in deraltchristlichen _Kirche Johannesder Täufer, als Vermittler desalten und neuen Bundes , weithöher ., geachtet wurde, ah Jo-hannes der Evangelist; wie mai). •

Diefs auch noch aus dem römi-schen „Missale" ersieht , wo-nach noch jetzt in jeder kathol.Messe die Beichte, welche ausdem . vierten Jahrhunderte her-rührt, anhebt: • „ ,Ich bekenneGott dem Allmächtigen derbJungfrau Maria, dem seligenErzengel Michael, dem seligenJohannes dem Täufer, den heili-gen Aposteln Petrus und Paulus,allen Heiligen," u. s. w.

Was für unkritische ge7schichtliche B ehauptungendagegen die französischen.masonischen 'Scbrifistellerfortwährend verbreiten, da-von liefert „ Bazot's Ma-nuel du Franc-Ma9on" auchin Ansehung der beiden Jo-hannes ein neues Beispiel.—In dem Dictionn,. des mots etexpressiön;9 maponniptes lau-tet der Samt , Jean,p. 16O der 4ten Aufl.v. 1819 'folaendermarsen.—.

„Les Mavms cen-brent, parobligation , les deux fetes parSamt -Jean; celle d'(.'td qui ar-rive le 24 juin , 'et celle d'hiver.qui a 1jan le 27 d6cembre.,st6vident que ces deux ftesne sont autres que la cgarationdei -fetes solstitiales, ca qui ap-puie encore . ce ptia et6 dir ,Itt

JOHANNES D. TAUF.

conmiencemQnt de cet o.u.vrage,*)que la Ma9onnerie cst antel.hure,non-seulement au eiirisdallisigle,mais encore aux plus andennesinstitutions. Le culte maenni-que, comme le culte heliaque,remonte ä la naissance du mon-de ; son origine se confond avecl'ori2.,:ine de la soci&6."

„Quant au saint Jean que lesMacons ont pris pour patron,cc ne peut etre ni Jean-Baptiste,ni Jean l'.Evangäliste, qui n'ont,ni P11,77, ni l'autre , aucun rapportavec l'institution philantropiquede la Franche Maronnerie. **)

*) In den .lidflexions sur l'origine,iefiliation. et l'importance de laFrancke-.211dconnericp, p. 23-43,und in demExarnen des systi:-nies Zes plus corinas sur.l'originede la Franche - lliagonnerie etc.,p. 71-84.

Anm. des Herausg.4.) Sollte man es vvol für-mög-

lich halten, solche Behauptun-gen in einem Werke zu lesen,über dessen Entstehung der Ver-fasser (s. oben clenArt..._ BAzoT!)in'der lisiroduction p.15 sagt:

„ Avant d'entreprendre montravail, j'ai voulu, autant qu'ila et4 en rnonp.ouvoir, rassem-bler les matklau.x x],cessairespour le rendre intdeessant etprofitable. 3.'ai attendu quel'experience de plus de dix an-=nees de Ma2on.nerie que laconnaissance des hauts grades,et que la lecture d'un nombre-prodigieux d'ouvrages, xu'eus-sent dispose et.instruit. Cettepnicaution sage nra. 6t4 avan-tageu.se. J'ai pa enfin träiterna sujet dont je m'itais bicnTe72du maitre."

der p. 17 sequ.., von. sich rühmt:„J'ai psis sur rn.oi d'instruireles jeunes 1\4,pns 'de ,celeur importalt de bien con.nai-tre , et en ant.me -Leins d'6clai-rer suffisamment les profanessur le but denotre association,sur rutilitd de nos aSSerrible'es.3'ai fait aus efforts pour 4tresimple, clair et pre'cis.;-j'aidai.4316 taut chaflatamsme; j'aievate le puerile dela rnysticitt,,,le ridicule 'de l'enthousiasm.e,le pathos de l'inspiration."--

und der sich getrauet, von sei-nem ;Randbache p. 22 vorauszu-s agen: „ deviendra pcut.-

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JOHANNES D. TAUF. JOHANNES D. TÄUF. 135

On • doit penser avec les fr'eresles plus philosophes et les. plus(•'3clair6s que le vrai patron desloges est saint Jean l'Aumdnier,fils' du roi de Chypre , qui, autems des croisades , abandonnasa patrie et l'espoir d'un tröne,pour aller lt Jerusalem prodi-guer les secours les plus g6n6--reux aux pelerins et aux cheva-liers. Jean fonda im hospice etinstitua des fferes pour soignerles malades , les ehredens bles-s6s, et distribuer des secoursp6cuniaires aux voyageurs quiallaient visiterle samt s6pulcre.Jean , digne par ses vertus dedtvenix le patron dune soci6t6dont la bienfaisa.nee est le'seulbut, exposa mille fois sa viepour faire le biess. La peste, laguerre, la fureur des infid'eles,neu ne put l'arräer. La morsle frappa. au milieu de ses tra-vaux mass l'exemple de ses Ver-tus resta i ses frhes , qui se fi-rent un devoir de l'imiter.me le ca.nonisa sous' le nom desaint Jean l'Aunuinier, ou saintJean dc :Jerusalem.; et les Ma-vns , dont il •avait relev6 lestemples • renversa par la barba-nie, le.choisirent d'un communaccord pour leur protecteur."

Dieser Johann der Almose-nier. ist den englischen. Und.deutschen Masonen nicht alsihr Schutzheiliger bekannt.Br. Krause hat ihn infolgen-der Stelle der „KUrii.. "B. 2, Abth, 2, S. 51 f,, er-wähnt, .

„Die ,Cziiclecr, welche Johan,nes den Täufer verehrten, hat-

Atre d'un usage inclispensable!Blickt man indefs auf die p. 19bis 21 gelieferte Liste der Quel-len, ans denen. er schöpfte, soist es freilich weniger befremd-lich, dass seiu. Buchviele Irr-thümer enthält.

"bim. des hei-ausg.

text im loten Jahrhunderte zuYork ein altes Hospital inne;.und der Johanniterorden schlorssich auch gleich anfangs an einzu Jerusalem bestehendes, demheil. Johannes gewidmetes Spi-tal an, welches zwar . von ita-lienischen Kaufleuten ausArnizifim Neapolitanischen, im Jahre1048 daselbst gestiftet und dem.heil. Johannes Elemon, aus Cy-perlt, gewidmet. worden war,allein durch die heilige Sage in.das Wohnhaus Johannes des Täu-fers versetzt wird, worin auchJesus oft zugegen gewesen undseine wunderbarsten Heilungen.verrichtet haben soll. (S. „Mo-hast. Anglic. " T. p. 489seqa. ) — Überhaupt waren die,meist ursprünglich. der Bevvir-drang und Pflege armer und,kranker Pilgnimme bestimmten,Hospitäler in. der ganzen Chri-stenheit Johannes dem Täufergewidmet, als dem Patrone der.Wanderer und Pilgrimme ; so-wie Ebenderselbe auch allge-mein als Stifter, Haupt und.Schutzherr des ganzen Einsied-ler -.Und Mönchlebens betrach-tet und verehrt wurde und nochjetzt von den röm.-liathol. Chri-sten verehrt wird.—Dieses zeigteinen Grund mehr an, wershalbdie wandernden Baukünstlerdes ,Mittelalters sich und ihreLogen dem heil. Johannes dem,Täufer widmeten, also vielleichtschon damals mit den Culdeernin York denselben Schutzpatron.hatten,. als sie im Jahre .926,durch selbige vermittelt, eineneue .Constuution erhielten;• ja,es ist sehr wahrscheinlich, dafsganze Baulogen damals und spä-terhin. .als Laienbrüder grauesconscripti, s. confratres) in cul-deische und anderartige Klösteraufgenommen worden seyn mö7

—g• 5. auch d. Art. L-MA–en.‘'TILESER — RITTER !.]

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i36 JOHANNES D. EVANG. JOHANNISFEST.

JoirAuras DER EVANGELIST ; siehe JöItANNES Dtr..TÄUFER.

[„ Johannes, — Er, der Herold jenes grorsenNazareners, —

der unerbittlich strenge, feste Mann, derso kühn, als kräftig, seine Stimm' erhob,die schnöden Frevel seiner Zeit zu tilgen,und, die gesunkne Menschheit von den Kettendes Irrwahns zu befreyen, sich bestrebte, —Er, der die Bahnen brach dem Lichteder reinsten Lehre, die das heiligePalladium der Menschenbildung ewig ist, —der unerschüttert selbst vor Thronen —jder grofs und frei in Ketten bliebund standhaft seinen Hals dem Henkerbeile bot,die Wahrheit seiner Sendung zu besiegeln, —E r ises, den ehrfurchtvoll der Maurer nennt,in. dem sich Alle wiederfinden, die der Tugend,der Wahrheit und dem Recht s ihr Leben weihen.

Wie Er der Pflicht e rfüllun g ernsteStrenge, —

die Festigkeit im Kampf mit allem Bösenuns lehrt: so lehrt der Greis zu Ephesus,der gleichen Namen trägt, uns M e n s chli c h k ei tund Pflege aller sanften Herzenstriebe.

In Eins verschmolzen bilden diese Beidedas herrlichste — das schönste Maurer-Ide al.",

So der Redner der Loge.eiir Einigkeit zu Frankfurtam Main, Br. Johann JakobA ide, .in den „Sechs Mau-rer-Reden" s. w., (Frank-furt 'am Main 5809, in 8.)S. 14 f.

JOHANNXSFEST ( DAS )ist das gröfste Fest der Frei-maurer und wird am 24sienjwd , als dem Geburtfesteihres Patrons, Ibizarads desTäufers, gefeiert, wo jedeLoge Alles anwendet, um

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JOHANNISFEST. JOHANNISLOGE. 137

es durch Processionen, Re-den , Tafellogen u, s. w.glänzend zu machen. Ge-wöhnlich wird dieser Johan-niStag als der Anfang desxnaurerischenJahres betrach-tet, an welchem die Logenihre jährlichen öconomi-schen Rechnungen schlie-fsen und ihre neuerwählten.Beamten einsetzen.— Man-che Systeme nennen diesesFest das Sommer - Johannis-fest und feiern noch einWinter - Johannisfest am27sten December zu Ehrendes . -E'Pangelisten, Johannes.S. zuvor den Art. : JOHAN-NES DER TÄUFER1

[Die vereinigte Grofsiogeder alten Freim,aztrer von Eng-land , welche am Feste Jo-hannis des Evangelisten 1813einen engen Bund schlofs,setzte im ersten Puncte ihrerVereinacte (s. „ 31-ofsdorfsMittheill. " S. 2131) fest,dafs „das Bundesfest von daan für immer an gedachtemFesttage gehalten werdensolle." Nichtsdestowenigerwird von ihr auch Johannes.der Täufer noch in Ehren.gehalten; denn in den gene-ral regulations , die sich inPart II der „Constitutions"etc. by William Williams,befinden, wird p.48 u. 52seq.verordnet: dars „ jede Pro-vinzial- Grofsloge ein maso-nisches Fest entweder amFeste Johannis des Täufers,

oder an einem andern vornProvinzialGrofsm.eister oderseinem Deputirten dazu an-beraumten Tage , haltensoll." Wiewol aber früher(s. „Constitutions; byNoort-houck,"r.383 t) vorgeschrie-ben worden war, dafs „dieBrüder von allen regelmäfsigen Logen" London)„sich in jedem Jahre entwe-der am Tage d9haniz,is desF4fange4sten„ oder am TageJohannis des Täufers , oderan einem andren- vorn Grofsmeister dazu anberaumtenTage, zumGrofsfeste (grandfeast) versammlen sollten,"so hat doch die vereinigteGrofsloge in den neuen„Constitutions," sowol p.21, als p.41, bestimmt, dafs„jährlich in England ein ma-sonisches , der brüderlichenLiebe und der Erheiterung(refreshment) . gewidmetes,Grofsfest (grand feStiPal) andem zunächst auf das'grofseVolksfest des heiligen Georg'folgenden Mittwoch gehal-len, werden soll." — Hier-nach sind die Angaben inden „NU., " . B. 1, Abth. 2,S.220, in der Note 153, undS. 303, Z. 1 ff., zu be.rich,tigen.

[JOHANNISJüNGER, oderSa .bier, , (D IE). S.'NaChrich-ten über sie und ihre Grund-lehren in den „U.Unstnrkk."„B. 1, • Ahth. 2, S. 303305 !]

JOHANNISLOGE (EINE) isteine Loge der ersten drei

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138 JOHANNISOPFER. ,JOHNSON.

Grade. Siehe FREIMAUREREI(Dir. Joll.A.Drivis-).

JonANDasorm (DAS);-s. GoLDGüLDEN. [Hierübersagt Er. Krausein den „KU:"13. 2, Abth.2, S. 60, N. b)

„Der noch jetzt in der Frei-m aux erbr ers ch a. ft gewöhnli-ehe Johannispfennig , (der lei-der ! oft von Gewinnsucht hochangesetzt und gemirstira.uchtwordn ist,) stammt offenbaraus den uralten Gebräuchen derJoliannisspitale im Mittelalter,dergleichen auch dasjenige war,an welchem sich unter dithel-:tan, und noch mehre Jahrhun-derte später, Culdeer erhaltenhatten. "]

JOHANNIS VERTRAUTE,(ST ; der 7te Grad des Zin-nendorrschen Systems. S.auch VERTRAUTE. [Bonne-ville in.4, seinem oben B. 1,S. 49, angeführten Werke,Eint. 2de , p. 90, (deutscheUbers. Th. 2, S. 120,) er,Zählt: „Zinnendarfhabe die-sen clerikalisclzen Grad ausSchweden geholt; derselbewerde dort Fapori de Saint-Jean genannt, um durch diedrei Anfangsbuchstaben: F,S, 1, den wahren aeriker,das heifst, Fratrern Soöieta-tis Jesu (Bruder von der Ge:-sellsehaft Jesu), zu bezeich-nen."]

JOHANNITERTnit.-RITTER; s. M4L TUE,.ßER

JOICNSON A FÜNEN ; einName,, den ein Jude, [derfrüher als Secretair in Dien-

sten des Herzogs von Anhalt-33ernburg gestanden,] in denJahren 1763 und 1764 ange-nommen hatte, um vermit-telst der Clermont's chen Gra-d,e eine Rolle in der Frei-rnaurerbrü.derschaft zu spie-len; indem er sich für einenAbgesandten und Bevoll-mächtigten der Oberen inSchottland ausgab , um denTempelorden wieder herzu.-stellen, und auf diese Wei-se dem damals entstehendenSysteme der stricten Obser-vanz gleichsam vorarbeitete.Auf dem Convente in Alten-berge im Jahre 1764, wo ersein e Rechte geltend machenwollte, wurde er aber ent-larvt und, früherer Betrüge-reien wegen, die . er unterden Namen : Becker undLeuclat, begangen hatte, ar-retirt, ja sogar, als Verbrei-ter falscher Münze, lebens-länglich auf die Wartburg,bei Eisenach, gesetzt, [woer die nämliche Zelle be-wohnte , welche vormalsLuther'n zum Gefängnissegedient hatte, und] wo erim Jahre 1775 starb. [Bon-nepille (s, diesen Artikel!) er-zählt zwar, Johns on sey dortauf eine erschreckliche Artermordet worden : allein,Bociewiderlegt dieses grund-lose Gerücht in der deut-schen Übersetzung „ derschottischenMaurerey,“ Th.2, S. 118-120, Note, undführt Zugleich an, dafs die-

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JOHNSON.

ser berüchtigte Mensch, derschwere Verbrechen began.-gen und Viele in's Unglück.gestürzt hätte, nur in leid.-licher gefänglicher Haft ge-sessen habe; Welches unterandern daraus erhelle, dafsihm der Gebrauch vonSchreibmaterialien erlaubtgewesen. S. hierzu des Frei-herrn P072 Knigge „Bertragzur neuestenG esch. des Frey-maurerordens, " (Bed. 1786,)S. 61-66, und im wiener„Journale für Freymaurer,"Jahrg. 3, Qu. 3, S. 147—180, das wichtige, dem vor-mal. ordentl. Professor dergriech. und latein. Spracheund Mag. Carl ChristianWoog in Leipzig, der von1753 bis 1766 vorsitzenderMeister der dortigen schot-tischen Loge war *) , ange-dichtete Schreiben, welchesüber die Entstehung desMaurerthums in Deutsch-

JOHNSON. 139

land und seiner Systeme vielLicht verbreitet und dieAus-sageil eines Mannes enthält,der an den Maurerverhand-lungen der damaligen Zeitthätigen Antheil nahm. Indiesem Abdrucke sind abernur die Anfangsbuchstabender mit johnson in Verbin-dung gewesenen Personenangegeben; auch weicht der-selbe in verschiedenen Stel-len von der in des Heraus-efebers Händen befindlichenHandschrift ab, welche denTitel führt „ Auszug aus ,des Prof. Woog Erzählungvon dem Vorgange mit dembetrügerischen Johnson und.der stricten Observanz , mitAnmerkungen. " In dersel-ben wird unter andern , so-viel iohnson betrifft, angeführt: er, Woog, sey aufdie von Jena aus am lOtenOct. 1763 erhaltene Einla-dung, „daselbst in Person,nebst den Acten, zu erschei-nen , weil der Grofsprior desOrdens (Johnson) sich da-selbst befinde, und denBrü-dem ein besseres Licht auf-stecken wolle, " dahin gereiset. „Als er zuerst des fal

---

s dien JOIMS071 niederträchti-ge und boshafte Gesichtsbil-dung betrachtet hätte, seyer zwar sehr erschrocken,habe jedoch bei dem Beifal-le , welchen einige recht-schaffene Männer unter denanwesenden Capitularen,Prof. Sziccow, Dr. Sehickhard

[Ebend., Qu. 4, S. 230, wirdDiefs dahin berichtigt, dafsjenes Schreiben zwar aller-ding;s eine authentischekunde des damaligen Zu:-standes des Maurerthuns inDeutschland , dessen V er-fassex aber ein damaligerCandidat der. Mathematik,Br. 77itzleben, sey , der beider Farce mit Johnson in Je-na zugegen gewesen; Wel-ches auch dem Herausgeberdieser ,E,licyclopädie,".d.erdiesen 'Bruder gekannt hat,.glaubhaft versichert wor-den ist.)

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140 JOHNSON, JOLINSON.

s,.w. diesem Johnson ge-geben seine Vermuthungschier für übereilt gehaltenund beschlossen, das Endevon diesem. Auftritte abzul.warten." -;„p er sogenann-te Johnson a Fünen, der sich.für einengewesenen herzog-lich - wirtemberg, Obristen'ausgegeben, habe die Brü-der, um in den hohen Ordenzu kommen, in das Napiciat,

i.. die Verpflichtung auf.die Regeln eines Notizen,)verstricht, zu dessen Un-terschrift, wiewol sein In-halt in allem Betracht er-scbrecklich.' und .gefährlich.gewesen, er ihnen nur we-nig Bedenkzeit gelassen ha.be; indem er ihnen unterder Hand zu verstehen ge.-geben, „dafs, wenn JeMand.solchergestalt die Einrich-tung des .Ordens habe ken,.nen lernen und seinen Bei.-tritt versage , die andernBrüder befehligt wären, ei.'netz Solchen mit guter Manieraus dem Wege zu schaff'en."-Unter andern mufste.derNo-viz angeloben, seine Feldzü-ge willig zu machen; wozuder Erzähler ..(S. 154 f.. des„Journals ") nachstehendeAnmerkung macht. — , •

.„Was die Feldzüge betrifft,dienet zur Erläuterung, dafsdiese hauptsächlich gegen denliönig von Preufsen" (Friedrich.den G'rofsen) „gehalten werdensollten, gegen welchen man denRittern einen tödtlichen Hanseinzuprägen suchte Welches

zu jenen Zeiten in Sachsen nichtschwer hielt. Johnson. machtewährend seines Aufenthalts in'Altenberge mit den bei sich ha-benden und in der Nähe woh-nenden Rittern öftere Excursiomen von ganzen Tagen undNächten, um seine Ritter zuS trap atzen zu gewöhnen und siezu exerciren. Er bildete ihnenein , der liönig von Preufsen,der davon. unterrichtet wäre,was für ein grofser Mann er imOrden sey, trachte danach, ihnin seine . Gewalt zu bekommen,und habe Commandos abge-sandt, die an verdeckten Orten.auf . ihn lauerten um ihn auf-zuheben. Es mufste daher be-ständig. ein Ritter in vollemHarnische mit Gewehr im Dach-fenster Wache halten, um bei7m.Anrücken des Feindes sogleichdas Signal geben zu können.Zwei raufsten des Nachts vorder Thüre seines Schlafzimmersmit entblöfsten SeitengewehrenSchildwache stehen, andere , desNachts um Altenberge Patrouillereiten ; alle Ritter aber 'nurstenbeständig in ihren Eleidern sichzu Bette legen und ihre Stiefeln,auch Ober - und tintergeWehr,vor ihrem Bette stehen haben,um sogleich bei dem ersten Zei-chen aufsitzen zu können. Wennes ihm einfiel, wurde das Lärm-zeichen in- der Nacht gegeben ;und alsdann fanden sich. sogleichalle Ritter_, die in der Gegendauf ihreriGlithern wohnten, aufdem Lärmplatze b ei Altenbergeein ; worauf er mit dem ganzenHaufen, wie oben erwähnt wor-den, ganze Tage und Nächte inden thüringischen Gebirgen undWäldern, als ein wahrer DonQuixote , herumritt. — DieseErzählung' rührt vom hanöver.Rittmeister pon • Seebach.her, derin der dasigen Gegend ein Guthat, und klen. Johnson , selbst

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JOHNSON. JOHNSON. 141

einmal eine ganze Nacht in derdunklen J am an er eingesperrtsitzen lassen , weil er auf dasgegebene Signal sich mit Pferdund Reitknecht nicht sogleichauf dem harupfplatze eingestellthatte.

Von der vorerwähntenVerpflichtung sagt der Be-richterstatter :

„Niemand. weifs vorher, Was•ihm wird auferlegt werden ;und die Absichten , des 'Ordens,an denen man durch seine:Pflich-ten Theil . nimmt, sind bei der"Übernahme derselhen gans ver-borgen. • Der Zusammenhangdes Ganzen, von welchem . manein Theil wird, ist zu der Zeit,da man sich verpflichtet, .ein.tiefes Geheimnifs. Meine Or-densobern haben mich.vexpflich-tet, ihnen Alles feil zu bieten,was ein Mensch in diesem Le-ben geben kann ; sie selbst ha.•ben sich dagegen auch nicht zuder allergeringsten Gegenpflichtanheischig gemacht; und ob-gleich diese Novizenregelnnach gehends für falsch erklärtund • gänzlich aufgehoben wor-den sind: so folgt diesen derRittergehorsam , der alle Unter-thänigkeit in derVVelt übertrifft.Ein , Sclave , • ,ein :Mönch, einSoldat opfern , sich. und , Allesihrem gebietenden. . Herrn auf:.aber sie haben dafür Leb•ensun-terhalt, Schutz, Ehre und der..gleichen. Wir thun das Näm-liche und — haben dafür garNichts. Nur die Reverenzenoder hohen Ordensob ein hoffenoder haben auch . ._den Nutzen;indem sie biof& aus der Ursachedas RittermItlirchen • förtpllan-zen , weil ein_ Jeder von ihnen.aus den. einkommenden Recep-tiongeldern eine ansehnlicheGage exhält oderwenigstens dasVersprechen dazu. erhalten hgr.

Wir sind noch dazu nicht einemHerrn, sondern vielen, solcher-gestalt unterworfen, und zwarsme respectu cornmodi vel in.commodi, das heilst, wie dieFranzosen sagen, corps perdu."

„Nun waren wir," — fährter fort, — ,nachÜbernehmungdieser PiliCht, Kinder von ei-nem Vater; wir wurden Ritter;und ich besonders wurde Com-rni ssarius Ordinis und habe Vie.le zu Rittern gemacht, ,den Rit-terschlag ausgenommen, densich der Heermeister vorbehal-ten. Das ganze Archiv war un.ter meiner Aufsicht und Ver-wahrung • und ich dirigirte denBriefwechsel an auswärtige Lo-gen und Capitel. " —„ Schubert" ( s. d. Art. : vorzELEErELD i) wurde nun auchvon Dresden nach Jena berufen;und weil er kein Reisegeld hat-te, schickte ihm Johnson. 5oThaler. Er kam. John.son vvoll-te ihn 6 Wochen lang bei Was-ser und Brod einsperren lassen :es wurde aber von Andern, diewohl einsahen, was privaii car-ceres für ein Crimen sind, hin-tertrieben; er erfuhr indefs von_Allem , was vorgieng, durch-aus Nichts, kam auch zu keinerCapitel - und Logenversamm-lung und mufste in Jena zu-rückbleiben, als das ganze Chorder versammleten Brüder nachAltenberge zog. Hier gierig nunAlles recht aus dem hohen Tone.Der Reverendissiraus, der angeb-liche ,Erbheerrneister von ganzDeutschland, Baron von Hund,"(s. d. Art. ! ) „kam nach langemHoffen daselbst an , erkannte.den Johnson für einen ächten.Commissarium u. leistete Dem-selben vor einer so ansehnlichenund zahlreichen Versammlung,in seinem gröfsten Ornate undin Begleitung der Ritter des ho.hen Ordensrathe.s, die allerde-

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142 JOHNSON. JOHINSON.

müthigite Ob edienz und Ehren.bezeigung. Eine so tiefe Herab-lassung würde ich nicht .ge,glaubt haben, wenn ich sie mähtgesehen hätte; sie war aberoleichwol ganz natürlich ; dennJohnson war von ihm selbst aus-gesandt, um in den sächsischenLogen Alles in Bewegung zu.setzen. johnson, Schubart,Prazi-ger und. Baron von Hund. hatten.vorher zu. Unwiirde" (einem vor-rnaligen'Ritterguthe des Letz-tern) „den o'anzen betrügerischen.Plan von der stricten, Observanzentworfen. Sie hatten gesehen,mit Welcher Begierde u..Leicht-gläubigkeit die französischen.Grade nach den von Rosa aus-gearbeiteten fast in allen deut-e'schen Logen waren angenom-men worden, und zogen daransden Schlafs., dafs ,• neue Grade.mit einem Scheine historischerWahrscheinlichkeit zu erfinden.und. auszubreiten, eine Gold-grube Peru.'s, oder der Stein der-Weisen, für sie seyn würde.1Um diese ihre Absicht besser zuverbergen, mufste Johnson. im-ter dem Titel eines Urofspriors,Pranger unter dem Titel einesLego generalis und Schubertunter einem gleichen in densächsischen Logen erscheinen,als wenn sie von entlegenen Or-ten herkämen. Alle stellten sich,.als wenn sie den Baron von Hundblofs dem Namen nach als Heer-meister und Provinzial vonDeutschland kennten.; undser beobachtete in Absicht ihrereine gleiche Maxime; wodurchdenn der leichtgläubige Haufehintergangen wurde. —• Nunoiencren die Rathschlüsse vorsich die vermeintlichen Ritterwurden bestätigt, Luft- Com-

. menden vergeben, Präfecturenau -etheilt und die grofsen$bc'Handlungs - und T ontinenp laueden bereits bezauberten Anwe-

senden vorgelegt, auch von die-sen beliebt und angenommen. —Johnson hatte versprochen, amEnde . des grofsen Convents derGesellschaft von seiner gehei-men Ordenswissenschaft, z. B.Gold und grofse Diamanten zumachen, Etwas Mitzutheilen :da- aber seine Lügen und Wind-beuteleien gar gar zu grob waren ;so konnten' solche nicht längerbemäntelt werden. Der HerrProvinzial suchte sich also feinsauber aus dem Handel zu zie-hen. Einer betrog den Andern.Johnson mufste abgeredeternla-fsen sich. entfernen, wurde aberim Ernst, auf Veranlassung desHerrn Provinzials, durch Einenseiner Anhänger, den Geh. Rathvon F., im weimarischen Ge,biete aufgehoben und nach demSchlosse Wartburg„ um Nichtsausplaudern und verrathen zukönnen , als ein Gefangener in.Verwahrung gebracht. So en-digte sich die 'Tragödie."

„Die Johnson'schen Schrif-ten hat der Herr Baron von Hundselbst übernommen; welcheVorsicht höchst nothwendigwar, weil man sonst aus dendarunter befindlichen eigenhän.-digen Briefen des Herrn Pro,vinzials den ganzen, zu Un.würde entworfenen, Plan so,cyleich würde entdecket haben»— „' Niemand erhielt einenächten Unterricht auf diesen].Convente. Die Grade, die Joh..72-

n ausgeth eilet und welche Man.mit seinen übrigen Papierenzu-rückbehalten hatte, mufs ten erstumgearbeitet un4 in die Formgebracht werden, worin sie her.nach von dem Legatu.a LatereSchubert , in den niehresten Lo-gen von aüsgebrei-btet worden sind.' Der Soliden-plan" (Leibrentenplan) „wurdemit angehängt;: um- durch Ei-gennutz Diejenigen zu fesseln,

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JOHNSON. JOHNSON. 143

die es für lächerliche Possenhielten, zwischen vier WändenRitter eines cassirten Ordens zu.heirsen. Hätten Se. Hochwür-den Gnaden der Herr Provin-zial und Heermeister die Gradeso gelassen, wie sie Johnson-ausgetheilt hatte, so würde derBetrug sogleich offenbar ge-worden seyn, und, möchten sieschwerlich einen so grofsen An-hang, und darunter sogar Reichs-fürsten , in der Folge erhaltenhaben." — „Ich erfuhr zwarin Altenberge, dafs 'vor 14 Jah-ren ein Commissarius von Lon-don in der Lausitz gewesen, —das der Grofsmeister alle wei-tere Correspondenz aufgehoben,

dafs das deutsche Heermei-sterthum von der Concurrenzbei der Grofsmeisterwahl ausge-schlossen sey : Anderehaben auch Dieses für ein blo-fses Vorgeben gehalten ; indemder Heermeister nie einen Brief-wechsel mit dem Grofsmeister-von England, vielweniger eineConcurrenz zu seiner Wahl,gehabt hat. Der Mangel alsoan Ordensgeheimnissen , denJohnson ersetzen wollte, abernicht konnte, — der Beifall deshohen Raths , den derselbe ei-nem Betrüger gab, der Nichts,als eine kleine englische Hand-schrift mit des Grofsmeisters inChifre gezeichnetem Namen,aufweisen konnte , welche erzufälligerweise mochte erobertoder selbst geschmiedet haben,— seine Unwissenheit in denFragen, die schon in Jena anihn von der Lausitz aus g,ethanwurden, — dafs Johnson sei-.nem Vorgeben nach ans Eng-land kam und doch kein WortEnglisch wurste, — und der-gleichen Merkmale mehr, brach-ten ein geheimes Mirstrauen inmich." — „Nach Johnson'sFalle kam nun auch Schubart

nach Altenberge. Man hattekeine Lust, ihn aufzunehmen:er drang sich. aber dazu und gabzu verstehen, ars er dem Or-den schädlich seyn könnte, wenner ausgeschlossen würde. Erhätte auch wirklich schadenkönnen , weil er in Unwürdeden ganzen Plan ausarbeiten.helfen und ihm also der Zusam-menhang der Sache hinlänglich.bekannt war, welchen zu ent-decken er nicht würde , unterlas-sen haben , wenn man ihn vonder

haben ausgeschlossen.

hätte. Er wurde also aufge-nommen und ihm die Devisemit guter Überzeugung gege-ben: ,„etinvita sors me alit. 4 "

Wir reisten mirsvergnügt,traurig und unzufrieden vonAltenberge.‘c

Ein andererAu genzeuge derhier erwähnten Auftritte er-zählt darüber in der S chrift:„Aufklärung über wichtige.Gegenstände itt 'der Frei-maurerei," (o. 0. 1787,) S.135 — 140 , Nachstehen-.des. —

„ Die Brüder Freimaurer Z1.7

Jena waten durch den Er. 151y-lins" (s. • d. Art. I) im Frühjahr1765 mit dem Herrn .von Hundbekannt worden. Als nunurohn-,412 daselbst erschien , so be-nachrichtigten sie den Herrnvon Hund nicht nur von seinerAnkunft, sondern auch von sei-nen chemischen Renntnissen;ja, Johnson selbst setzte sichinitihm in Correspondenz; wobeisehr geschickte Männer die Fe,der führten; dafs man also denunwissenden 'Johnson ans sei-nen Briefen . :nicht kennen ler-nen konnte. Er schickte ihm.auch,, zu mehrer Legitimation,die •Schriften, welche er ver7,

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144 JOHNS ON. OHNS ON.

muthlich dem Fr. ab aptila rubra" (Baron Ernst von Krks),„oder dem eigentlichen Johnson,"( dessen hammerdiener .der an-gebliche gewesen war,)•nommen hatte. Diese hattennach Dem, was der Herr vonHund in Ansehung des Ordensin Frankreich erfahren, Authen-iieität;* wodurch der Herr. vonHund.yerleitet wurde, mit dem.Überbringer der Papiere offen-herzig- zu Werke zu gehen, in-dem der vorgebliche Johnson.ein Ganzes geschmiedet hatte,welches mit dem Hund'schen.Systeme scheinbar zusammen-Iiienj. Um aber seinen eigenen,-Credit zu vergröfsern, machteJohnson seinen Anhängern denHerrn von Hund als Einen, dermit ihm auf einenZweckarbei-te und. zu einer und derselbenCon,stitution gehöre, bekannt."

• „ Unter der Zeit, da Dieseszwischen Hund und Johnsonvorging, erhielten die meistenLogen ,;von Deutschland Nach.-richt von diesem VVunderman-ne. Viele versäumten nicht,Abgeordnete • an ihn abzuschi-dien; andere aber baten ihn,eine Zeit festzusetzen, in wel-eher et sie belehren wolle. Hier-zu wurde der Monat Mai 1764erwählt und der Herr 9onHunda nrs Feierlichs te nach Altenb er-

, ohnweit Jena, eingeladen.Die meisten Brüder, so bei die-ser Versammlung erschienen,waren vortreffliche Männer, nurdafs einige, durch die .französ.höhern Grade verführt, von derBegierde nach üb ernat ürli ch enGeheinmissen schon angestecktwaren. Jedem von diesen Brü-dern führte er sein eignes Ste-ckenpferd vor, (und zwar ge-meiniglich unter vier Äugen,)welches er zu reiten die gröfsteBegierde bezeigte , wobei erihm Mifstrauen gegen die an-.

dern beizubringen wufste. Erversicherte Jeden, dafs er Das,was er ihm anvertraue, noch.Reinem, oder doch sehr Weni-gen, anvertrauet habe, dafser also Das, was er ihm gesagt,ja Niemanden anvertrauen mö-

Diefs machte unter den An-wesenden einen solchen ganzbesonderen Contrast 'von brü-derlicher Freundschaft und im-brüderlichem Mifstrauen, dafsKeiner mit dem Andern vorsJohnson oder dem ihm anver-trauten Geheimnisse sprach."

„ So standen die Sachen , alsHund, mit Einigen seiner Freun-de, (sehr rechtschaffenen Män-nern, ) in Altenberge erschien.Wenn man auch nieht, wieLa-vater, die Physiognomie syste-matisch studirt hat: so -war dochdie Johnson'sche so redend, dafsman unmöglich den abgefeimte-sten Bösewicht an ihm verken-nen - konnte; und daher sindwir überzeugt, dafs Hund sichniemals mit Johnson würde ein-..elassen haben , wenn seine.Überschichten Schriften so schel-misch , wie er selbst, ausgese-hen hätten. Nachdem nun Hundund seine Freunde das Terrainnach. Verlauf von ungefähr soTagen hinlänglich sondirt, ver-schiedenen Auftritten b eige-wohnt, auch bei verschiedenen.Brüdern Zutrauen erhalten hat-ten; so kamen so viele Beweiseder offenbarsten Spitzbüberei anden Tag, dafs Hund sich ent-schlofs, ihn öffentlich zu ent-larven. Hierzu -wurde eine Zu-sammenkunftgewählt, so John-son selbst veranstaltet hatte. Erhielt ihm ,Thatsachen vor, wel-che Dieser mit der gröfstenFrechheit läugnete. Als daherHund genöthigt war, Verschie-dene zu Zeugen aufzurufen; soWaren Einige so schwach, (weilJohnson droliete) seine Geheim-

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JOHNSON. JOHNSON. 145

risse zurückzuhalten , ) auf dieHinterbeine zu treten. ZumGlück trat ein . vortrefflicherMann , der Er. Donauf, Dessen Feder sich Johnsonam Meisten bedient hatte , undbewiefs ihm, dafs Das, wasHund gesagt, Wahrheit sey.Dieser , von allen Seiten ganzunerwartete, Auftritt brachteJohnson aus aller Fassung, sodafs er sich nur einen Zeitraum.von .27.1. Stunden ausbat, in wel-chem er Alle Von seinen grofsenGeheitnnissen überzeugen woll-te. Da nun die meisten Anwe-senden auf diese Entwickelungbegierig waren ; so mufste manihm diesen kurzen Zeitraum ge-statten., welchen er dazu an-wandte , zu entfliehen. Erwurde aber , als ein verklei-deter Schweinetreiber, zurück-gebracht und auf die Feste Wart-burg gesetzt, wo er 1775 in ei-ner leidlichen Gefangenschaftstarb. Diese Strafe war umsogerechter, da er durch selbigeverhindert wurde, mehre Spitz-bübereien zu begehen. "

„Da nun alle anwesendeder, , durch diese Handlung desHerrn vonfrund von seinerRecht-schaffenheit überzeugt zu seyn,glaubten; so nahmen sie dasSystem , so er ihnen vorlegte,ohne ihnen dabei die geringstenübernatürlichen Geheimnisse zuversprechen, freiwillig an und.erkannten ihn für ihren Heer-meister. "

Noch ist hier anzuführen,Was der ehrlicheBode, ohnesich zu nennen , in der (alsgeheime Handschrift) zu An-fange des, Jahres 1782 auf64 SS. in 8. (o. 0. u. J.) ge-'druckten Schrift „ Eini-ge, der Beherzigung allerDeutschen BB. des mit der

Fry. Mry verbundenen T.( das ist innern) ,Ordens,Besonders derer,. welche an.der Direction dieses Ordensmittel - oder unmittelbarTheil haben, vorgelegte Era-gen und Gedanken," überjohrion sagt. --- S. 6 f.schickt er die Mahnung vor-aus :•

,Lafst, Brüder, lagst die Rechte 'des freien Menschen und sei

--

ner Vernunft nicht immerhin.ein Spiel etlicher weniger Frey-ler bleiben, die die Kunst ver-.stehen, den verborgen glimmen-den Funken der Leidenschaften,auch in vortrefflichen IYIens chen,bis zu lodernden Flammen auf-zublasen ! Wie sehr ist es die-sen Verschlagenen nicht bisher.rnit der einzigen Neugier ge-glückt ! Dieser Instinct desMenschen, Alles , Was ersieht,

Alles, was er nur dunkelver-muthet, zu./ kennen, gervzfs zuerfahren, -7- wie ist er, den ar-MenBrüdernFreimaurern theuerzu stehen gekommen. Und,Meine Brüder, Einige dieserSchlau - Weisen haben es daraufangelegt, dafs solche" (die Neu-gier) „Euch noch Freiheit undVernunft kosten soll; weil sieEuch als leidende Instrumente— was weifs ich zu welchen Ab-sichten ? mifsbrauchen vsrol-len, "

r)an.n hält er seiden 1.4.-sern (S. 7-9) eine „Zauber-laterne" vor, worin sie, ausder frühesten Epoche desFMaurerthurns • in D aufs ch-larid, schauen sollen : „lü-stige Gesellen mit 'buntfar-bigen. Schürzen, die dieschwete Arbeit, unverständ-

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146 JOHNSON. JOHNSON.

liche Symbole, wie Tertia-ner die saure'Grammatik,.zu lernen, überstanden ha-ben." — „Die frohen.Kanonen erschallen, — be-täuben; das Lied ertönt.Die Brüder sind frei von Sor-gen, vom Denken, vonKnechtschaft. Ihr Cödex istkurz; und selbst dieser ver-stummet mit dem letztenSchlage des Hammers. —Ihr Geheimn,ifs ist das gröfs-te von allen, sowie die grö-fseste Weisheit: Nichts zuwissen. — Aber , da sitztdie Begierde, verborgeneSchriften zu lesen, in Kinds-gestalt, die auf das Mähr-chen der spöttenden Ammegespannt lauscht! —,„,Ach!Amme, erz nie do ch mehr!"*"— „Das Cleimont'scheSystem , — seht ! dahängt's an dem grofsen Drei-eck! Seht da den Dolchdes auserwählten — denvielzackigen, Stern des Wü-streiz, — das einfache Kreuzdes sublimen, Ritters ! Manweihet Euch ein für billigesGeld, mit heiliger Miene,wackelnder Stimme und. my-stische.n Reden.. — Was seydihr nun ?— Bitter ! Was thutihr nun ? — Ihr esset euerMönchsmahl an dreieckig-ten Tischen. Was wisset ihrnun? — Dafs ehedem Tem-pelherren gewesen, die mehrgewufsthaben, als wir; undwenn der Himmel Gnadegiebt, so kann einst noch

die Kunst von Brüdern Rit-tern erfunden werden, Goldzu machen. c'

Endlich fährt Bode S.13 im einfachen erzählendenTone fort:

„Johnson war ein Mensch oh-ne andre Wissenschaft, als listi-ge , schlaue Bemerkung derSchwachheiten der Menschen,—ohne andere Talente, als dumm-dreiste Lügen und ränkevolleBehelfe eines verarmten W

Eini-gehalses. So haben mir ihn Eini-

e beschrieben, die ihn auf lio-sten ihres Beutels sehr genaugekannt haben. Und dieserMensch, der eigentlich keinenvernünftigen, wenigstens nurkaltblütigen, Thorschreiberhät-te sollen betrügen können, hatauf einem .Lehrsitze der Wissen-schaften nicht etwa nur jungeStudenten, sondern selbst be-rühmte Lehrer und angeseheneMänner, so toll angeführt, dafs,man, aus Mitleid gegen d

i e Pa-tienten, fast gar Nichts davon.sagen möchte, wenn nicht, Ei-ni cres anzuführen, des Beispielswegen nöthig wäre." — —

„Johnson schaffte sich da-durch den ersten Eingang, dafser unverschämterweise vorgab:er sey von den wahren höchstenOberen des Ordens abgeschickt,exst den Orden zu reformiren,und alsdann mit selbigem diegeheimen.Wisienschaften zu ver-binden, zu deren, geheimer Bear-beitung der Orden ursprünglichgestiftet worden. Indem er sodie Neugierde spannte, versäum-te er nicht, ein zweites Trieb-rad der menschlichen Seele, dieBegierde, ohne' auf einemwunderbaren Wege, schnell zugrofsen Reichthiimern zu gelan-gen, in Bewegung zu setzen,und sich, je nachdem. er denSchüler vor sich hatte, leise,

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JOHNS ON.

oder laut, merken zu lassen,dafs die gebenedeihteA/cizenzie,

• mit ihren Nebenzweigen, diesegeheimeVViss enschaft ausmache.Für diese vorgespiegelte Hoff-nung- stieg er mit seinen Gegen-foderungen, sowie er die ganz.ungl

aubliche und unerwarte-te .tüereit-vvilligkeit -wahrnahm,stufenweise zu einer solchen Hö-he dafs — (Wer wird: es nach.hundert Jahren glauben kön-nen ?) — er sich durch Eideund Verschreibungen, noch eheer sich nur auf irgend eine Wei-se legitimirt katte, zum unum-schränkten Herrn des Beutels,des freien Willens, ja selbst desLebens, seiner unbehutsamenSchüler gemacht hatte."

„Ohne dafs man bis auf die-se Stunde noch eigentlich weifs,wie und .von welcher Seite dererste Schritt gethan worden,hatte sich eine Nego dation zwi-schen Johnson und dem Herrnvon Hund angesponnen, welcherLetztere sich in der Lausitz ei-nigen- sehr wenigen Brüdernals einen Bevollmächtigten derhöchsten Oberen kund gemachthatte. Als Dieser Sich selbst nachJena verfügt und persönlich sichziemlich tief und fast lange mitJohnson eingelassen hatte, ent-deckte er ihn endlich als einenBetrüger ; — eineEntdeckung,die Jedem, der bei kaltem Blu-te denkt, sehr leicht scheinenInas : aber Johnson's Schülerhatten sehr heifse Hoffnungen;und dabei war der Adept so -li-stig, dafs er, unter Allen eineo-rofse Eifersucht, Wer der Grö-rseste • in seinem Reiche. werdensollte? und dabei das höchsteMirstrauen, zu erregen und lan-gehin 'zu erhalten, wurste. " —

„ Der Herr von Bund , demdiese Entdeckung als ein grefsesVerdienst,und zugleich als ei-ne Legitimation seiner eignen

JONES. 147

hohen Ordenswürde, angerech-net ward, fand die Gelegenheitgar zu bequem, um solche nichtauf der Stelle zu nutzen, und.den Stoff schon zu gut vorgear-beitet, um ihn nicht weiterauszubilden. Und so entstand,— ob die Idee, der Keim, derPlan, oder so Etwas? kann ichnicht sagen, — aber gevvifs derAnfang der restauxirten V UtenProvinz , wovon er als Heer-nleister dastand und seine Pro-vinzialcapitel mit Dignitarien.besetzte, Subpriorate und Prä-fecturen, viele noch nach John-son'sEntwurfe, ein- u. austheil-te." — Die Fortsetzung s. untenim Artikel: von HZ.,EEFELD !

JOJADA:II, (die E rhenntizZfsGottes ;) ein in den höhern.Graden bedeutendes hebräi-sches Wort.

TONES (INIGO) ein be-rühmter englischer Baumei-ster und Oberaufseher derkönigl. Gebäude unter Ja-kob 1., und unter Carl LundII. , [geb. zu London 1572.,gest. 1646.) Jakob I. ernann-te ihn im Jahre 1607 zumGrofsmeister der Maurer inEngland Grand Master ofEngland] ; Was er bis 161.8blieb. [Hierauf war er un-ter den Grafen POMPembroke, Danby, von,Arundel und von. Bedforddeputirter Grofsmeister.] ImJ. 1636 ward er von Neuemzu jener Würde gewählt undbekleidete sie bis an seinenTod. [Während seiner Am-thierung wurden verschie-dene Gelehrte aufgenomnien; und die Gesellschaft

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143 JONVILLE. JOSAPHAT.

gewann beträchtlich an in.nerem Gehalt und äufseremAnsehen. Von Zeit zu Zeitkamen geschickte Künstlernach England und erhieltendort grofse Unterstützung.Jenes gab den Logen vor-treffliche Localgesetze undgestaltete sie nach dem Vor-bilde der Schulen oder Aca.demieen der bildenden Kün-ste in Italien; auch hielt ervierteljährige Berathungen(coininunications) derGrors-loge und in jedem Jahre eineallgemeine festliche Zusam-menkunft am Johannistage.Seine ausgezeichneten Bau.werke erwarben ihm die Be-nennung des britischen 7i.trupiu. s. S. „Constitutions"etc. by Noorthouck, p. 135—140, und „Preston's n-lustrations " (ed. 18120 p.179 —185 !]

JorrvILLE (DE); s.LOIT.

JOB.DAN (CARL STEPHAN)königl. preufsischer Gehei-mer Rath und Vicepräsidentder Academie der Wissen-schaften in Berlin,, geb.- imJahre 1700 und gest. im J.1745. Ex genofs das gröfsteVertrauen Friedrich's 11. unddie allgemeinste Achtung.—Den Aufträgen des Königszufolge errichtete er, nebstdem Baron von Bielfeld, (s. d.Art. ! ) im Jahre 1740 die Lo-ge zu den drei Weltkugeln inBerlin £ und bekleidete bis

zu seinem Tode das Amt des.Secretairs.)

[JosArnAT (DAS Tn.A.L).Der Name : Josaphat wel-cher ein Gottesgericht bedeu-tet, stammt von den beidenhebräischen Worten Joak(Gott) und Schaphat (urthei-len) , her und ist eine meta..phorische Benennung, nichtaber ein geographischer Na-nie. — In „Prichards zer-gliederter Maurerey" lautetdie 3üste Frage und Antwortso.

• • „Fr. Wo stehet die Loge ? "A. Auf heiligem Grum.-

de, entweder auf dem• höchsten Hügel , oder in

dem tiefsten Thale, oderim Thale Josaphat, odersonst an einem anderngeheimen Orte. ""

Im. neuengl. Lehrlings-fragstücke nach Browne ent-hält die 113te Frage und.Antwort („Ktirkk., " neueAufl., B. 1, Ab th. 2, S. 182 f.)blofs

„Fr. Auf was für Grundenimmt man an, dafs dieLoge stehe ? "".g. Auf heiligem Grun-

de. 4444

Doch wird in 'der 147sten.Fr. und A. (ebencl. S. 212f.)Folgendes nachgeholet.

„Fr. Wo kamen unsere altenBrüder, ehe sie die Gele-genheit hatten, in besonde-ren Zimmern ihre Logen.zu halten, wie wir heutzu-tage thun , gewöhnlich zu.-sammen ? "„, A. Auf den höchsten

in den tiefsten

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J 0 SAPHAT.

Thälern, sogar im 'na,le Josaphat, oder sonstan einem ähnlichenheimlichen Orte."

Hierzu macht Krause eben-das. S. 470, verbunden mitS. 70 Note *), folgende An-merkun

„ Bei den Juden war es ge-bräuchlich, einen Gegner in dasThal .1. os aphat vorzuladen , dasheilst z an Gottes Gerechtigkeitselbst zu appeiliren; und ds wur-.den daselbst schwere Verbrecher-verbrannt und auf andere VVeisehingerichtet. S. „Gerardi disc.theol. de appellat. ad supremumet incorruptum judicem, JesumChristum, quam vulgo citatio-nem dicuut in vallem osap hat ;"(Wittebergae, 17180 worin ge-zeigt wird, dafs sovvol die Ju-den, als auch die meisten rö-mischkatholischen Eirchenlehxer, gestützt auf die Bibelstelle:„Jod," III,2, annehmen, derMessias werde einst in diesem.Thale das jüngste Gericht hal-ten. Schon Hieronymus . (in„Joe'," III) hingegen und dieneueren Bibelausleger sind derMeinung , dafs Josaphat kein.Eigenname sey, sondern über-haupt mystisch und symbolischbei'm Propheten Tod den Ortdes VVeltgerichts anzeige. —Nach Abenesra soll es das Thalseyn , worin der lWnig josa-hat die Ammoniten und Moa,-iten besiegte. (2. „ Chro,n.,"

XX.) Es lag ohnweit des-t6dtenMeeres, jenseit der Wüste The-koa. Nach eyrillzts war es nureinige Feldwege von ferze.st-lenz. C. B. Schmidt in sei-nem „Leitfaden der bibl. Geo-graphie," Th. 2, S. 102, sagt:„„die Vermuthung, man Labehier das Thal zu verstehen, inwelchem der liönig josaphatbegraben worden, ist st ebenso

JOSEPH II. 149

un&egriindet, und ihr wider-spricht „Iiiön." 5t.S. auch „Reinzanni dis. de valleJosaphat" im 6ten B. der „Brern.Bibliothek," St. 3,. 5. 412, und„Jod , neu übers. und erläut.von Asti ;" (Leipzig, 1792 ; )47! 4444

Wer vvalirs,cheinl, Grund der

ahl des Thales Josaphat zumsyrnbol. Orte der Loge liegt in.2. „Chron." XVII— XX , ver-glichen mit den politischen Be-gebenheiten des 1.7ten Jahrhun,derts in England, und mit denAbsichten- der liöniglichgesinn-ten. Dieses Thal xnufste, we-gen der dadurch bezeichnetenBerufung von Menschengewaltan Gottes Gewalt, den Anhän.-gern eines entthronten Königs-Stammes, dem sie wieder auf-helfen wollten % ein sehr er-wünschtes Bild seyn."

„Im „ foel " III, 14, kommtauch noch das symbolischeWürgethal vor. — Dann be-zeichnet auch das Thal Josaph;tin der Geschichte des Ciermont'-schen Hochcapitels einen gewis-sen unterirdischen Ort."

Jos'Er' ir römis,ch-deut.sch er Kaiser; s. OBSTER.

fflela11.11,»WM11.111..

[Dieser heildenkendeSelbstherrscher, *) (geb. am13ten. März 1741, gest. am2Osten Febr. 17900 fand fürgut, in dem von seiner eig.nen Hand geschriebenenCabinetsbefehie vom 1. Dec.1785, worin er verordnete,

3) Von ihm sang bei DessenNamensfeier im Jahre imJehanauer (siehe „Gedichte

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150 JOSEPH II. JOSEPH II.

„dafs in den Hauptstädtenseiner Reiche nur höchstensdrei, in Provinzialstädtenhingegen, wo keine Lan-desregierungen ihren Sitzhätten, gar keine, Logen er-laubt seyn , dafs die Li-sten.'"der Mitglieder bei derRegierung eingereicht und.die Tage derLogenversamm-lungen, sowie in jedem Jah-re die erwählten Logenmei-ster, angezeigt werden, —

und Lieder verfafst vonden Brüdern der Loge zur?Fahren _Eintracht im 0. v.

dafs aber übrigens alle Re-gierungen den Freimau-rern. vollkommne Aufnahme,Schutz und Freiheit ange-,deihen lassen sollten, " zu'erklären: „dafs ihm die Ge-heimnisse der sogenannten.Freimaurerschaft ebenso un-bewufst wären , als er, de-ren Gaukeleien *) zu erfah-ren, vvenigvorwitzig jemalsgewesen sey. " S. einenAbdruck dieses Handbillets

W.***;" 1783; in 8.; S. 7bis 12!) unter andern soschön, als wahr:

„W eisheit war es, die einst, wie der helleThau des Himmels, auf ihn niedersank.

W eish e it war's , aus deren reiner QuelleEr mit nie gestilltem Durste trank.

S i e nur war es, die nach, fernen ZonenSeines Geistes Forscherblicke zog;

sie, auf deren Schaal' Er Nationengegen Nationen mass und wog.

Weisheit war's, die ihn zum IVI en s ch en.schatzer,nicht zum S e el enschätzer , werden liefs

und den guten Menschen auch im Ketzeroder Juden gleich willkommen hiefs.

Sie zerbrach die schwere Sclavenkette,die an's Joch den armen Landmann schlofs,

dessen' Schweifs einst auf die Pflügerstättenicht für ihn und s eine Kind er flofs.

e nur räumte willig dem V ers t an d e -seine Freiheitrechte wieder ein

und gebot ihm, ferner ohne Bandenur der Wahrheit unterthan zu seyn."

Anm. deg Heraus,'.

*) [Dieses Wort wird in den„Acta Latoni.” (p. Tho7:1),T. wo das liandlilletp. 86 sequ. französisch ab-gedruckt steht, durch bouj

fonneries übersetzt. Beidepafsten auf viele Gebraucheder meisten damaligen Lo-gen vollkommen.)

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JOSEPH NAP. BONAP. JOURNAL F.FIVIRERA.M.

unter andern in der SchriftErich Serpati's (d. i. Hein-rich Sautier's): „Warum.soll ich ein Freymäurer wer-den?" (Basel, 1786) 5.247

251, und in der „ Alle-manniä," B. 1, lieft 5, (1815)S. 210 — 212 , ferner mitden vom Landesguberniumzu Wien gemachten Abän-derungen, (inwelcher Formdasselbe unter'm I2ten De-cember erscliien ) in den.„Ephemeriden der Freimau-rerei in Deutschland auf dasLogenjahr 5786," S. 150—152, in dem „ Essai sur la.Secte des Illuminc-%," Pa-ris 1789) p.. 244-246, und.in dessen Ubers.: „Versuchüber die Sekte der Illumi-naten ; nach dem Französ.von 1. M. Heinrich," (Frey-Berg und Annaberg 1790) S.190 f., ingl. in „dem Sig-natsterne , " Th. 4 S. 114—116!]

JosErn NAzollorr BoNA-r.A.B.TE; S. NAPOLLON.

[„TouRNAL FüRFBEYM.A.T.T-REB., als Manuskript ge-druckt für Brüder und Mei-ster des Ordens, herausge-geben von den Brüdern der

zur wahren Eintracht imOrient von Wien;" wovonin den Jahren 1784 — 1786alle Vierteljahre ein Bandvon 16 —17Bogen in gr. 8.,jedes Titelblatt mit einerbe-sondern Numer und dem Lo-gensternpel versehen , 'er-schienen ist. (Nur selten

findet man noch ein 90118itöin-di ges Exemplar dieser dreiJahrgänge.) Jedes Stück hatein Titelkupfer, worauf Sie-gel vonLogen, in den öster-reichischen Staaten abgebil-detsind, und das letzte nochzwei andere Kupfer mit derAbbildung des Siegels derPro vinzialloge vonHamburgund Niedersachsen, undn er alten maurer. Schaumün-ze, sowie einige Notenblät-ter. Die vorzüglichstenMit-arbeiter, deren Namen wolnunmehr ohne Bedenken be-kannt gemacht werden kön,nen , waren: Bianchi Aa-junct an der k. k.für die oriental. Sprachen;Blunuzuer, k. k. Büchercen-sor; (s. oben d. Art.!) Ed-ler von Born ; (s. d. Art. ! )Carl Julius Fridrich ; (s. oben.B. 1, 5.274, Sp. a!) Gretz-miiller, k. k. Raitrath; Hol-zer ; Correpetitor derPhilos. am k,Gottlieb Leen .A.manuensisan der k. Hofbibl.; Mayer,Prof. der Philos. ; Michaeler,Bibliothekar an der k. Uni-versität; liatschky, Hofcon-cipist bei der Hofkanzlei;Schittlensherg Raitofficier;von Sondienfels , k. Hof-.rath und Prof. der polit.Wissensch., und Sti cz, Ca-nonicus und Prof. an derRealschule zu Wien. Die-se erklärten im Eingangeder .472kiindigun c ihres Jour-nals

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152 JOURNAL FÜR FREDIAEREIL

"Die Loge zur wahren Ein-tracht machte sich seit ihrer Ent-stehung Vervollkommnung des in-nern Menschen und Streben nach;Fahr/zeit zu ihrem Ilauptge-schfte, dem einzigen, das, wiesie glaubte, den Maurer berech-tigen könnte , von Arbeit zusprechen. überzeugt, dafs nurvereinigte und nach einerlei Rich-tung geordnete Kräfte sie dieseinZwecke näher bringen könn-ten , war sie in der Wahl. ihrerBrüder vorzüglich auf Männerbedacht, die Willen und Fähig-keit genug hätten , ihr zu die-sem 'VVerke die Hände zu bie-ten. Im Besitz dieser Mitarbei-ter gieng sie an's Werk. Siefand den maurerischen Bodenbereits hier und da bearbeitetünd ufbar gemacht, hier und.dabebaut und. in Blüthe, hier undda auch schon mit reifen Früch-ten gesegnet; — aber sie fandauch urigebautes Land, brachliegende Strecken, Unkraut undDisteln treibende Gegenden,und also Arbeit genug für ihreHände, ohne eben Nachleserineiner fremden Ernte werden zu.dürfen. Sie sah nach, Was be-reits von ihren Vorgängern ge-than war , verglich, prüfte,wählte und verwarf. Aber siewollte nicht blofs fremdenWaizen sichten ; sie wollteauch selbst bauen. Zu diesem.Ende setzte sie monatliche Zu-sammenkünfte unter ihren Gliedern, fest, die sie Übunglogennannte, und worin immer dreibis vier Brüder in offener Mei-sterloge ihreVersuche über mau-Terische Gegenstände vorlasen.Sie glaubte , dadurch dafs sieihren Arbeitern ein maureri-schesPublicum vergegenwärtig-te, dem der Vorleser seine Per-son nicht verbergen und dessenunmittelbarem Urtheile er nichtausweichen konnte, jener ano-

nym en' Sicherheit vorzubeugen,die den Schriftsteller nur allzu-oft gleichgültig gegen denWerthoder Unwerth seiner eigenenArbeit macht. " —

Die Erüchte dieses nütz-lichen Instituts waren diein dieses Journal niederge-legten Abhandlungen, BLe-den , Gedichte und maureri-schen Neuigkeiten, nebst all--gemeinen Uebersichten der injedem Jahre erschienenenMaurerschnfiele. Die „Vor-erinnerung über dieVeranlas-sung, den Zweck und dieeigentliche Bestimmung desJournals" (S. 3 —14), wor-aus bereits oben (13. 1, S. 304

307) eine Stelle angeführtworden ist, enthält allzumerkwürdige Äufserngen,als dafs sie ni

ucht auch hier

im Auszuge stehen sollten ;— merkwürdig insbesonderein Hinsicht auf den Ort,wo sie geschahen, wenigermerkwürdig indefs in 'Anse-hung der Personen, von de-nen sie ausgiengen ; indemman Einige von ihnen schonsonst als heildenkendeKöpfekennt. "In der Zeit, da der bessere

Theil der Menschheit bemühtist, die Vernunft von der drü.-ckenden Bürde heiliger und pro-faner Vorurrheile zu befreien,ist es vielleicht ein minder be-fremdendes U ntern ehre en , ihreRechte auch da, geltend zu ma-chen, ,wo man es bisher als ih-ren höchsten Triumph ansah,sie zu verleugnen. Man machtediese entehrende Federung an

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JOURNAL FÜR FREIMAURER. 153

die freigeborne Prüferin alles'Wahren und Guten beinah in.allen Religionen" (hirclienpar-teien) „und geistlichen Orden,die ihr Daseyn entweder derSchwärmerei eines erhitztenoder der speculirenden Klug-heit-eines verschmitzten liopiesZu danken hatten. 'DieFoderungen , welche die Stifter sol

--

cher Orden an den Menschen.machten, waren meist so be-schaffen, dafs sie mit den Rech-ten der Menschheit und derVer-nunft unmöglich bestehen konn-ten. Da sie 4also nicht hoffen.durften, ihre Institute auf Ueber-zeugung: zu gründen; so grün-deten sie dieselben auf Glauben;weil sie aus ihrer eignen Erfah-rung wiifsten, dafs die Sphäredes Glaubens viel weiter

' als

die des Wissens, sey, und dafses für ihre Absichten weit zu-träglicher seyn würde , dieMenschen zu überreden, als siezu. überzeugen. Sie hatten hier-bei noch den Vortheil, dafs ih-nen der den Menschen angebor-ne Hang zum Wunderbaren,und ihre natürliche Ehrfurchtgegen alles Übernatüeliche undUnbegreifliche, aufhalbem We-ge entgegenkam. Sie nützten.diese Schwäche der menschli-,chen Seele, die vielleicht dassichtbarste Zeichen ihrer Ein-geschränktheit ist, so gut, dafsdie Vernunft in Kurzem ihreRechte an den blinden Glaubenabtreten mufste. Sie machten.den menschlichen Geist unzu-frieden. mit den Wahrheiten,die er durch Beobachten und.Nachdenken aus sich selbst er-zeugen konnte ; sie erhöhten.seinen Geschmack für das Un-begreifliche und brachten ihn.dahin , dafs er lange nicht so-viel Beruhigung fand in demGedanken : dafs Eins — Eins,als in dein, dafs Eins — Drei

sey. Diese Verehrwürdigungalles Unbegreiflichen mufste na-türlicherweise den VVerth. ge-meiner Wahrheiten herabsetzenund, weil Glauben immer nurauf Autorität sich gründet, denhöchsten Despotismus in derGeisterwelt veranlassen. DieUnfehlbarkeit eines Einzigenward stark genug, es mit derVernunft aller Menschen , ja,selbst mit den Zeugnissen ihrerAugen, aufzunehmen; und einGalilei mufste seine mathemati-schen 'Wahrheiten dem Ausrufeines jüdischen Feldherrn auf-opfern, der Nichts dafür konn-te, dafs er sein Kriegsheer ver--ständiger, als die Sonne, com.mandirte."

„Wohl uns, meine Brüder„dafs Freiheit , zu denken, undGleichheit aller natürlichen Rech-te ein wesentliches Grundgesetzunsres ehrwürdigen Ordens aus-machen, und dafs wir in unsrerfreien Geistesrepublik keine P äpt.ste haben „„Ein Bruderdarf sich nicht fürchten, deinandern sein Herz ganz sehen zulassen ; "" — Dieses Grundgc-setz allein wäre schon hinrei-chend, jedem Mitgliede unsresOrdens das Recht zuzusichern,dafs er frei denken und seineGedanken ebenso frei seinemBruder mittheilen kann, wennihn auch nicht der Name einesfreien Maurers beständig an den.Gebrauch dieses Rechtes erin-nerte. Aber fern sey es von uns,dieses Recht auf willkührlicheAuslegungen unserer Gesetze,

Waren diellerausgeb er des Jour-nals noch nicht iri den Geist derGrofsmeisterthiimer eingedrun-gen ? Oder wollten sie blofs dasAnsehen.haben als ob sie ihnnicht kennten ? — Vgl. unter an-dem die am Schlisse des ArZ,:„Q:.4.0.tcgz, angeführte Schrift!

4nna dcs fierausg.

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154 JOURNAL FÜR FREIMAURER;

auf, hartnäckige Vertb.eidigungunserer Meinungen , auf Neue-rangen, Sectirerei und Prosely.tennoacherei ausdehnen . zu wol-len! Diefs hiefse: Sclaverei ausdem Munde der Freiheit predi-gen, und mit dem Rechte derGleichheit selbst alle Gleichheitaus unsrem Bruderbunde vertil-gen. Die Maurerei empfindetnoch bis diese Stunde nur zusehr die Zerrüttung, welcheParteigeist und Sectirsucht un-ter ihren Gliedern angerichtethat; und Derjenige, der alledie losgerissenen einzelnen Ret-ten ihres Bundes wieder zusam-menknüpfte, verdiente die ersteEhrensäule in ihrem Tempel."

„Die Maurerei müfste mehrals göttlichen Ursprungs gewe-sen seyn, wenn es ihr nichtebenso, wie der Religion selbst,hätte ergehen sollen. IhreWahr-lieiten " u. s. w.

Hier schliefst sich die Stel:ie im obigen Artikel: Frei-maurerei, (B. 1, S. 3. 04 ff.,unter f.) an ; worauf es wei-ter heifst:

„ Eine solche Gesellschaft ar-beitet nicht in den Regionender Möglichkeit, sondern imlireise der Wirklichkeit ; siearbeitet nicht für sich, sondern.für die Menschheit. Wohltha-ten sind ihre Geheimnisse * —Diefs sind die Begriffe, die wiruns -von unserem ehrwürdigenOrden machen zu müssen glau...ben, um uns an der Ehrfurcht,die wir ihm schuldig Sind, nichtzu versündigen; und diefs istder }lauptgesichtspunct, vonwelchem wir die Versuche, diewir unseren Brüdern mitthei-len, betrachtet wissen möchten,.Aber eben diese Liebe und Ach-tung für unsren ehrvvardig,enOrden war es, die uns v eran-

laste, den entferntesten Spurenseiner Entstehung und allen,auch nur zufälligen, Ähnlich-keiten nachzuspüren, die ermitden geheimen Gesellschaften al-ler Zeiten und Völker gemeinhat. *) Denn, gleichwie einMann, dem seine Familie theuerist, Alles sorgfältig aufsammle;was dazu beitragen kann , diezerstreuten Zweige derselben in.einen gemeinschaftl. Stamm-baum zu bringen , und so dasAndenken der ihm theuren En-kelschaft soweit , als möglich,in die graue'Vorveelt seiner Ur-väterzurückzuführen: so glaub-ten auch wir, an dem über denErdball verbreiteten Stamme dergrofsen und ehrwürdigen Mau-rerfamilie nicht ghnz unfrucht-bare Zweige zu seyn wenn.wir alle Spuren von Ähnlich-keit zwischen ihr und den bcre-lieimen Verbrüderungen allerZeiten, als Materialien zu einerkünftigen Genealogie derselben,sammleten, und freuten uns je-der entdeckten Spur von— sey 'sauch nur zufälliger — Analogie,die dazu dienen könnte, unsreVerbrüderung mit den Brüder-schaften der Vorzeit, wo nichtdurch das Band der Verwandt-schaft, doch durch das Band derÄhnlichkeit zusammenzuknü.-pfen. Wir liefern zu diesem.Ende Nachrichten von den My-sterien alter Völker, — der

*) Diese Xhnlichkeiten führten 'diewürdigen Männer, gleich sovie-lenAnderen in älterer und neue-rer Zeit, auf falsche Spuren von.der Entstehung und dem We-sen der Freirnaurerbrüders chaft,welche sie den. rechten Weg ganzverfehlen liefsen; wie sofort ausder Benennung: Orden, die siedurchgängig gebrauchen , undaus fian oh er andern D arstellungund.I3ehauptung, erhellet. Vgl.oben den Art. : GgscuxcliTE!

Anm. des erausg.

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JOURNAL FÜR FREIMAURER. 155

nicier, Äggptier, , Perser ,dianer, Griechen und Römer,Nachrichten von den Mysterien.der Christen und den Verbrü.-derungen des Mittelalters er-klären aber,

alsMittelalters, wir diese 'Zt.ach-

richten für Nichts, als brauch-bare und genau gesammlete Ma-terialien,. geben, aus denen einstein philosophischer Genealogunsres Bundes, der Scharfsinngenug hat, der Grundidee einergeheimen Verbrüderung durch.alle iVfodificationen und Gestal-ten , die sie in dem Geiste derverschiedenen Völker angenom-men hat, nachzugehen, und sie,auf ihren ersten Ursprung zu-rückzuführen , eine philosoph.Geschichte der Freimaurereinach allen ihren Zweigen undGestalten entwerfen kann. —Auch bürgen wir in unserenNachrichten von den Mysterien.nur für die Data, für ihre Ge-nauigkeit und Richtigkeit, nieaber für ihre Vergleichung, wel-che , da jeder Bruder in unsremfreien Bunde das Recht seinereigenen Augen hat, der Will-kühr und Verantwortung einesjeden überlassen bleiben xnufs,wenn man nicht Gefahr laufen

sich an dem heiligstenRechte des Menschen, an seinerGeistesfreiheit, zu vergreifen.Doch haben wir, nach dem Bei-spiele so mancher Schriftsteller,welche die Freimaurerei mitden Mysterien der Alten ver-crlichen , uns nie erlaubt, denMysterien Dinge anzudichten,die sie nach den Zeugnissen derAlten nicht haben und in ihreßeschreibangAhnlichkeiten ersthineinzulegen , um sie hernachbei ihrer V ergleichung mit derMaurerei darin zu finden; undwir glauben, ebendadurch daswir die Geschichte der Myste-rien ohne willkührliche, mitAbsicht hineingelegte Zusätze

liefern, manchem durch blen-dende, aber gemachte, Ähnlich-keiten irregeführten Leser , und'in ihm der Wahrheit, einenDienst geleistet zu haben. Eben-so nothwendig ist es, in der Ge-schichte der Mysterien die ver-schiedenen Zeiten ihrer Aufnah-me , ihres Verfalls und ihrermannichfaltigen Mod ificationen z,u unterscheiden,— ein Um-stand, der in den bisherigen Un-tersuchungen der Mysterien sel-ten beobachtet worden ist."

Seit der Erscheinung die-ses Journals, dem eine grö-fsere Bändezahl zu wün-schen gewesen wäre, ha-ben. sich zwar verschiedeneGrundansichten der geiehr-ten. Verfasser von den Ge-o-enständen ihrer Untersu-chung wesentlich geändert ;manche Vorurtheile, in de-ren Fesseln auch sie, dieedlen Forscher nach Wahr.heit, befangen lagen, sindseitdem durch geläutertereBegriffe ersetzt worden: eswird indefs dieses Werk ixn.mer seinen Werth behalten.Auch dienen Im einige Ge-dichte, die zuerst in dassel-be aufgenommen wurdenund in derFolge, zum Theitverändert, in ganzen Samm-lungen erschienen, z.B.daskräftige Gebet eines Freimau.rers „ 0 !DessenWeis-heit " u. s. w, und das herr.liehe Lehrgedicht: Glau–bensbekenntnzfs eines 72;cich

Wahrheit bBincenden Beidevon Bluinauer, (Jahr& 1784,Qu, 1, S. 227 — 236, und

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156 JOURN. F. FMREL.

Qu. 3; S. 216-232,) sowie.einige schöne Situationen,von Fridrich , zur wahrenZierde.]

„JOURNAL FVANFREIMAU..als Manuscript ge-

druckt für Brüder ; " (o. 0.,welcher aber Altenbure; ist;)2 Bände in 8.; 1804 u. e05 ;[dann „ Neues Journal" -u..s. w. , B. 1, Heft 1 und 2,1812, von denen das 2te erstim 3. 148, u. H. 3 im J. 1819,seitdem aber keines weiter,ausgegeben worden ist;] eineSammlung sehr reichhaltigerAufsätze über alle Theileder Maurerei. [S. oben denArt. : ALTENZURSI]

JUB .ein bedeutendesWort in einigen höhern Gra-den, nach der verstümmel-ten Aussprache des hebräi-schen Worts; Abel' ( Geberder Freude).

glIBE,LA ; TUBELO ; JITBE-t -uivi; 5. oben im Art.: HI-RAY', S. 68 f.li

JUBLE, JOJ3EL; hebräisch.(die Freude); ein bedeuten-des Wort in den höhern Gra-den.

J •up .A.; (so hiefs ein Stammdes israelitischen Volkes,ingl. der nördl. Theil vonPalästina ; ) ein bedeutendesWort in mehren höhern Gra-den, [Voir „Manuel

p. 94 sequ.Jrnoi4 war derjenigeTheil

von Palästina, worin Jeru-salem, Bethlehem und Jeri-cho , sowie die Häfen . Ceisa-

JUDEN.

rea ind foppe, jetzt Jaffa,an der syrischen Küste desMittelmeeres , lagen , und.welcher historischerEin-sicht mehr, als jeder andereGegenstand des gelobtenLandes, merkwürdig ist. —Sein Name dient in mehren.höhern Graden zum Erken-nungwort. •

,JUDEN (DIE). Ob Männerdieses Glaubens zur Frei-

- xnaurerbrüd erschaft zugelas-sen werden können?— Diefsist eine mehrmals verthei-digte und bestrittene Frage.Nach einigen alten Grun dge-s etz en der Maurerei, denenzufolge der Aufzunehmendeein Christ seyn und bei demzu leistenden Eide seinerechte Hand auf das Evan-gelium Johannis in der aufgeschlagenen Bibel legenmufs , kann kein Jude einguter Maurer werden, olineaufzuhören, ächter Jude zu.seyn. Andrerseits aber strei-tet die Ausschliefsung die-ser Glaubensgenossen mitdem Kosmopolitismus, wel-chen die Maurerei lehrt;und in den französischenLogen, wo der Eid auf dasStatutenbuch abgelegt unddie sogenannte Arbeit in denLogen wie eine jede ande-.re gesellschaftliche Belusti-gung behandelt wird, wer-den Juden ohne allen An-stand,' ja sogar, um denLeichtsinn auf's Höchste zutreiben, in den ganz papi-

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JUDEN.

stischenRosenkreuz- Grad desdortigen Systems, aufge-nommen. [Man lese hierzunach : „das Johannisfest" u.s. w. „ von dem Freiherrnvon Wedekind," S. 82-89 ! ]

[Oben B. 1, S. 250, istbereits in einem neuerlichenBeispiele erwiesen worden,welche Grundsätze die neu-englische Grotsloge zu Lon-don in Ansehung der Zulas-sung israelitis cher Glaub ens-genossen befolget. Älterefinden sich in der S. 24,Sp. a, angezogenen Schrift„Werden und können Israe-liten zu Freymaurern aufge-nommen werden ? " u. s. w.,verzeichnet. Der Verf., derjene Frage bejahend beant-wortet, begründet mit Rechtseine Meinung durch die er-ste alte Pflicht (old Charge)in Anderson's „Constitutio-nenbuche" vom Jahre 1723,(s. oben 13. 1, S. 408-410Note!) nach welcher „dieMasonen jetzt lediglidh zuderjenigen _Religion, worinalle Menschen übereinstim-inerb, verpflichtet, ihre be-sonderen Meinungen aberihnen selbst überlassen wer-den, das ist, gute und gewis-senhafte Männer seyn sol-len, oder Männer von Ehreund Rechtlichkeit , durchwas immer für Benennungeno der Glaubensüberzeugangensie sich übrigens unterschei-

JUDEN. 157

den nlögen. — Zu demhierauf folgenden Satze„Hierdurch wird die Maso-nei der Mittelpunct der Ver-einigung und das Mittel,treue Freundschaft unterPersonen zu stiften, dieausserdem in beständigerEntfernung hätten bleibenmüssen," mächt Br. Krausein den „NU.," n. A., 13. 2,Abth. 1, S. 194 f., nachste-hende Anmerkung. —" Es wird hier die Brüder-

schaft als ein Mittel bezeichnet,unter Menschen, die sonst sich.einander nie geruhet haben wür-den, treue Freundschaft zu stif-ten ; und zwar soll sie dieseMenschen einende Kraftlieh dadurch erlang-en dafs siealle Menschen ohne Unterschiedder Rel1/4ionbegriffe aufnehme ;und es ist zuzugestehen, dafsschon dadurch Etvvas für wahreMenschheit gewonnen werde,dafs Menschen von verschiede-nen Gottbekenntnissen sich ein-ander rein als .1Pienschenschaftlich nähern , sich einan-der bei gemeinsamer Beschäfti.gung tragen und in ihren rein-m enschlichen achtbaren Eigen-schaften kennen lernen. Eigent-lich sollte aber hier angegebenseyn, Was die Maurerei an sichselbstEigenthürnliches ist. Dannerst liefse sich auch absehen, Wassie als Mittel überhaupt, und inder fraglichen Hinsicht inson-derheit, bewirken könne. in.allen Urkunden der neuengli-scheu Maurerei, die mir bekanntgeworden, findet man über die-se Hauptfrage keinen bestimmten , in einen klaren Begriff ge-fafsten, Aufschlufs."

Ferner ist dem edlen Men-schen sein Religionbegriff nie

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158 JUDEN. JUDEN.

gleichgültig, Soll daher dasAufnehmen aller Religionver-wandten nicht eine verwerfli-che Gleichgültigkeit über dieSache der Religion, sofern die-se gesellschaftlich erstrebt undausgeübt wird, mit sich führenoder dahin ausarten, so ist er-foderlich, däfs nach dem klarerkannten Urbegriffe der Frei-xn aurerei bestimmt werde, wor-in und inwieweit alle Mitbrü-der in Ansehung des Religion-begriffes übereinstimmen zniis-gen 2 um auch in dem Urbegrif-fe der .Fireinzaurerei einstimmigseyn zu können. Geschieht Diefsnicht, und wird Nichts gethan,um die Brüder, vermöge derAneignung der brundlehre derFreimaurerei selbst, auch aufdem Gebiete der Religion, in-nerlich, im Geist und. Gemüth,übereinstimmig zu machen undsie sich einander zu nähern, sogewinnt jener menschheitinnigeGrundsatz nicht Leb wirksam-keif. Denn erstlich bleibendann die Brüder im Herzen undim Leben, obgleich dem Rau--xne nach sich gans nahe, den-noch widerartig gesinnt undvoneinander entfernt; — sielernen höchstens wechselseitigihren Anblick ertragen ; und dasedlere Gemüth nimmt aus demBeisammenseyn. einigen Anlafszu duldsamen Gesinnungen:aber der innere Zwiespalt wird.nicht gehoben; und zur Heu-chelei eröffnet sich eine gefall"-volle Gelegenheit in den gebo-tenen äufserlichen Geberelen derBruderliebe. Und sodann wer-den durch jene Unbestimmtheitalle irgend einem geltenden Re-ligionbegriffe von ganzer Seelezugethane Brüder verleitet, dieBeschränktheit ihrer Ansicht u.Einsicht dennoch der Alasoneiund dem Masonbunde , offen-kundig oder geheim, in den all-

gemeinen Constitutionen oderih den Constitutionen und Ri-tualen vermeintlicher Höher-grade , unterzuschieben undaufzudringen. So nehmen meh-re Logen und Logenvereine inverschiedenen Ländern, widerobiges allgemeine Altgesetz desBundes, nur Christen auf; wo-durch sie beweisen, dafs sie ei-ne Erstwesenheit ier Masoneinicht erfassen. S. das „Gesetz-buch der Grofsen. Freimaurer-Loge Asträa; " St. Petersburg,18x5!"

*) Unter den allgemeinen Freimau-rer - und Logenpflichten . stehtdort S. 65 oben an:

„§. 1473. Ein wahrer Freimau-rer verehret Gott als den Schö-pfer und Erhalter des grossen.-Weltalls, und vermeidet Alles,was einen Mangel dieser Vereh-rung anzeigen könnte. 'Er er-kennt die Heiligkeit der Reli-gion Christi an, beweiset - durchtreue Befolgung _ihrer Vors ehrif-ten , dafs sein Herz von, den er-habenenLehren des Evangeliumsdnrchrlrungen , ist , und machtdas Sittengesetz zur einzigenRichtschnur s ein erHandlungen."

Es ist auch daher im §.• 162, S.59, Ebendasselbe, und mit den-selben Worten, iestgesetzt, wasin dein „Grun.dvertrage der Gro.-fsen FM.-Loge Royale York zurFreundschaft," (2te Ausg., Berl.1800,) die AzInahrrze - Gesetze S.LXII enthalten:

„dals, in Rücksicht der Gesell-schaft und Erreichung ihresZweckes selbst, der Aufzuneh-mende a) ein rechtschaffener,für alles Gute leicht empfäng-licher Mensch und irgend einerimStaate geduldetest christlichen.Religionconfession zugethanseyn soll."Im „Constit. Buche der Loge

direhirneeies z. d. 3 .Reifsbreternin Altenburg," S. 16, dagegenwerden folgende Grundsätze aus.:geserochen.

4. Kein. Mensch kann zumFreimaurer aufgenommen wer-den, welcher nicht an sittlicheFreiheit, oder Moralität, an ei-ne sittliche Weltordnung, oderan Gott, und an ein ewiges Fort-schreiten des Menschen, oder anUnsterblichkeit, glaubt."

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JUDEN. JUDEN. 159

sci„Endlich verursacht die Ver.iiedenheit der religiösen Vor

stellungen , und die Geschie-denheit der verschiedene Reli-gionbegriffe zum Grunde legen-den Gesellschaften , zwar einemächtige Trennung der Men-schen , allein beiweitem nichtdie einzige. Ebenso hinderlichfür die reinmenschliche Gesin-nung sind die Unterschiede derVölker, der Geschlechter, derB erufs tän.de , der Rechtsbegriffeund Staatsverfassungen , desReichdu/1ms und der Armuth an.Aufsengüthern, der Körper-schönheit und Uns chönheit, derCharactere, der mannichfalti-gen wissenschaftlichen Systeme,und überhaupt der entgegengesetzten einseitigen , einsei-nt:so- übertriebenen und einanderwiderartigen Strebungen undVortheilhinsichten (Tendenzen.und Interessen) aller Art, wel-che hier ausdrücklich erwähntseyn sollten."

„Nur dann, wenn die Brüder,auf dem Grunde der Menschheit

4. 5. Dagegen kann Jeder auf-genommen werden, welcher die-se drei Puncte nicht nur bekennt,sondern auch von Herzen glaubt,und innig von diesem Glauben.erwärmt und ergriffen ist, da-mit man auf seinen Eifer undauf seine Thätigkeit für dieZwecke des Ordens" (Vereins)„rechnen könne."

„§.6. Hieraus-ergiebt sich, dafsweder das Bekenntnifs zu einergewissen positiven Iteligion, nochauch das Bekenntnifs zu einergewissen _Religionpartei,. (wie et-wa zu Einer der drei am. deut-schen Reiche anerkannten christ-lichen Parteien,) ausschliefsen.ddas Recht gebe , aufgenommenzu werden. Eben hieraus folgtaber auch, dafs keinem einerandern, als unserer landesübli-chen Confession Zugethaxien,wenn übrigens seiner Aufnahmekeine Hindernisse im VVege ste-hen., der Zutritt versagt werdenkönne."

Anm. des Reraust.

und Menschlichkeit mit Herzund Sinn vereint, im Innerstenüber jene Unterschiede auf eineder reinsittl. Lebenleitung (dermoralischen Erziehung) ange-rnefsne Axt belehrt und überjene Unterschiede und Treu-nungen in das Höhergebiet desewig un vvandelbaren Allgemein-menschl. erhoben worden wä-ren , könnte der Bund ein Mit-tel treuer Freundschaft unterMenschen werden, die sonst infortwährender Entfernung ge-blieben seyn würden.""Auch die reine Lehre Jesu

enthält bestimmt dieselben Vor-schriften , (z. B. „Evang. Luc."X, 25 —37; vergl. „ Matth.XXI, 43, — und 12,— XXIV, 14, — XXVI, 13!)nebst den Beweggründen, ihnentreu zu leben: aber die Kirchewar denselben sowenig jemalstreu, als die Freimaurerbrüder-schaft.'

Weiter sagt Er. Krause aindem

.a. 0. S.435, ndem er noch-mais erwähnet, dafs mehreLogen und Grofsiogen alleJuden , als solche, für imfaltig zur Aufnahme erklären, (vergl. die oben E. 1,S. 413 angeführten Artikel1u. 5 der Zinnendorfer Grund-gesetze!) und dafs selbstmehren deutschen Logenund Logenvereinen Gesetzebestehen, welche die Judenvon der Mitgliedschaft aus-schliefsen in der Note::,

„Dafs die Juden, als solche,nach dem ersten Altgesetze desNE. Constit. Buches der Auf-nahme zu Freimaurerbrüdernfähig sind, wenn sie dazu dieübrigen Erfodernisse haben, istoffenbar; denn, „ ”sie verehren

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160 JUDEN. JUDEN

Gott, als Einen ; sie sind keineAtheisten und Libertiner ; siesind achte Noachiden, die diedrei grofsen Artikel des Noahbefolgen. " -- (S. unten denArt.: Noachidische Gesetze!)

Aufserdem macht den Juden.ihr Gesetz Treue und Redlich-keit gegen jeden Menschen zurPflicht und schreibt ihnen vor,Rechtschaffenheit, Weisheit u.Güte an jedem Menschen, auch.aus andern Völkern, zu achten ;wie Dieses auch die heil. Bii-cher der Juden an mehren Bei-spielen zeigen. Dafs indessen.die Religionlehren und das Ge-setz der Juden, wenn Beide inder ganzen Strenge genommenwerden, in. manchen Punctenmit reiner Menschlichkeit strei-ten und dem Urbilde der gott-innigen Menschheit zuwidersind kann ebenfalls nicht ge-läug.net werden; und es gehöretdahin v,orzüglich die Annahme,das einzig aus erwählte VolkGottes zu seyn, sowie auch vie-le Gesetzvorschriften, welchedie Juden in der Gemeinschaftund in dein Vereinleben mit al-len andern Völkern xnenschheit-widrig beschränken. Allein, ab-gesehen davon , dafs dieses Ge-brechen allen den relig, iös enVer-einen gemeinsam ist , welchedie Satzungen ihrer Glaubens-lehre als ausschliefsend seligma-chend betrachten ; wershalb al-so auch die Mitglieder aller die-ser Vereine von «den Logen ausgeschlossen bleiben müfsten : so

luden, es auch bereits sehr viele

luden, welche jene menschheit-widrigi en Lehren und Gesetz-vorschriften im eignen Geistund Herzen, verwerfen, ohnedafs sie defshalb und dabei insolchen Uberzeugungen, undzugleich in solchen ä.ufserenVerhältnissen, leben welcheihnen eine pflichundsige Los.

s'a.'gue vom Judenthome, dieihnen noch aufserdem ohneÜbertritt zu einem andern sta-tutarischen religiösen Vereinefast nirgends auf Erden erlaubtwird, gestatteten."

Vor der auf der vorherge-henden 5. 157, Sp. a, ausAnderson's „C.B." v. J.1723übersetzten Stelle des erstenAltgesetzes heilst es daselbst:„In alten Zeiten lag den Ma-sonen ob , in jedem Landesich zu der Beligiorz," (deinäufsern Glaubensbekenntnis-se , der Kirchenpartei) "die-ses Landes oder dieses Volkes, welche sie immer seyrtmochte, zu bekennen." —Diefs ward in der folgenden»Ausgabe des„C.B.". von 1733dahin abgeändert : „In al-ten. Zeiten lag den christli-chen Masonen ob, nach denchristlichen Gebräuchen. je-des Landes, worin sie rei-seten oder arbeiteten, sichzu richten. " — Zu dieserletztern Steile bemerktKrau-se a. a. 0. S. 220 , Note c

„DieseBebauptung ist völliggeschichtgemärs ; wie wir ausder Yorker Constitution wissen.Anderson gesteht also hierdurchein, dafs die Unabhängigkeit derMaurerei von verschiedenen.Go ttlehrb egriffen ein uraltesGrundgesetz der Brüderschaftsey, — also nicht eine neue Ein-richtung des NE. errofsmeister-thums ; wie einige Anhängerdesselben, aus Unkunde der äl-testen Geschichte der Brüder-schaft, noch jetzt vorgeben.Doch scheint er, die überliefer-te Religionfreiheit innerhalb der

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JUDEN. JUDEN. 161Brüderschaft auf die christi. Par-teien beschränken zu wollen,und so der NE. Constitution dasVerdienst vorzubehalten, die-se Freiheit auch auf nichtchrist-liche Religionbee-riffe erweitertzu haben. Da aber in der YC.so gut, wie hier, ausdrücklichdie Gesetze der 2■Toachiden den.Maurern als Gesetze ihres Ver-haltens eingeschärft werden;da ferner in der dritten Pflichtder YC. ausdrücklich von al-len Menschen, wenn sie auch.einer andern Religion oder Mei-nung zügethan seyen, die Redeist; und. da 21. nderson diese Ur-kunde vor sich hatte; so bleibtdem NE. Grofsmeisterthume inHinsicht dieser ersten Pflichtnur das Verdienst, dieses alteächte Grundgesetz wieder herge-stellt, etwas deutlicher ausge-sprochen und in Ansehung derAufnahmfähigkeit der Islichtchri-sten , der Juden, Mohammedanerund Heiden, nach und nach inAusübung, gesetzt zu haben ; wäh-rend im Geg-entheil die soge-nannten alten Maurer (ancientMasons) noch heutzutage 77 urChristen aufnehmen, ja selbstmehre einzelne deutsche Logen,ob sie gleich nach der NE. Con-stitution arbeiten und diese er-ste Pflicht, wegen ihrer Mensch-.lichkeit (Humanität), als dasHauptverdienst des NE. Syste-xnes, — als das Höchste der Frei-maurerei , preisen

' dennoch,

Juden unter sich aufzunehmen,sich weigern." — Vergl. hier-zu oben B. S. 426, beideNo-

ten, und hier im 2ten B. 5.81,Sp. b, bis S. 82, Sp. a

Über jenes Verfahren derNE. Grofsioge giebt Er._Krause in den „HU." B. 1,Abtb. 2, S. 320-322, fol-gen de Erläuterung. —

„Die Stifter des NE. Grofs-ineisterdumm vom J. 1.71 7 woll-ten , (sowie das Grofsmeister-thum der alten Maurer zu Lon-don, und sowie noch heute dasneue aus beiden vereinigteGrofsrneisterthum daselbst,) diejeni

--

ge Partei der Christen , welchersie angehörten, und die sie fürdie beste hielten, *) obgleich

4") „ Wr en ," (s. d. Art.!) „der alsGrofsmeister die Maurerei inEngland gehoben und vervoll-kommnet hat, und in hohemAlter noch im Jahre 1717 lebte,war ein aufgeklärter Protestant;.Anderson war ein prrsbyterzanz-scher Geistlicher un,dDesaguliersein französischer Reforrnirterund die Stifter des NE. Grals-xneisterthumes legten bei Be-stimmung des Zweckes der Brü-derschaft, und insonderheit beiBestimmung des Verhältnissesdesselben zur Religion und zumChristenthume, die Lehre desComenius" (in D essen Schrift:„Pasiegersia" u. s. w. ; s, einenvollständ. Auszug. in _Krause':„Tageblatte des Menschheitle-bens" Nr. 18, 22, 26, 80 und 34!)" und Dessen urbildl. Plan, ei-nen allgemein -, menschl. Verein,als wahrhaft allgemeines (katho-lisches) Christenthum, zu stiften,zum Grunde." -- "Da nun diedamalige Brüclemehaft viele sehreifrige römisch-katholische Chri-sten zu Mitgliedern hatte, wel-ehe zum Theil wol die Brüder-schaft als ein Mittel benutzenwollten oder dochbetrachteten,mit den Stuart'schen Königenzugleich auch das plipstlich-ka-tholische Kirchenthum in Englandwieder herzustellen: so ersehen.wir hieraus zugleich, dafs dasneugestiftete Grolsnieisterthun-xdurch die Annahme der Lehreallgemeiner Religiondill d Un g,und durch ihr Bekennen zu demProtestantismus in ihren gesell.

11

*) Sie lautet folgendergestalt. —"Gegen alle Menschen sollt ihrdienstfertig seyn und, soviel ihrkönnt, treue Freundschaft mitihnen stiften, euch auch nichtdaran kehren, wenn sie einer an-dern Religion oder Meinung zu-gethan, sind."

4n.m. des ld.erausg.

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J62 JUDEN.

ein grofser Theil der damaligenBrüder widerstrebten, >k) in unddurch die Freimaurerbrüder-schaft befördern, dachten aberdabei sehr duldsam (tolerant)und liebevoll gegen alle Men-schen , und anerkannten dieMaurerbrüderschaft als eine derganzen Menschheit eigne, aufreine Menschheit und Mensch-lichkeit gerichtete , die ganzeMenschheit beseligende, gesellschaftliehe Anstalt; sowie siedieselbe auch als eine solchegeschichtlich überliefert schonvorfan 'den • und so haben siesich durch ihre Stiftung ein un-vergängliches Verdienst um dieMenschheit erworben. In An-sehung der noachiclischen Geboteaber ahmten sie , der Yorker

schaftl.Formen unaGelräuchen,sich bei dem protestantischen.Könige amBesten von dem Ver-dachte, dafs sie wol den Plan.der Stuart'schen Familie in ih-rem geheimen Vereine betrei-ben möchten , reinigen konn-ten, — dafs sie sich aber eben.dadurch Bars, Spott und Ver-folgung ihrer andersdenkendenrömisch-katholischen und Stuar-tischgesinnten Brüder zuziehenmufsten, Welche ihnen reichlichzu Theil geworden sind; wie esviele Streitschriften. damaligerZeit beweisen."

Anm. des Brs. Krause.

*) „Dieser neuen Einrichtung undernndbestimmung des Zweckesder Brüderschaft mufsten wider-streben alle Anhänger derStuart'schen Partei und der Je-suiten, — alle Römischkeholi-sehe alle streng orthodoxeMitglieder der hochbischöffli-chen, Kirche, — alle Zunftmau.-rer, welche die ausübende Mau-rerei auch in der Folge alsHauptsache beibehalten wünsch-ten , endlich alle Anhängerder alten Maurergebräuche undVerfassung. Defshalb mufstendie Stifter der NE. Grofslogesehr behutsam, umsichtig undmit b e dächtiger Langsamkeit zuWerke gehen."

Anm. Ebendess.

JUDEN.

(Jonsiiiut2ontreu den Juden nach,welche die blofsen Judengenos-sen und die unter ihnen in Ju-däa wohnenden Heiden daraufverpflichteten und in die Vor-halle des Tempels zuliefsen, inHoffnung, sie zu Proselyten zu.machen und dann ihrem Volkeeinzuverleiben. In ähnlichemSinne scheinet mir auch das NE.Gro fsmeisterthum alle Men-schen in den ersten Grad, den.sie ebenfalls als Vorhalle, dieorthodoxe, blind kiichgläubigeRoyal-Arch-Manrerei aber alsdas Innerste und die Vollendungder Mauresci , betrachten , auf-zunehmen, wenn sie nur Gottnicht läugnen und. die noachidischen Gebote, sowie Treueund Rechtschaffenheit, als Äu-fserung der Religiosität anerkennen ; indem die Grofsloge hoff

--

te, durch den Besuch der Lo-genversammlungen nach undnach zu dem von ihr als einzigacht angenommenen kirchli-chen Glaubensbekenntnisse hin-zuführen. — 'Übrigens enthältschon ihr Lehrlingsgebrauch-thum kirchlich - dogmatisch-or-thodoxe Stellen und. Gebräuchein Menge, mit welchen ein.Nichtchrist unm öglich eins tim-m en kann; und ach sehe nichtein , wie ein Israelit oder Mos-lern, oder überhaupt irgend einNichtchrist, solche Antwortenzu geben, sich entschliefsenkönne , als von ihm in der Lo-ge, z. B. nach .Browne's isister,1.52ster *) , 144ster**) und such*

S. oben B. 1, S. 426f., diese bei-den Fragen und Antworten!

Anm. des Herausg.

**) „144) Warum stammt die Bibelvon Gotther und gehört für denMenschen im Allgemeinen?"

„„Weil es dem Allmä.chti engefallen hat, in diesem , -ehe Mehres von seinem göttl.

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JUDEN. JUNIOR. 163

ren andern *) Fragen, verlangtwerden. — Die Meinungbdafs das NE. Grofsmeisterthumgegen die christliche Religion,oder wenigstens gegen das Eir-chenthum, sich völlig gleichgül-tig und unentschieden (indiffe-rent) verhalte und alle Religio-nen an seinen Ort gestellt seynlasse, erscheint mir völlig uri-gegründet und beruht auf eini-gen Stellen in den alten Pflich-ten , welche den Worten nach,religiösen Indifferentismuszudeuten scheinen, allein, demSinne und der, im Zusammen-hange der Constitutionen, desGebrauclithumes und des Lehr-lingsfragstückes einzig mögli-

clicn, richtigen Auslegung. nach,mit 'den eben ausgesprochenenThatsachen sehr gut bestehenund mit der Überzeugung, dafsdas Clnistenthurn die Religion.der Vollendeten sey, sich. sehrwohl vertragen." —

"Dafs Diefs wirklich der Sinnsey, worin Anderson, Desagu-liers und die mit ihnen verein-ten Brüder das erste Altgesetzdahin bestimmten , dafs auchcrutgesinnte, Gott bekennende

"duchristen in die Brüder-schaft aufgenommen werdensollten, wurde mir noch weitwahrscheinlicher, da ich be-merkte, dafs jene ehrwürdigenBrüder in Hinsicht der Annah-me der noachidi schen Gebote der

,Lehre des damals sehr berühm-ten Seldenus" (gestorben im1654) „in. seinem „Naturrechte,"und in Hinsicht des Planes,durch die Masonei alle gutge-sinnten Menschen endlich zueiner allgemeinen, ächtenSinne katholischen, christlichenKirche zu vereinen., der Lehreund dem Entwurfe des COMe—71iltS getreulich folgten."

D a fs übrigens , ,iwenn ei-nem nicht christl. Candida-ten der Eintritt in die Logebewilliget wird, dann auch.in den Gebräuchen keine Be-ziehung auf das Chr isten-thunz, stattfinden dürfe, istbereits oben B.1, S.250 und.297 f., in den Noten, be-merket worden.]

JÜNGLING (DER); dererste Grad der deutschenUnion.

JUNGSCI OTTE (DER); s.SCHOTTE.

JUNIOR (Drn.); der erste

Willen zu offenbaren, als eres auf irgend eine andreWeise, weder vermittelst desLichtes der Vernunft, nochdurch die Redekunst in allerihrer Kraft, gethan hat."“

Hierzu bemerkt Krause in den„,KU." B. 1, Abth. 2, S. 210f.:„Diese dogmatisch.-kirchl. Be-hauptung giebt die Lehrmeinungund. das Religion.bekenntnifs derNE. Grofsloge unwid.ersprech-[ich zu erkennen und bestehetnicht damit: dafs Moslems, JU-den, Brahmaverehrer und fitidensollen in die Loge aufgenommenwerden können, ohne zu demChristenthume üb ergegangen zuseyn, wenn sie blofs uz der all-gemeinen Aeligion, ein guterund treuer Mann zu seyn,""übereinstimmen.. Von keinemNichtchristen kann man verlan-gen, dafs er diese Frage so be-antworte, als sie hier vorschalft-nzafsig und unaliiin.derlich beant-wortet wird; er lüge denn undheuchle. Der Vorzug der Bibelvor den für heilig gehaltnen.Schriften anderer Glaubensge-nassen wird zwar in vorstehen-der Antwort nur darein gesetzt,dafs dieselbe mehr Göttlichesenthalte : allein, auch Dieseswerden Nichtchristen nicht zu-geben."

Anm. des ilerausg.

*) Z. B. die im Art.: fohannes derTäufer, (hier S.132) angeführ-ten. Anm. Ebendess.

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164 KAMM..

Grad der Gold - und Rosen-kreuzer.

RAD 0 S CH.

lu-vv-LL (DAS); s. KLEI-NOD.

E.ABB/R (7n22chti g); einhebräisches, in den höhernGraden bedeutendes Wort.

KABELTAU (EIN). Dem alt-englischen Maurereide [imGesellengrade] zufolge, mufs

jeder Bruder zu den Arbei-ten seinerLoge sich einstel-len, wenn er sich innerhalbder Länge eines Kabeltaues.befindet; Was die Entfer-nung von drei englischen'Meilen, [zu 1760 Yards oder5280 Fufs , also] von 15840Fufs, ausmacht. [DieSchrift:„ Jachin and Boaz " etc.(1776) enthält p. 23 die An-merkung:

Ein Labeltau ist 3 Meilenlang; so dafs, wenn ein Gesellso weit von seiner Loge ent-fernt ist, er wegen seines t\licht-,erscheinens nicht belangt wer-den kann. "3

KADOSCII oder HADOtZ(Dun RITTER) , RITTER KA-3D OS CII VOM WEISSEN UNDSCHWARZEN ADLER, RITTERK K D , oder K- s ;Einer der ausgebreitetestenhohen Grade französischenUrsprungs, der von denmeisten Systemen anerkanntist. Zuerst wurde er 1743in Lyon unter diesem Na-men gegründet und stellt im-

mer in seinen Grundsätzenund Gebräuchen die wegender Verfolgung der Tempel-herren zu nehmende Rachedar. Späterhin wurden die-sem Grade mehre anderenachgebildet, z.B. der klei-ne Auserwählte, der Auser-wählte der Neun oder vonPerignan, der Auserwählteder Fixa; ehn, der Rittervon der Morgenröthe, odervon der Hoffnung, der Grofs-inspector, , der Grofsauser-wählte, der Comthur vomTempel etc. etc. — Er ist der30ste Grad des in Frankreich.ausAmerica eingeführten so-genannten altengl. Systems,der 10te der Martinisten,der 24ste des Conseil desExnpereurs d'Orient et d'Oc-cident in Paris , der 29stedes misphraim'schen Sy-stems, und der 9te des schot-tisch - osophisch en Sy-stems.— Das Wort Kadosckoder Kodesch ist hebräischenUrsprungs und heifst heilig.

[Unter der Benennung:Grand Inquisiteur grand ]2lu„Chevalier Kadosch ou Che-valier de l'aigle blanc pt noir,wird dieser Grad im „Manuelranon.n., " p. 195 — 208,

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HAIN. HAMMER; 165

aufgeführet und dabei an.-gegeben, dafs, so verschie-den auch s aneRituale seyen,doch in allen das Anden-ken des traurigen endlichenSchicksals eines durch seineTugenden und sein Unglückberühmten Ordens gefeiertwerde, — dafs aber der Rit-ter Kadosch, von reinphiloso-phischer Natur, (0 der ein-zige in Frankreich zugelas-sene sey und mit den, ande-ren von gleichen NamenNichts, als die Erkennung-worte, Zeichen und Berüh-run gen , gemein habe. Imdritten Aufnahmezimmer —( die beiden ersten dienenblofs zu Vorbereitungen) —heifst die Loge Ardopageund im vierten le Senat ; und.in diesem wird der vorsitzen-de Grand•Maitre durch denBeisatz : trois fois puissant,bezeichnet und stellt den.König Friedrich H. vonPreu-fsen vor. Zu diesen Erklä-rungen im "Manuel" gehörtplanche XVIII , woraufunter andern ein gekrön-ter Doppeladler mit einem.Schwerdte in den Klauen ab-gebildet ist. — S. auch überdiesen Grad das cöthener"Taschenbuch für Freimau-rer auf das J. 1 2.800 " S. 303bis 309!]

KAIN, (der Besitz); ein he-bräisches b e deutendes Wortin den höhern Graden.

KAISZ.B. VOM ORIENT I.7'NDOCCIDENT (DER); s. CON-

smr, DEsEivunruttnas d'Oni-ENT ET d'OCC/DENT.

Kt AMAEL das verstüm-melte hebräische Earnaliel(die Gnade Gottes) ; ein be-deutendes Wort in den hö-hem Graden.

KAMT En ( DIE DUNIZLEoder s cuwA.B2E) ist das Zim-mer, worein derCandidat vorseiner Aufnahme gebrachtund seinem Nachdenkenüberlassen wird; [wefsh'albes von französ. Freimaurernrichtiger kt chambre des rd-

esions genannt wird. J Esist gewöhnlich schwarz aus-geschlagen , nur sChwacherleuchtet und mit morali-schen Sentenzen und sonsti-gen ernsten Verzierungenversehen,

[Die Lehrlingsfragstückein : „Jachin and Boaz" undnach. Browne besagen blofi,dafs der Aufzunehmendeeinem Zimmer neben der Lo-cie vorbereitet werden soll.-Aus der Einfachheit diesesAusdrucks läfst sich schlie-fsen, dafs jenes Zimmer we-der schwarznoch dunkel,noch sonst feierlich , -zube-reitet zu seyn braucht; wiedenn auch bei den englischen.Logen ein einfach dunklesZimmer, ohne schwarzeBe-hänge , ohne Todtenkopf,und ohne alle andere ge-heimnifsvolle Zeichen undAndeutungen , zu diesemZwecke dient. S. „KUrlik."

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166 KAMMER. KANONE.

v. Krause, n. A., B. 1, Abth.1,S.138 f., .u.Abth. 2, S. 136 2.1]

[K.A.MIVIER(DIE MITTLERE)des Saloirbon'schen Tempels.So hiefs das Zimmer der Mei-81er, wo die Arbeiter ihrenLohn empfiengen. Dersechste Abschnitt im Frag-stücke des ersten Grades vondem Orden vom Ilerodoinvon Kilwinning (s. diesen Ar-tikel I.) enthält folgende Deu-tungen. -

„D. Les Maqons avaient - ilsquelque place destince heux dans le Temple de So-

? "„„1?. Oui, ils en avgient

une . 4444

"D. Comment rappellez-vous ? "

„,,R. La chambre du rni-lieu. "

"D. Quelles gtaient les quali-t6s requises pour y etre ad-mis? "

„„R. .Fidglitg, hospitalitget silence."

"D. Dites si on y re-xnarquait quelque Chosedigne d'observation ? "„R. Oui, on y voyait

le papg mosaiquc, l'itoilefiamboyante et la houpe

ZL dentelge."Que repr6serite Ze pavd

nz,osaique? """ R„. La loi clonn6e par

Dieu lt Noise, sur le=out Sinai. 4"4

D. Que reprgsente l'gtoilefiamboyante ? "

„„li. La gloirc de Dieuso montrant sur lexnont Sinai , lorsquecette loi litt donnge."“

„D. Que reprgsente la houpedenteige?

,,,,R. Les ornemens dune

vie vertueuse et confor.nie ä cette loi. ""

„D. Y a- t-il un autre Tem-ple qui 9 ui pur etre compargcelui de Solomon ? "

„„R. Oui, c'est le Tem-ple mystique da corpsde Jisus - Christ.""

,,D. LesFrancs-Maons esp-rent - ils yavoirufle pari ?"

„„R. Oui.""" D. Comment l'appeilez-

vous ? "„„R. Aussi Zu chambre du

7fliiicU. ''„72. Quelles sont les qualitgs

requises pour y etre adulis?"„ „ R. Fei, espgrance et

chariM, sans lesquelleson ne pourrait voirDieu."

,,D. Qu'espeSrez vous d'yvoir?"R. La planche ic tracer

sur le pave mosaique,la pierre angulaire surl'eStoile flamboyante etla pierre brate sur lahoupe denteige. ""

„D. Que reprgsente la pierrebrate?"

„„ 27. La. grace divine quip engte n os coeurs durset de pierre. ""

"D. Que repre%en.te la pierreangulaire? "

„„ R. Le Grand Arclii-tecte de l'Eb4ise, qui senomma nirne laRose de Aricho et ZeLys» de la rallde."

"D. Eiduplawehe ittracer?""R. La vie de notre sa-

hn qui nous est tracgedans le livre de vie. ""

Comment nornmez-vousautrement ce livre?"

„„R. Le Saint - Evangi-le. 44ii

8. auch unten den Artikel:LICIITER I]

KAN 0 (DIE); ein Kunst-

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li-ANZLER. HELLE. 1.67

wort; dessen man sich beiden Tafellogen zur Bezeich-nung eines Glases bedient.S. auch WAFFEN.

r„Im neuengl. Rituale beiBrowne kommt wol laden,Ladung, aber nicht Kanone,Pul-'er, Feuern, oder sonstein dergleichen spielender,selbst geselligfroher Männerunwürdiger, Ausdruck vor."Krause in den „Mj.,' n. A.,13. 1, Abth. 2, S. 253.

In den von der grofsenProvinzialloge von Ham-burg und Niedersachsen ab-hängenden Logen ist dasKanoniren bermGesundheit-trinken zuerst in Deutsch-land abgeschafft worden;und es heifst daher in einemvorn Br. Winkler (Theodorliel ), zu Dresden, gedich-teten Gesange bei)m Aus.bringen der Gesundheit aufdie Besuchenden :

„Wol anderswo mögen Kanon enEuch feuern den tönenden Grufs ;

als kämet geschmückt Ihr mit Kronen,erheischend den festlichen Schufs!

hier können nur Gläser sich fülle n,zu bringen Gesundheit Euch dar.

Drum nehmet fürlieb mit dem Willen!Er donnert nicht, aber ist wahr."]

KANZLER (DE-R); s, SE-CRETAIRE,

KARL ; s. CARL.

KEI-ILZEICIIEN (DAs); s.'HAL s z EI CIX EN.

KEITII (J0IIANN, LORD);s. KINTORE.

KELLE (Dxn) ist das 'Werk-zeug der Maurer, welchesman auf den Teppichen derSt. Johannisgrade findet,und dessen symbolische Be-deutung die Nachsicht ist,womit ein Maurer die Män-gel seines Nächsten zu be.decken suchen soll.

[„Die Maurerkelle lehret, dafsNichts ohne passenden Kitt ver-bunden werden kann, und dafsdie Vollkommenheit des Gebäu-des nothwendig von der ange-

mess en enVertheilun ,ag jenesliittsabhängt. Ebenso ' ufs allge-meine Liehe (Ch,arity Liebirinzg-keit) , das Band der Vollkom-menheit und geselliger Ein-tracht, getrennte Gemüther undgetrennte Vortheile 1nterests )zusammenkitten ; so dafs, gleichden Halbmessern des Zirkels,die sich von dem Mittelpunctenach einem jeden Theile d.dsUmkreises ausbreitender Grund-trieb des allgemeinen Wohlwol-lens sich über ein jedes Gliedder Gesammtheit erstrecken mö-ge." — Aus „Nofsdor s Mit-

S. 249.]

In Florenz wurde die Frei-maurerei zuerst unter demNamen eines Ordens von derKelle bekannt.

[In dem „Berliner Archi-ve der Zeit und ihres Ge-

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1.68 KELLE. NTJNr-x,r,D.,

schraa cks , " April 1797, S.349-352, wurde Folgendesals „Spur einer Freinzaurerei"angegeben. —

„ Fasari erwähnt In seihen."Leben der Maler , " bei Gele-genheit des GiovarzfrancescoRuslici, einer lifinstlerverbin-dung , die Ferbruderung derKelle genannt. Sie entstand auffolgende VVeise. — im Anfange,des 16ten Jahrhunderts speise-ten verschiedene Icifinstler in ei-nem Galten von Florenz zuNacht. Von ungefähr befandsich ein Haufen Kalk, in wel-ehern eine helle steckte, nichtweit von ihrer Tafel. Einer derGaste., Rola , ergriff die Kelleund warf aus Scherz einem an-dern, dem Fee , etwas Kalk inden Mund. Der Geworfene rief :3,,, Die Reih! die Reih " --Dieses gab Gelegenheit zur Er-richtun i?; einer Gesellschaft, wel-che zu. ihrem Wahrzeichen eineXelle und zu. ihrem Schutzpa-trone den heil. Andreas erwählte,Dessen Festtag sie durch einfeierliches Mahl beging. Auchstellte sie noch manche Lustbar-keiten an, deren Zwei Kasaribesonders erwähnt, weil der-gleichen Einrichtungen zu sei-ner Zeit schon aus dem Gebrau-che zu kommen anfingen ; Wel-eles er rnifsbilligt und , wie ersagt, seine guten Gründe hat,daran zu erinnern. — Bei einem.Feste erschienen alle Mitglie-der dieser Verbrüderung theilsals Meister ticeils als Handlan-ger. Die von der ersten Classetrugen Kelle und Hammer an.ihrem Gürtel; die von der zwei-ten , als Handlanger gekleidet,trugen Itiehehiizzrne und irinclen,und mir die Kelle am Gürtel.Sie errichteten ein Gebäude von,Speisen, das sie hernach einris-sen. Nach. vollbrachter Arbeit

entstand ein künstlicher Regen t,und sie liefsen von ihrerri VVerkab. — Ein andermal stellte dieGesellschaft Geres und ihr Ge-folge vor, die .Proserpine'n auf-suchten und endlichD erenHo eh-zeit in der Unterwelt feierten.In einem Zimmer waren dieverschiedenen Abtheilungen derHölle abgebildet. Ein ange-st ecktes Bündel Werg erleuchte-te in einem Augenblicke Jededer verschiedenen Höhlen."]

HELLTE ( TITODIAS GRAF'voN) war Grasmeister deraltenglischen Grasen Logein London (von den an cientleas.) von 1761 bis 1771.

KELLIL (JoHAN-N. GRAFvor]) war Grafsmeister derGrofsen Loge von Schott-land (von den ancient Ma-sons) in den Jahren 1764und 1765.

KniNRnr), König yonMer-cia, in Britannien, zu Endedes siebenten Jahrhunderts,war ein grofser Beschützerd er Künste undWissens chaf-ten, besonders der Baukunst,und liefs aus Frankreich ge-schickte Baukünstler nachBritannien zum Erbau von.Schlössern undKirchen kom-men , [uni die Sachsenden Gesetzen und Gebräu-chen der Zunft zu unter-richten , welche aus denVerheerungen der Gothengerettet worden waren. S.»Consthutions etc. byNoort-hoztok ,(‘ p. 01 1.] Im 5. 680gab er den Bauleuten denAbt von Wirral, Bennet, Es.

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'RENT, KETTE* 169

oben diesen Art. !] zum Ob r-aufseher.

KENT (EnuAn.D AUGUST, tracht, welche die Brüder.HERZOG VON) UND STRAT- schaft zu einer festen KetteBEAR'N Graf P072 Dublin, verbinden soll.geb. am 2. Nov. 1767, gest. [in den Logen vom Zi12.-am 23. Jan. 1820 , war der nendorfer Systeme, sowieletzte Grossmeister der alt- vordem in denen von derenglischen Grofsen Loge in stricten Observanz, wird dieLondon, indem am 27. Dec. Kette nur am Schiesse der1813 die Grofsloge des neu- Tafellogen, bei der Gesund.-englischen Systems sich mit heit, welche der Logenmei-ihr vereinigte; so dafs seit- ster auf das Wohl aller aufdem nur eine Grofse Loge dem Erdkreise zerstreu.eten,[der alten Freimaurer] von und der armen und nothlei-England* existirt und da- denden, Brüder ausbringt,durch alle Mifshelligkeitenzwischen den ancient undmodern Illasons aufgehobensind. [§.. die oben B. 1, S. 152,Sp. a, angezogenen Stellen !]

1211m.lu; der Name Einesder neun von Salomon zurAufsuchung des vermifstenMeisters Hiram auserwähl-ten Meister.

KESSLER; S. S2BENGSEIrnS EN.

KETTE. (DIT.) (ia chained'wrion), ist die Cerernonie*h errn An'fange und Schlusseder Arbeitlogen sowol, alsder Tafellogen. Alle Anwe-sende, selbst die dienendenBrüder nicht ausgenommen,geben sich gekreuzt dieHände, [indem Jeder mitseiner rechten die linkeHand seines Nachbars zurLinken anfall:st und fest-hält,] und so gleichsam eineRette ohne Ende, wovonjeder einzelne Maurer ein

Glied ausmacht, bilden ; alsAnspielung auf die Ein-

geschlossen und darüber demNeuaufgenommenen folgen-de Erklärung gegeben.

„Alles in der Natur ist in Be-wegung; Alles hängt, wie eineKette, aneinander; und es istnicht möglich, Etwas auszu-sondern, ohne zugleich in dennGanzen eine Disliarmonie zuverursachen. Also, mein Bruder,wenn Sie glaubten, dafs bei im-serer Kette weiter Nichts in Be-tracht gezogen werde, als: dieGernäther in die seligen Em-pfindungen der Freude zu ver-setzen , die Sie gewils bei demLiede : „„Fferes et Compag-nons" etc., empfunden haben,so wissen Sie, dafs wir durchdie Bewegung von Osten nachWesten *) die ewige Arbeit derNatur vorstellen wollen,durch ein jedes Ding volkom-men zu werden sucht, undals die Kette sich auf die Na-tur der Welt, und folglich auf

*1 Es pflegen nämlich die in dieKette verschlungenen Brüder,währe.ndjenes Ge-sanges, sichzu-gleichwellenförn2ig hin und herau bewegen.

417,772. des ilerauyg.

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170 KETTE. KETTE.

die Natur der Loge, beziehet, ohne alle äufsere Anstaltwo ein einziger Bruder, Unei- überall und immer gefeiertrti crkeit und Unordnung in ei-

verträgt sichner Loge zu verbreiten, fähig werden; er h da-ist. — Dafs aber diese Kette her mit allen, sonst noch soerst alsdann gemacht wird, wenn verschiedenen , Gebrauch.,wir auseinander gellen wollen, thumen; —er möge so lange.-eschiehet um das Band der Ei.b bestehen als die Freimau-zug,lieit desto langer in die Ge ,-mäther der Brüder einzudrü- rerei selbst in höherer Voll-cken." — Aus „dem Sigmat-.' endung, ihrer WesenheitSterne", Th 3, S. 121 LJ nach, auf Erden blüht!"—

So Krause in den „KUrkk."[Diese ma.s.anisehe Kette, n. A., B. 1, Abth. 1, S. 275,(„sie verbindet, ;Was die Anm. **).3

Azfsenwelt getrennt,') — RETTE. (DIE GE sE Lt,„ist ein schönes,natiirliches, SCHAFT VON DEI3.); einesprechendes Sinnbild der auf die Freimaurerei ge-Eintracht und Bruderliebe impfte geheime Gesellschaft,'Und verdient, in jederLoge die in den achtziger Jahrenbeibehalten zu werden. Ei-, des vergangenen Jahrhun-neu schönen Gebrauch da- derts in Dänemark entstand-von mach.endiejenigen deut- und sich im Norden schnell

ischen Logen, welche dem verbreitete, aber wieder er-\ieuaufgenomnienen, sobald loschen ist. Sie bestandihm die Binde sinkt, zuerst hauptsächlich aus Personendie drei grofsen Lichter und der höheren Classen.sich selbst, in dieser Kette KIESENWETTER (ERNSTinnig verbunden, zeigen. GOTTLOB VON), auf LeippaDer erste Eindruck ist an und Werda, Landesältestersich der stärkste; und zu des Fürstenthums Görlitzihm gehört wesentlich, dafs und chursächs. wirklicherdemNeuaufgenommenen die Landkammerrad), war Ei-friedliche und festeVereini- ner der Prioren des Ordensgung der Bruder,, „in einen von der stricten ObservanzMann," " wie das älteste unter dem Ordensnamen:Gebet sagt, anschaulich ge- 17, ques ab Adanrcazte, [undmacht werde ; Dies aber ge- übrigens, wegen seines vor-schiebt durch die Kette. — trefflichen Characters, einDieser alte Gebrauch ist in seinem Vaterlande sehrächtmenschlicli und kann geachteter Mann. Ihm war,

wie er in einem Briefe vom

*)[Aus dem schönen ,,Lieder. 1. Febr. 1767 für sich und.kreise far Freirna„rer 4i einen grofsen Theil der Mit-(Dresden 1815 ; in 8.) S. 48.] „glieder des Ordens versi-

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KILMARN 0 CIL

cherte, die Idee, in der Ge-stalt eines regulirten freienRitterordens einen neuenStaat zu stiften, wo keineinzelner Wille und keineunabhängige Obergewaltherrsche, reizend; und blofsin der Rücksicht, zu diesemliin ftigen entliehen OrdenFonds zu erhalten, garan-tirte er, nebst dem Br. Je-h arm Erdmann von Gersdorf,(s. den Anti-Saint-Nicaise,""Th. 3, 113 —116 .5 den, von,Schubart P,. Kleefeld ausgear-beiteten, ökonomischenPlander stricten Observanz mitseinem ganzen ansehnlichenVermögen. S. „Aufklärungüb. wicht. Gegenstände in d.Freimaurerei," (o. 0. 1787.)5. 145-149 und 153 !]

Kndu...A.11N° c (WiLirE,LxGRAF V o >i), war im J. 1743Grofsmeister der GrofsenLoge von Schottland. Erwurde am 29. August 1746,als Anhänger der Sache desPrätendenten, hingerichtet.

KILWINNIN G, eine kleineStadt in Schottland, 60 eng-lische Meilen westlich vonEdinburg entfernt. — Die-ser Ort wird als die Wiegeder schottischen Maurereibetrachtet; indem in den.dortigen Stadt - Archivensich eine schriftliche Nach-richt befindet, dafs im Jahre1150, unter Alexander III.,„fremde Bauleute, die nichtenglisch „sprachen," allda ei-ne Abtei erbaut und eine

NIL WINNIN G. 171

Loge errichtet hätten, aufderen Existenz man jetztnoch in ebendenselben Ar-chiven bis zum Ende desl5ten Jahrhunderts zurück-gehen kann. Auch hält mandiese Loge für die erste, diein Schottland gegründetwurde; wofür der Umstandnoch zu sprechen scheint,dafsalleConstitutionenactender ältesten schottisch enL o-gen von ihr ausgestellt sind.Lall 1744 gerieth die Logevon kilwinning mit derGrofsen Loge in Edinburgin Streit über ihr gegensei-tiges Alter, welcher dadurchbeseitiget wurde, dafs er-stere ihren Sitz ebenfallsnach Edinburg verlegte, *)

*) [Lawrie (S.149 f. der deut-schen Übers.) erzählt un-ter'm J. 1743 den Vorfall,ganz glaubhaft, so. — „Ein„Schreiben der kilwinnin-,,ger Loge," (welche dieGrofsloge durch ihren Be-vollmächtigten im J. 1736mitgestiftet hatte,) „wurde„verlesen, worin sie sich.„beklagt , dafs sie nur die„zweite auf der Liste sey ;"(die Loge von Mary's Chorlad steht zuerst; ) „da sle„doch., als die Mutterloge„von Schottland , auf die„erste Stelle Anspruch hät-„te. — Die Grofsloge be-„schlofs: dafs , weil die„kilwinninger Loge keine„Beweise, um sich als äl-„teste Loge in Schottland„zu legitimiren, beige-„bracht, die Loge von der

Alaninkapelle aber ihre

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KINGSTON.

DEsAG nüLtri p, s, [oben B. 1,S. 103 Note!]

KIN GSTON (JAKOB KIN G7,LoRD), aus Irland, beklei-dete im J. 1729 die Würdeeines Grofsmeisters der gro-fsen Loge von England von.den modern Masons mitgro-fsem Ruhm.eund wurde 1730zum ersten Grasmeister derGrofsen Loge von Irland er-wählt. [Hier „führte er dienämlichen Constitutionenund alten Gebräuche ein,denen man in Englandnach-gehet , und hatte seitdemalle Jahre Nachfolger vomhohen Adel auf Solomon'sSfhilde ; indem die Grofslogevon Irland in dem lobens-werthen Eifer, die Wissen-schaft der Geometrie und diekönigliche Kunst der Ma-soney auszubreiten, fort-fuhr." S. „Constitutions ,"hy Noorthouck, p. 134, undoben den Artikel IRLAND!]

iiiirirt.ER, ein Advokat inAmsterdam, der nicht nurals Philosoph und Dichterseiner Nation rühmlichst be-kannt ist, sondern auch alseifriger Maurer mehre poe-tische und didactische Pro-ducte seines Geistes hatdrucken lassen.

KINT 0 RE (TOITANN GRAFvon ) war im J. 1739 Gras-meister der Grofsen Logevon Schottland.

KINTORE (Joiwrn GRAFvon), Lord KEITIT VOTIPerariy und Keith-hall , war

1.72 KINDER.

das Constituiren und Admi-nistriren der St. Johannis-Logen der GrofsenLoge vonSchottland überliefi, sichdagegen das Constituiren.und Leiten der Capitel vonden höhern Graden vorbe,hielt, und den Titel einerköniglichen Grof9en Loge undeines Grofs-Capitels des Or-ciens sonn Beirodom von Kil-winning annahm, (S. auchEDINBUR GU. CITABOTJILLi!]

KINDER (DIE) DEL. WITT-; S. HENRIETTE.

Kino, Mitstifter der Gro-"'sen Loge von England vonden modern Masons; s.

„Urkunden bis zum J.„zurück aufgezeigt hätte,„die letztere ein unbe-„zweifeltes Recht habe, die" erste in der Liste zu. blei-"ben. — Das Verfahren der,,Grofsloge in dieserSache,”fährt Lawrie fort, „wider-' ,spricht keineswegs Dem,„was wir in der allgemei-„nen Geschichte” (5. go,verbunden mit S. 82 f.,)„über das Alter der kik„winninger Loge gesagt„haben. Man -wufste wohl,„und es wurde allgemein„zugestanden, dafs Kamin-9) ning der Geburt= der„schottischenKaurerei war:„allein , da die Urkunden"der ursprünglichen Loge„verloren waren so konn-„te die jetzt bestehende kil-9 ,vv-inninger Loge nicht be-',weisen , dafs sie dieselbe„Loge sey, welche die Fr,' , Maurerej zuerst in Schott-„lila ausgeübt habe.”]

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1{LAPRO TH. KLEEFELDE. 173

Grofsmeister der GrofsenLoge von England von denmodern Masons im J. 1740..

KLATB OTH (MALT. HEIN-nicit), geb. den 1. Dec. 1743,gest. am 1. Jan. 181'7, Ober-Medicinal- und Sanitätrath,und Professor der Chemie inBerlin, Einer aer ersten Che-mikerD eutschlands, war einsehr thätiges Mitglied derBrüderschaft und bekleidetevon 1798 bis 1817 die Wür-de eines beigeordneten Na.-tional Grofsmeisters derGrasen L oge zu den 3 Welt-kugeln, sowie eines Meistersv. St. derLoge zur Eintrachtzu Berlin. [Sein Nachruhmist der eines höchst verdienst-vollen Gelehrten und einesächtdeutschen Biedermannsohne Dünkel und Falsch.]

KLATSCHEN (DAS); S.S CHLA G.

KLEEFELDE (Jou. Cuuz-STIAN S CHU BA RT , EdlerHerr VON DEM), auf Würch-witz, Pobles und Kreischa,herzogl. coburg saalfeldi-scher Geheimerrath, geb. inZeitz am 24. Febr.1.7&1, gest.am 26. Apr. 1787 *), hat sich.

*) [In den „Skizzen aus demLeben des Geheimenraths&Imbart Edlen Herrn vondem Kleefelde," (0. 0. 1790;in 8.0 welche dem Ver-storbenen nicht zum Nach-ruhme gereichen, wird S.72 von seinem Begräbnisseerzählt :

„Den Körper bedeckteein Ordenshabit der Frei,

durch seinean dwirths ch aft,lichen Schriften grofses Ver-dienst um diese Wissen-schaft erworben. — In derFMrerbrüderscb aft machteer sich durch seine Thätig-keit merkwürdig, mit wel-cher er, als genauer Freunddes Freiherrn von, .Hund, an.der Begründung und Aus-breitung des Systems derstricten Observanz Theil,nahm. Er führte in den.höhern Graden dieses Sy-stems den Namen : Eques aStruthione.

[Von ihm heifst es!iri derim obigen Art. : Jourrsoiv,5. 139, Sp. a, angezogenen.Erzählung , aufs er dem be-reits 5. 141, Sp. b, u. S. 142 f.Angeführten, in einer No-te, welche im wiener "Jour-nale" nicht steht:

„Der Cominissarius Schubartwurde nunmehr, unter den Na-men: Ritter vom Straufs undSubprior, ausersehen, Deutsch-land zu bereisen und Leicht-gläubige zu berücken. DieHauptabsicht der Provinzialsgieng vornämlich dahin, alleHochstifter und andere ansehn-liehe Stifter in Deutschlandnach und nach durch die stricteObservanz zu unterjochen. Esist bekannt , dafs Schubart inMainz versucht hat, die clasi-

maurer, , weifs, mitnem rothen Kreuz amHalse, einen rothen Fe-derhut auf der Hälfte desKörpersliegend, den De-gen an der Seite und anden Fasen Stiefeln mitSporn."]

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174 KLEEFELDE. KLEEFELDE.

gen Domherren in seindn. neuenOrden zu bringen und daraufzu. verbinden, künftig jedesmaleinen Ritter der stricten Obser-vanz zum Churfürsten zu wäh-len. Der damals regierendeChurfürst kam aber noch inZeiten hinter diese jesuitischen.Kniffe und vereitelte den gan-zen Plan. Die übrigen- Stiftersind diesem Beispiele gefolgt.Auch grofse Herren und Prin-zen suchte man mit in das In-teresse der stricten Observanzzu verwickeln. Man gab ihnenzum Schein Ehrenämter, Prä.-fecturen, dreifache Mäntel, Prä-latenhüte papierne Sturmhau-bei , auch wol nach Befinden.Pensionen u. s. w. Bei Gele-genheit wagte man sogar, grofseHerren nach Johnson'scher Artzu plündern. Was Schubart amauspachisclien Hofe für eineRolle gespielt hat, ist bekannt."

Ferner erwähnt der Er-zähler im Texte : „der HerrProvinzial, Baron von Hundsey nach dem altenbergerConvente auf 3 Tage nachLeipzig gekommen und habeihm, demErzähler, ohne seinZuthun befohlen , ii Leip-zig eine Loge zu errichten ;in welcher Absicht er, derErzähler, sich in neue und.nicht geringe Unkosten ge-setzt habe; zumal da ihmnachher der OrdenskanzlerMylius (Eques et stelle fixet)unter'm 2.5. Juli 1764 ge-schrieben, dafs das Patent,nebst den übrigen Schriften,zur Errichtung dieser Logeihm, in Kurzem ausgeliefertwerden sollte," fährt abersodann fort:.

„Bei dieser guten Hoffnung..blieb es , bis der Herr Commis-sarius Schubart nach Leipzigkam. Dieser verlangte von mir,dafs ich die Einrichtung einerneuen Loge lediglich als eineWohlthat von seiner Hand er-kennen und verehren sollte.Das konnte und wollte ichnicht, weil ich von dem HerrnProvinzial selbst schon bestätigtwar und Schubart's Lebenslaufund moralischen Character seitvielen Jahren her sehr wohl.kannte. Ich weigerte mich al-so , unter seiner Gewalt zu ste-hen, und ein Sclave seinerHerrschsucht zu seyn. Er ei-tute mich demnach vor sich ;und als ich erschien, sagte ervor allen Dingen, „ „dafs erSubprior wäre ;" " weil ich aberdaran zweifelte , so bewies ermir es aus einem sehr zierlichenBuche. Er verlangte, dafs ich.noch 250 Thaler baar erlegensollte, wenn ich ferner Ritterbleiben wollte, Das konnteund wollte ich nicht; und weilDas unmöglich war, so wurdeich auf Befehl des hohen Ordensdurch ihn, in Beiseyn des HerrnBodo aus hamburg, degradirtund ferner nur als Socius erkannt.Ich wurde auch, gleich einem.Delinquenten, über Artikel ver.hört. Was diese enthalten ha.b en, weifs ich mich nicht mehrzu erinnern; ich habe sie in derHitze beantwortet und wunderemich noch sehr über ein der—gleichen aufs erordentliches Ver.fahren eegen einen Bruder, denman nicht des allergeringsten.Fehltritts beschuldigen kann."„Da ich nun solchergestalt her-

untergesetzt war; so las mirHerr Schubart meine neuenPflichten vor; sie bestanden,aufser der alten Pflicht der Ver-schwiegenheit, in zweiPuncten:

a) Reperentia erea Superiores.

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KLEEFELDE. KLEEFELDE. 175

—Hierauf antwortete ich: Dashiefse bei mir nichts Andres, alsleipziger Höflichkeit; diese wol-le ich den hohen Obern nichtschuldig bleiben.

b) Fitem ineern Ordini conse-crare. — Darauf war meineAntwort: darunter-verstehe ichnicht blofs die wenigen Brüderin Deutschland, sondern den.wahren Orden unter dem äch-ten englischen GI ofsm eister, denich mit seinem eigentlichen Na-men und Addresse zuverläfsigkenne."

„Soweit sind wir miteinan-der einig geworden; und ichweifs nunmehr, Gott sey Dank!von keinem Rittergehorsam,von keiner Orderfspflicht, höch-stens nur von einer beliebigenFolgsamkeit, die ich nach mei-ner Convenienz werde abzumes-sen wissen; denn dieser Gehor-sam gieng weiter, als derMönch- und Soldatengehor-sam. Überhaupt bin ich durchdiesen Vorfall frei gewordenvon dem eisernen Joche derstricten Observanz."

„Da ich nun den englischenGrofsmeister erwähnte, sagteSchubert : „ „Was Grofsmeister!Wir brauchen keinen ; die Eng-länder mögen zum Teufel ge-hen!" " — Auch Dieses war mirein Beweis, dafs die stricteservanz Nichts, als eine Erfindung von dem Baron von Hundund Dessen Helfershelfern, ist,und dafs dieselbe nie in einerVerbindung mit der GrofsenLoge von England gestandenhat. Nunmehr sah ich deutlichein, warum man in Altenbergeso geheim und zurückhaltendgegen mich gewesen war. Derdeutsche hohe Orden hat alsokeinen Zusammenhang mehrmit dem ganzen Grofsmeister-thume; sie sind abgetrennteGlieder desselben, Irre ich in

dieser Vermutliung, so ist gswahrhaftig nicht meine Schuld ;denn ich. liabe allen Fleifs an-gewandt, zu einer wahren Er-kenntnifs zu kommen von ei-nem Orden, mit dem ich so ge-nau und so stark verbundenworden war. Die Brüder, dienach der Zeit in die Lausitzreiseten, um sich mehr Lichtalida zu holen, als : von Zinnen-clorf , Bode und Andere, kamen.Alle trostlos zurück. Man hatteihnen nicht einmal die eigent-lichen Namen der letztverstor-benen Grofsmeister anzeigenkönnen. — Den grofsen Geld-und Leibrentenplan habe ichgleich anfangs für unmöglicherkläret; die Folge hat es auch.gezeigt. — Die stricte Obser-vanz wurde, wider alle Ordens-regeln, wider alle Vorsicht, öf-fentlich bekannt gemacht ; manmachte eine Trennung unterden Brüdern, erklärte alle ani-deren Logen für falsch. DieGrofse Loge in London , vonwelcher doch unser deutscherStifter, der lierr von Menchall,noch dependent gewesen, hiefsauch falsch; die Brüder xnufs-ten sich rectificiren lassen; Al-les gieng militairisch; mannahm die schlechtesten Leuteauf, wenn sie nur das Geld zumLeibrentenplane zahlen konn-ten; man machte sogar hoheOrdens - PLeceptionen mit pa-piernen Sturmhauben." —

„Schubart wurde von dem.oben erwähnten Pranger ver-dränget, kam jedoch nach derZeit wieder bei dem HerrnHeermeister in Gnade. DieserSchubart hielt sich also für be-leidigt, dafs er nicht auch andem neuen Auftritte der Cleri-corum Theil nehmen sollte. Erliefs daher ein Schreiben dru-cken, in welchem folgenderAusdruck bedenklich ist, da er

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176 KLEEFELDE., KLEEFELDE..

sagt: „ „die ausgeübten falschen,und schädlichen Grundsätze ha-ben mich müde gemacht." " —

Sehubart erschien nicht beidem Convente in Kohl° ;" [s.diesen Artikel 1] „er hatte hierzuseine Ursachen. Auf diesemConvente wurden unsere hohenOrdensobern ad honores gesetzt;das heilst, es wurden ihnen diebisher genossenen grofsen Ga-gen, welche sie von den einge-gangenen

eingeanenen Receptiongeldern er-

h

i

elten, genommen. Es wurdeauch ein ganz neues Ritual und.Ceremoniel und eine andre Ab-theilung der hohen Grade, mitBeihülfe der Clericorum , ent-worfen , welche aber nicht in.allen Logen der stricten Obser-vanz angenommen werden. Wirhaben also keinen gebietenden,Heermeister mehr, keinen Pro-vinzial , kein Conventsproto-coll; und ich habe daher inDeutschland keinen S up eriorernOrdinis mehr, dem ich ordens-nafüge Veneration bezeigenkönnte, in einer Socialpflichtnach. Schuhart spricht nun-mehr: „ „Mir mufs es Niemand.übel nehmen; ich. habe es da-mals nicht verstanden ; ich habenach meiner Einsicht gehan-delt; dafs Alles ohne Grund ist,dafür kann ich nicht."" *)

*) In der Schrift : „Geheimer Gan gmenschlicher Machination.en meiner Reihe von*Briefen," (Rom— München und Barby 17t0,)wird in derNote na) auf S.157 f.bemerkt : „Die durch Schubartein Thätigsten geschehene Ver-breitung des Hund's chen Systemsläfst sich nicht rechtfertigen. Erhandelte freilich als Ö conom da-bei und hatte einen Plan ent-worfen vermöge dessen unterseiner Verwaltung eine Ordens-und Leibrenten Casse formirtwerden sollte , auch zum Theilformirt ward: als aber dieserPlan mil.slang und die BrüderRitter mifstrauisch wurden , umfernere Geldvorschüsse beizu-steuern, warf er den ganzen Or.

In der Fortsetzung deram Schlusse des Artikels :Jo surr , abgebrochenenStelle sagt Bodo S. 13-17:

„War es des Hrn. Heermei-sters eigner , oder seiner hohen.Provinzialräthe Gedanke; ge-nug, mit den Würden des Or-dens wurden Einkünfte verbun-den , die auf einen wahrschein-lich sehr sichern Fonds, diemenschliche Schwach/seit, ange-wiesen wurden. Man fand ei-nen Mann," [Schubart] „der,die einträgliche Coninaission,uniherzuziehen und der Provinzcontribgable Menschen zu verschaffen , von sich abzuleh

--

nen, keine Uesache hatte. Beivielen natürlichen Gaben und.einer fast nicht zu ermüdendenThätigkeit hatte er in seinenim" [ sieb enj ährigen] „Hriegenach und nach" [bei derSen Armee, zuletzt als Ober-kriegscommissair ,1 „geführtenÄmtern schon ;ungefähr sich. Dasverschafft, was zu einem prak-tischen Geschäftsmanne gehört ;und Johnson's Versuch war fürihn nicht vergebens gemachtworden. Sein Savoir fairebrachte die meisten LogenDeutschlands dahin , dafs siegegen das gar nicht zweideutigeVersprechen, zu der einzigenwahren Quelle der Freimaure-rei und des mit ihr verknüpf-Sen Ordens geführt zu werden,ihren bisherigen freien Logen-gesetzen und Sitten entsagten

denskram bei Seite und freiteein reiches Weib. Nun wardaus diesem liand'schen Apostelein Apostel der iiconomie. Miteben der Heftigkeit, womit ersonst für den Orden geworbenhatte , warb .er jetzt Anhängerseines öeon.omischen Systems assund predigte die Abschaffungder Iluth, Trift und Brache mitdem Feuereifer eines Kreuzpre-digers.‘‘

dinm. des Herausg,

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KLEEFELDE. ELEErELDE. 177

und. sieh einen stricten Gehor-sam gegen völlig unbekannteObere — (ebenso wahr, als tmwahrscheinlich — und, durchdie mancherleiArtikel und durch.die Länge der Zeit gar nicht un-beträchtliche, Ausgaben undTa-xen auflegen liefsen. Natürli-cherweise würde das vorgege-bene, aber ganz nicht erwiese-ne, Recht der unbekanntenOberen diese Wirkung ohne dienebenher gemachten Vorspie-gelungen von Reichthümern,von Etablissements und grofserMacht des Ordens, wovon garViel theils durch Winke, theilsdurch vertrauliche, trockene'Worte, gesprochen ward, nichtgethan haben. Diejenigen Vor.gesetzten der alten Logen, dieer, ihres Characters und Glau-bens wegen, für empfänglich.befand, nahm er auf in's Inner-ste des Ordens. Wem mehrnach. Dolde dürstete, als nachEhre", dem theilte er Ämter zu,die ihm aus den Aufnahme- undsonstigen Contributiongeldernder unterthanen Mitglieder, beihalbjähriger Absendung an dieGeneralordenscasse, einige mehroder weniger Goldthaler, rhei-nische Gulden und Kreuzer inseinen eigenen Beutel fhiefsenliefsen. Wem's wohl that, un-ter Brüdern bei verschlossenenThüren obenan zu sitzen, beikam Würden aditonores; A.chtsvon allem Dem umsonst, ver-steht sich; denn alle neue Fi-nanzerfinduxigen der Monar-chieen, bis auf Stempelbogeninclusive und Eanzleigebührenfür Titel, waren eingeführt.Zu verdenken waren bei diesenUmständen die neuaufgenom-menen Ritter nicht, wenn sieglaubten , sie wären in einemsehr alten, völlig etablitten,Orden zu Mitgliedern undTheil-habern an seinen Vortheilen ge-

macht. Den innersten Ordens-brüdern ward, wenn sie zuCommendatoren, zu Pridectu-ren u. s. w. bestellt wurden,ein schwerer Eid über die Ge-heimnisse ihres neuen Ranges,und zwar im gesummten Capi-tel, abgenommen. Dieser, ganzunstatthafte, Mifsbrauch des Ei-des that indessen die beabsich-ti,gte Wirkung, dat's der nochnicht betuchte Bruder, der mitDem, was er erfahren, nichtsehr zufrieden seyn mochte, aufneues Licht bei der künftigenErhöhung hoffte und also ge-duldig schwi eg. "

"In der Entfernung thun gro-fse Erwartungen grofseku.ngen. Hätte der damaligeHerr Commissarius die Cbrdens-besitzungen alle fein tief inAmerica und Africa verlegt:das Johannis - Ducatensysternhätte gewifs länger gedauert.Da er aber meinte: weil dieso gläubige neue Ordensschaalenicht widersprach, so würdesie auch Alles ohne verwegenesForschen für wahr annehmen,und daher, vielleicht aus blo-fser Liebe zum Schicklichen,von Ordensoüthern und Fabri-ken in der Oberlansitz erzählte;— wodurch denn der Sitz desHeermeisters und seiner Provin-zialräthe viel poetische Wahr-scheinlichkeit -bekommen soll-te; — da untergrub er seinWerk."

„Nach Entdeckung so platterUnwahrheiten äufserte sic113insolches Mifstrauen gegenbekannten und unbekannten,Obein, dafs diese Mir nöthigfanden, auf ihre Ehre bedachtzu seyn, und einen andern öco-nomischen Plan auszuführen,Das war nun eine Operation,die, biofs in Rücksicht der gar"•Armfeen Summen, die daraus

12

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J.78 KLEEFELDE. KLEEFELDE.

erwachsen sollten, mit den bis-dahin eingeführten Gesetzen desblinden Gehorsams nicht in Fugund Gleis zu bringen war. Die-ser Gehorsam, oder Order-knechtschaft , worin man freieMenschen durch Vorspiegelunggrofser Glückseligkeiten ver-stricken-wollen, war vorgestelltals eine Subordinationkette, diean dem allgemeinen Grofsmei-ster des Oa'dens hienge, welchen.aber Nierhand, aufser dem Pro-vinziaJ und seinen Räthen, ken-nen dürfe. — Sr. Eminenz ge-bührte nach der vorigen Traeli-tion - Finanz ein ansehnlicherCanon von den Ordensgeldern.Im neuen öconomischen Planewar Alles so berechnet, dafsSe. Eniinenz — Nichts bekam.Dias erregte den Verdacht, dafsentweder kein Grofimeisterexi-stire, oder doch wenigstenskeine Ordensgemeinschaft mitihm vorhanden sey. Diese, sohöchst wahrscheinliche,Verrnu-thung war gar nicht geschickt,den hohen Oberen Credit übergrofse Stimmen zu erwerben;daher denn auch der öconorni-sehe Plan, der gleich im An-fange, mit wenigen Änderun-gen und einer dazu erfoderli-chen Legislation, die Brüderschon dadurch sehr attachirthätte, dafs er ihnen ein Eigen-thum — ein Object ihres Be-strebens, gegeben, jetzt sehrlaulich aufgenommen wurde;und, wie es mit allen unnatür-lichen Verbindungen früh odersp ie-erfolgen mufs, wofern nichtFurcht vor Übergewicht: dieSchlinge festhält, — sie neigensich zur Trennung. Schon.1767 und 176$ war die Or-densautorität so gesunken, dafseinige Brüder, die an dem Or-den eine Stütze ihres Lebenssuchen mochten , ihm durchdie 'geistliche Salbung" [da8

Clerikat] „zu Hülfe kommenwollten." ix. s. W.]

fOben im Art.: JÄ.NiscrE,geschieht Schab ar pornKleefelde beiläufig Erwäh-nune; sehr Vieles über ihnenthält aber:

1) „Saint Nicaise cc u. s. w.2te Aufl., (o. 0. 17860 S.167-173, und hierüber

2) „Anti -Saint-Nicaise"u. s. v v. (Leipzig 1786;), S.11-24 und 48;

3) "Arehidemides oder desAnti - Saini-Nicaise zweyterTheil," in verschiedenenStellen sowol der Vorrede,als des Buches selbst, ins-besondre S. 115-160 und206-216;

4) " Scala algebraica öco-nomica oder des A. 8. .2V.dritter und letzter Theil,"(ebend. 17870 in der Vor-rede 5. 55— 58, und dannS. 1-116, wo sich der vonihm entworfene öcononzischePlan der strieten,Obserpanz,*)nebst seinen Beilagen, wo-durch er dem deutschenrectificirten Tempelherren-systerne die erste Form gab,abgedruckt befindet;

[*) In der Schrift: „ IstCagliostro Chef der Ihlumimten?" u. s. w. behaup-tet der deutsche ÜbersetzerS. 44 in der Anmerkung :„die erste Erfindung diesesPlanes schreibe sich von ei-nem Ingenieurs . CapitaineJordan, in Dresden, her.]

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KLEEFELDE. KLEEFELDE. 179

„E. F. Kefsler's vonSprengsesen abgenöthigteFortsetzung des 4, 5. N."(Leipzig 1788), in vielenStellen, vorzüglich S. 241— 316, zur Widerlegungdes Oberbofpred. POJZ Starckin Dessen Werke „überKrypto-Katholicismus" u. s.w., worin Derselbe Schu-bareen Schuld gab , dafs erdas vom Baron v. Hund undseinem Provinzial- Kapitelihm geschenkte Vertrauengemifsbraucht und auf sei-nen Zügen, als Apostel desneuen Systems , die Mit-glieder fremder Logen ge-prellt und allerlei unmaure-rischen Unfug getrieben ha-be; welche Angriffe Starckin seiner „Beleuchtung derletzten Anstrengung desHerrn Rasier v. Sprengsey-sen" u. s. w., (Dessau undLeipzig, — zwar ohne An-gabe des Jahrs , doch 1788erschienen,—) fortsetzte.

Er. von Gozte sagte in sei-nen „Bemerkungen über St.N. u. A. St. N." u. s. w.,(Leipzig 1788;) S. 41, vonihm :

„Schuhart hab' ich nicht per-sönlich gekannt: er ist mir abervortheilhaft geschildert wor-den; und Was ich von seinenSchriften gesehen habe, verrätheinen ausgebildeten Geist. Dafser nicht ohne Stolz und etwasheftig gewesen, hab' ich dochauch von Mehren gehört."

Er selbst schilderte sichund sein Treiben in der Frei-

maurerbrüderschaft in derIViafse, wie nachstehende'Auszüge aus seinen in denBeilagen, zum eweiten Theiledes Starck's chen 'Werks„über Krypto Hatholicis-mu-s" u. s. w., S. 142-1,51,und in der „abgenöth. Fort-setzung des A. St. N." S.267 — 293, abgedrucktenBriefen an den Ba1 107Z POT4

hrirschen besagen.a) Aus dem Briefe vom 15.

Mai 1785. „Ich bin etliche 20Jahre Maurer; ich durcligiengverschiedene Systeme und wur-de etliche 3o Male in verschie-dene Grade recipirt; und alle-mal schvvur ich einen Eid. Vor21 Jahren kam ich in die Be-kanntschaft mit dem verstorbe-nen J,2aron von Hund ; 176,8 leg-te ich , mittelst eines gedruck-ten und in alle WehgesandtenCirculars, alle meine Auster imOrden nieder. — lell habezu allen meinen Handlungen je-derzeit gegründete Ursachen ge-habt ; und. Was ich nicht öf-fentlich gethan, habe ich. des-:wegen nicht im Stillen unter-lassen. Der Orden hat mich.eine grofse Anzahl Narren undSchurken mehr kennen leinen,als ich aufser demselben gekannthaben würde. Nun bin ich alt;ob ich aber als ein Maurer lian-dele, davon mögen meine Schrif-ten zeugen. — Ich habe mir mitmeinen Schriften die enti-rtl'liebsten Feinde zugezogen; dennich griff Dummheit, Härte derMens chenherz en und Eigennutzan; aber ich habe auch. 'vielund mächtige Freunde, viel-leicht auch einige in meinem

f Ist abgedruckt im ,,Atati-Sairt.2, S. 20G-214. j`)*

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180 KLEEFELDE. KLEEFELDE,

Vaterlande, doch da die wenig-sten . ...... Da fs Sie Bruderwaren, sähe ich längst in IhremPetschafte. Ich gebe mich kei-nexuMenschen mehr zu erken-nen und kann, ohne mich so zu.nennen , thun, Was ich thunsoll und mufs. Ich kenne alleAuftritte, die seit 20 Jahren undlänger im 0. geschehen, weifsalle Systeme und bin in die mei-sten aufgenommen worden. Je-der dachte inoiner,, behaupteteimmer, seines sey das beste;aber ich sage Ihnen aufrichte:nur ein einziges hat mich bdigt, aber doch nicht völlig.Da ich nun andre Gelegenheithabe , meinen Nebenmenschennutzbar zu seyn, und das Nutz-bare allgeenein zu veTbreiten;so deucht mich , dafs allgemei-ner Nutzen für die Menschendem individuellen weit vorzu-ziehen und Christusreligion diebeste Maurerei sey. Hier ha-ben Sie mit Wenigem meinGlauber sbekenntnifsl‘'

b) Aus dem Briefe vom 31.Julius 1785. „Da mir meinegegenwärtigen Beschäftigungen,Menschenwohlfahrt zu beför-dern, die wichtigsten scheinen;so hoffe ich, wahre Maurer-pflichten zu erfüllen. — „St.Nicaise", mein theuerster Bru-der, nahm Sie also wider michein, brachte Sie sogar widermich auf? und Sie sind ein.wahrer Maurer, ein Gottesver-ehrer, Weiser, kurz Philosoph ?Sie, der Sie so viel Welt- undr:enschenkenntnifs, so viel Er-fah-•ung haben, sollten nochnicht wissen dafs es in keinermenschlichen Gesellschaft soviele Betrüger und wahre Schur-ken gegeben, (Dummköpfe undSchwärmer mitgerechnet ,) alslauter den Brütern, dafs weitärgere und bitterere Feindschaft,Verfolgung, und Yerläumclung

unter ihnen ausgeübt worden,als nur immer in der profanenWelt geschehen ? Der Orden.gratuliere sich, dafs ich mit ed-len Gegenständen beschäftigtund nicht (aus Müfsiggang,undLangeweile) meine Feder inOrdenssachen gezogen habe.Nicht leicht würde Jemand.mehr 'Wahrheit entdeckt ha-ben, mehre Aufschlüsse gebenkönnen, als ich; denn ich kann.documentiren. Erfahren Sie al.so, mein Bruder , dafs ich im.0. fast ein halbes HundertEide

Ggeschworen und etliche und 30

rade von allerlei Secten hatte,und überall Unzulänglichkei-ten, mit einem Worte, Windund Betrug, fand, — dafs ichim J. 1767 oder 68 einen Briefin Chifren drucken liefs und analle Brüder der höhern Gradesandte, mit dem hauletsächli-chen Inhalte, dafs ich. einen Ge-neralconvent verlange, woraufAlle, die irgend eine Directionhatten, erscheinen ihre Stellenniederlegen und Rede und Ant-wort von allen ihren Handlun-gen geben sollten ; ich würdeSolches zuförderst thun und.niederlegen. — Was darauf er-folgt, und wie die Sachen aufdem zu Rohlo gewesenen Con-vente behandelt worden, willich hier vorbeigehen und nursoviel sagen, dafs ich mich vonder Zeit .an weder directe, nochindirecte, um das Geringste inOrd.enssachen bekümmert habe,aufser d-tls ich nöthig fand , ei-nige Brüder in das Innere auf-zunehmen und ihnen zu sagen,Was Allee, in dieser Chsse crie-sag;t worden ist. — Wüfste ch,dafs Nic ire's Buch bei Mehrenden Eindruck machen sollte,wie bei Ihnen , so würd.' ichdarüber schreilen; und dannanü.bit' ich freilich soweit in dieMaterie greifen, dass ich dern

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KLEEFELDE. KLEEFELDE. ,181

ganzen 0. und den Rechtschaf-fenen in ihm Schaden thunwürde. Rathen Sie mir Das '?und halten Sie es der Würde ei-nes ehrlichen und gewissenhaf-ten Mannes anständig, überDinge zu schreiben, darüberer zu schweigen feierlich ange-lobt hat? Denn , wenn ich.schreibe, so schreib' ich Wahrheit und decke Donquichote-rieen auf. Der verstorbene Ba-ron -von Hund hatte nie sträfli-che Absichten und nicht ver-dient, dafs man ihn in der Erdelästert. Der 0 und die Brüderfrafsen sein grofses Vermögen.auf. Doch! genug von der Sa-che ! Zinnendorf war ein Wind-beutel und eine schwarze Seele.Ausspucken würden Sie, wennSie von gewissen Thaten, dieich vorzeigen kann, unterrich-tet würden; denn König undPrinzen betrog er und suchte,sie zu betrügen. — Wenn Sieschon vorher aus andern Parti-cularnachrichten wider mich.eingenommen waren: so ent-stunden diese Nachrichten ent-weder von Leuten, die gar nichtunterrichtet waren, o der die,sichvor mir zu schämen, Ursachehatten; da ich weiter in Dasgesehen hatte, was geschehenwar und geschehen würde, dasauch leider ! erfolgt ist ; darumwollt ich mit der Sache weiterNichts zu thun hab(m."

c) Aus einem Briefe vorn23. Aug. 1.785, worin er, nach-dem ihm Baron von Hirschenin einem vorhergegangenenSchreiben bittere Vorwürfe.darüber gemacht hatte, dafs er,wiewol er gewufst, „dafs dasTemp elherrensys tem). falsch, ab-scheulich, gotteslästerlich sey„und dafs der sogenannte innereOrden desselben alle göttlichenund rnenschuichenGesetze üb er'n.Haufen schmeifse," fortgefah-

Yen, Proselyten zu machen, den'Leuten für ihr schweres GeldNichts, als Ranch, zu verkau-fen" u. s. w., Folgendes erwie-derte. —

"Nun hab' ich eine grofseBitte an Sie , dafs Sie so gütigsind, über Ordenssachen mirNichts mehr schriftlich zu. sa-gen; ich würde Ihnen einig-eBuch damit beschreiben uiäs-sen, um mich Ihnen zu erklä-ren und Sie von dein Vorur-theile zu befreien, darin Siesind. — Was sagen Sie vonTempelherren von Gotietiste-rung , von üb'

ier' n Haufen Wer-

fen Erdillicher und menschlicherGesetze? Ei! liebster Freund,durch was* für Gläser sehn SieTeufel und ilallenbrände, wokeine sind! Liebte und ver-ehrte ich Sie nicht, wär' ich.nicht von Ihrem reinen gutenHerzen überzeUgt, sähe ich nichtfrommen Enthusiasmus: sowürde ich von Nichts weniger,als Pistolen, reden müssen. UmGotteswitien, - welcher Satan,hat Ihnen so was vorgebildet?Sie sagen ja ganz offenbar, dafsich, Leute betrogen und widerEhre; Pflicht, Gewissen undRechtschaffenheit gehandelt hät-te ! Fragen Sie doch den Herrn}lofrath von Lindemann" [irrDresden], „da Sie ihn kennen!Dieser in aller Absicht vereh-run.gwürdige Mann wird Ihnenhoffentlich Ihr Vorartheil be-nehmen; und Sie werden michund meine Denkungsart, sowiemein Benehmen in der ganzenSache, besser erfahren.hen Sie hieraus, wie sehr ichLästerungen ertragen könne;weil ich Niemanden schaden,Niemanden blarniren will. Ich.bin Viel gewohnt worden, auch.die Bedrückungen, unter denenich in meinem Vaterlande, aus.guter ilbsichtundunz guter Hand-

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182 KLEEFELDE., KLEIDUNG.

Zungen edlen, liege. -mah hat Jemand verlangt, Et-was im Orden zu thun, waswider Dienst- und UntertlIanen-pflicht war; nie hab' ich der-gleichen. von Andern verlangt.Mir schien endlich die ganzeSache ein unschuldiges Spiel zuseyn; und Gefährlichkeiten fandich nur da, wo Begeisterungwar, die Betrug nach sich zog.Aber ebendefswegen, weil esmir ein Spiel zu seyn schien,iund weil ich Begeisterung lä-cherlich fand, suchte ich, einennützlichem Zweck zu erreichen,und zwar einen öconornischen,wo in der Folge Jeder seine Ile-ceptionkosten als eine Jahres-rente ziehen konnte und ziehenmufste. Freilich! Wer starb,bekam Nichts : aber sein Sohn.hatte dann vortheilhafte An.-wartschaften. Ohne _Geld kann-te kein Fonds geeacht werden ;und diefs erlegte er an die Lo-ge, wozu er Jgehörte.- Diese Em -..gen .rnufsten ihm dafür -haftei'i,und Red' und Antwort, geben,wo e g hinkam. _ich war es, derabschaffte, dafs die Reception-gebühren nicht mehr ver-schxnauset wurden, wie sonst.Die einzige curländische Pro-vinz blieb unveränderlich beimeinem Plane; sie befindet sichjetzt sehr wohl dabei ; und wieich nicht anders weifs , so ha-ben dasige Brüder nun Jahres-renten. Da ich nahe dafs unlautere Absichten, Neid undVerläumdung einrissen, — dafsLogenmeister, z. B. ein »reifs-hach in Dresden, ein Dr. _Heinzin Leipzig

' ein Zizzne.ndorf in.

Berlin, die Logengelder angrif-fen , und meine Anzeigen , Be-seh'werden u.„ s. w. nicht vonguten Folgen waren , vielmehrder Geist der Parteilichkeit ein-rifs, die Hauptsache oder hi-storische lienntnifs nicht werd"

genug war, dafs sich ein den-kendes Wesen damit beschäf

--

tigte , der öconornisehe Neben-zweck aber geinilsdeutet und.gernifsbraucht ward; so erklär-te ich 1768 öffentlich, Was Siegedruckt von mir erhalten ha-ben und rifs mich ganz von derSache los. Einige Jahre wurde'ein Convent gehalten, wozu.man mich nicht verlangte. Mei-ne Chargen wurden von gro-fsen Männern verwaltet und.ein grofser Fürst an's Ruder ge-setzt. Was seit der Zeit ge-schehen, weifs ich nicht, mages auch nicht wissen. Wenn,ich darüber Etwas ediren woll-te , s o könnte ich mir meineActen Protocolle und B,rief-wechsel drucken lassen ; und dieganz . würde genug undzum Übernufo satt daran haben;aber, davon hält mich Ehre undGewissen ab ; weil mancherMensch., wo nicht als einschlechter, doch wenigstens alsein erzdummer erscheinen `Will>de. Nun kein Wort mehrschriftlich von dieser Sache !Wir können unsre Zeit zumVortheile der Menschen bessernützen."]

KLEIDulg G-, BEKLEIDUNG,(DIE M.AUBERISCIIE), bestehtaus Schurz , Handschuhen,Degen undilut, [s. dieseArtike1!] ohne welche keinFreimaurer in geöffneterLoge erscheinen darf; dieBeamten aber überdiers mitden Zeichen ihrer Würden.Aufserdem haben die mei-sten Logen noch willkür-lich gewählteLogenzeich.en,welche von den Mitgliedernentweder im Knopfloche,oder an einem blauen Bars-

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KLEINODE. 183

de am Halse, getragen wer-den.

KLEIN (ERNST FERDI-

ugArip

)'

geheimer Oberju-stizrath, vorher Obertribu-nalsrath und Mitglied derAcademie der Wissenschaf-ten in Berlin , geb. inBreslau am 3. Sept. 1743,gest. am 18. März 1810, warEiner der ersten Rechtsge-lehrten Deutschlands undSchriftsteller in diesem Fache. [5. seine Selbstbio-graphie, mit Dessen Bild-nisse, in den „Lowe'schenGemälden Berlin. Gelehr-ten," welche auch beson-ders, Berlin bei Starke , zuhaben ist!] Vom 13. Sept.1801 an bis an seinen Todbekleidete er mit Ruhm dasAmt eines Grofsmeisters derGrofsen. Loge Royale Yorkzur Freundschaft. [ Das,was vor und nach seiner*Wahl in Bezug auf dieselbein gedachter Loge vorfiel,berichtet Br. Fefsler in sei-nen "Rückblicken" u. s.w.,(oder im 2ten Bande seiner„sämmtl. Schriften überFreymaurerey,") Abth. 1,S. 369-386, womit S. 1-10und verschiedene folgendeStellen in der zweiten Ab-theil. zu vergleichen sind.]

KLEINonE, [Ehrenzei-chen; — engl. Begalia, Je.-weis ; franz. B4iou.r. Es giebtderen in der Loge, nach denL ehrlingsfragstück en in Pri-chardundBroWne,sechs, und

zwar drei bewegliche und dreiunbewegliche. Jene sind :jdas FF inkelmaccfs , die Was-se7;wage [oder das Richt-scheit] und das Senkblei [oderdas Bleiloth , die Bleivage ;— engl. the Square, die Lepetand the Plurnb-Bule ; franz.Equerre le NiPeau et In

Ferpendiczilaire, oü aplomb.]Das erste wird von demMeister vom Stuhl , daszweite vom ersten und das,dritte vom zweiten Aufs e-her, als Zeichen ihrer Wür-den, sowie von den übrigenBeamten auf ebendieselbeWeise die Attribute ihrerAmtet, an einem blauen B an-de um den Hals getragen;[wefshalb sie beweglicheKleinode heifsen. "Bei den.Werk maurern dient das Win.kelmaafs, alle regelwidrigen.Ecken der Gebäude zu un-tersuchen und einzurichten,auch rohe Baustücke in ge-hörige Form bringen zu hel-fen, — die Wasserwctge,wagerechte Linien zu legen.(to lay Levels), und zu prü-fen, ob die Flächen wage-recht sind (to proPe .1lbrizon-tals) — und. das Senkblei,alle thre ch t e(all Uprights)zu untersuchen und einzu-richten ; indem man es aufseiner Grundfläche gehörigaufrichtet. Nach ihrer moralischen Deutung, welchesie, 'zu Kleinoden von un-schätzbarem Werthe macht,lehrt das Winkelmacef9 Sitt-

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184 KLEINODE, KLEINODE.

lichkeit, die WasserwageGleichheit und das SenkbleiRechtschaffenheit (Jugtnels)und Aufrichtigkeit (Gerad-heit— Uprightnef9) im gan-zen Lebenswandel. " (S.„Wirb-k.", ne A.., B. 1,Abth, 2, S. 72 f. u. S. 214ff.,u. -e-ergl. die Art. : LICIITER,WINKELMAASS , WASSER-WAGE und SzNii.B.Lnr!)

Die unbeweglichen Klein-ode sind nach Pricharcl:das Zeichnenbret , der rauheBruchstein und die Drehbank(Drechselbank); traselBoard , rough As/zier andbroacli'd Thurrzel ; — „daserste für den Meister, umseine Zeichnungen daraufhu machen, der zweite fürdie Gesalen, uni ihre Klein-ode (lewels) darauf zu untersuchen, und die drittefür den Lehrling, damit ärdarauf arbeiten lerne"; —nach Browne: das Beisbret,der rauhe und der zugerich-tete Bruchstein ; — engl. dietracing Board, and the roughrund peffect AshleAs- ; franz.In planche ii tracer, la pierrebrute et la pierre clibigue. Siewerden unbewegliche ge-nannt, weil sie uns stetsvor den Augen stehen oderdoch stehen sollten, alsMerkzeichen Dessen, wassie im moralischen Sinnevorstellen." — „Das Reis-bret ist für den Meister, da-mit er darauf seine Grund-risse (lines) lege und seine

Zeichnungen entwerfe , —der rauhe Bruchstein, für denLehrling, um daran zuhauen.,auchZeichen und Einschnit-te zu machen, — und derzugerichtete .Bruchstein fürden erfahrnern Arbeiter, um.darauf s eine Kleinode zu un-tersuchen und einzurich-ten." (S. „KUrkk.," a. a. 0.,

72 f. u. S. 216 ff., u. vgl.die Art. : nixs TEIN, REisBREI' und roher STEIN !)

In dem Lehrlingscatechis-mus, welcher in dem „Sy-steme der FreimaurerlogeWahrheit und Einigkeit inPrag" abgedruckt steht,wird. S. 223 die Bedeutung,warum die Kleinode beweg-liche und unbewegliche ge-nannt werden , so angege-ben: „weil, da alle allge-meine Zeichen des Freimau-rerordens durch die Vorstel-lung von Winkeln , dannvon wassergleichen und senk-rechten Linien, gemacht wer-den, nur die Bewegung derersteren, nicht aber der letz-,teren, stattfindet."

Nach dem Unterrichte imGesellengrade, welchen „derSignatstern", Th. 1, liefert,ist S. 37f. dieErklärung derbeweglichen Kleinodecende: -b

„Das Winkeirriaafs, mit des-sen Hülfe man richtige Viereckezeichnet, soll uns lehren

' dafs

alle unsere Handlungen durch.Gerechtigkeit und Billigkeit ge-leitet werden müssen ; die 1'Vas-scrwcge, welche uns mit dem

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KLEINODE. KLEINODE. 18S

Oriente gleichlaufende Linien.ziehen hilft, bedeutet, dafs un-ter den Brüdern eine vollkom-mene Gleichheit herrschen soll;und das Senkblei, das gebraucht,wird, um ein Gebäude in ge-rader Richtung aufzuführen,spielt auf die Redlichkeit in un-sex6n Urtheilen an, welche sichnur allein nach der Wahrheitrichten mufs und sich nie durch.Ränke, Cabalen oder persönli-che und besondere Neigungenirreleiten lassen darf."

Die sittliche Bedeutung derunbeweglichen lileinode aberist: „Der rohe Stein, der denLehrlingen. dient, ihnen dieAr-beit zu lehren

' zeigt, dafs un-

sre Seele sowol guter als böserEindrücke fähig sey ; der cubi-sche Stein, auf welchem die Ge-sellen die Werkzeuge der Mei-ster schärfen, lehrt uns, unauf-hörlich über unsere Handlun-gen zu wachen, damit wir unsvor Unrecht hüten; und dasBeisbret , worauf die Meisterihre Zeichnungen entwerfen,ist ein Bild der guten Beispiele,welche uns die Ausübung derTugend erleichtern müssen, und.mit ‚denen wir uns untereinan-der vorgehen sollen."

In gleicher Mafse lautetdie symbolische Erklärungder sechs Kleinode in demGesellenunterrichte, welchen.der „DUcessaire ma9oni-(Tue par Chappron" enthält,

„.712querre, qui sert a form erdes carres parfaits, nous annon-ce que toutes nos actions doi--vent are reglees sur requite;Ze nipeau, qui sert ltegaliser lasuperfieie que tous les horn-mes sont 6gaux , et qu'il -doitregner line parfaite union entretous les frhes; la perpendicu-Zaire ., qui seit lt elever des edi-

fices draits sur leur base, nousrnontre la stabilite de notreOrdre, dtant eleve sur les vor-tus. La pierre brate, lt laquelletravaillent les Apprentis, est

denotre itme, suseep-tible de bonnes au mauvaisesimpressions; la pierre cubique,qui sert aux Conspagnons pouraiguiser lents outils , TIOUS faitressouvenir que ce n'est qu'enveillant sur nous -memes quenous pouvons nous garantir desvices ; et la planche ä tracer desHaftres est Je bon exemple, quinous facilite la pratique des pluseminentes vertus."

In der vorschriftmärsi-gen Auslegung, welche imZinnendorfer Systeme vonder Lehrlingstafel gemachtwird, b eifst es unter andern :

„Das Winkelmaafs und dieWasserwage, das Senkblei und.der Zirkel sind einem Baumei-ster unentbehrliche Werkzeu-ge. Erinnern Sie sich, dafs einvollkommner Obermeister mitseinem weit ausgestreckten Zir-kel Ihre Arbeiten untersuchtund abmifstt Messen Sie da-her selbst ihre Handlungen mitdem Zirkel der Vernunft ab ;richten Sie Ihre Schritte nachdem Lineale und Winkelmaafsedes Gewissens ein; legen Sieden Grund nach der Wasser-wage der Erfahrung und führenSie ihr Gebäude nach dem Senk-blei des Schönen auf! — Derrohe Stein kann gesäubert, be-hauen , zubereitet und geebnetwerden. Thun Sie ein Glei-ches mit ihren Neigungen, und.zur Erinnerung, dieser Schul-digkeit bleibe dieser rohe SteinIhr und aller Lehrlinge Augen-merk! Der cubische Stein istnach dem Winkelmaarse for-mirt und geebnet worden. Erdient unseren Gesellen, ihre

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186 KLOPFEN.

Werkzeuge darauf zu schleifen,Das Rei3bret gehört unserenMeistern zu, auf welchen sieihre Entwarfe, machen, dennkein geschickter Baumeisterfängt seine Arbeit an , bevor ereine richtige Zeichnung ge-macht und einen vernünftigen

KNIGGE.

Plan entworfen hat. «] Nach d ein ZinnendorferKLOPFES; s. SCHLAG»KeuE (DAS ). Der Auf... Gebrauchthupe mufs der

Aufzunehmende das rechtenahmling mufs während der Knie entblöfsen; „wodurchganzen Ceremonie seiner -er an seine unverbrüchliche.Aufnahme das linke Knie Ehrfurchtgegen den Bau-entblöfst haben. [Als Grund' aller Welten erinnertdieses Gebrauchs wird in

wder Antwort auf die 67ste werden soll."Der Verf. der SchriftFrage in dein ältesten Lehr-

„Le Ma9on dCmasqu6, oulin:gsfragstücke angegebenle vrai secret des Frans Ma.-„weil das linke knie derons", (a Berlin, 1757; in 8,;)schwächste Theil meines

führt p. 15 sequ_. , „dafsLeibes und ein angetrete-die Entblöfsung des rechtenner Lehrling der schwäch-Knies geschehe zum Anden-ste Theil Maurerei ist, Itnikin welche ich damals ein- en der Schwielen (calus),welche der heil.yrohannes, dertrat." Hierzu bemerkt Krau-.

se (s. „KUrkk.”, 13.1, entliAbth. Schutzheilige des Ordens, an

1 , S. 194): „Der eig- seinen Zinn en hatte."Auch im „Manuel ma-che Sinn dieser Entblöfsung sonn." steht p. 46 : „le Re-des linken Knies ist also

der Aufnahmling. ist sich sei- cipiendaire a le genou drohnu ;" und in den „Archivesner Schwachheit bewufstde la Franc-Ma9onn." p. 15und suchet Stärke undsequ., heifst es ,,On fait sor-fe durch die Brüderschaft ;tir le candidat de la chambreund diese verspricht, ihmd,e reflexinos , et an le metStärke und Hülfe zu seyn."aIn dem Jans ans 1 etat dort entrer.

stücke nach Browne lauten; en lose, la tote nue, les yeuxdie 171ste und 172ste Frage bandes avec soin, en chemise,

d le bras et sein gauche Ucou-und Antwort ca. —"Fr. Welches ist der emte verts, säns jarreti,bres, le ge-

Pgrict in der Maurerei?" nou droit nu et le roulier gau-„„4. _Das linke entb16 fs- ehe" en pantourie."

ie Knie.""',Fr. Worin bestellt dieser er- KNIGGE (AD o Lr Fn A NZ

StO Pu= ?" numnIQu LUDWIG Filra-

In einer knieendenStellung wurde ich zu-erst angewiesen, mei-nen Schöpfer anzube-ten, und mit entblörs-tem und heb °geneinlinken Knie in die Mau-rerei eingeweiliet."‘c

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KNIGGE. KNIGGE. 187

JLIIR voN), IDoctor derRechte, sachsen-weimari-scher Kammerherr und zu-letzt Oberhauptmann undScholarch in Bremen, geb.auf dein Guthe Bredenbeckbei Hannover am 16. Octo-ber 1752, gest. am 6. Mai1796 rühmlich bekanntdurch verschiedene Schrif-ten

' von denen sein Werk

"über den Umgang mit IN/len-schen" besondres Glück ge-macht, spielte zu seiner Zelteine sehr bedeutende Rollein der Freimaurergesell-schaft. Seinem eigenen öf-fentlichen Bekenntnisse [in„Philo's Erklärung"u. s. w.,S. 17 ff.] zufolge, hatte erschon in seinen Jünglings-fahren eine besondere Vor-liebe für, geheime Gesell-schaften; er liefs sich da-her , noch nicht 20 Jahr alt,im J. 1772 zu Cassel bei ei-ner Loge von der strictenObservanz aufnehmen, wardaber erst im J. 1777 zu Ha-nau weiter und n diekern Grade, unter dem Na.inen : Eques a Cygno, befördert.— [Über seineVerbin-dung mit dem Illuminatenorden s. oben im Art. ; IL

-*-

LUDilINATEN, insbesondre S.94, Sp. b, bis S, 97, dannS. 100, Sp. a, und 5. 102,Sp. b I. In Verfolg des 5.97,Sp, a, erwähnten, in „Phi-lo% Erklärung" S.136 abge.druckten Vergleichs wegenseines Austritts aus dem Or.

den erhielt er nachstehendesZeugnif. 9. —

„Nachdem der HochwürdigeBruder Philo, Herr Baron vonKnigge, bei dem Orden der Il-luminaten theils wegen häus-licher, theils anderer triftigerGründe wegen, um die Entfas-sung von seinen bis dahin ge-führten Ordens-Ämtern nachge-sucht, auch die bei so IcherleiRc-signation gewöhnlichen Pflich-ten durch Ablieferung der Or-dens-Papiere erfüllet und den.Revers der fortdauernden Ver-schwiegenheit ausgestellt hat,so hat man von Ordens wegen,weil man seinem Gesuche, nachrichtiger Überlegung der Um-stände und in Gemärsheit derGesetze, nicht entstehen kön—nen, gedachte Resignation nichtnur förmlich entgegen zu neh-men" (soll wahrscheinlich hei-(sen: entgegen genommen "son-dern man macht solche hiermitauch des Endes ordentlich be-kannt, und weiset alle Local-Obern, Superioren und Mit,glieder des Ordens dahin an,hinfüro den besagten Hochwür-dig-en Bruder Philo mit Berich-ten und Correspondenzen in Or-dens-Sachen nicht weiter zabe.,heiligen. Und da , aus einembesondern Mirsverständnisse,sich ein Gerücht verbreitet hat,als habe der Hochwürdige Bru-der Philo die Ordens-Gradever-fälscht, oder sonst den men«schenfreundlichen Absichten desOrdens entgegengehandelt, sohält sich der Orden, aus Liebezur Wahrheit und Gerechtig-keit , verpflichtet, diesem Ge«Prächte, als ungegründet, zuwidersprechen und erkennt derOrden vielmehr den von demBruder Philo bewiesenen, un-eigennützigen Eifer in Verbrei,tung desselben mit aufrichtigemDanke, und will alle Brüder

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188 KNIGGE.

ernstlich erinnert haben , denbesagten Hochwürdigen BruderPhilo der verlangten und benö-thigten Ruhe von Ordens - Ge-schäften in ungestörtem Frieden.geniersen zu lassen. Wes En-des wir Endesuntersdixiebeile,vorn Orden dazu berechtigteMitglieder besagtem Hochwür-digen Bruder Philo diese Ab-schrift eines in alle Sprengel zuerlassenden Rescriptes im Ori-ainal mit unsern eigenen Na-mens Unterschriften und In-siegel ertheilt haben , damit ersich dessen, in allen unverhoff-ten, aber benöthigten , Fälleneu seiner Rechtfertigung gegenjeden Ordensbruder bedienenkönne. So geschehenNeuwied, den 1. Julius 1784,

Johann Martin Grafzu Stoilberg.

Gotha, den lo. Jul. 1784.Ernst, Herzog vorn Sachsen-

Gotha und Alleaburo. "b•Dagegen hatte Knigge fol-

genden RePer, wahrschein-lich zu Heidelberg unter'm12tenJuni 1784, wo diePräli-minarpuncte des Vergleichs,(welche, sowie die hier abge-druckten beiden Actenstii-ehe, sich abschriftlich in denHänden desHerausgebers b e-finden,) verabredet u. vollzo-genwurden, ausgestelle,t. —

„Ich Endes Unterschriebenerverdpreche hiermit auf meineEhre, und auf das Wort einesredlichen, ehrliebenden Mannes,dafs, nachdem ich freiwillig-aller Wirksamkeit in. dem 0.der Illuminaten entsaget, unddagegen von ebengeduch4er Ge-sellschaft durch ein , dazu be-vollmächtigtes, Mitglied eineGeneral-Decharge und. ein Zeug-uns über meine, dem 0.steten, pflichtmärsigen Dienste

KNIGGE.

bekommen habe , ich bei die-sem meinem Zurücktreten vonl0. der Illuminaten

a)alle gedachten Orden na-

he oder fernbetreffende Papiereund Schriften theils vernichtet,theils dem oben erwähntenHerrn Bevollmächtigten, HerrnLegationsrath Bach', abgeliefert,theils dem Herrn Reglerungs-rath Zentner hierselbst, gegeneinen von diesem an den Frei-herrn von Eber st ein ausgestelltenRevers übergeben habe ; und soetwan ein oder das andere Stückmeiner Aufmerksamkeit entg,an-gen seyn und ich dergleichenkünftig unter meinen übrigenPapieren und Schriften findensollte, ich solches gewissenhaftnoch an den Herrn Legations-radh de nachliefern wolle,also , dafs ich wissentlich da-von Nichts in meinen Händen,meiner Gewalt uiid Gewahrsamhaben oder behalten will; wogegen

b)eben benannter Herr Bevoll-

mächtigter sich schriftlich anmich verbindlich gemacht hat,sowol

3.) mir binnen acht Wocheneine , dem Inhalte seines mirausgestellten Reverses gemäfs,von ein Paar Obern der Gesell.-schaft unterschriebene Declara-tion zu verschaffen,

2.) für die eben darin verspro-chene Ausfertigung eines Re-scripts an die Mitglieder des Ordens zu sorgen, und

5) ein gewisses Paquet Briefe,welche ich demselben als meinEigenthum geschenkt, nichteher, als nach Ablauf eines Jah-res, aus seinen Händen zu ge-ben.

c)Mache ich mich dagegen ver-

bindlich, künftig über Alles,

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KNIGGE. KNIGGE. 1.89

was mir von den Vorgängen in.dem Orden der Illuminaten be-kannt ist, oder bekannt wer-den könnte , gegen Jedermann,er sey dem Orden verwandt,oder nicht, das unverbrüch-lichste Stillschweigen zu beob-achten , in- allen Stücken genau.nach dem deutlichen Inhalte desersten im Orden gewöhnlichenReverse,

d)wie auch mich aller solcher

Reden und Handlungen zu ent-halten, wodurch der Orden derIlluminaten in ein nachtheili-ges Licht gesetzt, in seinenmenschenfreundlichen Ab sich-ten gestört, und desselben mirbisjetzt bekannte Mitgliederund Obern bekannt gemacht,compromittirt und beleidigtwerden könnten.

.21dolph Freiherr vonKnigge.]

[Es dürfte vieren Le-sern angenehm seyn , hierden Abdruck eines klei-nen, Knigge's handschrift-lichem Tagebuche ange-hängten Aufsatzes zu lin-den, dessen Urschrift ein-zusehen, der HerausgeberGelegenheit gehabt hat, dasich derselbe auch überKnigge's Freixnaurerschrif-ten verbreitet.„KniggesSelbstgeständnisseiftber

seine Polygraphie.‘`„(Hannover, den 4. April 1790."

, 1) Die Annehmlichkeiten,welche mir an Höfen begegnetwaren, bewogen mich

' um

meinen Ruf gegen Verläum-dung zu schützen, allerlei Sce-nen, wovon ich Zeuge gewe-sen, so zu. schildern, dal:s siegewissen Leuten verständlich.

seyn konnten.. Diefs that ichin dem „Romane meines Lebens,"4 Theile ; [Riga, 1781_1783.1 1785.1„Es ist ein Werk ohne Plan undZusa.m In enhang; dennoch mach-te es Glück, theils -veegert ver-schiedener Anspielungen, wozu viele Leute den Schlüssel zu.haben glaubten, theils um ei-niger Züge willen, die Men-schenkenn tnifs verriethen. Esist viermal aufgelegt und ein-mal nachgedruckt worden."

„2.) Der „Geschichte _PeterClauserm" , in 5 Bänden, liegtein nicht ohne Interesse durch-geführter Plan zum Grunde.im komischen Gewande istmanche, nicht zu verachtende,Wahrheit anschaulich gemacht.Es ist durchaus das Beste

' was

ich bisjetzt geschrieben habe.Dieser Roman ist nachgedrucktund in Paris unter dem Titel:„le GilblasAllemancl" übersetztworden."

„ 3) Im „Journal aus Urf-städt ," wovon ich 5 Stückeherausgegeben habe, stehn buntdurcheinander ernsthafte undlustige, gute und schlechteAufsätze, in Prosa und in Ver-sen."

„ 4) Achtzehn "Predigten,"wovon sechs in das Italienischeübersetzt worden sind ," [näm-lich die erste Sammlung : „SechsPredigten gegen Despotismus,Dummheit, 4.berglauben, Un-gerechtigkeit , Untreue undMüfsiggang;" (Frankf. a. M,1785 ; ) die zweyte „Sechs Pre-digten über Demuth, Sanft-xnuth Seelenfrieden, Gebet,Wohlthätigkeit und Toleranz ;"(Heidelberg, 1736;) und diedritte : „Sechs Predigten überTrost im Leiden, Bezähmungder Leidenschaften, gute Wer-ke Verläum dung , Bibelstn-dium undSchmeiclielei ; " (Frkf.a. M., 17880 in 8.]

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190 KNIGGE.

„ 5) „Ueber Jesuiten, Frey-rnaurer und deutsche Rosen-kreutzer ;" Leipzig 1781 3 ] *)und"

„ 6) ‚Warnungen an die deut-schen Fürsten, Jesuitengeist undDolche betr." — Diese bei-den VVerke habe ich. aus Ge-fälligkeit gegen die Illumina-ten in Baiern geschrieben, miraber viele heimliche Verfol-gung dadurch zugezogen."

„ 7) „Beytrag zur neuestenGe-4chichte des Frey maurerordens,in neun Gesprächen," [Berlin1786.] **) „Ich glaube, hierden rechten Gesichtspunct ge-troffen zu haben, woraus map.den Orden beurtheilen mufs.Wenige haben es verstehen wol-len oder können."

„ 8) „Philo's endliche Erklä-rung" [u. s. s. oben S. 85,Sp. b, und einen Auszug davonim Heft 1 der, Schrift: „derFreymaurer oderkompendinbl.alles Wissenswürdigen über ge-heime Gesellschaften," S. 36—

schaffen gehabt."Anm., des Herausg.

14) Auszüge aus dieser Schrift mitAnmerkk. s. in der Schrift: „Auf-schlufs und Vertheidigung derEnthifflun.g desSystems derWelt-bürger-Republik ," (Rom, 1787,)S. 272-288- dann Anmerkungenzu derselben in dem Buche:„Aufklärung über wichtige Ge-

enstände in der Freimaurerei,"9 . O. 1787) S. 115 —235, und über

d iese Anmerkungen die Schrift:„Notuma" u. s. w., Th. 2, S. 133

157, endlich die ,;Bemerkun.-gen über Saint-Nicause und An-ti-Saint-Nicaise," (Leipzig, 1788,)6. 1V—X!

dinm. Ebendesselben,.

KNIGGE.

46, ingl. in der „Allg. deutsch.Bibl.", 13.88, St. 1, S. 209 und235-246 ri — „Was vereinteKräfte und rastlose Thätigkeitbewirken, — wohin Enthu.siasmus aller Art führen, —wieman Menschen lenken undmifs.brauchen kann , davon findensich hier einige Beispiele."

„ 9) Die Übersetzung der bei-den dicken Bände: „isai zurla Franc-Müs‚onizerie," und der„Oratio de Goninnita" [u. s. w.;s. oben den Artikel:13. S. 42!] ,übernahm ich,weil der B uchhüss dl er Brönnerin Frankfurt mich darum bat.— Es war Finanzoperation vonbeiden Theilen. Nun werdenwol diese beiden Werke denWeg der Maculatur gegangenseyn."

10) "Die Tierirrungen desPhilosophen , oder GeschichteLudwigs von 5eelberg." *) EinRoman ernsthaften Inhalts, nichtfür Jedermann geschrieben garnichtunterhaltend, doch nichtohne allen Werth."

„ 11) „Ueber den Umgang mitMenschen." Diefs Buch ist in.mehrere fremde Sprachen über-setzt. Schade, dafs ich die guten Lehren, welche darin ent-halten sind, nicht immer be-folge!"

" 12) „(Jeber Friedrich Wil-helm den Liebreichen," u. s. w.

*) In „Philo's Erklärung" , S. 64,erwähnt der Verf., dafs das obigeBuch, Th. 2, Kap. 11-13, sowiedas Werk „über den Umgangmit Menschen" ? Th. 2, Kap. 8,und die „ Geschichte Peter Glatt-sens" Th, 2, S. 157 166, e-gen JFeishaupt , sein auf -fahrung gegründetes Glaubens-bekenntnifs enthalte, dafs es un-möglich sey, jesuitische Mittelzu guten Zwecken anzuwen-den, ohne dars Diele früh oderspät ausarte und gernifsbrauchtwerde.

Anm. des Rerausg.

*) In „PhiZo's Erklärung" heifst es :„Ich schrieb das Buchelchenmeist nur aus Eifer für die guteSache der Vernunft und Frei-heit ; denn ich hatte damalswissentlich nie in meinem Le-ben einen Jesuiten gesprochen.und mit den deutschen Rosen-kreuzern nie das Geringste, we-der im Guten noch Bösen, zu

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KNOCE.S. KODESCH. 191

rFranlif. n. Leipzig, 17880 fene nor der iiliesten Frei-ne Parodie des Zininiermann2- maurerei" u s. w.); Einesechen Werks über Friedrich den

der er vielen Bücher , worin63:ofsen. Das Ding war in. we-nigen Stunden -verfertigt : allein alle Gebräuche und allesPersiflage gefällt leider! immer. zum Ritual Gehörige auf sEs gieng reifsend ab und ist Genaueste und Uniständ.zweimal nachgedruckt." lichste abgedruckt und wo-Aufser diesen und einigenandern Schriften hat Knigge, von sehr viele Ausgabenzum Theil ohne Nennung sei.- und Nachdrücke gemachtInes Namens , herausgegeben: worden sind. [S. den voll-

13) „Die Reise nach Braun- ständigen Titel desselben$ chweig." darüber14) ',Briefe aus Lothringen." und Bemerkungen15) „Gesammelte poet. und in den „KUrkk. ", erste

prosaische kleinere Schriften ;" Aufl., B. 1, S. 215 f. und2 Th. ; Frankf. 1784 u. 1785• S. 218 - 225, oder neue

16) „Geschichte des armen Aufl., B. 1 Abth. 1, S. 220Herrn von Mildenburg ;" 3 Th. ;Hannover 1789. f. und S. 225 231, und

17) „Benjamin Noldmann's vergl. oben S.111 f. den Ar-Geschichte der Aufklärung in tihel: JACIIIN AND BOAZ !]Abyssinien;" 2 Th. mit 6 KO D ES CII (heilig); einGöttingen 1791. hebräisches, in den hohem „Josephs v. WurmbrandPolit. Glaubensbekenntnifs" u. Graden bedeutendes Wort.s. w. ; Frankf. u. Leipz., 1792. 5. auch li.A.Doscll.

19) „Des. sel. Herrn Etats- KÖHLER, KoHLENEBEN-Taths von Schaafskopf hinter- is-Ee; s. CA RB ONAIII. [Vonlassene >ia.piere;" Breslau, 1792.

20) „über Schriftsteller und dem in den Wäldern Frank,-Schriftstellerei;" Hannov. 1795. reichs vor der Revolution

21) „Auszug eines Briefes die bestandenen GeheimbundeIlluminaten betreffend," Leip- der eigentlichen Köhler s,zig,' 1794.

22) „Rückblicke auf den nun die „Akazienblüthen vonbald geendigten Iirieg;" Cop- Heldmann," Jahrg. 1, (Bernpenhagen 1795. 1819;) S. 157-1611j

23) „Manifest einer nicht ge- KöNIGLICH S. KUNST.keimen, sondern sehr öffentli- KO NS; S. Der .Ausna.chen Verbindung ächter Freu.n-de." WÄHLTE COgi2S.

24) „Des Rattenfängers Reise KÖPPEN (CARL FRIE.‘von Pein nach Fxitzlar. ] mexcH), k. preufs. Kriegs.

1-iNocns („THE rath in. Berlin, war Grofs.DISTINCT or the door of meister der dortigen africa -the rnost ancient Free-31ason- nischen Bauherren -Logen,ry, opening to all ]Jfen" etc. [s. diesen Artikel -an de(,,Die drei starker?, Schläge, ren innerer Organisation eroder das allen Menschen of- grofsen Theil nahm. [Eine

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192 KOHLENBRENNER. KOHLO.

von ihm im 3. 1771 heraus-gegebene Schrift: „Wich-tige Correspondenz mit derstricten Observanz, oder mitder sogenannten rectifidir:ten Loge ," ist sehr selten.]

KOHLENBRENNER; S. CAR-ONARI.liouLo. Auf diesem, da-

mals dem Grafen Aloysirtsvon [s. diesen Ani-keil] geh örigen,Ilitterguth e,nahe bei Pförten in der Nie-derlausitz , hielten im Jahre1772 die Oberen von der stri-cten Observanz einen Con-vent, dessen Zweck dieVereinigung der Clerikermit dem weltlichen Zweigedieses Systems war. DieseAbsicht schlug aber fehl;und das einzige Resultatdieses Convents war dieWahl des Herzogs Ferdi-nand von Braunschweig-Liineburg [s. diesen Arti-kel oben B.1, 5. 52, Sp, al.]zum Grofsmeister der stri-cten. Observanz. [Vergl.oben im Artikel: pon, demKLEEFELDE, S.180,-Sp. büber gedachten Conventläfst sich Bode in der obenS. 145 angeführten SchriftS.19ff. unter andern so ver-nehmen. —

„Der Herr von Zinnendorffand für gut, ein neues Systemder Freimaurerei einzuführen.

der stricten Observanz) „sehrviel Böses. Das beleidigte Ver-schiedene von unseren Logen-meistern. Diese Leidenschaftbei einigen und der practischwahr befundene Gedanke beianderen, dafs unser System beieiner bessern Einrichtung zu ganzguten, nicht nur unverwerfli-chen, sondern selbst löblichen,Zwecken geleitet werden könnte, und was dergleichen schwä-chere und stärkere Gründe mehrwaren, fachte an einigen Orten,besonders zu Berlin, Dresdenund Braunschweig, einen neuenOrdenseifer an: , man.fühlte allenthalben, dafs, sonöthig diese bessere Eimich-tung wäre, solche doch vondem Herrn Heermeister wolnicht zu erwarten stünde. Manm&fste also auf eine gemein-schaftliche Abrede bedacht seyn.Die Versammlung im 3. 1772211 , oder Pförten, warNichts weniger, als ein allge-meiner und legaler Provinzial-convent ; wenn bei einer Gesell-schaft ,ohne Gesetze, und ohnelegitime Repräsentanten ihrervereinten Autorität, Etwas fürillegal geachtet werden könnte.Allein, sie ist nachher von al-len Brüdern, die den daselbstgemachten Anordnungen beige-treten sind, ohne Widerspruchfür einen Convent anerkanntund der darauf gefafste Schlufsist die Basis aller nachherigenConventsschlüsse und also un-srer, von da an gesetzmäfsigen,Verfassung geworden. Solcheinen Gang nahm die anarchi-sehe Freimaurerei aurchKnecht-schuft zur gesetztnajeigenheil»

Ohne hier zu untersuchen, war- „Wenn nun auch gleich dieum? .war ihm an dessen Aus- Behauptung, der . Convent zu-breitung sehr gelegen ; und defs- Kohl ° habe eine vollkommenewegen sagten er und . seine An- Gesetzgebung , ;oder auch nurhänger von dem unszzgen" (von zu dieser Vollkommenheit einen

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I{OSAH. KRAUSE. 193

richtig ausgemessenen Plan enth.'worden, nicht durchgäug4,, be-gründet seyn möchte: so istdoch soviel unwidersprechlich,dafs folgende beide Grundge-setze auf demselben für richtigund wahr anerkannt sind.

„i' Die Gesellschaft, die sichdie VIIte Provinz nennt, istkeinem Obern unterworfen,den sie nicht freiwillig wählenund auf ihre eigenen Bedingun-gen anerkennen vvill,"

„2) Die Gesellschaft machtsich, selbst durch die Mehrheitder Stimmen ihrer dazu ge-wählten Repräsentanten ihreeigenen Gesetze."

„Dafs diese Puncte einemManne sehr peinlich fallenraufsten, der an die unver-schämte Schmeichelei, er seyfons amnis justitiae, gewöhntworden , ist leicht zu erachten.Unoso nöthiger und billigerwar es, der gefallenen Maj e-stät anfangs noch allen Schein<ler Macht, besonders über dasCeremoniel und über Ehrend-tel, zu lassen." u. s. w.]

liosAn , (stark); ein inden höhern Graden bedeu-tendes hebräisches Wort.

KRAUSE (CARL CHI1X.STIA1v FRIEDnicH), Doctorder Philosophie inDresden,[geb. zu Eisenberg, einerkleinen Stadt im Altenbur.gischen, wo sein noch le-bender Vater, jeüzt Pästorzu Nobitz, hei Altenburg,vierter Lehrer an der Stadt-schule war, am 6. May1781 , ist Verfasser meh-rer tiefgedachter und sehrgeschätzter philosophischerWerke. Als mit philoso.»hischemBlicke forschender

Maurer hat er durch seineSchrift: »Die drei eiltesten,.K.unsturkunden der Preirnau-rerbriiderscizaft, r‘' 2 Bde in.gr. 8., (Dresden, 1810 und.1813,) [wovon die 2te Aus-gabe in 4 Abthein. ebendas.1819 u. 1821 erhienen und.bei Arnold im offnen Buch..handel zu haben ist,] unddurch seine „Höhere Vergei-stigung der iicit überliefertenG rundemil) ole der .Freimaltre-rei, in 12 Logenvorträgen,"(Dresden 1811 in gr. 8.)studirenden und denkendenMaurern die gröfsten Dien-ste erwiesen, der noch inden Logen vorherrschendenGeheimnifshriimerei gänz-lich den Stab gebrochen undden Plan eines Menschheit-bundes entworfen , dessenAusführung aber leider ! woinurunter die frommen Wün-sche gehören möchte.

Per nerausgeber ist durchden Br. Krause selbst in denStand 'gesetzt worden, überseine Lebensumstände undStudien, und insbesondreüber seine Beziehung zuder Freimaurerbrüderschaft,in Nachstehendem ausführ-Eche Nachrichten zu lie-fern. —

Nach erhaltenem Schul-unterrichte in Dort ndorf; Ei-senberg und Alterzburg- bezoger im J. 1.77 die Universi-tät zu Jena, mit dem Ent.schlusse , seine philologi.

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194 KRAUSE. KRAUSE.

schen Studien fortzusetzenund, dem Wunsche seinesVaters gernäls, die theolog.Facultätwissenschaften zu.studiren , aber mit dem le-bendigsten Verlangen, sichvorzüglich der Philosophieund der Mathematik zu wid-men. Hier erregten zwardie Vorträge Fichte's und.Schelling' s seine Thei,lnah-nie ganz vorzüglich : da erindefs schon früher die Ge-schichte der Philosophiekennen gelernt hatte und,den Vorträgen dieser be-rühmten Philosophen alsSelbstdenker zu folgen, ver-mochte ; so konnten ihm dieSysteme derselben nicht völ-liggenügen; zumal da dieseselbst damals erst im Wer-den und in vielfacher Umge-staltung begriffen waren.

_Krause legte schon zu je-ner Zeit den Grund zu derihm eigenthümlichen Ge-staltung der Philosophie undder Mathematik , welchesich in erstwesentlichenHauptlehren von jedem bis-herigen Systeme unterschei-det, sowie er zugleich diewichtigeren älteren undneuerenSysteme, vorzüglichPlaton's,Spinoza's,Leibnitz'sund Kant's, studirte.

Im Frühjahre 1802 habili-tirte er sich in Jena als Pri-vatdocent durch seine „Dis-sert. de Philosophiae etMa-theseos notione et earum in-tima conjunctioue", und

hielt sodann bis in die Mittedes J. 1804, mit steigendemBeifalle , Vorlesungen überLogik, Naturrecht, Mathe-matik, Naturphilosophie u.über das gerammte Systemder Philosophie worüber erseine Lehrbücher damalsherausgab.

Schon damals hatte er denvollständigen Entwurf zuseinem wissenschaftlichenSysteme gemacht; und daer einsähe, dafs dessengleichförmige Ausarbeitungfür ihn noch viele Studienerfoderte, besonders in derErdkunde, der Geschichteund den schönen hünsten,vorzüglich aber in der Mu-sik, Bildhauerei und Male-rei , vermittelst der An-schauung ihrer Meisterwer-ke ; welche Studien nur in ei-ner grofsen, an Schätzen derWissenschaft und Kunstrei-chen Stadt, bei stetem Ar;-beiten in stiller Mufse, mög-lich seyen , so entschlofs ersich, vor der Hand die aca,demische Laufbahn zu ver.lassen, jedoch mit der Ab-sieht, in Zukunft zu diesemBerufe, für den er sich be-stimmt fühlte , zurückzu-kehren. 'Er gieng daher zu-nächst zu Michaelis 1804

•nach Rudolstadt, um in Be-nutzung der Kunstschätzedes Fürsten , welche ihm.mit grofser Humanität ver-gönnt wurde, auf das tiefe-re Kunststudium in Dresden

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KRAUSE. KRAUSE. 195

sich vorzubereiten, wohiner sich im Frühjahre 1805wandte. 1-Tier lebte er sei-nem vorwaltenden Lebens-zv.reck e, der Ausarbeitungseines Systems der Wissen-schaft, und den dazu erfo-derlichen Studien unausge-setzt bis zum J. 1813. Indiesen Zeitraum fällt derBeginn seiner fteimaureri-schen Wirksamkeit in derLoge und durch Schriften,wovon hernach die Redeseyn wird.

Zu Ende des Jahres 1813zog Krause, von den Kriegs-drangsalen veranlafst, ausder Gegend von Dresden —(erhatte seit Ostern 1813 sei-nen Aufenthalt in dem Städt-chen 77,arandt gehabt, ) —mit seiner Familie n ach Ber-lin , wo er hoffen konnte,bei jeder, damals noch mög-hei erscheinenden, Wen-dung des Krieges ruhigwohnen und sich der Erzie-hung seiner Kinder, sowieder Fortsetzung seiner wis-sen scha ftlichen Arb eiten,un-gestört widmen zu können.Dort habilitirte er sich imFrühjahre 1814 bei derUni-versität als Privatdocent imFache der Philosophie undMathematik, (bei welcherGelegenheit er seine „Orat.de scientia humana et devia, ad eam perveniendi",drucken liefs,) und las imSommer dieses Jahres, wokaum 100 Studenten anwe-

send waren, ein Collegiumöffentlich über die Einlei-tune in die Philosophie.In ebendiesem, Jahre stifte-te er, im Verein mit 6 an-dern Gelehrten, die berlin.Gesellschaft Ar deutscheSprache, entwarfderen Con-stitution und Gesetze, wel-che von der Gesellschaft an-genommen und, mit weni-gen Abänderungen, im J.1817 gedruckt wurden, und,stand dieser Gesellschaft alsOrdner vor. Da ihm indefsein besoldetes Lehramt beider Universität, um wel-ches er, von Vielen, seinerFreunde und von mehrenProfessoren au rgefodert,u.nd.im Gefühle seines innernBe-rufes, nachgesuchet hatte,nicht ertheilt wurde, auchsonst ein ihm angemessenerWirkungkreis sich dortnicht eröffnete; und da diedortige Theurung dem Erhol-tung seiner Familie und derErziehung seiner Kinderunübersteigliche Hindernis-se. entgegensetzte; so be-schlofs er, nach Dresden),welches nun wieder in sei-nein vorigen Stande Wate-te, zurückzukehren, uni infernerer Mufse seinerwis-senschaftlichenHauptarbeit,dem Ausbaue seines Syste-mes, und dabei zunächst deroberwähnten, im J. 1821vollendeten, zweiten Her-ausgabe seines Werkes überdie 3 ältesten Kunsturkun-

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196 KRAUSE. KRAUSE.

den und der Bear-beitung s eines im 1816angekündigten Urworuhu-mes der deuisahen Folksspra.ehe zu leben.

Während seines fast zwei-jährigen Aufenthalts in Ber-

haben ihm mehre anGeist und Herz ausgezeich-nete Brüder unzweideutigeBeweise von Hochachtungund Liebe gegeben: dochhat er mit keiner Loge zuBerlin oder in der Umgegend.in der geringsten Verbin-dung gestanden.

Seitdem wurde Krausesgelehrte Mufse blofs im 3.1817 durch eine Reise inDeutschland, Italien undFrankreich unterbrochen,dieer als Begleiter des Stadt-verordneten undFabrikherrnTamnazb zu Berlin, einesFreundes und Beförderersder schönen Künste, mach-te. Diese Reise war vor-züglich der Bescha-uung unddem Studium der Werke derBildhauerei und Malerei ge-widmet; und Krause be-nutzte dieselbe in der er-wähnten und in mehren an-dern Hinsichtexi sorgfältigfür die höhere Vollendungseines grofsen Wissen-schaftwerkes, welches Phi-losophie, Mathematik und.die empirischen Wissen-s'chaften, Geschichte undPhilosophie der Geschichte,organisch umfafst. Er stehtim Begriff, die 4 ersten

Bände davon, welche einen.in sich selbständigen Haupt-theil des Ganzen ausmachen,in den nächsten Jahren her-auszugeben. Man wird al-so bald über die Origina-lität, den Umfang und dieganze Eigenthümlichkeitdieses mit seltenem Fleifseund Beharrlichkeit gebilde-ten Systemes urth eilen kön.nen.

Über sein Verhältnifszur Freimaurerbrüderschaft,über die Absicht und. Artseiner Wirksamkeit für die-selbe, und über die Folgen.und Erfolge dieser Wirk-samkeit in der Brüderschaft,sowie über die wichtigerenihn selbst betreffenden ge-schichtlichen Umstände, hater sich selbst in dem Vorberichte und den Beilagen sei

--

nes Werkes über die 3 älte-sten Kunslurkunden s. w.klar und bestimmt ausge-sprochen. Aufserdem ent-häft über diesen Gegenstandder Anhang von „Sluve'sAbhandlung" u. s.w. (s. obenB. S. 338, Sp. b!) schätz-bare Nachrichten und dahineinschlagende Urkunden‘Dann befinden sich. in,31-ofi'dolfsMittheilungen,“S. 38 — -123, (verbundenmit S. 259 —264,) Dar,siet.Zungen aus Dessen masoni-schem Lehrebäuc k, sowiein :„ L.SiMep's vertr. Briefen"u. s. w. viele fruchtbare Re-trachtungen.

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KRAUSE. KRAUSE. 197

Über den Gehalt der ma- die Denkart, dieLehre undsonischen Schriften des Bru-, die Absichten dieses würdi-ders Krause , insbeson dre gen Bruders, der in Hinsichtseines masonischen Haupt- der Erforschung der inner-werkes, durch dessen müh- sten Wesenheit der Masoneisame Umarbeitung und Be- höher steht, als alle jetztreicherung mit neuen Zu- lebende Torsteher der Ge-sätzen in der zweiten Aus- sellschaft und für höheregabe e- sich einen neuen Grade Eingeweihete, — inschönen Kranz verdienstli- Dessen eignem Herzen dieeher Bemühungen um die kindlichen Gefühle derErforschung des Wesens Menschlichkeit, sowie dieund der Geschichte derFrei- Gefühle für Recht und Ge-maurerei und der Freimau- setzlichkeit, schon tief ge-rerbrüderschaft geflochten wurzelt hatten, ehe er nochhat, werden dazu vorberei- seineldeen über denMensch-tete Leser schon aus den heitbund vortrug, — undStellen , welche daraus in auf den anzuwenden ist,vorliegender „Encyclopä- Was Weishaupt und Abt indie entnommen worden den oben B. 1, S. 338, undsind, eiiiigermafsen urthei- hier oben S. 88 atgeführ-len können : Jeder aber, der ten beiden Stellen: „Al-seinen erwähnten Vorbe- les Gute — — berufe ichricht , worin er unter an- mich," und „Vielen —demn auch das Eigenthümli- Bild benetze," sagten. In-ehe seiner masonischenLeh- das dürften einige ausführ-re und seines masonischen liebere Erklärungen hierBestrebens geschildert hat, über, welche ,zugleich ei

--

lieset und den Inhalt dessel- ne gedrängte Darstellungben mit derSchrift über die der Grundlehre dieses Den-Kunsturkunden selbst, mit kers enthalten, nicht ohneseinem „Systeme der Sitten- Nutzen seyn und recht ei--lehre" B. 1, (Leipzig, h. Re- «entlieh in die vorliegen-clam, 1810 , in 8.) welches de Schrift gehören; zumalzugleich eine Darstellung da Krause's Gesinnung undseines gesaxnmten Systems Mittheilungen so oft vonderWissenschaftvomStand- Brüdern, die seine Schrif-orte der Ethik aus, und für ten entweder nicht lesendie Ethik, enthält, und mit oder nicht verstehen, ver-der Schrift: „Urbild der kannt und nach Vorurthei-Menschheit„“(Dresden1811, len gedeutet werden. Die-in 8.) vergleicht, wird nicht se liefertnachstehender Aus-länger in Zweifel stehniiber zug eines von ihm selbst

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198 KRAUSE.

verfafsten handschriftlichen'Aufsatzes. —

„Krause widmete seit demJ. 1800 der Philosophie desRechtes und Staates ein an-haltendes Nachdenken, des-sen Ergebnisse er zum Theilschon im 1,1802 im erstenTheile seines „Naturrechts,«theils in der Schrift : „Ur-bild der Menschheit,-‘ undin einigen Aufsätzen seines„Tagblatts des Menschheit-lebens" (Dresden1811,in4.),sowie in einem in den „deut-sch en Blättern" vom J. 1814,Stück 8, 11, 13,47 und 18,enthaltenen Aufsatze vomeuropäischen Staatenbunde,im Drucke bekannt machte,zum gröfsern Theil aber erstin Zukunft aus seinen, theil-weis druckfertigen Hand-s

c

hriften bekannt zu machengedenkt."

„Diese Betrachtungen-über Recht und Staat, undandere verwandte, führten.ihn im J. 1802 zur Erkennt-nifs eines im Organismus dergesanimten xnenschl. Gesel-ligkeit wesentlichen Ver-eines für die gesammtemenschliche Bestimmung,als ganze, sofern sie im In-dividuellen , jedem Ein-zelnen und in Geselligkeitdargestellt werden soll, so-wie ferner zu der Idee einesVereines für Wissenschaftund Kunst, und für derenVereinwirken. Da er nun

KRAUS.E;

in den sämmtlichen bisjetztbestehenden öffentlichenGe-sellschaften einen selbstän-digen Anfang dieses der rei-nen und canzen Menschlich-,keit gewidmeten Vereinesnicht entdeckte; — (indemsich diese alle blo 'fs und erst-wesentlich nur auf irgendeinen besondern einzelnenTheil der Bestimmung desMenschen und der Mensch-heit, auf alle andere einzel-ne Theile jener Bestimmungaber nur, sofern sie mit je-nem vorwaltenden in Ver-bindung stehn, beziehen;)— so vermuthete er bereitsim J. 1802, dafs Anfänge zu.

j enem reinmens chlichenVer-eine in den Mysterien derAlten und in der Freimau-rerbrüderschaft enthaltenseyn könnten. Sein Freund,der verstorbene Bruder Je-hann August Schneider, her-zog]. sächs. Rath und Leims-secretair in Altenburg, be-stätigte diese seine Vermu-thung im Allgemeinen; undKrause entscb.lo fs sich daher,die Mitgliedschaft bei derdortigen Loge Archimedes zuden 3 Bejsbretern zu suchen.Im April 1805 wurde er, beiseiner Durchreise nach Dres-den, in dieser Loge aufge-nommen und dann am 31.October 1805 bei der Logezu den 3 Schwertern und denwahren Freunden in Dresdenals Mitglied affiliirt. Diegeschichtlichen Be)ehrun-

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:KRAUSE. RRAUSE. 199

gen der Brüder Schneiderund ter planmärsig anzustellen..Mofsciorf, die Beide schon den, masonischen Forsdhun..eine lange Reihe von Jahren gen nach und nach, gemäfsiiber Freimaurerei und die dem in besagtem V orberich.Freimaurerbrüderschaft ge- te und im ersten Bande (Ab..forscht hatten , und das ge- theil. 1, S. LXV ff.) dernauere Studium der Ge- Kunsturkunden ausgespro-schichte der Masonei aus chenen Plane, der ganzenden Urkunden selbst und Brüderschaft offen mitzu-aus Br. Fefsler's Schriften theilen."über Freimaurerei, vorzüg- „Inders war auch seineEin-lieh aus Dessen handschrift- sieht in den Gliedbau derliebem "Versuche einer kri- ganzen menschlichen Gesel-tischen Geschichte" u. s. ligkeit seit dem J. 1805sowie aus den Büchern, die durch den weiteren Ausbauihm Br. Mol9dorts reichhal.- seines gesammten Systementige masonische Sammlun- der Wissenschaft gesteigertgen , die königliche worden und zu organischerthek zu Dresden und die Ausbildung gediehen; so.Brüder von Anton in Görlitz wie ein planmäfsiges, von.und Nicolai in Berlin mit- der Idee derMenschheitundtheilten, setzten hieraufden ihres Lebens geleitetes Stu-Br. Krause während seines dium der allgemeinen Ge-Aufenthaltes in Dresden schichte, die er als Ge.bald in den Stand , den ge- schichte des gesammtenschichtlichen Begriff der 1Vrenschheitlebens nach al-Freimaurerei und der Brü- len ihren inneren Hauptthei-derschaft zu erkennen, und len, und nach ihren inne-selbigen auf den von ihm zu- ren und äufseren Beziehun-vor schon reinwissenschaft- gen, als ein organischeslieh (a priori) erkannten Ur- Ganze zu erforschen und zubegriff (Idee) und auf das gestalten bestrebt war und.Urbild (Ideal) des allgemei- ist, ihm erkennen liefs, wie-nen, der reinen und ganzen weit die Menschheit auf Er-MenschlichkeitundIVIensch- den bereits in Entfaltungheit gewidmeten Vereines res Lebens und in Darbil-zu beziehen, beziehen , und das Ver- dung ihrer unendlichen undbältnifs des ersteren zuletz- ewigen Bestimmunggekom,terem aufzufassen; so dafs men, und Was demnach fürer sich im Frühjahr 1808 die Höherbildung des ge-entschlofs, die Ergebnisse sammten Menschheitlebensaller seiner damals vollen- und der einzelnen erstwe-deten, theils aber noch wei- sentlichen Theile desselben

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200 un A LT SE. KRAUSE.

zunächst zu erforschen, zu garizenMenschkeitlebenser-erstreben und zu thun sey. kennbar und mittheilbarE, erkannte, dafs in dem sind, so enthält die er-öffentlichen Leben der ste Hauptabtheibing dieMenschheit in den gebil- ses rechtswissenschaftlichendetsten Völkern Europas und politischenWerkes:Ideeund deren Pflanzvölkern und Urbild der Menschheit,soeben die Höherbildung Gesch ichtbild de Menschheit)des Staates und der staats. und Würdigung des gesamin-rechtlichen Verhältnisse der ten Lebens der Cegenwart,Völker vorwalte, und dafs wovon bisjetzt nur der er-es daher von practischer ste Abschnitt als die, gro-Wichtigkeit sey, dieses Be- fsentheils im 3. 1808 ge-,streben nach der Idee des druckte, Schrift: „UrbildRechtes und des Staates zu der Menschheit," imJ. 1811würdigen, und zugleich die erschienen ist Wenn die-wesen tlichen rtielpun cte ses politische Werk bekanntdesselben ,fir Gegenwart gemacht wird: so wird esund Zukunft nach jenen ein Erweis seyn, dafs dieIdeen , und mittelst dieser Philosophie des Rechtes sich"Würdigung, aufzustellen, nicht vom Practischen ent-Um hierzu an seinem ein- fernt, dafs sie vielmehr mitmeinen Theile mitzuwir . achter Geschichtforschung,ken, arbeitete Krause in den mit historischem Geiste undJahren 1807 — 1809 an ei- mit dem Geiste des Lebensnem gröfseren* staats-wissen. selbst rein harmonisch ist,schaftlichen Werke, dessen und dafs sie die gesetzmäfsi-Gegenstand es ist, zu zei- ge, ruhige und friedlichegen, wie die Menschheit Weiterbildung der Staatendas Urbild des Rechtes und befördert, ohne jemals zu.des Staates in steigender ungesetzlichen und au ge-Vollkommenheit verwirkli . waltsamen Eingriffen in denehe und insonderheit durch Gang der Staatenentwiche-Vereinigung der Völker in lung und der Rechtspflege zuimmer uinfassendere staats- verleiten oder Anlafs zurechtliche Ganze Ganze .der Idee ben."eines Staates auf Erden im. „Ebenso widmete Krausemer näherkomme." von der andern Seite der Re-

„Da nun diese Schrift die ligionphilosophie und derIdee und das Ideal des Rech- Geschichte allertes, und des Staates voraus- gemeinden ernstes Nachden«setzt, diese aber nur in der ken und den Fleifs einerbe-Idee und in dem Ideale des sonnenen, vorurtheillosen

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• KRAUSE. KRAUSE. 201

Geschichtforschung; wobei der weiteren Ausbildung desihm seine früheren theolo- gesammten System es dergischen Studien zu Hülfe Philosophie, brachte Krausekamen. Ersuchte,sich durch auch seine Philosophie derBenutzung vieler seltenen Menschheit im 1808 zurHülfmittel, welche ihm die Reife und gelangte inson-dresdner königliche Biblio- derhe.t zu den Grundein.-thek, und andere Sammlun- sichten, welche seitdem sei-gen auf seinen Reisen, dar- ne Bestrebungen und seinboten, eine genauere Kennt- Verhalten hinsichts dernifs'der indischen, sinischen Freimaurerbrüderschaft be-und persischen Religionl?e- stimmt haben und noch be-griffe, besonders aber der stimmen. Er erkannte esdurch sie alle hindurchge- als ewige Wahrheit, in derhenden, religiös-mystischen Idee Gottes und . in der IdeeSchulen und Secten, zu ver- der Menschheit, dafs dieschaffen, vorzüglich aber Menschheit in Gott, im un-mit den Ergebnissen der Ge- endlichen Raume und in derschichtforschung über die unendlichen Zeit, eine seyheiligen Schriften des Ch.ri- und in unendlich vielen, imstenthumes, über die Aus- Sternensaale gesetzmäfsigbildung der christlichen Kir- ausgetheilten und unter sich.ehe und die Lehrbegriffe, verbundenen Theilmensch-Gebräuche und Einri.chtun- heiten als ein Organismusgen der verschiedenen Con- (ein Gliedbauleben), sichfessianen. bekannt zu wer- selbst ewig gleich, und. mitden , um, auch auf diesem Gott vereinlebend, bestehe;Gebiete mit eigenen Augen und als insbesondre diezu sehen und den Entwiche- Menschheit dieser Erde einlunggang des Lebensver- noch im Bilden begriffeneshältnisses Gottes und der organisches Glied der einenV1enschheit dieser Erde, als Menschheit in Gott sey.eines organischen Ganzen, Daher müsse auch dieinsoweit zu erkennen , als Menschheit zuerst in ihreres die menschliche Be- ganzen Wesenheit, noch vorschränktheit überhaupt, und und über allen ihren innern •die individuellen Schranken Gegensätzen und Gliederun-der eignen Geist- und Le- gen, dann aber als ein Or-bensentfaltung insbesondre, ganismus nach ihrem ganzendem einzelnen • Menschen innern Gliedbau, erkanntgestatten." werden. Sowie nun die

„Während aller dieser ganze Menschheit ein orga-Untersuchungen, und bei resches Ganze sey und als'

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solches erkannt werde, so für alle wesentliche Theilesey auch die Menschheit der menschlichen Bestim,dieser Erde bestimmt und mung wirksamen Einzel-fähig, ihr gesammtes Le- vereinen stehend, das All-ben in einer organischen Ge- gemeinmenschliche zum Ge-selligkeit, als ein organi- genstande ihres Strebenssches, eigenlebliches (indi- machen, den Menschheit--viduelles) und eigengutes bund , oder besser, den Ur-und schönes Ganze, zu ent- lebenbund der Menschheit.falten und auszubilden. Wie (S.„Kunsturkk.", B. 1, Ab-nun Einheit vor und über theil. S.LXXXVI ff. !)"

jeder Vielheit stehe, sodann „Nichts ist einfacher undgliedbaulich innere'Vielheit klarer, und zugleich für je-und Gliederung in sich hal- den gebildeten Geist undte, und diese Glieder wie- für jedes gefühlvolle Herzder unter sich und mit sich anziehender, als dieserselbst, als der Einheit über Grundgedanke, der gleich-ihnen allen, vereine, — als wol nur auf dem Gipfel derWelches den Grundcharak- Wissenschafthildunggefun-ter jedes Organismus aus- den und erfafst werdenmache : ebenso solle und konnte, und den Krausekönne di‘egesammtemensch- aus Keinem der bisherigenliche Geselligkeit auch auf Wissenschaftsysteme , ausdieser Erde zuhöchst eine keinem Religionlehrbegrif-seyn und als solche vor und fe, aus keiner Geheimlehreüber allen einzelnengeselli- irgend einer geheimen Ge-gen Vereinen stehen, dann sellschaft, entlehnen konn-diese alle in organischer te, sondern in eigner philoVollständigkeit in sich bil- sophischer Forschung auf-den, als eine über alle und gefunden, entwickelt undin allen ihren einzelnen mit ewigen, von keiner Er-Theilen walten sie alleun- fahrung abhangigen Grün-ter sich in organische Weda.- den bewiesen und daherselwirkung und Vereinleben mit vollem Rechte öffentlichverbinden, und so, als unter dargestellt hat. Auch diesich und mit dem Ganzen Freimaurerbrüderschaft ins-vereint, vollenden. — Er besondre war weder als Ge-nannte die dieser Idee ge- . sellschaft, noch in einzel-mäfs gesellschaftlich ver- nen Mitbrüdern, zu dereinten Menschen‚ Grundeinsicht gelangt, wel-sie das eine un ganze che in den vorstehendenMenschheitleben umfassen, Sätzen bezeichnet ist. Werund über allen einzelnen, Krausem widerlegen will,

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KRAUSE. KRAUSE. 203

mufs die Unstatthaftigkeitdieser Grundidee und derdaraus für die menschlicheGesellschaft überhaupt, undfür die Freixnaurerbrüder-schaft insbesondre, sich er-gebenden nächsten, überauswichtigen und entscheiden-den, Folgerungen philoso-phisch darthun; er mufs den.Abschnitt in den „Kunstur-kunden" Abtb. 1, S. LXXII/

CXVI, sowie in derSchrift:„Urbild derMensch-heit” S. 470-529, und in.„E.;‘4ause's System der Sitten.lehre" S. 417 ff., , und im„Tagblatte" den Aufsatz inNr. 2, und in Nr. 21 und13 der nachfolgenden Nu-mern widerlegen Diesesist aber bisjetzt von Nie-manden geschehen. BlofseVersicherungen des Gegen-theils, blofse Inculpatio-nen der Schwärmerei, desMysticismus, des Theoso-phismus oder wol gar desVerrath.es angeblicher Ge-heimnisse, sind völlig er-folglos hier, wo aufgestelltephilosophische Deduction undBeweifiihrungvorliegt, wel-che zugleich sich alles Bild-lichen, Poetischen und Red-nerischen, und überhauptaller Künste derüberredung,mit Absicht ganz enthältund im besonnenen, ruhi-gen Tone klarer und in dieWesenheit des Gegenstan-des sich vertiefender Dar-stellung abgefafit ist. Denn

einfache Darstellung der Sa-che selbst, ohne Bild undHülle, mit Ruhe und Stilledes innersten Gernüthes, inreiner Begeisterung und imGeiste der Liebe und desFriedens, kennzeichnet dieMittheilungen der Wissen-schaft."

„ Dieser Grundgedankevon der Menschheit, demMenschheitleben und demMenschheitbunde soll und.wird , nach Krause'$ 'Über-zeugung, die leitende und.regierende Grundidee deskommenden, nun schon TA-gonnenen, Zeitalters wer-den; und sie wird Liebe,Friede, Güte, Schönheit,jede Wesenheit, mit einemWorte, Gottähnlichkeit, aufErden geistig begründenund ausbreiten."

„Alle bisherige Bestre-bungen der Menschheit er-scheinen als an sich selbstwesenhafte und werthvolleVoranstalten, Vorübungenund Theilarbeiten zu demeinstigen gottinnigen und.gottvereinten , organischvollendeten Leben derMenschheit und sind alssolche anzuerkennen, zuachten, zu erhalten, zupflegen und , gereinigt undverschönert, in umneuer,evvigjugendlicher Kraft indas organische Strebendes nunmehr werdendenMerischheitbundes , undeinst in den dadurch voll-

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204 KRAUSE. KRAUSE.'

endeten reinguten, gott- Zu ihm verhält sich dieähnlichen und -gotterfüllten Verfi.ofsne Lebenszeit derLebenskreis der Menschheit Menschheit', wie Iiindlieitdieser ganzen Erde, aufzu- , und erstes Jugendalter, und.nehmen und darin zu . ver- alles früher Gelebte und E•r-klären." strebte, wie organische Vor-

„Das mit der wissen- anstalten, Vorbereitungen.schaftlichen Erkenntnifs je- und Keime.. — Erst die-ner Ideen und Ideale, mit ses harmonische Zeitalterderen Anerkennung für das entfaltet einst den Vollle-Leben und mit der dafürge- hensstand des ganzen Ge-schlossenen gesellschaftli- ,wächses der Menschheit zudien Vereinigung begin- Elüthe und Frucht; dennnende Zeitalter wird höher erst in ihm wird die mensch-seyn , als alle vorhergehen- liche Geselligkeit ein bis in.de; denn sein eigenthiim- alle Einzeltheile gleichför-licher Cha.racter besteht in mig vollendeter /der Aufgabe, das gesammte erst in ihm gewinnen derLeben der Menschheit als Bund der Ehe, der Freund-einen Organismus, in Ein- Schaft, des Rechtes, derhalt, Vielheit und in Ver- Gottinnigkeit und des Gott-eiriigung aller seiger, Theile vereinlebens, •sowie das ge-unter sich und mit dem Gan- sellschaftliche • 'Leben' fürneu und zugleich in orga- 'Wissenschaft und . Kunst,nischer Lebensvereinigung für. Güte und Schönheit, in.mit Natur und Vernunft, Stämmen, Völkern undVöl-und mit Gott, auszubilden, kervereinen, und, für dieseund dasselbe, soweit es die Erde zuhöchst, in der eineieigenthümliche Schranke Familie der Kinder Gottesdieses Erdlebens gestattet, auf der ganzen Erde, diezu vollenden. — Das kom- Jedem eigenthümliche We-mende Zeitalter ist das dritte senheit, Reinheit, und ihreIlauptleben saher der Mensch- Vollendung in und • durch.heit , zugleich das höchste ihr allwechselseitiges orga-überall im Weltganzen ei'- • nisches Lebensverhältnifs;reichbare; denn es'ümfafst erst in diesem Alter des ge-alles . im Gliedbau der reiften Lebens wird dieMenschheit innere Wesent- Menschheit dieser Erde fä--liehe in einer organischen hig werden, ihre höchsten.Bildung; es kann daher das und innigsten. Lebensver-reif, das harmonische, das hältnisse mit Gott, mit Ver-vollwesentliche, organisch. nunft und Natur, • und, mitvollendete genannt werden. der Menschheit und dem

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KRAUSE; • KRAUSE. 205

Reiche aller vernünftigenGeister des Weltall, einzu-gehen ; und erst dann wirdsie das Reinste, Höchste,Schönste ihres Lebens, alsein eigengutes und eigen-schönes Ebenbild Gottes,vollführen. — Schon imBeginn des harmonischenZeitalters jedoch werden.die Fähigen sich aller Or-ten gesellschaftlich verei-nen, um den Urlebenbundder Menschheit in einzel-nen Anfängen zu gründen;und der Eintritt dieseshöchsten Lebensalters wird.mit ähnlichen, nur ver-hältnifsmäfsig gesteigerten,Erscheinungen, Wirkun-gen, Gegenwirkungen und.Wechselwirkungen beglei-tet seyn, als einst das zwei-te Lebensalter , welches vor-züglich durch das Entstehendes Christenthuins bezeich-net ist: In dieser Überzeu-gung betrachtet Krause dasWirken für die Ausbreitung

jener Grundideen, und dasStreben für Gründung undAusbreitung des werdenden1VIenschheitbundes, und fürdie organische und harmo-mische Ausbildung aller ein-zelnen menschlichen Gesell-schaftvereine, als die erst-wesentliche' gesellschaftli-che Angelegenheit jedes Ein-zelnen , jedes Volkes , jader ganzen Menschheit, zualler Zeit, und besonderszu dieser Zeit der Höherbil-

dung und Wiedergeburt al-ler menschlichen Dinge.(Siehe die ersten Seiten desVorberichts der „Kunstur-kunden vom J. 1810"!)"

„Diesei3ehauptungen un aErwartungen Krause's wer-den zwar ohne Zweifelfürjetzt den Meisten un-verständlich , überirdisch,schwärmerisch, wol auchüberspannt und chimärisch,erscheinen: allein die Fol-ge der IVIenschheitgeschich-te wird lehren , ob er richtig gesehen."

„Es ist nun die Bezie-hung zu erwähnen, in wei-cher die soeben kurz ge-schilderten Einsichten und.Bestrebungen Krause's mitder Freimaurerei und derFreimaurerbrüdersch.aft ste-hen. — Bereits im J. 1807überzeugte er sich, mit/eistder ihm durch die Brr. Mois.dorf und Schneider, und inEr. Ilefyler's kritischer Ge-schichte, bekannt geworde.nen Urkunden undreichhal-tigen geschichtlichen Hülf-mittel undVorarbeiten, nacheigner philosophischer und.philologisch - kritischerPrü-fang , dafs der Inhalt derächten und ältesten Kunst-urkunden der Brüderschaft,insbesondre aber schon dieim J. 1717 von der neueng-lischen Grofsloge zu Lon-don angenömmenen Consti-tutionen, sowie die älte-sten und ächten masoni-

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206 kRAUSE. KRAUSE.

schen Lehrzeichen und Ge- Jahre seines Lebens vorzüg.bräuche , die Freimaurer- lich der Fortsetzung dieserbrüderschaft als eine der rei- seiner philosophischen und.nen Menschheit u. Mensch- geschichtlichen Forschun-lichkeit gewidmete Gesell- gen und der Mittheilungschaft, ihrem Geschichtbe- derselben an die Brüder.,griffe nach , zu erkennen s chaft und an alle Menschengeben. • Br. Krause aner- zu widmen. Er wollte einekannte also, auf die Ge- allgemeine Schrift für dasschichte gegründet, den ma- ganze Publicum hierüber

• sonischen Verein als einen zugleich mit der zunächstkeimenden, •in Ahnung der blofs der Brüderschaft zugeIdee gebildeten Anfang des .eigneten Bearbeitung der äl-

- von ihm philosophisch er- testen Kunsturkunden er-*kannten Menschheitbundes scheinen lassen ; wie er inund überzeugte sich, dafs der letzteren Schrift (imebendefshalb diese Gesell- Vorberichte S. XLVII f.)schalt zunächst berufen und genauer . erzählt : alleinin 'Einigen ihrer einsicht- die Ausführung ebendieser.volleren und geistreicheren Schrift erweiterte sich un-Mitglieder auch fähig sey, ter der Hand und nahm sei-die wissenschaftliche Lehre nen Fleifs überwiegend invon der Menschheit, ihreni . Anspruch; • so dafs von die-Leben und ihrem Bunde zu ser, dem ganzen Publicumfassen, in sich aufzunehmen darzubringenden . Schrift einund dann vielleicht, mit Got.. Theil erst im J.1811, in dertes Hülfe, in einer gründli- nur sechs Bogen.starkenAb+chen Höhergeburt und Neu- . handlung: _Entfaltung derbildung, und ohne dadurch Idee des Menschheitbundesdie Stetigkeit ihres Daseyns vorn Standorte des LebenSund ihrer Entwickelung zu. aus ) (im „Tagblatte desverletzen 'oder aufzugeben, Menschheitlebens, ") undein . erneuter Anfang des zum Theil in der Schrift:kommenden Menschheit „vom Urbilde der. Mensch-bundes zu werden. Sich heit, vollendet , werdenselbst aber , fand er berufen konnte, der gröfsere übrigeund verpflichtet , diese . sei- Theil aber erst in Zukunftne Erkenntnisse und die erscheinen soll."darauf gegründeten. Vor- .• „Über den Zweck . undschläge zu Höherbildung der Inhalt der Schrift . üb er „die •Brüderschaft offen bekannt drei ältesten Kunsturkun-zu Machen, und entschlofs den" hat sich der Verfas-sich • daher, • die nächsten Ser in folgenden Worten er-

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1-MAUSE.

klärt, welche theilweis be-reits oben B. I, S. 395, Sp. a,stehen." —

„Durch die Schrift überdie drei ältesten Kunsturkunden der Freimaurerbrü

--

derschaft beabsichtiget derVerf. derselben zunächst: dieBrüderschaft über ihre wah-.re Geschichte lauter und oh-ne Vorbehalt aufzuklären,und diese Aufklärung insbe-sondre durch. Mittheilung,sowie durch philologisch...kritische und philosophi-sche Bearbeitung und Erklä -rung, der drei ältestenHunst-urkunden zu begründen."

„Dieses aber wünschetder Verf. defshaib mitzube-wirken, damit ein zweiterhöherer Zweck dieser Schriftumso leichter erreicht wer-den möge, wonach er beab-sichtiget: die Brüderschaftzu der Anerkenntnifs des ihrzum Grunde liegenden Ur-begriffes und Urbildes desMenschheitbuidides aufzufo-dern., und ihr dazu durchdie Kenntnifs und Würdi..gung ihrer ältesten Kunst-urkunden, sowie ihrer dar-in aufbewahrten ältestenVerfassung und ihres ebendarin ächt überlieferten Ge-brauchthumes (Rituales), ei-n fest begründete undeinsgreifende Veranlassungzu geben."

„Damit diese Schrift um-so/ mehr eine. solche Veran-lassung werde, ist in dersel-

KRAUSE. 2CY)

ben zugleich der Beweis ge-führt worden, dafs die We-senheit der Masonei und desMasonbundes , das ist derFreimaurerei u. der Freimau-rerbrüderschaft, wirklich *inihren drei ältesten Kunst-urkunden, obwol nur alsAhnung, dargebildet sey,und dafs den Worten dersel-ben, bewufstlos und wie imschlummernden Keime, jeneerstwesentlichen Urbegriffeund Urbilder (Ideen undIdeale) der Menschheit,des Menschheitlebens und.des Menschheitbundes zumGrunde liegen, welche wir,als geistgereiftere Nachkom.-men, in der reiner und hö-her verklärten Brüderschaft,

gemäfs dem nach diesenUrbegriffen und Urbildern,in genauerKunde der Bund-geschichte entworfenen.Musterbilde, — wesenge-mäfser und schöner ver-wirklichen können undlen.'

„Ebendefshalb sucht derVerf. in dieser Schrift über-haupt auch die wesentlichen.Vorkenntnisse zu der rich-tigen Würdigung des vori-gen und jetzigen Zustandesder Freimaurerbrüderschaftdarzulegen."

„Der- Entzweck aber,wefshalb der Verf., durch.diese Schrift das soeben Er-wähnte zu erreichen, strebt,ist jener einzige Zweck al-ler seiner freimaurerischen

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208 KRAUSE. BRAUSE.

Arbeiten und Druckschrif-ten, dahin zu wirken :

darsjetzt die Brüderschaft,in lichtvoller Erkenntnassihres Urbegriffes und Ur-

sbildes, nach ihrem eig-nen, zeitgemäfsen Musterbilde ihr dritiesLebens-alter in einer völligen, Wie-dergeburt und Urgestaltungbeginne, worin die Erhe-bung der Brüderschaft zueinem allgemeinmenschli-‚dien Vereine, welche am.Anfange ihres zweiten Le-bensalter,s. , im Jahr 1717,mit der Stiftung der neu-englischen Grafsloge inLondon ahnend begonnenwurde, nunmehr in hin-rem, Schauen dadurch voll-endet weide, dafs sich dieBrüderschaft in einen neu.belebten Anfang des alleMenschen, Männer und.Weiber, Kinder, Erwach-sene undGreise, umfassen-den offnen und offenkun-dig wirkenden Mensch-beitbundes erweitere undausbilde."„Diese für die Freimau.-

rerbriiderschaft höchste Fo-derung ist untergeordnet derdie ganze Menschheit die-ser Erde umfassenden, vondem Bestehn und der ferne-ren Gestaltung der Freimau-rerbrüderschaft unabhängi-gen, gesellschaftlichen. Fe-derung:

dafs der Menschheitbundauf Erden begründet, ge-

stiftetund ausgebildet, —und dafs in und durch den-selben der Gliedbau desMenschheitlebens auf Er-den Vollendet weide."„Diese Schrift hellet zu-

gleich mehre wichtige, bis-her dunkle, Theile der Ge-schichte auf, stiftet un-erwarteten Zusammenhangzwischen einzelnen Ent-wichelungen , besonders-durch die in den Quellengeschöpfte Darstellung dergriechischen und römischenZünfte und der Baucorpo-rationen des Mittelalters,ferner durch die Hauptmo-rnen.te der Geschichte der inDeutschland zuvor fast un;bekannten Culdeer, sowie-durch Nachweisung ihresZusammenhanges mit derFreim aurerb rü.d.ers cha ft und.mit der fortschreitendenCultur im Mittelalter unddurch die nachweisende An-deutung der Beziehung desindischen, ägyptischen, alt-persischen (zendischen undsoofischen), sowie des dreidischen, gnostischen und;culdeischen , Lehrbegriffes,als eines grofsen Ganzen derEntwich. elung, auf die L eh-ren, Bilder und Gebräucheder Masonei. Übrigensgiebt der Verfasser in dieserSchrift nur einen Theil oderErgebnisse seinerGeschich.t.,.forschuig; den gröfserenTheil degselbeu aber wirdeine eigne , Schrift enthal.-.

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KRAUSE. 1i-11./AUSE 209

ten, weiche als Gegenstückzu seinem „ Urbilde derMenschheit" unter dem Ti-tel: Gesbchichtbild derMensch.heit , erscheinen soll."

„Um übrigens Krause'sUnternehmen für die hö-here Wiedergeburt des ma-so

n

ischen Vereines zu wür-digen, und seine Gesinnungdabei richtig zu beurthei-len , sind besonders dieGrundsätze über die Art die.ser 'Wirsamkeit der Beachtung werth, 'die er in derBearbeitung der ält. Kunst-urkunden und anderwärtsoffen ausgesprochen hat,"[sowie sie zum Theil hierim Art.: HELDMANN, S. 29und 35 f., bereits dargestelltworden sind,] „und von de-nen Krause behauptet, dafsnach denselben jeder reingesinnte Mensch in jederHinsicht, so auch der wer-dende Men.schheitbund undAlle, die selbigen stiften und.ausbreiten , han-dein verpflichtet sind. Essind die Grundsätze derselbthätigen Wah.rheiterfor-schung, der offnen, wissen-schaftgemärsen Mittheilungder in eigner Einsicht er-kannten Wahrheit, der An-erkennung der Gültigkeitder erkannten Wahrheit fürdas Leben, des steten Stre-bens , die Wahrheit nichtnur zu erkennen , sondernsie zu. seyn und zu leben, derstrengen Wahrhaftigkeit,

der Achtung für die rein-sittliche menschlich.e Frei-heit im Erkennen, Fühlen,Wollen und Thun, — fer-ner die Grundsätze sichrein und ganz im Guten zuhalten ; — nur Gutes, undGutes nur durch Gutes, zuwollen und zu wirken ;Bösem nicht mit Bösem,sondern nur mit Gutem, zixwiderstehen ; sich in al-len Beziehungen jeder leih-lichen und geistlichen C-e-waltthat gegen alle Men-schen zu enthalten, — undalles , ja das ganze , Gutenur von der reinen Einsichtdurch wissenschaftgemäfseForschung und Belehrung,von dem heiligenden Ge-fühle reiner Herzen, vondem reinsittlichen Wollengottinniger Menschen, inund durch Hülfe und Mit-wirkung Gottes, in Stilledes eignen Gemüthes und,in liebefriedliCher äufsererWirksamkeit, zu erwarten,

rein von jedem Streben,Parteiungen und Secten un-ter den Menschen zu stif-ten , 'rein und frei von blin-der Annahme willkührlicherSatzungen jeder Art, undhierdurch gesichert vor jeg.licher Leidenschaft undWahnwuth (Fanatismus);— endlich, diese Grund-sätze alle umfassend , derGrundsatz der Ireseninnig-keit, weiche auch die Men-schheitinnigkeit, die (tilge-

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210 ERALJSE. KRAUSE,.

meine Menschenliebe (chari-las), in sich hält und sichdurch allgemeine Gerechtig-keit Geduld und Milde of-fenbart.“.

„Von der treuen Beob-achtung dieser Grundsätzehängt, nach Krause's Über-zetiob-un er das . Gelingen je-des ä.chtmensch.lichen , dem..Bein guten gewidmeten Ent-wurfes ab; und nur ihnengemäfs wirkend wird auchder werdende Menschheit-bund gedeihen. Durch die-se Grundsätze . und derentreueB efolgung werden Die,welche ihn stiften und aUs-breiten, mit allem Gutenund mit allen Gutgesinntenim inneren, vorbestimm-ten .. Einklange und Bundeseyn; sie werden gegendas Menschheitvvidrige- je-de Art, gegen alles Unrei-ne, Unreife, Fehlgebildeteund Fehlbildende nicht mit.Zwang, nicht mit äufsererGewalt, nicht mitList, undTrug, und Lüge in , den.Kampf ziehn; sondern blofsmit wissenschaftgemäfserBelehrung, in liebinnigerFriedsamkeit, und vorzüg-lich mit. ruhiger, selbvve.sentlicher Darbildu.ng des.Guten, werden sie dagegenwirken. - Daher wird auch,nach Krause's Überzeugung,kein reingesinnter und da-bei zu , voller Erkenntnifs

.Wahrheit gelangterMensch wider keinen, noch

so unvollkommnen, Gesell-schaftverein, wider keinenStaat, wider keinen B.eli-gionverein mit offner odergeheimer, leiblicher odergeistiger Gewaltthat sichauflehnen, vielmehr, imGeiste Gottes und derMenschheit, das Unvoll-kommne in den Verfassun.-gen der Staaten und Rehi-gionvereine, welche nurstufenweis ihren Urbildernsich nähern können, einzigauf rechtmäfsigem und ge-setzlichem Wege, nur durchsittlichfreie und reine Mit-tel, durch offne wissen-schaftliche Belehrung unddurch Benutzung jed.erstaatsgesetznzeig dargebo-tenen. Wirksamkeit, zu ver-bessern, und nur so, zuBe-griindung des Guten mitzu-wirken, streben. — • Dieaber, welche in diesemGeiste leben, sowie sieselbst friedlich und duld-sam sind und sich aller ge-waltsam störenden Einwir-kung auf das Bestehendeenthalten , werden auch,wie schon die Quaker und.einige andre von der herr-schenden 'Kirche ab-vvei-chende friedliche und stil-le Gesellschaften in al-len Staaten, am Meistenaber in denen , welcheselbst ihrem Urbilde ver,hältnifs,mäfsig am Näch-sten sind, Duldung undFörderung ihrer mensch

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KRAUSE. K.,R4USE. 21.1

heitwiirdigen Bestrebungenfinden."

„Man sieht aus diesenDarstellungen, dafs Krau-se's Unternehmen, für dieHöherbildung der triid.er-schaft mitzuwirken, nichteinzeln oder einseitig, son-dern als untergeordneterTheil eines . höhern Planesfür die gesammte Mensch-heit, gedacht ist, und dafsinsonderheit Jenes, wasdavon die Brüderschaft an-geht , auf philosophischund geschichtlich begrün-d.eter Sachkenntnifs beru-het. Daher sind Kralbse+,9

'Wirksamkeit und deren Er-folge weder jemals selbstauf die Freimaurerbrüder-s a allein beschränkt,noch auch selbiger aus-schlufsweise, mit Verken-nung anderer Keime des.Menschheitbundes, gewid-met gewesen; und schonin deni'Vorberichte der er.sten Ausgabe der „Kunst-urkunden" lehrt er be-stimmt, dafs die Stiftung.u. Ausbreitung des Mensch-heitbundes weder allein,noch vorzüglich, von derFreiniaurerbrüderschaft ab-hange, noch zu erwartensey, Clars vielmehr dieserhöchste menschliche Vereinin selbstandige, urneuemBeginnen entstehen werde,woran allerdings die Frei-maurerei als Gesellschaftden nächsten Beruf habe,

sich anzuschliefsen, und solin werdenden MenschLeit-bünde ihr eignes ' drittes Le-bensalter, , ihrem eignengesciichtlichen Musterbildegernärs, anzutreten. Da-her ist Krause überzeugt,dafs seine höhere Wirksam-keit durch das Widerstre-hen des Logenwesens nichtgehemmt werden kann. .Schon in der Brüderschafthat indefs Sein e Lehre durch-gewirkt*); sie wird in den

*) Es ist erfreulich, in ei-nem, unter'm 2i A pril 1822ausgefertigten, gedrucktenRundschreiben einer jun-gen deutschen Loge, derenguter masonischer Geistdem Herausgeber schon.früher bekannt war, fol-gende Stelle zu lesen. —

,;So sehr wir es uns be-wufst seyn dürfen, dafswir es an unserm Theilenicht fehlen liefsen, dieSache destandes nach Ver-mögen zu Rirdern, so wis-sen wir uns doch wol zu.bescheiden, dafs es nur vorderHand mehrBlitthen undEnospen sind, Was unterunsrer Pflege hervorgehe,als dafs wir uns anmafsendürften, Früchte zur Schaulegen zu wollen, die zurReife , Gediegenheit* undVollkommenheit die Zeitallm .ählig, erst bringenringen kann.Um -inzwischen in Vorbe-reitungen Dessen, was sichkünftig etwa liefern liefse,nicht müfsig zu seyn, gien-gen wir von dem Grund-satze aus, daJs der untereinem Briiderver ein herr-

- 14* •

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212 KRAUSE. KRAUSE.

Logen nie wieder vertilgtwerden, auch schon solange

sChenile Geist vor . Allemebenso gereiniget und ver-edelt, als angeregt und ent-flammt werden müsse, umn.dem an sich tollten Buch-Staben des Logenwesensdesto mehr Leben und 15.raft.zu geben. Diets hofftenwir am Sichersten durchdie Clubbs zu erreichen,*die wir allwöchentlich hal-ten , wo -viir neben einemallgemeinen Unterrichte,malst aus dem altenglischenLehrlingscateclaistnus mitKrauses viel zu wenig be-nutzten ErMuterui-zgen, so-Weit sie practisch sind,uns besonders auch damitbeschäftigen, die .Angele-genheiten der Loge sämmt-liChen Brüdern Bera--thung vorzutragen. DerBeamteten- und Meistercon-ferenzen werden dadurchfreilich weniger: was hin-gegen das Vertrauen,. dieLiebe und der Gemeinsinn derBrüder untereinander ge-winnt , wie sehr es dasWachsthurn . der Einsichtund die Bestimmtheit der

est:Müsse:12 eg (ins tigt, wenn.Alles so offen und,unbefan-gen und mit vereintem Eifer,das 'Richtigere zu finden,dßs Bessere sich anzueignen,verhandelt -v7;31, davonüberzeugen wir uns täglich.mehr.",

Das ist ja eben , was.Krause und der HeraUsge-ber behaupten und cm-

'-pfeilen, indem sie, sowievon aller Hehlsucht, alsoauch insbesondre vondern.durch das heillose Gradwe-

und sofern diese als Geheim-vereine bestehen. Auch indiesen wirkt diese Lehre inKraft des Wahren und Gu-ten von Tag zu Tag mäch.-tiger fort, — still, aber uni.widersteblich."

„Bereits im .T.1808 erwar-tete Krause mit Gewifsheit,dafs , durch seine Lehremitveranlafst, die Fähige-ren und Reingesinnten inder Brüderschaft würden er-leuchtet und ergriffen wer-den, und dafs sie insbeson-dre im Lichte der Ideen,und im Überblicke der mit-zutheilenden wahren Ge-schichte des Bundes, zurichtiger Würdigung desZustandes und der zeitge-ingsen Bestimmung derBrüderschaft gelangen wür-den. Der Erfolg hat dieserErwartung zum Theil ent-sprochen: ob aber die Brü-derschaft im Ganzen , oderauch nur in einzelnen Th.ei-len, bis zu einer Neugeburtund Wiedergeburt im Gei-ste jener Ideen und Idealesich erheben und hindurch-arbeiten werde ? — Diesesist zwar zu wünschen, aberMit Gewifsheit nicht zu be-stimmen. Übrigens ist da-von das Entstehen und dasGedeihen des Menschheit-

sen herbeigeführten Geheini.halten im brüderlichen Exei-se, aus Gründen abmahnen!

Anm. des Her ausg.

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KRAUSE, KRAUSE. 213

blindes auf Erden sowenig,abhängig, und daran sowe-nig gebunden, als die Leh-re davon aus der Freimau-rer

b

rüderschaft und aus cle-len Urkunden und Archi-ven gendinm.en ist, oderauch als die Erforschungdieser Grundwahrheiten der

'Freimaurerbrüderschaft zu-geschrieben werden .kann.Diese Einsichten sind und.bestehen in ewiger Wesen-

t , selbwesentlich (un-mittelbar) , vor und überallem geschichtlich Gegebe-nen , als reine, von allerPersönlichkeit unabilängigeEinsicht, und ebendefshalbunabhängig von jeder Er-fahrung, vielmehr alle Er-fahrung undlassend. und be-stimmend; und sie konntendaher auch nur in rein-wis-senschaftlicher Forchung,und nur erst auf der jetzi-

. gen Bildungstufe des ge-sammtenLebens derinen s ch-leit in Wissenschaft, Kunstund Geselligkeit, gefundenund ausgebildet werden."

„Schon ehe Krause Frei-ana, urer wurde, gelangte er,wie im Vorigen erzählt wor-den ist, zu der Einsicht indie Idee der Menschheit alseines Organismus , und zuder Idee eines die ganzeMenschheit umfassendenLebensvereines; und schonlange vorher erkannte er dieVerpflichtung auch als die

,..seinige an; zunächst für die

Verbesserung der gesell-schaftlichen Verhältnisse,zumal des Staates und desGottinnigkeitbundes , auf(Yb es etzmärsio-e Weise zu wir-ken. Nur niers bestimmteihn , die Mitgliedschaft derMasonei zu suchen, und so-dann zu ihrem Besten thätigzu seyn,, auch dershalb dieHerausgabe seines Systemesder Wissenschaft bisjetztaufzuschieben, und auf sei-ne früheren philosophischenund mathematischen Schrif-ten, die er als Jüngling ge-schrieben, aufser seiner,gleichfalls gröfstentheils im.3. 1803 und 1804 niederge-schriebnen, Sittenlehre, kei-ne weiteren folgen zu lassen,sondern zuförderst seine derDarstellung der Ideen undder Ideale der Menschheit,ihres Lebens und Bundes,und der Höherbildung derFreim,aurerbrüderschaft, be-stimmten Werke im Druckezu vollenden ; Welches nun-mehr grofsentiieils geselle-hen ist. Schon in demUmstande, dar& ihm seitdem 3. 1805 alles bisdahinfür die Geschichte der Bit-derschaft vorhandene und.geleistete Werthvolle an-Ur-kunden , Überlieferungen.Nachrichten und Darstel-lungen durch de BrüderSchneider,. 'rlefsZer und MA-darf zu weiterer Bearbei-tung dargeboten wurde,glaubte Krause eine Fügung

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214 KRAUSE. KRAUSE.

Gottes erkennen und eine•ihn verpflichtende Auffode-rung sehen zu müssen,. vonderen Erfüllung ihn nichtdie Sorge für sich und dieSeinen, nicht die Aussichtauf Verkennung, Hars undVerfolgung zurückhaltendürfe; und nie hat ihn Je-mand über das Widrige,was ihm in Folge dieser sei-ner-Wirksamkeit für die Brü-derschaft begegnete undnoch begegnet, klagen ge-hört. — Krause übernahmalle seine xnasonischen Ar-beiten und Mühen rein ausPflicht und zog sie allenandern, gleichfalls an sich.wesentlichen, ihm äufser-/ich nützlichen und ehren-

. vollen, literarischen Arbei-ten und Beschäftigungenvor, die ihm Geld, äufsereEhre und einen von ihmsehr gewünschten Wirkungkreis als Lehrer der VV is-senschaft verschafft habenwürden; ob er gleich schon

J. 1808 mit Bestimmt-lieh voraussah, dafs er vonder Mehrzahl der jetztle-Lenden Brüder nicht er-kannt werden, — dar nichtDank, sondern Verkennung,Schmach und Verfolgung,sein Theil seyn werde. Erwufste es schon damals sehrwohl, dafs ihm dieses, Un-tetnehmen äufsere Noth und.Vd/assenheit bringen müs-se, 'und dafs ihm der be-kannte ,Einflufs einzelner

Brüder, Logen und Grofs.logen, den sie als Beamtealler Stufen auf den Staatausüben, jede andere Wirk-samkeit erschweren und auflängere Zeit verschliefsenwerde. — Was er voraus-sah, ist leider! in Erfüllunggegangen."

„VV'er das Vorstehendewohl erwäget, wird aucheinsehen, warum Krausesein masonisches Vorhaben,gleich von Anfang an, nichtzur Logensache machenkonnte und wollte; wie erbereits im J. 1810 der Logeselbst, deren Mitglied erdamals war, erklärt hat.Denn er wollte durch freieAnregung jedes einzelnenBruders zu eignem Nach-denken und Urtheilen derganzen Brüderschaft einenAnlafs und zugleich einebleibende Grundlage ihrerNeubelebung und Höher-b ildung geben; indem jadoch von den einzelnen Lo..gen erst dann etwas We-sentliches für diesen Zweckerwartet werden kann, wenndie Mehrzahl ihrer Mitglie-der zu der gründlichen Ein-sieht gelAngt seyn werden,dic hierzu erfodert wird;sowie ein Ahnliches auchvon allen Logenvereinen-und Vereinlogen in ihremVerhältnisse zu den einzel-nen Logen gilt, welche dieMitglieder derselben sind.Daher hat Krause auch der

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KRAUSE...,

Loge, deren Mitglied ervon 1805 an bis 1810 war,nie einen Vorschlag zu Än-derung oder Verbesserungihrer Gesetze, 'Einrichtun-gen und Gebräuche gethanund in den berathendenVersammlungen nur dannbmitgesprochen , wenn erdazu aufgefodprt wurde;sowie er überhaupt an denGeschäften der Loge nurdann und nur insoweit An-tbeil genommen hat, als erdadurch den ihm gesetzmä-

,rsig erklärten Willen undAuftrag der Loge selbst aus-richtete und erfüllte. Erselbst hat daher durch seinVer101ten als Mitglied sei-ter Loge, und als Genosse,der ganzen Brüderschaft, zudem Vorwurfe eines auf-,dringli chen, gewaltsamenileformirens keinen Anlafsgegeben. Brüder, welche.in die Gesetze der Ent-wicKelungk.unst höherenLebens, eingedrurigek 'sin4Un d. das diesem Azufsatzeba:rgelegte wohl erwägen,werden daher auch dieGründe davon selbst {in-,den, wershalb Krause sichnie niit Ausarbeitung neuerGesetzurkunden und Ritua-le für irgend eine besondreLoge, oder für eine Frei-enaurerloge überhaupt, nachder jetzigen noch nicht inihren 'Grundformen Verbes «.

serten, Art, befafst, nochauch jemals sich. zu

ii.RAusE. 215

sioneri und Ausbesserungenwirklich bestehender Lo-genconstitutionen' und Ri-tuale verstanden bat. Esist also, man mag Krause'sLehre , oder seineduelle Wirk samkeit als Mit-glied seiner Loge, betrach-ten, unmöglich, ihm. denVorwurf, als habe er dieAuflösung der Brüderschaftgewolltlund beabsichtiget,auch nur mit einem Schat-ten von. Fug und Grunde,zu machen. — Behauptetman aber, dafs Krause den-noch, wenn auch ohne Ahsicht , zn Auflösung derBrüderschaft mitwirke soist schon die bisherige Wir-ku.n,2-, des Einflusses seinerLehre und Grundsätze inund auf das Logenwesenein Theilerwes vom Gegen-theile ; auch ist es an sichgewifs„, dafs eben dieseLehre kind Grundsä-tze überan 72,U742,,u wirkli-

,

chem. E Tb au en2, er;-Weiter—bilden-- in immer steigenderInnigkeit im Guten verein-ter Brüder Anlars und Kraftgeben können."

„Je gründticher indefs.jetzt oder in- Zukunft das,Unternehmen- und clas Ver-halten.Krause's binsichis derFreimaurerbrüderschaft er-wogen und beurtheilt wer-den wird in allgemeinmenschlicher, sittlicher, re-ligiöser und masonisclierBeziehung, destomehr wird

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2V3 KRAUSE. KRAUSE.

sein Unternehmen und Ver.halten aus den richtigen•Gesichtspuncten betrachtetwerden. Er handelte offen-kundig , nach. den Gesetzender sittlichen Freiheit; erwollte nur Wahrheit undsuchte, diese nur durchAnregung eigner Forschungund freier Prüfung eines Je.den zu verbreiten; er wolltenicht seine Überzeugung-,als solche, sondern , ohneaale Hinsicht auf seine Per-son, die von ihm erkannteWahrheit, und zwar durchdie zugleich beigefügtenGründe, auch in Andern,mittelst Deren eigner freierPrüfung, zur Anerkennt-nifs bringen ; er wolltenur Gutes und 'durch Guteswirken; un &mit dem Nicht-guten wollte er sich: durch-aus nicht befassen.. ET han-delte insonderheit nie wi-der das gemeinsame Beste.der Brüderschaft, erkanntedas wirkliche Gute in ihrft'en-dig an, und sprach nurwider das Verkehrte undZeitwidrige in ihr mit Ruheund Würde; und olneirgend einen Beilfier pßr-s'önlich anzugreifen.„ mitaller Schonung der persön-lichen ,Heimiichkeisten ein-zelner Brüder und Logen.Wenn insonderheit vorihm mehre geistreiche und1/17 emeinende Brüder dasLogenwesen, seiner jetzi-gen Verderbtheit wegen,

als. der Freimaurerei undder Freimaurerbrüderschaftgänzlich entgegengesetztbetrachtet und geschilderthatten, und daher, wierefsler, , durch einen blofsaus Brüder-Meistern beste-henden scientzfischem Bund'" „ die Rückkehr der' Frei-maurerei in clie Logen"" zu,b ewirken, oder,, wie Schrö-der durch einen ebenfallsaus Brüder Meistern zu...sannnengesetzten Engbunddie Logenbrüder zur ei,gentlichen Freimaurerei zuwecken und zu gewöhnen,unternahmen: so behaupte-te dagegen Krause , dafs.sich die wirkliche Freimau-rerbrüderschaft der Logenzu der Freimaurerei gera.,deso verhalte, wie diechristliche Kirelle zum Chri.,stenthume , wie, die wirkli'chen Staaten und Staaten'vereine zur gesellschaftli-;chen Darlebung des Rech-tes und der Gerechtigkeit,,,dafs daher die Logenthätigkeit der Brüderschaft, -,12e1aller ihrer jetzigen unven,kennbaren und von eahllo«,sen Brüdern : anerkgnn.ten„und beklagten *) Vezderbiz.,

,,*) Man darf nur die seit et:.wan zwanzig Jahren imDruck erschienenen Logen-schreiben durchsehen, unisich von der Ausgebreiteth'eit dieser Wage zu über-zeuen.'s,

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KRAUSE;

heit und Unausgebildetheit,dennoch nicht verachtetoder von den einsichtigenund wohlgesinnten Brüdernv erlassen werden solle unddürfe, sondern dafs es viel-mehr eben jetzt hohe, jahöchste, Zeit sey, dafs Je-der, der es vermag, aufdie hier geschilderte Artzu Reinigung, Veredlung,Erhebung und Neubelebungdes Logenwesens mitwirke.---- Dieses hat Krause be-reits in der ersten Ausgabeder Kunsturkunden vom J-1810 im Vorberichte, und.in dem liturgischen Frag-,stücke (daselbst S. 1-4)*tiind noch ausführlicher inder zweiten Ausgabe, inebendemselben um ge arb ei-teten Fragstücke (13. T,.Abth.' 1, S. LXXIII CXVI ) , und in der voll-ständigen Würdigung allerbisherigen ächtmasonischenConstitutionen

Abth. S. 321 —436); , etklärt lind zwar mitAngabe .derGründe seinerBehauptungen , sowie derGrundgesetzeund derHaupt-p'uncte, wonach jene Neu-belebung ünd Höherbildungdes Logenwesens bewirktwerden kann , darf undsoll. Er gedachte des zuVerbessernden nur um derVerbesserung willen; dennes kam ihm nur daraufan,der Brüderschaft ihren Ur-begriff, ihre Idee,. ihren

KRAUSE. 211

Gesdichtbegriff und ihrGes clii chtmusterbild vorAu-gen zu stellen; und indemer sie für fähig und für da--zu bestimmt erklärte , einoffner, urneuer Keim undAnfang des Menschheitbun-des zu werden, und sie da-zu auffoderte, hat er sieauf% Höchste geehrt undihr von seiner Seite ;diegröfste Achtung erwiesen.Dieses Alles wird in dem.auf Erden sich stets meh-renden und ausbreitendenReiche der Wahrheit, Lie-be und Gerechtigkeit einsterkannt werden." [So wirddenn auch wenigstens dieNachwelt einsehen, war-um der Herausgeber dieser„Encyclopiidie" dem masa-nischen Unternehmen desBrs. Krause, es gleich an-fangs erkennend und ausallen Kräften fördernd, bis-heute unabänderlich zuge-than-war, dieser Treue ma-sonische Auszeichnungen,und, sogar den Besuch derLogen , zum Opfer brachteund so manche Verunglim-pfung mit Krause zugleichwillig übernahm.'

„Viele, und geradewohl-wollende, Brüder wenden.ein , Olafs Krause die Frei-maurerbrüders che ft zu hochanschlage und von ihr er-warte Was sie weder, lei-sten könne, noch solle.Wer sich jaule% die Mühenimmt , .KretztsA Entwiche-

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215 KRAUSE. KRAUSE.

lungen wissenschaftlich zudurchdenken und seine ge-schichtlichenBehauptungengründlich zu würdigen, derwird finden, dafs er diesel-be nur für einen einzelnen,in vorwissenschaftlicher Ah-nung begonnenen, und erstdurch wissenschaftliche Ein-sicht höher zu befruchtenden Keim und Theil deswerdenden Menschheitbun-des unter mehren andernKeimen ") hält, aber dieEildung dieses Bundes nichtallein oder vorzüglich von.dieser Brüderschaft, son-dern vielmehr von den dazu.Vorbereiteten aus, allen Völ-kern und Ständen, erwar-tet, und nur behaliptet,dars die Freimaurerbrüder-schaft , wenn hinlänglichviele einzelne Brüder zu derdazu nöthigen Einsicht, und.zur richtigen Auffassung desjetzigen Standpunctes derBrüderschaft im Gesam'leben der Menschheit, ge-langten, durch Abwerfungd6s ihrer eignen Idee undihrem Ideale Widerstreben.den, insonderheit .durchAnnahme des Grundsatzesder Offenheit des Vereines,

„) Dieses ist allgerneinfafs-lich, und kurz, nach allenI-Jauptpuncten dargestelltin einer im „ Tagblatteder Menschheit " (1811,Nr. ) enthaltenen .A.bhand.-huig."

und durch Neubelebung undsittlichfreie und. schöneAusbildung des in ihr wirk-lich überlieferten Keimes,ein eigenthümlicher Anfangdes Menschheitbundes wer-den könnte, und dafs dieseUmbildung derBrüderschaftdem historischen Geistedieses Vereines, sowie dem.bisher erkennbaren Ent-wickelunggange desselben,angemessen sey; indem der-selbe dadurch ohne alle Un-terbrechung seines Daseynsund seiner Wirksamkeit diehöchste dritte Periode sei-nes eignen Lebens in neuerJugendkraft, Würde und.Schönheit beginnen würde,so dafs er zwar, ähnlichdem zum Taglicht ausge.bornen Ernbi-yo, seine Organisation, zu höherer Le-bensentfaltung erwacht, än-dere, aber defsbalb . sie nichtstöre, oder aufiöse».

„Allerdings aber -willKrause nicht eine Umbil-dung derBrüderschaft durchneue Geheimnisse oder geheidne Unitriebe, von wasmer für einer Art mit wasimmer für eineran sich noch.so löblichen' 'Absicht; son4demn er möchte es mitbewir-ken, dafs die Freimaüterabrüderschaft durch freie;offne Höhergestaltung, dieihr gerade jetzt so nöthigist, als es dem Schmetter"linge ist, aus der Puppe be-fielt, als *es dem Kinde ist,

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KRAUSE. KRAUS. - 219

geboren zu werden, vor</nden Augen der Staaten undaller Menschen, und in off-ner Wechselwirkung mitallen schon bestehendenmenschlichen Gesellschaf:.ten , als gereinigter, urge-sunder Anfang des auf Er-den höchsten geselligenVereines, die hohe Stelleeinnehmen und die erhabe-ne Bestimmung erfüllenmöchte, welche ihr dann.,und nur unter dieser Bedin-gung, zukommt. — Einenoffnen Ferein für Mensch-iichkeit und Mensch/zeit wer-jen übrigens die Staatennicht verbieten-wollen ; weilderselbe an sich rechtge-mäfs , mit den Bestrebun-gen jedes Staates für dasRecht durchaus harmonischund demselben nur förder-lieh ist.,“ )1/4)

,,,*)‘ Hier verdient noch. be-merkt zu werden , dafs vormehren Jahren in einemanonymen. Aufsatze einessehr gelesenen öffentlichen.Blattesinsinuirt wurde dieIdee und der Name des be-kannten Tugendbundes seyaus Krauses Schriften ge-nommen.— Allerdings ge-langte Krause bei Ausbil-dung der Idee des' Organis-mus der gesammten mensch-lichen Geselligkeit auch aufdie untergeordnete Theil-idee des Vereines, für dieTugend, welchen er seit1808 den Tugendbund nann-te; und. er hat in seiner

„Man bat dem Br. Krau-se häufig, und vorzüglichvon Seiten der GrofsiogenDeutschlandes, den Vor-wurf eines gegen die Brü-derschaft angeblich began-genen „ Ferrathes" gemacht.— Man kann diesen, meistschlechthin und unbestimmtgebrauchten, Ausdruck in.einem doppeltenSinne ver-stehen ;- entweder wie inder Redart:- „eine gute Sa-che, oder einen Menschen,verrathen," das' b.eifst, wi-der Treu und GlaubenVerderben ziehen, oder auchin jenem leichteren, woman unter einem Verrathe,oder unter Verrathen, blofs„Miitheilung eines oder meh-rer anPertrazzie7v unbekann-ten Dinge. oder Umstände,die aufserdem zuvor nochnicht bekannt waren, widerTreu und Glauben," ver-steht. Alles Dargelegte und Erzählte beweist

dafs Krauise wederhinsichts der ganzen Brü-derschaft, noch einzelner

2811 erschienenen Schriftvom „, Urbilde der Mensch'.heit" auch diese Idee, nr.-ter der Überschriftgendbund, ausführlich ent.wickelt : aber mit der eb en-so benannten , in Deutsch..land 'vireü 'v'erbreiteten Ge-sellschaft hat Krause nie inder geringsten Verbindunggestanden."

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220 1{}3ÄUSE. KRAUSE;

Logen, noch irgend eines rechtsgültig beurtheilt wer-einzelnen Freimaurerbru- den darf, dafs daher auch.ders , irgend einen Verrath, die bei andern Johannis10-in dem einen oder in dem gen und bei was immer fürandern Sinne , begangen Grofslogen etwa einge-habe. Er behauptet im Ge- führten Eide und Gelöbnis-gentheil, dafs er, als ein se, nach ihrem ganzen In-iichter Bruder (as a true and halte und nach ihrer gan-faithfid brother), Treu und zen Form, 'rechtsgültig aufGlauben bewahrt und er- Krause durchaus nicht ange-wiesen habe; indem er, wandt werden diirfen, undzum Besten der Gesellschaft dafs endlich eben.defshalbauf jede ihm mögliche yv-ei. alle allgemeineren oder be-se zu wirken, stets bestrebt sonderen Gesetze, Einrich-war und durchaus Nichts tungen, Gebräuche und ge-im Druck bekannt gemacht fafsten Beschlüsse aller an-hat, woran ein allgernei- dem Logen für ihn durch-nes Gesetz der Brüderschaft, aus nicht gesellschaftrecht-oder ein Beigesetz seiner lich verbindlich sind, au-Loge, oder insonderheit das fier inwiefern sie mit dervon ihm bei seiner Aufnah- damals bestehenden Gesetz-me geleistete Geiöbnifs, gebung, Einrichtung, denoder das bestehende Ge- Gebräuchen, und mit recid-trauchsrecht seiner Loge, miifsigen und gesetzlichenoder endlich die Stimme Beschlüssen derjenigen Lo-seines eignen Gewissens, ge übereinstimmen , undverhindert hätte. — In ge, dadurch mittelbar für ihnsellschaftrechtlicher Hin- verbindlich werden , derensicht ist aber dabei wohl zu Mitglied er vom 5. 1506erwägen, dafs Krause nie bis zum J.I.81.0 war. Diesemit einer Grofsloge als Mit- Loge aber, damals die %er-glied oder Untergebener in einigten Logen ZZG den dreiVerbindung gestanden hat, Schwertern und den wahrendafs also sein Verhältnifs Freunden genannt, Eine derzuiBiüderschaft nur durch »ältesten selbständigen Jo-die beiden selbständigen hannislogen in Deutschland.,Einzellogen, deren:Mitglied spendete damals keine 'Ho-er war, gekettet wurde, und leergrade und war,, ihrerdafs daher sein iimiseresVer- Constitutioii und Gesetzge-halten als Freimaurerbruder tung nach, durchaus' mitnur nach der damals beste- keiner Grofsioge in: irgend

enden Gesetzgebung die einem Verhältnisse der Ab-ser einzelnenJohannislogen hängigkeit oder Subordina-

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KRAUSE. IMAUSE 921

Hon, sondern nur in freiem.emer-gesellschaftlichen allg •

nen Verkehre mit selbigenallen. Erst im Jahre 1812vereinte sie sich mit mehrenandern sächsischen rogenunter eine grofse Landes-loge von Sachsen, derenConstitution, Gesetze undBeschlüsse aber auf Krauserechtlich nicht angewendetwerden können, da der'sel-be bereits am 17. December1810 'von seiner, damalsnoch selbständigen, Loge

„aus selbiger auf unbe-stimmte Zeit entfernt' wor-den war." " ")

„Man hat ferner gesagt:, „Krause b.abe sich nicht in

die angeblichen Höhergradeeinweihen.lassen; — es kön-ne also gar wol seyn, dafsihm das eigentliche innersteWesen und Geheimnifs derFreimaurerei verborgen ge-blieben sey." " Aber schonvor Krause hatten sich diein 'die Hochgrade verschie-dener Systeme eingeweihe-ten Brüder ly o cl e Nicolat,.Schneider, Schröder, , Fefsler, wovon die beidenLetz-teren selbst angeseheneGrofsmeister waren , vondem gänzlichen Ungehalte,ja von dem wider die ächteFreimaurerei gerichtetenund auf das Logenwesen

*) S. „Stuve's Abhandlung"li. s. 8.264 f. u. 2781

Anm. des Herausg.

verderblich einwirkenden.Character aller ihnen be-kannten Höhergrade, ausgeschichtlicher , genauerKenntnifs ihrer Constitu-tionen,' Einrichtungen, Ge4bräuche und Bestrebungenüberzeugt :und Dieses inihren, theils handschriftli-.chen, theils druckschriftli-chen , Werken sonnenklarfür Mitwelt und Nachwelterwiesen, auch dabei ihreBehauptungen mit Urkun-den 'und Acten überreich-lich belegt; und Krazt,e warso glücklich , schon im 3.1805. durch die BrüderSchneider und 31-ofsdorf *),ünd dann noch genauer imJ. 1807, die Geschichte undden Zustand des s Lnmtlich enHöhergradwesens kennen

„*) Wer auch nur alles Dasgelesen hat, was der wür..4.dige Bruder Schneider indem, imL 18o3 gedruckten,„Constitutioneribuche derLoge Archimedes zu Al-tenbu.rg. " über die Ge-schichte und das Unwesender angeblichen Höhergra-de dargelegt und erwiesenhat, —welches Buch Krau-se bei seiner Aufnahmezum Freimaurer 1805 ge-setzmäfsig erhielt, der wirdgegen alle Täuschungenvon dieser Seite her sicherstehen und nie Aufnahmein dergleichen Grade su-chen, wenn er anders,das dort Gesagte zu fas-sen und zu erwägen, ver-mag‘"

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222 KRAUSE. KRAUSE.

zu lernen, als er, eufge-nommen in.FVsIer's grofsenBund scientifischer . . Frei-maurer, Fefsler's, beson-ders auch in dieser Hin-sicht vortrefflichen , Ver-such einer kritischen Ge-schichte der Freimaurereiund der Freima.urerbrüiler-schaft , und die dort beige-fügten Actenstücke, genaustudirte. Nachher hat Krau-se in des Bruders Nicoiaihinterlassener Bibliothek zuBerlin, in den Jahren.1813— 1815, sowie auf seinenReisen in und aufserhalbDeutschland, und durchseine Verbindungen in Eng-land, die seltensten , lehr-reichsten und neuesten Ak-tenstücke zur Geschichteund Ritualistik der soge-nannten Höhergrade zusam-mengebracht, welche Fej:9-ler nicht kannte und.. nichtkennen konnte. Dafs aber.Krause in seinen masoni-schen Schriften von allenHöhergraden nie anders,als nur im Allgemeinen, re-det und darüber nur sel-ten einige, dem Kennerverständliche, individuelle,geschichtliche Winke gibt,Dieses hat ganz andereGründe, als jene; welcheseine Gegner vermuthen.Krause ist nämlich mitSchröder Fefsier, Schnei-der, Mofsdoif, und vielenandern Brüdern, -überzeugt,dafs sämmtliche Höherzra-

de, Iiinsichts des ihnen Ei'genthümlichen, der ge-schichtlich äärten über-lieferten Freimaurerei. gänz-lich fremd sind;" [s. obenden Artikel: GRAD E!] ,unddavon unabhngig erkennter auch in der ewigen We-senheit der Freimaurereidie Unmöglichkeit, dafsjemals dergleichen angeb-liche Grade sachgemiifs mitselbiger in Verbindung ge-bracht werden können. —Schon clefshalb schwieger in seinen masonischenSchriften über diesen Ge-genstand, als von etwas fürseinen Zweck ganz Unnö-tbigem und inindestensÜbereüfsigem. Aufserdein'aber würde es, wenn er die-sen Gegenstand hätte bisIn% Einzelne berühren wol-len, der Darlegung von._Acten und Urkunden he'-durst heeben , um seine Ur-theile gehörig zu begrün-.den; — wozu er wederBeruf hatte, noch auch sei4ne Schriften dafür geeigneterkannte. Jemehr übrigensdie Geschichte und der Zu-stand der sogenannten- :gö

--

hergrade bekannt werdenwird, destomehr wird minfinden , dafs die erwähntenBrüder über diese Sacherichtig gesehen und geur-theilt haben , und dafs in-sonderheit Krizuse wohlbe-fugt war, Dasjenige für dieim Wesentlichen vollständige

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KRAUSE. KRAUSE, 223

Geschichte des .znasons-chenrereines zu achten, was er,in treuer Benutzung allerVorarbeiten, dafür erklärteund als Hauptergebnisse auf-stellte."

„Auf ähnliche Weise hatman die Gründlichkeit undZulänglichkeit der Krause'-scheu masonischen Lehredurch den Vorwurf zweifel-haft machen wollen, „ „alshabe er die Geschichte derFreimaurerei und der Brü-derschaft Mors auf Urkun-den gründen gewollt, aberauf die höchst schätzbarenTraditionen derBrüderschaftnicht die gebührende Rück.-sicht genommen.“"— Rech-net man aber die in den dreiältestenKunsturkun d en, undin den übrigen, von Krauseaufgestellten, erklärten -undvergeistigten Urkunden ent-haltenen „ allerdings zumTheil sehr schätzbaren, Tra-ditionen oder Kunstüberlie-ferungen ab, so dürften wolin Zukunft nur noch we-nige dergleichen werthvolIe geschichtliche Andeutun-gen gefunden werden; —und deren Entdeckungen.würden Niemanden • will-kommner seyn, als dem Er..Krause, der im Voraus über-zeugt ist, dafs sie er-vvie-senen Geschichtwahrheitennicht widersprechen kön-nen; weil Wahrheit mitWahrheit auf jedem Gebie-te durchaus nur überein-

stimmt. Die vielfachen,auch dem Br. Krause grofsenthells bekannten, fabel-haften und für unxnasonisehe Zwecke ersonnenen,oder zum Theil erlogenenOrdensgeschichten (fabulo-sae historiae ordinis) aber,welche selbst zum Theil inunächten oder verfälschtenUrkunden enthalten sind,wie z. B. alle jene angebli-chen Traditionen , welchedie zuvor (s. - oben im Arti-kel: HEI, D11,TANN" S. 38 —421) geschilderte', vorge-spiegelte Urkunde darbietetet, — diese gehören frei.lich nicht zu den Traditio-nen der Freimaurerbrüder-schaft , die einer ganz an-derartigen Berücksichtigungwerth. sind. Dafs aberKrause die ächten Traditio-nen der Zunft sorgfältigerforscht, ja* Mehre davonzuerst an's Licht gebrachtund erläutert hat, und clafseben diese Sagen und my-thischen Andeutungen ihn.bei Vielen seiner Forschun-gen zur Wahrheit leiteten,dafs sie wiederum von sel-bigen. bestätigt und zum.Theil selbst zum Range -ge-schichtlicher Thatsachen er-hoben worden sind , da-von, ist sein HauptwerkZeuge, Man 'braucht, -um.sich davon zu überführen,nur nachzulesen, Was in.selbigem hinsichtlich derTraditionen von der älte-

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224 KRAUSE. KRAUSE.

sten Maurerei in Osten, der chen; denn alle ÜberredungSarren von dem Vorhanden- und alle unaufgefoderte Be-sey% eines Urrituales, von vormundung Anderer istder allgemeinen Sprache, ihm im Grunde der Seelevon Hiraau, von den Noa- zuwider. Er strebt über-chidischen Geboten, ferner haupt nicht zuerst nach äu-der Überlieferungen von fseTen Dingen und findet esdem Abrak, vom Ursinne vernunftgemäfs, die Erlan-der Zahlen, von der Loge gung derselben den höheund ihren uralten Einrich- ren, erstwesentlichen Zwek-tungen und Gebräuchen n. s. ken des Lebens , zuhöchstw,, wirklich geleistet ist, dem einenZwecke desselben,um in Ansehung Dessen, unterzuordnen, und sie nurwas Krause noch zu leisten insoweit zu wünschen und'übrig gelassen, ein billiges zu gebrauchen, als sie an.Urtheil zu fällen, und um sich gut; als sie. äufsereBe-zum Mindesten ihm nicht dingungen jenes ZweckesMangel an Beachtung eines sind und mit selbigem nichtGegenstandes beizumessen,. streiten. Es wird vielleichtwelchem er eine ganz beson- einst für einen geschichtlichdere Aufmerksamkeit nicht nicht hedeutunglosen Um-ohne Erfolg gewidmet hat. stand erkannt werden, dafs'D ars übrigens Krause, gleich Krause' s wissenschaftliche j edem ndern' besonnenen und masonische Untersu-Ges chichtforscher, die Ge- thungen , sowie seine ma-schichte hauptsächlich auf sonischen Schriften , unterUrkunden gründet, wo und fortwährenden äufseren Sor-soweit solche vorhanden gen , oft während jah.re-sind, Das ist allerdings lang anhaltenden drücken-wahr, — wird aber auch den Mangels, zu Stande ge-von Kennern der histori- bracht worden sind."schen Kunst eher Lob, als „Am Schlusse dieser Er-Tadel, erhalten." klärungen über Krauses frei-

"Krause hat als Mensch, maurerisches Wirken istels Gelehrter und Philo- noch zu bemerken, dafs diesoph, sowie auch als Frei- Vollendung des obener-maurer, nie irgend einer wähnten Systemes (Gliedpolitischen, religiösen oder baues, Organismus) derWis-wissenschaftlichen Partei- senschaft auch in masoni-mag oder Secte angehörtund ebensowenig gesucht,sich jemals in irgend einerHinsicht eine Partei zu ma-

scher Hinsicht Wesentlichist. Denn Krause' s Würdi-gung der Freimaurerei undder Freimaurerbrüderscb.aft,

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KRAUSE.

und sein ganzes, der letzte-ren gewidmetes Streben undWirken hat den geistigenGrund in seinen urwissen-schaftlichen (philosophi-schen) Grundeinsichten undÜberzeugungefi; und seineganze masonische Lehre istmithin nur ein einzelnes or-ganisches Glied dieses TVis-senschaftbaues. Als sol--ches ist sie von Krause ge-

nden worden und kanndaher auch nur als solchesvollkommen verstanden undgewürdiget werden. Eskonnte auch der Urheberderselben selbst dieser Leh-re nur im Ganzen seines-VVissenschaftgliedbaues diewissenschaftliche Begrün-dung und organische Ent-wickelung geben, welcheer bei allen seinen bisheri-gen, aufs erhalb des Ganzender Wissenschaft (populär)gegebenen, Darstellungender Lehre von der Mensch-heit, von ihrem Leben und.ihrem Bunde vor Augen hat-te ; welche Darstellungenallerdings mit der 'Wissen-schaftübereinstimmen, aberebendefshalb die Bekannt-machunc, der wissenschaft-lichen Entwickelung selbstLodern und erwarten las-sen."

„Krause ist im Allgemei-nen überzeugt, dafs das.zu.-nächst wesentliche Erfo-dernifs für die Höheraus-bildung der Menschheit die

KRAUSE. 225

Gestaltung der Wissenschaftals eines organischen Gan-zen, (eines Gliedbaues, Or-ganismus,) ist; als welchesdieselbe die Urwissenschaft(Philosophie) und Ges chicht-wissenschaft (die gesammteErfahrung-Erkenntnifs undGeschich;e), und die Ver-einwissenschaft aus Beiden,in 'und unter sich enthält.Er ist überzeugt, dafs geist-freie Ausbildung und Mit-theilung der Wissenschaft,und . wissens chaftgemäfseBelehrung und Erziehungder Einzelnen und der Völ-ker, , die zunächst wesent-licheBedingunglind das zu-nächst gefoderte und un-fehlbare Mittel ist, die Ein-zelnen, die Familien, dieVölker und endlich die gan-ze Menschheit der Erde zuErkenntnifs, Liebe undNachahmung Gottes in ei-nein reinen und vollwesent-

- lichen, auch gesellschaft-lich vollendeten, Mensch-heitleben' , mit Gottes Hül-fe, zu wecken und hinzu-leiten, und dadurch sie zu-gleich vor allen Gräuelnder Unwissenheit, derLust-gier, des irregeleiteten Wil-lens, zu sichern, und dasElend der Wahnwuth (desFanatismus), der Gewalt-that (des Despotismus) unddes Blutvergiefsens in ge-waltsamen Staatsumwäl zun=(Yen und in Bürger- und.Völkerkriegen , b zuwen -

15

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Q26 KRAUSE. KRAUSE.

den.. Vorzüglich dershalb,xnufste Krause'n die Vollen.

.dung und Aufstellung desGliedbaues der Wiss' en-schaft seit seinem Jünglings-alter als ein erstwesentlichesGut undHeiligt.hum des,Le-bens iiirden Einzelnen undfür die ganze Menschheiterscheinen ; und gerade defs-halb hat er sich entschlos-sen, diesem erhabenen Be-rufe seine 'Denkkraft zuwidmen , und .auch seinenFleifs mit dem FleiCse ehr-würdiger Wissenschaftfor-scher der Vorzeit und. Ge-genWart zu vereinen.. Erist überzeugt, dafs', wennes ihm und Andern in dem-selben Geiste gelingt, denWissenscb.aftgliedipau alsGemeingut der Menschheitin einem gesunden Anfan-ge aufzustellen, die Ei-lienntnifs der Wahrheit aufErden in reinem Lichte sichausbreiten und nie wiederwerde verdunkelt werdenkönnen; dann werde dieg.rkenntnifs und die Liebeder gottinnigen und gott-vereinten Menschheit- dieSeele des vorhin geschilder-ten vollwesentlichen Le-bensalters der Menschheit.werden und sich als eineKraftGottes in der Mensch-beit wirksam bewähren, diesich mit Gottes Urkraft,Womit Gott die Menschheitliebend, sucht, zu vere'ini-gen strebt und dieser Ver-

einigung gewürdiget wird,damit die Menschheit auchauf Erden als ein eigengutesund schönes Ebenbild Got-tes in einem, organischen Le-ben vollendet werde. Istder Gliedbau der Wissen-schaft., in einem gesunden,von Geschlecht zu Ge-schlecht stetig weiter aus-zubadenden Anfange, derMenschheit gegeben, soverjünget sich stetig undurneu in den keimendenGeschlechtern das Schauender ewigen Wahrheit, wor-in, von allem geschichtlich.Gegebenen unabhängig, er-kannt wird, Was als Ge-halt, als Zweck und.als Ziel jedes Lebens, je-der Geschichte, ja des eineninnern Lebens Gottes, imunendlichen Raume, in derunendlichen Zeit für alleWelee. n gültig ist. Mittelsdieser ewigwesentlichen Er-kenntnifs erhält dann auch.alles Eigenlebliche, alles Ge-schichtliche, sein volles Ver-ständnifs , seine wahre undächte, nach dem Urbilde ge-xnefsne Würdigung, sowie esauch, ebendadurch vermit-telt, seine stetige Höherbil-dung nach seinem reinenMu-sterbilde empfängt. In dieserewigwesentlichen Erkennt-nifs wird auch unsereMenschheit ihre eigne Ge-schichte erforschen, verste-hen und würdigen,. unddurchVergleichung ihresGe-

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KRAUSE. KRAUS. 227

schiChthildes mit dem Ur,bilde der Menschheit auch.ihr geschichtliches Muster-bild entwerfen, dasselbe alsAufgabe ihres Wollens undLebens anerkennen und esin eigner Wesenheit, imVereine mit Gott, Vernunftund Natur, darleben."

„In dieser Einsicht hat sichKrause entschlossen, seinenWissenschaftgliedbau, den.er nach dem im J. 1803 ent-

worfenen Plane, (wonach erschon damals in Jena öffentl.Vorlesenen hielt,) gleich-förmig ausgebildet hat, mit-zutheilen, und der Darstel-lung desselben durch denDruck u. zugleich in mündl.Lehrvortrage, wenn sich zuletzterem Gelegenheit eröff-net, sein reiferes männlichesAlter zu widmen."

'VV--er sollte ihm nichtdazu fernere Ausdauer undFörderung von Seiten desStaates oder theilnehmen-der Achtung und Freund-schaft wünschen!

Dafs Deutschland dieLehrergaben _Krazise's imGebiete der Philosophieund der Mathematik bis-jetzt unbenutzt gelassen,ist vielleicht zu bedauern.Er hatte es sich vorgenommen, seinem Vaterlande alsUniversitätlehrer zu die-nen , und dahin alle seineStudien gerichtet: allein,eben das Streben, rein und

ganz der -Wissenschaft zuleben, welches ihn zumLehramte noch geschicktermachen mufste, veranlafsteihn, das Lehren auf einerUniversität fast noch alsJüngling auszusetzen ; eben-dadurch aber wurde ihm dieGelegenheit zu allen sol-chen Verbindungen entzo-gen, die ihm hätten dien-lich seyn können, einerUniversität wiedergegebenzu werden.

Unter der Voraussetzung,dafs ihm in der Folgezeitdie nöthige Unterstützungzu Theil werden wird, zwei-fein Die, die .Krause'n ken-nen, nicht daran, dafs erauch hinsichts seines Wis-senschaftsystemes, und sei-nes Urvvortthumes derdeut-schen Sprache, seine öffentl.Zusage ebenso lösen werde,wie er die frühere in Bezuaufs eine masonischenSchrif

e-

ten bereits erfüllt hat.Die in diesem Aufsatze

geschilderten Einsichtenund Überzeugungen unddas Bewufstseyn, rein undallein das Gute gewollt understrebt zu haben, geben.ihm Ruhe der Seele, Freu-digkeit des Gemüths, Stand-haftigkeit in seinen Vor-sätzen und ein Gottver-trauen, welches bisjetztdurch vielfältiges äufseresUngemach, das ihn seit1804 betroffen , nicht er-schüttert sondern durch,

i5 "

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228 KRAUSE. KREITMAYR.

die Erfahrungen seines Le- Krause im Kreise der Seini-bens immer ..gestärkt wor- gen, mit denen er in inni-den ist *). Und 80 'lebt ger Liebe und Treue verl

bunden ist, und im Umgan-e wenigen0 „Wenn Ausdauer in einem g mit einigen w en

von der Welt nicht erkann. Freunden und Bekannten,ten Bestreben , an dem sein stilles , ernstes undlangsam reifenden Werke arbeitsames Leben. Seineines arbeitvollen ganzen Herz kennt nur Liebe, dieLebens, während mächti-ger ät;fserer iiindernisse er auch Denen bewahrt undund lähmender . Menschen- rein erhält, die aus Unkun,verlassenheit, der Welt als de und Mifsverständnifs ihnThorheit, oder als Gott s chmähen und Verfolgen.versuchender ° Frevel ,scheint: so erkennt d

ererh

- Er glaubt, sie würden ihn.scGo ttinnig-e , den , erhaben lieben , wenn sie ihn kenn-,über jedes endliche Ver- ten.]trauen und Hoffen, das un- KRLITMAYR (ANTON FREI-endliche Gottvertrauen be- gE1111 -seelt, doch eben hierin sei- hVON churfürstlic

bayerscher Kanzler , warne unbedingte Pflicht inGott; er ist gewifs , Gott Einer der eifrigsten Verfol--werde das Beste thun, was ger der Illuminaten, und,seinem heiligen Willen ge- Freimaurer in Bayern in denxnäfs , ist n.-; für diese Gesinung ist selbst äufseres Jahren 1784 und 1785.Nichtgelingen Gelingen. Es nix- MIN ATEN.) •

treffe ihn, Was es sey, ja, .[KR.Euz (DAs). Das Bild"Was zumeist, nachmensch- des Kreuzes deutet auf dielicherAnsicht, als ein Übel christliche Eirche und so er-geachtet werden kann; esFfleibe sein Bestreben ohne scheint es auch in den hö-Spur und Erfolg: so hat heren französischen Graden,Dieses do ch seine Wesen- und zwar im ächt papisti--heit und Schönheit an sich scheu Sinne. Vergl. den fol-selbst in Gott, welche rein genden. .Artikel und obendieselbe . ewig bleibt; undes genügt ihm, dafs sie B..1, S. Sp. b, undGott bekannt ist. Der so B. 2, S. 49-52, ingleichenGesinnte .ruht auf dieser unten die Ant. : Bitter vom,eignen Anerkenutnifs des ROSENE.R.EUZ u. s. w. !]von ihm beabsichtigten

R 'VOMGuten , solange Gott ihm KREUZE (RITu.'Ehilft, unerschütterlich fest ; D B.EIFA C HEN), le Chepalier.er -wirket, gottergeben, de la triple Croix. Zu dernach seiner besten Kraft; Zeit, als der verewigte13E,-— Was er bewirken. soll,

undwaganzgerüberläfsterübDas Bode in der deutschen Frei-Deinzig Gott. " maurerbrüders.chaft›••tbutig

Aus .Kr au s. e' s Hancischr und verständig wirkte, -be-

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KREUZE (RITTER VOM DREIFACHEN). 229

stand ein Grad unter vorste-hender Benennung, dessen,Ritual von ihm im französi-schen Urtexte, mit seinenBemerkungen , in seinerHanddruckerei auf 36 Seitenin 8. abgedruckt und zurBelehrung seiner Vertrautenvertheilet wurde, „damit,"wie er in der Einleitung zuseinen Bemerkungen sagte,„Jeder mit sich selbst zuRathe gehen und überlegenkönnte, ob der eigentlicheZweck der ihm bei den mitGeldausgaben und Eidenverbundenen Aufnahmen insolche Grade aufzulegendenVerbindlichkeiten sich mitseinem Gewissen vertrage,oder nicht," und „damitJedem klar werde , dafs dieVersicherung, die man ineinigen Systemen sogleichim ersten Grade gebe, wahrs ey : „ „man finde in den Ri-tualen aller Grade keinen,auch nicht den kleinsten, Zug,der nicht seine bestimmte Be-deutung habe. — Ob die-ser, auf den Bosenkreuzgradfolgende, Grad noch jetztausgespendet wird, ist demHerausgeber unbekannt: esist indefs auf jeden Fallzweckmafsig, hier dem Le-ser die Übersetzung von je-nem Gebrauchthurne , nebstBode's Anmerkungen ,- zurBetrachtung vorzulegen. -

„Beschreibung der Loge."„Das Logenzimmer muts die

Gestalt eines stattlichen Rath-

saales (d'ane helle Balle de Con-seil) haben. In Osten befindetsich der Sessel des Grofs- Com-thurs Grand Cornmandeur), üb..erdiesem aber ein Thronhimmelvon sehr heller himmelblauerFarbe, und in dessen Mitte dreiin ein Dreieck gestellte Kren,-ze. *) Vor dem Sessel mutsei-ne Tafel stellen und auf selbigeein Crucifix und zwei Leuch-ter gestellt werden. Alle Rit-ter nehmen Platz im Umkreisedes Saales auf Stufensitzen (gra-dies) , welche, sowie die Min-ke der beiden Aufseher, miteinem rotheu Teppiche bedecktwerden. Der Rathsaal (le Con-seil) muts stark erleuchtetseyn. 1) Auf Jedem der Ti-sche , welche die Form vonKreuzen haben , müssen stehenvier Lichter, und, zwar die inOsten und Westen roth, diegegen Mittag weifs und die ge-gen Mitternacht grün angestri-chen. Der Teppich muts eineEbene vorstellen , auf welcherman Leute sieht, die bauen und.arbeiten, 2) und. Bewaffnete,die Jene beschützen, 3) über

*) Auf der bei dem gedruckten..Schriftchen befindlichenA.bbil-• dung sind. die Stäbe der dreiKreuze so verschränkt, dats inder Mitte ein Dreieck gebildetwird.

Anm. des Her ausg.„1) Im Grade der Rosenkreuzer

war schon einiges Licht: aberin diesem hohen Rathe wird eshelle, erleuchtet, vom Lichtedes wahren GZaubens."

„2) Nach dem Geiste, der durch.diesen ganzen Grad ilaucht, müs-sen diese Aaferbauer und diese.Arbeiter im Weinberge des Herrn,wol alle in Priesterornat geklei-det seyn."

„ 3) Diese Geweneten 'sind', zu-folge 'der vorigen Anmerkung,keine anderen , als diejenigenRitter, welche nach und nachaus der Schaar der Gibeoniten."d. i. der Knechte der Priester

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.230 KREUZE (RITTER VOM DREIFACHEN).

„ „Erhabene Ritter erster undzweiter Aufseher,gen Sie den Rittern an,dafs die Rathversammlungeröffnet ist!" "

„Hierauf sprechen Alle zu-sammen: "

„ „Dien Je Treut >19 (Gott be-fiehlt e,9!"

„Nun fragt derGrofs-Comthurden ersten Aufseher:"

„ werin besteht IhrePflicht ?" "

„ „Antw. Die Ungläubi-bigen zu bekämpfen.die das heilige Landbewohnen; sie ent-weder zu überwin-den, oder umzukom-.man.,‘“

„Fr. Was wird der Lohnihrer Arbeiten seyn ?"

„ „A.EinTheil diesesLan-.des, welcher mir ver-liehen werden wird,um darauf dem Herrn.einen Tempel zu- er-bauen.""

„Fr. Was hat Sie bewogen.,sich zum Ritter vorn drezfa-chen Kreuze machen zu las:-sen ?"

„ „.d. Das Beispiel unse-rer berühmten Kreuz-zügler, von denen wirabstammen.""

demselben aber die drei Buch-staben D. L. 7:" 4)

„Benennung der Beamten."„Der Hochwürdige heilst

Grofs- Comthur , — die beidenÄufseher erhcbene Ritter, — derCerem onienm eister Wairenträ-ger (Ecuyer) und die BrüderRitter.'‘

„Eröjnung der nothversamm-lung."

„Der Grofs - Comthar thutdrei Schläge kurz hintereinan-der , welche die Aufseher wie-derholen; und nachdem er dieGewifsheit erlangt hat, dafs alleanwesende Brüder Ritter sind,sagt er:"

und Leviten bei dem Dienste ander Stiftshütte; s. oben den Ar-tikel: Gaben!) „herausgehoben.und zu der Ehre erhoben wer-den, die Leibwache und Tra-banten der heiligenPriester aus-zumachen."

4) In den frühern und dunklen/Graden kommen bekanntlich.auch einzelne Buchstaben vor,'deren Sinn aber nicht angege-ben wird;• oder, falls auch Syl-ben oder Worte davon gebildetwerden, so lassen sie den Neu-lang in ebenderselben Dunkel-heit, als die blossen Anfangs-buchstaben selbst. Man erinneresich nur an das berühmte 111. B."[Mac - .Benac]! „Hier aber, woAlles sehr erleuchtet ist, wird.klargesagt, Was diese drei Buch-staben sagen. Warum soll manauch einem Bruder, der sicheidlich verbunden hat, blindenGehorsam zu leisten, ein Ge-hei/212'11N aus der Losung ma-chen 2 Einem solchen willigenBruder ist es vielmehr ein Trost,falls er zu einem Geschäfte ge-sandt würde, das seinem Gewis-sen ein wenig anstörsig_ seyn,könnte, zu hören: „ " Dieu Zeveut!" " — Der zweite Satz ver-steht sich dann von selbst:„ „man mufs Gott mehr gehor-chen., als (177. Menschen."" Undseit vielen hundert Jahren sindwir einhellig gelehrt worden,dafs den Willen Gottes Niemandwissen kann, als seine heiligenPrigiMer"

5) S. oben B. 1, S. 104, diesen Ar-tikel!

Anm. des Her ausg.

„ 5) Wenn das Alterthum allein.ehrwürdig machte und diese Ab-stammung erwiesen wäre: sowären die Ritter des dreifachenKreuzes höchst ehrwürdig. Al-lein, da w.ol kein Kreuzzug ge-gen Palästina mehr stattfindenmöchte, so wäre auch diese in-geheim geführte..Abstammunwo nicht etwas Argeres, dochvöllig zwecklos. Als Hierogly-

he aber, und als Allegorie, woalä.stina für alle Länder der

Schismatiker, und also , nachdem Sinne der allein wahren.Kirche, aller Ungliiul'igere, stün-

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KREUZE (RITTER VOM DREIFACHEN). 231

„ Fr. Welcher Gegenstandhat die Zusammenberufungder heutigen R.athversamm-lung veranlafst ?"

„ ".d. Ein' Ritter vornRosenkreuz hat den.Wunsch geäufsert, un-sere Verbindlichkei-ten zu übernehmen,das Kreuz zu bekom-men, und uns zu fol..sen, wohin wir ihnführen wollen."" 6)

' ,Gebräuche der Aufnahme."„Der Candidat mufs sich we-

gen seiner Aufnahme an den.Grofs Comthur und die bei-den erhabenen Aufseher wen-den. Der Grofs - Comthurspricht :"

„ „Erhabene Ritter, ein Ritterhat sich an mich und an diebeiden erhabenen RitterAufseher gewendet, umunsere Verbindlichkeitenzu übernehmen. Ich so-wol , als sie , halten ilm.dessen für würdig. Rit-ter, haben Sie ihm Etwasvorzuwerfen ?" "

.1111.1.11.

de . , und die Missionen für dieKreuzfahrer, liegt in dieserAbstammung viel Nachdruck."

„ 6) In einem noch vor einigen Jah-ren in Deutschland im Schwan-ge gehenden Grade, der übrigens beim-eitem nicht so deut-

. lich sprach, als la triple Croix,.xnufste gleichwol der Candidatangeloben: „ „dahin zu kom-men, wohin ihn seine Oberenruften., dahin zu gehen, wohin.sie ihn sendeten, und zu fech-ten für den Glauben."" DasSonderbarste dabei war, dafsder Glaube, für welchen er fech-teil sollte, nicht näher bestimmtwar. Soviel erhellet aber auchschon aus diesem Zuge, darb:,obgleich unbewurst • den Obernjenes Grades , die Tendenz derGelübde , welche der vor uns.liegende ohne vielen Schleierdarlegt , damit einerlei seynmüsse."

„Alle stehen auf und antwor-test durch das Abziehen ihrerHüte."

„NE. Derjenige, der sichüber den Aufzunehmendenzu beschweren hat, nimmtseinen Hut nicht ab. Als,dann setzt er seine Gründeder Rathversammiung aus-einander, welche ein 'Ur-dien darüber fället. Hatnun der Candidat nicht dreiViertheile der Stimmen fürsich, so wird seine Auf-natime bis zu einer andernRathversarnmlung verscho-ben. Tritt dann der nämliche Fall, wie vorher, ein,so wird er nicht aufgenom-men und man eröffnet ihn),dafs seine Aufnahme nichtvor sich gehen könne. Soll-te er dabei beharren, so isterfoderlich, dafs er sich.wegen der ihm entgegenge-setzten Beweggründe recht-fertige."

„Alle Ritter sollen eineSchär-pe von sehr heller himmelblauerFarbe , in Form eines Bande-liers , tragen. Auf dieser mufsan der Achsel ein rothes, in derMitte des Körpers ein weifse.sund am Ende ein grünesangebrachtanebracht seyn, unten an die-ser Schärpe aber, nach einerschwarzen Rose, das Kleinodhängen, welches drei lirenzeim Triangel bilden."

„Der Grofs Comthur, dieAufseher und der Ceremonien-meister trag-en ein rothes Kreuzauf der rechten Achsel, — dieRitter im Mittage ein weifsesund die in Mitternacht ein grü-nes ; sie können aber' dieseKreuze nur in der Ratliver-sammlung, 1) die Schärpe hin-

,, Freilich würden diese Kreuzein den Logen zu deutlich spre-chen; tuld sie efentlich zu

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232 KREUZE (RITTER VOM DREIFACHEN).

gegen in jeder andern Loge, 8)tragen." .

„wenn auf diese Art Allesvorbereitet ist: so sendet derGras Comthur den Grofs-Waffen träger an den Candidatenab, welcher ihn den Schmuckeines Rosenkreuzritters anlegen.liifst, hierauf über den Rosen-krenzgrad und Das, was damitverbunden ist, eine Rede an ihnhält,und ihn befragt, ob er sich.StZirke genug zutraue, um dieUngläubigen zur Räumung dervon ihnen bewohnten Orte,u. s. w. u. s. , 9 ) 2u. zwin-gen? Sodann führt er ihn andie Thür des Rathsaales, woer dreimal anklopft. Man ant-Wertet innerhalb auf die ge-waufiche Art; sind ein . Bru-der Ritter kommt an die Thür,um sich zu erkundigen

' Wag

man begehre. Der Grofs-Waf-'fenträger erwiedert: es sey ein.Rosenkreuzritter, der seine letz-ten Verbindlichkeiten überneh-

men wolle. Der Meister hastihn fragen, ob er Alles , was,man von ihm zu fodern habe,wohl überlegt habe. NachBejahung dieser Frage befiehlter , Denselben eintreten zu las-sen ; und nach seinem Eintritteredet ihn der Grofs - Comthurmit den Worten an:"

„Ritter' bisjetzt haben Sie

in allen den Graden, derenSie sich würdig. gemachthaben, viel Eifer bewie-sen ; und ich hoffe, Siewerden solchen and]. bei.den neuen Arbeiten, wel-che wir Ihnen anvertrauen,wollen, bethätigen. Wer-den Sie entschlossen genugseyn,, um uns zu folgen,wohin wir auch ziehenwerden, es sey zu Lande,oder über das Meer ?" 1°Y

„ „A. Ja, Grofs- Com-thur , ich. willigeein." "

"Der Grofs-Comthur sprichtL4rauf:"

„Legen Sie Ihren Degenab und beugen Sie Ihreliniee vor Jesus (Jhristus,

den Sie hier vor sich se-. hen, II) um an dem Fufse

des Kreuzes darüber, wasSie soeben versprochen haben, den Schwur zu lei-ste

t

s l"

„ 10) Für leidigen Spols kann mandiese Frage wol nicht halten.Wenn es aber damit ernstlich

. gemeint ist: wie mufs dann ei-nein • denkenden Manne dieseFrage vorkommen? Kann derMissionberuf deutlicher ausge-drückt werden, wenn man dasWort nicht nennen. will?

„ 11) Was das für eine Sprache ist !„,',Vousvoyezici.TdsusC;hrist!" "— Und wird nicht Derjenige,welcher, von einern • Crucilixe zusagen, gewöhnt worden „ „Hierseht ihr das Bild des gekreuzig-ten ileilandes.!‘ schon so ganzunvermerkt für einen'Ungläubi-gen erklärt?'"

gen? — la! Das fehlte 'noch! Es• let schon schlimm genug, ciafs• der Eitelkeit bei verschlosse-

nen Thtireu geschmeichelt wird.Denn die bekreuzten Brüder las-sen es sich nichtleicht einfallen,dafs mass ihnen die Livrei ihrerHerren angelegt hat."

„ 8) Hoffentlich werden die deut-schen Logen, solche Winkelor-

• äenszeichen, die nicht eine öf-fentliche Sanction von einemSouverain beweisen können, in.ihren Versammlungen länger öf-fentlich zu tragen, nicht.zalas,sen. Denn Zeichen von Orden,deren Stifter man nicht kennt,zulassen, heifst: fremde undunbekannte Obere anerkennen."

„9) Man sieht wbl., dors bei derjetzigen Lage der Welt hier dieRede nicht von den Saracenenseyn kann, — von Ungläubigenüberhaupt also, und von, denOrten, die sie bewohnen. Fülltman noch diese beiden u. s. to.

• u. s. To. durch Kirchen, Stifterund• Klöster aus, so kommt mandem wahren Sinne dieser Stellewo]. ani Nähesten."

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KREUZE (RITTER VOM DREIFACHEN). 233

12) Das sind also unsere Brüderzur) g ovii," [vorzugsweise, —pur excellence],, „die auf Reisengehen ad majorern Dci gloriam"

• [zur VerherrlichungG-ottes], „unddie sich einen Theil des Landesgeben lassen, uns daselbst demHerrn Tempel zu erbauen! Hierscheint es . mehr als zu däm-mern."

„13) Gott an den Ungläubigen rä-chen!!! Wer kennt nicht die.kirchliche Gesellschaft, die nochimmer diese Sprache führt undgerade derswegen führt, weil

ihre eigne Sache _zur SacheGottes macht!" •

„14) Es scheint, — dem Himmelsey Dank! — wol, dafs es beidem blorsen guten Willen

• ben werde : aber es ist doch gut,diesen guten Willen zu k.en-nen.".

„ 15) Lee Lot de Dien , will in dieserOrdenssprache nie etwas Andressagen, als : die Religion der Gläu-bigen. Wenn nun hier steht:„ „nous retablirons (wir -vollenwiederherstellen):"" so et esklar", dafs von solchen Länderndie Rede ist, wo diese Religioneinst herrschte, und wo sie ih-ren Thron verloren hat."

roh verspreche überdiers , 'niedie Geheimnisse dieses Grades,dem ich mich. ganz widme, 17)zu entdecken, Wem es auchimmer seyn möge, ohne michder Gefahr aller Strafplagen.des Himmels auszusetzen (sansencourir tous les fhaux c6le-stes). 15 ) Würdige uns, ostus ! die Wohltinten und dieliräfte (les graces et les ver-tus), welche wir zu einer soheiligen Unternehmung nö-thig -haben, uns zu verleihen!Amen !" "- •

„Während des Schwures ha-ben alle 'Ritter die Degen in derHand und die Hüte . abgezogen ;und nach Beendigung desselbenrufen sie Alle aus : •

„ „Diese Ze veut (Gott befiehlt

„Sodann nimmt der Grats-Comthur den Degen des Can-didaten 19) und giebt ihm da-mit drei Schläge auf die Ach-seln , — den ersten auf dierechte, den zweiten auf dielinke und.. den dritten wiederauf die rechte; worauf er ihmdenselben mit den Worten zu-rückgieb "

• „ „Bedienen Sie mein.lieber Bruder, dieses De-gens nur zurVertheidi-gung der Gebote Ihres Got-tes !""

,,und indem er das grüne Kreuz

„Eid."

Erl„Grofser Gott, Retter undöser der Welt, ich schwöre

Dir, meinen Brüdern überallzu folgen , wohin sie ziehenwerden, um zu Deiner Ehre zuarbeiten. 12-) Ich will liebermit ihnen zu Grunde gehen,als dafs ich nicht das Meinigezur Ausführung ihrer Entwürfebeitragen sollte. Ich will mei-nen Arm zu den ihrigen fügen,*um Dich zu rächen 13 ) an denUngläubigen, die Dich schonseit so langer Zeit lästern.Sollte unsre 'Kraft unserem Ei-fer entsprechen, 14) so werden.wir wiedereinsetzen Deine hei-,ligen Gebote 16 ) an einem Or-te , wo Du. geruhet hast. 16)

„ 16) Das lärst sich , auch von je-dem Orte sagen, wo Christus,oder vielmehr sein sichtbarer

. Stattverweser, , auf Erden unge-'•• stört herrschte."

„11) Warum Das? Würde etwa.der Grad, wenn sein Zweck be-kannt wäre , nicht so vieleNeo-phyten erhalten?"

„ 18) FIZ'aux cglestes wird wol amRichtigsten durch Kirchenbannübersetzt.5'

„ 19) Hieraus erhellet, dafs derGrand Conimeodeur selbst keinanderes, als ein geistliches,Schwerdt führt,- sonst würde ersein, eigenes oder das Ordens .schvverdt, wie bei anderen Rit-terschlägen üblich ist, gebrau-ehen."

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234 KREUZE (RITTER VOM DREIFACHEN),

ergreift und es an seine rechteAchsel heftet, spricht "

„ „Vermöge der mir ver-liehenen Gewalt setze ichSie zum Ritter vom drei-fachen Kreuze ein. 2 ') Andemselben soll man Sie beiIhren Arbeiten erkennen. —Diese Schärpe bezeichnetIhre Erhabenheit. — Nun-mehr will ich Ihnen dieErklärung von dein Ur-spruuge dieses Grades ge-ben. Stellen Sie sich inMitternacht und schenkenSie derselben stillschwei-gend Ihre Aufmerksam-keit !" "

‚Nach Dessen Erfolg steckenalle Ritter ihre Degen wiederein und beobachten bei derGeschichterzählungStills chwei-gen."

',Geschicliterzählung."„ " Im Jahre 1080 schlug Soli-

man, der Türkenfürst, in' Ni-cea, einer Stadt von Byzanz inlileinasien, den Sitz auf sei-nes Reichs , oder vielmehr sei-zier Tyrannei , unter welcherAsien, 21 ) Syrien und Palä-stina, 22) besonders aber Jeru-

„20) Trip4-Croix! Nach dem Or-dens -Medaillon könnte es bes-ser heissen: des trois Croix;(von den drei Kreuzen; uncinicht: vom dreifachen Kreuze ;)allein, das hier gebrauchtee tri-ple (dreifach) soll gewifs auf dasdreifache Kreuz führen, das Derführt,” [der ;Papst,] „der denRittern gebieten kann, ihrenFührern über Land und Meerzu folgen."

" 21) Asien mufs wol jetzt ruhigseyn, weil wir seit einigen.Jah.-ren in der lireirnaurerei von Brü-dern aus Asien aufgeklärt wer-den sollen.". jS. oben B. 1, S.23 f.!]

„22):Diese Erzählung hat freilichein Ansehen von Geschichte:aber man ist es schon gewohnt,dass solche Rhapsodieen einen

salern s'eufzten. Unter einergrofsen Zahl Pilgrimme, diedamals die heiligen Orte vonPalästina besuchten , machteim J. 1093 ein Franzose, ausder Stadt Amiens in der Picar-die, mit Namen Peter der Ein-siedler, die Reise nach Jerusa-lem. Dort besprach er sich mitdem Patriarchen Simon und er-bot sich, an den Papst und analle Fürsten in den westlichenLändern Briefe zu bestellen,wodurch sie aufgereizt würden,dies es barbarische und ungläubi-ge Volk aus dem heiligen Lan-de zu verjagen. 23 ) Der gutePatriarch nahm sein Anerbietenan und übergab Peter'n alle dieBriefschaften, welche er ver-lallet hatte. Der eifrige Christschiffte sich ohne Verzug einund begab sich an den Hof des

allegorischen Sinn haben. Er-innert sich der Leser an dasReich, ,das auch drei Theile hat,92 ,, an dessen Küsten,"" (nachdem alten Lehrlingseide) „ „esin 24 Stunden zweunalEbbe undFluth wird," so hat er dasAsien, das Syrien und das Palä-stina gefunden, das hier gemei-net ist, und wohin noch in die-sein" [dein achtzehnten,] „Jahr-hunderte Kreuzzüge gethan wur-den, die aber auch ebenso un-glücklich abliefen, als die imeilften und zwölften."

„23) Wenn das so erleuchtete Corz,seit doch gesagt hätte: der cul-tivirteste £heil sollte, den bar-barischen aufzuklären und denUngläubigen durchÜb erzeugungzum Gläubigen zu machen, su-chen! Es ist doch fast hart, den.Menschen, die das Unglück ha.-heu, für Barbaren und Ungläu-bige verrufen zu werden,—(und

eh glauben die Asiaten so ziem-lich blindlings vor der Faustweg!) — kein Feuer und Heerdzugestehen zu wollen.. Im zwölf-ten Jahrhunderte war so eineArt von Völker- und Menschen-rechte noch einigermars en, derBarbarei wegen, zu entschuldi-gen: im achtzehnten aber ist esfast schimpflich, sich.dergl eichenzum Vorbilde zu nehmen.-'

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KREUZE (RITTER VOM DRETFACHEM, 235

Papstes, dem er die Briefe desPatriarchen von Jerusalem be-händigte.""„„ptr damalige Papst, ur-

ban Ii., schickte ihn in alle Pro-vi azen, diefseit und jenseit derAlpen, um ,mit den Fürsten zuunterhandeln und öffen dich denKreuzzug zu predigen. Alle,die das Vorhaben des Papstesvernahmen , bezeigten grasenEifer für ein so heiliges Unter-:nehmen: ' 4.) allein , Urbanhielt für gut, ein Conciliumzusammenzurufen, worin erselbst den Vorsitz führte. Wäh.-wend dieses Conciliums, wel-ches, im November 1095 gehal-ten wurde, hielt er auf demHauptmarkte der Stadt eine Re-de und brachte dadurch dieganze Versammlung dahin, dafssie Alle zusaminen, als ob siees verabredet hätten, ausriefen:„„Gott beliehlt's !"" DerPapst befahl, dafs eine Losung(parole) von einer so glackli-chen Vorbedeutung der Wahl-spruch der ganzen Armee seyn,

dafs man sie auf den Fahnenund Standarten anbringen und.dafs sie seyn sollte das Feldge-schrei der Soldaten und ihrerAn-führer in den Schlachten, umsich einander aufzumuntern. 25)Ferner befahl er, dafs Diejeni-gen, die unter dieser Miliz die-

" 24) Heiliges Unternehmen!!! Sokönnte man, Wer weirs wasAlles? heilig nennen und dafürdurch dieses Wort, besonderswenn noch das Gott befiehlt es!dazu kommt, Eifer einflörsenbis zur heiligen Giftinischerei.

• Ach! dafs sich. Männer, die sichrühmen, für Kopf und Herz zu.studiren., durch so grob mifs-brauchte Worte ankörnen las-sen!"'

„ 25) Einem Übersetzer dieses Ri.-;tuales würde es zu verzeihenseyn, wenn er peuru

s'animerdurch: um zü wz2then ver-deutschte.

nen würden, ein rothes Kreuzauf der rechten Achsel tragensollten, um zu erkennen zu ge-ben, da fs sie Streiter Desjeni-gen wären , der durch dasKreuz gesieget hatte. Damitaber die verschiedenen Völkersich unterscheiden könnten, tru-gen die Franzosen rothe , dieEngländer w ei r9e und die Flam-länder grüne Kreuze. Den Be-schlufs' über diese ,Unterschei-dung , fafste man auf der Ebenevon Gisors, wo zum Andenkeneiner so grofsen Handlung . ein.Kreuz aufgerichtet und eine,Kirche erbauet wurde, undwelche man seitdem das heiligeSchlachtfeld nennet. MehreFürsten bezeichneten sich mitdem Kreuze und nahmen nenan einer so heiligen Unterneh-mung, ohne dafs Einer auf dasRecht, über die Anderen zu ge-bieten, Anspruch machte.""

;, Nach Beendigung dieser Er-zählung giebt der Grofs- Com-thur dein NeuaufgenommenenZeichen, Wort und Griff. DasZeichen ist: die rechte Handhinter sich auszus trecken, derGriff sich. einander • an den.Händen anzufassen und diesel-ben eine über die andre zukrenzen, •---die Losung : Diese leveut. (Gott befiehlt es)! Das?alswort ist: die Reise Got-tes,"

„Unterricht."„Frage. Sind Sie ein Ritter

vom dreifachen Kreuze?"„ „Antwort. Ja; mein

Herz hat mich dazugeleitet.""

„Fr. Was ist Ihre Pflicht?"„ Die Ungläubigen

zu. bekämpfen, diedas heilige Land be-wohnen; — sie ent-weder zu überwin-den, oder umzukom-nien, 4. 4 4

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236 KREUZE (RITTER VOM DREIFACHEN).

„Fr. Welcher wird Ihr Lohnseyn ?"

„ „21. Ein Theil die-ses Landes , welchermir verliehen werdenwird, um darauf demHerrn einen Tempelzu erbauen.""

„Fr. Warum haben Sie sichaufnehmen lassen ?"

„ „4. Um die getreuenKreuzzügler in Al-lem 2' 6 ) nachzual-men." "

„Fr. Was gab die Veranlas-sung zu diesen Iireuzza-gen ?"

„;,.d. Die Grausamkeitder. Ungläubigen ge-gen die Christen." "

„Fr. Wer b es ch.lo fs zuerst dieKreuzzüge ?"

„ „A. Simon, der Pa-triarch von Jerusalem,der von da Briefe sen-dete an alle Fürsten in.den westlichen Län-dern , die sich sodannverbindlich erklärten,zur Bekämpfung derBarbaren herbei zukommen." "

„Pr. Wer bestellte dieseBriefe?"

„4. Ein Einsiedler, Na-mens Peter , über-brachte zwei demPapste Urban nach.Rom , der die Für-sten Europas zu die-sem Kriege vermoch-te.“ 44 2.7)

„ 26) Ach! dals Gott erbarme!Man lese doch nur die Geschich -te der Kreuzzüge . ; und Wernicht seine Vernunft unter demdicksten Mönchsglauben gefan-gen hält, wird vor dieser allge-meinen Nachahmung mit Schau-der zurückprallen'c

„VO Ein grofser Missionar wardies.erPeter'gewifs. Drei grofse

„Fr. Warum tragen Sie Kreu-ze auf den Achseln ?"

„ „4-1. Um zu zeigen, dafswir Vertheidiger desächtenGesetzes sind."“

„Fr. Warum haben dieselbendrei Farben ?"

,,.d. Um die europäi-schen Nationen zu un-terscheiden, aus wel-chen sich die Kreuz-zügler gebildet hat-ten." "

„Fr. Wie wurden sie ver-dienet?"

„„..d. Die rothen an dieFranzosen, die wegsenan die Engländer unddie grünen an dieFlamländer.""

„Fr. Warum tragen Sie die-selben auch in den Rath.-versammlungen ?"

„ Es geschieht zum.Andenken uns ererYor-fahren.""

„Fr. Wie sind sie verthei-let?"

Der hochwürdigeGrofs - Comthur, dieAufseher und die Ce-remonienrneister tra-gen das rothe 28) und

Reisen that er , — zum Patriar-chen, zum Papste und zu denFürsten. Die Maurer des drei-fachen Kreuzes ahmen ihm auchbillig., wie in Allem ihren Vor-fahren, in diesen Reisen nach,— freilich aber in der Dunkel-heit der Allegorie.

„28) In dieser Vertheilung derwarb esu . liegt viel Sinn. Die Her-ren von Clermont, in Auvergne,haben sich die Direction -derganzen Ileisedastalt für die EhreGottes vorbehalten. Allen De-nen, die sie aufnehmen, geben.sie Macht, Gottes Kinder zu wer-den, wenn sie gehorchen. Dafsübrigens in diesem und dem Gra-de der Rosenkreuzer wenigstensAlacon nichts Andres sagen soll,als Erlificator, Apostel, Missic-narius, Das ist wol nicht zu

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KREUZE (RITT. V. DRF.) KREUZBRÜDER. 237

stellen die •Franzosen sey, , die Reise in, das

vor; die Ritter in heilige Land anzutre-

Mittag das weirse, in- ten; wie die ersten

dem.' sie die hngliin- Maurer vom neuender , und die in Gesetze gethanMitternacht das griine

indem sie die Flarnlän- „Zum Schlufs spricht der.der vorstellen."" Grofs - Comthur:‘

„Fr. Geben Sie mir das Zei- ,„ „Erhabene Ritter, erhalten

chen und die Losung des Sie Ihren Eifer immer soRitters!" — (Er giebt sie.) glühend! Gedenken Sie

jener ersten Maurer, undbestreben Sie sich, wie sie,Ruhm und ewiges Leben.zu verdienen ! Diefs wrin,sehe ich sowol Ihnen, alsmir selbst." "

„Er thut hierauf drei Schlä.gö, welche man wiederhole;und sagt:"

„ „Erhab 13e Ritter, die Rath-versammlung ist ggeschlos-sen.""

„Nachdem Diefs wiederholetworden, begiebt' man sich inFrieden hinweg.”]

KREuzr. (Erdi.DLR. vomROT n N), Chef;aliers de lacroix roztge ; die höchsteStufe der Maurerei inSchweden. S. denArtikel:schwedisches SYSTEM!

KREUZBRÜDER, KRE'U'Z-FROIVIMEN (DIE), [In Hin-sicht auf die Kreuzbrziciervergl. die Artikel: deutscheHERREN und IVIALTIIESEXI—.RITTER ! Bon-7e äufserte sichüber das oben E. 1, S. 413,mitgetheilte fünfte allgemei-

läugnen. Inwiefern diese Be-deutung auch in anderen und.noch früheren Graden angenom-men ist, Das wird sich in derFolge zeigen. Genug fürs Er-ste, dafs unsere deutschen Brü-der ersehen, wozu man die Ma-

unten diesen Artikel!]brauchen will, nämlich —"

„29) beständig in Bereitschaft zu.stehen, die Reise Gottes anzu-treten, wann und wohin es ihrMeister, den sie an der Acacia,oder dem dreifachen Kreuze,dafür erkennen werden, be-fiehlt, indem er sagt „ „DieseI,e ,Veut!""

„Fr. Woher rührt diese Lo-sung?"

„„4. Sie wurde vomVolke ausgesprochenbei der Rede, welcheUrban II. nach demvon ihm gehaltenenConcilium hielt; under liefe sie auf den.Fahnen und Standar-ten der lireuzzügleranbringen." "

„Fr. Wo und wann wurdedieses Concilium gehal-ton?"„„4. Zu Clerrnont, in

Auvergne, im MonatNovember des Jahres1095.""

„Fr. Welches ist das Pafs-Wort ?"

„„.d. Die Reise Got-tes.""

„Fr. Was bedeutet es?"„ „A. Die Benennung,

welche xnan denrireuz-zügen giebt.""

i„Fr. Welche ist die vorzüg-lichste Sorge eines Rittersvom dreifachen -.Kreuze?"

„ „4. Dafs er jederzeitbewaffnet und bereit

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238 KREUZBRÜDER. KREUZBRÜDER.

ne Gesetz des Zinnendorf'- chenSchwärmern, die frömschen Systems , worin jene mer, als fromm, seyn wol

--

Benennung vorkommt , in len," zu lesen wünschet,No. 3 seiner „Manuscripte der wird sie unter andernfür die deutschen Fr. Mr. in dem lehrreichen Büchel-Brr.", S. 107, folgender- chen :ina sen. - „Hat und behält der Mensch

„Was in den Gesetzen einesbey und nach einem Reli-gewissen Zweiges der Freimau- 'gionswechsel seinegesundererei als ein positives Hinder- Vernunft? oder Geschichtenifs gegen die Aufnahme ange- des *** sehen HofrathS v.führt wird,

„„dafs Maibach welcher von derprotestantischen zur katho-Niemand zum Freimaurer auf-lischen kiirche übergieng-.genomMen werden solle oder

allekönne , der wider die lireuz- fürZur Beerzigunbriidex. geschrieben habe ,"" Zwureifler und

h;" (B

gerlin un

Das, wir bekennen es, verste- 294Leipzig 1816; 2 undhen wir, als Freimaurer der 5 Seiten in 8.;)symbolischen Grade, nicht und S. 43-45, finden, Worin,vermögen weder den Grund, S. und S. 192 ff., auchnoch den Sinn, davon einzu- Diefs und jenes über Frei-sehen; da ran nicht einmal maurerei vorkommt.]rnutlimafsen kann, Was unterder Benennung: Kreuzbrüder,verstanden werden soll."] [Oben in dem Eingange

Die lireuzfrEnmen waren des Artikels : Jiluininaten,istpietistische Maurer, denen bereits erwähnt worden,weder das rosenkreuzeri- dafs man diese von Weis--sche, noch das Zinnendorf'- haupt gestiftete Gesellschaftsehe , System zusagte, und nicht mit jenen religiösendie daher im .1. 1777 eine Fanatikern verwechseln dür-theosophische Brüderschaft fe , die zu verschiedenenunter dem Namen der _Kreuz-- Zeiten als Illuminirt e,frorrarz,en, stifteten, , welche spirirte oder Begeisterte, Se--jedoch bald wieder erlosch. her, (franz. laumine' „[Das Erzeugnifs Eines ihrer sionnaires,) hier und daStifter war die oben B. 1, Aufsehen erregt haben, noch.S. 264, Sp. a, angeführte mit den eigentlichen Kreuz-', fromme Erliläruno-"u.s.w frommen, die sich vor allenaus welcher dort bis S.,267 übrigen freimaurerischenund in mehren andern Arti- Systemen durch ihren Feuer-kein längere und kürzere eifer für die Mystik . undStellen mitgetheilt worden, durch ihre Anciiiclitelei aus-sind. — zeichneten. 1Nichtsdesto-

Wer eine treue Schilde- weniger erschien im J. 1789,rung von jenen „christli- unter dem doppelten Titel:

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KREUZBRÜDER.

„Histoire secrete de la Courde Berlin , o u Correspon-dence d'un voyageur fran-vis Depuis le 5 Juillet1786 jusqu'au 19 Janvier1787. 0 uvrage posthume.Tome troisieme."

und„Essai sur la S.ecte des 17-Zumine;s ;" (o. 0. , auf 4,XVI u. 147 Seiten ;)

sowie unter demletztern Ti-tel, mit dem Druckorte..Pa-ris (und zwar eine Ausga-be auf XXXII und 256 Sei-ten und eine andere, engergedruckte, auf XXII und192 Seiten,) eine angeblichvon dem Grafen Mirabeauverfa fste Schrift, welchediesen Mirsgriff begünstigte.Noch weniger verzeihlichist es , dafs, wie die For-erinnerung zur deutschenÜbersetzung jener Schrift,mit dem Titel:

„Versuch Tiber die Sekte derIlluminaten. Nach demFranzösischen von 1. M.Reinrieh 3 " (Freiberg undAnnaberg 1790; 6, XIVund 196 Seiten ;).

zu. erkennen giebt, auchdieser Übersetzer in derNähe des Schauplatzes, wodie Illuminaten aufgetretenwaren, sich eines gleichenIrrthums schuldig machenkonnte. Solchen erkanntedagegen ein andrer, 'gutunterrichteter , Übersetz er,dessen Verdeutschung denTitel hat :

„Ist Cagliostro Chef derhunina.ten 7 Oder, dasBncb:Sur la secte des illu.rniütis

1REtTZHERREN. 239

in Deutsch,. *Mit : erklären-cl.en Anmerkungen des deut-schen .Translators ;" (Go-tha, 1790 ; 3o u. 228 Seiten ;)

indem er sofort in der' er-sten Note unter der Forerin-nerung , und dann in eini-gen folgenden , darauf auf..merksarn machte und dasWort: Illumings „ fast durch-gängig durch: Kreuz. fromme,übersetzte.

Der Verf. dieses Buchs,wovon in der „Freymäurer-BibliOthek," St. '4, S. 120

136, ein Auszug steht,leitete von sämmtlichen geheimen Gesellschaften dengänzlichen Umsturz derStaaten her, in welchen sieangetroffen werden , . undhatte dabei insbesondre diepreufsische Monarchie un--ter ihrem damaligen Beherr-scher im Auge. Ohne sichum den Grund oderb

Un-erund seiner fabelhaften Er-zählungen zu bekümmern,entwarf er darin mit grellenFarben eine Schauder er-Weckende Schilderung vonder Einrichtung uncI. denUmtrieben der Illumirze's.Da indefs unter dieser Be-nennung nirgends ein Ver-ein, noch einige Thatsachenvon ihm, bekannt waren;so konnte er durch die selt-samen Schöpfungen sei-ner Einbildungkraft keine

b erzeugung bewirken .]

NRE U Z IT Eil 'VEW; s. B.-

11.

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240 KRÖNKE. KUENEN.

KRÖNKZ (MARTIN), Ge-neral-Münzdirector in Ber-lin, war der erste Landes-Grofsmeister der GrofsenLandesloge von Deutsch-land, Zinnendorfer Systems,von 1770 bis 1772.

KnoNE (DIE) ist ein ingewissen höhern Graden,besonders im Chepalier Ka-dosch, adoptirtes Symbol,tauch im vierten Grade desZinnendorfer Systems. S.„den Siguatstern.," T13, 3,S. 3, 10, 17 und28! In derletzten Stelle wird folgendeErklärung dieses Symbolsgegeben. —

„Die Krone bedeutet Solo-mon's Gegenwart bei Adoniram'sBegräbnisse. Sie war nach demModele verfertigt, das Mosesauf dem Berge Sinai gemachthatte, und wurde ehemals inder Stiftshütte verwahrt."

Dann S. 49:„Frage. Was haben Sie sonst

in der Loge gesehen?"„„Antcv. Ich habe die

Krone des Salomon'schen Tempels gese-hen und sie nur be-rühret." "

„Fr. Wie war, diese Kronegemacht?"

„„4. Von feinem Gelde;und sie hatte eineÜberschrift nach demModele, welches im.Tabernaculo verwah-ret wird. „Exodus"XXX1X, so.) " "[Diese Überschriftheilst dort: „die Bei-

des ilerrit."]„Fr. Was bedeutet denn die-

se Krone?"

„A. Dafs wir siegenund die Krone desLebens verth ei digenmüssen, welche inder Ewigkeit für unsAlle als eine Beloh-nung unsres geistiger,.Tempelbaues offenba-ret wird.""

S. ferner S. 53 u. 67nI{R-LIGEn (3. C.), gehei-

mer Justiz- und Ober-Revi-sionrath inBerlin, warMit-glied_ der höhern Grade *vonder stricten Observanz mitdem Ordensnamen,; Eques aCaryophillis.

HRYPTO - bedeutet in derZusammensetzung mit ei-nem Worte geheim, heim-lich, verstecht, als : Krypto-graphie , Geheimschreibe-kunst; kryptonymisch, ge-heimn.amig ; .Kryptokatho-lik , heimlicher Katholik.

[KvENEN (JEAN) wurdeim 3. 1735 zum deputirtenGrofsmeister der Logen inHolland, von der Constitu-tion der Grofsloge von Enä.-land , erwAlt und gab einefranzös. Übersetzung desAnderson'schen Constitutio-nenbuchs von 1723 heraus,unter dem Titel:

„Constitutions, Histoires,Loix, Charges, Reglementset Usages , de la tres vene-rable confrairie des AcceptisFranc - Marons" etc. A laHaye, 1,736, 95 pp. in 4.

Eine 2te Aufläge davon ist1741 auf 112 Seiten in 8. er-schienen. S. darüber dasaltenburger „neue Journal

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KUNST. LACORNE. 241

für Freimaurerei ," B. 1,H. 1, S. 44 —50, wo auchdie verschiedenen Abdrückevon den Verdeutschungenjener französ. Übers. ange-geben sind.]

KUNST (DIE RÖNIGLICIIE)ist die Benennung, womitdie Freimaurerei bezeichnetwird , um ihre Erhabenheitanzudeuten. altenbur-ker „ConstitAuche" führ-te der verstorb. Er. Schnei-der S. 126 an, dafs diese Be-nennung in England aufge-kommen sey, als KönigWilhelm, III. im J.1693 zumFreimaurer aufgenommenworden. — „Sie hat einenfremdartigen , nicht frei-rnaurerischen , Ursprung,wurde indefs von den Frei-maurern, z. 13. von Ander-son in den „Constitutions"etc., beibehalten und in ei-nem andern, bessern, Sin-ne genommen." Krause in'den „KUrkk.", erste Aufl.,13. 1, S. 86, oder neue Aufl.,13. 1, Abtheil. 1, S. 64,Anm. *).

Im L ehrlingscatechismus,

welcher in dem Werke : „Sy-stem der Freymaurer- LogeWahrheit und Einigkeit zztden drey gekrönten Säulen,in P**'," steht, heifst esS. 220:

„Frage. Was bauen die Frei-maurer?“

„„ntiv. Einen unsicht-baren Tempel, dessenSinnbild der TempelSolomon's ist.""

„Fr. Wie nennen sie die An-weis u ng, diesen mystischenBau aufzuführen ?"".4. Die köni gl. Kunst;

denn sip lehret dieHerrschaft über sichselbst." "3

KLINSTVER.BRÜDEATJNG; S.CorconATIoN.

hy- , ein bedeutendesWort in einigen höhern.Graden, ist die verstümmel-te Schreibart des hebräi-schen Wortes Chai (lebendoder lebendig).

Hynros , (der Herr) ; ein.in den höhern Graden bedeu-tendes griechisches Wort.[„Das in einigen Ritualengebräuchliche Wart:ist ein Fehler. V. „Manuelma9onn.", p. 106.1

L.LACORNE , Tanzmeister

in Paris, wurde im J. 1761.vom Grafen 1;072 Gerntont,[s. diesen Artikel!] Grofs-meister der grofsen •Loge

von Frankreich, bei dem ersich durch seine Dienstebei gewissen , der Einwei-hung von Frauenzimmerngewidmeten, geheimen Zu-

16

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242 LADEN. LALA:N.13E.

sammenkünften beliebt ge».'macht hatte , zu seinemSubstituten in diesem Amteernannt. Die ältern Mit-glieder der Grofsen Logeweigerten sich, ihn als sol-chen anzuerkennen und sichunter seinem Vorsitze zu.versammeln ; worauf La,-canze eine. neue Grofse Logebildete, Grofsbeamten sei-nes Schlags ernannte, undebenso , wie die alte GrofseLage, die oberste Gewaltüber die französische Brü-derschaft ausübte , Con-stitutionen ertheilte u. s. w.Nachdem diese beiden dro-fsen Logen ein Jahr lang inder grössten Feindseligkeitgelebt hatten, ernannteendlich der Graf i)012 Cler-77iOnt; auf'die:wiederholten.'Vorstellungen 'der Brüder-schaft, Chaillou dc Jonville,[s. diesen Artikel!] an La-corne's Stelle, zu seinemGeneral - Sul2.9tituten. [Voir„FIist. de la fond. du G. 0.de France" (par Thory),p. 20 sequ., it. „Acta La-tom.", P. 1, 78 sequ.!Vergl. feiner den Artikel:OB.LLA:Ns

LADEN; [engl. io cizarge,i. e. to AZ die glasses ; franz.charger, c'est a (Ure, mettredts Pitt dans sorg 3] einAnsdruck, dessen man sichbei den Tafellogen bedie-net, inn. das Einschenkendes Getränkes in die Gläserzu bezeichnen. [Diese Be-

nennuncr soll noch vor demJ. 1717 aus Frankreich nachEngland gekommen seyn.Vergl. die „I{Urkk.", n. A.,Abth. 1 , S. 238 F. und S.285 f. !] S. auch FEUERN,HATzoivz und WAFFEN.

LALANDE. (JosErn .nn6i-mn FR.A.N9ois DE), Mit-glied der königl.

WAcademie

der iss ensch.aften zu Pa-ris , sowie anderer, Einerder ersten Astronomen neue-rer Zeit, geb. am 11. July1732 zu Bourg-en-Bressc,gest. in Paris ,am 4. April1807, war Einer der Grün-der des Grofs -Orients vonFrankreich, dessen Grofs-Redner er auch viele Jahrelang war. Aufs er einigen.didactischeu kleinen Ab-handlungen ,, erschien vonihm 1774 ein „Mdmoire surl'histoire A la Franche-Ma-ponnerie ," in 4. [Dieses istfrüher in der zu Yverdon,1773, par Mi.. de Felice in 4.herausgegebenen „Encyclo-pMie" , T. XX, p. 530 —534 , dann aber in der „En-cyclope'die rneModique";stoire; T. II; (a Paris etLuttich, 1786; grand in 4.)unter dem Artikel: Francs-Mapons, wieder abgedrucktworden, enthält aber blofseinen kurzen Auszug ausdem englischen Constitutionenbuche nach der Ausga-be von 1767, dann 'die Ge-schichte von der Entste.hung der Logen in Frark.

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LALANDE. LANGE. 243

reich und einige Nachrich- stern," Th.3, S. .24f.,ten von dem Zustande des 28, 33 , 46 f. ; 50 und 54,Maurerthums in andern dann 112 f; DaherLändern.]

wer-Lä den die Schotten leuchtende

LALANDE (CIIABLES FL 0- Brüder genannt.]REN TIN JAC,QUES . MAN GON LAMMRECHT (1-71natIinicIr),DE), Inspector der franzö- geheimer Justiz , auch.

Kammergerichts- und Ober..sischen Domainen Douai,geb. am 1. Febr. 1770, ein consistorialrath , zu Berlin,sehr eifriger, aufgeklärter war Mitglied der höhernund gelehrter Maurer. Ihm Grade von der stricten. Ob-verdankt die 'dasige Loge : servanz unter dem -Orden'sLa Paix, ''deren Meister v. namen 41wies. a Lainjaade.St. er viele Jahre lang war, • LANG. Die symbolischedie Errichtung einer frei- Länge einer Loge geht vonmaarerischen Bibliothek, in- Osten bis Westen. S. dengleichen einer Manuscri- Art. : GESTALT einer Loge.

S -A.muEL GOTTpten -, Gemälde- und nah- [LA[LANGE[LANGEtäten. Sammlung. Mehre LIEB), D.u.Prof. der Theol.seiner inaurerischen Ab- zu Rostock, geb. zu Ohra,beihandlungen und Gedichte Danzig, ein gelehrter undsind. im Druck erschienen, freisinniger theolog. Schrift-[unter andern: „Defense et steiler, gab durch seineApologie de la Franche- Streitigkeiten mit der im J.Ma9onn., ou rdfutation des 1760 von der Grofsenaccusations diriges contre tional- Mutterloge zu den 3eile diffkentes epoques et Weltkugeln in Berlin co'n-par divers auteurs ;" a Paris, stituirten, in der Folge als1814, in 8.] Mutterloge bestandenen,

LAMBEIITINI ; EBNE- dann seit 1782 ruhenden.DICT und im11799 von dem ver-

LAMP ADE (E2uns ; s. storbenen Grofsberzoge CarlLADarn.r. CUT. Ludwig Friedrich Pon Med:-

LAMPE ( DIE ); [ auch lenburg- Strelitz, in der Ei-neuchte;] ein Symbol in genschaft eines englischen

verschiedenen höhern Gra- 2rovinzialgrofsrneisters,vonden. [Voir „Manuel ma- Neuem constituirten Logeconn.", planche XX etXXI! xu den drei Stemm. in

Dieses Symbol kommt stock, deren Mitglied erauch im vierten und fünf- war, von welcher er sichten oder den Schottengra- aber, nebst mehren Brü-den des 'Zinnendorfer Sy- dem, trennte, Veranlas-stems vor. S. „Signat- sung zur Stiftung der Loge:

1€i

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244 LANGE. LANGES.

Tempel Wahrheit, vvel-ehe im J. 1800 ihre Consti-tution von der GrofsenLari-desloge zu Berlin erhielt.Nachdem er in derselben ei -nige Jahre lang denMeisterhamrner geführt hatte, zoger . sich seit 1808 • von al-ler Logenthätigkeit zurück,Die in. Beziehung auf jeneStreitigkeiten in Druck er-Schienenen Schriften sind :

1) „Beiträge zur Kenntnifseiner unächten F. MO inR. und ihres Anführers,des Er's V." [s. unten denArtikel: 8. G. Vogel !]„oder Enthüllung des Be-nehmens der Gr. L. L. von.D. zu bei Cstreitigkei-ten ihrer Gerechtigkeits-liebe und • Gerechtigkeits-pflege. — vom Br. Lange,St. u. M. v. St." [d. Suffter und Mstr. v. St.] „derächten D T. d. W. in R.1808."

Auch unter dem zweiten Titel:„Enthüllung der sogenann-

ten G2.-ofsen Lanclesp, allerF. M. von Deutschland zuB. * In einer Reihe vonAufsätzen vom B T . Lange.Erste Abtheilung-. —nuscript für Maurer, nebsteinem geschriebenenSchlüs-sel" [der aber abgedruckteitvelikauft wird]. „1808.“132 Seiten in 8. und 2 Seitender Schlüssel..

2) „Beiträge zur Kenntnifsder Inconsequenzen, Wi--dersprüche und Unredlich,keiten der Gr. L. L. a. F.v., D. z. B. oder Enthül-lung dieser L. L. zu 13.

•als einer unrechtmäfsigen,unfähigen und unredli-chen nraurerischen Behör,

de, vom" [u. s. wieunter i.]

Der zweite Titel:„Enthüllung der" [u. S. w.,•wie vorher bis :1 „Bi.Lan-

Zweite Abtheilung. -hManuseript für Maurer,nebst einemSchlüssel. 808»93 Seiten..

5) „ActenmäfsigeDarstellungder Streitigkeit der LogeTempel der Wahrheit in Ro-stock. mit dem abgesetztenund excludirten M. v. St.Professor und Prediger D.Samuel Gottlieb Lange. Ma-nuscript für für Brdr. Herausg.von Samuel Gottlieb Vogel.1808." 6 und 52 Seiten ingl.' 8-

4) „Des Ers Lange gründli-che und ruhige Widerle-gung einer vom Herrn Vögel hera.usgeg. und sehrungründlich, und unruhigabgefafsten Schrift beti7telt: Actenmäfsige Da.rsrel-lung u. w. Gedrucktfür Maurer, nebst einemSchlüssel. 1808." 32 Seitenin kl. 8•, nebst dem ge-druckten_ Schlüssel auf ex-ner Seite.]

LANGES (SAVALETTE DE),königl. Schatz - Bewahrerin Paris , war 1773 Haupt-stifter und Einer der Obe-ren des Systems der Phila-leihen in der Loge des . Amisrehni s zu Paris, deren Mei-ster v. St. er eine lange Rei-he von Jahren war. Erzeichnete sich in jener Epo-che durch seine aufgeklär-ten Grundsätze ih der Mau-rerei sehr aus und veran-lafste, um der Sucht nachhohen Grad en entgegenzu,

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LANGHAM.

arbeiten, die beiden soge-nannten Pariser Convente inden Jahren 1785 und 1787,jedoch ohne Erfolg.

LANGMAI (SimoN), Bi-schoff von Westminster, warGrofsmeister d er Bauleute inEngland von 1375 bis 1399.

LANZ , ein römischcatho-lischer Priester und ausge-zeichneter Mathematiker inRegensburg, wurde im 1.1785 auf einem Spaziergan-ge, an PFeishaupt's Sei-te, vom Blitze erschlagen;da man denn bei Untersuchung des Leichnams Pa

.-

piere fand, welche Bezugauf den Illuminatenordenhatten, dessen Mitglied erwar. Dieser bediente mansich, um die Strafbarkeitder Grundsätze dieses Or-dens zu erweisen.

LAriDENIGRO (Eci-uEs A);S. ZINNND ORF.

LARMEINTIUS (JOHANNESMAR C Us) , aus Jerusalem..Die modernen Tempelher-ren in Frankreich behaup-ten, Jakob Molay habe,während seiner Gefangen-schaft in der Bastille, Den-selben zu seinem unmittel-baren Nachfolger ernannt;und ,IDieser sey dann von1314 bis 1334 Grofsmeisterder Tempelherran gewesen.[Voir „Acta Latom.", T. II,p. 139 —150 !]

LAROCHEFOUCAULTYEB.S (MARQuxs Dz); s.PLO CHEF() U C.AULT.

LAUSANNE. 245

LATONIUS ; 5. IVIAVDN.

LAURENS (5. L.), gest.1807, Verfasser der „Essaishistoriques et critiques sur laFran,che- Maponnerie ;" (gr.8.; Paris 1805;) welchesEines der wenigen gutenfranzösischen Werke überFreimaurerei ist.

LAUSANNE. [In. dieserStadt wurde die erste Logeim Pes de Faud , unterdem Namen: la parfaiteunion des ei trangers, vermit-telst eines Constitutionpa-tents des englischen Grofs-meisters, Herzogs vors Man-tagu, vom 2. Febr. 1739 er-richtet; auch] bildete sichzu gleicher Zeit daselbsteine freimaurerische Ober-behörde, welche sich daslz,elpetisels romanisclie Di-rectori uns nannte. Die wie-derholten Verbote des Rathsvon Bern (s. diesen Art. !)gegen die maurerischen Ver-sammlungen veranlafstenzwar im 5. 1782 dieses Di-rectorium, sich aufzulösen:es erwählte indefs aus sei-ner Mitte drei Brüder , diees !mit der nöthigen Voll-macht versah, um die bis-herigen maurerischen Ver-bindungen aufserhalb desCantons fortzusetzen. Nach.der Schreckenszeit der fran-zösischen Revolution aberentstanden in demselbenmehre Logen ; und 1810 tratauch das ehemalige Directo-

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246 LAVALL.

riurn, mit dem Titel ei-nes roman,iscli- helx-etischenGTO f9- Orients (Grand-Orientnational beh,e'tique roman)aus seiner Verborgenheitwieder hervor. [S. „Hist.du G. 0. de France," (p.Tho7y, ) p. 270 -- 275, und„Heldffbann' s Aka

, " Jahrg. S. 57, 59.,67, 74-79, und Ebendess.Werk „Die drey ältestengeschichtl. Denkmale" u.s. vv., S. 522-536, und538 f., dann 'die Artikel:GLA ynn und SCIIWEIZ

LAVA.LL Kaufmann inJiönigsberg, war Mitgliedder hölern Grade von derstricten Observanz ; mitdem Ordensnamen : Clau-dias Eques

LAVATLIt (DIETITEL 31),Doc'tor der Arzneikunde inZürich, wurde 1777 zumGrofsmeister des deutsch-helvetiscben Directoriumszu Zürich erwählt, undwar Mitglied der höhernGrade von der stricten Ob-servanz , mit dem Ordens-namen: Eques ab A escala-

LAWRIt (ALLXADLB),Buchhändler in Edinburg,ist Verfasser und Verlegerder sehr geschätzten „Histo-ly of Free Masonry, drawnfrom authentic Source& of in-[01 ; with an accozhntof the Grand Lodge of Scot-lan(1-:‘ etc. ; Edinburgh 1804;[XX u. 340 (oder eigentlich,

'LAWRIE.

weil S.145 und 146 doppeltsind, 342) Seiten in kl. 4.Vergl. oben B. 1, S. 2751]

[Eine deutsche'Übers e-tzung dieses 'Werkes ist er-schienen unter dem Titel:

„Geschichte' der Frei-Maure.rei aus authentischen Quel-len nebst einem Berichteüber Die Grofse Loge in.Schottland von ihrer Stif-tung bis auf die gegenwär-tige Zeit, und einem An.hange von Original-Papie.Teil. In das Deutsche über-setzt vom D. C. F. A. Bark-hardt mit erNärenden, be-richtigenden und erwei-ternden Anmerkungen untleiner Vorrede vom D.eh. F. Krause ;" Freiberg,ivo; XXVIII Seiten Titelund Vorreden, nebst 4 rin-paginirten Blättern Zuei.'lung, und 382 Seiten ingr. 8.

Da dieses Werk-insbesondre deti Franzosen, z. B.dein Br. Thou , (s. „ActaLatomorum", T. p. 344 !)für eine excellente histoire dela 1"ranclze - Maronnerie gilt;so scheint es zweckmäfsig,hier zwei Beurtheilungendesselben , wozu die er-.wähnte Verdeutscbung Ver-anlassung gegeben hat, ein-zuschalten, vorzüglich auchum defswillen, weil sie ver-schiedene der Erwägungwerthe Puncte zur Sprachebringen. Die erste Ist voneinem ungenannten Logen-bruder, die zweite von ei-nem, nicht, zur Brüderschaftgehörenden, gelehrten Theo-

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LAWRIE. LAWRIE.. 247

logen, jetzt in Berlin. Aufden Antrag des Herausge-bers hat Er. Krause einigenöthige Bemerkungen bei-gefügt.

1. Aus der halle'schen"Allg. Lit. Zeit." vom J«1811, Num. 279 und. 280,Sp. S. 321-326 und 329—333.

„Was das in dem Jahre 172'5erschien en.e.einderson'sche „Con-stitutionen.,Buch” für die in.dem J. 1717 in London errich-tete Grofse Loge von Englandund ihre Töchterlogen ist, solldiese Geschichte für die in demJ. 1736 zu Edinburg gestifteteGrofse Loge von Schottlandund die ihr untergeordnetenLogen seyn. Die Übersetzungderselben ist dem würdigenHerrn Schröder in. Hamburg.,deputirten Provinzial Gras-m eister der niedersächsischenLogen des im 3. 1772" [171771"inLondon gestifteten. neuengli-sehen Systems, von dem Verle-ger, Herrn Gerlach, durch eineZueignungschrift gewidmet..Auf diese folgen dann : zweiVorreden, die eine von demHerausgeber „ Herrn Dr. 4"razi-se, die andere von dem Verf..der Urschrift; hierauf die Ge-schichte der Freimaurerei selbst,welcher als Anhang beigefügtsind: i) Diplom von den Mau-rern von Schottland, dem Wil-liam St. Clair of Roslin verlie-hen ; 2) Diplom , dem Sohnedesselben im 3. 163o verliehen;5) Gesetze und, Verordnungen.der Grofsen Loge von Schott-land; 4) und 5) zwei Verzeich-nisse von, den. Logen, welchesich zu der Grofsen Loge vonSchottland halten. Den nochübrigen Raum des Buchs , von5. 511 bis 368, nehmen Herrn

Erause's Anmerkungen und nocheinzelne Bemerkungen zu Law-rie's Geschich te ingleichenSprachbemerkungen über den An-hang 1 und 2, und von 8. 569bis 573 des deutschen Verle-gers , Hrn. Gerlach's, Ansichten..über einige freimaurerische Ge-genstände, ein."

„Die Geschichte des Schott-länders zerfällt in die alte,mittlere und neue. Die alteum fafst den unbestimmten Zeit-raum von Entstehung der Frei-manyerei, wie der Verf. wälent,in Ägypten, bis zum Unter-gange des essenischen Bundesim fünften Jahrhunderte; diemittlere reicht von da an , biszur Stiftung der Grofsen Logein Schottland in dem J. 1736,und die neue erzählt die Bege-benheiten von dieser Zeit anbis zum 3o. November 1805 beidieser Grofsen Loge."

„Der Verf. sagt zwar in sei-ner Vorrede in vollem Ernste:er wolle dem Publicum einenkritisch berichtigten und wahrenBericht über die Natur, den.Ursprung und Fortgang des In-stituts vorlegen; allein Nichtskann unkritischer und erdich-teter seyn, als Seine iage-nann-'te Geschichte der ersten beiden.Zeiträume; und bei dem drit-ten kann die Rede gar nichtvon kritischer Berichtigungseyn, da er nur Auszüge ausden Protocollen. der GrofsenLoge enthält, die lediglich diei'atf:re Geschichte derselben,nämlich Wahlen. von ihren.Grofsm eistern und Grofsbearn-ten , Ceremonien bei Beerdi-gungen, Legungen. von Grund-steinen zu neuen Gebäuden unddergleichen, betreffen. • Aufdiese Protocollextractb kannsich. auch 'mir der Zusatz aufdem Titel, dafs diese Geschich-te der Freimaurerei aus authen-

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248 LAWB.IE, LAWRIE.

tischen Quellen geschöpft sey,beziehen; denn zu der Ge-schichte der zwei ersten Perio-den giebt es gar keine wahrenauthentischen Quellen, *) undWas der Verf. s. o nennen mag,sind Stellen aus alten Autoren,die er zum Behufe seiner aus-haltbaren Hypothesen citirt,sie mögen passen oder nicht.Noch meint Lawrie ,, die Wer-ke, welche bisjetzt über die-

, sen Gegenstand für das Publi-cum geschrieben worden wa-ren, — (er zielt damit haupt-sächlich auf das Anderson' seheConst.-Bush;)—hätten so etwasAbschreckendes , dafs auch derWifsbegierigste sich nicht gerndamit befassen möchte. Allein,so viele Mühe sich auch derVerf. gegeben hat, seine histo-rischen Hypothesen aufzustu-tzen

' so bleibt sein Weil doch.

der Hauptsache nach für den-kende und mit dem Alterthumevertraute Maurer und Nicht-maurer eine grundlose, allergesunden Kritik widerstreiten-de Arbeit, die, aufs er den vonHrn. Krause bemerkten, dieneue Geschichte der schottlän-dischen Freimaurerei, die Ver-hältnisse dieser zur GrofsenLoge von England und dieVertheidigsing der Freimaure-rei überhaupt gegen .13 arruer .su. Anderer Angriffe betreffenden

5) Allerdings hat Lawrie keinesolchen Quellen für . ..diese erstenbeiden Zeiträume gekannt oderbenutzt; es Pist aber nur einevorgefafste Meinung des Recen-senten, (bis es übeaaupt keinedergleichen gebe; denn die vonmir bearbeiteten drei ältestenKunsturkunden selbst, und eineganze Reihe anderer in meinemWerke mitgetheilten Urkunden,sind als authentisch nunmehrerwiesen ; und unter den authen-tischen Quellen für den erstenZeitraum steht das „Corpus ju-ris romani" obenan.

Anm. des Brs. Krause.

Rücksichten, keine Übersetzung;verdient hätte. Nächst diesenlehrt sie uns doch auch die An-sichten der Grofsen Loge vonSchottland, die den Deutschenbisher fremd geblieben *sind,kennen und hat Gelegenheit zuden Bemerkungen des Hrn.Krause gegeben, die interessan-ter sind., als das ganze Werkdes Schotten."

„Wir wollen von dem Gan-ge, den Hr. Laterie seine Ge-schichte der Freimaurerei neh-men läfst, kürzlich und ohneBeifügung einer Kritik Nach-richt geben. Kennern werdendie Fehler und Erdichtungen,ohne unser Erinnern, selbst indie Augen fallen; für Andere,die eines Bessern belehrt seynwollen, würden wir hier überdie Gebühr ausführlich seynmüssen; und Diese könnensich, -wenn sie das Buch. kau-fen , an die kritischen Berner-:kungen* von Hrn. Dauseten."

„Die Baukunst war, nach*Hrn. Lawrie, nächst der Land-wirthschaft, die erste Kunst;in ihr wurden also die . erstenwissenschaftlichen Versuche unddie Erfahrung gemacht, wiesehr hierdurch die menschlicheHerrschaft über die Werke derNatur befördert wurde. Dieersten Baukünstler waren clefs-wegen Philosophen. Sie errich-teten unteremaisder eine Ge-sellschaft zu. wechselseitigerBildung und Mittheilung ihrererlangten Kenntnisse, gaben.sich eigene Worte und Zei-chen, erfanden bezeichnendeCeremonien bei der Einwei-hung und verbanden 'sich., dasMitgetheilte geheim zu halten..Diese Freimaurerei blüheteauch in Ägypten., wo Künsteund Wissenschaften mit Erfolgrfolggetrieben .evurden ; nn.d. nur in

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LAWRIE. LA.WRIE. 249

diesem Lande lassen sich Spu- lieh auch in die eleu.sinischen,ren des Daseyns der Freimau- die mit jenen in inniger Ver-xerei in den frühesten Zeiten bindung standen, eing,eweihet.finden. Anfänglich wurden Sie verbreiteten sich nicht blofszwar nur Solche, die bei dem durch Griechenland, sondernBauwesen gebraucht werden auch über alle Länder von.konnten, in den Orden aufge- Asien bis nach Indien. Unge-nomMen: aber nun liefsen sich fällt 300 Jahre vor Christusin Ägypten auch die Priester, wurde eine beträchtliche An-welche Ehrbegierde und Eitel- zahl dieser dionysischen Künst-keit antrieb, ihren Göttern her, auf Befehl des Ii.önigs von.und liönigen prächtige Tempel Pergarmis, zu Teos in eine Ge-und Paläste zu errichten, in sellschaft vereiniget. Sie hat-die Geheimnisse dereBau.künst- ten besondere Worte und Zei-le]: einweihen und in der Wis- chen, waren in Logen, die be-senschaft der Freimaurer un- sondere Namen hatten, — xoe-terrichten. Dafür brachten je- vov Avvaitarviv, z7.77sne Priester die Mythologie ih- Extvog'i 2v,uyoptocg vertheilt,res Landes und ihre metaphy- hielten

j gesellschaftliche Gast-

sischen Speculationen über das mahle, jährlich eine allgemeineWesen Gottes und den Men- Zusammenkunft, hatten ihren.schen in die Freimaurerei, die eignen Meister, ihre Vorste-ausschliefslich für wiS senschaft- her, bedienten sich bei ihrenZiehe Bildung bestimmt war ; Ceremonien besonderer Geräth-und dadurch kam jene Ver- schaften, deren Einige den frei-s chmelzung von Wissenscli,aft maurerisehen ganz ähnlich -siva-und Theologie, die in der fol.- ren, u. s. w. Dafs sie Frei-genden Zeit einen so ansehnli- maurer waren, ist nach. Lauerie,ellen Theil der freimaureri- wegen der Ähnlichkeit der Ce-scheu Principien ausgemacht rernonien und des Entzweckshat, in die Verbindung." ihrer Mysterien mit denen der"Aus diesen ägyptischen My- Freimaurerei , besonders des

sterien nahmen die eleusim- dritten Grades , nicht im Ge-sehen , panathenäischexa und ringsten zu bezweifeln..Esdionysischen Mysterien ihren hat nicht allein schon vor Salo.Ursprung, freimaurerische Ge- mon's geiten dionysische Frei-sellschaften , welche, mit eini- maurer gegeben; sondern siegern Zusatze von ägyptischer haben auch mit bei dem Baue,Mythologie, zu wissenschaft- seines Tempels geholfen; undhoher Bildung bestimmt wa- nach dem Tempelbaue gab esren. Was die Mysterien des in Palästina noch Freimaurer;Bakchus, oder Dionysos, beson- denn es existirten daselbst dieders betrifft, so war Derselbe E33ener, eine, dem Wesen,der Erfinder der Theater und den Ceremonien und dem Ge-dramatischen Vorstellungen; genstande nach, den Freimau.von ihm hiefsen die Maurer, wem ähnliche Gesellschaft. Diewelche bei der Errichtung die- auffallende Übereinstimmungser grofsen. Gebäude angestellt in den Hauptzügen der Frei-wurden und eine besondere maurer und der Essener kannGlasse ausmachten, dionysische aber nicht anders, als aus ei-BauXdinstler. Sie waren in die fiem gemeinschaftlichen Ur-Mysterien ihres Stifters, folg- sprung-e Beider, erklärt wer-

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den. Die Essener hatten zwarmit dem Bauwesen unmittel-bar Nichts zu thun .aber siewaren doch, nach &diger ,deenzend. tempor.", ein Zweigder ölza,9idiier, , einer religiösenBrüderschaft, eines -Ordensvon Tempelherren, die sichauit dein :Bauwesen beschäftigetund verbunden hatten,dasPortal des Tempels zu Jerusa-lem auszuschmücken und esvor Verletzung und Verfall zusichern. Auf diese Art standenalso auch die Essener mit derBaukunst im Zusammenhange.Auch sie waren in allen Tlzei-len der Welt verbreitet,'und.nahmen jeden ohne , Unter-schied der Religion und Le-bensweise in ihren Orden auf.Die essenische Brüderschaft hatVieles .von den ',ägyptischenMysterien entlehnt und auchmit dem pythagoraischen Butride' in Verbindunc, ge standen;Verbindung bdenn Pythagoras'llatte die esse-nischen Mysterien :( ). mit nachItalien gebracht."

„Nach einer schwachen De-clarnation gegen IJarruel, dernicht glauben will , dafs dieMysterien der Freimaurer mitden ägyptischen und griechi-schen Etwas gemein hätten,redet der Verf. in der minlernGeschichte sehr unb es tim m tund- unbefriedigend von dorAusrottung der geheimen Ge-sellschaften in Europa,'ohnedafsman erfährt wie sie da-hin gekommen sind, und- von.den wandernden BrüderSchaf-ten der Bauleute oder Freimau-rer, die anfangs und -solange,.als die römische Nirche sie zuihren 'religi öSen Gebäuden nochbrauchte , von dieser begünstiget und mit Privilegien begna;4)d-et hernach aber mit uuner-bittlichemHasse verfolgt vcrorden wären. Nach 'ihrer Ver-

treibung von dem festen Landevon Europa habe sich die Brü-derschaft, um den Anfang'eieszwölften Jahrhunderts , wiein der Folge gesagt wird, nachSchottland begeben und ihreGrundsätze dahin ,gebracht; da-her denn dieses Land der-Mit-telpunct geworden sey, auswelchem sich diese Grundsätzevon Neuem verbreitet hätten,um nicht allein den Continent,sondern jeden ciyilisirten Theilder VVelt, zu erleuchten. Die-ses grofse Licht gierig, von demunbedeutenden Dorfe Edwin-ning aus, wo die Gesellschaftder Baukünstler eine sichereFreistätte gegen die heftigenBewegungen der Kriege aufdem festen Lande fand."

„Noch handelt der Verf. vonden Tempelherren, die ihm.auch nichts Anders als Frei-maurer sind, als solche, Mit-glieder der syrischen Brüder-schaften, waren, und von der,Chepalerie, die er ebenfalls füreinen Zweig der Freimaurerei,hält."

„Zur Zeit der Einwanderungder Freimaurer in irilwinningwurde die Freimaurerei auch,in England eingeführt; derVerf. weifs aber nicht, ob vonden schottischen oder andernvon dem festen Lande ange-kommenen Brüdern. Nach derErrichtung der kilwinningerund yorker Logen verbreitetesich. die Freimaurerei schnelldurch England, Schottland undIrland. Vor dem Anfange desi7ten Jahrhunderts zog siedie allgemeine Aufmerksamkeitnicht auf sich: döcli scheint sieunter Heinrich . Vl., welcher,noch minderjährig, im J. 1422den englischen Thron bestieg,geblühet zu haben. Zu ebendieser Zeit habe sie auch unterJakob 1. in Schottland in Flor

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LAWRIE. LAWRIE. 251

gestanden. Unter Jakob er-hielt William Sinclair, Graf-von. ()Alley und Caithnefs,Baron von Roslin, von dem.liönige das Amt eines Grofs-xneisters erblich für sich und.seine Nachkommen; in wel-cher Familie es auch fort-dauernd bis zur Errichtungder Grofsen Loge von Schott-land im Jahre 1736 blieb."

„Der Behauptung des Dr.1?obirs,on (in ,Dessen „Proofs ofa Conspiracy" S. 22), dafs dieFreimaurerei von den engli-scheu Royalisten !Zur Beförde-ru»g der Sache ihres liönigsgebraucht worden sey, wider-spricht der Verf.. ohne allen

rund, richtiger hingegen derMeinung, dafs die Freimaure-ei eine Erfindung Cromwell's

sey. Falsch ist es wieder,wen Lawrie behauptet, dieFreimaurerei sey schon in derMitte des i6ten Jahrhunderts,während der Minderjährigk.eitder liömigin Maria, aus Schott-land nach. Frankreich gebrachtworden.«

„Die übrigen Gegenständesind die Stiftung der GrofsenLoge von gngland in Londonjrn J. 1717, die Verbreitungder Freimaurerei durch diesel-be im Auslande, die gegen diese Velkiidexungen verhängtenVerfolgungen , und zuletzt dieChronigi. der Vorfälle, die sichseit der Stiftung der GrofsenLoge von Schottland bei der-selben ereignet haben. Sie be-treffen die jährlichen Wahlendes Grofsmeisters und derGrofsbeamten Grundlegungenzu Gebäuden und dabei gehal-tene Reden , zwei die Cone-spondenz mit der Grofsen Lo-ge von England betreffendeBeschlüsse, Adressen an den.liönig, wegen dessen Erret-tung aus den Iländen der Mör-

der und des unter Lord Dun-Can erfochtenen Sieges , undeine nach Absterben WilliamSinclair's im J. 1777 gehalteneTrauerloge, Errichtung neuerLogen und. andere Begebenhei-ten von geringerem Belange.Das Wichtigste von diesenDingen möchte wol die Theil-nehmung dieser Grofsen Logean Grundsteinlegungen zuöf-fentlichen Gebäuden seyn,zu sie jedesmal von der ObriG.-keit Einladungen erhielt. Dieletzte Ceremonie dieser Artfand am 14. Mai i8o1 statt.Die Inschriften der Denkmün-zen oder Platten , die bei sol-chen Gelegenheiten in denGrund gelegt wurden , sindhier ebenfalls initgetheilt. Die-se Chronik geht bis zum 2.5stenNovember 18o5."

„Von dieser Schrift urtheiltlir. 7k-rause in der Vorrede (S. V I- X): „ „sie habe zur Idee einerGeschichte der Freimaurerbrül.-derschaft ein sehr p-erino.es undzugleich ein sehr unlauteresVerhältnifs. 'Wer jene Ideenicht kenne, sondern sie kaum.ahne, der werde sich den her-gebrachten Grundsätzen derVerheimlichung und absichtli:

chen Täuschung nur zu leichtund unbedachtsam fügen. Un-ter die Letztern gehöre Lawrieonnbax; denn er trete nur mit.solchen Thatsachen und mit ih-nen nur soweit hervor, als eszu seinem besondern Zwecke,der diese Schrift hervorgebrachthabe, diene; ja, er verlängnesogar 11113: zu oft die ihm wohlbekannte Wahrheit, sobald ihrGeständnifs mit jenem Zweckestreite, oder er, durch dasselbeden Unwillen seiner Greisen.Loge sich zuzuziehen,befürchte.Das LatPriesche Werk zerstreuesich absichtlich in die Betrach-tung aller Institute der alten

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Welt und des Mittelalters, wei-che , mit der Freimaurerbrü-derschaft die entfernteste Ver-wandtschaft zu haben , auchnur scheinen könnten; überdie wahre Entstehung der Frei-'Dau'erbrüderschaft gebe es da-gegen gar keinen Aufschlafs,und über ihre eigentliche Ge-schichte nur spärliche, einsei-tige Bruchstücke, die immer,von dem Verf. nach der äufsernVeranlassung seiner Schrift undnach dem Interesse der GrofsenLoge von Schottland gewähltund behandelt wären. Diemitgetheilte Geschichte dieserGrofsen Logen sey schlechthinblofs exoterisch u. s. w."""Das Urtheil, das Hr. Krau-über La wrie hier ausspricht,

ist, insofern es ihm abiichtli.ehe Täuschu.ne und Unlauter.keit schuld siebt, sehr hart;es stellt seinen moralischenCharacter in ein nachtheiligesLicht. *) Um ihm diesen zuretten und ihn nicht einer tü-ge zu zeihen, verfährt manwol sicherer undglimpflicher,wenn man der Versicherungdes Verf. glaubt, dafs er einen.kritisch berichtigten und wahr-haften Bericht über die Natur,den Ursprung und den Fort-gang des Instituts habe liefernwollen, um dasselbe gegen die

ihm gemachten Vorwürfe anar-chischer Revolutiongrundsätzeund der Verrätherei zu verthei-digen , auch Diejenigen, diedem Institute beitreten woll-ten, mit demselben bekannt zumachen. Herr LaWrie eifertselbst so sehr gegen das myste-riöse Geschwätz, in welchesdie Geschichte der Maurereibisher eingehüllet worden, ererklärt so deutlich, dafs er siedieser Hülle entkleiden und ei-ne, soviel möglich, klassisch()Nachricht von diesem Institu-te geben wolle, als dafs manglauben könnte, er habe mitseiner Geschichte das Publicumvorsätzlich hintergehen wollen. Dafs seine Vorstellungirrig ist, davon fällt die Schuldauf seinen Mangel an lienntnifsdes eigenen Gegenstandes, oder,wie lir. '.;:ecuse sich ausdrückt,der Idee der Brüderschaft, derwahren Stifter derselben undauf die Verwechslung der Ge-schichte der Lehre der Freimaurerbrüderschaft mit der Ge-schichte dieser letzten selbst.Was in Lawrie's alter undmittlerer Geschichte Wahrheitist, bezieht sich auf die .Lehre,nicht aber auf die Brüderschaft,der Freimaurer. Jene weifs eraber nicht bestimmt anzugeben ;dieser giebt er nur eine wissen-schaftliche und moralische Ten

--

denz im Alleerneinen; und ge.rade die Zeit und die Umstän-de, in und unter welchen sieentstand, übergeht er ganz mitStillschweigen."

„in seinen Anmerkungen,die den VVerth des Buchs auf-wägen,, hat Hr. Krause voll-kommen Recht, zu behaupten,dafs die Freimaurerei heinesjener alten Institute sey, dassich von der Zeit seiner Ent-stehung an durch Aufnahmeneuer Mitglieder ununterbro-

Dieses habe ich durchaus nichtzu thun beabsichtiget; eeich-wol kann ich ihn von absichtlicher Täuschung noch nicht frei-sprechen; wershalb 'er sich vorsich selbst, wie so Viele, mitder pia frans entschuldigt hab enwird. In die guten AbsichtenLawrie h i's liebe ich im Gegentheilnie den geringsten Zweifel ge-setzt, nocri einen solchen jemalsausgesprochen. Er kennzeich-net sich durchgehends als einenwohlmeinenden, billigdenken-den Mann.

Annz. des Brs.Krause.

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LAWRIE. LAWRTE. 253

chen bis auf unsere Zeit fort-gepflanzt, sondern dafs sie sich'nur die Idee den Zweck und.die Einrichtung der alten In-stitute zum Muster genommenhabe; sie hat die Grundideederselben nur von Neuem. aufge-fafst. So sey der Bund derEssäer schon längst erloschengewesen, als er noch in dergeschichtlichen Renntnifs derchristlichen Geistlichen undCönobiten fortdauerte und vonihnen zum Ideal und Muster-bilde gesteigert wurde, wonach sie ihre geselligen Stif

--

tungen . einrichteten.,denn auch derjenige Zweig der'von der römischen Kirche un-abhängigen Geistlichen in Britannien, welcher den Freimau-re

i

n gesellige Verfassung, Sym-bolik. und Liturgie gab, allesDas von den Essäern annahm,was er als musterhaft lindzvve ckm afsig erkannte. ( F iirso richtig Eec. die Behauptungder Einerleiheit'der essaischenund freimaurerischen Grund-lehre oder Grundidee halt, sozweifelt er doch an der auffal-lenden Ähnlichkeit der Verfas-sung und der Symbole beiderInstitute. Ob die Essäer ihreLehre symbolisch vor,getragenund worin diese Symbole be-standen haben, davon sagenuns Philo und .7o,yephus, dieQuellen, 'aus welchen wir dieEssäer kennen, nichts Bestimm-tes ; von der ältesten Verfas-sung der Freimaurer wissenwir ebenfalls Nichts, und dieneuere weicht sehr merklich.von der der Essäer ab.) In derFolge kämmt, Hr. .lsrause nocheinmal auf diesen Gegenstand,und äufsert: Lawrze hättewichtig er e . üb ereins tirn mun gender Essäer 'und der alten Frei-Maurer, (als diejenigen sind,die er angiebt,) aufstellen kön,

nen. 1 Am Wichtigsten seyder Umstand, dafs sich dieLehre, welche die alten Frei-maurer in den drei grofsenLichtern, als in ihrem Haupt-symbole, versinnbildeten, ge-nau so , schon in dem Lehrbe-griffe der Esstier finde. Herr_Krause zielt hier auf die Stelleim Philo („quod omnis probus li-ber"), wo es heifst: die Essäerhätten , die dreifache Regel: lie-be Gott; liebe die Tugend; liebedie Menschen! befolgt. Es istaber nicht erwiesen, dafs diealten Freimaurer diese Regel.durch ihre drei grasen Lich-ter haben versinnbilden wol-len; und wäre Dieses auchwirklich der Fall gewesen.,folgt doch noch nicht, dafs dieFreimaurer jene Regel von denEssäern entlehnt haben, da sieauch von dem Christenthumeselbst vorgeschrieben wird.Auch bedürfen dergleichen mo-ralische Wahrheiten, als jeneRegel enthält, keiner verdun-kelnden Einkleidung in Sym -b ole ; **) die Essäer trugen sie

habe nicht durchgängigeUbereinstimmung der esseni-scheu und inasonischen Lehren

-und Einrichtungen behaupte t,sondern nur Beides hinsichts ei-niger Bauptpuncte in meinerSchrift über die drei ältestenKunsturkunden, und zum Theilbereits in . jenen Anmerkungenzum Lawrze , aus den Quellenerwiesen. Auch in der neuestenSchrift vom D. Berlerrnann„ überEssäer undTherap eut en" kommtNichts vor, was ich nicht ge-kannt o der 'b erücksichtigt hätte.Werden nichtneue Quellen überdie Geschichte der Essener ent-deckt, so scheint mir dieser Ge-genstand nicht weiter gebrachtwerden zu können; da ich allebekannte Quellen bereits nach-gelesen habe.

Anm. des Brs. Krause.#*) Allerdings bediirfen diese Leh-

ren der symbolischen Einklei-dung nicht ; und es ist noch au-

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954 LAWRIE, LAWRIE.

auch nicht symbolisch vor;und obgleich mehre Symbolein der Freimaurerei moralisch.erklärt werden: so würde mandoch sehr irren, wenn man.glauben wollte, dafs damit je-de andere , die wesentlicheLehre betreffende Erklärungausgeschlossen wäre. Wenndie Freimaurerei sich nur aufMoral einschränkte: so wäreder Vortrag derselben unterSymbolen eine , ernsthaftenMännern unanständige, Spiele-rei." *)

"S. 48 der Geschichte behaup-tet Lais'ne, dafs es noch imachten Jahrhundert griechischeMysterien gegeben habe, unddafs sie niemals ganz ausgerot-tet worden wären, und beruftsich, um diese Behauptungdurch geschichtliche Zeugnisseszu unterstützen, auf des „Pselli

1.17;'a vreei ziatAt6mv b'QediCovatv<IL2277 eg," ohne die Stelle selbstanzuführen , und auf „Clinch sAnthol." Hibern. Janisar. 1794,

fserdem fehlerhaft, wenn derleiSymbole die urbildliche Beleh-rung seilstersetzensollen: aber

für Jeden, dereden, diese Lehren oh-ne Bild in ihren ewigen Grün-den einsieht, haben passendeSymbole und Embleme dersel-ben den Wert.h der Darstellungin eindringlicher Sprache.

Anm. des Brs. Krause.*) Es ist nicht zu verkennen, dafs

die wenigen ächtüberliefertenEmbleme und Symbole, (derenächte Erklärung und Würdigungnach Grundsätzen , der Philoso-phie und. der G e s chichtf orschung in dem Werke über diedrei ältesten Kunsturkunden zu,finden ist ,) in dieser Hinsichtnicht ohne Werth sind: aberebensowenig kann geläugnetwerden, dafs sie nur erst vonWenigen so verstanden, sondernvielmehr durch n.euhinzugefüg-te Spielereien verdunkelt undentkräftet werden , und dafsdiese Füge des Rec. völlig ge

i-

gründet st.Anm. Ebenden.,

S. 22, 23 und 36, welches Werkuns ebensowenig zugänglichist, als Herrn »Krause. '-'DerTractat des Prellas ist aber, wieauch Krause bemerkt, noch niegedruckt worden; man weifs.auch nicht einmal, wo die griedus

che Urschrift zu finden ist.

Nach des Lee Allatius Diatri-ba de Fseliis eorunzque scriptis"in „Fabricii Biblioth. graeca",T. V, S. 42, existiren nur Aus-züge , die Fsc'i,sus aus den bei-den Tractaten des Psellus, demangeführten und dem bekann-teres Dialoge von den Dämo-nen, gemacht hat, und die, zu-gleich mit Auszügen aus fam-blichus, Froclus und Porphy-rius, in der Aldin'schen Officin,in. lateinischer Sprache, ge-druckt sind. Aufser diesemExtracte, der sich aber auf denbritischen Inseln ebenso sel-ten , als in Deutschland, ge-macht haben wird, befindetsich von beiden Abhandlungendes Pselluseber .die Dämoneneine lateinische Übersetzungin Handschrift auf der vatica-nischen Bibliothek unter Nr.3122, und des Joh. Ale. Bar-tholoti , Parmensis Physici,„Excerpta de Dihnonibus exPsello," unter Ne. 5376. Es ist.aber mit Grunde zu zweifeln,dafs Er. Lawrie Eines diesergeschriebenen und gedrucktenWerke vor Augen gelabt habe,weil er sonst bestimmter citirthaben würde. Es mag abermit diesem und auch dem an-des-es Citate eben die Bewand-nifs , wie mit denen, haben,die Lawrie aus Strebe, Gellius,Chi skull, den „Ionien Antiqui-ties" und „Chandler's Travelsin Asia zninor", von den dio-nysischen Künstlern beybringt,aus deren von Hrn. »Krausewörtlich angeführtem Inhaltedeutlich erhellet, dafs zwischen

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LAWRIE. LAwniE. 255

jenen 1V-instlern, die blofs dieBakchusfeste, besonders dieSchauspiele und die Musik, be-sorgten , und, den Freimaurernnicht die geringste Ahnlichkeitstattfindet. Auch die Verglei-chung der Freimaurerbrüder-schuft mit den Chasidaern, Es-säern , Pythagoraern , Tempel-herren und der Chevalerie hatLawrie , nach Krause, ganz inähnlicher Manier, wie die mitden eleusinischen Geheimnissenund den dionysischen Ranst-lern angestellt „ „Ex geht,"heifst es (5. 342), „‚',nie phi-lologisch kritisch zu Werkeund hat die Quellen sichtbarnicht nachgelesen, sondern dieCitate aus andern englischenSchriftstellern genommen.""

"So sehr übrigens Rec. mitder geschichtlichen Ansicht

AnmerkungenVerf. der Anmerkunen über-einstimmt, so wenig kann erseiner Meinung in Ansehungdes Dogmatischen, oder desZwecks , den er der Freimau-rerei unterlegt, beipflichten.Nach dieser Meinung, dieKrause auch in seinen „drei'ältesten Kunsturkunden der Frei-maurerbriiderschaft" dargelegthat, soll der 'Zweck dieserVerbrüderung dahin gehen, derMenschheit Das zu geben , wasihr Staat, Rirche, ' Familieund Freundschaft nicht gebenkönnen, allseitige, gleich för-mige , harmonische Vollendungder ganzen menschlichen Naturin jedem einzelnen Menschen, inungestörtem Frieden, in liebe-voller schöner Geselligkeit; und.die Brüderschaft der Freimau-rer soll die Grundlage zu ei-nem allgemeinen Menschheit-hunde seyn, in welchem dieserZweck wirklich werden solleDie Leser mögen selbst beur-theilen, ob ein solcher sichüber die ganze Menschheit er.

streckender Bund und Zwecküberhaupt möglich, und dieserbesonders von einer Gesell-schaft ausgeführt werden kün-lie die sich , nach der eigenen.Aufserung des Hrn. Krause (5.523), vermöge ihres Wesensgar nicht damit abgiebt undnie damit abgegeben hat, denGeist ihrer Genossen durch Un-terricht in den Wissenschaftenund _Künsten zu bilden ; Weldies sie doch thun rnüfste„wenn sie eine allseitige hairno-nische Bildung des ganzen Men-schen und aller Menschen be-wirken wollte. Ich bin über-zeugt, dafs nie eine geheimeGesellschaft sich einen solchenchimärischen Zweck vorgesetzthat , dafs vielmehr jede, soViele deren vorhanden waren,neben der Bildung ihrer Glie-der zur Sittlichkeit, sich zu ei-ner besondern Lehre bekannte,die eben ihr Geheimnils war ;dafs die Freimaurerei urspr g-lieh ebenfalls eine solche Lehreaufbewahrte und fortpflanzte,von welcher aber, besondersseit der zu weiten 'Verbreitungder Brüderschaft, aus mehrenUrsachen, das Andienken in denmeisten Logenverbindungenund Logen verloren gegangenseyn mag; und es mögen wolnur wenige Geweihte darumwissen." *)

5) in den drei ältesten Kunstur-kunden sind diese die Masoneiund den Bund der Mason.en von.allen damaligen und groken-th.eils noch jetzigen Gesellschaf-ten auszeichnenden Grundleh-ren deutlich enthalten; und sieeben berechtigen zu der Annah-nie, dafs jener Verein deutlicheAhnungen reinmenschlicher Ge-sinnung gehabt und zum Gehaltund Ziel, ihrer gesellschaftlichenBestrebungen gesetzt hatte —Grundsätze und Gesinnungen,welche, rein- und allgemein-wissenschaftlich gewürdigt, zei-gen, dafs der inasonisch.e Ver-

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„Veranlafst durch das pole-mische Gespräch in Nr. IV derAnsichten des Herrn Gerlach,die, wegen ihres Unwerths,ungedruckt hätten bleiben kön-nen, glaubt Rec., hier auch seine Meinung über die Morali-tät der Bekanntmachung von.Schriften über Freimaurer- Ge-genstände vorlegen zu dürfen.Vonjel,ier war es in der Frei-maurerei Verbindlichkeit, Das,was sie lehrt, als ihr Geheim-nifs , nicht zu offenbaren; undWer dieses sein gegebenes Ver.sprechen bricht, begeht einenVerrath. Dieser Pflicht kann.sich kein einzelnerBruder, kei-ne einzelne Loge, entschlagen;ja selbst den Mitgliedern dergrofsen Logen, die in indivi-duis, und in Corpore an diesePflicht ebenfalls gebunden sind,ist Dieses nie möglich, weilder Gegenstand der Freimaure-rei , wenn er auch einmal indie Welt ein geführt werdensollte, doch für den Fall einesabermaligen Unterganges inderselben noch ferner in dem.Schoofse der Gesellschaft auf-bewahrt bleiben und fortge-pflanzt werden müfste. Die-ser Gegenstand ist nicht vonder Art, dafs er in die Weltmit Gewalt eingeführt werdenkönnte; er kann nur mit voll-kommner Freiheit angenom-men werden und verträgt sich.nicht mitZwang. *) Seine öf-

ein als ein einzelner Keim der-vollwesentlichen Lebensvereini-gung der Menschen anzusehenist, die ich mit dem amen des31eizschhcithundes bezeichnet und.deren Urbegriff und. Urbild ichmeinen Zea genossen dargestellthabe, welche hinfort nie mehraus dem Andenken der Menschenverschwinden werden.

Anm. des Brs. Krause.*) Nicht mit Zwang. — Das ist's

eben, was auch ich behaupte.Anm. Ebendesselben.

fentliche Verwirklichung hängtauch gar nicht ausschliefsendvon der Freirnaurerbrüderschaftab ; sein Eingang in die Weltkann ebenso gut auch von Per-sonen, die keine Freimaurersind, befördert werden. —Erst seit der Entstehungntstehlin.- der.grofsen Loge in London 1.1717, Eieng man an, über frei-maurerische Gegenstände zu.schreiben und drucken zu las-sen ; und sie gab dazu durch.den Druck ihres Constitutio-nenbuchs das Signal. Ob sienun gleich in diesem Werkeden Gegenstand der Freimaure-rei nicht entdeckt, sondernnur die Geschichte desselben indie Geschichte der Baukunstverwebt hat: so sind doch seitjener Zeit, besonders in deinZeitraume von 1740 bis 1765und weiter herab, verschiede-ne Druckschriften erschienen,in welchen die Grundlehre derFreimaurerei mit deutlichenWorten ausgesprochen ist; man,hat aber nicht darauf geachtet.Über diesen Gegenstand ist auch.von Andern, die nicht zur Brü-

-derschaft gehörten, schon oftgeschrieben worden ; wenn Die-ses aber ein Freimaurer thut,soll er, solange die Pflicht derVerschwiegenheit nicht aufge-hoben ist, nicht sagen , dafs erder Gegenstand der Freimaure-rei sey, und diese dabei gänzlich.unberührt lassen. Auch. die jün-gern Brüder dürfen Dieses, v er-möge der Organisation derBrü.-derschaft und aus andern trifti-gen Gründen, nicht erfahren*);die Sache soll weder Jemanden

[Der Recensent hätte diese an-geblich triftigen Gründe anzei-gen gesollt. — Ich habe vielmehrselbst mit Gründen bewiesenda.rs keine dazu vorhanden sind.

des Bre. Krasses.

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LAWWE. LÄWEIE. 257

aufgedrungen werden, noch einGegenstand der Neugierde seyn.Über Freimaurerei giebt es noch.kein in dogmatischer und hi-storischer Rücksicht vollstän-dig und erschöpfend ausgear-beitetes Werk. Was 'bisjetztdarüber erschienen ist, be-steht aus einzelnen geschicht-lichen. Bruchstücken, dunkeln.und zweideutigen Andeutun-gen, pflichtwidrigen Bekannt-machungen freimaurerischer Ri-tuale , Symbole und Cererno-nien , mit welchen man Nichtsanzufangen weifs, da ihnen derbelebende Geist fehlt. Überdas innere Wesen der Freimau-rerei hat sich noch nicht eineinziges Buch deutlich erklärtund ausführlich verbreitet; diemehresten stellen nur Hypothe-sen auf, die den Leser täuschenund irreführen. — Was dasWerk des Hrn. Krause „,diedrei ältesten Kunsturkunden derFreimaurerei," betrifft, das nuran Brüder verkauft wird, sobekennt Rec. zwar, dafs es sichvon den gewöhnlichen Maurer-schriften durch ch Scharfsinn, Be-lesenheit und Umsicht sehrvortheilhaft auszeichne: denDruck desselben mufs er aberaus dem angeführten Grundemifsbilligen. *) Die bessereSeite des Buchs ist die histo-rische, dem dogmatischen In-

') Am Kürzesten wird Jeder, wenes angeht, meine Gründe derHerausgabe jenes Werkes , undmeine Gegengründe wider denvom Recens. .hier angeführtenund andere Gründe , ersehen.können in dem Vorberichte mei-nes Werks, und in der in denBeilagers zu diesem Vorberichtevor der Abtheil. 2 des Es. ,2 derneuen Aufl. S. XXV—XXVM,befindlichen Erklärung an mei-ne damaligen Mitbrüder Mei-ster.

Annz. des .Brs. Krause.

halte 40 kann aber Rec. seinenBeifall nicht schenken."

II. Aus den „Heidelberg.Jahrbüchern der Literatur

Theologie, Philosophieund Pädagogik;" Jahrg. 3(1810), Heft 8, S. 78.

-- „Das, ist der vollstän-dige Titel einer Schrift, welcheschon wegen des historischen In-halts Aufmerksamkeit verdient,so wol bei den Eingeweihten, alsDenen, die es nicht sind, unddaher, wegen ihres durchausexoterischen Inhalts , von denEinen so gut, als den Andern,einer Beurtheilung fähig ist.Den letztern , den exoten.,ehenInhalt, macht der Herausgeber,Herr Krause, diesem Werkezwar zum grofsen Vorwurf. **)Nach seiner Meinung ist eineübelverstandene Geheimnifskrä.-inerei allein der Grund, war-

*) Rec, meint, wie aus dem Vori-gen (S.255, Sp. a,) erhellet, mei-ne allgemeinen, nicht-geschicht-lichen Behauptungen. Wenn derAusdruck dogmatisch, im Sinne..K.ant's verstanden, soviel als all-gemeine, blors. behauptende, Leh-ren, ohne Nachweis der Befug-nifs , und ohne Aufstellung derGründe, bezeichnen soll,: sowird der Leser mein.er Schriftenfinden, dafs ich überall bemühtgewesen bin, diese Befugnifsund Begründung einleuchtenddarzustellen. Ich habe übrigensdiese meineLehren seitdemviel.-fach geprüfet und bisheute be-währt gefunden; und ich wüte-te keine , welche ich aus Grün-den zurücknehmen könnte. Ich.habe sie überall, soviel in ei-ner volkverständlichen Schriftgeschehen kann, mit Gründenbelegt: aber nur in dem Glied.-baue der, Wissenschaft kann ih-re befriedigendeDaistellung undErweisung erwartet werden.

Anm. des Brs. Krause.*5) Nicht den exoterischen Inhalt,

sondern dafs das Exoterische füresoterisch gegeben wird.

Äron. Ebdildess.17

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um wir bisjetzt noch keine ein-zige nur einigermafsen befrie-digende Geschichte der Maure-rel. besitzen. Allein man inufshierbei zwei Dinge wohl un-terscheiden. Allerdings mages sehr zu beklagen seyn für dieWissenschaft und Historie, dafsüber diesen Tlieil der Mensch-heitgeschichte eine jetzt kaum.noch, und überhaupt kaum je-snals_, *) zu verscheuchende

ausgebreitet liegt;und die unverkennbaren Wir-kungen des Ordens auf Mensch-heit , Staat, Fiirche und Fami-lienleben lassen den Forscherin der Geschichte unsers Ge-schlechts Diefs nur noch mehrbeklagen. Allein, nicht blofsdie Geheirnnifskrämerei, son-dern die wahre Idee der Mau-rerei, als eines , wie in seinemUrsprange, so in seiner Fort-entwickelung, durchaus gehei-men Instituts , machen es be-greiflich genug; und der Ge-gensatz des Geheimen und Oef-fenilichen, den die Maurereinicht aufgeben kann, ohne sichzugleich selbst aufzugeben, er-laubten niemals eine öffentlicheGeschichte ihrer inneren Ent-wickelung und Schicksale. 119

4) Zu dieser B ehauptunk kann dermir bekannte Verf. der Recen-sion, der damals wenigstensnicht Maurer war,durch seindamaliges Wissen nicht für be-fugt anerkannt Werden. Ich b ehaupte , Tlafs die liauptpuncteder Geschichte der ächten Frei-maurerbrüderschaftjetzt im All-gemeinen befriedigend aufge-klärt und auch für die Nachweltgerettet sind.

Arzm. des Ers. Krause.

**) Auch zu den in diesem Satzestehenden Behauptungen erken-ne ich den Rec. nicht für be-fugt, umso weniger, als er da-für gar keinenBeweis beibringt.Ich kann hier nur auf mei,tleSchriften hinweisen, wo ich diediesen Behauptungen entgegen-,

Wenn es daher, der Idee derMaurerei gernäfs, mit ihrer Ge-schichte niemals weiter kam,als zu öffentlicher Bek.anntma-chung ihrer äufseren Schickse..le, und eben damit blofs zur,Aufdeckung ihrer äufseren Sei-te --r-so dafs eine solche Ge-schichte gleichsam die eineHälfte ihrer Geschichte war : soxnufs man es freilich desto mehrbeklagen, dafs die Brüder selbstim Innern ihrer Logen so we-nig für die Nachkommenschaftihrer eigenen Mitglieder durch.eine treue innere Geschichte desOrdens sorgten. Diefs bleibtein Vorwurf, der nicht wegzu-schaffen ist, *) und mag viel-leicht, abgesehen von den au-fserordentlichen Schwierigkei-ten, welche schon die Sache ansich hat, und von der geflis-sentlichen Dunkelheit, in wel-che sich Institute dieser Art inRücksicht ihres Ursprungs zuhüllen pflegen, besonders auchdaraus zu erklären seyn, dafs inallen Mitgliedern dieses Ordensdas practische Moment dessel-

stehendenlehrsätze bewiesen zu,haben überzeugt bin. 1-)

Anm. des. Brs. Krause.-Ar) Vergl. hierzu und zu den

folgenden Aufserungen desRec. oben im

.Art.. GEB.Envx-

B. 1, S. 342-346, dannin den Artt.: nELDMA.NN undKB..teusE, B.2, 5.25 —37, u. 8.213—224, u. endlich clieArtt. : GESCRICKTIe und PUBLICITXT

Anm. des lierausg.

Bereits in. den Anmerkungenzum Lawile habe ich angedeu-tet, dafs der Anlafs diesemVorwerfe eben durch 'die Allei-nigung (isolirung. ) der Ge-schichte der Brüderschaft vonder allgemeinen Geschichtfor-schung entstan.denwar und lan-ge sich erhielt,bis endlich die-se dem Urbegriffe und Urbildeder Freimaurerei und der Frei-maurerbrüderschaft widerstre-bende )4'esse1i gebrochen wurde.

affinni, ,Ebende,ss.

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LAWRIE. LAWRIE. 259

ben vonjeher das wissenschaft-liche und historische Interesseüberwog, *) und dafs, zu ver-schiedenen Zeiten auch in ver-schiedenen Logen, deren Mit-glieder aus den verschiedenstenStänden waren, kein Geschieht-forscher safs, der bis zu den.'Urkunden und verborgenen Pa-pieren des Ordens gelangenkonnte. Natürlich mufste einesolche Aufgabe mit jedem Jahr-hunderte weiter auch immermehr Schwierigkeiten haben. 'd

„Wenn irgend Etwas ein ge-rechtes Vorurtheil gegen denOrden begründen könnte: sowäre es dieser Mangel an allernur einigermafsen genügendenGeschichte seines vergangenen.Lebens, handschriftlich, ur-kundlich, oder auch nur intreuer Tra dition und mündlicherÜberlieferung, fortgepflanzt,im Innersten der Hauptlogenaufbewahrt, und wo nichtebenso nothwendig, als das po-sitive Element , doch als eindenkwürdiges, rührendes

' er-

hebendes Monument der Vor-zeit, mit der Maurerei verbunden. Denn nur das Find undder ungebildete Mensch be-schränket sich ganz allein aufdie Gegenwart; heilig war al-len wahrhaft grofsen und auf

1 Auch dieses kann nicht, allge-mein behauptet werden, da, zu.-mal in den entarteten Zweigendessogenannten. Ordens, Zeit u,Kraft mit Erfinden undAusübenleerer, oft irreleitender undschädlicher, Rituale, mitSchxnie-den undPortflanzen ersonnenerOrdensgeschichten, mit unwis-senschaftlich.exu, wissenschaft-

, widrigem und ab entheuerlichem,Grübeln undReden über angeb-liche Geheimnisse der Natur-wissenschaft, , der Geisterwelt,ja sogar der Religion , ver-schwendet und verdorben wor-den ist und hin und vv-iedernochverdorben wird.

Anm. des Brs. Krause.

die Welt wirksamen Institutenihre Geschichte ; und jedes kaumaus dem Schlafe der Rohheiterwachte Volk liefs niemalsseine Geschichte untergehen.Ja, jeder wahrhaft grofse Ge-genstand mufs auch seinenwahrhaft grofsen Geschickt-.schreiber finden. Das liegt inder Natur der Sache und ist ineiner inne.en Nothwendigkeitgegründet. Warum bewahren.die einzelnen Logen mit so ei-fersüchtiger Sorgfalt ihre Con-stitution , und an ihr und ne-ben ihr ihre Particulargeschich.-te, ohne der innern Geschichtedes Ordens , oder der Idee, inder sie selbst doch ihren letztenGrund und ihre Haltung habendie nöthige historische Auf:merksamkeat zu schenken ?Welch eine engherzige Ansichtder Welt und des Lebens , ja,welch ein Mifsverstiindnifs derGeschichte, als einer Entwicke-lung des göttlichen Weltplans,setzt diese Unkunde der Mau-rerei in ihrer eigenen Geschich-te voraus! Wir lassen auf sei-nexn Werthe beruhen, Wasmanche , liunstverständige sichschmeicheln mögen , von derinnern, wahren und kritisch..treuen Geschichte ihres Ordenszu verstellen; es wird, bei'mLichte besehen , auch nichtsonderlich Viel seyn. Wasaber die Maurer theils theilsaufser der Loge ersonnen und.erarbeitet haben, um den Man-gel aller treuen und zuverläfsi-gen innern Geschichte des Or-aens zu ersetzen durch allerleiMuthmafsungen , Das kannman wol nach seinem Wertheschätzen, wenn man nur nochdaz,i bedenkt, dafs MancheDiefs jetzt als eine Hauptsachedes Ordens, treiben; da die Ideeder Maurerei an sich, zumal.in unserer Zeit, eine ganz an-

17*

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260 LAWRJE. LAWRIE.

dere und 'durchaus practischeTendenz hat und es in derThat sehr vergeblich ist, da.anzufangen, wo man höch-stens nebenher noch fortfahrensollte." YO

„Es vollends so zu treiben,wie Hr. Krause will, nämlichohne alle Zurückhaltung undiGeheimnilssucht, hiefse in derThat, die Maurerei ihremschnellen Untergang entgegen-führen ; denn soviel wir davonverstehen, so sehen wir gera-de in der Publicität, die Eini-ge in der neuemn Zeit der Mau-serei gegeben haben, dasre Hauptverderben desselbenund die lirankheit, an dersie, wenn es so fortgetrieben.wird, unvermeidlich unterge-hen wird, d. h. in der bisheri-gen Art. **) Denn in der That

*) Was ReC. in'diesein Absatze bis-hierher sagt, ist im Angemei-nen gegründet; wenn er abersich auch nur mit Dem_, wasFefeler's und meine Schriftenüber die wahre Geschichte derBrüderschaft, und von alten ehr-würdigen Urkunden,würdigen will: so wird er fin-den, Bars es in dieser Hinsichtuni 'die Brüderschaft nicht soschlimm stehet, als er damalsMeinte.

Anm. des Brs. Krause.*1. Diese unrichtige Beurtheilung

der Ursachen des Verderbnissesdes Logenwesens ist an einemNichtmaurer leicht zu erklären.Die Erfahrung zeigt seit derdurch Lessing, Nzcolai, Bade,Vogel, Schneider, dann durchmeine Marsnahme, und durchviele andere sehr ehrwürdigeund hochachtbare Brüder, ver-mehrten maurerischen Publici-tät gerade das Gegentheil; wieich richtig behauptet und inson-derheit bei meiner Unterneh-mung vorausgesehen und vor-ausverkündigt habe. Wenn öf-fentliche Schriften über Frei-maurerei u. Freimaurerbrüderschalt geschadet haben : so ha

--

ben sie Dieses nicht durch ihre•:j eentliehkeif , sondern durchdie Untauglichkeit ihres Inhalts,

sie selbst, die Maurerei , ist esschon gar nicht mehr, die rannso zur Schau an öffentlichenOrten aussteht; und das ist dieArt, wie diese Idee sich rächtan Allen , die so gar zu gernsie in die allgemeine Gesell-schaft und in die schöne Welteinführen möchten , dafs sie,zurückbleibend an der Schwel-le der Loge, nur ein Phantomvon sich in die Welt hinaus-schickt, woran Verständige sichnur ärgern, und aus welchemUnverständige nicht klug wer-den. Die Idee der Maurereiliegt einem Jeden, der Augen.hat, zu sehen, nicht weit; sieaber aussprechen, und ihremganzen Gehalte nach erkennen,liamn man nicht, ohne sie zuerleben" Eohne ihre wirklicheDarstellung im Leben zu ken-nen]; „womit nicht eben ge-sagt ist, dafs man defswegeunothwendig in einer Loge.sitzen müfste ; denn von De-nen , die da arbeiten, sind im.mer nur Wenige lebendig undin klarer Erkenntnifs von derIdee ergriffen gewesen; dieAndern kommen entweder niehinein in die Sache, oder siewirkt bewufstlos in ihnen unddurch sie ; Was immer schonnicht wenig sagen will."

„Bei dem gegenwärtigenMangel einer innern Geschich-te des Ordens für die Brüderselbst halten wir es daher füreinen sehr gefährlichen Vor-schlag, wenn Er. Krause" {istder Vorrede S. dem.Maurerbunde ein freieres, offe-neres Leben, und der Geschich-te desselben eine unverschleier-te , freie und gesellige Bear-

gethan. Die Meisten davon r-den, verheimlicht, wol leichtnoch mehr geschadet haben.

Ann. des Brs. irrausc.

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L A vv-mE LA WEM 261

beitung wiinScht. Es bliebe res Ordens abzuleiten pflegen.bei jenem innern fangel Nichts Sie steigen in's höchste Alter-übrig; und eine solche Ge- thum hinauf; und es fehlt vveschichte könnte nichts Anderes nig, so giengen sie selbst überseyn, als eine in vielem Be- die Schöpfung der Welt hin-tracht unnütze, zwecklose und. aus; und. Das nicht so mit V .e-mir schädliche Aufdeckung Des- recht. Natürlich häfst die Ideesen, was noch Geheimnifs ist des Ordens den Geschichtschrei-an diesem Orden , und worin ber überaus frei; und hat erer gerade noch eigenthümlich jene sich recht klar gemacht,besteht im Gegensatz." so kann nicht fehlen, dafs er

"Von einer ganz andern Sei- sie überall an irgend einer Sei-te mufi man dem Schriftsteller te und in irgend einer Art inbeikommen, den er hier in der Welt hervorgetreten er-deutscher Übersetzung in die blicke. Man kann, wie über-Welt begleitet, und an wel haupt bei den ewigen Ideen,chem er nur Diefs fast allein die dem Menschen einwohnen,auszusetzen hat, dafs er jenen dann, wenn die Geschichteseinen Foderungen keine Genü® derselben beschrieben werdenge geleistet; wobei Rec. frei- soll, so auch bei der Idee derlieb, da er zu wenig versteht Maurerei mit vollem Rechte vonvon den innern, positiven Ge- dieser sagen, dafs sie längstheim nissen des Ordens und, vor der Maurerei da war; undblofs sich haltend an die ihm dieser unbezweifelt richtigenicht unklare Idee der Maure- Satz leitet denn auch die Ver-rei, den Vorwurf auf sich be- fasser einer Geschichte, obl•ruhten lassen naufs, den er, gleich. nicht eben zum grofsenKrause , ihm auch noch macht, Segen für diese, Spuren davondafs .7,,awrie oft sogar die überall aufzusuchen und auchihm wohlbekannte Wahrheit zu. finden. Wenn die Idee derverläugnet habe, sobald ihr Ge- Maurerei eine ewige, noth-ständnifs seinem Zwecke zuwi- wendigeund heilige ist: . soderlziuft und ihm den Unwillen mufs sie da, wo wir nur einender grofsen Loge zuziehen Menschen erblicken, auf irgendwärde. Wir müssen nach lin- eine Art, wenn nochch. so dunsein Einsichten zwar auch das kel oder bewufstlos, krafs undErstere tadeln., wenn Dein al- verkehrt ansprechen, und. sichso ist, können aber die letztere auch äufserlich ausdrücken inRücksicht nicht unbedingt mifs- einer dieser Idee gem äfs en Forzabilligen." und Verfassung. Es ist damit,

„Nach den aufgestellten Ge- wie mit dem Glauben an Gottsichtspuncten ist schon zu den- und die Ewigkeit der Seele,ken , Was von einer Geschich- dessen Geschichte man hüeil-te der Freimaurerei seit den äl- stens den Anfang der Lehre,testen Zeiten zu halten ist; wo- d. h. seinen geschichtlichen Ur-enit sich der erste Theil dieses spru.ng, in der Zeit nämlichBuches befafst. Uns ist dabei und in gewisser Form, nichtdie Erinnerung an die Art stets aber den innern Anfang dessel-gegenwärtig geblieben, wie ei- ben selbst, beschreiben' kann;nige Mönchsorden 'in der ha- weil er vor allem Anfang intholiechen hirche, z. B. die der Zeit, also auch vor allerCarmeliter, den Ursprun e. ih.- Geschichte, schon vorhanden

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262 LAWRIE. LAWRIE.

war; denn allein dieses Vorhi-storische und über Zeit undRaum Erhabene darin ist ebendas innere, Noth-wendige und.Ewige jenes Glaubens , wel-ches , immer schon von seinerursprünglichen Reinheit abgewichen, wenigstens den mannich faltigstenV erän derungen in.der Beschränkung unterwor-fen, in der Zeit hervortrittund eben damit erst eine Ge-schichte möglich macht. Einesolche kann natürlich nichteher anfangen, als bis ihr Ge-genstand selbst angefangen hat,:auf irgend eine Art zi u.Cserlichzu werden,, und sich durch.Zeit und Raum fortzubewe-gen. Es Last sich mit unwi-aersprechlicher. Nothwendig-keit schon aus dem ganzen Ver-hältnisse der neuem Zeit, und.'Welt zu der alten — (wir wol-len nur ans Mittelalter stehenbleiben) — beweisen , dafs diemoderne Maurerei der alten,'Originellen und genuinen nurnoch sehr wenig entspricht,und dafs sie in der jetzigen.-drt kaum über ein Paar Jahr-hunderte hinaus, und selbstDieses nur mit besondern Ein-schränkung-en, zu datiren ist;wie Dieses unter andern auch,die erst im siebzehnten Jahr-hundertegestifteten Gesellen-und Meistergrade beweisen.Man weifs ja die Zeit genaugenug, wo in Schottland dieTrümmer des alten Tempels zueinem neuen vereiniget wur-den, und wie von da dasdi cht in ganzer Alterthümlich-keit, aber neu verklärt, fastin alle, fast in die ganze mo-derne Welt ausgegangen ist.Die Trennung der alten und.modernen Maurer, nach. Stif-tung der Grofsen. Loge zu Lo-don J. 1717, war ei

n.ne Epo-

che ist der Geschichte der Mau-

rerei, die man als die Basis derganzen neuen Misurerei betrach-ten kann ; denn der Verzierun-gen , Verunstaltungen und al-ler der neuere Gestalten, wel-che die Maurerei hier und danoch. angenommen hat, mö-gen wir nicht einmal geden-ken. Es giebt darie einenPunct, wo die Form zuletztdas IVess'en erdrückt, wodie fliehende Ideeichts, alsdie leeren Hüllen , von sich.den Menschen zurückläfst, so-bald sie, auch ohne sie, undohne im treuen Dienste derJdee zu bleiben, durchaus Et-was nebenher noch für sich seyn.

„Es giebt eine fehlerhafteund verführerisch schlimmeManier, der Geschichtbeschrei-bung. , welche sich hauptsächlich.damit beschäftigt, aller neu-aufgekommenen Erscheinun-gen Grund, Ursache und Ver-anlassung._ im grauesten Alter-thum zu suchen, jeden innernZusammenhang, d. h. jedenideellen, auch äufserlich wahr-zunehmen, und nichts Grofsesdurch seine eigne innere Ge-walt, sondern gleichsam nurdurch Tradition und Fortpflan-zung, entstehen zu. lassen. Die-se Art der Geschichte ist umsatäuschender, je blendender undgründlicher sie scheint. Wirerinnern hier nur an die heillo-sen Versuche der neue= Zeit,das Christenthum aus dem Es-säismus abzuleiten, von wel-chem Mosheim urtheilt, dafsnur Die so denken, die der Re-ligion abgeneigt sind, oder andie Bestrebungen Mosheim'sselbst, Dessen einziger Fehlerdieser fast war bei seinen kir-ehenhistorischen Untersuchun-gen, wie er z. B., den Ursprungder Mönche, einiger Ketzer-secten der ersteren Jah,rhunder-

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L AWRIE.

te und des Mittelalters aus denältesten Zeiten äufserlich. abzu-leiten, versucht ; denn Diefswar es auch, was ihn verleite-te, für solche neuentstandeneDenkarten gleich ein Systemaufzuführen ; wobei es fast im-mer nur an dem einzigen Be-weise gebricht, dafs Diejeni-gen, denen er solches zuschreibt,es wirklich hatten. GeradeDiefs ist nun auch der Fall mitvorliegendem Buche, dessenerster Theil eine Geschichteder Freimaurerei verspricht.Alle, auch die entferntesten,Beziehungen sind ihm will-kommen, wenn es nur Etwasenthält, was das höchste Alterder Maurerei beweisen kann.So gehet denn der Verf. davon.aus , dafs Eins der ersten Be-dürfnisse uncultivirter Min-schen ein Obdach gewesen seygegen die tropische Sonnen-hitze

' gegen die strenge Kälte

der Polargegenden und denWechsel der Witterung indem gemäfsigten Clima. Sieerbauen ihrem König und GottiPaläste und Tempel im edlerenStyl, schmücken, dieselben mitZierathen; also wird. derGrund zur Baukunst und zurVeredlung derselben gelegt;und sie selbst war das ersteGewerbe , dem sich die Men.-schen ausschliefslich widme-ten_ , und zu dem sie planmäfsiggebildet und vorbereitet wur-den. So geht es dann fort."

„Es wird sodann die Frei-maurerei nach ihren bekanntenAufserlichkeiten beschrieben.und, ohne die Zeit ihrer Ent-stehung zu bestimmen, im All-gemeinen nur ein sehr früherUrsprung derselben angenom-men. Wenn man die Idee derMaurerei sich recht fixirt und.als Maafsstab zu den vermein-ten Erscheinungen derselben

LAWR1E. 263

im Alterthum bringt so kannman wol sagen, dafs Alle,welche sie in dieser und jenerZeit, oft mit den Zwischen-räumen von Jahrhunderten und.Jahrtausenden , entstehen las-sen, sämmtlich Recht habenund Unrecht , wie man esnimmt. Wenn man so überdie verschiedenen Formen undNamen., in denen die Ideetlieilweise hervorgetreten ist,hinausgeht: so kann man ganzfüglich ihr entweder ein glei-cheä Alter mit der Welt zu-schreiben, wie Anderson u. A.getban, oder sie mit Barruelals 'eine Fortsetzung des Tem-pelherre,nordens betrachten; undbeide Meinungen können nochdazu gleich richtig seyn. Nachdieser Ansicht müssen selbst sodisparate Meinungen, wie dievon Ramsay, der die Freimau.-rerei aus den Kreuzzügen, und.die von Clinch, der sie aus ei-nem Institute des Pythagorasableitet, zu gleicher Zeit sich.vereinigen lassen und für falscherkannt werden."

„Mit diesen Gesichtspun.ctertmüfs man auch unserm Verf.folgen, vyenn er zeigt, wieschon in Ägypten die Freimau-rerei geblühec, ,, und wie erhierin selbst die Quelle ent-deckt zu haben meint, aus derdie Priester ihre so berühmteWeisheit geschöpft haben ;„ „und indem sie die Mytholo-gie ihres Landes und ihre Spe-culation.en über das Wesen Got.-tes damit in Verbindung brach-ten, entstand,"" sagt er S. 12,, „jene Verschmelzung vonWissenschaft und Theologie,die nachher einen so ansehnli-chen Theil der freimaurerischenPrincipien ausgemacht hat." "Und da nun die eleusinischenMysterien aus Ägypten herge-kommen sind, so werden auch

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diese, wie auch die dionysi-schen , mit der Freimaurereiin Verbindung gesetzt. Ähn-lichkeiten giebt es genug hierbei. Die nämliche Lieblosie--keit, ja dieselbigen Vorwürfesogar von Seiten der Zeitge-nossen gegen sie, als später.ge-gen die Verehrer der Maure-rei. Aus den äulseren Ahnlieh-hehei ergiebt sich den i Verf.die Ahnliehkeil und Identitätdes Ursprungs und Entzwecks.Alle Divergenzen der alten undmodernen Maurerei werdendem Polytheismus zur Last ge-legt, an den jene gebundenwar. Weil ferner die Feier zu.Ehren des Dionysius , nach Me-rodot, ägyptischen Ursprungsund von dort durch Melampusnach Griechenland gebrachtworden ist, auch der sechsteTag der Eleusinien dem Bak-chus gewidmet war, so entstehteine neue auffallende Ähnlich-keit der Freimaurerei mit die-sen Mysterien. Der Zusammenhang der deusinischen unddionysischen Mysterien zeigtsich dem Verf. auch in der gewöhnlichen Meinung, dafs Ge-res die Mutter des Bakchus ge-wesen; und nach Flutarch. warCeres die ägyptische Isis, Bak-chus Osiris; die griechischenDionysien waren nur die ägy-ptischen Parnylien unter an-denn Namen. Ja, (S. 23) „ „daBakc1uts Erfinder der Theaterund dramatischen Vorstellun-gen war, so wurde die beson-dere Classe der Maurer, wel-che bei Errichtung dieser 'gro-fsen Gebäude angestellt war,dionysische Künstler genanntund. in die Mysterien des Stif-ters, und folglich auch in dieeleusinischen, eingeweiht."So treten denn auch als Maurerdie dionysischen Künstler auf,von denen die Alteithunasken-

ner eine ganz andere Vorstel-lung haben. Man sehe nur denStephanzts u. d. W. Der Mais-brauch, der dann dabei statt-fand, und die Bakchanalieri,die durch ausschweifende Prie-ster gestiftet wurden , „ „kön-nen ," " sagt der Verf. (5.

,,24),

der Sache selbst nicht vor-geworf

en werden; sie sindeludnlehr Beweise ihrer -ur-sprünglichen Reinheit und Vor.'trefflichkeit ; da man sich nichtvon dem Dösen, sondern vondem Guten, zu verirren pflegt.-""[Vgl. oben B. S. 147 — i50!]

;‚Auch Dr. Robison leitet dieFreimaurerei von den dionysi.-sehen hünstlern , zumal so-fern sie Urheber der prächtigenGebäude in Ionien sind, deren.Ruinen uns noch zur Beleh-rung dienen. Ihr Ursprungfällt allerdings früher , als ihreNiederlassung, in Ionien ; undes gab, nach Robison, Einigederselben auch in Judäa; undda nun, nach Josephus, dieseArt der Baukunst auch bei deinTempelbau gebraucht wurde,so kann man auch annehmen,dafs die dionysischen. Künstlerdem Fiönige Salomon bei jenemgrofsen Tempel dienten, den erdem Gott Israels errichtete. —Dieser seltsame Einfall desVerf. ist durch Hirte Schriftüber den Tempel Salomon%schon zur Genüge widerlegt ;der ägyptische Styl des Tem-pels ist unverkennbar. Wasaber diesen zum Theil sehrkühnen, Combinationen undUntersuchungen des Verf. ei-nenn besonderen Reiz und. Scheinverleiht ist die scheinbareGründlichkeit, mit der hierAlles aus den Alten erwiesenwird , und die treuen Nach-weisungen der Stellen bei denGriechen und Römern. die derVerf. aber offenbar nicht selbst

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LATUTE. L AWRIE. 265

gesehen, sondern aus späterlaAnführungen genommen hat.Hr. Krause hat an einem beson-deren Anhange diesen unkriti-schen Gebrauch seiner Beweis-stellen schon an einigen Probennachgewiesen."

„Man kann erwarten, dafsder Verf. die Essäer in Palästi-na und Ägypten, und das py-thagoräische Institut zu Rroto-na, nicht wird übersehen odervorbeigelassen haben, da sichauch daran einige Seiten dar-boten , die ihm zu seinemZwecke sehr willkommen wa-ren. Wie der Mysticisrnus inJeder seiner Erscheinungen,unter welchem Himmelsstrichund in welchem Jahrhunderter auch hervortreten mag , im-mer einen scharfen Grundzugder Ähnlichkeit ausdrückt: soleuchtet auch. dem Verf. eineauffallende Ähnlichkeit zwi-schen diesen mysteriösen Ge-sellschaften entgegen, die un-ter seinen Händen sich gleichin eine unbezweifelte Gleich-heit verwandelt. Dabei wi-derlegt er durchgehends dieschändlichen Vorwürfe, dieBarruel in- seiner „Geschichtedes Jacobinismus" dem Frei-maurerorden gemacht, beson.-ders den , dafs die Maurer Rin-der der Sophisterei, des Deismus und Pantheismus seyen,die ihren Ursprung selbst vonj enen alten Gesellschaften ab-leiten, welche Feinde der Chri-stenheit waren und keinen an-dern Führer, als das Licht derNatur , anerkennen wollten."

„Als dann in den Zeiten derFinsternifs und unter demDrucke römisch - bischöfflicherHerrschaft die Maurerei aufJahrhunderte ihre kraft undBedeutung verlor, wurde Schott-land der Mittelpunct, von wel-chem_ mehrmals sich die Grund-

sätze der Maurerei üb er denContinent und die civilisirteWelt überhaupt verbreiteten.Weder die Zeit, wo Dieses ge-schah , noch die Gründe, ausdenen es geschah, hat der Verf.angegeben. Mit dem Tempel-herrenorden setzt unser Verf.die Maurerei in die engste Ver-bindung. „„Es war '" " Sagter (S. 53) , „„fast ohne allenZweifel, ihre vornehmste undvorzüglichste Absicht, die Ce-l.ernomen und Mysterien derMaurerei zu erhalten und aus-zuüben." " Es wird bei dieserGelegenheit eine kurze Ge-schichte des Tempelherrenor-dens angebracht, die nichtsNeues enthält. Es werden alle

tt

die harten Beschuldigungen ge-gen die Tempelritter, und so-mit auch gegen die Maurcrei,widerlegt, wie sie _Bai-rue/noch zuletzt am Stärksten undGehässigsten wiederholt hat.Hier ward der Verf. heftig po-lemisch und nationel. „ „Gabes nicht ," " sagt er (S. 71 f.),„ „eine Zeit, wo die Einwoh-ner von England Fanatiker,Rebellen und Königsmörderwaren? Aber wo ist eine Na-tion, die liberalere Grundsätzein der Religion oder eine fe-stere Anhänglichkeit an die ge-setzliche Verfassung hätte?Folterten, brannten und mor-deten nicht einst die Franzosenihre Mitbürger, vom Reh-gionhals entflammt und an denIiatholicismus gefesselt? Und.welche Nation unter dem Him-mel steht jetzt _weniger unterdem Einflüsse der Religion ?welche ist weniger der rö-mischen Kirche ergeben ? " "u. s. f.

„Nachdem der Verf. nun dieChepalerie überhaupt als einen.Zweig der Freimaurerei d arge-stellt , setzt er das Verhältnifs

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der letzteren zur römischenKirche gut auseinander undzeigt, wie die Päpste sie zu.benutzen suchten zur Befesti-gung ihres Ansehens , so dafssie bald Niemanden , als nureifrige Anhänger der päpstli-chen Hierarchie , aufzunehmenpflegten. Es ist bekannt, wieauch noch in den neueren Zei-ten eine deienerirte Maurerge-sellschaft denselben Zweck hat-te; und sowie eine geheimeSache auf jede Seite hingewen-det und zu den entgegengesetz-testen Zwecken gebraucht wer-den kann, so gab es wiederumAndere , die den Protestantis-Inns mit der Maurerei in Ver-bindung zu setzen suchten. Sospricht wenigstens Villers , inseinem Buch über den Einflufsder Reformation, von alten Sta-tuten des Ordens, durch wel.-che allen Katholiken der Zu-tritt zu dereselben verb otert war;und wir möchten wol wissen,woher er diese wichtige Notizhaben mag."

interessant nteressant spricht so-dann der Verf. von den beidenersten Logen zu "Kilwinnineiund York, wo die Maurereiblühete, während sie in andernTheilen der Welt gänzlich er-loschen war. Doch bringt eres auch mit diesen Notizen.nicht weiter, als zu dem ne-sultate, dafs die Maurerei, ob-gleich sie Jahrhunderte lang

Versammlungen hielt, dochvor dem Anfange des siebzehn-ten Jahrhunderts die allgemeineAufmerksamkcjt nicht auf sichzog. Von irerkrnaztrern wardieser Bund ausgegangen ; Dasist ziemlich klar und begreif-lieh i; und als die Gründe in derFolge wegfielen, die eine sogrofse Menge derselben nöthigmachte, so setzte sich die Tt5..mische Küche iu. ihnen in Op.

position; und Diefs brachte ei.ne wesentliche Veränderung inder Stellung des Ordens hervor,dessen Principien überdem de-nen der katholischen Kirchenicht günstig waren. Solange-nun Staat und Kirche ein ge-in einsames Interesse gegen den,Orden hatte, verfiel er notb.-wendig immer mehr, sowie erhingegen ans den entgegenge-setzten Gründen, und vomStaate beschützt, vom Anfangedes siebzehnten Jahrhundertsimmer mehr aufblühete undauch nicht blofs Baukünstlervon ßewerbe in seiner Mittehatte."

„Zuletzt erzählt der Verf. dieSchicksale des Ordens in den,letzten Jahrhunderten, die Ein-führung desselben von Schott-land aus in Frankreich, ( beiwelcher Gelegenheit er von derfranzösischen Maurerei und ih-rer Cerernonien- und Verzier.rungsu.cht nicht sonderlich vor-theilhaft spricht, ) und die in-nern Mirshelligkeiten zwischenden Grasen Logen von Enä--land. Die Ausbreitung des Orr.dens in Deutschland im acht-zehnten Jahrhundert ist zwarkurz, aber anziehend, erzählt.Die irerfolgungen, die in Hol-land im J. 1755 den Anfangnahmen, trugen nicht Wenigzum Flor des Ordens bei. We-der die feindselige Gesinnungder Kaiserin Maria Theresia,noch die Bannbulle von Romaus im J. 1758, konnte dieFortschritte desselben hemmen.Es wird hierauf die Entste-hung der berühmten Loge laroyale York zu Berlin vom J.1767 erzählt und die mannich-fache Vergünstigung und Auf-munterung beschrieben, dieden Maurern in Deutschlanddurch einige Fürsten gewordenist. Endlich wird noch der

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LAWRIE. LAWRIE. 267

im 3. 1775 durch Adam Weis-houpt gestiftete Orden der Illu-minaten beschrieben und dieMaurerei selbst von allen denVorwürfen befreit, die mandem Illuminatismus bisher ge-macht hat, und erwiesen, dafsbeide Institute in gar keiner in-nern Verbindung standen. DerVerf., nachdem er die beidenim Kampf begriffenen Parteiender Exjesuiten, der Freundeund Beförderer des Aberglau-bens und Fanatismus , und der_Aufgeklärten, die g,,egenDespo2-tismus der weltlichen und geist-lichen Regierungen kämpften,beschrieben, schliefst er, alsein achter Brite , diese Unter-suchung also. — „„Als Chri-sten, würde es mir das Herzerheben, die päpstliche Hie-rarchie, welche die Welt solange getäuscht und in Sclave-rei gehalten hat fallen zu se-hen ; als Mensch, würde ich.mich freuen über den Sturzdes Despotismus, der auf denTrümmern der bürgerlichenFreiheit und häuslichen Glück-seligkeit erbauet worden; und.als Brite, würde ich wün-schen , dafs alle meine Men-schenbrüder dieselben religiö-sen und politischen Vorrechte

lange der Stolz unsererFreundeund der Neid unserer Feindegewesen sind." " Er bemerktnoch, dafs die französische Re-volution aus ganz andern Ur-sachen entstanden, als aus de-nen, welchen Barruel und. Re-hison sie zuschreiben, und äu-fsert (5. 155) die Hoffnung, dafsder Tag kommen werde, wc,ein Freimaurer" [der jetzige Kö-nig GeoregIV.] „das Scepter desliönigreichs England führen,und mit Ehre und Würde aufdem britischen Throne sitzenwerde,"..

„Auf diese Geschichte derMaurerei folget sodann die Ge-schichte der Grofsen Loge vonSchottland, eine historischeEntwickelung der Verfassungund der äufseren Gebräuche derGrofsen Loge von Schottlandzu Edinburg, ungefähr in derArt, wie Andersan sie in sei-nem „ Constitutionenbuche "über die Grofse Loge von Lon-don gegeben hat. Diefs istunstreitig Eine der interessan-testen Partieen des Werks; undeinen Reiz mehr erhält dieseDarstellung, durch die Beglau-bigung und Sanction , welchesie durch die Grofse schottlän-dische Loge erhalten hat, undselbst durch die polemischenund zum Theil berichtigendenBemerkungen, die der Verf.bei der bekannten Eifersuchtund IVIifshelligkeit beider Gro-fsen Logen gegen die londonereingestreuet .hat. Überaus an-ziehend müssen dem Maurerund Nichtmaurer die Notizenseyn , die der Verf. in weite-ren Anhängen über Einzelneder alten Gebräuche bei Pro-cessionen, Begräbnissen u. s.giebt, dabei die Mittheilungder Parliamentsactegegen allegeheimen Gesellschaften., eini-g& Reden, Diplome, Gesetzeder Grofsen Loge von Schott-land, und eines Verzeichnis-ses der Logen , die sich zu.der Grofsen in Schottland hal-ten."

„Es folgen ferner noch eini-ge geistreiche und. sehr gelehrteAnmerkungen zu Lawrze's all-cremeiner Geschichte der Frei-maurerei von Hrn. Krause, diewir absichtlich erst nach un-sern hier mitgetheilten Bemer-kungen gelesen und durch wel-che wir diese sehr angenehmbestätigt gefunden haben. Sehrrichtig ist die Ansicht des Verf.

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über den geschichtlichen Zu,sa mrnenhang,, in wel chenLawric,)Alles , auch das Entfernteste,setzt, was nur die mindesteBeziehung hat auf Maurerei.„ „Denn ein Anderes ist es,"sagt Hr. Krause (S. 319 f.) sehr(-144 „wenn ein Institut, durche? 9> 319

immer neue Mitglieder stetigverjüngt, obwol vielleicht sei-ne Wirksamkeit und Formenvielfach verändert, fortdauert,ein Anderes aber, wenn an einvorhandenes Institut ein völligneues geschichtlich sich an-knüpft, und noch ein Anderesendlich, wenn ein neuaufblü-hendes Institut sich die Zwecke,die Wirksamkeit und die gesel-ligen Formen eines längst völligerloschenen zum Muster nimmt.— Für die Geschichte der Frei-maurerei ist die erwähnte drit-te Art vorzüglich wichtig,weil sie noch am Meisten statt-findet und bei Um unterrichtetenleicht den Schein verbreitet,als wäre ein wirklich geschicht-licher Zusammenhang der er-sten und zweiten Art vorhan-den." " Nach diesen richti-gen Grundsätzen mufs man,wie auch wir g, ethan, LafPrie's14,,Verk b e ur th eilen , und 'Waser besonders über die Ähnlich-keit und Identität der griechi-schen Mysterien mit der mo-dernen Manrerei sagt. Denn,gefesselt allein und wesentlichan die griechis'che Nationalität,Geschichte , Staatsverfassungsind Religion, konnten jeneMysterien schon niemals eineso allumfassende, reinmensch-liebe Tendenz haben als dieMaurerei, die diesen Characteroffenbar erst durch die Welt-religion Christi erhalten hat.Die Abhandlung des HerrnKrause, auf die wir, wegenMangels an Raum , uns nichtweiter einlassen können, in in

LE-BAULD-DE-NANS.

jeder Rücksicht lesenswerth. —Den Bescblufs machen einigekleine Aufsätze über freimau-rerische Gegenstände von Hrn.Gerlach, gegen welche sich je-doch Hr. Kreuse- öffentlich er-klärt hat." 40]

La - DE - NANS(CLAUDE ETIENNE), [geb.1736 zu Besanpn, gest.1789, früher ein beliebterSchauspieler auf der fran-zösischen Bühne, zuletztDirector der „Gazette litte-raire fran2.", in Berlin,war in Mannheim 7 Jahrelang bis 1771 Meister v. St.der Loge St. Charles del'uniffl, dann in Berlin beider Loge la Royale York del'ainitie' Redner, auch von.1788 bis an seinen Tod Mei-ster v. St., und] veranstal-tete die Herausgabe des„Code des Maons ou Sta.-tuts et B.41exn.ens pourPusage de la Mere Loge Royale York de l'amizie' ," wel

--

chen diese Mutterloge 1789drucken Hers. [Aufserdemist von ihm erschienen:„Recueil de Discours pro-nonces en differentes epo-ques solennelies, Pans 1aVble et TrZs an.cienneLoge

5) Nicht sowol gegen diese, alsgegen die im ironischen Toneabgefafste Zueignung , welcheder Verleger eigenmächtig, ohneVorbev.rufst des Bes. Krause, bei-gefügt hatte, erklärte sich Letz-terer auch im 1, B. der „KUrkk.cc,(erste .A.usg.) S. 473, Note, als eineHandlung, „die seinen Grund.-sätzen ganz zuwider sey."

Antri. des Ilerausg.

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LE-BA.ULD-DE-NANS. 1,EBENSLÄNdLICH. 269

Fran9aise la Royale YorcT deSeante 120. de

Berlin , affihie la G. L.d'Angleterre, le 24e Juin1767, sous le 1\70. 330. Parle Vhle F. Le-Bauld-de-.1\T ans, Orateur de la L.1781." 360 pp. et 3 pp. latable des matreres. (S. eineStelle aus dieser Sammlungoben B. 1, S. 281 f. unterg 1.) Bis S. 86 stehen Nach-richten von den Verhand-lungen dieses Bruders , älser im J. 1766 Meister v. St.der Loge zu Mannheimwar, mit dem Pater Rectordes dortigen Jesuitenhau-ses über eine von einem Je-suiten gegen die Freimau-rer gehaltene Predigt ; unddie Rede auf S. 259-352begreift die ausführliche Ge-schichte jener berliner Logein sich.

Von diesem Bruder wirdim cötizener "Taschenbuchef. F. a. d. T. 1799", S. 131,gesagt: " er sey ein Mannvon vielen Kenntnissen und.Talenten gewesen , von de-nen er mit unernfüdeterThätigkeit zum Besten derLoge Gebrauch gemacht ha-be." Vergl. auch „Fessler'sRückblicke" u. s. w. S. 13— 20, wo Fefsler jie An-gabe, er sey ein talentvol-ler Mann gewesen, bestä-tigt und. hinzusetzt: „erhatte gründliche humanisti-sche', literarische und Kunst-kenntnisse und war dabei

ein fein gebildeter, obgleichetwas lebhafter, Mann.Seine französische Leicht-blütigkeit machte ihn zum.angenehmsten Gesellschaf-ter und liefs ihn dem schwer-blütigen Deutschen incon-sequent scheinen. Er warzu seiner Zeit unstreitigder beste und gründlichsteLehrer der französischenSprache. Die Loge B.hat ihm sehr Viel zu ver-danken; und das Archivderselben ist voll der Mo-numente seines Fleifses undseiner Thätigkeit. Er hieltstreng auf Anstand und.Ordnung; und niers wardamals bei der Loge IL Y.,sowie in der ganzen Welt,genug, um ein ganzes Heervon Feinden wider sich zub ewa fEn ell." u. s. w.]

LEBENS LÄN GLICH , UN.ENTSETZ332111 ; INA1V1OVI-13LE. ; AD VITA .1Y1. ) Ehe-mals ertheilten. die GrofsenLogen von England und.Frankreich einzelnen Erä-dern Patente, wodurch ih-.nen auf Lebenszeit das Vor-recht verliehen wurde, eine

factoLoge deren errichten , i so

deren unentsetzbarerMeister vom Stuhl zu seyn,und dieselbe als unbe-schränkter Oberer zu regie-ren. Einem solchen Lo-genmeister War es sogar er-laubt, sein Patent, nebstallen damit verbundenenPrivilegien, einem andern

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270 LEHRLING. LEHRLING.

Bruder abzutreten. Der mitsolchen Patenten geinachteMirsbrauch und der Zeit-geist, der auch imFreirnau-rerthume seinen Einflursausübte, veranlafste schonseit der Mitte des verflosse-nen Jahrhunderts alle Gro-fsenLogen,dergleichenFrei-briefe nicht mehr für Euro-pa zu ertheilen., sondernhöchstens nur für die ande-renWeittheile, und mit dergröfsten Vorsicht in derWahl der Brüder, eine Aus-nahme zu machen.

LEIIIILING (DEE) ist dererste Grad der Freimaurereiin allen Systemen. In dem-selben besteht die ganzemaurerische Kleidung Mo%in einem weifsen Schurzfel-le und in weirs en Hands chu-hen. Vor Alters kannte dieBrüderschaft gar keine Gra-de oder lienntnifsstufen;der einmal in dieselbe Auf-genommene hatte vollenAnspruch auf die Minhei-Jung aller Symbole und Dog-men der ganzen Maurerei;sowie es auch nur eine ArtGebräuche sowol bei derAufnahme, als bei den Ver-sammlungen , gab. [Vergl.oben B. 1, S.256, und denEingang des Artikels: GRA-DE, S. 449, ingl. S. 459 —462, und B. 2, S. 40, Sp.b f., ferner die Artt.: GE-SELL und MEISTER!]

[Die einzig achtbaren,aber mit vielem Wust um.

hLillten und niedergedrück-ten, Keime des Menschli-chen• liegen im Lehrlings-grade, das ist, richtigerausgedrückt, in dem ural-ten Gebrauchthume der Auf-nahme zum Mason-Bruder,welches in der vom BruderKrause initgetheilten undbearbeiteten zweiten Kunst-urkunde zum gröfsern Thei-le erhalten worden ist. Indiesem selbst aber, welchesnach Erfindung des Gesel-len- und Meistergrades man-nichfaltig beraubt, verstüm-melt und durch fremdartigeZusätze verunreinigt wur-de, sowie in der Verfassungder alten Masonei, fandsich gewifs kein Grund, hö-here Stufen in die Brüder-schaft einführen zu wollen.S. „KUrkk.", 13. 2 , Abth.1, S. 326, verbundenMitS. 370!]

[In dm Fragebuche desZinnendoiyer Systems überden Lehrlingsgrad findetman folgende bemerkens-werthe Fragen und Antwor-ten. —"Fr. Wo sind die Stellen der

Lehrlinge ?"„ „Antw. Im Norden." "

"Fr. Warum ?"Um der Hitze der

' Sonne zu entwei-chen."

»Fr. Was müssen sie thun?"„„4. Arbeiten, gehor-

sam seyn und schwei-gen.""

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LEHRLING. LEHRLING. 271

„Fr. Wie wandern die Ritter-Lehrlinge ?"

„ „A. Von Osten nachWesten.""

„Fr. Warum ?"„4. Uni das Licht auf-

zusuchen." "„Fr. Wie alt sind Sie ?"

„ „A. Drei Jahre unddrüber." "

„Fr. Warum antworten Sieso?"

„4. Ich habe in dendrei Vorhöfen desTempels und dessenHallen gearbeitet." "

„Fr. Haben Sie Ihren Erb-lohn erhalten ?"

„ „A. Ich bin zufrie-den." "

Im Lebrlingscatechismusin dem Werke: "Systemder Freimaurer-Loge u. s. w.in P***" heilst es S. 223

„Fr. Welche ist des LehrlingsHauptpflicht ?"

„4. Den rohen Steindurch unermädete Ar-beit zu ebnen, attfals er zum Gebäudetauge.""

„Fr. Haben Sie den nöthigenUnterricht dazu empfan-

?"9! 99 4. Ja, -vorzüglich auf

meinen Reisen.""„Fr. 'Werden Sie auch für

Ihre Arbeit belohnt?"„ „A. Ich bin zufrie-

den." "„Fr. Wie alt sind Sie ?"

„ „A. Ich bin minder-jährig." "J

[Bereits im Artikel rnEi-MAURER B. 1, S 264 --267, haben wir gelesen,welche Deutungen frommeSchydrmerei Ibn eirügen

Gebräuchen bei der Aufnah-me der Lehrlinge gemachthat. Hier mögen noch fol-gende Stellen aus den dortS.264, Sp. a, angeführtenbeiden Schriften ihrenPlatzfinden! —

5. 19-23 (162— 164). „Un'ser Eingang in den Orden seymit autrichtig.,em Herzen, —mit Hingebung unsres ganzenMenschen! Daher alle dien-a-gen des Grofsmeisters an denSuchenden, — den WahrheitSuchenden. Durch Beharrlichkeit im Suchen gewinnt er denEintritt in die Loge und wirdzum Anhaltenden. Hier schonwird ihm die Darstellung seinSelbst näher gelegt. — Je ent-fernter vom Profanen, destomehr Entsagung. Seinen Lohnempfängt er durch das Wortdes Grofsmeisters • dafs nichtsUnheiligesunter uns sey. Drei-mal wird es ihm hingelegt;und dreimal hebt er es aufdurch Einwilligung, sich Al-lem zu unterwerfen, was ihnzur Wahrheit führen könne,wenn die Wege auch noch sorauh wären. — Was wir alsLeidende zu erfahren haben, da-zu gehört Ruhe und stillerMuth. — Nun als Leidenderdrei Reisen! Immer bildlicheWeisung auf unser Wandernin den Wegen der Wahrheit;— auf der Brust das Schvsrerdtdes Glaubens ; die Hand deszweiten Aufsehers das Bild derLiebe, so uns leitet. Und,Lieber, Du vermeinst, in.Schrecken zu wandeln, — ho-he Berge und unwegsameElip-pen zu besteigen. Wären Dirdie Augen geöffnet, so wür-dest Du ebenen Boden sehen,und wie Du wanderst im Erei-se heiliger Bruderliebe, gelei-tet von der Macht, die Dir

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272 LEHRLING. LEHRLING.

das Bild des zweiten Aufsehersgiebt.‘‘

„Lieber, sey doch treu inder Wahrheit, wie Du's imBilde warest! Ergreife die"Waffen des Glaubens und denSchutz der Liebe; und giebDich in die Hinde Deines Füh-rers von Westen nach Südenu. s. w.: aber die Hülle vorden Augen , das heifst, DeinenBlick in Dich gewandt, ohneDich von all' den äufseren Stö-rungen irremachen zu lassen!Aber ergieb Dich allein Dem,der Dich zu jeder Ruhezeit aufDeinen Meister weiset! Wer-de aber auch nicht muthlos,wenn nach Deiner ersten Rei-se, nach Deinen ersten Leiden,die Augen Dir noch nicht ge-öffnet werden und die Fülleder Wahrheit Dir noch nichterscheint! — Ebenso mufstestDa im Bilde suchen — undsuchen — und abermal suchen,ehe es von Dir heissen konn-te: „ „Nun ist endlich derLeidende auf dem rechtenWege.""

„Die Führung des Leidenden.zum Altar ist ganz ohne An-wenaung eigener Kräfte. Un-terstützt — geleitet von beidenAufsehern, geht er Wege, dieihm unbegreiflich, unverständ-lich sind, ihn aber doch zumZiel, — zum Altare, wo Lichtund Recht thronen, —len."

"Lieber, Du gabst Dich hinim Bilde zu Allein, was Dichzur Wahrheit führen konnte;und 'die Kraft ergriff Deinen.guten \Villen; und Du wur-dest wohl geleitet und zum Zielgebracht ; — und doch war nichtein Schritt Dein."

Ä„Nun kommst Du näher zurufnahme, — zum Lohn für

Dein Vertrauen und Deine Er-gebung, — das Einzige, was

Du in der Zeit Deiner Führungbis zum Altar hast von Dir zea.gen können. ,Ach ! ein herrli-cher Lohn! Schon wird DirAhnung heiliger Wahrheit und.göttlichen Lichts. In der de-müthigen Stellung

' wo Du

Dich selbst hinglebst, als einArmer, Kranker, Leidender,der gern zur Genesung durchLicht und VVahrheit kommenwollte, leitet der GrofsmeisterDeine Hand auf das heiligeBuch, bekleidet mit demSchwerdte des Glaubens. Duergreifst die Wahrheit durchden Glauben. — Wohl Dir,wenn Dir Diefs nicht mehrBild ist!"]

[In der Geheimschrift :„Unterricht fürLehriinge ;"Jena 1815; gedruckt beiJo.hann Carl Wesseihäft ; (2u.50 Seiten in 8.) wird 45nachstehende Erklärung ge-geben. —

„Das ganze Ritual des Lehr-lingsgrades ist ein Sinnbild sitt-licher Geburt und Weihe. Siewurden Mensch, als Sie gebo-ren wurden ; Sie-vvidmeten sichder schönen Menschlichkeit,als Sie in den Bund der Frei-maurer traten. Ohne Bevvufst-seyn kamen Sie in die Welt;mit Bewufstseyn sollten Ihnendie Pflichten und Rechte eineswürdigen Weltbürgers angetra-gen werden." — S. hierzu dieDeutung des Gesellengradesoben B. S. 4o6, Sp. aT.

Ebendaselbst wird S. 49,zur Entschuldigung der vonder Grofsen Provinziallogevon Hamburg und Nieder-sachsen in den von ihr beiden Aufnahmen zum Grunde

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LEHRLING. LEIPZIG. 273

gelegten altenglischen Ri.tuale gemachten Abänderun-

1V.I.gen

Wirr wollen nicht jede Stel-le des aiten Catechismus eigen-sinnig in Schutz nehmen. Sosehr wir geneigt sind, ihn imGanzen jedem neuem vorzuzie-hen, so erkennen wir doch,dafs, Was vor mehren hundertJahren einer englischen Brü-cier6chaft gesagt ward, dieröfstentliells aus Handwer,.

kern bestand, unmöglich inallen Verhältnissen für gebil-dete Maurer eines ganz andern.Landes passen könne , und ha-ben daher für unsern Gebrauchgemildert und weggelassen,Was der Geist der Zeit und derUmstände zu. fodern schien."]

LEHRLING (DER SCHOT) UN b GESELL ist

der vierte Grad des Zinnen,-dorr schen Systems.

LEICESTER (THOMAS Co-an, Lonn LovELL , nach-her GRAF volg ), war Grofs-meistr der Grofsen Logevon England von den mo-dern Masons im J. 1731.

LEIDENDE (DER) ist derZweite der höhern Gradeder asiatischen, Brüder. [ S.diesen Artikel!] — Auch.wird im Zinnendorfer Syste-me der Canitidat bei der Auf-nahme zum Lehrling, wäh-rend er die Proben besteht,der Leidende genannt. S.CANDIDAT , [sowie obenB. 1, 8. 264 und B. 2, 5.271,Sp. b, und S. 2721

LEIPZIG. Die hier be-stehende selbständige Logelifinerpa zu den drei ,Paimen,

Von dem Systeme der vor-mals vereinigten Logen in.Deutschland, welche 1741gegründet und vom damali.,gen von der Grofsen Logezu London ernannten Pro-,vinzial Grofsmeister von.Obers a chsen Br. Heinrich,Wilhelm/ von Marschall:, con.stituirt Wurde, ist Eine detältesten von DeutschlanISie hat sich durch eine80jährige ununterbrocheneThätigkeit und durcdi ihrwürdiges Benehmen in denverschiedenen Systemsstrei-tigkeiten sehr zu ihrem Vortheil ausgezeichnet; euch.ist sie Eine derwenigenLo-gen , die eine Bibliothekund ein maurerisches Münz.cabinet haben., welchesletztere das vollständigstein ganz Deutschland ist,[Sie selbst hat 3 Schaumün-zen prägen lassen, als :1) die auf dem Titelblatte'„einer Rede am Johannisfe-ste des 1776sten J. geh. v.d. Bi% B***" (Bergmann)"Das gute Herz eine noth-wendige Eigenschaft einesFreymaurers," (2 u. 16 SS.in gr. 8.) abgebildete von1766, welche zum Zeichender Mitglieder dient; 2) dieoben im Art.: VON HUND,erwähnte und 3) eine aufdie 50jährige maurerischeJubelfeier ihres altschotti-schen Obermeisters , desGrafen Friedrich Wiche 7/Zvon hrohen,Mal) vom J. 1813.

18

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274 LEIPZIG. LENOIR.

Sie besitzt auch ein eignesHaus , nebst Garten, und.ein Model des Salomon'-schen Tempels. Am EstenJänner jedes Jahres werdenvon ihr nützliche Geschen-ke, meistens Kleidung-stücke , an die fleifsigstenund bedürftigsten Kinder inden leipziger Armenschulenausgetheilet.

Die zweite Loge in Leip-zig ist Bulduin zur Linde,welche zuerst dem Systemeder Grofsen Landesloge von.Deutschland zu Berlin an-gehörte unter'in. 10. Jän-ner 1809 aber von . der eng-lischen Provinzialloge von.Hamburg und Niedersach-sen von Neuem constituirtwurde, und im 3. 1815 zudein Bunde der Grofsen.Lan-desloge 'im KönigreicheSachsen getreten ist. Siehat eine, im Februar 1816von dem leipzigerMagistra-te concessionirte, öffentli-che Sonntagsschule errich-tet, worin eine beträchtli-che Anzahl Gesellen undLehrlinge von Künstlernund Handwerkern , deren.Bildung früher vernachläs-siget worden, im Schreiben, Rechnen, Zeichnen.und im Style einen Unter-richt, welcher auf einen.zweijährigen Cursus berech-net ist, erhält. Die Gese-tze für diese Anstalt sindsehr zweckmärsig und ath-men den Geist der stillen

Ordnung, der das lohnendeWerk zur Reife bringt.

Die Loge Apollo wurdeünter'm 8. Aug. 1801 vonder Loge Gar! zu den dreiSchlüsseln, in Regenspurgconstituirt, schlaf% sichaber im 3. 1805 dem Bundeder Grafsen Provinziallogevon Hamburg und Nieder-sachsen und im T. 1815 dersächsischen Lan.deslage an.]

LEITER; JAIi.011'SLEI-TER.

LEMOND, das verstümnielte hebräische Limmud (wei-se) , ist in den höherenGraden ein bedeutendesWort.

LE NOIR (ALEXANDRE),Administrateur du Museeroyal des Monumens fran-ais zu Paris etc., ein sehr

verdienstvoller Antiquar.Er hielt während des Jahres1812 mehre Vorlesungen inden pariser Canventen desschottisch - philosophischenSystems , worin er seineHypothese darlegte, darrdie Freimaurerei ihren Ur-sprung in den indischenund ägyptischen Mysterienhabe, und hat hierüber imJahre 1814 zu Paris einenQuartband herausgegeben,unter dem Titel: „La Fran-ehe Ma9onnerie rendue d saveritable origine, ou l'Anti-quia de la Pranche-Mapon-uerie proupde par l'explica-tion des mysthres anciensmodernes." (VIII, 302 et 2

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LENOIR. LENOIR. 275

pages; ) mit 10 sehr schönausgeführten Kupfertafelnnach den Zeichnungen vonMoreau jeune.

[So sehr auch die tiefeGelehrsamkeit, welche derVerf. in diesem Prachtwer-lie entwickelt hat von sei-nen Landsleuten angestauntwerden mag, so brauchen,doch die Kenner der Ge-schichte des IVIasonthumsunter den deutschen Brüdernnur den nachstehenden, ausdein „Annuaire maonniquepour , l'anne 5813, reclige,p. Saint- .Romair Boztquay-701," (in 12mo) p.11.1-121,entlehnten, Ertrait soiri-nzaire dz Cours fait en. 1812.au Convent de Paris zu le--en, um den Werth der An-

nahmen des gelehrten Al-terthumsforschers gehörigzu würdigen. —

„Dans ce Cours, l'Orateur&t est propos6 l'exarnen genoraldes anciennes thdories, des at-I6gories et des fahles mystiquesou sacres qui en furent la sui-te, paar les comparer aux my-seeres de la Fraflehe- Magonne-nie, et h. la religiondes peu-ples modernes. divise sonCoun en huit sda.nces et en di-vers Chapitres,"

„Premidre Schnee."„Dans la premfere Sance,

ayfes son Discours d'ouvertu-ne; le F... Le-noir examine ra-pidement la Francke - Magon-nerie; il fair remonter son in-stitution au temps .des Mages,et prouve que ses Ylyseeres nesollt qu'une r6p6tition de ceuxqui se pratiquaient en Eoypte

et h Eleusis. I1 traite ensuitede Porigine des thdogonies oudes religions; il passe h l'exa-auen du Dieu. Soleil,„ solo Jenom d'4pollon, consid'erecomme le chef des Thdogonies.Il traite de la Cosmogonic engdndral ou de la connaissancedu mondepliysique, et desprinci,pes gdndraux sur lesquelsreposent toutes les Thdogonies ;sa.voir, lumiire et tinAres, quel'on a repr6sent6s dans Cesnie'-

es Theogonies par le hien etle mal, 0 Lt par le i'ice et la ver-tu; il donne la division du glo-be et ddfinit äkturne, .qu'il en.-Visage corume pnincipe crda-teur et CO/111110 principe destru-cteur agissant de concert dansla nature. Il traite de ses divi-sions, du prineipe erdatelig.-, del'origine de la Trinitd, de ed-le des Non2bres nustiques et sa-cHs. Enfin, fair connaitre lagründe"Theorie des anciens surles 616m s. "

,,Deuxi(2nne Sgance."„Apsis un Examen gdndral

de la dernih-e S6ance, l'Ora-teur traite des Mysfä•eset de CWrbs ; il en donne Pori-gine, fait connaitre le bat deleer institution, et compareleurs c6r6monies avec edlesusit6es dan g la Franche - Mac;on-flehe ; il donne connaissan.ce del'ame, et traite de sa nature; il6crit les diverses marares desAnciens , de purifiex les ames ;il examine le Torrare et PEly-sde, et les considhe Pun etrau-ne comme des inventions qmm..

ont L'Astronornie pour base;enfin, d.dfinit la Mgtempsy-cose."

„Troisinze Sdance."„Aprs un Discours

le F.. .Lenoir traite dalJeluge; ecrit le vaissseau

dd'isis , donne Porig, ine de l' Ar-ehe de Nod, et de la Jiarque

18*

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276 LENOIR. LENOIR.

Caron. II passe ensuite t Pexa-xnen des peintures hieroglyphi-ques qui ornaient generalerneutles texnples consacresdon, et ii en fait Papplicationaux decorations des Loges ma.-(;onniques. 11 definit le fa-xneux Sphynx de Tlfebes, etrexplique; enfin comparequelques fahles anciennes avecplusieurs legendes modernes."

„Quatriime Sgance."„k la suite de son Discours

preliminaire POrateur fairconnaitre la theorie des divi-sions et des subdivisions du

ninsi que celles des perio-des connues sous le nom d'an-nes de restitution, de grandesannges et d'anni.es simples. IIexamine le do.gme du jugementdes arges apres la. morta, selonles anciens, et prouven'est qu'une fiction qui aP.A.stronornie pour base,, 11passe ensuite K -Pexamen des fa-bles des texnps 116i-ohines et desvilles sacrees; donne Pexpli-cation du pren3ier travaild'Ller-cule; il fait connaitre les vil-les mysterieuses que Pon a con-sacrees dans les .. po6mes mytho-logiqltes ; ii decrit le Jugenzentde _Paris, la Guerre de Troye,et en donne l'explication, pas-se en revue les Heros dede , et traite particull'erementd'Ilector, de Priame et d'Ajax ;ii les considhe les uns et lesautres comme des personnagesdont rinvention est due au

danie plus plus ceUbre poete derantiquit6, et dont le ciel estrunique patrie."

„Cinquigme Siance."„Dans son Discours

rdre, le F... Lenoir traitela fin du monde, presentee aupeuple sous le titre d'embrase-ment de 1 , Univers.. 11 expliquecette Fable ainsi que celle de

Plie-dton, ;11. laquelle elle se lienaturellement. 11 examine en-suite le personnage 'de Atoise;II explique ses miracles sescombats , le suit jusqu% samort, et prou-v-e n'estqu'un personnage astronomi-que, comme Bacchus auquelle compare."

„Sixigme Sgance."„Apfes avoir 'fait la r6capitu-

lation cluDiscours de la derni-e-Te Seance, l'Orateur fixe, d'a-pris la „Gense" ine'rne, Pepo-que de la coniposition de ceLivxe sacr6; il definit la r6ve-lation, et donne son opinionsur ce point de doctrine„Iitraite ensuite de la Crgation du.Monde, de celle de rhommeet cle la:Femme, et du Repos daSeigneur, qui eut lieu le septh-rne jour de soll travail. Iiparle du poche d' Adam , et deson expulsion du Peradis terre-stre. Enfin l'Orateur con.sidhela mon d' Abel, le sacrificed'Abraham, et rinimitie daJacob pour son frhe

supplante par ruse, com-me autant d'allegories dont les,personnages ne sont qu'un Sym-bole des constellations qui peu-plent la vodte celeste."

”Septigme Sgan e e ."Le F. Lenoir, apr'es avoir

rappele dans son Discours pre-limmaire les usages, les divi-sions mystiques et sacrees duGouvernement et de la religiondes Juifs, apr'es avoir dee= levetement du grand-pretre derette nation, examine „1"..egpo-calypse" dans tous ses details,et en donne Pexplication corn.-plete.'"

”Huitigme Sgance."rette Seiance, rOra-

teur traite d'abord des 6preuves,qu'on faisait su ir au an idat,In jour de sa r6ceptjlou aux My.

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LENOIR.

st'eres donne Pexpli,cation de ces epreuves myste,rieuses, et deerit de suite lesI)) ramictes d'Egypt, que Foncroit avoir ete: consacrees ltPusage des initiations. Il ex-amine les trois grades de laFranehe Mavnnerie, qu'llconsid'ere comme un Symboledes troi5 Ages du morde ;donne Pexplication du premierGrade, et le compare a celuici ue l'on recevait en Egypte; 5,1ciefinit l'attitude, la yositiondu recipiendaire, ainsi que lesiroyages fait dans les te-nbres avant de voir la lumfb,

traite particulihementdu Triangle, q uil consid`erecomme un Symbole antique etviere . Apis 1,'exarnen du se,cond Grade ma9onnique, POra-teur le compare k celui qu.eran donnait en Egvpte; ceGrade lui t fourni Foccasionde decrire l'intronisation d'un.Candidat dans le Temple. En-fän le F. Lenoir exan-line letroisinie Grade de la Franche-Mavnnerie, dans lequelfrouve, par Pexplicationen donne, la reetition com-prete de la Theorie des anciensmysthes a developpesdans Bon Cours. II pronve queles forrnules usitees dans ceGrade, que sa cornpositionWest qu'une image allegoriquedes plienomhles celestes quifrappent journel1erncnt nos re-gards, et que son invention est

e tonte an'Uquite% Ii observeque les Loges d'adoption pourles fernmes sont une ixtutatlond'un usage des pre`tres de Panti-quite, qui introcluisaient desfernmes dans les cerernonics re-ligieuses, sans cepcndant lesinitier aux myst'eres. prou-ve que les baneviets, les chant.3,les Utes et les danses qui sepratiluent dans la Franclie-Ma-

LEOFRICK. 271

9onnerie, apr'es la receptiond'un Caudidat, se pratiquaienregaletnent chez les Egyptiensaprs Pinitiatiou."

„Le 17 . • . Lenoir passe ensuitea Pexamen et h Pexplication duGrade d'Elu, et termineCours par la reeapitulation , ge-nerale de toutes les matieresqu'il a traitees, et il prouveque la Franche Ma(gonnerieniest qu'ene inzitation des an—ciens .7bryst&es, renfer-me lt elle seule, quand an saitla Men connaitre, toutes lesthearies et toutes les doctrinesmises au jour par les anciensMages, pour diriger les ham-ines dans le monde social, etles conduire h la vertu."

Die Plandie 10 insbe-sondre stellt vor: ,„Epreu-ves par les quatre Elmens,qui se pratiquaient dans lardception des initUß lt Mm-plus," mit dem Beisatze:„La seuleinspection de cet-te Planche,, dont le sujetest tird de „,Sethos" suffitpour moritrer la conforxm"t6des cr(i,monies de rinitia-tiQn ancienne avec les 6preu-ves que pratiquent encoreaujaurd'hui les Francs-Ma-pris Elans l'admission d'un.B.(:;cipien daire." — Vergl.hierzu unter .andern obenB. 1, S. 150, Sp. al

„Wer. gern getciuscht sey/7will, ist Täuschung werth

saut JOCOS168 Fatalis.}

LVNQX (CAim); s. RicirigozgD.

LEOFILICE; s C-OVEN-

TÄVY.

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278 LEONE ALM. (EQ. LERNAIS.

1,17,07,7E Aunno (E QuEs A).Dem Vorgeben der strictenObservanz zufolge, trug der19te Grofsmeister der rrem.pelherren, nach deren Wie-derherstellung, diesen Or-densnamen. Er wurde 1717erwählt und starb 1732.Ebendiesen Ordensnamenführte auch der Herzog Frie-driclL August von BRAUN

<S. diesen Art.)LEO:NE Ii,TSURGENTE (E-

QUES A); s. VEGESACE..Ltolzr. RESURGENTE (E-

Q LJES A); s. HEssuN, PRXINZCARL VON.

LERNAIS (GABRIEL MAR-QIYIS D,E) wird oft fälschlichunter dem Namen Berner er-wähnt. Er kam, [wie Bon-neville in seinem Werke„Les J6suites chaSses" etc.,Part. 2de,..p. 88 sequ,, (oderin Bode's Ubersetzung : „dieSchottische Maurerei" u. s.w., Th. 2, S. 117 f.,) nichtaber von Lernais , sondern.vorn Marquis de Berner, er-zäh7t,] als französischerKriegsgefangener im J. 1757nach ljerlin, wo er, in Ver-bindun mit dem Baron 907ZPrinzen, 'die hohem Gradedes pariser Chapitre, des Eilt-perezsrs d' Orient et d' Oceidentverbreitete und 1758 beider Grofsen Loge zu den..drei Weltkugeln ein Grofs-Capitel derselben gründete.Die damalige Anwesenheitder französischen Armee inDeutschland begünstigte die

Verbreitung dieser höhernGrade ungemein und ver-gröfserte so die Sucht, inderselben Geheimnisse und.Aufschlüsse über die Frei-maurerei finden zu wollen.

Lernais war auch Mit-glied der hohemn Grade derstricten Observanz unterdem Ordensnamen : Eques aTurri aurea.

[Dr. Stare liefs im 2tenThcile seines Werks „überKrypto-Katholicismus," u.s. w., unter den Beilagen,S. 10, das französische Pro-tocoll einer: schottischenLoge in Deutschland vom21. März 1779 abdrucken,nach welchem der vortra-gende Meister damals dieanwesenden Brüder an dendurch das im J. 1776 erfolg-te Ableben des Heermeisters:Baron von Ilund , „dont'lesgrands in.rites et le zae in-fatigable pour la restaura-tion des regles de l'Ordrefont une brillante öpoquedans son histoire," erlitte-nen Verlust erinnerte undsodann fortfuhr :

„Getto perte, Vous le savez,fut des plus uandes; et chaquebon Maen en est encore peue-tre. de douleur. Mais rassurez-Vous, chers Fries; couservezdazu im coeur reconnaissant untenthe souvenir la sainte m6-moire de cet illustre Superieur ;et que la foye s'empare de VosCoeurs lt la nouvelle consolanteet int&essante queje dois Vous311110riCer Par des voi un-animes des grandes Loges Ecos-

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LEROY. LESSING. 279

saises de PAllemagne sup* erieu- Philalethen in den JahrenTO et de Pitalie le ciel nous a 1785 und 1787 mi t zusam..rendu un Chef, dont les talenssuperieurs et son rare rnerite rnenberief.pour POrd.re nous proinettent LEssii9G (GOTTHOLDim regne plein d.e prosperite. ErnnAryi), herzogl. braun-C'est le tres - venerableFrere de schvveigischer Hofrath undla grande Loge Ecossaise de la Bibliothekar zu Wolfenbiit-e&itd ,b. Turin, le tres -MustreSeineur, tel, geh. zu Camenz in der

Gabriel Asinari Conzte de Ber- Oberlausitz am 22. Jan. 1729,nez, Chevalier des Ordres de gest. am 15. Febr. 1781, Ei-St. Maurice et de St. Lazare, zier der ausgezeichnetstenct Major -Därne de Sa IVIaje-ste le Roi de Sardaigne, Gelehnten Deutschlands, hat

et ce sont les eminentes versus sich in der Freimaurerbrii-et les hautes lumieres de cet il- derschaft blols durch seinlustre Chef de nos Loges com- Werkehen: „ Ernst undbinees, qui Vous exhortent,

Falk. Gespräche für Frey-nies Freres, 'a. lui vouer toutle respect, tonte la v-eneration mäurer, ; " (Wolfenbattelet tonte Pobeissance eitle Vous 17780 und „Fortsetzung;".avez promis solernnellementsur (o. 0. 1780; 93 u. 61 SS. incet autel. — Qu'il vive dono, 11. 8.)ausaezeiclinet ' wor-notre tres-venerable Premier b *

Grand- Maitre Jcossais, Ga _ in er, als Philosoph u.nd wah-briel Asinari Corate de Jiernez; rer IVIaurer, die Bestirn-et ciue le ciel le beflisse avec mung der Freimaurerei demtoute sorte do felieite 1. Vi- denkenden Leser darlegt,vat!‘ 4 in historischer Hinsichtaber„tt tou.s les Freres repeterenttrois fois: Vivat !""]>, ›,

bedeutende 3/IUsgriffe thutund dadurch beweist, dafsLEnoY (DENIS ) , Gast- .. er das Studium der Entste-wirth. in Paris ., wurde im J.

1745 vom Chatelet zu einer und des l'i ° i- t a n g s derer M nicht gründlich

Strafe von 3000 Livres v.' er- aurereigenug verfolgt habe; Wasurtheilt, weil er in seinem umsomehr zu bedauern ist,1-18tel eine maurerische Ver- d.. atgerade er, [hätten ihm die

sammlung geduldet hatte.1-S. „Hist. du G. 0. de Fran- ächten Quellen zu Gebotece" (p. Thory) p. 279— gestanden,bei seinemScharf-, sinn] etwas Vorzügliches281, und verg1. oben, B. 17 geliefert haben würde:S. 71, den Artikel: CHAPE*LOT ! ]

[Von den ersten drei Ge-sprächen erschien ebenda-

LE ..-. SAGE war Secretair selbst 1781 eine zweite Auf-der Loge des Amis-Bdunis lage ebenfalls auf 93 Seiten;zu Paris , in deren Namen dann winden die sämmtli-er die,grofsen Convente der chen fünf Gespräche aufge-

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280 LESSING, LE$SINQ.

nommen.: a) in die „Analekten für die titteratur vonG. E. Lessing," (nach Des.sen Tode herausg. von .1. G.Heinzmann Bern u. Leip.zig 1785 ;) 13. , S. 307..))9(), und

b) in ,„Lessing';9Schriften," Th. 7, (Berlinin der Voss. Buchh. 1792),unter den philosoph. Aufsä-tzen , S. 222-322.

Die drei ersten Gespräche sind zweimal in's Fran-zösische übersetzt veorden,unter den Titeln:

a) „Modeste et Fancon.Dialogues

des Mayons ;" Magdcbourg, 1776; 71 pp. in 8.

b) „Exitretiens sur laIrranc-Ma9onnerie par un1.7hilosophe bien digne crenetre;" mit einer emblema-tischen Titel vign ette ; Rot-terdam , 1784; 82 pp.. in 8..Anstatt der Zueignung anden Herzog Ferdinand vonBraunschweig ih der deut-schen Urschrift, hat der fran-zösische IUrausgeber seineÜbersetzung in 18 unbedeu-tenden Zeilen einer unge-nannten Gräfin, welche sichüber. die Aufnahme ihres.Sohnes in eineLoge beklagt.hatte, zugeeignet. — Vondieser Übersetzung ist auch.ein Nachdruck:, Londres>1786> 63 zu haben.,

Tab er- den Abdruck Cesihen ued .ten. Gesprächs

schrieb Lessing in einemBriefe an Campe vom 6. No,vemb.1779, in den „sämmt-lichen Schriften , ‘-‘ B. 29,,S. 463

„Vierbei kömnit endlich die.Fortsgtzum, meiner „Freymä.u-Tergespräciie." - Sie stehtsehr gern zu Jedermanns Ein-sicht zu Dienste; nur witrde esmir empRndlich. seyu , wennsie ohne mein Vorwissen ab-geschrieben oder gedruckt wür-de. Ich habe dem HerzogeFerdinand versprochen, Beidesohne sein Vorwissen selbstnicht zu thun und er würdemir nimmerm ehr glauben, wennes geschähe, dafs es ohne meinZuthun geschehen -ware,"

Diese beiden Gesprächewurden indefs , und zwarnach einer fehlerhaftenAbschrift, wirklich ab gedruckt.. Wiewolaber in derFolge das „Journal von undfür Deutschland“ , St. 8>von 1786,, S. 169 33e-trichtigungen der Ausgabe'von 1780, von Lessing'seigner Hand, zu, den „Ana.•lekten" lieferte : so sinddoch die dort angegebenenDruckfehler in dem Ab-drucke, der in den „sämmtl.Schriften" steht, nicht ver.,bessert worden. Zum Be-sten Derer also , entwe,der 1) die Ausgae vork1780, oder 2) die „An,a-lekten," oder 3) die ,,sämnit2Ziehen Ä.57iriften,-).‘.4 besitzen,müssen, aus. Achtung ge..gen Lessing's Geisteser.rzeugnifs, diejenigen

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LESSING.

richtigungen , welche we-sentliche Verbesserungen

ES SING 281

enthalten, hier wiederho-let weraeri.

c). 3.S. 6, Z. 2u.3, S. 358, Z. 8u. 9, S. 281, Z.9 u. 10,

9, 12, - 360, - 15, - 284, - 7,- 11, letzte Z., - 362, - 3, - 285, letzte Z.• 20 , - - 367, - 9, - 292, Z. 15,• 25 , 3 1., - 369, - 5v.-u. 293, - 16

- 15, - 870, - 7, - 296, - 5-,- 26 , - 1, - , 11, -7 - 9,

-‚ - 8, - - 17, , - 16,- 80 - - 372, letzte Z., - 299, - 16,

378, Z. 1, - 18,

81, - 5, 374, - 4, - 804 - 6,

- 82, 6, - - 1,7, - 2v.u.

7, - , 18, , letzte Z., letzte Z., 375, - 5, - 302, Z.10,

- 34, Z.13u.14„ - 376, - 3 u. 4 - 803, - 14,

36, 1, - 304, -

statt : mir, 1. nie, und statt :drgerlich, 1. ärger-licher!

unnöthig, 1. unnütze!auf die, 1. auf den !nun, 1: kalt

• treulich erf ahrnen, 1.treuen, erfahrnen,versuchten. Dienst-boten !

Rerrn, 1. Herren von !

einem , 1, !- müssen, 1. mögen!

nach Fr.fyrnaurer, , setzehinzu : immer t.

nicht, setze hinzu:° immer !- walltest Du, streicht

denn !statt : Freymaurerey,i.Frey-

inauxer !- gründet 1. gründen

kenntUch , 1. kenntli-cher!

widerspricht,, 1. bei-de Male wider-

wgr, aC.,z!vtie

Der Xunstwerth jener Ge-spriiclie wird ganz richtigin des Prof. Chris4lan Gbzt-fried S,chritz drei akadexni,schen Vorlesungen „überG. E Lessing's Genie undSchriften" (Halle 1782) st2angegeben. "Sie habenalle die Einfalt,. alle dieSüfsigkeit, allen den Tief-sinn, alle die glücklicheIVIischung von Scherz, undErnst, die wir an den Pia-ton,' schen Dialogen bewun.-dem."-S. auch die „Cha-rakteristik E Lessing's'entworfen von Johann, Frie-drich Schink," in dem "Pan.theon der Deutschen," Th.2, (Chemnitz 1795,) SG 12G

130, ingl. die „Littera-ture und Theater -Zeitung“

J. 1778 , (Berlin, in gr.8.) No. S, 759-771

[In „Herder's BH e feit zuBeförderung der 1-Iunlani.tät," 2te Sammlung, (Riga1793,) S. 127-154 be n-det sich ein " Gespräch, überein& zhnsich�bar-sichtbare Ge-sell8che › c in Ansehungdessen. der Verf, aw Schlusse sagt, dass "der erste nenaus den obigen drei ezetenGesprächen Lessing' ge-nommen s.ey > denen derzweite 'nett eine andereWendung gehe," $, diesenzweiten Theil unten indemArtikel:: runLiczrÄT

Eine andre Nohlaildungder beiden ersten> zugleich

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282 LESSING. LESSING.

wieder abgedruckten', Ge- withrend seines Aufenthaltsspräche steht in dem Wer- zu Hamburg, (in" welcherke „Lessing's Gedanken Loge ? und wann ? wirdund Meinungen aus dessen nicht angegeben,),vermuth-Schriften zusammengestellt lieh im J. 1769 erfolgte,und erläutert, von,Friedricli hat sich sein Bruder, derSchlegel," Th. 3, (Leipzig, Münzdirector K. 0, Lessing,1804 worüber ein in „ 0. E. Lessing's Leben,"sent in der. N. A. D.Bibl.", Th. (Berlin, 1793,) S.B, CII, St. 1, (1805) S. 92, 195 — 301, in nachstehen-Folgendes gesagt hat. — derMafse ausgesprochen. —

„Endlich hat lir. S. noch ein „Zum Überflufs wurde erBruchstück eines dritten Ge- endlich gar Freimaurer. War-sprächs zwischen Ernst und um? — Die wahre WeisheitFalk über Freimaurerei gege- auf Einmal- zu schauen , oderben , das mit den veränderten gar zu besitzen ? — Sollte erAnsichten derselben anhebt, j emals so schwach gewesenwelche die .französische Revo seyn, sie in etwas Anderem zulutiou und die neueste Philoso- suchen, als im Nachdenken?phie bewirkt haben sollen, Oder hielt er die Freimaurereiund bald durch. einen Aufsatz fiir ein Mittel des weitern undüber die Form der Philosophie bessern Fortkommens im. Aus-unterbrochen wird, oder viel- lande? — Dieses wäre nochmehr durch eine Lobrede iuf der wahrscheinlichste und be-den „‚neuen, blofs menschli- ste Grund; da er zu dieser Zeitchen, 'd. durch Menschen- fest entschlossen war, Alles zugeist und Menschenkunst - er- verkaufen lind nach 'Italien zurunden en und gebild.e,ten Idea- gehen allein,' er wird. dadurch

Darin wird die sehr unwahrscheinlich, dafsPhilosophie als „ „ ein ewiges Lessing alle Empfehlungen sei-Bachen und Nicht -finden - hin- net Freunde ernstlich verbat,neu"" erklärt, als nothwendi- die ihm sehr ansehnliche undgerweise mystisch, und ihr Ge- wichtige verschaffen wollten.genstand als ein Geheimnifs al- Sollte er die freimaurerischenier Geheimnisse; ein Geheim- Bekanntschaften allen andernnifs aber könne und dürfe nur vorgezogen haben ? — Dasauf eine geheimnirsvolle Art kann wol nur ein Stockfrei-mitgetheilt werden. — Tztst malirar sich. denken. — Und,hätte dieser Aufsatz den Red. wenn er Min damit weder er-zu dem Dünkel verleitet, in kalbte, noch unerlaubte, Ab-43ies er neuesten Philosophie kein sachten auszuführen gesucht,ganz Ungeweihter zu seyn; weder Geld, noch Fürsten-denn sein Gefühl bei dessen gunst , noch Protection, nochDurchlesung war in der That Beförderung, noch sonst dasein Suchen und Nicht - fznden- Geringste, für sich erlangenleönnen."] wollen: warum Hofs er sich.

denn in diese geheime Gesell--. schaff aufnehmen? Die Mensch-

IV on Lessing -8 E intritt heit zu studiren? — Aller-den Maurerbund, welcher dings giebt es in der wixkli-

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LESSING. LESSING. 283

ehen Welt viele Dinge, dieder Scharfsinnigste und der invielen und wichtigen Sachen.

keganz Unterrichtete desto ver-

hrter sieht, je aufmerksamerer sie in der Ferne betrachtet.Darauf zugegangen, erblickt erdas Johanniswürmchen; gehter wieder davon, so istc,ermanchmal neidisch und ver-langt, dafs ein Anderer selbst.darnach gehe, wie er, oder istschadenfroh genug, etwas Lä-cherliches oder Wichtiges dar-über zu erzählen, um, dieS chwa chhei t en der Menschenbelachen, beschelten oder be-klagen zu können noch uned-lerer Absichten nicht zu geden-ken. Dieses Alles spannt dieallgemeine Neugier noch mehr :aber ich dächte, die Geheim-risse dieser Gesellschaft wärenso ventilirt" [einer, genauenPrüfung unterworfen] „wor-den, wie jemals die religiösender alten und neuem Zeit. Wervon Beiden noch nicht weifs,Was er davon -denken soll ;Wer diese in der Nähe, mitGlas oder ohne Glas, noch erstbeäugeln will , dem verwandelt gewifs der Taschenspielerseine Perücke in Mäuse undbringt ihm ein Schlafs an denMund. Weicht er aber diesemSchabernacke schlau -genug ans,so weifs ich. nicht, wo seineEhrlichkeit, seine Geradheit,seine Menschenliebe bleibt,wenn er ruhig und stillschwei-gend den unschuldigen Näch-sten -- er sey Quer - 'oderSchwachkopf, noch ferner da-mit täuschen sieht."

"Vielleicht gierig es aberLessing'en, wie es gewöhn-lich manchem geschäftigemnWanderer geht. Es entstehtein Auflauf; — er weifs, dafses Nichts se-yn wird, tritt aberdoch mit hin, — und. lacht

und ärgert sich zugleich überseine N eugier. — Lessing warin Hamburg von einigen Freun-den umgeben, die vielleicht,wie die Christen von einemvernünftigen Juden sagen:„ „Schade, dafs er kein (Juristist"" ebenso zu ihm spra-chen „ „Schade, dafs Sie keinFreimaurer sind! 0! Sie müssen einer werden." " — Under ward es."

„Man soll ihm auch einenehrenvollen Vorzug bei seinerAnnahme angeboten haben, dergewöhnlichen Candidaten soleicht nicht gewährt wirdworunter wol Fürsten undPrinzen nach freimaurerischerVilugheit nicht gerechnet wer-de, , mit denen es der Orden'vermuthlich zu halten pflegt,wie der europäische hriegs-dienst. Diese schmeichelhafteAusnahme zu Gunsten seinerbestand darin , ihn sogleich.durch alle Grade hindurchzu-führen, wenn er die Fortse-tzung seines „Ernst und. Falk"unterdrücken, und sich aller-weitern Untersuchung enthal-ten oder sie wenigstens nur fürsich anstellen wolle, ohne Et-was 'darüber drucken zu lassen.Man setzt hinzu: „ „Er hattedie Wahrheit zu lieb , als dafser eine" solche Bedingung ein-gegangen wäre." " An derfeidingheft dieser Anecdote istnoch zu zweifeln, weil er die-se Gespräche erst zu Wolfen-'Atte!. vollendete , ob er siegleich in Hamburg angefangenhaben mochte; denn er pflegteselten , zumal zu dieser Zeit,aus seinen unvollendeten Hand.schliften seinen Bekannten vor-zulesen. Ist sie aber gegrün-det, so war der angebotene,Preis so gering, dafs es wun-derlich bleibt, wie man jemalshoffen dürfen, Lessing werde

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284 LESSING. LESSING.

nm dessentwillen seinen Cha-racter verläugnen; nicht zu ge-denken , dafs die Liebe zu gei-stigen andern wie zu leibli-chen, steigt, wenn sie ohnesein Verschulden unterdrückwerden."

„Am Tage seiner Aufnahmeführte ihn sein Freund, — eineifriger Freimaurer, mit demer nie in Begeisterung von die-ser Art Gesellschaft gesprochen,— in ein Nebenzimmer undfragte ihn: „Nicht wahr, Siefinden Nichts wider Staat, Re-ligion und Sitten bei uns?"»Nein !" " antwortete Les-

sing mit vieler Lebhaftigkeit,, „wollte der Himmel! ichfände Etwas der Art- so fänd'ich doch Etwas !"

„Moses Mendelssohn erinner-te sich im Zirkel seiner Freun-de ancli einer Unterredune mit.Lessing'en darüber mit vielemVergnügen. Als er ihn näm,lieh auf seiner Rückreise vonHannover in Wolfenbüttel be-suchte, fragte er ihn:

„Sie sind auch , wie ich ge-,hört habe, Freimaurer gewor.,den? Ist das wahr, Freund ?"

, „.74. 0 ja ! lieber Moses 3:wo'l bin ich's geworden." "

,,211. Nun?"Was nein? — Nun soll

ich offenbaren ? Nicht ? AberDas darf ich nicht, kann ichwahrlich nicht, — Ich habegeschworen.""

Sie scherzen, lieber Les.size, Glauben Sie wirklich,rnexg unschuldiges Nun? das,doch auch einen andern Sinnhaben kann ,gienge dahin Ih-neu die Geheimnisse des Ordenszu entlocken? Das sey fein'.

Aber wie? Von früher Ju-gertd suchen wir die Wahrheit;seit unsrer Bekanntschaft habenwir sie ,gemeinschaftlich ge-suche wau. aller Anstrengung,

mit aller Treue, mit welchersie gesucht seyn will; und nunkönnte es Wahrheiten geben,die Lessing seinem 25jährigenFreunde nicht zu offenbaren.geschworen — feierlich ge-schworen ? und ich. sollte,diese Wahrheiten zu wissen,nicht neugierig seyn können ?Sind es aber nicht Wahr/sei--ten, die der Orden seinen Jün-gern mittheilt, so werden Sienoch vielmehr gestehen, alsich — "

„Lessing lachte herzlich überMoses Eifer und sagte:"

23 Hören Sie auf, lieber Mo-33

SeS Da habe ich meinen Or-den für Nichts und. widerNichts compronzittirt."

„Mehr braucht es wol fürden Leser nicht, um ihm zubeweisen , Was Lessing vonder Unbedeutsamkeit, aber auchUnschädlichkeit, dieses Ordensfür einen vernünftigen Manngedacht und erfahren hat. Manringt es nicht hier an

' um

Einen oder den Andern davorzu warnen; da sey Gott vor!Eine Loge ist ein so unschädli-cher Ort, wie jeder andre, woman liränzclien Tal;agie,Clubb , Assernbl6e und dergleichen hält, um sich durch Pos-sen aufs er seinem Berufe zuzerstreuen , wenn Berufs - undHauspossen Einem den Hopfein wenig zu, warm gemachtliabenl denn die Erfüllungwahrer Pflichten ist keine Last,die man sich aus den Gedankenzu schlagen trachtet."

Soweit Lessing's Bruder!— Bade, der damals mitLessing'en im engsten Ver-hältnisse stand, erzählt dasGeschichtchen in Bezug aufDessen Aufnahme zum Frei-maurer etwas anders, und

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LESSING. LESSING. 285

wahrscheinlich der Wahr-heit gemäfs; indem er überdie Stelle Bonnepille'8 in,i,der Schottischen Maure-rey", Th. 2, S. 112 f. derdeutschen Übersetzung"Lessing hat in seinem „Na--

ilean der Weise" den Cha-racter eines Tempelherrnmit Meisterhand gezeich-net; er hat darin auf frei-maurerische Zeichen undauf den geheimnifSvollen_Ring angespielt. Aus demnervigten one dieses Trau-erspiels kann man mit Ge-wifsheit abnehmen, dafser sich. für einen wahrenTempelherrn hielt und diewahre Bedeutung dieses je-suitischen Ringes nichtvv-ufste.‘‘

in der hinzugefügten Noteäufiert, Was hier folgt. —

„Was man nicht Alles aus• dem Tone eines Stücks abneh-men könnte! Der Übersetzer,der lange Zeit mit Lessing inwahrer Vertraulichkeit gelebthat, ist es seiner Asche schul-dig, Folgendes zu sagen.Lessing sagte zu einem Mei-ster v.. St. der stritten Obser-vanz: „ „er wisse das Geheim-nifs der Freimaurerei, ohneeingeweihet zu se3rn undwolle darüber schreiben." ‘4Dieser Logenmeister antwor-tete: „ „Lessing! ich. möchtenicht gern in irgend einer Wis-senschaft Ihr Gegner seyn :aber hier wissen Sie so wenig,dafs ich es leicht haben würde,meinen Speer gegen Sie aufzu-nehmen."" — Lessing meintefreilich, Das sey nur die Spra-che eines Meisters v.. St. : in-defs brachte ihn doch der ernst-hafte Ton dieses seines Freun-des dahin, t. Aufnnknie

zu ersuchen ; der M. v. St. abergab ihm zur Antwort: „ „lohwüfste keinen Mann, den ich,lieber zum Bruder hätte, alsSie: aber ich mufs es Ihnendefstvegen platterdings abra-then, sich aufnehmen zu las-sen, weil die Fortschritte inunserm Systeme zu langsam fürIhr Alter und für Ihren feuri-gen Character sind,"" Da-bei blieb es. Ein andrer M. v.St, von einem andern System.in ebenderselben Stadt, deirLe.s.-sing's. Wunsch, Freimaurer zu.werden, erfahren hatte, mach-te sich ein Vergnügen daraus,ihm die Erfüllung seines Wun-sches anzutragen. — UnMit-telbar nach der Aufnahme sagtedieser Herr von R—" [Ba-ron Rosenberg?] ] „zu Lessing:„ „Nun? Sie sehen doch, dafsich die Wahrheit gesagt ? Siehaben doch Nichts wider dieReligion oder den Staat gefun-den! I" " — Hier kehrte sickLessing, der eben etwas Lan-geweile gefühlt haben mochte,um und sagte: „ „Ha ! ichwollte, ich hätte dergleichen ge-filnden; Das sollte mir lieberseyn!"" Inders gieng er, wieder Übersetzer weijs, den ge-wohnlichen Schritt der Gi*tdabis zum dritten fort; weiteraber ist er nie gekommen; obDas gleich nur an ihm lag; undfür einen Tempelherrn hat ersich nie gehalten, — wahrhaf-tig nicht einmal für einen sym-bolischen, geschweige für ei-nen wahren.

Auch Nicolas (s. Dessen.„Leben und literar. Nach-lafs ; herausg. von L. 17. 0.v. Göcking4" Berlin, 1820!)versicherte,, „dafs Lessinggar nicht in's Innere derFreimaurerei eingedrungen

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286 LESSING. LESSING.

sey ," mit dem Zusatze:"die unbekannten Oberender Freimaurerei hätten die-selbegerade so eingerichtet,dafs Jeder darüber falschurtheilen sollte, währendsie ihr rechtes Spiel trie-ben."

Sehr treffend urtheiltKrause über Lessing's ma-so rbigvhes Wissen, in den„liUrkk.", B. 1, Abth. 1,5. 78 — 86; wobei er an-führt, Was Br. Fejesler im3ten Bande seiner „sämmtl.Schriften über Freymaure-rey," S. 197 — 201, ge-schrieben hat. —

„liessing kannte die alte un-verfälschte Maurerei nicht, son-dem blofs einen , durch einender Freimaurerei fremdartigenNebenzweck (Systemzweck)entstellten, Zweig derselben.Wie ganz anders würde dergeistreiche, geimüllwolle Mannhierüber geurtheilt haben, wä-re er nur zur geschichtlichenlienntnifs der ursprünglichen.reinen Masonei gelangt! Die-se hat er zum Mindesten geah-net ; denn sie giebt Das, wasLessing in jenen schönen Ge-sprächen als einen Theil derWesenheit der Maurerei auf-stellt; sie giebt es unter vielenandern, noch würdigeren unds egenv olleren , Gaben. Lessingbekämpfte mit den Waffen derPhilosophie, der Geschichteund des Witzes das damalige,in Deutschland herrschende,System des entarteten Logen-wesens, ohne den tlieilweisguten Sinn und die gedenkli-che Beziehung desselben aufdie Freimaurerei zu verkennen.Defshalb wurde ihm von den

Häuptern dieses Systems dasweitere Schreiben über Frei-maurerei untersagt. — Hier-durch bahnte er selbst der altenreinen Masonei den Weg, dieebendefshalb, weil sie allemenschliche Dinge mit einerLiebe und Sorgfalt umfafst,sich nicht, in einen einzelnen,einseitigen, an die Stelle desHauptzweckes gesetzten, Ne-benzweck (Systemzweck) sichverlierend, entkräften kann.Hierdurch bereitete er auch anseinem Theile die Umbildungdes Logenwesens in Deutsch..land vor, welche, früher schonversucht, glücklicher vom igtenJahrhundert an in's Werk ge-setzt wurde." — —

„Lessing konnte, die ihnumgebende Freimaurerei imAuge, von dieser nicht andersurtheilen, als dafs sich na-möglich vor dem ißten Jahr-hundert in England eine Erwähnung derselben finden kön-ne. Hätte er aber nur dieAshmole'schen irren'schen undPlot, sdlien , ins B. Abth. 2(der „liUrkk.") , S. n77-3o3,ausgezogenen Stellen gekannt,so würde Nicolai sich nicht inseiner Schrift gegen Buhle:„Einige Bemerkun gen üb er:den Ursprung und die Ge-schichte der Rosenkreuzer und:.Freimaurer des Lesszng'sehen,Ansehens noch im J. 1806 be-dienen gekonnt haben , um sei-ner Meinung, es habe vor1646 keine vergeistigende, rein-menschliche Maurerei in Eng-land gegeben, eine btofs,äufse-,re Stütze unterzulegen. Dasblofse gute Vorurtheil, dafsein Mann, wie Lessing, nicht.voreilig, ohne . hinreichendeBeweisgründe zu haben, ent-schieden haben werde , kannso wenig, wie irgend eines,Etwas gelten, wo geschichtliche

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LESSING. 12tVEILLÜ. 287

Tizatsachen und Gründe einzigentscheiden, umso weniger,da die späterhin nach Urkun-den und Nachrichten, welcheLessing'en ganz unbekannt wa-ren, angestellten Forschungenden völligen TJngrund. seinerVoraussetzung erweisen unddie Voreiligkeit seines Ur-theils aufs er Zweifel setzen»u. 3. w.3

[Um zu einer Übersichtzu gelangen von der Lee-sing'sehen Hypothese „dieFreimaurerbrüderschaft seyaus einer Massoney (Tafel-runde) der Tempelherren, diesich beständig in Londoningeheim erhalten habe,entstanden und zu Ende des17ten Jahrhunderts durchChristoph Wren umgestaltetworden," hat Er. Krauseim 13. 2, Abth. 2, der„KUrkk." , S. 427-430,einen vollständigen, blofsvon der Gesprächsform ent-kleideten , Auszug aus Les-sing's Gesprächen, mit Des-sen eigenen Worten, so-wie 3. 430 — 432 einenwörtlichen Auszug aus „Fr.Nieolai's Versuche über dieBeschuldigungen , weicheden Tempelherren gemachtworden," (Tb. 1, S. 151--158, ) worin Dieser Les-sing's Meinung widerlegt,geliefert und mit Anmer-kungen begleitet; wozunoch die Note auf S. 357 f.des 13. 2, Aloth. 1, gehört.Ein ähnlicher Auszug, und

Betrachtungen in Beziehungdarauf, finden sich in Br.Heldmann's oben angezoge-nemilauptvverke

' S. 12-26,

dann ausführliche Widerle-gungen der erwähnten Les-sing'schen Annahme in denoben 13. 1, S. 144 unter 7),angeführten „ Briefen dieFreim aurerei betr.", Sanni.3, (Nürnberg, 1785,) ins-besondre S. 81 100 und117-142, und in „H C..A'lbrecht's Materialien zueiner krit. Geschichte derFreymaurerey," (Hamburg,1792,) S. 5-56. — S. auchoben B. 1, 5, 349, Sp. a, u.S. 350, Sp. b f.!]

LESTWITZ (BAnor VON),Obrist-Lieutenant in her-zoglich - braunschweigi-schen Diensten, war Mit-glied der höhern Grade vonder stricten Observanz mitdem 4 Ordensnamen : Equeea crure arrnato (vom bewaff-neten Schenkel), [und Mei-ster v. St. der Loge Jona-than, welche zuerst nach.englischem System arbeite-te, nachher aber sich vomRitter i-'o 772, Str aufs (s. obenKLEEFELDE, 1) rectificirenliefs. S. „Notuma über dasGanze derMaurerey",,(Leip-zig 1788)) S. 123 I]

LEUCHT ; S. JOXINSON.LEUCHTEND ; 5, HZI.41,.

LETTC HTEND.L'EVETLI£ Mitglied der

alten' G-u)rseri, Loge von

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288 LEVEN. LICHT.

Frankreich in Paris. [S, oben ehe Palästin-a von Syrienden Artikel : D n-rur.T fl trennt und mit den für

Schiff- und Häuserbau soberühmten Cedern bedecktist. Ii den Wäldern die-ses Gebirges liefs Königin-ranz das zum Salomon schenTempel nöthige Holz fällenund zurichten. Dort wur-de auch, der Mythe desMeistergrades zufolge, dererschlagene Meister -untereinem Acacienzweige ge-funden. [ S. oben den Arti-kel: HIRAINI !]

LIBANON (DER PRINZvow), oder der PLItTER VONDER KÖNIGLICHEN AXT,(Frince da Liban , ou Che-valier RoyalHache i ) ist der22ste Grad, des aus Americanach Frankreich eingeführ-ten sogenannten altengli-scheu Systems, ingleichender 22ste des Conseil desEmpereurs (-1' Orient et d' Oc-cident in Paris; sowie der32ste des misphraim'schen.Systems.

LI. CIIT (DAS WAHRE oderGROSSE *) ) ist dasjenige,welches der Neuaufgenom-mene zuerst beim Abneh-men derBinde erblickt, undwelches sowol durch dieLehre der Freimaurerei die

{*) ,,Das Wort: grofs, wird.hier sinnbildlich, verstau.-den und stehet für das un-bildliche erstwesentlich. '4Aus den „KUrkli.", B.Abtli. a, 5. 579.]

LE,v3EN (ALEXANDEB GRAFVON), Grofsmeister derGro-fsen Loge von Schottlandim J. 1742.

lievEN (DAVID GRAFVON), Grofsmeister der Gro-fsen Loge von Schottlandin den Jahren 1760 und1761.

LnvxT i(DtR); der vierteGrad der siebenten Stufe descierikalischen Systems.

LEYLAND (JOHANN), ein.berühmter englischer Alter-thurnsforscher des l6tenJahrhunderts, wurde vomKönige Heinrich VIII. beider Aufhebung der Klösterbeauftragt, in denselben sol.ehe Bücher und Urkundenaufzusuchen und in Sicher-heit zu bringen, welcheder Aufbewahrung werthwären. Bei dieser Gele-genheit fand er die eigen-händige Handschrift Hein-riclil s 71. , einige Fragenund Antworten über dieMaurerei enthaltend, wo-von er denn selbst, ungefähr im J. 1536, eine Ab

--

schrift machte, welche sichgegenwärtig in derBodleya-nischen Bibliothek in Ox-ford befindet, und unterdem Namen des Freirrtazz-rerperhars bekannt ist. S.oben den Artikel: HEIN-RICH VI.

LIII.ANON (DER), ein Ge-birge, welches dae. nördli-

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LICHT LICHT. 289

Brüder erleuchtet, als auchin dem -Ganzen der martre-Tischen Tugenden und de-ren Ausübung besteht.

[In dem „Recueil ‚de laMaen.n. Adonhiramite,"part. 1, p. 15 sequ., ent-hält der Lehrlingscatechis-xnus folgende Fragen undAntworten , welche auchim „Ncessaire ma9on.ique"p. 78 stehen; wogegen inden „ Archives de la Franc-Ma9onn.", p. 37, die letz-teren fehlen..

„D. Pourquoi vous etes‘vousfait recevoir Mavn?"

Parceque j6taisdans les t6nbbres etque je d6sirais connai-tre Za luiniere.""

„.D. Que signifie cette lu-miere?"

„ „R. La connaissance etrensemble de toutesles vertus, symboledu grand Architectede l'Univers." "

Diefs erläutert der Her-a.usg. des „Recueil" in nach--stehender Anmerkunü. —

,,La Lzanire si chfere aux1Vlavns, a pour origine le feusacre qui descendit da Ciel sur

le jour qu'Aaron et sesfils .furen.t cdnsacr6s. — LesChr6tiens commenchent parmettre trois lumieres sur leursautels, pour symboliser Za tri-ple essence du Crgatear ; et, parla suite, er' en rexnplit lesTemples, pour faire connaitrePimmensit6 de l'Etre supreme.La Catholicit6, en prenant cet-te maxime des Juifs, publiapar ses Cantiques sacres quec'etait le Dieu de la luxierequ'elle adoxait, et non le feu

/ui -mtime. — Les Vages desancieris Perses connaissarent unDieu supreme, Cr6ateur del'Univers; mais , en memeterus, ils admettaient deux prin-cifes .co - 6ternels , — le pre-

inuer auteur du Bien qu'ils re-)resentaient par la lwrzigre,"autre autear du Mal qu'ils TC.«

pr6sentaient par le3 tenebres."An die hier angeführten

Fragen und Antworten.schliefsen sich einige ande-re, p. 18 sequ., ,(ebenso ha„.iNcessaire" 1:) 80 sequ. u,.in den „Archives" p. 39,)an. ---

" D. Qu'avez - vous apperuen entrant en Loge?"

„ „.R. Rien que Pespritliumain puisse com..prendre; un voileepais me couvrait lesyeux." "

" 1). Pourquoi vous avait-onband. les yeux ?"

" „R. P o tu xne faire cernprendre combien Pi-gnorance est prejudi-ciable au bonlieur deshommes.""

■•••■••••

" D. Qtte cherchiez-vous dhnsvotre rollte?"

,,R. Je eherehais la Zu-miere , de laquelle jevous ai donn6

Vergl. hierzu die Artikel:FrNsTERwrss und La cnT.ER

[Der dem ersten Theileder deutschen Übersetzungvon „der Schottischen Mau-rerei" u. s. w. angehängteLehrlingsunterricht aus dem„complete Magazine" hatS. 191 folgende hierher ge.

19

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290 LICHT. LICHT.

hörige Fragen und Antwor-ten. --

„Fr. Arbeitet Ihr bei'm. Schei-ne von Lichtern ?"

„„4. Jederzeit.""„Fr. Warum Das ?"

Weil man uns ge-lehrt hat, unser Lichtleuchten zu lassen vorden Leuten, damit sieunsere guten Werkeselten und eine bessereMeinung von unsrerZunft fassen, als ge.wöhulich der grofseHaufe aus Vorurtheilvon uns hat." "

1,Fr. Worin scheint EuerLicht am Hellsten ?"

„„4. In der Ausübung,der Religion," der Ver-schwiegenheit und derbrüderlichen Liebe.""

(the grand luminaries.of the Universe)chen." "j

Cim Lelzrlingscateclzisnzusdes „ Systems der LogeWahrheit und Einigkeit inP***" steht S. 218 f.

„Fr. Wo befindet sich wäh-rend der Arbeit der Meistervom Stuhl?"

„ „A. Am Altere, derim-rnerim Osten ist ; dennvon dannen geht dasLicht aus." "

„Fr. Wo die beiden Aufse-her?"

„„zt. In Westen; dennvon dannen stralt dasLicht zurück."]

,,Fr. Warum Des?"Weil hieran.Jedei.

mann erkennen soll,dafs wirMasonen sind,und als unter Maso-nei Nichts, als wasgut ist, verstandenwerden kann." 66

Dann im Gesellenunter-richte 5.200

;,Fr. Was für Licht hattensie," („die Wissenschaf-ten, gekleidet als freie undangenommene Alasonen, undbeschäftigt, irgend ein ed.-les, zierliches oder nutzba-res Gebäude zu entwerfen,zu zeichnen oder aufzufüh,ren, oder sonst einen an-dern Ilea menschlicherKenntnisse zu vervoll.komnmen — „als Ihr inden Tempel tratet ?"

,, „Ar. Lichter, welcheden groAen Liehtkör-pern des Weltgebäude4

[Sowol in dem ältestenLehrlings fragstücke , als in.dem neuenglischen nachBrowne, wird gefragt undgeantwortet:b.

„Was verlangten Sie nach.Ihrer Verpflichtung - amMeisten ?"

„ „Zum Lichte gebrachtzu werden." "

„Wer brachte Sie zum Lid>te ?"

„Der Mister und dieübrigen Brüder." "

Hierzu macht Br. Krausein den „KUrkli.", B. 1 derersten Ausg. S. 166 f. undB. 1, Abth. 1, der n. A.,S. 164 f., folgende No-ten. —

"Sowie das Licht von demBlinden oder Geblendeten amMeisten verlangt wird, so xnufsdas hier Mitzutheilende die Er.

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LICHT. LICHT. 291.

kenntnifs seyn, wonach derMaurer am Meisten Verlangentragen soll. — Licht ist dasnatürlichste, erfreulichste Bildwahrer, anschaulicher Erkennt-nifs. Die alten Maurer liefsenden Aufzunehmenden eine ihmneue, der dfinaligen Weltfremde, Eikenntnifs erwarten,welche ihn erwecken und be-leben soll; weil alles Gute undSchöne nur in anschaulicher Er-kenninifs ausgebildet werdenkann; sowie alle natürliche.Dinge nur im Lichte gedeihen.Im Herzen ist er , wenn er andiese Stelle kommt, der Vor-aussetzung nach, schon vorbe-reitet und. für die Kunst, gutund vollkommen ohne Furchtund Hoffnung zu werden, und.für die brüderliche Liebe, fürdie allgemeine Menschenliebeund für die allgemeine Wesen-innigkeit in der einen Liebe zu.Gott ernganglieh. Nun ist ihmam Meisten Erkenntnifs noth,ohne welche das beste Herzschwach und der beste Willeblind ist; sowie überhaupt ei-ne Erkenntnifs, die nicht denMenschen als ganzen Menschendurchwirket, die das Herznicht erwärmt, mit der kaltenKlarheit und unfruchtbaren.Pracht n.ordlicher Eisfelder ver-glichen werden mag."

„Erkenntnifs kann der Menschnur selbstthätig in sich selbsterzeugen; er mufs selbst Geistund Gemüth ihrem Lichte öff-nen: allein, Menschen, denen.diefs Licht schon leuchtet, kön-nen , erziehend, kunstreicheAnleitung geben, den eigneninnern Sinn zu bilden, und dieWahrheit auf dem richtigenWege zu suchen; indem 'sieebenso auf 'das Gemüth, alsauf den Verstand, des Erzieh-lings wirken. Eine zweelunä-fsige und gemüthliche Liturgie

(Eunainnigung) ist ebendarum.so erweckend, weil sie gleich-förmig auf Gern.ütli und Ver-stand wirkt. In diesem Sinnekonnten die Brüder -vvol sagen,dafs sie Jemanden zum Lichtebringen, das ist, ihn zum Lich-te leiten, — nicht, ihm dasLieht geben, anzünden; WasMenschen nicht vermögen."

Weiter bemerkt KrauseS. 369 —371 des Es. I der er-sten Ausg., und noch aus_führliclier S. 356 des 13s. 1,Abth. 2, der neuesten , un-ter andern:

„licht ist zu allen Zeiten undbei allen Völkern, von ihremersten Keim an bis zur höch-sten Blüthe ihres Selbstbewufst-seyns , ein Bild der Eeke7eni.nifsund. lebendigen ..drzschauung ge-wesen.“ — „Es ist aller-dings wesengemäfs, die ewigeWahrheit unter dem erfreuli-chen Bilde des Lichtes zu den-ken. Wahrheit ist dem erken-nenden Geiste, Was Licht denSinnen des Leibes." — — „Lichtist so der Wärme vermählt, alswahre Erkenntnifs dem Gefühl-ie. Licht und Wärme verhal-ten sich ebenso zu. allen schal.fenden Kräften der Natur, wieErkenntnifs und Gefühl zu. demKraftleben des Geistes." —„Daher ist es wesengemäfs, dieübersinnliche Erkenntnifs ewi-ger und unendlicher Dinge inihren ewigen Urbegriffen undUrbildern (Ideen und Idealen),und sodann auch in ihre rurbe-lebenden und urverschönendenAnwendung auf das wirklicheLeben, ganz vorzüglich durch.das Licht bildlich zu bezeich-nen , und dieses Licht ein hö-heres und vorzugweise .grofses,das ist, wissenschaftlich aus-.- ied -acht, ein höherwesentliches,h -Licht zu. nennen. In diesem

19

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292 LICHT. LICHTER.

Sinne nun ist der Name des.Lichtes vorzüglich bei allen.morgenla.ndlichen. Völkern ge-bräuchlich, am Tiefsinnigstenund Reinsten in den urwissenschaftlichen Lehren der indi

--

schen „Vedam" — in einemnoch urkräftigen Abglanze inder Lichtreligion des Zerdusaf2tim ,,Zend Auest" — trüberschon in dem Sterndienste derSabäer, , sowie bei den alten.'Ägyptern welche, soweit unsreGeschicht'kunde in die Vorzeitzurückreicht, die ans Indienstammende schönste Blüthe derMenschheit in Africa waren.Von dort ist dieser bildlicheSprachgebrauch, wonach un.ter Licht belebende (practische).lerkenntnifs verstanden wird,auch zu den Griechen und 113-xnern , ( vorzüglich in das Hei.-ligthum der Vesta,) und, un-abhängig von dem Letzteren,unmittelbar von Indien undPersien aus zu den nördlichen33 ewohnern Europas in dieHaine und Tempel der Drui–de,, gekommen; wenn nichtetwa ,,.elti,s.che Sprache und all-seitige menschliche Bil dung ein.elinviirdiges Überbleibsal ei-nes in Africa, den Indern inAsien entsprechenden, mit ei-nem grofsen Theile des sonstbewohnbaren Landes dort vorJahrtausenden untergegangenenUrvolkes ist. Kurz, in allen.aus dem Morgenlande stam.-menden „Religionen", Weis-hei tbegriffen und My th o 1 ogi een erfreut uns der Scheindieses höheren Lichts, welchesdann ebenso die christlichenSchriften des neuen Bundes,vo rz üglich das Epangeliurn desJohannes," [s. oben diesen Ar-tikel 1] „erheitert. — So fiors

"*) Dars foharcrzis des riztfersLeh-re in Hinsicht des Lichtes eben-

auch zu den christlichen Stif-tern, oder vielmehr Höherbild-11 CIM , unsrer Brüderschaft die-ser sinnbildliche Gebrauch desLichtes in verschiedenen , sichmannichfach durchkreuzenden,Quellen; obglech zuefestandenwerden mag, dafs sie, auchohne alle geschichtliche Über-lieferung, von selbst dieses soungeistende Bild wählen kann.teil."

Hieran schliefst sich dieoben im Artikel: Ess..Ä.E.n,B. 1, 5. 181-184, ausge-zogene Stelle.]

LICHTER, nämlich sym-bolische, [„die im Innern derMaurerei leuchten, d. i.Erkenntnisse , anschaulich.erkannte Wahrheiten , wel-che den Maurern, wenn sieMaurerei üben, innerlichvorleuchten,''' (s.B. 1, Abth. 1, S. 167, No-te 53, verbunden mit SeiteCXXXXIV des Vorberichts!)

hat die Freimaurerei,nach dem altenglischen Ri-tuale, drei grofse:

die Bibel, um unsern'Glauben zu regeln undzu leiten, das Winkel-inaafs. , uni unsere Hand-lungen rechtwinklig, [d.i. gesetzniiifsig,] zu Ina-then, und den Zirkel, um.uns innerhalb der gehöri-gen Grunzen mit allenMenschen, insonderheit

falls mit den Lehren des ,,Zend-Avest" einstimmig war, ist ausden heilig gehaltenen Schriften,der Zabia r , oder Johannisschü-ler, sehr wahrscheinlich.','

Anm. des _Ers. Krause.

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LICHTER., LICHTER. 293

mit unsern Brüdern, zuerhalten , —

und drei kleinere:die Sonne, um den Tag,den Mond, um die Nacht>und den Meister vom,Stuhl, um seine Loge zuregeln ; als Anspielung,dafs die Maurer ununter-brochen arbeiten und derLeitung ihres Meistersfolgen sollen.

Das neuenglische Systemhingegen giebt diese kleine-ren Lichter für die grofsenaus. Den Grund , wefs-halb die Grofse Loge vonEngland von den modern,Masons eine solche Verän-derung für gut gefunden,hat sie nie und nirgends be-kannt gemacht; und niersgehört mit unter die gegensie von Seiten des ,altengli-scheu Systems wegen ge-setzwidriger Neuerungenerhobenen Beschwerden. —"-Auch Er. Krause erklärt es,sowie bei der 9lsten Fra-ge des Lehrlingsfragstücksnach Browne, („KUrkk.",B. Abth. 2, S. 168 f.):

" Als die Binde von IhrenAugen genommen wordenwar, Was zog ganz vor-anglich (most materially)ihre Aufmerksamkeit aufsich?"

in der 94sten Note , alsobesonders in der Würdi-gung des neuenglischen Ri-tuales (B.2, Abth. 1, S.392f.), „für eine fehlerhafte

Marsregel, dafs 'in diesemGebrauchthume das alte,ächt überlieferte Hauptlehr-zeichen" (vergl. oben B. 1,8. 416 , Sp. a!) „die dreiUrofslichter in der Musonei,nebst dem ihm untergeord-neten Grundlebrzeichen derdrei _Kleinlichter, , ganz um-gestellt und so unigeändertworden ist , dafs es alsHaziptlehr2,-eichen eigentlichganz verschwindet." —"Bibel, Winkelmaafs und.Zirkel, die im alten Ritualauf die drei GroTslichter,— die Urbegriffe: Gott,Mensch und Menschheit,"(vergl. oben im Artikel:EssÄER, B. S. 181, Sp.b — „hindeuten, sind.hier (in derFrage 141, nach.Browne,) zur Gernihschaftder Loge herabgesetzt. Esist jedoch dabei nicht zu.verkennen , dafs , wenig-stens in der von Brownemitgetheilten Abfassung,jene masonischen Grundleh-ren, welche im altengli-schen Ritual an das Haupt--lehrzeichen der - drei Grafs-lichter gekettet sind, im.neuenglischen Gebrauch-thume gleichfalls ertheiletwerden, und zwar im Erst-wesentlichen auch bei Gele-genheit derselben Lehrzei-chen. Man sehe z. B.

[19 Nämlich in der 142-14Gsten.Frage und Antwort. —„142) VVelches ist der Ge-

brauch dieses Cerathes

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294 LICHTER. LICHTER.

die Vergeistigung des Win-kelmacdses!" (S. unten die-

(Arniture) einer Masons-lege?"

,Die Bibel , um un-sern Glauben zu re-geln und zu. leiten ;und darauf verpflich-ten wir unsere neu-gemachten Brüder.So auch der Zirkelund das Win kelmaaim Verein , für Un-ser Leben und unsereHandlungen."

„143) Von Wem schreiben sie sich her? undWem gehören sie ?"

„Die Bibel schreibtsich von Gott herund gehört dem Men-schen im Allgemei-nen, sowie der Zir-kel dem Grofsmeisterausschliefslich und.das Winkelmaafs derganzen Zunft.""

(Die 144ste s. oben S. 162Note *4 ) !

„145) Warum gehört derZirkel dem Grafsmeisterausschliefslich ?"„ „Da der Zirkel das

vornehmste Werk-zeug ist, wovon manbei allen Planen undZeichnungen in derGeometrie Gebrauchmacht: so wird erdem Grafsmeister alsein Zeichen seinerWürde zugeeignet;indem er der obersteLeiter der ganzenZunft ist und unterseinem königlichenSchutze unsere Grofs-gesetze auf eine sorechtliche Art inliraftgesetzt, auch von der

sen Artikel!) „Auch isthierbei in Erwägung zuziehen, dafs im neuengli.schen Gebraucbthume dasVergeistigen der Symbole imAllgemeinen ganz richtigbetrachtet, als wesentlichanerkannt und für den ei-gentlichen Grund der ganzenSymbolik erklärt wird." *)]

[In den französischen Lo-gen der drei symbolischemGrade sind die drei Grofs-lichter ganz erloschen. Diegedruckten Lehrlingsfrag-

ganzen Zunft pünct-lieh und allgemeinbefolgt werden." "

„146) Warum gehört dasWinkelmaafs der ganzenZunft?"„Da die ganze Zunft

innerhalb des Wirt-kelmaafses .verpflieb.-tet ist :• So ist sie eben-dadurch verbunden.,ihm gemäfs zu han-deln." "j

[*) Tu der 152sten Frage undAntwort vorzüglich!, wo eahei fst„Da Winkelmaafs, 1?icht-

scheit und Bleiwa,ge mehrunter den Werkmaurernals Geriithe zur Arbeit ge-braucht werden : warumnennen wir sie Eleirzocle?"

„ „Wegen ihrer morali-schen, Absicht °enden-cy) , welche sie zuiileinoden von un-schätzbarem Werthemacht."" —

S. auch oben den Artikel :KLEIN '333E1]

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LICHTER.

stiicke, unter andern im,,N- cessaire ma9on., parChappron," (ä. Paris, 1817,)p. 83 sequ., enthalten fol-gende Fragen und Antworton. ---

„D. Que vites -vous, quand.vous ftltes reu Mavn?"

Troi.9 luniihres pla-cees en equerre, dontPune a rOrient, l'au-tre t l'Occident, la troi-si`eme au Alidi.""

,,D. Pourquoi n'y en avait-ilras au Nord?"„ " R. C'est parceque le

Soleil el.aire faible-

Qment cette pude " "*)ue signifient ces trois

lumiZeres

„ "R. Le , la Luneet. le Mattre de la Lo-ge.» 44

"D. Pourquoi les d gsignent-elles?"

„„R. Parceque le Soleileclaire les ouvriers le

Bonneville in der „Schottischen.Maurerei", S. 71 der Über-setzung , giebt folgende Erklä-1-ung. —

„Die nördliche Seite der Logehat kein Fenster; denn imNer-den. ist kein Licht. Als die Je-suiten den Teppich der Rosen-kreuzer - Freimaurer verunstal-teten, malten sie drei Fensterauf ihren neuenTeppich,— einsregen Morgen, eins gegen Mit-tag und eins gegen Abend. War-um brachten sie denn aber keinLicht gegen Mitternacht ? — D ar-uni , weil man im Norden die.ehelosen Priester nicht leidenwollte ; darum, weil man da.keinelesuiten duldete und folg-lich dort Alles in der Finsternifswar. — Das durften im J. 1682die Jesuiten sagen! Nunmehrheilst es: die Sonne fangt an, imiVorden zu scheinen. FriHlich!weil man jetzt , { nämlich im 3.1788,] wie b eka nnt B.ufsl an r3,Schweden und Dänemark Jesui-ten findet." — Diele hat , sichjedoch in der neuesten Zeit auchwieder geändertj

LICHTER. 293

iour, la Lune pendantla nuit, et le Vgn gra-ble en tout tems danssa loge." "

(Im „Manuel du Franc-Maon, par Bazot," p. 182,so. ---

„D. Qu'avez-vous apizetcu,langtean vous a donn6 lalurnihe

„R. Le Soleil, la Luneet le Maitre de la Lo-ge. . 44

43. Quel rappart peutstet entre CeS deux astres etle Chef de la Loge?"

„R. Comme le Soleilprgside au jour et laLune k la nuit, leMaitre pniside la Lo-ge.“ )

Man hat jedoch in neue-rer Zeit , nachdem man zurKenntnifs des ächten altenRituals gekommen, für gutgefunden , einen auf den.Meistergrad folgenden en Gradecl' Ecossais damit auszustat-

. ten. S.„Ncessaire" p.10517.,(sowie inBazoi's „Manuel"8.224!) -

„V. 04 preates-vous votreobligation?"

„ "17. Sitz la troisi'emeinarche de l'Orieht,"(am Altare), „mon'genou gauche, et monpied flus, "non cousdroit, ran main drei-tesui: la Bible,re, le compas, ou jepr&a.i le serment so-lemnel des des Nla9ons."“

Aprbs que vousptet6 votre obiiga tion, quel-le est la preniabre citose quivous fut scnte?“

e27?. Ost nie demanda ceque je Usiraisle plus."" "

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296 LICHTER. LICHTER.

"D. Que repoxrdites- vous.?"„ La lomielre.""

"D. Qui vous donna la la-3xifere?"

" „R. Le Maitre et tousles Frhes." "

"D. Lorslue vous eütes rm./.la Furniere, qui est - ce quifrappa votre vu.e ?"

„R. Une Bilde, U77 e

.tquerre et an Com-pas." "

eD. Que vous dit - onsignifient ?"

„ „.R. Trois grandes io-rni&es (Jans la Maron-nerie.""

Expliguez -les moi !"" „R. La Juble regle et

gouverne nutre foi, —1'querre nos actionset le compas nous con-tient dans les justesbornes envers tous leshommes, et particu-lihernent envers tous2103 Weres.""

Que veus montra -tensuite?"

„.ä. Trois sublimes lu-mii,res: le Soleil", laLune et ZeMattre de laloge.""

Pourquoi cela ?"" „.n. Le Soleil pour rd-

gler le jour, , In Lunepaar 3;eg, ler la nuit, etle Maitre pour regierla lagt.""

Baut sagt im .Dictionnai-re des rnoLs et expressions ana-ponniques , (in seinem "Ma-nuel" p. i51,) dars in denfranzösischenLagen die fünfersten Beamten , nämlich ;ferste

M. v. St. , die beiden.Aufsehe12, der Redner undder Secretair, ebenfalls Lu-7nz:&es genannt wiirden.1

[Die Erklärung diesesSymbols lautet in dem imvorigen Artikel S.299 ange-führten Lehrlingsunterrichtefolgendermafsen. —

„Fr. Was stellt die Bibelvor ?".„ „4. Gott und Bell-

oion 44 ".

"Fr. Was stellt das Winkel-.maafs vor?"

oder Moral." "„Fr. Was stellt der Zirkel

vor ?"Majsigkeit und

irlo,Theit in allen un-seren Gedanken, Wün-ecken, WortenundWer-keim." dc]

1.4.11•00011

[In dem „Systeme der Lo«.ge in P*** " werden (S.221)die Bibel, der Hane»eer undder Zirkel unter die Geriith-schuften der Loge , alsWerkzeuge, gerechnet, "weilohne sie Niemand zumFreimaurerritter geschlagenwerden könne ;" am Schlus-se des Lehrlingscaiechismus.(S. 224) aber wird auf dieFrage: „ Wodurch mufs sichein Freimaurer auszeichnen ?‘geantwortet

„Durch einen Wandel ohneTadel , durch eine Denkartohne Vorortheil und durcheine Freundschaft gegen sei-7ze Brüder, die jede Prüfung.'aushält. Das sind eigent-lich die drei grofsen fich-ter, die den schönsten Glanzaber unsre allgemeine Logestreuen."]

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LICHTER. LICHTER, 297

[Sehr bemerkens-werth istferner der Uilterricht indemGrade 1' Ordre _Royal A Re-r odorn de Eilwinning , degrci2d, section 1.3xne, ou 6Z-,1-ede la Tour ) welcher hierganz stehen mag, um in ei-nein abermaligen Beispielezu zeigen, wie unverant-wortlich zum Theil in denhöhern Graden das lichteSinnvolle entstellt und derEintretende zu verkehrtenAnsichten verleitet wird.

„D. Oh avez- vous„ „R. Dans la chambre

du rnilieu." " *)„.D. Qu'y avez-vous apperpi

digne d'observation ?"" „R. Les trois brraneies

Lumires de la Maron-nerie.""

9,D. Quelles sont - elles ?"„ „R. La loi cle nature, la

loi de. Moise et la ioiclirdlienne.""

D. A. l'aide de ces grandesknihres, qu'avez-vous ap-peru de plus digne d'ob.servation ?"

,„,R. Les meubles duneloge.""

,,D. Quels sollt - ils ?"„ „1?. .Bible, l'i;querre

ei Ze Compas."„D. Que vous apprend laBi-

ble, comme meuble de laloge ?"

„ „R. LA ne conformerla loi divine." "

,,D. Que vous apprend l'g-querre?"

„„R. X en agir enversles autres, comme jevoudrais qu'on en agitenvers moi..""

"D. Que vous apprend le Com-.pas ?"

„ Ä vivre dans lesbornes delajustice."

„D. N'y avez-v-ous den ap-perv_ de plus, qui fut dig-ne d'observation?"

e,R. J'y ei vu les Bi-..joux nzoraux.""

„D. Quels sont - ils?“„R. .724uerre, leveau et la Perpendicu-Zaire." "

„D. Que vous enseigneguerre comme bi-j ou mo-ral?""Pk. La iustice gui doit

diriger toutes nosactions."

"D. Et le nireau 2"„ "R. L'Iumilit6 dans le

coeur et dans la con-duite.""Et lape7pencliculaire 2"

„ „R. La droiture dansnos pens6es etdansnosintenti ons." "

„D. Qu'avez-vous rencontredans la cliambre du /ui-nett?"

„„R. Trois Sages.""„D. Oh Tons Oft ils con-

duit?"„ „1?. Au cabinet de la

sagesse.""Comment nomrnez-vous

ce cabinet?"„„ R. Une itable'

boeufs.""„D. Qu'y a-vez-vous rencon-

tr6 ?"„„R. rin loyal Chevaller,

avec sa tris sainteipouse , et la parolesacrie.""

Nomniez -les!"„ „R. Joseph, Marie ei

Asu.s.""3ilmbirermrorma

[Über das Schwankendeund Unbestimmte , welches[*) S. oben den Artikel: die mitt-

Zere h..4311,,r!]

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‚93 LICHTER. LICHTER.

in den neuere Logensyste-men., auch insbesondre imZinnendorf schen 'in Anse-hung der Lehrzeichen derGrofs- und Kleinlichterstattfindet, bemerkt Er.Fefsier im dritten Bandeseiner „s"ärranti. Schriftenüber Freymaurerey" S. 104f. sehr richtig:

„Nach der Exegese der neuereSysteme bedeuten die um denTeppich gestellten drei Iierzendie drei groPen Lichter derFreimaurerei und heifsen: dieSonne, der2Wond und deriegen-meister; zugleich sind sie aberauch die Pfeiler, welche dieLoge tragen: Weisheit, Stärkeund Schbriheit; wob ei man dochbemerken sollte, dafs die ,sym-bolische Sprache, wenn sie ih-rem Zweck entsprechen soll,ebenso bestimmt seyn müsse,wie die Wortsprache. In ei-nem und demselben Satze kön.-nen die Worte, die ihn aus-sprechen, nur in einer einzi-gen bestimmten Bedeutung ge-nommen und verstanden wer-den sonst entsteht entwedereine witzige, oder eine wider-sinnige, oder eine unredlicheZweideutigkeit. Ebenso xnufsauch in einer und derselbensymbolischen Darstellung jedesdazu angewandte Symbol nurin einer einzigen bestimmten.Bedeutung gebraucht und er-klärt werden, besonders in Lo-gen, wo Witz, oder Unsinn,oder Unredlichkeit bei Deutun-gen am Allerwenigsten auf ih-rem Platze sind."

„Alle diese Verschiedenhei-ten verleiten den denkendenLogenbruder zu den Schlüssen,entweder, dafs alle diese Dingedie alte, ächte, überlieferteFreimaurerei Nichts angehen,

oder, dafs man in dem neuemLogenwesen überall Nichts we-niger , als Freimaurerei, zu su-chen habe. Im erstern Falle istes unrecht, Dinge als Freimau-rerei zu verkündigen, die esnicht sind; im letztern ist esleichtsinnig, seine Zeit und.Thätigkeit einerVerbindungzu widmen, in welcher das ei-genthümlidie Ziel der Thä-tigkeit nicht erreicht werdenkann."

Übrigens hat Fersler seinegeistvoile Auslegung der dreizjroPlichter, und dadurch dieGrundzüge seiner darin ent-hüllten Überzeugung von der -Wesenheit der Freimaurerei,ebend. S. 81 rnit folgenden Wor-den ausgesprochen. —

„Was sind diese drei grofscnLichter ?"

„ „Religion, Recht und.Gesetz.""

„Was erleuchten und leitensie?"

" „Sieerleuchten die Ver-nunft, den Verstandund den Willen; sieleiten den Glauben,die _Einsichten und dieGesinnung sie umfas-sen und vollenden denganzen Menschen.""

Die drei kleineren Lich-ier erklärt er ebend. S. 81 f.also:

„Die Sonne regiert nur denTag, der Mond nur die Nacht,also die begränzte Zeit unsersWirkens; — der Meister re-giert nur die Lege, also den.begränzten Ort unseres Arbei-tens. — Wenn wir demnachin den drei grorsen Lichtern diedurch keine Zeit und keinenRaum beschränkte TendenzderFreimaurerei erkennen, so erin-nern uns die drei kleinen Lich-ter an die Beschränktheit und

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LIEBE. LIEBE. 299

Endlichkeit unsrer Locrentliii.tiffkeit."]

[Zu diesem Artikel ver-dienen vorzüglich nachge-lesen zu werden : die schätz-bare und erschöpfende Ab-handlung des Brs. Krauseüber die drei grofsen Lich-ter, in den „Ii.Urkk.", B.1,Abth. 2, S. 353-394, ver-bunden mit dem ForberieliteS. CXXXXI— CLIII, undDessen, beide Logenvorträgeüber die grofsen und klei-nen Lichter, in seiner „Ver-geistigung der ächt überlief.Cii'rundsymbole der Frei-maurerei",(Dresden 1811,)S. 55-67J

Lirun ( DIE) ist der Na-me des dritten Grundpfeilerseines Bosenkreuz- &Titels[und die dritte Sprosse derJak ob's-Leiter. S. diesenund den GLAUBE,ingleichen die oben 5. 271,Sp. b, Z. 12 ff. angeführteDeutung!]

[Da die innige Liebe, dieallgemeine sowol, als dieBruderliebe, als die Grund-Inge der 31-asonei betrachtetwird: so ist es nothwenclig,diesem Artikel eine etwaslängere Ausdehnung zu ge-ben.

Aufser der oben B. 1, S.426f., aus dem neuenglischenL ebrlingsfragstück.e nachBrowne mitgetheilten Lob-rede auf die drei Sprossen

oder moralischen Tugendendes Glaubens, der Hebungund der innigen Liebe hatBrowne selbst zur 112tenFrage , worin gesagt wird,dafs „die Liebinnigkeit ei-nes Masons keine anderenGlänzen, als die der Alug-!zeit , kennen dürfe," nochfolgende besondre Lobredeauf die Liebinnigkeit gelie-fert. —

„Liebinnigkeit ist die Grund-lage unsers Maurerordens; sieist die Holdseligste, .Anmu-thigsto und Ersprieslichste al-ler menschlichen Tugendensie kommt vorn Fummel herabund nimmt von unseren Her-zen, welchen die auserlesen-sten Segnungen als Belohnung-vorbehalten bleiben , vollenBesitz, indem sie unseren Ge-müthern nicht nur die zjrtlichste Neigung zu unseren leiden.-den Brüdern einflöfset, son-dern uns auch zum Mitgefühlegegen unsere Mitgeschöpfe und.zur Milderung ihres Elends er-wecket, dafs wir ihnen ihrMifsgeschick erleichtern, ihreFehler (Gebrechen) verdecken *0und ebenso bereit sind , ihreBeleidigungen zu vergessen, alswir Vergebung aus der Handdes Aiimächi igen. erwarten.Dann wird es an uns offenbar

') Hier sollte noch stehen: „'nudiese Gebrechen auf menseb-heitwürdige Weise, gesreifs denGesetzen einer kunstreichen 1121dliebevollen Erziehung, zu hei-len." in ähnlichem Geiste sagtdie vereinte Grossloge von Lon-dondon in dem ersten Altgesetze

in der Abfassung desselben

an dem „Constitutionenbuche"vom J. 1815, part 2, p. 4): „Dieblasonen verknüpft''' . - „anden Tag [ S. oben U. 1,,S. 409, 'S.u. a!]

Anm. des Brs. Krause.

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300 LIEBE. LIEBE.

Werden, dafs wir leben undsterben im Wohlwollen und inder Liebinnigkeit (in Love andeharier) mit der ganzen Welt,und insbesondre untereinan-der, als Brüder und 41aso-nen."

In gleichem Geiste wirdvon Freston (in den „Mus-trations" , ed. 1812, p. 17— 19, die Liebinnigkeit alsdas unterscheidende _Kennzeichen der Masonen folgender-marsen dargestellt. —

„Liebinnigkeit hat den Vor-

crrang( vor jeder geselligen Tu-

end und ist das unterscheiden-z.,de Kennzeichen der Masonen.Diese Tugend begreift in siehden höchsten Grad der Liebezu dem grofsen Schöpfer und.Regierer des Weltalls , und ei-ne unbegränzte Zuneigung zuden Wesen seiner Schöpfungvon jeder Art und Benennung.Diese letztere V erpflichtungwird mächtig eingeschärftdurch das Vorb3ld der Gottheitselbst, welche ihr Wohlthunfreigebig an unzählige Weltenvertheilet."

„Es gehört nicht zu unsermbesondern Geschäfte, in eineUntersuchung dieser holden.Tugend einzugehen ; wir ha-ben viehhehr blofs die glückli-chen Wirkungen einer wohl-wollenden Gernfullsanlage ge-gen das Menschengeschlechtkürzlich darzustellen und zuzeigen , dafs Liebinnigkeit,wenn sie sieh in Bezug aufdazu geeignete Gegenständeäufsert , die gröfste Won-ne gewährt, deren sich derMensch nur immer erfreuenkann."

"Die Gränzen des gröfsten3,-0.1kes oder des ausgeechnte-

sten Reiches sind zu enge, umden Adel eines freisinnigenGeistes (of a liberal mind ) zuumschreiben. Die Menschen,in was immer für eine Lagesie versetzt werden mögen,bleiben doch grofsentheils die-selben. Sie sindLeeleichartigenGefahren und Unfällen ausge-setzt; sie besitzen wederdieKlugheit, Übel, welche mensch-liche Wesen bedrohen, vor-auszusehen, noch die Macht,ihnen zu begegnen; sie schwe-ben gleichsam in beständigerUngewifsheit zwischen Furchtund Hoffnung, Hinfälligkeitund Gesundheit, Fülle andMangel. Eine wechselseitigeVerkettung von Abhängigkeitbesteht durch die ganze thieri-sehe Schöpfung., Mithin ent-hält die ganze menseillicLieGattung Gegenstände , die zur"Übung der Liebinnigkeit ge-eignet sind."

„Wesen, die einer gemeinsa-men Natur theillinflig wordensind, müssen durch dieselbenBeweggriinde im d Ansprüche( in teri.ets ) gelcieet werden.Ilieraus ftiet,defs, wenn wirUnefliteliienen durch das Mit-gefühl ihrer Unfälle Linderungverschaffen und Frieden undGelassenheit ;n aufgeregten Ge-müt:iern ',erstellen, wir da-durch der allgemeinen und gro-feien Endabsicht(ends) des ma-sonischen Systems entsprechen.,Diese menschliche, diese grofs-herzige Anlage entflammt dieBrust mit mannhaften Gefüh-len und facht jenes Feuer desMitleluens an, welches derS tra nkra az der menschli-chen Gestalt ist und mit je-dem andern Vergnügen, dasdas Gernüth zu empfindenvermag , nicht nur wettei-fert, sondern es auch über.glänzet."

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LIEBE. LIEBE, 301

„Alle menschliche Leiden-schaften, *.) wenn sie durch dasobere Vermögen der Vernunftgeleitet werden, zwecken aufdie Beförderung irgend einesnützlichen Vorhabens ab ; dastheilnehm ende Mitgefühl (conz-

-passion) für dazu geeignete Ge,genstände aber ist die Wohl-thiitigste von. allen Gemathsbe-•wegungen und erweckt unasohöhere und dauerhaftere Glück-selig;keit, als sie sich auf einegröfsere Anzahl erstreckt linddie Schwachheiten und Übelerleichtert, denen das mensch-liche Leben ausgesetzt ist."

„Beherrscht von dieser hol-den, dieser gottähnlichen Ge-mütlisanlage, werden Masonenmächtig ergriffen vom Elendunter jeder Form und Erschei-nung. Erblicken sie Jeman-den, der sich unter dem jarn.mervollen. Zustande eines zer-rütteten Leibes oder Gemütlisabhärmt, so mildern die hei-lenden Töne, die der Zungeentströmen, die Pein des un-glückseligen Dulders und ver-leihen selbst den Widerwärtig-keiten in ihrer traurigen Ge-

e) • „Es sollte gesagt Set: (int'menschliche Ainzeltriebe; denndiese sind alle an sich auf et-was Wesentliches gerichtet, so-wol die in sich selbst wirksa-men, als die ,gegenstrebenden.Sie werden aber zur Leidimi-schczft, i,venn sie sich des Men-schen, als ganzen Menschen, be-mächtigen, dz-ars er unbesonnenseine Ganzkraft einein. Einzel-triebe hingiebt. So ist Leiden-seitqft, ( d. i. der Zustand, woder ganze Mensch von einem.Einzelgefühle hingerissen wird,dafs er einseitig thue, Was die-sem Einzelgefühle gernärs ist,auch wenn es dein ganzen Men-schen, und dem Reinguten selbst,widerstreitet ,) vom Triebe , alssolchem, nicht dem Grade und.der Grorsheit, sondern der Art,nach verschieden."

Anm. des Ers. Krause.

stalt ein heiteres Ansehen.Wenn ihr Mitleid erregt wird,so beschwichtigen sie denGram und helfen mit Freudendein Elend ab. Befindet sich.ein Bruder in. Mangel, st)wird jedes Herz dadurch be-wegt; ist er hung,rig, so spei-sen wir ihn; ist er nackend,so kleiden wir ihn; ist er irrVerlegenheit, so eilen wir ihmzu Hülfe. — So erweisen wirdie Eigenthümlichleit (Wesen-heit) des Titels, den wir füh-ren, und überzeugen den übri-

den'Theil der Welt, das ,Bru–er unter den Masonen mehr,

als ein Maser Name, ist"Vergl. hierzu die oben im

Artikel: KELLE ausgezo-gene Stelle!

[B.r. Krause, Dessen Er-klärung der J9ruderZiebe undallgenzehten. Liebe zu. der al-ten Gebetformel bei der Auf-nahmeeines Bruders, („HU.a.,n. A., B. 1, Abth. 1, S.14)f., Note 31,) auch in ".31-0f9do s Mittheill.," 5. 21 f.,abgedruckt steht, führt eben-das., Abth. 2, 5. 324 f., auslohnson's Wörterbuche fol-gende Bedeutungen des'ortes : Charity, , an. —

„i) Zärtlichkeit, Zartgefühl,(Milde,—Lindners,)Liebe;

2) Wohlwollen (good-will,),Güte (benevolence), Ge-neigtheit., von Anderen gutzu denken;

5) die theologische 7idgend derallgemeinen Liebe ;

4) Freigebigkeit ( liberality)gegen die Armen, und

5) die Allmosen, die denkrmen geleistete Unter-stützung."

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302 LIEBE. LIEBE.

Krause bemerkt hierbei,dafs c/uzrity sowol in der er-wähnten Gebetformel , alsin den oben B. 1, S. 426,Sp. a, und S.427, sowie imgegenwärtigen Artikel, aus-gezogenen Stellen, in derdritten Bedeutung genom-men worden sey, und fahrtSO fort. —

"Da diese allgemeine Liebemit jedem christlich- kirchli-chen Systeme verträglich ist:so konnten auch die papistischgesinnten Geistlichen, die übri-gens die alte Maurerei sehr ver-derbten und entstellten, diesesHeiligthum der Freimaererei un-angetastet lassen, umson.iehrals die Benedictiner, besondersdie nach der Regel der reformir-ten Cluniacensermi;nche lebten,in England am Meisten ver-breitet , sowie unter denMönchsorden, die unter demPapste standen, vorzüglichehrwürdig und verdienstvoll,waren , auch Gelehrsamkeitschätzten, soweit dieselbe sienicht mit der Papstherrschaft(dem hierarchischen Systeme)in Widerstreit brachte. Daherhat auch das NE. Grofsmeister-thum die ihm überlieferte Be-deutung der Jakob's- Leiter da-hin verändert und veredelt,dafs diese mit ihren drei Spros-sen auf der Bibel sich gen Hirn-niet erhebt und die Brüder sichauf diesen, Glaube, Hoffklingund Liebe bedeutenden, Spros-sen gen Himmel, als welcherdie Decke der Lage ist , auf-schwingen sollen. -- Die Leh-re von der allgemeinen Liebe(äyjore, charitl,) ist besondersim NE. Gebrauchthume , nachFreston und Browhe, ausfüll'-lieh und schön dargestellt."-.1

[Schon bei den Essäen?,wurde die Hauptlehre ihrerMoral in das Wort: Liebe,zusammengefafst. (S. oben33. 1, S. 169, Sp. b, S. 181— 183 und 192, Sp. a!) Soauch bei den Christen, (s.ebend. S. 186, Sp. !) unddann bei den Culdeern undden Sooft! (S. ebend. S.449 L,Note **)!)

Hutchinson hat in seinem„Geiste der Maurerei", S.160 — 176 der deutschenÜbersetzung, der Charity,(welches,Wort der Verdeut-scher in Mildtliätigkeit über-tragen hat,) und der Wider-liehen Liebe die lite u. 12teVorlesung gewidmet. Die-se zeichnen sich durchNichts aus: doch ist ausder Ilten folgende Stellehier anzuführen. —

"Die Alten pfl8gten, die Tu.crb end der Atildthiitio-keit im Cisa.racter einer Göttin, auf einemelfenbeinernen Stuhle sitzend,mit einem goldnen, mit Edel-steinen besetzten Hauptschmu-cke , abzuma len. Ihr dem Lich-te des Himmels gleiches Ge-wand zeigte allgemeines Wohl-wollen an; ihr Thron warnicht von Leidenschaften und.Vorortheilen befleckt und be-sudelt; und die Steine ihresDiadems drückten die unschätz-baren Segnungen aus , welchevon ihrer Güte so häufig aus-flossen. —Die Charites oderGrazien" r Thalia undEllplirosyne] „stellten sie auchunter drei Personen vor. Einederselben ward so gemalt, dafssie den Beschauern den Rückenzuwandte, als gienge sie von

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LIEBE. LIEBE. 303ihnen weg , die beiden andernaber mit dem Gesichte ihnenzugekehrt, um anzuzeigen, dafssie für eine erwiesene Wohl-that doppelten Dank zu em-pfangen hätten. Man stelltesie izackehd dar, um anzudeu-ten, dafs Liebesdienste ohneVerstellung und Heuchelei ge-leistet werden müssen, — jung,zum Zeichen , dafs das Anden-ken an Wohlthaten nie veral-ten darf, — lachend, zur Leh-re, dafs wir freudig und wil-lig Gutes thun müssen, — Arnein Arm geschlungen, zur Ein-schärfung, dafs eine VVohlthatdie andre fördern und dafs derlinoten und das Band der Lie-be unauflöslich seyn. mufs. Siepflegten, sich in AcidaliensQuelle zu waschen , weilWohlthaten, Gaben und Ge-fälligkeiten rein und lauter,nicht schmutzig, niedrig unientstellt seyn dürfen."

Zum Beweis, in welchemhohen Werthe die bildlicheDarstellung der Liebinnig-keit, sowie anderer mora-lischer Tugenden, von Mei-sterhand ausgeführt, beiden Hunstkennern unterden Engländern stehe; die-

ne eine Notiz aus Nr. 76des „Kunstblatts",

Beilagevon Nr. 226 des "Morgen-blatts für gebildete Stände"vom Jahre 1821, S. 304,Sp. b! —

„Von den Zeichnungen desberühmten Sir Joshua Reynolds,welche arpis in Glasgemäldenfür das New - College zu Ox-ford nusgeführet hatte, sind am21. Mai 1821 versteigert und vondem Lord Norma2zton erstanden.worden:die Caritas für l5oo Guin.,der Glaube - 400 -die Hoffnung - 65o -- Gerechtigkeit - 1100

6o0.Stärke - 700 -

- Klugheit - 350 -Ein andres Gemälde, ebenfallseine Caritas vorstellend, wur-de ebenfalls für 1500 Guineenversteigert." 3

{Gewifs ist es vielen' Le-sern ein schöner Genurs„hier noch das nachstehen-de Gedicht aus Herder'sxnaurerischem Nachlasse zulesen. —

In ein em Wort', ihr Brüder, liegt das Glückdes Menschenlebens und der letzte Ringder Bruderkette , die in tausend Gliedernden Erdkreis liebevoll umgürtend fafst.Der letzte Ring, der alle guten Geisteran Gottes Thron verknüpfet, ist diefs Wort.Diefs Wort entwirrt des Weltalls Labyrinth;das Schwere macht es leicht; es macht den Seilmerzzur höhern Lust, den Mangel zum Genufs,den Tod zum Leben , zum Triumph die Qual.Es ist das süfse Zauberwort; für Dich!

„Für Dich!" ruft eine Mutter aus und stirbtfür ihre Einder. — Für den Ehgernahl

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304

LIEBE.

arbeitet , duldet, mühet sich das Weib,für Weib und Kinder der Gemahl, der Vater. —Für's Vaterland verspritzt der Tapferesein Blut, verhaucht der Mann von Kraft und Thatden letzten Athemzug ; und für den Bruder,den hier bei'm Bundeseid nicht blols der Griff,der vielbegriffne unbegriffne Griff, —nein ! eine himmlische Gewalt, verband,für diesen Bruder opfert sich der Bruder.

Entfesseln wollt' uns die Natur, befrei'n.fron engen Schranken unsres armen Selbst,als sie das Wort aussprach: In An d ex n, nichtin dir, o Mensch, sey deines Daseyns Reiz ;f ü r An der e sey deines Wirkens Ziel ! " —lind darum schuf sie, des Allvaters Tochter,des e h eiichen B unde s Zärtlichkeit,wo Zwei auf Tod und Leben sich vereinen,ein Sacrament der Liebe, wo das Ichkein Nicht - Ich kennt, die Zwei zur Eins verschmilzt.

Doch, oft entweiht durch Sinnentrug und Lust,ward dieses Sacrament ein Tummelplatzder bösen Geister und der Hölle Vorhof.Der Egoismus barst den Ehestand;die Selbstsucht lacht, der Frevel spricht ihm Hohnund nennt den Eh'stand einen Wehestand. —Darum berief, der dieses Weltall baute,in di es e Hallen uns zum Bruderku fs.Verflucht, Wer als Ischariot ihn küfst lGesegnet sey, Der die drei grofs an Lichter,die deutu.ngvoll um diesen Teppich stehn,in eigner Brust entzündend keusch bewahrt, —in eigner Brust zur Brud er lie b' entflammt,in eigner Brust, wenn ihn der grofse Meisterzum Lohn beruft, mit sich hinüberträgt!

Dank Dir, du gro fs er Meister, dafs du sodas Rätlise' lös'test, so des Schicksals Fadenin unsre Hinde gabst, als du die Freienin diese heil'ge Br u der k. et te bandst !Wer nur sein eignes Ich anbetend pflegt,ist ein Atom , vor Gott und Menschen Nichts.Nichts wirkt die Einheit, wirkt sie nur allein ;•

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LIEBESMAHL. LINDNER, 305

doch die vereinte Kraft baut eine Welt.Wer, sich vergessend , für den Bruder wirkt,der ist auch guter Bürger, guter Gatte,und ist durch Liebe schon ein Seliger.Im Lebensbecher mischen sich die Seelen ;im Lebensringe . tauschen sich die Loose;das Zauberwort der Liebe heilst: Für, Dicnt

LIEBESMAHL (DAS); 5.AGAr:E.-N.

LIEBHABER DESVERGNÜGENS ; S. PIIILOCHOB±ITEN.

LILIEN; S. GRANATEN.LILIo corrvALLiuivi (E

IUTES A); S. BODE,Lii,;DNER Doctor der

Theologie und Professor,auch Kirchenrath und Hof-prediger, inKönigsberg,trug,als Mitglied der stricten Ob-servanz, in den höh.ern Gra-den den Ordensnamen: An-dreas. [S. die hier oben im.Art.: HIPPEL S. 62, an-geführte Trauerrede!]

LINDNER (M. FRIEDRICHWiLizELIvx), aufserordentl.Prof. der Philosophie undLehrer an der Bürgerschulein Leipzig , geb. am 12.Dec. 1779 zu Weida, ins neu-städter Kreise des Grofsher-zogthurns Sachsen-Weimar,ist Verf. des „Mac -Benac,Er lebet im Sohne ; oder: das:Positive der Freimaurerei.Zum Gedächtnifs der durchLuther wieder erkämpften.evangel. Freiheit ;" [wo-von die ersteund zweite Auf-iage , ohne seinen Namen,im J. 1818, kurz hinterein-ander, jene auf VIII und

96, diese auf X und 113Seiten, im J. 1819 aber diedritte verbesserte und starkvermehrte Aufl. , mit Anga-be seines Namens und Stan.des auf dein Titel, auf XVIIIund 278 SS. in 8., zu Leipzigbei Reclam erschienen ist,]— eines Werkes , welchesin dem jetzigen Modetoneder irrenden Ritter des Ev-angeliums geschrieben ist;wershalb das viele Gute,was es enthält, gewifs we-niger fruchtet, als wenn derVerf. auf geradem und ebe-nem Wege geblieben wäre.

[So wenig auch der Her.ausgeber mit den Ansichten,Behauptungen und Uzthei-len, die Er. Lindner in je-nem Buche als die seinigenausspricht , durchgängigübereinstimmen kann, sofodert doch die Gerechtig.,.keit, hier vor dem Nieder-schreiben irgend eines Ta,-dels die S childerung voraus-zuschicken, welche ein Un-parteiischer dein Herausgeber von ihm entworfen hat.— „Lindner ist einJugend-lehrer von ausgezeichneten.Gaben und Verdiensten, ge-achtet und geliebt voll. El-

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O6 LINDNER,

tern und Hindern, Verfas-ser einiger vorzüglichenElementarschriften für dieJugend, ein Mann von Be-geisterun. e und Eifer für das-Wahre, Gute und Schöne,dem Niemand seine Achtungversagen wird, der ihn nichtetwa mit der trüben Brilledes Logenhasses betrach-tet." — Umso bedauerli-cher sind die Verirrungenvon dem Wege des Wahren,Guten und Schönen, welchehier und da in seinem Wer-ke, dessen Inhalt als be-kannt vorausgesetzt wird,j eder b esonnene Leser wahr-nimmt , uinso schneiden-.der der Contrast, in wel-chem seine Ausfälle mit 'sei-nen die Liebe in Christo ath-menden Lehren stehen ;denn, zu einem hauptsäch-lichen Vorwurfe gereicht esdem Verfasser, dafs er, derim Eingange seiner Vorredezur dritten Auflage versi-chert: „Ich habe alle Bär-ten verbessert, um Nieman-den gegen die Wahrheit em-pfindlich zu stimmen; dennmir ist es nur um die Wahr-heit zu thun;"— auch nochin dieser Auflage sich sehrharte und lieblose Urtheileerlaubt hat, ohne die erfo-dedichen Beweise beizu-bringen, dafs die Anga-ben, worauf sie sich grün-den, wahr sind.

Das Eigenthümliche dervon ihm vorgetragenen Leh-

LINDNER,

re erhellet aus mehren Stellen auf S. V—IX und XIdes Vorworts, und aus demAbschnitte über den Zweckdes Verf. bei seiner Schriftauf S. 169 — 189, welcherauch nachher in „den Zei-ten von D. Trofs ," B. 57,St. 1, S. 138 — 149, St. 2,S. 283 — 295, und St. 3, 5.431 — 447, wieder abge-druckt worden ist. In letz-term sagt er S. 169 £ : „erwolle die Vereine der deut-scherz, Freimaurer nicht demStaate verdächtig machen;sondern er wolle die Frei-maurer auffodern, laut undoffen zu bekennen, dafs esaufser dem kün dlich grofs enGeheimnisse, (der Erlösung,der Menschheit durch Chri-stus,) kein andres gebe; —dafs alle Geheimnisse, wel-che die Freimaurerei nachChristi Zeiten zu besitgenvorgegeben habe, nur Ein-bildung, folglich Thorheitund Irrthum , gewesen; —dafs die, welche man ausden Zeiten vor Christus; ausden Mysterien der Alten, zuhaben vorgiebt, das Lebender Fülle in Oiristus nichterreichen, geschweige über-flüfsig machen; — dafs siefolglich keine höhere Weishell, keine begründetere‘Vahrheit, kennt, als diein Christo- Jesu sich offen-hart hat und der ganzenMenschheit zur lösendenAufgabe geworden ist." —

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LINDNER. LINDNER, 307

Doch! auf Das, was sichLindner als Zweck der Frei-maurerei denkt, wollen wirunten im Art. : ZwEcK, zu-rückkomm en.

Die geschichtlichen, Änga-ben und Nachrichten in die-sem Buche sind nicht immerkritisch gesichtet und ver-schiedene Thatsachen vondem Verfasser mit Leiden-schaft für seine eigenen, zumallgemeinen lifaafsstabe an-genommenen , Meinungenangesehen und beurtheilt.Er sagt zwar S. IX: „manwerde in der geschicktli-chen Erörterung über Frei-rnaurerei nur das Bewährteund allgemein Bekannte fin-den:" allein, Diefs ist nurmeistens ilerFall in Hinsichtauf die Nachrichten, wel-che er bis S. 53 liefert. Vie-les hingegen, was haupt-sächlich in dem Abschnitte„Lib er die Mysterien und _Hie-roglyphen der alten PFelt inihrer Beziehung zu dem Ep-anuellurn und den geheimenGesellschaften der clzristli-chen Zeit," auf S.113 —134„enthalten , ist weder deut-lich erklärt , noch bekannt,noch viel weniger aber be-währt; wiewol man darinauch manches Geistreicheund Wohlgetroffene findet.Vorzügliche Rüge verdie-nen aber seine „Erörterun-gen über die maurerischenSysteme der Brüder .refiler,Schröder und Krause. Oh-

ne Rücksicht auf anerkann-te Verdienste greift er (S.53f. und S. 59 — '77 ) zuerstden Br. Febier an und „cha-racterisirtS. 65 Dessen Ten-denz in der Freimaurereimit der Aufschrift: ie.,ui.-tisch Fefyler'sche Maure-reis" — Es kann ihn alsonicht befremden, dafs hierder Herausgeber, zur, Er-gänzung des obigen Art.:Fefsler, und zur Aufklärungeiniger Puncte in demsel-ben, ein Schreiben des Brs.von, Hauenschild, (kais. russ.Collegienraths und Ritters,auch gewesenen Directorsder adeligen Pension in demLyceum zu Zarshoeselo,)an den verstorbenen Br. Ger-lach in Freiberg, jedochnur im Auszuge, (worin ei-nige, vom Freunde im ge-rechten Unwillen aufgesetzte , allzu heftige Stellen ge-strichen und andre gemil-dert, beiderlei aber durch[J bezeichnet worden sind,)mittheilet. Dieses Schrei.ben wollte Gerlach, dem er-haltenen Auftrage zufolge,abdrucken lassen und mit ei-nernoch ausführlich.ernApologie, als bereits in dem obenB. 1, 3.204, Sp. a, angeführ-ten „beleuchteten Sarse-na" *) von ihm geschehen,

[ 40 Von diesem Aufiatze hatneuerlich ein gelehrter Un-genannter einen lesenswer-then gedrängten Auszug i*

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308 LINDNER. LINDNER,

Kosten verpflegt und unterrich-tet wird, a. einige Wochenzu be s uchen. Allein der Drangder Umstände hinderte ihn,sein Versprechen früher zu er-füllen als den 3osten Juli ,dem wir ihn , mit seiner Gat.tin und Tochter, im kräftig-

" sten Woll'sen hier empfingen.Nach einigen Tagen der Ruhelas ich i hm Ihre Zuschrift vom4ten Febr. vor, um zu verneh-men, ob er geneigt sey, mitHerrn {Magister] Lindner in dieSchranken zu treten. Bevor ersich darüber elblärte, gab ermir Ihre Zuschrift an ihn VOM25sten April a. c. zu lesen, undversicherte darauf, dals ihmdie Schätzung des Zeitwerthes,Achturig seiner selbst, undauch die Achtung für seineFreunde, sowie für die Schä-tzer und Leser seiner Schriften,verbiete , sich in irgend einerArt mit [ —11 Lind-ner einzulasssen. — Für Wertsollte er es auch thun? Fürseine Freunde, die ihn persön-lich und genauer kennen? —Vor diesen habe sieh der Mei-ster Lindner als einen [—dargestellt; denn) sie wissennur zu gut, dafs er, Fefsler,von jeher gen antijesuitisch ge-sinnt, darum von jeher vonJesuiten und Eisjesuiten gehafstund verfolgt worden war. -P iir die Leser und Würdiger sei-ner Schriften? — Diese kön-neu und werden Lindner's An-griffe auf nur mit Abscheuverachten ; denn seine Schrif-ten , besonders seine „Ansich-ten von Religion und Kirchen-thum ," (Th. I, S. 315 Th.11, 5.559, und Tb_ III,S. 274,)einige Anmerkungen zu seinem„Abälaxd und Heloisa," nichtminder sein „Aionso", spre-chen seine antijesuitische Sin-nesart und seinen Hafs gegen

begleiten; allein, er starbvor der Ausführung; unanach Dessen Tode ist das-selbe, nebst dem darin er.-wähnten Briefe, im MonatJanuar 1823 in des Her-ausuebers Hände gekom-men. —

,,Zarskoeselo den 14. August1819."

„Sie würden mir sehr lin-recht thun, wenn Sie mein lan-ges S cliwei5 en auf IhreZ ne chri ftvorn 4teu _Febr. 1819 einer Er-haltung der Freundschaft fürunsern .Fersler zurechneten. Ichverschob meine Antwort, weilF. mir Hoffnung machte, imangehenden Frühjahre mich.und seinen Sohn hier in Zars-koeselo , wo dieser auf kaiserl.

das „kritische Journal derneuesten theolog. Litern.-tur ; herausg. von Dr. Leon-hard Berilioldt ;" B. 15,(Sulzbach, 1823,) S. 34 —

einrücken lassen , um,wie er im Eingange sagt,„Pef'sler'n,, den Menschen,wie er unter harten Schi-ckungen durch eigne Iiraftzu einer Stufe der Bildungund Geistesfreiheit siehw

cm-porschang, -- im Capu-zrnerkleide seinen Schrif-ten den sanften Geist derHumanität einzuhauchenwufste, die sie auszeich-net, — wie er die Reizeder Bequemlichkeit seinenÜberzeugungen, selbst dieSicherheit seines Lebensseiner Gerechtigkeitliebe,aufopferte, — kurz , wieer als Ale,nsch dem 'Nien-sehen theuer und achtung-werth wird, knnen zulemen."1

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LINDNER, LINDNER. 309

den bösen Geist des Jesuitis-xr,us so bestimme und muthigaus, ciafs selbst sein Oheim,der Provinzial der Capuziner,P. Georg Kneidinger, in einem.Briefe de dato Wien, den 14. ja-nuar 1812, den ich zu Ihrer eig-nen Einsicht beilege, glaubte,folgende Warnung an ihn' schrei-ben zu müssen:

habe ich Dir freund-schaftlich rathen wollen, dafsDu in Deinen Schriften Dei-ne Ausfälle wider die Jesui-ten märsigen sollest; dennnachdem sie sich jetzt in Rufs-land wieder emporheben und,immer mächtiger zu werden,anfangen, so dürfte DeineFreimüthigkeit sehr leichtböse Folgen nach sich zie-hen , Dir Dein Handwerkniedergelegt, Du oder wohlgar des Landes verwiesen wer-

Also für Diejenigen, welcheweder ihn, noch seine Schrifeten, kennen ? Diese habenzuverliifsig schon vor aller Wi-derlegung von Seiten Fefsier'sentweder für ihn, oder fürLindner's Lägen, Partei genom-men. Die Erstern bedürfenkeiner Widerlegung von F.,bei ihrer Abneigung gegenLindner's [Beschuldigungen] ;die Letztern würden auch nachhundert Widerlegungen von F.nicht aufhören, sich an den je-desmal zugleich wieder miter-neuerten Lindnereien zu. ergö-tzen und zu weiden. Sie, ge-liebter Freund , kennen so gut,els ich., Felkler',3 tiefen Ernstund festen Sinn, wissen also,dafs auch Nichts im Staude ist,ihn von einem gefafsten undvvo hlbegriind eten - En tschlufsabzubringen. Seinetwegen mö-gen von ihm Lindnrr und Des-sen Gleichen der Welt vorlügenund vordichten, Was ihnen

F. wirdKeinem antworten. Vergeb-lich unterstützte ich die Be-merkung, mit der Sie Ihre Zu-schrift an F. vom 2.5sten Aprilschliefsen:

„ „So schlimm steht Ihr Rufin Deutschland! Hierauf kannnur ein wirklicher Jesuitschweigen. Also eilen, eilenSie, Ihren guten Namen zuretten !" "

Er antwortete: ,"MeinenFreunden ist mein öffentlichesund mein Privatleben bekannt;vor diesen bedarf mein guterName keine Rettung. Die Le-sewelt hat 29 gedruckte Bände,durch welche ich mein ganzesinneres Seyn und Leben ob-jectivirt — die Freimaurer-brüderschaft 5 Bände, worinich. gegen Mysteriokrvpsie undJesuiterei gekämpft habe. WerLindner's frechen Lügen lie-ber, als achtungwardi.gen , in.34 Bänden dargelegtenüberzeu-gungen , Grundsätzen , Gesin-nunglen und Gefühlen , glaubt,der ist nicht werth, (Jets ich.seinetwegen nur einen Buchsta-ben für mich schreibe." " —Und von nun an war von denLindnereien keine Rede mehrunter uns; und auch zwischenmir und Ihnen würde nichtmehr die Rede davon seyn,wenn Sie mich nicht so drin-gend zur Aufmerksamkeit aufLindner's „Mac - Benac" aufge-faden hätten. Doch, bevorich Ihnen meine Bemerkungenüber diese Schrift mittheile,muf ich Ihnen noch einigesIhnen vielleicht noch Unbe-kannte, oder nicht hinlänglichBekannte, über den frech Ver-lästerten schreiben."

„Es ist unlängbare Thatsa-ehe, dafs der Capuziner-Ordenvon jeher antijesuitisch, ja mit-unter auch, feindselig gegen die

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310 LINDNER.

Jesuiten, gesinnt war. DieQuelle dieser Feindschaft wa-ren die Verfolgungen, womitdie Jesuiten die beherzten Ca-puziner - Missionaire Valeria-7iUS a Naguis 1586 — 1661. und.Norbertus 1703— 1760 (s. hier-über „JiicAer's Lexicon", Th.IV, S. 1409, und RALtermund'sFortsetzung, Band V, S. 807!)verfolgt, den Erstens in Salz-burg vergiftet, dem Letzternso heftig nachgestellt hatten,dafs ihn weder der österrei-chische Hof, noch der Papst,noch Friedrich I.C. in Berlin,vor ihren langen, unsichtbaren.Händen schützen konnten. Die-ser Hafs war ganz besonders inOsterreich dadur8h genährtworden, dafs die Capuziner beider liaiserin Maria Theresiabedeutenden Einflufs erlangtund ein beträchtliches Überge-wicht über die Jesuiten gewon-nen hatten."

Es ist geschichtlich erwie-sene Thatsache, dafs Fefsier imJ. 1775, zu Anfang des i7tenJahres seines Alters, in diesenantijesuitisch gesinnten Capu-ziner - Orden eingetreten, dar-in bis zu seiner gesetzlichenEntlassung ans dem Orden imJ. 1787 blieben und mit an-tijesaitischen Gesinnungen ge-sifiglich genährt worden ist."

"Es ist geschichtlich erwie-sene Thatsache, dafs er, nochals Capuziner in Wien, in ver-trautein Urigange mit den Erz-feinden der Jesuiten , Dom-

errn dc 'leime, Abbd Blarer,Probst Witiola, Prälaten Rau-te;:strazich, Probst Speitdutt etc.,ganz zur Partei der Jansenistenübergetreten und , seiner janse-nistischen Strenge wegen , inVerwaltung des Beichtstuhlesund der übrigen Sacramente,von dem Cardinale Migazzi irrtj• 1 782 vom Beichthören sus-

LINDNER.

pendirt und dem Raiser Joseph,der Fefsler'n jedoch. besserkannte, zur Verbannung vor-gestellt, aber von dem Monar-eben in Wien zurückbehaltenund gegen die vereinigte Ver-folgung seiner Ordensobern,der Exjesuiten und des Cardi-nals .Migazzi, kräftig beschütztworden ist; wie Sie Diefs aus-führlich in ,,(Rautenstrauch's)Oesterreichischer Bz.edermanns-Chronik" 41) , in den „Beiträgenzur Geschichte der Aufklärungder Capuziner in Oesterreich,"Can bei Peter Hammer, (d. i.Wien bei Hörlein,) und in den„Nouvelles BecMsiastiques d'17-trecht, par l'Abbe Bellegarde,"

1782, lesen können.",,Es ist unläugbare Thatsa-

che, dafs ihn Tiaiser Joseph im.J. 1783 zum Professor der orien-talischen Sprachen und der bi-blischen Hermeeseutik für dielemberger Universität ernannt,dafs ihn aber auch daselbst derangesehenste Exjesuit, .A.bb6Lisgannig, mit seinen Exor-densbrüdern , auf Leben undTod verfolgt hat, so zwar,dafs , nachdem er 1787 durch.sein Trauerspiel: „Sidney," denJesuiten- und Priesterhals noch.heftiger wider sich aufgereizthatte, er, um seine persönli-che Freiheit und Sicherheit zuretten , nach Breslau sich. ent-fernen mufste. Der regierendeFürst 074 Carolath, der' ihn beisich aufnahm und zu. seinemGesellschafter, Bibliothecar und,zum Lehrer seiner Prinzen be-stellte, war reformirter Con-fession und dabei wol herrnhuterisch , aber nicht im Gehrso--sten jesuitisch, gesinnt. In

5) S. einen Auszug des Art.: Fels-ler, in dem freiberger ,,freyinaur.Tuchenbuch a. d. 3. 1603," S,140-146! . .

4nM, des Rerausg.

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LINDNER. LINDNER. 311

den 8 Jahren seines Lebens beidem Fürsten schrieb er — [dieoben B. S. angeführten.Werke]; aber Eemes dieser Bü-cher verräth auch nur die leise-ste Spur irgend einer jesuiti-schen Gesinnung in dem Ver-fasser. Von seinem dort ge-schehen en Übergange zur ev-angelisch - th er' s ch en Kirchegibt er selbst Rechenschaft inseinen „Ansichten von Religionund iiirehentlium," Th, 11, S.344'408."

1795 liefs er sich inBerlin nieder, wo man seineantijesuitische' Gesinnung sowenig bezweifelte, dafs ihn derKönig zum Rechtsconsulentenfür alle katholischen Kirchen-und Schul angelegenheiten inNeu-, Ost- und. S üdpreufsenernannte; und sowol seine ge-druckte „Synopsis juris eccle-siastici," als auch seine häufigabgegebenen officiellen Rechts-gutachten, zeigten den hellden-kenden scharfsinnigen, derrömischen Curie kühn wider-strebenden Canonisten und Jtr-risten, und auch. darum schoneinen entschiedenen Gegner derJesuiterei. . A ls Herausgeber der„Eunomia" ( bei Maurer) do-cumentirte er seine Feindschaftgegen den Geist des Jesuitis-nms durch die beiden Aufsätze:der Cardinal Aligazzi und diejansenistisdze Kirche,"

„Der Gehalt seiner maureri-schen Schöpfungen ist ihnenbesser, als mir, bekannt. Wenn.Sie, oder Wer immer, etwasJesuitisches, ohne boshaft es,hirieinzukünstein,, darin gefun-den bat, der mag es aufdecken!Was ich davon kenne, athrnetreine, aus dem innersten her-vorströmende Religiosität.",

„Durch das ganze Jahr 1810War ich in St. Petersburg derunzertrennliche Gefährte, Be-

obachter und Zeuge seines öf.fentlichen und seines P.rivatle-bens und Treibens. Ich könn-te es wol eidlich bekräftigen,dafs er nie an irgend einen Je-suiten geschrieben oder mit ei-nem solchen Verkehr gehbthabe; und hiermit gehe ich zuLindner's „Nrac-Benac" über."

„Lindner nennt Fefsler'n S.20 der 2ten Aufl. E —3einen Ex jesuiten, [doch S. 54der 3ten Aufl. rnit dem Zusatze :„„ (nach Andern nur Excopu–ziner)."" — Das war er we-der dem Stande, noch der Ge-sinnung, nach jemals."

„Er sagt weiter [S. 66 der 3ten

„„Fefsler versucht jetzt seinHeil • in Sarepta und betteltvon Neuem für seine Bad...stenz." "

Fefsler hat in Sarepta Nichtsgesucht, als Ruhe und unge-störte literarische Mutse. Vonseinem öffentlichen lind Privat-wandel .daselbst haben die Vor-steher der Brüdergemeine, hoch-achtbare Männer, gewissenhaftdas rühmlichste Zeugnifs fürihn bei der höchsten Behördeabgelegt. Als ihm seinfahrge-halt eingezogen worden, hat erbei Niemanden um Wiederer-langung desselben gebeten undgebettelt, sondern denköstlich-sten Theil seiner Bibliotheknach Petersburg verkauft unddavon sich mit den Seinigennothdürftig verpfleget. DiasAlles ist actenniäfsig begründet.Ohne irgend eine Bitte, ohneAnregung von seiner Seite, oh-ne all sein Zuthun ist er vonder Regierung in den Genufsseines Gehaltes wieder einge-setzt worden."

„Lindner fährt fort:„Diefs absichtliche Sinken-

lassen dient den Jesuiten nurdazu, um die Brüder Frei-

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312 LINIDER. LINDNER.

Maurer cesto vertrauungvol-ler zu s;immen.""

Weder nein. r, 110 CIL i rgendein Mensch auf Erden, wirdbeweisen können, dafs Fejslerjemals an irgend einen Jesuitenaudi nur eine Zeile geschrie-ben, oder von irgend einemJesuiten eine Zeile empfang-en,oder in irgend einem Verkehrmit Jesuiten, oder Exjesuiren,oder jesuitisch gesinntenBern gestanden .habe. Es istdaher auch die frecheste Lüge,Veras Lindner S. 65 der 3ten Auf-lage sagt:

„ „Alres, was ich bishertheils über das Streben derkirchlichen Orden, theils über

mitgetheilthabe, ver-bunden mit den evidente,,tenbeweisen, dafs Jhfsler bisherin steter Correspondenz mitden Jesuiten war , und vonDessen inniger Anhänglich-keit an ihre Tendenz ichmich auch persönlichzeu gen durfie, berechtigtmich" " u. s. w. 41)

*) in einem handschriftlichen Auf-Satze des Rrs. Krause, welcherBemerkungen über „Lindrzer'sBremer

.P:enac" enthält, heirst es :,,Der 'veraorbene Sprachgelehr-te und Jesuit Hager, der rastFersier'n zugleich die Jesuiten-schule zu Raab besucht hatte,versicherte mich ins 1817 inMailand, dafs Fe kirr nie zum,7e>suitenorden• gehört und mitselbigem nie us irgend einerii. eundschaftlichenBenehung ge-standen habe, noch stehe. —3 ch gebe übrigens zu, dafs dieerste Bildung in einer jesuiti-schen Sclsu:e für Fe fster's. G•iitund Denkart nachth r.;ilig gewirkthaben kerne .; und. ich stimmeselbst mit Einigen der Grund-sätze, welche er in dein Auf-satze: „der Beruf des 'Freimau-rers," (s. „Dessc:c sämulti. Sehr.lib. Fy.", -1i.1, (1803,) .5.148-167!)aufgestellt hat, kein eswegs über-ein ; allein , ihn deshalb für ei-nen jesuite/7. erklären , wäreebenso wenn man 73/eis-

„S. 66 will Tinelner den Um-stand., dais Fefsler Protestantgeworden, noch bestimmternachgewiesen wissen.— Dieserist bestimmtgenug nachgewie-sen in seinen „Ansichten vonReligion und Kirchenthum,"Th. 11, S. 384— 408. Mehresüber seine Bestimmunggründedazu wollte er öffentlich nichtsagen , weil er weder den Ca-puziner-Orden , der ihn durch.zehn Jahre treu gepfle.gt hat,b 1 ofs zelp en , noc?i mächtige,annoch lebende, Männer äerkatholischen Kirche, die ihnimversöhnlich verfolgt hatten,heftiger wider sich aufreizenwollte. Aus einbefangner undcrl: n d licher Kenntnils seinerPapiere kann ich versichern,dafs man nach seinem Tode dievollständigsten und befriedi-gendsten Aufschlüsse darübererhalten wird, und zwar durchmich, wenn ich den noch sokraftvollen Mann überlebensollte."

„Er ist,"" heist es sodannS. 67 , , "nicht im Stande,sich seiner frühem Richtungganz zu entschlagen.""

„Seine frühere und seine ge-icre vwärtige Richtung, wie sie

seine Schriften rund sein ver-trauter Umging; mit mir aus-sprechen, ist rein religiös ,lern Rationalismus entge&-enge-setzt. [ — — —] In weichemSinne er Protestant sey, zeigtsein scharf bestimmter Begriff

hrzupren, weil Derselbe, wie erselbst eingestanden, (s. oben B.2, S. 91, Sfr. h!) . bei seinem Illu•minatenbunde lesuitische Mars-regeln und Formen angenom-men, del:;.halb für einen Jesui-ten halten wollte, Ihn, der viel-mehr , gleich Fejsier'n, sich ge-gen die Jesuiten in feindseligerStellung befand." S. ebend. S.87, Sp. b

Anm. des Herausg.

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LINDNER.. LINDNER. 313

vom Protestantismus, wie ihnvor F. noch Niemand bestimmthat, in den „Ans. von Rel. undJciirchenthurn ," Th. 5. 226— 298."

„Ferner elend9 9 D ur chs ch aut . man genauerseinen sogenannten Maurer-bund, welcher unter demNamen: der FeAler' sehe Bund,bekannt ist, so ist es ganzklar, in Wessen Diensten ersteht. Erst besticht er dieLeser durch seine historischen.Forschungen :über den Ur-sprung der Maurerei, überdie verschiedenen Periodenderselben bis auf die neuemZeiten; er hat eine MengeGelehrsamkeit daran ver-'schwendet, so dafs er wirk-lich Bewundrung erzeugt. —Eommt man dann zu seinenfnitiationen , die sehr vielTreffliches enthalten , so istman umso empfänglicher fürein mystisches Wohlbehagen,wozu sie doch alle eigentlichhinführen. Was man endlichaus einem blofsen Gmenschen machen kann , Daswissen die Jesuiten nur zugut . 6C

„Fefs. le,r' s gröfster 'Fehler alsSchriftsteller in seinen öffentli-chen Schriften und in :seinen.inaurerischen Schöpfungen istgerade der, dafs er das Denk-vermögen seiner Leser zu sehrin Anspruch nimmt und an-strenget, gegen die lieblichenEinwirkungen der Phantasiearbeitet und den blofsen Ge-fühlsmenschen keine calmixen-den Bonbons darbietet."

,, In Deutschland ist er sehrbehutsam zu Werke gegan-gen - in Rufsland ist er eini-ge Mal aus der Routine ge-fallen ; daher seine Ab-setzung." "

Was er in Deutsch-

land . gethan , ist Allen acten-mäfsig bekannt, welche seinesBände, ni numerischer Schriftengelesen haben. In Rufsland hater durchaus nichts Anderes g.e-than, als dafs er im J. 1810 inSt. Petersburg Allen, die, überseine 211a1LICT1SCIJ e Wirksamkeitin Deutschland und aber seineAnsichten von Maurerei be-lehrt zu werden, verlangt hat-ten, Rede und Antwort gege-ben hat. Er hatte daselbst kei-nen andern inaurerischenhungkreis , kein Logenamt,keine Loge, und besuchte dieLogen nur dann, wenn er dieEinLidung dazu, :,alva Juana-ni ate , nicht ablehnen kannte.Von 1811 bis 1319 in I rolsk,Sctratof und Sarepta hat erdurchaus nichts Anders getlian,als acht dicke Bände seiner„Geschichten der Ungarn" ge-schrieben, seine Kinder unter-richtet und bisweilen in derKirche . gepredigt. Abgesetztist er nie geworden , nichtin der russischen Logenwelt,wo ex überall Nichts war , —nicht in seinen bürgerlichenVerhältnissen, in welchen erblofs , nebst Mehren, aus ganzandren Veranlassungen, als die,welche [— Li miner' n be-kannt werden koil wen, seine Ga-ge dureh 19 Monate entbehrenmufste , sie aber , auf rühmli-che Weise für ihn , durch dieso edle Verwendung des Mini-sters, Herrn rst en AlexanderGoli tzyn, und die Grofsmuth Sr.Maj. des Kaisers, mit einemNachtrage von 3636Ru belinwie-der erhielt." [u. s. w. u. s. w.]

„S. 44 der 2ten [und S. 77 der3ten] Aufl. satt Lindner:

„ „Die Form , welche &lud-der in Hamburg der Freimau-rereigegeben hat, will ichkeineswegs des I num/ natis-mus beschuldigen; denn Wer

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314 LINDNER. LINDNER.Diefs nur versuchen wollte,würde schon ein ehrlof;erMensch seyn, geschweigewenn er es mit Scheingrün-den zu documentiren streb-te» " 4

"Hiermit hat Lindner das Ur-theil {-- über sich selbstgesprochen; denn gerade Das,was er als ehrlos verwirft, hater an FeAler'n gethan ; er hatdurchaus unerwiesene und ran-erweistich e Beschuldigungenwider ihn vorgebracht und miterkünstelten Scheingründen zudocumentiren gestrebt."— undso weiter.]

[Was Lindner über dievon ihm sobenannte „Nu-min atisch- Schröder' s chrerei" äufsert, davon wirdunten im Art.: ScuRö Ddie Rede seyn. Hier ist nurnoch zu erwähnen, WasEr, Krause selbst, nicht überden ganzen ihn angehen-den , mit der Benennung:„Ethisch - Krause' sehe Mau-rere ," bezeichneten, Ab-schnitt des Buchs, sondernblofs über einige vom Verf.berührte Puncte, und blofs,der Sache wegen, für Die,welche etwa nur Lindner' sWelk lesen, nicht aber sei-ne, _Krause' s , Schriften an-sehen, handschriftlich be-merkt hat. —

„S. 56 fü hrt Lindrzer : „"ichhätte in der neuesten Ausgabeder „Fill.‘‘ zwar zugegeben, dafsdas Christenthum in seiner rei-nen und ursprünglichen Form,abgesehen von allem liirehen-

zwange Seetenhasse und ge-lehrtem Dogmenzusatze, aufdas ganze Reich Gottes nur ize-richtet , — theilsveise dasselbeveTsinnlicb t und veranschau-licht, keines weges aber dasGanze in einer nie zu verändern-den systematischen Ordnung fieralte Zeiten vergegenwärtigt ha-be ,"" und sagt sodann: „ „dasChristenthum in seiner rar-sprünglichen Reinheit war kei-ne Yneorie von dem Leben inGott, sondern den Leben in Gottselbst." - Allein, np.ch„Maul' ." VII, 24 , unterschiedJesusselbst seine Lehre von demLeben darnach."

„S. 57 zeihet mich Lindnereines Irrthums, dafs ich ge-lehrt, die Freimaurereihabe das Symbol des Bauensebraucht. Ich führe ja aber

in meiner Schrift (13. Abth,S. , *1 ) , und S. 144

— 146 N. 23,) selbst die Bi-beistehen an, worin es eben-falls vorkommt! Ich sagenur: es lag Baukünstlern nä-her, Überhaupt lege ich we-der auf dieses Bild, noch sonstauf eines, ein besonderes Ge-wicht."

sei„S. 58 äufsert Lindner: „ „Son- ich auch D. Aratise liebe

und achte, so kann ich michdoch mit seiner Gottinnigkeit-philosophe nicht vereinigen,weil sie ohne Basis und ohneAnschauung ist."" Der Ur.grund der Philosophie ist Gottund die Schauurig Gottes, wel-che vor und über aller An-schauung und geschichtlichen.Erfahrung, und. die Basis allesiich4en Erkennens, Anschauensund Lebens, ist."

„S. 94 hätte Lindner meineLehrte nicht blofs ethisch, son-dern religiös-ethisch, nennensollen,"

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LINDNER. LINDNER. 315

"Ich habe allerdings behaup-tet, wie Lindner 5. lax richtiganführt,dafs alle bisherige ge-sellige Vereine und Instituteden 'Menschen nur in einer ein-zelnen Hinsicht bilden, dafsnur ein einzelner Theil dermensehlichen Bestimmung die'Wesenheit und das Gebiet ei-nes Jeden von ihnen ausmacht,keines aber den ganzen unge-theil:en ensthen ergreift, kei-nes die ganze menschliche Na-izu und die ganze Menschheit inihrem ganzen Leben umfafst.Dawider sagt Lindher ebend.:

„ „Hier ist Krause ganz im.Irrtharn und sündigt auf Ko-sten der Wahrheit. DasHauptgebot des Evangeliumsist: au. sollst Gott, deinenHerrn, lieben von ganzemHerzen, von ganzer Seele,von ganzem Gemütheaus allen Kräften. Das andreist ihm gleich : du sollst dei-nen Nächsten lieben, als dich.selbst. Es ist kein grüfserGebot, als dieses. — In die-sen Gesetzen, dächte ich,würde doch der ganze Menschin Anspruch genommen,Gottes Ebenbild zu werden?liann etwas Einfacheres und.zugleich Allumfassenderes ge-dacht werden, als der Inhaltdieser Hauptgebote des Chri-stenthunes ? Umfassen dieseGebote nicht die Urkunst,die Urwissensschaft und dasUrleben des Menschen weitanschaulicher und klarer, alsalle philosophische Floskeln,welche ohne Anschauungsind?""

Dennoch handeln die eben an-geführten Gebote des Evange-liums blofs von der Liebe ; siegehen zwar den ganzen Men-schen an , aber nur in der ein-zelnen, Beziehung der Liebe, inwelcher selbst weder die ganze

Wesenheit, noch die ganze Re-stimmung, des Menschen undder Menschheit enthalten sind.Die Liebe umfafst nicht einmaldie ganze Wesenheit der heti-gion , das ist, des Gottvereinle-bens."

„Ferner behauptet Lindner„ „durch den Ausspruch:

„Trachtet amErsten nach deinReiche Gottes und nach seinerGeredztigkeit1 So wird euchalles Andere, was mehr fürdas irdische Leben berechnetist, zufallen."

habe Jesus andeuten wollen:„Aus der Religion entspringtalles Daseyn, alles Leben;sie ist Wurzel, und Blüthe, unddie innerste lebendige Mitte ed-ier Ferhältnisse." —

„Ich lasse es dahin gestellt,ob Jesus gerade Das, und untereben diesen Bildern, gedachthabe: wird aber Religion alsGottvereiWeben, und daher zu-gleich als Gottinrzigkeit, gedacht,so ergiebt sich , dafs die Reli-gion selbst nur ein Theil desganzen und des gesammten Le-bens des Menschen und derMenschheit ist, ob sie sich.gleich auf das ganze Leben desMenschen und der Menschheitbezieht, sofern dasselbe in we-sentlicher Vereinheit in undmit dem Leben Gottes gelebtwerden soll. — Auch dasRecht und die Gerechtiglieitumfafst den ganzen Menschenund die ganze Menschheit, aberebenfalls nur von einer einzel-nen Seite , in und durch eineeinzelne, aber allumfassende,Wesenheit, das ist, in und durchdie _Idee des Rechtes; defshalbist aber das Leben als Recht-leben ebensowenig das ganzeund gesautinne Leben , als dasGottvereinleben es ist.— Ichha-be diese Grundverhältnisse inmeinen früheren Schriften, seit

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316 LINDNER.

dem 5, 38°8 so bestimmt und.klar entwickelt, dafs ich. denL9ser dahin zurückweisen darf.— Wenn aber Lind ,er (einend.Z. 3 v. u., und S. ioz) hinzu-setzt:

„Krause will nun abet derFreimaurerei die Aufgabe auf-bürden, Das, was der leben-digen Mitte aller Verhältnis-se zufallen wird, zuerst zubegründen und zu schaffen,und zwar ohne in der leben-digen Mitte aller Verh5ltnis-se, oder in der Religion.Christi, fest gewurzelt zu Ste-heu:""

so behauptet er doppeltes Un-richtige von mir, — einmal,(..Üfs ich. die Stiftung und Voll-endung des dem ganzen und.gesamm ten Menschheitleben ge-widmeten Bundes allein , oderüberwiegend, von der Frei-maurerbrüderschaft verlange ;(s. oben im Art.: ERAUSE,S. 218!) sodann aufs ich lehre:die Menschheit könne und sol-le ihre Bestimmung erreichen,ihr Leben vollführen, ohnesich und ihr Leben als in Gottgegründet zu erkennen, undohne selbiges im Vereine mitGott (gotünnig und gottver-eint) zu leben, — das heilst:ohne Religion. meineSchriften zeigen gerade dasWiderspiel hiervon, und Lind-wer selbst gestehet Diefs schondadurch zu, dafs er meineLehre eine Gottinnigkeitphilo-J;orLie riennt. Darin aber hat7JH7citier recht, dafs ich bei derErkenutnifs aller Wesen und.Wesenhcitm , auch des Men-scheu und der Menschheit, inund durch Gott auf die ge-schick tlicli-Tc:,/hVehi,ehrennes einzigen Gettinnigkeitver-einesa iichsicht jCnOTIMiell habe;weil Dieses bei urwesentlichenund ewigen Exkeulanissen, die

LINDNER,

vor und über allenz Geschieht.liehen sind, und eingesehenwerden können und müssen,nicht geschehen darf. — Übri-gens gesteht ja Lind/zer zu, dafsmeine Grundlehren mit denen.des reinen Christenthums über-einstimmen !"

„Wenn ferner Lindner 5.101,Z. 15 ff., sagt:

„ „Weder Krause, noch

konnte ein anderer Denker,

konnte und durfte uns zuru-fen; ein Beispiel habe icheuch gegeben, auf dafs ihrsollt nachfolgen meinen Fufs-tapfen." "

so übersieht er, dafs es bei wis-senschaftlichen Darstellungen,und überhaupt bei jeder Er-kenutnifs der ewigen Wahrheit,auf ewige Gründe ankommt,nicht aber auf irgend ein Bei-spiel, weder der eignen, nochirgend einer andern , Person;und was mich betrifft, so ha-be ich nie irgend einen

meinschen auf me Beispiel verwie-sen noch. auch mich selbst jebei meinen Mittheilungenbe-rücksichtiget, viel wenigeraber als Muster aufgestellt. —Andere mögen selbst zusehen,ob und inwiefern sie mich zumBeispiele nehmen können!"

„Ferner habe ich keineslive-VCS, wie Lindner 5. 102 be-, ,hauptet, die Freimaurerei zur„Vorschule des Christeratzunis"machen wollen."

„S. 105 f. fragt Lindner :„ „Warum giebt _Krause, derdoch von christlichen Elternerzogen ist, der auf christli-chen Schulen studirt hat,nicht zu, dafs er diefs Alles,was er hier sagt, eigentlichdem Christenthwrze zu ver-

, danken habe, und nicht sei-ner sogenannten. Urphiloso-phie?""

So hoch ich das Christenthum

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LINDNER, L1NDNER. 317

achte, und so gern ich Jesu dieEhre gebe und gegeben habe,welche ihm, nach meinerÜberzeugung, gebührt; wieJeder in meinen Schriften fin-den wird; so. kann ich, dochnicht bejahen , Was Lindnerhier von mir verlangt; denndie Lehre von der Menschheit,dem Menschheitleben und demMenschheitbunde habe ich in.der Bibel nicht gefunden. Lind-ner kann und wird das Gei.sen-theil nie beweisen. (Ich habemich des Wortes: Urphiloso-phie , nicht bedient, soweit ich.mich erinnere, — ebensowe-nig des Wortes: Urmensch, diemir Lindner in den Mundlegt.)"

„S. 109 sagt Lindner :„,Krause bezweckt weiter

' Nichts, als einen philoso-phisch,-ethisch-religiösen irer-

' ein, der aber schon seitder Mosaischen Gesetzgebungüberall als unzureichend sichoffenbart hat."" —

Ein Verein nach dem von miraufgestellten Urbegriffe und Ur-bilde des Menschheitbundes istauf Erden noch nirgends wirk-lich gewesen. —• Wer meineMittheilungen versteht, kannunmöglich urtheilen, als ichlehre: „die Menschheit könneohne Gottes Gnade und Liebe,wie sie in Jesus Christus sichgeoffenbart hat', durch blorseiWorai, ohne alle gnadenreicheAnschauung, zu ihrem zielezeführt werden." Lindner kenn-zeichnet ja selbst meine Lehremit dem von ihm gebildetenWoi te Gottinnigkeitirnilosophie,welche, als solche, lehrt, dafsAlles, was ist und lebt, in, mitund durch Gott ist und lebt. Viel-leicht hat aber auch Lindnrrdiesen Vorwurf mir nicht ein-mal machen gewollt, sondernblors den, dafs ich dabei nicht so,

wie er sich dazu verpflichtetfühlt, auf Jesus hinweise. —Aber auch Das ist unwahr, dafsich gelehrt habe, die Mensch-heit könne durch „blase Mo-ral" ihr Ziel erreichen. Inmeiner „Sittenlehre" (Leipzig1810) habe ich mich deut-lich. genug hierüber, im ganz.entgegengesetzten Sinne, er-klärt."]

[Oben im Art.: (B.1, S. 129 f.) ist Einiges ausder Beurtheilung der Lind-ner'schen Schrift vom Hrn.Prof. Krug angeführt wor-den. Hier noch Etwas auseiner andern Recension inden „neuen theolog. Anna-len," (Frkf. a. Del., in 8.)Juni 1818, S. 459 — 462,von dem Prof. D. LudwigWachler, , in Breslau, der,als ein Eingeweihter, seinGlaubensbekenntnifs überdas Freimaurerthum in sei-nen „freymüthigen Wortenüber die allerneuste teut-sche Litteratur," Heft IT,(Breslau, 1817, in 8.) S. 83—88, und Heft (1819,)Vorrede, X —verbunden mit 5. 33 — 38,mit grofser Freimüthigkeitund Kraft ausgesprochenhat! —

„Dafs alles Dieses," (wasLinAer im „Mac -Benne" hin-sichtlich des „Symbolerespiels"rügt,) „laut gesagt wird, und,wie aller Anschein dafür ist,von einem gut unterrichtetenFreimaurer gesagt wird, habenDie zu verantworten, welche.

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318 LIND NEL

auf anstöfsige Weise Geheinz- Gewalt darf mit Gewalt 'teer-mfskränzerei treiben und sich an trieben werden. Lassen sieh.Oeffentlichkeit und deren mu- maurexische Obere beigehen,thigen Vertretern bald mit Farcen aufzuführen, welcheGrundsätzen , bald mit losen jetzt nicht einmal den PäpstenWorten , bald mit kleinlichen zum Benefiz bewilligt werden,Neckereien versündigen, und gegen rechtliche Männer"welche, .Abgeschmacktheiten — „ den Bannstralin Schutz zu nehmen, für Bru- schleudern, so mögen die ge-derpflicht halten und gegen lesensten Blätter die Namenfreirnüthige Widersacher mit dieser Logenpäpste und dendem Hasse alter Stiefmütter zu Ort, von welchem aus sie wir-Felde ziehen." — „Aber, durf- ken, angeben! — Es ist dar-te ein Eingeweihter sich hier- um nicht nothwendig„ dafs dieüber erklären ? Durfte er sein Freimaurerei" [das Lo9 e nive-Versprechen, zu schweigen, sen] „aufhöre; auch will derverletzen ? — Der Verf. räfst Verf. Das nicht. Sie wird so-diese Frage nicht unbeantwor- gar gewinnen, wenn sie, ge-tot." • [5. den Abschnitt: Hat reinigt von Hüllen, die 4ichder Fer f. einen Eid gebrochen? längst überlebt haben, auf wlle,8. 189 2oo!] „Ein noch so dige Weise in das Leben tritt.feierliches Versprechen kann. — Doch! das Weitere gehörtgewissermafsen ungültig- schei- nicht hierher."]nett , wenn es auf Nichts a

SAY (JOHANN);bge-

nommen und gegeben wird. LINDDas Versprechen wird aber CrrAuFunD.auch nur bedingt gegeben

' in-

soweit es Nichts gegen Staat [LINEAL (DAS), - (engl.und Kirche einschliefst. Nun the rale; franz. tuist jeder Wahn und jede bezieht sich, nach „Pres-fsige Spielerei wirklich gegen toia's illustrr." ed. 1812,Staat und Kirche, besonders 86, N etc, darauf s, dafwenn Kräfte und Mittel dabei P-vergeudet und, trotz aller wir unsre Pflicht pünctlichWohlthaten, die auch sonst erfällen und auf dem Pfadeund noch. reichlicher bestehen der Tu gend vorwärts drin-können , dem Gemeinwohle gen, auch, weder zur Rech..

Das Evan,reliain, welches der damals dort verhaftetenlein frei macht, mufs siegen; Freimaurer drucken. Da er

entzogen werden. Dem Unge-weihten wird schnöde Gegen-

Linken, iabweichend, noch zur

rede erwiedert und Alles ab- L,inien, bei allen UnSe»weisende Unkunde vorgewor- ren Handlungen die Ewig.fen. Verrathen wird ins streng- keit vor Augen haben sei.'sten Sinne Nichts; denn dieBilder und Gebräuche sind 'en-"]längst bekannt. Sollten An- LINSON; TomrAilsoiNt.feindungen eintreten, so bleibtdem Angefeindeten die 0e:fent- LIOY (FELIX), Ad vocatliciaLeit übrig; und diese kann in Neapel, liefs im J. 1776und wird durch alle Mumme- eine Vertheidigungschriftrei nicht überwunden werden.

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LITERATUR. LITERATUR. 319

aber darin die Sache derVerfolgten mit der der Ge-sellschaft, welcher er selbstangehörte, vermengte und.diese mit allzu grofsem Ei-fer verfocht; so war er ge-zwungen, im 3. 1777 seinVaterland zu verlassen. Erflüchtete sich nach Frank-reich, wo er, sowie her-nach in Holland undDeutschland, als Martyrer,auf's B este aufgenommenwurde. [ S: „Hist. de lapers6cution intente en 1775aux Francs - Maons de Na-ples," (Londres, 1780,)p. 47 , oder die deutscheUbersetzung: „Geschich-te des Schicksals der Frey-mäurer zu Neapel," (Frank-furt und Leipzig 1779,) S.72 f. !]

LITERATUR ( DIE MAU-B.EntscHE ). Durch das-von Anderson [s. obendiesen Artikel!] auf Befehlder neuenglischen Grofslo-ge, im 3. 1723 herausgege-bene „Constitutionenbuch"wurde gleichsam der Grund-stein zu der seitdem so weitverbreiteten maurerischenLiteratur gelegt. Ob nunwol dieser Vorgang engli-scher Preisfreiheit vorzüg-lich aufserhalb Englands,neben vielen wertiivollenin dieses Fach gehörigenDruckschriften, zugleich,die Erscheinung einerMen-bc,e Producte der Schwärme-rpi und der Thorheit, deren

Aufzählung weniger noth.wendig ist, veranlalst und.Betrügern als ein Mittelmehr, uni zu ihren Zweckenzu gelangen, gedient hat:so ist doch in vieler Hin,-sicht sehr zu beklagen, dafsman nirgends eine eigent-lich vollständige freimaure-rische Bibliothek antrift,und dafs nicht einmal einzweckmäfsiges Werk, oderwenigstens ein Catalog, überdiese Literatur einen sol-chen fühlbaren Mangel er-setzt. Zwar hat der königl.sächs. Hof- und Justizkanzleisecretair Mofsdoif zuDresden, [laut der vom ver.storben.en Br. Gerlach indem freiberger „neuen frey-maurer. Taschenbuche aufdas 3. 1816 u. 1817", S.220— 236, gegebenen Nach-richt „,einen Plan entwor-fen, nach welchem er dasDaseyn der in das Gebietder freimaurerischen Lite-ratur gehörenden Schriftenin verschiedenen Sprachensystematisch anzeigen undihren Werth oder Unwerth.der Prüfung der Leser un-parteiisch darstellen will,"und] die Herausgabe eines„Handbuchs zur Henntnifsder auf Mysterien und ge-heime Verbindungen in äl-teren und neueren Zeiten,sowie auf einzelne Mitglie-der der Letzteren insbe-sondre auf die Freimaurer-bz.aderschaft , sich b ezie-

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320 LITERATUR,. LITERATUR.

henden Schriften, zum Theil [Im J. 1783 erschien zumit kritischen Urtheilen, Stendal hei Franz u. Grosseauch erläuternden Anmer- das erste Stück einer soge-kungen und Nachrichten," nannten „Anleitung, eine[dessen Inhalt zugleich dort deutsche Freimäurc rbiblio-unter 42Hauptabtheilungen flieh zu sammeln," auf 4vorläufig mitgetheilt wird,] und 44 Seiten, und im J.versprochen : allein man 1788 ein zweites, dessensiebt der Erscheinung der- Zueignung mit den Buch-selben leider! noch immer stahQn C. L. .E. B. ( Rabe)vergebens entgegen. — S. unterzeichnet ist, auf 2 und.bauch PUBLICITÄT. 6$ Seiten in 8. : es _möge

[In Hinsicht auf die Her- sich aber Niemand durchausgabe dieses Handbuchs den Titel täuschen lassen!hat sich Er. ilicfsdoif selbst Der Verf. hat nicht Grund--nunmehr dahin erklärt : d ars, sütze aufgestellt , nach wel-so gern er auch dem Wun- chen eine solche Sammlungsehe Derer entspräche, die einzurichten sey, , sondern.das gütige Zutrauen zu ihm blofs die Titel von Schilf-hegen, er könne jenes lite- teil flüchtig abgeschrieben.rarische Eedürfnifs auf eine Ein Beultheiler des erstenziemlich genügende Art be- Stücks in der „Freymäurer-friedio-en dennoch der Um- Bibliothek," St.3, 5. 190 f.,b 7

fang Berufsgeschäfte sagt darüber ganz richtig:bbei seinem bereits hoch an- „Die Classification in 7 Abgestiegenen Lebensalter die theilungen mag immer hinge-Ausführun g des zwar nütz- hen, wiewol manche Frei,

niaurerschriften sich nicht zu.lichen, aber nicht geringen einer bestimmten Class°, we-Schwierigkeiten unterlie- gen ihres mannichfaltigen, zugenden, Werkes für ihn na- nacliTcn Classen der Materienmöglich mache, — dars er gehörigen Inhalts, verweisen

lassen : allein , das Schriften-inders bereit sey, irgend ei- verzeichnifs selbst ist so unor-nem dazu geeigneten ge- dentlich und unvollständig, solehrten Mitbruder, der, es ganz ohne Auswahl, dafs wirzu unternehmen,eyn möchte und sic

gh denei

ag-t diese Anicilur:g Keinem, der

s etwa Lust hätte, sich eine sol-s ehe Bibliothek zu sammeln,halb mit ihm in Verbindung anrathen können. Denn I.) istsetzen würde, zu dessen nicht die mindeste chronob gi-Förderung jede ihm zu Ge- ,sche Ordnung beobachtet. Die-bote stehende Nachweisung se ist wesentlich nbthig. Man

und sonstige Unterstützung will doch gern den Anfangund den ForischriLt einer Gei-

darzubieten.] seilschaft, eines Studiums, wis--, sen, — wissen, -wie Ordens-

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LITERATUR. LITERATUR. 3.21

gesetze, S ys tem s verägd erungert,Entdeckungen, Nachrichten,Auftritte, Beschuldigungen und.Vertheidigungen nach und nach.auf einander gefolgt sind. Esmangelt 2) bei den meisten dervollstündige Titel, der über-haupt buchstäblich richtig undnicht nach einer willkiihrtichgewählten Orthographie, abge-druckt werden mufs. Es man.-gelt 3) hin und wieder das For-mat, die Jahr zahl und der Ortder Ausgabe, oder, wenn Einsoder das Andre auf dem Titel-blatte etwa nicht ausgedrucktist, die Bemerkung dieses Um-stands." — „Auch sind 4) die‚Auflagen zuweilen gar nicht be-rührt." — „Dem Verfasserscheint es überhaupt an Vor-.rath und Quellen zu fehlen. Die6ste Abtheilung von „Schrif-ten, worin nur beiläufig vonder Freimaurerei Erwähnunggeschieht," würde die nütz-lichste werden können, wennsie zahlreicher wäre, und wennman überall , (bei einigen ist esbeobachtet) die Theile und Sei-ten solcher Bücher , worin Et.was davon vorkommt, pünct-lieh angeführt fände."

.4- hnliche trockne Anga-ben von Schriftentiteln ent-halten :

1) das „Verzeichnifs der Bü-chersammlung der Mutterlogezu den drei Weltkugeln in Ber-lin," 1776, 36 Seiten in 8., unddessen „Supplement", 1778;

9) das „alphabetische Ver-zeichnifs des Büchervorrathsbei der Freimaurerloge zu de-zien drey goldenen Zirkeln ;"Stettin (1777);

3) die vier „Almanache oderTaschenbücher für die Brr.Freymäurer" (von Bode) aufdie 3. 1776 - 1779, unter derAbth. „V. Verzeichnifs von ge-

druckten Schriften, Reden, Ge-dichten und Liedern, die Frey-naaurerey betr.", dessen Nu-mern bis 347 gehen;

4) das „Verzeichnifs der aufder Bibliothek der vier verei-nigten Logen vorhandenen, dieFreymaurerey und andere geh.Gesellsch. od. Orden betreffen-den Bücher ;" -Hamburg , 1794;52 Seiten in 8.;

5) das „Verzeichnis der vortden verein. Logen Zorobabelzum Nordstern, und Friedrichzur gekrönten liolkung in Ko-penhagen gesammelten Maurer-Bibliothek," '8°, 8 und 15ßSeiten in 8; nebst dem „Zwei-ten Nachtrage," 5. 159 —1 87. —

Dieses, vom hochwürdi-gen Bischoffe Miinter be-sorgte, Verzeichnifs hat ei-nen besondern Werth, theilswegen des verständigenFachwerks , in welches dieTitel unter 18 Haupt- und3 anderen Rubriken geord-net sind , theiis wegen dernachstehenden, sehr beher-zigenswerthen, Steile ausdem Vorberichte. —

„J3isjetzt haben wir noch.keine Geschichte der Maurerei,insofern diese aus öffentlich be-kannt gewordenen Quellen ge-schöpft werden kann: unddoch wäre es nicht blofs fürdie. Brüder des Ordens" [Ver-eins], „sondern überhaupt fürjeden denkenden Weltbürger,eine sehr wichtige Sache. dafsdiese geschrieben würde. Denn,eine Gesellschaft, die in allenchristlichen Ländern in und.aufser Europa ausgebreitet ist,deren Wirksamkeit v-on so vie-len Seiten für die Menschheitso wichtig und vvohlthdt% oc

21

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222 LITERATUR. LITERATUR.

wesen ist, und deren Freundeund Feinde mit gleichem Eiferfür und wider sie gestritten ha-ben, verdient unläugbar einephilosophische Darstellung al-ler derjenigen Thatsachen, dievon ihr bekannt gewordensind. Sie verdient, dafs dieverschiedenen Secten, in wel-ehe sie zerfallen ist, die Grund-sätze , wovon diese ausgegan-gen sind, der Einflufs , den sieauf den Geist des Zeitalters ent-weder wirklich oder angeblichgehabt haben, mit strenger Un-parteilichkeit, aber auch mitgehöriger Sachkenntnifs , ge-prüft, gewürdigt und darge-stellt werden. Diefs kann abernur von einem Manne gesche-hen, dem alle oder doch diemeisten zerstreuten Hülfmittelzu Gebote stehen ; und einemutrerische Bibliothek ist insolcher Hinsicht das erste undwesentlichste Erfodernifs. Aberweh jeder gebildete Bruder,der, den Orden" [Brüderverein] , „seine Geschichte, sei

--

ne Zwecke und die Abwege,worauf Neugierde, Eitelkeitund Schwärmereien so vieleMaurer geleitet haben, blofszu seiner eigenen Belehrung,mehr oder weniger vollständigkennen zu lernen, wünscht,wird die Wichtigkeit einer sol-chenBüchersammlung einsehenund schätzen. Er wird durchsie mancher unnützen Nachfor-schungen überhoben, wirdleichter Demjenigen auf dieSpur kommen, was Wahrheitin der Maurerei ist, wird einerichtigere Ansicht ihrer Ge-schichte erhalten und vor al-len Dingen ihre moralischenZwecke ehren und bearbeitenlernen. Sowie ausgebreitete.Kenntnifs fast überall Eins dersichersten Mittel gegen !Schwär-merei aller Art la' so auch in

der Maurerei, in welcher die)Abwege sich so sehr vermehrthaben, dafs nicht geringelienntnifs, Besonnenheit undReife des Verstandes dazu ge-hört, um sich, wenn man an-ders die Sache selbst für wich-tig hält, nicht auf Einem der-selben von der geraden Strafseableiten zu lassen. — Viel-leicht werden weniger unter-richtete Brüder in diesem Ver-zeichnisse manches Buch fin-den, von dem sie nicht einse-hen , wie es unter rnaurerischeSchriften hat können aufge-nommen werden: aber Vorfäl-le im Orden" [in der Gesell-schaft], „welche Brüdern, diedas Ganze übersehen, nichtunbekannt sind, haben eineoder die andre Stelle in einersolchen Schrift merkwürdig ge-macht, oder auch die Mate-hen , die eine solche Schriftabhandelt, haben einige Ver-bindung mit maurerischen Ge-genständen; und Dieses warbei dem Gesetze der Vollstän-digkeit, welches wir uns vor-geschrieben haben, hinreichend,dem Buche eine Stelle in un-srer Bibliothek einzuräumen.“— „Wer die Geschichte desOrdens " [des Masonthums„studirt und dabei, immer dieQuellen zur eignen Untersu.clnuig geöffnet zu haben,wünscht, wird eher viele Bü-cher vermissen, als viele unterden hier gesammleten für ganzübeiflüfsig halten."

6) Br. Thory hat in den„ActaLatornorum" etc., T.1, p. 347 — 400, geliefert:eine Bibliographie des ozt-vrages opusoules , enrycli-ques, 076 derits les plus renzar-quables publies surde la 1#anche-Maronnerie,

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LITERATUR. LITERATUR. 323

depuis 1723 jusques en 1814,etant destinee ä faciliter larecherche des principaux ou-vrages historiques publiessur l'institution maconni-que, et t donner ä ceux quientreprendraient, u n jour,d'ecrire son histoire , tousles rnoyens de s'appuyerd'autorites authentiques";wefshalb der Verf., wie erin der Introduction, p. XIII

XVI, erklärt, weggelas-sen hat: „les productionsdidactiqUes , po6tiques, ly-riques, etc., quisont en nes-

, grand nombre, et dont plu-sieurs appartiennent 'a des

fiLliteurs qui ont fait preuved'un talent distingue.“ Hier-auf folgt p. 401-418 : „Ta-ble alphabetique des ouvra-ges," und p. 419 — 421„Table alphab. des nomsd'auteurs." — Dieser, vor-züglich hinsichtlich derfranzösischen maurerischenLiteratur brauchbare, Ca-talog begreift die Titel von414 gröfseren und kleinerenDruck- und Handschriftenin französischer, englischer,italienischer, deutscher, hol-ländischer und lateinischerSprache in sich , wozu imT. II, p. 401 suiv., noch 5Numern nachgetragen sind,und ist nach der Zeitord-nung der Erscheinung derBücher eingerichtet. DieTitel in fremden Sprachensind darin häufig fehlerhaftabgedruckt worden.

Endlich ist 7 in 1/am-burg 1818, „nur fiir Logenund Brzideri( vvie auf dem Ti-tel steht, auf VIII u. 332 SS.in gr. 8. gedruckt worden :

„Verzeichnis von den Bü-chern und Handschriften,Musikalien , Kupferstichen.und Münzen der vereinigtenLogen in Hamburg: Abscz-lorn, St. Georg, Ernanuel, Per-clinanda Carolina, und Ferdi-nand zurrt Felsen."

Der Herausgeber ist Er.Christian Ludwig Wille-.brand, Licent. juris. In derVorerinnerung sagt er:

„Die Vermehrung der Lo-genbibliothek durch. die Samm.lungen der verewigten Grofs-meister Beekmann und Schröderveranlafste eine geordnete Auf-stellung, welche ihre Benutzungerleichtern sollte. Nur auf die-.sem Zwecke beruht die elassi-fication und Vertheilung der Bü-cher." — [Hierbei hätten woldie von den Brüdern Munterund 3.1ofsdorf angegebenen Ab-theilungen mehr

angegebenen

seyn sollen.] — „Sie soll dieschnelle 'Übersicht und Auffin-dung des Vorhandenen bewir-ken; und wenn die VViirdi-gung des Inhalts etwa hin undwieder verfehlt worden: sosey Dieses der einzelnen An.-sieht" [der Ansicht des Ein-zelnen] „zuzurechnen, wel-che so leicht irren kön-nen" [kann], „zumal beimaurerischen Büchern, derenTitel ihre eigentliche Tendenzoft dunkel und unbestimm taussprechen, deren Inhalte"[Inhalt] „vielfältig ineinandergreifen" [greift] „und derenLiteratur nicht systematisch.geregelt ist. Versäumnifs ei-ner sorglichen Prüfung ist ge.

21*

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3 4 LITERATUR. LOCKE.

wifs nirgends verschuldet vtror-den."

"Die Bücher einer Classefolgen sich nach dem Alter ih-rer Abfassung oder ersten Er-scheinung, insoweit diese zuerkunden war, nicht nach derJahreszahl der spätem Ausga-be, welche die Bibliothek be-sitzen mag, und die mehrerenAuflagen eines Buches , dessenre.bersetzungen COMMent are,Widerlegungen, oder was sonstdarauf Bezug hat, sind dem-selben beigefizgt worden." —[Alles recht lobenswerth!] —„In Betreff der maurerischenLiederbitcher," — „und derMusikallen schien, zum leich-tern Auffinden, die alphabeti-sche Reihefolge; der Orts - undVerfassers - Namen, und beiden nicht maurerischen Bü.-ehern so mannichfaltigen In-halts ,“ [unter welchen aberauch verschiedene vorkommen,die bei einer genauem Classifi-cation unter frühere Rubrikenzu bringen gewesen wären,]„eine Zusammenstellung derMaterien vorzuziehen. Bit-eher, weiche einer Classe nurindirecte angehören, sind der-selben am Schlusse angehängtworden. Die Titel sind genaueopirt, mit ihren Eigenheitenund Sprachfehlern, und voll-ständig .übertragen," [Diefs

asollte in jedem literarischenWerke' beobachtet, zugleich.aber die Seitenzahlen der ange-führten Schriften bemerkt wer-den.] — „die seltenen kleinen.Auslassungen bezeichnet wor-den. — Daher keine Glh.eic-fürmigkeit in Schrift und Aus-druck. Hoffendiela aber wirdder Catalog Besitzer finden,welche diese Genauigkeit, unddie eingestreuten Aotizen undNachtvetsungen, nicht verschmä-hen werden."

So wenig auch solche,wiewol noch unzureichen-de Hülfmittel , um zurKenntnifs der vorhandenenmaurerischen Schriften zugelangen, verschmähet wer-den dürfen : so wird docherst Derjenige, der den imEingange dieses Artikelsberührten Plan geschicktausführt, sich ein wahresVerdienst um die Brüder-schaft erwerben. Hierzusind unter andern zu beim-tzen: Fefs/er'8 Anweisungzum Studium der Freimau-rerei in „Dessen sämmtli-chen Schriften," B. 1, 2te

S. 367 — 391, und.die Inhaltsanzeigen, Beur-theilungen und Auszügevon freimaurerischen Schrif-ten in der „Freymäurer-Bi-bliothek," St. 1, S. 157—178 , St. 2, S. 145 — 228,St. 3, S.149-248, St. 4,S. 86 — 136, St. 5, S. 115—144, St. 6, S. 79 — 119,und St. 7, S. 119 166,dann in dem „Archive fürFreimäurer und Re senkreu,.zer," Th. S. 413 —472,u. Th.2, S. 337 — 414, auchim wiener „Journale f. Frey-Inaurer" in verschiedenenStücken, u. s. w.]

Loczu (JoHANN), geb.am 29. Aug. 1632, gest. am28. Oct. 1704, Einer dergröfsten Philosophen Eng-lands, unter dessen dass).-sche Schriftsteller er ge-zählt wird, fand 1696 zu-

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LOGE. LOGE. 325

erst das in der Bodleyani-schen Bibliothek zu Ofordbefindliche sogenannte alteFreimaurer-Verhör welcheser mit critischen Noten ver-sah, und wodurch er in demAlter von 64 Jahren veran-larst wurde, sich zum Frei-maurer aufnehmen zu las-sen. 8. obenliEnancn[u. vergl.„.Lawrie's Ges eh.",deutsche übers., 8. 85-89!]

LÖWEINIIITTER; AFFEN-BITTER.

La GE , WERIISTiTTE,,BA-unüTTE, HALLE, (DIE);auch der LOGENTEMPEL.Sowol der Ort, wo Frei-maurer sich in gehörigerForm zu ihrem Zwecke ver-sammeln, als auch die rer.-saminhing einer solchen An-zahl von Preimartrern,, alserfoderlich sind, um untereinem bestimmten Titel sichMit Dingen zu beschäftigen,welche die Maurerei ange-hen, heifst eine Loge. [Vgl.auch den Art. : TEvrxcm./

[Das dritte, die Logen be-treifende, Grundgesetz (eh ar-ge) des neuenglischen Grofs-meisterthums , sowie es inder 2ten Ausg. ihres „Con-stit. Buchs" v. J. 1738 steht,lautet so. —

"Eine Loge ist ein Ort, wo-hin Masonen zusammenkom-men, um allda zu arbeiten;und daher wird auch die Ver-sammlung oder der gthi)rig ge-ordnete Verein (duly organiz„edbody) von li liasonen eine .Lof-e,genannt; gerade so, wie das

Wort: Kirche, sowol de ?-sammlung (congregation), alsden Ort, für die Gottesvereh-rung bezeichnet." — (Der letz-te Absatz fehlt in den Ausgabenvon 1723, 1784 und 1315.)

„Jeder Bruder soll sich zu,irgend einer besondern ( Farti-cular) Loge halten und kannaus derselben nicht wegblei-ben, ohne sich einem Verwei-se (censure) auszusetzen, ermüfste denn nothieendige Ab-haltungen haben."

„Diejenigen Männer, die zuJUasonen gernacht werden, nlits-sen zur Zeit ihrer AufnalimetFreigeborne (oder keine Sela-ven), von reifem Alter und vongutem Rufe "), gesund und

*) Hierzu bemerkt Br. Krause imden „N.CrIck.", B. 2, Abth. 1,S. 224: „Es ist unwürdig, dieMitglieder einer Gesellschaft,welche reinmenschliche Zweckeverfolgt, auf irgend eine blorsaufsereArl, durch Verweise undStraien, oder durch Belobigungund. Belohnung, zum Besucheder Versammlungen zwingen zuwollen." Auen. des Bereusg.

**) „Der gute Ruf bei gutenManist

-schen st für gute Menschen einsicherer Bürge der sittlichenWürde. Daher ist auch obigeVorschrift, dem Urb e griffe nach,wesentlich, ob sie gleich in derjetzigen Lage des Menschheit-lebens in der Anwendung mils-lieh Denn, nur wenigeMenschen haben eine richtigeVorstellung davon, worin einguter .13tcf eigentlich bestehe,und worüber dieser Ruf germlebestimmte Entscheidgrün de dar-bieten müsse ; noch wenigereaber verstehen die Kunst, dieStimme guter Mens eh en überandere zu erforschen und aus-zuleeren. Herrschende Vorur-theilie können dem edelsten Men-schen bei Anderen, wie gut sieübrigens in andrer Beziehnlygimmer seyn mögen, wenn siejenen Vorurtheileu zugethansind, den schlimmsten Ruf zu.iziehen. — Es ist sehr löblich,

Menschen Auswahl (tüte) besserer

M'enschen seyn und bilden zuwollen,"" sowie viele Logenvon sich riihineu: nr.rmursnian

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326 LOGE. LOGE,

kräftig (hail and sound), wederverunstaltet, noch eines Glie-des beraubt seyn, übrigens we-der ein Weib, noch ein Ver-schnittener." — (Vgl. obenden Art. : CAzDIDAT!)

„Wenn Männer von Stande,hoher Würde, Reichthum und.Gelehrsamkeit sich zur A.ufnah-nie melden: so soll man sie,nach gehöriger Prüfung, mitAchtung aufnehmen; denn sol-che werden oft dereinst vor-treffliche Bauherren, oder Grün-der von Bauwerken, und stel-len keine _Pfuscher (Co tvans)an , wenn ächte Maurer zu ha-ben sind; auch schicken siesich am Besten zu Logenbeam-ten und geben die besten Bau-plane an, zur Ehre und Stärkeder Loge; ja, aus ihrer Mitte

nicht behaupten, es dann schonwirklich zu seyn, wo der An-blick und die Erfahrung geradedas Gege ntheil als wirklich zeigt,sind wo es, vermöge des ganzenZustandes und der innern Ver-fassung des Bundes, unmöglich.ist , dir Mehrzahl 'der Mitglie-der nach, 7U diesem Ziele zugelangen. Vielmehr kommt mandann in Gefahr , sich selbst fiireinen Bessern im Vergleich mitAnderen, (, 5Iatth." VII, 5-5;‚‚Tor."XVIii, 10-14;) und sei-ne Mitgenossen für solche Aw;-erwählteder '\,Vahrheit zuwi-der, zu 'haltenund so seineS elbsterkenntnif; und wahre Bes-serung aus den Augen zuverlie-reiz, oder wol gar den Verdachtauf sich zu ziehen, als wolleman Aridere hierüber absichtlichtäuschen."

Anm. des Ers. Krauseebend. S. 22.5.

4) „Logen, welche Castraten,wenn sie sonst a1,3,1 enschen acht-bar sind, wegen jener ' von ih-nen selbst nicht beabsichtigten,

ni.:ht auffleh.:men -wollen , handeln im 4Vi-derstreite mit dem ersten Alt-gesetze," (s. oben B. 1, S. 408 f.,Note!) „und überhaupt der 11 -e-sil:heit der ächt überliefertenMasonei, zuwider."

Lbendess..elnm, a. a. 0.

kann die Brüderschaft einenhochadfligen Grofsmeister be-'kommen. Es sind jedoch die-se Brüder ebenfalls den Grund-gesetzen und allgemeinen Ver-ordnungen (Satzungen, regnla-tions) unterworfen, ausgenom-men in Dem, was unmittel-bar mehr die Werkmaurer an.-geht." *) (Dieser ganze Ab-schnitt findet sich in Keiner derübrigen 3 Ausgaben.)

Wegen einiger, nicht un-wichtigen, Abweichungenfolge hier noch die Über-setzung dieses Grundge-setzes nach der neuestenAusgabe des „Const. Buchs"'v. J. 1815 ! —

„Eine Loge ist ein Ort, woFreimaurer sich versamrnlen,um zu arbeiten, und um sichselbst in denGeheimnissen (inys-teries) ihrer alten Kunstwissen.-schaft zu unterweisen und zuvervollkommnen. In weitererBedeutung wird diese Benen-nung sowol. von Personen, alsvon einem Orte, gebraucht;und daher wird eine jede ge-setzforrnige Versammlung oderein jedes gehörig geordnetesZusammentreten (Ineeting) von.2ilasonen eine Loge genannt.

Es ist zwar möglich, d.arsdenen diese Stelle, ihrem we-sentlichen Inhalte nach, ausfrüheren schriftlichen Constitu-tionen, die jedoch nicht älter,als etwa von 1650, gewesen seynkönnten, entlehnt und nur aufseine Weise umgebildet und aus-geschmückt haben kann: allein,niers ist im VVesentlichen gleich-geltend,. denn immer sieht manhieraus die Absicht des neueng-lischen Grofsmeisterthurns,durch Beitritt mächtiger und be-rühmter Personen Glanz in den.Logenversammlungen und äufse-res Ansehen zu verschaffen, deut-lich genug."

Ebendess. Anm. eh end.S. 226.

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LOGE. LOGE. 327JederBruder mufs zu einerLt›ge gehören und sich ihren Ne-bengesetzen. :by—icrips.) und denallgemeinen Verordnungen derZunft unterwerfen. .Eine Lo-ge kann entweder eine allge-meine oder eine besondre (pur-ticular) seyn ; worüber mansich am Besten durch den Be-such derselben belehren kann ;auch ist nur allein dort dieJienntnifs der eingeführten Ge-bräuche und Gewohnheiten derZunft zu erlangen. Von altenZeiten her konnte kein Meisteroder Genosse aus seiner Logewegbleiben , vornämlich wenner , darin zu erscheinen, aufge-fodert worden war, ohne sicheiner scharfen Ahndung (severecensure) auszusetzen; aufserwenn es dem Meister und denAufsehern einleuchtete, dafs erdurch wahre Dringlichkeit ab-gehalten worden."

„Die zu Masonen aufgenom-menen oder als Mitglieder ei-ner Loge zugelassenen Perso-nen müssen gute und treueMänner seyn, freigeboren, vonreifem und verständigem Alterund gesundem Unheil, keine8claven, keine Weiber, von kei-nern unsittlichen oder anstijsi-gen Lebenswandel, vielmehrMänner von gutem »Rufe." •

In dem neuenglischen Ge-brauchtburne nach Brownewird auf die Frage:. „Wasist eine Lage von Maurern?"blofs geantwortet: „EineVersammlung von Brüdern,die gehörigzusammengetre-ten sind (well inet) , um sichüber die Mysterien des Ge-werkes zu verbreiten (umsie näher zu erörtern — to'expatiate 012, " ",B. Abth. 2, S. 126 f.)

Eine Anmerkung Pres.torris in den „Illustra-tions", ed. 1812, p. 29,verdient, hier eingeschaltetzu werden. —

„fri. der Loge kommen Ma-sonen zusammen als Mitgliedereiner und derselben Familie undsind alsdann für diese Zeit dieStellvertreter aller Brüder aufdem ganzen Erdboden. Es darfmithin keinem einzigen Vor-urtheile in Hinsicht auf Reli-gion, Vaterland oder

gegebenmeinungen Raum geeben wer-den.".]

Das Wort: Loge, kommtvon [locus, logis,]Loggia (oder loja) her, welcheletztereWorte imDeutsch enein kleines breternes Hausoder eine Hütte bedeuten,dergleichen bisjetzt nochimmer neben grofsen Bau-ten aufgeschlagen werden,wo die Arbeiter ihr Werk-zeugzeug aufheben, und wo siesich in den Rubestunden zuversammeln pflegen. *) S.

*) In dem altenburger „Jour-nale für Freimaurerei,"B. 5, «Heft 3, S. 44) , No-te, wird die von iiaedu inseiner „hist. eccles. gentisAnglorum, cura Joh. Smith,"(Cantabrig. 1722, fol. ) L.

cap. 4, p. 146 seq., ge-gebene Nachricht, dafs derBischoff Cohnan für einen.Theil der von ihm aus Bri-tanien nach Irland versetz-ten Mönche ein Kloster aneinem Orte habe erbauenlassen, welcher in der Spia-,

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328 LOGE. LOGE.

auch CORPORATION' undMüNsTEn, [ingl. oben imArtikel: FREIMAURER, S.257 .C.!]

[In dem altenburger „Con-stitutions-Buche" wird S.

(„NUrkk.", n. A., B. 1,S. CLIII) auf die Frage:„Warum heifst eine jedeGesellschaft von Freimau-rerbriidern eine Loge?" fol-gende Antwort. —

219, in der Note 27), aus

„Weil unsere Vorfahren, dieZugleich wirkliche Masonen,der seltenen Schrift: „über

ymau rar - OrdenreFend

d. 1. Baukünstler und Steinme-", tzen, waren , die in der Nähe(a. d. Engl. 1753,) folgende des zu bauenden Werkes er-Stelle angefdhrt. - richtete Bauhütte Lote nannten

" Als die Innungen in Eng,- und diesen Namen auf die dar.in versammlete GesellschaftLud aflgemein eingeführt wur-iibertrugen, da sie sich meistden, waren die Maurer in Lon-in dieser Hütte versammle-don in zwei Innungen vertheilt

und hatten mithin auch zwei ten."flerberger! , oder ZU77 fi hiztser. S. hierzu die oben B. 1,Die Architecten, oder Freimau- S. 414 f., ausgezogenen 3rar, mufsten sich zu diesen In-nungen halten, waren also F ragen und Antworten!auch in zwei Zunftkammern Täuschung enthalten dage-&etheilt und kamen ebenfalls in gen die Antworten auf dieden Zunfthäusern zusammen. folgenden Fragen 1, 4 und 5Diese beiden ältesten Zunfthäu- in dem Unterrichte des Zin-ser sind bis auf den heutigenTag Freimaurerlogen geblie- nendorrschen Systems. -heu; und ihre Namen sind : „1. j4' wird den Zu-i) Lodge of Antiquit y , vorher sammenkünften, so dieFrei-Goove and Giridion" [zur Gans maurer zu halten pflegen,und zdyni Ros/eJ „genannt, in der Name: Loge, beize-St. Paul's Charch- Yard, und legt ?"2) Sommerset - House Lodge, in „ „Zum Andenken derNew - Gaulle - Yard zu. West- verschiedenen Läger,minster." so die Israeliten wäh-

Daher ertheilt Krause inseinem Lehrfragstücke überMasonei und Masonbund

ehe der Scoten Magen heitseund noch in neuerer ZeitMaigeo benannt werde, fürdie Bedeutung des Wortes:Loge, als wichtig erwähnt.Dieser Behauptung kannder Heran sg eb er, nach PTti.-fang jener Stelle, nichtbeistimmen.]

rend. ihrer 4oijilirigenReise aus Agypteanach dem getobten.Lande in der Wüsteschlugen.""

„2« Fr. Wie nennen Sie dieseFreimaurerloge ?‘‘

„„Die Loge St. Johan-

',3. F. Warum ?",, „Weil St. Johannes der

Patron dieses Ordensist." "

„4. Fr. WolierIommt Die>ses ?"

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LOGE. LOGE. 329

„ „Zur Zeit der hreuz-zage, und währendder heiligen Firiegeim gelobten Lande,vereinigten sich dieli:reuzherren" (s. obenden Art.: IRREN !)„mit denjenigen Bit-tern, so damals denNamen: 'St. Johannis-Ritter ran Jr,rusalem,fahrten und nach derZeit Bliadiser, mm-mehr aber Maltheser-ritter, genannt wur-den."

„5. Fr. Was fär einen Namen.haben sie bei dieser Gele-genheit angenommen?"

„ „Sie fingen damals an,sich Freinzaurerritterzu heitsen , mit wel-chem Namen sie sich.zuvor niemals habenwollen benennen las-sen.».

••[U ber die Form und Lage

der Loge s. oben den Arti-kel: GESTALT einer Loge !"fier ist noch zu erwähnen,dafs in dem Lehrlingsun-terrichte aus dem „comple-te Magazine" im Anbanrredes ersten Theils der deut-schen Übersetzung von „derSchottischenMaurerey," S.174 f., die dort stehendeBe-schreibung einer Loge soausgedrückt wird. —

„Sie ist ein vierecliigter Platzvon keiner bestimmten Längeoder Breite, gelegen in geraderRichtung von Osten gen We-sten der Länge und von Nor-den nach Süden der Breite nach,auf einer Grundlage, die sotief , als der Mittelpunct derErde, ist, und mit einer Decke,

so hoch, als das Firmament derPlaneten."

Vgl. auch oben B. 1, S.386, Sr. h, und die Arm:JosAru.AT und BALDACII1N

Nachdem Er. Krause inseinem Lehifragstiieke (s.„KUrkh.", n. A., B. 1, S.CLXIT !) die Frage: „Wasdeutet die wolkigede(!ke (der Buklacht' n) an,welche die Loge bedeckt?"dahin beantwortet hat:

„Die lufihülle (Atmosphäre)der ganzen Erde; um anzu-zeigen, dafs die Freimaure-rer unter jedem Himmelstri-che und zu allen Jahrzeitengehbt werden soll und kann,und dafs sie sich zunächst aufdie Ausbildung des _Mensch-!zeitlebens dieser Erde bezieht,soweit diese durch die ei-genen innern Nräfte derMenschheit mit Gottes Hülfemöglich ist."

fügt er folgende Fragen undAntworten hinzu. —

„Fr. Welches ist also der Ort,wo , der alten Nunstüber-lieferung gemäfs, dieFrei-maurerloge gehalten werdensoll?"

,,,,./Inftu. Die ganze Er-de.",'

„Fr. Und Wer soll auf derErde die Freimaurerlogehalten ?"

„,,Antte. Da die ältesteNunsturkunden leh

n-

ren, dar9, die Freimau-rerei ailgemeinist, dafsdie Loge Erstreckun-gen hat , welche dieganze Erde umfassen,und dafs sie von derLufthülle der Erde be-deckt wird, so ist dar-

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330 LOGE. LOGE.

aus erkennbar, dafsdie Stifter des Bundesim Mittelalter, und.überhaupt die altzeiti-gen Brüder, es geah-net haben: die Maso-nei sey , ihrer ewigenWesenheit nach, fürdie ganze Menschheitbestimmt und werdeauch von der ganzenMenschhei t C'entlichgeübt werden" "]

[Nach dem ältesten Lehr-.lingsfragstiicke machen ent-weder drei, oder ‘flint, odersieben, oder ee MasoneneiDe Loge; und als Grund,warum drei eine Loge bil-den, wird ein doppelter an-gegeben:

1.) „weil drei Grofsmaurer(Grand Masons) die Welt, undso auch jenes edle Werk derBaukunst , den Menschen, ge-staltet haben , welche in ihrenV ei hältnissen so vollendet sind,dafs die Alten ihre Baukunstauf ebendieselben Regeln grün-deten." — „Hier wird auf diekirchliche Grundlehre von der.Dreieinigkeit hingedeutet" u. s.w. S. die beiden wichtigen No-ten 88 u. p,9 des Bis. krause inden „E.Urlik.", n. A., Abth.S. 196 — 200, verbunden mitAbth. 2, S. 439-447!)

2) „weil drei Grofsmaureram Bau des Salomon'schenTem-roh waren." — (S. ebend. Note90, 5. 200 f., dann Abtli. 2., S.447 f. , und oben im Art.:

, 5. 71, Sp. b!)Dagegen wird im ersten

Grade des Ordre royal deHdrodorn der Aufzenomme-ne belehrt, dafs die Gründedavon seyen:

[1.) ”parcequ'il y a trois tems'

termesj „dans WZ syllogisme, pailesquels nous decouvrons la vci-rite: la proposition majeure, lemin eure et la conclusion ;"

2) „parcequ'il y a trois angle,sdans WZ tri(zngleequilatiral, quiest un embleme de la troisi'erne(raison) ;"

3) „parcequ'il y a trois per-S07121CS dans la glorieuse Trinitd:le Pdre, le Pils et le St. Espriten un. spul Dieu."

Die Ursachen, warumfiinf und sieben Masonen ei-ne Loge ausmachen , s. inden Artikeln: FÜNF undGERECHT, auch SIEBEN !Die Gründe für die Zahl eiltaber sind nach dem ältestenLehrlingsfragstüCke

1.) „weil es eilf Patziarchertgab , als Joseph nach Agyptenverkauft und für verloren ge-achtet wurde ;"

21,,„weil nur Apostel üb rigblieben, als Judas Christum ver-rathen. hatte."]

[Über den Ausdruck : ei-ne gerechte und vollkommneLogc, s. oben den Art.: GE-RECTIT

Die Ursachen , warumdie Loge Johannes dem Täu-fer gewidmet ist, werdenoben in diesem B., S. 132 f.,angeführt. Hier nochEini-ges.

Im Art.: KNIE, wurdenwir aus der 171sten undl72sten Frage und Antwortdes neuenglischen Lehr-lingsfragstücks nach Brownebelehrt, welches der er,,,fe

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LOGE. LOGE. 331

.Punct in der Maurerei ist.Dann heilst es weiter :

„Fr. 175. Giebt es einenIlauptintnet

„ „Er besteht darin, dafsEiner den ...direlernglücklich macht unddiese Glückseligkeitauch Anderen mit-theilt." c‘

„Fr. 174. Giebt es einen vor-züglichsten Panel?"

,,„Diefs ist ein Punct in-nerhalb eines Zirkels,von welchem es heilst,als der Ikteister unddie Brijder, , wenn sieinnerhalb desselbenrund herumgehen, insil/esenilichen nicht ir-ren können.""

Diefs erläutert Br. Krausein der dazu tz.gehöricen An-merkung 169, („KUrlik..",B. 1, Abtli. 2, S. 230 f.,) inVerbindung mit einer Noteauf S. 77, folgenderma-fsen. —

„Der Meister und die Brü-der können darum nicht irren,weil, wenn der Arittelpunct be-stimmt und der Zirkel eröffnetist, dann die andre Spitze dendadurch gleichfalls bestimmtenUmfang von selbst beschreibt.— Nach Maisgabe dieser Ver-gleichung gestattet dieses Bildeine schöne Auslegung; denn,wenn sich der Meister und dieBrüder immer innerhalb desUrbegriffes (der Idee) der gott-innigen Menschheit halten und.ihr im Empfinden und Han-deln treu. bleiben: so könnensie nicht 'wesentlich irren, son-dern blofs in Atefsendingen, diebei der menschlichen Schwach-heit trüglich sind , unverschul-det fehlen."

„Obige Erklärung dieses

Punctes [im „Master -Ii.ey"]enthält viel Gutes : nur istsie von kirchlich - dogmati-scher Behauptung nicht rein;Welches sie seyn müfste, wennsie für alle Menschen geltensollte. Doch mufs allerdingsdieses Bild sehr sorgfaltig er-klärt werden, damit es nichtzu einer angeblichen Untrüg.liehkeiflehre des Grafmeistersgernifsbraucht werden könne,sowie ein ähnliches Dogma inder christlichen Eirche den ir-rigen Satz von der Untrüglich-keit des Papstes veranlafst hat.“

Auf jene beiden Fragenfolgt Browne's eigne Erklä-rung: warum der Meisterund die Bruder innerhalb ei-ne, Freimaurerloge ins We-sentlichen nicht irrem kön-nen? wozu Krause b merkt,dafs darin „besonders Das,was von der Bibel undvom Beispiele der beidenJohannes gesagt wird, diereligiösen Grundsitze derGrasloge von England ganzgenau kennzeichne." Sielautet so. —

„In alten regelmälsigen, gutein gerichteten Preirnaurerlogtugießt es einen Punct innerhalbeines Zirkels, von welchem csheilst, dafs der Meister und.die Brüder, wenn sie inner-halb desselben rund herunige-hen , im Wesentlichen nichtirren können. Der Zirkel istbegränzt im Norden und Saidendurch zwei senkrechte Paral-lellinien; die im Norden sollden heil. Johannes den niuferund die im Süden den heil. Jo-hannes den .1., , an77., tifen vor-s tell en. An den übern .eure/enjener Linien uud an dem I., IU-

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332 LOGE. LOGE.

kreise des Zirkmls ruhet die hei-lir,re Bibel, die Unterlage vonder Jakob's-Leiter, von welcherman sagt, dafs sie bis an dieWasserwolken des Himmelsreiche; auch enthält sie dieVorschriften eines untrüglichenallmächtigen und allweisen iVe-sens 7 dergestalt dafs, insofernwir deren ebenso kundig undihnen ebenso gehorsam sind,als Jeder von de' n beiden heili-gen Johannes , sie uns bringenwird zu Ihm, der weder selbsttäuschen, noch von uns ge-täuscht werden kann. Haltenwir uns mithin in solchenGrunzen eingeschlossen, so istes unmöglich, dafs wir im We-sentlichen irren können."]

[Tu Hinsicht auf die Be-griffe: Logenconstitutions. w., sind die oben 13.1, S.81 f., angeführte Abhand-lung, dann die Artt.: GE-IM CU T und WINIZELL 0 GEN,nachzulesen. Hier ist zumArt.: CoNsrrruTrorr, nochnachzuholen, da rs die Yor-ker Coristitalion folgende inden „HUrliii.‘ c, 13. 2, Abth.1, S. 110, in deutscherUbersetzung stehende sech-ste Satzzbng enthält. —

"Eine neue Loge wirddurch einen Meister einerLoge ebensowol einge-richtet, als er Freimau-rer machen und ihnen dieThiiren aller Logen eröff-nen kann."Hierzu die bcherzigens-

werthe Anmerkung des Ers.Kiwnse auf S. 199 !

"Betrachtet man sämmtliche

vorliegende Satzungen (Regula.tions ) , so kann man ihnen,Zweckmäfsigkeit und brüderli-che Gesinnung nicht abspre-chen. Das neuenglische Grofs-rneisterthum hat seine soge-nannten alten Verordnungen(oldBegulation.9) auf den vorliegen-den erbaut; es hat aus mehrenPatrofien," — (die, einer vor-hergehenden Anm. auf S. 107zufolge, „zwischen dem Königund der Zunft mitten inne stan-den, Beider Rechte und Vor-theile zu besorgen hatten, auchdem Könige verantwortlichwaren,") — „einen einzigenGrofsmeister gemacht und sichin der hier ausgesprochenenGrundverfassung Andel ungenerlaubt, welche mithin nurdann zu billigen, anzuerken-nen und nachzuahmen sind,wenn und soweit sie mit dem,von erwähnter NE. Grofsiogeselbst angenommenen , Ge-schichtbegriffe der reinmensch-liehen :Kunst, welche nur bild-lich Maurerei und deren Künst-ler nur bildlich Maurer heifsen,wirklich übereinstimmen. DiefsLetztere aber ist, dem Wesennach, nicht der Fall. Die hierabgedruckte sechste Verordnungrmdste das neuenglische Grofs-mei sterthurn , seinen angegebe.,nen Grundsätzen nach , ver-werfen. Daran that es abervöllig Unrecht, 3.) . weil ohneGrund ein geschichtliches Ver-fassungrecht von einem einzel-nen Theile der g‘nizen Gesell-schaft, dergleichen die 4 in dasNE G M. th um zusammentreten-den Logen nur waren, auf einefür dieAndersgesinnten und fürdie ganze Brüderschaft gültigeArt nicht aufgehoben werdenkann, sodann z) weil die alteVerordnung der Freiheit undder angelneinen Verbreitung derBrüderschaft, sowie der ganzen

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LOGE,

innern Wesenheit Dessen, wasselbst jene Grofsloge durch den,Namen : Freimaurerei, bezeich-riet, vollständig g,ernäfs ist.Dagegen thut die dafür gesetz-te Verordnung der genanntenGrofsloge dem Erkennen, demGeschmacke und dem freienWillen der Brüder einen des-potischen Zwang an und er-reicht doch dabei durch diesesUoJs äufsere Mittel Überein-stimmung der Grundsätze, derEmpfindungen und des Willensso wenig, als die päpstlicheHierarchie durch eine valigähnliche Verfassung und durchähnliche Zwangsmittel die Ein-heit der Kirche, des Glaubensund der Lehre jemals hervor-bringen und erhalten konnte."

„Die alten Brüder sahen hierdas Gute, Menschliche und Ge-rechte ein; die neuenglischenliefsen sich aber wol durch dasverführerische Beispiel derpäpstlichen Hierarchie und derTempeiritter, der Jesuiten, derMaltlieserritter u. s. w. , wel-che sie sichtbar nachahmten,täuschen. IhrIrrthum und deraus ihm folgende Mifsgriff istverzeihlich; der Erfolg hatdem NE G M th um e . gelehrt, d a fsseine MafsregeL nicht durchge-führt werden konnte: aber esist Zeit, diese Fesseln zu zer-brechen, und Duldung und Frei-heit an die Stelle der Anntafiungund des Despotismus in der Brii-der.schaft zu setzen. Dennochhaben auch die im 3. 1813 inLondon vereinten Groj:91ogenaller alten Maurer von Eng-land dieselben wesenwidrigenGrundsätze öffentlich azi.,,,,enomxnen." (S. die Artikel derVereinigung Mofsdorf's Mit7theill.", S. 212-229, verbun-den mit

',Silber's vertr. Brie-

fen," 3. 63 — 66 , Note, dannhier den Artikel : Lo-,Npois!)

LOGE. 333

„Möchte aller engherzigeZunftzwang in einer frt-ien An-gelegenheit der Menschheitbald. verschwinden! — Möchteman bald davon abstehen, ein-seitige, unvollkommene, dieBegränztheiten der Individua-lität einzelner Menschen, Stän-de, Völker und Zeiten an sich.tragende Rituale und Prer fas-sungen andern Logen aufdrin-gen zu wollen, und unduld-sam Brüder und Logen als an-licht und ungesetzmäAig zuverdammen und verdächtig zu.machen , welche doch mit glei-chem Rechte, und oft mit weitmehr Einsicht und richtige-rem Schönheitgefühle, dasselbeRecht brauchten, dessen sich.die Urheber der aufzuzwingen-den Rituale und VerfassungenJur sich bedienten! Nur (Aber-einstimmung aus innern Grün-den, aus freier Lieberzeugung,ist wünschenswerth und dem.Besten der Brüderschaft förder-lich ; .nur durch sie wird dasBand der Liebe und Treue ge-knüpft und erhalten."]

[Eine gut gezeichneteSiiitze von einer Loge s.oben B. 1, S. 351, Sp. 1),sowie S. 356, Sp. b, f.; undein heiteres, idealisirtesGemälde davon, welcheseine genaue Betrachtungverdient, s. in dem Auf-satze: „Die Loge zu Z." i1iden „Eieusinien des 19tenJahrh.," 13. 2, S. 215-254!— Auf den Geist der Vor-lesung des mystischen Hut-altinson (s. Artikel !) überdas Wesen der Loge, in Des-sen Werke (deutsche Über-

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334 LOGE (GROSSE). LOGEN-HIERARCHIE.

setzung, S. 75-97,) schlie- len, — nicht von schonen-,fse man aus folgender Stelle der Liebe und Freisinnig.

keit, — zeugen , hier fol-gende Stelle aus Lessing'svi ertem„G espräch e fürFrey-mäurer"!

auf S. 84 f.„Die Welt ist der Tempel der

Gottheit, der wir dienen. 'Weis-heit, Stärke und Schörzheitstelinum seinen Thron, wie Pfeilerseiner Werke ; denn seine Weis-heit ist unendlich; . seine Stärkeist Allmacht ; und Schönheitblickt durch die ganze Schö-pfung hervor in Ebenmaafs undOrdnung." — „Die Pfeiler,ai6 die Loge unterstützen, bil-den diese göttlichen Eigen-schaften ab. Eine Loge, wovollkommne Maurer versamm-let sind, stellt diese Werke derGottheit -vor. Wir setzen diegeistliche Loge in das Thai Ja-saphat und zeigen dadurch an,dafs die Grundsätze der Maure-rei von der Erkenntnils Gotteshergeleitet und auf das Gerichtdes Herrn gegründet sind."]. LOGE (GIIOSSE);S.ORIENT(änossuR). • ,

LOGETNBEÄMTE ; s.

LOGENCEIITIFICA.T (DAS);S. DIPLOM.

„LOGEN - HIEB.A.nciut ;"u. s. w. {S. den Titel dieserSchrift oben B. S. 335,Sp. b und E. 2, S. 22 f.Sie ist eine Vertheidigung-schrift derPublicität maure-rischer Bücher. •

[Zum Troste Derer , dievon solchen Logenbehördensich richten lassen müssen,deren Entscheidungen ent-weder von Herrschsucht,oder von Leidenschaftlich-keit , oder von Vorurthei-

auf,Falk. in die Loge vorjetzt,eine Zeit, nicht können zu-

gelassen werden — und vonder Freimaurerei ausgeschlossenseyn, sind doch noch zwei ver-schiedene Dinge."

„Ernst. Wie so ?"„Falk. Weil Loge sich zur

Freimaurerei verhält, wie Kir-die zum Glauben. Aus dem äu-fseren Wohlstunde der Kircheist für den Glauben der GliederNichts , gar Nichts, zu schlie-fsen. Vielmehr giebt es einengewissen. äufserlichen Wohl-stand derselben , von dem esein Wunder wäre , wenn ermit dem wahren Glauben beste-hen könnte. Auch haben sichBeide noch nie vertragen; son-dern Eins hat das Andre, wiedie Geschichte lehrt, immer zuGrunde gerichtet. Und so auch,

ich ch —"„Ernst. VVas ?"„Falk. harz ! Das Logenwe-

Sen , sowie ich höre, dafs esjetzt getrieben wird, will mirgar nicht zu hopfe. Eine

ässe haben; Capitale machen;diese Capitale belegen; sich an,kaufen wollen; von hönigenund Fürsten sich Privilegiengeben lassen; das Ansehen linddie Gewalt derselben zu Unter-drückung der Brüder anwenden,die einer andern Observanzsind , als der, die man so gernzum Wesen der Sache machenmöchte; — wenn Das in derLänge gutgeht! — Wie gern willich falsch prophezeiet .haben!“

„Ernst. Je nun! Was kanndenn werden ? Der Staat fährtjetzt nicht mehr so zu; und zu-

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LOGENLISTE«

dem sind ja wol unter den Per-sonen, die seine Gesetze rna-chen oder handhaben, selbstschon zu viel Freimaurer —"

Falk. Gut! Wenn sie al-so auch von dem Staate Nichtszu befürchten haben : was,denkst Du, wird eine solcheVerfassung für Einflufs auf sie.selbst haben ? Gerathen sie da-durch nicht offenbar wieder da.-hin , wovon sie sich. losreifsenwollten? Werden sie nichtaufhören, zu seyn, Was sie,seyn wollen? — Ich weifsnicht, ob du mich ganz ver-stehst. -"

„Ernst. Rede nur weiter!"„Falk. Zwar! — Ja wol ! —

Nichts dauert ewig. Vielleichtsoll Dieses eben der Weg seyn,den die Vorsicht ausersehen,dem ganzen jetzisen Schemader Freimaurerei ein Ende zumachen."

„Ernst. Schema der Freimau-rerei? Was nennst du so? —Schema?"

„Falk. Nun ! Schema, —Rale, Einkleidung."

„Ernst. Ich weiis noch.nicht —"

„Falk. Du wirst doch nichtglauben, &IS die Freimaurerimmer Freimaurerei gespielt?"

„Ernst. «Was ist nun das :die Freimaurer nicht immer Frei-niaurerei gespielt?"

„Falk. Mit andern Worten :meinst Du denn, dafs Das, wasdie Freimaurerei ist, immerFreimaurerei geheilsen?"

Hieran schliefst sich Les-ceschichtl. Annahme

im fünften Gespräche.]LOGENLISTE (EINE). Jede

Loge macht jährlich einevollständige Liste ihrer Be-amten und sämmtlichen Mit-glieder, welche sie gewöhn-

T-JOND ON. 335

lieh drucken läfst, um siesowol an ihre Grofse und.die mit ihr correspondiren-den Logen; als auch an ih-re einheimischen und aus-wärtigen Mitglieder, sendenzu können.

L 0 GEN1VIEISTER (DER); S.MEISTER vorvr STITHL.

LO G-ENS CHWERD T (DAS) ;s. SCHWERD TTRÄGER.

Lourr; s. AnBErrLonN.Lo'prp oig ist der Sitz der-)

jenigen Grofsen Loge von.England, welche sich da-selbst im 3.1717 aus vier St.Johannislogen gebildet undan dem bisherigen Ritualemehre Veränderungen ge-macht hatte , welche aberim 3. 1813 sich mit derGrofsloge der freien undangenommenen MasonenEnglands nach der alten, 7er-fassung vereinigte. S. obenEr;GLAND und LO , undunten SYSTEIVI ALTENG.,LIS CHES und NEUEN GLI.,S CHES)!

[In dem „ Circular - Briefean die S. E. FRMR-Logen— enthaltend Vorschläge zufesterer Knüpfung eines aufdurchgängige Gleichheitund Freiheit gegründeten.Bundes zwischen allen deut-schen Logen der symboli-scheu Grade — ausgeferti-get Germanien im 9ten Mo-nat 5790", (92 Seiten in 8.,)wozu ein „Nachtrag" von96 Seiten gehört, erörterte

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LONDON.336 LONDOIti.

Br. Rode dieFrage: „ob (Tas von der Errichtung der engli-scheu Grofsen Loge ist s© we-Recht zur Oberherrschaft,nig ein Geheimnifs, als ih-das, nach einer ziemlich re Einrichtung und ihre Ge-

herrschenden, aber noch schäfte."-untersuchhcdlinürgnichtcin „Die Brüder der alten Frei-

ten, Meinung, gewissen Maurerei waren 1716 darübereinig geworden, dars ihre Per-Personen oder Logen aale– fassung , und höchst wahr-hen säll, entweder in der, scheiniich auch ihre Lehre, ei-

„Maur der Verfassung der nerReformation bedürfe. WieFreimaurerei liege, oder in diese Verfassung und diese Leh-

re beschaffen gewesen, ist mitdem Geseaschaficcntracte dergutem Vorbedacht verschwie-Ferbindung oder auch in gen und sogar mit einer dich-

der Stärke der Vorgesetzten ten allegorischen näm-und Schwäche der Nachge- lieh mit einer Geschichte der

Baukunst, bedeckt, die fast einsetzten, also in einer , zwaraber wenigzufrüh in solchen Zeiten.nicht freiwilligen, aer

li anhebt, wovon man sonst nir-doch niitzchen, Ueberein- gends ein historisches Denkmalkauft, gegründet sey?” und antrifft. — Wenn auch be-e •theilte dabei S. 8 – 32 hauptet und erwiesen werden

haltene Belehren en

über die könnte dafs bis an die Periode

hdie im Nachstehden ent- dieser 'Reformation die Frei-g er rnaurerei unter dergesetzlichen.neuenglische Grossloge.– oder arbitrairen"

„Es läfst sich nicht abläug, chen] „Macht gewisser Perso-nen , eint% die Freimaurerei ur- nen oder Versammlungen ge-sprünglich in England entstan- standen habe: so ist doch klar,den sey ; und es ist historisch "dafs bei dieserReformi 717 wedergewifs, dafs die Freimaurerei eine Person, noch eine Versamm-der drei ersten oder sogenann. lung,einsolehesRechtreclamirt"ten blauen Grade im J. 1717 [zurückgefodert] „habe, sondernihre, jetzt noch fortdauernde, dafs die neueEinrichtung durchEinrichtung erhalten hat, und einen ordentlichen Geserlschaft-dafs alle Logen der drei ersten beschlufs zu Stande gekommenGrade, solche heifsen, wie sie und keiner Versammlung oderwollen, ohne bei irgend einer einzelnen Person ein besondresandern kation aufser der sehnt- Recht eingeräumt worden. Dietischen und ir'ländischen, eine Brüder traten als freie Männer•Ausnahme zu machen, entwe- zusammen und setzten eine So-der direete, oder indirecte, von eietatverfassung fest, die sich.der Grofsen Loge in London auf die Begriffe, die sie, alsemanirt‘‘ [ausgegangen] „sind. Briten, von Freiheit und Gleich--- Dein natürlichen Laufe der heil haben mufsten, begründe-Dinge nach müfsten also diese te. Man sielet aus allen Ein-ursprünglichen Rechte in der richtungen, wie sie vielmehrVerfassung dieser Grasen Loge mit Eifersucht darauf •gesehenliegen: man suche aber so ge- haben, dafs diese Freiheit eichtnau, als inan wolle, so findet untergruben werden solle, undman keines. Die 'Geschichte dafs also durch den Societiitcon-

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LONDON. LONDON. 33'7

fract zwischen der Grasen Lo- gebornen Mitglieder der Gro-ge und den übrigen ordentli- fsen Loge, welche wahre Re.-chen Logen jener kein solches präsentanten. und StimmführerRecht gegeben oder auch nur ihrer Logen sind , wählen

".yseengrun B

dann wieder jährlich einen.entsprungen„Die riten , denen divch. Grofsmeister, der, um bei ge-

die neuem Begebenheiten in wissen Vorfällen der Brüder.ihrer Staatsverfassung" [als der schalt Glanz und Ansehen ver-3König Georg L den Thron von leihen zu können, bei dem hö-Grofsbritanien bestieg ,) " die hem Adel gesucht wird. Die-Ideen von gesetzmärsiger Frei- ser ernennt dann seinen Depa-heut und Ordnung geläufigem tirten , welcher gewöhnlich diewaren, als vielleicht den Ein- Functionen." [amtlichen Ge-wohnern vieler andern Staaten, schäfte] "des Grofsmeisters vor-betrachteten die Logen als Städ- richtet, und die übrigen (ld.tors-te und Flecken , denen ihr beamten; so dafs Niemand oh-Recht an der Gesetzgebung zu-, ne neue Wahl, die völlig freistehe , — die dieses Recht aber ist, länger, als ein Jahr, innur durch eine gerneinschaftli- seinem Amte bleibt und mit-che Repräsentation" [Stellver- hin nicht wol bei so kur-tretungj „ausüben können. Da- zer Amtsverw-altung auf denher instituirten sie die Grofse Wunsch verfallen, noch dieLoge nach dem Model" [Mir- Mittel erwerben oder erschlei-steililde] „ihres Parliaments, chen , kann, uneingeräumteder sie übrigens die gewohnte Rechte zu usurpiren" [sich an-Form einer Loge gaben und ge- zum afs en] ; „Welches sonst wotrade dadurch verhüten weil- von der Habitude" [Gewand-ten, dafs sich solche mit der heir] „eines Mannes von gro-Zeit in ein immerwährendes fsem Gewichte im Staate zu be-Obertribunal verwandeln kön- sorgen gewesen wäre."ne. Es mag nicht überflüfsig „Auch die Grofse Loge, alsseyn, hier, die eigentliche solche, hat keine oberherrli-Grundverfassung dieser Grofsen ehe Macht und Gewalt. DasLoge kurz darzustellen. —" erhellet aus ihrer Einrichtung

„Die Grofse Loge von Lost- und- aus den Geschäften, diedon und Eneland hat kein ein- ihr besaeders aufgetragen sind.ziges auf seine Lebenszeit ge. Da diese Versammlung ganz ei-wähltes Mitglied; sondern sie gentlich nichts Andres ist, alsbesteht aus allen jedesmaligen das Corps repraentatipe" [dieactiven" [anafiihrenden] „Aiei– stellvertretende GesammtheitjStern und Oberaufsehern, oder „aller Logen und :Brüder inEng-Vorsteliena , aller Logen. Nun land ; so kann man nicht ein-werden aber diese in den eng- mal richtigsagen :„ "die Gr.Lo-lischen Logen jährlich gewählt ge habe diese oder jene Verord-und ernannt ; und man kann nung gemacht ;"" sondern: „„diesicher seyn, dafs ein Meister versammleten Freimaurer ha-v. St. einer 'Loge, der die Au- best durch ihre Stimmträger,torität, die dem ersten Harn- versarnmlet in allgemeiner Lo-mer der Loge anklebt, auf sei- ge , Dieses oder Jenes verord-ne Person ziehen wollte, das net.""folgende Jahr nicht wieder ge- „Die Gr. Loge versammletwählt werden würde, Diese sich ordentlicherweise nur vier-

22

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mal im Jahre. Der Grofsmei-ster oder sein Deputirter kön.-nen zwar aufserordentliche -Ver-sammlungen ansagen lassen :allein, in diesen aufserordent-liehen Versammlungen, dieohnehin, wegen der Weithin.-figkeit der Stadt, nicht räth.-lieh wäre zu häufen, kannNichts beschlossen, sondernnur eingeleitet und vorberei-tet, werden. Eine von den-vier Zusammenkünften ist zurWahl des jährlichen Grofsmei-sters und. zur Feier des Johan.-nisfestes bestimmt; die übri-gen drei beschäftigen sich mitden Rechnungsachen der Öeo-nomie und des Annenwesens,und wenn etwa eine neue Logezu constituiren, oder ein neuerProvinzialgrofsmeister zu pa-tentisiren, oder ein Streit inBezug aufFreimaurerrechte undPflichten unter den Logen odereinzelnen Brüdern auszuglei-chen und. die Sache nach Mehr-heit der Stimmen, wie in allen

zu entscheiden wäre.Da diefs ihre Geschäfte allesind, (indem, die Gr. Loge kei-.ne Aufnahmen macht,) und eseinleuchtend ist, das sie sich.wol nicht mit Erhaltung derBeinigkeit der Freirnaurerlelirebefassen kann , indem sie, we-nigstens bis 1774, an die vonihr con.stituirten Logen nichteinmal ein Ritual der drei Gra-de ertheilte, sondern sich hier-in auf die Kunde des Einwei-hers" [des die neue Loge einweihenden Bruders], „sowiein Ansehung der Geschichteund Gesetze auf das beliebteund etwas unverständliche Con-stitutionenb uch, bezog : so kannauch in England nicht einmaldas , Recht des Stiirkern stattfin-den; — ob sie sich gleich die-se; Recht gegen verschiedeneLogen in Deutschland ( urid

sonst in keinem von England.unabhängigen Reiche) ohne al-len Fug angemafset hat und an.-rnafsen wird, solange die deut-schen freien Brüder es duldenwollen."

„Wenn wir also die drei ausEngland nach Deutsch'andüberbrachten syru bo tischen Gra-de nicht nur für ein LS'ystem,sondern sogar im vorzüglich-.sten Grade für ein achtes Sy-stem , erkennen: so kann dieseichtheit doch wol nur von derRegimentsverfassung unter denLogen zu verstehen seyn; in-dem solche die freieste, wel-che mit gesetzmäfsiger Ord,nung bestehen kann, und alsobillig das Muster einer freienbrüderlichen Verbindung, ist.Wollte man aber sag,en : „„Das,was die Engländer in ihren Lo-gen treiben, sey das wahre undächte System," " so läfst sichDas freilich in Bezug auf dieSymbole, Allegorieen, Hiero-

Jungen, Zeichen, Wort undGriff insofern behaupten, weildiese Formen wol loei keinerandern Nation in der ursprun -liehen Sixnplicität" [Einfacheit] „erhalten sind, als beiden Briten, und weil man fastin allen andern Systemen, beidenen man Grade findet, wel-che die Erklärung jener Bilder-sprache geben sollen, hin undwieder kleinere oder gröfsereVeränderungen angebracht hat,welche diesen Erklärungen gün-stig sind. Hingegen kann dochder englische Freimaurer auchkeine Freimaurerei in Bezugauf die Lehre für unä.cht oderunwahr erklären, in der er Al-les findet, was er in seinen dreiGraden hat; und Das ist auchwirklich der Fall bei allen.verschiedenen Freimaurersyste-men, sie mögen übrigens in

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ihren sogenannten hölzern Gra-den, und in den Aufschlüssender .Allegorieen und Hierogly-iahen , noch so sehr verschie-,den seyn. Weicher Aufschlufsbei dieser in die Augen fallen-den Verschiedenheit der aus-schliefslich wahre sey, oder obdie Urbedeutung der Bilderverloren gegang-en, oder obdiese geheiligten Hierogly-phen, wie einige Hartgläubigewähnen, nie etwas Anderes wa-ren , als untrügliche Erken-nungzeichen der regelmäfsigenAufnahme, und der dadurcherworbenen Rechte an derGastfreundschaft der Logenund der Bundesfreundschaft derBrüder, — Das kann und naufsUTAS solange die Rede nur vonden drei -blauen Graden ist,ganz gleichgültig; seyn; da esunbezweifelbare Thatsache ist,dafs keine Freimaurerloge dar-über Aufw12,1üsse giebt ; sondernes den Brüdern überläfst, dar-über nachzudenken, *) und al-so auch in dieser Rücksicht al-le Freimaurerlogen einandergleich sind, sie mögen Mutter-oder Tochterlogen heifsen."

„Dass einige sogenannte Sy-steme höhere Grade bei sicheingeführt haben, ist ebensobekannt, als dafs die Brüderdieser hähera Grade das Rechtbehaupten wollen, die Logender drei ersten Grade zu diri i-ren: aber , worauf gründendiese Directoren ihr Recht?Die Wahrheit ohne Umschwei-fe zu sagen: auf die Neugierdeder symbolischen Freimaurer.Diese — (99 vors 100 wenig-stens) — haben aus Neugierdie ersten Stufen erstiegen undNichts gelernt, als eine unver-

1 Zu Bocle's Zeit gab es nochkeine scientifischen Engbünde.

Anm. des kierausg.

stänaliche Bildersprache, derendeutliche Erklärung man sie inden höhern Graden erwartenund hoffen läfst, vielleichtwol er , ein wenig uniiberleci-terwelse, deutlich verericht.Warum sollten sie auf halbemWege stehen bleibenum. diekönigliche Kunst aus dem Grun-de zu erlernen ?"

„Wenn nun noch hinzu-kömmt, das nur Brüder vonhöhern Graden zu den höch-sten Logenämtern .gelassen wer-den können: so ist nicht nurdas Treiben nach höhern Gra-den, sondern auch die Abhän-gigkeit der Freim a urerlogenvon diesen höheren Graden, na-türlicherweise eingeleitet. Obbegründet? — Auch Das wür-de sie seyn, wenn jeder Bru-der oder jede Loge für diePflicht, sich eine Zeitlang be-herrschen zu lassen, das. ge-wisse Recht erlangte, wo nichtan der Herrschaft, doch we-nigstens an dem Geheimnisse,bestehe es, worin es wolle,theilzunehmen. Wie wenigDiefs aber der Fall sey, wer-den viele alte Brüder sichselbst am Bes ten beantworten.Im Grunde sind ja auch diehöhern Grade keine Freimau-rerlogen! • Es sind für sich be-stehende Versammlungen , die,wenn sie jene öffentlich dirigi-Ten, das Recht dazu über dieUnkunde und Neugier erschlei-chen oder unter falschem Vor-(Toben usurpiren" [sich anma-Isen]. „Ja! lehrten sie die Lo-gen der drei ersten Grade Din-ge, die solche nicht wissen,so möchten sie darüber contra-hiren sich die Direction dafürausbedingen und die Disciplinihren Wissenschaften anpassen.Solange aber, nach dem Cate-chismus eines gewissen deut-schen Freirnaurerzvv-eiges, das

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Geheimnifs der Freimaurerei in „Aus dem Vorstehenden,ihrem Ursprung und Entzwecke glauben wir, sey es klar, dafsbestehet," [vg. oben B. 1, S. alle Logen der drei ersten Gra.359, Sp. b, Nr. 3.1!] "solange de untereinander sich. gleichist es ebenso unrecht, als wirk- und als Freimaurerlogen keinerlieh bedenklich, von einzelnen Art von Abhiingigkeit mit RechtBrüdern oder von ;Versanna- und Fug unterworfen sind.Jungen sich regieren zu lassen, Lafst uns aber jetzt sehen, wasund. Befehle und Verordnun- für Ideen über diesen Punct beigen anzunehmen, deren Ziel verschiedenen Nationen vor-man nicht absehen kann. Nun walten !" —aber ist es einem jeden Bruderdes dritten Grades bekannt, , Auch. Diefs, wie man--;dafs seine wis s enschaft sich elleS Andre im Vorstehen-‚mit seinem Fragebuche schlie- den, was eigentlich in denfset und für ihn alle höhere gegenwärtigen ArtikelnichtGrade versiegelte Bücher sind, gehört, gewifs aber mehr-worin zu lesen oder zu buch- • tl

•ge Eerzigun g ver-stabiren. er erst durch eine neue sel

Aufnahme berechtigt wird, dient, wird hier im Zu-und dafs er diese Aufnahme sammenhange aus der seite-nicht als ein Recht fodern kann, nen, nur von vvenici-enBrü-

d ,kannten Schrift desfolglicii kein unmittelbarer Zu-sczmmenhczng zwischen den drei -21-1ersien und den hölzern Graden verewigten Bock gezogen,vorhanden ist. Denn, dafs die um sich in andern ArtikelnBrüder gewisser, oder vielleicht darauf beziehen zu kön.--.aller, höhernGrade sa gen:;, „die nen.Freimaurerei sey gleichsam die

"Die unbestimmteste Idee istBaumschule, aus welcher sieeinen Stamm nach dem andern unstreitig die von Mutter- und

ch,herausheben,"" beweiset gerade, Tochterloge da man närnlidafs sie ihre Mitglieder aus der meint: „ „nur gewisse Logenfreimaurerischen Verfassung in könnten das Recht haben, au-eine andre versetzen." dere zu constituiren ;" " und:"Zu diesen Beweisen von ,, „heineLoge sey echt, wenn sie

der Unabhängigkeit der eigent- übrigens von noch so altenBrüdern errichtet und noch soliehen symbolischen Freimaure-regelmäfsig nach den Freimau-rei. von den höhern Orden oderrergesetzen verfahre wofernGraden kommt noch einer, der

näm- sie nicht von einer Mutterlogesehr entscheidend ist,lieh: um in die höhern. Grade constituirt worden sey."irgend eines Systems aufge- „Es kann in einer Monar-nommen. zu werden, ist es chic, die' unter einem, unge.,nicht unumgänglich nöthig, theilten Scepter steht, sehr vieldie symbolischen Grade bei Gutes wirken, wenn diesediesem System empfangen. zu Idee als practischer Grundsatzhaben; sondern es wird für angenommen und befolgt wird;hinlänglich gehalten, dafs man indem dadurch nicht sowol dersolche in irgend einer Loge er- Ritus reiner, als vielmehr diehalten habe und sich darüber Je- Polizei in und unter den Lo-gitimii en könne." gen eines Landes —, und ganz

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besonders die Gränzen, aus und aus lauter Repräsentantenwelchen eine Loge, Candida-- der Logen im Lande bestehenten aufzunehmen, berechtigt wollte: 'so ward festgesetzt,ist, richtig erhalten und eifer- dafs diese letztem sich melden,süchtige lilagen über Eingriffe das Datum ihrer -Constitution,vermieden werden, auch auf gleichviel woher ? nebst ihren.den Fall , da wichtige und. Listen , und die freiwillige Be-wohlthätige Unternehmungen. sthornung ihres jährlichen Bei-ausgeführt werden sollen , der trags zum Armenfonds einschi-Mittelpunct leichter zu finden cken mufsten. Es waren umist, wo sich die zerstreuten diese Zeit schon verschiedeneKräfte gleichsam in ihrem Logen in Frankreich von derBrennpuncte sanimlen kön- stricten04servanz. Diese schlos-nen." sen sich unter dem Namen: du

„Diese Bewandnifs hat es Directoire eossais, mit an; und.denn auch so ungefähr . in Eng- alle wählten unter den Mitglie-Lind, Schottland, Irland, Franks demn der pariser Logen ihrereich, Holland, Schweden und Repräsentanten ; ja, der Grand.Rufsland. 'Von den drei briti- Orient machte keine Schwie-schen Reichen ist bereits rigkeiten, solche Logen aufzu-sagt worden , dafs sie ungefähr- nehmen, die sich, ohne vor-gleiche Einrichtung haben, je- her eine Constitution zu neh-des Reich aber seine eigene na- men, frei formirt hatten; wieabhängige Grofse Loge hat. — wir z. B. von der sehr gutenFrankreich hat seine symboli- Loge aux _dmis re:uni.s> gewifsschen Grade directe aus Eng- wissen. Aber freilich ist Frank-land , und zwar erst nach 1729. reich überhaupt wol nicht dasIn Schwung-kam dort die Frei- Land, aus welchem man Mu-inaurerei erst in den Jahren ster in Freimaurerangelegenhei-1743 —174.5. Es dauerte lange, ten holen sollte." [ Vgl. hierbevor in Paris eine Grofse die Artikel: FRANIZREICH undLandesloge etablirt ward ; weil 0 rulAN s !]sich in den weitentfernten Pro- „Holland hat das Licht dervinzen die Brüder nicht leicht Freimaurerei erst aus Frank-vereinigen konnten. Etwa uni reich erhalten ; sobald aber diedas Jahr 1777 ward, nach vie- Anzahl der Logen in den Pro-len Schwierigkeiten, eine neue vinzen anwuchs, formirten sieGrofse Landesloge, oder Grand im Haag eine unabhängigeOrient de la France, in Paris er- Grofse Loge , bestehend ausrichtet und der damalige Duc de Repräsentanten der übrigen;Chartres, in der Folge dOrMans, sowie die Logen in Brabant zu.zum beständigen Grand- Maitre Briis.s.el, ohne dazu von dergewählt; und zwar thaten Das Grofsen Loge in London diedie französischen Brüder, ohne Erlaubnifs einzuholen, oderdazu. weder von England, oder sich mit dem Titel der Abhän-sonst woher, Erlaubnifs oder gigkeit einer Grofsen Provin-nur Rath einzuholen. Auch hat ziailcge beehren zu lassen."sich Englandwohl gehütet, den [Vergl. den Artikel: Nianan-geringsten Einspruch zu thun. LAINDE !]— Da sich dieser Grand Orient „Schweden hat seineFreirnau-zuParis ungefähr nach der Gro- rerei aus England; und diese£sen Loge zu London bilden ward allenthalben auch roch

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342 LONDON. LONDON.

nachher für ächt anerkannt, da auch zu Niedersachsen: aberes, wie 1?ztfsland, das System beide Orte wurden, ohne Harn-höherer Grade angenommen burg nur die geringste Nach-und also die symbolischen Lo- zieht zu geben, wodurch es diegen einigermafsen geändert Zerstückelung seines Leims ver-hat." [Vgl. denArt.: Scuwa- wirkt haben möchte, ebenfallsDEN 1] mit der Mutterfähigkeit be-

„Nur die deutschen Freimau- lehnt. — Dabei blieb es nicht.rer scheinen gröfstentheils, bei. Als Harnburg, durch den Bei-der Idee zu bleiben, die Grofse tritt zurstricten Observanz Auf-Loge zu London sey berech- schlüsse zu erhalten, suchte„tigr, über die deutschen Lo- die es von London aus nie er-gen ein Suprernat” [eine Ober- halten konnte, hingegen inherrschalt1 „auszuüben, ja, Berlin einige Brüder, besserenicht nur 'über die Logen, son- Rechnung dabei zu finden, hoff-dem über Provinzen und Län- ten, wenn sie diese stricte Ob-der. Denn, ohne einen 101- servanz verliefsen und ein neu-sehen starken Glauben an die- es System errichteten, das sieses Supremat möchte es den anfangs für schwedisch gehaltenBrüdern ebenso voreilig dün- wissen wollten, nachdem esken

' dafs die Grofse Loge in aber von Schweden verläugnet

London aus eigner Machtvoll- worden, dem Schutze der Gra-komrnenheit dieGränzlinien [sen londner Lage unterwar-des Besitzthuns der Provinzial- fen: da gab dieses londner Tri-logen zieht, als es jetzt den banal einen grofsen Beweisprotestantischen Seemächten von seiner souverainen Machtdünkt, dafs sich einst Porta- und Gewalt, die schalten und.gal und Spanien von Sr. pä.pst- walten kann, ohne Jemandenliehen Heiligkeit die Dexnarca- zur Rechenschaft zu stehen. Estionlinie durch die neue Welt ertheilte nämlich 1774 einervorzeichnen liefsen. Und in Loge in Berlin," [s. diesen Ar-der That fliefset das Recht bei- tikel, ingl. oben B. S. 119,der Lehnsherrlichkeiten aus ei- Sp. b, Z. 2 fF., bis S. 120, Sp.ner und derselben Quelle; nur b, und PREUSSEN! .] „gegen dieist dieser kleine Unterschied Gebühr und einen jährlichennicht unbemerkt zu lassen, dafs Canon, die hohe Würde ei-Rom seine Linie nicht so oft ner Grofsen Loge über ganzverrückt, als London die seini- Deutschland, ohne sich dar-gen ; — ob aus unergziindli- um zu bekümmern, ob ganz.eher Weisheit oder unüber- Deutschland unter Berlin ste-windlicher Unkunde in der hen wolle. Sie setzten ver-Geographie? mag für's Erste schiedene Provinzial Grofsmei-dahin gestellt seyn ! Gnug, es ster, die sie in Deutschlandist Thatsache, dafs die erste privilegirt hatte, ohne alle Um-Grofse Mutterloge, die von stände ab ;" — „denn, in.London aus in Deutschland ge- dem sogenannten Factum, wel-stiftet ward, das Privilegium dies, mit keiner Art von Scho-erhielt, in ilambarg und Nie- nung der bürgerlichen Ehredersachsen allein zu gebären." jener abgesetzten Provinzial-[Vgl. oben den Artikel: HAir- Grofsmeister, in profanen öf-Buil.° I] „Nun gehören Han- fentlichen Schriften der Längenover und Lraunschweig livol nach gedruckt wurde, befindet

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LONDON. L.C.T ti'M ANN. 343

sich nicht der Schatten eines breitet, als in London, woSchattens g davon.

e,

Folge deafners diese zuweilen 400 Logen activstzl Un-

tersndrang aber angeschul- 'waren.,

er in -digte Mirshandluxier gewesen ewesen gro fSsen

Sowie abe entfer

al-b

sey." nen sich auch hier die Mit-"Einige Briider haben diese glieder gänzlich vorn we-

Art, zu verfahren, für Frei- sentlichen Zwecke der Mau-inauxer ein wenig muharneda-rerei, so dafs die Versamm-niseb. gefunden, die seidenelungen., aufser den Ceremo-Schnur allein ausgenommen :

aber, lafst uns gerecht seyn nien, wenig einer wahrenund bekennen, dafs die Grofse Loge gleichen und dieLoge zu London zehn Jahre Tafellogen. die Hauptsachenachher gezeigt hat, dafs siesich nicht für unfehlbar halte! sind.Sie hat der Grofsen Landesloge Loss (PHILIPP WERNER),zu Berlin Das wiedergenom-xnen, was sie ihr freilich nie geh. Secretair des Prinzengeben konnte, nämlich ganz -Georg von Hessen-DarmDeutschland, und sie dafür zu stadt, geb. zu Buchsweilereiner Provinzialloge erklärt, .im Elsafs, gest. zu Paris am(ob über alle unter dem preu- 8. October 1819, im 65stezt.fsischen Scepter stehenden Län-der oder nur einen bestimmten Jahre seines Lebens, warTheil davon? ist uns nicht be- Mitglied der höhen). Gradekannt . ) sie hat der Stadt Ham- der stricten Observanz, woburg wieder eine Provinziallo- er den Ordensnamen: Equesge gegeben , sowie der Stadt a nicu .lo , führteFrankiurt, und scheint über- cuhaupt, geneigt zu seyn, jeder LOTHRINGEN (FRANZ STE,verirrten Tochter, die mit rn,A,N, HERZOG voN); s.fremden. Götzen eliebäugelt FRANz 1, von öster-hat, ihrb mütterlichen Armezu öffnen, alles Vorige zu ver- reich.gessen und mit dem Mantel der LouDoe- aoirm CALec-z-)Liebe zuzudecken. Insoweit BELL, GRAF voN) war imwäre Alles recht gut; nur dafs j 1736 Grofsmcister derdiese gütige Mutter noch im-mer selbst ein wenig zu viel Grofsen Loge von Englandauf ihre Reize hält und nicht von den nzodern inasons.ganz frei vonEifersucht ist; so Lovr.LL (LoRD); s, LEz.dafs es wahrscheinlich für die GESTER.Töchter besser ist, zwar im- LU CIAN ; s. NICOLA.T.m er in verwandschaftlieh erFreundschaft, aber doch nicht LüTTMANN Kaufmannin zu enger Verbindung, mit ihr im Hamburg. [S. oben denzu leben." u. s. u. s. IA7..3 Artikel : HAMBURG ! -

der Schrift: „Der WeisheitNirgends ist wol die Frei- Mor&enröthe oder Rein-

maurerei so allgemein ver- hard. Morgensterns Epilog

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344 LUDWIG VIII.

an meine lieben BrüderFreymiiurer und zugleichans Publikum," (Athen,1786, in 8.) 8. 85 f. , wirder Ltdi mann genannt undvon ihm angegeben, ilars erein Blaufiirber von Profes-sion und übrigens ein her-zensguter Mann gewesensey.]

LUDWIG VIII., Land-graf; s. HESSEN - DARM-STADT.

LUDWIG GEori.o CARL,Prinz; s. HEssEN--STADT.

LUDWIG XV., König vonFrankreich. [ S. oben denArt.: ANTIN (Duc D')!]

LUFTON, LUWTON, wirdder Sohn eines Maurers ge-nannt. Er genierst als sol-cher mehre Vorrechte in derBrüderschaft, sowie diesegegenseitig bei ihm gröfse-reAnsprüche auf Character-Vorzüge macht. Ein Luf-ton kann schon nach sei-nem 18ten. Jahre. aufgenom-men werden; er bezahltnur die Hälfte der Aufnah-megebühren u. s. w.

rfm „Necessaire ma9on.,par Chappron" (1817,)p. 101,heilst es:

"D. Comment s'appelle unjLls tte kudire?"

$.2 ,,R. Lorpeton; mot an.&ais, qui signifie ai-ve eim architecture.""

Quel est le privirege d'unLoweton ?"

C'est d'e`trereuMa-,ci3n spant toutAutre." "

LUFTON.

(Diese Fragen und Ant-worten stehen auch in den.„Archives de la Franc-Ma9onnerie", p. 131, nur mitdem Unterschiede, dafshier, sowie in dem „Re-cueil precieux de la Ma-9onn. Adonhiram.", part. 1,p. 95 , der Lufton Luipion,und unfigs de niapon, genannt

Chappron liefert sogar, p..50 — 53, ein „Ceremonialrelatif it la naissanceunLou'eton que le pere presen-te en loge." Hierbei wirdder Neugeborne förmlich.zum Lehrling aufgenom-men, indem seine Pathen,die beiden Aufseher, , für ihnden Eid leisten; und da.-durch wird derselbe berech-tigt, künftig in dem erfo-derlichen Alter, gegen Vor-zeigung des über seine Auf-nahme gehaltenen Proto-colls , den Eintritt in dieLoge zu verlangen , ohnesich den gewöhnlichen Prü-fungen zu unterwerfen; je,doch mufs er den Eid-schwur wiederholen. —Chappron, schliefst mit derBemerkung:

„Une douce barmonie nepeut qu'ajouter recht cet.te bete destin6e im celebrer laprernii,re dpoclue cle 1a vie hu-maine."]

[Das neuenglische Lehr-lingsfragstiick nach Broxpneenthält Folgendes. (Siehe

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LUF TON. LUXEMBOURG. 345

„ HUrkk. ", n. A., B. 1,.A.bth. 2, S. 246 !)

196) Wie nennen wirden Sohn eines Freimau-rers?"

„Einen Lewis.”„197) Was bedeutet Diefs?"

„ „Stärke." "„193) Wie wird ein Lemi,s

einer bMaurerlo rre abgebil-det?"

„Als eine metallne _Klam-mer , womit, wennsie in einen Stein be-festiget wird, grofseund schwere Lastenzu einer bestimmtenflöhe gehoben und aufdie für sie passendenGrundflächen gesetztwerden; Was dieWerkmaurer (opera-

Masons) ohne die-selbe nicht so gut be-werkstelligen könn-ten."

"199) Worin besteht die Ver-pflichtung eines Lewis , desSohnes eines Maurers , ge-gen seine betagten Eltern ?"

„„Die drückende Bürdein der Hitze des Ta-ges für sie zu tragen,und ihnen zur Zeit derNoth zu helfen ; dasie hiervon in Rück-sieht ihres hohen Al-ters verschont bleibensollten; auf daf...w- sieihre übrige Lebens-zeit glücklich und ge-mächlich beschliefsenkönnen." "

„2oo) Was für ein Vorrechterlangt er durch diese Art,zu handeln?"

,,,,D ars er vor jedem An-dein zum Maurer auf-genommen wird, Die-ser mag was immer

für ein äufseres Anse-hen vermöge seinerGeburt, seines Ran-ges, o der seines Reich-thums , haben ; er

iirste denn aus Ge-filligheit sich diesesVorrechts begeben.""

Hierauf wird der Trink-spruch ausgebracht:

„Allen unsern sowol könig-lichen, als lehnspilichtigen (lo-yal) , grofsen und kleinen, Le-wis , wo sie auch immer zer-streut seyn mögen, die ihreBrüder nicht vergessen !"]

LumLE-v; s. d. Art. : DEs-A GULIERS in der Note!

LUNA (E2TJES A); S.RENSTEIN, auch SCHULZE.

LUW TON; S. LUFTON,LUXEIVIBOURG(ANNECARL

SIGISMUND VON MONTMO-nENc y, HERZO G VON), wardim J. 1771 von dem ilerzogevon Clutrtres, Grofsmeisterder Grofsen Loge von Frank-reich , zu seinem Substitutoder Administrateur-gendraternannt, in welcher Eigen-schaft er während der Jahre1771 bis 1778 an den Strei-tigkeiten zwischen der Gl.o-fsen Loge und dem Grofs-Oriente von Frankreich be-sondern Antheil nahm.3. 1784 erhielt er auch dieWiirde eines Grasmeistersund :Protactors du Bite dgy--ptien, de Cagliortro.

[8. den Artikel : ORI1ANS,sowie die VVerke von Tho-u „Hist. de la fondation"etc. und " Acta Latomo-

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346 LYNDWERTZ.

rum", in den in der Tabledes Noms angegebenen Stel-len !]

LYNDwERTz , ein Irlän-der, war, dem Vorgebender stricten Observanz zu-folge, der siebente Grofs-meister der Tempelherren,nach deren Wiederherstel-lung, erwählt 1427 und ge-storben 1459.

LYON, Hauptstadt imfranzösischen Departementder Rhone. Die Logen undMitglieder der stricten Ob-servanz in Frankreich unddie sonstigen Anhänger desternplarischen Systems inLyon hielten daselbst im

1778, vom 25. Nov. biszum 27. Dec., unter demVorsitze des Ers. Fillermoz,auf Veranlassung des braun-schweiger Convents, [s. d.Artikel: EaAuNs cnwLIG!]einen ähnlichen, der unterdem Namen: Convent desGaules, bekannt ist. Diegeheime Absicht bei dem-selben war, das System derstricten Observanz in Frank-

MAA S STAB.

reich noch mehr zu verbrei-ten, ihm das Übergewichtüber die andern vielen indiesem Lande bestehendenRituale zu verschaffen, undden Herzog Ferdinand vonBraunschweig auch in Frank-reich an die Spitze diesesSystems zu stellen. Die zudiesem Zwecke angewand-ten Bemühungen und Intri-guen hatten aber eine ent-gegengesetzte Wirkung ; in-dein seitdem mehre Logensich von diesem Systemetrennten. Das einzige be-deutende Resultat war dieEntstehung des Systems derChevaliers bienfaiscznts de laCitd Sainte (wohlthiitigenBitter der heiligem Stadt),{s. den Artikel: STADT!]welches nachher auch aufdem wilhelmsbader Conventangenommen wurde.

LYON (TiromAs),STR A Tura o

LYON (JAKOB); S. STRATII.MORE.

LYIIA (EQUES A); S. IIYM -•MEN.

M.[MA..ASSSTAD, ZOLLSTAB

(DER), (franz. jaage; eng-lisch gauge ;) dient, um dasWerk des Maurers zu mes-sen, und enthält 24 Zoll,welche die 24 Stunden des

Tages vorstellen. Diesesollen, nach dem altengli-schen Lehrlingsfragstücke,Frage 56, so eingetheiltseyn, „dafs 6 Stunden zurArbeit, sechs, um Gott zu

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ULIS S S TAB . MAC-BENAG. 347

dienen, sechs, um einemist dieAbkürzungFreunde oderBruder zu die- des im Meister- Grade be-neu, — soweit es in mei- deutenden Worts: Mac-Benen Kräften steht, ohne dafses weder mir selbst, nochmeiner Familie, Nachtheilbringt, und sechs zum Schla-fe bestimmt werden." —Hierzu bemerkt Br. XTCZUSC

in den „IiUrlik.," n. A., B.Abth. 1, S. 182:

„Durch die Gleichheit dieserEintheilung wird wol nur dieGleichflirrmgkeit derselben an-gedeutet. Unter Arbeit isthierBeschäftigung in dem einem.Jeden eignen Berufe zu verste-hen. Ähnliche Eintheilungen.der Zeit waren bei den christ-lichen A sceten gebräuchlich.Wenn aber auch diese Einthei-lung bei den Geistlichen und.Gottinnigen, die an diesem Ge-brauchthume Antheil haben, imeigentlichen Verstande genom-men wurde: so konnte Diefsdoch bei den Maurern. nicht derFall seyn."

In den handschriftlichen„Statuten derLoge zur frei-en Einigkeit in Essingen,"worüber in den ,,KUrkii.‘c,ebend. S. 297 ausführ.liehe Nachricht gegeben „Als sie ZUM den Leichnamwird, steht S. 32 in einer unter dem Schutthaufen her,

vorziehen wollten und EinerNote folgende Erklärung je- von ihnen denselben bei einemner Eintheilung. Finger ergriff, trennte sich die

„Die ersten sechs Stunden zur Haut davon ab und blieb ihmArbeit bedeuten die Beschäfti- in der Hand. Der zweite nahmgang eines jeglichen Menschen selbigen sogleich bei einem 'an-nach seinem Berufe; die sechs dein Finger ; und es erfolgteStunden für Gott bestehen in das Nämliche. Nun fasste derAusübung der Tugenden und dritte denselben bei der Faust;des Gottesdienstes ; die sechs und auch von dieser lösete sichfür einen Freund oder Bill.- die Haut ab ; worauf er aus-der sind menschenfreundlichen rief: „ „Maebenac,"" welches,Handlungen gewidmet und die nach dein Vergeben der Frei-sechs Stunden der Ruhe sind für naturer, bedeutet: das Fleischden Schlaf bestimmt."] trennt sich von- den Knochen,

nac.

YLi C_BnAC, auch MA-..II ABO SE od. INIAnAzo-s, sindbedeutende Worte, die derMeistergrad mittheilt.

[Aus derLegende vonni-ran?, (s. oben in diesem Ar-tikel S. 70 , Sp. b, und S.71!) ist bekannt, dafs derK. Salomon den zur Aufsu-chung des Leichnams vondem erschlagenen Meisterausgesandten Gesellen an-..edeutet hatte: es solle daserste Wort, welches sie beider Aufhebung desselbenaussprechen würden, das'verlorene Meisterwort erse-setzen. Weitere Auskunftgeben unter andern „les Se-crets de l'Ordre des Francs-Ma9ons devoilds," (Amster-dam 1745,) p. 143 ; deutsch::" die offenbarte Freyrnäure-rey," (Leipzig, 1745,) S.106, wo es hegst:

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348 MAC -BENAG. MAG - BENAG.

oder: der Iiirper ist inFäulnifs rung der zu den Gri en, cre—,übergegangen."

.ichard schreibt jenes hörigen 'Worte angegeben," aal'% asdWort M ahh,abone,Wort, in „der zergliederten im Hebräischen laute.

.Freymaurerey (211as onry dis-sected) ," Mac -Benah und In dem vom verstorbenenerklärt es in derletztenAnt- 131*. Gerlach, zu Freiberg,wort durch: „der Baumei- gedruckten „Catechismus

kur Freymaurer des drittenster ist erschlagen (smitten)".Grades wird S. 14 über dasS. hierüber auch „den

aufgezognen Vorhang der Wort: 31-ahabone , ange-führt: „Macha heirst in derFreyrnaurerey," 8.170, 173

f. und176 —184! Der Verf. irländis chen Sprache einSchlachtfeld und Bon dasdieses Werkes erwähnt un- Ende eines Dings, — daster andern, dass das Wort:Ganze also des Ä'ampfesMac, im Wälischen ein Sohn

heifse, .und dafs daher der nde."-Ausdruck: Mac-Benac, oder

Der Verf. des „Manuelma:onn." liefert p. 56 nach-vielmehr: Mac-Benah , gar

wol von dem Sohne des Prä- stehende Ableitungen destendenten, Carl dem II., ha- Meisterworts. sterworts. —be gebraucht werden kön- „Moabon (har. rad.-nen ; indem er sowol ein ne zxlm, apatre). C'est le nomSohn der Wittvve, als auch du fils de Loth, ne de son in-

eeste avecsa filleainee. („Gen."ein Sohn des ermordetend.erMeisters, gewe-oHerrnH

XIX, 56 et37.) Dans plusieursloges , on traduit pourri.

sen sey. jusqu'aux os ; nous ignoTonsIn - „Jachin and Eoaz" sur quel fondement. Cette in-

(1776) steht p. 34 in der terpr(3tation conviendrait rnieuxNote: „Das Meisterwort au niot sacre du rite franpis

ist 31-ahabone , oder, wie in mak -b'nah, (et nonpas mac-benac, comme 011Pen-den Logen des neuenglischen se. igne ,). qui sis.nifie aedifican—

Systems (modern, .Lodges) 7 tzs joutrulo, filius putrzjicatio-Mac-Benacli.i'c (Vgl. hier nis, =eine pn et 12. Ce motoben S. 70, Sp. b, Z. 10 f. est le rn('g me que I4 .3ZZ, (S, ria_

u.!) — In „tb.e three ‚Tue,) qui signifie'

n—distinctlinocks" aber heilst terfeetio racinees p.58: „Das Meisterwort nn ou (G'/uzldcen,) e.ist Mahhabone," (mit einem Fereussit."'doppelten 4,) „das ist, fast

„Makb'nah vandrait doneselon lon rette interpreta-bis auf> die Knochen per jau tion, et, le ras d. ans lequel est(almost rotten to the Bone) ;"

und p. 67 wird in der Erklä- 111 a on, (et non 2Wo/zabon ou,lploye /pais mot saug

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MAC - BENAG.

Nallabon, comme quelques-unsrecrivent,) n'eta.nt pas seule-rnent dans le grade d-e Maitre,Inais se reproduisant encoredans beaucoup d'autres du liteecossais, ii se trouve consacrepar un usage general."]

[In dem oben B.1, S. 419,Sp. a, angeführten, vornBr. Bocle abgedruckten Ri-ivale des „Chevalier de l'Ai-rle" etc., enthält der Dis-

COZCS sur les erbblefines et lesattriBut8 de la Maponnerie,p.41 sequ., Folgendes. —

„Le mot de Maitre qu'on diteire perdu par la mori d'Hirayn,est celui que Jesus pronama surrla croix et. que les Julis ne com-prirent parat: „ „Ely, .Ely, la-nzu asabathany ," qui veut.dire : mon Dieu , ayez pitii deahoi et pardonnez ä mes enne-anis Le mot MB, dont on.se seit `a, la place de celui ci-des-sus, sont trois mots arabes,signifient le fit de la viergeest mort. On les a substituesaux autres par respect k la bou-ehe divine qui les a prononees.11$ nous rappellent et signifientle Christ, Pils de la Fierge,dont il etalt 1 epoux en Inalitede Dieu." S. auch unten denArt.: NIEISTEldi

„MAC -BENA C Er lebetim Sohne ; oder: das _Positiveder Freimaurerei;" s. LIND-ZUR (31: Friedrich Wilhelm).

MAGD ONALD ; 5. TARENT.1VIAON ; s. FREIMAURER

und MAsoisr.[Bonnepille, (s. diesen Ar'

tikel!) der bemüht ge-,vvesenist, mittelst seines „jesuiti-schen Hauptsohliissets (Fas-7

M.A.C,301\T. 349

se -partout) aus dem Innernunsrer europäischen Ge-schichte selbst die Beweisefür seine B ehauptungen her-beizuholen und in seinemWerk e niederzulegen,— „istfiat lux, damit die IVIensch-heit aufgeklärt werde ," (s.Th. 2, S. 2, oder S. 8 derÜbers. !) erzählt S. 3 f. oderS. 10 d.

„Im J. 1682 gestalteten dieJesuiten aus dem Systeme desRose- Croix de Free - Masons"[der freinzaurer. Rosenkreuze-rei] „ein neues System vonPree - Masonry" [Freimaurerei].„Sie machten aus dem Saio-mon'schen Hause (Maison) Ba-co's" [s. die neue Atlantis, über-setzt in dein Werke: „liebergeheime VVissenschaften , Ini-tiationen und neuere Verbin-dungen," 13. 1, (Altenburg 1736,gr. 8.) S. 177 — 246 !] „einenTempel Salomon's passten alleSymbole ihren Absichten anund, indem sie denselben selt-same Deutungen unterlegten,deren jesuitischer Sinn ihrenMitverschwornen vorbehaltenblieb , trübten sie die reinste

uelle."Hierzu macht er die An-

merkung:„Es ist etwas Bcso ndre s, dafs

Rarnsay" d. Art. !] „der diefranzösische Sprache sehr gutverstand, wenn er von denMaurern sprach, niemals dasWort: .Free - Illason, in's Fran-zösische übertrug; da es doch.weit einfacher gewesen wäre,uns Franc -Maons zu nennen,als J?ree - Masons. Doch! einMann, wie Barm y , hattege-vvifs triftige Gründe für dieseAffectation."

Nunmehr suchet er, „die

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350 A C.?'

genaue Übereinstimmungund innige Verbindung un-ter den vier Graden der vonden Jesuiten in Maurer

b

uni-erivea adelten (maponne's) Ro..bßnlireuzer und den vierGraden des Ordens der Je-suiten zu zeigen," undfährt S. 6 fr. (S. 14 if. d. Ü.)fort:

„Alle Symbole der Maurerciin den Johannisgraden lassensich durch Chiffern deutlich er-klären. Die Anfangsbuchstabenund ihr Gelten (VVerth) alsZah:en (valeur numerique)der Reihe des Alphabets verdie-nen eine besondreAufmerksam-keit. Denken wir an den Ur-sprun.g des Namens: Free-Ma-sons, freie Maurer, oder in dieHandwerkszunft der MaurerAufgenommene, so ist Nichtseinfacher und natürlicher, alsdieser Ursprung. Er ist auchleicht, zu erweisen; und es istsogar wo! möglich, dafs man,vermöge des Geschmacks derdamaligen Zeit an Allegorieen,mit Vorbedacht eine Anspie-lung auf das Haus (maison) Sa-lomon's , das man bauen odermauern (rnaonner) wollte, ge-macht hat."

»Das, was der CapitaineGeorge Smith in seinem Werke:

i,The Use and Abuse of Free-gasonry," (London, 1783,)„im Nachstehenden über denUrsprung dieses Worts vor-bringt, ist von einer so beja-lundert (affirmative) Ungewifs-heit, dafs sie einen höchst be-denklichen heimlichen Vorbe-halt in Gedanken (restrictionmentaie) anzeigt. — „ „Ichbin geneigt, zu. glauben, derName: .Mason,""

MA(.?'ON.

(Ich kann dieses Wort imFranzösischen nicht in unserMaron übertragen, ohne zumGebrauche anderer Buchstaben genöthigt zu seyn, wel

--

che dann, nach ihrer Zah-lenordnung im Alphabet,nicht mehr die nämlicheSumme, oder die geheiligteZahl, gilben; und aus dieserUrsache konnte der SchotteRamsay es nicht in's Franzö-sische übersetzen.)

"habe seine Ableitung auseiner Sprache, in welcher der-selbe irgend eine starke Anzei-ge oder Bezeichnung von derNatur der Gesellschaft in sich.fafst oder verbirgt; und er be-ziehe sich nicht auf Baumeister.Das französische Wort: Mai-ton, “ 44

( Man bemerke, dafs derBuchstabe a in dem engli-schen Worte : Mason, eben-,so, wie in dem französi-schen Worte: Maison, aiausgesprochen wird! HerrSrrzith wollte, indem er hierMaison setzt, den aufmerksa-men Leser vorn rechten Wegeableiten.)

bedeutet eine . Familie99 99

oder eine besondre Classe vonLeuten."" [Im Englischensteht: „a particular race ofpeople," ein besondrer SchlagLeute.]

„Hier steht nicht ein einzigesWort vergebens; Alles drückteinen bestimmten Sinn aus.Zerlegt, man das Wort: Ma-ton, ach dem Gelten derBuchstaben als Zahlen in derReihe des Alphabets, so bie-tet sich eine starke Anzeigedar, welche einen ganz be-sondern Schlag Leute verbirgt.,Es gibt nämlich. in dem Wor-te: hia.son,

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MA (01\1.

- 12A — 18 — 130 — 14

45 im Ganzen;und es bleibt N übrig, der An-fangsbuchstabe des berühmtenNoster, , jenes höchsten Gradesim Jesuitenthume, welchenman nur nach zurückgeleg-tem 45sten Lebensjahre erhal-ten kann."

„Fast von gleichem Schlagesind sämmtliche Allegorieen;denn die Jesuiten haben ver-schiedene Chiffern; und umihre Mysterien desto besser zuverschleiern, verbinden sie die-selben miteinander." — —

„Diejenigen, welche im In-nern des Ordens eingeweihetsind und alle krummen Wege(allures) der Jesuiten kennen,mögen gern in ihren lateini-schen Werken die französi-schen Worte: Maison und Ma-9072 durch die griechischenWorte: Latornos und Latomia,übersetzen. Wenn man, stattdieser griechischen Worte, aufeigentlich lateinische stölst: soist Das fast immer ein Zeichen,dafs der Schriftsteller kein Je-suit war. Das griechischeWort: Latornos, bedeutet im.Lateinischen Lapicida, einenSteinmetzen; — Latomiabedeu-tet Lapicidina, den Steinbruch.,die Grube, worin Steine ge-brochen werden. Allein, dasWort: Latornia, bedeutet auchein Gefangnzfs und Tomos einecbgesoncierte Körperschaft, eineliörperschaft, die nicht an ih-rem Orden hängt. Also nen-nen die Jesuiten die Maurerlatomos, um dadurch Men-schen zu bezeichnen, die ineine Loge, ihr Gefiingnifs,eingesperrt sind, — unwissen-de Menschen, oder rohe Steine,

MACON. 351

die sie bebauen und mit dergröfsten 15_unst 'zusammenpas-sen müssen, um ihren Ordennach und nach in .die Höhe zubringen (relever)."

S. auch oben 33-2, S.2.36f. Note 28 !]

[An die Schilderung einesächten Masons am Schlussedes Artikels: FrIr.ImAunEn,reihe sich die nachstehendeaus einem in der „Fünftenmaur. Mittheilung aus der

z. gold. Apfel. Or. Dres-den 5818." S. 7 — 18 abge-druckten Vortrage des viel-jährigen würdigen Mstrs.-v-.St. gedachter Loge, Ers.JohannNicolausBrschoff, (k.sächs. Hof- u. Justizratlis, u.Ritt. des Verdienstordens,)in dessen Eingange er zudem Ungeweihten spricht!

' ,Siehst du einen Mann, derstill und bescheiden vor sich.hin wandelt, — der seine Pflich-ten als Mensch und Bürger, alsGatte und Vater , untadelhafterfüllt, — der fromm ist ohneGleisnerei, wohlthatig ohnePrahlerei, dienstfertig ohne Ei-gennutz, — dessen Herz warm.für Freundschaft und Men-schenvvohl schlägt, — dessen,stets heitrer Geist für erlaubteFreuden offen, im Unglücknicht verzagt , im Glück nichtübermüthig, in Gefahr nichtunentschlossen ist, — der, freivon Aberglauben und Unglau-ben, in der Natur den Fingerdes ewigen Meisters, die hö-here Bestimmung des Men-schen, anbetend ahnet, — demGlaube, Liebe, Hoffnung nichtleere Namen sind, — dein Guth

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352 lie/IA(3;0N. MnONNERIE.

und Leben zur Rettung der Un.schuld, zur Vertheidigung derWahrheit, nicht zu theuersind, — der, streng gegensich, duldsam gegen die Schwä-chen des Nächsten, Irrthunerohne Anmafsung zu bekäm-pfen, Aufklärung ohne Über-eilung zu verbreiten, strebt, —der, die Glücksge.ther richtigzu schätzen und recht zu benu-tzen, versteht, — der die Tu-gend im bitte' ehrt, dem La-ster im Purpur nicht schmei-chelt, dem Verdienste in Hüt-ten und in Palästen gleiche Ge-rechtigkeit wiederfahren läfst,— der, ohne um Beifall zubuhlen , von allen edlen Man -scheu geliebt, von Hohen ge-achtet, von Geringem verehrtwird, — der nie verkündigt,Was er gethan habe, thun

thun könne, aber, wo esgilt, mit kaltem Made, be-bsonnen er En

tschlossenheit, un-

ermüdeter Anstrengung undseltner Geisteskraft zu Werkegeht und nicht eher nachläfst,als bis es gethan ist, dann aberanspruchlos unter die Mengezurücktritt, weil er das Gutethat um des Guten, nicht um.sein selbst willen, — — begeg-net dir solch ein Mann, so hastdu das Ideal eines Freimaurersgefunden, — merke wohl! —das Ideal, wonach alle Frei-maurer streben oderstrebensoll-ten."

„Reichen sich mehre Män-ner, verschieden an Stand,Rang und Alter, an Talent,Beruf, Vermögen, aber gleichan Eifer für Sittlichkeit undMenschenwohl, für Wahrheitund Recht, gleich unbeschol-ten und geachtet als Menschenund Bürger, — reichen sichdiese die Hand, um Friedenund Eintracht zu erhalten, sichder Wittwen und Waisen, der

Freundlosen und Verlassenen.anzunehmen, das stille Ver-dienst zu ermuntern, die wei-nende Unschuld. zu schützen,die Missethat des Betrugs in.der Geburt zu ersticken, Irr-thum zu vernichten, Wahrheitund Recht geltend zu machen,durch Beispiel, Rath und Thatzum WoJil. des Vaterlandes undder Menschheit, ohne Anspruch.auf Ruhm, Dank, Lohn, mit-zuwirken, — merkest du, dafsdiese Männer mit ausgezeich-netem Wohlwollen und. herzli-chem Vertrauen aneinander han-gen, — erfährst du, dafs siezuweilen an abgesonderten Or-ten , in friedlicher Stille, sichversammlen — dafs zu diesenVersammlungen nur Geprüftezugelassen werden , dafs da-bei völlige Gleichheit und.Freiheit, unter selbst gegebe-nen Gesetzen und frei gewähl-ten Vorstehern, herrschen, —dafs in diesen "'VersammlungenErnst und Heiterkeit, Arbeitenund mäfsige Gastmahle, von.sittlichem Scherz , frohen Lie-dern und herzlichen Seelener-giefsungen gewürzt, abwech-seln , data die Genossen ansdiesen Versammlungen gestärktzum Guten, und ohne Reue,wieder zu ihren bürgerlichenBerufsarbeiten zurückkehren,so hast du eine Gesellschaft vordir, der du mit Recht den Na-men: Freimaurerbrüderschaft,beilegen kannst. — Du siehst,die Freimaurerei ist nichtäliebermenschliches, aber auch.nichts Gemeines ; — sie wirktnicht sowol auf das Wissen, alsauf das Handeln.".1

MA9ONNERIE S.MAUREREI.

[1-her noch einige Nach-träge zu der im.Art.:

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IVLAWNNERIE. MA.(ONNERIE. 333

A trnE.REI, 13. 1, S.277 ff.,gelieferten Zusammenstel-lung von Begrzi7Abestimmun-cren, zuzd Umschreibungen derrreinzaurerei

L in französischen Schrif-ten.

c)Bazot iiifst in derintro-dziction seines „IVIanuel duFranc-Ma9on,"(4icrne iPar.,1819,) p.11 sq., sich fol-gendermarsen vernehmen.—

„La Francise - Alebonnerie estune cole de Venus et dc seien-ees. Cette 6coie, dont les sa-ges et les hommes instruits sonten merne teros les maitres et lesdisciples, interesse vivementtous les esprits ; elle est utileaux /Lammes konndtes, qui pre-Arent les reunions respectablesaux relations souvent suspectesde la societe, — aux savansqui elle offre les materiaux desplus Lautes connaissances, etl'intimit6 des savans les plusdistingues, — aux philosophes,ä gui elle fournit d'importanssu iets de meclitation, — auxministres des diverser rgligions,h (3.4 elle prescrit sans cesse lesgenereux principes d'une to16-rance universelle, — ä la jeunes-se, lt qui elle enseigne des pre-ceptes utiles et purs,— lt Kom-me du monde, lt qui elle presen-te une occupation douce et denobles distractions, — au vo-ya,reun, h gui elle procure desremis dans les licux qui 'ui sontles plus incon.nus, l'hom-me probe dans l'infortune, lt quielle dort= des secouxs,

ä qui elle prodiguedes consolations et des ressour-ces mora/es; — elle est enfinutile ä tous les hommes quisont capables de sentir son im-portance et de profiter de sesexcellentes

Ebenderselbe erzählt ih sei-nem Prdcis de l'introductionet des progrhs de la I .'raniche-lilapolinerie en Europe, et ar-ticztli&ement eis Kance ,, (p. 84-106) unter andern p. 89 sq.;

„Las Bardes discipleS desDruides et Druid es eux-migmeSmais au second rang, suivirentl'exemple des Druides plus to-Urans ou devenus plus socia-bles. Ils s'attachhent lt purerleur morde, ä perfectionnerles clogmes de leur religion:d'es-lors ils developprent lesprincipes de la reliA,von unique,universelle et immuable,— c'est-lt - dire la Franche illaponnerie,et initiliren.t lt leurs nouveauxmyst'eres les Bandes Calddoniens,qui bienten enseig.d'eren t publi-quernent les rnaxtmes precieu-ses de la religion druidiquemodifiee. C'est ainsi que notreinstitution, nzaintenant si pure,se repandit de la Gaulel'Ecosse. Les colonies gauloi-ses qui s'6tablirent dans les ilesbritanniques porthent avecelles le culte nouveau, et ceculte se propageant de plus enlus, et se fortifiant dc Jour en

J our, prit un caracthernarque etfixe. La tradition orale le main-tint et l'etendit de generationsen gen6rations" etc.

L) Der auf den Umschlä-gen seiner Cahiers sich Pro-Jesseur de belles leitres nen-nende Bruder Chemin- D4-ponti3s der, wie auf einPaar Heftumschlägen undhier und da ins Werke selbstbemerkt wird, sich im Be-sitze der Würden eines Smverain Prince Dose- CrOidu Rit franpis , eim,4Souperain Grand In,:pecL;.bi.

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354 111.210NNEB.1E. MAONNERIE.

Ge'ne'ral 33e et dernier de-gre' du Rit cossais, und ei-nes Fe'ne'rable Grand Ela,7e et dernier degrd du Ritpersan philosophique, be-findet und „Membre actifde la Loge des Commandeursdu Mord Tizabor et duGrand Orient de France,Vdn&able de la Lage desSept Ecossais re'unis , cor-respondant et honoraire deplusieurs ateliers" ist, hatzu Paris seit 1819 heftweiseein Werk in ld. 8. heraus-gegeben, zuerst unter demTitel: „ Travaux maponni-quer et piiilosophiques," vomzweiten cahier aber unterdem Haupttitel des Tomesecond: „Encyclope'die ma-9onnique , au Memoires surles socigt6s secrtes , Fai-sant suite aux Trav...ponn.-., 1821." — Der aus5 cahiers bestehende Tomepremier enthält auf 8 und.3'76 SS. unier andern einen.Nachdruck des, wie be-huptet wird, seinen Werk-chen s vom Abb Robin, (oderRobins): „Recherches surles initiations aneierines etmodernes," und ein „Exa-men et analyse Etenidue derouvrage classique en ma-9onnerie, intituM: „hfltolleflanzboyante,‘‘ so wie der 2teTh. ein ebenso überflüssiges„Examen et analyse de rou-vrage intituhi: „Fie de Jo-seph Balsarna connu sous lenom de Comte de Cagliostro."

Die Einleitung zum T.

2d., (wovon der Herausge-ber zur Zeit 7 cahiers, bis8. 354, besitzt,) verspricht„une vdritable Encyclope'diernaponn., savoir, l'analyseraisonne de tous les ouvra-ges marquans en ma9onn.,des recherches sur, les drens Bites, Sectes et Societe'ssecrides, et l'examen des di-VerS .sysames religieua;, phi-losophiques et chevaleresques,Clans leurs rapports avec l'in-satution.‘ e Der Verf. er-klärt, dafs sein Werk nichteine gazette rnaponn. seynsolle, vielmehr ,..MeMoires„qui offrent une instructionsolide aux initic;s, qui pro-pagent des principes utileset conforxnes it l'esprit emi-nernment philantropiquc derinstitution, et qui fas-sent ahner la xna9onnerieaux profanes, sans jamaisleur donner connaissance dece (Fells doivent ignorepi.“ —Wie wenig entspricht doch.der Inhalt diesen Verhei-fsungen! Deutsche Brüdermit einigen Vorkenntnissenwerden bei'rn. Lesen dasWerk, worin, aufser demschon Bemerkten, die Ver-handlungen über die elen.-den Zänkereien verschiede-ner Oberbehörden in denhöheren französischen Gra-den mit unwichtigen Logen-neuigkeiten und Reden vollleeren Wortgepränges ab-wechseln, mehr als einmalunwillig bei Seite leger!.Folgende Stellen in demsel-

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1VIAONNERIE,

Len gehören hierher und be-urkunden, dafs der Verf.hei seinen Untersuchungeneicht tief in den Gegenstandeindringt.

Im T. IT., p. 13 sqq., hatder Verf. einen von der 116-

7y littdraire bei der schotti-$chen Loge des

t,

Trinosopheszu Paris , durch Zuerken-Bun a. des Preises eines bi-jou propre Are portd en Le-ge la boutonnii,,,re, im J.1820 gekriinenDiscours ab-drucken lassen, mit der Epi-graphe:

„DicebatPythagoras: „ „do-norum a Deo homini coy.ces.sorurn haec duo essepraestan-tisSima, veritatern sequiet benefacere aliis; bis enimduobus mortales Deo propesimiles "

„jlelian." 1. XIV, c. 34.Im Eingange dieser Ab-

handlung sagt er nun :„A.pres avoir longtems cher.

che' une bonne dlinition de laFr. Maronn., j'ai cru trouverla meilleure dans ces paroles deethagore: „„Veritatem sequi,et benefacere aliis."" [Zu.Deutsch: Streng der Wahrheittreu und ein Wo'hlthäter seinerNitmen.schen zu sen.] — „Ilappartenait 'a cet illustre fonda.teur de la plus c6lebre 6cole derantiquite, de caracteriser aussibien et en aussi peu de mots,une institution qui, sous beau.-coup de rapports, peut dtreconside'r6e comme la continua-tion de cette gcole." — Vergl.oben B. S. 316, Sp. b, L.und den Art.: PYTHAGORAS!

-Weiterhin sucht der Ver-fasser, zu zeigen, dafs die

MA ONNERIE. 355

Freimaurerei Nutzen stiftet„pur les lunzires re'--pand," und führt diesenSatz p. 19 — 28 80 aus. --

„En etudiant la N'Inonn.,non dans son organisation ex-t6rieure, teile que nous l'atra.nsmise le rnoyen maisdans sa partie la plus importan-te, c'est-4 -dire dans so), sy-st(Inze philoseique , je la voisarriver jusqu'a nous ä traversles siecles pur Zu voie des ini-tiations anciennes, pur les ixo-les des philosehes par les so-ci4tc-'s d'Essjniens et de Thera-peutes, pur le Christianism*pn.milz! et pc:r le Uze f,alerie,toujours animee du rnelme es-prit, des rrulrnes intentions. Jereconnais que si les rnavns su.-perficiels apportent dans lesLoges des vues diffmrentes, sui-vant leurs prejtigds et leurs<roilts , les penseurs ont un ob.jet d6terrnind , l'institution el-le-nsme a un but fixe et posi-tif, auquel elle doit sa nais-sance. Pour trouver ce but,Laut rernonter lt une epoq,uocontemporaine, ou ä peu pres,de la formation des societa,l'epoque 0ii certains lionunesont cru depoir tromNr leurssemblables pour les nzieux asser-vir. Alois aussi des sages, vo-yant qu'ils avaient it lutter con-tre la grossiere ignorance despeuples, et contre rimposture,qui en iah sen profit, se sontreunis secretement pour conser-ver le feu sacre d'une doctrineplus pure, plus convenable aubonlieur et a la dignit6 de lanature humaine. Ces rdunions,ces asiles paisibles, ott Pon neconspirait que contre les viceset los erreurs, et jamais contreles kommes, c'e.st la Er. Na-ronnerie." —

"Cette noble cons2iratio23

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356 BL.4.0NNERIE.

dont le bur, snivi avec uneconstance admirable, a ete 1'anzOlaration de l'etsp2ce humainepur les lunzie'res a eu polar ge-nereux complices les philoso-plies de toutes les nations et detous les si'ecies ; et nous pou--vons en consequence, qu'ilsaient 6t6 rnagons ou non, lesregarder comme les phes, lesconservateurs, les propagateursda systbne maronnique."

„Ce syst8me, toujeurs sageet i?acifique, sans troubler la.societ6 par de brusques innova-tions , a oppose aux supersti-tions grossih-es Pidee d'un atreunique, qui se manifeste parses oeu.vres, mais dont la natu-re est couverte d'un voile quela main des mortels ne doit paschercher soulever, d'un etretoujours bienfaisant, pere detous les honnries, auxquelsdemande comyte, non de leursopinions, mais a.e leurs actions,

d'un atze enfin dont Padard-rable pxovidence a ordonne lemonde moral de mani‘ere quela droiture est toujours unebonne speculation, et que Pini-Täte est, non seulement unetransgression coupable des loiseternelles, mais encore un fauxet mal- adroit caleul. Telle Dieu de 2oroastre, de Numa,de Confucius, de &Socrate, de Ci-ceron, de de Fizielonet de Franklin tel est le Diendes Francs - Marons. Cettetheologie n'a jamaie enfante nide Saint -Barthdlemy, rd deDragoriade ; eile n'a.ffaiblit pasles cerveaux par les rdveriesmysticisme; elle ne les ernbra-se pas par les fureurs da fana-tisme; elle ne porte pas !Ja trou-bler la zerre pour les pretendusinterets du ciel. Au moyend'un petit nombre d'idees sim-ples, elle fait, maule dans lesclasscs inferieures, des auges

ONNERIE.

pratiques, qui en remplissantleurs devoirs, chacun dans sasph'ere, assurent leur • proprebien - etre, celui de leursles et de la societe.“ —

„Les mathematiciens peu-vent .etablir leurs formules etles demontrer sans craindre lacigue, les exils , les cacliots etles bilchers. Mais commen'est pas aussi stir de proela-rner 1er princij)es de la loi rzetu-relle et les droits du p:enre hzi-nzain, les philosophes ont tou,jours ete obliges d'avoir unudoctrine secrite , et de ne lacommuniquer un petitnombre d'b.ornmes choisis, com.-me un levain qui devait fer-ruenter I'ombre, et ameliorerla masse peu ä peu. Del'ates les initiations, si ancienneset si universelles , jusque etcompris celles des premiers ehre-.tiens, auxquelles ont succedeles initiations nia9onniquesden les doctrines doubles danstour les systemes philosophi-ques et religieux, savoir, ladoctrine vulgaire et la doctrinenzyst&leuse. Les philes o ph. esde l'Inde, de la Perse, de l'Egy-,pte, de la Gfece tous ceux dePantiquitd, awient adopte; eet-te double doctrine; is nelaient la doctrine mysteriensequ'aux ames fortes , dont ilscroyaient etre sans. .Pythagoredonnait des levris auxquelles itadmettait tous ses disciples;mais avait aussi pour (lud,ques - uns des leqons particua-res. Orige'ne, sans nous mettredans la confidence du secret,avoue formellement que les in..stituteurs christianisinethent les philosophes Ja cetegard."

„Les Mar,ons , enfans et suc-cessezzrs des e:coies philosophi-quer et des premihres soczi.Msvhrdtienrüs, ont egalement senti

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INIA ON NEPLIE.

la necessite de mettre la veriteä l'abri de la profanation. Ilsont eu aussi leur doctrine my-sterieuse, ignoree, non seule-rnent du profane vulgaire, maisencore de la. plus grande partiedes inities. Ils Pont cacheesous le voile de xites exterieurset d'exublemes, dont quelques-uns peuvent paraitre frivolesou meme ridieules , mais quiont eu l'heureux effet de don

cr

-zier le change aux hemmes le

ers et aux ennemis de la phi,--

losophie. Ces erublemes santen 8/ grand nombre dans notreinstitution, quiI serait peut-etre exact de l'appeler la seien-ce des ce qui iustifiece que disent de vieux maons,que plus ils font de recherehesdans la science magonnique,plus ils trouvent de decouver-tes lt y .faire." — (Vergl. obenB. 1 S. 150, Sp. a, und. S. 319,Sp. b, f., und s. die Artikel:GEHEImNiss;IIELDT&Ä.riN, von.S. 26 bis zu Ende, und LE-:Nom!)

„Clest par cette rigourcusediseretion que la maconnerie atraverse tant de si'ec'les d.'er-Teurs, d'ignorance et de perse-cutions , en conservant sans ta-cke l'heritage des anciens piii-los o phes — qu'elle a fomentiet F opage, dans toute sa pu.-Tete le levain )recieux qu'ilslau ont transmis,s'est avancee d'une rnanierepai-sible , mais sare, ä l'ameliora-tion des hornmes, qu'elle arnine, peu ä peu et sans bruit,les ptej uges et les doctrines fu-nestes, qu'etle a 4ubaituti

principee , les formes et lelangage de l'hgalit aux habitu-des serviles, a pu en-fin sans comproxnettre le re-pos des societes, parier dansles hautes questions de la phile-sophie morale l'esprit &examen

MA9 ONNERIE. 337

et dc critique. Cet esprit d'exa-rnen, qui est une seule et memechose avec l'esprit rna9onnique,a eclaire la religion, la politi-que et la rnorale. II a substi-tue les demollstrations d'unesaine logique au vain jargondes eeoles a rectifie les ideesdes peuples sur leurs droits etsur leurs devoirs, a etabliun droit naturel, un droit pu-blic, a produit la Re.fornia-tion et affranchi resprithumaindu joug de la cour de Rome,qui portant son despotisme jus-Tue sur les sciences physires,voulait condamzier le soleil etles dtoiles lt tourner eterzielle-rnern, avec une vitesse incon-cevable, et dans des propor-tions impossibles , autour denotre petit globe, auquel il estbea.ueoup .prus facile de pirouct-ter sur luz-merne."

„Si toutes les ve:rites ne sontpas nees dans In mnonnerie,elle a toujours adopte et propa-ge celles qui etarent dernon-trees , et qui ten.daient plus di-rectement au bonheur de nom.-ine. Elle a pu s'egarer , prost-dre des directions particuaresvers l'herrnetisme, la cabbale,la rheosophie, l'iliuniinatisine,rever des vengeances inutiles etintexnpestives. Mais ces aber-rations, qui ont eu pour cau-ses , soit des prejuges dominansdans le siede oh olles ont eulieu , soit de grands evenernensdont l'imagination a ete forte-/rent frappee, ces aberrationsrneme se sont encore rattacheesau systeme genoral d'amaiora-tion de l'espce humaine. El-les avaient en effet pour bur,ou de faire des recherches donton croyait le resultat utile ä

ou de vengercriantes injustices. Aujourd'huique le progres des lurnVeresclaire les lionames sur ce qui

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358 MA ONNERIE.

est possible et vrairnent utile,la maqonn. ne peut plus ques'av-ancer drair et a gran.ds pas,vers sa noble et antigut desti-nz-Ltion. Elle arrive a cette d.e-stination d'autant plus slire-anent qu'elle n'a jamais cess6d'employer les deux moyensqui hnissent par triompher detoutes les r6sistances, savoir laconstance et la douceur. Dansles diverses fortünes qu'elle aeprouv6es honorde, prot6g-6e,simplexnent toierde ou proscri-te, elle a toujours employe cesmoyens, conserve le nenneesprit." etc.

Nachdem der Verf. fernerauseinandergesetzt hat, „quelcz naczponnerie a une activitdqui n'est pas turbulente, etqu'elle exclut taute espdce deAnazivize" schliefst er seineAbh. p. 38 sequ. folgender-marsen. —

„Ainsi la Franc-mavnnerieest en tont, paar le fand corn-me pour la forme, un excellentmodele d.e ce que la socia6 de-vrait (irre pour le bonheur dewas et de chacun. Elle T6unitsurtout au prenlier degr6 lesdeux caract‘eres suivantPythagore rapprochent le plusles 12-Ioneis de la Divinit6, sa-voir le culte de la veriid et lapratique de labienfal,s.anee ; (ve-ritatenz seyzi, benefacere alzie;)d'o lt l'on peut conclure, tou-jours d'apres ce philosophe,qu'elle est rassociation la nueuxconrue, ia plus heureuse quiexiste sur ce globe, et qu'elleest ei vielpzt.' sortehis enz. zn, du mortales Deo pro-pe si des Peri."

„il est donc ä sonhaiter ciuela iVii vrin. se propage de plusen plus, que tons les Hommesqui out des rnoeurs et quelque

MA ONNERIE.

eiducation, participent lt setmysMres , sauf ä faire de l'dlitehde la znaronn., pur le nzoyen deshaute grades une societz", plusintime; comme dans les 6COICSet dans les soci6t6s anciennesy avait des disciples admis ‘a,une confidence particuWere duwahre, ou lt une doctrine plussecr'ete. Le nornbre des ma-ons se rnultipliant, celui des

hornmes de bien, des Hommeseclair6s par les vrais principesde la /florale, se multiptieradans la ni<ime proportion. Alorsan reconnaltra qu'un des plusgrands bienfaits de la Provi-dence est d'avoir conserv6 laInagonn. au milieu de taut deruines entassdes par les siecles,et de taut d'institutions cor-ruptrices et malfaisantes."

Bruder Chemin -Duponte'sscheint, unter seinen Mit-brüdern in b es onderm An se-hen zu stehen 'und für dasGute Sinn zu haben; indefsliann auch er sich nicht überdie eingewurzelten verkehr-ten Vorstellungen der Fran-zosen von dem Geschichli-chen und Formellen des 'Via-sonthums erheben. Oberdie von den Trinosophes inihrer Loge eingeführtenConcours maponiz. et litte'rcti-1res äufsert er sich im T.p. 163, folgendermalsen. —

„C'est en efret le seulmoyen,de donner lt r ordre une utileactivit6 sous le rapport litt6rai-Te et moral. Augourd'hui qu'iln'y a plus ä s'occuper de seien-ces occultes, la mayonnerie nepeut protsperer qu'autantsera societ commeeile est soczke de bienfaisance.Pourquoi taut de loges sont-

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MACONNERT.E.

elles langnissantes? c'estqu'on ne vient pas volontiersdans une reunion paar ne rienfaire, OU pour faire des riens."

Auch bei der zweitenPreisvertheilung irn J. 1821ist seih, „discours sur cettequestion quels .s.orzt les meil-leurs nzoyens de faire tourizei-entirein,ent la 314o/ineriever8 le bien de l'humanite?"gekrönt worden. In die-sem, welcher p. 110— 162,sowie die dazu gehörendenNotes auf p. 163 168,' ab-gedruckt steht, sagt er p.130:

„On a dit. avec raison que lairiple science de la Ma9onn.consiste ä bien penser, ä biendire et ä bien. faire. Mais ilfaut bien faire avant tout; c'csrle moyen cle prouver qu'on pen-ee bien. Quant au bien dire,les macons auraient bcau faireretentir lcurs ateliers des dis-cours les plus eloquens, discu-ter de la manihe la plus bril-lante les hautes questions de laphilosophie: ils . ne passe-raient que pour des dissertateursoiseux, ne pr.2chaient d'e-xenzple, s'ils n'a'raient dans leursein des institutions philantro-pique.s, propres ä .exciter labienfaisance de chaque frere,et ä donner lt cette bienfai-sance une bonne et sagereetion."

Hierzu bemerkt er p.165:„Je ne crois pas y ait

d'ergueil, ou du naoins d'or-guci blä,mable, lt revendiquerPhonneur d'avoir introdait dansla maconn. cette &Vinition, quidevient dans les loges dignes derinstitution une expressionconsacr;e et usuelle. Je m'ensuis servi pour la prernibx fois

IVIA(bNN.ERIE. 359

dans un discours que j'ai pro*nonce ii y a quatre ans devantles ft rinosophes. Y6tais nouveaurnavn, et je nie demandaisPexplication de cette d6nomi,nation, gut je leerTeprochaisen queique sorte comme ambi.tieuse. Je kur disais que haseul moyen de la justificr, c'etaitde enluv'er avec beaucoup dezele la triple science de bienpenser, de bien dire et de hicisfaire. L'expression a et6 ac-cueillie et souvent 3.p5tde de-puis comme une espZ;ce de de.vise, dans cet atelier, ob tontce qui Ost bon est saisi avec ar-deur, — dans cet atelier qui,apfes un enfantement laborieuxpour se donner un cxcellent re-glement, principe de sa forceet de sa prospdrit6 , a reprisvers le perfectionnement de larnnonn. une an arche vraimenttriomphante, un atelier en-fin qui pour le z;'21e et le tra-vail, est peut-t.'3tre le prernierde la France. Ainsi, sous lerapport de la triple science,l'atelicr des Trinosopliez s'estrendu digne de son nom."

c) In ebendernselben To-nie second de l'„Encyclop.ma.r.i. onn." wird ein Pro-gramm über die Feier einerFestloge des (Jommandeursdu :Hont- Thabor mit denWorten angefangen :

„Nous l'avons dit, et nousle 1..26terons jusqu'lt ce quenous ayonspopulatis6 cetteil6eparini tous les rineions: „„Ja1Via<;onnerie n'est qu'une niai-serie innocente, si eile niest pasNcole dc Platon perfection-n,;,(4,‘

cl) Ebendaselbst S. 328führt Br, Chernin-DiTonti?saus der Schrift: „Le vrai

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360 MA ONNERIE. MA ,C?ONNERIE.

Mar,on, par le Fr. Enoclz"(nom emprunt! Liege,1773; in 12.0 wovon er p.3')5 —343 einen Auszugfert , Folgendes an. —

"Len-. Enoch definit la franc-mavnnerie une socidte sainte etpieuse d'hoznmes amis, qui a pourfondement Za discre'tion pourbat Ze service dete son prince, et la charitd en-vers sen procliain, — et pour le-fon, ddever an bdtiment alU-gorique aux vertus quelle en-eeigne, avec des signcs certainspour se recorznaitre."

fl. In deztischen Schrif-ten.

a) In der auf 28 Seiten in8. abgedruckten „Vorlesunggehalten von dem zweitenI3r. Grofsoberaufseher undMister der Loge St. Geor-ge" (Johann. Philipp Dres-ser , der Rechte Licentia-te ,) „in der Versammlungde ,. beiden alten und verei-ni-i, ,:rm Logen .4bsaloni undSt Geo,ge zu :Hainburg imJ. 1773, den 19ten August"beindet sich folgende Defi-nition , welche der Red-ner S. 15 für richtig aus-giebt. —

"Die Freimaurerei besteht,nach ihrem wesentlichen Ur-sprunge, in einer Gesellschafteep dikter und untadelhaft be-tundener Männer, die sich frei-willig, mit Verbindung ihresGewissens, zur Ausübung derTugend , der brüderlichen.Freundschaft, der Wohlthätig-keit , der Menschenliebe, unditberliaupt aller edlen und gro-fsen Bandlungen, gemein-schaftlich vereinigt und das

Wohl des Allgemeinen nacheinem festgesetzten und be-stimmten Plane zum Entzweckhaben."

b) „Die Freimaurerei istein Bestreben der Natur,die willkührlichen "Werkeund Handlungen des Men-schon auf das Unwillkührli-die zurückzubringen."

Aus der Schrift des Bruders.1. 1'.. ..l: „Etwas fürFreymäurer besonders fürBrüder im ersten Grad deseklektischen Systems;" Heft, (Frkf. M. 1787;) S. 47.

Auf dieser und den folgenden.Seiten kann die weitere Ans-fährung dieser Definitionnachgelesen werden.c) „Die Maurerei ist ein

geheimes Bündnifs , um diebessern Menschen zu men-schenfreundlichen, brüder-lichen Handlungen zu er-muntern und durch esprit decorps Enthusiasmus für edleThaten zu bewirken."

Aus : „Noturna nicht Ex- IP-suit über das Ganze der Mau-rerey ;" Th.2, (Leipzig, 1788;)5. 142,d) Eine Druckschrift von

4 Blättern in gr. 8. mit deinTitel: „Am Johannisfesteden- 24. Juni 1823 in der g.u. v. Cl ZUM, goldnen Apfel,"enthält S. 5 —8 eine pos-sierliche Legende in gereim-ten Versen: das Eaupt desTäufers 49, welche ein altes

3') In einer Note wird gesagt,dafs „das von einem Bru-der der Loge nach dem be-

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MA(ONNERIE. 1VIAONNERIE. .361

Mitglied der Loge bei jenerFeier zum. Besten gegebenund darin amS chlusse dieAn-wesenden aufgefodert hat,

„zuschtviiren bei dreimalDrei,dafs die ächte Maurereiächte Feuertaufe sry.“ *)

Zur Erläuterung dieser selt-samen Begriffsbestimmungdiene, dafs der Mährchen-dichter,

— „dem schleierlos die Ja-gen,

Himmlisches zu schauen , tau-gen,"

im Vorhergehenden „demhohen Gottesmanne," deman jenem Feste

" in allen MaurerhallenLobgesäng' erschallen,"

die heil'ge Kunde in. denMund gelegt hatte:

„Vernehmt! Die sich der Meister hat erkoren,sie sind zum zweiten Mal' im Licht geboren.Es wohnt der Geist im unerschaffnen Licht,und Liclitstral ist, was hier kein. Prisma bricht.

Lieh t- T aufling ist, wer in der Maurereidas irdische Symbol. vergeistigt, — neuund höher hinstellt. — Der allein ist frei ;und er erbaut für jene Himmelsflammen,die aus des 0 r zu u. z d Feuerbecher stammen,

kannten Bilde von CarolaDolce gemalte Haupt Ahan-ni$ des Täufers während.der Tafelloge im Transpa-rent, über welches sichBiathenzweige geneigt hät-ten, zu sehengewesen sey."

Der Verf. dieser Legen-de hat sich nicht gesehener,sofort durch den gewählten.Titel an seine frühere, wel-che in dem Anhange desBuches: „Johann Stupe'nsAbh. über den Einflufs geh.Gesellscli. auf das Wohlder Menschheit" u. s. w.(Freyberg, 1811) S. 543—552, wieder abgedrucktsteht, zu. erinnern. Nun!so werde ihm denn die1312, ( Cölln, bei PeterHammer,) auf 15 Seiten ingr. 8. erschienene kräftigeHeroide: „Sir Thomas.1110-re's Antwort auf die

(Yeen Sa g-e „Das Haupt Jo-hannis;" von Dirlund ans indie Feder gefast und miterläuternden Anmerkungenversehen," in's Geddclitnifszurückgerufen !

*) Von einem ähnlichenSchwure auf_dechtheit wirdin Nro. 273 des „Morg,n,blatts für gebildetede" vom J. S. 1090,Sp. a, erzählt: „Den La-den eines Shawlshändlers zu.Paris ziert ein Bild mit sie-ben lebensgrofsen Figurenund führt die Überschrift;au serment. Drei Männerüberreichen dreien Frauenmehre Shawls und machen.dabei mit den Händen fei-erlich betheuende Bewe-gungen; sie schwören, dafsdiefs ächte fraitzijsiJcheShawls seyen."

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362 .(ONNERIE,

in seiner Brust den himmlischen Altarfür Den , der ist, der seyn wird und der war."

Doch! damit Keinervon dem Geschlechte der Maurer-bruder,

„das der grotse Bauherr wählte,als er Geist mit Licht vexmälte.und des Lichtes Sühne zählte,"

sich stolz vermesse, liefs er „die Purpurlippen des Haup.tes" sich noch einmal zu der „centnerschweren Lehre"eröffnen :

„Nicht Alle , die den Stuhlherrn Meister rufen , —nach Lohn sich. drängen an des Tempels Stufen,sind werth , die Feuertaufe zu empfangen ;weil sie ihr Herz an ird'schen Tand gehangen,das Wolkenbild nur, statt des Urbilds, liessenunti nie, das S eyn vom S c L. ei n zu trennen , wissen.

Der Meister kommt; — er wird die Tenne fegen.Was Spreu ist, muts in's Feuer. Der Ähre S egenwird man in sichre Scheunen sorgsam legen.Im Sonnenstral gedeiht das Waizenkorn ;die Nahrung 'quillt ihm'aus des Urlichts Born."

Gleiche Ideen hatte unser Altmeister bereits früher inder Sage: „Der Glühwurm ; am Johannis -Feste 1812;"entwickelt, worin sich nachstehende Strophen befinden.

„Denn , meine Brüder, nicht des Teppichs Zeichen,und Was wir sonst durch Wort und Griff uns reichen,ist unsrer Bundeslade alter Ruhm. *)Das Weltall ist des Maurers Heiligthumer lies't das Achte Maurer-Alphabetall überall , wo Gottes Odem weht."

„Das Bild, der Buchstab, muts vergeis ti g t werden.Wahr ists , wir wurzeln noch auf niedrer Erden :doch wipfelt unser Haupt hoch in die Luft ;sein Insafs , unser Geist, verschmäht die Gruft.Wer nur mit Bildern und Symbolen spielt,trifft nie, so oft er auch auf Weisheit zielt."

1 IM 3. 1808 Kurserte unser Dich-ter in einem Schreiben: „Wirmüssen im verschleierten Heilig-thume eine Bundeslade haben;.und wenn _Nichts (Irinnen ist:

so inursDiefs selbst das Geheim-nifs seyn. daß Nichts drinnen.ist." S. das auf der vorigenSeite, Sp. a, in derN ote angefil r-te Bucn, 5. 87!

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itIAONNERTE. 3G3

,,Und s o vergeistigt in der Zeiten Laufedie Wassertaufe sieh zur Feuertaufe.Der Täufer tauft mit Wasser : doch verheilster für die Zukunft einen heil'gen Geist,der soll mit Feuer taufen. — Niemand Keifssein Sohn, in dem der Feuergeist nicht Reutst."

„Und wir sind seine Söhne. Darum winkenuns selbst die Gleimchen, die im Lichtschein blinken,alljährlich , wann Johannistag erscheintund uns diefs Fest zur grofsen Nette eint,die Lehre zu: „die Wass er taufe wichder Feuertaufe; sey getauft, wie ich!""

Endlich suchte ebenderselbe Seher, in einem Ge-dichte der kleinen Sammlung: „ Zum Andenken des5ten und 6ten Januar 1821 " s. (14 Seiten in 8.),8. 9, durch die Strophe :

„Feuer-, Wassertaufe sind die Weihen;und wir können beider uns erfreuen,

ist Jo ha n n es unser Schutzpatron.Er verkündet an des Jordans Laufebei der Wasser- auch die Feuertaufe

und empfängt jetzt an des Meisters Thron,als der Morgenstern im Osten, hohen Lohn."

Das, was Er, der Erleuchtete, neuerlich unumwun-den als seine Meinung von der ächten Maurerei ausge-sprochen hat, vorzubereiten.

e) In der„Beleuchtung maurerischer Gegenstände die jedem denken-den Freimaurer zu. wissen nötlug sind. — Von 1'. Carl Pe–trasch, gegenwärtig zweiter" [zweitem] „Vorsteher der Lo-ge zum Verein der Menschenfreunde in Trier. 1823," (XVI und119 Seiten in 8.)

schliefst sich die „ Zueignung an die grofse LogeJioyccl York zur Freund:Aalt in Berlin. ' mit folgenderSchilderung ,der Freimaurerei, nach welcher zugleichüber den Werth der in dieser Schrift enthaltenen 27gröfseren -und kleineren Gedichte ein allgemeines Urbeilgefällt werden kann. —

„Eine lichtverbreitende Schule des menschlichen Herzensist die h ein g e Runs t, — allen dünstenvertraut.

Mittlerin zwischen Gebot und der wahren inneren Tugend,frei von Fesseln und Zwang, duldend, und liebend, und sanft,

mit der Lehre beginnend, durch das Beispiel vollendend,führt sie auf blumigtemPfad' schützexid den strauchelnd enF ufs,

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364

MA.CONNERIE..

Mit der Freun dschaft kräftigem Arme rettet die Holdevon der verderblichen Kluft nahe verborg'ner Gefahr,

bindet mit Rosenketten der Liebe, — der mächtigsten,höchsten

ltraft der moralischen Welt,, — Menschen an Menschheitund Gott,

achtet des Schicksals Schrecknisse nicht auf dem Pfade derWeisheit,

wandelt verdoppelten Schritts muthig zum licht-vollen' Ziel."Auf diese Zueignung folgt

S. 1 16 ein Aufsatz mitder Überschrift: „Begriffder Freimaurerei, in wel-chem sich der wesentlicheWerth dieses Ordens" [desmasonischen Vereins] „aus-sp richt.“" Im Eingange giebtder Verf. die Foderungenan, welche die Freimaure-rei an die sich ihr Widmen-den macht, und folgert idar-aus S. 4 f.:

„Mithin kann sie selbst nurdie höchste Verehrerin derWahrheit und Tugend seyn,Ttuschung, Lüge und Betrugaber nur als Gräuel -verachtenund, über Heuchelei und klein-liche Weltklugheit weit erha-ben , nur nach wahrer Weis-heit forschen. — Fern von ihrist daher auch jede Geheimnifs-sucht, jede Anmafsung verbor-gener Rünste und aufserordent-licher Wirkungen, jedes poli-tische Eingreifen in die allge-meine Staatsverfassung. Siewill vielmehr zur Erreichungihres Zweckes blofs eine Ver-bindung aufgeklärter , edlerund vvolilthätiger Männer be-gründen, einen gewählten Um-gang mit wahren Freunden zurge'm ein sch aftlichen moralischenAusbildung und Vervollkomm-nung erweitern und so dem

Geist und Herzen Vortheileverschaffen, die ohne solcheVerbindung, ohne solchen Um.

unerreichbar sind."gang,S. 6 — 9 fährt er fort:„Das Menschengeschlecht,

durch den Einflufs einer allge-mein edlenEtziehung noch nichtvon der ersten Stufe der physi-schen Entwicklung zu dem Be-wufstseyn seiner gei.e gen Kra ft— diesem Götterfunken des Mo-ralischen Daseyns — emporge-hoben, noch tief im thienscheiiSelbstgefühl schlummernd, vonLeidenschaften unterjocht, nochnicht zur Vernunftmarsigkeiterwacht, ist noch lange nichtzur allgemeinen ErkenntnifsDessen gekommen, was es alsGeschlecht der verständigenWesen soll, was es als solchesdarf, und was es dort, wohinseine Sinne nicht mehr reichen,zu erwarten hat. Die Bestenund Edelsten aus ihm sind esdaher auch jetzt noch, welche,wie einst im grauen Alterthum,den Ungeweihten in einenSchleier der Verborgenheit sichverhüllen, um die erhabenen.Mysterien der Weisheit, ent-fernt von allem Unheiligen, zufeiern; diese -sind es, welcheeine Verbindung- oder eisenOrden, begründen und denGeprüften durch die Einwei-bang , als Mittel zu seiner mo-ralischen Wiedergeburt, aufdein Wege zum geistigen

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MAWNNEBIE.

Wachstimm und zur Humanitätweiter führen, die seine wan-kenden und unsichern Schritte,so lange die Binde der Autori-tät vor seinen Augen schwebt,mit halfreicher Hand, mit Bru-derliebe, unterstützen, ihn dieStürme der Leidenschaften und.der Selbstsucht kennen und ge-gen sie kämpfen lehren, undseine Ansichten läutern und er-hellen; diese sind es, welchedurch die schöpferische Machtder Freundschaft den Erprobtenin den Stand setzen, seine Kraftselbständig zu versuchen, und.dem anerkannten Gesetze derVernunft zu folgen, damit erkünftig die Binde der Autori-tät entbehren und selbständi-gen Schrittes weiter wandernkönne; diese sind es , die den.würdigen Neophyten" [Neuaufgenommenen] „zum ständigen Bewufstseyn seinerWürde als Mensch, seiner Be-stimmunz als vernünftiges,moralisch - mündiges und selb-ständiges Wesen , seiner Rech--te und. Pflichten als Bürger ei-nes moralischen Staates aufer-wec

ken, ihn zu Gerechtigkeit

und Wohlwollen in RücksichtAnderer ermahnen, und allesDieses , das Wesen des Ordens,zugleich durch passende, aufdie edleren Gefühle des Men-schen berechnete Ceremonienund Formeln dem Herzen desGeweihten näher legen und.für dasselbe erwärmen und be-geistern."

„Was würde aber selbst auchder beste Mensch, solange erisolirt" [einzeln] „im Kampfegegen so viele Hindernisse,gegen den beherrschenden Ein-ilufs der Eigenliebe und Selbst-sucht, dasteht, ohne den Pro-bierstein des ächten Pflichtbe-g-riffs eines allgemeinen Welt-bürgers, ohne Ruth und Lei-

MA(;ONNERIE. 365

tung des edeldenkenden beleh-renden Freundes, — was wür-de er ohne vereinigte Thätiz-keit , ohne vereinigtes Fort-schreiten, vermögen , — wasohne Achtung gegen das Gesetz,ohne Liebe , ohne vereinigteUnterstützung, erreichen? Er-matten würden die einzelnenFähigkeiten und Talente , ver-dorrest die einzelnen Kräfte,und das gesunkene Menschen-geschlecht keinen Haltpuncthaben, an dem es, emporge-hoben zu sittlicher Ordnungund Würde, geleitet werdenkönnte. Hierin also, in dieservereinigten Thätigkeit und wech-selseitigen Unterstützung , indiesem Zusammenwirken undEmporstreben zur Selbsterkennt-nifs zum geistigen Wuchst/zumund zur Humanität , das heifst,zur Wahrheit, Freund,chaftund Bruderliebe, zu allem Dem,was uns der Character derMenschheit giebt , was uns zurharmonischen Ausbildung dient,uns der Reife und ewigen Be-stimmung des Geistes näherführt und die allgemeine Men-schenbildung umfa fst,in liegt der Begriff, in wel-chem sich der wesentlicheWerth des Freimaurerordens'[Vereins] „ausspricht"

Nun führt der Verf. sehrberedt weiter aus, wodurchsich das wahre Wesen derFreimaurerei ausspricht undsagt zuletzt S. 15 f.:

„Wer mit mir weder allein,noch vorzüglich, in der äu-fsern Form, in den Allegorie-en und Emblemen, noch in de-ren Auslegung und strengängst-licher Beachtung, das wahreWesen der Freimaurerei ge-sucht hat, der wird es auchnur in 'euern Begriffe gefunden

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366 M.A.ONNERIE.

haben, der wird in der Weihezagt höhern Lichte dann aucherkannt haben , dafs der Frei-maurerbund, als eine nach ih-rem Ursprungs, und nach ihrerweitern Entwicklung., die höheredusbildung und 1/ erivollkozrzm-nung des ganzen Menschenge-schlechts bezweckende Gesell-4schaft , und als der bisjetzt ein-

zi ge Bund, welcher sich demReinmenschlichen ausschliefsendwidmet, insofern er seinem in-nern erhabenen Wesen treu ist,den r,We kiinftioer höherer Be-

z., -

.strebungen im geselligen Lebenthiitig bezeichnet. — Werdendie Keime ächtmenschlichenSinnes , die in den Grundge-setzen und Grundgebräuchender Brüderschaft unverkennbarschlummern, in lichte Wissen-schaft, in reine allumfassendeLehre und. allumfassende Aus-übung, entfaltet, wird'dasGemütla. aller Brüder durch ge-sellige nunstübung, das heilst,geistreichen Unterricht, wie'es unablässig geschehen sollte,erwärmt und ihre Thatkraftvernunftgemärs eerichtet, wieauch. durch Beispiel der edlerenMitglieder zu immer höhererStufe erhoben, wo sie mit rei-ner Liebe die ganze Mensch.heit umfafst: — dann wird.und rnufs aus der Freimaurer..brüderschaft ein vollendeter,die Menschheit im höchstenMaafse beglückender, Bundhervorgehen."'

So richtig auch das in die-.sein letzten Absatze Ausge-‘hobne ist, so hätte dochdem Verf., da er, hier in ei-ner eignen Abhandlung denBegriff der Freimaurerei zubestimmen,unternimmt,seinRechtsgefühl das Bekennt-mifs , entlockeii sollen , dafs,

MA ONNERIE.

sowie Manches, was er S.6 — 9 nach seiner Artgekleidet hat, vom Er. Fef9-her, also der von ihm ange-gebene Begriff des Freimau-rerbundes nicht von Ihm,

..:sondern vom Er. Krause,herrührt. Diefs hätte imEingange S. 2, wo er an-führt, „dafs er zur Zeit nurwenig gute Lectüre überden Gegenstand der Frei...maurerei gehabt habe,"seine schickliche Stelle ge-funden. Man lese nurIfraitse's' Vorbericht zur er-sten Ausgabe seines Wer-kes über die „Kunstudiun-den", dann Dessen „höhe.re Vergeistigung der Grund-symbole der Freimaurerei",um die Quelle der Grund-ideen zu dem Aufsatze desBruders Petrasch zu finden!Zum Beweis hier nur fol-gende Stellen aus den er-wähnten Logenvorträgen,,Ate Ausgabe, 1811, S.91 f.! —

„Das Wesen der Freimaure-rei, die Bestimmung der Frei= -

auerbrü jderschaft, a , selbst.ihre Gebräuche, in ihrer ursprünglichen Einfachheit, sindso beschaffen, dafs sie, unab-hängig von Clima, Jahreszeit,Landessitten, von e4,,,exithiimr,liehen Bestimmungen der Staa-ten und der religiösen Gemei-nen, überall geübt werdenund, zum Heil der Menschen,überall gedeihen können, wonur Menschen noch, zu zah-men, im Stande sind. Nurdas Allgemeinmenschliche, was,

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3,TAONNERIE.

obgleich in unendlichem Reich-thurne der individuellen Ge-staltung, dennoch bei allenVölkern, unter allen Zonen,Dasselbe ist, — nur Diefs al-lein ist der Grund und das Gebietder Freimaurerei."

„So besteht die Freimaurereiallein in der harmonischen Aus-bildung des anzen :Menschen;und die Freimaurerbrüderschaftvereinigt ihre Mitbrücler reinals Menschen, um in ihnen dasAllgemeinmenschliche zur Rei Irezu bringen, und um einst alleMenschen in reiner Liebe zueiner Menschheit zu versamm-lela. Sie erwählt sich dieseSphäre der geselligen Wirk-samkeit, weil sie der ersteund höchste Theil der ganzenmenschlichen Bestimmung ist;— weil nur in der Gesundheitdes ganzen Menschen , nurin der in Liebe vereinigtenMenschheit, Wissenschaft und.Eunst, und jede einzelne Vor-trefflichkeit, gedeihen; — weilnur dann auch die Eigeruhäfft-lichkeit jedes einzelnen Men-schen, sowie Familien, Freund-schaften , Völker, und Staatund Eirche, aufblühn undwahre Vollendung, Ebenmaafsund wechselseitige Harmoniegewinnen können; — weil nurauf diesem harmonischen Grun-de alle menschliche Dinge zu-sammenstimmen können in einin allen seinen Gliedern und.Theilen gesundes, wohlgeord-netes und schönes Leben derganzen Menschheit. Aber eben-defshalb ist die FreimaurereiFreundin und Pflegerin allesGuten und Schönen; sie em-fängt mit Dank jede Bliither Wissenschaft und der

Eunst , welche, in den Rranzihre Geselligkeit gewunden,ihre Würde durch Schönheitund Anmuth erhöht.'

1VIA.ONNERIE. 367

„Wäre das Logenwesen blofsein Fortpflanzen und Ausübender Gebräuche, so wäre eszwar immer noch Etwas werth,aber unendlich wenig gegenein Logenwesen im wahrenSinne, welches Menschen alsMenschen vereinigte, um in ge-selligem PlezAe sich zu wahrerMenschlichkeit zu bilden und füralles Reinmenschliche

, gleichfiirrnig und stetig zuarbeiten, In diesem Sinne sinddie Logen und ihre Thätigkeir,als lebendes geselliges Institut,ehrwürdig und wesentlich, sowesentlich, als überhaupt Ge-selligkeit für jeden Theilmenschlicher Bestimmung undfür alles Gute und Schöne esist. Wer die Freimaurereiselbst achtet und liebt, dermufs auch Logenthätigkeit indiesüm Geiste ehren, lieben undbefördern." — Vergl. untenden Artikel: MEIsTER!

f) Zu den oben B. 1, S.323 unter 9, abgedruck-ten Definitionen gehörtnoch die schon am Schlussedes Artikels: HERz, (B. 2,S. 53 f.,) angeführte, ganzerschöpfende, Begrifisbe-stimmung der IVIasonei vomBr. Krause:

„Die ächte Masanei ist Ge-sinnung und Leben ins Geisteder Menschheit und der Mensch-Ziels keit.1

[ " .MA.9oNNERTE (LA),Po\eine en trois Chants,avec des notes histor., ety-inolog. et crit., ornd de 2gravures, et de 7 vign. ouculs - de - lampe." — Un-ter diesem, bereits oben B.1, S. 415 f., nebst einerStelle aus dem Buche, an-

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368 Nati' ONNERIE.

gegebenen Titel it zu Pa-lis im J.1820, auf4, XXXIIund 331 Seiten in gr. 8.,von denen nur S. 1 — 19,163 —186 und 255 — 271dem Gedichte gewidmet.sind, ein Werk erschienen,durch welches , abgesehenvon dem Werthe oder Un-

-werthe des Gedichts , inden Anmerkungen die ge-wöhnlichen Inthümer der

• französischen Schriftstellerhinsichtlich des UrsprungsderMasonei noch mehr ver-breitet werden. Wiewolder Verf. , seinen Behaup-tungen einen Anstrich von.tiefer Gelehrsamkeit zu ver-leihen, bemüht gewesenist: so möchte man ihmdoch seine Mahnung aufS. 80: „Avant de tirer er-.gument dune chose, il fau-drait toujours s'assurerle est aitchentique et praie ;"zu eigner Beachtung em-pfehlen. — Um dcnLeserauf die glänzende und weit-ausgedehnte Bahn, die erin seiner Schrift zu durch-laufen unternahm, zu gelei-ten, ruft er ihm in der Vor-rede S. XXI zu:

„Observez d'abord avec rnoiles premiers äges du monde!Voyez les peuplades encore sau-vages s'abandonner ä leurs d6-sirs grossiers, priv6es des no-tions d'ordre et de justice pri-mitive, dont quelques Sages,au milieu des t6ribres parrniles Saturnales du crime et de

conservent seuls la

1VIAONNERIE.

tradition I Suivez ä travers lesvicissitudes des empires la tra..ce de ce depöt de vertus et delurni1res, toujours le rnrnesous les noms diff6rents qu'ilrev't sous les formes vari6esque lui imprime le g-6nie dequelques grands horames! —Voyez passer des Erachmanes,des Mages, des Egyptiens, suc-cessivement aux prtresals , aux disciples de Pythuac-re aux Juifs Essdniens, -deceux ci aux Cabbalistes, auxGnostiques, aux 7empliers, etdes Templiers au.x Franc - :ala-90118, cette institution 'eton-nahte qui toujours eut pour La-se rad.oration de l'Etre supra-nie et P6tude de ses ouvrages,pour volle et pour attrait lexnystire, pour def Pallegorie,pour rgsultat la bienfaisaricel"

Bei Erwähnung der Höl-lenfahrt des dlenects ingil's Gedichte sagt er p. 26:

„Qu'on se rappelle, dans cesixiimc livre, oh le talent dup&ete s'eTeve si haut, une foulede pa.ssages , bizarres en appa-rence , et qui , avec un com-mentaire marounique, prennentsans effort an sens raisunna-hie!"

Nachdem er einige Bei-spiele aus diesem Buchezum Beweise seiner Annah-me angeführt hat, fährt erp. 28-29 fort

„Parmi les sava.ns, ii n'y aplus gdere prdsent d'incerti-tude dessus." {Wirklich ?.]„ „Gerte description de la de-scente ,"" dit rauteurdu. „Monde primitif", [Court--de-Gebelin] „ „supplee auwas des des Anciens sur le m 'emeobjet, qui n'existent plus , etaux descriptions incompretes

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MA ONNERIE.

des Mystres. On voit mani-festement, d'aprZes ces rgcits,que l'appareil des Myseeres , etle spectacle etonnant qu'ils of-fraient, g taient embigmatiquesqu'on y reprgsentait aux horn-rnes Pavantage des soci gt6s, etla n gcessit6 des lois *qui en dg-coulaient; (alle l'initration gtaitim secours de plus pour y par-venir, mais gtart In-utile sans la puret6 du coeuret l'exercice de tous ses de-voirs.“

„M. Ouvaroff, rnalgr6 cela,doute que le poke latin aitvoulu peindre Pinitiation, dansla descente d'ijnge aux enfers.Cependant le judicieux Bart/id-Zerny ne fait pas difficult6 d'ycroire. Quant k moi, avantd'avoir eiltendu parier du sy:-seeme de ,Warburton, j'avais6t6 frappg , lt la lecture du si-xibne livre de l'ngide, dePobscurit6 qui y regne qa et ih,et qui est si peu naturelle kYirgile; et lorsque je connusla Mav jnnerie, je le fus bienplus, de voir dans ces cgrgmo-nies, des rapports marquds avecces passagerin rne fit examiner si les Ylysee-res modernes, que l'on veuttoujours isoler, ne se ratta-charent pas aux anciensMysthes.D'amples reclierches ont faitjaillir la lumielre di Ines .yeux,et m'ont donn g la convlctionqu'ils sont effectivement lesrnemes, quoique parfois tron-qugs, decousus, transposgs,xnags de eiloses etrangZn:esdemandant un commentaire,que je e rne crois par permis de,publier, , mais dont les notesde ce pdeme formeront

—Diese Anmerkungen sind.

nun eben nicht von der Ee-schaffenheit , dafs sie den

IVIAONNEB..IE. 369

Scharfsinn des heimlich-thuenden Verfs. bewährenkönnten. Weil in die aufden einzig ächten Lehrlingsgrad folgenden beiden.Johannis und in sämmtli-che höhere Grade von denErfindern derselben ver-schiedene Sinnbilder und,Gebräuche aus den Myste-rien der Alten künstlich ver-webt worden sind, hält er,gleich dem gelehrten Lenoir,(s. diesen Artikel!) den un-unterbrochenen Zusammen,hang jener mit diesen füreine völlig ausgemachte'Sa.-che. — In Einer der letz-ten Noten (p.317 seq.) stellter, mit triumphirendemSelbstgefühle , seine Be-weise, „qui ont du confir-mer le lecteur dans la cm-1.-viction de l'existence d'unechaine non interrormime entrele Magisme ouet la lkiaponnerie' t zusam-men und vermeint, ,„quecela est prozzAd principale-ment:"„i) par l'exacte concordance

du VIe livre de Virgile avecles Myst‘eres d'Eleusis d'unepart, et avec la Maitrise um.onnique (3e Pautre;"„2) par la connexit6 des Chri:1

tiens de Saint Jean avec les Sa-h gens , et Pidentitg du rameaudes Sab gens et des Maqons ;"

„3) par Punion, sur les Abra-xas, des emblmes de Pancienneet de la nouvelle initiation ;"

„4) par Pgtonnante et pour-taut irrgcusable e'tyrnologie desmots lege et houz4;5"

24

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370 MnONNERIE D'AD OP TION.

„5 ,) par l'explication du nomet des symboles de la Rose-croix ;"

„6) par le maillet ou elef ba-phometique, par M6t6, etc.;par la lettre G- du nom com-pagnonage;"

„7) par la manike dont lesGnostiques seprenaient la main ;par ranalogie des Eons, des S6-phiroths et des Nombres

„8) par Pidendt6 des symbo-les de Vordre du Temple avecceux de la Magennerie et ceuxdes Abraxas ;"

„g) par la ceinture secrkecommune aux Mages ou magi-ciens et aux Templiers;"

„lo) par la xnysticit6naire de toutes les chevaleriesell.topeennes ou. asiatiques;"

"11) par le rille que joue Sa-10M071 dans le roman;"

„12) par la comparaison d'an-ciens usages avec certaines c6r6-monies des quatrikrie et septi'e-me grades; etc., etc., 'etc.,"

„et peut - etre encote plus,par la tradition constante, uni-forme, universelle, d'aprs la-quelle tous les Maons repandussur le globe sont persuadgs del'origine immemomale de leurOrdre."]

MA 9 oravERIE D'AD or-TtoN. Dieses Ordenssy-item für Frauenzimmer,welches nicht mit dem.Mops'orden, (s. diesen Arti-kel !) zu verwechseln ist,hat, sowie alle andere dem.Freim.aurervereine nachge-ahmte geheime Weiber-verbindungen, seinen Ur-sprung in Frankreich undspricht auch in Hinsichtder Maurerei den Hang derNation zum Vergnügen undzum Umgange mit dem

weiblichen Geschlechte aufeine besondere Weise aus.Wahrscheinlich in der Ab-sicht, um unter neuen For-men den Damen Feste ge-ben zu können , oder um.die aus dem Bunde derFrei-maurer ausgeschlossenenFrauen über seinen Zweckund seine Arbeiten zu be-ruhigen und sie glaubenzu machen, dafs man siein denselben aufnehme, er-fand man gegen das J. 1774in Paris den Iiite d'Adoption,welchen der Grofse Orientdaselbst zwar nicht eigent-lich sanctionirte, dennochaber durch das Abordnenvon Deputationen zu denVersammlungen und durchandere Handlungen still-schweigend anerkannte.

{Br. :Mary führt darüberin seiner „Hist. de la fond.du Gr. Or. de France," p.360 sequ., an:

„Le rite d'Adoptiorz est pres.que le seul qui seit aujourd'huien usage dans les Loges fran-gaises et etrangkess Les da-rnes y sont admises sous le ti-tre de Soeurs &Adoption. Lerituel et le formulaire, telsqu'ils existent, ont ete accueil-his par le Grand Orient en 1774.Ce corps avait declare dans sadeliberation du io. Juin qu'iIles prenait en considerations

voulut aussi comprendredans sa reforme ces sortes d'as-semblees qui, avant cette 6po-que, etaient hien bin d'olfrirla rggularitg et la decence qu'el-les ont presentees depuis. .11est ä croire que les reunions de

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MA9ONNERIE D'AD OPTION. 37j

darnes dans les Loges ne s'in-troduisirent, tant dans la Fran-ce que dans Niranger, qu'k lasuite du reldchenzent des moeursmaronniques. Ii n'etait point deressence de l'Ordre de faireparticiper les femmes ä ses my-seeres reserves aux homrnes.Aussi voit - on que les prerniersMavns qui eurent ridee de lesrecevoir dans leurs assemblees

ne les ont point ad-mises avec le titre dc Franches-Narannes, mais seulement souscelui de Chevaliires d'un Ordrequelconque. ils portaient lescrupule jusqu'k refuser auxlieux dans lesquels, elles s'as-semblaient le norn de Loges;on les appelait Chantiers Fo-rdts, Bosquets, Temples d'a-mour, etc. Ce ne fut que po-sterieurement t 1736 qu'on ap-pela les darnes du nom,- deSoeurs avant, elles etaient qua-

IiI6es de Cousines ou. d'Arnies." l

[Der Abbe Bobin,s eifertein seinen „Recherches surles initiations anciennes etmodernes," (h Amsterdam1779,) p. 151 — 154, ver-bunden mit p. 172, oder inden Nachdrücken: ä Dres-de , chez Walther, 1781,p. 111 sequ. , und in der,2Encych xna9. p. Chemin-Dupotais ," T. I. , p.83-85et 105 (oder in der deut-schen Ubers. dieses Werks :„Über die Einweihungen inalten und neuem Zeiten;vom Abt R.... Memphis u.Braunschweig 5782; (in 8.)5. 123 — 125;) gegen der-gleichen Verbindungen infolgender Stelle. —

„L'usage d'admettre des feta«mes dans quelques-unes deleursassemblees sera peut- etre unjour la cause de la decadence dela mitqonnerie de France. Lagalanterie franqaise accoutume-ra peu- h- peu les maqons lt s'd-carter des loix rigoureuses daleur Ordre; et trop occupes du.soin d'amuser ce Sexe par desfdtes brillantes, ils perdront davue leur vrai but. C'est sur-tout dans les grandes villes,comme Paris, olt leur admis-sion peut devenir dangereusepar rimp ossibilit6 in orale &Jenfaire toujours un choix bin6pure."

„L'usage d'intro d uire des fern-mes dans les loges, est tresmoderne; la France est la pre-miere nation qui ait donne cetexemple aux autres. La ma-n.i.'ere de les recevoir, le ehe-monial de leurs assem biees,n'ont aucun rapport avec ce quise pratique dans les loges d'hom-rnes ; le secret que les uns et lesautres sont tenus d'observer,fait vomr la difference qui ca-racterise les deux sexes; il estpresque sans exemple que lesuns le violent, et il est assezrare que les autres le gardentscrup aleusem en t. "

„Le grand orateur du Grand-Orient disait en leur faveur, enadressant la parole au Grand-Maitre „ „Les pretres d'Isis etd'Osiris ont admis leurs femmeset leurs Mies aux my-sCeres im-penetrables et terribles de l'ini-tiation. Les Grecs ont eu leurs

— les Roniains leursFestales; dans tous les ordresde la vie civile l'Europe enti-re a produit des /1e:rdines: eh 1pourquoi les Magons de Fran-ce, qui sont peres, epoux, fils,freres, ne les admettraient - ilspas parrni eux ?" "

„01i cet orateur de la xnavn-24*

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372 MAONNERIE D'AD OPTION.

udenerie de France a-t-il p lassement, qui ne deut l rris queles femracs fussent admises aux aux veritables myst‘exes, ex-myseeres d'Jsis et d'Ositi.y? clusivement pratiqu6s par desrodele dit express6ment qu'elles hommes."ne furent jamais admiscs a au- Der Redner schliefst mitcnns mysteres de l'Egypte: Les dem Ausrufe:Sibylles 6taient des prophetes- „Ainsi la ma9onnerie, quisec c6rebres, non seulement rend les hommes meilleurs,dies les Grecs, mais encore perfectionnera encore les fern-chez les B,.ornains; lern. vertu y ines; et de ce double per-6tait en gründe v gn6ration, amn- fectionnement r6sultera quesi que celle des Vestales; les mac;ons umsh des magon-vivaient dans les retraites, loindcc

nes, verront renouveler leiercommerce des homm es. faveur, le proclige par lequelAinsi leur exernple ne pouvait les Dieux r6compensrent laetre d'aucun poids en f

que leur toit domesti-

aveur vertu et le tendre attachementd.e association dont il par- de .Philmon et de Baucis, c'est-Init." Verg,l. oben B. aS. 2.77 Sp. a, Z. 10 fr. v. un- - dire que sem converti en un rempletett ! saere, s6jour du bonheux beDagegen häitBr. plus pur."

Duponü6 in der „Encyci.. Bonneville sagt in seinemInac " T. p 193-199, Werke: „LesJe'suites chas-den Adoptionlogen eine pa- de iaMa 9onnerie," etc.,thetische Schutzrede, wel- 2de part. p 80 sequ. (indie ,eo anhebt. der Uhersetzung, Tb.. 2,

„Persuad6s, comme le galant S. 105 f.):Fratirols qu'une cour sans , „Die Franzosen haben sogarfernmes est une ann6e srms prin- eine Freimaurerei für das Frau-tems , et un printe,rns sans ro- enzimmer geschaffen, wovonses, vous alles ouvrir aux da- sie die Versammlungen LozesInes Pentr6e, de votre temple. (1).21doption nennen ; und da die-Cet usage d'admettre les fern- se so ziemlich gewöhnlich ausxnes dans la maqonnerie, est den auserlesensten Personen desd6sapprouv6 par tr'es hon et Hofes und der Stadt bestehen,trs savant mavn, l'auteur des so laufen alle französische,,reeherches sur les initiations Maurer diesen Adoptionlogenanciennes et modernes.” — zu welche sich übrigens durchTont dit cet 6gard. ihren Anstand und ihre Wohl-est trs juste: mais niepa- thätigheit sehr empfehlen. Uri-rait avoir oubli6 une observa- sere Franzosen bekümmern sichtion essentielle, &est que la sehr wenig um das Scheltenpr6sence des femmes . dans nos einiger mürrischen Maurer,temples n'am6nerait la d6caden- die ihnen täglich mit der Mali-ce de l'institution qu'autant nung, in den Ohren daCs

existeraient iz toutes les die iVlaurerei in Frankreich nietenues Sue les loges d'a- gedeihen werde, solange mandoption ne sont qu'un objet Frauen den Zutritt gestatte..ti6s secondaire, an laxe dans Sie nennen Diese Pedanten;la mafonizeric un aimable d6- und in der Überzeugung, ars,

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‚MA ONNERIE D'ADOPTIQN. 373

wenn es in der Maurerei einwirkliches Geheimuifs gäbe,solches schon längst bekanntseyn miifste, beschränken siealle ihre freimaurerischenlienntnisse auf die Erkennung-zeichen ; und alle ihre Logen-reden sind Nichts, als Ermah-nungen, oft mit einem grofsen'Aufwinde von Beredsamkeit,bedrängten Brüdern oder Rei-senden beizustehen, und imganzen Chor zu trinken auf dasWohl derjenigen Schwestern,welche die Zierden ihrer Tafel-loge sind."

In einem glänzenden.Lichte erscheint die _Ha-ponnerie des Daines in der„Esquisse des travaux d'A-doption, dirigel s par les Of-ficie,rs de la Loge d/e la Can-deur, Depuis son Etablisse-ment," (ce 21. Mars 1775,parJe Marquis de Saisser'ai,la Marquise de Courtebonne,les Co mtesses de Polignac etde Cliolseul-Goaffier, etc. )

l'Orient de Paris Pan1778;" (8 et 46 pp. in 4.)zugeeignet den durchlauch-tigsten Schwestern; la Da-chesse de Bozbrborz , Grande-Maitresse de l'Ordre desJ7ranches Wiaonnesdoption en France, la Du--cizesse de Chartres et la Prim-cesse de Lamballe. In demEssai sur le bat de Adoption,p. 3 sequ., heifst es unterandern:

„La plus .parfaite xnoitid due re hurnam ne pouvait pas

etre toujours bannic des lieuxdevait embellir. Est- il

des biens parfaits loin des gra-

ces? Nous avons doneadmisdes Soeurs ceux de nos my-stZ2res, auxquels elles poupaient,olles devetient rn'64 me participer ;näus leur avons rappeli notreprincipe, en leur faisant adopternotre 7m1."

„Un nouveau paradis terre-stre est le lieu quo nous liabi-tons ; alles y viennentdes fruits ddlicieux qni km:sollt permis, et instruites parun fatal exemple, dies ont lecourage de se sonstraire h l'ap-pas des fruits clefendus."

„Rien n'est plus propre kpronver h nos Soeurs la hauteopinion gue nous avons deleur sexe , que l'efhart que nousavons fait, apr'es tant de siZe-cies, en les associant h nos my-stieres. Par nos coertrssont ii elles, nos estrim sontunis aux leurs. Elles partagentnos sentimens comme nos asy-les, nos lumiln.-es comme nostravanx; notre bonheur estcommun; et notre fdlicit6s'augmentant par la coramuni-canon , 11.PtIS arrivons lt cetheureux degr6 de jouissance,oh le cocur satisfait et comb16n'a plus de ddsir h former. Detoutes les socidtes 6tablies par-rni les hommes, ii n'en estpoint de plus sage, de plusparfaite, de plus utile quo laMet potznerie. La vertu, vuilhson evrit le bonheur du genreMtmain, voila son but ; la ver-tu et le bonheur en composantses avantages et ses douceurs,sont les seuls objets de ses de,voirs. Utile par Zu nzoralequ'elle enseigne, agreable parl'urtion qu'elle entretient, deli-cieuse par fraternelld

iquelle inspire, la Maqonnerieest sur in terre une dbauche dein felicit6 des Cieux."]

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374 IVIAeNN,ERIE D'ADOPTION.

[Ixt dem „Essai sur lesinystZn.es et le veritable ob-jet de la confr&ie desFrancs -Ma9ons," welcherzuerst In Haye, oder viel-mehr ä Paris, im J. 1771,dann aber la secorzde edi-tion, revue et corrigee, ltAmsterdam 1776, 40 pp. in.8., erschienen ist, und wo-von im „Abreg6 derhist. dela Franche 1V1a9onn."Lon.dres et lt Lausanne 1779,p. 35 — 55, ein anderwei-ter Abdruck, sowie in der„Freymäurer Bibl. ," St. 1,S. 99-124, eine Verdeut-schung, steht, enthält die2te Anmerkung Folgen-des. --

"Man hat seit einiger ZeitFrauen vermittelst der Adop-tion (par adoptio7i) in die My-sterien der Freimaurerei einge-weiht; doch sind diese vonden Mysterien der Männer ver-schieden. Die Grade far dieFrauen sind aus dem erstenBuche niosis entnommen; dieSymbole und Formen sind diesinnbildliche Vorstellung derTugenden ihres Geschlechts ;und die Loge stellt bei denAufnahmen den Garten Edendar. Dieser Orden bezweckt,die Lehren an's Herz zu legen,dafs das Weib von Gott zurGehillfin des Mannes erschaf-fen ist, dafs diese Vereinigungder Geschlechter, als ein Ge-schenk seiner vvohlthätigenHand, eine Freistatt des Vergnü-gens, der Ruhe und derUnschuldseyn sollte, dafs aber die Neu-gier auf der einen und die S iirsig-Xeit der Verführung auf der an-dern ,Scite, den Fall des ganzen

menschlichen Geschlechtsver-ursacht haben. Die Neuaufge-nommenen werden daher er-mahnt, diesen Schaden zu er-,.setzen durch ihre Tugenden,wodurch allein sie das Bandder Vereinigung befestigen und.uns die reinen und wahrenFreuden ,des Lebens schmecken.lassen können."]

[in dem vorher S. 370, Sp.b , angezogenen Werke desErs. Tlzory liefert der dritteTheil, p. 341. — 432, einlesenswerthes Fragment surles rdztnions secri)tes des fern-mes , worin theils ausführ-lichere, theils kürzere,Nachrichten gegeben. wer-den:

1) des Mopses; (s. unten die-sen Artikel!)

2) de l'Ordre de in Fdicit4ou des Tglicitaires; (s. oben d.Art. 1)

3) de l'Ordre des Chevalierset Chevali-eres de l'Ancre; (s.oben den Art.: der Orden vom..ANIKE.B.

4) de l'Ordre des Chevalierset Nymphes de la Rose; (s.unten den Artikel; ROSEN OP,

33E5) du Rite d'Adoption et del'Ordre des rencleurs; (s. denletztern Artikel!)

6) de "'Ordre des Dames 4cos-saises dc Vilospice du Mont-Thabor (s. den Art.: die ,schot-tischen DAMEN om Hospitaledes Berges ilhabor.0

7) de l'Ordre de la Persipj-rance (s. den Art.: der Ordender BrItAnnLIcknzIT I)

8) de l'Ordre des Chevalierset Daxnes Philochor&es, ou.Arnans du plaisir ; (s. den Art.:PUIX-001-1.01tiXTZS

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IYIAONNERIE D'ADOPTION. 3759) de la Maqonn. eptienne

d'adoption; (s. den Artikel: dieÄGYPTISCHE Maurerei

io) de l'association des Com-pagnes de Pgnglope (s. den Ar-tikel : der Orden 1,017t PALLA-:0.mm .

Über den Bite dAdoption,`verbreitet sich Thory p. 360— 378. Aurserdem findensich über die verschiedenenGrade dieserMaurerei in den:nach verzeichneten Druck-schriften Aufschlüsse. —

1) „La Maonnerie desFemmes." (Eine Vignette,welche ein aufgerolltesSchurzfell, worauf eineKelle und ein Hammersichtbar sind, darstellt. )Lon dies 1774; 48 pp. in 16.— Von dieserSchrift, wel;che das Ritual der drei er-sten Grade in sich begreift,sind drei deutsche Uberse-tzungen erschienen, als:

a) „Die Freymäurerey derFrauenzimmer." (Die soebenbeschriebene Vignette.) Strafs-burg 1774; 48 Seiten in i6. Einneuer Abdruck: Paris 1799; 52Seiten in kl. 8.

b) „Die Vreyrniiuerey imFisclibein-Rocke." Erster Theil.Frankf. und Leipzig, 1775; 48Seiten mit einem elenien Titelk.— Der zweiteneil hat dentel : „Die Verrathene Freymäue-rey ," (80 Seiten mit einemebenso schlechten Titelk.) undist ein Nachdruck aus derSchrift: „Der verratliene Or-den der Frey-rnäurer ," s. w. ;Leipzig, 1745, 5. 1 — 70.

c) „Die drei Grade der Frei--maurerei des Frauenzimmers,mit allen Gebxäuclien und Ce-

remonien, und einem vollstän-digen Katechismus.— vom Lo-genmeister Bosch." Prag undWien, 1 785, 5 und 57 Selten in8., mit einem bunten Titelk.,den Obermeister einer Frauenlogein seiner Amtskleidung vorstel-lend.

2) „L'Adoption ou la Ma-ponnerie des Femmes. En troisGrades. A la FidaitA Chezle Silence. 100070075."(Am Ende der Schrift steht:„Ce Livre se trouveHaye , chez Gosse ct Fi-net; et si Geruir'e, chez J.Bardin.") 64 pp. in 8., mit3 Kupfern.

3) Vier Hefte in 12. ohneOrt und Jahrzahl, mit demHaupttitel: „Maonneriedes Dames ," und zwar:

a) 45 Siatuts et rgglemens und.Loge de Table; 2 et 24 pp. Je-ne enthalten unter andern in.den Artikeln ir und 12 die Sa-tzungen: „Aucune femme ostveuve ne pourra (Itre revue,sous quelque pr6texte que cepuisse 3tre, si elle a le rnoin-dre soumon de grossesse" etc.,und: „Aucune fernme, veuveou fille, ne pourra pareillementrare reyle, sous quelque pr6-texte que ce soit, dans im temscritique; et le jour de sa r6-ceptiou sein eloign6 au moinsde quatre jours, dc celui oitelle aura ecss6 d'avoir ses fe-gtes, et au moins dc huit decelui comptera qu'ellespon.rront lui reprendre."

b) Premier grade d' elven-tie ; 22 pp., mit 2 Enpfern ;

c) Grade de Compagno7we ; 2 et13 pp., mit 2 K.;

d Grade deflictüresse; 2 et 21.pp., mit 1

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376 1VIAONNERIE D'ADOPTION.

4) „La vraie Ma9onne. schrieben und sollen, nach derne d'Adoption;“ etc. „Par Vorerinnerung, mit den Ori-

zin. alacten einer wirklich ar-un. ehemlier de tour les Or- teitend.en deutschen Damenlo-dres Ma9onniques" (d• ja ge, die sich selbige aus dem.par Mr. Guillemain- de- St.- Französischen übersetzen las-Victor.) „A Philadelphie, sen, vollkommen übereinstirn-Chez Phila.rethe, rue de men.6) Der zweite Theil des1' E guerre l' A - Plomb.

du(A".1787: „Manuel des Fran- „N(cess. mapn., par X.-titel

(Auf dem Schmutz-J. Chappron," (a. Pans 181.7,)-

ches-Ma9onnes, ou la vraie P- 131 — 198 7 enthält dieMa9onnerie d'Adoption.")98 pp. in 16. —

Die erste Ausgabe ist, nachThou p. 363, Note 2, im J.1783 erschienen. — Diese Schriftenthält noch das Ritual einesvierten Grades de parfaite Ma-ronne. Das der drei erstenGrade weicht von dem in derSchrift unter Nr. 1 in verschie-denen Stücken ab , wird abervom Herausgeber für das ein-zig richtige ausgegeben. Einedeutsche Übersetzung ist der,,Voliständ. Saminlung der4don Lliramitischen Maure-r ey ," (Leipzig 1786,) S. 145-264, angehängt; und in dieserversichert der Verdeutscher 5.153 in der Note, als in derhier unter 1 , c, angeführten..Schrift, welche er für ein Ori-ginal hält, „Alles ohne Sinn.und Verstand untereinander ge-worfen und mit läppischen Ce-2-enlonien und Fragen ausge-schmückt worden sey."

5) „Die angenommeneFreimaurerei, oder die Frei-xnaurerei der Damen. Ger-manien" (d. Stendal, beiD.C.Franz und J.C. Grosse,)1 r89 ; 86 Seiten in 8. —

Hierin werden die Grade derLehrlinge, der Meisterinnen undde erfahrenen Zieisterin,nen be-

Aravonnerie d'Acloption paarles Femmes, und zwar nachden Statuts pour les Loges,(worin Art. V. ebenfalls ver-ordnet: „Nulle femme en-ceinte ou dans le tems cri-tique ne pourra eire admi-se 'a la rception;") dieRituale der Grade d'Ap-prentie rnaponne , de C0171-

pagn,onne , de Maitresse, deMaponne parfaite et d' Lirlueecossaise.

7) Im „Manuel xna.onn.,"Ca Paris 1820,) p.413 432,ist ein Tuileur *) de fordrede la Faiciter; ou Maponne-nie (I'Adoption, worin Noti-zen von den drei ersten unddann von den Graden : 4) deMaitresse parAite und 5) d'

sublime Xicossaise, ouSouperaine illustre eicossaise„in gleicher Art, als der Ver-fasser bei den übrigen Gra-

*) [Das Wort: Tuileur, wirdim „Manuel du. Franc-Ma-

on. , par E. F. 13azot ,"Paris 1819,) p. 165, durch.

onctionnaire de lege er-klärt.]

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MAG. D'AD OPTION.

den verfährt , gegeben wer-den.]

[Tu der „Zeitung der Er-eignisse und Ansichten; Bei-lage zum Gesellschaf2ez ,"(herausg. vom Prof.Gubitz zu Berlin ) vom J.1823, S. 45 giebt Adel-bert POM, 'Aale Kunde voneiner zu Neapel unter demVorsitze der Königin Caro-line (s. (1. Art!) bestande-nen freimaurerischen Logevon Damen, welche sichMuhmen Gärtnerinnen (cu-gine giardiniere) nanntenund später, eine ebensoglänzende Rolle zu spielen,suchten, als ihre guten Vet-tern (buoni cugin,i)

' die Gar-

bonari. Solange diese ihrWesen trieben, standen dieLogen der Gärtnerinnen un-ter dem Schutze der Grofslo-ge der Carbonari zu Neapel.]

Es mag hier ununtersuchtbleiben, inwiefern es zweck-mäfsig ist, mit geheimenGebräuchen, welche manfreimaurerische nennt, sol-che Versammlungen vonWeibern zu halten: indefsist nicht in Abrede zu stel-len, dafs inFolge diesserFrau-enlogen mehre wohlthätigeHandlungen zur Ausübunggebracht worden sind. Sieerhalten sich übrigens inParis noch fortwährend;weil sie den Mitgliedern

MAG. FÜR FREIM. 377

mancher Loge Veranlassunggeben, in ihrer Mitte einenach ihrer Wald zusammengesetzte weibliche Gesell

--

schaft zu sehen, auch ihrzu Ehren Feste anzustellen,und sich dabei durch Tan-zen zu vergnügen. Aufser-halb Frankreichs sind dieVersuche, solche Logeneinzuführen, nie gelungen:doch werden an verschie-denen Orten von Logen Fe-ste veranstaltet, wobei dasweibliche Geschlecht die er-ste Zierde ausmacht, unddie sich gewöhnlich nur da-durch von andern Festenauszeichnen, dass keinMann zugelassen wird, dernicht Maurer ist.

MAD DEN war IVlitstifterder Grofsen Loge von Eng-land von dem neuformigenSysteme. S. DESAGULIEns.

MjicnTIG, snan M cn-TIG DEEIFAGXt MÄ CHTIG(puissant, trie puissant, troisAls puissant). Mit diesenBeiwörtern werden die Prä-sidenten in mehren hohenfranzösischen Graden ange-redet. [In dem Grade:Grand Commandezir du Tem-ple ou Souperain Coinman-deur du Temple de Jerusalem,ist er sogar tout-puissant(allmiichtig). V. „Manuelmagonn.", p.176!]

„MAGAZIN FÜJR. FREI-

MAURER , enthaltend Nach-richten über den nUrsrung

A. 7

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378 MAGIE.

Zustand und Fortgang derFreimaurerei im Auslandund vorzüglich in Grofs-britannien ; nebst dahin ge-hörigen Abhandlungen."[Leipzig, in der Baum-gärtner. Buchhandl.; ohneJahrzahl, nach der Unter-schrift des Vorberichts deslierau.sig. aber 1805; 4 Stück,jedes von 128 Seiten in gr. 8.Die drei ersten gab Br. See-b gf9 (s. d. Art.!) und dasvierte Er. Karl Gottlob Kühn(Doct. med. und Professor)heraus. Diese Sammlung-würde ohne Zweifel grö-fsern Beifall erhalten undiiinger fortgedauert haben,wenn die darin gelieferten.Übersetzungen in einer bes-sern deutschen Schreibartabgefafst gewesen wären.]

MAGut (Dir.); s. GEI- [ Seit

dem Abdrucke der üben B.i, 371 — 373, mitge-theaten Nachricht von dengelehrten Untersuchungendes Iiirchenraths _Horst überden vorliegenden Gegen-stand sind von seiner „Zau-ber- Bibliothek'. im J. 1821die beiden ersten Theile,und 1823 der dritte Thell,erschienen. Von den erste-ren urtheilet der RecensentinNum. 272 und 273 (Sp. 5.441 — 446 und 449 — 454)der schen „A. L. a..cL J. 1821," ebenso gün-stig, als zuvor von der An-kündigung und dein Probe-

MAGIE.

hefte des Werkes, und sagtunter andern S. 445:

„Dafs der Verf. bei seinemNachforschen aber den Ur-sprung der Magie überall zumdualistischen Systeme, wie über-haupt zur ältesten orientali-schen Gnosis , oder dem soge-nannten Emanation- und Intel-lectual- System Asiens, zurück-eilt, ist der rechte VVeg, der

hier eingeschlagen werdenmufs , um zu sichern histori-schen Ergebnissen zu gelan-gen."3

Zu der oben B. S. 373ff., gelieferten Literaturist hier noch besonders desBischofs Munter „Versuchüber die Hirchl. Alterth. derGnostiker," (Anspach 1790,)auszuzeichnen, in dessen§. 32 — 38, S. 194 — 229,von der Magie der Gnostikerüberhaupt, und sodann vonder Magie der Basilidianer,Carpokratianer und Marko-sier, , auch Afarcioniten , ge-handelt wird. S. 203-221verbreitet sich der gelehrteVerf. über die .21braxen undgiebt über das Wort Abra-sax , eine neue Erklärung.(5. oben 13. 1, 436 f.r.)Hier ist zur Erläuterungder oben B. S. 373 — 376,Sp. a, und 378-383 ange-führten Stellen und des Ar-tikels : GNosrs, Folgendesauf 5. 194 197 auszuhe-ben. -

"Eine natürliche Folge desvon allen Gnostikern angenom-menen Emanationsystems, auf

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MAGIE.

welchem ihre ganze Lehre er-bauet war, und zugleich derüberhaupt im zweiten unddrit-ten Jahrhunderte , besondersaber bei den neuplatonischenPhilosophen, herrschenden Den-klingalt war, dafs sie der Ma-gie und Theurgie sehr =hien-gen , durch magische Olperatio-nen und mit ihnen verbundeneReinigungen des Körpers und.der Seele zu genauerer 'Vereini-gung mit den höhern Intelli-genzen und mit dem höchstenGott gelangen zu können,glaubten und diese folglich alseinen wesentlichen Theil ihrerPhilosophie und Theologie an-sahen. Dieses war so allge-meine Denhungart d€r Philoso-phen, selbst der Weisesten un-ter ihnen, so allgemeiner Ideen-gang bei allen morgenländi-schen Weisen, heidnischen so-wol, als jüdischen, dafs es eherhätte Bewunderung erweckenmüssen, wenn die Gnostikerfrei davon gewesen wären, alsdafs das Gegentheil Kennernder philosophischen Geschichteauffallend seyn sollte. Die Prä-missen , aus denen die Wirk-lichh.eit der Magie und Theur-.gie geschlossen werden mufste,waren ja bei den Gnostikernebenso sehr der Grund ihresganzen Systems, als bei den jü-dischen und heidnischen Philosophen. Auch waren die Leh-rer der catliolischen Kirche, im.Ganzen genommen , • weit da-von entfernt, die Wirklichkeitdieser höhern Künste in Zwei-fel zu ziehen ; sie waren nurmit den Heterodoxen und Un-christen über die Gattung derMagie uneinig und behaupte-ten, dafs die Dämonen, mitdenen die gnostische und heid-nische Philosophie in genaue-rer Verbindung zu stehenglaubte, nicht höhere, voll-

MAGIE. 379

kommnere und bessere Intelli-genzen, sondern böse Geister,wären, — dafs folglich ihreTheurgie, (um mit Ausdrücken,die unsrem Zeitalter geläufigsind, zu. reden ,) nicht wezjhe,sondern schwarze, Magie sey.Daher kam es denn auch, dafssowol die Häupter der Kirche,als nachher auch die christli-chen Kaiser, so sehr gegen dieMagie, nicht als gegen eineunnütze und thörichte, sondernunchristliche und verderbliche,Wissenschaft eiferten, sie inso vielen kirchlichen und bür-geriichen Gesetzen verbotenund sehr ernsthaft mit unauf-löslichem Kirchenbanne undschweren bürgerlichen Strafenahndeten. Wenn aber dieTheurgie unter den 'Vatizoll-‘when selbst so manche Freundefand: wieviel mehr mufste sieden Gnostikern gefallen , derenganzes System sie so sehr be-günstigte!"

',Der Gnostiker sah sich alseinen Dämon an , der vor sei-nem irdischen Leben in einem.hölzern und. vollkommenemZustande gewesen wäre und ei-ne höhere Glückseligkeit genos-sen hätte, aber nun , zur Stra-fe für seine Sünden, in einem.irdischen Körper leben müfste.Je eifriger ex nun seinem Sy.stern anhieng, desto mehr mufs-te er streben, seine verlorneoder verdunkelte dämonischeNatur wieder herzustellen, unddie Verbindung, in welcher ervorhin mit den höhern Geisterngestanden zu haben glaubte, zuerneuern; und Dieses führtedann unmittelbar zur Theurgieselbst. — So können wir ausden allgemeinen Kenntnissenvon dem Systeme der Gnostikermit grofser Wahrscheinlichkeitschliefsen dafs Theurgie beiihnen, wenigstens bei Denen,

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.380 MAGIER. MAGIER.

die sich einer vollkommnarrt in der persischen Sprache einTugend und VVeisheit beflei- Priester ; " und verstand dar-fsigten, stattgefunden haben unter einen eigentlichen Opfer-masse, und. die Zeugnisse der priester. In der Eindheit einesKirchenväter lassen uns hier- Volkes ist aber der Priester derüber keinen Zweifel »iibrig."] Weise, der Gelehrte, der Arzt,

der Richter, der Ausleger derMA GIER (DIE), Magi, dieGesetze." S. auch hierzu „denPriester der alten Metier Rosenkreuzer in seiner Blase;und Perser, von Zoroaster, von Magister Pianco ," (Am-

d er mit ihnen eine Reform 6terda,m 78; in 8.) S.15-56 VJ

vornahm, in die Giessenvon Lehrlingen, Meistern [Oben B. 2, S. 275, le--und vollendeten Meistern sen dafs Mr. Lenoirgetheiit, waren wegen ih- den Ursprung der Freimau-rer Kenntnisse und priester- rerei von den bMao-iern her-lieh en Verrichtungen als leitet. Diesen Irrthum hatDiener des Ornzuzd sowol, er unter Andern (s. vor-als wegen der ihnen zuge- her S. 368-370!) mit Mr.schriebenen Gabe, in die G,die„,,i, _dc - st. T7ictorZukunft zu sehen und an- gemein, der in dein „Redere übernatürliche 'Wissen- cueil precieux de la Ma-schaften zu besitzen, stets 9onn. Adonhiram.," bei'min der gröfsten Achtung. Meistergrade einen Discours[Vgl. oben B . S. 374 E über die Gesch. der Frei-und 379 und unt. d. Art. maurerei liefet und darinZoroaster seine Behauptung im Tone

[Porphyrius , (in 1. 4. " de der Untrüglichhert vermit-abstin.,") beschreibt die telst der nachstehenden Dar-Magier als „Solche, die stellung über allen Wider-von der Gottheit eine aus- spruch zu erheben glaubt—nehmende Kenntnifs hätten „Comme le recueil de passa-und ihrem Dienste vorstün- ges extraits de l'histoire de la

2■1aonnerie que Voffre auiour-den ;" nach ffe,sychius undd'hui aux nouveaux inin6s etSuidas (in Ma'o') aber wa- aux magons en g6n6ral est une

ren sie „dem Dienste der instruction certaine sur les ray-ele'res et les vrais principes deGottheit ergebene Philoso-Z'Ordre, je me crois oblig6— Prof. Eberhardsurer ici que toutes les recher-erwähnt in seinen neuen eines que faites ni'ont plusvermischten Schriften," S. que convaincu que la Ma.on-

310: nerie tire son origine des 1;gy-„Apulejus , der bereits unter piens. Les mages , les pre'tres

den Antoninen lebte, sagte (in et les philosophes reunissaient„ApoL" ed. Scip. Gent., p. entre eux toutes les sciences de144,) schon: „Magas heifst ces terns-lä, et surtout la morales,

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MAGIER. MAGIER. 381

la physique, Pastronomie.Tons les auteurs anciens con-viennent que ces mages avaientdes receptions ranz leurs ini-des , auxquels ils apprenaientdes secrets et faisaient connaitredes mysreres impenetra.bles p.ourtout autre. Eux seuls etzuentcharges de Peducation des roiset des grands , Farce qu'ilsetaient les seuls gui connuss ntles arts et la nature; (v. „ nes-suet, discours sur l'hist. uni-vers."!) et, 9uels que soientles prejuges, ii est indnbitableque leur doctrine n'etait qu'unetheologie naturelle, fondee surle culte et l'adoration d'une Di-vinite suprt3me, ainsi qu'Ar-nobe l'a rema.rque; mais corn-nie chez eux tout etait symbo-iique, leur grand nornbreroglyphes hur a. feit imputerbien des erreurs dont ils etaientincepables. Il est aise d'en ju-ger par les grandes lumi'eresque possednent ceux qu'ilsavaient instruits; et l'on nepeut disconvenir, par tout cequi est dit dans Phistoire d'Abraham, de Jacob, de Joseph,et surtout de Moi,se, que cesgrands hommes devaient beau-coup de lenTs connaissancesces sages d'Egypte, et gu'ilssuivaient leurs maximes dansce qui regardait la police, legouvernement, la guerre, lesoffices, la prgvoyance publi-que, etc."

Lessurtout ceux deMei/This et -a.'1:Eliopolis ., e'taientei consid6r6s, et leur re-napeinlee s'etendait si bin quetous les grands guerriers, lesphilosophes, les etrangers d'unTang superieur, venarent enEgypte se faire initier chez lespretres pour apprendre les se-crets du sacerdoce. Alors cha-cun s'en retournait dans sa pa-trie, faisa.nt servir sec connars-

sances nouvelles ?t ses inteiettsou lt son arnour -propre, instituait des doctrines, des jeux,des fettes, des rnysderes, suivaaltses vues et ses sentimens. Cefut chez eux que Lyeurgue etSalon puis'erent une partie deleur rnorale, qu'Orphde vintfaire initier, ce qui lui fournitles moyens d'iustituer des fltesdans sa patrie, et ce qui donnanaissance lt la Mythologie grec-que. Ce fut chez eux gue

s'instruisit, que iiirodo1erecueillit une infinite de con-naissances, Di7nocr.ite ses se-crets, et rnille autres sembla-bles. Ainsi Maise, lev chezles Mages, rnettant k profit leslumiZ3res qu'il en avait re(;,ues,les fit servir lt delivrer les Israe-lites de l'esclavage des Egy-ptiens, et suxtont lt tablir lecutte du vrai Dien. On seitcombien ii eut , de peinemainteeir l'obeisRartce parmile peuple, etait dansle desert , et qu'il ne lui fallaitpas nioins qu'une rnorale epu-Tee, et toutes les connaissancesdes Mages , taut sur la physi-que que sur Pastronomie, pouren venir lt bout. Il est vrnique l'ignorance des Israelitesne contribua pas peu k ses des-seins; car ludries Iumi'eres pon-vaient avoir des hommesavaient toujours 6t4 esclav-eschez un peuple oh toutes con-naissances etaient entre les mainsdes grt:tres

„On sait que Moise fit usagedes epreuves pour les Levites;que les secrets du_ sacerdocee taient impenetrables lt tous lesautres Israelites, et que ces ma-ximes se sont conservges jus-r% Salomon. Or, on doitetre persuade, cl'apfes ce quoles livres sacres disent, guetaut ce giii 6tait dans le tern-ple 6tait emblematique, tel

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382 MAGIER. MAGIER.

que le chandelier d Sept bran-ches, les douze boupillons, lespains, Ze livre de sept sceazcx,etc. Mais apres la destructionde ferusalern le peuple juif,soit errant, soit escrave, setrouvant disperse dans toutesles parties du monde, ne puternpecher que le paganisme nes'emparat du reste de ses se-crets , et des epreuv-es qu'il em-y loyait pour mieux juger ceuxa qui confiait ses mysthes.Alors on ne negligea aucun deses moyens pour donner du cre-dit ä toutes les nouvelles insti-tutions , nleme les plus ridicu-les et les plus infames. Onconnait les f8tes de Rome etde Pantiquite, instituees en.rhonneur des divinites payen-nes." —

„Ainsi, ce ui dans son ori-gine avait avait servi ä connaitre lessentimens des hornmes, afin deinieux les instruire et les eclai-rer, ne fut plus qu'un pretextepour cacher les passions les plusscandaleuses. Ce desordre futgenoral jusqu'au tems de la pu-blication des verites evangeli-ques. Bientat une partie des2-Dorteis eclaires par la uroraleda Christi anisme, rendant hon>Image ä cette nouvelle religion,se separa du reste des hommespour pratiquer en silence lesnaysteres sacres de rhvangile;et la persecution ayant suivil'institution de cette doctrine,les zeles ehredens se trouverentforces de symboliser toutesleurs pratiques religieuses. Cefut alors qu'ils prirent desnoms empruntes, et qu'ils seservirent, avec toute la severi-te possible, des 6pTeuves desanciens Mages. Mais des quela religion n'eut plus rien ätraindre, eut des tem-ples et des ministres, les (iheva-Hers 77141207M allerent adorer Je

Dien supr'erne dans la veritableeglise, et se contenterent de leremercier de ses bienfaits, etde lud rendre hoxnmage par lapratique des Venus ; et con-naissant la faiblesse humaine,ils s'imposerent encore deslois severes, qui les engageaientinutuellexnent k se corrigerdes vices dans lesquels ils pour-raient tomber, a cultiver lessciences utiles au genre hu-xnain, et lt mettre tout leur bienen commun, pour secourir lesvoyageurs et les infortunes.Ainsi l'on voit que ces dernierssentirnens leur enjoignaient dene point s'associer a des ameslaches et pusillanimes. C'estpourquoi ils conserv'drent leursepreuves et firent des constitu-tiorzs ä peu pres semblablescelles des pretres de Memphis.*)Et voici comment s'y pre-naient l"

*) „Ces Constitutions se trouventchez les religieux grecs maeons,appel6s pour cela schtsmatiejues,qui officient ä J5rusalem dansle temple magnifique que Con-stantin Ze - Grand fit bttir, en-viron ran. 327. — Ces frk..es sontpeut- Atre les seuls possesseursvrais des statuts de 1' Ordre rna-ponnique. Un respectable mis-gionnaire, aussi 6cfaire que hottIna9on, xn'a a.ssur6 les avoir lusen 1751, pendant quatre joursqu'il resta chez ces religieux."— [Wenn doch der Verf. nach.dem Hauptinhalte dieser Sa-tzungengefragtund solchen seinen Lesern mitgetheilt hätte!Es mag aber wol damit eben dieBewandnifs haben, als mit derGönner Urkunde vom J. 1535. S.oben B. 2, S. 38-42!] 2,Unepreuve certaine de Panelerilleekistence de ces frk-es, c'estqu'en 1698, lorsqu'il fut questionde rebätir le c1,5me du templequi se trouvait alors endomma-g6, ils prouvrent, par des cer-tificats tries anciens,qu'ils avaientseuls, le droit de rebStir les6difices sacr6s aussi Pentrepri-rent-ils ä leurs «Teils; ce quicausa de grandes difficulta. Voyez „les Cultes religieux 5 parJovet," tomes itt 214'

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MAGIER. MAHABONE. 383

„Lorsqu'ils faisaient quelquesnouveaux proselytes, ils com-menqaient par les faire passerpar les 6preuves des quatre 616-xnen.s afin d'etre certains deson courage ; et cependant quel-que fermet6qu'il eut montr6,on ne lui faisait connaitre au-cun des mystres,par la raisonqu'on ne se croyait pas encoreassez silr de ses sentimens.Lorsgu'il se pr6sentait

on se contentait del'interroger sur les epreuvespar lesquelles ii avait passe; etPapplication in orale (lull endonnait, faisait jug,er de sonesprit et de sa capacrt6. Troisans sepassaient saus requtaucun. autre dclaircissement; onavait meme tr'es soin de lui ca-cher les plus faibles secrets,dans la crainte de lui donner dela curiosit6,- et que sa coxiduitene fut plus que factice; on luifaisait entendre seulement quecette societ6 6taitune assembl6ed'hommes instruits, courageux,vertueux , et que le terns seulfaisait rn6riter les pr6rogativesqu'il y avait entre eux, Pen-dant ces trois ans les Chevaliers6tudiaient avec attention lesmoeurs et les sentimens del'aspirant; et lorsqu'ils 6taientconvaincus de sa sagesse et desa vertu, ils le recevaient com-pagnon, c'est- k-dire, qu'ilscommengaient a partager aveclui les mystres qu'ils cachaientaux autres avec tant de soin,cornme an petzt le voir yar

que Pol" fait preteraux compagnons."

„Cette sage couturne se con-serva. longterns; mais les dia.rens troubles que la rnavnn.essuya, obliürent souvent

*) „Voyez dans .Tovet la persicu-tion que les frres rose- croixessuyCrent en 1600! — A Paris,

ses mernbres ?t se de'sunir, etrueme ix se caeher. Alois lesloges devinrent moins fr6quen-tes, les instructions moins eten-dues; et bient&t les synibolesqui dernontraient ce que in ma-onn. 6tait dans sen origine,

devinrent inintelligibles pourles nouveaux inities; enfin, lanegligence de s'instruire futpoussee si loin qu'il s'6Ieva,y a environ quarante ans" [nach1743] „un schisme parmi lesxma.c;ons."]

MAGISTER; der achteGrad der deutschen Gold-und Rosenkreuzer.

1VIAGus ; die achte Stufedes Illuminaten-Ordens inBaiern; der siebente undletzte Grad des clerikali-schen Systems; [s. „denSignatstern," Tb. 2, (Ber-lin 1803,) S. 1241] auchder neunte und letzte Gradder deutschen Gold- und Ro-senkreuzer.

MAILABONE Mo..kmow;s. MAC-BuerAc. MAnA.-Bim , [vielmehr: Machobim,(sprich: Makobizni) im He-bräischen tz ez3-en, lat. dolo-res, dessen Erklärung inden höheren Graden ist: Erist iodi! S. „Manuel ma-9onn.," p. 117!] — Moa-bort ist auch der Name deszweiten Aufsehers im Gra-de des Grofs-Schotten derheiligen Gruft Jacob'.9 TI.

depuis 1528 jusque vers ran 1750,le gouvern.ernent et la policepoursuivirent les rnaions, et dE-fendirent les loges."

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384 MAHAKAH. MALTELESER-BITTER.

(Grand i'cossais de la vou ster, [unter der lateinischente sacreie de Jacques FL) Benennung: coerzobium hos-

Ni A -A. A. II (zusammenge- pitalarioruinrnllhtuin S. fo-prefst); ein hebräisches , in annis J-erosolomitanij dessen.den höhern Graden bedeu-Bestimmung war, die dort-ten des Wort. [Es heifst ei- hin wallfahrtenden Christengentlich lilaachah. S. das zu beherbergen, besondersdritte Buch der „Könige," die Verwundeten und Kran-1I, 39!] hen zu pflegen und gegen

MAXNWAnING (I-InNn.y), die Ungläubigen in Schutzenglischer Oberster unter zu nehmen. [Ihr Stifter war

Carl wurde mit dem Gerard von Avesnes, ausberühmten Alterthumslien- dem Geschlechte der Grafen.ner AsIzinoie (s. diesen Arti- von Hennegau.] Im zwölf-lel!) zu Warrington in Lan- tenJahrhunderte hatte diesercashire , am 16. Oct. 1646 geistliche Orden , [welcherin die Brüderschaft aufge- von demP apste Paschali snommen. [S. „Preston's11- im J. 1113 bestätigt und vomlustrations ," (ed. 1812,) p. Papst Calixtus H. im J. 1120182 , Note!] noch erweitert worden war,]

MAJOR ; der sechste Grad an Mitgliedern und Reich -der deutschen Gold- und thum sehr zugenommen. Im

J - 1190 gab ihm der zweiteMALA cuI.A.s ; ein bedeu- Ordensmeister, Raymund

tendes Wort in den höhern du- Puy , eine ganz neueGraden. Verfassung; indem er ihn

IVIALEAc ; ein bedeuten- zwar als einen geistlichen.des Wort in den höhern Orden bestehen Tiefs , zu.-Graden. gleich aber, unter dem Na-

MAL rin o A unn o (EQuzs men : Bitter des heiligen Hos.A..); s. BoTir. pitals P071 St. Johann in Je-

MALTITESER- JOIIANNI • 7-ltsatem, eine weltliche Rit-TER RHODISER - RITTER, terschaft , zur bewaffnetenEOSPITALITER (nIE). Die- Vertheidigung der christli-sei in mehren höhern Graden chen Kirche, daraus bildeteder Freimaurerei nachge- [und sämintliche Mitgliederahmte Ritterorden hatte sei- in Bitter, welche die Waf-neu Ursprung von dein zu fen führen mulsten , in Ga-Anfange der Kreuzzüge, im pellane , oder die eigentii-. 1048, in Jerusalem von chen Geistlichen , und in

neapolitanischen Kaufleu- Serventi d'arrni (Waffenträ-ten errichteten, dem heil. ger, , Schildknappen , die-Johannes gewidmeten Mio- nende Brüder,) zu Beglei-

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MALTESER-RITT. 385MALTESER-RITTER.

tung der Pilger nach Jeru-salem, theilte. Sie legten.ihre Gelübde der Keusch-heit und des GehorsamsGott, der Jungfrau Mariaund Johannes dein, Täuferab. Ihr Ordenszeichen warein weifses Kreuz auf einerschwarzen Kleidung.]

Wenige Jahre nachherzwang die Übermacht derSaracenen diese Ritter, Pa-lästina zu verlassen. Siewählten die Insel Cypern zuihrem Sitze, wurden aberzu Anfange des l4ten Jahr-hunderts (1309) von dortebenfalls vertrieben, setz-ten sich nunmehr auf derInsel Bhodus , im mittellän-dischen Meere, fest, und.führten den Namen : Bho-diser Bitter, bis sie im J.1522 durch den türkischen.Sultan Soliman ff. gezwun-gen wurden , zuerst nachCandia und an verschiedeneOrte Italiens zu flüchten.Endlich überliefs ihnen Kai-ser Carl r. im J. 1530 dieInsel Malta, nebst den In-seln Gozzo und Comino, zwi-schen Sicilien und der afri-canischen Küste, als einLehn des Königreichs Sici-lien, wonach sie seitdemden Namen: Malteser- Bit-ter , erhielten. Diese Inselblieb, unerachtet der wie-derholten harten Angriffeder Moslem, [zuletzt im J.1559 , wo der GrofsmeisterLavalette die Insel gegen

eine ungeheure feindlicheMacht vertheidigtei derSitz ihres Ordens bis 1798.[In diesem Jahre ward sievon Bonaparte, auf seinem.Zuge nach Ägypten, einge-nommen, kam aber 1800in den Besitz der Englän-der , der durch den Friedenvon Paris gesichert wurde.]Seit jener Epoche verlordie Ritterschaft, deren Gü-ther eines Theils zu Anfan-ge des 14ten Jahrhundertsdurch die Aufhebung derTempelherren sehr ver-mehrt, andern Theils aberauch , in Folge der kirchli-chen Reformation Luther's,in den Ländern, wo dieseEingang fand, beträchtlichvermindert worden waren,im Laufe der verschiedenenpolitischen Begebenheitenalle ihre bübriaen in ganzEuropa zerstreut gelegenen.Besitzungen und ist nun--mehr für aufgehoben zu ach-ten. [K. Friedrich WilhelmHL stiftete 1812 den preu-fsischen Johanniterordenzum Andenken der aufgelö-seten. Ballei Brandenburg.]

[Die Johanniterritter be-obachteten die RegelAugu-stin's: doch war bei denProtestanten unter ihnennicht der ehelose Stand,sondern eheliche Treue, er-foderlicb. Die eigentlichenRitter mufsten von gutemalten Adel seyn. Diejeni-

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386 MALTESER-RITT.

gen , die ihre Alinen. auf'sStrengste erweisen konnten,biefsen Cavalieri di giusii-

a (Chepaliers de justice,Bitter P011 _Rechtswegen)) dieaber, denen blofs ihre per-sönlichen Verdienste dieAufnahme verschafften, Ca-valieri di grazia (Chevaliersde grAce , Bitter aus Gna-den). — Der Orden wurdein acht Zungen , oder Na-tionen, getheilt, nämlich:Provence, Auvergne, Frank-reich, Italien, Arragonien,Deutschland , Castilien und.England. Die letztere trenn.-te sich 1537, bei der kirch-lichen Reformation , vonihm. Die Häupter dieserZungen (Piliers) bekleidetendie vornehmsten Stellen imOrden. Das Oberhaupt des-selben, welches Grofsmei-ster des heil. Hospitals zu St.Johann von Jerusalem undGuardian des _Heeres JesuChristi genannt wurde, hat-te fürstliche Würde; unddie weltliche Macht laggröfstentheils in s einenHän-den; auch war er der Vor-,sitzende des Capitels, wel-ches die unmittelbaren Or-densangelegenheiten leiteteund aus acht Ballivi campen-tuali bestand.

„Die Johanniter waren ur-sprünglich bestimmt, die ver-wundeten Kreuzfahrer zu pfle-gen. Später geleiteten sie diePilger nach Jerusalem. In un-sern Zeiten schützten. sie denHandel der Europäer gegen die

MALTESER-RITTER.

Barbaresken. Das Princip derritterlichen Hingebung für edleZwecke blieb immer dasselbe;nur die Anwendung wechseltenach den Zeitumständen." --Aus dem „literar. Conversa-tionsblatte" von 1821, No.255,in dem Aufsatze: „Soll eingeistlicher Ritterorden wiedererstehen, und wie ?" S. ioo9f.

Die Ländereien der ver-schiedenen Zungen wurdenin .Priorate , diese in Bal-leien , und diese wieder inCommenden (Commenthurei-en) getheilt. Unter denPrioraten hatte das Grofs-priorat von Deutschland denVorzug, welches von demHoch- oder Deutsehmeister(obersten Meister des ritterli-chen St. Johannis- Ordensin deutschen Landen), einemdeutschen Reichsfürsten,verwaltet wurde. Unterihm stand der Johanniter-meister in Deutschland, o derder Meister des ritterlichenJohannis- Ordens in der Mark,in Sachsen, Pommern undWendland. Jener hatte sei-nen Sitz in Mergentheim,Dieser zu Heitersheim, imBreisgau. Vergl. oben, denArtikel: deutsche HE RRENund s. die Schrift: „Ueberdie Gesetze und Verfassungder Maltheser- Ordens -Re-publik ;," Carlsruhe , 1797;155 SS. in 8.!]

Merkwürdig ist, dafs derGrofsmeister von Malta imJ. 1740, in Folge der Bann-bulle desPapstesClernensX1i.

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MALTESER-RITTER.

vom 27. April 1738, dieVersammlungen der Frei-maurer auf's Strengste ver-bot, und im J. 1741 sogarsechs Malteser -Ritter, diesich in die Freimaurereihatten aufnehmen lassen,aus dem Orden stiefs.

[In den ,,Kunsturkun-den" ist von dem gelehrten.Er. Krause erwiesen wor-den, „dafs das Erstwesent-liche der masonischen Vex-fassung und Gebräuche ausden römischen Bauzzinftemherrührt.« Er bemerkt in-defs zugleich an mehrenStellen , „dafs die Verfas-sung und die Aufnahmege-bräuche der alten Masonenin verschiedenen Einzelhei-ten mit der Verfassung undden Aufnahmegebräuchender Mönclisorcien, und der,wiederum den Mönchsor-den ähnlich gebildeten, flit-terorden übereinstimmen,"und sagt im B. 2, Abth, 2,S. 51 f., darüber:

„Die Meisten solcher einzel-nen Ähnlichkeiten möchte je-doch der Johanniterorden dar-bieten, der ursprünglich einnach gewöhnlicher Art vonFilostergeistlichen eingerichte-ter Orden wehrhafter, hoch-adeliger Ritter war. Denn die-ser Orden steht mitder vonden. culdeisohen Geistlichen im.zehnten Jahrhunderte in Eng-.land, zu York, neueingerichte-ten Brüderschaft der Masonenseit seiner Stiftun o. in einernahen Verwandtschaft und in

MALTESER-RITT. 387

einer bestimmten geschichtli-chen Beziehung." —

Das sodann Folgende istbereits oben am Schlu.ssedes Artikels : JoxrANNI: sDER TXurrai., S. 135, aus-gezogen worden; woraufes S. 52 f. weiter heifst :

„Wenn daher in den Aufnah-rnegebräuchen der Johanniterund der alten Masonen sichwesentliche Üb ereins tim m un-gen in Einzeldingen zei-gen : so folgt daraus keines-wegs, dafs die Masonen dieseDinge von den Ersteren ent-lehnt haben; sondern es sindtheils Mehre dieser Gebräucheallen Mönchsorden gemeinsam,theils haben sowol die Masa-nen, als die Johanniterritter,dabei aus gemeinsamer ältererQuelle geschöpft; doch kannes seyn , dafs seit der Mitte des127ten Jahrhunderts , als dieLogen anfiengen, die Ritter-ord.en nachzuahmen , manchereinzelne Gebrauch, der nun-mehr beiden Gesellschaften ge-meinsam ist, von den Johanni-territtern entlehnt und in dieneuen Gebrauchth ürner beiderZweige der Brüderschaft inEngland aufgenommen wordenist. Das neuenglische Grofs-meisterthum insbesondre rich-tete seit seinem ersten Entstehnsein Augenmerk vorzüglich aufdiesen Ritterorden, um ihn inVerfassung und Gebräuchennachzuahmen, und um zu ei-nein ähnlichen Glanze und äu-fseren Ansehen vor der Weitund im Staate zu gelangen. 4. —Hier bezieht sich 13r. Krauseauf die unten im Artikel: neu-englisches SYSTEM, aus derSchrift: „the Thinker upon.Freemasonry ," mitzutli ci Lendeund die nachstehende Stelle aus

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388 MALTESER-RITT. MANNHEIM.

„Noorthouck's Constitutions,"!' Statuten dershalb nachzufor-p : 116- — „Unter dieser Re- sehen. — Das „Monasticon an-olerung" (li. Heinrichs glicanum" giebt auch hierüber,in den J. 1485 ff.,) "versamm- sowie über so viele wichtigeleten sich der Grofsmeister und Gegenstände der Geschichte desdie Genossen ( fellows) des Mittelalters , aus Urkundenheil. Johannes auf Rhodus, jetzt schätzbare Aufschlüsse."— Undauf Malta, in ihrer Grofs. loge nun theilt Krause das im T. II,und wählten den Heinrich p. 489-514 Gefundne S. 53 —zu ihrem Beschützer." — (Hier- 66, zum Theil auszugsweise,zu bemerkt Krause B. 2, Abth. mit. — Vergl. oben den Arti-1, S. 47, Note b „Diese Stdl- hei: LOGE, 5. 329, Sp. a, undle findet sich in der ersten 5 . 333, Sp. a.A.us gab e des Anderson'schen

MAN C II ESTER (GrORGConstitutionenbuchs J. 1723 7noch nicht, sondern zuerst in HERZOG VON), Grofsmeisterder zweiten von 1738, und ist der Grofsen. Loge von Eng-'von da in die Ausgaben.4'ntick's land von den modern ma-und Noorthouck's übergegangen. 7

en Ausdrucks: GranclLodge, sons, vom 1. Mai 1777 bis

sehenDie Anwendung des inasoni-

r, dahin 1782, [wo der Her-h ks: d-1.04(1,reum die Versarnrnluno- eines zog von Cumberland, (s.nicht masonischen Ordens zu diesen Artikel!) dazu er-bezeichnen, deutet das Streben wählt wurde.]der neuenglischen GrorsloKenach einer völligen allcremei- MANN ( DER ) war dernen Oberherrschaft unverkenn- zweite Grad der deutschenbar an.") — Krause fährt S.53 Union. 8. BAnt.DT.fort:

„Ebenso sehr bemühte sich. MA NNIIEIN [Hauptstadtdas neuenglische Grorslo .gensy- im Neckarkreise des Grofs-stern , in dem Constitutionen- herzogthums Baden. S. obenbuche (nach. allen Ausgaben), •,

endar," (vorzüglich om J. aie .DA.DEN

l(das'und in dem „Free Masons Ca-

Grofsherzogthuni,) und (Carlv 1775 ,) einen geschichtlichen Friedrich)!] Wiewol schon.Zusammenhang der Brüder- im 3. 1737 eine Loge da-schaft mit dem Tempelherren- selbst existirt haben soll:orden vorzuspiegeln, dessen

dieGüther nach seiner Aufhebung so fehlen doch davon divom Peste und dem Conci- Beweise. [Es erhellet je-iium zu Vienne im J. 1312 dem doch aus dem oben im 4z-Johanniterorden zugewandt und tikel: T AU LD-nn-l\TANs ,in England wirklich meist zu-–getheilt wurden, der also eigent- (-15• 2°8 f. ) angefähr–

ten „Recueil de Discours"Lieh in den Johanniterordenübergegangen ist." etc., p. 4 sequ., verbunden

„Wegendieser geschichtli- mit p. 44, dafs dort im 3.chen Beziehungen des Johanni- 1766 die schottische Loge:territterordens auf dieFreimau.- Charles de 1' Union, unrerbraderschaft hielt ich es der St.mühe werd, , in den ächten ter dem Schutze ihres Grofs-

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MANNHEIM. 1Y1 AMEN-CAPELLE. 389

meisters , des Prinzen Fr-. MARG.A.rourA; S. RAVElf.clrich von Pfalz -Zweibrü- THE ES/A., dster-cken , bestanden habe, de- reichische Kaiserin, geb.ren Meister v. St. ernann- am 13. Mai 1717, gest.ter Br. Le-Bauld-de-Nans am 29. Nov. 1780, verbotgewesen, und dafs dieselbe im 1764 auf's Strengstenoch früher, als 25 Jahre alle Freirnaurerversammlun-zuvor, von Franzosen, die gen in ihren Staaten; nach-der damalige Churfürst von dem drei Logenmeister inder Pfalz an seinen Hof be- Wien sich geweigert hat-rufen hatte, ingeheim er- ten, ihr von der innernrichtet worden sey, später Einrichtung der Brüder-aber manche Unterbrechun- schaft Kenntnifs zu geben.gen erfahren habe.] Die Es war ihr unbewufst, dafserste eigentliche Loge ihr Gemahl, Franz , [s.wurde hier 1778 unter dem diesen Artikel!]selbst.Mau-Namen: Carl zur Einigkeit, rer war. [S. hierzu „Olofs-gegründet, [welche, in der dorfs Mittheilungen," S.Eigenschaft einer Mutter- 166 f.1.]ioge kurz nach ihrem Ent- MAKIEN- CARELLE, (DIE),stehen die Logen in Kaisers- St. Mary& Chapel, in Edin-lautern und Landau consti- burg. In den Archiven die-tuirte :] doch war der Geist ser Capelle befinden sich,dcsGouvernements der Frei- [wie Lclwrie in seiner „Ge-rnaurerei zu ungünstig, so schickte" etc., deutschedafs sie 1785 wieder ein- Übers. S. 92, erzählt,] diegieng. Im J.1805 lebte sie Protocolle der Versamrnlun-zwar [unter dem Vorsitze gen einer bei derselben er-des Brs. St. Jullienund kurz richteten und noch beste--darauf des ]3rs. Emich Carl henden Loge, welche bisFreiherrn von Dalberg] wie- 1598 zurückgehen, sichder auf und nahm 1806 den aber Mors über die al lgemei

-Namen : Carl zur Eintracht, nen Verhandlungen in deran; auch wurde hier 1807 Loge verbreiten und in Hin-ein Grofs- Orient von Ba- sieht der Gebräuche und desden errichtet, [welcher im Zustandes der BrüderschaftJ. 1809 in Mannheim eine keine besondre Belehrungzweite Loge unter dem Na- geben. Man erfährt jedochmen: Carl und Stephanie daraus, dafs bereits im J.zur Harmonie, constituirte :] 1600 ein Mitglied der Lo-allein 1813 verbot der Grofs- ge, welches nicht zu denherzog CcuILudwig Friedrich eigentlichen Baukünstlernalle Logen-Versammlungen. gehörte, Thoeas Boswell,

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390 MARSCHALL.

Esq., Aufseher (Warden)derselben gewesen, auch imJ. 1641 ein andrer Nicht-maurer vom Gewerbe, Bo-be71 Moray, General-Quar-tiermeister der schottischenArmee, zum Meister derLoge erwählt worden ist.In dieser Loge wurde am.30. November 1736 die gro-fse Versammlung von 32schottischen Logen gehal-ten , in welcher WilhelmSinclair von Boslin auf dieerbliche GrofsmeisterwürdeVerzicht leistete. [S. dar-über „Lawrie's Geschichte,“S 134 — 139 der Übersetz.,und „the Free -MasonsPoeket-Companion," (Edin-burgh, 1763,) p. 111 —116,und vergl. oben den Art.:EDnzBURG 11]

MARS GRAL', VON BIE 13ER..STEIN (CHRISTIAN ADAM),Prälat von Camin und kö-rigl. preufs. Major in Ber-lin , geb. am 25. Jul. 1'732,gest. am 8. Februar 1786,war Meister v. St. der Logezum flammenden Stern undMitglied der rofsen Logezu den drei Weltkugeln. in.Berlin , welche ihm, we-gen seiner jahrelangen Thä-tigkeit und Verdienste umdieselbe, nach seinem Todeeine Denksäule in ihremGarten errichten liefs.

MARscuALL (HErzfilibitWILnntm VON), Erbmar-schall von Thüringen, [des-sen Geburtsjahr unbekannt

MARSCHALL.

ist, soll im J. 1759 gestor-ben seyn. In seinen jün-gern Jahren machte er eineReise nach Frankreich undEngland und wurde in Lon-don zum Freimaurer aufge-nommen, auch 1737 [vondem Grafen Darnley, Grofs-.meister der englischenGrofs-loge von den modern Ma-sons,] zumProvinzial-Grofs-meister des obersächsischenKreises ernannt.

[Während seines nachhe-rigen Aufenthalts in Ver-sailles , am Hofe des KönigsLudwigXV., in ebendem-selben Jahre, wurde er zuSt. Germain en Laye, wo-hin er oft reisete, von den.Anhängern des dort woh-nenden Prätendenten (s.JAKOB II., K. v. Grolsbrita-nien )) dem Lord -Balrnerinund dem Grafen vonmarnock , von der engli-schen Freimaurerei abgezo-gen und für das Clermone-sche Tempelherrensystemgewonnen, dessen .Actenman ihm 1740 nach Deutsch-land übersandte. Als er da-her im J. 1741 von den Stif-tern der LogeArchürzedes zuAltenburg um die englischeConstitution ersucht wur-de, verweigerte er diesel-be , theilte ihnen aber dochdas im J. 1717 eingeführteneuenglische Ritual mit,nach welchem sie hernacharbeiteten, und stellte ih-nen frei, die neue Loge er-

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MARSCHALL. MARTIN (SAINT). 391

richten zu lassen, durch MARTIN (LOUIS-CLAUDEwelche andreLoge sie woll- D E ST . ), Offizier im fran-ten; wefshalb sie sich so- zösischenRegimentedeFoix,dann an die Loge lterze/3,a geb. zu.A.mboise am 18. Jan.zu Leipzig wendeten. S. 1743, gest. zu Aunay, , beidas altenburger „Constitu- Paris, am 15. °c .t. 1803,tionen -Buch," S. 213! — verfolgte, als Schüler desEs ist mithin zu bezwei- Mystikers Martinez.Paschal,fein, dafs er, wie oben [s. d. Art.!] und als VerehrerS. 273, Sp. b, vom Bru- Jakob Bähnils, die vonder Lennin,g gesagt wor- Ersterm der mystischenden, die leipziger Loge Schwärmerei eröffneteBahnMinerva constituart haben mit desto mehr Glück , jesollte.] weniger sein gefälliger

Im J. 1749 gründete er in gang und seine xnannichfai-Naumburg die Loge zu den tigen Kenntnisse ihm dendrei Hammern nach, dem Anschein eines SonderlingsClermont'schenSysteme, und gaben; Was aber bei seiwar dadurch nicht allein nen Vorgängern sowol, alsder Erste, der die deut- bei seinem Lehrer, keines-schen Maurer mit den hö- wegs derselbe Fall war.hern Graden bekannt mach- Unter seinen vielen mysti-te , sondern gleichsam der schen Schriften machten dieVorläufer des Barons von „des Erreurs et de la re'ri-Hund. — [S. diesen Arti- te'," (Lyon, 1775, in 8.) he--he). ! — IrnMonatJunil7öl sonderes Aufsehen. Alskam er in Naumburg mit eifriger Anhänger der Frei-dem Baron von Hund zu- maurerei, [weiche er fürsammen, erklärte sich aber einen Ausfiufs der Gottheitjetzt mit dem Tempiersy- hielt und mit der Welt zu-steme unzufrieden, weil er gleich entstehen lief s, (v.entdeckt hatte, dafs sol- „Histoire" p. Thory, p. 4,ches zu Gunsten des engli- Note!)] benutzte er sie, um.schen Prätendenten erfun- seiner theosophischen Leh-den worden sey.] Vom re in ihrem Innern ein eig-Jahre 1752 an zog er sich nes templarisches Systemganz von der Brüderschaft unter dem Namen : Bit rec-zurück [und wiefs die naurn- tifid, zu stiften, was jedochburger Loge an den Baron unter dem der Martinistenvon Hund. Vergl. das frei- [s. diesen Artiken] alige-berger „neue freunaur. Ta- meiner bekannt ist. Es be-schenbuch auf das 3. 1803," stand aus 10 Graden in 2S. 161-16813 .Classeu, nämlich A) im

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392 MARTIN (SAINT).

sten Tempel: 1) Lehrling;2) Gesell ; 3) Meister; 4) Alt-meister (ancien maitre) ; 5)Auserwählter (au) ; 6) Grofs-Arehitect u. 7) Maurer desGeheimnisses (Mapon du se-crei) B) im zweiten Tem-pel: 8) Prinz von Jerusa-lem ; 9) Bitter ausna und 10) Is.rciclosch , oderhomme saint. o ir „ Hi-st o ire " etc. (p. Thoiy), p.52sequ., Note! — Eben die-ser Schriftsteller berichtetin den „Acta Latomorum,"T. p. 223, dafs St. - Mar-tin eine Handschrift überdie Freimaurerei in.2 Quart-bänden unter dem Titel:„l'dcossisme reforxne,," hin-terlassen habe. ] Auf demlyoner Convente von 1778vereinigte sich dieses Sy-stem mit dem französischen.Zweige der stricten Obser-vanz und. erhielt seitdem.den Namen der<Yen Bitter von der heiligenStadt. S. STADT.

[Notizen über St.-Martin,nebst einem Verzeichnisseseiner Schriften , von Mr.Tourlet, stehen in den "Ar-chives liti>raires ," 1804,Nr. 3, und daraus in dem„Intelligenzbl. der" (halli-schen) , A. L. Z." v. J. 1804,Num. 121 und 122. Vonjenen Schriften sind hiernur folgende, die zum.Theil sehr selten sind, an-zuführen. —

MARTIN (SAINT):

1.,) „Des Erreurs et de la V6.rite, au les liornmes rappel6sau principe universel d'e laScience. Par un Ph Inc...,Seconde 6dition, retouch6e parle Fr. Circonspect. k Saloino-polis, Chez Andropliile, k laColonne inebra.nlable. 1781."XII et 546 pp. gr.

Ein Nachdruck in 2 Thei-: t Edimbourg, 1782, in

kl. 8. 16 et 407 pp. b) 440 pp,— *Über die deutsche "Übers.,deren Titel richtiger: über Irr-thümer und. Wahrheit, hättelauten sollen, s. den Artikel:CLAUDIUS

2) „Suite des Erreurs et de laV6rit6. Ort D6veloppernent diilivre des Hommes rappel6s au.Principe universel de la Scien-ce. Par un ..... Inc A Salomop." (u. s. w. wie un-ter 10 1784; 2 et 482 pp. gr.in -8. — In der Schrift: „Apo-diktische Erklärung über dasBuch: Irrthurn und. Wahrheitvorn Verfasser selbst. NebstOriginal - Briefen über ha tho-lizismus, Freimaurerei, Schwär-merei, Magie , Starken

' Lava-

tern, S cliweienb org Caglio-stro, Schröpfen, Mesmern undMagnetismus. Zur Beruhigungder allarmixten Protestanten.Wittenberg, Zürich und Rom.1 789." VI und 144 SS. in 8.;in welcher die auf dem Titelangedeutete Erklärung S. 24 —45 in französischer ,und deut-scher Sprache steht, äufsert sieltSt. - Martin über diese Forts-tzung seines VVerkes so. —

„Cet auteur ignorait jusqu.'-aux premi‘eres'bases de l'ouvra-ge, dont il n'a pas craint de sedire le continuateur. Le livre„des Erreurs et de la V6rit6"a demontr6 la spiritualit6 del'homme et sa sup6riorit6 surses entraves materielles. Lepretendu Continuateur qui pa.

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MARTIN (SAINT). MARTIN (SAINT). 393

rait n' gtre pas plus profond queles philosophes modernes dansla connaissance de notre (Itrepensant, ne l'a pu expliquer,comme eux, que par les sens,et ne sachant pas resoud.re ladifficult6, clec'ele iui - marne4 la fois et son peu d'honn8tet6et son peu de lumi'eres."

3) „Tableau Naturel des Rap-ports qui existent entre Dieu,PHomme et l'Univers." Eclim-bourg. 1782. 1. Part. 2 et 276pp. ; 2. Part. 2 et 245 pp, ; gr. in-8. — Die deutsche tbersetz.hat den Titel: Ueber das na-türliche Verhältnifs zwischenGott, dem Menschen und derWelt. Von dem Verfasser derSchrift: Irrtharner und Wahr-heit." Reval und Leipzig bei.Albrecht u.. Comp. B. 1, 1783,4 und 307 SS.; B. 2, 1785, 2 u.278 SS.

4) „L'Homxne de desir. Parl'Auteur des Erreurs et de laV6rit6." A Lyon, 1790; 2 et41 2 pp . in 3.

5) „Le Nouvel Homme." AParis, Pan 4 de la Libert6. S.darüber die „Berlin. Monats-schrift," B. 23, 1794, St. 4, S.384-390 !

6) „De Pesprit des choses ;ou coup d'oeil philosoph. surla nature des 6tres, et sur l'ob-jet de leur existence." A Paris,an g ; 2 Vols in 8. — Die deut-sche Übers. unter dem Titel:„Vom Geist und Wesen derpinze , oder philosophischeBlicrie auf die Natur der Dingeund den Zweck ihres Daseyns;von Dr. G. G. Schubert." Leip-zig, bei Reclam; Th. 1, 1811;Th. 2, 1812. S. darüber das"Morgenblatt für gebild. Stän-de" a. d. J. 1312, Nro. 275 —178!

7) „Eclair sur l'associationhumaine." A Paris, 1797 ; B.

Nurner 1 und 3, über wei-che unter andern die Schrift :„Notuma nicht Exjesuitüber das Ganze der Maure-rei ," Th. 2, 5. 53 — 116,nachgesehen werden kann,sind veraniarst worden :

lo) „Clef des Erreurs et de laV6rit6, ou les hommes Tappeies au principe universel cre la.raison. , par un Serrurier con-nu. A Hersalaim 1789 ;" 128 pp.gr. in-g. — Deutsch: „Schlüs-sel des Buchs: Irrthäwer undWahrheit oder Rü.cliweis derMenschen zu. dem allgemeinen.Princip der Vernunft, von ei-nem bekannten Schlosser."Hamburg und Leipzig, beiMattliiefsen, 1790. VIII u. 134SS. in 8.

11) „Der Schmuck der Wei-sen, oder gründliche Darstel-lung der physischen Unterwelt.,Enthaltend, eine beurtheilteZergliederung des Buchs von.den .trrthürnern und der Wahr-heit" u. s. W. „Von Philan-trop os, einem Weltbürger, über-setzt von F. v. Z." Wien, beiGräffer. 1782; 197 SS. in 8. —Am Schlusse befindet sich eine,angeblich aus dem Angelsächsi-schen übersetzte, "Plorsohrift,die Ambrosia zu bereiten, diean der Göttertafel zur Hochzeitdes Himmels und der Erde auf-getragen wird."

12) „Examen ixnpartial duLivre, intitule: des Erreurs etde la v6rit6." 1782.

13) „Martmov oder das gehei-

8) „Le ministere de l'hommed'esprit." A Paris, 1802; in 8.

9) „Traite des trois princi-pes des des seienees divines, ou dereternel engendrement, traduitde l'Allema.nd de J. lahm. A

Paris , 1802; 2 Vols in 8.Durch die -Werke unter

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394 MARTIN (SAINT). MARTIN (SAINT).

nie System einer Gesellschaft ohne Verachtung zu verdienen,unbekannter Philosophen ," Das , was er ist. Ein g-rors ers. w. „Von einem Unbekann- Theil davon o-ründet sich auften des Quadratscheins, der we- Gesetze der Natur, die nichtder Zeichendeuter noch Epopt erlogen, und auf Quellen derist." Frankfurt und Leipzig, Erkenntnifs, die etwas mehr,1.784, XX und 364 SS. in 8. — als unreine Pfützen, sind.In der Vorrede sagt der Verf. Wenn gewisse Grundlehren(Johann Friedrich laeuker) S. dieses Systems auch weniger

: Wahres enthielten, als sieunsern Tagen hat es ei- wirklich, enthalten, so sollte

zier bisdahin wenig bekannten man doch wünschen, dafs sieGesellschaft gefallen, aus ihreffi wahr wären, weil der Nutzenverborgenen Hinterhalt etwas ihrer Anwendung jedem Nach-hervorzutreten, und sich durch denkenden einleuchten mufs.zwei merkwürdige Schriften," Sie haben Schwierigkeiten,(die hier unter 1 und 5 benann- welche zu heben die gemeinenten,) „die in ihrer Art ge-vvis- Wissenschaften nicht hinrei-sermarsen classisch sind, be- chen; ja, Was noch mehr ist,kannt zu machen , welche der sie beleben manches Todte,Gegenstand dieses Werks seyn harmonisiren das Unharmoni-sollen. 'Wie man auch über sche, geben allen menschlichenden Inhalt derselben denken Kräften zu thun , eröffnen einmöge, so habe ich es , zum sehr weites Feld zur bestenBesten eines guten Theils mei- Wirksamkeit und zeigen end.ner Zeitverwandten, der wohl lieh das erhabenste Ziel desweirs , Was er timt, doch der liarnpfs und der Belohnung in.Mühe nicht unvverth gehalten, der Arne. Eben dieses Allum-sie, der Deutlichkeit und des fassende und Erhebende ist Ei-bequemen Gebrauchs wegen, zier der Hauptvorzüge wo-unter einzelne Hauptartikel zu durch dieses und ähnliche Sy-ordnen , durch Anmerkungen steme sich zu kräftigen Werk-zu erläutern, ihr Verhältnirs zeugen edler Menschen ma-oder Mirsverhältnirs zu andern chen."geheimen Lehren zu zeigen, Ferner S. XII—XVI: „Daund durch manche critische unsere Unbekannten den Gehaltund. literarische Bemerkungen des gemeinen Wissens, undihren Gebrauch nicht wenige Was dadurch geleistet werdenzu, erleichtern, als zu sichern kann, so gu t wissen, das ih-- Sie sind gewis,yermaisen nen selbst die berühmtestenclassisch, als die einzigen, Entdeckungen neuerer Zeitenworin bisjetzt die Lehren nicht fremd sind; so mufs ih-nicht nur dieser Schule, son- re Mirszufriedenheit mit dendein überhaupt dieses Systems, gemeinen wissenschaftlichenvollständig, rein und würdig Methoden wol etwas mehr,vorgetragen werden. Ihr In- als pure Unwissenheit, zumhalt, oder die Wissenschaft, Grunde haben ; sie müssen inworauf sich derselbe gründet, einem Lichte sehen , worinkann freilich, nach der wirkli- zwar Jedes gilt, Was es geltenchen Lage der Dinge, auf kei- kann , das aber selbst weiternen allgemeinen Beifall An- reicht, als einzelne Sternlein,spruch machen, bleibt aber, die noch keinen Tag machen.

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MARTIN (SAINT). MARTIN (SAINT). 395

Auch wissen sie sehr wohl, und des Schwungs fähige See-warum ihre Lehre nur bei sehr le g um das Interesse und dasWenigen des denkenden Zeit- volle Gewicht Dessen zu füll-altersAufmerksamkeit erwecken len , was in der geläutertstenkann ; und dennoch wollten und würdigsten Sprache vor-sie sich. lieber jetzt, oft les es- getragen – „VonFrits fennentent, als später, be- gewissen Dingen kann nur aufIannt machen. Aufserdem aber gewisse Art geredet werden;empfehlen sie sich noch durch. und wenn gleich Manche dervortrefliche Eigenschaften des geheimen Puncte auch. in derHerzens; wovon beide Schrif- gemeinen Sprache hätten gesagtten, besonders das „Tableau," oder vielmehr deutlicher . ge-die unläu.gbarsten. Beweise ge- sagt werden können: so giebtben. In dem letztern kommen es doch im Intellectnellen wieStellen vor, die den Verf. im Sinnlichen, eine gewissenothwendig einem Jeden He- Oconomie, wonach Licht undbenswardig machen müssen, Schatten für gewisse Zeitender den Werth des Menschen und Menschen verth.eilt wer-und seinen wahren Genufs noch den inufs." 8. weeinigermars en kennt. Wenn So der Verf. des „Met-nun gerade solche Herzen, so x02,!“geläuterte und befestigte See-

Von dein Hauptwerke:en, ein Salz der Erde und einMagnet wohlthätiger liräfte „des Ei rreurs et de la Veri-sind; ja, wenn diese Lauter- das nach. seinem Er-keit und Würde der Gesinnung scheinen besonders die wei-gerade die Frucht einer Lehreund Erkenntnifsart wäre, die sen 'wielab'reiz räter der

Bit -ter und Bruder E ingeeben Dieses unter ihre Vorzü-ge rechnen kann, dafs sie sol- weihten aus Asien empfah-che Früchte erzeugt: so sollte len , und welches nicht nurDiefs jeden unwissenden Beul--in Frankreich, sonderntheiler mehr zum Nachdenken

auch in Deutschland, un-und Schweigen, als zum Un-glimpf , bewegen." 1.4.. s. w, ter den Freimaurern grofses

,,Was endlich den allegori- Aufsehen erregte und vonsehen Vortrag unserer. Unbe- Einien als die wahrekannten betrifft, so war dieser FundFundgrube achter maureri-für gewisse Dinge schicklichund fast nothwendig. Wenn scher Wissenschaft betrach-sie indessen auch da nicht ver- tet wurde , hat Er. Ereil imstanden werden , wo Jeder sie wiener „Journale für Frei-verstehen könnte: so ist Diefs maurer " Jahrg. 1, 1784,nicht ihre Schuld; sondern es 'Quartal. 4, S. 55 164, ei-kommt von ,der UnreizbarkeitDerer, die nur an gewisse Zei- nen schätzbaren Auszug ge-chen gewöhnt sind und aufser liefert, worin er „die Grund..`dem Dunstkreise ihrer Wech- und Hauptsätze heraushebtselvvörter- keine weitere Aus- und ihre Geschichte bis insieht kennen. Ein grofserTheil des „Tableau" fo dut die ältesten Zeiten verfolgt,nur eine stille, empfängliche damit man einsehe durch

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396 MARTIN (SAINT).

welche Systeme die Lehrbe_griffe des Verfassers durch-gewandert sind, welcheB.1. olle sie darin gespielt undwelche Modificationen sieerhalten haben, ehe sie biszu ihm gekommen sind,"mit gelehrten Anmerkun-gen, in welchen Er. Ereil„ihren Werth oder Unwerthin Absicht auf unsre Er-kenntnifs zeigte, wohin sieführen, und ob das allge-meine Princip der Wissenschaft, das St. - Martin auf

--

stellt , uns in der Untersu-chung der Wahrheit ein bes-serer Leitstern ist, als dasPrincipderjenigen Beob-achter, die er bekämpfet."Diese Zergliederung eröff-net folgender Eingang. —

' ,Sokrates soll seinen Freun-den, als sie ihn um seine Mei-nun.- über das sehr dunkel ge-schnebene Buch des Heraklitusfragten, geantwortet haben:„ „Da, wo ich. das Buch ver-stehe, finde ich es vortreflich ;ich glaube also, dafs es auchvortreflich ist, wo ich. es nichtverstehe, und wo Derjenigeden Wahrsagergeist 4pollo'shaben müfste, der es enträ.th-sein wollte."" — Mit demberüchtigten Buche: „des Er-reurs et de la V grit6," befindeich. mich in dem entgegenge-setzten Falle. Da, wo dessenVerfasser seine Meinung nichtabsichtlich in den Schleier derAllegorie verhüllet, finde ich.das Meiste auf falsche Voraus-setzungen und einseitige Beob-achtungen gebauet und in ei-nem Charlarantone gesagt, dernur Den blenden kann, der

MARTIN (SAINT).

die Kräfte und den Gang desmenschlichen Verstandes nichtkennt und die Grä'nzen und.die innere Beschaffenheit un-sres Wissens nie durchforschthat."

„Nie hat ein Schriftstelleralle, von Malebranche längstaufgedeckten, Vortheile der Ein-bildungkraft über schwächereliefe so benutzt, —Hypothesen, eigene und geerb-te, und metaphysischen TJn-Sinn so unverschämt für That-wahrheit hingeschrieben unddie Leser auf selbige mit einemso empörenden. Stolze hinge-wiesen, als der Verfasser jenesBuchs. Er entdecket wol in.den Lehrgebäuden der Men-schen Widersprüche : aber Werentdeckt sie nicht ? Auch folgtdaraus , dafs wir sehr oft lt=ren: aber der Verf. hat so we-nig das Problem aufgelöset, dasWahre vom Irrigen abzuson-dern, dafs er viermehr bei je-dem Schritte Hypothesen un-vermerkt an Thatsachen gattet,sie mit Helldunkel überkleidetund damit nicht etwa eine Ver-muthung, sondern unumstöfs-liehe, wichtige Wahrheit, und.zwar solche \IVarbeit, zu sa-gen glaubt, deren Nichtwissenuns strafbar maclien'soll."

„Der Trugschlufs, der diemeisten Menschen bei Durchle-sung ähnlicher Schriften irre-.führt, ist der : man glaubt, Der-jenige, der alle Systeme einrei-fsen oder doch wankend Ma-chen kann, sey auch im Stan-de, ein neues besseres aufzu-füh

r

en. Alles Bisherige hältnicht Stich ; es xnufs also wo'das Neue das Wahre seyn.Auf diese Weise zum Vorausfür den Scharf- und Tiefsinndes Verfassers eingenommen,giebt man sich weniger Mühe,seine Schlüsse zu prüfen, be-

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MARTIN (SAINT).

sonders wenn dasDunkel, wor-ein er sie hüllet, dem Verstan-de das Prüfen nicht nur er-schwert, sondern auch derPhantasie einen unendlichenSpielraum und, die Freiheitläfst, alles Selbstgefällige hin-einzuträum en."

„Ein andrer Kunstgriff, wo-durch sich unser Verf. vor An-deren bei dem grofsen Haufen.Aufsehen zu verschaffen ge-wufst hat, besteht darin, dafser seine Meinungen überallvon der Seite darstellt, von.der sie sich an die Volksmei-nungen der Bibel a.nzuschlie-fsen scheinen, und sich mitaufgehobenem Finger die Mio-ne giebt, als hätte er den ei-gentlichen Schlüssel zu den Ge-heimnissen, die das Volk fürgeheiligte ansieht, in seinerTasche. Ich, der ich aufmeinen metaphysischen Reisendurch die Idealwelt der Philo-sophen, der bescheidenen so-wol, als der Mysterienk.rämer,in ihren Systemen überall Un-zulänglichkeit und Widersprü-che angetroffen habe, bin da-durch ganz und gar von dem.Vorurtheile der Flohen Erwar-tungen zurückgekommen, sodafs ich in keiner Schrift mehrverxnuthe, als ich® sehe. Ich.sehe daher auch das gegenwär-tige Buch für Nichts mehr und.Nichts weniger an, als für gro-bes Spielwerk der Phantasie,verbunden mit der Feinheitder Diction, und für einen.inifslungenenVersuch, einen Ge-sichtspunct auszustecken, nach-dem die verschiedenen diemenschlicheErkenntnifs durch-kreuzenden Widersprüche aus-zugleichen wären."

Noch weit härter urtheiltNicolai in der S chrift „Ei-nige Bemerkungen über den

MARTIN (SAINT). 397

Ursprung und die Geschich-te der Rosenkreuzer undFreimaurer." S. 8 f. redeter von „hinterlistigen Ge-nossen und Ernissanen derunbekannten, Obern, die zu.seiner Zeit, durch aller-hand schlau hingeworfeneunbestimmte Ideen den Ver-stand und die Beurthei-lungkra ft der irregeführ-ten Brüder zu betäuben,suchten, damit sie nichtmerken möchten, dafs Bö-sewichter, , die sich unbe-kannte Obere nannten, ihrSpiel mit ihnen trieben,"und führet an: „es sey da-mals die Begierde nach Ge-heim nnisse sehr tbätig ge-nährt worden durch dunkel,und pompös geschriebeneBücher, die absichtlich soverfafst worden, dafs dereigentliche Sinn nur vonWenigen errathen werden,der Unverstand, die Ge-heimnifssucht und der Fa-natismus hingegen dareineinen beliebigen Sinn legenkönnen." Hierzu machter im Anhange seinesWerks S. 14 folgende An-merkung. —

„Bekanntlich hat sich der gu-te Claudias so weit vergangen,dafs er das Buch „des Errenrset de la.V6rit6" übersetzte, mitdem Geständnisse, dafs er esnicht verstehe wobei er den-noch in der Vorrede alle iTis-senschaften gegen die geheimeWeisheit dieses Buchs vez-acli-tet. Man sehe meine Anzeige

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39e MARTIN (SAINT). MARTINISTEN.

dieser übersetzung in der altenDeutschenSibl." S. 143

ff.! In einem damals heraus-gekommenen Buche wurde denLesern jenes niederträchtig-hin-terlistigen französischen Werksangerathen: „ „Was ihnen ver-schlossen ist, mit Ehrfurchtund Demuth vorbeizugehen, imGefühle ihrer Eingeschränktheit,in der Hoffnung, die hinterdem Gewölke hervorschirnnzern-den Stralen dereinst in vollem.Glanze zu erblicken." " Sol-che eingeschränkte, blindgläu-bige Seelen brauchen die unbe-kannten Väter, um ihr für diemenschliche Gesellschaft undfür die gesunde Vernunft schäd-liches Spiel zu spielen. Es istleicht, über freimüthige War-nungen vor Beförderung desUnsinns zu spotten und zu wi-tzeln, auch wol die Warnun-gen verdächtig zu machen : aberder verständig-e Mann, der sich.bewirfst ist, -dafs er die Sachenaus Erfahrung und Untersu-chung kennt, und eben wegendieser Ifenntnifs seine Mitür-

,ger warnt, bleibt ganz ruhigbei allen Witzeleien und Ver-unglimpfungen, und fährt den-noch fort, zu behaupten, Barses heilst das menschliche Ge-schlecht verderben, wenn diegesunde Vernunft verkrüppeltivird, es geschehe nun d.urcb.Theosophie, durch mystischeUnphilosophie, oder durch Ge-heinznzfssucht und Glauben anunbekannte in Gott ruhende Vä-ter. Diese werden, sobald sienur die Wirkungen des gesun-den Menschenverstandes ge-lähmt haben, schon ihre Zeitersehen, wann sie wieder wir-ken und die Absichten errei-chen können , wegen welchersie nie aufhören, soviel siekönnen, mit der Freimaurereizu spielen. Daher warne ich

alle rechtschaffenen Freimaurerso ernstlich, sich nicht zufremdem Spiele herzugeben,sondern auf eigenen Fürsen zustehen."]

MARTINISTEN ; 5. den vo.rigen Artikel und STADT(die wohlthätigen Ritter derheiligen)!

[Lesenswerth ist, wieMercier in seinem „Tableaude Paris ," T. VI, p. 13O-136, diese Secte schildert;welcher Artikel auch im„Maytuov ," S. 238 — 242,mit einer angehängtenSchutzschrift, abgedrucktsteht und also lautet. —

„Martinistes."„Secte toute nouvelle, qui,

tournant absolument le dos auxroutes ouvertes par la sainephy-siaue, par la solide chymie, etfaisant divorce avec tont ce quenous dit Phistoire nature le,s'est precipit6e dans un mondeinvisible qu'elle seule appergoit.Les iViartinistes ont adopt6 lesvisions du Suedois Swedenborg,qui a vu les anges, qui leur apar16, c ui nous a decrit desang- froid leur logement, leurcriture, leurs habitudes, qui

a vu enfin de ses yeux les mer-veilles du ciel et de l'enfer."

„Cette secte Lire son nom deson chef, auteur du livre inti-tule : „Des Erreurs et de la Vg

-ritg." Ce livre nous promet,comme tant d'autres , Peviden-ce et la conviction des v6rit6s,dont la recherche occupe tautl'Univers."

„La base du syseeme es; quel'liomme est un etre clegra.dg,puni dans un corps materielpour des fautes antglueures, rnaisque le rayon divin qu'il portaen soi peut encore ramener en

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MARTINISTEN.

un gtat de grandeur, de forceet de lumi'ere."

„Un monde invisible, unmonde d'esprits nous envi-ronne; des intelli o ences dou-ces de diverses qualites viventauprs de Phomme sont lescompagnons assidus de ses ac-tions, les temoins de ses pen-sees. L'homme pourrait com-xnuniquer avec eux, et etendrepar ce commerce la sphere deses connaissances, sa sa rne-chancete CC ses vices ne luiavaient pas fait perdre cet im-portant secret."

„Les objets ciue nous voyonssont autant &Images fantasti-ques et trompeuses: ce quenous ne voyons pas est la rea-lit. Les expenences physi-gues sont des erreurs; tont estdu ressort du mondeintellec-tuel; n'y a rien de vrai au-delä; nos sens sont des sour-ces eternelles d.'impostures etde folie."

„L'homme a perdu le sejourde la gloire, et n'y rentreraque quand ii aura su connaitrece centre ficond ou git la veritequi et une est immuable."

„Pour toucher ces hautes ve-rites, ii faut s'adresser nzieuxqu'd des honurzes faut conver-ser avec les esprits. Toutes lessciences qui occupent les acade-mies sont vainesi et faute deegtre eloigne du principe, tousles observateurs ont erre dansles decouvertes humaines. Leinoindre habitant du mondeideal en sait plus que Bacon,que Böerhave, et que tous lespretendus genies dont la terrese glorifie."

„Certes, le Grand Etre nousa donne cent raisons differen-tes, qui n'ont aucun rapportentr'elles, puisque les Martini-stes raisonnent paisiblesnentleurs ideies. Ils paraissent avoir

MARTINISTEN. 399

la conviction de ce qsfils affir-ent. Tranquilles , a deres,

ces Visionnaires sont les plusdoux des hornmes, et n'ontpoint la chaleur ni Penthousia.s-me taut reproches aux autressectes."

„Le livre de leur chef est unGalimathias: mais on sait queles mots ne rendent pas tou-jours toutes les iddes que l'onpeut avoir; qu'on peut fortbien s'entendre sans se faire en-tendre des des autres. 11 resultede cette lecture, que les Mar-tinistes adoptent une foule cri-des rnetaphysiques ; 3 u.'ils sontdiametralement opp os es aux ma-terialistes ; qu'ils sont religieuxdans taute la force du terme,et qu'ils rendent ä eleverrhom-me autant que d'autres se sontplu Jr Je rabaisser."

„Eh! qui ne voudrait aveceux converser avec les habitansde l'autre monde! Coamme nosjouissances seraient doublgcs!Quelle societe! et que seraientles spectacles de la terre encomparaison! Nous passerionsles jours h redire Jr nos bonsamis de l'autre monde tour ceque nous sentirions pour nosbien-aimes de la terre; etnos bien aimes de la terre toutce que nous auraient dit ceuxde l'autre monde."

„Voilä ce que cherchent lesMartinistes! Ils s'y disposentpar Pexercice des vertus; ilsparlent de l'Etre Su.prArne avecune veneration et un arnour quisaisissent l'am e; et tout ce qu'enseigne le Christianisme, netrouve en eux aucune contra-diction formelle. Enfin, ilsn'entament aucune question po-litique."

„Qui Peilt dit qu'apr'es les_Encyclopi'distes viendralent lesMartinzstes? Ceux ci n'ontaucun traut de la physiognomie

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400 MASKELYNE. MASON.

Iropte la hautaine secte phi- maurerei , von den vorzüg-osophique." lichsten freimaurerischen„Je ne sass, comxnent le Cler-

ge, le Gouvernement et la live- -Schriftstellern in Deutschraune s'arrangeront un jou'. fandr gebraucht.

iCS. darüber

avec eux. La Secte vit „MofsdortsbMittheilungenicdans un rnonde intellectuel ne im Vorberichte, S. XXIII,parait pas recourir a ce qui und „Silber's vertr. Briefe,"choque les hommes. Elle n'arn-

-bitionne ni pouvoir, ni riches- r5 • 30 f. , und vergl. den Ase renommee; elle reue, tikel: MA dorr T.]elle cherche la perfection; elleest douce et vertueuse3 elle [Bei Bezeichnung einesveut parier aux morts et aux

wesentlichen Gesellschaft-esprits. Cela n'est pas (lange-reux.“ vereines ist der Name des-

„Des jeunes gens distingu gs selben niemals gleichgültig.par l'education et la figure, — Vom Er. .Krause ist insuivent ces idees extraordmai- den „Kunsturkk., (n. A. B.res. ils laissent h. d autres les

231 ,, 244plateaux 6lectriques, les creu- 2, Abth. 2, S. 2 27,Sets, les vases en fermentation, 249 und 427-438, vorziig-les recherches sur l'air fixe; lich aber S. 360-365, ver-ils tiennent mieux, a ce qu'ils blinden mit B. 2,

d

Abth. 1,retendent; ils acqu Pierent l'evi-

2, und S. 284 ,ence physique origine du. S. 135, Notebien. et du mal, sur Phonarie, Note 5,) geschichtlich er-sur la nature materielle, la na- wiesen, „dafs das englischeture immaterielle et la nature -Wort: Jifason, ursprünglichsacree.” einen Mefskiinstler über-" Qu'est ce, aprs cela, quela

haupt und, nach dem SinneBase des Gouvernemens po-litiques, la justice civile et cri- der ältesten Urkunden derminelle les sciences, les lan- Brüderschaft und, was dengues et les arts ?" Urlinz Inas betrifft, nach."Parier aux anges, rappeler

dem 'reiste aller europäi-son ame aux principes univer-seis ,de science, voiik ce qui schen, ja sogar der persi-Laut cledaigner, la physique et la schen. und sanskritta Spra-chymie , prenaient une ehe, einen verstandpollengrande iaveur."] eifindsamen .Kiinsiler im All-.

MASKE LYNE (RITTER.), gemeinen bedeutet, (s. obenEiner der nach Frankreich B. 1, S. 256, Sp. b)— dafsgeflüchteten Anhänger des die englischen Freemasonslprä.tendenten. S.DERvENT- sich ausdrücklich den blo-WATE Rs. fsen Werkmaurern (bricklay-

IVIAs N und MAS ONET. ers or brickmasons) en.tcre-DieseBenennungen werden gensetzen , und dafs selbstseit ein Paar Jalarzehenden, die ,s*4asburger Masonen, alsstatt Freimaurer und Frei- Baukünstler und Stein-

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MAS ON. MAURERGRUSS. 401

metzen, die blofsen Mau-rer, , als solche , nicht fürdie Ihrigen erkannten." Esist mithin " das Wort: Ma-son , das einzige geschicht-lich ächtüberlieferte, an diegeschichtliche . Eigenthüm-lichkeit und Bedeutsamkeitdes Masonbundes erinnern-de Wort, .welches zur Be-zeichnung Dessen, was Frei-maztrerei genannt wird , alseines geschichtlick Gegeb-nen , vollkommen geschicktscheint, und ist noch jetztin der deutschen Sprachedurch seine in den Wörtern :messen, das Maqfs , dieMafse , noch lebende Wur-zel bedeutsam." Wenn nunhieraus erhellet, Bars dieNamen : Maurer, Freimau-rer, , Maurerei und _Freimau-rerei , statt : Mason , Frei-mason Masonei und Frei-masonei , völlig unrichtigund ein sprechender Be-weis von der vormaligenGeschichtunkunde unsrerdeutschenBrüderschaft sind:so sollte man nicht längeranstehen, wenigstens inDruckschriften, vorzügliaiaber in Gedichten und feier'-lichen Reden, die letzterenedleren Benennungen denersteren vorzuziehen , oderdoch im Gebrauche mit bei-den abzuwechseln. S. „Iler-mes," S t. 4 f. d. J.1820, S. 25 !

'über denAusdruck: GrandMasons, s. den Art.: LoGE)S. 330 !]

M:A_THUS (JOITA.NN), Ei-ner der geachtetsten Kauf-leute in Rouen, war Pro-vinzial-Grofsxneister des Or-dens vom Lteiredorn von Kil-winning, Es . diesen Artikel 1.]und. führte den Ordensna-men: Relief

MAURER ADEPT (DERGATE) ist der 58ste Graddes rnisphrairn'schenSystemsin Paris.

MAURER Dzs' GEnErm-riussEs (DER), Mapon du se-erst,. ist der 7te Grad derIVIartinisten.

MAURER VOM .1-1L,RODOM(DER) war der erste Graddps königlichen Ordens vomile'roclom, von Kilwin,ning.

MAURER (DER vvA.nnt),le vrai 111apon ; der ersteGrad zweiter Masse derAcademie der wahren Mau-rer in Monipellier und der.einzige der höheren herme-tischen Grade derAcadeznievon .dvignon.

MAURER (DER w.taxnEjAUF DEM RECHTEN WEGE,le vrai Maron dans la f,oiedroite ; der zweite Grad deshermetischen Systems vonMoneellier.

MAURER; .5. FREiMAU-RER, M.A.ON und MAsoisr.

MAUREREI; s. FREIMAU-REREI und MAprsrisTERrE.

EMAUREREI" („DIR zER-'GLIEDERTE); S.PRICH.ARDI.]

MAURERGRUSS (DER).Dem alten Gebrauche derHandwerksmaurer ,gemä fs,

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402 -MAURERGRUSS.

xnufsten vormals auch die-eine , freindeLoge besuchen--den Freimaurer bei'm Ein-tritt einen solchen. :Grufs„von den sehr acktbärenBrii-dem und Genossen einer sehroktbaren. und heiligen St.

Johannis - Loge' bringen.Einführung der Certi-

licate aber ist das Abfrag en.dieses Grufses von den be-suchenden Brüdern aufser$Jebrauch gekommen,

[„In den ältesten Zeiten hat!.ten meist alle Zinfte ihre Ge-heimnisse, woran ein Jederseinen. Zunftgenossen erkennenkon.nte; denn, da das Schreibenfast nur den Gelehrten" (denGeistlichen und Mönchen) „be-kannt war, so waren die schrift-liphen Kundschaften bei den.Handwerkern . nicht gewöhn-lich. Jedes HandWerk erfand:also Begrüfsungen. und Zeichen,

'Wodurch sieh' ein Gesell 'bei sei-aren andern Gesellen legitimi-ren" (ausweisen) „konnte, dafser ein zünftig gelernter Üand-werker sey; und diese wurden.Als das gröfste' Geheimreifs be-handelt. — In den neuere Zei-ten giengen. diese Geheimnissedurch die Einführung der Kund-chafeen verloxen; das Maurer-

ha,ndwerk 'aber behielt solcheam Längsten bei; ja, eine .Gat-tung4esselben, so, sich Wort-maurer nennt, besitzt noch im-ner ein dergleichen Geheim--nifs, wodurch sie sich einan-der als lichte Wortmaurer zu,erkennen geben; doch, dürfensie weder ihre wörtliche B egrü-fsung , noch . ihre Zeichen, je-mals anders, als bei verschlos.senen Thiiren

' von sich geben.

Sie haben daher auch keine

IVIA:URERGRUSS.

schriftlichen Kundschaften n ö-thig, sondern wandern unterdem Schutze dieser Geheimnissenoch bisjetzt sowol in Eng-land, als in Deutschland." —Aus der Schrift: „Aufklärungüber wichtige Gegenstände inder Preymaurerey" (u. s. w.)„Aus der Loge Puritas, 1787,.4S. 2 1

„Bis zum zwöllten jaIrrhun-'derte unterschieden sich dieGrufs-• oder Wortmaurer blofsdadurch', dafs sie sich einandervermittelst gewisser Worte,Zeichen und Gebräuche zu er-kennen gaben, von den Schrift-.maurern oder Bri(fträgern, d. h.denjenigen Handwerksmaurern,Welche sich durch Attestate,Kundschaften u. s. w. legitinai-ren , und deren Innungen, so-wie andere, denen blofs einesolche Legitimation eigen ist,in Deutschland um's funfzehnteund sechszehnte und in Eng-land um's siebzehnte Jahrhun-dert entstanden sind. Weil dasalte Maurerhand.werit ein soge-nan.ntes geschenktes oder schen-kendes Handwerk ist, und weilKundschaften und andere -irr-kunden allein die Innungkassenund Mitglieder einer Innungnicht immer vor Betrug sihehern , so liegt hierin derGrund, warum die Innungender Grufs- oder VVortmaurernoch immer Grufs 'und Wortvon Wandernden Gesellen undreisenden Meistern verlangen;und Diefs 'dürfte sonach einHandwerksmifsbrauch , schwer.

seyn.."„Innungen gab es damals

noch nicht; sondern die Hand.werksmaurer hielten mit Archi.tecten zusammen, durch wel-che sie Verdienst hatten; in.-dem die Baukunst gewisserma.-fsen die einzige freie Kunstwar, wele4e damals blüliete

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MAURERGRUSS.

und Achtung, Freunde, Gön-ner und Beschützer fand; wefs-wegen sich auch die Mönchealles Dessen ausschliefsend an-nahmen, was zur Baukunst ge-hörte, dergestalt, dafs sie da-für sorgten , dafs darin Unter-zieht ertheilt wurde, und diehöhere Baukunst Denjenigenselbst lehrten , welche, sich.dem geistlichen Stande zu wid-men, gedachten oder sonst be-sondere Lust dazu bezeigten.Aus der Baukunst entstandendie Bildhauerkunst, die Male-rei und andere schöne Künste,welche alle eine mächtige Gön-nerin an der czaholischen Reli-gion fanden."

„Da es in der Sache selbstliegt, dafs damals die Bauleuteen einem Orte nicht immer-währende Beschäftigung findenkonnten: so empfahlen die Klö-ster ihre Bauverständigen wei-ter ; und wenn irgendwo ent-weder ein Prachtgebäude, oderein Kloster, oder eine Kirche,u. s. w., aufgeführt werden soll-te , wurden sie dahin berufen.Nach und nach. kam es dahin,dafs dergleichen Bauverständi-ge haufenweise aus einem Lan-de in das andere ziehen mufsten, weil sie bald hier, balddort, grofse Baue aufzufiihrenbekamen; indem alle damaligeReligion in Erbauung, Erwer-terung , A.uszierun g und B erei-cherung der Kirchen, Capellenund Klöster bestand, vorrag'-lieh herbeigeführt durch denirrigen Glauben, durch. guteWerke selig. werden zu kön-nen. Dieser irrige Glaube, ver-bunden mit dem beständigenUmgange mit Mönchen, gabdenn auch die Veranlassung,dafs die Handwerksmaurerin _DKflohsbrüderschaft en auf-nehmen liefsen und ihre Zu-sammenkünfte in den lilöstexn

MECKLENB. -STR. 403

hielten. Ihr Herumziehen aber,und weil hierbei gar Viele ausverschiedenen Gegenden an ei-nem grofsen Gebäude arbeite-ten, veranlafste , dafs gewisseGebräuche

' Griilse und andere

Eigenthümlie la ei ten gebildetwurden , welche dazu dienten,die Kunstgenossen in allen Lan-den und Gegenden enger undfester zu verbinden , und einen.gewissen esprit de corps hervor-zubringen, der später, als'Zunftgeist genommen, immer-von den wohlthatigsten Folgenauf das Ganze gewesen ist.‘‘ —So der verstorbene gelehrteBruder Schneider in dem alten–barto:er „Constitutions -Buche"v. J.1803 S. 153-155, Textund Note ,b , womit 5. 145 —149, (oder daraus die „Kunst.

.urkk. von A-rause," n. A., B. 2,Abth. 2, 5. 257-263,) zu ver-binden sind.

Für D eutschland ist durch.den Reichstagsschlufs we-gen Abstellung der Hand--werksmifsbräuche, welchen.das kaiserliche reichsober-hauptliche Patent vom 16.August 1731 enthält, im §. 9aller Unterschied zwischenGrzyseriv und Bri:Oriigermaufgehoben, hiernächst im§. 10 verboten worden, dieneuen Meister dahin zu be-eidigen, dafs sie die Heim-lichkeiten derZunft perschwei.gen und Niemanden entdeckensollen.]

MAXIMILIAN JosErn; S.BAYERN.

IVIEciir.nivetruG STRri-LITZ (GARLLÜDWIGFRIED-nIcir, GROSSHERZOG voN),geb. am 10. Oct. 1741, gest.

96*

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404 MEDAILLEN. MISTER.

2n1 6. Nov. 1816. Schonfrühzeitig wurde er in dieBrüderschaft aufgenommenund bekleidete seit dem J.1786 die Würde eines Pro-vinzialgrofsrneisters der von.der Grofsen Loge von Eng-land von den modern Ma-sons abhängigen Logen inNiedersachsen. [Im Orden.der stricten Observanz führ-te er den Namen: CarolusEques a Fallio putpureo.]Er blieb bis an seinen Todein eifriges und thätigesMitglied der Freimaurer-brüderschaft.

MEDAILLEN (Schaustü-cke). Mehre Logen undSysteme haben dergleichenprägen lassen, um das An-denken merkwürdiger Bege-benheiten oder ausgezeich-neter Maurer zu erhalten;und deren Zahl ist schon.so grofs, dafs man sich ver-gebens nach einer vollstän-digen Sammlung davon um-sieht. Das bedeutendstemaurerische Münzkabinetin Deutschland besitzt dieLoge Minerua zu den 3men in Leipzig, und inFrankreich die ,schottischeMut erlege.

MrIssnr, (DET), -engl.the chisel; franz. le ciseau,]ist ein -Werkzeug, welchesin den französischen Logenauf den Lehrlings- und Ge-sellen-Teppichen den übri-gen beigefügt worden ist

und zur Bearbeitung des ro-hen Steins dienen soll.

[In „Preston's Illustr.",ed. 1812, p.86 sequ., Note,heilst es :

"Der Meifsel zeigt die Vor-theile guter Zucht und Erzie-hung. Das Gemüth ist, gleichdem Diamanten, in seinem ur-sprünglichen iustande unge-schliffen ; sowie aber der Ge-brauch des Meitsels bei der Be-arbeitung der Aufsenseite desrohen Diamanten seine verbor-genen Schönheiten sehr baldzum Vorschein bringt: somacht die Erziehung die ver-borgenen Tugenden des Ge-müths sichtbar und zieht siehervor auf das weite Feld derMaterie und des Raums, umden Gipfel der menschlichenErkenntnifs, unsere Verpflich-tung gegen Gott und die Men-ßchen, zu entfalten.")

MEISTER (DER). Diefsist der dritte Grad der Frei-maurerei in allen Systemen.Der erste Zweck desselbenbei seiner Erfindung im J.1650 war, den Einzuwei-henden clas Andenken an den.unglücklichen Tod des Kö-nigs CarZ 1. eindringlichzu machen. Damalsten die Meisterlogen den.königlichgesinnten Englän-dern blofs zu Vereinigung-,puncten , um die Wieder-einsetzung Cars 11. herbei-zuführen, die Lehrlings-und Gesellen-Grade aber zuPrüfungstufen Derjenigen,welche für die Absichten.der Verschwornen gewon-nen werden sollten. Nach-

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31E:ISTER. MEISTER. 405

dein Carl .1.1. den Thron sei- und 464 f., ist das wohne-nes Vaters bestiegen hatte, gründete Urtheil des Ers.verlor zwar der Meister- Arause über den Gesellen-grad seinen ursprünglichen und Meistergrad angeführtZweck : dennoch aber wur. worden. Es ist dem Zweckeden die drei einmal einge- dieses Buches gemäls , hierführten Grade beibehalten noch ein Paar Stellen ausund der Mythe von Hiram, seinem Werke zu wieder-welche bisher einen politi- holen. —schen Sinn gehabt hatte, „Alles sogenannte

ne symbolisch-moralischeGradvve

ei-

sen, mithin auch die angebli-chen Grade des Gesellen und desDeutung untej.gesAcho.teni 'weisfers. , sind der Wesenheit

[Vergl• oben der masonei, sowol nach ihremCARL 1, CARL , HEN- Urbegriffe und Urbilde (IdeeB1ETTE S, 67 f., und _Ideale), als auch nach 111-.

GRADE , S. 449, und die remächt thatsachlichen Ge-schichtbe liffe und nach ih-Eingänge der Artt.: TeM Gescghichtm' ustexbilde, un-

LIN G und GESELL!] all,f1ÜSliCh. zuwider. Schon ausDer gegenwärtigen in- den beiden Schriften: „jachin

nern. Einrichtung der Lo- and Boaz," und „the three dis-tinct knocks," worin die Ri-u en 0-emärs, können in den.b tuale und Gebräuche des Gesel-

meisten Mors .211eister zu Lo- len- und Meistergrades licht und.genämtern gewählt werden; ganz enthalten sind , sowie sie[s. den Artikel: MEIsTr.R allgemein, und leider ! auch

mo STUHL!] und erst mit noch in Deutschland, nach sovvielen gründlichen Belehrun-dem Eintritt in diesen Grad gen., ausgeübt werden, kann

erhält ein Mitglied das sich jeder Bruder, der von

en mit stimmen zukön.nen, derg:Recht, bei Berathschlagun- Wesenheit und Werde der Ma-

sonei eine Ahnung hat, über-zeugen, dafs die -ebraucinhit-rner dieser beiden Gradc,

Die maurerische rem Grundbestande nach , an-dung eines Meisters ist der masonisch sind , und dafs in-

sonderheit das Gebrauchthumder Lehrlinge zwar gleich: des Meistergrades am Verwerf'-doch ist sie himmelblau ge- liebsten ist. Daher mufs auchfiiurttert

erst

und

die

eingefafst; auch das Bestreben, diese, ursprüne,

nhaben in einigen

eisterSystem

dasen lich durch politische Entwei-

hung des Masonbundes entstan-denen , geschichtlich ganz amn-Recht, einen Degen zu tra- begründeten, vernunftgebilde-

gen und während. der A.rbei- ter Männer unwürdigen, Ge-en den Hut aufzusetzen. heimsagen durch Hindeutung

auf Leben und Auferstehung-,und andere heilige Gegenstän-de, brauchbar zu machen, den[Bereits obenE. 1, S. 461 fe

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406 MEISTER. MEISTER.

Zweck gänzlich verfehlen; weilder Widerstreit des Edlen u. desUnedlen, des Schönen mit demIläfslichen, dann das Gemüthjedes menschheitinnii,ren -undschönsinnigen Bruders nur nochtiefer und schmerzlicher ver-wundet. Ich habe es als Rechtund Pflicht erkannt, hierüberoffen zu reden vor den Brüdern(in meinen „Logenvorträgen.")und vor allen Menschen 111 die-ser Schrift" — den „Kunst-urkk.“, n. A., B. 2, Abth.S. 405, Note b, womit Abth. 2,5. XI, zu verbinden ist.

„Bei den freien masonischenGewerken wurde der Name unddie Würde eines Meisters nichtals ein höherer Grad, oderZunftstufe, sondern blofs durch• die That, durch einen wirkli-chen Bau, erlangt. Jeder Ge-sell, d. i. Genosse und Mitglied.der Brüderschaft, hatte das alt-überlieferte Recht, ohne Wei-teres jeden Bau, als Werkmei-ster desselben, zu übernehmen,„ „wenn er sich nur selbst da-zu geschickt fühlte und demBaue genugthun konnte." " —An war es , nach Vorsch:ift derOrdnung der strasburger Haupt-hütte v. J. 1565, in _Deutsch-land , und ,9 0 auch darch 2-e-hends in den britischen Inseln;wie alle ältere Constitutionenbeweisen. Sogar noch in demAbdrucke der antient Chargesin der neuesten Ausgabe der„Constitutions (etc.) oytican Willitans," Part 2, 1315,keifst es P. 8: „ „Der Erfahren-Sie von den Genossen der Zunft

A(Fellow - ertips/nen) soll zuin

eister oder Oberaufseher überdes Bauherrn Werk erwähltoder angestellt und dann vonDeneu, die unter ihm arbeiten, Mei

--

ster genannt werden." " Eben-daselbst wird vorher die An-merkung eingeschaltet:,, „In ei-

ten Zeiten wurde kein Bruder,wenn er auch in der Kunstnoch so erfahren war, duMeister-Maurer genannt, bevorer nicht zu dem Vorsitze (in-to the ehair) irgend einer Logeerwählt worden war." "—Eben-daher 6. 204, Note d, verbun-den mit 6. 206, ingleichen296, Note, und S. 357. Vergl.oben 13. 1, 5. 256!

„Was der sogenannte Meister-grad ächt Masonisches, Mensch-heitbundliches und Nienschheit--würdiges enthält, ist aus dembei Errichtung der sogenann-ten Grade verstümmelten Ge-brauchthume der Aufnahmezum Masonbruder entlehnt."Zbendaber, B. Abth. 2, S.274.

Br..Krause erklärt in die-ser letztern Stelle zugleich,dals er, „weil das Erstwe-sentliche der in den soge-nannten Meistergrad hin-übergenommenen Lehrbil-der und Gebräuche die fiirj‘Pancte der G nossensehajtseyen ," welche auf derhier folgenden 5. 413 an-gegeben sind, und wovon.im Artikel: P E Meh-res bemerkt werden wird,diese in seinem Werke be-sonders gewürdigt habe, dafser aber „andere, zur Erläu-.terung des ächten Aufnah-meffebrauchthumes dienen-de, ihm eigentlich zugehö-rige und aus ihm in das Mei-sterritual übertragene, Ein-zelheiten des nunmehrigenDyleisterrituales gehörigenOrts eingeschaltet habe."Um dieses näher kennen zu

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MEISTEU. MEISTER. 407

lernen , dürfte es, daKrause keinen solchen Aus-zug aus demselben , als ausdein Gesellenrituale,oben den Art. : GEsEr.J. ge-liefert hat, erwünscht seyn,hier in ein€r deutschen Über.setzung aus den beidenSchriften „Jachin andBoaz ," (London 1776,) p.27-35, und „thethreedis-tinct knocks," p. 48-60,(s. die Artikel: JAcrim undKNocKs!) eine vollständi.ge Darstellung des soge-nannten Meistergrades zufinden, umso mehr, da die.selbe mit der in „Browne'sMaster-Key" enthaltenen,nach Krause's Versicherung,der dieses chifrirte Buchentzifert hat, ganz überein.stinimt.

Las englische Lehrfragstück desMeistergrades.

„z. Frage. Bruder, wo seydIhr *gewesen?"„„ Antwort. ire-

sten» "„2. Fr. Und wohin geht Ihr?"

„ „A. Nach Osten.""„3. Fr. Warum verlarst Ihr

den Westen und gehet nachOsten ?"" „4. Weil das Licht des

Evangeliums zuerst insOsten leuchtete.""

"4. Fr. Was beabsichtigetIhr mit Eurem Gange nachOsten?"

„ „A. Ich will eine Lo-ge von Meistern auf-suchen.""

"5. Fr. Ihr seyd also , wieich vermuthe, ein Muister-.111aurer?"

›4,94. Zu einem solchenbin ich, unter Meisternaufgenommen woi-den." "

„6 Fr. Wo wurdet Ihr zumMeister gemacht?""” .d. In einer Miister-

loge."""7. Fr. Wie wurdet Ihr vor-

bereitet, um zum Meistergemacht zu werden?"

" „.d. Es vv-urden mirdie Schuhe von denFüfsen gezogen; mei-ne Arme und. die Brustwaren entblöfst; und.es war mir alles Me-tallene abgenommenworden; und auf die-se Art ward 'ich an dieThür der Loge ge-führt." " *)

”8. Fr. Wie erhieltet IhrZulafs?"

„ „4. Vermittelst dreistarker (deutlicher —dist/ net) Schlage.""

Fr. Was sprach man so-dann zu Euch von Innen ?"

Wer kommt da ?" "„10. EureAntwort, mein

Bruder ?"'1,11. Einer, der seine

Zeit als angetretenerLehrling und Zunft-gesell gesetzm:ifsigund redlich (im 1;'in „Ka."ju.,tly,lich) ausgedient hatund nun bittuL, dors

„*) D er Unterschitql zwischen derArt, v. je Jurnand zurrt Meister-grade vorbereitet wird, itud derim Lehrlings - und Gesellengra-de besteht darin, tiaL ic -gcti-etenen Lehrlings linker,und linke Brust eullnr t. und.der linke Schuh US g e z og ensind; wogegen de3 7,tizitgt.7,2ienrechte Brust en:-,1)141",ii. und derrechte Schuh aus r, ez,,,,gen sind."[Vergl. oben (len

Asien. in „I. and B."

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408, MEISTER.

man ihn die letzte undachtbarste Stufe derMasonei vermittelstseiner Zulassung zumMeister erreichen las-se— (dafs er, um in derillasonei vollkommnerzu werden, zum IUei-ster gemacht werdenmöge ; „Kn.").""

„11. Fr. Wie hofft Ihr dazuzu gelangen ?""A. Vermittelst der

Wohlthat eines Pafs-wortes.‘4"

„12..Fra Könnt (wollt ; „Kn.")Ihr mir dieses Wort geben,mein Bruder?"

„„.A. Ich kann und willes, Ehrwürdigs ter.(Ich will es ; „In.")""

„13. Fr. Seyd daher so gutund gebt es mir t (Gebt esmir also ! „Kn.4`)"

TV.BAL-CArv•‘` "*)„i4. Fr. Was sprach man so-

dann zu Euch?"„ " il. Tretet herein, Tu-

BAL-C..A.TN,0 5. Fr. Was nahm man mit

Euch vor?"„ „4. Ich wurde (ein-

mal; „Kn.") um dieLoge herum gefah-ret.'

„16. Fr. Wo traft Ihr aufden ersten Widerstand?"„ An dem Rücken

des Meisters." "„17. Welche Frage rich-

tete er an Euch?"Die nämliche, wie

an der Thür.,"" ig, Fr. Was nahm er mit

Euch vor?"„ „A. Er itiefs mich zum

ältere Aufseher in We-

S. die hier in „J. and B." ste-hende Note unten im Artikel:TvEAL-Gearr

iinTrz. des Merausg.

IVIE1STER.

sten zurackgehn, utn( gehörige — proper ;

a. 13.') Anwei-sung zu erhalten.""

„19. Fr. 'Worin bestand die-se Anweisung (welche Ihrvon dem ältern Aufseher er-hieltet; „Kn.")?",„,4. Er wies mich,

als ich in Westen.stand, an, (er belehr-te mich ; „Kn.") wieich (erstens ;- „J. a. B.")gegen den Meister inOsten das gehörigeMerkmal (guard) oderZeichen eines ange-tretenen Lehrlings ma-chen und einen Schrittauf die erste Stufe desrechten Winkels eineslänglichen Vierecks(obiong square) in derMaise, dafs mein imn-ker (andrer ; „Kn.")Fufs einen Winkelha-ken (square) bildete,thun und zweitens,wie ich zwei Schritteauf ebendasselbe läng-liehe Viereck thunund (gegen ihn ;,,Kn."),das Gesellenzeichenmachen sollte. _Drit-tens ward ich ange-wiesen, zwei (drei;„Kn.") Schritte aufebendasselbe längli-che Viereck zu thun,indem meine beidenKniee gebogen undeinblast, mein Leibaufrecht, meine rech-te Hand auf die heili-ze Bibel, die beidenSpitzen eines Zirkelsauf meine rechte undlinke Brust gesetztwaren; wo ich dannden feierlichen Eid.oder die Verpflich-

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XIEISTEIL

tung eines Meister-Maurers ablegte.""

,,20. Fr. Bruder. könnt IhrEuch der Verpflichtung er-innern , (die r. wiederho-len; "Kn.") welche Ihrhersagtet ?"

4. ich will es mitEuremBeistande, Ehr-würdigster, versu-chen." ‘‘

„21. Fr. Stehet denn auf undbeginnt!"

„ „A. Ich, A. B., schwö-re, nach meinem ei&-nen freienWillen u.mitmeiner Einstimmung,in Gegenwal t des all-mächtigen Gottes und,dieser sehr ehrwürdi-gen, dem heil.JohannesgewidmetenLoge,hi er-durch und hierüberauf dasFeierlichste undganz aufrichtig , dafs.ich in alle Wege willhehlen, verbergen undnimmer entdecken die-sen Abschnitt (part)eines Meistermasonsebenso wenig einemZunftgesellen, als deneines Zunftgeselleneinem angetretenen.Lehrlinge , noch ir-gend Etwas von selbi-gen der übrigen Welt,aufser in einer äch-ten und gesetzmä fsigenLoge von Meistern,den oder die ich alssolche nach richtigerPrüfung und (gehari-per ; „Kn.") Befragungbefinden werde."

„Weiter schwöreich, da fs ich allen(Zeichen und; „Kn.")Ansagen (summonses),welche von Seiten ei-ner Loge von Mei-stern, wenn anders

MEISTER. 409

in der Länge eines(meines; „All. Ra-beltaues *) an mich ge-langen werden , ent-sprechen will,"

„Ich will auch alleGeheimnisse meinesBrud ers als meine eige-nen bewahren , (wennsie mir ais solche er-öffnet wer(Ien; ,,,Kn."),ilochverrath undMordausgenommen, unDiefs aus meinem ei d.nen freien Willen, —Ich will einem Bruderkein Unrecht zufügen,noch geschehen lassen,dafs ihm solches zuge-fügt werde , sondernihn (zeit/g; ,,L.n."),von jeder (annahern-den; „Kn.") Gefahrbenachrichtigen , so-weit es in meinerMacht steht (.,oweitich davon Rezintnifhabe; „A/1.').'4

(Zuscitze in „Kn»:„Auch will ich einemBruder Dienste leisten,soweit es in meinerMacht steht, wenn esweder mir, noch mei-ner Familie, nachthei-lig ist.— Weiter ver-spreche ich , darsnicht einen fleischli-chen Umgang pflegenwill mit eines BrudersWeibe, Schwester oderTochter, auch dafsich nimmer entdecken,will, Was ini'der Lo-ge vorgegangen ist,sondern dafs ich mich.allen Gesetzen, wiesie immer heifsen mö-gen fügen will.")

S. diesen Artikel!...Inerz. des Rerausg.

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410 MEISTER. MEISTER.

(Zusatz in ,,tr• B.""Auch schwöre ich,dafs ich mich nach al-len Gesetzen und Ein-richtungen dieser Lo-ge richten will.")

„Alles Dieses be-schwöre ich mit demfesten und standhaften.Entschlufs, es zu hal-ten, (ohne dafs irgendein Wankelinuth beimir stattfinde; „En.‘4)unter keiner geringemStrafe, als dafs mein.E.örper in zwei Thei-1e zerlegt, der einemach Saden, der ande-re nach Norden , ge-schafft, meine Einge-weide(inSiiden; „in.")zu Asche verbranntund die Asche gegendie vier Winde (desHimmels; „Kn») zer-streut werde; damitdas Andenken an einen.solchen elenden Ver-ruchten vertilgt werdeunter den Menschen,(unter jeder Gattungvon Menschen; „En.")und besonders unterden Masonen. So helfemir Gott und erhaltemich standhaft in die-ser meiner Meister-verpflichtung.""

,,(Er küsset das Buch,d. die Bibel.)"

"22., T. (Habt Dank, Pru-der / B.‘‘) — Wasward Euch denn gezeigt,als ihr diese Verpflichtungabgelegt hattet?"

„ „ ih Eins von den Mei-sterzeichen." "

" (Dieses Zeichen wirdgegeben , indem Ihr Eurerechte Hand (nach Art ei-nes Schnittes — edgeways

„An") quer über Eu-

ren Unterleib wegziehet;Welches die Strafe der Mei-s terverpflichtang ist: —Hierauf giebt er dem Mei-ster den Griff eines Lehrlings, welcher sagt: „Wasist Das ?" Jener antwor-tet: „Der Giiff eines ange-tretenen Lehrlings.")"

„23.Fr. Hat es einen Namen°bekommen?"

„ „A. Allerdings, MJ.würdigster." "

„24. Fr. Wollt ihr mir ihnmittheilen ?"

„„.d. JAerinv (BoAz;

„25. Fr. Wollt Ihr seyn inoder von (of or from) ?"

„ „A. Von."""26. Fr. Von irc4s, Bru-

der?"„.d. Von einem an-

getretenen Lehrlingezu einem Zunftgenos-sen.""

"27. Fr. Fahret fort (pafs),Bruder !"

" (Er legt seinen Daumenzwischen das erste undzweite Gelenk; Welchesder Pafsgrill ist; und Ihrsprecht das Wort: Seit:-130LETJI aus.)"

„Was wurdehernach mitEuch vorgenommen ?"

„„4. Er fafste mich mitdem Griffe eines Zunft-gesellen an und sagte:„Was ist Das ?" "

„28. Fr. Eure Antwort, meinBruder ?"

„ „A. Der Griff einesZunftgesellen.""

„29. Fr. Hat er einen Na-men ?"

„ „A. Allerdings." ""50. Fr. Wollt Ihr mir ihn

mittheilen ?"„„4. BoAz (JAcanioKrai o.). 44 66

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MEISTER. MEISTER. 411

,,31.Fr. Was wurde sodannzu Euch gesagt?"

„ Stellet auf, Bru-der .lioaz (Brud ,r Ja-chin, ist Pflicht ge-72ommener jiieis(er;,,,A . n.“)! 4 4

,,32. Fr. Bruder, Was folgte(Iras wurde sodann zu Euchgesagt; „A-n.")?"

,, „A. Er eröffnete mir,dafs ich ( damals;„Kn.") Einen der

üfsten Männer iner Welt darstellte,

nämlich, unsernGrofs-xneister Iliram, dergerade zu der Zeit,als der Bau des (er—sten ; „An.") Tempelsbeendigt wurde, er-schlagen ward. DieArt seines Todes wirdso erzählt (wie Ihr U-ren werdet; ,,Kn.").""

Hier folgt in a. B."die oben im Art.: HIRAm,S. 08, Sp. b, bis S. 69, Sp.b, Z. 19, übersetzte Erzäh-lung, welche in „Kn." hin-sichtlich der Fassung, dochnicht im Wesentlichen, et-was abweicht, auch mit derdort stehenden Anmerkungversehen ist. — Noch istaber aus „1. a. 13." die zuoben S. 69, Sp.b, Z. 4, beicm Vorte: geh öri-

0-e Anmerkung *) hier unten

„*) Wann Ihr zu dieser Ab-theilung von der Ceremo-nie der Meisteraufnahmegelanget,- werdet Ihr ein>e-erm a fsen überrascht. Derj üngere Aufseher versetztEuch mit einem 24zolligenManisstabe einen Streich

anzuführen, welche in„Krz.a.erst hinter der folgenden33sten Frage und Antwortihre Stelle hat und ebenfallsin den Ausdrücken nichtganz übereinstimmt.

quer über den Hals ; wor-auf der ältere Aufseher Euchmit einemWinkelmaafse aufdie linke Brust schlägt ; undbeinahe in dem nämlichenAugenblicke wirft Euchder Meister v. St. vermit-telst eines Schlägels nie-der." [Zusatz in „An.":„Auf diese Art werdet Ihrrücklings auf den Boden.,gelegt, als ob Ihr todt wä-ret, wiewol Ihr nichtverletzt seyd; vielmehrstellt Ihr nur den Tod eu-res Meisters llirarn vor." —Das nun hier bis zum Ab-satze Folgende steht blofsin a. 13.' .] „Dieses istder Gebrauch in den mei-sten Logen, wozu Ihr miteinem guten Antheile vonMuth ausgerüstet seyn mas-Set; denn die Streiche sind.häufig so hart, dafs der ar.me Candidat zu Bodenfällt; und je grüfser seinSchrecken bei dieser Be-handlung ist, desto mehrVergnügen macht es denBrüdern. .Dieser Gebrauchschmeckt allzusehr nachBarbarei; und es könnenmanche Beispiele von Per-sonen angeführt werden,die in dieser Lage auf ih-reu Trinken gebeten haben,in Freiheit gesetzt zu wer-den, und von andern, dieso schnell, als möglich

' aus

derLoge entwischt sind."„Die Franzosan und die

Eingebornen der Schweiz

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412 MEISTEL MEISTER.

„33. Fr. Nachdem Ihr aufdiese Art niedergeworfen.worden waret, Was sagteman alsdann zu Euch?"

„ „A. Man erüffnete mir,dafs ich Einen der

stellen den Todliiram's aufeine ergreifendere und fei-erlichere Art vor. Wennein Bruder in die Logekörnmt, um zum Meistererhoben zu werden, liegtEins der Mitglieder plattauf dem Rücken, das Ge-sicht entstellt und mit Blutbeschmiert, an der Stelle,wo auf dem Fufsboden sichdie Zeichnung befindet. Daganz natürlich Schreckenund Bestürzung sogleichan ihm sichtbar wird; sorichtet Einer der Brüderim Allgemeinen ungefährfolgende Anrede an ihn. —„ „Fürchtet Euch nicht,Bruder ; Diefs sind die trau-rigen Überbleibsale eineswürdigen Meisters, derden Griff und das Wort je-nen drei Zunftgesellen, diedazu nicht berechtigt wa-ren , nicht anvertrauenwollte; und von diesemBeispiele lernen wir unsrePflicht, nämlich, lieber zusterben, als dafs wir denMeisterabschnitt der Ma-sonei Solchen, die keinenAnspruch darauf haben,anvertrauen sollten."" —Indem Ihr niederknieet,um die Verpflichtung ab-,zulegen, liegt der vermein-te todte Bruder hinter Euch;während der Zeit aber, dader Eid gesprochen und dieGeschichte von Iiiram'sTode verlesen wird, stehter auf; und Ihr werdet anseine Stelle niedergelegt."

grüfsten. Männer inder Welt, nämlichunsern GrofsmeisterEirarn

' in der Lage

eines Todten, vor.stellte."

„34. Fr. Habt Dank, Bru-der! — Was nun w vi-fer?"

„„../. Als ich auf deinRücken lag, gab mirder Meister davonEunde, wie Ihremgefunden und auf wel-che Weise die dreiMörder entdeckt wor-den wären ; Welchesfolgendermafseu ge-schah." " —

Hier wird die abgebro-chene Erzählung, wie obenvon S. 69, Sp. b, Z. 20, bisS. 70, Sp.b, vorletzte Zeile,beendigt.

,,35. Fr. Bruder, wie wurdeliirarre, als er solchergestalttollt aufgefunden wordenwar, erhoben?"

,, „A. Vermittelst der 5Puncte der Genossen-schaft ( fellowship),"‘'

„36. Fr. Welche sind diesefünf Puncto der Genossen-schaft ?"

„Hierin besteht der we-sentlichstetfnterschied zwi-sehen der französischen undder englischen Art einerAufnahme zum Meister;‘h[Das nun hier noch Fol-gende fehlt in ,-Kri."] „undes mufs einem jeden Lesereinleuchten , dafs jene Artder Menschlichkeit weit pe-rruifser ist , als die, Jemen-den mit einem Schläge! ei-nen heftigen Schlag au dieStirne zu versetzen."

41Z774. in a.

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MEISTER. MEISTER. 413

„ Man fafste ihnmit dem Griffe einesangetretenenLehrlingsan ; und dieHaut streif-te sich ab. Sodannfafste man ihn mitdem Gesellengriffe ass;und sie streifte sichebenfalls ab ; und zu-letzt mit dem Meister-griffe." " *) (Hierauffafste man ihn mit ei-nein derbernarille., dasist; — in wel-cher letzteren Schriftan dieser Stelle Dasfolgt, was die Note in

a. B." enthält.),,37. Fr. Bruder, es scheint,

als ob Ihr nicht anders, alsvermittelst der 5 Puncte derGenossenschaft, erhobenwerden konntet. Erklärtsie mir doch !"„A. x) Hand in hand

bedeutet, dafs ich je-derzeit meine Hand.ausstrecken will , ei-nem Bruder zu dienen,so vvei t es in meinerMacht steht,

2) 17u fs an Fufs, dafsich mich nie scheuen

,,*) Der Meistergriff wird folgen-dermarsen gemacht. — ihr er-greift einen Bruder mit den vierYingernägeln Eurer rechtenHand und drückt sie, geschlos-sen, mit aller Eurer Kraft inden innern Theil des Gelenkesseiner rechten Hand ; indemEuer rechter Furs seinen rech

n-

ten Furs, sein rechtes Knie Euerrechtes Knie und Eure rechteBrust die rechte Brust EuresBruders berührt und Eure linkeHand seinen Rücken unterstützt.In dieser Stellung wispert Ikrin sein Ohr: MALABONE MAX-JI,ABO E, das ist , fast bis atif dieKnochen verfault; „ Kn. —dann der Zusatz in „./. a.oder, wie in den neztformigenLogen, MAc-BE.vAcir;) Welchesdas Meisterwort ist." [Vgl. denArtikel: MAc-BarNAc!]

Anm. in ah B."

will, 'ZUM Diensteeines Bruders einenSchritt von meinem.Wege ,ab zu thun.

3) Knie an Knie,wenn ich bete,

(zum Gebet niederknie;„Kn.") ich nie meinesBruders Wohlergehenvergessen will (ichnie vergessen soll, fürmeinen Bruder so gut,tds für mich selbst, zubeten; ,,Kn.").

4) Brust an Brust,zu zeigen, dass ichmeines Bruders Ge-heimnisse ebenso, wiemeine eigenen, bewah-ren will.

5) .Die linke handden Rücken unterstü-tzend, dafs ich einenBruder jederzeit, so-viel ich kann, unter-stützen will, (wenn esmeiner eignen Familienicht nachtheilig ist;in „..T. ah B.")."

Vgl. unten den Artikel:PÜNCTE!

,,38. Fr. Habt Dank , Bru-der ! — Aber, sagt mir doch,warum wurde Euch allesMetallene abgenommen ?"

Über dieser und den fol-genden Fragen steht in„Kn.“ die Therschrift: „desMeisters Griinde.(‘

,, "A. Weil bei der Er-bauung von Salo-mon's Tempel wederein Beil, noch einHammer, noch derElang irgend eines me-tallenen Werkzeugs,zu hören war." "

,,39. Fr. Warum Diefs, meinBruder ?"

„ "4. Damit er nicht ver-

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414 MEISTER. MEISTER.

unreinigt (polluted)würde.""

„40. Fr. Wie ist es mög-lich, Bruder, dafs ein. sol-ches weitläufiges Gebäudeohne den Gebrauch oderYtlang irgend. eines metal-lenen We-rkzeus sollte zuStande gebracut wordenseyn?"

„ „A. Es wurde in denWaldungen des Liba-non zugerichtet, aufeigenen Fuhrwerkenlierabgebracht und mithölzernen, eigends zu.diesem Behufe gefer-tigten , Schlägeln auf-gestellt."

„41. Fr. Warum wurdenEuch beide Schuhe von denFilfsen gezogen?"

„ Weil der Platz,worauf ich stand, alsich zum Masonmacht wurde, heili-ger Boden war (dennder Herr sagte zu Mo-ses: „ „Ziehe deine.Schuhe aus ; denn derPlatz, worauf du ste-hest, ist helliv.er Bo-den» " ,,Kri.4,)1

„42.Fr." [Diese, sowie dieeste bis 46ste, Frage undAntwort stehen bereits obenB. 2, S. 71, Sp. a, Z. 6v. u., bis Sp. b, Z. 29. —Knierauf heifst es in „.1. a.13. 4 : „Ende der Meister-Lection ;" in "Kn." aber:„So schliefst sick die Mei-sierabtheiiung ; IVelches füralle Logen hinreicht; einigeaber wollen die vorstehendenAbt heilungen weiter aus-führen und tiberschreiten dieVorschriften (rules) der lila-soneie")

[Nun vergleiche man mitdem vorstehenden Lehr-fragstücke die in neuererZeit aufserhan Englandseingeftihrten Meistereate-chismen, von denen einPaar hier stehen mögen!-

1. Aus dem „Systeme derreymaurer-Loge Wahrheit

und Einigkeit ZIG drei ge_krönten Siiulen, i P***"

S. 304-308.„1. Fr. Mein würdigerBru-

der , haben Sie den Mei-s tergra.d ?"

Man gab mir ihnnach der gehörigenVorbereitung.""

2 Fr. Worin bestand die-» • •se?“

„ „A. Tu einer dreima-ligen Reise, währendwelcher man michmit Todesgedankenbeschäftigte.'."

(nie S. 287 f. abgedrucktenDenksprüche sind:

„[Jeser ganzes Leben.ist nur eine Reise zumTode."

2) „Nur der Thor waff.net sich wider die Schre-cken des Todes durchVergessenheit. Unvorge-sehen kömmt er fürchter-licher."

5) „FrüheBekanntschaftmit dem Tode ist die be-ste Schule des Lebens."

4) ,,Der Gedanke an denTod ist dem LeidendenTrost, — dem Glückli-chen ereriefsliche War-nung»

5) „Die Reise zum To-de ist eine Reise zum.Ziel unsrer Vollkommen-heit."

6) "Vor dem Tode mag

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MEISTER. MEISTER. 415

der schadenfrohe Men.schenfeind zittern; denner ist ihm der Scherge,de,r ihn zum Richtplatzeschleppt. Dem Freundeder leidenden Mensch-heit ist er ein Gliicksbote,der ihn einladet, dieFritelite seines Edelmuthsewig zu geniersen.")

,,3. Fr. Was bemerkten Sievor Allem in der Meister.loge?"

Trauer."""4. Fr. Was beweinen un.

sere Meister ?"Adonhiram>s Tod

und das verlorne Mei-sterwort." "

„5. Fr. Wie machte man Siezum Meister?"

„„4. Man warf michnieder und richtetemich wieder auf." "

„6. Fr. Warnm wurden Sieniedergeworfen ?"

„ "A. Um Adonhtira7n'sTodesschlaf vorzu-stellen." "

„7. Fr. Auf Was deutet dasDegengeklirre, das Sie lie.gend hörten?"

„'„A. Auf den Kampfmit Vorurthe3len und.Leidenschaften, derjedem Emporschwin-gen des Geistes vor.hergeht.""

„8. Fp, Wie wurden Siewieder aufgerichtet ?"

„ „4. Durch das neueMeisterwort: 111ac-13enac."

„9. Fr. Auf Was bezieht sichdas ?"

„ „A. Auf die WahrheitUrs die Verwesungdes hörpers dem bes.sern Theile des Men-schen ein neues Lebengiebt.""

„io, Fr. Für Was halten SieAdonhircares Ermordung.geschichte?"

„„4. Für eine Allego-rie; auf das Maurer-wort des Ehrwürdig-sten."

„11. Fr. Was bildet die Ver-schwörung der drei Gesel-len vor ?"

„„4. Die Bilndnisse derThoren und der BösenwiderWeisheit undTu-gend , denen der Frei-maurer standhaft, wiealclonhirarn, entgegen.arbeiten mufs."

"12. Fr. Welches Licht leuch-tete den suchenden 9 Mei.stern zu Aclonhiranz's Grab-hügel?"

„ „.A. Eben das, was ichals Lehrling zum er-sten Male sah undals Gesell kennenlernte.""

„ig. Fr. Warum bezeichne-ten Sie die Stelle, welcheSie wiederfinden wollten,mit einem Acacien- oderDistelziveire ?"

„ „Der 'Weg des Leidensfährt meistens siche-rerer zum Ziele." "

„14. Fr. Wo ist dieses Ziel ?"""A. Da, wo nur der

Weise sieget und nurder Tugendhafte ern-tet." "

"15. Fr. Auf Was deutet derGriff der Meister und ihreArt, sich zu umarmen ?"

,,,,A• Auf die unzer-trennliche Freund-schaft des Freimau-rers.""

"16. Fr. Was giebt uns dasMeisterzeichen zu verste-hen?"

„,,./f. Es deutet hiero-glyphisch auf das Her-ausziehen der Eilige.

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416 31EISTER. MEISTER.

weide, die der bei denAgyptiern gewöhnli-chen Einbalsamirungvorhergieng. — Sowie man der Verwe-sung durch das Ein-balsamiren trotzte: soinufs vorzüglich desMeisters Fre un d schrift,dem Tode selbst undallen seinen Schreckenzu trotzen, wissen."

„17. Fr. Was erinnert Siesonst noch an diese Unzer-störbarkeit der maureri-sehen Freundschaft ?"

Der Name, denich als Meister führe:Cassia - denn, auchder Cassia bedienteman sich bei'm Ein-balsamiren.""

„18. Fr. Was haben die Mei-ster für ein Sinnbild ?""A. Das Reifsbret,

neue Entwürfe zumBau zu machen." "

,,19. Fr. Wie thun sie Das?"„ „A. Indem sie den

Gesellen und Lehrlin.-gen Lehren der Weis-heit und Beispiele derTugend geben.""

„20. Fr. Wie alt sind Sie imMeistergrade ?"„ Ich bleibe immer

minderjährig."„2i. Fr. Rönnen Sie demun-

erachtet Meisterarbeit lie-fern ?‘‘

„A. Ja denn ich kennedas wiedergefundeneMeisterwort.""

"22. Fr. Und Was belohntSie dafür ?"

„ „A. Nebst meiner ei-genen Zufriedenheit,die Freundschaft mei-ner Brüder." "

II. Aus den „Archivesde la Franc-IVIa9onnerie,“

(Paris, 1821;) p. 123-133.— Dieser Cate'chisme des211altres steht auch in dem„Recueil precieux de laMa9onn. Adonhiramite,"1re partie, , p. 97-112,und im „Necess. ma9on.,p. Chappron," p. 93-102.Die kleinen Abweichungenund die Zusätze in den bei-den letztern. Büchern sindhier in [3 eingeschlossen.

„i. Dem. Mon Frh•d, d'oitvenez - vous ?"

„„Rep. Trs-Respecta.ble, je vierte de lachambre du milieu."

"2. D. Qu'y fait- on dans lachambre du milieu?"" „B. On y honore la

mgmoire [mori] denotre respectabletre ihrem [Tarn ]." "Comment y tes-vous

parvenu?"R. Par un escalier[en forme de vis] quise onte par trois, cinqet sept.""

"4. D. Que signifient cesnombres?"

„„R. Qu'il Laut troisans pour faire un ap-prenti, cinq pour uncompagnon et septpour un maitre."

„5. Comment vous y a-t -on rev.?"

„R. Comme on y re-vit les maitre& deno-tre ordre, en IM C prg

-sentant une branchedacacia."

(Mr.Guillemain de Saint-Victor macht hierzu im„Recneil" folgende Note.

„On trouve dans lesconstitutions des reli-

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MEISTER. MEISTER. 417

gieux grecs dont parleJouvet, que Fendant letems que les Chnitiensfurent prisonniers chezles infidZtles ils s'assern-blaient sous diff6rensmins, et qu'entre antresassemblijes, II y en avaitune composee des cheva,.lins les plus instruits etles plus vertueux; quelorsp1.'un d'eux s'y pr&sentait le Grand - Mai.tre lui donatait une bran-che d'acacia, en xnernoi-re de la vraie croix, qui,dit-on, fut faite de cebois. Cette branche cl'a-cacia remplaqa la branche

myythe que portaientles initil;s de Memphis,et je pais dire enpassant,que Je rameau dar quoVirgile donne pourdescendre aux enfers, ala ird-hre origine." —Vergl. oben fl. 2, S. 363,Sp. b, und S. 569!]

„6. D. tans quelle lose [bi]avez - vous rev. mal-Ire?"„R. Dans une luge

parfaite." "D. Quels [Qui] sont

ceux qui composent uneteile loge?"

„ „R. Neuf, daigna parles Teuf lumii:res, quisont un respect. mai-tre , dema v(:".n6rables6urveillans et six mai-tres." "

„8• 1). Commeut avez-vous6t6 re9u?"

„„lt. En passant de l'e%guerre au compas surla tumbe de notre R.M. Biranz [Adonhi-rarn].‘"

(Hierzu wird im "Re..cuei I" bemerkt; „ Adonhi-ram," (s. oben diesen Ar-

tikel!) „mot lulbreu compose de deuxautres, d'.d-don, qui signifieSeigneur,et d'iliranz," (s. d. Art.!)„qui signifie hautesuyze, au hanteur de ehe.On le dit architectetemple, non - seulemeutparce que la veritableElise Suit les plins du.Dreu suprc3me; mais en-core, &est que les rna-

ons sont persuadcjsest le souverain mauredc tout; et quo dansrunivers ii n'y a rien quine, soit son ouvrage; etqu'ainsi clzague partieservant t ses desseins,tons les t3tres sensiblesiloivent liii rendre hom-image»)

. D. Qu'avez vom vu lors-u'on vous fit entrer en loge

maitre?"" „Tz. 11 ne mc fut pas

permis de regarder."[Zusatzque de‘s• ,7;diziscvmen4.“:1

.D. Qu'avez vous re-marque" [Zusatz: "aprisaroir etd reu")?"

Lurni >&e luguhre,silence profazid, datk-/eur amiere. LihesteritPeNsen: grandeiumii;re, dans laquelle

pis ha teure G."]""(Nun folgen blofs

„Heulen» und im „Nd.ccssaire" die ute und UteFrage und Antwort.)

[4.1. 1.. Quo s;gnifie cettelettIe?"

„ „re. Grandeur et Gioi-- ce que taut mar-doit connaltre, et

qui est zu, dessus d©

E„12. Dr. au.Qs 11" ‘3i:p eilt etre au.dessus de xrzoi qui suis ma-gOn (maitre) libre et maitre

27

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418 MEISTER. MEISTER.

d'une loge aussi bien com-posee?‘

„ „R. Dieu, parce quele G est la lettre Ini-tiale du mot God, quisignifie, dans beaucoupde langues, PEtre-Su-rdirze."1

(Tote im „Recueil":„C'est-ä-dire, dans Pan-den saxon, et par consg

-quent en anglais et en.Ramand, ainsi qu'en al-lemand , etc.")

"15. D. Que vous a- t on.donng en vous recevantmaitre?"„ secret [motsa-

cr4 — im „Necess."]des xne;ons et de laina9onnerie.‘"

"14. D. Donnez-rnoi le pointp-arfait de votre errege!"

» »R. Donnez lepremJer, je vousnerai le second," "

y0.5. D. Je garde:"cache." "

D. Que cachez-vous ?"„„.27. Tous les secrets

qui m'ont gt6 con-fi6s.“

"17. D. Oa les cachez-vous ?",y.R. Dans le coeur."

.D. Y a.t-il une clefpour y entrer?"""R. 'Oui, Trs - Re-

spectable."yos. D. 04 la gardez-vous?"

""R. Dans un coffrecorail, qui ne s'ou.vreet ne se ferme qu'avecdesdefs d'ivoire."

,2o. D. De quel inetal est-elle ?"

„ D'aucun. C'estune langue, saumise1. la raison, qui nesait dire que du bien,en prgsence comme enj'absence de ceux dontelle pule." "3

"21..D. Vous etiez sans douteapprenti et compagnonavant que d'etre maitre ?"

Oui Tb R.• Jakin et J3ooz rne sollt

connus, ainsi que laregle de trois; ce quimet Lt clef de toutenles loges ä ana disposi-tioh.

"22. D. Quelle est cette«clef?'"

• „R. La connaissancedes signes, paroles etattoudiemens des troisgrades qui m'ont 6t6confgrgs." "

023. D. Montrez-le moi t."" (On fait les signes des

deux premiers grades,puis ort se met h Vordrede maitre, en disant :)"„ "R. La v oici Vous

devez la reconnaitre;elle est marguee dc ce

caracterise les vraismaons." "

”24. D. "Oui, mon Were;je la reconnais c'eet bienelle. D'ob. Pavez voustire ?"",,R. Dc ina gauche;

et je la conserve corn-rne ce ,qui m'est leplus precieux.""

"25. D. Pourquoi cette 'clefvous est-elle si pr6cieitse?"

Parce qu'elle m'afait connaitre la .vraielamiere, et qu'en laniontrant, je puis as-sister aux' trois pre-mies travaux.""

»16. Pourquoi la portez-Vous ä rotte gauche?""„R. Je veux dire qu'-

elle accompagne moncoeur, ob sont ren-ferm6s les secrets dertotreOrdre, et qu'ellenie rappelle Pattitude,en laquelle on trou-

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MEISTER. MEISTER. 419

va le corps (rillranz[..eidonhirarnj, dont lebras gauclie etait eten-du, et le droitformaitrequerre, en figurantle signe pectoral." "

"27. D. vous venufaire ici ?"

„ "R. Chercher la parolede maitre, qui etaitpera.u.e." "

„23. D Comment la parolede maitre fut'elle peräue?"""R. Par tros grands

coups.""D. Quels sollt ces trois

coups ?"„„R. Ce sont ceux que

reut notre respect.maitre, futessassine h. la porte duternple par trois conr-pagnons scelerats, quivoulurent lui arracherla parole de maitre ottla vie." "

"5o. D. Comment sut-on quec'etaient des cornpagnonsqui avaient commis ce cri-me ?"”"R. Parrappel gingral

qu'on fit des ouvriers,auquel trois comeag.nons ne se trouvaientpoint."

D. La parole ayant eteperdue, coznznent a t onpu la retro uver ?"

» „R. Les wahres soup-onnants [instruits de]

l'assassinat d'IIiram [d'4(lunhirant] im „Tkm"—des leurs im „Nec."],et craignant quo laforce des tourmens ne1.ui [leur „1\76c."]eilt .arraelt6 la parolede maitre, convinrententre eux que le pre-mier mot qui seraitprof6r6 en le retrou.vaut, leur servira4

I'avenir pour se recon-nnitre. Il en fut demeine du signe er derattoucliernent.""

„32. D. Cornbien envoya -t - on de maitres a larecherche cr Eiranz Eddon-lzirum]?"

„ „Neuf, d6signa par lesneuf Itimihes.""

D. Oh trouva t -onle corps de notre resp.maitre?"»37R. Dans un tas dc decom-

bres d'esiviron neufpieds cubes, sur lequelon avait plante Lle3neufinobres plantirent

„Nec."J uzte brau-che d'acacia.""

„34. D. A quoi devait servircette branche?"

R Aux traitres, pourR.reconnaitre l'enaroitoh ils avaient cache lecorps CIM [Aden-hiranz] , qu'ils se pro-

Zaus un Heu pluse'loign4 [Anstatt derletztern 11 Ifforte

et ä prouverle respect 9ue doivent.164 maltres marons Iire mgmoire].""

,,55..D. Que fit - on du corpsdc notre resp. maitre?"

„ „R. Salomon le fit in-Immer dans Je sanctuai-re du temple, et fitxnettre sur son torn-bean irrte medaille d'er, triangulaire*), sur

V) „Le triangle a e6 con.nu despeuples les 2Itu ariciens, et atoujours premierprin-cipe et maure l'auteur de la na-ture. Le Christianisrue st l'ap-propria pour reprenter la tri-

le essence, --- la triple unit6 du'rateur, .et g.orsque 1a macon-

zierie deviant VEreiblinie de n'utrereligt914` — (wie nämlich die

27 *

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420 MEISTER. MEISTER.

laquelle ete grav6 .74-hova, l'ancien rnot demaitre, et qui signifieen 11.6breu l/.1?tre-Sa-prAme.""

„36. .D. Quelle forme airaitce tombeau?"„R. avait sept iieds

de röng, sur cinq delarge et trois de pro-fondeur." "

„37. D. Quelles sont afinles marees digtinctives desnaaitresY"

„„R. Un s'igne,a.ttouchement, deuxparoles et, cinq pointsparfaits äe ladetrise imarennerie .--,,1\16,..641 . 44 46

,,38• Donnez rnoi lesigne — „(On le fait.)"

"39. D. Comment le 'nom.mez vous ?"

,Le signe &kor-reur.4

D Pourquoi?"" „R. Farce krall mar.

que l'horretir dont lesxnaitres furent saisis,lorsqu'ils aperviren lecorps d'Iiiranz [2.1clon-lziranz].""

"41. D. Donnez Pattwicke-

r nziisisehen trild'er, so*ie dienbiinger vom Royal Arch in

England und einiger Systeme inutscliland, vermeinen — „to us

e maltres convinrent d'e porter6quilatk:rul. Cetts' figure fut

le syinbole, le eigne du vrai rna-on chrAtien. AU commence-lient et h la fin dune action, ii

devait figurer na triangle, pourrnaziquer rendait griice lilaid Voll h doüvientdee de la table! Le comman-d.ant des ein valiers , dont lesconstitutions des relig-i.eux grecsfort Mention, portait une rn4daille triangulaire, dans laqüellekait renfermc mi cercle qui, aulieu de Tihova, reprAr.entait sansdoute l'Etre- Suprkne." — Ausdem „Reeueil.‘ — Vergl. obenden Artikel: DAMECK

nrent au frtre premiet'veillant!"

,,COn le (Zonne, et le Sur-veillant rdp and comme dansles deux grades pricgdens,

est faste.)"42, D. Donnez -lui la pa.

role sacr6e r." .„(On ladonne, et le SurveillantTond.)"

'45. D. Que signifie cetteparole""R. La cliriir qüitte

les os."":D. Quel est le 'xnot de

passe ?"„„i?. CS'ublzhe,

surnom donne i -notrorespect. maitre." " --V&gl. oben den Art.:

„45. Quels sont les cinqpoints parfaits dein maitrise-Unaponnerie

Le p6destre, Pin-flexion des genoux,la ionction des deuxMains droites, Je brasgau.che sur l'61)aule etle baiser de paix." "

D. Donnez m'en l'ex-plication !"

„„ R. 1 .Te 1m:desiresignifie 9 11e nous sore."mes tou j ours prC;tsroarcher au secours denos fr'eres;

2' ) pc-noux, que nous devons"sans cesse nous hurni-lier devant celui quinous a donn6 Nue;

5° la jonction desnzains , que nous de-'vons assister nosfr4es[dans leurs besoim);

4° le bras que nous'leur passons sur l'e"paule, que nos leer de

--

vors des conseils Edi-'ctgs par la sagesse etla charit4;

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MEISTER. MEISTER. 421

5° enfin le, taiser deraix annonce la do,u-ceur et l'union inalt g-ra.bles, qui font la basede notre Ordre." "

47. D. Sur quoi est soute-nue la loge de maitre ?"

(ZurVertheidigung die-ser Frage bemerkt Mr.Guillemain de Saint - Vi-ctor im „Recueil" „C'estici le Heu de cette demande. 11 est aise d'en

Vpigerpar les re.ponsesque

on doit y faire et qui ne4oivent i3tre connues quedes maitres. La raison laplus simple et la plus,forte, c'es t qu'un apprentine doit connaitre que lasagesse, designee par lacolonne Jakzu , uncompagn.on que la .sa-gesse et la force, emblamedes deux colonnes , etque le maure seul doitconnaitre labeauM, c'est-ä-dire, le prix des chosessublimes."— (Die armenLehrlinge und Gesellen,deren Schönheitsinn un-entwickelt schlummernmufs , bis sie gewürdigtwerden, die erhabeneMeisterstufe zu bestei;gen!) — „Il nefaut pasentendre uon plus par le2not sautenir, que l'uni-vers est conserrS parcequ'il est beau. Les an-ciens chevaliers etaientbien eloign6s de penserclue Dien admira..a sesouvrages ils so persua-daient au contraire qu'ilne pouvait se tromper,et que tont ce qu'il faisait&ait parfait. Si lesprerniers auteurs qui ontecrit sur la macionnerie,avaient en soin de faire2-essouvenir que ces

iosopkes n'admettaientin aspirant k la maitrisequ'au bout de sept ans, —que cet aspirant devaitemployer cet espace lts'instruare de toutes lessciences utiles au genrehumain , et lt p6netrerautant 9u'il est possible,les v6rit6s cle la nature,et qu'alors ces clievaliersse persuadaient qteunkomme rempli de con-naissances ne pouvaits'ere edier d'adrnirer Por-die et la beaut6 de runi-vers, si ces auteurs, dis-je, avaient fait observertout cela, sans doute quetant de maitres aujour-d'hui ne parleraient pasde la beautc dans le com-pagnonage , et nese re-penti-raient pas d'avoircru des hommes qui, souspr6texte de les instruire,ont abus6 de leur bannefoi.")„„R. Sur trois grands

piliers triangudlaires,nomxn6s sai;e4se, forceet beaut4."

48. D. Qui les nommaainsi ?"

e, "R. Salornon, Niranz,roi de Tyr, et ihrem,

grandarchitece du rem-ple.» ‘,

"49. D. Pourquou attri",ine-t on la sagesse hmon?"

„„11. Parce 1-ei,ce den de Dien, c.tqu'il fut en effet Je roile plus sage de sentems. “ 46

„5a. D. Pourquoi la force auroi de Tyr?"

„,,R. Farce qu'ilnit a Salomon les boiset naatriaux necessai-

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422 MEISTER. MEISTER.

res äla constructiondu temple."

„51. D. Pourquoi la beaut6ä flirani [Aclonhiram]?"

„„R. Parce que, commegra.nd araiitecte dutemple, dessinaittous les ornernens quidevaient embellir cemonurnent rnagnifi-

„52. Ces trois norns decolonnes ne reuferment- ilsp.as quelqu'autre significa-tion .”""R. Otii , Ties - Re-

spectable ; la forme deces colonnes signifiela Divinit6 [dans tontesonitendne].La sagessesymb.olise son essence,— in force sa puissan-ce infinie; et la beau-ti exprirne , combienles ouvrages de Dieusont parfaits [et su-blimes].""

Quelles doivent(Irreles qualita d'un maitre-xnaon ?"

„R. Sagesse, forte etbeaut6." "

"54. D. Comment peut-il r6-unir des qualit6s ei rares ?"

„i?. La sagesse dans saconduite [ses inoeurs],la force dans l'unionavec ses Weres, et Inbeautd dans son. ca-raceere." "

E„55. Y a t- il quelquesmeubles precieux dans laloge du znaitre?“

„„1?. 0 ui , T. R. ; ilyCII a trois, qui sont

le compaset le znaillet.""3

[„56. D. Quelle est leursigni-fication ?"

„ "R. 1116vangile dg-lnonne la vdritä (im„Rec." 3 — vertu im

„N6c."), le compasla justice; et le

, qui sert main-tenir fordre , nousfait ressouvenir quenous devons dtre doci-les aux le9ons d /.2sagesse.""3

[,,57. Pourquoi les troiaPremiers officiers se servene.ils du rnaillet?"

„„R. Pour nous faireentendre sans cesseque_puisque la rnatirerend des sons, lors-qu'on la lieurte, h plusforte raison l'hornmeä quiDieu a donn6coeur et la facult6 deconnaitre et de juer,doit il etre sensibleau cri de la vertu etrendre hommage 4 sollCr6ateur." " Vgl.ob. d. Art.: HA mm tj

„58. .D. Comment s'appelleun maitre?"

Gabaon, qui estle nom du lieu oh lesisra6lites d6pos'erentl'Arche d'aniance dans,les terns de troubles." "— (S. oben den Arti-kel )

' ,59 . D‘ Qu'est- ce que celasignifie ?"

„ „1?. Que le coeur d'unxnavn doit etre asseflpur pour etre un tem-ple agreable ii Dieu." "

„6o. D. Comment s'appelieun fils de maron?“

„ „1?. Luivion, rnot an.glais, qui signifie d'li-ve en architecture."4- (S. oben den Arti-kel ; LurT 0> !)

„61. .D. Quel est le privil6god'un Luwton ?"

„ "R. C'est d'etre reuxnaon avant tout au-

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MEISTER.. MEISTER. 423

‘46z. D. Sur quoi travaillentles maitres

„ „R. Sur la planchetracer."— (5. untender Artikel; REISS-.BZEr!)

"63. D.leur salaire [leurs gagesj2"„R. Dans la chambre

du milieu,`‘" ( S.oben den Artikel: diemittlere li..A.M.KKg!)

„64. Comment voyagen;les maitres ?"

„ De t occident1 ori&nt et« [Fehlt im„Rec.'‘ und im„sur toute la surfactede la terre.""

"65, D. Po urquoi”„R, Pour y r6pandre

la liniere et rassenz.-hier ce qui est 4pars..Fehlt im „Rec." unclim ,N6c.").""

„66, D. Si vous perdiezde vos fr`eres, ou le trou,veriez-vons ?"

„ „R. Entre Nquerre etle compas." "

„67. D. Expliquez- moi ce,la [cette reonsel!"„„R. C'est que Pequer-

re et le compas sontles symboles am la sa-gesse et de la 5ustice;un bon ma9on ne doitjamais dien ecarter."

„68. Que feriez-vous, si.vous tiez quelque dan-ger?"

Je ferais le signede secours, ett disant z

moi, les enfans deZa veuve!"

„69. D, Comment se fait-11.?"

'

„(ll le fait.)“”70. D, 13 auxquoi on.

les enfans de la veuve?"„R. C'est qu'apfes lamon de notre resp.maitre les mnonspri-

rent soin de sa nüre,etait veuve, et

dont ils se dirent lesenfans, Iliram [Adon-hiranz] les ayant tou-iours regarda commeses frhes."" (S.oben den Art.: HEN".grgTTE1)

»71. D. Quel ge avez."toi» V(

„ ”R. Sept ans et plus[Letzteres fehlt im„Rec.," und im

Ngc. 41. 44 ,4"72, D. Que signifie ee;

aee?‘(Le tems que

'Mon employa, Ji con-struire le temple." "

"73. D. Quelle heure est-il ?"„ „R. Midi plein.""

„.0n ferme la loge comme lesprec6dentes ; ii n'y a que lenom et les acclamationschanger."

Hier noch ein kurzerVortrag des Bruder-Red-ners nach der Aufnahme desneuen Meisters aus: „LeMa9on d6masque3,„. ou levrai secret des Frans Ma.20r!8," (4 Berlin, 1757,) p.72-74, oder in der Aus-gabe von 1786, welche ne-ben dem französischen Tex-te eine deutsche überse-tzung enthält, und auf de-ren Titel zwar das Frans inFrancs, dagegen aber 314-9ans in 31cipons, um eän-dert ist, S. 144-149. —

„Mon cher Frhe, Vous n'a-vez ete fusques ici que dans learvis du Temple; aujourd'imiVous pouvez porter Vos pas au

fonds du Sanctuaire. Le voile,qui le couvrait, se retire pour

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424 , MEISTER,

faire place Vos regards. Pro-anenez Vos yeux sur ce tableautrace par la main de PartistelC'est la figure de ce torrzbeau quele plus sage des Monarques fitposer sur le respectable Maitre,dont nous cil6brons la rn6moi-i.e. Ces larmes qui Penviron-nent sont, pour exprimer ladoulour, dont nos coeurs sontlarl6trel s ; ces branches mdusrappellent la sc616ratesse de cesCompagnons, qui tremplerentleurs mains dans .son .sang; etcctte mort nous met sous lesyeux le tribut Tue nous deVonspayer Ja nature."

„Vous appercevez un. 72,0773 Zigbreu, dont la signification doitVous tre connue. II fut con-saerti autrefois pour les maitresde l'ancienne Loge:ma.isnorance de ce qui s'-dtait passelt la fin tragiquc d'Adoniranz nepermit pas aux frres de le con-server aprses sa. xnortl,' et Ost ai-mc rnieux l'ens67elir avec lui,c4ixe dc s'exposer aux risüteso'crnployer un rnot connu d esConirugnons, et peut- i?.tre desPrO.';-:31L: 3. CC:2 I,..,ttres initialesplaz'As ä. la telte du. tmbeauVOIL3 cr.d.ui quo Vos re-spectables rilaltres ont rtdOpi6

r9•S ureitles Pont entendu, et Inabowle cloit eraindre de profa-ner en le rdp(irant."" -Vous savcz, scan eher 1.7 3j-

-re, et l'usage a ,dti Vou3 l'ap-Irend.ro , ci ue le pririVge die

cst ds nzeltre lln . !reinci‚x pu.vsion3 et d'anehaluer les

San empire s'C'tend sur11 vciti, p(mir irrt faire sa cora.-1-3:1 T,ne lid;1,.. et 1,a. prendresei tlrle DC,Ussoie qui le guide(Jans ses 2icins. Le profane,dont les yeux traut par

ric, la lurizit're qw, FILIUS

satt TiC bissenis plaisira nous rassembl-ent.ilfilgst nous exeliteorts 50X1 er

MEISTER,

reur en faveur de ses tdnebres.Le t6moignage flatteur de no,tre innocence suffititnoscoeurs,et la grandeur de nos ouvragesnous vange suffisamment dePatrocit6 Je ses calomnies,

Und. nun. lese rnan die hierä-uf. der folgenden S. 428 f. in,einer deutschen Übers. abge,druclue Anrede aus „Pre-ston's Blustration,s

[Oben B. 2, S..277, Sp.lesen wir, wie Mr. Lenoirden Meistergrad auslegt,Hutchinson giebt in seinerneunten Vorlesung (S. 131— 143 der deutschen Über-,setzung von „dem Geisteder Maurerei") an : „derMaurermeister stelle einenMann vor, der unter derchristlichen Lehre stehe undvom Grabe der Ungerech,tigkeit errettet und. zumGlauben des Heils erhobensey " und fiihrt fort:

„Zum zrofsen Zeurrnisse,anis wir vorn Zustande derVerderbni2 erstanden sind, tra,Iren wir das Emblem der heili-z..,

.Drcieinigkeit, als das Zei,Chen unserer Gelübde und desUrsprungs. des Meistergrades.Diers Emblem wird von denGeometern als rein Bewc5s derDreiheit in der Einheit ange[4e,

u. s. w.]

[Sowie für die Lehrlingeundeesellen,also ist auch ein„Unterricht fiir neuaufge-n9mmene Meister" in derin Jena, 1816 bei C.

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MEISTER,

Wesseihäft, auf 55 Seitenin 8. abgedruckten Geheimeschrift erschienen, Dieseenthält:

„Erklärung über den Ge-brauch der Unterrichtsent-warfe," unterzeichnet"Hamburg, Johannis, 1815.Im Namen der grofsen Lo-ge zu Hainburg. L.Schrö-der , Grofsmeister." S. 3— 6. Sie schliefst mit dertreflichen IViahnung:

,,I2i Ad, .r das Gute be,seele uns Iliee zu demGuten vereinige uns ; Be-harrlichkeit irrt Guten be•festige uns!"

2) den „Unterricht." 5.7-13.

3) „Abhandlung über alte und.neue Freimaurerei für Mei-ster in der InstructionsIo,ge der Meister vorzulegen."S. 19 bis zu Ende. ,c ) — In.dieser Vorlesung, des ver-storbenen Bruders Schrö-der, , (s. diesen Artikel!welche nunmehr auch inden „Baustadien, von demI3r. (rote-. Fre'iherriz voniffedekinti," 9-te Sammlusu(1821), 5. 501-36o, mitwiderlegenden und berich-tigenden Anmerkungen desverstorbenen gelehrten Brs.

,) Es /nun befremden, wiewol esleichi; zu erklären ist ,da CS die-se Abhandl. Mach im J. 1115 fürwichtig genug . gehalten \verdenhonnte, ihren geschichtli-chen Inhalt — ( die ersten Ab-!Jätze sind au3.Auflii ,;zen vonFe/sler entlehnt!) zum au3-scalierslichen GeheirritC4sse der:Meistermattret zu erheben,nach-dem Krause's '4,Verk über ",,Kun,turkunden," worin dieGegenGtände jener Abhandlungweitund zugleichin g,dehrter BUdigkeit, aus-ein an derge3etzt sind, bereits seitJahren in den Händen der Lehr,liege'und Gesellen war.

Arim. des likruusg.

MEISTER. 425

Schneider, in Alten,ebero-' abgedruckt stellt, be-• etreffen folgende Stellen, die

zugleich von der Gabe desVls, zum Deuten und zurschriftlichen Darstellungseiner Gedanken zeugen,den Meistergrad. Zurn bes,lern Verständnisse dersel,best. ist zu bemerken, datsder Verf. den wallten Ur-sprung der Freixnaurexbrü,derschaft von dem gemeinenMaurerhandwerke, nichtvon den alten Baucorpora,tionen und den culdeischenReligiosen, ableitete. —

S. 312 f. des neuen Abdrucks.„"Die Maurerei, als eine Brü-derscha ft , und da sie die Sym-bole des Maurerhandwerks an-genommen hat, kann nichtmehr als drei Grade haben,Lehrlinge, Gesellen und Mei-ster. So ist's in allen Ländern,wo Innunzen sind ; rnit demMeister schliefst sich der Irreis.Wer hinter ihm noch Etwasmehr verlangt, ist kein Mei-ster, d. i., er versteht nicht,daCs seine Meisterpflicht undGeschicklichkeit wirklichsterschaft, — das igehsto, —lodert; und nur ein Thor kannsich hinter einem Meister noch'einen Ritter, Ordensgeistlichenoder Adepten denken. Aberdas Spielende, Unbestimmte,Unbel•iedigende der verfälsch-ten Ritualien , wo immerLückest blieben , gab , nebstanderen bösartigen Ursachen,A n la fs , Ritterorden, ran

phie, Alchemie, und Magiehinter der Freimaurerei zu isteisen. Nichts ist ihr schadli-cher gewesen, als dafs man siemit Orden verwirrte. Sie isteine Ferbridderung zu einem1 rrke, zu einem Baue , mitdazu gehörigen Statuten, Prü-fungen , -- Geschicklichkeit

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426 MEISTER. MEISTER.

bis zur 717eistertug:enc?. Das istdas Hüchste, was in der mensch-lichen Natur zu erreichensteht."

S. 315 f. „Die Zeichen unddie unverfälschte iffrortsprachepafst" (passen) „in allen Gra-den genau zusammen; sie "(letztere) „ist kurz , überlegtund einstimmend, ein Meister'werk der Anordnung, wo dasLetzte auf's Erste, und diesesauf jenes, weiset, und woraussich. ergiebt, dafs mit dem drit-ten Grade Alles geschlossen seyund von der leisen Fingerbe-rührung an bis zu den fünfruncten der Meisterscisaft,von der brüderlichen Anmel-dung bis zur vollen aufrichtendhelpfnden Mannskraft, wachse.Was also mit" (zu) „jenenvon dem Maurerhandwerkenachgeahmten Anerkennungennicht pafst, ist ein neues An-,hängsel."

S. 34 — 424. „An jenemTempel, der im Alterthum alsein unübertroffenes Muster derEunst und Schönheit galt, den8alomon's Name durch seinefPreisheit , die Absicht seinesBaues durch Helligkeit, derName und das Betragen .11i-r4 in's durch rerstand und lilei-:;tertugend empfahl , über denin der damaligen Zeit, als Ma-thematik und Kunst wiederemporkarnen, soviel cornmen,,tirt und symbolisirt wurde, —an ihm bauen die Vreiraaurez,als an einem ewigen ireisheit-,.!.)chiinheit - und Tagend-Tem-pel." — „Wie kommennun in diesen spiritualisirtenlialonion'sehen Tempel, — in.diesen geistigen Weisheittem-pel , Alordgewehre . Diesezuchtswiirdige, dem Ganzenwidersprechende Handlung ha-ben wir dem betrügerischenRitterwesen zu danken." —

„Nach Dem , 'was ich vorhinvon diesem Tempel sagte, null'&es Jedem deutlich werden, dafsin allen drei Graden nur einsogenannter Teppichs seyn soll;er enthält Nichts , als das,Wahrzeichen der Verbrade.rung, so einfach, als möglich.Nur weil im dritten Gradeder und Symbole aufhören undThat, Handlung, die Meister-probe, eintritt, kann der Sargin denselben gestellt werden.Die Zeichen sin.3. in Sache ver-wandelt. Der Sarg des Man-nes, der die hohe Meisterpro.be bestand , wird in'sligste gesetzt. 3Dars es hinterdiesem Allerheilhstert kein Al-lerheiligstes mehr geben könne,ist durch sich klar; also ist mitdem dritten Grade der nunstbaugeschlossen."

S. 347W „Nun noch einigeWinke, wozu der Bund errich,ret ward, von welchem zuletztder Meister hohe stille Probegiebt, der in seiner Meister-pflicht stirbt. Anstatt Lehre,wird Diers als Meisterprobedem jungen Meister normulitererwiesen. Durch eine Erdul.dung des Todes wieder zu sei-ner Pflicht eingeweiht, wirdex durch eine lebendige Syn.,che Hiram's lebendiger Sohn;denn Sohn reifst _Nachfolger,Fortsetzer des lrerks.eher konnte der lebendige Bauwol nicht dargestellt werden.Der NI eister rnufs oh seiner Mei-sterpflicht sterben."

S. 548 f. "Dem biblischenNamen: Tubalcain, darf keine,künstlichere Bedeutung gege-ben werden , als: ich bin einMeister (in allerhand Erz- und.Eisenwerk), den Tempel zubauen. Daher gehört auch die-ses \Von, wie es in dem altenRituale steht, in den Meister-grad. So spricht auch die ge.

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MEISTER. MEISTER, 427

sunde Anwendung des veriorzenNeisterworts." —

Sucht nicht vergebens!'Das Alte ist dahin; das er-ste gefundene Wort seyeuch das neue Meisterwort,ein fröhlicher Zuruf zurFortsetzung der Meisterar..beit! Mit Llirann ist nichtAlles todt. Wir sollenwirken ; wenn gleich nichtso mächtig als er, dochebenso m adlig im Anwen-den der Kräfte, im ganzenedelsten Anwenden der fünfMeisterpuncte.""

„Eben hierdurch wird allesvergebliche Suchen verbliche-ner Wunder und. Zauberkräfteauf immer unter die Todteeversenkt.*) Im neugefundenenWorte sollen wir wirken ; Fufsgegen Fufs , Knie gegen Knie,Hand in Hand u.s. w. So lebtder Sohn des erschlagenen Mai-sters! — Wie ungereimt istes, dafs man auch in der neuenManrerei sagt: „, mit iliram'sTode ging das 'Meisterwortverloren ,"" und es dennochauf den Sarg malt! Der Can-didat, noch ehe er a,ufgenorn-xnen ist, sieht dort dieses alteMeisterwort."

5. 350. „Soll die Maurereiihren Zweck erreicht haben,so rnufs der Meister im drit-ten Grade frei sagen können;„ „Ich bin Meister; ich habedas mystery" (s. unten den Ar-tikel: MYSTEPLIEN f...) „meinerGesellschaft; aufser ihm giebtes kein anderes; und diesesmystery ist z Gehorsam am rohenSteine,— nfrigrücher Zunstpeil:9als :Mitarbeiter, 7-- Ferstand,Festigkeit bis zum; Tode des.Meisters.""

5, 35o „In den Rici sind

In ixeidam. Deutsch murs derjunge Meister seinen UnterrichtgulAren! 4nn3,d. Rarausg.

die Strafen nicht, wie esscheint , will kiihrlich aufg-e-.nommen. Nach dem alten Ri.tuale wurden, Hiram's Marderin einer Höhle angetroffen. DerEine wünscht, dafs ihm lieberwäre die Gurgel abgeschnittenworden, eh' er Hand an sei-nen Meister gelegt hätte. DeeZweite sagt Diefs von demherzen, — der Dritte von denEingeweiden; und sie erhaltendie sich selbst gewählten Stra,fen. In der neuen Maurereihat man die Entdeckung undBestrafung der Mörder wei?,-ge,lassen, weil sich fast alle hoheGrade auf diese Rache und Be-strafung gri4iden. Dafs dieser Schwur in seinen hartenStrafen aus Verwünschungenund Imprecationen des rohenVolkes hergenommen, ergiebtsich von selbst, Bei demHaupte zu schwören , war aus..drücklich in der Schrift verbo-ten. („Matth." V, 56.) Also.bleiben Kehle, Brust, .eingewei-de, als die lIanpttheile des Kit..telkörpers; und. da bei. den fünfPnncten Knie, Fufs Band,Rücken auch symbolisch inThätigkeit kamen, so war derFreimaurer mit 'dem ganzenKörper dem Geheimnisse ver.kettet und verpfändet. Offen-bar, dafs es kein gewöhnlichesHandwerks Mystery sey , zudem man ihn durch so starkesVermessen band, wenn ihndes Zeichen erinnerte,"1

[Proston, sagt im Eingan-ge der Bemerkungen, über diedritte Lection,, welche im5ten Abschnitte des fistenBuchs seiner»Illustrations,«(edit. 1812, p. 69-74) $te.ben S. 70;

„Unter den Brüdern diesesGrades werden die Gränzlinien

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428 MEISTER, MEISTER.

(Zanel-marks) des Ordens auf--Gewahrt; und ihnen verdanktman die gründliche Unterwci-sung, welche nur erfahrne und.einnreiche Zuriftrn :,i,uner (Crafts-,7nen), deren Unheil durch dieJahre. und. Erfahrung gereiftist, gewähren können. Zu ei-ner allumfassenden Renntnifs,dieser Lection gelangen Weni-ge: es, ist aber eine untrüglicheWahrheit, dafs Derjenige, der4as Zeichen des Vorrangs, wo-zu dieser Grad. ihn berechtigt,wegen seiner Verdienste er-1,angt , einen Lohn empfängt,weicher ihn für seinen vorigen,Fteifs und seine Unverdrossen-heit reichlich entschädigt."

Die nun folgenden 12 Un-terabtheilungen sind ganzunbefriedigende Angaben.des Gegenstands einer je-den; (z. B, dafs in der drit-ten „die g- eschichaichen Ue,--beflieferringen des Ordens"'zpitgefheilt und damit in dervierten, fünften und sechstenfortgefahren werde dochenthält die erste qurserdem,5. 71 die nachstehendeAnrede bei der Aufnahme ei-nes Bruders, den, drittenGrad. —

„ihre warme Anhänglichkeitan die Anstalt der Freimaure-

, die Fortschritte, die Siein der liunst gemacht haben,und die Bereitwilligkeit , wo-mit Sie die allgemeinen Satzun-e (regulations) befolgen, ha-ui. Sie als einen besondern

Gegenstand unsrer Gunst undÄchtung ausgezeichnet. — Inder Eigenschaft eines 111eister-211csons sind Sie vonnunanrechtigt, die Fehler und Unre

relmärsigkeiten derBrader undGenossen zu verbessern, und

zu verhüten, dafs sie sich kei,zles Treubruchs schuldig machen. Die Grundsätze der Sit

--

tenlehre zu verbreiten, und.an der Verbesserung des gesell,schaftlichen Umgangs zu arbei-ten, rmifs Ihre beständige Sor-ge seyn. In dieser Hinsichtmassen Sie also. den NiederenGehorsam und Un terwüyfig-keit, ihresgleichen Höflichkeitund Leutseligkeit, Miheren aberMilde und Herablassung, em-pfehlen. Allgemeines Wohl-wollen ist von ihnen einzuschärfen und durch die Regel

--

märsigkeit Ihres eigenen Be-nehmens .das beste Beispiel fürdas Betragen Anderer darzubie-ten. alten Gränzlinien(Land -marks) des Ordens, wellehe hier Ihrer Sorgfalt anver-traut werden , müssen Sie hei-lig und unverletzt bewahrenund nie ein zerstörendes Abän-dern (infringement) unserer Ritualien, oder eine Abweichung.von den hergebrachten Gebräu-chen und. Gewohnheiten, Zu-ereben. *) — Pflicht, Ehre und

ankbarkeit legen ihnen nun-mehr die Verbindlichkeitenauf, Alles, was ihnen anver-traut wird, getreulich zu be-wahren, Ihren neuen Charactermit angemessener Würde zubehaupten , und die Grund-lehrs;itze derBundlehre (the te-nets of the system) durch Bei-spiel und Unterricht einzu.-schärfen. Lassen Sie sich da-her durch keinerlei R ücksichtverleiten, in ihrer Pflicht zuwanken, Ihre Gelübde zu bre-chen , oder das Ihnen Anvertraute zu verra.then Seyen Sievielmehr treu und redlich; und

1 Über dieses Einbannen in ei-Form.en und Lehrart vergl.

,, Arofsdorfs , S. 226 1.Note 61!

Anm. des .Flcrausg.

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MEISTER. MEISTES.. 429

ahmen Sie das Beispiel jenes be-rühmten Niiristiers (arti,e)näch,-den Sie vorhin vorstellten!rinreh dieses musterhafte Betra-gen werden Sie die eelt über-zeugen, dafs Verdienste Ihre Än-prüche auf unsere Vorl'echte

(privileg'es) -vearen, und dafsin Bezug auf Sie unsere Gunst-

ezeigungen nicht unverdien-terweise gespendet wurden."-.1

[Über die rigensolarfieneines Meistermaurers enthältrias „Constitutions - Buchder Grofsen Propinzial-Logevon Hamburg und Nieder-sachsen(c , S. 105-413, fol-gende vorzüglich b emer-kenswerthe Paragraphen.

Obgleich die Freimau-rerei den Brüdern, welchen sieihr ganzes Vertrauen schenkt,keine anderen Pflichten aufle-gen kann, als die, welche'schon die Sittenlehre allenMenschen vorschreibt, und.zur Beurtheilune-, des Werths'eines Maurers keinen andern.Maafsstab hat, als den allge-meinen der Tugenden und Gei-stesvorzüge: so Airmin siedoch ber. Beförderung ihrerGlieder zu ihrer Meisterstufeauf gewisse Eigenschaften vor-züglich Rücksicht, macht ih-nen die Erwerbung und Ver.vollkommnung derselben zurbesondern Pflicht und 'erklärtihnen, dafs die Fehler, wel-che diesen entgegenstehen, zwarin dem Character aller übrigenMenschen ebenfalls Fleckensind, aber doch den Freimau-rer ganz besonders verunstaltenund ihn der Ehre, ein vollen-deter Maurer zu 'heifsen, un-würdig machen."„2. Was diefs für Eigen.

seiraften sind, kann jeder im

Nachdenken geübte Bruderselbst finden, sobald er sichfrägt, Was man von 'einemManne zu erwarten berechtigtist, der, ein würdiges undvollendetes Mitglied einer Ge-sellschaft zu seyn, behauptet,-welche a) eine geheime Gesell-schaft ist, die also der Neugier-de der Nichtfreimaurer sich ent-ziehen und doch auch den Ver-dacht und die Geringschätzlin.-derselben entfernen soll, undwelche b) die Pefiirderung derallgemeinen Glückseligkeit durchVerbreitung und _Erhiibung derMoralität zu ihrem Entzweckehat, den sie hauptsächlichdurch das Beispiel ihrer Gliederzu erreichen trachten mufs."

„3. Da also die Eigenschaf-ten, welche die Maurerei von.ihren vollendeten Gliedern vor-züglich fodert, sämmtlich ausder Natur einer solchen gehei-men Gesellschaft fliefsen; sokann Jeder überzeugt seyn,dafs die Maurerei nichts »ill-kizhrliches , Nichts , was aufandere, als die von ihr angege-benen, Zwecke Bezug hätte,noch weniger; Was denselbenzuwider wäre, von ihm fodernkönne."

„4. Er wird finden, dafsman demnach von einem voll-endeten Freimaurer erwartenmüsse: Griifse der 4S'ecle. Alle,kleinliche Neigungen und Ge-wohnheiten in aclien ihn derMeisterstufe unwürdig. — Neid,Eigennutz, Geiz , kriechendeSchmeichelei, Menschenfurcht,Haschen nach Stadtneuigkeiten,die Gewohnheit, sich umfremder Leute häusliche Ange-legenheiten zu bekümmern, undsich ohne Beruf in fremde Hän-del zu mengen, Plauderhaftig-keit, u. dergl., beflecken jedenfreien Mann und entehren denfreien Maurer."

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430 MEISTER. MEISTER.

„5. Er wird ünden, dafsman von dem vollendeten Mau-,xer erwarten müsse Herrschaftiiber sich selbst, folglich Frei.-heit von der Tyrannei heftigerLeidenschaften, Gleichrmithim Glück, festen, obgleich.nicht gefühllosen, Muth. imLeiden, Furchtlosigkeit vordrohenden und "Unerschrocken-heit in gegenwärtigen Gefahhren, Heiterkeit ohne Ausgelas-senheit, Sorge für ie Zukunft,gleich frei von .Angstlichkeitund Leichtsinn, Bedachtsam-keit in allen Unternehmungen,selbst im Sprechen, die jedochnie weiter getrieben werde, alsdie Wichtigkeit der Sache aufder einen und die Fertigkeitim Überlegen auf der andernSeite es erfodern — Mittel.strafse zwischen unvorsichtigerOffenheit und wegschreckenderZurückhaltung, und derglei.chen.".

"6. Man mufs von ihm er-warten z Feinheit ohne Falsch–heit, folglich ausgebildete, oderwenigstens natürlich gute, Le-bensart, Gefälligkeit, die Kunst,die Liebe und. Achtung auchDerer, denen man nicht genaubekannt ist, zu erhalten, ohnesich unrühmlich darum zu be-werben, — die Kunst, die Men-schen zu beobachten , ihren.Character und ihre Gesinnun-gen zu. erforschen, ohne zu denKunstgriffen eines Spions seineZuflucht zu nehmen, und ohnesie zu beleidigen, selbst wennsie merken, dafs man aufmerk-sam auf sie ist, — die Kunst,unangenehmeWahrheiten,nach-drückliche Erinnerungen , har-te Verweise, standhafte Ver-weigerung, ernstlichen Wi-derspruch so zu sagen und ein-zurichten, dafs der Andre ge-schont, in Achtung bei sichund Andern erhalten, wo mög-

li h gebessert und wenigstensvon der guten Meinung undder Achtung des Belehrenden.oder Widersprechenden über-zeugt werde."

"7. Man mufs von ihm er-warten, dafs er ein verständi-ger sind thätiger Mann sey, dera) nicht nur die Einsichten hahbe , die er bedarf, um seinemBerufe gehörig vorzustehen, —der nicht nur im gemeinen Le1/4ben vernünftige Urtheile fällenund guten Rath ertheilen könhne, sondern der auch über'haupt ächte Lebensweisheit be-sitze, nicht immer Andernknechtisch nachdenke sonh.demn Muth und Kraft habe,selbst zu denken, ohne jedochseinem Verstande zu Viel unddem Verstande Anderer zu Weh,nig zuzutrauen, — der frei vonSchwärmerei, Aberglauben undvon verderblichem und hohn,.lächelndem Unglauben sey,la) der seine Zeit, soviel mög-lich, zur Ausbildung seinerhrtifte, zur Erfüllung seinerBerufsgeschäfte, zu andern.nützlichen Arbeiten und zurBeförderung des Wohls andererMenschen anwende."

„8. Man mufs von ihm er'warten, dafs er gegen seineBrüderFreundschaft , Dienst-fertigkeit, Schätzung ihrer Ver-dienste , vernünftige Nachsichtgegen ihre Fehler hegen undäufsern werde , dafs er aufdas Betragen jüngerer Brüderaufmerksam seyn, ihnen dasIdeal eines Freimaurers durch.Beispiel und Erinnerung vor-halten und, sie nach demselbenzu bilden, streben werde."

„9. Man mufs von ihm er'warten, dafs er für die Brüder.schaft vernünftigen, auf dieüberzeugung von ihrer Güte&egriindeten Eifer besitze, —±olglich, sie dem Nicht-Frei-

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MEISTER. MEISTETt. 431

rnaurer im wahren Lichte 2i1zeigen, gegen ungegründeteAngriffe zu vertheidigen und.mit gehöriger Klugheit zn ver-breiten, suchen werde."

„io. Jeder /reuaufgenomme-ne 'Meister wird demnach ein-sehen, welche Pflichten dieseStufe von ihm verlangt. Erprüfe sich, inwiefern er denLehren, welche ihm in denersten Stufen ertheilt wurden,nachgelebt habe; er prüfe sich,wieviele von den hier aufge-zählten und den 'damit ver-wandten Eigenschaften, und.in welchem Grade er sie besi-tze , und ob er ve;ti den entge-genstehenden Fehlern allen,oder doch von den mehrsten,ganz, oder doch ziemlich, reinsey; und nach dem Ausschlagedieser Prüfung schwüre er sichselbst, zu bessern, Was fehlt,zu ergänzen , Was mangelt, zubefestigen, Was schwankt, zuvollenden , ‚Was reift; damitdie Loge nie ihr Vertrauen ha-reue

' — er nie vor ihr errö-

thendürfe."„ii. Der Meister lernt also

die Eigenschaften , welche dieBrüderschaft von dem vollen-deten Freimaurer Lodert, ken-nen; er mufs aber auch denGang der Logenregierung voll-ständig kennen lernen. Er er-hält Jas Recht, neue Gesetzebei der ordentlichen Behördevorzuschlagen, auf die Verbes.serung oder Abschaffung ileralten anzutragen und auf dieVollziehung der festgesetztenzu dringen. — Die Loge hatin Ansehung ihrer Verfassungkein Geheixnnifs mehr für denMeister."

„1.2. Umso dringender; istdie Pflicht eines jeden Meisters,sich mit der Verfassung der Lo-ge , mit den Gesetzen und Ri-.tualien , so genau, als möglich,

bekannt -zu. machen; damit erim Stande sey, zu jeder Zeiteine Beamtenstelle mit Ehreeinzunehmen. Bei der Wahlder Beamten mufs vorzüglichauf folgende Puncto Rücksichtgenommen werden: bei demAleister und den Auf9ehern aufErfahrung. , Eifer und Verdien-ste, auf bürgerliche Achtung,auf? Anstand und VViirde im Be-tragen ; bei dem Secretair aufOrdnung und Fleifs, auf Ge-schickliaikeit und Fertigkeitin seinen Geschäften; bei demSchatzrnei,ster und den beidenSchaffnern auf Rechtschaffen-heit, Ordnung und Piinctlieli-keit; bei dein ersten Schaffnernoch besonders auf guten An-stand, Gefälligkeit, Kenntnifsder Gebräuche; und ist er zu-gleich Präparator, auf Kennt-nisse'und Einsicht, die denRed-ner vom Schwätzer unterschei-den - bei'm zweiten Schaffnernoch .auf einen sanften, iheil-nehmenden Character. — Da-her sey es dem Meister- Mau-rer eine theure Pflicht , sichdiese Eigenschaften eigen zumachen!'

Noch wesentlicher aber,als diese, für den eröfstenTheil der Logenmitgliederberechneten, Vorschriften,noch tiefer eingreifend undweit schärfer bestimmt sinddie in den beiden Logen-vorträgen des Ers. Krause,welche in der Sammlung:„Höhere Vergeistigung derecht überlieferten Grund-symbole der Freimaurerei,"(Dresden 1811,) S.abgedruckt stehen, enthal-tenen Federungen an dieMeistermasenen, „als des

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432 MEIST.AD VITAM.

MEISTER (GROSS--).

96 — 99, wozu plan che VIIIBundes Erwiihlte, die sichzur Anschauung des ganzen gehört. Die Loge heifstWesens der Freimaurerei Capitel . der Vorsitzende,und der Freimaurerbrüder- der den König Stdomon vor-s chaft erhoben, diese Lehre stellt, wird THS Saute-wohl beherzigt ,und mit ?wirb 'und der einzige Aufse-Freiheit, darnach zu arbei- her, Stolkin's Stellvertreter,ten, wirklich begonnen ha- hzspedteur genannt. Derhen, denen die Freimau- Aufzunehmende stellt Joha.rerei Sache des Geistes, des dien (s. diesen Am!) von]Herzens und des Lebens, MEISTER (DER EIIRWÜR..in denen sie Sache des gni>. DIGE GROSS-) ALLER Lo-zen Menschen ist." — Vgl. GEN (re'ne'rabie Grand-2I'fa2-hierzu unten im Art.: MEI- tre de toute,s. les Loges), auchsTER VOM STUilL, die vom Ttir.u.LA,.TRE A 35 vrr.A.Ivt -undBruder Krause entworfene soUVERAINEn. PRINZ DERSkitze von einem Logen- mAuRLREI, ist der 20stemeister I] Grad des aus America nach

MEISTER AD VITAM (DER); Frankreich eingeführten alt.s. HOIIEPRIESTER. englischen Systems. [Voir

MEISTER (DER AUSEIN.» Je„Manuel ma9onn.”,wiuLTE DBB. FuNrzEnEN; 145-1501]

RWÄ ER und MEISTER EISTER (DER ENGLI-S. ATISIILT [ oben B. 2, S. 74, Sp.b, bis scuE) ist der 8te Grad des

misphraird schen Systems inS. 76, Sp. a, und S. 77,Sp. Paris und besteht aus 2 Ab-

MEISTER DER NEUNE theilungen, dem kleinenund dem grof9en englischen,(»ER AUSEBWÄHLTE) Wats-Meister. Auch ist er der 5tetre au des neV) ist der4te

Grad des französischen

Grad der 4useiu-'cilzlten derirahrheiA S. diesen Arti-tuals , oder der erste hohe

wie auch kel [und das „Manuel =-Grad desselben,der Philaleten, der 5te der 0m",'J P• 2()7-269!JMartinisten, der gte des MEISTER (DEnGRoss-).*)Consed des Ernpereurs da- Diesen Titel führt das Ober.rient et d' Occident in Pa ris, der 7tc der Auserwähl- 49 [mm Enzaischen: GrandUas-ten der Wahrheit, der erste ter ; im Französischen:

-hcoHhencs'Clermontdes Grand-Maiure ; im Hollän-d dischen : Groot Meester ;capitels und der 7te des im Italienischen: GrandeZinnendorf'schen Systems. Maestro; im Lateinischen,[Voir „Manuel mag.", p. nach verschiedenen In-

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MEISTER. (GROSS.).

haupt der Maurer einesLandes und der Logen ei-nes Systems. Ehemals wur-den in England die Grofs-meister der Baucorporatio-nen von den Königen er-nannt; seit 1429 aber, un-ter Jakob L , Könige vonSchottland, [s. diesen .A.rti-hen] war es den IVIaurernvergönnet, ihre Oberenselbst zu ernennen, jedochmit der Verpflichtung, die-selben unter den Mitglie-dern des Clerus oder desAdels zu wählen, und dieWahl der Sanction des Kö-nigs zu unterwerfen. Die-ses Wahlrecht ist den Frei-maurern, nur mit seltenenAusnahmen, fortwährend&ehlieben ; und die Verbind-lichkeit, die Wahl dem.Landesfürsten zur Bestäti-gung vorzulegen, ist nurin solchen Ländern ge-bräuchlich , wo die Brüder-

schriften: C'urio triaxinzusin architectonica. Scotiae re,publico oder: antiquissi-zni sodalatii architectoniciapud Scotos, oder : archi,tectorum Scotiae, oder:Ordinis per Scotiam archi.tectonici); dann : Latomo-rum Archimagi,Ver ; auch :.711agnaz, oder Summu,e, La-tomorum Angliae 13Iagi-eter ; mpremus Noderatorliberorum MurariorumGer.Inaniae; die Benennungdes depatirten Grofsmeistersaber: Summi Xagielri De-Eutatusj

MEISTER (GROSS-). 433

schaft eine cresetzmärsigeDuldung geniefst. [Vergl.die Artikel: ATIIELSTA.NEDWIN, PATRONEneuengl. SYSTEM 1]

[Preston, giebt über dieursprüngliche Einrichtungder sogenannten all nenzei-nen oder grofiett Lege inseinen „Illustrations," ed.1812, p. 150 sequ., in derNote , folgende Nachricist. -

„Damals beschränkte sie sichnicht, wie man jetzt darunterversteht, auf die Meister undAufseher besonderer (pripate)Logen, mit dem Grofsmeisterund seinen Aufsehern an ihrerSpitze; sie bestand vielmehraus so vielen Mitgliedern derBrüderschaft im we.7,n Sinne(at lauge), als innerhalb einergewissen Entfernung Vizauca

, . ,ein- oder zweimal dz,bei zure..gen seyn konnten,. unter dem.Schirme eines Oberhauptes (Mn-der the auspices of one genoralhead), welches man in Einerdieser Zusammenkünfte erwähl-te und einsetzte, und dem man,solange dieses Amt von ihm be-kleidet wurde, als dem einzi-gen Regierer der ganzen hör-perschalt huldigte. 49. DerGedanke, die Vorrechte derMasonei durch eine briefliche

1 „Diese uniäugbare Thats cheder Geschichte über unsere ur-alte, ursprüngliche und zugleichdem ewigen Urbilde angemes-sene Verfassung ist von ersterWichtigkeit, um die Anznafetm-en aller repräsentativen Grofs-

logen,, wonach sie behaupten,dass ihre Verfassung die ge-.94U:haich. ursprüngliche undrechtmäßige sey, durch die Ge.

28

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434 MEISTER (GROSS-).

Urkunde gesetzformiger Einse-tzung (warrant of constitution)bloss gewissen Einzelnen (In-dividuen), die an gewissen Ta-g-en und Orten sich versamm-ren

' zu übertragen , war da-

malss noch nicht zur Wirklich-keit gebracht. Die Masonenmachten nur eine einzige Fami-lie aus; und jeder Mason warein Zweig dieser Familie. Zwarruheten. die Vorrechte der ver-schiedenen Grade des Ordensjederzeit auf einer gewissen An-zahl von Mitgliedern der Brü-derschaft, die, nach. Marsgabeihrer Fortschritte in der Kunst,durch die Grundgesetze (char-ges) bevollmächtigt waren, Lo-gen zu versammlen , zu haltenund zu •regieren, nach ihremBelieben und Gutdünken, anjedem Orte, welcher ihren Ver-hältnissen am Angemessenstenwar, und in solchen Versamm-lungen Iiunstschüler anzuneh-men und in der Kunst Unter-richt zu, extheilen: e

schichte selbst zu Widerlegenund zu en

Anm. des Hm Krause zudieser Stelle in den" Kunsturkk.", n. A,,B. 2, Abth. 1, S. 30. [Vgl.hierzu S. 414f., verbun-den mit A.bth. 2, 5.481 f.!

nInwiefern diese Behauptungen.-Vf.estores ‚gegründet oder enge-gr‚ündet sind, darüber könnenNv.tr nur aus den alten Urkundeneelixt, worauf er sich stützt,B,,lehrung annehmen. Diese al-ten Urkunden aber, vorzüglichdie yorker Constitution und. dieneueren Abfassungen derselben,im Einklange mit der strasbur-ger Ordenunge der Steinmetzen,zeigen: dafs die Brüderschaftder Masonen bis zu der Revolu-tion in England en Ordenwesen,an Großmeisterschaft und Grofs-logenwesen durchaus nicht we-der in der That, noch in Wor-ten, gedacht hatte , und dafsdiese, mit dem Urbilde und demgeschichtlichen Musterbilde des

MEISTER (GROSS-).

sich indefs das gesammte ober-herrliche Ansehen (the tribute)dieser Einzelnen, sowol ge-trennt, als im Ganzen, betrach-tet , zuletzt auf die Generult .er-samndung, an welche sich. diegesammte Brüderschaft wen-den konnte, und deren Aus-spruche sich. zu fügen Alleverbunden waren." — DasWeitere dieser Note Preston'ss. unten im Art.: Yonn

Ebenso sagt Preston (ver-gleiche hierzu diesen Arti-kel!) S. 283 f.:

"Um Über die Beschaffenheitderjenigen Constitution (gesetz-formigen Einsetzung), durch.welche die Lodge of Arztiquity(alterthümliche Loge)" (s. obenB. 2, S. 328Sp. al) „aufrechterhalten wir'd., mehr in's Kla-re zu kommen, müssen wirauf die Gebräuche und Gewohn-heiten, welche unter dun Naso-

zu _ende des 17ten und zuAnfange des 18tsn Jahrhunderts9orherrschten prevaiied) , *)zurückgehen. Die Brüderschafthatte damals ein uneinge-schränktes Befugnifs (potver),sich als Masonen in gewis-ser Anzahl , nach ihren Gra-

Masonenbuniles streitenden, Ein-richtungen undBenennungen inbestimmter Form erst von derim Jahre 1717 gestifteten neu.englischen Gro.Csloge in dieengländische Brüderschaft ein.-eführt wurden, worin sie frei-

, lch seitdem, auch in Schott-land und Irland, leider! baldvorherrschend, doch nie ganzallgemein, geworden sind."

E'endess. Anm. a. a. 0.S. 80 f.

)1 " Hierin liegt Preston's aus-drückliche Erklärung,dafs dashierarchisch - grofsmeisterlicheOrdenswesen erst nach dem An-fange des 18ten Jahrhundertseingeführt worden."

Zbendess. Anm. a. a. 0.S.

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MEISTER (GROSS-).

den, *) mit der Bewilligungdes Werkmeisters, dort, woein öffentliches Gebäude aufzu-führen war, so oft, als sie esfür nöthig fanden, zu ver-sammlen , v in solchen Ver-sammlungen Brüder und Ge-nossen in den Orden aufzuneh-men , und die feierlichen Ge-bräuche der Masonei zu üben.Der Gedanke, Meister und._Aufseher von Logen als zu ei-ner Grofsloge Versammlete,oder, den Grofsmeister selbst,einzusetzen, mit der Gewalt,gewissen Brüdern brieflicheUrkunden gesetzformiger Ein-setzung zu. ertheilen, damit sieals Masonen in gewissen Häu-sern unter Erfüllung gewisserBedingungen zusammenkorn-men dürfen, war damals nochnicht zur Wirklichkeit ge-bracht. Die Brüderschaft kann-te keine solchen Beschränkun-gen. Die alten Grundgesetze(charges ) waren die einzigeRichtschnur des Verhaltens;und man wufste in der Gesell-schaft von keinem Gesetze, dasnicht jene Grundgesetze einge-schärft hätte. Den Ausspra-chen der jährlich ein - oderzweimal in einer allgemeinen.Versammlung vereinten Exil-derschaft im weiten Sinne wa-ren alle Brüder unterworfen;und die amtliche Gewalt (au-thority) des Grofsmeisters er-strecftte sich nie über dieGränzen dieser allgemeinenVersammlung hinaus. Jedebesondere Versammlung. oderLoge stand unter der Leitung

1 „Hier sind nicht sogenanntemystisehe Grade, sondern dieZunftabstufungen der Genossen,Meister, angenommenen Maurer,Patrone u. s. w., zu -verstehen;womit auch die strusburger Or-denunge einstimmt."

Ebendess. Anm. ebendas.

MEISTER (GROSS-). 435.

ihres eignen, für den vorliegen-den Fall erwählten Meisters,dessen amtliche Gewalt mitder Versammlung zugleich ihreEndschaft erreichte. Wenn ei-ne Loge irgendwo auf eine ge•wisse Zeit errichtet wurde: sowar eine urkundliclie Beschei-nigung der anwesenden Brüderein hinreichender Beweis ih-rer gesetzformigen Einsetzung,und so wurde es noch vieleJahre nach dem 'Wiederaufle-ben der Masonei im Süden vonEngland gehalten. Gestütztauf diese Machtvollkommen-heit (aufhofe), welche im-mer von der Grofsloge aus-gieng„ und durch keine ande-ren Beschränkungen gefesselt,aufser durch die Constitutio-nen der Masonei, hat die Lodre-of Antje-1711/y vonieher gearbei-tet und fährt noch jetzt fort, zuarbeiten." *)

Mit vorstehenden Nach-richten stimmt die vomverstorbenen B r. Schneiderin das alienburger „ Consti-tutions-Buch". vom J. 1803S. 128 f., aufgenommeneStelle aus der gegen die-willkührlichen A r)iinderun-gen desneuenglischenGro fs-meistertbums in der maso-nischen Verfassung geridh,teten , aus dem Englischen

*) „Diese Stelle ist in der Ausga-be der „Tllustrations" vom1812 unverändert so geblieben,wie sie in der frühem stand,und erhiilt dadurch noch einehöhere Beweiskraft, dafs », es-ton auch nach der Wiederver-einigung seiner Loge mit derneuen fischen Grofsloge,1ZO, diese Thatsachen behaup-tet und geltend macht."

kjhendess. Anm. a. a. 0.3. 36.

23 *

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436 MEISTER (GROSS-).

übersetzten, Schrift: „Thethinlier upon Free- Mason-rv," (London 1752,) über-ein, worin es unter andernheilst:

"Noch unter deml.ünieJVil-heim, III." (s. unten diesen Ar-tild:1!) war zur Errichtung ei-ner neuen Loge genug, wennmehre Freimaurer zusammen-traten und von einer schon bc-s:eitenden Loge Ritual und Ge-setze erhielten; wie es dennauch so im ganzen Königrei-he, wie vorher , gehalten

wurde." „Von dieses:Königs 1702 erfolgtem Ablebenan ruhete die unter ihm 1694in London errichtete GrofseLoge wieder; und 1717 tratdas Groftmeisterthum an ihreStelle, welches schon durchdiese sich beigelegte Benen-nung zu erkennen gab, dafs,wenn zuvor der Grofurzeister

als vom Staate ernann-ter ,e)b,rmeiater und Oberau e-her Liie die Maurer, alsleate betrachtet, gewesen war,es nun eine allgemeine Ober-lalisehaft prtitcndire, vbwolC5 behutsam gieng undsielt nur von der Maulexzunfttrennte, zu welcher es bisda-hin gefiert hatte.. Denn, weilman in Frankreich der Frei-matnerei eine Ordens- Einrieh-tury,,. gegeben sind diese Ein-richtung, nebst der neuen,ebenfalls in Frankreich entstan-denen, zehotiim-hen AMtuerei,auch in London Beifall undAmhanger gelunden hatte, *) so

„So my.r5 man einige neuereschril t , t ev er ventehen, wenn.se Lehaupten, dal7 die

die freimaurerischeVerlatin ,g j „ aus Frankreichnach 1riglant . i:oiremen sev.,

WOIChO diese SK:,che führen, siel schottLsche

MEISTER (GR OSS -).

gab dieses Grofsmeisterthumseine Absicht, einen ivirkliehen

eis/liehen liitterorden einzu-iihren , bald näher zu erben-

nen sind wollte sich , nachdem Beispiele solcher Ritter-orden, etwa des Notteserorden,,"(e. oben im Artikel: MALTE-SER-RITTER, S. 587, Sp. b f.!)„eine völlige allgemeine Ober-herrschaft zueignen. D (Any&gen suchte es, überall alle bis-dahin bestandenen Freimaurer-ConstiLutionen aufzuheben, litAalle alten Nachriehten, derenes habhaft werden konnte, zu-sammenbringen , oder verbren-nen, und trachtete, so sich alleFreimaurerlogen zu unterwer-fen. Dieser Absicht widersetz-,ten sich jedoch viele Logen,hauptsächlich die alte Loge inder 'Stadt York, nebst den 'altenLogen in Schottland und Irland,und schickten die Abgeordne-ten unverrichteter Sache zu-.rück.")

[In der Schrift: „Jachinand Boaz," (1/76) heifstes S. 2:

„In allen Ländern, wo zurietzigen Zeit Masonei geübtwird oder eingeführt ist, be-findet sieh ein &rotsmeister;vormals aber gab es nur einenGrofsmeister; und dieser warein Engländer. Lord Petre,"(in der Ausgabe von 1809: „Se.König!. Hoheit, Georg, Prinzvon 1/als,") „ist Der, demjetzt diese Würde verliehen ist.Dieser regiert alle Logen inGrof:%brita nide n und hat dieMacht, die Consritutioneu undGesetze der Gesellschaft denje-

.Maurer unc . reden von ihrereignen, nicht von derJohaniiisFreimaurerel."

Aunt. des Brs. Schneiden

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MEISTER (GROSS,).

nigen Meistern, die in den un-tergeordneten Versammlungenden. Vorsitz haben , zu über-liefern; welche Constitutionenjederzeit von dem Grofssecretairdes Ordens unterzeichnet seynmüssen."

Hierzu bemerkt Br. Krau-.se in den „Kunst-Lulli.", B.1,Abth. 1, 5.248 f., (verbun-den mit 13.2, Abth. 5.422f.,) Nachstehendes. —

„Der Verf. redet hier offen-bar dem , erst im J. 1717 ge-gründeten, londoner Grofs-xneisterthume, welches seineGrofsloge aus vier alten Baulo-gen gebildet und. das Recht,ei nzig und allein solche Logenanzuerkennen, die durch ein.von ihm ertleiltes Constitu-tionpatent eingesetzt wordenwären," (s. oben B. S. 81!)„an sich gerissen hatte, (davorher jeder Meister, ja jederGesell, einen Bau übernehmenund eine Loge gesetzlich stiftenkonnte ,) zu Gunsten, — abernicht der Wahrheit, noch dem'Rechte, gerniifs; denn niemalshaben alle Logen in Enland,,,eschweiie in Schottland undirland,sie 1. jenem neuenglisch enGrofsmeisterthurne, als höhererhehörde unterworfen. Es liegtzwar allerdings in dem Urbe-griffe der Freimaurerei, dat'sdie Brüderschaft ein grofsesGanzes ausmache: allein, erst-lieh kann und soll Biers nurdurch ,friteilligeUnterordnungder einzelnen Logen, nichtdurch unduldsamen Zwang,oder durch fÜberredung Unwis-sender, erreicht werden ; undsodann war auch dazu im vo-rigen Jahrhunderte noch dierechte Zeit nicht, — sowie diese(weh heute noch nicht gekommeniAt, — weil es noch mm er im.A.II remeinen an d m hierzu

MEISTER (GROSS-). 437

erfoderlichen guten, freien Wil-len ludngelt, der nur bei ge-schichtlicher und urbegrifilicherEinsieht, und hei reihmen,echli-cher Gesinnung, entstehen kann.Daher ist auch die Verfassungaller bisjetzt bestehenden Gro fs-logen denn Urbegriffe unddem Urbilde der Freimaurereiund der Freimaure: brüderschaft

Erstwesentlichen zuwiderund dem wahren Gedeihen derBrüderschaft so hinderlich , alsdas Papstthum dem Gedeihender Gottinnigkeit in Geist undWahrheit." (Vgl. oben imArtikel: Loc., S. 332 f,und im Artikel: LONDON, 5.336 f.!)

„Die londoner Grofsloge istspäterhin von ihrer widerrecht-lichen und unausfiihrbaren An-mafsung, die allgemeine ober-ste inaurerische lieh örde seynund werden zu wollen , selbstzurückgekommen und hat auch.andere Grofsmeisterthümer ne-ben sich anerkannt, weil sie esnicht vermeiden konnte. Dochhat sich genannte Grofsloge ggen die unter ihr arbeitendenLogen im Auslande in mancherHinsicht als eine freisinnigeBehörde bewiesen, viele hun-dert Logen in allen Erdtheilengestiftet und sich das Verdiensterworben, die Freimaurerbr:1-derschaft am Weitesten in hur-zer Zeit ausgebreitet zu haben.Ihr Verdienst würde aber nochgrufser seyn, wenn sie nie!ins Stillen dennoch sogenann-ten laiiheren Graden , besondersder Royal - dreh -Idatuerei,huldigt hätte und noch tethuldigte." — Es verdient hier-bei noch in den "Freyela Be-merkungen über die politischeVerfassung des Ordens derfreyen Maurer von (311:AliturRose," (Leipzig 1737, in3.) die

.\eztiohe ut,tt.PI 4)-

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438 MEISTER (GROSS-). 1VISTR, DER MEISTEll.

vinzialgrof,vneisterthlime rn derfreien Naurerei, S. 135 - 149,nachgelesen zuwerden. S. auchden Art. : PRovnszi.A.L-Grof.y-meister .1]

[in dem neuenglischenLehrlingsfragstücke nach.Browne wird von dem Embleme des Zirkels, (s. diesenArtikel!) als Einem der 3Geriiike einer Maurerloge,gesagt, dafs er dem G tqfs-meL9ter insbesondre gehöre,und als Ursache davon, (nachden „HU.", B. 2, Abth. 1,S. 212 f.,) angegeben:

„Da der Zirkel das vornehm-ste Werkzeug ist, dessen mansich bei allen Planen undZeichnungen in der Geometriebedient, so ist er fiir den Grofs-rncister, zum Zeichen seinesVorzugs, bestimmt worden;denn dieser ist der oberste Ord-ner dcr ganzen Zunft; und un-ter seinem königlichen Schutzeputronage) am) erhalten unsere

Grofsgesetze (Grand Laws)sondre Rechtskraft und werdenvon der ganzen Zunft genauund allgemein befolgt."]

MEISTER (DER Grtoss-)DER MEISTER ist der 61steGrad des misphraim.'schenSystems in Paris.

IVIErsTER (DER IRL.ÄNDI-SCIIE) ist der 7te Grad desmispliraim'schen Systemsund der 6te der Auserwähl-ten der Wahrheit. S. auchPrdp6t.

MEISTER IN ISR.AEL (DER)ist der 8te Grad des aus Ame-rica nach Frankreich ein-geführten sogenannten alt-englischen Systems. [Erkeifst auch _Intendant desbcitimens. S. oben diesenArtikel t.]

[IVIErsTE.nr,oGE (DIE); s.oben im Artikel: M.E.IsTER,S. 407 ff, insbesondre aberS. 417, Sp. a, und S. 421!

IVEEISTER DER MEISTER.(r)Ln ERII.A.BENE UND MÄCH-•

Gemeinde andeutete, wenn ersagte: „ „mein Reich ist nichtvon dieser Welt,"" Das giltauch im vollen Mafse von derächten Freimaurerei und von derWirksamkeit jeder ächten ma-ionischen Gesellschaft. Ehre,Achtung, Liebe allen Königenund Fürsten der Erde, welchediese durch Treue in ihremwichtigenAmte verdienen! Aber,sofern sie _Freimaurer sind, sol!.len und können wir sie als Mmn-schert betrachten, — sie nur alsganze Menschen würdigen; da.gegen sollen wir allen F,Annurs,den der äufsere Glanz ihres Am-tes und Standes haben könnte,um in der Brüderschaft durch.etwas Anderes, als durch rein-vernünftige Gründe , zu wirken,sorgfältig abhalten."

Anm. des Brs. Krause a.a.O.

„Gleich vom Anbeginn seinesEntstehens suchte sich dasneuenglische Grofsmeisterthuindurch einen Grasmeister vonhoher Geburt, wo möglich ausdem regierenden Königshause,sicher zu steilen,. und sich da-durch äujüren Glanz zu ver-chaffen. Diefs ist ihm auch

sehr gut gelungen. • Man sehedie Lote derselben in, den neu-engliichen Constitutionen -Bü-chern und in allen jahrgängender „Free -Masons Caleridars"!— Durch kiirtiglichm Schutz kön-nen indefs Maurergesetze, alssolche, keine Kraft gewinnen,sondern blofs dadurch-, dass sieart sich rechtmajSig und von den.Brüdern durch freienn Vertrag,.auf welchen Furcht oder Hoff-nung keinen Einulfs haben, an-erkannt worden sind."

„Was Jesus von dem ReicheGottes und der demselben ge-weiheten, von ihm gestifteten,

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MST. AUS NEUGIERDE.

TIGE GROSS.) (2C trä8 -haut ettrhs-puissa)2t Grand Martredes Maitres) ist der ß2steGrad des misphrairn'schenSystems in Paris.

MEISTER AUS NEUGIERDE(DER ENGLISCHE); S. GE-JIEIM- SECRETAIR.

MEISTER (DER SCHOTTI-scinn) (Maitre doossais) ist der4te Grad der stricten Obser-vanz , der 5te des Zinnen-dorrschen und der löte desrnisphrairdsch.en. Systems.[Von- „Manuel xna2onn.",p. 282!]

MEISTER (DER SCHOTT/«.SCIIE DEPUTIRTE) ist der4te Grad des Systems derwo hlth äti gen Ritter der hei„ficen Stadt.

VOM STUHL,roder richtiger: im Stuhl,]auch Logenmeister (D[im Französischen: le martreeis c'haire, oder martre de k-re gewöhnlich aber le rd-iidrable ; im Englischen: tueMaster (in die chair oder ofdie Lodge); im Holländi.,sehen: de Meester (Pan deLoge); im Italienischen:.lktaestro (della Loggia) ; imLateinischen : Magister Ca-thedrae ;] ist der Vorsi-tzende und erste Beamte ei.ner Loge. Von der gutenWahl desselben hängt ihrWohl ab. Bei einem unbe-scholtenen Ruf in der pro-fanen Welt mufs er dieinannichfaltigsten Kennt-

MEIST. V. STUHL. 439

nisse , sowie die Gabe derBeredsamkeit und Men-s cb. enk enntnifs besitzen,um sein Amt zwecliniäfsigzu bekleiden.

ME/STER

[In den „Illustratt.",1812, p. 75-92, beschreibtPreston die Ceremonien beider Einweihung ein er neuenLoge, und von S. 80 aninsbesondre die Gebräuchebei der Einsetzung der Be-amten. Bei der letzternwird gleich anfangs (p. 80sequ.) der neue Meister v.St. dem Grofsmeister durchdessen Abgeordneten mitder Versicherung vorge-stellt, „dafs er ihn als ei-nen Mann ven guten mora-lischen Grundsätzen, vongrofser Kunsterfalzren,heit,bieder und zuPeriiiisig (traeand trusty), und als einenFreund (lauer) der ganzenBruderschaft, soweit sie nurüber die Oberfläche der Erdezerstreuet ist, befunden ha.he und daher nicht zweifle,er werde die Obliegenhei.ten seines Amtes mit Redlichkeit (fidelity) erfüllen."Nun läfst der Grofsmeisterdem erwählten Meister v.St. durch den Grofs - oderamtführenden Secretair fol-genden Hauptinhalt der al-ten Grundgesetze (ancientCharges) vorlesen. (DieseGrundgesetze stehen voll.ständig ebend. .81-83 in

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440 MEIST, V. STUHL.

der Note, und in den „HU.",n. A., B. 2, Abth. S. 169

177.)Sie geloben, ein biede-

rer und gewissenhafter Mann(a goud man and irre) zu. seyn,und streng dem Sittengesetze zugehorchen."

„2. Sie geloben, ein fried-fertiger Unterthan zu seyn,und sich willig nach den Ge-setzen cl esienif,zen Landes , inwelchem Sie leben, zu rieh-ten

Sie versprechen , sichnicht in Meutereien und Ver-fchwi■rungen wider die Regie-rung verwickeln zu lassen, viel-mehr den Entscheidungen derobersten Gesetzgebung sich zuunterwerfen."

„4. Sie geloben, der barger-liehen Obrigkeit die ihr gebüh-rende Achtung zu zollen , flei-fsig zrt arbeiten, einen unbe-

ried tenen Lebenswandel zuführen, und sich gegen Jeder-mann anständig ZU betragen."

Sire geloben, die ur-r und Schutz-

en Ord ens der, und ihre regelmäfsi-

iert sowol als un-lurgeordneten, Nachblger, nachihren Amtstellen (.•,tation0 inLohen Ehr, n zu 1E11 Leu adudem Ausepruche und den Be-schi assen ihrer im Generalcapi-te letrn Brüder in je-

den Constitutionen desO r ( ► abereiranimmendenfal-k 5 ,t zu unterwerfen."

„fei. Sie pinben, geheimez ^-211L Zänkereien zu

und siegt vor Un-2-nafi:1;heit und Ausschweifun-gen zu hüten."

„7, Sie geloben , in Ihremehmen und .eiraren vor-

sichtig, gegen Ihre Li-fider ge-latig und gegen ihre Lo-

MEIST. V. STUHL.

ge treugesinnt (faitIzful) zuseyn."

"8. Sie versprechen , ächteBrüder zu ehren , dagegen Be-trüger und Alle, die von dem.ursprünglichen e lane der An-stalt abweichen, zu beschä-men."

„9. Sie geloben , das allge-meine Beste der Gesellschaft zubefGrdern, die geselligen Tu-genden zu üben, und die Rennt.nifs der Kunst der Masonei,soweit sich Ihr Einflurs und.Ihre Macht erstreckt, zu ver.breiten."

-Wenn der erwählte Mei-ster hinsichtlich dieserGrundgesetze seine ein-stimmende Eiklärung abge-geben bat: so lieset der Se-cretair noch 6 allgemeineVerordnungen (regulations)der Grofsioge vor, von de-nen die Erste, welche dieeinzige bemerkenswerthoist, 80 lautet. —

„Sie haben den Grundsatzanzuerkennen (3 nm admitdafs es nicht in der Macht ir-gend eines Menschen, oder eines Menschenvereines, stehet,in dem Ganzen der MasoneiNeuerungen zu machen." —Vgl. hierzu oben B. 1, S.4/3,Sla. Z.5 v. u. ff'., bis S.414,Sp: a, S. 4!Die Schrift: „Taclsin and

Boaz," ed. 1776, p. 35 sequ,enthält Folgendes über dieEinsetzung eines Logen-n eisters. —

„Nach dem Ablauf ei csali-res wird von den Mitgliederneiner jeden Loge eine Personausersehen, die geeignet ist, inderselben als Meister den Vor-sitz und die Regierung der Ge-

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MEIST. V. STUHL.

sellschaft zu führen. Die zudiesem Amte erfoderlichen Ei-genschaften bestehen darin, dafsder zu Ernennende

i) regelmäfsig und nach denVorschriften der Gesetze zu derStufe eines Meisters erhoben,

) ein Mann von guterDenk-au und vorwurfsfrei in seinemPrivatleben , auch

3) in den Gesetzen und Con-stitutionen (Einrichtungen) desOrdens gut bewandert sey, über-diefs aber gelassen (teniperale),kaltblütig (cool) und. vollkom-mengeschickt, die 3 Lehrfrag-stücke mit den Brüdern durch-zugehen; indem er alle Frag.enthun mufs und oft genötliigtist , den Brüdern in den pas-senden Antworten nachzuhel-fen."

„Ist die Wahl eines zu die-sem Amte geeigneten Mannesgetroffen und von dem Grofs-meister genehmigt, so schreitetman zu seiner Einsetzung , wiefolget. — Er knieet im südli-chen Theile der Lose nieder;und der vorige Meister läfst,bevor er den Stuhl verliiCst, ihnnachstehen de Verpflichtung vonWort zu Wort ablegen." —

, „Ich, ,A. B., schwöre, nachmeinem eignen freien Willenund mit meiner Einstimmung,in Gegenwart des allmächtigen.Gottes und dieser sehr ehrwür-dicren dem heil. Johannes ge-widmeten Loge , auf das Feier-lichste und ganz aufrichtig, dafsich das Wort und den Griff,welche zum Stuhle gehören, *)

Hierzu bemerkt Er. Krause, derdie obige Stelle aus a. B."in die „KUrkk.", B. 1, Abth. 1,8.278-283, ebenfalls aufgenom-men hat : „Die Meister der Lo-gen durch ein allen übrigenBrüdern, selbst Meistern, zuverhehlendes Zeichen, ‘Vort undGriff noch enger zu verbinden,

MEIST. V. STUHL. 441

nicht mittheilen ohm ge ichMeister bin, noch auch zu irgend.einer Zeit nachher-, aufser ei-nem wirklichen oder gewese-nen Meister im Stuhl, den oderdie ich nach gehöriger Prüfungund Befragung als solche befin-den werde. — Auch schwöreich , dafs ich bis zum nächstenSt. Johannis- Tage als Meisterdieser Loge handeln und in je-der Logennacht den Stuhl ein-nehmen will, insofern ichmich in der Länge meines hia-beltaues" (s. diesen Artikel!)"befinde.— Gleichergestalt ver-spreche ich. weiter, dafs ichNichts zum Nachtheil dieserLoge vornehmen , vielmehr injeder Hinsicht für das Besteder Masonei thätig seyn will,indem ich, mich den übrigenBrüdern gefällig zu machen,suche und in dieser Lage, so-weit es in meiner Macht steht,gute Ordnung und Regelmäfsig-keit aufrecht erhalte. *) — Al-les Dieses beschwöre ich mitdem festen und standhaften Ent-schlusse, es zu halten, unterkeinen geringeren, als den fol.-

enden vier, Strafen: dafs näm-lich mein Hals querdurch zer-

mochte WO. ZU den Zeiten , woman die Brüderscha lurch po-litische Nebenzweck.e• sich serbitentfremdete und ies verdarb,nöthig seyn: allein, es .ist Diefsganz .wider den Geist der Frei-heit .U124 Gleichheit, der Liebeurid der (lfferzheit , der die Brü-derschaft 'beseelen muß, wennsie ihre Würde behaupten undihre Bestimmung erfüllen so41."

') In „the three di$tinct KnOcks"lautet dieser Satz von dein VVor-te: 'vielmehr, an p.en SO.will alles 'Mögliche zum Bestender Masonei überhaupt thunauch will ich :nicht hlofreririllkühr regiiTen; sondern ichwill die übrigen Brüder

f'äl1i serl. Auch will ich ing c -- aufrecht erbal-du,;;. des .Lierausg.

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442 MEIST. V. STUHL.

schnitten, meine Zunge ausge-rissen, mein. Herz aus meinerlinken Brust gerissen und meinhorper in zwei Theile zerlegtwerde. So helfe mir Gott undunterstatze mich bei dieser mei-ner zum Stuhle gehörigen Ver-pflichtung!" " I ) „(Er küsset dosBuch ," er. i. die Bibel.)

„Der gewesene Meister liebtihn nun auf; und, indem Jenerdie Eleinode und das Band vonseinem eignen Halse nimmt,Längt er sie dem neuen Meisterum, fafst ihn zugleich mit dennMeistergriff an und finstert ihmdas Wort : Chibbelum" **) (inden " (Estina Knocks" Chibbi-turn'') , „ins Ohr ; worauf erseine Hand von dem Meister-griffe bis zum Ellbogen gleitenlafst und seine Nägel in selbi-gen eindr(ickt, sowie es im.Meistergriff unter dem Handge-lenke geschieht."

Aus Vorstehendem ersiehtman, welche Foderungenin England an denjenigenBruder gemacht werden, derbestimmt ist, seiner Logeder leitende Genius zu seyn ;wozu noch im vorigen Arti-kel MLIsTEn S. 406, die

.) „7. den Pflichten der Regie-rung einer der Menschlichkeit

idmeten Vriiderschaft mach tsich der El sfraeieer durch ei-nen Eid verbindlich, vor des-sen Inhalte die Menschlichkeitschaudert!!! — Soweit kann ei-ne Gesellschaft sinken, wennsie , ihres Zweckes und ihrer'Würde vergessend, sich mitDingen befarst, die aufser ihremKreise Liegen!

Anm. des Brs.Krause.urrz bedeutet einen wür-

digen Mason." S. das Ubrigedieser Note in ,,,T. a. 13.“, wasnicht hierher gehört, unten imArt.: ZZICREN !

Anm. des Herausg.

MEISTS. STUHL.Stelle von den Eigenschaf-ten eines Meister-Maurersoder Oberaufsehers einesBauwerks gehört. Verneh-men wir nun, Was ftanzii-sieche und deutsche freimau-rerische Schriftsteller dar-über sagen!

Im „Necessaire maon.‘4verlangt Er. C/zappron p. (57:„Les Wnerables, ler et 2eSurveillans doivent dtreclioisis parmi ceux des Offi-ciers qui, doues de Part deparier et d'impripo.ser, joig-nent i cet avantage celuid'un verb° qui faoilenzent esfasse entendre sur les colon-nes. Ils doivent user d'unese've'rite' fusle, ah n que leplus grand silence rgnependant les deliberations,et que personne ne puisseparier saris en avoir preala-blement obtenu la permis-sion."

Er, Cheinin-.Dupontbe iiu-fsert in der „Encycl.mac;,.",T. 11, p. 54 sequ.:

„C'estau bon choix des V6-nerablus quo tient Plionneur dela rnavnuerie ; c'est de et; choix

e delpend le bien qu'elle pestfaire dans le monde. L'exp6.rience seule peut donner unoidee de la diff6rence y aentre un. atelier sagement et no-blement dirige, et celui quiPest par un petit tyran ou untripotzer. L'un est le s6jour dein paix et de Parnitie , il pro-cure bis plus douces jouissanceset ne met en relation qu'avecdes hommes estimables; Pautreest un nutze de discorde, un

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MEIST. V. STUHL. MEIST. V. STUHL. 443

fonds exploite pxxr le plus viiintdrdt, ou les mysteres de l'or-dre sont indignement prosti-tu6s, et faut se hater defuir pour ne pas tltre en contactavec l'immoralit6. Un seul.atelier de ce &.enre fait plus demal que ne tont de bien dixateliers honnternent conduits.11. y en a tr'es peu sans dautequi aient le malheur d'hredCshonords par leur chef, et lafaiblesse de le soufrir; maisy en a: nous en avons vu, etrinstruction que nous en avonstir6e, peut seule nous consolerdu eliagrin d'avoir si mal ren-contre."

Ebendaselbst wird S. 190ff. der Auszug eines „dis-cours prononcd par le F.•.Lecoutztrier, , VaA;rable dela Loge des Commancleurs duMaut– Thabor, sortant d'exercice," mitgetheilt, wor-in der Redner, „aprs unexorde simple et modeste,retrace en peu de niots lesqualitds que doit avoir unV(;nerable , et s'applauditde ce qu'il va aprZ3savoir command6."

„Cc n'est p

in

as," „unetache ordinaire .que Gelle de di-riger une rdunion d'hornmes,et surtout d'hommes de m6rite.II faut lt beaucoup de Terzneid'savoir allier beaucoupration; il faut avoir cet espritde conciliation, rette douceur,cette arniniM, qui tempere l'ai-greur des passions, cette pru-deriee, qui pr6vient ou calrne])Topos des discussionsj4cheuses,cette fieondite: cettereclitude de jugentent, cette acilit6 d'dlecution, ni•eessairespaar saiär promptement le point

controvers dans une question,et les passap,-es brillans dundiseours, pour rdpondre dunemani4e flatteuse a un orateur,ou pour adresser lt un visiteurun comptiment, qui ne bit nireclierchd, ni banal; ii faut en-

quand an prciside, faireabnIT:ation de Wille et,taut en occnpant lu premierrang, malre ,5015 opinionder nier."

Der Verfasser der oben.B. 1, S. 118, unter 4), ange-führten „freien Bemerkun-gen" schildert 5. 74 f. ei-nen ächten Meister im,Stuhl in nachstehender Ma-fse.

"Der Meister v. St. ist dergute Hausvater, der seine Mau-rer durch Beispiel, Liebe undUnterricht regieret, lenket undnähret. Er ist Dasjenige fürdie Loge, was jenes grofseLicht für die Welt ist. Recht-schaffenheit, Eifer und Treuemüssen Jede seiner Handlun-gen bezeichnen. Er xnufs sei-nen Brüdern Vater, Freundund Lehrer seyn und, diese ver-schiedenenVerhältnisse so schönmiteinander zu verweben, wis-sen, dcfs seine jüngeren Brü-der , von Achtung gegen einso würdiges Oberhaupt ihrerVersamml ung, durchdrungen,den \Verth der freien Maurereischätzen lernen müssen, SeineMitbearnten und die äl tern Brü-der mut% er als treue Gehülfenan dem weisen, schönen undfesten Baue des Tempels derTugend ehren und sie durch.sein Zutrauen, durch verein-tes Bemühen, sich mit ihnen.täglich mehr dem Lichte zunahen, für ihre maurehsehenArbeiten belohnen."

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Noch sagt ebenderselbe amten nach den Grundzitzen.f181S.SSchriftstellerhc der alten maurerischen Consti-S

tutionen sehr eingeschränkt.„Das erste und wichtigste Fast durchgängig ist er an die

Logenamt bekleidet der Metster Einwilligung dieser Brüder,1 . 071Z Stuhl. Es ist eine glän- oder auch wo' gar a ll er mei..zende, aber auch schwere und ster, gebunden; und er hatveiantwortung,volle , Würde, beinahe nirgends freie Macltt,welche Eifer, Treue, JFteilla- als in Zusammenberufung, Off-nisse, kluges Betragen, Vater- nung und Schliefsung der Ver-htndsliebe und Liebe für den sammlun igen, und dzirin, dafsOrden erfodert und mit tausend wider seinen Willen kein Can-Unannehmlichkei ten vcrkas didat in Vortrag gebracht wer-pfet ist : und doch fehlt es den kann."nicht leicht an Candidaten fürdasselbe. Ehrgeiz und. viel-

cöthener „Tasch -enbuleicht auch andere unlautere che für Freimaurer auf d. J.Privatabsichten veranlassen un- 1805" steht S. 184 243streitig bei manchen Brüdern ein langer Aufsatz znit derden Wunsch, das man ihnen

mö-möenuvertraanHammermaHden U Derschrift n-Der Loenmei-dge, welchen doch nur Wenige ster , wie er seyn wor-würdig führen können. Brft- über der Herausgeber, Br.der ohne Verweise und ohne Ragoizity, S.185,1n derNote,andere persönliche Beleidigun-t cn,eauf dem Pfade der Tugend ganz richtig so urtheilt. —ezten zu wollen; — hierzu "Wir sind es schon gewohnt,

sich keines andern Zwangsmit- in den Darstellungen der Din-lel& , als freiwilligen Gehor- ge , wie sie seyn sollten, auch.,,,arns, bedienen zu •ihnnen; — Manches anzutreffen, wasrecht:Männer von höherm Stande und gut anders sein binnte, minn/.Alter unbemerkt von Voritr- ter auch wo1 gar ander» seintheilen zu heiien, ihnen Tu- ; und es wird uns dahergend zu predigen, ohne die nicht auffallen, wenn. dieser*Miene eines Lehrers anzuneh- ‘Loenntrist, ,r , wie er , «;e3 n seit--nun; — den jungem n Brüdern te, auch darin nicht von derAchtung gegen sich einznflo- allgemeinen Regel abweicht.fsen, ohne sie zurückhaltend Denkende Leser weiden indes-zu machen ; — Diefs sind die sen die einzelnen Goldkörner,Grundlinien von einem klugen welche dieser Aufsatz enthält,Betragen eines guten Meisters schon aufzufinden wissen, unsv. St., deren Anzahl so geringe den Schatz ihrer Logenklug-

, besonders da man von ih- heu damit zu bereichern."neu, nebst manrerischen Kennt-

Dieser Aufsatz, -welchendt(f .1,, , bensart eines fei-nen liofinanns anal die geübteste der Ordens-Sauerteig ganz/ruhtredenheil. mit Recht fo durchdringt, und worinden. Die wirkliche: Macht, tiefverborgene Geheimnissewelche übrigens den Meistern

in. (totMaurerei vorgespie-v. St. in Direction der Angele-genheiten cliier Loge zukie,uunt, gelt werden, ist in dreiibt durch die Vorsteher und Be- ITraginenle abgetheilt:

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MEIST. V. STUHL. MEIST. V. STUHL. 445

) „Wie der hochwürdigeLogenmeister die Aufzu-nehmenden vorbereitenHers."

2) „Wie der hochwürdigeMeister bei der Aufnahmeverfuhr ; und auf welcheArt er die Neuanfgeuom-inenen unterrichtete."

3) „Wie der hochwürdigeMeister die Logenarbeitenleitete."

Hier, ohne alle unterbre-chende Bemerkungen sovielen Stoff auch das Ge-misch von einigen richtigenund sehr vielen verkehrtenAnsichten dazu darbietet,neStelle aus einem dem zwei-ten Fragmente eingeschal-teten Vortrage ! —

S. 20 .7 ff. „Nehmen Sie fol-gende Vorschriften nicht alsGebot des Ordens, sondern alsden guten Rath eines Bruders,an, der manche Erfahrungenim Orden gemacht und aus die-sen Erfahrungen sich einige Le-bensregeln abgeleitet hat!"

„Betrachten Sie die Alaufereinicht als eine Hauptsachedes Lebens .4‘

„Es ist nur zu gewöhnlich,aufs Männer, besonders vonlebhaftem Geiste und reizbaremGemüthe, von der Maurereibei'm Eintritt in den Orden soeingenommen werden, dafs sienichts Anderes mehr mit Ange-legentlichheit denken, für nichtsAnders mehr mit Eifer thätigsind und die Maurerei zurHauptbeschäftigung ihres Le-bens machen. Das ist ebensounweise, als es gegen die Ab-sichtendes Ordens streitet. DerOrden entstand nicht, um alleübrigen Anstalten zu verdrän-gen und des Menschen unge-theilte Thätigkeit an sich zu

ziehen; sondern er entstandstillund unbedeutend in seinem An-fange, um neben den übrigenVerbindungen und Verhältnis-sen geräuschlos seinen Gang zugehen. Als ebeilbe.chiifirgungalso können Sie nur die Mau-rereiverbindung betrachten, alssolche sie nur behandeln. Auchgiebt ja die Maurereibrüder-schaft zu einer Hauptbeschäfti-gung wirkliche gar keinen An-lafs. Sie verlangt keine beson-deren Handlungen und Unter-nehmungen von uns , welchen.wir unser Leben widmen könn-ten ; und sie giebt auch auf demgewöhnlichen Wege nicht hin-reichenden Stoff zur Reflexionund zur Forschung, um unsereTage damit auszufüllen. Es istdaher mehr ein Zustand dunk-ler Gefühle, mit welchen manan dem Orden hängt, und einesidealisirenden Phantasirens überMaurerei , was solche Brüderbeschäftigt, als wirkliche Thä-tigkeit und Forschun g. Einsolcher Zustand aber ist für dasIndividuum höchst nachtheilig;und er wird durch seine Wir-kungen dann in der Folge auchnachtheilig für den Orden selbst.Er ist gewöhnlich die Grund-lage der Schwärmereien, derReformationen und all der Aus-artungen, welche die Maurereivon excentlücken Gemüthornerlebt hat. Man will thätigseyn in der Maurerei und bil-det sich, da die Maurerei nurThätigkeit in der Lage verlangt,ein eignes Feld der eyentlichenWirksamkeit ; aber man machtdadurch die Maurerei zu einemneuen profanen Institute. Manwill in seinem Geiste immer mitder Maurerei beschäftigt seyn;oder vielmehr der Sinn für Mau-rerei soll immer Beschäftigunghaben. Die Gegenstände der Lo-ge sind aber dazu theils zu be-

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schränkt; theils ist der Mensch Ihnen erwarten ; indem wir hierzu beschränkt, um sie durch von Hülfmitteln ganz verlassensich selbst zu ergründen; er zu.- sind, — indem hier absichtlichfet die Phantasie zuHülfe; die- Alles in's Dunkle gestellt ist.se modelt, ordnet, idealisirt; Hier °iebt es keine Vordersätze,und — der Maurer hört auf, aus Jenen nach. feststehendenMaurer zu seyn, und lebt mir Regeln die Schlufsfolge gezogenin Phantomen. Das ist nicht werden könnte; hier sind nichtdie rechte Art, wie man die Theses, Woraus der wissen-Maurerei aufnehmen und be- schaftlich gebildete Verstandhandeln mufs. Sie gehört blofs ein System construiren kann;für unsre Nebenstunden und, hier sind nicht Erscheinungen,genau genommen, blofs für die aus welchen man nach morali-

; denn, Was wir aufserdem schen oder Naturgesetzen aufin der Maurerei und für diesel- Ursache oder Zweck schliefsenbe thun und vornehmen wol- dürfte. Hier sind nur Bilder,len, wird entweder eine fremd- die zufällig von einem Gewer-artige Beziehung haben, oder, ke entlehnt sind und durch Zu-insofern es geistige Beschäfti- sammenstellung xnannichfalti-gung ist, aus Mangel an einer ger Art Das vorbereiten, wassoliden Grundlage, schwerlich am Ziele der Verbindung eilt-zu haltbaren Resultaten führen. halten ist. Wer nimmt es sichDer Maurer erinnere sich au- heraus , hier, wo er auch infser der Loge nur dein Herzen der Geschichte keinen Wegwei-nach, dafs er Maurer ist, und. ser findet , Das ergründen zuverweise alle seine übrigen An- wollen, was der menschlichespräche und Bedürfnisse dahin, Verstand willkührlich und zuwohin sie ellören, und wo sie fällig an eine Reihe von Bil-einzig Befriedigung finden Is.ön, dem knüpfte? Und wenn Sienen !" denn auch alle Kraft aufböten,

„Glauben Sie nicht, die Mau- um alle wahrscheinlichen neu-rerei durch Studium ergrün- Mutgen der Symbole, die Sieden zu können 1" hier sehen, aufzufinden, und

„Ich könnte mir die Sache mit ans allen Tendenzen, die sieIhnen und ihresgleichen leicht möglicher Weise haben kön-machen, wenn ich nach der nen, die wahrscheinlichste auf-Aufnahme sagte : „ „Denken Sie zusuchen : wie? würde dienun über die Dinge, die Sie wahrscheinlichereauch dierieh-gesehen haben, nach! Nehmen tigere seyn , da es hier daraufSie jeden einzelnen Gegenstand ankam, der menschlichen For-unter besondere Betrachtung! schling die rechte Spur, sovielSuchen Sie, Alles in Zusammen- als möglich, zu verhüllen ?Irrang untereinander zu bringen, und — iiifst sich aus einzelnenund so zu einer befriedigenden Bildern auf das Ganze schlie-Ansicht des Ganzen zu gelan- fsen, wenn man nur den klein-geit!"" Aber, auf diesem We- sten Theil der Bilder erst ken-ge möchten Sie wol schwerlich net und alle möglichen Gründezu dem gewünschten Ziele koin- hat , zu vermuthen, dafs es inmen. achdenken, Forschung, den folgendenGr:Iden noch meh-Studium können hier nicht lel- reBilder, zum Theil ganz andrersten , Was wir in liünsten und Art, geben wird, die ebenso-Wissenschaften mit Recht von wol zum Ganzen gehören?"

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MEIST. V. STUHL.

„Sie sehen, mein Bruder,Bars das Studium der Maurereiin dieser Rücksicht ein frucht-loses Unternehmen ist. Siemögen den Zirkel, das Win-kelrnaafs, die Kelle, s. w.,noch soviel studiren ; Sie mö-gen Alles, was damit angedeu-tet seyn könnte, ergründen:Sie kennen drum doch die Mau-rerei noch nicht. Die Maure-rei besteht nicht, ihrem We-sen nach, einzig in der richti-gen Deutung ihrer Symbole;sondern ihre Symbole sind nurbildliche Vorbereitungen aufden Zeitpunct, wo sie sich unsselbst, ihrem Wesen nach,ohne Symbol offenbaren will.Es hiefse, Zeit und Kraft aufeine unverantwortliche Weiseverschwenden, wenn man.durch eignes Studium die Mau-rerei kennen lernen wollte.Die Quellen, aus welchen mandurch Studium wahre Kennt-nifs der Maurerei schöpfenkönnte, sind nur für Wenigezugänglich; es möchte für dieMeisten wol keine geringereSchwierigkeiten haben, zu ih-nen zu gelangen, als den Punctzu erreichen, wo sich die Mau-rerei uns selbst offenbart DasStudium der Maurerei, wie esgewöhnlich nach den gemei-nen Quellen getrieben wird, istzu Nichts nütze. Der Verstand.findet zu wenig Stoff; die Ma-terialien sind zu unvollständigund bieten keine Seite dar, vonwelcher sie in einem nothwen-digen Zusammenhange mitDem , was man suchet, stän-den. Wenn man Baugeräth-schaften und Bauwerkzeugevor sich siehet: so mag man.wol schliefsen, dafs ein Gebäu-de aufgeführt werden soll:aber, Wer wird sich herausneh-men, darnach bestimmen zuwollen, ob diefs Gebäude ein

MEIST. V. STUHL. 447

Palast oder ein Tempel wer-den, und noch weniger, Werwird es sich herausnehmen,ergründen zu wollen, Wasnun etwa in diesem Tempelgetrieben werden möchte ? —Durch ein wohlbegründetesSchi liefsen läfst sich hier Nichtsauffinden; es rnüfste durchein blofses Erratherz geschehen.Was nützt aber ein Errathen?Die Maurerei ist ja keine Cha-rade , zu deren Auflösung mannur das frort errathen zu ha-ben braucht! Das Geheimuifsder Maurerei ist ja nicht ent-hüllt, wenn wir, eine Benen-nung dafür anzugeben, oderdas Fachwerk zu bezeichnen,wissen, in welches es etwaunter den gewöhnlichen Seien-zen gehören möchte! Der In-bevrif der letztenOffenbaren-gen der Illaurerei macht diewahre Maurerei aus; und dieseenthalten mehr, als ein einzel-nes Wort, oder einen einzel-nen Satz; es sind Aufschlüsse,die wir so nur auf dem Wege

aureri scher Initia tio nen erlan-gen konnten"

„Aber, Sie können die Sacheauch noch von einer andernSeite nehmen. Gesetzt, eswäre möglich, das Letzte undHöchste in der Maurerei ausden einzelnen, als f/orberei-tung aufgestellten, Symbolenzu errathen: Was giebt Ihnendie Zusicherung; darüber, dafsSie auch wirklich das Wahreerrathen haben? Der Ordenkann und darf Ihnen darüberebenso wenig eine Versiche-rung geben, als irgend ein un-terrichteter Bruder. Sie wür-den also, den Fall als möglichangenommen, Wahrheit be-sitzen können, ohne überzeugtzu seyn, dafs es Wahrheit se— würden demnach den Zweck,warum Sie Maurer wurden,

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448 MEIST. V. STUHL.

nämlich die Mäurerei kennenzu lernen, noch immer nichterreicht haben, sondern, ihn.auf ebendem Wege erst noch.zu erreichen, suchen müssen,auf dem wir Alle, ihn zu errei-chen, gedenken."

„Also -- und. Diefs ist dasResultat aus dem Gesagten; —durch eignes Studium könnenwir nicht Maurerei kennen ler-nen ; sondern der Orden selbstmufs uns zur Kenntnifs derMaurerei führen. Studium indieser Rücksicht frommt zuNichts und hat im Gegentheil,besonders für noch wenig un-terrichtete Brüder, oft grofseNachtheile. Sie unternehmenden Flug des Icarus ; undwenn sie auch nicht

ist sein.

Schicksal haben: so st ihr Un-ternehmen doch in maureri-scher Hinsicht nicht mindervon nachtheiligen Folgen. Siebilden sich ein System, deuten.darnach, Was sie in der Mau-rerei sehen und hören, und.bringen. sich dadurch um Sinnund Empfänglichkeit für dasWahre. Sie haben schon ab-geschlossen, wo sie erst sa.mm-len und die ersten Züge zurAufstellung eines Systems ent-werfen sollten. Sie nehmendie Maurerei verkehrt, je nach-dem ihr vermeintes System ver-kehrt ist; Was in der Logegetrieben wird, verfehlt sei-nen beabsichtigten Eindruck;sie sind als Maurer mit sichselbst, mir der Maurerei und mitder Loge im Widerspruch."

„Was soll ich denn nunaber ?" " könntenSie fragen. Ichantworte : „ „de Maurerei neh-men, wie sie ist, sich mitDernbegnügen, was sie giebt, undvollständigeBelehrung von demOrden selbst erwarten !""

Lassen wir diesen hoch-

MEIST. V. STUHL.

würd. Logenmeister schwa-tzen ! Er wird sich nie zudem Urbild (Ideal) erheben,welches Denen, dievon derWesenheit der lVfasonei ei-ne Ahnung haben, von deinOberhaupt eines reinmensch-Heizen Vereins vorschwebt.Ein solches hier aufzustel.len, ersuchte der Heraus-geber den würdigen BruderKrause; und Dieser entwarfdann von seinem hohenStandpunct aus nachstehen-de SZ:itze.

„Der Meister im Stuhl."„Meister im Stuhl heifst der

freierwählte Ordner einer ein-zelnen Loge, der selbige ge-märs ihren Gesetzen und Ein-richtungen , in Übereinstim-mung mitien beiden Aufsehern(Vorstehern oder Pflegern), re-gieren soll. — Ein schweres,aber für den wohlgesinntenund dazu fähigen Freimaurererfreuliches und. belohnendes,Geschäft! Denn , der Ordnerder Loge kann zum Besten derGesellschaft, die sich seinerLeitung anvertraut hat, mehrwirken , als das Oberhaupt je-des andern Vereines; indemdie gesellschaftliche Verfassungder Loge, als ächte Gemeinde-verfassung, im Vergleich mitder Verfassung aller andern Ge-sellschaftvereine , wesentlicheVorzüge hat." 49

„Soll nun ein Meister imStuhle, seine Loge zu regieren,d. h. ihre Thätigkeit zu Errei-chuno- ihres gesellschaftlichen

*) "Diele ist ausführlich gezeigtworden in der ersten Abtheilungdes 2ten Bandes „der drei ält,KUrkk.", n.A. S. 411-436."

Anin. des Ers. Krause.

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MEIST. V. STUHL. MEIST. v. STUHL 44g

masonischen Zweches zu leiten, ner nünst, zum Gegenstandevermögen, so ist das erste Er- seiner unausgesetzten Bestre-fodernns dafs er selbst ein bungen mache, — dafs er, so-Meiste,rxuaurer sey im Geist fern er dazu innern Beruf hat,und Gemüth, in That und durch Rede und Schrift die ein-Wahrheit. Diese AZeisfersehaft zelnen Brüder und die ganzinwei

der Hauptstiicken

Masonri aber besteht in Brüderschaft wecke und belehe

z-

re , und zwar ohne den Ararie:erstlieh, dafs er gemilfs dem ben der Furcht und der Hoff

--

Urbilde des Menschen ge- nung bei Bestimmung seinersinnt .94, und lebe-, *) Entschlüsse Gehör zts geben,

das ist, dafs er, in vollsttndi- und so, dafs er der Brüderschaftger, gleichförmiger Entwiche- dennoch treu bleibe mit Herz,Jung der Einsicht, des Gemü- und Mund, und That, wiethes und des Willens, in steter wenig auch vielleicht die Brüplanrafsiger Übung, mit scliö- derschaft seinen guten Willenner Yinnstfertig-keit, in ans- erkennen und seine Beielmme.dauernder Stiirhe seine ganze beachten —und wie herbe auce.menschliche Bestimmung auf die Erveiederung des gröfseren,eigensehüne VVeise zu erfüllen, weniger einsichtigen und von.strebe, dafs er lebe als ein Leidenschaften bewegten, Thei-Glied des Reiches der gottinni- les der Eraderschaft ausfallengen und gottvereinten Mensch- möge."heit auf Erden, und von ganzer „Nur ein so gesinnter, 3 oSeele und von ganzem Gern adle *ollender und lebender Meisterdahin mitwirke, dafs dieses der rnasonischen hurst kannReich. auf Erden wachse und das schwere Amt eines Meisters

irre Stuhl in der höchsten, dem.gedeihe;zweitens, dafs er insbesondere Eitzelnen erreichbaren, Voll-

ein lichter und treuer Bruder kommenbeit, Würde und Wirk.earnlieit verwalten: Was dem.Freimaurer, ser, —

Zafs er den Bru.derverein. der Meister-Mason des MitteleltersMasonei stets im Geiste und im 'die Errichtung eines kehren:Herzen habe und bestrebt sey, Domes, Das ist tlern Mcieternicht nur selbst, als ein orga- Mason unserer Zeit dor ei.,niseires , dem Ganzen ge Bau einer Loge. Die.' 1 iibilüdenes Glied desselben, zn tigkeit seine Amtes beultt.allem Guten mitzuwirken, son, sich auf die einzelnen Brüder,eiern auch die Weiterbildung nuf deren gesellige Werkthatig..,des Vereines , zunächst ih dor auf seine Loge als höhereLoge, fieren Mitglied er ist, Person, auf höhere Logenver.tlann aber auch in graseren eine, auf die genze 13ender—Ganzen der Brüderschaft, wenn schart in sich und in ihrem all-seine Verbindungen soweit rei ,- zeitigen Lebensverhältnisseeben , mit weiser Hinsicht auf der Menschheit.“.dieigetzjzeange Lage der "Der Meister iea Stuhle senMenschheit und znit besonne ., zunZclist für jele.;‘zt y' einen

Bitüler die Zuflucht a,.$ Ver-trauens und der Liebe eern,

) Siehe die Schilderung davon in dafs er jeden mit Leltre,Br. ikic■fstorf's „Mittheilungen Rath und Half pnd rast dem,zu denk. Yreimatirer", 5 ha Troete des Iielehtlen ilexzens,Anee. Ebenderen

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400 MEIST. V. STUHL.

unterstütze und bekräftige. Ab ereleich soll er sich noch wei-

ter als den lebendigen Mittel-plet der Vereinigung, derEintracht, der gesellschaftli-chen, planmitt.sigel]. Werktha-tigkeit für alle Glieder seinerLoge erweisen. Er soll dieEinzelnen bei jeder Gelegen-heit, und Alle in versammel-ter Loge, über die Wesenheitder Freimaurerei und über diemasonische Lebenskunst beleh-ren, sowol in allgemeinen,nach einem Plane das Ganze inwiederkehrenden Zeitkreisenumfassenden Lehrvorträgen, alsin einzelnen, durch bestimmteVorfälle und Arbeiten Veran-lafiten Belehrungen. Er solldafür sorgen, das durch dieganze Bundinnigung lind dasganze Gebranchthum (Lilurgieund Ritual) Geist und Gemüthder Brüder geweckt, erhoben,bekräftiget werde. Die gesell-schaftlichen Arbeiten der Logesoll der Ordner entwerfen, ein-leiten, vertheilen, unter sichverbinden, die Brüder dazuanleiten , anbei die Aufsicht,vereint mit den beiden Aufse-hern, führen, und sie Alle zumgemeinsamen höchsten Zweckees Ganzen hinlenken. Auch

soll er die Vorschläge der Be-amten und jedes einzelnen Lo-genmitgliedes zu zweckmäfsi-sen Arbeiten und Leistungen.der Loge anhören, die gesell-schaftliche Prüfung derselbenanordnen und leiten, sich überAlles offen mit den Beamten,vorzüglich mit den beiden Auf-schar, berathen, die Urtheileund Meinungen , 'die Erwar-tungen und Wünsche, dieGründe und Gegengrilnde Allervernehmen, abwägen und denEntschlufi der Gemeinde überAlles gesetzmäfsig zu Standebringen helfen, damit sich

MEIST. V. STUHL.

überhaupt, und über alles Ein-zelne, ein gemeinsamer, wahr-haft gesellschaftlicher Willebilde und das Beschlofsnefreudig und fruchtbar in's Werkgesetet werden möge; indemsich Einsichten, Empfindun-gen und Thatbestrebungen Al-ler im Geist und Gern Titele ih-res JUeisters, als in ihrer ge-meinsamen Kraftmitte, inniz;durchdringen und 7.11. Darle.biuig des Guten und Schönenorganisch vereinigen."

"Der Meister soll die Lageregieren, nicht beherrschr'n, noch.bezwingen — regieren — le-benleiten — in Liebe, Frie-den und Vertrauen, mit Ver-stand und Vernunft, nach Rechtund Billigkeit, mit Ernst und.mit Schonung; und die sittli-che Freiheit seiner Brüder soller nie verletzen, — freie Män-ner nie , selbst unfrei, bevor-munden. Er regiere und ordneAlles aufrichtig und offen , oh-ne Lug, Trug und Heuchel-'schein!, Er wolle Gutes nurdurch Gutes schaffen und befür-dem! Durch Vertrauen er-werbe er sieh Vertrauen, durchLiebe Gegenliebe:, durch GüteGegengüte! Es sey ihm Alles,was dem Ganzen nützt, eben-so werde und wichtig, als Das,was ihm selbst unmittelbarnützlich ist! Auf Dank derMenschen rechne er nicht; undbei Allein, was er für seineLage , und durch sie, beab-sichtiget und wirkt, habe erdas Urbild der Masonei unddas Geschichtbild. derselbenstets im Auge und wirke stetsdahin, dafs die Hauptgebre-chen der Brüderschaft zunächstin seiner Loge abgestellt, —dafs Hehlsucht, Heuchelschein,Zwingh.errschaft und Blindge-horsam die Loge ferner nichtentweihen, verderben, schwä-

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eben, sondern dafs offenherzi-ges Vertrauen lautere Wahr.haftigkeit, sittlichfreie Leben-leitung. und Bildsamkeit dasLeben der Loge weihe, bilde,stärke!"

„Der Meister selbst wirke,vorzüglich durch sein Beispiel,dahin mit, dafs alle, den rna-sonisclienGeist lähmende, Suchtnach Rang und Titeln zu-nächst, in seiner Loge ver-schwinde, auf dafsä.chte maso-nische Gleichheit und Beschei-denheit das Band •der Liebe,welches alle Brüder in -der1.7\Türde Achter Masonei verei-nen soll, immer inniger undfester schlingen, — damit dieLoge ein lebendiger Anfang dergereinigten , ihrem ächtenZwecke wiedergegebenen, zu.höherem Leben erwachten Ma-sonei werde'!"

,;Docb. nicht blofs auf seineLoge allein , sofern diese eineselbständige Gesellschaft ist,bezieht sich des Meisters Amtund Pflicht, sondern auch aufalle anderen Einzellogen undLogenvereine, sofern selbigemit 'seiner Loge in Beziehungund Verbindung stehen. Erbetrachtet alle Einzellogen undLogenvereine als Mitgliederder einen Loge der ganzen .Er-de, das ist, er efkennt alleFreimaurer auf Erden als einegesellschaftliche (moralische)Person an ; -wenn gleich jetztnoch nicht alle Einzellogen be-reits in gesellschaftlicher Ver-fassung und Vereinwirksamkeitzu einem eigenleblichen (indi-viduellen) Ganzen organischund gesellschaftrechtlich ver-bunden sind. Der Meister imStuhle, der zu dieser Einsichtgelangt ist, betrachtet seineLoge stets, und in allen Bezie-hungen, im Geiste der kom-menden einen Loge auf Erden,

MEIST. V. STUHL. 451

und ordnet und bildet alle Ver-hältnisse, worin

bselbi .-e als

ganze Gesellschaft Mit andernLogen und Vereinlogen bereitssteht, oder worein sie tritt,(Pernärs den Grundsätzen , diee,an jener Einsicht sich ergeben.Und so wird der Meister imStuhl ein Verbindeglied seinerLoge mit der ganzen Brüder-schaft derErde. — Er wendetjedesgesellschaftrechtliche

' rein-

sattndie Mittel an , seine Logemit andern Logen, und über-haupt jede Loge mit jeder Lo-ge, soweit sein Wirkungkreisreicht, in Gemeinschaft derbrieflichenMittheilung und der,die Logen einander vergegen-wärtigenden, stellvertretenden(repräsentativen) Mitglieder,noch mehr aber in wahre Über-einstimmung der 'Einsicht, desGemüthes, des Wollens undLebens, zu gesellschaftlicher,vereinter, planmäfsiger Werk-thätigheit für gesellschaftliche,im Zweck und in der Bestim-mung der Brüderschaft enthal-tene und durch das Lebenselbst gefoderte, ausführbareArbeiten und Unternehmungen,immer inniger zu verbinden.Solche Werke aber sind brü-derliche ünterstCitzung jedesBruders, jeder Loge, jedes Lo-genvereines zu j edem Guten;— Erziehung der Kinder, zu-nächst der hinder des Bundes;

thätiges Mitwirken an jederwahrhaft wohlthätigen, zeit-0-exrinsen Anstalt des Staates,

er Kirche und überhaupt allerGesellschaftvereine 5 —Beförde-rums'. der Wissenschaft und derKunst, sowie der Wissenschaft-forscher und der Künstler; —Beiträge zu Linderung allge-meiner Noth, und zu Abhülfepersönlicher Noth verlassenerVVittwen, Waisen, Erankenund Gefangenen, — soweit Letz-

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teres staatsgesetzmäfsig ges ölte-heu darf; — auf dafs die Bra,derschaft jedem Menschen, undjedem Vereine zum Guten, alsein rathender, tröstender, hel-fcnder Freund und Genofs sicherweise."

„Aber das Höchste in demBerufe des Meisters im Stuhle,als solchen, ist, dafs er den Le-benverein seinerLoge und, so-fern es zu 6 glich, ganzer Logen-vereine, j a der ganzen Brüder-schaft, mit der Menschheit, und.mit allen einzelnen Gesellschaf-ten in ihr, vermitteln, schlie-fsen und bilden helfe. Dererleuchtete Meister ist rein vondem unheiligen Wahns, alswenn die ganze Menschheit,und alle ihre gesellschaftlichenVereine und Werke, als wennStaat und Rirche, -7Vissenschaftund hunst, Ehe und Freund-schaft, und Freigeselligkeit, so-fern sie atifser der Freimaurer-gesellschaft sind und leben,ungew teiht —. profan seyen.Er weifs es vielmehr, dafs auchdie Masonei erst in und 'durchdie Menschheit :geschichtlichentstanden ist und. im Vereinemit ihr, als ein dem Ganzen desMenschheitlebens wohlverbande-27es Glied, die volle Weihe er-halt, dafs die Masonei nur imglelchArmigenLebens perhältn is-es mit der g'esammten Menschheit ihre ganze Lebenskraft ent

--

faltet, und. dafs sie nur im ge-sunden Lebensverkehre mit al-len menschlichen 'besonderenGesellschaften auch für ihre ei-ßenthenlichenestimmuno

b- zu

VV* kvoller, erfolgreicher sa-m.eitgelangen kann. — Daher

wirkt der Meister der Loge da-hin, dafs seineLoge, und, so,-viel an ihm ist, jede Loge, aufdem Gebiete des Rechts und.des Staates sich dem Staate alseine gesellschaftliche Rechts-

MEIST% V. STUHL.

perso5i (corgor'atio universitas,persona jaris nzoralis) einordne,als ein treuer Bürger, derinnerer GerechtigIeit selbstdann das Recht thut, wo dasaufsere Recht kein Gesetz und.keinen Zwang hat,"

.„Ebenso weckt und fördertder Ordner der Loge ächte Gott-innigkeit (Religiosität) inner-halb und. aufs erhalb der Brü-derschaft; und 'das 'Gottverein-leben (die Religion) erkennt eran 'als die Höchste deref

Angele-enheiten derMenschheit. Defs-

halb würdigt er in -allen gott-innigen Lehrbegriffen und Be-kenntnissen, und in allen Ver.eine

n

der Gottverehrer, , dasÄchtgottinnige, welches mitdem 'Urbegriffe und dem Ur-bilde .des Gottvereinlebens aber-einstimmig ist ; und in die ge-sellsehaftlichen Angelegenhei-•en der Religionvereine greifter ebenso wenig, als in die desStaates, eigenmächtig und ge-waltthätig eins sondern er be-fördert, die sittliche Freiheitund jede eigenthümlic4, imGerechten und Guten sich hal-tende Gestaltung der Gottinnig-keit achtend und schonend,und das Heilige in dem Lebender Menschheit scheuend, diehöhere Entfaltung des Gottver-einlebens der Menschheit nurin Liebe und Frieden, durchLehre und Leben. — VVissen-schaft undliunst aber sucht derMeister im Stuhl, im Rteiseseiner Loge und aufserhalb der-selben, sofern es ohne zweck.widrige Zerstreuung der Rräfteund der äufseren Mittel gesche-hen kann und darf, auf alleWeise, in ihren Geweiheten, —den Wissenschaltforschern undRanstlern, — sowie in ihrenWerken, zu ehren und zu för-dern."

,,Und so kann es die Frei-

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MEIST. V. STUHL. MEIST. V. STUHL. 453

maurerbriblerschaft, vorzüglich chen so is t doch nich t zumit Hülfe der Meister ihrer Lo- zweifeln , dafs es , wenngen, den Völkern und den Ord-nern der Völker beweisen, dafs auch in etwas verjüngtemsie alles, rein und Scht Mensch- Maarsstabe , ähnliche Lo-.Eche, alles Wahre, Gute, Schö- genmeister schon gegebenne, Gerechte, — kurz alles habe und noch ZumGöttliche im Menschen und inder Menschheit, anerkennt, ehrt ermun -ermunternden Beispiele steund werkthatig fördert." he hier im Auszuge die

Schilderung des verstorbe-„Männer, , die, diesen ur- bbildlichen Eoderungen zu ent- neirEnlaers Rudel (s. diesensprechen mit Erfolg sich be. Artikel f) als Mensch undstreben, fr das Amt des Mei- in seinem masanischen Wir-sters im Stuhle zu erwählen, en an der Spitze seinerist Ei ire der erstwichtigen AA-gelegenheiten ieder Loge; und ,Loge! Sie ist entlehnt ause i en e

ZVwenn Bruder bei. dieser der schönen Denkreck in

al-il vorwaltend geleitet wer- „Eideslind der früher heim,den von dem Vorbilde dieses gegangenen Brüder" (u. s,33, eamten , wie solches bei. wei-terem Durchdenken der vorer- w.) „Todtenfeyer in derwähnten Ha up tm am en te Jedem Loge Anbalia zu Weimar,

erloschen der sanfte Stern deswelcher Art sie seyen, die Wahl .Au es, in dem die rdarheitdes Ordnersa2er Loge rbes,lii,re" des Verstandes stets mit derlneliel uwaeil'tvelYfrueelniresiciarlbriee2, :f

steWärme des ierzens auf% Innig-

die diesen nurseren Hinsich verschmolzen war!"ten ,,,,,vvrauff glänzende Art entsprechen : ereinn unersunsetz fliü ,

aberfüllt nicht, ngi,becht,

stetswelVV.deinir`-jiagnsnteiiinudnedrrpäLleigiei (iah es eda3 uns in diesem theuren Bru-

nicht Gelegenheit erhalten , h- erderar

verlorenorenim

ging? hster

DennSinnerer Loge und der guten Sache des Worts, — unser mit jeder Be-der Masonei SO zu nützen , Dis strebung, jedem Wissen, jederihr innerer Beruf sie mahnt, als

ihr treues Herz es begehrt." Errungenschaft seines rastlosnach Licht und Wahrheit stre-

„ Geschrieben zig Göttizzgetl, benden Geis tes, —unser mit je,am 23. Nov. 1823." der zarten Neigung, jeder lie,

bevollen Richtung seines sch.)-So schwer es auch scheint, nen Gemüts, — unser mit i c-

rlieses Musterbild zu errei- der hOheren Ahnung, jeder

vor die Seele tritt: so ist bei azn15. Juni 021," gedrucktdem jetzigen Bildungstande der auf 34 Seiten.menschlichen Gesellschaft kaum S. 20 f. „Verstummt sind nundaran zu zweifeln, dafs nicht, die beredtenLippen, die sich sosogar in einerkleinern. Zahl der oft in diesem Ii.reise fi"kr Wahr,Mitglieder einer Loge, sich we-rdi.reris immer ein zu diesem heit und Bruderliebe öffneten,

, verhallt die seelenvolle Stimme,Amte fähiger und .vs'Bruder finden werde.-iirdwig" die so mächtig jede Brust zu

:Yere Hinsihten,fuäaberb .;;I°1 edlern Empfindungen aufregte,ac

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beseligenden HofFnung seinesHerzens."

„Früh. entglüht für die erhagbene Idee eines Bundes, der,durch treue Verbrüderung zumGuten, Wahren und SchönenFreiheit von den Fesseln desVorurtheils und der Leiden-schaften zu erringen, strebt,war sein ganzes Leben dieserRichtung treu geblieben, fand.er in dem Wirken für maurerigsehe Zwecke seine schönsteBestimmung, — in unsern stil-len Hallen das heitere Asyl füralle Sorgen und Bedrängnissedes Lebens. Und wie jederhöhere Mensch, aufs er derRolle, die ihm das Geschickim bürgerlichen Leben anwies,noch. ein zweites , aus dem in-nersten Kerne seiner Eigen-thämlichkeit hervorsprielsen-des, ideales Leben lebt, dessenerfrischende Stralen in jenen.beschränktem Kreis der Wirk-lichkeit freundlich hereinfallenund seinen Horizont erweitern :so war auch ihm die Idee un-sers Blindes eine solche zweiteLebenssonne geworden, dieLicht und Wärrne, iN/Itith undFreudigkeit über ihn ausströmteund, durch alle Wolken desLebens hindurch, das heiligeBild veredelter Menschheit alshöchstes Ziel des Strebens er -.kennen liefs."

„Darum fand er in unsermBunde überall nur die erhöhteVerpflichtung und in dem stetsklaren Bewurstseyn und Aner-kenntnisse solcher Verpflich-tung die iichte Würde des Mau-rer. Diese in jedem Verhält-nisse, als Staatsbürger, Staats-diener, Freund, Gatte, Vater,allenthalben zu behaupten und,Was redliche Forschung ihmals Wahrheit erprobte, durchWort und That zum Gemein-gut aller Gebildeten auszuprä-

gen, war die Schöne . Aufgabeseines Lebens," . •

26. „StrengeRechtlichkeitund Orc,lnungliehe , wohlWol-lende Förderung jedes gemein..natzigen Unternehmens, Mildeund. Schonung gegen Unterge-bene und Bedrängte zeichnetenihn allenthalben aus.."

5, 27. „Die Gunst der Muse.erhielt seinem Herzen die ewigeFrische der Jugend. Meister..haft Wurste er, feierliche Anlässezum sinnvollen Ergufs seines,reichen Gefühls, zu Mittheitlung höherer Lebensansichten,zu benutzen; und wieviel hater nicht auf Veredlung geselliggen Lebens gewirkt, bald durch,ein seelenvo!lesLied, bald durchmusterhaften Vortrag dramatigscher Nunstschöpfungen, baldauch durch sinnige, der Stirnginung. des Augenblicks auf'sGlücklichste angepafste Rede,'die seinem. reichen Genius stets:zu Gebote stand!" —

„Doch mochte sein an-spruchloser Sinn, jeder Gefall-Sucht abhold, nie nach. äufsererGeltendmachung streben undam Liebsten nur im engernKreise der Seinen erheiterndund belehrend walten,”

„Auf's Zarteste empfänglich •für jedes schönere Glück. derHäuslichkeit, hing er mit unggetheilter und auf's Innigsteerwiederter Liebe an der treuenGefährtin' seines Lebens und anseinen Kindern, zu deren sorg-fähiger Erziehung und Ausbil-dung er alle Kräfte aufbot."

S. 9 f. „Neun Jahre hindurchwar er , als Meister vom Stuhl, •uns . das würdigste Musterbild,der treue Lenker, ja, die Seeleunsers Vereins, und, als kör.perliche Leiden und erweiterteBerufsgeschäfte ihm nicht läng0-er verstatten . wollten , unserninnigsten Wünschen nachzuge.

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MEIST. 17. STUHL. MEIST. V. STUHL. 45Z

ben, noch als Altmeister die ä.'ufsern. Sinn gelieimnifsvol]Zierde und der Stolz unserer ansprechen und auf jeder neuenLoge." Bildungstufe des Rätlisels Lö-

„Nicht leicht mögen ausge- sung der innern Anschauungzeichnetere Eigenschaften den entgegenkommen. So den Be-innern Beruf zur Meisterschaft griff der Maurerei als einerbegründet, nicht leicht aber freien Kunst auffassend, die dasauch ihre würdigste Anwen- Leben versehönt, indem sie,Jung allgemeineres Anerkennt- uns weiser und besser machtnifs, urigetheiltere Verehrung und Jede seiner Erscheinungenund Liebe, gefunden haben.,” unter höhere Gesichtspuncte

„Wie er das geistige Wesen stellt, gewann unter seiner sin-der :Freimaurerei im reinsten nigen. Anordnung jedes zufälligLichte erkannt und in sich auf Scheinende Bedeutung für'sgenommen hatte, gleich frei Ganze, jedes vereinzelte Strebenvon schwärmerischer Selbst- harmonische Gestaltung."tääschung, als vorn nichtigen 5.51.— 54. „Auch 4r fühlte es-Prunk mit geheimnifsvollen klar, dafs Bild und Gleichnifs,—Vonnein und Symbolen: so (wiejangsmnserG6the S O schön.war ihm die Loge nur eine gelehrt,) — jedes Hohe, Uner-Izere Schule des Lebens, in der reiclibp-e, lebendig verkörpertjede sittliche Anlage ihre vvül.-- entgegenführen, so dafs wir,.digste Richtung, jede Rraft es zu ergreifen und festzuhal-aes Geistes ihre freieste Ent, ten, ja, mit ihm, als wie mitwickelung, bei harmonischer unsers Gleichen, umzugehen,Begränzung, jedes edlere Ge- vermögen."fühl die angemessenste Nahrung „So sollte denn auch in an-und Belebung, finden sollte. sern stillen, der Wahrheit undHier sah er die hemmende Scheif Schonheia geweihten Fallendewand fallen, die Rang und Jedem das Bild veredelterMeinung, Geburt und Vorurf Menschheit freundlich nähertheil so oft im bürgerlichen treten und Jeder mit freieremLeben gezogen, hier Jen Men- Blick in's Leben , mit frische...scheu nur als kensclien gelten rem Mutre zu treuer Pflichter-und in der Liebe treusten Vera fullung, mit wärmerem Ge-brüderung ein heiteres Reich fiele ±1:4.r seine leidenden Mit-.sittlicher Freiheit begründet." brüder, reicher an Duldsam-

„Jedes unruhigeStrebennach keit, Vertrauen und Liebe, zuAufsen, jeden Versuch politi- den gewohnten fireisen desschen Eingreifens, entschieden bü.rgerlichen. Wirkens zuriick-ablehnend, suchte er den schö- kehren und in ihnen den ächtennern und sichern Breis xnaureri- Beruf zürn matugtligni b ewäh-schen Wirkens nur da erst, wo reu."die Anfoderungen. des Staates „Wie wurste er, in so reinemaufhören und bürgerliche Ein-. Streben jede Arbeit zum heiternrichtungen nicht hinreichen: Genufs umzuschaffen, — jedemin der stillen Brust des zum Be- äufsern Schmucke sinnvollewufstseyn seiner hölzern Bestim- Bedeutung, jeder ernstern Leh-nuing erwachten Menschen." Te gserniithvolle Beziehung, zu

„DiefsBevvufstseyn zuwecken geben! Wie gewann in seinem-und festzuhalten, sollen wür- Munde jedes Wort Gestalt unddige Formen und Symbole den Leben durch jene eigenthürn-

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lohe Würde des Vortrags, , diee „ Nur Gefühl verletzenyon dem glücklichsten Organe Rechts, verkannter Menschen-begünstigt, Geist und Herz der würde, konnte ihn oft leiden,Zuhörergleich unwiderstehlich schaftlich aufregen, zu bittererzu fesseln, verstand! Es war ludignation hinreifsen ; dochnicht mühsam eingeübte Kunst, strebte die Milde seiner Sittens war die freie Beredsamkeit gar bald, das Gleichgewicht

des Tierzens, welche das tiefe im Innern herzustellen.Gefühl hohen Berufs eingieb,t, „Unermüdet, selbst noch beidie dann von seinen Lippen körperlichen Leiden , die ihnströmte und uns Alle mit ihm oft unversehens. auf's Heftigstezu höherer .Anschauung empor, anfielen, widmete er sich den33.0b." — nach seiner Sinnesweise für

„Mochte er in belehrender ihn vielseitigsten — ArbeitenRede die Grundsätze und Sinn- und Anfederungen des Meister.,bilde]: des Bundes lichtvoll er- amts. Seinem geläuterten Ge,klaren oder die Blätter der s.chmacke verdankt die LogeGeschichte vor uns aufrollen ein neues, sinnreich geordnetesund in grofsartigen Umrissen Liederbuch, seinemritischendie Begebenheiten der Zeit Forscherblicke so manche histo.,lehrreich vorüberführen, oder lische Aufklärung, so mancheauch bei feierlichen. Anlässen, unschätzbare Bereicherungda, wo heitere Kränze der sers Archivs."Freude, oder düstere Trauer-, „Sein weltbürgerlicher Sinnflöre, unsere Hallen schmück- lies ihn an Allem, was —ten, des Augenblicks höchste, selbst in den entferntesten Gegeistigste Bedeutung ergreifen genden — im Interesse .unsers-und veredeln, immer fand Bundes, oder zum Wohl dersich der streng prüfende Den, Menschheit überhaupt, vor,her, wie das zartere Geniüth, gieng, an religiöser und sitt,von seinem Vortrage gleich licher Aufklärung, Verbesse,lebhaft befriedigt, durchdrun- rung bürgerlicher Einrichtung,cren, erhoben. Und wann gemeinnützigen Erfindungen

;i'm frohen Mahle die Stunde und Anstalten, stets den leben,heiterer Geselligkeit erschien, digsten Antheil nehmen; und,wie vseufste er dann sie sinn nicht freudiger glänzte seinreich zu "Warzen mit ächt So Auge, als wenn er uns irgend,eratischer Weisheit, wie, gar- etwas in diesem Sinne Wissens-ten Sinnes), jede schönere Blu- würdiges, den Glauben an dienie des Lebens zum immer in-, Fortschritte der Humanität, anschert Kranz der Freude zu die alimahlige Veredlung unsrerwinden!" Gattung Bestärkendes, mitdid.,

„Streng alleiu gegen sich len konnte,“selbst, gernärsigt in den An- „Die Ergebung und die hei.,sprii,chen an Andere, jedes tere Zuversicht des WeisenVerdienst auf's Freundlichste verliefsen ihn auch in denanerkennend, jeden Irrenden letzten bittern Stunden des Ab,aufs $chonendste belehrend, schieds von seinen Geliebte,war sein Herz auch aufs erhalb sten, nicht, Freundliche trü,der Loge jedem Bruder, der stend suchte er ihre Klagen zu,Ra th, A ufklärung oder Beistand mildern; segnend, dankte sein.uci4te, liebevoll offen," letzter Blick für ihre liebevolle

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Pflege; 11,11 d , gleich jenem bri-tischen Weltweisen , DessenSinnesart so ähnlich der Seinenwar, hätte auch er ausrufenkönnen:

„ „Seht, Brüder! So stirbt derheute Nai4rerl""

„Wir Alle fühlten uns ver-waist in seinem Verluste; tiefbewegt, brachten wir seinesterbliche Hülle zu jener heili-gen Gruft, wo Schiller ruht,und so Mzucke der edelsten Zeit-genossen."- „Des verkliirten Meisters WiiT-

digstes Denkmal bleibt dieLiebe und Dankbarkeit seinerBrüder. Ein edles, reinmensch,liebes Wirken schied aus u.n,seren ; ein heiliges Vor–bild blieb uns zurück."

„Treu und rein , wie er jedeMaurertugend übte, hl.st unsdas reiche Vermächtnifs seinesAndenkens , das Leben seinesLebens, in uns aufnehmen, be-wahren und ungeschwächt den.s /Atesten Nachkommen überlie-fern; auf dafs, sowie von Ge-schlechte zu Geschlechre desBundes ewige Kette sich fort-schlingt, so auch Liebe undNacheiferung des verklärten.Meisters stets die sicherste Lo-sung, die höchste Weile, unse,rer Loge bleibe!"]

[Das Kleinod oderMem , welches der Meisterim Stuhl an einem um sei.,nen Hals gelegten blauenBande, in Gestalt einesDreiecks, herabhängen hatund jedesmal in geöffneterLoge trägt , ist „der Zirkelund das Winbelmaapunsere Handlungen gesetz-niäfsig (rechtwinklig) zu mac4eu (‘o squgre)

MEIST. V. STUHL. 457

hen innerhalb dergehöiigenGränzen zu erhalten." Soin „1. and B.", r. V, nr. 3;wogegen p. 3 steht, dafs„ein Mchtscheiz und ein/Zir-kel, in einigen Logen vonGold, in anderen aber nurvergoldet, am Bande hän-ge," p. 6 aber, dafs blofsdas )Winkelmaafs an schierBrust hänge. — In den»distinct Knock su wird hier-von gar Nichts erwähnt.Das neueNzlischeLehrfraa-stückt nach Browne enthältclarüber Nachstehendes, —

"Der Meister zeichnet sich,durch das Irinkelmaafy ans;denn, gleichwie mit Hülfe desWinkelmaafses ein jedes rohe.Baustück (matter) in gehörigeForm gebracht wird: also reich,net sich der Meister durch dasWinkelmaafs aus , wegen sei-ner Bereitwilligkeit, zu helfen,zu vermitteln und zu überre-den, damit jedes rohe Betra,gen, wodurch unser Einklangestört werden könnte, sogleichLein Entstehen gedämpft werde;auf dafs die Loe . in regelmifsi-ger gehöriger 1. arrn, fortgesetztwerden möge."

Vergl. oben im Artikel;Lzczurn S. 294, Note,und die Artiliel: KLEI-No-n E Wus1tE4mA4ss undZIRKEL!

Die alte Tracht einesMet"--sters im Stuhl bestand, nachdem neuenglischen Lehr-,lingsfragstücke,B. 1, 4101, S. 248 f.,)aus Blag, Scharheiz , _Pur-pi‘r zzigi GO/d , ‚‚weil es

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458 MEIST. V i STUHL,

nigliche Farben waren, de-,selben, welche von unsernalten Königen und Prinzengetragen wurden, und .won,aus, wie uns die heiligeSchrift belehrt, der Vor.,hang des Tempels zusam,mengesetzt war.“]

Der Platz des Meistersvom Stuhl in der Loge istin Osten, wo er den erstenHammer führt und die Ar-beiten leitet. Er allein hatdas Recht, die Loge zunen oder zu schliefsen, undist befugt, jeder Commis-Si011 oder Versammlung derMitglieder beizutreten.

[ „Gleichwie die Sonne inOsten aufgeht, um den Tag zube&znen: also steht der mei_ster in Osten, um seine Logezu eröffnen und. die Maurer andie Arbeit zu stellen." — Aus„Jachin and Boaz," p.5. S,auch oben 13. 2, 5. 29o, Sp, b 1.1

Im neuenglischen und imfranzösischen Rituale wirdder Meister v. St. als dasdritte bceofse Licht einer Lo-ge angegeben, [S, oben imArt.; LleirrEri, S, 293, Sp,a, S. 295 u.296, Sp. I]

[Auch stellt der Meisterin Osten von den drei greften Pfeilern, (s, diesen Ar«.-tikell) welche die Loge un-terstützen, den der Weis-./zeit vor, „weil er den Ar-beitern Unterricht ertheilt,wie sie ihr Werk auf die

MEIST.(D.GEWES.)V.ST.

gehörige Art nach richtigemEhenniaarse (with (Jwd har-mony) yollf ihren sollen."S. „Tachin an d 33oaz, " p.19,und vergl. oben im Artikel:Mg isTEn, S, 421 f.!]

[Mr.is,TEJR (DER .A.BGEORD-waf:Tg, deputirte) VOM STUHL.Diesem wird in den beidenSchriften: ,J. a. B.," und

distinct three istinct Knocks,"weder ein Kleinod, noch einPlatz in der Loge, zuge,theilt. Die „York er Consti-tution" enthält indefs dieVerordnung:

' ,Alle Jahre wird in jederLoge ein andrer Meister, derden Vorsitz fahrt, gewahlet,Er vvihlt sich seinen Abgeord-2zeten welcher, wenn er selbstbehindert ist, seine Stelle ver-sieht; und es werden ihm auchdann die Gehalfen zucregeben.‘45. „KUrkk." B. 2, Ath. 1, 5.1.1.0 f,, nr. 8 !]

[METSTER (DER crEwEsE..NE) 'VOM STUHL - im Eng-lischen tue Pasi,MasterFranzösischenl' Ydjidrc1)1 e ; — hat, nach „JachinandBoaz"und den „distinctlinoclis", in der Loge sei-nen Sitz zur Linken des Mei-sters und " trägt an seinemHalse das l{leinod eines Zir-kels mit der sonne an einerSchnur starker Fäden (lineof cord9)." In den „Kn o cks'Ywird noch hinzugefügt:„nämlich 60 Abtheilungen(degrees);" worüber BruderArtuse in den „Mj.", B.1,Abth. S. 264, bemerkt:

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MEIST.P.GEWES.W,ST. MEIST. (D, VOLLK.) 459

"Dieses Bund Stricke, webdies durch eine mehrfach ge,flochtene Schnur vorgestelltwird , und woran der nachUnten ggöffnete, den Kern derstralendan Sonne unispannendeZirkel mit seinem linopf oderGewerbe herabhangend befe-stigt ist, soll eigentlich aus 6pFäden bestehen. Sowie esschön ist, die gewesenen we,,sentlichen Beamten, das istden Meister und die Vorsteheroder Aufseher der Loge, zuehren, und sie in die Bundin-nigung geschäftig zu verflech'teil.: so Jst besonders vorlie-gendes Sinnbild (Emblem) desgewesenen Meisters schön undbedeutsam. Schon in den dreikleinem Lichtern wird der Mei-ster mit der Sonne verglichen;und die vom Zirkel unzspan7zteSonne bedeutet die gesetzmäfsi,ge, wohlthätige Regierung desMeisters. Die aus 6o Fädenbestehende Schnur weiset aufdie aus Go innig und brüderlich.verbundenen Mitgliedern be-stehende Loge hin, von vvel.-cher, als Gesellschaft, der sieregierende Meister abhangt.Diese Deutung ist nicht will.kührlich, weil sich in eineralten" (ebendaselbst 13.2, Abth.i S. 108, unter 4, abgedruck-ten) „Logenverordnung .1.1(let,dafs jede Loge aus 5o bis 6oMitgliedern, die angenommenen(occepteit) Maurer nicht gerech.-net, bestehen solle."

Der Ertrait des .stcttnts de1' Ordre map annique en Franceim „Man, du Franc-Wia0n,par Bazot‘c,, enthält 5. 121:

„Le Wnrable qui sort d'exer-cice prend le titre d'i2x-ren73-rable et est consid6r6 commetel pendant taute la dur6e du-va.dralat de son successeur.regoir les honneurs accord.6s au

Vgn grable et se place toujours2z sa droite lt l'Orient, maisne peut exereer aucune fonction,dignite oupr6sidence. 11 est led6fenseur de tous les frhes dela loge , qui peuvent re'clamerses Bons offices dans leurs affai,res mnonniques."

Im „Manuel may)nn.«findet sich p. 71-74 dieBeschreibung des Grades:„Fast-Master, au Olcaftrepasse') donnant in facultcl deprdsider les

'Loges " wozu

fig. 5 auf der pianche V ge-hUrt.]

MEISTER .4-( DER TINISE,EADINTE inIUMSCIIRÄNI-Tu) ist der 88ste, 89ste und.9Oste, zugleich letzte, Graddes misph.rainfschenSystemsin Paris,

IVIETsTEB. (DER VER-scuwir,GE -Nr.) (Mattre se-cret) ist der 4te Grad so,1,9-01 vom Conseil des Empe,-reurs d' Orient et d'Oacident,als auch von dein aus Aule,rica nach "'rankreich eine,führten sogenannten alt-englischen und von demmisphraim'schen Systeme.

IVILIsTEn (DER vowzolg,MENE) (Ma/tre parficit) istin den meisten Systemender Name des ersten hobenGrades, der sich unmittel-bar an den dritten Grad derSanct-Johannismaurerei an-schliefst, ,So ist er der 4teGrad des philosophisch-schottischen Systeme inFrankreich und der .Auser-

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400 MEIST. (D. WEISE).

wählten der Wahrheit, dannder 5te des Conseil des EM-pereurs. cl' Orient et d Occi-den:" , des aus America nachFrankreich eingeführten alt,englischen Systems und desmisphraim'schen Systems.[Voir „Manuel ma.'', p.82 — 84 et 266 Hier—so-wie in dem Catechismusdieses Grades, welcher im„Sarsena" (5816) steht, 5.60, —wird versichert, „dafsder vollkommene Meisterdie Quaiirctizir des Zirkelskenne." 5, auch unten denArt.; ScitoTivg.!,]

MzIsTER (»ER WEISE)ist der 4te der höhern .Gra,de der asiatischen Brüder.

[MwsrrEnwoRT (DAs); s.die Artt. JEII OV-4.11

o und 11714u Ar, 0:1,1 ,gleichen oben B. 2, S. 31,Sp. , und 5. 71, Sp. a!]

MELANE24040S, der Na-me der Priester dritter Clas-se in aen alten ägyptischenMysterien. S. ÄoxFTEN.

MELCIIISEDECE: S.P ESTER.

MgLgg.,"Ignr,r,crt,(deutsch-4-6nig) ein hebräisches, inden höhern Grgdei beJeg,tendes Wort,

[MELLs/No, zuletzt kais,uss. Generallieutenant, von

Geburt ein Grieche, warein talentvoller Mann undhielt in gleicher Vollkorn,menheit Loge in vier Spra-chen, mit einem herrlichen

NIELEHM.

Anstande und mit siegen-der Beredsamkeit. Dasnach ihm benannte System,das aufserhalb Knislands,wo es um das 3. 1765 blüh-te, wenig bekannt ges,vor,den ist, bestand aus vier"Graden, die auf die drei Jo-hannisgrade folgten, als: 4)das dunkle Gewölbe; ,5) derschottische Meister- und Bit-tern-rad welcher mit demsonst gewöhnlichen imGanzen übereinstimmt; 6)der Philosopheng, r«d und '7)lilagaus Sacerdos Zeznpla-riorunz , oder das Clericat.(5. darüber die altenburger„Zeitschrift für Freimaure.,rd", B, 1, H. 1, 1823. , S,20 —31 0 Hier Einigesaus dem Gebrauchthume je,nes Systems-, um dasselbenäher kennen zu lernen undVergleichungen mit denRi,tualen anderer höhern Gra,de anstellen zu können

Im vierten Gra de , dessenGanzes sich um die Begräb,nifsgeschichte _Uirain'-8 dre-het , legt man auf die ZahlVier ein -en besondrenWerth,— Der Vorsitzende wirdder viermal ehrwürdigsteMeister Gabaon genanntund die beiden Vorstehermit den Worten : „Viermalehrwürdige Bewahrer desdunklen Gewölbes,« alle übri-ge auserwählte AZeister abermit : „Viermal ehrw'firdigeBrüder," angeredet. Der

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MELESINO. MELESINO. 461

Candidat mufs vier Eidesthwören und nach densel-ben die -vier Ecken der un-eröffneten Bibel küssen,auch vier grofse Schritte imWinkelmaafse thun: An-statt der drei Hammerschljti-o-e in den niedern Graden,i,vird hier viermal mit derGlocke (s. oben diesen Arti-kel!) geklingelt. Die Um-armung geschieht unter vier

1)ie auserwähltenMeister reisen durch alle vierTheile der Welt sechszehnmal, oder 'vier mal vier mal.

Indem der Meister GaZ)ao7-4 dem NeuauFgenomme

--

nen das Saumfell umbin-Zet, sagt er zu ihm:

„Auf diesem Schurzfelle der'auserwählten Meister erblicken.Sie das den Schwachen undUnerleuchteten so schrecklichscheinende Bild des Todes.Zwar haben Sie sich bereitsim Meistergrade mit dem Todeund der* Vel-wesung . bekanntgemacht; ja, nis ein recht-schaffener Freimaurer ha b ehSie sogar gelernt, dem Todeentgegenzusehen, ohne ilthzu fürchten, noch zu wün-sehen. Die auserwählten Mei-ster aber thun noch Mehr; 'sielieben den Tod , weil derselbeder einzige Weg ist, um zurVollkommenheit zu gelangen."u. s.

Die erwähnte Geschichte(ler Aufsuchung und Beer-digung des Leichnams vondem erschlagenen Hircarb(vgl. oben im Art.: IlInAm,S. 74-76!) — lautet hierfolgendermafsen. —

.11fram .4bbif durchdie ruchlosen Hände dreier Ge-sellen gestorben war, schickteSa10712071 eine auserlesene An-zahl Meister aus, um den er-schlagenen ihrem aufzusuchen.Sammtlic,he Meister hattest ihreKleider zerrissen und schwarzeangelegt. Um Diejenigen, wel-che zur Nachforschung n.user-wählt waren, von dun übri-gen zu unterscheiden, gab ih-nen AS'alonion schwarze lederneSchürzen, die er selbst umihre Kleider gürtete. Auf die-sen Schürzen war das Bild derSterblichkeit bemerkt. Sodann.erwählte er unter allen Mei-stern NC.U71C, die er für die Be-währtesten hielt. Um diesel-ben gegeit feindlichen Anfall inSicherheit zu setzen, gab erihnen $27 Soldaten von derWache des Tempels zur Be-deckung mit. Diese wurdender Haufe der Auser IV ählt engenannt, uhd zwar drei fürJeglichen der auserwähltenMeister, welche in ihrer rech-•en Hand den Dolch und in derlinken die Blendlaterne hatten,theils zu ihrer Sicherheit,theils um ins Ei bruterst zu se-hen; denn es war Nacht, undzwar die finsterste Stunde inder Nacht, als sie den Erschla-genen aufsuchten. — Sie ka-men darauf in den innern Vor-hof und gingen in den aufser-sten, fanden aber Niemanden.Von da gingen sie bis zu den•Thoren des Tempels und fingenvon dem Thore .Kychor an,welches gegen Abend lag, dannzu dem zweiten Thore, Chal-da genannt,. gegen Mittag,weiter an das Thor gegen Mor-gen und endlich an das gegenMitternacht. Da sie aber auchhier Niemanden fanden; sowollten sie, weil die Morgen-rüthe noch nicht aufgegangen

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462 MELESINO. MELESINO.

war, nicht zum Könige zw. und führten sie gefangen vorrückkehren. Sie begaben 'sich den auserwählten Meistern her,demnach zu dem viermal ehr- welche ihnen mit Iliram,swürdigsten Meister Gabaon, Leichname nachfolgten. Nach-welcher der Vollkommenste dem die auserwählten Meisterunter allen Meistern war, und in Jerusalem angelangt waren,begehrten von ihm , dafs er sie übergab der König diese dreiunterrichten sollte, Wie sie sich. Unglücklichen den Soldatenzu. verhalten hätten. Hierauf die sie in lederne Säcke steck

,-

nahm er ihnen einen Eid bei ten, in welchen sie dieselbender Krone des Königs ab; dafs erschlugen und in den Jordansie nicht eher zurückkommen stürzten."wollten, als bis sie Das ausge- „Als nun die auserwähltenrichtet, was ihnen der König Meister den Befehl des Königsbefohlen hätte, Alsdann gin- und ihres .viermal ehrwürdigengen sie mit ihm in die Kammer Meisten Gabaon dergestaltim Vorhofe, worin die Ge',=, vollzogen hatten , liefs Salo-xiithschaften des Tempels auf- mon dieselben nicht wieder zubewahrt wurden, und gab ih- den übrigen Meistern zurück-neu aus derselben Glocken wo,. kehren ; sondern sie bliebenmit sie sieh bei ihrer Ankunft allezeit,als eine besondreWache,melden und von allen Frei- neben ihm, so dafs sie an sei-maurern unterscheiden könn- ne Person , als eines Königs,sen." gebunden waren. Denn, gleich-

„Sie gingen nun aus dem wie Hiram-Abblf, welcherThore der Stadt, was gegen von Hiram, dem Könige zuAbend liegt. Von da aus Tyrus, geschickt Worden war,wandten sie sich in alle vier der Oberste über alle Freimau-Theile des Landes. Bei Tage rer und ein Fürst des Tempelsruhten sie; und bei der Nacht war : ebenso der viermal ehr).waren sie jederzeit bereit und würdige Meister Gaöaon, demgerüstet, dem Feinde zu wi- die auserwählten Meister beiderstehen. Als sie das ganze dem Namen des weisen AdonaiLand durchstrichen hattest, schwören mursten, ihm alsnahmen sie den Weg- nach der einem Könige, treu zu seyn;Wüste zu. und kamen an den welchen Eid sie bei dem Haup-Puls des des Berges Sinai. Daselbst te des Königs ablegten. Diefanden sie unter einem Hügel Krone Solomon's aber, woraufden Körper Hiram/s.” sie schwaren, bedeutet die

dieser Gegend war ein Frei/zeit, den Bau des TempelsWald von Terebintenbäumen, und das Leben des gröfstenlilei-unter deren Schatten sie sich; sters."wegen der Sonnenhitze, lager- ,,So befanden sich denn dieten. Als sie nun leier ausge- auserwählten Meister bestän-ruht hatten und mit dem dig um die Person ihres vier..Leichname Hiram's nach. Jeru- mal ehrwürdigen Meisters Ga-salem zurückkehren wollten, baon, wann er in den Tempelerblickten die Soldaten im ging, um die Arbeit der Lehr-Walde die drei Mörder, wel- Enge, Gesellen und Meister inehe von den Bäumen des Wal- Augenschein zu nehmen. Siedes Holz fälleten. Sie ergrif- untersuchten mit ihm am Tho-fen dieselben alsobald, banden re des Tempels die Wachen

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MELESINO. MELESINO. 463

und dienten ihm zur Bedeckung,wann er den Arbeitern ihrenLohn austheilte, Daher wur-den sie auch, weil sie die Ar-beit mit besalen, die vollkom-mensten Afeister g'enannt; undihr Alter war das vollkommen-ste, welches in der Zahl vonneun 'durch den dreifachen Win-kel beruhete."

„Weil sie nun ihre Arbeitbei der Nacht in der gröfstenStille vollbrachten, so erleuchtaten sie ihre Werkstätte miteiner Lampe; damit sie sichaber durch. gewisse Worte vonden Andern unterscheiden konn-ten , gab ihnen ihr viermalehrwürdiger Meister Gabaon,den geheiligten Namen Ado-rzai, bei welchem sie ihren Eidder Treue ablegten. Ihre An-zahl aber wuchs , ward grofsund belief sich bald über goo„die die Wache im 'Tempel hat-ten am Thore, Sur genannt.Diese waren eine beständige,im Tempel herurngehende, Be-deckung sowol der Arbeiter,als des heiligen Hauses. Siegingen zwölfmal herum, närn-lieh vom Sonnenaufgange biszum Sonnenuntergange»

Erkidrung des Teppichs.„Der Teppich der auserwähl..

ten Meister stellt Eine derwichtigsten Beschäftigungenvor, die wir der Freimaurereischuldig sind. In der Mittedesselben befindet sich der SargBiram's, des Gröfsten undVortrefflichsten unter allenFreimaurern. Dieser allein istes, den wir als unsern Regen-ten verehren und als unsern,liönig bewahren müssen; in-dem die Maurerei frei und derKnechtschaft gänzlich unge-wohnt ist. Die auserwählten.Meister bleiben deswegen be-ständig um die Person ihres

viermal ehrwürdigen MeistersGabaon und binden sich an ihn«allein, als ihren König."

„Oben auf dem Sarge befin-det sich eine Krone, woraufdie auserwähltenMeister schwö-ren , ihre Freiheit, welche dieErone aller ihrer Werke ist,eifrigst zu vertheidigen, denLau des l'empels welcher dasVortreflichste aller Gebäudeist zu vollführen und dasLeben ihres Grofsmeisters wi-der alle Angriffe zu. vertheidi-gen."

„Ferner nimmt man einenDolch wahr, welcher wideralle Diejenigen geschärft ist,die es wagen wollen, dieRechte der Freimaurerei zukränken, und allen Denjenigenvon uns selbst in, ihr verfluch-tes Herz gestofsen werden mufs,die Versäther des Ordens wer-den wollen."

„Hierauf folgt eine Sphdre,deren Bedeutung vielfach ist.Sie ist die Vorbereitung zu deninnersten Heilig,thümern desOrdens ; indem alle vier Thei-le der Welt uns Materie zu un-serm Werke geben; denn derWeg in alle vier Theile derWelt ist uns gebahnt; daskeifst, wir sollen die Kunstin allen vier Theilen der Weltaufsuchen, bis wir sie finden,wenn wir sie auch aus demGrabe in die Oberfläche der Er-de rufen sollten."

„Die Laterne, so auf dieWeltsphäre folgt , verbietetdem auserwählten Meister al-len äufserlichen Schein. DasLicht dienet ihm nur allein,zu. sehen und zu suchen; sein.Glanz mufs aber nichts aufser-ordentlich Blendendes haben;indem der äufserliche Scheinniemals von den Weisen geliebtworden ist."

„Die Glocke ermunter uns,

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464 MELES1NO. MELESINO.

auf unsrer Huth zu seyn , und und befruchtende Kraft himm.insbesondre unsre Loge zu be- lischer Lichter zu den Seligenwahren, worin ein Theil der zurückruft."Hauptgeheimnisse unsers Or- Auch im Pinfun. G rä edens fast ganz aufgedeckt er- ist die _Zahl Fier durchausscheinet."

-„Die drei Keulen, womitrii- herrschet Vorsitzen& Der Vorsitzeram erschlagen worden ist, de heilst der Pietwial ehrwärA.wie auch der Berg Sinai, sind di ce Baumeister; die Logeuns aus der "Nieisterloge bekannt wird durch vier mal vieüund erinnern uns zugleich, dafs,ob wir gleich von einer Stufe Schlage auf den Altar geader Erkenntnifs zur andern stei» riet u. s. vsr,en wirwir uns dennoch

isbseestän

er - Die vier Verp ichlungen eines ersten GeheimnisseMeist «r.innern und uns aus selbigen schottischen M

,Dasjenige auslesen müssen, was „Ich schwöre bei meinerEhuns in der Maitrerei nutzbar re und bei meiner ewigen Ver.seyn kann." danamnifs,

,,Die drei Sdcke zeigen die 1) die Hauptpflichten derStrafen an, welche alle Dieje- Maurerei auf's Genaueste zu er,nigen verdienen, die sich so , füllen,wol gegen die Loge, als gegen 2) der ehrwürdigen Logeihren Grofsmeister, vergehen; N. N. unverbrüchliche Treuewie denn auch diese die Strafe zu leisten, und ihre Gesetze undDerjenigen war, die ihre Hand Verordnungen , erfoderlichertgegen ihre Eltern aufgehoben Falls mit meinem Blutes zuhatten" vertheidigen,

„Die neun * zSterne bedeuten 3) das Geheimnifs des vier,die vollkommene Zahl der aus, und ehrwürdigsten Schottenor,erwählten Meister» dens auf's Sorgfältigste zu be,

"Die Lege ist als unser Aller wahren, undMutter anzusehen; denn durch 4) die Rechte und Vorzüge,selbige sind wir gebildet war- welche man mir mit diesemden; durch sie haben wir das Orden geben wird, nicht zuLicht erblickt. Der GrV:ym, ,i .- mirsbrauchen, und selbige oh-stet aber, der ein Bild des vier- ne directe Erlaubuifs Desjeni'mal ehrwürdigen Meisters Ga- 0-en . von welchem ich sie er4bbeten ist, mufs billig als der Va- halten habe, an Niemanden, ester des ganzen Hauses betrach2 . sey auch, VVer es wolle, zutet werdeni" ertheilen."

„Die 2.7 Schritte,, welche „ImFall der allermindestendurch das Winkelmaafs von -Übertretung dieses meines frei.Drei die dreifache Zahl der 9 willigen Eides erkläre ich naieb.erhabenen Stufen der Freimau- nicht nur des Namens einesrerei ausmachen, leiten uns schottischen Ritters unwürdig,insbesondre auf den Weg, oder sondein auch, eine gänzlicheauf das ganze Verfahren , das Vertilgung. ,. die Verachtungwir zur Erreichung unsres Ent ,. und die allerhärtesten Strafenzwecks anwenden müssen. Wir von allen wahren Freimaurerngehen nämlich zur Verwesung, zu verdienen. Zur Betheue,bis uns endlich die zeugende runc, dieser meiner aufrichtigen

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MELESINO. MELESINO. 465

Versicherung und Worte rufeich den Grofsen Jeho pah zumZeugen und Rächer an, wennich , diesen Eid zu. verletzen,mich betreten lassen sollte;und zu mehrer Bekräftigungalles Dessen küsse ich die heili-gen Worte in der "OffenbarungSt. Johannis".

Ordens geschichte des fünftenGrades.

„Der schottische Meister,oder vielmehr der schottischeBitter, war dem zweiten Welt-alter schätzbar; denn der Kö-nig Salomon hatte ihn selbstgestiftet. Die Anzahl dieserOrdensritter bestand anfangsnur aus acht Personen, wardaber hernach bis auf sechszehnvermehrt. Alle , welche zudieser hohen Würde gelangenwollten, wurden sorgfältiggeprüft und mufsten in den sieben Wissenschaften wohl erfah

—-

ren _ seyn. Sie ,mufsten dasNilsmals, oder das Schatzirzei-sterarnt , verwalten und den.Schatz im Tempel wechsels-weise, und im Kriege sogarmit Aufopferung ihres Lebens,vertheidigen. Ihre Ordens-kleider, Bphata genannt, wa-ren lang, von rothem Sammt,mit Gold bebräxnt, und ihreOrdensbänder roth mit grün,wovon sie das eine Ende überdie rechte Schulter schlugen;daher denn die schottischenRitter auch noch ihre Ordens-bänder auf gleiche Weise tra-gen."

„Als nun Salomon 40 Jahreregiert hatte, starb er. Ihmfolgte sein Sohn Rebaheam.Dieser war das natürliche Wi-derspiel seines glorreichen Va-ters, welchen die ....gyptier ei-nen ..A.:(5nig der Seligen nannten.Reliabearn folgte den jungenHofleuten und verachtete den

Rath der Alten. Er fing einenunnützen Streit an mit Jero-bearn, dem Sohne Neboth's,nem Euphraten, aus Zaridagebürtig, einem Lieblinge undI eldhaup txnanne des Königs $i—sack von Agypten. Dieser be-redete den König Sisack, dafser dem Rehabearn den Kriegankündigte, welcher ihn auchim fünften Jahre seiner Regie-rung unter's Joch brachte. Je—Tobe= eroberte in diesemIrrriege in kurzer Zeit alle fe-sten Städte in Judäa und kambis an die Mauern von Jerusa-lern. Als die schottischen Mei-ster und Ritter Dieses sahen,legten sie untereinander den,Eid ab , die Mauern des Tem-pels bis auf den letzten Bluts-tropfen zu vertheidigen, unddie hundert bewaffneten Kriegs-xn änner welche zur B...wa-chung des Tempels bestellt wa-ren, selber anzuführen. Als.Jerjbearrz ohne sonderliche Mü.-he die Stadtmauern erstiegenhatte und an die Mauern desTempels rückte, erschrak er,dafs er so grofsen Widerstandfand, so dafs er, um nicht allsein Volk zu verlieren, von.dem Tempel unverrichteter Sa-che abziehen rnufste. Er be-setzte die Stadt, plünderte dieköniglichen Schätze und alleReicfithümer der Stadt. Beidieser Belagerung hatten achtschottische Ritter ihr Lebeneingebüfst und aleo ihren Eid.in Erfüllung gebracht. Dieübriggebliebene Hälfteschlofs, da sie zu schwachwären , um dem Feinde längerWiderstand zu leisten, denSchatz bei Zeiten in Sicherheitzu bringen. Es waren imTempel noch mehr Schätze;dieser aber war der wichtig-ste."

„Wie nun Jerobearn noch-30

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466 MELESINO. MELESINO.

=als mit aller seiner Macht an sie , so dafs sie einander nichtdie Mauern des Tempels setzte, mehr erkennen konnten, aufsererstieg er den äufsersten Vor- wenn verzehrende Blitze nie-hof und zerschlug die beiden derschlugen, auf welche so er-Säulen Jachin und. Boaz. Hier schreckliche Donnerknalle folg-thaten die schottischen Ritter ten, dafs die Erde davon er-einen herzhaften Ausfall und schütterte. Grofse giftigeSchlan-trieben die Feinde über die gen verliefsen vor Furcht ihreMauern zurück. Da ergriffen Löcher und zischten zu ih-sie vier Stücke von den zerbro- ren Füfsen. — In dieser Ge-dienen Säulen und brachten sie fahr, die ihnen jeden Auen-in den innern Vorhof des Tem- blick den Tod drohte, sankenpels hinter den grofsen Spring'- sie zur Erde und hoben ihrebrunnen, mit dessen Wasser Hände auf zu dem grofsen Bau-das Blut des geschlachteten meister der Natur. Der TagOpferviehes aus dem Tempel brach an ; sie setzten ihre Rer-gespült wurde. Daselbst be- se in dieser grausen Wüstefand sich ein verborgener Gang, fort; das entsetzlichste Unge-Jaerzen - Kerli genannt, in wel- witter verfolgte sie aber unab-chen sie die Stücken der zer- b

läfsir, So irrten sie lange T-

' abrochenen Säulen in der Ge- ge und Nächte muth- und kraft-stalt des Andreaskreuzes , und los herum, ohne zuwissen, woauf selbige den, Schatz, legten. sie waren."Dieser Gang war grofs und „Endlich klärte sich derlang, und theilte sich in zwei Himmel auf; und sie sahenArme. Der eine ging nach von ferne gegen Mittag hohedem Walde Zitt, der zweite in Felsen , als eine gewaltigedie Ebene Lianen und Marassa. Mauer, mit hohen Thai:menDie schottischen Ritter wähl- und mit einem grün scheinen-ten den letzten und kamen bis den Wasser umgeben. Diein die Gegend Poren, von da Felsen warfen ihre Schatten bisbis in die Wüste Abarimiiitor, über die halbe Wüste. Als sieeine felsigte und ganz unbe- näher kamen, erblickten siewohnte Gegend. Man sah hier gegen Morgen ein altes langesweder Weg, noch Steg ; noch zerfallenes Thor, dessen ver-fand man eine Spur, welche möderte Pfosten alle Augen-vermnthen liefs dafs je ein blicke den Einfall droheten.menschlicher Fufs daselbst ge- Mit vieler Mühe kamen siewandelt habe. Alles war mit über eine Sandmauer, hernacheinem finstern und undurch- durch einen unergründlichendringlichen Walde bedeckt. Morast, und endlich über'sWilde reifsende Thiere hatten Wasser. Mit Lebensgefahrsich die ganze Gegend zu eigen wagten sie sich in's inneregemacht. Von ihrem Brüllen. Thor Kaum waren sieschallten die Thaler wieder. in diesem finstern Gange sechs-Hatten sie einen Berg erstie- zehn Schritte fortgegangen, alsen , so war unter ihnen ein sie den Tagdes Himmels er-

blickten, welcher durch eineSpalte in das Thor fiel und sieauf einen Weg leitete, wo siedie schönste und anmuthigsteGegend der Welt erblickten."

fürchterlicher Abgrund, undjenseits desselben ein nochschrecklicherer jäher Felsen.Schon verbarg sich der Tag;die schwärzeste Nacht umhüllte

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MELESINO. MELESINO. 467

„Nach sechszehn. zurückgeleg-ten Wochen betraten sie ein-vValires irdisches Paradies , woein immerwährender Frühling,bei dem schönsten Himmel,herrschte. Die Biathen und.reifen Früchte einer Menge tra-gender Bäume hauchten zu-gleich die angenehmsten Düftevon sich. Unter diese misch-ten mit buntem Schmelz ge-zierte Blumen, womit die gan-ze Flur bedeckt war, ihre .bal-samischen Gerüche und belu-stigten das Auge mit nie er-schöpfter Anmutla. Ein sanftrauschender Silberbach schlän-gelte sich durch dieses Lustge-filde, in welchem kein einzi-eer Sinn ungereizt und unbe-triedigt blieb. Was dem Gau-men auf's Lieblichste schmei-chelte, gab dem Magen die ge-sundeste Nahrung und demganzen Körper die meistenKräfte. Die Ritter, nachdemsie sich von den ausgestande-nen grofsen Mühseligkeiten er-holt hatten , fanden bei einerangestellten genauen Untersu-chung, dafs dieser glücklichePlatz nur tausend Ellen langund breit war, und mit hohensteilen Felsen , als mit einerMauer, umgeben war. In ei-ner kleinen Entfernung wurdensie einen heiligen Hain ge-wahr, mit einem alten Tem-pel. Uber der Thüre des Tem-pels stand die Aufschrift in he-räischer Sprache : „Keiner

nähere sich diesem heiligenTempel Bethsenus der keinKenner und Verehrer der sieben'ITissen,schaften und zugleichvon aller Neugierde befreitist!"

„Die Ritter nahmen sich ein-anderder hierüber einen Eid ab,gingen sodann in den Tempelund legten in der Mitte dessel-ben ihre heilige Beute nieder,

nämlich den Schatz, den sie ausJerusalem mitgebracht hatten,Dieser bestand. in 'einem viereckigten elfen.b einernen Kasten,der an den Ecken mit Gold ein-gefafst, mitEdelsteinen besetztund vonifiranz selbst verfertigtwar. In demselben lagen zweiStück gediegenes Gold, jedes ei-nen Elbogen lang und dick,welches zu den Kronen undPiedestalen, gebraucht werdensollte, so an den beiden SäulenJachin und Boaz noch fehlten.Weil nun dieses Gold von Sa-lomon selbst verfertigt wordenwar, so wurde es für heiligehalten und zu. dem Allerhei-ligsten. gelegt. In der Mittedes Kastens wurde das Brust-schild mit den 12 Edelsteinen,nach der Anzahl der 12 Stäm me,aufbehalten, welches Moses ver-fertigen liefs und der Hoheprie-ster alle Jahr einmal, wann erin das Allerheiligste trat, anseiner Brust tragen mufste , in-gleichen eine dicke goldenePlatte , worauf das Urins und2hummint gegraben war.— Ganzunten im hasten lagen vier gol-dene Schaustücke, auf deren Ei-nem das Lehrlings-, auf demZweiten das Geseilen- undauf dem Dritten das Meister-wort, auf dem Vierten aberNichts, geschrieben war. Dasalte Meisterwort stand auf demDeckel des Kastens in einem.Dreieck. Zur linken Hand er.blickten sie die Normom, zurrechten aber einen Sarg vonschwarzem Jaspis , auf dessen.Deckel folgende Worte in ara-bischen Buchstaben standen:

„Gott selbst ist hier der Wäch-ter." " — Dieser Sarg war 9Jahr und 3 Monate lang denschottischen Rittern ein wahresGeheimnifs, bis sich endlichEiner von ihnen unterstand,seine Neugier zu stillen, und

30*

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MELESINO.468 MELESINO.

dadurch die Anzahl dieser Rit- nen und dem Schaue auf ih.ter verminderte; denn durch ien Reisen Beschwerliches zu-die vier Stunden, da er die getragen hatte, und ermahn-Normean zerlegen inufste, kam ten sie zu gleicher Treue under um's Leben. Daher werden Eifer,»denn auch die schottischen Rit-ter bei ihren Aufnahme unter Erklärung des Teppichs derdie Rolle geführt und viermal schottischen Ritter.angezogen ; zum Andenken je- "Betrachten Sie, mein ehrwür-nes ungetreuen und meineidigen diger Br., mit gerührtemHerzenRitters, welcher Erphat genannt auf diesem Teppiche die Abbile

durig des kläglichen Zustandes,wurde."„Endlich ist noch anzumer-, worin sich der so berühmte et -

heu, dafs dieser Ort, wo die lomon'3elze Tempel, das Meister-schottischen Ritter so viele stück unserer Vorfahren, befin-Jahre in Ruhe und Zufrieden- ded Im Abend erblicken Sie dieIteit gelebt hatten, im glückli- beiden ehernen Säulen, die durchchen Arabien gelegen, rund ihre Pracht die aufserordentli-umher aber mit so vielen Ge- die Schönheit dieses Gebäudesfährlichkeiten umgeben war, verkündigten, nunmehr zer-dafs kein Sterblicher sich un- brochen, umgestürzt und der-terstehen konnte, sie zu besu- gestalt zertrümmert, dafs siechen, bis endlich sich das beinahe unkenntlich gewordenGlück so günstig für die Rit- sind. Auch von den siebenter erklärte, dafs die sieben Rit- Stufen, welche zur grofsenter Gelegenheit fanden, ihn zu Pforte führen, sind nicht mehr,verlassen, un'd die Rückreise als vier, übrig, aber ebensomit dem Schatze wieder anzu- unvollkommen und so zerstört,treten. Nach ihrer Ankunft tra- dafs man sie kaum besteigenfen sie die heilige Stadt, nebst kann. Das Innere des Tempelsdem Tempel, ganz verwüstet ist verwüstet und in grofsemund in Schutt undAsche ge- Verfalle."legt. — Weil sie nun den Ort, „Die durch die Sonne derwo Uiram begraben war, wufs- reinen Tugend und den Mondten und besorgten, dafs seine der unbefleckten Unschuld er-Gebeine gleichsermars en ver- leuchteten Baumeister fandenbrannt seyn möchten, so such- hier sogleich den Sarg Hiram's,ten sie seine Begräbnifsstelle auf den sie vermittelst einer Windeund zogen den Sarg, an den und eines daran hängendendaran befestigten Stricken, durch Stricks in vier Zügen ,aus demvier große Züge, aus der Asche Schutte hervorzogen; wobeihervor und begruben ihn an sie die drei :Keulen wahrnah-einem geheimen Orte von men, womit dieser so Imglück-Neuem , woselbst er noch zu- liehe, als würdigste, Grofs-het. Sie begaben sich bierauf meister seines Lebens beraubetin alle vier Theile der Welt, worden war. — Der grofsesuchten ihre Mitbrüder auf, Baumeister der Welten, der allelegten, ihrer Pflicht gernäfs, Tugendhaften belohnet, segne-neue Logen an und breiteten te noch fernerhin diese eifrigendas Licht der Maurerei überall Baumeister durch den Beistandaus. — Sie erzählten ihren seiner göttlichen Weisheit inBrüdern Das, was sich mit ih- ihrem löblichen Unternehmen.

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MELESINO. MELESINO. 469

Sie entdeckten endlich den mit den vorhergehendenGrundstein, den Talisman, ja Graden, noch mit den fol.»selbst den Schatz des Tempels.Als sie solchen erblickten , fie- genden,i m Zusammenhan-len sie vor allenDingen auf die ge; wershalb ihn der ver-Eniee und verehrten, von Er- sterben e Er. .1. C. Knscherkenntlichkeit durchdrungen, (k, preu fs, Ho frad,), Verf.dem iithizst den, auf dem Deckel

L des im Eingange dieses Ar.der aps-el in der Gestalt einesDreiecks mit hebräischen Buch- tikels angezogenen Aufsa-staben eingegrabenen, viermal tzes in der akenburger „Zeit-heiligsten -Namen Desjenigen , schrift," S. 24-26, fürder ihnen seine Hülfe in ihrer untergeschoben und für dieArbeit verliehen hatte. JeneKapsel war von Erz und auf Erfindung irgend einesvier gekriinte Säulen befestiget, frömmelnden L ogemn eis terswovon eine Jede die Länge ei- erklärt hat.nes Elbogens hatte. Darin be-fanden sich vier goldene Schau- Das Innere der Kammerstücke , auf deren Erstem das der Weisheit (des Logen-Lehrlings-, auf dem zweiten zimmers) ist weifs, kreY:s.das Gesellen- und auf dem drit- behangen sind der grofse,ten das Meisterwort, auf dem auf 3 Stufen stehende,vierten aber Nichts, gegraben

" tar im Morgen, wo derwar .Wärc„Hierauf vereinigten sich die ligste (der Vorsitzen-

so eifrigen, als würdigen, Bau- de) seinen Sitz hat, dannrneister weit genauer, als zu- die kleineren Altärevor, durch das Band der brU- Abend, an welchen die bei-derächen Freundschaft und den Mtesterz .1)hilosopheizbrachten den Körper Biram'sund den Schatz nachSchottlarzd. (Vorsteher) ihre Plätze ha.Den Schatz setzten sie auf ei- gen und die vier kleinerennen Altar, bei welchem sie Altare der einigen Philose-noch bis auf den heutigen Tag phen in Mittag und Mater-ihr Dankopfer verrichten fürdieglückliche Entdeckung, die nacht, endlich der kleineihnen der grofse Baumeister Tisch, worauf der Philo3o-der Welten zugestanden hatte. pherzteppich ausgebreitet ist;Den Körper iliram,',' beerdig- und auf den Altären stehenten sie mit müglicher Pracht wcifse Wachskerzen.und errichteten ihm einewiges

enkmal." Das Gebrauch thum schreibtIm Philosophengrade wird den Philo s optten Handlun.

viel geknieet, gebetet, ge- gen ganz besondrerDemuthsegnet, gehülst und ge- vor. Zuerst nahet sich derschworen , hingegen Nichts Würdigste, nachdem ergethan oder gesagt, was je.- lsnieeud sein Gebet verrich-ne Benennung rechtfertigen tet hat, Jedem dor hinterkönnte. Er stehet weckt ihm in einer Reihe, mit

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470 MELESINO. MELESINO.

Herzen in den Händen,knieenden 6 Philosophen,—• (mehre über dieser Zahlknieen in einer zweitenReihe und haben keine Her-zen,) — legt ihm die rech-te Hand auf den Kopf, zün-det mit der linken dessenKerze an und sagt :

„Der grofse Tarochei, derweise Ajanoda , der allmäch-tifie Eiche Ztoabez segneDich! Stehe auf, mein Bru.-der, und gehe hin in Frie-den!"Hierauf hilfst jeder Ein-

gesegnete den Würdigstenauf die Stirn und das an Des-sen Halse hängende Ordens-zeichen ; der Würdigsteaber Lodert sie nunmehr auf,ihm bei der Eröffnung derKammer der Weisheit zuhelfen, fällt auf seine Knieenieder und sagt:

„ Meine würdigen Brüder,da Ihr mit mir entschlossenseyd, die Kammer der Weis-heit zu eröffnen: so segnetmich zuvor im Namen deserofsen J.," s. w.] „damitich Euch den Weg der Weis-heit bahnen könne!"Mit ähnlichen Ceremo-

nien wird die Kammer derWeisheit geschlossen; nachwelchen der Würdigste vorden übrigen Philosophenniederlinieet und sagt:

„ Meine würdigen Brüder,insofern ich in einigen Stü-cken gefehlt haben sollte, soschreibet es den menschlichenSchwachheiten zu! Verzei-het mir, liebet mich und seg-net mich!."

Auch der Grofssecretairmufs gleiche Dernuth üben.Nachdem der Würdigste zuihm gesprochen:

„Gehe hin, mein Bruder,und führe den auserwähltenMeister N. N., im NamenDesjenigen, den wir allhierverehren, zum Bade der Rei-nigung und sodann in dieKammer der 'Weisheit! Wiraber werden indessen für Dich.und für ihn beten."

knieet er vor ihm nieder,empfängt seinen Segen, be-giebt sich in das Vorberei-tungzimmer, wirft sich vordem Aufzunehmenden aufdie Kniee und redet ihn mitden Worten an:

„Mein Bruder, sollte ichEuch jemals in irgend einemStücke beleidigt -haben, sobitte ich Euchum Verge-bung. "Alsdann läfst er den Can-

didaten seinen „überflüfsi-gen Schmuck" ablegen, sagtzu ihm :

„Waschet Eure Hände, da-mit Ihr rein und unbeflecktin der Kammer der VVeisheiterscheinen könnet!"

betet währeaLd dieser Hand-lung in der Stille, führetden Aufzunehmenden rück-lings in die Kammer derWeisheit und dort an einen.Bloch, ergreift mit der rech-ten Hand das in demselbensteckende Beil, spricht:

„Ii.nieet nieder und legt Eu-ren l.opf auf diesen Block,damit ihr den alten Menschenin Euch tödtet!"'

versetzt ihm sodann mit dem

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MELES1NO. MELESINO. 471

aufgehobenen Beile einenschwachen Streich auf denHals und ruft dabei aus:

„Er ist wiedergeboren!"Hierauf rufen der Wür-

digste und sämmtliche Phi-losophen dreimal:

"Amen!"Nunmehr legt der Candi-

dat an Jedem der 6 kleine-ren Altäre knieend seineVerpflichtung auf die Bibelmit den Worten ah:

„Ich gelobe und -versprecheei meinem Freimaurereide,

die Geheimnisse der Hammerder Weisheit auf's Sorgfäl-tigste und Heiligste zu be-wahren. Sollte ich diesenmeinen Eid auf irgend eineWeise verletzen, so wollemich Gott an Leib und Seelestrafen! Zur Bekräftigungdieses meines Eides küsseich die Worte meines Erlö-sers."

und endlich am grofsen Al-tare folgenden Eid, wel-chen er auch unterzeichnenmufs. —

„Ich schwöre bei Gott, demgrofsen .T.," Cu. s. w.1 „daswichtige Geheimreifs der Kam-mer der Weisheit nicht alleinmit der grasten Sorgfalt zubewahren, sondern auch‚Verlust meines Blutes undilint-ansetzung meines Lebens, aus-zuführen und zu vertheidigen.Ich verspreche vor dem all-mächtigen Z., dem schreck-lichen Richter der Meineidigen,die Hauptpflichten derinaurerei mit noch mehr Eifer,als bisher geschehen, auszuüben,die Pflichten, Gebote, P6r2i-tenzien aber, die mir auferlegtwerden, mit blindem Gehorsam

zu erfällen. — Sollte ich nie-derträchtig genug seyn, diesen.meinen körperlichen Eid in ei-nigen Stücken zu brechen, sostrafe mich der allmächtigeZ. mit seinen härtesten Strafen,hier zeitig und dort ewig!Mein Name sey unter den Frei-maurern nicht nur ausgerottet,sondern diene allen Logen zumGräuel und Schreckbild; unddamit mein Andenken. aus dermenschlichen Gesellschaft aus-gerottet werde, so halte inichAlles, was lebt, für den u-würd

nigsten' Sterblich en ! — Ich

rufe Gott, den grofsen .7., denweisen A., den allmächtigen

Z., um Zeugen an' dafs

ich diesen meinen körperlichenEid ohne allen Zwang aus auf-richtigem Herzen geleistet habeund, selbigen in Erfüllung zu.bringen, mich bestens bestre-ben werde. So wahr michGott," [u. s. w.] „an Leibund Seele strafen solle! — Unimeinen Eid zu. bekräftigen,küsse ich. das Wort meinesSchöpfers und unterzeichnediesen meinen körperlichen Eidmit meinem Blute."

Dem neuen Philosophenwird nunmehr seine vier-fache Bekleidung: 1) das-Schurzfell, 2) de , Kittel derUnschuld, 3) das Ordenszei-chen un'd 4) der geschmückteLütt der Prei/zeit, angethan.Er hüfst Jedes dieser Stücke,empfängt vom Würdigsten den Ordens - Friedens-hufs und wird eingeseg-net; worauf der Würdigstefolgendes Gebet vegichtet,welches die übligen Phi-losophen leise nachspre-chen. —

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472 MELESINQ. MELESINO.

„0! g:rorser J., weiser 4„allmächtiger Z., wir, DeineEnechte die wir Dich allhierin Unschuld und Einfalt ver-ehren, wir flehen Dich an:stehe uns bei ! Erleuchte mitdem Strale Deines göttlichenLichts diesen Deinen Knecht,der sich Dir auf ewig weihet!Regier' ihn, dars er niemalsvon dem Wege der Tugendwanken möge, sondern sichimmer mehr Deines Erbarmenswürdig mache! Erhöre, o!ewiges und allmächtig-es We-sen, unser Flehen um DeinergrundlosenBarmherzigkeit wil-len ! Amen!"

Der neue Philosoph er-hält nunmehr den Unter.richt über das Zeichen, dieBeriihrunc und das Wort,völligen Aufschlufs aber,indem der Würdigste ihn,anredet:

„Mein würdiger Bruder , daDa nunmehr diesen Grad derVollkommenheit durch DeinZutrauen, Deine Aufrichtigkeit,Deine Freigebigkeit, DeinenGehorsam, Deine Sanftmuth,

und Verschla-genheit erworben hast: so bleibtmir Nichts mehr übrig, wor-in ich Dich unterweisen könn-te. Gehe demnach hin undentdecke Dir .selbst unsere Hie-roglyphen! Sofern Du nunbei. Deinen bisherigen Arbei-ten den grofsen J. ," Eu. s. W.]"mit Andacht angefleht hast,dafs er Dir beistehe und Dicherleuchten wolle, so werdenDir die Hieroglyphen ganzdeutlich vorkommen. Solltensie aber Dir noch dunkel undunverstandlich erscheinen, soflehe den dreimal heiligen Na-men Desjenigen an, der derAnfang und das Ende unsrer

königlichen liunst ist, damiter Dich mit seiner Wahrheiterleuchten und auf der rechtenBahn der Glückseligkeit füh-ren wolle!"

Nachdem der Neuaufge-nommene, auf Geheifs, den.auf der Tafel ausgebrei-teten, bisher verdeckten,Teppich eine Zeitlang be-trachtet hat, wobei unterden übrigenPhilosophen tie-fes Stillschweigen herrscht,beginnt der Würdigste, zu.fragen:

„Seyd. Ihr ein Philosoph?"„ „4. Ich bin wieder-

geboren.""„Fr. Welches ist die Pflicht

eines Wiedergebornen ?"„„4. Das Gute, das

mir in der Freimau-rerei bekannt ist, mitVerachtung meinesLe-bens in's Werk zu se-tzen und zu beschü-tzen, das Böse aber inden Abgrund der Höllezu verfluchen." "

„Fr. Welches ist die gu-te Absicht der Freimaure-rei ?"

„„.4. Die goldne Zeitwieder herzustellen.""

„Fr. Welches ist das Böse?",, "4. Die Verrätherei,

so unter dem Scheineder Tugend eine Zeit-lang versteckt war." "

„Fr. Durch was für Mittelkann die goldne Zeit her-gestellt werden ?"

„„21. Vermittelst einerungeheucheltenFurchtGottes , vermittelstgenauer Beobachtungder vorgeschriebenenPflichten , und durchLemuth, so das gröfste

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1VIELESINO. MELESINO. 473

Merkmal der Selbst-verläugnung ist." "

„Fr. 'Was bedeutet EureKleidung?"

„21. Der weifse Hatmit der Feder die ge-schmückte Freiheit, —der tvez:Ae Mantel denKittel der Unschuldund das grüne Banddie Hoffnung, nun-mehr bald zu der Voll-kommenheit zu gelan-gen, zu welcher mich.Gott" [u. s. w J „ge-zeichnet hat, damitich diesen dreimal hei-ligen Namen , der in.mein Herz gegra-ben ist, stündlich an-flehe, dafs er mich. er-leuchte und zur Voll-kommenheit führe.""

„Fr. Wie alt seyd Ihr ?"„4. Ich. bin wieder-geboren." "

"Würdige Brüder , die Ar-beit ist vollendet. Wir wol-len die Kammer der Weisheitschliefsen."

Über den siebenten geist-lichen Grad, welcher, wiein der Überschrift des hand-schriftlichen, mit lateini-schen und hebräischen Stel-len aus der Bibel unter-mischten, Rituals steht,"grad= capitularem sequi-tur et primus gradus Capi-tu!i üzvisibilis dicitur, velClericatus genüge hiernachstehender Auszug desMerkwürdigsten! —

In dem ConclaPe (Ver-sammlungzimmer), — womöglich in einer Kirche odergeweihten Kapelle, — wird

zu Anfange, vvennwsich un-ter den Conclapigen einPridster befindet , von die-sem entweder Messe gelesen , oder, in protestanti

--

schen Kirchen, ein Gebetverrichtet, und das _Rosenöl(Chrisma) gesegnet. Solltekein Priester gegenwärtigseyn, so stimmt der Hohe-priester, , oder hochwiirdigsteErzpriet9ter, die Hymne :„Veni, sancte Spiritus !"an; worauf in den Stehofer(das Horn israer.9) 7 Stöfsegeth an und vom Hohenprie-ster mit der Iluthe Aaron'sauf den Altar geschlagenwird. Auf diesem stehen 6kleinere und in deren Mit-te 7 gröfsere angezündeteWachslichter; und vor dem-selben ist auf einem weifsenVorhange das rothe magi-sche , aus 4 schwarzen he-bräischen Daleths zusam-mengesetzte Kreuz in fol-gender Gestalt:

LA,1rbefestigt. Aufs er der Ru-the Aaron's , liegt die beider „Offenbarung St. Ja-han,nis“ aufgeschlagene Bi-bei — auf dem Altare.Sämmtliche Anwesende ha-ben Chorhenulen an und sindmit einer weifsen Schnur mitneurbKrz,oten,, von denen dreiherunterhängen, umgürtet.

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474 IVIELESINO.

Über dem Hemde tragen sieden Mantel der Tenzpelber-ren , auf dessen rechter Sei-te das magische Kreuz, vonwollenem Bande, auf derlinken aber das gewähnli-che Temp eiherrenkreuz, sichbefindet, und um den Halsein weifses mit schwarzenDaleths eingefasstes Kreuz,letzteres die Beamten an ei-nem schwarzen , die andernBrüder an einem rothenBande. — Dem Hohenprie-ster gegenüber steht in derb bEcke linker Hand ein Sielet.

Nachdem der 47ste Psalm,welcher mit den Worten11 Plaudite, bcrentes 1" an-fängt, in lateinischer Spra-che gebetet und siebenmalgeklatscht worden, beginntder Hohepriester folgendesGespräch. —

„Hochwürdigster Br. Grofs-Operator, was ist das Gott-clave ?"

„ „4. Es ist eine Ver-sammlung iichterSler der alten Weltwei-sen , welche sich inden neuen). ZeitenBrüder des goldnen Ro-senkreuzes , oder auchCleriker , genannt ha-ben. Dieser so ehrwürdige Name ist inder damaligen Zeitvon den niederträch-tigsten Leuten, die ge-meine chernis cheLan d-betrüger waren , ge-mifs braucht worden.— Ferner hat sich auchin den letztern Jahrenein gewisser Rosen-

MELESINO.

kreuz aufgeworfen, dereine Gesellschaft vonsogenannten deutschenRosenkreuzern gestif-tet hat. Diese sind.nun zwar keine Be-trüger : sie haben aberebenso wenige Rennt-nisse , als die Erste-ren , weder von derwahren Materie; noch.von der wahren Ar-beit der königlichen1i.unst. — Endlich istnoch eine dritte Classevon Rosenkreuzern,welche zwar einigeseichte theoretischeBegriffe der Weisheithatten, doch aber im-mer noch sehr weit vondem wahren Zweckentfernt waren." "

„Fr. VVas ist also das wah-re Geheimnifs des Con-clave ?"

„ „ 4. Weisheit.""„Fr. Was ist Weisheit ?"

",../1. Die .Erkenntni fsGottes und der ganzenNatur.""

„Fr. ,Also nützen die gründ-lichen Begriffe der gemeinen Chemie nicht zur Weis-heit ? — Oder steht etwaden gelehrten Chernistender Weg d az o ffen ? "

„ „ . Gemeine Chemienützt gar Nichts,Hochwürdigster; dennChemie ist Kunst undWeisheit Natur; und.der gelehrteste Che-miker kann bei unsnicht einmal Schalerseyn.,‘

„Ft. VVas verstehen Sie dem-nach durchErkenntnifs Got-tes und der Natur ?"

„44. Gott hat, von sei-nein höchsten Thron

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MELESINO.

an bis zum Mittel-puncte der Erde, Al-Ies nach den Gesetzender Natur erschaffen,damit dieser unendli-che Baumeister unsein Beispiel gebe, wiewir zu dem Wege derWeisheit gelangen sol-len. Er hätte in ei-nem Augenblicke dieganze Welt eben so-wol schaffen, als per,nichten, * können : erhat sie aber natürlichgeschaffen und wird.sie auch natürlich ver-nichten ; und gleich-wie er selbst dreieinigist: also hat er in derWelt eine .Dreieinig-keit festgesetzt.""Was schuf Gott im er-

sten Anfange?"" „A. Das finstre Chaos,

welches aus trübemWasser und aus Feuerbestand." "

"Fr. Was geschah weiter ?"»,,21. Der Geist Gottes

schwebte über demGewässer." "

"Fr. Was entstand aus die-sem Geiste, den der GeistGottes auf dem Wasser hin-terliefs ?"„„4. Das Licht.""

„Fr. Was machte der all-mächtigste Arm mit diesemLichte ?"""4. Er theilte es in

das reine und unreine.Aus dem reinen schufer die Himmel; unddas unreine gab erzur vulkanischen Ma-terie des Weltkörpers,weiche durch die Ver-brennung zu Asche zurErde wird." "

Hier folgen noch 9 Fra-

MELESINO. 475

gen und Antworten, wel-che ähnliche Weisheit aus-sprechen. Der Hoheprie-ster beschliefst das Gesprächmit dem Ausrufe:

"Da also das Licht der Weis-heit in uns wohnet und dieMaterie der Weisheit aus unskommt: so wollen wir, hoch-würdige. Brüder, auch zei-gen, Bars wir Dessen wür-dig sind. Wir wollen die-ses Licht der Weisheit mitunsern Händen bearbeiten und,nach dem Beispiele des Herrnder Heerschaaren , eine klei-ne VVelt erschaffen und inseinem dreimal heiligen Na-men das Conclave der Weis-heit eröffnen."Der dazu gehörig vorbe-

±eitete Candidat geht nachseinem ersten Eintritt in'sConclave betteln; indem erbei jedem Conclavisten ste-hen bleibt und sagt:

„Gebt einem Armen. Almo-sen! Gott hatte mich erho-ben, er hat mich erniedrigt;sein Name sey gepriesen vonEwigkeit zu. Ewigkeit!“

worauf er von Jedem diekleinste Münze des Landeserhält. — Nach seinemzweiten Eintritte wäscht ersich mit dem Rosenöle sie-benmal die Hände ; wobeider Erzpriester und dieBrüder hebräische Formelnaussprechen; Sodann über-reicht ihm der Präparatorden Janisztplz, oder das Bohrdes „Ecce homo ; und eswird der Act der Verurthei-lung Christi vor Pilatus mitihm vorgfflommen. Wei.

„Fr.

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476 MELESIN 0. MELESINO.

ter wirft man ihn , in derausgedrückten Absicht, ihnzu kreuzigen, mit dem Ge-sicht auf eine Strohma-tratze; nach einigen MinU-ten aber, während welcherAlle den Zuruf des Grofs-dechanten: ,21feditatio1" in.tiefem Stillschweigen befol-gen, wird er -vvieder. aufge-hoben und mit dem geweib.-ten Öle gesalbt; wobei derErzpriester, indem er ihmdie Hände kreuzweise aufden Kopf leget, spricht:

„Spiritus sanctus supeeveniattibi, ut habeas sapientiam,intellectum, consiliunz, forti-tudinem, scientiam, pietaternet timorem .Domini! Vade inpace 1"

Nun folgt die dreifacheEidesleistung in lateini-scher Sprache, oder auch,wenn der Candidat diesenicht versteht, in deut-scher, letztere in nachste-hender Mafse„

20 „Ich schwöre vor demdreieinigen Gotte , vor seinenCherubim und Seraphim, vorden Thronen , den Herrschaf-ten und allen himmlischenHeerschaaren Frömmigkeit ge-gen Gott, Gehorsam gegen dieOberen, »emutb., Mitleidge-gen die Armen und ewigesStillschweigen gegen meine ei-genen Brüder, bis es unserm.hoclivvardigs ten Erzpriester ge-fallen wird, ihnen dieses gro-fso Geheimnils zu ofFenba.ren.Dieser mit dem allmächtigenGotte geschlossene Bund seydie heilige (religiosa ) Destäti-eung aller der Gelübde, weh

che ich dem geheiligten Orden,seit meinem ersten Eintritte ge-leistet habe."

2) „Ich schwöre ferner Treue,Liebe und Gehorsam unsermhochwürdigsten Grofsdechan-ten dieses Capitels. "

3) „Endlich, gelobe ich unun-terbr o chenenFleifs,D ankbarkeitund beständige Verschwiegen-heit über alles Dasjenige, wasmir der ehrwürdigste Grofsope-rator offenbaren wird."

Die Worte, die demNeuaufgenommenen jetztruitgetheilt werden , sind:Harns, A' lutiont Dapidund Jonathan. — Nach-dem die Leinwanddecke,woran ein rothes Kreuzgeheftet seyn murs , vondem in der Mitte der Se-phirotia , d. Conciavisten,stehenden Tische wegge-nommen worden , redetihn der Hohepriester alsoan. —

„Wir Hohepries ter und Tem-pelherrenritter haben durchUberlieferung von drei Schü-lern des _Pythagoras und desZeno, die Ihnen bekannt seynmüssen die hermetisch- cabba-listische fris.censchaft und dasGeheimnifs der göttlichen Na-crie erhalten. Der Orden und.die Gesetze des heiligen Con-clave befehlen, unsere Wis-senschaften nur sehr wenigenAuserwählten unsers Capitelsmitzutheilen um Geheimnissevon solcher Wichtigkeit nichtzu entweihen. Da aber jetztdie vollkommene Zahl" [zehnConclavisten , und zehn Eh-renmitglieder mit Sitz undStimme, in einem ConclaveJ„für diesen Orient nicht voll-

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MELESIN O. DIELEST-NO. 477

kommen ist: so haben wirSie, hochwürdiger Bruder, derSie durch Ihre persönlichenEigenschaften, durch Ihren.Gehorsam und Ihre Verschwie-genheit sich besonders ausge-zeichnet haben, exwählt, um.unter der Zahl der Auserwähl-ten unsers Conclave in unsermunsichtbaren Capitel einenPlatz einzunehmen und. vondem höchwürdigen Grofsde-chanten und Grofsoperator al-les das Licht und alle die theo-sophischen, cabbalistischen und.hermetischen Kenntnisse zu er-halten, die Sie jetzt zu bekom-men im Stande sind. Empfan-gen Sie dieselben mit der ge-hörigen Ehrerbietung; undstellen Sie darüber die tiefstenBetrachtungen an, indem SieGott, den Allgewaltigen, lo-ben, der in einem dem gröfs-ten Theile der Menschen soverborgenen Gegenstande die0- rätsten Wunderwerke der Na-tur verborgen hat! — Wis-sen und erfahren Sie auch hier-mit, dafs wir Brüder des Con-clave. nicht allein grofsmüthi-ge Wohlthäter, sondern auchstrenge Richter, sind! ImNamen unsres geheiligten Or-dens haben wir das _Recht überLeben und Tod ; und wenn Siees sich jemals einfallen liefsen,unsere Gesetze zu übertreten:so würde Sie weder der Schutz,noch die Gewalt, der Fürstenvor dem Tode retten können,den unsere geheiligten Gesetzesolchen Ubertretern und Ver-brechern zuerkennen; denn,Nichts in der Welt geschieht,was unseren Oberen verborgenbleiben könnte ; und da ihrerScharfsicht Nichts entgehenkann : so lernen Sie, hoch-würdiger Bruder, Ihre einge-gangenen Verpflichtungen treu

halten, vorsichtig und gehor-sam seyn! Vor allen Dill-,gen aber lernen Sie schvvei-gen_, damit Sie nicht auLeib und Seele verloren ge-hen!"

Nunmehr reicht man ihmdas grofse Licht von derMitte des Altars mit denWorten:

„Ecce, lux mundi!"

Der Chor der Brüderbetet einen lateinischen.Spruch und der Grofsope-rator nimmt eine glühendeKohle aus dem neben ihmstehenden Rauchfasse, (mitwelchem der Grofsschatz-meister den Erzpriester beräuchert, ehe derselbe denSegen ausspricht ,) undmacht damit dreimal dasKreuz auf des Candidaten.Zunge, indem er zugleichsagt:

„Accendimus lin.guam tuam%ne Spiritus sancti, et ap-ponimus tibi sigillum silen7

perpetui, in nomine Pa-tris , et Fiji, et Spiritussancti." — (Alle Brüder im.Chor:) „Amen! Hosehian-na in excelsis!"

Der Candidat empfängtden jüdischen Segen, wieer von Melchisedek bis aufSalomon fortgepflanzt wor-den , dann das Kreuz derpriesterlichen Tempelherren,die _Priesterbinde und einenLorbeerkranz, endlich denNamen eines Engels odereines Propheten.

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478 MELESINO. MELESINO.

Erklärung des ersten mystischen ren Eigenschaften des grofsenAdonai näher unterrichten undTepp ichs.

Bru-ruBerdigürwhcoh,erHi„ uns seine verschiedenen WerkeHimmel Eder, sehen Sie alle Geheimnis- enim

und auf rdse der ganzen Maurerei und deutlich h machen."

-der königlichen Kunst in Eins „Jetzt wollen wir zur Auslegung schreiten. — In denzusammengezogen. — Alle Gra- symbolischen Graden bedeutende, die Sie bisher erhalten ha- die Buchstaben .7, B, M: Ja-ben, werden bei uns das No- chin, .Boctz und Macbenac ; inviziat genannt. Die synzboli- dem Ritterorden heifsen siesehen Grade des Lehrlings, des

Gesellen und des Meisters sind Jac'bus, Ih"2 2clicus) -7110laiusimPriesterorden hingegen habengemacht, um Sie zu höheren

vorzubereiten,uvorzsensimnieheG , Die eine doppelte Auslegung.Ihnen einen historischen Ee- '' kmereti4ch He ist: ignis, -a:' ris Balneunz— 1VB — weil hiergriff von der Maurerei zu ge- die Figur des M in Wasser,ben, und uns eine genauere vcrovpn der verkehrte Triangellienntnifs von Ihrer .Denkart

u zu verscunddas chemische Zeichen ist,

d Aufführung verschaf-, verändert wird. Dieses Was-fen. — Der schottische Grauist der Anfang der heiligen serbad ist die Materie der

woraus Gott dieRitterschaft und eigentlich das Schöpfung-,sogenannte untere Diaconat. — Welt und alle geschaffenen

Wesen. gemacht hat; und dieseDer auserwählte Bruder ist das Materie ist es auch, deren sichDiaconat und das eigentliche die alten Magier bedient Wa-Noviziat. — Der sechste Grad b'en, um ihr heiliges Feuer dar-ist besonders. Er ist ein:mai- aus zu machen. Es ist der Ur-tairischer Grad, welcher dieBefreiung des gelobten Landes

zum Gegenstand und gar

s,iiPI.T.u, das chaotische und erstng aller Wunder der Na-

erstegenaus den Händen der Ungläubi- tur,

welches auf das Ge-naueste nach dem Systeme des.keine Verbindung mit dem Schöpfers gemacht worden. —Priestergrade hat. 1 Die Be- Die theosophische Auslegunglohnungen der militairischen

-edommenCsindnisTempelherrenlhepemTwird Ihnen hernach mitgetheilt

denries und Baillages, der geist- "

w-lichen Tempelherren aber ab- d„Die . auf den Säulen befind-lichen Kugeln sind die magne--stracte Wissenschaften und die- tischen "' lugenden der obern undjenigen reellen Kenntnisse, die untern Region, aus welchenuns Gesundheit und Reichthum

undunenhcermetishDieDi.enbeg

dieses erste Wasser gezogen ist.

-uns von den undurchdringba- enench

MetaemMetalle wir die vollkommene

und Edelsteine kochen.Er enthält jenes Luftfeuer, von

reden.reProphetenphroPdemed die*) Hier scheint die vorher S. 469 Diefs war die Feuerwolke undbemerkte Vermischung des Brs.

Fischer Bestätigung zu erhalten. die Feuersäule der Israeliten,— Vergl. übrigens oben den Ar- das heilz.ge Feuer der hohen-. E.11E1Iill (RITTZR. VOM DREI- priester, , der Feuerwagen desFA CHEN) !

«MIM des Herausg. .Ezechiel und der , mit welchem

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MELESINO. MELESINO. 479

Elias gen Himmel fuhr, das und die Tage des Menschen hisFeuer, der Rauch und der Dunst, an sein spätestes Ziel in der-wovon der heilige Johannes in vollkommensten Gesundheit er-der „Offenbarung" benbaruncr" redet.— Der hält." '.-cubisc ijze Stein ist das alcalische „Zum Schlufs rnufs ich Ih-Universalsalz , welches alle nen sagen, dafs wir drei Gat-Metalle und Edelsteine defs- tungen von Bräderrz in unsermhalb auflöset , weil dieses Salz heiligen Conclave haben. Diedie Mutter, der Ursprung und ersten sind Die, welche dieder Magnet derselben ist." Kenntnifs der grofsen ägypti-

„Der Meistergrad redet von sehen Cabbale , sowol herrne-der auf Hiram's Grabe gefun- tisch, als magisch„ besitzen.denen A icacie. Diese ist die Dieser Briider sind nur drei;wahre Materie, aus 'welcher nämlich: der Erzpriester, derdie Philosophen ihre Schätze Grofsdecliant und der Grofs-schöpfen. Sie ist das wahre operator. — Die zweite A.rt'Licht der Welt, aus welchem ist von Ihrer Glasse, - denender glorreiche Hiram unter der man die anfänglichen Rennt-Gestalt des Erlösers aufstehen nisse unserer mystischen Wer-wird. Sie ist die brennende ke minheilt; und diese sind.Nolde von -welcher Jesaias wirkliche Mitglieder des Con-( im dap. VII, v. 6 und 7,) clave. — Die dritte sind die-und Ezechiel (im Cap. X, V. 2,) Ehrenmitglieder, die Nichts,reden , und welche nach dem als Cereinonien, kennen undverborgenen Systeme der alten die Schule abgeben, aus derWeisen und Philosophen zube- man die wirklichen Mitgliederreitet werden rnufs. Eine un- nimmt und die Abwesenden

ist

in.serer geheimnifsvollen Mate- B erathschla.gun gen ergänzt ; b e-rien st also die brennende sonders da nur zehn wirklicheJohle, welche die ägyptische Mitglieder seyn können. DieCabbala deutlich nennt." Ursache , welche magisch ist,'

„Die zweite Materie ist je- ist deutlich; und diese Cabbalener grünlichte Schaum, der auf zieht ihren Ursprung aus Got-dem Meere der Philosophen tes Worte. Wenn. gottgefäl-schwimmt. Eine ohne die an- lige Menschen sich in der Zahl.dere kann Nichts schaffen: al- zehn versammlen, ist der Geistlein , Diejenigen unsres Con- Gottes mitten unter ihnen und.clave, die den gehörigen Un- leitet und segnet ihre Schritte ;terricht bekommen haben, um sind aber weniger, so entferntdiese beiden Materien nach un- sich die Schechzna," [s. diesensrer practischen Cabbala. zu Artikel! ] „und ihre Arbeitenvereinigen, haben das Glück, sind nie gesegnet. Wo derdieses erste Wasser entstehen Geist der Menschen arbeitet, da.zu sehen. Aus ihm kommt mufs der 11.1etraton seyn, ihn zuhernach das graue Salz, das segnen."mineralische Electrum genannt,oder das saturniscize Antimo- Die Feder versagt demnium, und von diesem Salze Herausgeber ihren Dienst,endlich das Mercurialwasser, uni nun auch die Erkilirun,welches alle Metalle, Minera- b

lien, Edelsteine, und alle Com- des zweitem mystischen Tep-positiones der Natur auflöset ptchs , welche die rnagi-

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480 MELESINO. MELESINO.

schen und theosophischen.Geheimnisse enthüllet, voll-ständig zu liefern. —„Das Tempelherrenkreuz",

wird hier erzählt, „enthält dievier Elemente und das Chaos insich. Aus diesem Chaos sinddie vier Elemente, als derGrund der ganzen Natur, ent-standen, Aus diesen vier Ele-menten schuf Gott die himmli-sche Materie und den uner-xnerslichenHimmel. Eben die-se Feuermaterie brauchte derSchöpfer, um die Sonne unddie Fixsterne zu schaffen; dasReinste davon aber sonderte erab, um seinen Thron zugestal-ten. Von dieser Materie, inVerbindung mit dem in derhöher. Luft gefrornen Gewäs-ser, hat Gott die Brunnen derTiefe gebildet, welche die er-sten Quellen der Sündflutli wa-ren. Derjenige, der die bei-den ersten Stoffe des Binpireuniskennet, nämlich: die über-himmlischen Gewässer und dasFeuer, das den Ensoph (dasunendliche Wesen) umgiebt,der wird unter die Auserwähl-ten des Herrn gezählt." — —

„Die drei Buchstaben J, B,NI, bedeuten im theosophi-schen Sinne Jeziroth, (d. i. dendritten Himmel, Sitz der sie-ben planetarischen Geister,Mars, Saturn, Jupiter, Merkur,Venus, Mond und. Sonne,) Be-rioch ( d. i. den zweiten Hirn-xnel , Wohnung der Erzengelund der himmlischen Legionen ,) und filetraton (d. 1. denGeist des 211e,s.sias, der über alleErzengel, }lierarchieen und.planetarischen Geister herr-schet). — Die drei griechi-schen, aus der Apocalypse ge-nommenen Buchstaben. y, eund a zeigen die Zahl 666 an ;das z nämlich gilt 600, das 6o

und das c 6; und diese dreiSechsen zusammen machen dieSumme von 18, worein dieZahl. 9 mit begriffen ist. Danun das y ein Xreuz, das e die.Dreieinigkeit und Einheit unddas a eine Waage bezeichnet— und zetaro g den Gesalbten,

v o v das Holz und arcxveog eineWaage bedeutet: so erkläretdie Cabbala diese drei verbun-denen Worte dahin, dafs JesusChristus, als er noch am Holzedes Kreuzes die Eigenschaftender göttlichen Dreieinigkeit insich hatte und überdias, alsGott, Mensch und Mittler,drei verschiedene Ämter befafs,das Gleichgewicht zwischen Barmherzigkeit und Gerechtig-keit gehalten habe." — --

Zuletzt wird noch versi-chert, „dafs, uni aus dergöttlichen Materie das .L7e-ctrum zu machen, welchesdas Urirn, hervorbringt, allemenschliche Einsicht und.Weisheit, die tiefste Bele-senheit in chemischen undphilosophischen Büchern,die gründlichsten hennt-nisse der ältern und neuemnChemie, und endlich diegröfsten Ausgaben und Un-kosten unnütz seyen, wennman nicht dahin durch dieheilige Thüre des Ordenseingeführt werde."

„Seyn Sie demnach, ehrwür-diger Bruder, ein treuer Beob-achter unserer Statuten undSie werden durch die 'Gnadedes grofsen Adonai , ohne sich.in unnütze Kosten zu ver-wickeln, Dasjenige erhalten,was tausend Menschen verge.bens suchen und noch über-diel% ihren guten Ruf verlieren,

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MENACHEM. MESMER. 481

da sie an den Bettelstab ge-bracht sind, — Wir verlan-gen von Ihnen Nichts , als Ge-horsam und Verschwiegenheit;das übrige überlassen Sie, nachGott, uns, deren Hanptpflichtist, der Menschheit wesentli-che Dienste zu leisten !"]

M E STA. c n r, yr (ein Trösten-der); ein hebräisches, in.den höhern Graden bedeu-tendesWort. [Voir „Manuelma 9onn.", p. 204!]

MENATS cnne, hebräisch,(der Statthalter, Befrhisha-ber) ; ein bedeutendes Wortin den höhern Graden. [Voir„Acta Latorn.", T. 1, p.325 1.] 41e:

MEN ES Muslt ; war dererste Grad -der afrikanischenBauherren.

MER°I (Pn.rivcr ut) ottI'Jcossais trinitczire; der 26steGrad des aus Amerika nach.Frankreich eingeführten so-genannten altenglischen S 3r-stems. r„La Loge se nom-me Je traWhme CLel Le dais,sous lequel est le tröne, esten etoffe Zdanche etrouge; la table, qui est de-vant le trt)ne, est couverted'un tapis aux mAmes

Au heu de se servird'un le Maitre tient-une flhche, dont il frappesur rautel; les'empennes dela freche sont teintes en rou-ge d'un c6td et en vert del'autre ; le bois en est blancet la pointe en or. Sur l'au-tel est une statue reprdsen-

taut la re'rite, co-uverte d'unvoile aux trois couleurs dugrade. C'est le palladiuntde l'ordre. Le Princetrhs-excellent est vgtu d'unelongue tunique aux troiscouleurs, et porte une cou-ronne pointes de ffechesd'or. Les autres mernbresde la läge portentun tablierrouge, au milieu duquel estpeint, ou hroll, un trian-gie blaue et vert; un cor-don aux trois couleurs del'ordre, placd en sautoir,auquel est suspendu pourbijou un triangle equilat-ral cii or."- Aus dem „Ma-nuel ma9onn.," p. 171174.]

MusMnu. (ANTOiDnren), geb. zu Bilörsburg,am Costuizer See, im J.1734, gest. ebendas. am 6.März 1815, ein durch seineLehre vom thierischeriXa-gnetismus und die darauf ge-gründete Reilart berühmterArzt, war ein eifriger An.-hänger der mystischen Sy-steme der Mauterei und.stiftete 1783, während sei-nes Aufenthalts in Frank-reich, die harmonischen Ge-sellschaften, welche, in Ver-bindung mit einigen demMysticismus ergebenen Lo-gen, in geheimen Vereinen6eineLehre mittiteilten unddurch, Versuche anzuwen-den _suchten. {Vergl. im„Conversations Lexicon"

31

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482 MESMER: MESMER.

Artikel rtikel Mesmer und nie Träume zu wiegen , ver-die mrzet ögend ist. Der Charlatan21-agismusljgleichmäfsig auf die Ner-

ven , wie der Schauspieler;„ ein durch übermärsigen Genufs[Im Morgenblatte für

abgestumpftes Gefühl heischtgebild. Stände", 1820,'Nro. verstärkte und. ungewohnte71, S. 287 , sagt der Verf. Eindrücke; hierauf beruht

unde des achtzehnten Jahr-

das

kdes Aufsatzes : „Die Heil- Glück, welches grofssprecheri-

sehe Gaukler zu allen Zeitengemacht haben. Nur ist erhund.erts ," Folgendes über immer von kurzer Dauer , der

Mesmer. — auf diesem Wege errungene„In der nämlichen Zeit, wo Ruhm 5 und billig darf man

Meister der liunst den Eifer, sich wundern , dals des Fara-welcher sie selbst beseelte, auf celsus trauriges Schicksal, ob-Andere übertrugen und weit gleich es sich. in so Vielen sei-vor sich her verbreiteten, — ner Nachfolger wiederholte,während alle Zweige der heil- Diejenigen noch immer nichtkunde sich einer neuen Lebens- gewarnt oder gebessert hat, diewärme erfreuten, — und in durch eitle Pralereien und Vor-der unmittelbaren Nähe des spiegeluno-en Aufsehen undFlammenheerdes, der, diese Lärm ma är wollen." —Wärme zu. unterhalten, be-stimmt war, ereigneten sichhinwieder auch Begebenh ei-ten die den Finsternissen deslöten Jahrhunderts Ehre ma-chen könnten. Als ob man desZuverlässigenund der deutli-chen Begriffe müde gewordenscy, ward von vielen Seitenher ein Verlangen nach unge-wissen und schwankenden Din-gen, nach finstern oder fanta-stisc'hen Vorstellungen, rege.Die Grofsen zumal und Vor-nehmen, durch. Verfeinerungübersättigt, zeigten sich diesenbefremdlichen Erscheinungengünstig und traten , dem äch-ten Verdienste gegenüber, aufdie Seite eines Mesmer und einesCagliostro. Diese beiden Män-ner hatten schnellen und aufser-ordentlichen Beifall und Zulaufin der Stadt" (Paris) „gefun-den, worin eine Menge rnüfsi-ger Reichen nach sinnlichenGenüssen jeglicher Art undnach Allem haschen, was , ihrelüsterne Phantasie in angeneh-

"Mesmer drückte sich dun-kel, wie ein Arabiste, aus.Diese Dunkelheit selbst dienteihm zur Stütze, weil sie dengrofsen Tiefsinn seiner Wissen-schaft darthun sollte. Die bei.ihm gehaltenen Versammlun-gen erinnerten an die eleusini-scheu Geheimnisse. Um auf-genommen zu werden, mufstpman sich. einem Nopiciat unter-ziehen ; es bedurfte einer Vor-bereitung, ehe, über die 7h-ih-schwelle zu treten, vergönntwar. Profane wurden nichtzugelassen und Manche auchwol für immer ausgeschlossen.Es gab zweierlei Geheimnisse,grofse und kleine. Wer derAufnahme würdig befundenwar, wurde alsdann nicht oh-ne vielfachen Pomp einge-weiht.‘‘ *)

1 Hierüber können unter andernnachgelesen werden: die vomHerrn von LützeZhurg verfafs-ten und von demAusschusse derGesellschaft ein 6. N o v. 1786 ge-

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MESMER.

„Mesmer erweckte mancher-.lei Störungen im Nervensy-stem und ertheilte der Thätig-keit desselben verschiedentli-ehe Richtungen. Man, hat dieMenschen gewonnen, sobaldman, sie in Erstaunen zusetzen,weifs. Die Anhänger der neuenLehre versicherten , überzeugtzu seyn, während sie in derThat nur getäuscht waren. Manhat vergeblich., die lächerlicheGaukelei in einer Zeit neu auf-zuvvärrnen , versucht, wo dieStaatsgesellschaft, den bedauer-lichsten politischen Stürmen,preisgegeben, dafür wenigEm-panglichk.eit besafs : allein,Täuschungen. solcher Art las-sen sich nicht so leicht wieder-holen. Mesmer mochte sichhiervon ohne Zweifel auch.selbst überzeugen ; er verlebteseine letzten Jahre in der Ein-samkeit und antwortete Denen,die, ihn auszufragen, kamen,nur ungern und wenig. Von.Allem , was Enthusiasmus ge-nannt werden mag, weit ent-fernt, schien der Zauber über-all von ihm gewichen , worin.er sich einst wohlgefallen hat-te. Er theilte das Schicksalabgelebter Schauspieler , vondenen man nicht begreift, wo-mit sie vormals die grofse Täu-schung bewirken konnten."

Ebendaselbst , Nro. 283und 284, werden in demBruchstücke einer Abh. desDr. .Egg von Ellikon, einesbbglaubhaften Mannes, „über

nehrnigten und mit dem Motto :„naturae et gordis opus, nonartis," versell.W.en „Statuten derharmonischen Gesellschaft dervereinigten Freunde zu Stras-burg,' deren Stifter und be-ständig er Director der .711arquisde .Puz,segur war.

Anm. des Her ausg.

MESMER. 4,53

Mesmer'n und den Mesme-rismus als Heilmittel" (S.1133 f. und 1138f.) nachste-hende Nachrichten von Mesmer' s Persönlichkeit gelie

--

fert. —„Es war im 1804, wie ich.

die nähere Bekanntschaft Me,s--mer's machte. Er war damalsbald 70 Jahre alt, ein schöne;wohlgebauter Mann von einerstarken , kräftigen Constitution.und einem sehr lebhaften,weilen etwas heftigen, Tem-peramente." -- „Gegen seineli.ranken sovirol, als gegen Je-dermann , beobachtete Mesmer,wenn er magnetisirte, oder so-bald auch nur die Rede von.der Anwendung des Magnetis-raus war , ein geheimnifsvollesWesen , welches ihm zur Ge-wohnheit geworden war , unddas einen widrigen Eindruckmachte." —

„Vorherrschend war in deinberühmten Manne eine beinahegränzenlose Selbstsucht ausge-bildet. Es ist kaum glaublich,wie wegwerfend er von denEinsichten Anderer und mitwelcher Selbstgefälligkeit ervon sich , den grofsen Ent-deckungen, die ex gemacht,dem Nutzen , den er gestiftet,dem Geschenke, das er derWelt durch seine magnetischenOperationen gebracht habe,sprach. Man kann zuverlässigsagen, dafs er sich nicht blofsden Grüfsten unter den Zeitge-nossen , sondern gröfser undverdienstvoller, als alle vorund nach ihm lebende Men-schen , wähnte."

„Gegen die Ärzte und die-Arzneien ä.ufserte Mesmer beijeder Gelegenheit eine Gerietschätzung und Verachtung, diean Hals und Rache gränzte.

31*

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4 MESMER, MESMER.

Den Arzneivorra.th Lids er ins-gesammt Giftvorrath, die che-mischen Mischungen der Arz.n eisto ffe Vergiftungprocessedie Ärzte Giftmischer s. w.Inzwischen gebrauchte er den-noch häufig, (wovon ich. oftZeuge war,) Magnesie, präpa-rixte Austern und Krebsschaa-len und Weinsteinrahm, imWiderspruch mit seiner Lehre,der zufolge es nur eine Krank-heit und nur ein Heilmittel ge-ben sollte. Allein , nicht nurgegen die Ärzte, sondern auch.gegen die sämrntlichen Magne-tiseurs , äufsette er eine ent-schiedene Abneigung. Er klag-te Dieselben des Mirsverstan-des, des Unverstandes und derTreulosigkeit an. Unter demSiegel der Verschwiegenheithabe er seinen Schülern inFrankreich die damals noch.nicht sattsam gereifte und ge-reinigte Lehre bekannt ge-macht: sie aber hätten ihnnoch mirsverstanden; und durch.die Art, wie sie seine Lehreanwandten und gegen ihr Ver-sprechen öffentlich. kundmach-ten, sey dieselbe zu einem.wirklichen Zerrbilde gewor-den. Vorzüglich beklagte ersich, dafs seine Nachahmerden Somnarnbulisme mit demMagnedisme vermengt hättenund sich berufen glaubten, ausallen ihren Kranken, wo sie esthun könnten Somnambules zumachen. Diefs, meinte er, seyder guten Sache und seinerwahren Lehre weit nachthei-liger gewesen , als ihre offenenFeinde und Widersacher." --

„Die seltsamen Begriffe, wel-che Mesmer von Gesundheitund Krankheit hatte, seinewunderlichen , oft in's Lächer-liche gehenden, Vorstellungenüber Staats - und bürgerlicheVerhältnisse, können in seinen

Schriften nachgesehen werden.In diesen, und hauptsächlieh.in seinen Ideen über den ani-malischen. Magnetismus, lebteund webte nun der Mann; undweil er, in denselben denSchlüssel aller menschlichenWeisheit gefunden zu haben,glaubte, so bekümmerte er sichauch nicht im Mindesten umdas Wissen Anderer, oder umdie Fortschritte in den Wissen.schaften."

„Als ich Mesnzer's persönli-che Bekanntschaft machte, warich noch ungewifs, Was ich.von den Wirkungen des ani-malischen Magnetismus aufden kranken Organismus hal-ten sollte. Je mehr ich Lustbezeigte, der Wahrheit auf dieSpur zu kommen, desto mehrschien er sich Mühe geben zuwollen, mich für sein Lehrsy-stem zu gewinnen: aber, jemehr ich hörte und sah, destoweniger glaubte ich an die Sa-che selbst. Was mich abervollends zur Entscheidungbrachte, war folgender Vor-fall. — Auf einem Spazierg-an-ge fragte ich ihn : „ „warumer zu Bädern immer nur Flurs-wasser, und nie Quellwasser,empfehle ?" " Er antwortete:„ „Das kämmt daher, weil dasFlufswasser von der Sonne be-schienen ist." " Ich gab zu,dafs unter Umständen ein vonder Sonne erwärmtes WasserVortheile darbieten könne, be-merkte aber zugleich: „ „erlasse ja das Wasser auch wär-men ; und so könnte manchmalein weiches und leichtes Quell-wasser doch Vorzüge haben." "Er erwiederte:

' „Unbedingt,

lieber Doctor, let ein von derSonne beschienenes Wasser vorallen andern den Vorzug; dennSie müssen bedenken , dafs esauch zugleich ein magnetisirtes

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MESMER.'

Wasser ist. Schon vor 20 Jah-ren. habe ich die Sonne magneti-sirt ; und defswegen ist diesel-be auch seitdem viel wirksa-mer, als sie vorher nie zewe-sen ist. Alles, was sie be-scheint, dem theilt sie nun dasmagnetische Fluidum mit; und.weil das Wasser sehr empfäne--lich. dafür ist, so theilt siediesem auch sehr Viel davonmit ;" " u. s. w. — Ich warerstaunt, von einem Manne,dem ich Vernunft und Wahr-heitsinn zugetraut hatte, einesolche Erklärung zu hören.Diefs war denn aber auch dieletzte ernsthafte Unterhaltung,welche ich mit Mesmerin überden Magnetismus und seineTheorie hatte; denn, von die-ser Zeit an gewöhnte ichmich, das ganze System alseine fixe Idee . des Mannes zubetrachten."

Vergl. die Zeitschrift„Zeitgenossen", No. XXIX,Leipzig, 1821, S. 33-52,wo, nach Biot in der „Bio-graphie universelle", einenachtheilige Schilderungvon Illesmer's Heilart ge-macht wird. Dagegen wer-den Dessen Verdienste umdie Wissenschaft und dieleidende Menschheit ge-würdigt und in's Licht ge-stellt in den „Jahrbüchernfür den Lebens -Magnetis-mus o der Neues Askiiipieionallgemeines Zeitblatt fürdie gesammte Heilkunde,nach den Grundsätzen desIVIesmerismus : herausg. vonDr. K. Chr. Wolfart 3" vonwelchen seit 1818 bis 1823,zu Leipzig, bei Brockhaus,

MESMER. 485

4 Binde und das Iste Heftdes 5ten erschienen sind.S. darüber unter andern das„liter. Conversation.s-Matt"'von 1822, No 216 f.! Hierhegst es S. 861:

"Die Lehre des Magnetismushat sich. bewährt sovvol von,practis cher als theoretischer Sei-te. Der Spott der Widersacherist zröfstentheils verstummtoder wagt sich nichtmehr, lautzu werden. Dagegen sprechendie Thatsa.chen zu laut, uninoch mit einigem Scheine ge-läugnet werden zu können;und der grofse, nicht zu be-rechnende EinflufS des Magne-tismus, auf den Fortgang und.die Ausbildung, der gestimmtenHeilkunde ist durch die Wer-ke der Meister in diesem Facheso trefflich und allseitig in'sLicht gestellt, dafs der Mt-glaube der Laien , die Trägheitund Unwissenheit der Empiri-ker und Handwerker im Fache,die Flachheit und Leichtfertig-keit der Spottsüchtigen durch_alles Ankämpfen Nichts mehrdagegen vermögen. Denn eshandelt sich hier nicht um ei.ne neue besondere Methode,welche, wie etwa die Broten'–.sche Erregungmethode, eineZeitlang viel Aufsehen und En-thusiasmus erregt und nach-her wieder vergessen wird; eshandelt sich nicht um eine Me-thode , die, als besondere, aufeinzelne und passende Fälle an-gewendet, ihren Werth hat,als allgemeine Heilart aber dar-gestellt und aufgefafst — in.der ,Praxis ebensoviel Unheil,als Nutzen, stiften muts; eshandelt sich vielmehr um eineEntdeckung, welche über dieganze geistige und leiblicheNatur des Menschen neues Licht

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486 METALL. METALL.

verbreitet, daher für die Psy-chologie sowol, als die Phy-siologie, eine nicht zu erschö-pfende 'Fundgrube darbietet,aus welcher, bei gehöriger Be-nutzung. , die Wiedergeburtdieser Wissenschaften hervor-gehen mufs an welcher Ent-deckune mithin die Medicin intheoretischer und practischerHinsicht einen sichern Leitsterngewonnen hat," u. s. w.

Nach S. 862 jenes Blattesist demDr. Wolfart die mes-merisch-magnetische Heil-art der Inbegrif der dein Le-ben angemessenen Trerfah-*rungweise, wodurch die' muth-maslich drohenden Störungenim Leben und in dessen Er-scheinungen , als Organis-mus, %erhindert, — die sichentwickelnden oder bestehen-den Störungen, besiegt werdenkönnen; wobei folglich zu-gleich der entstehende, derschon entstandene und dersich fortspinnende Kampferleichtert und geschlich-tet, das Weh gemindertund gemildert, ja , endlichselbst der unvermeidlicheTod. sanfter vorübergeführtwird."]

METALL (»As). DerNeu-aufgenommenewirdvor sei-nem Eintritt in die Loge al-..les Goldes und Silbers be-raubt; als symbolische Be-deutung, dafs er bei'mEin-tritt in die Brüderschaft demÜbergewicht entsagen mufs,welchen ihm derBesitz von.Reichthurn über den un.bie-

rüttelten Bruder in det bür-gerlichen Welt giebt, und.dafs übrigens in der Frei-maurerei Geld nur Werthhat, um den Bedürftigendamit zu unterstützen.

[In „Ja chin. and Boaz"und in „the three distinctKnochs" wird als Grund,warum dem Aufzunehmen-den alles Metallene, was ermir immer an sich trägt,als : Schnallen, Knöpfe,Ringe, u. s. w., und sogardas Geld in seiner Tasche,abgenommen wird, ange-geben:

1) „damit er Nichts, wasentweder zum Angriff, oderzur Vertheidigung, dient, mit'in die Loge bringe;"

2) "damit Solches ihn be-lehre, dafs , gleichwie er armund geldlos war, als er zumMason gemacht wurde, er al-len armen und geldlosen Brü-dern, soweit er es vermöge,beistehen solle."

Diese beiden Gründe,nebst einem dritten, wiebehauptet wird, „sehr we-sentlichen, (very material)",lauten im neuenglischenLehrlingsfragstücke nachBrowne (s. ,,KUrkk. cc, n. A.,B. 1, Abth. 2, S.136-139!).so. —

1.) „Damit er Nichts, wasentweder zum Angriff, oderzur Vertheidigung, dient, mitin die Loge bringe, wodurchin derselben die Eintrachtharmony) gestöret werden

könnte."

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METALL. METALL. 487

2) „Dafs er in einem Zu-stande von Armuth und Elendin die Masonei aufgenommenwurde, geschah', um ihm zuGemüthe zu führen, dafs er al-len armen und bedürftigen Brit-dernwenn er sie Defs wür-dig finde, aufhelfen solle, vorausgesetzt, dafs er es, ohnesich oder den Seinigen (con-nections) zu schaden, thunkönne."

3) „Die Steine" (zum Baudes Salomon'schen Tempels)„wurden im Steinbruche g e-brochen, dort, zugehauen, be-zeichnet und mit Zahlen verse-hen

' — die Baustämme in.

den Waldungen auf dem Liba-non (s. diesen Artikel!) gefäl-let, dort zugehauen, bezeich-net und mit Zahlen versehen,— dann solcher gestalt hinunternach Joppe geflast und von daauf hölzernen Fuhrwerken aufden Berg. Moriah," (s. diesen Ar-tikel!) „in Jerusalem, ge-schafft, dort aber mit hölzer-nen Hämmern und andern höl-zernen , eigends zu diesem De-hufe gefertigten Werkzeugenaufgesetzt," — „damit," wieKrause in einer Note sagt, „dasZusammensetzen geräuschlosgeschehen möchte; Welches in.Hinsicht der hierunter ver-borgenen geheimen Ordensge-schichte merkwürdig genugist." Das "Übrige der sehr lehr-reichen Anmerkung rnufs imWerke selbst nachgelesen wer-den. Vergl. hierzu oben imArtikel: MEISTER, S. 413, Sp.b, Z. /7 v. u., bis S. 414, Sp.a, Z. i g, und unten den Artikel :SALOMON'S Tempel!

Ein Paar andere Ursachenhat ein Bruder Redner derLoge da triartgie lunzineuxin seiner am 2. Nov. 1764

gehaltenen Rede angegeben.Siehe„L'toilefiarnhoyantec(etc. (herausgeg. vorn Baronde Tschoudy; it Francfort,1766; in 8.) T. p. 157surv. • —"Enferm6 dans un, cabinet

sombre, le candiclat est livre.seul ä ses Fensees, parce quetout komme, qui va embrasserun nouvel etat, ne peut troplong-tems r6fl6chir sur les sul-es de l'engagenlent, et Teildoit dans le silence sonder sollpropre coeur. La resolutionpais e , le fiere p rep arateur,aprs l'avoir prevenu que POr-(Ire n'impose rien de contraire

la Soi, aux loix, aux moeuxs,exige un depouillement de tousmistaux et mindraux. Cet usa-ge renferme trois sens. D'a-bord c'est pour preparer le re-cipiendaire ä un total depouil-lement a unabandon de tout prejuge. Luifaire quitter le vieil homme,rhomme du pour le re-vrir de l'homme nouveau, del'Jsomrne 21/1aron; c'est le sens-mystique et moral. On luiexplique apr‘es que lors de la,eonstruction du Temple de Je-rusalem tous les materiauxetaient tellement disposes, lesbois coup6s et prepares d'avan-ce sur le Liban que l'on n'en-ten.dit aucun coup d'instrurnentde fer; c'est le sens historique.

Enfin, an est dans le cas delui dire que buttant 11. faire 3.-e-vivre entre nous läge d'or,nous devons 6carter tout ce quitient k ces pernicieux metauxqui font aujourd'hui l'objet dela cupidit6 des homrues, et dontan ignorait alois Pusacre; c'estle sens ailigorique."

Der ,,,froniirte Erklärer,“aus Dessen Schrift oben

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488 YIET.ALL, MEY,

B. 1, 8: 264— und.dann 13, 2, S. 271 f.,- erbau-liebe Stellen gezogen wo'-,den sind, spricht sich fer-ner S, 31— 34 (168 f. des„Signatsterns") über Jenenmas o nisheAGelg rauch, nacheiner Einleitung, welchedarauf vorbereitet und alsohier ebenfalls stehen 41Uffi,80 ges.

„Nach Vollendung der Auf,/lahme wird dem Lehrlinge dasBild seines Grades erklärt, —Der Redner giebt die Erklä,rung nach der Fafslichkeit desNeuaufgenommenen. Auch imtodtenBuchstaben mag der von(ler Aufnahnxe betäubte Lehr,ling nicht wol mehr fassen.Dem Wahrheit und Licht Su,chenden xnufs mehr werden,wenn er trea ist und alleineuch; ins Wege des Ordens,auch nach seinen Stufen trach,;et, durch Wissen — Glau-ben zum Verstehen zu )som,men.«

„Du morstest, Lieber, oftZeugnifs geben von Deinemäufsern profanen Zustande, Na-men, Stande, äufsrerer Reli-gion, u. s. w. weil Du ausallem diesem :Au' rsern ausgehenund in ein neues Wesen einge-hen solltest. Gleichheit, glei-eher Sinn, mut& unter uns herr«.schen, weil wir Alle in ei-nem ;Zeichen Wesen, unter ei-nem Haupt, in einer Liebe ste-hen."

„Schau' auf und siehe! Wa9wär' alle das Abrathen des fürch-terlichen Bruders, des Mei-sters, selbst des Dich leitendenBruders, Was war's, wenn'snicht Deutung auf höhere We-ge wäre, — wenn nicht genauan Deinem Mezschen ein jeder

Umstand DeinerÄufuahme in'sLeben eingehen inüfste, wo-von Du das Zeugnifs in Dei-nem Maurer - Namen, in den2eichen, u. s, w., an Dir selbstträgst? Schaue hierauf; denndiese Wahrheit ist die ersteund letzte, welche Dir diewahre Richtung im Ordengiebt. Ohne diese Wahrheitbleibt Dir Alles Bild im Carden; und Du gehest nie ein in's4ehen."

„Wir legen ab alle Metalle,zum Zeugnifs, Bars wir ihrer,'auch des Bildes, das uns sonstihre Bearbeitung gewährte,nicht mehr bedürfen. DieWeisheit wurste vorher , wieleicht uns der Hang nach die-sen tolltenSchätzen von delWahrheit abführenkönnte ; siegab uns daher an dieses Bildan uns die weise Lehre: Hän-get Eure Herzen nicht anGold schauet auf Den ,deiEuch selbst läuterte, wie rei-nes Gold! "I

Mr:rscrl (WILHErm BA-RON vorT), anspachischerge-heimer Rath, war Mitgliedder höhern. Grade von derstricten Observanz, mit dem

Ordensnamen Eques ab

1VIEuBLEN oder Geriitheeiner Loge (DIE); s. LOGEund LICHTER.

Mr.v (v4N Secre-tair des Prinzen Erbstatt-halters von Holland, warGro'fssecretair der GrofsenNationalloge der vereinig-ten Niederlande, welcheihn im.T.,1767, als aufs eror-dentlichen Deputirten, andie Grofse Loge zu den drei

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MICHAEL.

Treltkugeln in Berlin sandte,um die Gründe auseinander-zusetzen , wershalb seineGrorse Loge sich weigerte,die von jener vorgeschlage-nen Neuerungen, beson-ders hinsichtlich der höhereGrade, anzunehmen. Auchwar er beauftragt, ein Glei-ches bei den Häuptern derstritten Observanz , derenMitglied er unter dem Na-men : Renricus Eques c no%»Tenz, telis , war, zu thun,

1Vircir.AEL (Gott gleich);ein hebräisches, in den hö-hern Graden bedeutendesWort,

MIDDLESEX (C.A.B.LLonDSACI(VILLE, HERZOG VON),[der erstgeborne Sohn vonLionel Cranfiel.i Sackpille,_Herz° ge und Graf en von D or-set „] war der Stifter der 'er-stenLoge in Florenz, Ewers-halb die dortigen Brüderihm zu Ehren im J.1733 ei-ne , von .4o •enz Natter ge-schnittene , D enkmün zeschlagen liefsen, auf de-ren Hauptseite sein Brust-bild, mit der Umschrift:"Carolusster , d. Florentinus,auf der Gegenseite aber derGott des Stillschweigens,Rarpocrates , mit einer Blu-me auf, dem Haupte, denZeigefinger der rechtenHand auf die Lippen le-gend , im linken Arme dasmit Blumen und Früchten

MINERVALIS. 489

gefüllte Horn des Überflus-ses haltend und sich mitletzterm auf eine abgebro-diene Säule stützend, zusein'enFüfsen rechts ein cu-bischer Stein und verschie-dene maurerische Werhz eu-ge und links der geheim-nifsvolle eleusinische Ha-sten mit der Schlange unddaran der Thyrsusstab desßakchus und ein Spitzham-mer mit der Überschrift:"Ab' origirze". (vom Anfangan), dargestellt sind. Ab-bildungen davon s. in desProfessors Johann _DavidKöhler „histor. Münz-Belu-stigung", Th. 8, (Nürn.berg, 1736, in 4., ) nebstderBeschreibung, 5. 129--136 und 207 f., und in (Bo-de's) „Taschen-Buche f. d.Brr. Freymäurer a. d. J.1777, auf der ersten Kupfer-tafel]

MILAN'US; S. BEXERLLMILES War der 2te Grad

des inneren Ordens der..e.FnIRANISCTIEN Bauherren.S. diesen Artikel!

MILITAIBLo GEN. Der-gleichen werden von fran-zösischen Brüdern häufigsowol in den Standquartie-ren der Regimenter, alswährend der Feldzüge, ge-halten,

IVIINERvAras„MINE.B.vAL.,GRAD (DER) war die 2teStu-fe derIllurninaten in Baiern.[S. oben B. 2, S. 84!]

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490 INOR® MISPHR. SYSTEM.

IVIrezoR ; der 5te Grad derdeutschen Gold- und Rosen-kreuz er.

MINOS ; S. DITTFURTE.Mxaoxa (Lt) Dt

ITE S. ABRAILAM.MIScmcnArr, Mxscrrrxrt-

ELTU , MiscirrAn. (das Ta-bernakel, die höchste Macht,der Brunnen); hebräische,in den höhern Graden be-deutende Worte. [Voir"Manuel mapnn.", p. 162et 207!]

MispnRAIrescur. SY-STEM (DAS) (le rite de Mis-pizrai'm OZZ Misraim, ou le ri-te eyptien) ist Eine derneuesten monströsen Er-scheinungen in der Frei-nlaurerei. Im J. 1814 tra-ten die ersten Apostel die-ses Systems in Frankreichmit dem Vorgeben auf, dafses uralten und ägyptischenUrsprunges scy und seinenehemaligen Hauptsitz vonVenedig und den ionischenInseln nunmehr nach Parisverlegt habe, und errichte-ten am 14. Mai daselbst ein.Grofscapitel. Das zu die-ser neuen Lehre gewähltePublicum verläugnete auchbei dieser Gelegenheit sei-nen Character nicht; indemes dem Reize der 90, schrei-be neunzig, verschiedenen.Grade, woraus dieses Sy-sxem besteht, mit allen ih-ren Ceremonien, Kleidun-gen , Bändern und Sternen,

nicht widerstehen konnteund den Versicherungen derHaranzs [s. diesen Art, !] un-bedingten Glauben beimafs,dafs alle Systeme ohne Aus-nahme nur abgerisseneZweige von ihrem ächtma-sonischen. Baume seyen,dafsihre ehrwürdige An-stalt von den alten Ägy-ptiern herstamme, dafs dar-über in ihrem ArchiveActen-stücke in chaldäischer Spra-che vorhanden wären, u.s.w.u. s. w. Die Grade diesesSystems sind in vierReihen(se'ries) , als: A, die synzbo-lische , B. die philosophische,C. die mystische und D. diehermetisch-cabbalistische,un-ter 17 Classen, folgender-marsen vertheilt. —

A. 1) der Lehrling; 2) derGesell; 3) der Meister; 4) dervertraute oder verschwiegeneMeister (maitre secret); 5) dervollkommene Meister; 6) derMeister aus Neugierde ; 7) derirländische Meister; 8) der eng-lische Meister; 9) der Auser-wählte der Neun ; so) der Aus-erwählte des Unbekannten ;der Aus erwählte der 17 unfzehen ;12) der vollkommene Auser-wählte ; 15) der Erleuchtete(Illustre); 14) 15) 16) der Drei-faltigkeim-Ritter; [s. diesen Ar-tikel 17) der Schotte von Pa-ris ; 18) der schottische Mei-ster ; 19) der unbekannte Schot-te derin ; 20) der Grofs-Schotte von der heiligen Gruft Ja-kob's Tr1.; 21) der Schotte vornheil. Andreas; 22) der Älein-Architect ; 23) der Grofs-Archi-tect; 24) der Ober- Architectr oder vielmehr liiirchitecture];

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MISPHR. SYSTEM.

25) 26) 27) der vollkommeneArchitect; [s. diesen Artikel! ]28) der englische vollkommene.Architect ; 29) liadosch ; [5. die-sen Artikel!] 30) der Schottevon 1.16r6dom ; 3i) der Royal-Arche ; 32) der Ritter von derköniglichen Axt; [s. LIBAN ON !]53) der Ritter der Wahl [Che-valier du Choix, Chef de la pre-iniere s6rie symbolique].

B. 54) Der Grofs-Ritter derWahl 35) der preufsischeter; 56) der Ritter vom Tem-pel Professus ; 37) der Rittervom Adler, oder der vollkom-inene Baumeister ; 38) der Rit-ter vom schwarzen Adler; 39)der Ritter vom rothen Adler;40) der Ritter vorn weifsenOsten; 41) der Ritter vomOsten; 42) der Comthur vomOsten; 43) der Grofs-Comthurvom Osten; 44) der Ritter vornTempel; 45) der Prinz von Je-rusalem; 46) der Grofs- Com-thur vom Tempel; 47) der Rit-ter vom Westen; 48) der erha-bene Philosoph; 49) der ersteverschwiegene Cahos; 5o) derzweite verschwiegene (Jahos ;51) der Sonnen-Ritter; 52) derRitter von Athen; 53) der sehrerhabene Philosoph; 54 — 57)Clavis Muratorunz; Es. obendiesen Artikel! 58) der ächteMaurer-Adept [ vrai Maron-Adepte]; 59) der souveraineAuserwählte; 6o) der Souve-rain der Souveraine; 6i) derMeister der Meister; 62) dererhabene und mächtige Grofs-xneister der Meister ; 63) der Rit-ter von Palästina; 64) der Rittervom Rosenkreuz ; 65) derGro fs-Inspector od. Grofs-Auserwähl-te; 66) der Ober-Richter.

C. 67) Der Grofs- Comthurder wohlthätigen Ritter; 68)der Ritter vom Regenbogen;69) der Ritter Ranuka; 70) dersehr weise Israelit; 71) der

MISPHR. SYSTEM. 491

Richter des Ober -Tribunals;72) das Ober- Consistoriuxn;73) der soeveraine Prinz hia-sid; [s. diesen Artikel!] 75) dersouveraine Prinz 1—rarem; 75) 76)der Prinz vom Tribunal des75sten und 76sten Grades ; 77) lesupreme grand. Conseil generaldes Grands Inspecteu.rs , In-tendans R6gulateurs g6n6rau.xde l'Ordre.

D. 78) Der souveraine Prinzvom 78sten Grade; 79) bis 86)der souveraine Prinz von denTribunalen dieser Grade; 87)der constituirende Grofs- Mei-ster dieses Grades; 88) bis 9o) derunbekannte und unumschränk-te Meister dieser Grade. [Voir„Acta Latomoru.m", T. 1, p.527 suiv.!]

.[Im „Manuel ma9onn."steht p. 27 — 31 ebendieseNomenclature , jedoch miteinigen Abweichungen inden Namen, und p. 260 —412 der Tuileur du riteptien ou de Misraiin.

33r. Bazot giebt im „Ma-nuel du Fr. M.", (4bme ed.1819) p. 345-349 über die-ses System nachstehendeNotiz. —

"La Magonnerie, ne sur lesbords duNil, dann les sanctuai-res memes des temples d'Jsis etd'Osiris (ou de la Nature et sonauteur), r6pandue en Orient eten Grece, avec des rnodifica-tions, qui durent r6sulter deslocalitds , et particulierementde la croyance des peuples,qui requrent et pratiquerent lesrnysteres, lots de l'intro-cluction du christianisme, uneface nouvelle. Des sectes, dessociet6s religieuses,res, politiques, syst6ma.tiques,etc., se servirent des mysteres

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492 IVIISPEIR. SYSTEM.

et n'en chang`erent que les for-mes, quiils habillerent suivantleer opinion, leureut ou leurintgr(gt. De ra. les IVIrionne-ries chevaliere (ne des croisa-des) , ternpliere, igsuitique,etc.; de lä les (HIfenns ritesgcossais, les rites orientaux,occidentaux, septentrionaux,xn6ridionaux, etc.; de li les6cossismes ancien, rectifi g , deJettes ou d'Ecosse, philo-sophique , etc.; les rites sag-dols , prussien, moderne oufrangais, etc."

(Vgl. oben die Artt. Lt-rr °IR und„üzlYLA NNmurr»,S. 368-370!)

„Les similitudes de ces cif-9,firens rätes ra.ppellent

ietoutes

l'origine inemre; carheureusement les disseniblancessont le propre de chaque rite.Ces similitudes se trouventdans le fond des trois prerniersgrades, je dis dans le fond,car y a encore quelques die-xences dans les formes."

"Ces trois prerniers gradesprdsentent: l'initiation, quiest 6vidennent le premier pasdes initids d'ttgypte; ou lesgpreuves physiques et moralesde l'aspirant;

rinstruction, ou le secondpoint de l'initiation ggyptien-ne, qui avait lieu dans l'intg

-rieur du. sanctuaire, et pendantla durge de laquelle le neophiten'6tait point connu pour cequ'il gtait; (le cornpagnon par-to encore la ni dme d6corationque l'apprenti3)

5 a ., la manifusiation, letroisieme point de l'initiationggypti.enne. prenaitune robe nouvclle (un nouveaudgcors); an le connaissait audehors , tandis que dansuieur on l'instruisait de la clefdes mysCeres et de la reli,gion

MISPHR. SYSTEM.

de l'tgypte;' on liii apprenaitce qu' gtaient Osiris et 1:rphon,l'Ure bienfaisant et lenieurtrier,(le jour et la nuit, la luxiereet les tgnebres, 1'61;6 et l'hiver,)etc."

„Les r6volutions ont renver-s6 les temples de l'Egypte etont fait perdre la trace des my-steres ne reste de ce paysque le nom."

„lin peuple sorti de gypte,au plut6t unecolonie ggyptien-ne, dont le chef gtait non- seu-lement ggyptien , mais encoreinitiii, a consexv6 les myste-res. Ce peuple est Je peuplehgbreu, dont l'origine, la lan-gue , les usages sont dgyptiens.Mais ce peuple, comme les r g

-formateurs modernes, y a faitquelques changemens, ii s'estsubstitug partout au peuple pri-mitif; a mis partout son hi-stoire, sa langue, sa religion;et Fax ce changement, le moinsconsidgrable qu'ait 6prouv6 laMagonnerie, puisqifil ne con-siste que dans les mots on avu substituer in teniple 1 l'u-nivers, des Maltons a des ini-ti gs un architecte au flambeaudu jour, un assassin Ji l'ennernide la nature, Eiram ä Osi-ris, etc."

„Ce meurtre, interprgtg 'di-versernent, a onnd heu auxdiverses Magonneries nekumi-stes ou vengeresses, produitsmonstrueux de l'altgration; carii n'existait dans les mysteresprimitifs aucun Sentiment devengeance. De qui se venger,en effet, quand le meurtre,l'assassin et la victime n'indi-quent que les lois de la na-tute?"

„Il est facile , d'apres cetaperqu, de distinguer, pammila multitude des rites, ceuxqui sont les plus anciens, eiauSSi ceux qur se rapproclieni

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MISPIIR. SYSTEM. MISPIIR. SYSTEM. 493

ie plus de 'Institution trieme, ou la Cahhalistique, dutive." 78e au goe."

„Un rite, nouveau pour la Il parait que les fondateursTrance, s'est 6tabli depuis peu de ce rite, en rnultipliant ainsidans ce royaume. Des mem- les grades , ont voulu zeunirbres de ce rite existaient de- dans les deux prerni`eres s6riespuis plusieurs armees, tanz a toutes les connaissances rna;on-Paris que dans les departernens, niques des autres rites, et re-mais ils n'etaient poInt /Amis; porter, salis (laute, dans lesla plupart avaient 6t6 re.us degres superieurs, l'explicationhors de France, et particulle- des emblemes de tous les rites,rement en Italie, et la puissan- et donner la clef des mysteresce supreme du rite 1-nah avoir egyptiens. Ce qui semble le6t6

1) apport6e de POrrent a Na- prouver, c'est que tontes les

ples d'oh les 6v6nemens poli- Magonneries connues et( parti-tiques ront fair transporter culierernent les 6cossismesde sontParis en 1814, oh Pon a 6tabli renfermees dans les 66 g-resle consistoire general pour la des deux premieres seriesis-

France." que le 66e est le grand inquisi-„L'initiation dans ce rite est teer- commandeur le 510tollte 6gyptienne. Les epreu- 6cossais):or , an sait qdu ue ceves premier grade se pas- grade est le dernier de recossis-

sent ä l'ext6rieur du temple. me , puisque le 52e et 33e sonnLe second grade est tout d'in- purement administratifs, et fol..-struction. Le troisieme grade ment la puissance supreme du.contient Phistoire hebraique zecossars comme le goe estd'Iliram, rnais elle y est expli- la puissance supreme du rite dequee de rnaniere a ponvoir na- Misrain-z. C'est donc au 67es6ment la ramener ä Pexplica- degr6 de ce rite, ou h. la troi-tion primitive; et soit quion s6rie que le rite commen-,mette Osiris, Adonis, liiram,ce r6ellement, puisqu'il n'a plus

jou tout atme, le sens est tou- rien de commun avec aucun ri-ours le meme." te connu."„Le travail de ce grade tient

.„On a hei de penser qu'undu reime fran�s et du rggi-concordat entre le Grand Orientnie ecossais toutefois se de France, et la puissance su-Tapproche plus de ce dernier ; preu-ne au rite de Misraim , rd-les surveillans se nomment as- unira bientc3t dans uze centresesseurs, le Premier expert,commun ce nouveau foyer dedans les re-ceptions, grand pu-

rificateur le second, garde du lurn. P'esf."tenzple, les diacres, acolythes, Er. Bazot ist in seinerEr-etc." , wartung getäuscht worden.

„Le rite se composede go Die „ Encyclop. ina9onn."clegres ou grades , divises enquarre sCries. La Premiere se 1• II , p. 103 ---108 , rie•Homme Symbolique et com- fort folgende Circulaire (114prend 35 degres; la deuxii.eme, Grand_ Orient de France., enappelCe Plalosaphique, com- date du 10. Octobre 1821.-prend du 54e au 66e ; la troi-sierne , ou la Mystiqzte, com- „Tres chers Frbres! Apresprend du 67e au 77e; la qua- feit repr6senter par ics

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494 WIISPHR. SYSTEMS MISPHR. SYSTEM.

Commissaires nornnaes par les k tous les clt sa correspon.trois Charnbres, en verta de dance."son, arrete du 27e tour du .26e „Cette planche clandestine,mois de lande la V... L... 5821, proposant un ouvrage, dont la(27 Aolt 1821), les diverses vente est annoncde cliez Pim.pfeces que plusieurs Ateliers rimeur Dentzt, et qui n'estde laCorrespondance out adres- dvidernment de sa part qu.'unses au G:. relativenient objet de speculation, doit tom.k un Rit nouveau, dit „Rit ber dans l'oubli rue.de Mizraim" aprs avoir exa-mind les justes plaintes por- "Enfin, pour qu'Jt l'avenirtees par ces At.'. fidelles, sur la correspondanCe du G.-. 0...les moyens employes par les de France avec les At.., quisectateurs de ce rit, pour en sont en communication avecobtenir l'introduction dans leur lui, ne puisse etre tdmeraire.sein, le &.'. 0... a pensd qu'il ment contrefaite et jeter par-devenait indispensable d'appe- ih les magons fidelles dans uneler de nouveau l'attention de voie fausse Vous invitetous les inavrls reguhus sur ne regarder ddsormais, com.les pUges que ne cessent de nie emanees 16g-itimement etleur tendre les novateurs , et directement de lui ou des Cham.aussi des hornrnes, qui soumet- bres, qui le coniposent, quetent taut aux calculs de Pintd- les depeches, qui seront reve-xet et de l'ambition, et qui tues de ses Sceaux, Timbresu'ont jarnais fait partiedu Grand et Signatures."Orient,r „Surt l'arrdtd du 27 dgcembreO"

„Paar parvenir a ce bat, le 1817."0.-. renouvelle aujourd'. „Le G... 0... de France, sur

hui Penvoi de San arrete, les conclusions du. Fr... Grand.adoptd lt l'unanimite des suf- Orateur, conformes lt l'avisfrages , dans sa sdance solen- de la Gl.... L... de Conseil etnelle du 27e jour du ioe mois d'Appel, et au rapport de sade Pan de la V.'. L... 5817 (27 cornmission nommee dans sa

s gance du 14e jour du nieDecembre 1817). Cet arrTT... CC.-. FF..., doit Vous mois de l'an de la V... L...servir d'dgide contre les prd . 5816, conformdment k Part. 3tentions erronn ges des parti- de la section 5 du chap. 1isans du rit de Mizraim ; ii doit des Statuts gdndraux de POr-aussi Tons Erdmunir contre die ninonn... en France, rageleurs fausses insinuations, et 190, paar examiner les titresii dicte entilremen.t Votre ne- du rit, dit d Mizrainz , et lesponse lt tous ccux ui sont instructions relatives au bat etvenus et qui vieniraient en- k la rnoralit6 de ce rit, dontcore se prdsenter hVous, com- l'admission est demande'e astrue speaalenlein autorisds par G... 0...;le G... 0.'. lt propager la pra- attendu que les impetranstique de ce rit non admis par Wollt point fourni les tures et

doit de plus, TT... les instructions exigdes par Par.CC .. FF..., Vous signaler une titleprdcitd des Statuts gene-planelle anonyme, qui a 6t6 raux;adressde sous la date du 80 jour attendu qu'il rdsulte de cedu 6e mois de cette aunde 5821, adfata de production, que

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MISPHR. SYSTEM.

l'origine et Pautheüticit6 dece rit ne sont point prou-v6es;

attendu subsidiairement queles comrnunications partielles,faites lt la commission, ontprouve que des 90 degra, dontle rit Imp6trant est supposdse composer, 68 au moins ap-partiennent aux rits re-connus et pratiques par le G...0... 2 et ne peuvent faire par-tie d'un rit, dit g.gyptien; quel'addition de ces d.egr6s faitearbitrairement et sans droit,par les inventeurs du rit, ditde lilizrairn contredit Panti-quite qu'ils lui attribuent, etprescut de se mettre en gardecontre le surplus des degrad6sign6s en termes hebraiques,ou par une simple numeration,puisque sous ce voile peuventencore dtre cach6s d'autres de-gra 6galement empruntes auxnits dellt connus ;

attendu que l'assertion del'introduction de ce rit en Ita-lie, sous le pontificat .1",4onX., dans le 16e siede, parJanzblique, philosophe platoni-cien, qui vivait dans le 4e

1100 ans airant Lgon X.,etant d6truite par le seul rap-prochement des dates, ii n'estplus perrnis d'ajouter foicelle de la pratique actaellede ce rit lt Alexandria et auGrand - Caira, olc l'existencepublique et avou6e d'une sein-blable institution ne sauraiteure ignor6e du G... 0..., sielle etait r6elle;

attendu que les fictions, dontii a plu aux inventeurs de cerit de s'environner, loin delui donner plus de prix auxyeux des hommes sens6s, leurinspirent, pour lui et pour sesrnystres, une cl6fiance fond6e,et leur irnposent la loi du dou-te le plus etendu;

MTSPUL SYSTEM. 495

c'est envain que lessectateurs annoncent que le butmoral de leur rit est la bien-faisance, la philantropie, etle d6veloppement des lois dela nature, par ses grands agens,comme par ses puissances se-condaires; que sa ciiscipline re-connait pour principes g6n6-naux ceux, qui r6gissent tourles rits; le silence garde surle dogme, base essentielle detout rit, vis-ä-vis le G... 0...,dont on ne peut pas plus r6-voquer en doute la bonne foique la puissance est la plusforte presomption de la nonconformit6 de ce dogme. avecceux que la raison avoue, oudu manque de mission des im-p6trans 3

attendu enfin que dans cet6tat des choses le G... 0... nedoit point laisser plus long-tems les Maqons en erreur surla confiance a donner au ritda Mizraim;

arr&6 lt Punanimit6:„T. Le rit de JUizram, pour

la pr6sentation duquel n'a,pas 6t6 satisfait lt ce que pre-scrivent les Statuts g6n6rauxde l'Ordre May. en France,page 190, n'est .

Ipoint adini6."

„II. II. est interdit ä tontMaqon, ä tout Atelier, sousqueique d6nornination.puisse (Itre dans P6tendue dePob6dience du G... 0..., depratiquer ce rit, lt peine d'ir-regularit6."

„III. Laut At..„ tont Mag....,soit ä Paris, soit dans les cte-partemens, qui feraient partiedes adherens de ce rit, sonttenus, sous la intime peined'irr6gularit6, d'en cesser lespratiques, le jour in time de lareception du pr6.ent al:rdt6,qui sena trausexil textuellementsur les livres d'or ou d'archi-tectureles et d'y renon-

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496 MISPHR. SYSTEM. MITGLIED.

cer formellement et explicite-xnent, par une Uclaration si-gn6e manztproprid, et envoy-6eau G... 0..., dans les 33 joursde la notification., ainsi que lacopie du proc'es- verbal d.e r6-ception."

„IV. Las arrgtes du G... 0...tant obligatoires pour ses

membres, du jour irlrne deleur date, ceux d'entre euxqui, pr6sens 'a P0.-. de Paris,auartrendraient it ce rit, etqui, dans les 21 jOIITS n'au-ront point adress6 leur (16ela--ration, seront r6put6s demis-sionnaires, sans pr6judiee del'application, qui leur serate de la reine port6e en Parti-cle

Les rnembres du G...0..., ;Ibsens de PO... de Paris,jouiront du b6n6fice du d6laide 33 iours accorde au dit ar-ticle III.

"VI. LOTS meine que ledit de Mizraim,. viendrait lt(Itrepr6sent6 de nouveau au G.-.0..., la probibidoll actuellede son exercice continuera d'a-.voir sen effet, sous les peinesindiqu6es aux articles pr6e6-dens, jusqu'ii Ja promulgationde l'arrte qu'il plaira au G.-.0... de prendre sur cette nou-'stelle requte."

Sehr verständig äufsertsich auch ebendaselbst, T.

p. 286 suiv., über jenesungeheure System ein un-genannter Bruder folgen-dermarsen. —

„Si l'on cherche le bat mo-rd de la Ma9onnerie, on letrouve partout ou ii y a auintention de rendre Phornmemeilleur, plus 6clair6, plussociable, — de rdpandre sursou existente les charrnes desr6unions lionn6tes, des plaisirs

d6cens. La Ma9onnerie con-sid6r6e sous ce rapport, a exi-st6 de tout terns , en toutlieu, — elle existent toujours.Du olt deux hona-nleS se sont rencontr6s avecun coeur aimant, avec le be-soin clAtre consol6s de quel-quas chagrins publics ou pri-v6s, de s'entretenir de veri-t63 qu'il aurait 6ti dangereuxde professer publiquement, ilsout 6t6 mnons en prirzcipe..Mais c'est se percire volontal-rement dans les pays des illu-sions que de s'obstiner lt trou-ver la rnavnnerie ?positivedans la haute antiquite, meinedans les initiations anciennes.Ii n'y a de commun entre cesinstitutions et la 72 (itre que quel-ques irnitations trds imparfai-tes , naais rien de ce qui enconstitue Pessence point desacerdoce, point da secret im-portant k garder; et je ne puisvoir qu'un tour de force deP6loquence maqonnique dansles phrases qui constituent xna-cions Adam, Noa, Herin gs Tris-mggiste Noise Zoroastre,Confuchts, rythagore, tous lessages, et le myst6rieuxreim, que des 6rudits, dontj'admire la science, sans ypr6tendre, regardent commefaisant un seilt et rn4ne per-sonnige avec Abraham, Nem-brod, Bzgchiel et autres."]

MITGLIED (EIN..A.cTIvEs) einer Lo-

ge ist derjenige Bruder,welcher durch seine Thä-tigkeit und Geldbeisteuerzu deren Erhaltung und.Flor beiträgt und alle Vor-rechte derselben geniefst.Nur wirkliche Mitgliederhaben Stimmen bei den Lo-

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MITGLIEDS-ZEICHEN.

genberathscblagungen undsind zu den Beamtenstellenwahlfähig. ES. indefs imArt. MrasTrn, S.405, Sp. a,und vergl. übrigens oben B.1, S. 255 f., S. 405, Sp. a, und5.461, Sp. a 1.]

MITGLIEDS ZEICHEN(DAS) [le bijou de lege] istdie, gewöhnlich in einerMedaille, einem Kreuz-cben oder kleinen maureri-scheu Werkzeuge bestehen-de, Auszeichnung der wirk-lichen Mitglieder einer Lo-ge, die dasselbe an einemBande um den Hals oderam Knopfloche tragen , [undmufs von den sogenanntenbjoztx de l'ordre und bijouxdes grades unterschiedenwerden.]

MITTAG Dnn ) ist diesymbolische Zeit, zu wel-cher die Arbeiten einer Lo-ge eröffnet werden.

[Im neuenglischen Lehr-.lingsfragstücke nach Browneheifst es:

25.. Fr. ,Wann wurden Siezurr Niason gemacht?“4. „AlS die Sonne in

ihrem , rehörigen Mit-tagskreme stand."

26. Fr. „Was geben Sie da-zu für einen Grund an, da.doch die Aufnahmen allge-mein des Abends vor sichgehen?"

4. „Da die Welt ku-gclforrnig (splierical)ist: so steht die Son-ne jederzeit auf eineroder der andern Seiteder Fiugel (globe)

MOABON. 497

ihrem gehörigen Mit-tagskreme."" *)

Nach „jachili andBoaz",p. 5, verbunden mit p. 19,ist des jüngern AufsehersLogenplatz in Sliden, „da-mit er die Sonne desto bes-serbeobachtenkönne, wannsie im Hochmittage, derschönsten Tageszeit , (athigh Tu'elve czt Neon, whichis the beauty of the day ,)steht, um die Männer vonder Arbeit zur Erholung zurufen, und darauf zu se-hen, dafs sie zu rechter Zeit.zurückkommen.

E„Midi. Partie du templela plus clairdeaprsrorient.Lieu oii se placent les com-pagnons et les maitres."

Aus dem „ Manuel duFranc -Maon, p. Bazote‘,(1819,) im Dietionnaire des7nots et erpress ions maponni-ques“. , p. 152.]

MITTELPUNCt DER En. E(DER); s. lur

MITTERNACIIT (DIE) istdie symbolische Zeit, zuwelcher die Arbeiten einerLoge geschlossen werden.

[MoAno-s; s. oben im Ar-tikel: MA C-Br NAC S.348,Sp, b! In dem französischen

") „Diese beiden Antworten deu-ten auf eine sinnreiche und.anschauliche Weise die Allge-meinheit der Maurerei auf derganzen Erde an."

Anm. des Brs. Krause inden „KU.", n. A., B. 1,Abth. 2, S.

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MOI)ERN.

Grade : LZu .72drig7uan,findet sich folgende Erklä-rung davon.

„La parole saer6e est Moa-bort. Gene parole exprirne lasatisfaction que nous ressentonsde voir le crime et le criminelrunis." Voir „Archives de laFranc - Mavnn.", p. 169! —Ebendas. p. 1.72 wird in demCaMehisme dieses Grades auf dieFrage: „Quesignifie ce mot ?"geantvvortet: „Loue soit Diende: ce clue le crime et le crimi-nel sont punis!"

In den Graden : GrandArchitecte, ou Compag-nonercossais , und ligaiire dcos-scas heilst der lUcipien-daire Mbctbon. 5. ebend. p.206-213 et 218 seq. ! AuchTufen,nach p.225, dieBrüdernach der Aufnahme des neu-en Maitre 6cossais aus:

„fitranz est mort, et Moabonle remplace."Dann heifst es im Catg-

chisme p. 231:„Dem. quoi servait cette

proclanunion ?"„ „Re-p. La reconnais-

sance que les fr'eresontfait de ma person-ne, pour remplacerHi-ram, xne d6clarant sur-intendant des oupragescintemple, en rue nom-mant idoabon.""3

MODEIIN; s. SYSTEM.

Möncxs (FRIrtnucir Au-GusT CnzusirrAw), dritterProfessor am Gymnasium zuAltenburg, geb. am 4. Jan.1775, gest. am 4. Sept. 1806.

[Eine Biographie von die-sem Manne, von dem sein

Biograph sagt: „Wer ihnnäher kannte und das Guteliebte, war sein Ereund,"und den der Tod in derthe seiner Jahre mitten ausseiner Laufbahn und ausden goffnungen, die er gabund nährte , fortrifs, hatder Kirchenrath und Di-rector des altenburger Gym-nasiums, :August Maithiä,sowol in der von ihm und.dem am 26. Dec. 1822 eben-falls verstorb enen, unter demangenommenenNamen: Carl

rühmlichst bekannten.Consistorialrathe u.Gen. Su-perintencl. Demme herausg.Schrift: „..iförlin' s Gedächt.niCsfeyer‘ :., (Alt enb. 1807; 62SS.in8.) als auch zu „Marlirt'sErbauungsreden, gehaltenim Gymnasio 1802-1806",(eh. 1820; LXXI 646 SS.in kl. 8.) *) geliefert Nach-stehende, aus der ersternSchrift gesammlete, einzel-nc-Ztige zu seinerKernzeich-/lung stellen ihn in seinerLiebenswürdigkeit dar. —

„ Mit mannichfiltigen undwohl geordneten lienntnissen,mit geübter Denk- und Ur-theilskraft, mit geläutertem

*) [S. darüber das Urtheil sei-nes geistreichen, als humo-ristischer Schriftsteller, un-ter dem Namen: Spiritusasper, bekannten Freundes,rriedr. Ferdinand Ilempel's,im „Literar. Conv..Blatte"von 3 321, No.69; worinDie-ser ihm zugleich ein wür-diges Denkmal setzte.]

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MÖRLTN.

Sinne für alles Wahre, Schö-ne und Gute, mit gefälligem,die Aufmerksamkeit .fesselndemund, wo es zweckmäfsig war,das Herz bewegendem und dasganze Gernüth mächtig ergrei-fendem Vortrage verband ermilde, sanfte Güte und aner-kannte Reinheit der Sitten unddes Leben. — Er war ein tugendhafter und u'ohrhaft from-mer Mensch. Wohlthun warseinem, von Menschenliehe be-seelten, Herzen hoher Genufs.Daher seine, fast beispiellose,Dienstfertigkeit, die keine Ar-beit, keine Mühe, keine An-strengung scheute, um AndernFreude zu machen. — Mitrastlosem Fieifse bildete er dieherrlichsten Naturanlagen aus,forschte nach. Wahrheit, ver-

ehrte die Summe seiner Kennt-nisse, erreichte eine hohe Stufeder Geistesveredlung und bliebbei allen seinen Vorzügen und.dem oft lauten Beifalle, mitwelchem diese Vorzüge vonAndern anerkannt wurden, Zu-scheiden, drückte nie durch. sei-ne Geistesüberlegenheit, schätzte jedes fremde Verdienst,wähnte nie, das Ziel schon er-reicht zu haben, strebte aber,ihm immer näher zu kommen.Er hörte die Urtheile Andererüber seine Geisteserzeugnissegern an, verglich gern seineMeinungen mit den Meinun-gen Anderer, um die seinigenzu berichtigen, und drang nieAndern sein Urtheil als alleingültig auf. — Er- hatte stren-ge Begriffe von Pflicht und.Recht und handelte seiner ge-prüften Überzeugung getreu;aber er that das anerkannte Gu-te wil'ig und freudig und warbei dem Bewufstseyn der wohlvollbrachten Pflicht heiter undfrohes Muthes. So empfahl erdie Tugend von ihrer ehrwür-

mönLIN. 499

di (Yen und liebenswürdi,rn Sei-te zugleich , empfahl sie durchweise Lehre und — (Was mehr,als alle Lehre, fituchtet,) —durch sein _Beispiel. — Mu-sterhaft erfüllte er die Pflichtenseines Amtes; aber sein Ver-dienst wurde auch, gewürdigt.Alle seine Vorgesetzten und al-le seine Mitlehrer achteten undschätzten ihn mit freundschaft-lichi. m Wohlwollen; und alleseine Sch öler hiengen mit kind-licher Liebe an dein Mundeund Herzen des weisen undväterlichen Lehrers. Seinegern einnützliche Wirksamkeitbeschränkte sich nicht auf dieSchule ; er hat es ehrenvoll be-wiesen, dpa er Fälligkeit,Kraft und *Beruf habe, Lehrerder Menschen in einem nochweitern WirkunghT eise, — alsSchriftsteller, zu werden. Er

ewirkte überdiefs —Waswifs ein grofses, wiewol viel-leiht nicht genug erkanntes,Verdienst ist,) — überaus wohl-thätig in gesellschaftlicht.nUmganze und in jedem freund

--

schaltlichen HI eise. Wo Mör-lin in einen solchen eintrat, datrat die Freude ein, aber im-mer eine reine, schuldloseFreude. Er fehlte durch seinBeispiel freudiges liechithun,lehrte die hohe Weisheit:

,erfülle deine Pflicht, ohnezu fragen: Was wird mir da-für ? s ey tugen d haft ohneLohn-sucht ; aber uni der Tugendselbst willen erhalte dir fro-hen Aiuth, wodurch dir dieErfüllung aller , auch derschwersten, Pflichten erleich-tert wird !""

„Seine Schüler verloren anihm einen liebevollen V;,ter,— seine Mitlehrer einen trAnenFreund, der ihren Zwczk undihre Absichten zu den seinig.enmachte und nach Kräften

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500"AIÖRL1N. MOIRA.

terstatzte — seine Freundeund Verwandten den aufrich-tigsten Theilnekruer in Freud'und Leid, — das Vatetland ei-nen rastlos thätigen Befördereralles Guten und — dieMenschheit Einen ihrer wärm-'4ten und uneigennützigstenFreunde."

Ein solcher Mann mufsteja wol die Stütze und Zier-de einer j eden L oge werden,mit welcher er sich ver-band. Im J. 1802 ward erin der Loge Arclzimedes Zitden drei Beifsbretern in alledrei symbolischen Gradeaufgenommen und schondas Jahr darauf zu ihremcorrespondirenden Secretairund zum Director der Lo-genbibliotheh erwählt. Inden Jahren 1805 und 1806war er ihr zweiter Aufse-her.]

Er hat sich durch seinBestreben, seine Loge aufden wahren Standpunct in.der Freimaurerei zu erhe-ben, als thätiger und auf-geklärter Maurer rülimli eh s tausgezeichnet, auch davonder übrigen Brüderschaftdurch seinen Antheil andein altenburger ,Constita-tions-Bachec und durch sei-ne Beiträge zu den beideneis ten 3 a h rglingen 'des "Jour-zza/s,PrFreimaztrerei“ [s. den.Artikel ALTLNBURG ! .1 spre-chende Beweise gegeben.

Man vergleiche hierzudie oben im B. 1 , S. 163 —180, 186 — 193 und 447

aus ein Paar Aufsätzen vonihm gezogenen Stellen!]

.MonAnrm, ein bedeuten-des Wort in den hohen Gra-den.

MOIRA (FRANZ BARONB.Awp , GRAF V oN) , einausgezeichneter Feldherr u.Staatsmann, geh. am 7. Dec.1754, war stets ein eifrigerAnhänger des jetzigen

, Georg des .1Z, alsPrinzregenten von England,[s. den Artikel: Prinz pon'WALLIS und wurde am24. Nov. 1790 von Diesem,als sein Stellvertreter, zuman? tfiihrenden Grorsmeisterernannt. [S. darüber „Mofs-doif s Mittheilungen", S.184, 191 f., 198— 200 und204 — 2071 Durch seineVermittelung wurde eineenge Verbindung zwischenden beiden Grofsiogen vonEngland und Schottland im3. 1806 zu Stande gebracht.8. auch „Lawrie's. Geschich-te" u. s. S. 266 —268der deutschen Übersetzung,und „ Preston's Illustra-tions", cd. 1812, p. 373—379, 384 sec'. et 389 —392 !

Br. nozy führt in den"Acta Latomorum", T. 1,p.125, in der Note, an, dafsGraf Moira, nach dem„Free - Masons 'Calendar"auf das J. 1814, in dem Ca-pite1 des Royal Ancn (s. d.Artikel!) die Würde eines

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MOLART.

Grand Surintendant proPin-.cial bekleide.]

MOLART (WHArn4m)Prior von Canterbury, hatdie oben am Schlusse des Ar-tikels : CurcuELE).-, ange-führte "Handschrift hinter-lassen, [worin er , angiebt,dafs im J. 1429 daselbst eineansehnliche Loge gehaltenworden sey, und dabeiThomas Stapylton als _gei-ster und John Morris als Cu-stos de la lodge laihomorumyoder Aufseher der Maurer-loge, nebst 1.5 Zunftgenos-sen (fenorp cralts) und 3 an-getretenen Lehrlingen, be-nennet, S. darüber, aufs er» Presto n's Mus tr. ", die Aus-gab en des englischen „Con-stiiutionenbuchs" von An-derson, 1738, p. '74, und vonNoorthouck, 1784, p. 1131]

MOLAY (JAEois v orz )stammte aus einer altadeli-gen und reichen Familie inder Provinz Burgund, imBezirke vonBesanOn,u.warder letzte [27ste] Grofsmei-ster der Tempelherren, [im.J. 1301 zu dieser Würde er-wählt. — Sein, nach derCopie eines alten Gemiildesin Kupfer gestochenes, Bild-na% befindet sich vor dem.ersten Theile des „Statuten-buchs des Ordens der Tem-p eiherren ; herausgegebenvon D. Friedrich Miin,ter(c;Berlin 1794; gr. 8.]

Am 13. Oct. 1307 liefs der

habßüchtige König .PhilippIr., oder der Schöne, ihn,[nebst dem Visitator derTempelherren in Frank-reich, Ilugues. de Peyraud( oder .Peraldo), und denbeiden Grofsprioren. vonAquitanien und der Nor-mandie, Gotiefroy de Gale-vine und Guy (oder Guido)Dauphin, Sohne des Gra-fen _Robert L Dauphin Au-ver gne, *) auch allen in dem.Tempelhofe zu Paris da-mals anwesenden Cominan-cleurs und Rittern , 1413 ander Zahl,] verhaften, einenschändlichen Procefs gegensie wegen nicht begange-ner Verbrechen anstellen.und ihn, nebst dem Grofs-,prior City Dauphin, am 11.März 1314 **) zum Schei-

*) [Diese Namen giebt derContinuator „Chronicilielmi Nah' gil‘‘ , in T. XIprioris edit., an. S. „Hist.de l'Ordre xnilitaire desTernpliers" etc. „par V ier-re Dtt- .Pu y"; ; (nouv. Ed.,

Brusselles, 1. 75 1 ; in 4.)p. 458-461!]

**) [Der in der vorigen An-merkung- erwähntenuator sagt, dafs die Hin-

: richtung am isten März imJ. x313 erfolgt sey, undDu - uy , a. a. 0. p. 61,dafs Andere diesen Tag aufden liiert März gesetzt nnd.in Ansehung der Jahre zwi-schen 1307, -(Was aber ganzfalsch sey,) 1311 , 1512 und1315 geschwankt hätten.

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5O2 MOLAY. MOLAT.

terhaufen schleppen, woBeide noch vor ihrem Todedie Unschuld des Ordens be-theuerten. Siehe AUMONT,BnAUJEU und TEMPI:LIIER-rtnN, [ingl. C.A.DET-GAssi-c OVRT und LABMENIUS!]

[In den schwedischen . hö-bern Graden wird, wie be-‘kannt, auf die Ausrottungdes Tempelherren ord ens un dseine Wiederherstellung an-gespielt; und das Grofsca-pitel zu Stockholm, welches,im Besitze des sogenann-ten Testaments von Motay zuseyn, behauptet, bedientsich desselben bei seinen.Einweihungen. Diese son-derb are Ordensgeschichte,welche viele deuts Qhe Frei-maurer noch gar nicht kennen, lautet in der deutschen.Übersetzung aus der fran-zösischen Urschrift, wiehier folgt, und liefert eineneue Probe von den abge-schmackten Erdichtungen,welche die Grundlagen dersogenannten höheren Gradeausmachen. —Das Testament Jakob's von Mo-

Lay.„Als Molay an der Wen-

dung, welche sein Procels zunehmen begann, gewahr wur-de, dafs weder für ihn selbst,noch für den Orden , weiterEtwas zu hoffen sey, er auch

Das letztere Jahr stehe inder „Chronique de St. De-nys".]

keine Gelegenheit hatte, sichmit andern Tempelherrenbrü-dern zu besprechen ; (indemdiese zum Theil , gleich ihm,eisigekerkert waren, zum Theil,der Wuth ihrer Feinde entron-nen, sich an abgesonderten Or-ten versteckt hielten ,) richteteer seist Augenmerk auf seinenNeffen, den jungen *GrafenFranvois de Beaujeu, der zu-gleich ein Neffe des Grofsmei-sters, Pierre de Beaujeu, *) vor-letzten Grofsmeisters vor No-las' , war, um durch ihn dieGeheimnisse des Ordens unddie Beweise seiner Unschuldder Nachwelt zu überliefern.In dieser Absicht liefs er ihnkurz vor der Beendigung sei.nes Processes zu sich in's Ge-fängnifs kommen und redeteihn mit denVVorten an : „ „ MeinSohn, ich habe Dich zu rniain diesen Kerker beschieden,damit Du mir in einer seheschwierigen Sache rathen so]:lest; ich meine den Procefs,worin bald das Endurtheilsprochen werden wird. Manverspricht, mir das Leben zuschenken; ja, man bietet mirsogar meine Freiheit und Be-lohnungen an

' wenn ich die

entehrenden Verläurnd engen,die die Bosheit wider den Orden erdacht hat, für wahr undglaubwürdig erklärete; widri-genfalls'aber, insofern ich dieUnschuld des Ordens behaupte,'setze ich unfehlbar meine Frei-heit und sogar mein Leben« inGefahr.""

„Beaufeu, ohn e sich einenAugenblick zu bedenken, ant-Wortete seinem Onkel: „ „erwünsche zwar Nichts so sehr,als dals der Grofsmeister amLeben bleiben möchte: er sey

)19 S. oben diesen Artikel!Anm. des :Harausg.

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MOLAY. M OL AY.

indefs , wie er ihm unTeerholensagen müsse, der Meinung,dafs in einem solchen Falle dieEhre und die Rechtschaffenheiteböten, blofs der Stimme der

Wahrheit Gehör zu geben,mithin den Orden zu verthei-digen, und lieber die Freiheitund sogar das Leben aufzu-opfern, um für die Wahrheitund die Religion ein Martyrerzu werden."

„Molay, aufser sich vor Freu-de, umarmte seinen Neffenzärtlich und sagte zu ihm :

„Mein lieber San, dieseAntwort und diesen Ela.th er-wartete ich von Dir: allein,würdest Du in einem ähnli-chen Falle auch wol selbst fä-hig seyn, blofs an Das zu den-ken, was die Wahrheit und dieEhre erheischen?"" Hierauferwiederte Beaujeu: „ „er habeihm nur Das gerathen, Was erselbst unter solchen Umständenthun würde." "

„Molay fuhr daher weiterfort: „ „Du hast zu jeder Zeit,ein eifriger Verehrer des Or-dens zu seyn, geschienen undimmer die Neigung blicken las-sen , in denselben zu treten.,Verspürst Du aber auch nochjetzt den nämlichen Eifer und.die nämliche Lust in Dir, ob-s ehön alle Hoffnung verschwun-den ist, dafs der Orden je wie-der werde hergestellt werden ?und fühlst Du Dich muthig,,entschlossen und standhaft ge-nug, um jeder Verfolgung,Firänkung und DemüthigungTrotz und die Spitze zu bie-ten ?" „„Ja!"" antwor-tete Eeaujeu, „ich hege nochheute den Wunsch, in den Or-den zu treten ,und was auchnur immer für Verlust michhierbei treffen mag, fühl' ichmich dennoch stark genug, um.jedes Hindernifs zu überwin-

den, unablassi& die Wahrheiteifrig zu vertheldigen, und denallerheiligsten Orden fortzu.-pflanzen.""

„ „Gut, mein Sohn !"" eng.te Molay; und indem er unterseinem Hemde ein Band her-vorzog, woran drei Schlüsselbefestiget waren, machte erdiese los und verbrannte dasBand. — ""Du siehest," ‘‘'fuhr er fort, „ "wie diefs Bandverbre.ent. -- Bald vielleichtsteht uns das nämliche oderein ähnliches Schicksal bevor.Fühlst Du Dich stark und flau-thig genug,' um zur Vertheidi-gang Deiner Brüder und derWahrheit Dein Leben aufzu-opfern und Dein Blut zu ver-giefsen ?"" Beaujeu be-thetterte, dafs er zu Allem be-reit sey. Molay sagte daher zuihm: ', „Du. mufst mir einen.Beweis Deines Mathes ge-ben." — Zu diesem Zwecküberreichte er ihm die dreiSchlüssel, mit denVVorten:„„Der Erste von diesen Schlüs-seln öffnet die kleine Pforte zurGruft des Grofsmeisters. Dahinunter mufst Du währendder Nacht, das heifst, geradeum Mitternacht, in einen Man-tel gehüllt, und mit einerBlendlaterne versehen, steigen,dort den Sarg Deines Onkels,des Grofsrnersters Beaujeu,die Höhe lieben und darunterein dreieckigtes liästchen von.Crystall., hervorziehen, so-dann wieder heraussteigen, dieThar, welche zur Gruft führet,hinter Dir verschliefsen und.wir das Biistchen überbrin-gen..

„Beaajeu vollzog den Befehldes Grofsmeistcrs mit derpünctlichsten Genauigkeit und.überbrachte ihm das arAieckig-te, crystallne und mit Silbereingefafste lb.stehen. Als e$

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504 MOLAY. MOLAY.

Molay ansichtig wurde,- nahmer es in die Hände, bedeckte esmit seinen Küssen und sprachzu Beaujen: ” „Mein: HebetSohn, in diesem Kästchen liegtdie heiligste Reliquie verschlos-sen, die der Orden vom Köni-ge Balduin bekommen hat; inihm ist der Zeigefinger derrechten Hand des heil. Johan-nes des Täufers befindlich. DirSarg, unter welchem Du die-ses Kästchen hervorgezogenhast, umschliefst nicht die k.ör-perlichen Uberbleibsale DeinesOnkels , sondern einen grofsensilbernen Kasten. Dieser zwei-te Schlüssel öffnet eine Ni-sche in der Nähe des Sarges.Sobald Du hineintrittst, wirstDu Dich in einem grofsen un-terirdischen Gewölbe befinden.Jn dessen Mitte mufst Du ei-nen hasten ausgraben, welcheralle zum Archive des Ordensgehörigen alten Papiere undUrkunden in sich schliefst , so-wie die Krone der Könige vonJerusalem, die Lampe dieehedem im heiligen Grabe ge-brannt hat, den siebenarmigenLeuchter, die vier _Evangelien,das Schwerd t, das Winkeltnaarsund die Standarte des Ordens. —Vermittelst des dritten Schlüs-sels wirst Du diesen Kasten er-öffnen können. Ich habe allediese Sachen , die ich aus den.Händen der Ungläubigen rette-te, unter dem Vor-vvande, DeinOnkel, der Grofsmeister Beau-jeu, habe verordnet, seinenLeichnam aus dem Oriente indas Begrä.bnifs der Grofsmei-ster nach Paris zu bringen,dorthin schaffe n lassen. Indefsist Jedermann fest überzeugt,dafs alle diese Sachen den Un-gläubigen in die Hände gefal-len seyeil. — Die beiden Säu-len, womit die grofsmeisterli-ehe Gruft geziert ist, sind

hohl; und in ihnen ist einSchatz aufgehäuft von den er-sparten Geldern des Ordens,welche vermittelst der Capitä-ler , die man abheben kann,nach und nach hineingeschilt-tet worden sind. Versprichund schwöre mir diesen Schatzfür die Folgezeit 'dem Orden zu.sichern , und von seinem Er-trage die unglücklichen Spröfs-linge zu unterstützen, die bei,den jetzigen traurigen Ereig-nissen zerstreut worden sindund aus Furcht, entdeckt zuwerden , sich sehr schlecht be-helfenmüssen! Versprich mirfeiner, den Orden so langefortzupflanzen , bis er neunvollkommene Baumeister zählenwird ! Übrigens bitte ich Dich,wofern es Dir möglich ist, zuveranstalten, dafs ich. in derGruft meiner Väter und inden Ordenskleidern begrabenwerde." "

„Beaujeu zeigte sich zu alleDem bereitwille und schwul-,Das , wozu. er sich so eben an-heischig gemacht, in's Werkzu. setzen. Molay , mit dem.guten Willen seines Neffen zu-frieden, sagte noch zu ihm„ „Ich werde Dich am jüng-sten Gerichte vor Gott zur Re-de stellen, ob Du Dein Ver-sprechen erfüllt habest. — Le-be wohl, mein lieber Sohn!.Ich umarme Dich. zum letztenMale. Von nun an will ichmich einzig und allein auf dasSchicksal vorbereiten, das mirbevorstehet." " — hierauf ver-liefs ihn Beaujeu."

„Beaufeu blieb die übrigeZeit des Tages zu Hause, weiler nicht mit sich einig werdenkonnte, Was er zu thun hätte,und wie er seinem Versprechenund seinen Verbindlichkeiten

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IVIOLAY. INTOLAT. 505

Genüge thun sollte; Bei die-sein Nachsinnen überfiel ihndie Nacht. Alsbald legte erReisekleider an, nahm seinenMantel, den er bereits bei sei-nem ersten Gange in die Gruftder Grofsmeister umgehabt hat-te, nebst der Blendlaterne und.den drei Schlüsseln, und gabbei'm Weggehen vor, dafs er,auf% Land zu reisen, gedächte.Gerade um Mitternacht trat erin die Gruft der Grofsmeister,und zwar durch die kleinePforte , welche ihm 2Wolay be-merklich gemacht hatte, undkam zum Sarge des vermeint-lichen Beaujeu, gierig alsdanndurch. die ihm bezeichnete Ni-sche in ein noch finstereres Ge-wölbe , grub an der angegebe-nen Stelle nach und hob denbeschriebenen Fasten aus derErde heraus. Er schlofs ihnmit dem dritten Schlüssel auf,band, da er denselben, we-gen seiner allzu beträchtlichen.Schwere, nicht forttragen konn-te, sich Tücher um den Leibund nahm die wichtigsten Pa-piere, Urhunden und Archiv-stücke des Ordens heraus ver-schlofs die Krone, die Lampe,den siebenarmigen Leuchter,den Ring der Großmeister u.w., über welche Saehen er inErstaunen gerieth, in denKasten und verscharrte diesenwieder. Da er aber die ge-lachten Papiere nicht alle aufeinmal fortbringen konnte: soLieg er mehre Male hinunter,

er Alles herauf geholt hatte.2Isdann gierig er aus dem Tem-pi fort, rersete noch in dernmliehen Nacht von Paris abud nahm seine Wohnung, aufeitern, ihm gehörigen kleinenM ieinberge in der Nähe derStdt. Hier verweilte er 6 Ta-gelang und las zu wiederhol-Dez Malen die Urkunden über

die vormaligen Besitzungen des,Ordens durch; wobei er überdiese wichtigen, aus der Gruftder Grofsrneister geholten, Ur-kunden in nicht geringes Erstau-nen versetzt wurde.".

„Nach Verlauf jener 6 Tagekehrte er, eingedenk seines Ver-sprechens, dafs er sich bemü-hen wolle, Molay's Körper. im.Ordenskleide in dem Begräb-nisse seiner Väter beisetzen zulassen, nach Paris zurück, liefsseine beiden Lehrmeister (In-structeurs) zu sich kommen undentdeckte ihnen, womit er sichwährend der 6 Tage beschäftigtund dafs er sich vorgenommenhabe, Molay in der Ordens-kleidung zu begraben, und ydenOrden so lange fortzupflanzen,bis neun vollkommene Bau-m eister auf der Erde seyn wür-den. Die beiden Lehrmeisterbenachrichtigten ihn hieraufvon den besondern Umständen.der Hinrichtung. des Grafsmei-sters, von der sie Augenzeugengewesen waren , und wie sieselbst mit angehört hätten, dafser , sterbend, den Papst Cle-mens r. und den König- Phi-lipp , den Schönen, Jenen in-nerhalb 4o Tagen und Diesenin einem Jahre, vor dem Rich-terstuhle Gottes zu erscheinen,gefodert habe. *) Sie erzähl-

.) Der Zufall b estätigte sonderba-rerweise dieses, damals verbreitete , Gerücht. — Papst Clemens' V. (s. oben diesen Art. !)_ er-krankte bald nach ildoZczys Hin-richtung an einer Abzehrunig(innladie lang.uissante) und lie ssich von Avzgnon, wo damalsder päpstliche Sitz war, nach.BOLZT deaux und von da nach ite-que-nuzure sztr Ze Inone bringen,um in einem andern Himmels-striche zu genesen, starb aberan letzterm Orte am löten oder2Osten April 1314. Auch KönigPhilipp ward zu gleicher Zeitvon einer Abzehrung (lalegucur)befallen, deren Ursache di s:niemals ergründen konnten, und

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5O6 MOLAY. MOLAT.

ten ihm ferner: „ „sie hätten, hen sich mit Schaufeln, Blend-indem sie sie sich die Stelle, wo laternen und Glocken. Neundie Überreste des Grofsmeisters von diesen Brüdern sollten Mo—eingescharrt worden wären, ge- Lily& Körper ausgraben , wäh-merkt, Bedacht darauf genom- xend die zwölf andern unten anmen, selbige wieder zu finden, der Anhöhe Wache hielten,hätten auch solche hernach, un- um bei dein geringsten Gei-Li-terrar dem Beistande von sieben sche ein Zeichen mit ihrenandern Tempelherrenbrüdern, Glocken geben zu können;mit sehr vieler Mühe auf einer auch sollten sie sich mit De-kleinen Anhöhe entdeckt 'und gen bewaffnen, damit sie, ihrenauf diese, zum Merkzeichen, Gegnern Widerstand zu thun,einen Strauch gesteckt, damit vermöchten. Nach erfolgtersie dereinst, wenn es mit we- Ausgrabung des Leichnams soll-rüger Gefahr geschehen könn- tau sie ihn in grase Scharzente, seinen Körper wieder aus- (tablier.5) wickeln und auf diegraben könnten; überdiefs litt- Fragen: „ „Was sie vorhätten?ten sie seine Asche gesammlet Wer sie wären ? und Was sieund in einem Gefäfse aulbe- trügen ?"" zur Antwort ge-wahrt."" ben: „ "sie kämen von ihrer

„Becujeu, erfreut über Das, Arbeit und trügen einen Mau-was er so eben vernommen, rar, ihren Cameraden, derliefs die sieben Brüder Tempel- verunglückt wäre.""ritter rufen, eröffnete ihnen, „Alles Dieses führten sie mitWas ihm der letzte Grofsmei- der äufsersten Genauigkeit und.ster zu thun auferlegt hatte, ohne die mindeste Unordnungund nahm von ihnen das Ver- und Schwierigkeit aus, grubensprechen entgegen, sich die die Überreste des GrofsmeistersFortpflanzung ,des Ordens so aus, fanden seine Hände nochlange angelegen seyn zu lassen, mit demStricke zusammenjebun-bis neun vollkornmeneBanmei- den, und trugen ihn in dieKir-ster auf der Welt seyn würden, ehe des Tempels ((glise du Taut-'Um dieses Versprachen desto pla). Beaujeu ging voraus undfeierlicher, religiöser und fe- trat gerade umMitternacht durchster zu machen , führte er eine die gro-fse Pforte in dieGruft deralte Gewohnheit der Brüder Grofsnaeister, wo er die nöthi-wieder ein, nach welcher sie gen Anstalten traf und den ha-Alle aus einem, Gefäfse mit sten, worin die Krone und dieWein tranken, worein sie Et- übrigen Kostbarkeiten lagen,was von ihrem Blute fliehen ausgrub. In diesen verschlos.liefsen. Sie gesellten sich , in sen sie iliolay't Leichnam irrVerfolg der Befehle Beaujeu's, Ordenskleide, und seineAschenoch achtzehn andere Brüder und. setzten den Kasten in de,zu, verkleideten sich als Mau- Sarg des vermeintlichen Groferar Zu Nuro)ilze) und versa- meistersBeaujeu, worin bereis

eine grosse Kiste mit Geld ve-schlossen lag-. Auch. räume

verschied endlich zu Fontaine- man dort demfeiligen Schatebleau, wohin man ihn geschafft .hatte, am 29. Nov. 1314. — S. die einen Platz ein, der in den bi-oben S. 501, Sp. b, der Note *), den Säulen aufbewahrt wur e,aufgeführte

',distoire par u-

ay ", p. he, Note womit der grofse Chor in (erP Anne. des licrau5g. Gruft der Grolsmeister gezrrt

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310LAT. MOLAY. 507

war, und woraus man nachWeghebung der Capitäler dievorräthigen Summen nehmenkonnte."

„Zufrieden, dafs sie damitzu Stande gekommen waren,verliefsen sie noch vor TagesAnbruch die Kirche des Tem-pels und verfügten sich sofortnach dem kleinen WeinbergeBea.ujeu's, der sie auf's Neueeidlich angeloben liefs, denOrden fortzupflanzen und ihmtreu zu bleiben ; worauf sienochmals aus jenem Gefäfsetranken. Nach dieser Ceremonie zeigte er ihnen Alles, waser bereits aus der Gruft derGrofsmeister geholt hatte. —Wie erstaunten sie, als sie sa-hen, dafs alle diese Sachen demOrden erhalten worden waren;da sie vorher in der festenÜberzeugung gestanden hatten,bis, als Palästina für den Or-den verloren ging und -seineMitglieder gen ö thi get wurden,sich aus dem Oriente zurück-zuziehen, alle, diese Sachen den.Ungläubigen in die Hände ge-fallen wären."

,,bleaujeu fragte den Aufseherdes Tempels : „ „ob er ihmwol erlauben dürfe, den Sargseines Onkels, des Grofsmei-stersBeaujeu, wegzunehmen ?""worauf der Aniseher ihm zurAntwort gab, dafs er ohne Er-laubnifs es riönigs ihm Diefsnicht bewilligen könne ; da derTempel bereits über sechs Mo-natelang verschlossen sey; und.dafs sich Niemand ohne aus-drücklichen Befehl des KönigsPhilipp hinein wage. Heuaa jeuerbat sich daher bei'rn Königehierzu die Erla nbnifs ; und Die-ser gewährte ihm sofort seineBitte."

„lieaujezt und die ihn beglei-tenden neun Brüder zogen nun,mit Hülfe -der übrigen achtzehn

Tempelritter, den Sarg, wel-cher Molay's Körper, sowieden Schatz u. s. w., enthielt,aus der Gruft der Grofsrneisteran Strichen" heraus und trugenihn auf des Erstern Weinberg,wo sie den Leichnam des Grofs-meisters von Neuem in einemSarge begruben. Auch die Kro-ne wollte Beaujeu mit liineinle-gen : allein, die übrigeri Brüderliefsen Diefs nicht geschehen,sondern die neun ersten Tempelritter setzten ihm die Kroneauf das Haupt und riefen ihnzum rechtmäfsigen Könige vonJerusalem aus. Beaujeu verbatsich diese Ehre und. sprach zuihnen: „Helfet mirnur, mei-ne Brüder, dieses Ixeilige Un-terpfand an einem sichern Orteaufbew-ahren, damit es stetsfür den Orden erhalten wer-de!" " — Die Brüder verspra-chen ihm ihren Beistand undernannten ihn einstimmig, un-ter dem Namen: Salomon, zumGro fsrn eister. Die beiden Lehr-meister und die sieben erstenBrüder wurden zu S'alomon'sBulligebern ernannt."

„Nachdem Beaujeu, die Or■denspapiere und Urkunden wie-der in den Sarg , gelegt hatte,verschlofs er selbigen und Hersihn nach Carpentra8 bringen,wohin er ihm , nebst den 27Tempelherrenbrüdern , nach-folgte. Sie kamen daselbst am'Asten Tage nach Molay's und.am 2ten nach des Papsts Cle-mens V. Absterben an und er-fuhren, als sie abends dort ein-trafen , dafs unterdessen dieLeiche des Papsts am Molkendieses Tages dahin gebracht undin der Cathedralkrrche ausge-stellt worden sey. Es befanden sich also an einem unddemselben Tage die Leichname.Nolay's und Clemens des V. ineiner und derselben Kirche:

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,508 MOLA-2*. MOLAY.

Des Letztern Leichnam sollteTags darauf früh nach Uzs ge-bracht und allda beerdigt wer-den. Beaujeu, von dem Wun-sche durchdrungen , noch andem Leichname des PapstesDessen verab scheuungwürdi-ge und ungerechte Handlun-gen zu rächen , bemerkte, dafsdie Soldaten , die DessenLeichnam Ibewachen sollten,nicht auf ihrem Posten wa-ten. Er näherte sich daher,nebst seinen Brüdern, dem ver-storbenen Papste, zerbrach ei-ne über Dessen Haupte breitnende Lampe, so dafs das 01auf die päpstlichen Kleidetherab flo fs und dieselben inBrand steckte ; doch dämpftensie den Brand sofort, nahmenden Leichnam des Papstes ausdem Sarge, und legten an des-sen Statt lifulay's Körper hin-ein. Alsdann rissen sie dempäpstlichen Leichname die Zun-ge und das Herz aus, hiebendemselben den Kopf ab , ver-brannten den Körper und ver-streuten die Asche in die Luftnach allen vier Weltgegenden."

„Als am Morgendarauf dasGefolge des Papstes in die Kir-che kam und sahe , Was mitdem Leichname vorgefallenwar , kleideten sie 'selbigen inder Geschwindigkeit anders anund setzten in grofser Proces-sion ihren VVeg nach Uzes fort,wo sie den Leichnam des ver-meintlichen Papstes (des Grofs-xneisters Molay) mit allen. einerpäpstlichen Leiche gebühren-den Pracht begruben."

"Hier verblieb Molay ei-nen ganzen Monat ; alsdannaber grub Beaujeu, unter demVorwande, in der Gruft nachEtwas zu sehen, den Leichnamauf's Neue aus, zog ihm dieOrdenskleidung wieder an, leg-

te die kostbaren Überreste inden ihm eigentlich bestimmtenSarg und setzte auf den Deckeleine dreieckigte Platte mit derInschrift

„ „.T. 13. M. B..I. D. .T.MCGCXIF. leii. Igars.""

das hteifst:„„Jacobus Burgundicas Mo-le bustus anno Domini na-etri Jesu Christi 1314. 11—Har-tii."" *)"Auf dem Grabe des Papstes

Clemens V. wurde, (indem manfortwährend in der Meinungstand, dafs sein Körper darinbeigesetzt sey ,) ein prächtigesDenkmal. errichtet."

"Wahrscheinlich blieb Beau-jeu in Frankreich;; seine beidenLehrmeister hingegen; vonwelchen der Eine, aller Ver-muthun.g nach, Peter von Bou-logne (Petrus de Bononia) war,des Andern Name aber noch un-bekannt ist, reiseten aus Frank-reich ab und begaben sich an-fangs nach, Weinheim, in derPfalz, endiarien jedoch von danach Schottland, auf die Insel.Mull, wo sie den clericali-schen Zweig des Ordens fort-pflanzten, während Harris undseine Nachfolger den Ordenbis auf den heutigen Tag unterder Hülle der Frezrnaurerei fort-setzten und ausbreiteten."

„Peter von Jioulogne starb,der Angabe nach, auf der In-sel Mull, in Schottland, ineinem Alter von mehr als hun-dert Jahren. Thomas War-thon, sonst auch Bruder Ed-mund genannt , wurde seinNachfolger."

*) Zu deutsch: Jakob ligolay, ausBurgund verbrannt im Jahreunsres Herrn Jesu Christi 1314,am 11. März. — Vergl. übri-gens oben B. 1, 8. 38, Sp. a,Z. 1 ff.!

Axel. des _Fierausg.

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MOND. MOND. 509

„Am 2,2-. März 1514, nach 6, Zischen und französischenUhr abends, erbarmte sich der d e, drei ,,•,,dsen Lichter. S.Polizeioflicier, der bei MolaysA LICHTER 'Und SONNE.Tode zugegen und nzenzenge

von Allem , was dabei vorge- [Die schöneVergeistigungfallen, gewesen war , der drei dieses Symbols in den Lo-ihm zur Bewachung anvextran- (Yenvorträgen des Brudersten Tempelritter, die Tags dar. Krause (Dresden 1811, .5.auf das nämliche Schicksal er-

64,) ist sehr geeignet, hierwartete, und erleichterte ihnendie Flucht; indem er sie aus wiederholt zu werden. —ihrem zeith

'erigen in das Ge- „Sowie sich an der Hirn-

fängnifs des Chätelet bringen ruelsveste zur prächtigen SonneDie drei Brüder, von 'der milde Mond, als das nach

Erkenntlichkeit gegen ihren ihr für die Erde wirksamste'Wächter durchdrungen., baten und wohlthätigste Gestirn, ge-ihn inständig, ihnen-zu erlau- seilt: so ist der Mond auch. nxben, dars sie sich in die Kir- unsrer Bildersprache das zweiteehe verfügen dürften , weil sie kleinere Licht neben der Sonnedort in einem Altare sowol Pa- geworden. Auch die L'inwir-iere, als die heiligen Gefärse, kung des Mo»des ist so, wie

versteckt hätten, die insge- die _Kraft der Sonne, in diesammt von der äufsersten Wich- Entfaltung alles Lebendigen auftigkeit wären und dem Orden Erden verkettet; und wann dieangehörten. Nach mancherlei Sonne von unserm HorizonteSchwierigkeiten brachten sie es scheidet, läfst sie uns ein freund-endlich bei ihm dahin , die Pa- lieh tröstendes Licht auf demGe-piere und Geräthschaften von fährten unsrer Erde zurück und,da abzuholen. Als sie sich die- mildert das Grauen und das ödeser Papiere bemächtiget hatten, Schweigen der Nächte. — Auchverhalf ihnen ihr menschen- die Nacht ist von der Wirk.-frenndli cherWächter zurFlucht; samkeit der Freimaurerbrüderund .90 entkamen sie noch zur im Geiste der Menschheit nichtrechten Zeit den Händen ihrer ausgeschlossen. Wachend, sinntHenker." der Bruder auf seine eigne Er-

zehung und Bildung zum Men-„Aller Wahrscheinlichkeit schien, und auf das Gluck sei-nach begaben sich. Zwei dieser ner Geschwister auf Erden;Brüder, vielleicht die beidenoder er geht, des Schlafes ver-Lehrmeister des Beaajeu, nachgessend, den Weg, wo er demSchottland und brachten das

heilige F Deuer dorthin. er Bruder dient; die; und wenn erG p t,Dritte hat seinen Weg in dasGabe des Schlafs empfingt,dann spiegelt sich in seinennördliche Schweden genommen;

indefs istDiefs eine blofse, wie- reinen, sch öneu Traumen sei-eenswerthkbimmermmilwo

ermuthung.‘ne menschlich edle Seele. —

Veer Auch der liebliche Jhond um-1

,

leuchtet das ganze Erdenrund,MOND (nun) ist nach dem alle Menschen erfreuend, doch.

altenglischen Rituale das vorzüglich reichlich und trä-alten stend Denen, welchen am un-Zweite der drei kleinen, fruchtbaren Pole die SonneKingegen nach dem neueng- matter und ungleichförmiger

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510 MONIMENTO. MONTAG UE.

I en eh tet. Auch des MondesLicht bringe alle Menschen-kinder dem Herzen des Mau-rers nahe, dafs er in allen Völ-kern und Ständen den Men-schen als seines Gleichen aner-kenne und liebe! Das Gemiith.des Maurers sey so mild, sostill, wie das Bild des Mondesam nächtlichen Himmel! —Möge der Mond oft den Mau-rer wachend für _Nenschenwohlfinden! möge er ihm nur aufden Wegen der Tugend und derMenschlichkeit leucliten!"]

1VIONINIENTO (EQUES A);s. ANSPACII.

MONT.A GUTE (ANTONBrtowN, LORD VISCOTJNTvon), Grofsmeister derGrofsen Loge von England.(von den neuformigen Ma-sonen) im J. 1732.

MoNTA G UE (J0 ANNMON-

TAGUE,HERZ OG V 0 N), Grors-

meister der Grofsen Logevon England von den:mo-dern Masons im J. 1721.[,‚Bei seiner Wahl bezeigte,nach den „Constitutions,"ed. hy Noorthouck p. 20S,die ganze" (versammlete)„Brüderschaft grofse Freu.-de über die sich darbieten-de froheAussicht, dafs sie"(seit der sogenannten Wie-derherstellung der GrofsenLoge im 3.1717) „von Neu-em, wie in den glücklichenZeiten der Freimaurerei,unter dem Schutze hochade-liger (noble) Grofsmeisterstehen sollte (patronized).“

Fern er wird ebendas.S.210seri». erzählet „In der Ver-

sammlung der Grofsen Logevom 27. Dec. 1721 ertheiltedieser Grofsmeister 14 ge-lehrten Briidern den Auftrag,Anderson's Handschrift desvon ihm verfarsten C onstitu-tionenbuchs zu prüfen ; unddiese statteten in der Ver-sammJung am 25. März 1722den Bericht ab, dars sie sol-che, nach einigen darin.vorgenommenen Verbesse-rungen , billigten; woraufder Grofsmeister den Ab-druck anordnete. Nach des-sen Vollendung übergab An--derson das neue Constitu-tionenbuch", (welchem derdeputirte Grofsmeister Des-aguters (s. d. Art. !) eine Zu-eignung an den Herzog vonIllontague vorgesetzt hatte,), am 17. Jan. 1723 der gro-f'sen Loge, die ihre vorigeGenehmigung desselben be-stätigte." *)

„Nun überzeugten sichverständige (ingenions) Män-ner aus allen Fächern undStänden (fadcities and stet-tions) , dafs Liebe undFreundschaft der _Kitt derLoge sey, und baten ange-iegentlich, zu Masonen auf-genommen zu werden ; in-dem sie diese friedliche Brii-derschart anderen Gesell-schaften vorzogen, in -wel-

E *) Hiernach ist im Artikel :ÄNDERSON die Stelle aufS.16, Sp. a, Z.7 ff., zu be-richtigen.] •

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MONTAGUE. MONTMORENCY. 5111

chen das gute Vernehmen riger Form eröffnet und ge-oft durch hitzigen Wort- schlossen worden. Unterstreit gestört wird." diesen Uniständen erkann-

„Die vortreffliche Regie- ten die adeligenBrüder, so-rung des Grofsmeisters Mon- wie alle andere, die. sichtage machte den bessern keine UnregelmäfsigkeitenTheil der Mitglieder ge- gefallen lassen wollten, denneigt, ihm diese 'Würde Herzog von Inarton in sei.wieder auf ein Jahr zu über- ner Würde . nicht an, bistragen, und verschoben da- endlichnruderMontague den.her die Zubereitungen zum Bruch der Eintracht heilte,grolsen Logenfeste. Da in- indem er zum 17. Jan. 1723defs der .Herzog von Whar-. eine Versammlung der Gro..ton", (s. d. Art. !) „der nur fsen Loge veranstaltete, in.erst seit Kurzem zum Bru- welcher der Herzog vomder aufgenommen worden 1777zarton, nach abgegebe-war, , nach dem Vorsitz im nem Versprechen, gewis-grofsmeisterlichen Stuhle senhaft und treugesinntstrebte; so zog er eine An- (trzze und faithfizi) zu seyn,zahl von Brüdern an sich, durch lauten Ausruf des de-die mit ihm ain24. Juni 1722 putirten Grofsmeistersin &calariers Halle zusam- Med. Dr., zum Grofsmei-menkamen. Dort liefsen ster erklärt und durch diesie, weil keine Grofsbeam- vorigen Grofsbeamten undten da waren , den ältesten die Beamten von 25 Logenlifeisternz,aurer, der, --- \Vas in seine -Würde mit der ge-eben falls eine Unregelmä- hörigen Feierlichkeitfsigkeit war, —damals nicht gesetzt wurde; worauf er€.:as Amt eines Logenmeisters den Dr.Desagzdiers zum de-bekleidete, den Stuhl ein- putirten Grofixneister, so-

nehmen, und dieser rief, wie Josua Timson und Ja-ohne die hergebrachten ge- kob Andersan, A. M., zuziemenden Ce,remonien zu Grofsaufsehern bestellte."]beobachten, mit lauter Stirn- MONTALE-4%U; s. B.oZT-me ernannten Herzog zum TIERS.Grofsmeister der Maurer, MO NTE g .A.NCTO CE217E3sowie Josua Tirnson, einen A); s. H.A.0 ewrrz.Hufschmidt, und Wilhelm MoNTGomEnY (RoGtrtHawkins, einen Maurer, zu VON) GR 4F VON SnnEws-Grofsaufsehern, aus; doch 131711Y TIND ÄRUN D s.wurde weder von Sr. Gna- GuNluLpn.den ein Deputirter bestellt, MONTMORENCY AWNnoch war die Loge in gehö- CARL, SIGISMUND VON

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512 • MOPS- OliDEN. MORIAIL

MoNTkotrNci•HERzor; vignette;) h Amsterdam,VON); S. LUXEMBURG. 1745 ; .liebst 2 Hupf. Die-

Mors- ORDE.N (3)n) •ent- se macht einen Theil desstand, angeblich in Wien, Werks: „Le Secret de l'Or-zwischen 1738 und 1740, • dre des . Francs Mapone€nachdem Papst Clemens X.11. etc. (ebend. ; in 8. ;) p.199wider die Freimaurer die —240, aus,. wovon diebekannte Bulle [s. diesen Ar- deuts cheTh ers etzung: „Dietikel!] erlassen hatte, und offenbarte • Freymäurerey."war aus Männern und Frau- u. s. w. „von dem Bruderen zusammengesetzt. Der .Nidias° , (Leipzig, 1745;

- geistliche Churfürst Clemens in 8. ; ) sich auf S. 141 —August zu Göln, geborner 168 auch über das Geheim-Herzog in Baiern , der vor nifs der Mopse verbreitet. —der Erscheinung jener Bulle Vgl. die „Ilistoire" etc. (parin einige freimaurerische Thozy), p. 347-- 349!]Grade eingeweiht WQrden. MOR.A.Til (PERESMETOFFwar, zog sich zwar damals vom), Lieutenant in schwe-von der Brüderschaft zu--diSchen. Diensten, war Nlit-rück, stiftete abeis, um sich glied der höhern Grade vondafür schadlos zu halten, der stricten Observanz, :wo'und zugleich als ein grofser er den Ordensnamen: .EquesVerehrer der Damen, jenen a Corona aurea, führte.Orden, dessen Zweck durch- MO BAT (JAKOB GRAFaus kein anderer war, als : voN) war Grofsmeister derFeste in gewählter Gesell- Grofsen Loge von Schott-s chaft zu geben und geie- land im J. 1745.gentlich ein Almosen zp. MORAY (ROBERT); s. MA-vertheilen. Derselbe fand Rir.N C.A.yELL12.in einem grofsen Theile Mon GEN (I) ER); S.ORIENT.Deutschlands, und sodann MoniAn; ein bedeuten.-in Holland und Frankreich, des Wort in den höhern Gra-Beifall, hat aber schon vor- den. [Nach . 1. „Mosis",längst der Maponnerie A- XXII, 2, brachte Abrahamdoption [s. diesen Artikel!] seinen Sohn ]ts‘aak auf demPlatz gemacht. . Berge gibrif (hebräisch:

[Weitere Auskunft dar- dem Herrn zumüber enthält die Schrift: Opfer dar; und nach 2.„Le Secret dc la SocMtc; cies „Chronic. 4 , III, 1, soll auf_ikiopses, Devoil et mis au ebendemselben Salonzon'sjou r par Monsieur P***" ; Tempel _erbauet worden(mit der Abbildung eines seyn.Mopshundes auf der Titel- • Br. Krause führt zu der

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MOMAIL MORIN. 513

oben im Artikel: 1VIvrAtt,S. 487, Sp. a, aus _Browneentlehnten Stelle in den„KUrkk.", B. 1, Abth. 2,S. 140 in der Note, Folgen-des aus „Joh. dJnoB Comeniioperr. didact.", (Arnstelod.1657; fol.;) p. 474 , latei-nisch und deutsch an. —

„Der Tempel Solomon's wur-de auf Gottes Geheifs gegrün-det auf dem Berge Moriah, wel-ches Anschauen (visiorzem) Got-terbedeutet. $o wird auch An.schauen Gottes die Grundlageder Weisheit seyn, das ist, Al-le werden dahin eingehen , da.-mit durch alles Sichtbare derunsichtbare Ordner des Welt-alls (universi praeses) selbst,mit seiner durch. Alles ergofs-nen (Nrusa) Macht, Weisheitund Güte, im Geiste (nzente)gescliauet werden könne."

In dem Rituale des Ordre_Royal de He'rodom de .K.:ilwin-ning kömrnt in der Instru-ction du 1er degre( sect. 5,Nachstehendes vor. —

„Dein. Oh a- t on tenupremier Chapitre du. royalOrdre de H—r—m?"

„ „Rep. Sur le saint som-met du rnont Noriah,dans le royaurne de Ju-dge.""

„D. Pourquoi appellez-Vou.sle mont Nloriah raint?"

„ „R. Parcequ'il fut con-- sacre par trois grandes

offrandes."„D. Quelles sont- elles ?"

„„R. La premih-e estcelle d'Abrolzam,ob6issant ä la voix deDieu, y sacrifia sonPils Isaac ; la secondeest la prihe et Pof-frande du roi David,

pour faire cesser lape-ste; et enfin la priere-et raffrande du roiSolomon, lors de ladgdicace du saint Tem-

„D. S aurait d'autresmontagnes au monde aussisacrges que le rnontrieh?”

„„1?, c'est le rnontCalvaire."

„D. Cornment cela ?"„„R. Par la plus grau-

de de toutes les of-frandes, qui ait jamaisdte' faite." "

„D. Quelle est- elle?"„ „II. C'est le sacrifice

du Messie, qui y ver->sa son sang pour lar&i.ernytion du g,enre11 anum.

IVIonnz (Srtrux.r.q),Jude aus Paris, ist Derjeni-ge , welcher zuerst in Ame-rica dem altenglischen Sy-sterne seine ursprünglicheEinfachheit durch das Bei-fügen der buntscheckigenfranzösischen höher Graderaubte. Als er im J..1'761dahin reisete, erhielt ervom Conseil- des Empereursd' Orient et d' Occident 'zu Pa-ris ein Patent [lettres-paten-tes pour constitutionsb da-tirt vom 27. August 1761,worin ihm die Würde eines,Delputei Grand - inspectear[dans toutes les parties dti.Nouveau - Monde 3 und dieVollmacht ertheilt wurde,jenseits des Oceans die Frei-maurerei durch die Mitthei-lung aller von diesem Geiz-seil anerkannten 25 höhern

33

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jk mORIN. MOPJTZ.

Grade zu verbreiten. .[Die"VVorte dieses et entiesrpouvoir" in den „Copies despouvoirs donn d s ä. Paris, en1761, Stehen, Morin , hreffet de propa ger la Maron-nerie de perfection en Arneri-que, et de l'art. 2 des r.',gle-xnens arrftf...'es• Bordeaux en.1762, contenant la nonaen-clature des degre's du rite an-dien i cette •ipo.que", wel-che in der „Histoire de lafond. .du Gr. Or. de France",(par Thou, ) ,p. 121-127,stehen, sind :

„de former et etablir line Lo-ge, pour recevoir et multiplierl'Ordre royal . desMavns libresdans tous les grades parfaits et"sublimes; de prendre soinque les Statuts et regl-etrxens dela Grande . et souveraine Loge,generaux et particuliers, soienttenus et aserves, et de n'y ja-mais admettre que de vraas etlegitimes frhes de la Magonne-nie sublime; — dc re:gler etgonverner totes 3es membres,qui composeront sa dite Loge,

pellt 6tablir dans les qua-tre parties du Monde, oh . il ar-tivera Ott po urra dem eurer, so usle titre de Loge de Saint - Jean,et surnomm ge /a Parfaite Har-morde; — de clioisir tels offi-ciers,. pour l'aider t gouvernersa Loge, ..cornme ii le jugerabon",ete.

Er wird aufgeführt als„grand au parfait et uncienMartre sublime Prince Ma-pon, .Chepalier et Prince su-blime detous les Ordres de .laMaponrierie de perfection,menibre de la Loge royale dea Trinite'„“ etc.]

MolcxTz (C.A.rtr, Prrnmr),preufsischer Hof-.

rath, Professor und Mit-glied 'der Academie der Wis-senschaften in Berlin, geh.zu Hameln am 15. Septbr.1757, gest. am 26. Juni 1793,berühmt durch vorzüglicheSchriften über die deutscheSprache , die Alterthümer,Philosophie und schönenWissenschaften, [gehörte alsFreimaurer zu dem Systemeder Grofsen Landesloge zuBerlin und] war Verfasserder SChrift : „Die grofseLo-ge, oder der Freimaurer mitWaage und Senkblei; vondem Verfasser der Beiträgezur Philosophie des Le-bens"; (Berlin 1793; in 8.)und einiger Logenlieder.[Nach 'seinem Tode gabCarl Friedrich Klischnig jeneSchrift, welche kleinelosophisch - moralische Auf-sätze und freimaurerischeReden, auch Gedichte, ent-hält, unterdem Titel : „Lau-nen und Phantasien von CarlPhilipp Moritz", (Berlin179$, mit einem saubern,auf die Freimaurerei anspie-lenden Hupf. von PF: Arndt,)von Neuem, mit 18 anderen.Aufsätzen desVerfassers ver-mehrt, heraus.

Eine ähnliche Schrift vonihm, ohne Angabe seinesNamens , hat den Titel:„Andreas Hartknopf. EineAllegorie." (Die Abbildungeiner Sphinx, als Vignette,

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0 RP H Y. MOSES. 515

von- .1. W _Med, und darun- Grofsen Loge von Schott-ter das Motto;) land in den Jahren 1791 und

„Non fumum ex fuigore, 1792. [5. die übers. vonSed ex Arno date lucem." Lawrie's „Geschichte" u. s.

Berlin, 1786; in 8. Unter w., 233-239!)dem Schleier eines Romans MosAIscHns PFLAsTEB;sollen hier wichtige_. Auf- s. PF LASTIIR.

schlüsse über die Freimau-

MosEs, der Gesetzgeberder Hebräer, ist das Lo,rerei gegeben werden. -

Von der oben B. 1, 7, sungwort in einigen hö-Sp. a, erwähnten Schrift: hern Graden. [Voir le „Ma-„die symbolische *Weisheit nuel ma9onn." p. 170!der Ägypter" u. s. w., ist Vgl. oben im Isten. B. S. 168,

G. Bremer der. Verf. und Sp.b, S. 380, Sp. a, und S.Moritz blofs der Herausge- Sp. a, dann im

er gewesen.gegen-

b wärtigen B ande S. 276, Sp.b,Unter dem Titel „Anton. S. 297, Sp. a, und S. 381,

Beiser" , hat Moritz das Ge- Sp. b, vorzüglich aber inwebe seiner eigenen Schick- dem Artikel: Jun OVAII S.sale beschrieben; und in 119 — 123, wo die Schrift

Schliohtegroll's Nekro- dears.Decius, d.i. des, amJage auf das J. 1793 4 ‘ (Go- 10. April 1823 verstorbenen,tba 1795,) B. 2, S. 169 — königl. dänischen Etatsraths'276, steht seine ausführii, und Prof. Karl Leonhard

].phieragoBiei _Reinhold in Kiel: „die He-'dmonpny ; der Name- Ei_ bräischen Mysterien" u. s.

ahg-nes der neun von Salomon eführt wird. In dieser 'zur A

Baumeisters des vermifs- er h es 37:

ten

j3—,Wir haben an dem heil. Sie-sters .11irczni [s. ph'anus in der „Apostelgeschich-

oben S. 75 Note *)!] auser- te" einen unverwerflicheu Zeu-wühlten Meister: gen, dafs „,,Moses in aller

A,(1K013 GRAFNOTRO Weisheit der Aegyptier unter-Mrichtet war,"" und Thilo (invor' ) war Grofsmeister der L. L „de vita Mosis") erklärt

Grorsen Loge von Schott- sich noch deutlicher hierüber,land im 3. 1740. indem er versichert, „

MORTON (JAKoB Dou - sey von den ägyptischen Prie-Stern in der _Philosophie der

GLAS , GRAF VON) war .Symbolc und Hieroglyphen, so-Grofsmeister der Grofsen wie in den Geheimnissen derLoge von England von den heiligenThiere, eingeweiht w or-modern Masons im 3. 1741. den."" Dieses von .7Grcheri-

viiiern und andern Schriftstel.-MOB:1'0N (GEORG GRAF lern bestätigte Zeugnis und

vow) war Grofsmeister der der Umstand, dafs Aloses von33*

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,516 MOSES. MOSES.

der Tochter des damaligen PZa- und bei . Artapan (apud Euse-roo an Rindesstatt angenom- bium, in „Praep. Evang." Lib.inen wurde (2. 13. „Mosis" II, IX, c. 27;) als Musäits vor-

und folglich alle Vorrech- kommt, sogar dem Namen nach3..o;)te eines Ägypti ers vom höch- von unserm Moses oder Moyses

eganR zu geniefsen haben : nicht sehr verschieden scheint,s tenniufste, könnten uns an seiner wurde bek.anntermafsen, wieEinweihung in den Mysterien der hebräische Anführer, in sei-des Landes keinen Augenblick 'ner.Kindheitgerettet und wardzweifeln lassen, wenn wir in der ,Folge ebenfalls, vvieDie-auch die vielen Merkmale die- ser, Wohlthüter Gesetzgeberser Einweihung, die in seinen und Fürst seines Volkes. WieSchicksalen, in seinen Schlaf- Dieser', wurde er des vertrau-ten, und vorzüglich an der lichen Umgangs mit einer Gott-Grundlage seiner Gesetzgebung, heit ge-vvü.rdiget und zog mitso auffallendsichtbar sind, blofs einem beinahe gleich. zahlrei-zufälligen Ähnlichkeiten zu- chen Heere durch das rothe

"tenllh Meer mit trockenem Fufse.schen wo. „Wenn man dieser Art Von Auch ihm wird eine i.punder-

Ähnlichkeiten jenes Gewicht tliätige R.uthe, beigelegt, mit dereinräumen. könnte .und wollte, er die Flüsse Orontes und M-aas ihnen von gewissen englän- daspes, vor seinem Volke zuZischen. Philosophen beigelegt weichen, zwang, und die erwurde so würde Moses noch nach seinem Belieben in einemehr, als ein Eingeweihter der Schlange verwandeln konnte.Mysterien, — er

Eingeweihte we- Endlich, zum überflusse, fehl-

nigstens so , wie er mitten te ihm nicht einmal das golde-ter seinen Thaten und Wun- ne Born, oder die Stralen arsderwerken erscheint, sogar Ei- dein Trorhaupte, mit welchenner der vornehmsten Gegenstän- Moses vom Sinai zurückkam.de jener Mysterien, und seine Selbst die .noch ganz ägypti-Geschichte ein Fragment der schen Israeliten scheinen, ihnTraditionen, seyn, aus welchen mit dem Osiris verwechselt oderdie ägyptische Geheimlehre be- doch für Dessen Stellvertreterstanden haben soll. Wirklich. unter ihnen angesehen zu ha-hat es bei'm ersten Anblicke für bell; da sie, seine für verlo-ein durch die Offenbarung ren gehaltene Person durchnicht genug erleuchtetes Auge nichts Geringeres , als einendas Ansehen', als ob die bi.bli- goldenen Apis, das Sinnbildschen. Erzählungen von der Per- des Osiris, ersetzen zu müssen,son und den Begebenheiten des glaubten (2. B. „Mos." XXXII,Moses eine Sammlung der zer- i ff.). — Jener Tischgenofsstreuten Nachrichten Wären, die des Plutarch, (in „Sympos.",wir von der mystischen Person quaest. 5;) der sich, zu erweisen,des Osiris oder des ägyptischen erbot, dafs der Gott der He-Bakchus in den übrig' gebliebe- bräer und der Bakchus der .de-nen historischen und mytholo- gyptier eine und eben dieselbegischen Fragmenten des Alter- Person wären, hat ohne Zwei.-thurns antreffen. Dieser Osiris, fel, nach Gewohnheit der Hei-der so , wie er in den Orphi- den, den Gesetzgeber der He-scherz Hymnen als Moses, bei bräer für den Gott dieses VolksAuson („Ep." XXX;) als Mysi angesehen."

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MOSSDORF. IYIOSSDORF. 517

„Allein, was ist alle-Schein-barkeit dieser Verrnuthu.ngengegen die Erweislichkeit derThatsache, dafs die Hebräer ei-neu Gesetzgeber hatten, derseine Weisheit aus der Quelleder ägyptischen Mysterien ge-scb.öpft hat? Ich glaube, der.Achtung, die ich der Wahr-heit sowol, als dem Mosai-sehen Gottesdienste, schuldigbin, keinesweges zu nahe zu.treten, wenn es wage, die-sen Gottesdienst in seinen we-sentlichen Bestandtheilen einegetreue Copie der geheimcniie-ligion der 4egyptier zu nennen,und zu behaupten, dafs es derGesetzgeber der Hebräer, allemAnsehen nach, darauf angelegthabe, sein ganzes Folk, so weites anging, in den ägyptischenMysterien einzuweihen."

Diesen Beweis sucht Er.Decius in dem nun in seinerSchrift Folgenden auszu-führen.]

MOSSDORF (FarE.DRIen),königl. sächsischer Hof- undJustizkanzlei - Secretair inDresden.

[Nachstehende, von ihm selbstrnitgetheilte und zum Theilbereits in „Gädicke's Frei-xnaurer-Lexicon",_ 5. 342 --348, abgedruckte Notizen en er-setzen füglich Das, was Er.Lenning für g:egenwärtigen.Artikel. blofs. in lobpreisen-dem Tone niedergeschriebenhatte.]

„Geboren am 2. März 1757zu Eckartsberga , im vor-mals königi. sächs. Thürin-gen, legte Maisdorf, nach-dem er im väterlichen Hau-se den ersten Unterrichtvoneinem geschickten durchden verstorbenen Prof. Gel-

lert empfohlnen, Privatleh.rer erhalten hatte, vom .1.1770 an in dereStadtschulezu Naumbure 7 an der Saa-le , einen guten Grund imLateinischen, Griechischenund, weil er sich den theo-logischen Studien widmenwollte , sogar im Hebräi-schen, sowie in der franzö-sischen Sprache , und bil-dete sich vorzüglich zumPhilologen, änderte aberkurz vor seinem Abgangeauf die Universität seinenEntschlufs *) und studirte,

e) „Die Vorbilder sowol seiner da-mals lebenden älterenVerwand-ten , als seiner ehrwürdigen Ah-nen seit beinahe zwei Jahr-hunderten, die sämmtlich demCivilstande ins Justizfache an-gehörten und angehört hat-ten, entschieden in jenem Zeit-puncte die Richtung seineskünftigen Lebensweges , aufwelchen er jetzt in vielfacherHinsicht zufrieden zurückbli-cket. In dieser Beziehungdürftedie kurze Erwähnung einiger,in gleicher Maise nicht häufigvorkommenden, Umstände ausseinen Familienacten hier nichtunschicklich.ssyn."—,

„MojSdorl'strrgrorsvater,Chri-stoph, geb. 1646 , (Dessen VUer,Abraham,— geb. 1612 und gest.1679 , — Kaufmann und Re-ths-herr zu Nanmburg und Dessenälterer Bruder , Johann, — geb.am 15. Nov. 1642 und gest. aneb endeins elb en Monatstage 1698,

Doctor d.erRechte und Oberbürgermeister daselbst gewesenwar ,) bekleidete . von 16.941, bisi1709 in Schulzforte, bei Naum-burg, die btelle eines Justiz-und Rentamtmanns und in glei-chen Ämtern stand nicht nur1111ofsdorf's Grofsvater, Cctri, —geb. 1688 und gest. 1778, bald.nach angetretenem 9isten Le-bensjahre,— von 1129 an, bis erim i1765 n Ruhestand versetztwurde, und dann Dessen zwei-ter Sohn, Gottlieb August,

1728 und gest.. 1799, — in.Naumburg, sondern auch. seinVater, Carl, — geb. 1719 und'

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518 - MOSSDOBJ?. MOSSDOPLF.

zuerst von Ostern 1775 bisdahin 1777 in Jena und so-dann bis 1781 in Leipzig,die Rechtswissenschaften.Hierauf übte er sich in denJustizämtern zu Freiburg,an der Unstruth, und zuDresden, wohin er im Mo-nat Mai 1782 gezogen war,in practischen Arbeiten,wurde im M. Januar 1784,unter günstigen Aussichten,als Secretair bei der Landes-regierung zu Dresden ange-,stellt und hat seitdem , alssolcher, jetzt von den eilfübrigen der Älteste, in ver-schiedenenAbtheilungen derKanzlei seinen, mituntermühevollen, Obliegenheitenzu genügen, gestrebt."

"Schon in der letzten Zeitseiner Anwesenheit in Jenahatte sich , nach demTode seines Vaters , durchden verstorbenen verehrung-würdigen Kammerrath undProfessor Laurentius Johann.Daniel Succow, , der seinefrühere Freundschaft gegenden Vater auf den Sohn

gest. 1775, — von 1753 an inEckartsberga. Aufserdem istder Stiftskanzler Dr. MelchiorAlbhard zu Merseburg der Vaterseiner Urgr ofsmutter und , vonzwei älteren Brüdern seinesGrofsvaters der Eine, Christoph,

geb.1676 und gest. 1747, — Re-gierungsadvocat zu Weifsenfels,ein sehr gelehrter Jurist, (wiedie handschriftliche Nachrichtlautet,) und der Andere, Johan-nes, — geb. 1678 und gest. 1750, —königl., polnischer und churf.sächsischer Bergcommissionrath

zu. Freiberg gewsen."Anm. des Bis, Molsdo,

fortpflanzte, und Dessen.besondrer Gunst sich 111. er-freute, bei dem, am 13. Jan.1814 im 82. Jahre verstorbe-nen , herzogl. sächs.Geh. Rathe u. Minister Ja-kob Friedrich Freiherrn vonFritsch , als dem Meistervom Stuhle der Loge Ama-.ha zu Weimar, zur Auf-nahme anmelden lassen. Daaber in jener Loge das Ge-setz bestand, keinemStuden-ten bei ihr dieMitgliedschaftzu ertheilen ; so konnte seinWunsch nicht gewährt wer-den : er ward jedoch derLoge Ninerva zu den dreiPalmen in Leipzig empfoh-len und in dieser am 15. 0 ct.1777 zum Lehrlinge, am3. Juni und 8. 0 ct. 1778 aberzum Gesellen und Meister,aufgenommen."

',Nach seinem Eintritt in.den Bund widmete er dem-.selben die treueste Anhäng-lichkeit und einen Eifer,welcher ihn mit hochacht-baren Männern in traulicheBeziehung brachte. Belebtvon einer unermüdlichenForschbegierde , bemühteer sich , in die Tiefen dersogenannten maurerischenKenntnisse einzudringen:es fehlte ihm aber in den er-sten Jahren an einem Leit-faden, vermittelst dessen ersich aus dem Labyrinthe,worin er mit dem grasenHaufen der Brüder herum-irrte,hä tte herausfinden kön-lien'; und seine uninittelha-

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MOSSDORF.

ren Obern waren selbst imleidigen Ordenswesen heran-gen. Endlich gab die er-ste Ausgabe von „Fqfsler'ssämmtlichen Schriften überFreymaurerey"(E erlin1801)seinen Studien eine bessereRichtung."

„Es boten sich ihm häu.-fige Gelegenheiten dar, Logen von verschiedenen Sy-stein

e

n zu besuchen, unterwelchen ihn das Zinnen-dorf sehe mit seinem lästi-gen Ceremoniendienste amWenigsten ansprach. Da-durch machte er sich einziemlich richtiges Gefühlzur Würdigung der Arbeitensovvol, als der Theilneli-mer, zu eigen; und diesesGefihl verwahrte ihn vorSchvärmereien und ande-ren Verirrungen. In diesogerannten höheren Gradeward er nie eingeweiht ; voneinigen aber verschaffte er,sich in späterer . Zeit durchEinsicht der handschriftl.Ri-tuale derselben eine genaueKenntnifs. — In den Jahrender Reife und. mehrseitigerErfahrung verlor der Schein,der den Logenbruder anzu-ziehen pflegt, für ihn den.Reiz; dagegen erhielt dasUr-bild (Ideale) des Bundes seinGefühl jederzeit lebendig;und noch jetzt,. in seinemGreisesalter, , freut er sich,dasselbe erfafst zu haben."

„Am 28. Nov. 1789 lierser sich, nachdem er länger,als sieben Jahre, die dama

MOSSDORF. 519

ligen dresdner Logen , in.der Eigenschaft eines Mit-glieds der liiiizerpa, fast un-ausgesetzt besucht und ihrWirken im Stillen beobach-tet hatte, bei der Loge zigden drei Schwertern affiliiren.In dieser verwaltete er, be-ehrt mit der Achtung unddein Zutrauen seiner Mit-brüder, vom M. März 1798bis zu Ende des 1 1803,und dann, nach einem län.bgern Stillstande in den Logenarbeiten, ununterbro-chen vom M. März 1805 bisgegen das Ende des J. 1810„das Amt eines protocolliren-den und correspondirendertSecretairs und fafste,solcher,, unter andern das,,hernach in dem „maureri-schen Taschenbuche auf dasJ. 5805 bis 5806, von X.Z.", (Berlin 1806; in 12.)S. 169 — 174, und in dem„neuen freymaurerischen.Taschenbuche auf d. J.1806und 1807",. (Freyberg, b.Gerlach,. in 12.) S. 172 —181 , wieder abgedruckte,Umlaufschreiben vom M.Juli 1805 ab , worin er sei-ne, durch rastloses For-schen in der Geschichte derFreimaurerbrüderschaft er-langten, Ansichten von demZustande und der Verfas-sun e dieser Verbindung ent-bwickelte und von der, gröfs-tentheils durch ihn bewirk-ten, Abschaffung der schot-tischen Grade in jener LogeNachricht crtheilte. — Bei

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52Ö MOSSDORF. MOSSDORF.

dem zu Dresden vom 28. ter ihnen ganz fremd ge-Oct. bis zum 20. Dec. 1805 worden ist, seinen Namenwegen der Errichtung einer in jener Eigenschaft in ih-grofsen Provinzialloge in ren. Listen fortführen. —dem damaligen Churfürsten- Auch die dresdner Logethume Sachsen und dessen zum goldnen Apfel ertheilteincorporirten Landen in ihm, in Folge seiner dama-sechs Sitzungen gehaltenen ligen engen Verbindung mitConvente, welcher aber, ihr, wovon sogleichder kurz darauf eingetrete- ges erwähnt werden wird,neu Kriegsereignisse 1101) er, in gedachtem Jahre die Eh-keinen Erfolg hatte, war renmitgliedschaft."er ein berathender Deputir- „Nach demErscheinen des,ter nicht nur seiner Loge, oben angezogenen, schätz-sondern auch clerL oge zu den baren Pefsler'schen Werkesdrei Flammen in Planen." war er mit dem Verfasser in.

J. 1807 wurde 1W. einen Briefwechsel getre-durch ein von Seiten der ten , welcher mit der Zeit,Loge Archimedes zu den drei nachdem besonders einelieifsbretern in Altenburg, zweimalige persönliche Zu-mit deren beiden damaligen sammenkunft in DresdenVorsitzenden, den wahr- unter Beiden stattgefundenhaft ehrwürdigen Brüdern hatte, an Ausdehnung und.Johann FriedrichPierer und Bedeutung immer mehr ge-Johann, August Schneider, wann und in den leütver-er in freimaureriscbemBrief- flossenen Jahren erneuertWechsel stand, unter'm 12. worden ist. Moftdorf konn-Februar ausgefertigtes Di- te Fefsler's einsichtvollenplorn, in welchem sie ihn Reformen in der Grofsenzu ihrem Ehrenmitgliede Loge lioyale York zurernannte, auf das Ange- Freundschaft in Berlin, so-nehmste überrascht; und es bald er davon unterrichtetdarf hier zugleich nicht un- war , seinen Beifall nichterwähnt bleiben , dafs die versagen ; er vernahm daherverehrten Mitglieder dieser im J. 1802 die Kunde vonunter ihren deutschen Mit- Fefsler's Austritt aus jenerschwestern ausgezeichneten Loge mit schmerzlicherLoge, die im J. 1818 seinen Theiinahme und entschlofsältesten Sohn , den jetzigen sich„,Plefsler'8Rückblicke«,Doctor der Arzneikunde (s. oben B. 1, S. 206, Sp.Theodor 111ofsdorf zu Kö- a I) sowie die zweite ver-then , in ihre brüderliche besserte Auflage des er-Mitte aufgenommen haben, sten Bandes von Dessenwiewol er den Meisten un- „sämmtlichenSchriften über

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MOSSDORF, MOSSDORF. 521

Freymaurerey", <Freyberg,bey Gerlach, 1805,) demerhaltenen Auftrage gemäfs,herauszugeben , besorgteauch ebenso den Abdruckvon „ Fefsier's Aufschlüs-sen" s. w. (s, oben denArtikel: E-vERGETEN )Früher hatte er in das frey-berger „Taschenbuch auf d.J. 1802", S. 153-176, ei-ne „Ankündigung der vomEr. Fef9ler ausgearbeitetenkritischen Geschichte" (s.oben B. 1, 5. 57, Sp. b!)einrücken lassen und inebendemselben „ Taschen-buche auf d. 1803", S.121 —139, über die Bedin-gungen, unter welchen zumBesitze dieses, aus vier hand-schriftlichen Folianten be-stehenden , Werkes in, .35-schrift , nebst den dazu ge-hörigen Beilagen, zu ge-langen sey, Auaiunft gege-ben."

"An den höheren Erkennt-nifsstufen (s. diesen Arti-kel oben E. 1, 5. 155 IM)die durch den Er. Fefsler zu.erst bei der Grofsen LogeBoy qle York zur. F reundsch.aftund sodann, in etwas ab-geänderter Gestalt, und ver-sehen mit dem SchluCsstei-ne, jener kritischen Ge-schichte, — bei der Logezu den drei Bergen in Frei-berg eingeführt worden wa-ren, nahm Mofsdorf bis zu.d ein Zeitpuncte des nurge-dachten dresdner Convents

Antheii, wo ihn gewisseRücksichten bewogen , umseine Entlassung von derMitgliedschaft zu bitten,und trat im J. 1803 in dendamals vom Er. Fefsler ge-stifteten, nie aber, (weiles an thätigen Mitgliedernfehlte, die in des StiftersAbsichten mit gleichem.Geist und. gleicher Gelehr-samkeit gedrungen wären ,)zur Wirksamkeit gediehe-nen, .Bund scientjischerFreimaurer, (s. diesen Arti-kel !) lsArchiyar des dresd-per Archivs, dessen Hand-schriften er noch jetzt inVerwahrung hat,"

„Mit dem verstorbenenGrofsmeister der GrofsenProvinzialloge von Hain-burg und Niedersachsen ,J3r. Friedrich Ludwig Schrö-der, Dessen practischenblick und klug berechneteTätigkeit zur Verbesse-rung einiger Formen undGebräuche in den deutschen.Logen Mofsdorf ehrte, un-terhielt er einige Jahre hin-durch einen nicht wenigerlebhaftenBriefwechsel. Die-ser hatte zur Folge, dafs

. in der Mitte des J. 1807die mit dem bamburger Lo-genbunde verknüpfte An-,stalt der sogenannten histo-rischen Kenntny:9stufe, vondem eine Zirkelcorrespon-denz der Engbünde denwesentlichsten Bestandtheil.Ausgnadit, (s. oben B.1, 5. 57,

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522 MOSSDORF.

Sp. b, und S. 157 f. !) beider dresdnerLoge zum gold-nen Apfel mit gründen halfund von dieser Zeit an,der Eigenschaft des Archi-vars und Protocollführen-den, die Beschäftigungendesselben , neben dem Vor-sitzenden, (s. oben den Ar-tikel : BÖTTIGEri) haupt-sächlich leitete."

" In j-ener Zirkelcorre-spondenz kam auch die Oef-

fentliohkeit in freimaureri-schen Druckschriften zurSprache, welche /V. mitvielen, für ihn überwie-genden, Gründen verthei-digte. Da er aber bei die-sen Erörterungen wahr-n

a

hm, dafs seine Mitver-bundenen im dresdner Eng-bunde, der Mehrzahl nach,sich lediglich unter die ver-dammenden Aussprüche deshamburger Mutterbundesbeugten; so bestimmte ihnDiefs im Monat Februar1810, sich von ihnen zutrennen, sowie vielfacheKränkungen , welche erauch nach dieser Trennungerfahren mufste, sogar derEhrenmitgliedschaft bei derLoge zuirz, goldnen Apfel ineinem denkwiirdigenScbrei-ben vom 31. März 1811 *)zu entsagen."

*) In diesem Schreiben anjene Loge entwickelte ichdie Beweggründe zur Auf-lösung der brüderlichen

MOSSD ORF.

„M. hatte sich nämlich.an den gelehrtenund scharf-sinnigen Br. Krause, (s.oben diesen Artikel!) deran seiner Seite das Redner-amt in der Loge zu den drei,Sclzwertern einige Jahrelang mit grofsem Ruhme be-kleidete, fest angeschlos-sen. In dic:em Bruder er-kannte er gleich anfangs denMann, der,weil er nie dieFes-sein der noch allenthalben.herrschenden Geheimnifs-sucht und Hehisucht trug,einzig geeignetschien,durchseine gründlichen Untersu-chungen u. Belehrungen dasBäderwerk des freimaureri-sehen Seyns und Strebens inneuen erspriefslichen Um-

Bande, die vordem zwi-schen den dresdner Logen.und mir stattgefunden hat-ten, und erklärte zugleichunter andern: „rn keinerPeriode meiner Thätigkeitkau' ich das vielfache Guteverkannt, das der Maurer-bund selbst in seinem an-vollkommnen Zustande sei-nen Gliedern , und. durchDiese der übrigen Welt,gewahrte, — die schönenBiathen und Früchte, dieaus ihm entsprossen. Da-bei" — „war es mirvöllic, klar, dafs die hohetunst des Maurers die eig-ne reinmenschliche rollen-dung, den Bau der Mensch-heit auf Erden und den ge-selligen Fiel fs im Geistewahrer ilielischlichkeit be-zwecken soll."

Anm. des Brs. Mofsclorf.

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MOSSDORF. IP.,1ÜSSDOPt.F. 523

schwung zu bringen; mitKrause's Grun da usichten undÜberzeugungen von derFreimaurerei und der Frei:.maurerbrüderschaft stimm-ten die seinigen mehr, als mitdenen irgend eines älternForschers , überein. Alsdaher Dieser sein Werküber die drei ältesten Kunst-urkunden, der Freimaurerbril.-1er8chaft ausarbeitete undzum Druck beförderte, un«terstützte ihn M., in derredlichen Absicht, die Brü-deTAPT1Pft 4414 sich selbst he.-4annter zu machen, dabeimitRath. und That und liefsim J. 1.809 eine, -von ihm(M.)- aufgesetzte, 4nkändi-gang dieses Werks, welchesschon im ersten E n twp r fenoch weit mehr aber in derzweiten, durchaus verbes,seilen und vermehrten Auf,.lage , mustergültig ist, auf19 Seiten in gr. 8. abdrucken.Diese Ankündigung, wel-che, (nachdem 2W. seine Mit-meister in der Loge zzs dendrei Schwertern zur Einwilrligung in einen solchenSchritt, der von dem in k ihrvorherrschenden Geiste zeu-gen sollte, vennocht hatte,)mit dem Umlaufschreibender Loge vom 17. Octoberbesagten Jahres an die mitletzterer in Briefwechselstehenden Lögen versendetwurde , sowie hernach dasWerk selbst, gab zu man-chen Bewegungen und Ver-

handlungen unter den Lo-genbrüdern deutscher Zun-ge Anlafs. In deren Folgefafs ten die am 17. Dec. 1810in der Loge versammleten38 Meister, von denen in-defs blofs die Mehrzahl von21 gegen 17 Stimmen überMofs.do7f's Schicksal, (hin.-gegen bei X.rause'n 34 ge-gen 4,) entschied, den Be-schlufs:

„ „die Brüder Krause und.,,McAdorf wegen ein.i-

„ „ger in dem erwähntenBuche aufgestellten9 7 7

„Meinungen und Grund-„ „sätze, auf unbestimm-„ „te Zeit aus der LogeY „zu entfernen ;" "

worauf 11,1. seiner Mitglied-schaft unteern 2Osten eben-desselben Monats in einemSchreiben an die Loge auseignem. Antriebe entsagte.«

„Von den Vorgängen, diesich auf das hier kurz Er-zählte beziehen, findet manin dem Anhange zu der vonM. neu herausgegebenen.y ‚Abhandlung Johann Stu-pe's, vormaligen Professorsin Braunschweig, über den.Einfl.ufs geheimer Gesell-schaften auf das Wohl derMenschheit", *) (Freyberg,

*) Neuerlich ist diese gehalt-reiche Abhandlung einesRecht, Wahrheit und Men-schen liebendcn, in den frei111 aurerischeu Bund nichteingeweihten Denkers in

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bey Gerlach, 1811; 366 SS.in 8.) eine ausführliche, mitActenstücken belegte, ganzeinfache und treue Darstel-lung, welche für jeden Lo-genbruder in vielfacher Hin-sicht belehrend seyn kann.Das Geschichtliche diesesAnhangs steht mit dennNach-richten , die Br. Krause indem Vorberichte zur ersten.Ausgabe der „Kunsturkun-den", S. XLII—LXI, (S.XL LVIII der zweiten,)und in der Beilage zu die-sem Vorberichte, S. —XXX des zweiten Bandesder ersten (B. 2, Abth. 2,der zweiten) Ausgabe, dar-über : „wie er zu seinen Ue-berzeugungert gelangt, undwie ihm insbesondre gedachteSeitrift entstanden ist/' gelie-fert bat, in genauem Zu..sammenhange; und Beideergänzen einander gegen-

der Schrift: „Sechs Stirn-über geheime Gesell-

schaften und Freimaurerei,L Johann Stuve. E.Arndt. IH. Adolph, Fpeiherr

fv. Knigge. IV. Lleinr.Stef-ens. V. Joh. Fr. lileyer.

VI. I. Fefsier." (Solo-thurn 1824. in gr. 8.) S. 5—56, wörtlich so, wiesie in obigem Buche S. 17—68 steht, sogar mit dendarin S. 2 1 , "3 9 , 6o und 62befindlichenIdofsdorPschenAnm ungen , ohne diemindeste ..A ugrabe dieses Um-stands, nochmals abgedrucktworden.

.47:nz. des Ers. M ofsdorf

seitig. — In beiden Freiin-den ist übrigens die Überzeugung fest begründet, wel

--

che der ehrwürdige Jacobsauf S. XII der Vorrede zuseinen „vermischten Schrif-ten" (Gotha, 1823; in 8.)so ausspricht.

„ „Jeder, der in guter Ab-„ „sieht zu den Menschen„spricht, wird von der„ „Hoffnung eines guten Er-„ „folges getragen; und diese„ „Hoffnung wird selten ganz„ „zu Schanden werden. Viel-„ „mehr glauben wir zur„„re der Menschheit, bis„ „die Töne der Tflahrheit und„ „Gerechtigkeit nie laut wer-„ „den können, ohne endlich„ „in tausend und aber tau-„ „send Herzen wiederzuhal-t) »kn.” ”

„Die in gegenwärtiger„Encyclopädie” in ehrmalsangeführten, von IV. her-ausgegebenen, „Mittheilun-gen an denkende Freyxnau-rer”, (Dresden 1818; XXXIIund 264 SS. in gr. 8.) ent-halten unter andern Darstel-lungen aus dem masonischenLehrgebäude des Bis. Krauseund die deutsche Überse-tzung eines Aufsatzes überdie Masonei in der engli-schen „Encyclopaedia Lon-dinensis", mit Anmerkun-gen des Übersetzers.— Un-mittelbar darauf erschienein Commentar zu dieserSchrift, unter dem Titel:„Benjamin Silber's vertrau-te Briefe über die Schrift

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MOSSDORF. MOSSDORF, 525

des Freymaurers Mofsdolf"' wollte; und sie sind daheru. s. w., (Dresden 1819; 84 für Jedermann bei den Ge-SS. in gr. 8.) dessen Abdruck brüdern Gerlach in FreibergM. selbst veranstaltet hatte, zu bekommen."und worin der immittelstverstorbene Br. Silber, , (zu- „Von den Vora.nstalten,letzt königl. preufs. Major welche 211ofsdorf zur Her-und Cassirer des Soldaten- ausgabe eines Handbuchsknabeninstitnts zu Anna- für gelehrte Freimaurer,burg, im königl. preufsi- wozu er seit seinem Ein-schen Herzogthume Sach- tritt in die Gesellschaft ei-sen , ) und IUofsdorf der nen sehr ansehnlichen Vor-Freimaurerbrüderschaft das rath an Hülf'mitteln gesamm-Schauspiel gaben, wie Ma- let hat, ist oben im Ein-sonen, denen das Wohl des gange des Artikels: die mau-Bundes am Herzen liegt, rerisclze LITEn.g.Tun, Er-die ihn zunächst angehen- wähnung geschehen; undden Gegenstände allseitig es ist dort S. 320, Sp. a,behandeln, — wie sie eifrig seine eigne Erklärung dar-bemüht sind, zu freieren über nachzulesen. JeneAnsichten die Bahn zu bre- Sammlung von masonischenchen , — und wie bei dem Büchern , Handschriften,Wechselitausch ihrer Ge- Notizen und Auszügen hatdanken auch die Verschie- nicht nur hinsichtlich ihresdenheit der Meinungen in Umfangs und der Seltenheitwesentlichen Puncten nicht vieler einzelnen S tücke wemim Stande ist, die geien- nige ihres Gleichen, son-seitige Werthschätzung zu demn erhält noch durch die,vermindern. — Auf den mit ihr ein Ganzes bilden-Titelblättern dieser beiden den, handsciftlichen Brie-Schriften steht zwar, d-Sfs fe, welche mit den obensie nur an Freimaurerbrüder genannten und anderen,abgelassen würden: da in- zum Theil in der deutschendefs Br. Krause seitdem sein Logenweltberühmten, Bil-Werk über die Kunsturkun- dern gewechselt hat, eineden, sowie Br. Bela'Arban,n (s. grofse Wichtigkeit. Esoben diesen Artikel!) das wäre daher zu wünschen,seinige, in den offnen Buch- dafs selbige nach dem Todehandel gegeben hat; so des dermaligen Besitzers inwürde es nicht mehr folge- die Hände eines gelehrtenrecht seyn, wenn Aloisdorf und. einsichtigen Bruders,dieselben länger dem gro- oder zu einer Loge , derenGen Publicum vorenthalten vornehmste Mitglieder, ei-

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526 MOSSDORF, MOSSD ORF.

nen solchen Gegenstand zuschätzen und zu benutzen,verstehen, kommen möch.,te; wozu 211, noch bei sei-nen Lebzeiten gern dieHand bieten würde,"

„Seit vielen Jahren ge.trennt von aller en gern Lo-genverbindung, hat zwarMofsolorf seiner unmittelba-ren Wirksamkeit unter denLogenbrüdern ein Ziel ge-setzt: nichtsdestowenigerist ihm, sowie die Masoneiheilige Herzensangelegenheit,also fortwährend Alles, wasdie Freimaurerbrüderschaftangeht, ein uijoh.tiger Ge-genstand seiner Aufmerksam-keit. Allem Geisteszwangefeind, seit er die unbedingteSchädlichkeit desselben er-kannte, hatte er, nachdem erüber das Geschichtliche undWesen der Masonei von derUnklarheitzu deutlicherEin-sicht, von Zweifeln zur Ge-wifsheit, gelangt, — nach-dem es ihm 11-. r gewordenwar, dafs, (wie Er. Frei_herr von Wedekind im Vor-worte zur zweiten Samm-lung seiner „Baustücke"ganz treffend sagt,) „ „ein„ „strenges Richten über„ „Das , was die Freimau-„ „rerei nicht ist, nicht seyn„„darf, und was nicht zu„ „ihr gehört, immer noth-„ „wendiger wird ,”mit dem Bruder.ärautse, der,gleich ihm, einer freiiinni-

gen Untersuchung huldigt,sich verbunden, um dieGrundsteine zu einem neuenGebäude auf der Stelle desalternden, durch das Aus-bessern einzelner Theilevom nahen Einstürze nichtmehr zu rettenden, mit derprunkenden Aufsenseite le-gen zu helfen. So hat dennaber auch ihn das Schicksaldieses redlichen Wahrheit-forschers betroffen, — ver-kannt und , geschmäht zuwerden theils von Logen-brüdern, die entweder, eingerechtes Urtheil zu fällen,,bnicht geeignet oder nichtgehörig unterrichtet sind,theils von hierarchisch ge-sinnten Tonangebern undWortführern, die, obgleichselbst nicht mit gründlichumfassenden Kenntnissen.von dem Gegenstande aus-gerüstet, dennoch sich an-mafsen, dogmatische Unter-frflirArkeit zu verlangen, —die ihre Meinung für >un-trüglich erklären, keine an-dte Ansicht, als die ihrige,niitgetheilt wissen wollen.und Das, was sie als Wahr-heit aufstellen, in unabän-derliche Formen bannen.D ch

,, „nie Wahrheit bedarf nicht„„des iitr9errz. Zwangs als„ „Schutzes ; sie hat für sich

„eine göttliche Starke; und,„,ihr Anetkenntnits

„aus der Brust des Men-„ „schen mit solcher Ftraft„ „hervor, dars alle Angriffe

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MOUNT- HERMER. 'MÜNSTER. 527

„„gegen sie nur dazu'die-„ „nen , sie in ihrer gröfsern„ „Macht glänzender zu zei-„ „gen. Die Hülfe, welche„ „äufserer Zwang ihr und.„ „ihren Grundsätzen leisten„ „will kann si .e nur ver-„ „dunkeln und verzerrt sie„ „zu einer Mifsgestalt, wc1-„ „che die Gemüther verwirrt„und sie von dem wahren„ „und ächten Urbild-ablenkt.„ „Nur Freiheit begünstigt„„ihre Verehrung ; jeder„ „Zwang ist erlärrnliche„ „Pfuscherei in ein göttliches„ „Werk , welches nur Zerr-„ „bilder erzeugen kann.” " *)„Geschrieben zu Dres-

den im M. April 1824."

Mou-sT-HEnmER(RALPII,LORD vor') war unter derne-gierung des Kö n igsEcTuardOber-Aufseher der engli-schen Bauleute. [S. obenGIFPARD !]

MÜNSTER (DER), [vom la-teinischen Worte : Mona-steriuni , ein Kloster,] istdie eigenthümliche Benen-nung der Ca' thedral- oderStifts - Kirche in Strafsburgund Eins der ältesten undschönsten Monumente der

gothisch en Baukunst, wo-7zu 1015 der erste Grund-stein gelegt wurde. Nach-dem der Bau der Kircheselbst 1275 vollendet war,übernahm EPIP1.12, von [aus]Steinbach , im Badeil'schen,ein berühmter Architect je-ner Zeit, den Bau des dazugehörigen Thurmes , undnach Dessen Tode, [am'16.Febr. 1318,] sein Sohn, Jo-hann. Diesem , der 1338starb , folgte Johannvon Cölln, der bei seinemTode im 3. 1365 Mit derAus führung des langwieri-gen Baues noch nicht zu,Stande gekommen wart in-dem solche erst 1439 [am24. Juni, dem Feste Johan,nis des niztfers,] vollständigerfolgte.

[Dr. de Wette nennt in.seinen geistvollen Betrach-tungen über den strafsbur-ger Miin,Ster (in den „Erhei-terungen", Jahrg. 1822,Heft 2; Aarau ; 8 ; S. 141

166,) denselben .„einWunder der christlichenWelt, ein Meisterstück derKunst', ein Werk der Gei-steskühnheit und Glaubens-gluth, das Denkmal einergrofsen untergegangenenZeit, worin sich GröCseMit Reichthum und Fülle,Kühnheit mit Leichtigkeit,Erhabenheit mit Wärmeund Anmuth verbindet." —S. vorzüglich das tveliiiche

. Werk des Doctors Stieglitz

*) Aus der „actenm5ifsigen Ent-wickelung derjenigen Gründe,die die Loge zu den drei Ster-nen bestimmt haben, sich vonder Grorsen. Loge zu Hainburg'zu trennen, und sich der Gro-fsen Landes-Loge von Deutsch-land anzuschliersen. Manuscriptfür Frei-Maurer. 1823." (Ohneden Druckort: Rostock; 2 und42 SS. in 4.) S. 16, Note 27. —Vergl. zu jener Stelle die obenim Artikel: HELDmANN, S. 35,Sp. 1), bis S. 36, Sp. a, ange-führte!

Anm. des Bes. Mofsdorf.

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528 MUMSEN. lYluRn.

„Von Altdeutscher Bau-- Dieser beruhigte ihn viel-kunst", (Leipzig 1820; in mehr darüber in einem ei-4.) S. 127 Ih! genhändigen Schreiben.]

Über die hei dem Baue IVITJRR (GIIRISTORT-1 GOTT-des Münsters vorhanden ge- fAut vo-N), ein berühmterwesene Hazetbauluitte, aus Historiker und Archäologderen Einrichtung sich die In Nürnberg, geb. 1733,wichtigsten Bilder, Gebräu- gest. am 8. April 1811. Uli-che und Einrichtungen der ter seinen vielen literari-heutigen vergeistigenden schen Werken befindet sich.Freimaurerbrüderschaft er .. auch eins „über den wah-klären lassen , s. oben ren -Ursprung der Rosen-Artikel CORPORATION , S: kreuzer und des Freymau-84f. und die „KUrkk." von rerordens: Nebst einem An-_Krause n, B. 1, Abtb. hange zur Geschichte der2, S.361 f., und B.2, Abth: Tempelherren"; (Sulzbach2, S. 233 — 251 !] 1803; 160 SS. in kl. 8.)

IYITJ 31 SEN (JA au. o n), Doctor welches interessante Noti-der Igedicin in Hamburg zen enthält. [Diese Schrift[und seit 1815 Danebrogs- schliefst sich an die obenritter, gest. am 20. Juni angeführte des Hofraths1819,] war von 1777 bis Bzilik S. diesen und den1779Landesgrofsrneistei der Artikel:. die Gesellschaft vi.nrbGrofsen Landesloge von ROSENKREUZ - Der Verf.Deutschland zu Berlin. [Br, behauptet, dass der Ur-l'072 Castillan (s. diesen Ar- sprung der Freimaurerei intik el!) war sein Deputirter.] die Zeit Oliver Cromwell's,

MURATOni (LUDWIG AN.. des Protectors von England,TON), Einer der gelehrte- Schottland und Irland, ge-sten und aufgeklärtesten höre und auf Rosenlireuze-Männer Italiens, geb. 1672 rei gefolgt sey; indem, (wiezu Vignola , im Modenesi- er S. 72 sagt,) „anfangs Ro-schen, u. gest. 1750, war im senkreuzer und FreimaurerJ. 1740 der Verfolgung der einerlei gewesen wären, bisGeistlichkeit ausgesetzt, die sie sich noch vor dem J. 1650ihn , mit Beziehung auf getrennt hätten." S. 69die italienische Benennung: giebt er das J. 1633 als das-franchi Mrtratori, für den jenige an, „in welches derStifter der Freimaurerbrü- Keim der Entstehung derderschaft ausgab; [allein, .Freimaurer zu setzen sey."ihre V erläumdu ngen fanden „Der Entzweck des Frei-bei dem Papste Benedict maurerordens" (beifst es;Wir. keinen Eingang; und endlich dort S. 69 f.) „war

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MIMES I. ,MUS SIN-P US CHKIN. 529

und ist, noch, trotz der vie-len Auswüchse, Philanthro-pie und religiöse Freiheit zubefördern."]

IVIumrsi (PniNz AL X.A.1V.-

Dr.B.), Bruder des Hospo-liars der Wallachei gleichesNamens, war ein Abenteu-rer der sich im Sten und.9ten Jahrzehende des ver-flossenen Jahrhunderts imÖsterreichischen aufhielt.Als Mitglied der höheren.Grade von der stricten Ob-servan führte er den Na-men: Eques a Gaprimulgooder a tribus capellis , und.nahm die Absicht dieses Sy-stems, den Tempelherren-orden wiederherzustellen,im vollen Ernste, so dafser dem Herzoge Ferdinand.von Braunschweig, zur Er-oberung der verlorenen Gü-ther des Ordens 50,000Mannzu stellen, versprach, dieer in der Wallachei zusam-menbringen wolle.

IVIITSIRALISCIEG BRÜDER.

sind diejenigen, welchedurch ihr musikalisches Ta-lent zur Feierlichkeit derLogenversammlungen bei-tragen. Gewöhnlich sindsolche Brüder, wenn sie'Hofs zu diesem Zwecke auf-genoMmen werden, von al-len Gebühren für die Auf-nahme , von den jährlichenLogenbeiträgen und denKosten der Tafellogen be-freit.

MussIN-PusCIIKIN (GRAF

voN), kaisprl. russischerGesandter in London, Mit-glied der höheren Gra-de von der stricten Obser-vanz , unter dem Namen:Alexander Eques ab Ele-phante.

[Im „ Saint-Nicaise", (2teAufl. 1786,) S. 179 f., wird er-zählt: „die Mitglieder je-ner höheren Grade hättensich mit derlioffnung, denTempelherrenorden einmalin seinem alten Glanze wie-derhergestellt zu sehen, ge-schmeichelt und sehr vieleschon dem Zeitpuncte- ent-gegengesehen, da sie sichöffentlich als Tenipelritterbekennen und mit deinschönen rothen Kreuze und.der ganzen Rüstung der al-ten Chevalerie auftreten.würden. Man habe wirk-lich die Absicht gehabt, dieMaurerei einmal aufhörenzu lassen und, wenn mandie erfoderlichen Geldsum-men zusammengebracht ha-ben würde, mit der Cheva-lerie des Tempelordens öf-fe

n

tlich hervorzutreten. Umdieses Project noch früher,und nicht erst durch den.langwierigen Plan der Ton-tine," (s. oben im Artikel :Jonwsow, S. 142 f., undden Artikel: Edler Herrvon dem, KLntipnL D !) „ in'sWerk zu setzen, wären Ei-,nige schon gesonnen gewe-sen, eine Colonie" (Tem-pelritter) „nach Saratow zu

34

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630 NIUSSIN-PUSCHHIN. MYLIUS.

führen , wohin damals ausDeutschland viele Coloni-sten gingen, und sich vonder russischen Kaiserin"(Catharinalls) „Schutz undöffentliche Anerkennung zuerbitten. Diefs sey keinleerer Anschlag gewesen.Es habe nicht nur der Ba-ron von Hund denselben ge-nehmigt, sondern es seyauch der russische Residentin Hamburg, der Graf Mus-sin - Puschkin" — (vermuth-lich der im gegenwärtigenArtikel genannte Bruder,der im „And - Saint - Nicai-se", bei Gelegenheit derversuchten Widerlegungdieser Erzählung auf S. 74— 77, als kais. russischerGesandter bei'nb niedersäch-sischen Kreise aufgeführt.wird,) — „den man in denOrden aufgenommen ge-habt, selbst in diese Ideeeingegangen und habe, wieman gesagt, dem Orden dieVersicherung gegeben , sel-bigem alle nur m öglicheVor-the ile zu verschaffen."• Auch der Er. von Goue'sagt in seinen „Bemerkun-gen über Saint - Nicaiseund And - Saint - Nicaise",S. -12 f. :

' ,Von der Colonie nach Sara-tow hab' ich auch Etwas ge-hört. Ein mit mir näher ver-bundener Bruder berichtete mireinst, dafs bereits einige Ritterabgegangenwären, bei der rus-sischenFlotte, auf hos ten des Or-dens, als Volontairs zu dienen."

Vergl. den folgenden Ar-tikel: 1V.Iy,mus !]

Mus sirr- P-crs c ming -BRTI-CE (BASILIUS GRAF vor),kais. russischer Geheimer-rath, Kammerherr und meh-rer Orden Ritter, war seit1815 Grofsmeister der Gro-fsen Loge von Rufsland,Astriia. [S. die Artt.: BÖ-BER undRussLArD!]

MUTTER-LOGE (EINE) istdiejenige, welche andereeinzelne Logen (Toch,terlo-gen) gründet. In allen Län-dern ist diese Benennungjetzt mit der von Grof'se Lo-ge, oder Grofs- Orient, gleich-bedeutend geworden; in-dem gegenwärtig eine sol-che durch die Polizeigese-tze der Staaten allein befugtist, neue Logen zu consti.tuiren.; da ehemals, beson-ders auf dem festen Lande,jede bestehende Loge eineandere gründen und consti-tuiren konnte. S. auchCONSTITUTION [ingl. imArtikel: Lo GE , S. 332 f.,im Artikel: Lohn oN, S. 340,Sp. , bis S. 343, Sp. a,und den Artikel: MEISTER(GRoss-)!]

Ein Freimaurer pflegtauch wol die Loge, worin.er in die -Brüderschaft zu-erst aufgenommen wurde,seine lYlutterloge zu nen-nen.

MYLIUS Cf. W11,11E1,311[churfürstl. sächsischer In-genieur -Lieutenant,] war

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MYL IU S. MYLJUS. 531

Mitglied der höheren Gradevon der stricten Observanz,unter dem Namen: Eques aStella, [und Ordenskanzlerder 7ten Provinz in Görlitz.Seiner ist bereits im vorlie-genden Bande S.143, Sp. a,und S. 174, Sp. a, beiläu-fig gedacht worden. DerVerf. des „Anti - Saint- Ni-caise" stellt ihn S. 81 f. ne-ben die Brüder von Kiesen-wetter, von Gersdorf u. s. w.,als einen Mann von ausge-zeichneter Rechtschaffen,-heit , „der in seinem Vater-lande, der Lausitz, von Je-dermann verehrt und hoch-g-es chätzt worden sey." .111y-lius entwarf das ebendas.,Th. 2, S. 181 — 202, abge-druckte, „vom Consilio pro-vinciali im J. 1767 heraus-gegebene und blofs für dieOrdensglieder bestimmte,erste Kapitel der hohen Or-dens - Constitution , oder:Idee, welche ein hoher Or-densbruder sich von der Be-schaffenheit und Absicht desOrdens zumachen hat," wo-durch erwiesen werden soll-te

,

dafs die deutschen Obe-ren dieses Systems nie dieIdee von der Eroberungder alten Tempelherrenbe-sitzungen gefafst, vielmehrbeabsichtigt hätten, aus ih.-rerVerbindung einen, öffent-lichen freien weltlichen Ordenzu machen. Vergl. obenden Artikel: KIESENWET-TEn. , nebst dem Artikel:

MussIN-Puscnr.nr, auf dervorigen S. 529, Sp. b f.!

In diesem Actenstück istso viel D enkwürdiges, theilszur nähern lienntnifs jenesSystems, theils in einigenAufs erungen, enthalten, dafsLeser, denen das angezo-gene Buch nicht zur Handist , es wahrscheinlich gern,sehen werden, dafs ihm hierein Platz eingeräumt wird.Es ist in Paragraphen ge-dient und la,ptet, mit un-wesentlichen Abänderun-gen im Style, folgendernla-fsen.

„i. Obschon die in den er-sten Zeiten dem Orden zurRichtschnur vorgeschriebenen.Regeln noch heutiges Tages Je-den unserer Brüder verbinden,zumal da er gleich bei seinerAufnahme auf selbige gewiesenund verpflichtet wird: so fälltdoch zu gleicher Zeit von sichselbst klar in die Augen, dafsdiese Verbindlichkeit gewisser-mafsen eingeschränkt sey undsich lediglich auf dicienigenPuncte erstrecken könne, wel-che nach der Verschiedenheitder Religion, der Sitten undder politischen Verfassungen.der Länder, worin wir zer-streut leben , füglich in Aus-übung gebracht werden kön-nen. In diesem Sinne habenalso die Ordensbrüder dieseRegeln, welche immer ein.ehrwürclieer Rest des Alter-thums bleiben, anzusehen; und.nach dieser Einschränk.ung ha-ben sie die Ausübung ihrer übersich genommenen Pflichten inAusübung zu bringen."

„2. Es ist mehr, als vermuth-lich, unsere alten Brüder

34 *

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532 1VIYLIUS. MYLIUS.

aufser dieser Regel annoch ge-wisse Gesetze, welche eine nä-here und umständlichere Vor-schrift ihrer eigentlichen poli-tischen Verfassung und die be-sondere Norm, welcher zufol.-

• ge sie ihre öconomischen, so-wie andere , Geschäfte betrie-ben, enthalten, ehemals beses-sen haben müssen; weil die ei-gentliche Regel in diesem Stückallzuwenig festsetzt und mehreine „norma rnorum" (Sitten-vorschrift) „als actionum poli-ficaram et oeconomicarum"(einer Vorschrift wegen desVerhaltens in politischer undöconomischer Hinsicht), „ist.Da indefs das traurige Schick-sal ihrer Zeiten uns Alles ent-zogen hat; so sind wir nichtim Stande, von dieser SeiteKenntnisse einzuziehen, welcheuns zur Vorschrift dienen könn-ten."

„3. Gesetzt aber auch , eshätten sich dergleichen Monu-mente bis auf unsere Zeitenerhalten, so ist doch kaum zuglauben, dafs sie uns sonder-lich brauchbar seyn würden.Wir würden vielleicht darausden standhaften Geist, der ihreHandlungen belebte, die nachdem damaligen Zusammenhan-ge des Interesse der europäi-schen Staaten abgemessene Po-litik und eine genauere Abbil-dung der allgemeinen Sittender damals lebenden Menschenerlangt haben: allein, in einerZeit von 40o Jahren hat sich.Alles verändert. Andere Men-schen , — andere Sitten ! Die all-gemeine Staatsverfassung vonEuropa, sowie das Interesseund die besonderen Verbindun-gen der Staaten unter sich, se-hen dem Bilde, welches mansich nach dein Leitfaden der Ge-schichte des 1.4ten Jahrhundertsleicht entwerfen kann, ganz

und gar nicht mehr ähnlich.Folglich würde der Orden.selbst, wenn er auch ununter-brochen in seinem Flore fort-gegangen wäre, diese seine al-te öconomische 'und politischeGrundverfassung nach dem Ge-nie unserer Zeiten haben abän-dern und eine den Umständen.der Staatslage Europens, gem.ä-fser eingerichtete annehmenmüssen.".

„4. Wir deutschen Brüderkönnen ihn jetzt aus keinemandern Augenpuncte betrachten,als ob er

in von Neuem.

bei uns n seiner zarten Kind-heit sey. Wir haben ganz vonvorn angefangen, den Bau ei-nes Systems zu betreiben, wo-zu uns das Alterthum mehrnicht, als den Schattenrifs, dar-reicht."

„5. Wir wissen soviel, dafsin Italien, Frankreich, Eng-land u. s. w. Brüder sind, diemit uns vielleicht nach glei-chen Zwecken arbeiten: allein,da jedes Land für sich arbeitet;da unsere auswärtigen Ordens-brüder nicht gemäfs befinden,aufser einer sehr allgemeinen.Verbindung, sich in eine beson-dere und genauere mit uns ein-zulassen, und wir Solches un-srerseits ebenfalls für dienlich.und unsern Brüdern für nütz-lich. erachten; so bleibt unsrerProvinz Nichts übrig, als un-sre Einrichtung dergestalt zutreffen, wie wir selbige denSitten, der Denkungart derMenschen, unter denen wirleben, und der allgemeinenStaatsverfassung der Länder,wo wir wohnen, am Anpas-sendsten finden."

„6. Da es dem Orden durch.-gängig gefallen hat, die Frei-maurerez als eine Decke um sichzu hüllen, hinter welcher wirauch bereits nunmehr so viele

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MYLIUS. MYLIUS. 533

Jahre nacheinander in Sicher-heit zugebracht haben; so iahuns die Klugheit an, diesenVorhang nicht wegzuziehen.Wenigstens müssen wir Diesesin unseren Tagen, ja vielleichtüberhaupt nicht, oder dochnicht eher, thun, als bis wiretwa bemerken, dieser Vorhangsey nicht mehr zulänglich oderunnöthig, uns vor der Neugier:zu schützen. Wir müssen fort-fahren, auf die . Freimaurerei,als den ersten Grundstein unsersSystems, Alles zu bauen. Diesemufs uns die Menschen herge-ben, welche wir zur Errei-chung unserer guten Absichtenanwenden können. Im Nach.-folgenden wird genauer bestimmt werden, wie man ei

--

gentlich hierbei zu verfahrenhabe."

„7. Die Absichten, welchezu erreichen, der Orden in un.-srer Provinz sich vorgenom-men, lassen sich kurz im fol-genden Satz ausdrücken: Sichdurch allerlei erlaubte Mittelund Wege eigene Etablissementszu verschaffen, um dem Staate,14,0rin wir sind, nutzbar zu wer-den. Der durch unsern Provi-sor domorum" (Schubart, Ed-ler Herr von dem Kleefelde,)

ausgearbeitete öconornischePlan, und das darüber festge-setzte Regulativ, bestimmen dieerlaubten Mittel, um Fonds zueigenen Etablissements zu er-werben. Hier wollen wir nursoviel erinnern, dafs dieseMittel aller Arten durchgängigso beschaffen seyn dafssie zwar der Klugheit und ei-ner gesunden Politik gernäisseyn, aber niemals der Den-kunzart eines rechtschaffenenMannes widersprechen müssen.Wir müssen sorgfältig vermei-den, auch nur den Schein einesüblen Verdachts auf uns zu la-

den ; und jeder Bruder mufsmit dem ruhigsten Gewissen.zum Besten des Ordens arbei-ten können."

„8. Die Etablissements, diewir suchen, sollen zwar dauer-haft seyn; sie sollen uns Kräfteverschaffen, unsere Brüder ein-mal mit der Zeit in ein eignesformirtes Corpus zusaminenzu-ziehen, ihre Umstände zu ver-bessern, und dadurch ihregröfste Glückseligkeit, Gutesthun zu können, zu vermehren:allein, wir bitten und ermahnen unsere Brüder auf's Ernst-hel

l

ste, mit diesen hier festge-setzten Begriffen niemals sol-che zu verknüpfen, welcheuns in den Augen der Regen--ten verdächtig oder ihrem Staa-te gefährlich machen könnten.Wir können treue und folgsa-me Unterthanen und Weltbür-ger seyn und doch dabei denWachsthurn, den Fortgangund das Wohl unsers Ordens,und unser eigenes, befördern."

„9. Wir führen zwar denUrsprung, von welchem unserOrden abstammt, ingeheinifort: allein, Dieses thun wirgleichsam nur pia recordatio-ne" (zum frommen Gedächt-nifs). „Es würde ein mehr alsriesenmäfsiger Gedanke seyn,wofern es uns jemals im Ernst,einfallen könnte, unsern Or-den in seiner alten Gestalt undForm wieder herzustellen. DieZeiten, in welchen er sichgleichsam nothwendig machte,sind verschwunden; und dieRaserei der Kreuzzüge möchteverrnuthlich die Welt niemalswieder anstecken. Gesetzt aberauch, Dieses sey nicht derFall, so können wir doch si-cher glauben, dafs ein derglei-chen Unternehmen über langoder kurz ganz Europa gegen.uns in. Harnisch. bringen wür--

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534 MYLIUS. MYLIUS.

de. Warum sollten wir alsomit vieler Mühe und unterängstlichen Sorgen ein Gebäu-de aufführen wollen, dessenUmsturz wir .gevvifs im Vorausabsehen können?"

„10. Wie viele Staaten vonEuropa haben nicht vereinigteCorpora unter ihren Bürgern,welche die Gewalt ihrer Ober-herren respectiren, dabei aberdurch eigene Statuten in ein.besonderes Corpus zusammen-gefafst leben, diesen selbst ent-worfenen Gesetzen folgen, undihr besonderes Wohlseyn undrern oti-v-e" (entfernt) „zugleich.das Wohlseyn des Staats, wor-in sie leben, befördern. Wirwollen unseren Brüdern nur,als ein einziges Beispiel, dieholländisch - ostindische Com-pagnie anführen. Diese verei-nigte Gesellschaft vieler Men-schen besitzt eigene Lände-reien, Reichthümer und eineweit ausgebreitete Handlung;ihre Mitglieder befinden sichdurch ihren seit vielen Jahren.angewendeten Fleifs in den be-sten Umständen; sie hörenaber nicht auf, die Hoheit derGeneral, - Staaten zu erkennen,von ihren Befehlen gewisser-mafsen abzuhängen, und ge-treue Unterthanen dieser Repu-blik zu seyn."

„ .0.. Wir wollen gewisser-mafsen nachahmen. Das Cor-pus) welches die durch unsernOrden verbundenen Gliederjetzt und dereinst formiren sol-len , mufs seinem Wesen nach.mit der Zeit eine ungefähr ähn-liche Verfassung erhalten. Wirsind durch ein festes Band mit-einander zu dem Entzvveckeverknüpft, durch unsre Arbeitund .Fleifs ein Ganzes zu bil-den, weiches die zeitlichen /Tor-theile der jetzt lebenden 13rüderbefördern und unserenNachkorn-

men eine feste Grundlage hin-terlassen soll, dieses Gebäudeweiter fortzuführen und immerherrlicher zu machen. UnsreProvinz first Brüder in sich,die von verschiedenen Regen-ten, und nach verschiedenen,Staatsverfassungen, regiert wer-den; diese Verschiedenheit derLänder kann aber auf die Den-kungart und den Eifer einesrechtschaffenen Ordensbrudersim Grunde keinen merklichenEinflufs haben. Wenn er weifs,dafs er durch seinen Fleifs undEifer, den er für den Ordenanwendet, das Glück und dieWohlfahrt einer Menge Brü-der und seiner eigenen Personbefördert; wenn er weifs, dafsder Orden Nichts von ihmverlangt, als was mit einervernünftigen Vorsicht , dieüberhaupt alle unsere Hand-lungen begleiten soll, und mitder Gesinnung eines ehrlichen.Mannes überernkämmt; wenner weifs, dafs unser Entzweckim Grunde weder seinem Für-sten, noch seinen Mitbürgern,die aufs er dem Orden leben,schaden könne: so wird er mitFreudigkeit für den Orden ar-beiten, er befinde sich. in ei-nem Lande, in welchem erwolle. Die Gesetze und Ver-fassungen seines Vaterlandessollen und müssen ihm heiligbleiben, wenn er gleich, denbesondern Verordnungen desOrdens nachzukommen, strebt;denn, sich selbst, und andereMenschen neben sich, durch.erlaubte Mittel und ohne straf-bare Absichten glücklich zumachen, und seine Umständezu verbessern, haben die Ge-setze keines Landes jemals ver-boten."

,,12. Ob nun aber gleichverschiedene Brüder, die un-sere Provinz ausmachen, zer-

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MYLIUS. MYLIUS. 635

streuet leben : so müssen wirdoch dahin streben, die Protection grofser Prinzen mit derZeit dergestalt zu. gewinnen,dafs wir unter ihrem Schutzund. mit öffentlicher Bewilli-gung, als ein privilegirtes Cor-pus, und unter einem gewis-sen Titel, der Welt uns freizeigen und uns auf solche Artgewissermafsen vereinigen dar-len. E' ist schon oben erin-nert worden, dafs es uns eherschädlich , als nützlich, seynwürde, vor der Hand unsernalten Ursprung öffentlich zugestehen: allein, Was hindertuns , wenn wir jetzt einen.willkührlichen Namen erbor-gen, er sey, , welcher er wol-le, wofern wir nur die freieMacht erhalten, unsere gutenAbsichten ohne Hindernifs zu.erreichen ? Wir können dem-unerachtet fortfahren, unserenBrüdern vor, wie nach, unsernedlen Ursprung ingeheim zueröffnen."

„13. Selbst die I3emühun-gen, unser und des Ordens Be-stes durch vielerlei erlaubteMittel zu befestigen, mufs unsdas Wohlwollen der Regenten.erwerben, die auf die Verbes-serung ihrer Staaten denken.Sobald wir durch unsern Fleifsund die angeführten AnstaltenFonds sammlen, müssen wir,nach Abzug der Besoldung der-jenigen Brüder, welche zumBesten des Ordens arbeiten,und nach Abzug der von demInteressen-Betrage des ganzen.Capitals ausgeworfenen Com-menden und Präbenden an dieBrüder nach ihrer Ancien.net6uns eine ganz eigene Beschäf:tigung daraus machen und da-hin streben, dafs wir den Über-rest aller Gelder dazu anwen-den, eigene Grundstücke anzu-kaufen, auf welchen die Gel-

der in Sicherheit gebracht wer-den können, und sodann sol-che Etablissements nach, undnach. zu errichten, welche,nebst den besondern Vorthei-len, so sie dem Orden ver-schaffen, auch den Nutzen derStaaten, worin wir leben, be-fördern. Die Einrichtung ei-gener Fabriken, milde Stiftun-gen, die die Menschenliebezum Grunde legen, die Beför-derung und Ausbreitung gewis-ser Zweige der Handlung, wo-durch gewisse Landes- Manu-facturen blühender gemachtwerden, u.s.w., sindDinge,-vv ei-ehe uns das 'Wohlwollen derFürsten und den lauten Beifalldes Publicums erwerben kön-nen; und den Vortheil, dender Orden für sich und seineGlieder hieraus ziehet, wirdman uns sodann niemals inifs-gönnen, sobald es scheinbarwird, dafs wir nicht ledig-lich unser Interesse allein, soll.dern gleichsam das Wohl ei

--

nes ganzen Landes, vor Augen.haben."

„14. Wir wollen aber des-wegen hierunter keineswegesverstanden wissen, als ob dieBrüder sämrntlich im eigent-lichen Sinne Manufa etariersoder lia.ugeute werden sollten:sondern unsre Meinung ist diese, dafs man jedenBruder, nachdem Maafse seiner Kräfte undKenntnisse, zu Erreichung un-sers Zwecks gehörig, anwende.Da nun eine grofse AnzahlBrüder 'aus den hier angeführ-ten Geschäften ohnedem ihrHauptwerk macht; so inufsman selbige zum Besten desOrdens fernerhin gebrauchen.Die übrigen, deren Beschäfti-gung andrer Natur ist, tragendas Ihrige nur mittelbar bei;alle aber arbeiten zu gleicherZeit dahin, nach und nach ei-

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536 MYSTAGOG. MYSTAGOG.

gene Etablissements von aller-lei .Art dem Orden zu acquiri-ren, wodurch die weitere Be.arbeitung, und das Wohl des-selben, und aller einzelnen.Brüder insbesondere, auf Im-mer befestiget werde."

»15. Dieses sind die Grund-züge, nach welchen der Ordensich. führohin zu bilden hat.Wir bitten und ermahnen ei-nen Jeden unserer Brüder, selbige beständig vor Augen zuhaben, und seine Denkunga-rtund Handlungen darnach ein-zurichten. Besonders aber wol-len wir, dafs sämmtliche S. P.Pr." ( Subpriores Provinciae),"und überhaupt Alle , denenim Orden besondere Directio-nes anvertraut sind, sich nachdiesem hier entworfenen Planeauf das Genaueste richten

' ih-

ren. neuaufgenommenen Brü-dern diese richtigen und orden. s gern ärs en. Ideen öhne Rück

--

halt beibringen, und auf's Ge-naueste dahin sehen, dafs überdas wahre Wesen des Ordenskeine solche Begriffe ,'welcheuns zuweilen höchst präjudi-cirlich seyn. können, sich fel:-nerhin einschleichen. Zu wel-chem Ende wir

16, aufs er einer allgemeinen.brüderlichen liebreichen Ver-bindung- gegen alle unsere Brü-der, einer engern und beson-dern Connexion, Einverständ-rüfs Dependenz oder Subordi-nation mit fremden Brüdernaufserhalb unsrer Provinz, auswohlbedächtigen Gründen und.hinreichenden Ursachen, förm-lich und feierlich entsagen."

Vergl. übrigens hierzu dieArtikel: HUND , JOHNSON,VOX DEM KI, rEFLLDE undOBSERVANTIA STRICT.A. I]

MYST.& GOG, HIEUOPIIANT

(DER) war der Oberpriesterder eleusinischen Mysterien,dessen Ansehen in den da-maligen Zeiten beinahe anVergötterung gränzte. [S..ELEITSINIEN, S. 142, Sp. a!— Da das Amt des 111:ysta-crogen, darin bestand , dieEinzuweihenden zur Theil-nahme an den Geheimnisseneinzuführen ; so pflegt man

j etzt, einen Geheimnjsvollen,Geheimnifskriimer, auch Ge-heirnnifsforscher, , eh enfallsso zu benennen : es werdenindefs , wenn nun einmalgräcisirt werden soll, jenebeiden ersteren Benennun-gen richtiger durch dasWort: Illysteriokrypte , aus-gedrückt.

Der Verf. der „philosophi-schen Bestimmung einigerNebenbegriffe, die Lehrartder Freimaurerei betreffend“,in den „Ephemeriden dergesammten Freimaurerei inDeutschland" auf das Jahr1785, (S. 130 — 149) schliefstseinen Aufsatz mit folgen.-den, wegen der Begriffsbe-stimmung des soeben er-wähnten griechischen Wor-tes hier anzuführenden, Sä-tzen. —

„Die Geheimhaltung ist zu.gewissen Zeiten und unter ge-wissen Umständen eine sehrnothvv-endige Vorsicht. Man.kann Vielerlei aus guten Grün-den geheim halten ; und an Sichtist es kein Vorwurf, den maneiner Lehramt mit Fuge machendarf , dafs sie ihre henntnisse

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MYSTAGOG.

nicht ohne die gröfste Vorher-sieht mittheiler. — Es giebt aberauch Leute, welche Dinge ge-heim halten , die nur durchdas mysteriöse VerschweigenWerd]. erhalten , und deren.ganzes Geheimnifs in der blo-fs en Geheimhaltung bestehet.Wer darin Etwas sucht, sichdurch, das Geheimhalten gemei-ner Kenntnisse oder Wahrheitenein Ansehen zu geben, ist einNysteriokrypte ; und Wer da-bei eigennützige Absichten hat,der ist ein Geheimnif:skriimeroder Charlatan. Aber nichtAlle, die Wahrheiten geheimhalten, sind in diesem Falle 3-vielmehr kann die beste undredlichste Absicht oftmals zumGrunde liegen, wenn ein Manngewisse Wahrheiten zurück-hält und nicht in Umlauf bringt,von denen er voraussieht, dafsihre Bekanntmachung mehrschädlich, als nützlich, seynwerde. Auch ist der Fall nichtunmöglich , dafs durch dieGeheimhaltung reeller Nutzen.gestiftet wird, welcher dage-gen hinwegfällt, sobald mandie Sache in Jedermanns Händegeben wollte. — Die Maure-rei mufs eine geheime Ii.unstbleiben."

In gleichem Geiste sprichtsich Bruder Bzirmann im„maur.-. Archive", (s. obenB. 1, S. 308, Sp. b !) S. 25,so aus. —

,,Geheimnifs ist, wie der Na-me es anzeigt, eine Bedingungder Mysterien; und Das mitRecht; denn ohne Geheimnifs inden Mitteln läfst sich kein wohl.-thätiger grofser Zweck errin-gen. Die Guten können nurstufenweise zum Gefühle derhöchsten Humanität gebrachtwerden."

MYSTERIEN. 537

Vergl. hierzu die Artikel :GEinnrenuss und HELD..MANN, S. 26, Sp. b, bis'S. 28!]

MYSTERIEN (Dir.) *) derAlten waren , [nach Mei-ners , in dem oben im Arti-kel: ELEUSINIEN S. 144bei Num. 5, angeführten

*) [„Das griechische XVOT7i!-

Q107 von welchem das la-teinische lViysterium ge-macht wird, stammt, nachSuidas , von iai)o), ich ver-schlier,,e, — nach Eusebiusund Aadern, von p,vie.). ichlehre leilige Dinge ,

rnwelche

zusai b;leno-esetzte Bedeu-tung aber auf eine spätereNachbildung deutet,— nach.Casoubonus endlich, vomHebräischen IrzIptt (mistar),ein verborgener Ort, ein Ge-heimnifs." — „Da dieIsraeliten fast immer im.Joche ihrer aufgeklärtensemitischen Brüdervölkerlebten; so ist das Wort:..Mysterie, wie die Sache,nicht bei ihnen entstanden.Die Assyrier, die Phöni-cier, die Araber hattenselbst lange vor den Grie-chen Mysterien. Diefs giltauch von den Aeg,yptiernund von ihren Stamm-vätern, den Aethiopiern.Die igyptier nannten sichselbst Abkömmlinge derÄthiopier, von denen siefolglich ihre Cultur erhiel-ten." u. s. w. 5. auchden folgenden Artikel: MY-.STERY!

Aus des gelehrten Brs.Bürmann „xnaur... Ar-chive" , 5. 10 f.]

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538 MYSTERIEN. MYSTERIEN.

Werke, S. 375, „geheimeFeste und Feierlichkeiten, dasheifst, diejenigen Gabenund Opfer, Reinigungenund Büfsungen , Gebeteund Anbetungen, Schau.spiele und Umgänge, zuwelchen man nur nach vor-hergegangenen Prüfungenund Vorbereitungen , und.unter dem Gelübde einerun-verbrüchlichen Verschwie-genheit , zugelassen wurde,und die zugleich den got-tesdienstlichen Zweck hat.ten :

1) entweder den Götternzu danken,

2) oder ihre Gnade undWohlthaten zu erlangen,

3) oder ihre Ungnade undStrafen abzuwenden.

Die Aegyptier nannten.solche geheime Feste Myste-rien." (S. den folgenden Ar-tikel: M ysTERy!) „DieGriechen nahmen diese Be-mennungan, brauchten aberzugleich die Wörter: D52,gz.77und ikcce, als gleichbedeu-tene Ausdrücke."

"Die geheimen gottesdianstli-chen Feste und Feierlichkeiten,"(fährt Meinen S. 376 f. fort, )„müssen sorgfältig sowol von.den geheimen Lehren welchedie Vorsteher oder Mitgliedereinzelner Secten und Verbrüde-rangen vortrugen, als von den.geheimenGebriiuchen, unters chic-.den werden, unter welchen.einzelne Secten und Verbrüde-rangen Mitglieder aufnahmenoder beförderten. Wenn mangleich alle geheimen Gebräuche

und Lehren einzelner Verbrü-derungen und Secten Mysteriengenannt hat und nennen will:so darf man doch nicht aufs erAcht lassen, dafs sie diesen Na-men nach ier ursprünglichen.Bedeutung des Worts nur als-dann verdienen, wenn die er-steren Einen oder Mehre dereben erwähnten gottesdienstli-chen Zwecke haben, und wenndie anderen mit g'ottesdienstli-chen Feierlichkeiten und Fe-sten unzertrennlich verbundensind."

Hieran schliefst sich diein dem vorher bemerktenArtikel S. 146, Sp. b, aus-gezogene Stelle; es ist aberzu S.139, Sp.b, Z.7, noch.folgende von S. 414 f. hin-zuzufügen. —

„Fast gewifs stimmten beidem ersten Ursprunge der My-sterien die dramatischen Vor-stellungen derselben genau 'mitden allgemein bekannten Ge-schichten der Götter, oder den.Volkslegenden, zusammen. Die-se Übereinstimmung der gehei-men und der öffentlichen Ge-schichte hörte in der Folge auf.Aus ähnlichen Gründen, auswelchen man übernatürlicheAuftritte mit den Mysterienverband, — um nämlich dengeheimen Festen eine höhereHeiligkeit oder einen eigen-dillmilchen Reiz von Neuheitzu geben, — fieng man allmäh-lieh an, in den meisten Myste-rien Thaten und Schicksale derGötter zu dramatisiren, vonwelchen die Volkslegenden.Nichts vvufsten, oder die die-sen wol gar entgegengesetztwaren. Man zeigte heiligeDinge, die sich auf die geliei-nie Geschichte der Götter-bezo-gen; man öffnete den Einge

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MYSTERIEN. MYSTERIEN., 539

weihten das Allerheiligste, dasden Profanen verschlossen war,und liefs sie Bildnisse vonGottheiten anbeten, die den.Ungeweihten stets unzugäng-lieh blieben , und deren Offen-barungen gleichsam als wirkli-che Gott - Erscheinungen be-trachtet wurden."]

Die berühmtesten dieserMysterien des Alterthumswaren die ägyptischen -undin Griechenland die eleusi-nischen.

[Hier noch einige lehr-reiche Stellen aus der obenB. 1, S. 143, Sp. b, beiNum. 4, angeführten Ab-,handlung des Hofraths

—S. 195 f. „Die Griechen hatten

unter allen bekannten Völkerndie meisten Mysterien ; weil siedie meisten Menschen ähnlichenGötter verehrten und für eineJede dieser Gottheiten die reich-ste Mythologie erfunden hat-ten, die zu einer Menge tragi-scher Auftritte unerschöpflichen

i Stoff enthielt. Fast allengrie-chischen Göttern waren in ir-gend einem Theile von Grie-chenland Mysterien geheiligt;und diese Mysterien kamendarin miteinander überein, dafsin ihnen die Geschichte derje-nigen Gottheit, in deren Tem-pel und zu deren Andenken siegefeiert wurden,ge-vvölinlichvon den Windeln bis 'Zürn Gra-be gespielt, besonders aber dieLeiden und traurigen Schicksa-le auf die tragischste Art vorge-stellt wurden."

S. 197-201. „Diese Mysterienwaren bei allen den Völkern, wosie gebräuchlich waren, ganz na-türliche Folgen ihrersoWol, als der Einrichtung des

Priesterordens. Ihre Theolo-gie enthielt keine theoretischen.Lehrsätze von den Eigenschaf-ten und Vollkommenheiten derGottheit, sondern eine Samm-lung von Fabeln, in denen dieThaten und Schicksale der Göt-ter erzählt wurden; und ihreganze Dogmatik war also hi-storischen Inhalts. — Auf derandern Seite gaben die Priesterdieser Völker sich gar nicht da-mit ab , die Verehrer einerden Gottheit mit ihrer histori-schen Theologie durch schrift-liehen oder mündlichen Vor-trag bekannt zu machen; siepredigten und schrieben nie-mals; und es blieb ihnen alsogar kein. andres Mittel, dasV0,11i. in der Geschichte der Göt-ter zu unterrichten, übrig, als:.die in den Mysterien gewöhn-liehe Methode einer histori-schen Religion in Drama zuverwandeln, und Das durch.theatralische Action auszudrü-cken, was man weder münd-lich

' noch schriftlich , lehrte

und lehren wollte. Diese Lehr-art, die bei einer jeden austheoretischen Lehrsätzen beste-henden Religion ganz unan-wendbar gewesen wäre, hattebei den Religionen der alten.Völker über alle übrigen Lehr-arten unbestrittene Vorzüge.Die Thaten und Schicksale ei-nes Gottes dramatisch vorge-stellt xnufsten nothwendig dieSinne stärker rühren, der be-zauberten Einbildungkraft sich.tiefer eindrücken und durchdie lebhaft erregte Täuschungeine stärkere überzeugung derWahrheit hervorbringen, alswenn man sie in kalten ?V‘Tor-ten o der todten Buchstaben vor-getragen hätte. Eben diesebtheatralische Action mufste fer-ner, wenn sie die Geschichtedes Gottes dem sinnlichen Pö-

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540 MYSTERIEN. MYSTERIEN.

bei auch nicht fafslicher ge-xnacht hätte, wenigstens eineviel wärmere Andacht erregen ;da sie gewöhnlich von andernfeierlichen Geprängen unter-stützt wurden; und weil heili-ge Tempel die Schauplätze undehrwürdige Priester die Acteurswaren."

"Wie sehr die Lehrart deralten Mysterien der Denkartroher Völker und unaufgeklär-ter Zeiten angemessen sey,kann man auch daraus sehen,dafs sie in den finstern Jahr-hunderten des Mittelalters selbstvon den Lehrern und Vorste-hern der christlichen Religionfast allgemein gebraucht wur-de. In diesen, den menschli-chen Geist so sehr beschim-pfendenZeitaltern waren dieLehrer des Volks selbst viel zuunwissend , als dafs sie die er-habenen Wahrheiten der christ-lichen Religion bei gottesdienst-lichen Versammlungen hättenvortragen können. Die ganzeDogmatik der christlichen Re-ligion bestand in den meistenLändern Europens in einerkleinen Anzahl spitzfindigerFragen , die zu — Jahrhunder-te lang dauernden — Streitig-keiten Anlafs gaben, aber sehrselten aus den finstern Schul-kerkern auf die öffentlichen.Rednerstühle kamen. Man pre-digte freilich: aber diese Pre-digten hatten fast nur allein dieauf das Entsetzlichste verun-stalteten Begebenheiten der hei-ligen Bücher zum Gegenstan-de, und nicht nur diese, son-dern vorzüglich die grofsenWunderthaten unzähliger Hei-ligen beiderlei Geschlechts, dieschändlicher Eigennutz undfrornrne Schwärmerei gemein-schaftlich der höchsten Gott-heit an die Seite gesetzt hat-ten. Aber auch diese Predig-

ten waren nicht derjenige Theildes Unterrichts , auf den dieLehrer der Religion den mei-sten Fleifs,, und ihre Jünger.die gröfste Aufmerksamkeit,wandten; sondern, an einem jeden grofsen Festtage, oder beieiner jeden Gedächtnifsfeier ei-nes Heiligen, stellte man die.Handlung , oder B egeb enheit,um derentwillen ein solcherFesttag eingesetzt worden, oderwodurch der angebetete Heiligesich am Merkwürdigsten ge-macht hatte, auf eine theatrali-sche Art in den Gotteshäusern.oder Klöstern vor ; und die ein-zige wahre Religion sank da-her zuletzt zu einer. heiligenMummerei herab, von derman noch in manchen WinkelnEuropens , besonders aber inden portugiesischen und spani-schen Besitzungen des südlichenAmerika, die traurigsten Über-bleibsel findet."

„Die meisten Mysterien wur-den des Nachts gefeiert, und.zwar aus Mehren sehr begreifli-chen Ursachen , unter welchenfolgende wol. die Natürlichsteund Wichtigste war, dafs alletheatralische Vorstellungen dentiefsten Eindruck machen unddie stärkste Täuschung erregen,wenn der Schauplatz selbstdurch die Erleuchtung vonLampen oder Nerzen vorzüg-lich die Aufmerksamkeit ansich zieht, der Zuschauer hin-gegen. an weniger erleuchte-ten örtc-n sich befindet unddurch Mauern von der übrigenWelt getrennt ist. Es gehörteferner kein grofser Scharfsinndazu , um zu bemerken, dafsdas Feierliche der dramatischenHandlung durchidie Stille undDunkelheit der Nacht erhöhtwerden müfste, und dafs alleArten von Maschinen nirgendsglücklicher, als in eingeschlo!,

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MTSTEWEN. MYSTERIEN. 541.

senen Örtern, dergleichen die den Einzuweihenden deswegenTempel waren, gebraucht wer- das Gelübde der Verschwiegenden konnten, mit deren Win- heit verlangt haben , um -De-kein und Gängen die Zuschauer nen, die noch nicht zu ihremmicht genau bekannt waren, — Besitze gelangt waren, einewo man Licht und Finsternifs desto gröfsere Begierde nachaustheilen konnte, wie man diesen so sorgfältig verhülltenwollte, — wo man endlich die Geheimnissen einzuflöfsen, und.Einzuweihenden so stellen konn- Denen, die wirkliche Theil-te, dafs auch ein neugieriges und nehmet geworden waren , einescharfsichtiges Auge das gehei- desto gröfsere Meinung, und.

eSpi el derPriester nicht durch-eine tiefere Ehrfurcht gegen diezuschauen im Stande war." erhaltenen Offenbarungen, bei-,

S. 203-21o. „Nicht so leicht zubringen. Am Wahrschein-und auf eine so G'enugthuende lichsten ist es , dafs die StifterArt, als die nächtliche Feier der der Mysterien die Verschwie-Mysterien, läfst sich das Gesetz ,g-enheit zu einer so allgemeinender tiefenVerschwiegenheiterktä- Bedingung der Einweihungren, das die Vorsteher fast aller machten , um durch dieses Ge-Mysterien denEingeweihten auf- setz alle freien Reden , alle öf-legten. ZuSais inAgypten wurde -fentlichen. Untersuchungen und'man, aller Wahrscheinlichkeit Raisonnernents über diesennach, nur unter dieser Bedin- wichtigen Artikel der Religion.gung eingeweiht, weil Hero- zurückzuhalten. Da En.twei-clot es für eine Entweihung der hung der Mysterien ein Ver.Mysterien erklärt, wenn er das brechen der beleidigten Maie-Geringste davon bekannt ma- stät Gottes war und gröfsten-chen sollte. Von allen griechi- theils vorn Arme der weltlichenschen Mysterien, (die des Ju- Gerechtigkeit auf das Schärfstepiter in Creta ausgenommen ,) geahndet wurde; so konntendarf es gar nicht einmal bewie- die Eingeweihten nach dersen werden, dafs sie nur allein Einweihung freilich denken,unter der feierlichsten Angelo- Was sie wollten, aber sie durf-bung eines ewigen Stillschwei- ten doch Nichts sagen. Die.gens mitgetheilt wurden ; und Vorsteher dr Geheimnissewenn Jemand hierüber Bewei- konnten versichert seyn , dafsse verlangen sollte: so würde die Mysterien auch von denman sie allein in den beiden xnuthwilligsten Witzlingenvielbedeutenden Versicherun- würden geschont werden, undgen des Clemens von Alexan- dafs keiner es so leicht wagendrien finden, der (in „Coh. ad würde , das innere TriebwerkGent.", p•13 et 2,o,) vor sei- und Spiel der Mysterien zuner Besch.reibunc, einiger grie- entdecken, oder Diejenigen,chischer Mysterien seine Nach- welche eines unschuldigen ein-richten als nie gesagte und vor- fähigen Herzens waren, in ih.-her nie erhörte Dinge ankün- Tem Glauben zu stören."digt. — Man ei-net, scheint „Die letzte Art von Myste-es , den ersten Einsetzern der. ist von allen, die ich bis-Geheimnisse zu viele Menschen- her angeführt habe, sowol demkenntnifs und philosophischen Zweck, als dem Inhalte, nachGeist zu, wenn man mit War- ganz und gar verschieden. Sieburtorz annimmt, dafs sie von bestanden weder aus heiligen

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542 MYSTERIEN. MYSTERIEN.

Gaukeleien und Possenspielen, Ärzte und Wahrsager, zur Be-noch aus theatralischen Vor- obachtung und zum Studiumstellungen von Göttergeschich- der Natur gleichsam genöthigtten; auch waren sie ebenso wurden. Eine genaue Unter-wenig für Priester, als den suchung der ältesten Überliefe-grofsen. Haufen, allein be- rung-en ihres Volks lehrte siestimmt; sondern ihr Inhalt entweder, dafs die Götter, diewar eine Sammlung von Rennt- sie bisher angebetet hatten,nissen. und Raisonnements, die einst Menschen waren, dieder öffentlichen Volksreligion ebenso, wie sie, geboren war-entgegengesetzt waren und ent- den, febten und starben, oderweder du. rch Überlieferungen, sie fanden, auch aus den Beob-oder in heiligen Schriften, achtungen der Gestirne, undaufbewahrt und fortgepflanzt anderer Gegenstände der Natur,wurden , um Priester sowol, denen das Volk göttliche Ehreals Führer des Volks, von der erzeigte, dafs diese nicht diewahren Geschichte und Be .. Vorzüge göttlicher, über dasschaffenheit der öffentlichen menschliche Geschlecht erha-Religion zu unterrichten und bener und waltender Wesen be-ihnen über viele wichtige Ge- säfsen.— Nicht zufrieden mitgenstände Erläuterungen zu ge- diesen Entdeckungen, gierigenben, die der Pöbel nicht fassen fast alle Priesterorden noch ei-konnte, und von denen die Na- nige Schritte weiter, unter-tionalreligion Nichts sagte und suchten nicht nur den Ursprungsagen durfte." ihres Volks und des Menschen-

"Diese letzte Art von Myste- geschlechts, ,sondern sogar dierieh nmfit° nothwendig' unter Entstehung der leuchtendeneinem jeden Volke, das sich aus- Himmelskörper ,und der uner-bildete und Beobachter der Na- merslichen Welt, schlossentur, sowie nachdenkende Män- diese Untersuchungen, wiener, , erzeugte, entstehen, und die wahre Geschichte ihresauch ebenso sehr, und noch Volks, ihrer Religion, ih-mehr', als alle übrigen My- rer Götter, entweder in ihresterien, geheim gehalten wer- Brust oder in heilige Bücherden." ein, und öffneten diese Seht-

„Die Priester eines sich all- tze der 'Weisheit keinen An-nablich bildenden Volks mufs- deren, als Einigen ihrer Mit.ten nothwendig selbst bald brüder und den Regiere= desentdecken, dafs die Religion, Volks, die sie vom Pöbel ab-die von ihrem Volke aufge- zusondern wichtige Ursachennommen worden, nicht die hatten."wahre sey, und dafs ebenso „Diese lienntnisse nun mufs-wenig die Götter, denen sie ten sie notliwendig geheim.in Namen ihrer Nation Ge- halten, weil sie dein allgemei-lübde und Opfer brachten, nen Glauben des Volks entge-wahre Götter seyn und Vor- gengesetzt waren und durchzüge der Gottheit besitzen ihre Verbreitung Staat und Re-könnten. Die Priester waren ligion. umgekehrt, — Götterunter allen Ständen eines Volks von ihren Sitzen und Altären.Diejenigen, die die meiste herabgeworfenhätten. Sie He-Marse zum ruhigen Nachden- fsen daher das Volk ungestörtken hatten, die ferner, als in der Religion seiner Väter be-

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MYSTERIEN. MYSTERIEN. 543

harren und behielten ihre bes-seren Kenntnisse für sich und.einige Auserwählte, fest über-zeugt, dafs , wenn man sieauch ohne zu. grofse Gefahrund Umwälzungen allgemeinmachen könnte; der Pöbeldoch immer zu sehr Pöbelblei-ben werde, um sie begreifenund benutzen zu können."

„Auf diese Art mufs man dieunter so vielen Völkern aufge-nommene Eintheilung der Re-ligion in die der Weisen unddes Pöbels, in die exoterischeund esoterische, erklären.— Siefand sich nicht nur ehemals beiallen den alten Völkern, derenPriester nicht blofs Jongleurs,sondern auch die einzigen Be-sitzer der Geschichte und:net-lieferungen und aller übrigenwissenschaftlichen Kenntnisseeines Volks, waren; sie findensich noch jetzt bei allen Natio-nen Asiens, wo Priester allein,oder doch zugleich, Philoso-phen sind. Die Priester dieserVölker, die ich gleich nennen.werde, erhielten nach den Zei-ten der Unwissenheit, wel-chen die lächerlichen Volksre-ligionen entstanden waren und.sich festgesetzt hatten, Kennt-nisse der Geschichte und Natur,die die Götter und hrthümerdes Volks über'n Haufen war-fen, — Kenntnisse, die sieeben deswegen nicht allgemeinbekannt machen durften und,wenn sie Dieses auch ohne Ge-fahr hätten thun können, nichtbekannt machen wollten, weilsie überzeugt waren, dafs derPöbel eine andre Religion brau-che, als die Weisen des Volks,dafs eben die Religion , diewenige denkende Männer trö-ste und beruhige, dem Pöbelschädlich und unbegreiflichseyn würde , dafs endlich dergrofse Haufe, selbst eines auf-

geklärten Volks , noch immerden Barbaren sehr gleich sey,unter denen die ungereimtestenSysteme von Vielgötterei er-funden worden, und dafs ebendeswegen auch die Religionender finstersten Zeiten beibehal-ten werden müssen."

„Ungeachtet ich noch jetztnicht glaube, dafs die iigypti–schen Priester eine so reine na-türliche Theologie und ein soausgearbeitetes vollständigesS3r-Stern von Weltweisheit hatten,'als' man den Pythczgora.s , undeinige Andere, aus Ägyptenhat holen lassen; — (dagegenzeugen alle Fragmente derlosophen, die nach _Ägyptengereiset sind;)* — so bin ichdoch theils durch einige Zeug-nisse alter Schriftsteller, am.Meisten aber durch die Bei-spiele anderer, den Agyptiernähnlichen, Völker', überzeugtworden, dafs sie gewisse, vonden Fabeln der Volksreligionverschiedene, Kenntnisse besa-fsen, die nicht allgemein be-kannt werden durften, dafssie diese Kenntnisse inehern aufbewahrten, die demgrofsen Haufen nicht blofs un-verständlich waren, sondernauch entzogen wurden, dafssie endlich diese ihre Kennt-nisse in gewissen Mysteriennur einigen Wenigen, undzwar nicht anders, als nach.langwierigen Prüfungen, mit-theilten."

Endlich ist aus dem in.diesem Artikel bereits er-wähnten Hauptwerke desHofratbs IUeiners auch Nach.-ste

hendes hier auszuzie-hen. —

S, 428f ,Je mehr die mei-,sten älteren 'Mysterien verdor-ben und übel berüchtigt war-

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544 MYSTERIEN. MYSTERIEN.

den, desto mehr nahm die Zahlder Mysterien und der Hangzu den Mysterien zu, desto zu.-sammengesetzter und beschwer-licher, oder peinlicher, wur-den entweder die Vorbereitun-gen zu den Mysterien, oderdie Stufen , welche man zu. er-steigen hatte. Fast scheint es,als wenn im ersten, zweitenund dritten Jahrhundert allenur irgend bedeutende Gott-heiten, die dergleichen vorhernicht hatten, einen geheimenDienst erhielten, weil manden geheimen für heiliger und-vv-irks am er , als den öffentli-chen, achtete. Man glaubtesich um desto glücklicher und.f j.frömmer, in je mehre Myste-rien man eingeweiht wordenwar, und je höhere Stufenoder Würden man in den ge-heimen Götterdiensten erstie-gen hatte. Man hielt die Ein-weihungen und die Stufen derEinweihung für etwas so Wich-tiges , dafs man sie auf Grab-rnählern. und andern Denkmäh-lern, als die gröfsten Auszeich-nun.gen der Verstorbenen, be-merkte. Der Geist der Zeit,der den geheimen Götterdien-sten so günstig war , drücktsich nirgends deutlicher, alsin der von Arpulejus erzähltenFabel des Lucius, aus."

5, 436 — 440. „Selbst die-jenigen Schriftsteller, die voneiner geheimen Lehre der My-sterien, besonders von einermit der Volksreligion streiten-den Lehre, Nichts wissen wol-len, geben zu, dafs man inden eleusinischen und anderen.älteren Mysterien die Einzu.-weihenden nicht blofs in soge-nannten Symbolen , das heilst,in Erkennungworten oder For-meln , sondern auch in gewis-sen Pflichten, unterrichtet ha-be, insbesondre welche Spei-

sen, Kleidungstücke und Hand.lungen. die Einzuweihenden zumeiden und welche sie hinge.gen zu wählen hätten. Audikönnen diese Schriftsteller nichtin Abrede seyn, dafs man inden Mysterien heilige, den Pro-fanen unbekannte, Hymnen ab-gesungen und dafs die M3sta..gogen 1,07Z den mystischen Schau--spielen Erklärungen gegeben ha-ben." (S. des Professors Mid-ler'Poben B. 1, 5. 146, unterNum. 12, angeführte Schrift,p. 177 seq. „Baron de ,9ainte-Croix und D'Ansse, Villoi-son"(s. in dernS.144, unter Num.8 erwähnten Werke, theils p.218 , 345, 56o und 566, theilsp. 244, 274, 277 und 330!)„läugnen, dafs man in deneleusinischen und samothraci-sehen Mysterien den wahrenGott verkündigt habe ; zugleichaber halten sie dafür, dafs dieMyst,agogen die geheimen Ge-schichten der Götter, die in.den Mysterien dramatisch vor-gestellt worden, nach der Wei-se der Stoiker gedeutet, —dafs sie daher die Götterge-schichten in eine Art von Kos-mocronie verwandelt und dieGötter selbst, sammt ihrenThaten. und Schicksalen, aufdie Natur, auf Kräfte und Ver-änderungen der Natur, zurück-gebracht hätten."

„Soviel ich urtheilen kann,läfst sich Keine dieser Behaup-tungen vertheidigen. Wennman auch den übrigen Stellender Alten, die, auf eine gehei-me Lehre der eleusinischen. und.samothracischen Mysterien hin.-zuweisen, scheinen, eine an-dre Deutung . geben kann: soist Dieses doch bei mehrennicht möglich. Auf der an-dern Seite ist es nicht alleinnicht erweislich, sondern nichteinmal gedenkbar, dafs alle

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YSTERIEN. MYSTERIEN. 545

3fysten und Epopten« (s, überdiese Benennungen ollen B. 1,S.140, Sp.b, und S.141, Sp.a!)"die den heiligen Schauspielenin Eleusis beiwohnten, solcheDeutungen derselben, als Vil-loison und de Sainte - Croix an-nahmen, niitgetheilt und da-her alle Eingeweihte in einerArt von Spinozismus oder Pan-theismus unterrichtet wordensind. Man kann die angeführtenWidersprüche nicht anders ver-einigen und die über die Ge-schichte der Mysterien noch im-xn er s chwebendenD unk elh eitennicht anders zerstreuen,als durchfolgende Bemerkungen." —

„Schon die älteren Mysterienwaren im Wesentlichen von-einander verschieden; indemdie einen für das Volk, anderefür kleine Gesellschaften, be-stimmt waren, und also in dieersteren blofs zahlreiche Hau-fen von Menschen in Masse,in die anderen, wenn auch bis-weilen g,rörsere Haufen, derRegel nach aber nur einzelnePersonen, oder kleine Gesell-schaften, eingeweiht wurden.So waren die Orphika.— Selbstdiejenigen Mysterien aber, diefür das Volk bestimmt warenund bestimmt blieben, gestat-teten zu einer gewissen Zeitauch Einweihungen von Indi-viduen und-wurden in solchenFällen denjenigen Mysterienähnlich, die ursprünglich nurfür einzelne Menschen, oderfür kleine Gesellschaften, ein-gerichtet waren. In allen My-sterien, wo man blofs, oderder Regel nach, einzelne Perso-nen einweihte, fand viel ehereine geheime Lehre statt, als indenen, an welchen jedesmalHunderte und Tausende Theilnahmen. Auch läfst es sichbeweisen, dafs die ersterenviel früher, als die letzteren,

geheime Lehren enthalten ha-ben. Ich hin fest überzeugt,dafs in den eleusinischen undsamothracischen Mysterien, so-lange und sooft sie vor demVolke gespielt wurden, nievon geheimen Lehren die Rede-war. Daraus folgt aber nicht,dafs die Mystagogen derglei-chen nicht vorgetragen haben,wenn sich einzelne merkwür-dige oder vornehme Personeneinweihen liefsen. MancheSecten von sogenannten letzernhatten Geheimnisse, die in.heidnischen oder abgöttischenGebräuchen und Meinungen be-standen. VVarum hätten dieVorsteher der zahlreichen My-sterien unter den Griechen und.Römern sich nicht entwederden Weltweisen, oder gar denChristen, nähern können ? Diechristlichen Kirchenlehrer wa-ren sehr aufgebracht darüber,dafs die Priester des Alithras soVieles von den, Christen ent-lehnten, und dafs sie sogarvorn Mithras sagten, er sey einChrist. (S. a Turremonum. veteris Antii",210!) Man denke nur an dieSchilderungen, welche Apule-jus, ins men B. seiner Ver-wandlungen, von der Isis unddem Osiris macht, und sodannan die sogenannten OrphischenFragmente, die schon vonSchriftstellern des zweitenJahrhunderts angeführt und in.welchen bald die Einheit Got-tes, bald die Giittlichkeit derNatur, verkündigt, bald ein-zelne Götter bis zu höchstenGottheiten velherilicld wer-den! (S.„Orphica", ed. Herr-manni, p. 447 seq.!) Man kannkaum zweifeln, dafs diese Lie-der in den Mysterien der da-maligen Zeit gebraucht wor-den sind." — Vergl. hierzuoben S.147, S.5o7 f., un-

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546 MYSTERIEN. MYSTERIEN.

.ter h, u. S. 374 f., dann B.2, 5.33, Sp. b, S. 120 -122, 5. 263,Sp. b, bis S. 265, S.268, Sp. a,S. 274, Sp. b, bis S. 277 undS.369!

In der Schrift: "Lehren.und Meinungen der Sokra-tiker über Unsterblichkeitvon M. Wilhelm GottliebTennernann" (Jena 1791;in 8.) ist S. 86 — 133, 207— 21.1 und 256 — 274 eineausführliche Untersuchungüber den Zweck der Myste-rien, und über die Vorstel-lungart von der Unsterb-lichkeit, welche in densel-ben herrschte, enthalten,insbesondre mit Rücksichtauf "Plessing's Memno-nium" Th. 2, (Leip'zigt787,) S. 91 — 288. Br.Freiherr von Wedekind sagtin seiner Schrift: "der py-thagoräische Orden", S. 73 :„der Zweck der alten Myste-rien war die egoistische, Ver-hüllung erkannter Wahrhei-ten durch herrschsüchtigeMenschen." Diesen Zweckkönnte man wol auch den.neueren sogenannten My-sterienunterlegen. S. untenden Artikel: ZWECE

[Hier sind folgende treff-Eche Stellen aus c en „Kunst-urlik." von Krause, B.2 derersten und 13. 2, Abth. 2,der zweiten Auflage einzu-schalten. —

5. 178 f. „Alle heidnischeGottverehrung scheint, ur-

sprünglich daraus entstandenzu seyn, dafs die bildlichenDarstellungen , wodurch daskindlich reine Urvolk dieserErde sich Gott, das eine -Urwe-sen, in endlichen Gegenbildernanschaulich machte, für Zei-chen selbständiger Wesen ge-nommen wurden; indem mandie Uridee Gottes, als des Ei-nen, — diese Sonne des Urle-bens, — im Sinnlichen zer-streut, im Geiste untergehenliefs. Die mifsverstandenenSinnbilder des Urwesens ge-stalteten sich nun bei jedemVolk eigenthümlich und wur-den, vermehrt mit der Ge-schichte, der Poesie und derEunstwelt derselben, zu eben-so verschiedenen Mythologieender Inder , Perser, Aegypter,Griechen und Römer; die ver-schiedenen Myth ologieen derübrigen von ebendemselben. Ur-volk. entsprungenen Völker imnördlichen Europa, und imnördlichen und östlichen Asien,nicht zu 'erwähnen."

„Diese verschiedenen My-thologieen durchdrangen sichwährend der Entfaltung desmächtigsten Römerstaates nachund nach immer inniger. Derursprüngliche Gegensatz derurbildlichen und der sinnbildli-chen Gottanschauung stelltesich , da die erstere mehr denGottgeweihten , Priestern, dieletztere aber mehr dem Volke,eignete, späterhin, nicht ohnedurch Eigennutz einer entarte-ten Priesterschaft verunreint zuseyn , als geheimer Gottesdienst(lesterie), und als s olklicherGottesdienst, dar; und dieseEinrichtung erhielt, wenn dieMysterien verschiedenartigerReligionbegriffe sich in einemVolke durchdrangen, eine äu-fsere Verstärkung durch denGegensatz der neueingeführten

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MYSTERIEN. MYSTERIEN. 547

fremdvolklichen Gottanschauung brachte eine so vielfache Ver-und Verehrung mit der eigen- wechselung und Verschmel-

zung hervor, dafs der ganzevolklicl2en."„Der altrömische Religion-10e- Zustand des Heidenthumes in

griff entstand aus dem griechi- der römischen Monarchie ei-sehen und etrurischen, nahm nem Chaos glich, welches innach und nach immer mehr aus seiner Gährung die theilweisedem reinen, sowie aus dem Schönheit der einzelnen My-schon mit dem persischen, in- thologieen und Liturgieen ver-disehen und ägyptischen ver- tilgte und sich durch seine eig-b undnen griechischen, Rehi- nen widerstreitendenlräfte auf-gionbegriffe in sich auf; und. löste."sobald der römische Staat all- „Hieraus wird es begreiflich,bezwingend wurde, öffnetensich ihm auch unmittelbar die warum wir bei den Römern.die volkliche Verehrung allerägyptischen, keltischen und der Gottheiten finden welchepersischen Religionbe ,griffe, zuderselben Zeit'

die Lehre anerkannt den Gegenstand dergriechischen, thrakischen-Jesu sich in Einer seiner Pro- s i

, persc ägyptiscvinzen, und bald darauf in der nen hen und hen Myste-

ausmachten."Hauptstadt selbst, ausbreitete.Indem Jesus und seine erste Ge- S. 188. „Alle diese" (aufmeinde die Menschheit zur den vorhergegangenen SS. 18oVerehrung Gottes , des Einen, — 187 vom .1.3r. Krause ange-in Liebe, Friede und Freude führten) „zerstreuten Nachrieh-zurückberief, vernichtete er ten Fiber die Aufnahme und diezugleich den menschheitwidri- Blüthe fremdvolklicher Gott-gen Gegensatz der geheimen verehrungen , Mysterien undund volklichen Gottverehrung. öffentlicher Gebräuche in RomDenn, war auch das Christen- überhaupt, und in die Colle-thum in den ersten Jahrhun- gien der Priester, der Künst-denen geheim, foderte es auch ler, vorzüglich der Fabrorumeine Weihe der Auserwählten, — (Schmidte, Zimmerleute, über-so folgte doch jenes Geheim- haupt aller iiünstler, die durchseyn nur aus dem vorüberge- fiörTerarbeit aus irgend einemhenden aufsein Verhältnisse Stoffe ein Werk fertigten; s.zum Staate, — so war doch S. 96 f. f.) — und insbesondrejene Weihe bestimmt, offen der Dendrophoren — (Baum-und volklich zu werden; in- träger, ursprünglich Dienerdem sie alle Menschen, als der Opferpriester, die das zugleichwürdige Kinder Gottes, den Opfern und sonst in denumfassen sollte." Tempeln nöthige Holz aus den

„Die heidnischen Religion- heiligen Wäldern und Hainen,begriffe der erwähnten Völker, zum Gebrauch. ganzer Städtesowol die Mysterien derselben, und jedes einzelnen Opfernden,als auch ihre ofenvolkliche Dar- fällen und herbeischaffen mufsstellit,ng , durchdrangen sich so ten; S. S. 184!) — setzen es,vielseitig, in so unerschöpflich aufs er Zweifel, dafs die alt-vielen Mischungen, und die römischen. BaucorporationenÄhnlichkeit, welche zwischen mit ihren Priestern, und mitallen, vermöge ihres gemein den Mysterien des Alterthums,samen Ursprunges, statthatte, in inniger Verbindung stan,

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den." S. auch oben den Ale. le gemifsbraucht wird: so kün-Juli, CORPORATION !) nen wir uns unmöglich ver-

bergen, dafs sich die Ersterennicht viel mehr, als Nichts,

[in der .Einleitnng zu der und die Letzteren offenbar zuSchrift: „die Hebräischen Viel, dabei denken müssen."

„Indefs giebt es noch eineMysterien" u. s. w. (s. oben.SednaBenenwärtigggeimi

beträchtliche Anzahl von Brü-dein, die zu Reiner dieser be-119, Sp. b, und S. 515, Sp• den Classen gehören und nichtsi-

b I.) sucht Br. D ec izzs den destovveniger mitten im Hei-Begriff des Wortes: _Myst e- ligthume unsers Ordens viele

auf die Frei- Schwierigkeiten finden, denrien , in Bezugazirerei, weil derselbem Gegenstand unserer Mysterien

mit befriedigender Gewilsheit„gleichsam den Mittelpunct kennen zu. lernen. Diese sind-,ausmache , um den sich es, die sich's vorzüglich zumJe freimaurerischen Systeme Geschäfte gemacht haben, diedrehen ," S. 5 — 17, fol. 01.Yslerien der Alten zu studi-

ren , um in denselben, wogendermarsen zu bestirr- nicht die Auflösung, doch we-inen• — nigstens brauchbare Winke und

„.Mysterien heirsen unter uns Erörterungen über manchesdie Feierlichkeiten unsererAuf- maurerische Problem zu fin,nahmen, die Ceremonien un- den. Ich getraue mir nicht,serer Versammlungen, die Hie- zu bestimmen, wieweit manroglyphen auf unserm Tapis, auf diesem Wege kommendie Arbeiten unserer Grade, dürfte: aber ich wage es, zu.die geheimen Wissenschaften, behaupten, dafs ihn der ge,-die man uns verxnuthen läfst, vvöhnliche Gano- der bisher],die Aufschlüsse, die man uns gen Untersuchungen verfehltgiebt, und die, welche man habe. Man hat die vorgefafs-uns verspricht; kurz, fast Al- ten und verworrenen Begriffe,les, was man, in unserm Hei- die man in gewissen Maurer-Zigduflic sieht, hört und thut, schriften und Systemen einge-kämmt unaufhörlich unter die- sogen hat, dabei zum Grundeser Benennung vor. Allerdings gelegt, die verschiedenen Ar-mufs ein gemein.,chafilicher Sen der alten Mysterien, sowieGrund da seyn, warum wir ihre verschiedenen Zustände,allen diesen Dingen einen ge- vermengt, — Pflanzschulen eso-meinschaftliehen Namen beile• tierischer Philosophie mit ge-gen; und dieser Grund rnufs heimen Gaukelbuden des Aber-unstreitig das 1,, was' seyn, was glanbens und Zusammenschwö-wir uns bei dem Worte: My- rangen herrschsüchtiger Pfaf-sterien, denken oder doch den- fen verwechselt; man hat end-ken sollten. Allein, wenn wir lieh die Bruchstücke, die voneinerseitsdie Gleichgültigkeit, der. Geschichte der alten Myste-mit der dieses _Etwas von ei rien auf uns herabgekommennem Theile unserer Brüder ver- sind durch Phantasie ergänztnachlässiget, andererseits aber und sich burnii,t, unter den-die Schwärmerei, bedenken, wo selben zufällige. 21ehnlichkeitenmit er von einem andern Thei- mit manrerischen ,Ceremonien

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MYSTERIEN. MYSTERIEN. 549

aufzusuchen, oder Wo' gar imNothfalle durch geschickte und.ungeschickte Wendungen zu er-künsteln. So kam es, dafs, an-statt des gehofften Lichtes, im-mer mehr Dunkelheit und Ver-wirrung. über den Gegenstandunserer Mysterien gebrachtwurde. Wir hatten die Ursa-che, warum wir nie aus demLabyrinthe kommen konnten,nur in dem einzigen Umstandeaufzusuchen, dafs wir unauf-hörlich den Bau dieses Laby-rinthes fortsetzten."

„Die Mysterien der Altenhatten einen Zeitpunct, dakein Eingeweihter ihren Ge-genstand verkennen und folg-lich weder durch Gleichgül.-ügkeit vernachlässizen, nochdurch Schwärmerei mifsbrau-chen , konnte. Es war Diesesdie Zeit ihrer Bläthe , die so-lange dauerte, als sie , wieWarbzuton" (s. oben B. 1, S.143, Sp. b ' !). „vortrefflich bewiesen hat, die erhabenen Leh-ren von der Einheit Gottes undder Unsterblichkeit der Seelefortpflanzten und in ihrem hö-kern Grade theils historische,theils philosophische, Aufschlüs-se über dieVolksreligion er-theilten. Die .Einweilzung wardamals Nichts weniger, als ein,leeres sinnloses Gepränge, wo-durch der Neueingeweihte umNichts klüger geworden wäre.Nachdem dieser, nach vorher-eegangener Prüfung, einmalin s crthum eingeführt war,gab es für ihn keine Geheim-nisse mehr, keine unerklärba-ren Ceremonien, keine räth-selhaften Formeln, keine, viel-deutigen Hieroglyphen. Nichtswurde hier seiner Vernunftentzogen und seiner Einbil-du.ngliraft überlassen; die einefand sich ebenso wenig inihren Erwartungen betrogen,

als die andre ken.öthiget, sichselbst zu betrügen; der Epopte`‘(der Eirzgetoeihte) „verliefs denVersammlungort weder als einGleichgültiger, noch als einSchwärmer; und er hatte vonnun an weder Geld, nochmühsames Studium, vonnö0then, um zu erfahren, Was ersich bei dem Worte : Mysterien,denken sollte..*)"

„ich überlasse Ihnen, meineBrüder, za beurtheilen, invvieefern sich unsere Brüder Meisterin dem Falle dieser Epopten be-finden mögen : aber glau-be, die meisten Stimmen aufmeiner Seite zu haben, wennich behaupte, dafs auch die ge-lehrtesten Abhandlungen überjene Pflanzschulen esoterischesReligion in ihrem blühendenZustande, Wenig. oder Nichtsbeizutragen, vermögen, umdie Begriffe, die wir uns vonunseren Mysterien zu machenhaben ,geradezu festzusetzen,oder die Zweifel Derjenigenaufzulösen , die noch nicht diePartei von irgend Einem dervielen Maurersysteme ergriffenhaben.' 6

„Indefs hatten oder behieltendie Mysterien der Alten nichtirnmmer jenen grasen., ee-meinnützigen und jedem Ein.-geweihten sowol gleich be-greiflichen, als gleich wichti-gen, Gegenstand. Er verlorsich so , wie sich Pöbel, undmit demselben pöbelhafte Ge-sinnungen, in's Heiligtliuxneindrangen. Es kamen Hiero-phanten, die es ihrem Vorthei-le gemäfser fanden, die bishemrigen Geheimlehren des letzten

*) Wer sieh von der 1Vräglichkeitsolcher Mysterien näher über-zeu.gen will, lese „das verbesserete System der Illuminaten" ! [S,oben B. 2, S. Sp. aJj

Anm. des Brs. Deeies.

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Grades , die gegen allen Aber-glauben die gewisseste Arzneienthielten, zu unterdrücken,und dafür die gewöhnlicheNahrung dieser einträglichenSeelenkrankheit unterzuschie-ben. Sie nahmen endlich jeneverharsten.Wahrheiten *mit sichin's Grab ; und die Meisten ih-xer Nachfolger hatten das denGötzenpfaffen aller Zeiten undVölker so erwünschliehe Glück,dafs sie , aus Dummheit oderSchwärmerei, selbst glaubten,Was sie, aus Eikennutz au.chgegen ihr Gewissen gelehrthaben -würden. Nun bekam.das Wort: Mysterien, so vie-lerlei Bedeutungen, als derherrschende Aberglaube Gestal-ten hatte. Das einzige Merk-mal, welches alle diese Bedeu-tungen. unter sich gemein hat-ten, war Unbegreiflichkeit, oder,besser zu sagen, Fernunftlo-sigkeit. Das Heilistthn zu, wel-ches vormals für den Einge-weihten kein Geheimnifs hat-te, zeigte ihm nun Nichts, alsGeheimnisse; und je weiter erin das Innere desselben vor-drang, desto schwerer wurdees ihm , von seiner VernunftGebrauch zu machen. Die Ce-2-enlonien nahmen an Mengeund Abenteuerlichkeit zu; undje weniger sie dem Verstandedarboten, desto mehr gaben sieeiner durch tausend Kunstgriffeerhitzten Phantasie, zu. hoffen,zu vermuthen, zu errathen.Der betäubte Suchende sah undhörte Dinge, .yvovon er in derNatur nichts Ähnliches ange-troffen hatte, und hielt sie fürübernatürlich. D er Wunder-glaube, der mit ihm von sei-ner ersten Kindheit an aufge-wachsen war, erleichterte esdem Mystagogen , ihn auch inden alltäglichsten Gegenstän-den und Handlungen, an frasch-

wasser und Salböle Speise undTrank, und dem mit gewissen.Wortformeln begleiteten Ge-brauche dieser Dinge, sicht-bare Zeichen der unsichtbarenEinwirkung der Götter gewahrwerden e.u. lassen. Die alten.Ilieroglyphen, die vorhin ei-nen Sinn hatten, der gedachtwerden konnte, hatten nun ei-ne innere Kraft, die geglaubtwerden mufste ; mit einemWorte, das ganze Institut warnun gerade das Gegentheil vonDem geworden , was es vor-her war, ohne dafs es darumseine der Welt in die Augenfallende Aufsenseite beträchtlich.geändert und seinen alten Na-men verloren hatte." *)

„Allein, auch selbst bei diesem Zustande der alten Myste-rien blieb doch der Gegenstandderselben den Eingeweihtenkein Geheimnifs. Sie warenentweder Betrüger, oder 13e-trogene, fanden aber in beidenFällen, Was sie suchten. Siehatten zwar verschiedene , al-lein doch. immer bestimmte,Entzwecke, deren sie sich bewufst waren. Die Einen hol

--

ten sich in dem HeiligthumeGesundheit, Leibeserben, Ver-gebung der Sünden, Unver-letzbarkeit, Orakelsprüche, geheime Wissenschaften , magi

--

sche Künste, und wie die Gna-denschätze alle heifsen moch-ten, — die Andern a.b er das Geldund die Ehrenbezeigungen derErsten, ab. Beide Classenwursten-, Was sie dabei zu.

Wer sich von der Wirklich-keit solcher Mysterien überzeu-gen will, lese den,, Hirten-Briefan die wahren und lichten Frey-rrzaurer alten Systems" 1785 [VIIIund 248 SS., und neue Auflage,1785, VIII und — wegen des en-gern Drucke, nur — -224 'SS.1

Anm. des Brs. Decius.

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MYSTERIEN. MYSTERIEN. 551.

denken hatten, sooft von .My-sterien die Rede war."

„ Hein ächter Freimaurerwürde sich's vergeben können,wenn er über den Unterschiedunsers Ordens und der soebengeschilderten Mysterien auchnur ein Wort verlöre. Abereben dieser so ungeheure Un-terschied scheint, es aufser al-len Zweifel zu. setzen, dafs wirvon den alten Mysterien in ih-rem Verfalle noch viel weni-ger, als in ihrer Blüthe, überden Gegenstand der unsrigenAufschlüsse zu erwarten haben,so geschickt übrigens die trau-rige Geschichte ihrer Ausar-tung auch seyn möchte, gegen.wirkliche und mögliche Mits-bläuelle der Freimaurerei zu.warnen. Diejenigen aus un-sern Brüdern-, die, ungeachtetalles ihres eifrigen Nachfor-schens über manchen Punct,der den Gegenstand unsererMysterien betrifft, bisher nochnicht ganz mit sich selbst einigwerden konnten, werden sichgestehen müssen, dafs sie sich.aus den Erklärungen des Bru-der Redners, den Katechismen,dem Constitutionenbuche, und,ich möchte fast sagen, aus al-len übrigen Maurerschriften,die ihnen je in die Hände ge-kommen sind, ebenso wenigalle Fragen beantworten konn-ten , die sich ihnen über denSinn unserer Hieroglyphen auf-gedrungen haben. Aus derfeierlichen Erklärung der höch-sten Oberhäupter unsers 01:.•dens auf dem weltbekanntenletzten Ordens - Convente zu.frilhelmbad," (s. diesen Arti-kel! ) „wissen wir, dafs unserZweck JVohlth&tigkeit im aus-gedehntesten Sinne, und folg-lich , dafs er keinesweges dasGcheinzni fs sey , dessen Ver-,heinilichung wir mit dem gro-

fsen Eide unterzeichnet haben.Gleichwie uns die Erklärungdes Converztes dafür steht, dafsjenes Geheimnifs, weil es nichtselbst Zweck ist, Mittel zumZwecke seyn müsse: ebenso'ist uns jener Eid Bürge, dafses aus unserm Heiligthumenoch nicht verloren gegangen'sey. So wenig nun unsereIlieroglyphen unser ganzes Ge-beininzfs ausmachen können, sogewifs gehören sie zu diesemGeheimnisse, weil sie in un-serm Eide mitbegriffen sind.und ohne Beziehung auf das-selbe sinnlos seyn müfsten.Wer also über unsere Myste-rien Etwas zu fragen hat, dermufs diese Hieroglyphen selbstfragen. Sie allein sprechennoch immer fort, indessen un-sere Meister verstummt sind;sie sind die sichersten Aufbe-wahrer, die zuverlässigsten Aus-leger und die unbestechlich-sten Zeugen von dem Sinneunserer Vorfahren ; und nichtohne Ursache werden wir vonSeiten des Ordens selbst sonachdrücklich zum fleifsigenStudium derselben aufgefo-dert.' 6

„Nach dieser Voraussetzungsollen Abhandlungen über dieMysterien der Alten keineswe-ges mit der .Aufsammlung undDarstellung der zerstreutenBruchstücke ihrer Geschichteanfangen und sich mit der 41-suchung ihrer zufälligen Ähn-lichkeit mit der Maurerei en-

sie sollen vielmehr vonunserm Heiligthume ausgehen,den Faden der Untersuchungan unsere vorzüglichsten undb edeutungvollsten Iiieroglyphenanknüpfen und denselben durch.die Geschichte ihres buchstäb-liehen Sinnes , ihres ursprüng-lichen Gebrauches, ihrer ver-schiedenen Schicksale bis zu

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ihrer Entstehung hinauf ver-folgen, dann wieder in unserHeiligthurn zurückkehren, umdurch eine genaue Vergleichungder einzelnen Hieroglyphen un-tereinander auch ihren gemein-schaftlichen Zweck, oder dochwenigstens den Geist ihrerursprünglichen Zusammense-tzung, kennen zu lernen. Derforschende Maurer wird aufdiesem Wege Winke erhalten,die ihm mehr sagen werden,als ihm alle Hierophant en undMystagogen von Nemphis undZeusis hätten sagen können.Das Innere des Heiligthams, dasbisher vor seinen Augen mitden dichtesten Finsternissenverhüllet da lag, 'wird ihmfreilich nur durch einzelneflitze erleuchtet werden; aber,wenn er dabei Nichts sieht: sodarf er immer seine lugen inVerdacht haben."

Mit diesem Artikel istder hier folgende zu ver-bin den.1

IVIy-sTERy; ein etiglischesWort, welches sovvol Ge-heimnifs und geheime Leh-re, als Corporation, Zunft,Innung oder Handwerk,[auch Kunst ,] bezeichnet.Diese verschiedenen Bedeu-tungen haben die Freimau-rer [aufserhalb Englands]oft zu irrigen Deutungendes englischen Textes ver-leitet; indem sie Mysterien,oder Geheimnisse, gesuchthaben, wo von nichts An-denn, als von den BAucor-porationen, die Rede war.S. auch CortroBATiorr [und-den vorigen Artikel: MIC.-

sTniuEwl.]

[So auch der Verf. derSchrift: „Aufklärung überwichtige Gegenstände in derFreymaurerey", u.s.w. „Ausder Loge Puritas, 1787.“S. 131 f. —

„Das Mystery of the Freema-sons heilst nicht das Geheimnifs,,sondern die Zunft , der Frei-maurer. Wenn in England,dem Vaterlande der Freimau-rerei, Jemand aufgenommen.wird i so wird er nicht in dieGeheimnisse eingeweiht , son-dern in die Zunft , aufgenom—rasen. Die falsche Übersetzung;.des Wortes: Myster y, in an-dern Sprachen ist also als dereigentliche Grund und als dieMutter der Geheinznzfssucht an-zusehen. In England, woman jenes Wort im eigentli-chen Sinne nimmt , ist, ein"(freimaurerischer) cher) „Schwärmer.eine seltne Erscheinung; undwenn sich ja einmal einer fin-det: so ist er es nicht aus dem.Unterrichte der englischen Lo-gen geworden; sondern er hates über das Meer mit dahin ge-bracht. Der gröfsere Theilder zu Anfange dieses" (desvorigen) „Jahrhunderts aufge-nommenen Maurer hatte voll-kommen Recht, wenn er"(wie Freiherr von Knigge im"Beitrage zur Geschichte desFreimaurerordens", S. 46, sagt)„ „den Orden nur als eine ge-sellige Ferbindung unter redli-chen, menschenliebenden Leuten,die Sinnbilder und Hierogly-phen aber als zufällige Neben-sachen, ohne Bedeutung, be-trachtete, blofs erfunden, dieNeugier zu reizen , und durchGeheimhaltung der an sichnichtssagenden Dinge den klei-nern Zirkel von dem gröfsernabzuscheiden und enger zu ver-

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1YLYSTERY. i'dYSTERY. 553

binden."" Der zum Denken.gewöhnte Deutsche aber konn-te sich damit nicht begnügen,sondern glaubte, man könneso schöne Bilderehen nicht oh-ne Ursache zusammengesetzthaben."]

[Die oben B. 1, S. 294,Sp. b, bis 5.295, Sp. a, Z.12, lind S.393, aus derEin-leitung zu Noorthouck's Aus-gabe des englischen Consti-tutionenbuchs iib ersetztenStellen haben den Br. .42-brecht ( S. diesen Artikel!)zu folgender Auseinander-setzung in seinen„Materia-lien` , S. 76 — 85, veran-lafst. —

„Man wundert sich, wie dieMaurerei, und zwar die Hand-werks - Maurerei, — (dennNoorthozzok macht hier keineDistinction zwischen operativeund speculative masonry; wieer sonst thut;) — in dieser Er-zählung zu einer so genauenVerbindung mit den Myste-rien und Initialionen kommen.Wirklich hat ihm Warburton,Dessen „gö ttliche Sendung Mo-.sis” (s. oben B. 1, 5. 145, Sp.b !) „in einer Anmeikung" (s.S. 395, Sp. b, *)!) „angeführtwird , diese Verbindung nach-bgewiesen. Zwar vveifs War--burton Nichts von Maurereioder Freimaurerei und konntedefswegen nicht citirt werden:aber , er weifs so Vieles vonden Mysterien, von Einwei-hungen und von der doppeltenLehrart!"

„Diese Einweisung auf My-sterien und auf Warburton be-darf einer etwas nähern Erörte-rung; denn sie kann als einBeispiel für alle dienen, wie

es die Freimaurer' gemachrha-hen, um ihre geheime Geschich-te in den öffentlichen Werkenprofaner Schriftsteller zu fin-cien. In der ersten Ausgabedieses Buchs, die Ancierson be-sorgte , ist diese Vorstellungvon Freimaurerei als einer Artvon Mysterien gar nicht. Eier.fängt die Geschichte unmittel.y.bar g von Gott selbst an, der der.erste Maurer - Meister ist, in-dem er die Welt , wie 'es daheilst, " „nach. der Geometrieerschaffen hat." "

" So leicht diesaVerschicden-heit zu erklären ist, wenn maxisich des Umstandes erinnert„dafs damals Warburton seinWerk noch nicht geschrieben.hatte : *) so auffallend führtsie von selbst den Beweis, dafsin den geheimen Nachrichten,die Andersan, seiner eigenenBehauptung nach, gebrauchthat, von diesem Puncte derMysterien Nichts vorgekom-men seyn muss. Noorthouckkennt jene geheimen Nachrich-ten. gar nicht; er weifs ihreExistenz nur aus Al2 derwn'sVorrede und aus DesaguliersEmpfehlung der Arbeit Ander-san s ; wie er selbst gegen dasEnde seiner introcluctory obser-vations (einleitenden Bemerkun-gen) sagt." ( 5. oben S. 39.4,Sp. a!) „Er entschuldigt" (seinVerfahren ') „den Anfang derMaurer- Geschichte von Adaman" (herzuleiten ,) „mit den,gewöhnlichen Gründen, die inder Geschichte gar nicht gehörtwerden sollten, und mit denensich gutmüthige Leser doch

Ancierson's Buch und der ersteTheil von der „Divine legationof Moses" sind fast zu einerZeit ausgearbeitet worden. Erkonnte Warburtorz, also nichtbenutzen."

Anm. 4lbrecht's.

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554 MYSTERY. MYSTERY.

noch immer gerade da beste-chen lassen, wo die Fabeln an-fangen. Er hätte diese dunkle,unhistorische Andeutung nochviel mehr zu entschuldigen ge-habt; denn, wo bleibt seineAutorität für diese Herbeizer-rung der Mysterien? — Inder leeren'Ähnliclikeit von ein-zelnen Umständen oder Wor-ten, — einer Ähnlichkeit, deram Ende vielleicht gar nocheine Verwechselung, oder einehineingetragene, untergescho-bene Vorstellung. , zum Grun-de liest, —ist kein historischerBeweis zu finden, in Warbur-ton's seltsamem Buche und inder ganzen Menge seiner Col-lectaneen noch viel weniger.Dieser Bischoff konnte sichvon seinem Gebrauche seinesCatechismus nicht genug frei.machen, um zu einer Vorstel-lung der Art , wie man in den.Mysterien catechisirte, zu ge-langen. Überhaupt ist seine"göttliche Sendung, Mosis" einvortreffliches 'Buch für solcheLeser, die eine Menge Gelehr-samkeit kennen lernen wollen,um selbst unwissend zu wer-den."

„Die Maurerei ist ein christ-liches Institut ; wie alle Hand-werker und Innungen christli-chen Ursprungs sind: wo liegtdenn ihre Ähnlichkeit oder ihrZusammenhang mit den Myste-rien, die ganz andern Ursprungssind'?"

„Herr Noorthoucä- könnte ant-worten: „ „Es gab auch christ-liche Mysterien ! — Mysterienist im Mittelalter ein gewöhn-licher Ausdruck für Handwer-ker und Innungen."" Umeinen maarerischen Schriftstel-ler brüderlich zu behandeln,wollte ich recht gern anneh-men, dafs Herr ltioorlhouckdiese Seite der Mysterien wirk-

lich in's Auge, gefafst hätte,wenn er nur nicht selbst dasGegentheil sagte. Aber so, wieer sich die Mysterien denkt, —wie Anstalten, um geheimeWissenschaften auf geheimeArt fortzupflanzen, — so läfstsich ,gar nichtbegreifen, wieZünfte jemals haben Mysterienheifsen können. Denn, was.für Kunstfertigkeiten durch dieZünfte auch fortgepflanzt sind,so waren es doch nie Lehren.der VVeisheit und Sätze der Phi-losophie."

„Aber, warum sucht manauch diese in Aufzügen undGaukeleien, wo die Beschäfti-gung der Sinne die Hauptsacheseyn mufste? — Ich mufs be-kennen, dafs es mir scheint,als ob Warburton durch seinWerk Viel dazu beigetragen'hat, diefs Suchen nach Etwas,das man doch zu finden sichnur einbilden kann, unter den.Gelehrten weiter zu verbrei-ten, und ihm das Ansehen desLächerlichen zu benehmen, daseine jede Arbeit hat, bei derAnfang und Ende einerlei ist.Da man nun gar anfieng, seineBemühungen für die Freimau-,

benutzenrerei zu ; so rnufstesehr natürlich. das Wenige,was wir von den Mysterienwissen, noch mehr verwirrtwerden ; indem es, nur ver-mehrt zu werden, schien ; dennfür so viele Leute war Das Al-les neu."

„Der Inbegriff aller unserernenntnisse von den Mysterienist mit wenigen VVorten: je-ne Mysterien waren eine Be-schä.ftigung der Sinne des Volks,Weiser und Unvveiser, Jungerund Alter, wobei allerlei Din-ge (manchmal sehr unanständi-ge) und Bilder theils vorge-zeigt, tbeils zur Schau getra-,,en Aufzüge gehalten , Lie-b

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MYSTERY. IYIYSTERY. 555

der gesungen wurden, Musikgemacht und vielleicht auchgetanzt ward. Sie waren sehrverschieden; alle hatten abereinen Anstrich von Feierlich-keit und eine Beziehung aufdiese oder jene alte Sage von‚Göttern und Heroen. Mandurfte nicht erzählen, Wasman da gesehen und gehörthatte; und man ward auf einefeierliche Weise durch eigen-thümliche Ceremonien vorbereitet, ehe man zugelassenward."

„Nun läfst es sich denken,dafs in diese feierlichen Auf-züge, je länger sie dauerten,desto mehr Sinn theils gelegtwurde , theils von selbst -kam ;weil die Zuschauer nach und.nach immer weniger roh wur-den. Was der erste Initiirte,wie unförmlich und abgeschmackt es auch seyn mochte,als etwas Göttliches angestaunthatte, weil er überrascht ward,mufste schon ganz anders ver-ziert und durch mitwirkendelienste gehoben werden, umdie Augen seines Enkels zu be-zaubern. Es läfst sich denken,was für wichtige Anstaltendaraus zu machen waren, wennman gar die Allegorie zu Hülfenahm. — Wenn unter unsChristen die Gesellen irgend.eines Handwerks bei irgend. ei-ner besondern festlichen Ver-anlassung, ihrer Zunft einenAufzug halten, wobei Merkurund Bakchus , und alle Gott-heiten des Olymps , nebenheiligen Engeln und wildenMännern paradiren : so müfsteder Redner nur ganz bettelarman Witz seyn , der nicht mitHülfe der Allegorie, einen ge-wissen geheimen, tiefen Sinn,eine vielsagende, wichtige Be-deutung, in das buntscheckige

- Ganze zu legen, vermöchte.

Aber, war dieser herausgedeu;tete Sinn, diefs Spiel des Wi-,tzes, die Absicht und der Zweckdes Aufzugs?"

„Wenn wir finden, dafs ir-gendwo, im Alterthum irgend.einigen Mysterien von 'irgend'einem Sariftsteller ein solchergeheimer Sinn, ein verborge-ner Zweck, der auf die eineoder die andre Art ein Anse-'hen von Weisheit erhält, wirk-lich beigelegt wird: so kön-nen wir vernünftigerweise amAllerersten schliefsen, dafsDiefszu solcher Zeit und unter sol-chen Umständen geschehen.seyn müsse, wo das Wesent-liche der Mysterien, der Pomp,'die Aufzüge, die alte Wirkungauf die =eh''. cultivirten Men-schen schon verloren hatte,und wo das Ansehen dieser,Feierlichieiten, um nicht ganzzu. sinken, der Stütze der Alle-gorie, der Hülfe des Witzesund einer sinnreichen Deutung,bedurfte. Denn , es ist dochschon ein auffallender Um-stand , dafs bei der grofsenMenge von Mysterien unterallen Mystagogen 'auch keineinziger berühmter Mann ge.wesen ist, dessen Name mitdem Rufe seiner Weisheit aufdie Nachwelt gekommen wäre.Es läfst sich nicht wol denken,dafs die weisen Männer ausDemuth die Dunkelheit so sehrgeliebt hätten; denn die De-muth ist eine clzristlicl2e Tu-gend, von der sich aufs er derbirehe wenig Spuren in derGeschichte finden. Auch hat,Wer diese Unwahrscheinlich-keit glaublich finden könnte,.noch eine Frage zu beantwor-ten. „ „Wie geht es nämlichzu, dafs unter allen den gro-fsen Männern, in deren Schrif-ten Liebhaber der geheimenWeisheit und . der doppelten

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556 , 1VIYS TERY., S TERY.

L eb.rart so ehrenvolle Beweisefür die Wichtigkeit und denWertli der Mysterien findenwollen, nie ein Einziger selbstMysterien gestiftet oder inMysterien 'eine Rolle gespielthat?""

"Alle diese Schwierigkeitenfallen weg , wenn wir keineVorstellungen von unsern. Zei-ten her in die alte Geschichtemit hineinbringen, sondern:nur daraus hernehmen, Waswir da finden."

'Als Aufzüge und mehr oderminder vollkommene Schau-.spiele , die anfangs eine sehrkurze, oder gar keine, nachhervielleicht eine mehr zusarn-*menhängende und eigentliche,Fabel hatten, finden wir die My-sterien allenthalben. — Vorher figurirten in GriechenlandCeres, Bakchus, .1-upitb u s. w.,und seit den Zeiten des Chri-sten tliums in cliris tliclien L än-dern Adam, Eva, die Schlan-ge , der Teufel, und anderePersonen der jüdischen undchristlichen Mythologie, dar-in. Das Theatralische ist al-lenthalben in griechischen undsyrischen , wie in christlichen,Mysterien die Hauptsache; undaus der wahren Geschichte derMysterien scheint durchausNichts weiter zu erhellen, alsdafs sie immer, auch in Grie-chenland, zu. sehr Mors sinnli-che Schauspiele des sinnlichengemeinen Volks waren, alsdafs sich Leute von Genie da-mit befafst hätten. Sie schei-nen, beständig in einen gewissen Ereis von Unvollkommen-heiten eingeschränkt gewesenzu seyn, den: sie nie über-schreiten konnten. Denn auchin Griechenland gewann dasvollkommnere Schauspiel, wel-ches eine bestimmte Handlungund Fabel enthält, das Drama,

wozu sie doch den ersten ro-hen Urstoff in sich hatten, ne-ben ihnen Platz ; und Mysterien blieben Mysterien, alsnachher im Christenthume, beidem Fortgange der Cultur,dem Schauspiele eigene Häusererbauet und die MysterienAufzüge für das Volk, welchedie Mühe des Genies zu un-dankbar belohnten, den Mön-chen, VVallfahrern. und Handwerkern überlassen wurden,die noch jetzt, wenn nichtganz dieselben , doch gewifsähnliche, Empfindungen beiihren Aufzügen haben, als dieHaufen der griechischen undrömischen Ingürten bei ihrenMysterien hatten." •

" Nur das initiiren ist es, wasdie Leute wol irre macht.— Wirbehalten aus den Zeiten unsrerliindheit her noch immer ge-nug übrig in unsern Vorstel-lungen, um uns unter Allem,was Einweihung hegst, Etwaszu denken, das wirklich ansich wichtig wäre und auch,für vernünftige Menschen dochwenigstens einigen innernWerteihätte; da wir uns viel-mehr unter Allem , was Ein-weihung keifst, Etwas denkensollten, das einer besondernStimmung der Seele des Theil-nehmenden bedarf, um nichtabgeschmackt oder lächerlichzu scheinen. Diese Stimmungnun wird durch die geschicktangebrachte Ceremonie be-wirkt; und Das ist die Haupt-sache." —

"Auch in diesem Stücke sind.sich die Mysterien im Chri-stenthurne, wie vor dem Chri-stenthume, gleich geblieben;nur dafs freilich die besondereInitiation zu jedem Mysteriumwegfiel. Was war natürlicher,als dafs die einzelnen Einwei-hungen wegfallen rnufsten ,

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MYSTERY. MYSTERY. 557

es der Zweck der Kirche war,eine allgemeine Einweihung in.der ganzen Welt gelten zu ma-chen, der ja das Ansehen meh-rer, 'die neben ihr existirt hät-ten, nur geschadet haben wür-de! Dafs aber, selbst da die-se besonderen Einweihungenwegfielen, die Sache selbst,das Schauspiel, der Aufzug,noch blieb und sogar unterdem alten Namen blieb, istein Beweis mehr, dafs jenenli-b.ndollen nur das Zufällige beider Sache waren , ohne wel-ches das Wesentliche noch be-stehen konnte. Inders die Ini-tiationen von Eleusis der Ver-

,g-essenheit überlassen wurden,führten in Frankreich, Spa-nien, Deutschland, England,und wo man sonst vorher nieMysterien gekannt hatte, Mön-che, Schiller ,und Handwerks-bursche Myst,rien auf." •

"So läfst sich, dünkt mich,ohne Zwang- erklären, wie imMittelalter das Wort: myste-rium, (englisch: mystery,) nachund nach, durch eine Meto-nymie" (Vertauschung einesWorts mit dem andern), „mitdem von Zunft oder Handwerkgleichbedeutend ward; — eineErklärung, wobei man nichteinmal den Witz zullülfe neh-men darf, sobald man nurnicht, Was zufällig und localist, mit .dem Wesentlichen ver-mengt, oder dem Wesentlichen,gar vorzieht, — sobald mannur nicht das Geheimhalten, dieCeremonie der Reinigung, oder&ar Gott weiTs welchen Eid,für den Hauptch'aracter der IVIrsteilen annehmen will Wel-ches zu thun, der lange beibe-haltene Gebrauch. des Wortsim Mittelalter noch dazu, fastausdrücklich zu verbieten,scheint. Denn", es hiefsennicht allein ' die Handwerke im

Mittelalter Mysterien; auch warmysteriwn nie der eigentlicheAusdruck für den allgemeinen.Begriff: IlandWerke ; viel we-niger bedeutete rnysterium einegeheime Gesellschaft von Wei-sen, die einer doppelten Lehr-art pflegten; sondern auf demTheater des Mittelalters findenwir es in seiner eigentlichenunverkennlichen Bedeutung, —einer Bedeutung, die sich viel-leicht ganz genau bestimmenund vielleicht auf eine eigneGattung von Schauspielen ein-schränken, gewifs aber nie mitder von geheimer Gesellschaftvereinigen, läfst."

„Es ist eine Erfahrung , dieein jeder Geschichtforschergehabt haben mufs, ,dafs manzwischen den hefremdendsienErscheinungen, sobald manihnen näher köxunit, einen Zu-sammenhang entdeckt, der von.der Ferne aus, der allerun.wahr-scheinlichste zu seyn, schien;weil man in der Ferne die klei-neu Theile der Dinge nicht be-merken kann. Warum sollteDas nicht mit der Freimaure-rei und den Mysterien der Fallseyn? Beide, die Freimaure-rei und die Mysterien, könneneinen wirklichen historischenZusammenhang haben, den ih-re Geschichte deutlich genugangiebt, wenn gleich. HerrNoorthouck ihn nicht aus ei-nein Buche, wie „Warburton'sgöttliche Sendung Mosis," hättezu lernen meinen müssen. Nurmufs man die Mysterien desMittelalters nichtübersehen.Im Mittelalter, unter der Herr-schaft des Christenthurns, ist dieMaurerzunft, wie alle Zünfte,entstanden. Das Mysterium derMaurerzunft (the mystery ofmasonry) ist also nicht in vor-christlichen Zeiten unmittelbar,aus Griechenland nach England

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M.558 MYSTERY. YSTICISMUS

hinübergetragen worden. Man das Ritual sagt, die Sonnekann es zu seinerZeit in jedem am Himmel, diese der Kitt, daschristlichen Orte finden; aber Cement, der menschlichen Ge-man xnufs es nicht in Eleusis sellschaft. Schöne Veredlungsuchen." u. w — Man ver- des Namens Caementarzz, dengleiche hierzu oben im Artikel: in den Diplomen früherer ZeitGzsCilr GUTE S. 395 — 404, die Maurer führten !"]auch die Artikel: ELEUS sTicismus,LAWRIE tt s. mr.g ist die Geheimlehre des

Göttlichen und der unmit-.[Was der hamburger telbaren Gemeinschaft des

Grofsmeister Schröder unter Menschen mit dem Über-dem Mystery der Freimau- sinnlichen.ierbrüderschaft verstand, [ Hier einige Stellen ausfindet man oben im Artikel : deutschen Schriften zur Er-.Mr..isrEn, S. 427, Sp. a, läuterung dieser Wörter !angeführt. Herder nannte

1) In der „neuen Leipz.es in der „Adrastea", B. 4, Lit. Zeit." v. J. 1806, St.St. 2 in dem Gespräche:

7 2., erklärte der RecensentSolomon's Siegelring, (S.-293 den Mysticismus durch eine— 309) S. 294, ein Kunst- auf dunkeln, der Leitung des«eheimn,js , welches er S. Verstandes, wie der Fer-299 mit den Worten andeu- nurzft, sich entziehenden &e-tete : fühlen beruhende Fermi-

‚Einzeln ist der Mensch ein

. .sc Lung des Physischen mitisncl;FwearcblilnedsunWg ersaeint aber starknciaern. sEin dem Moralischen, und diesann mühet er sich oft umsonst; Mystiker für Leute, die durchs— ein Blick des Freundes in die

ab

bereebrachten Forsteltn-sein Herz, ein Wort seines Ra- een nicht befriediet wurden,

er s* inflies , seines Trostes weitet" bab ich in Absicht des Bes–(erweitert) „und hebt ihm den.sern, welches sie ahneten,niedri o-en Himmel, rückt ihm

die Decke des Traurens hin- nicht ganz ei standen undweg. — Im Namen der Fer- defshalb die Hülse von derbrüderung liegt also die Kraft, Frucht nichtsondern ver— im Namen der Meisterschaft ,

mitmochten, z,uaem Zusätzenoch vielmehr. Der Meister, mocn

der , seine Gesellschaft, ihr „ Der Philosoph, als solcher,selbst unmerklich, mit seinem versteht sich selbst und verfolgtGeiste zu beseelen, weifs und seine innern Erscheinungen bisdurch sie auf die menschliche zu ihren einfachsten GründenGesellschaft unsichtbar wirket; und. wenn er auch die Schätze,eine Verbrüderung, die diese welche ihm der Mystiker dar-Macht von ihm empfangt oder bietet, nicht verschmäht: so(soll ich sag-en? ) diese Kunst wird. er doch nicht selbst My-lernet und sle, wo es seyn soll, stiker. Die ächtphilosophischeausübet. — Jener wird, wie Benutzung des Mysticismus be-

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MYSTICISMUS. MYSTICISMUS. 559

steht darin, dafs man, das dar.in vergrabene Wahre hervor-zuheben und die Gründe zu.entdecken, sucht, warum die-ses in solcher Gestalt erschien.Iliernächst aber läfst sich dieArt, wie der Mysticismus sichausspricht, nicht blofs?oetisch,sondern auch zur philosophi-schen Darstellung, benutzen;und seine Bilder geben demphilosophischen liopfe, derzugleich poetischen Geist hat,Gelegenheit zu mancherleifruchtbaren Combinationen."

Dann fuhr er S. 112 fort:"Die Bemerkung, dafs My-

sticisrnus mit der wahren Reh-

Bgion wohl bestehen könne,ars durch ihn sich oftmals

die wahre Religion ausspreche,scheint, in den neuesten philo-sophischen Schulen selbst dieHauptwortführer verleitet zuhaben, das Wesen der Religionim Mysticismus zu suchen, und.selbst die Philosophie der Reli-gion mit Mysticismus zu durch-weben und mystisch zu behan-deln; wobei offenbar ganz ver-schied ene Dinge miteinanderverwechselt werden und diePhilosophie so wenig, als dieReligion, gewinnen kann. Ineinem gewissen Sinne zwarkönnte man allerdin egs sagen,dafs es keine Religion ohneMysticismus gebe, dafs allewahre Religion Mysticismus sey; wenn man nämlich denGlauben an das Unbegreiflicheund Unerkennbare, und die dar-auf sich beziehenden Gefühle, sonennt."

2) Ferner wurde in einerandern Beurtheilung ebendaselbst St. 89 v. J. 1807, S-1414 f., wahrscheinlich von.ebendemselben Recensen-ten, bemerkt:

- "Man verwechselt zuweilendas Mystische mit dem Wunder-baren. Das Wunderbare, wirkt,als die Macht einer fremdenunbekannten Welt, thätig und,reel auf die uns bekannten Er-scheinungen der Natur und desGeistes; das Mystische ist nurdie subjective bestimmte Formder Anschauung einer fremden,höhern, dem Verstande nichtzu begreifenden und dem un-geweihten Sinne verborgenenWelt. Dem mystischen Sinnewird alles Erscheinende Sym-bol des Ewigen; und dieseMystik ist die natürliche Poe-sie eines durchaus von Religion,durchdrungenen, lebendig re-gen Gemüthes; allein, wie dieReligion durch das Einzwän-gen in Begriffsformen, so wird.oft die. Mystik durch Beschrän-ken auf gemeine Formen derSymbole herrisch und ihren ei-genen Geist zerstörend. DasBild, welches als Symbol hei-lig war, mafst sich absoluteHeiligkeit und ausschliefslicheSelbständigkeit an; und so ent-steht eine Pseudomystik" (fal-sche Mystik), "welche leiderso allgemein ist, dafs sie alleinden Namen: Mystik, us urpirt"(sich anmal'st).

3) In den „Briefen zuBeförderung der Humani-tät" , Sammlung 7, (Riga,1796,) S. 38 — 42, äufserteHerder über diesen Gegen-stand:

„Im Mittelalter ward jenemystische .Empfindungs - Theo-logie ausgesponnen, die, ihrerstillen Gestalt ungeachtet, viel-leicht die wirksamste Tlieolo-, gie in der Welt gewesen ist.im Christenthume schlang siesich dem jangern Platonismusan, der ihr viele Zweige der

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560 MYSTICTSMUS. MYSTICISMUS.

Vereinigung darbot; aber auch Zeichen der Zeit, die man er-ohne Platonismus war sie bei lebt hat, u. s. w., alle dieseallen Völkern, die empfindend Dinge brüten den lesticisnzus,dachten und denkend empfan- diefs Lieblingskind unsrer gei-den, in jeder Religion, die be- stier,en Wirksamkeit und Träg-seligen wollte, am Ende das lett, in einer groben oder sei-Ziel der Betrachtung. Sinnli- denen Umhüllung aus und ge-ehe Völker selbst haben zuwei- ben ihm zuletzt die buntenlen auf die sonderbarste Weise Flügel des himmlischen Amors.einen Mysticismus gesucht und Man liebet und weifs nicht:sich in ihm berauschtet; ver- Wen? man begehret und weifsnünfteinde Völker suchten ihn nicht: Was? — etwas Unend-auf ihre Weise. Der Grund liches , das Höchste, Schönste,dazu liegt in der Natur' des Beste."Menschen. Er will Ruhe und „So unentbehrlich dem Men-Thätigkeit, Genufs und Be- schen diese Tendenz nach dem.scha.uung, auf die kostenfreie- Vortrefflichsten und Vollkorn-ste, dauerhafteste, zugleich mensten ist, ohne welche er,auch auf die untrüglichste, — wie eine Raupe, umherkröcheauf eine gleichsam unendliche und vermoderte: so leer bleibtWeise. So gern möchte er mit dennoch die Seele, wenn sie,Ideen leben und selbst Idee blofs auf Flügeln der Imagina-seyn. Die träge Zeit, den lee- tion im Taumel der Begerste-reu Raum, die lahme Bewe- ru.ng,,-, fortgetragen, in ungeheu-gung um sich her möcht' er ren Wüsten umherschweift.gern überspringen 'und ver- Das Unendliche giebt kein Bild;xuchten, — dagegen Alles an denn, es hat keinen Umrifs.sich ziehen, sich Allem zueig- Selten haben diesen auch dienen, und zuletzt in einem Poesieen, die das Unermefsli-Ideal zerfliefien, das jeden Ge die singen; sie schwingen sichnurs in sich fafst, wohin seine entweder in ein Empyreum"

".ethicregunllorste (den reinsten obersten Himmel)Vorstellung Umstände der dama- „des Urlichts, voll pstnhio-

bgen und folgenden Zeit ha- ser Seraphim, auf, oder, wennmen zusammen, diesen Mysti- sie von da in die Tiefen descismus zu nähren, und ihn menschlichen Herzens zurück-dem Christentliume, zu wel- kehren, kann die erhöhete Spe-chem er ursprünglich nicht cula.tion dennoch nur aus ihmgehörte, einzuverleiben. Ein jene Urbilder himmlischerspeculiren.der Geist, dem es Schönheit holen, die sie über•An. Materie zur Speculation den Wolken begrüfset und infehlet, ein liebendes Herz oh ein Paradies der Liebe und Sene Gegenstand der Liebe, ge- ligkeit hinauf zaubert. DieTäth immer auf den Mystica.s- Hymnen der mildern Zeit sind.mus. Einsame Gegenden, Klo- voll von diesen goldnen Bil-sterzellen , ein Krankenlager, dem, in die unermefsliche BläueGefängnifs und Kerker, -- end- des Himmels gemalet."lich auch auffallende Begeben- 4) In dein vom könial.[reiten, die Bekanntschaft mit ba ierisch en Con sistoralrathesonderbar-liebreichen und be- und Prof. Dr. Bertholds zudeutenden Personen, Worte,die man von ihnen , gehört, Erlangen, herausgegebenen

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MYSTICISMUS. MYSTiCISIVIUS. 561

„krit. Journale der neuiä-sten theolog.Literatur",15, St. 1, (Sulzbach, 1723,in 8.) steht S. 30 — 34 dieRecension einer neuen la-teinischen Taschenausgabevon der allbekannten Schriftdes Thomas es Kempis „deimitatione Christi" (von derNachfolge Christi), worines unter andern heifst:

„Der Geist, der in dem Bu-che wehet , spricht alle edleund fromme Christen von jeg-licher Confession an. Es liegtnämlich darin der edlere Illy-sticisnzus, welchen wir denrationalen nennen möchten,und welchen Wir dem sinnli-chen entgegensetzen, der inunsern Tagen wieder in vielenKöpfen sein Wesen, oder viel-.mehr sein Unwesen , treibt.Dieser, sonst auch der gröbereMysticismus genannt, gehetblofs von dem sinnlichen Ge-fühl aus; das ist seine einzigeQuelle. Daher strebt er aufErtödtüng der freien Geistes-thiiiigkeit und auf Gefangen-riehmung der Vernunft, hateinen unauslöschlichen ilafsgegen alle fortschreitende Er-kenntnifs in Religionsachenund verschreiet - Diejenigen,welche nach diesem Ziele hin-trachten, sucht Alles in dieDunkelheit zu ziehen, ist eben-defshalb vom Indifferentismusbefangen und spricht der Religionrneng-erei das Wort, — istsogar nachsichtig gegen Ver-wechselung der Confession , —ist aber dennoch sehr Unduld.-sam , nämlich gegen: Diejeni7gen, welche nicht ihrer Mei-nung sind und nicht ihre Be-strebungen theilen, sondern esfür eine schlimme Eigenschaft

halten, wenn man in der Reli-eion weder warm , noch kalt,ist."

„Diese unedle Art des My-sticismus hat von jeher vielSchaden gebracht. — Aber,wir verwerfen nicht allen My-sticisnius. Da die Religionnicht blofs Sache des Verstan-des und der Vernunft ist, son-dern auch das herz und dasGefühl in ihr Interesse zieht;so kann ohne Mysticismus gar.keine subjective Religion geidacht werden; es darf inclefsdas Gefühl nicht vorherrschen;sondern es mufs untergeordnet.seyn der Vernunft. Die Ver-nunft ist die Quelle; und dieseQuelle fliefst ab in das Gefühl.Die subjective Religion ist al-so eine gerrzeinschaPliche Wir-kung des Geistes und Herzens,doch aber so, das das Herzdie Wirkung nur aufnimmtund weiter verbreitet, die ur-sprünglich allein vom Geiste,das heifst vom Verstande undder Vernunft, ausgehet. Istnun Mysticismus von der Re-ligion unzertrennlich, so mufser rational seyn; die Vernunftrnufs über das Herz und seineGefühle gebieten. Diese edlereArt des Mysticismus ist derreinen christlichen Religion ei-genthümlich 5 ja, wir müssen,sagen, dafs ihr Wesen darinbesiehe.‘5.

5) Vernehmen wir nochdie Stimme des ehrwürdi-gen Kanzlers D. Nie meyer,in Halle! —

„Wir haben aus allen ZeitenBeispiele, wohin sich Men-schen, selbst von hoher Gei-stesbildung und einem vor-trefflichen Character, verirrenkönnen, sobald sie die Grän-zen des menschlichen Wissensüberfliegen und, sich nicht be-

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562 MYSTICISMUS. MYSTICISMUS.

plagend an den Wundern der zur Schwärmerei und zumNatur, nur auf immer neue Aberglauben führen.de, jedeOffenbarurz en und die Wirk-

Verkehrtheit des Geistessamkeit übernatürlicher :Kräftegespannt sind. Erleben wir es und Herzens begünstigen-

Tagen,gaTunsernunsiniauchauchocd de, falsche Mysticisnius,wie so Manche, von denen es dessen Anhänger ihre ver-Niemand erwartet hatte, die

-Vernunft verschreien, die thö- worrenenBe

..richtsten Schwärmereien und g an G unverständlichenverstän

unddliche

ndachtspiele in Schutz fleh- Formeln knüpfen, einge-xnen und etwas wahrhaft Gött- drungen. Auch unter denliches in den Erzeugnissen des r‘xreimaurern traten Testi-sinnlichsten Mysticasmus an-

iden. — Am Meisten sind da- se Weise auf, ineisebei Die zu bedauern, die, durch der

e gänzlichen f, Lossagung

jene Verirrungen von dem rei— von der höchsten Gottes.ga-nen Genusse des Lebens , der , Fernunft, die wahreaus einer recht verstandenen

durch

,hrde zu findenFrömmigkeit quillt, und des- Nisen sie urch ihren tugendhaf- -glaubten, — die,ten Sinn und Wandel so werth zer

Dbten,emuth, als die

in allein

wären, abgeführt, ihre Tage Reinen , und über die so-in einer steten Selbstpeinigung, enannten 'SVeltmenschenoder in einem unruhigen See.- g

dünnen nach dem dfufgehen eines erha Den, sich kten, —Herrschsüchtige, die deninnern Lichts, verlieren, das

nur zu oft, wenn sie, es end- zurnHang der Menschenlich zu erblicken, glaubten, Übersinnlichen, dessen Ah-ein gefährlich täuschendes Irr- allenar inlicht war und schon oft — ent- nun

Gemg u.nvertilgbüthern. liegt und selbstweder mit völligem Wahn-

sinne, oder mit Verbrechen, bei den rohesten Völkernzur Ehre Gottes vollbracht, ge- wahrgenommen wird , zu.endet hat." — „Von wie ihren Absichten mifsbrauch-ganz andrer Art ist doch jenerreine, allen religiösen Gernü- undten und aus ihm Nacht unthern eigne, Mysticismus, der verbreiteten.Nebel verbreitetenin der Anerkennung der Schran- Man sehe oben im Arti-ken des endlichen Verstandes, hei: FREIMAURER S. 264in einer gläubigen Hingebung

— 267, sr. a, dann B. 2,an die höchste Weisheit undGüte, und in der Nährung al- 5. 271 f. und 488, auch S.ler der frommen Gefühle des 265, Sp. a, und 5. 478 —Vertrauens, der Liebe und der 480! Als ein würdiges Ge-Hoffnung auf das Unsichtbare .seine Beruhigung findet und genstück aber zu dem im

Artikel: Bitter vorn dreila-Licht und Wärme nie vonein-ander trennt!" chen KREUZE , (B. 2, 5. 229

237,) in einer deutscher,[Auch in das Masonen,- Übersetzung gelieferten ni-

thum, ist der, unmittelbar tuale, folget hier ein an-

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MYSTICISMUS. IVIYSTICISMUS. 563

dres in französischer Spra-che, wie es Er. Bolle unterdem Titel: „Alasonnerie my-stiqzte. Trois Grades." ohneAngabe des Jahrs, in seinerHanddruckerei auf 52 Sei-ten in 8. abgedruckt hat.Auf dem Titelblatte ist einstehender Dromedar abge-bildet, auf dessen Rückenein Hermelinmantel, aufdiesem aber eine Bischoifs-mütze , ein Eischoffsstab,ein Kreuz und die päpstli-che Tiara, liegen. DieÜberschrift dieser Vignette,in einer Einfassung, bestehtin den Worten: "Sempersatis."

GRADES MYSTIQUES.

Appre72tifiLa Loge d'Apprentif mystique

doit etre composee d'un Mai-tre d'Orient, d'un Maitre d'Oc-cident, et de deux Surveillants,pour veiller aux parties du Mi-di et du Septentrion. Le Mai-tre d'Orient est decore d'uncordon blanc passe au cal, quidoit croiser sur la poitrine. LeMaitre d'O ccident est eg.alementdecore d un cordon blanc enecharpe. Les deux Surveillantsont une echarpe rouge 1. laceinture. Tous les Tieres ontun tablier blanc et des gantsblaues.

Pour que cette Loge soitfaut qu'elle soit

composee de cinq magons aurnoius.

Les bijoux de la Loge sontune Bible, un Couteau .yacr etdeux Alaillets.

11 ne doit y avoir qu'un.

Chandeller triangulaire, sur le-quel sontposees trois lumieres,qui eclairent tonte la Loge. Lechandelier doit etre plag aumilieu des Quarts de cercle.

La Loge doit se tenir dansune autant que faire sepourra; on. Pappelle zneme dece nom.

II y a sur le tableau quatreQuarts de cercle, traces avec dela craye. Deux sont ceux dumidi, et deux sont ceux duseptentzion. X l'occident ii y- aun .Rameau fleuri dans uneune.

L'on ne peut admettre aucunMalton k la reception d'appren-tif rnystique, qui ne seittu des trois premiers gradessymboliques; encore fauc- iL

alt donne des prenvesd'une vertu solide, et qu'onreconnaisse en lui toutes lesqualites, qui constituent levraiMagen.

II est Uferlatz aux Maltonsmystiques cradopter, , commemystere, les signes rnots etattouchernents, qui n'ont au-cun rappo.rt avec la vraie Ma-vnnerze.

Ouperture.Pour ouvrir la Loge, le Mai-

tre d'Orient se ainsi quetous les Freres 5 et ayant clia-curt leurs chapeaux bas, il pro-nonce k haute voix la prisärequi suit.

„Architecte supreme, qui pre-„sidez h nos travaux, et qui„m'avez place k 1'Orient, com-„rue dtant le scul heu, d'oiz„peut eruaner la vraie lumiere,„accordez - m0/ la puissance,„qui m'est necessaire en cejour,„pour que, sernblable k un au-„tre Moise, je puisse annoncer„aux autres hommes que Vous„avez choisi la verite des Vos„Conventions, afin que, les

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564 MYSTICISMUS. MYSTICTSMUS.

„ayant sans cesse devant les.„yeinc, nous puissions par la„pratique de toutes les vertus„nous frayer route, pour„jouir de la recompense que„Vous avez promise aux hom-„Ines, qui ne s'ecarteront point"de Vos preceptes!"

2de Priire,„Grand Architecte de l'Uni-

„vers, qui avez accOrde la sa-,,gesse a Solomon, comme etant„le don le plus precieux deVo-„tre toute-puissance, faites que„nous imitions ce grand roi,„en Vous cönsacrant un tem-„ple dans nos coeurs, qui Vous„soit aussi asreable que celui

eleva j adis ä Jerusalem,„pour y consacrer lt perpetuite„la memoire de Votre nom !“

prend ensuite son Maillet;et arme de son Couteau sacrh,va demander le secours des Es-prits , qui president aux quatrequarts du cercle. II frappe troiscoups de maillet sur le sommetde l'angle droit de chacuncl'eux, et prononce ä haute voixles noms des Esprits.

Ayant reprit sa place, ii dit :„Mes Freres, nos travaux

sont agreables aux Esprits, quicommandent aux quarts de cer-cle. 'Invoquons -les dans noscoeurs, afin dissipent lestenebres, qui pouvaient nousenvelopperl Mes Freres ar-lnez-vous chacun d'un glaive etparcourez tous les sentlers, , quiconduisent ä rette vollte! Eear.tez - tous les Profanes, et as-surez vous des 'portes !”

Tons les freres vont visiterles Fortes, les exterieures et lesinterleures ; etlorsqu'ils se solltassures que la vorne est entiere-rneut couverte, ils entrent etl'annoncent au Maitre d'Occi-dent, qui le repete au Maitred'Orient, qui dit alors:

„Mes Freres, r6jouissons-nousde ce que personne n'a encoreeu la temerite de profaner ceheu !.‘

Tons les freres applaudis-sent, en frappant trois fois dansles mains.

S'il y a une reception, le na-on symbolique, qui doitavoir

et6 propose dans la loge prece-deute,st mis dans une cham-bre, fiVre ä ses reflexions.

Le Maitre d'Occident annon-ce au maitre d'Orient qu'il y aun m«on symbolique, qui a6te reconnu digne d'etre eclairede la vraie lumiere, et qui de-mande d'etre requ apprentifrny-stique. Le Maitre d'Orientordonne au premier surveillantde deputer un frere, pour allerle preparer et le conduire lt laporte de la voüte. Le frere de-pute vale chercher, le clepouillede tous metaux et le conduit

-la porte, Ok ii s'annonce, enfrappant trois coups, qui sontrepetes par les surveillants, quiPannoncent au Maitre d'Occi-dent, qui dit au Maitre d'O.rient, que l'on frappe ä por-te en apprentif mystique. LeMaitre d'Orient ordonne devoir ce que c'est. Le depute,s'etant informe., annonce auMaitre d'Occident que c'est unmaitre maqon symbolique quidenlande Pentree du temple dela verite. Le Maitre d'Occi-dent en rend compte au Maitre,d'Orient, qui, ordonne de Pin-troduire. Le surveillant deseptentrion le re9oit ä la porteet lui dit:

„Mon frere, le sejour du,temple de la verite vous est ou-vert; portez-y toutrespect, quedoit vous inspirer la vue d'unlieu, oh habite la vraie laxniere!"

Ii le place ä l'Occident. LeMaitre de 1' Orient l'interrogesur les trois prenaiers grades

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MYSTICISMUS. MYSTIC1SMUS. 565

symboliques ; et lorsqu'il. II asatisfait h toutes les questions,le Maitre l'interroge encore;

„D. Qu.el est le motif, quivous conduit aujourd'huipanni nous ?"

„„R. Le desir de pell-trer dans le clieniinla vertu.""

lui dit ensuite : „Nous nefaisons subir aucune preuve ä'ceux que nous admettons parminous , parce que nous sommesdeiä persuades, avant de les in-troduire, qu'ils sont d.oues detoutes les qualites, que nous exi-geons. Avancez jusqu'ä moipar le sentier, qui vous est traceau milieu de ces Quarts de cer-cle, et venez preter lement de fidelite sur ce livre sa-ere!"

Le Re'cipiendaire avance; etse mettant lt genoux, la maindroite sur Pevangile, ii prete sonserment en ces termes :

„Je jure et promets , en pre-„sence du G. Arch. de PU. et de„cette respectable Loge, com-„posee de vrais »mavns, de„garder et d'observer avec fide-„fit6 les mysteres de la rnagon-„nerie mystique, qui vont m'e.-„tre conlies, de ne les jamais„reveler ä aucun rnaon sym-„bolique , et de n'assister h au-.„cune reception mystgique que„dans une vorne regulierement„assemblee et composee de -vrais„mavns. Dieu me soit en„aide!”

L'obligation etant pretee,retourne au Maitre d'Occidexit;et le Maitre d'Orient prie lesurveillant de la ?orte du Sep-tentrion de lui faire parcourirles quatre Quarts de cercle. LeRecipiendaire frappe trois coupsde maillet sur le sommet del'angle droit de chaeun d'eux etprononce les noms des Espritsqui y president.

Cettec6r6rndnie finie, ii s ap-proche de nouveau du Maitred'Orient, qui lui Bonne Pat-touchernent de reconnaissance,en mettant pouce sur pouce, lepremier dolgt index de l'unesur le petit doie de Pautre, etles autres de Suite, ensorte quecet attouchement forme une

11 Je fait asseoir ä sadroite et lui fait le discourssuivant,

Discour.s.„Jusqu'ici, mon cher frbre,

vous n'avez connu la Ma9on-nerie que sous de figures sym-boliques. Les secrets admira-bles, qu'elle renferrne, ne vousont pas encore ete decouverts.Votre zele, ä les penetrer, n'apas ete second6. Le G. Arch.-de PET. veut le recompenser au-jourd'hui et dissiper les tene-bres, qui vous ont toujours en-vironne. En vous constituantMaqou, Pon vous lt trace desprincipes de vertu, que vousavez su mettre en pratique; etc'est ce qui vous a rendu duned'approfondir des xnysteres,daran Ja connaissance n'est ac-quise qu'aux liornmes vertueux.La science des mapon,s- ordinai-res se reduit 2 jeu de mots,de signes et attoachernens, quine conduisent ä aucun bat. Cel-le des vrais inav)ns est fondeesur la verit6. La constructiondu Temple de Soloman est leprincipe de nos recherches. Nedevons - nous pas nous glo-ifier de prendre pour mo-

dele dans nos travaux um mo-nurnent aussi authentique de lasagesse du Prince, q_ui en a faitexecuter le plan ?"

„La Maponnerie est la con-naissance des pactes du Crda-teur avec son peuple. Toutesces conventions etaxent reufet-alees dans ce samt temple. So-

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566 MYSTICISMUS.

Zornon le plus sage des Rois,voulant cacher aux hornrues,que Dieu n'avait point liis *)les rnerveilles de l'Univers, re-traqa dans cet ouvrage tous lesevenemens du monde sous desfigures hi dr o glyp hi ues. Exa-nnu ons b:, mon cher freie reu-eeinte de ce temple ! Nous yreconnaitrons partout la maindu grand Architecte, qui en aconduit le plan."

„Le grade, que nous venonsde vous conferer, vous donnerades idees sublimes sur la sain-tete de cet edifice. Travaillezä. les decouvrir, et soyez.per-s uade qu'elles vous conduirontcertainement un but legitime,et qui satisfera vos desirs ! Nousne d.outons point que votre fi.de-lite aux devoirs d'un vrai ma-vn ne vous fasse avancer ä.grands pas dans cette vaste car-ri‘ere, oh aboutit la verite.Nous allons vous en frayer laroute, en vous donnant les in-structions suivantes."

Instruction."D. Etes - vous Apprentif my-

stique 7"„1?. Je connais la partieseptentrionale du Templede Solomon et les quatreQuarts de cercle." "

"D. Comment avez vous eterequ Apprentif mystique ?"" „R. En frappant trois

coups de maillet sur lesommet des angles desQuarts de cercle." "

"D. Qu'avez-vous fait deplus?

„„R. J'ai invogue les Es.prits, qui y president, enprononqant leu.rs noms.""

3) Dieses Wort ist offenbar einDruckfehler; was für eins aberan dessen Stelle zu setzen sey,läfst sich nicht errathen.

Anm. des Her ausg.

IVIYSTICISMUS.

„D. Pouvez- vous nie les re-peter ?"

„ „R. Makin est celui de1'Orient, sur la partie duMidi, Haouzay celui del'Occident sur la partiedu Septen.trion., MahaeIllarainto celui de 1'0-Tient , sur la m&me par-tie." "

"D• Qu'est-ce que la Maron-.nerie?"

„„R. La connaissance despactes de Dieu avec leshommes.""

„D. •Ä qui. ces Conventionsont - dies t6 connuni-quees ?"„„R. A Zignoch et ä. Moi-se.“

"D. Quel a ete le seau de cesCon.ventions ?"„ ,R. Le nom propre de

'la Divinite." "„D. Que represente le Temple

de Solomon dans son entier?"„„R. Trois pa.rties : par-

ne terrestre, partie spi-rituelle et partie edle-ste.""

„D. Qu'y avait-il dans la par-tie terrestre ?"

„„R. Sept vozites ou ar-ceaux , qui servaient defondement au Temple, ohSolomon faisait ses opera-tions." "

"D. Qu'y avait -il dans lapar-tie spirituelle ?"

„R. Deux Colonnes al14-goriques, n.ornmees J. et.B.44

„D. Que representent ces deuxColonnes?"

,"R• Les deux Esprits,qua presidaient aux par-

, Ines meridionales et sep-tentrionales. Elles etaientencore les figures deCain et d' Abel , enfans d'Adam.""

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MYSTICISMUS.

"D. O ix 6tait situee la partiecdleste?‘‘

„ „R. C6tait un Dame ä.I' Orient, dans la partiespirituelle, soutenu surtrois Piliers.""

„D. Que signifient ces troiscmbielnes?"

„„.R. Lear forme trian-gulaire nous marque quela Divinit6 seule doit

Que lt cette partie."

"D. Que signifie le nombretrois ?"

,,„R. Les trois parties duTemple, et les trois par-ties de . Za Dipinitd, quenous avons sous nosyeux." "

„D. Quelles sont ces trois par-ties ?"

„R. La partie cdeste,qui est au dedans denous,est celle Phre. La par-tie terrestre, que noushabitons, est celle du Pils.La partie spirituelle , oucelle des airs, est celle duSt. Esprit, qui corntnu-nique du Tere au Pils." "

"D. Que signifient les quarreQuarts de cercle?"„„R. Ils signifient, en y

comprenant l'Orient, quiest la puissance, les cinqpoints de la Ma9onnerie,sur lesquels doivent s'ap-puyer tous nos tra-vaux."

„D. Que signifient les quarreBerits , qui les cornman-deut ?"

„„R., Ils nous 2-epresen-tent que sans le secoursdes Ani; es tutdlaires , queDien a donn6 ä tous leshomnies, .pour dirigerleur conduite, nous nesaurions r6ussir dans au-tune operation."

"D. Quels sont ces quarre Es-prits?"

IYIYSTICISMUS. 567

99 ,p le. Les- quarre "Inges,qui ont accornpagnd leChrist dans sa passzon."

"D. Pourquoi 6tiez-vous d6-pourvu de tous m6taux ?"

„ „R. Parce que dans les.op6rations spirituelles A.est neGessaire de se d6-

reouiller de la atüre„dont les m6taux sont Pem-bleme."

"D. Que signifie le Ranzeaufleuri de l'Occident?"

„ „R. I1 signifie que, sinos travaux sont foncUssur un but legitime, ilsproduiront des fruits, quiseront agr6ableä au Seig-neur." 4

„D. Que signifie la pierrebrate?"

,,,,R. Eile est l'ernblgrnede la nzatidre premiere,que le Seigneur mit enoeuvre dans le d6velop-pement du calios."

ClJture.Le Maitre d.' Orient dit „Mes

Fferes, nos travaux sont finis.Invoquez le G. Arch. depour qu'il nous accorde la con-t4nuation de sa puissance, pourles terrniner avec succs !"

Il fair cette derni'ere prihe :„ Architecte supr6rne, qui avez

„conduit en ce jour nos tra-„vaux, r6pandez sur nous quel-„ques rayons de Vorne divine„lumi'ere, afin que nous pais-„sions parvenir au but de la.„carrihe, que nous d6sirons p„courir!”

Tons les fferes applaudissentpar trois fois. ---0 o -

COMPAGNON MYSTIQUE.La Loge de Campagnen my-

siiqzze dort 8tre d6cor6e commeedle der.Apprentif, avec la dif-ference, qu'il n'y a qu'un

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568 MYSTICISMUS. MYSTICISMUS.

veillant, Les decorations des Moiss dans le Buisson ar-officiers doivent doivent avoir un cor- „dent, en lui ordonnant dedon noir et un tablier double „les prononcer, lorsqu'il vou-de noir. „drait operer quelque prodige

Pour etre r6gulnre, la Loge „rnvoquons-le,_ dis dansdoit etre composee de seilt „nos coeurs, qu'il les Tu-qons au moins. „rifie de toutes les tacires, dont

n'y a qu'un seul chandelier „ils pourraient etre souilles!triangulaire, sur lequel sont "Armer vous chacun glai-posees cinq lumihes eclai- „ve , et parcourez tous les sen-rent la Voiite. 11 est place h „tiers , qui conduisent h cettePOriexit du Triangle, qui est "Voilte ! ücarter - en tous lessur le tableau. „Profanes et assurez- vous des

y a quatre Quarts de cer- „portes!"cle, comme dans PApprentif, Tons les frh.es vont faire'et dans le milieu un Triangle, leur devoir; et lorsque toutsur lequel est ecrit en Hebreu. le est couvert, ils en rendentnom du Grand Architecte. compte au Maitre d'Occident,

qui le repte au Maitre d'Orient,Ouverture. qui dit:

Le Maitre de POrient ouvre „Mes Frh.es, Tgiouissons-pgr la prrere suivante. d'etre garantis de la au.-

„Grand Architecte de PtIni- „riosi te des Profanes ! Et l'on„-vers, qui dirigez toutes nos applau.dit par — c.) --„zetions, et qui envoyates au-„trefois X Seioman, pour le gui Rdception."der dans ses entreprises, ce L'Apprentif, qui doit avoir„respectable Malte, dont nous ete propose dans l'assemblee'„eelebrons encore la mernoire, precedente, est mis dans une„faires qu'en imitant son exem- clrambre, livre lt ses refiexions.„ple, nous nous eiajuliorts de Le Maitre d'Occident annonce„ceux de nos frhes , gui au- au Maitre d'Orient qu'il y a un„raient la temerite de vouloir apprentif, qui a fait son tems,„penetrer dans des connaissan- (qui doit etre de trois mois„ees criminelles, qui nous pri- d'intervalle,) qui demande de„veraient lt jamais de Votre passer au grade de Com-„puissance !” pagnon.

II prend ensuite son imniet ; Le Maitre d'Occident ordon-et arme' de son couteau sacre, ne au Surveillant, de deputerII va invoquer les quatre Quarts un ffere, pour aller le cher-de cercle par les noms du Grand cher,.Architecte, qui sont affect6s ä Ce frere le conduit a Lt por-chacun d'eux; et il frappe cinq te, o ii s'annonce , en frag-coups de nullet sur le sonn- pant cinq coups, qui sont le-rnet de Pangle droit de chacun Teres par le surveillant et led'eux. II finit, en invoquant Maitre d'Occident; le Maitrele Delta, renferm.6 dans le Tri d'Orientordonne de voir cequeangle. c'est. Le Maitre d'Occident lui

Revenu h sa place, ii dit:„ en ayant rendu compte, ii o1-„Mes Frres, prions le Grand donne de Pintroduire.

"Architecte de l'Univers par les Le Surveillant, arme d'un„noms, qu'il donna. 'ui-meine glaive, le revit h la F orte; et

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1VIYSTICISMUS. 1VIYSTICISMUS. i69

lui avant donnre un xnailiet, iile fait placer h l'Occident sur lapartie du Septentrion.

Le Maitre de POrient Pinter-roge sur le grade cl'Apprentif;et lorsqu'il a satisfait aux que-stions , II lui dit de s'avancervers lui et de traverser le Tri-angle.

Le Rec. s'avance aux piedsdu Maitre; et se mettant a ge-noux, prononce so,n. obliga-dort en ces termes.

Obligation.„Je jure et promets, en pre-

„sence du G. Arch. de l'U. et„de cetterespectableAssemblee,„de garder et d'observer les my-„stres des Compagnons mystr-„ques, qui vontm'6tre confies,„aussi fidHement que j'ai gard6„ceux d'Apprenti£ Dieu me„soit en aide!"

retourne ä l'Occident, eatraversant le Triangle; et on lefair placer sur la partie du Mi-di. Le Maitre d'Occident luifait parcourir les quatre Quartsde cercle. Ii frappe cinq coupsde rnaillet sur le sommet dePangle droit de chacun d'eux.Il Fron oncele m otineffable qu'ilrenferme.

Cette c6remonie faite, ii s'ap7proclie da Maitre d'Orient, quilui donne Pattouchernent de re-connaissance, en xnettant lepouce de tune sur le pouce dePautre main, et le second doigtindex Pun sur Pautre, en Sortequo les pouces forment le Tri-angle. 11 le fait placer lt sadroite et lui fait le discourssuivant.

Discours.„Le Roi tSolonzon, ayant for-

me le dessein de lever un Tem-ple axt Seigneur suivant leplan que David, son p'ere, luiav.ait deruanda a Dieu la

sagesse en partage, pour entre-prendre un ouvrage, qui de-vait perpetuer h la posterit6 lesmerveilles du Createur. Dieune borna pas ce don precieuxles bienfarts , dont il voulut lecombler. 11 lui envoya encorepar la voye du Roi de Tyr unepuissancesupiirieure, pour tra-vailler avec lui lt in perfectiond.e son ouvrage."

„Solomon faisait ses observa-tions dans la partie terrestre de.son Temple. C'est lä, il in-voquait le Grand Architecte de]'Univers, pour qu'il lui com-muniquät ses volontes dans laconduite de son edifice."

apprit par Pouverture dupremier et du second cerclePart de purifier les xnetaux,pour enrichir son Temple.Dans le troisi'eme ii connut lerapport de Phomme d'avec leCre'ateur. Dans le quatrihne itparvint lt s'entretenir avec lui;et il goilta la douce satisfactionde joun: de sa puissance. Il au-rait sans cloute penetre jusqu.'aux grandes decouvertes du si-xieme et du septi?me, si lavolupt6 ne se fax emparee deson esprit et ne reut portefaire Pouverture du cercle desfemrnes, qui est le cinquime.

invoqua dans cette opera-tion la Reine de Saba et septcent concubines, qui se reu-daient ä ses operations. Cetteconduite deplut au Seigneur,qui, voulant lui donner desmarques de son ressentiment,eloigna de lui la puissance,qui lui etait attachee. Hiramabandonna ce grand Roi tou-tes les suites oh sapassion pour les femxnes Pen-traina."

„Voilä, xnort eher Ffere,signification du. nombre cinq,qui est affecte aux compagnons ;et voilit ce qui a donne lieu au.

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570 MYSTICISMUS. MYSTIC ISMUS.

nombre imaginaire , que Pon n'a ouvert que cinq por-suppose dans la =norm eriesyrnbolique." „D. Comment avez -vous 6t6

„Le pech de Solomon nous requ Compagnon ?"

prouve que notre curiosit6 ne „R. En frappant cinq

doit pas s'etendre au den des, coups de maillet sur le

bornes legitimes , et .que nous sommet des angles droits

devons eviter de succomber des Quarts de cercle.""sous le poids des passions, „D. Qu'avez - vous fait de

qui nous environnent, si nous plus?"

voulons qu'il ne se prjsente „R. J'ai invo q3.16 le grand

aucun obstacle dans les pro- Architecte par les rnots

g-rs, que nous pourrons faire ineffables, qui sont atta-

au. chemin de la vertu; et par dies aux Quarts de cer-

ce rnoyen nous obtiendrons cle ; et je me suis pro-

certainement du Seigneur les sterne au pied du divin

rjcompenses, qu'il a prornis Delta.""aux hommes, qui ne se depar- "D. Prononc,ez ces quatretiront pas de ses preceptes.“ rnots!"

„„R. Jakin est celui deInstruction. POccident lt Midi. Ado-

„D. tes-vous Coxnpagnon nai est celui de l'OrientInystique?” sur la nAme partie. Je-

„1?. Je connais la co- hovah est celui de l'Occi-1onne Booz," " dent au Septentrion. J.

"D. Oh. etait situje cette co- A. est celui de POrientlonne?" stur la m8rne partie." "

„R. Dans h partie spi- "D. Que signifie 1e Delta, reu-rituelle da Temple." " ferrnj dans le Triangle?"

R. Giblinz, Macon tr'es-D. Que represen.tait- elle?" respectable, en fit la d6-R. Ellereprgsentaitl'Es-

rit, qui pr6Sidait h la couverte, en travaillantF aux fondemens du Tem-partie xn6ridionale. Elle nie.""e- tait aussi la figure de "D. Pourquoi avez -vous tra-(am, qui donna la xnort verse le Triangle ?"ä son frh.e."" 0, R. Pour m'apprendre ä

"D. Que signifie le nombre respecter le Triansle, em.cirzg?"" bl.rrie de la Divinit6."“

,, "R. Quo Solomon a ou- „D. Pourquoi avez - vous deuxvert le cercle des femmes, Mahres?"

qui est le cinquiZeme; et „ "R. Parce .que, lorsque

qu'ayant d6plu au Seig- Solomon farsait ses op6-

neur, il fut prive de sa rations , il occupait la

puissance, et que Biranz partie de l'Occident, Ei-se retira de lux." " ram presidait k POrient,

„D. Quelles sont les portes, oh jtait la puissance." "que Solornon a ouvert, et cel- „D. Pourquoi le Maitre d'O-les qu'il n'a pas ouvert?" rient porte- t-il un couteau

" „R. Solomon, n'ayant ou- sacrg?""Vera que cinq cercles, „ „R. Parce qu'il est nj-

fait allusion 'a dire qu'il cessaire que la puissance

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MYSTICISMUS.

s'en serve dans sesrations.""

„D. Que signifie la pierre czt-bique des compagnons?"

„ „R. Les ung eötes, dontelle est composee, prou-vent que les trav-aux desMaons doivent toujourss'a .ppu.yer sur- les cinqpoints parfaits de la Ma-gonnerre." "

"D. Quels sont les cinq pointsparfait3 dc la Maronnerie?"

„ „R. Edifier des templeslt la vertu et des cachotsaux vices; connaitre lerapport de l'homme avecle Createur ; pratiquer fi-alement ses prdceptes;penetrer dans les ruyst'e-res, nous estpermisde decouvrir, faire usagede nos connaissances,pour instruire les hom-Ines des merveilles du.Crgateur."

Clgture,Le Maitre s'avance lt POrient

du Triangle. II verse de Peau.sur les quatre Quarts de cer-cle, pour nous apprendre queles mots ineffables, con-tiennent, doivent etre pronon-ces avec innocence. Ensuite,formant la chaine avec tousles frres, ii fait passer lesmots d'un frere k l'autre, ensorte qu'ils parviennent jus-qu'k

11 termine pur cette priere:„Architecte supreme, qui

nous avez donne la connars-sance des mots ineffables, souslesquels Vous dgsirez etxe in-vogue, accordez nous,vertu de ceux, que nous avonsprononce aujourd'hui, les se-cours , qui nous sont neeessai-res, pour terminer avec succsles travaux, que nous avonsen trepris 1"

1VIYSTICISMUS. 5171

Tons les frres appinudissent,en frappant cinq fois dans lesmains. —o 0--

MAITRE MYSTIQUE.La Loge de Maitre rnystique

doit etre composee d'un Mai-tre d'Orient, d'un Maitre d'Oc-cident et de neuf maitres.n'y a point dc Surveillants .• Les Mahres d'Orient et d'Oc-cident sont habill gs, commedans les .loges d'apprentif etcompagnon. Tons les. freresont tablier double et rou-ge , et une 6charpe rouge.

La Loge est eclairde par unseul chandelier triangulairesept branches, plac6 a POrientdu Triangle, qui est sur le ta-bleau, sur lequel ii y a aussiun cercle. La partie du 1Ylidiest tracd avec d.e la terre, Gel-le du Septentrion avec du char-bon, et l'Orient avec de lacraye. 1'Orient du cercley a un triangle, au milieu du.-quel est dcrit lenaot ineffable;et au devant est une terrineremplie d'eau.

l'Occident est un rideausqui doit se fermer, comme.une houppe deutele. A l'Oc-cident au cercle sont sept xnar-ches, dispos ges en forme de vispar trois, cinq et sept. Aupied des marches est un rd-ehand et du feu.

Ouverture.La voiite etant bien couver-

te, le Maitre d'Orient se ›vetainsi que tous les Frhes; etfait cette prihe:

„Architecte supreme, quiavez donnd jadis lt 3loise et

Solonzon la vraie significa-tion du nom propre de VormDivinite, afin qu'ils opgras-sent des rnerveilles dans l'Uni-vers, faites nous connaitre

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572 MYSTICISMUS. MYSTICISMUS.

toutes les vertus, que Vous luiavez attribudes, pour que nouspuissions nous en servir com-me d'une puissance supreme,pour nous guider dans les op6-rations spirituelles, que nous al-lons entreprendre!"

Ensuite va ä l'Occident,traverse le Teebaud de feil,monte les sept rnarches, entredans le cercle et se prosterneau pied du Triangle, le gcnoudrort sur la terre, et se cou-vrant la vue de la main droi-te. Xl prononce le mot ineffa-ble, qu'il contient, et frappeSept ,coups de xnaillet surtun de ses angles. Ii 4reprendsa place; et tons les fres ap-plaudissent par sept.

Rkeption.Le Compagnon, qui a 6t6

propos6 dans la loge pr6c6-dente, est mis dans la cliambret T6flexions.

Lt Maitre d'Occident annon-ce au Maitre d'Orient qu'il ya tau coinpaguon, qui a fait son.terns , (qui d.oit etre de cinqmois,) qui demande de passerau grade sublime de Maitre.Le Maitre d'Orient ordonnede rintroduire. Le Fr'ere Ex-Text lui fait fiter ses soulierset le conduit t la porte, oi ils'annouce, en frappant septcoups, qui sont r6p6t6s au de-dans par le Maitre d'Occident,comme dans les grades prec6-dens. Le Maitre d'Orient or-donne dc l'introduire. Le Mai-tre d'Occident le levit k laporte et le fait placer a l'Ocei-dent du r6ehaud de feu. LtMaitre d'Orient l'inttrroge surle grade de compagnon; et

*) Deutlicher kann man doch woldie hohe.Priesterschaft nicht an-zeigen!

Änm. des Brs. Bode.

lorsgtfil a satisfait lt toutes lesquestions, ii lui dit de s'avan-cer vers lui par la partie du.niidi. Le Reeliliendaue avan-ce au pied. du Maitre d'Orientet porte son obligation en cesterxnes.

Obligation.„Je jure et promets, en pr6-

„sence du G. A. de l'U. et de„cette auguste assembl6e, de„ne jamais profaner le nom„propre de laDivinit6, qui va„m'etre r6v616, — de ne la„prononcer qu'en loge de mai.„tre mystique, reg.:,ulirement„assembl6e, sous peine de subir„la punition, que recevaient les"Grands pretres dans le temple„de Solonton, lorsqu'ils les pro-„nongaient indignernent. Dieu" rne soit en aide!"

Le Recipiendaire retourne1'Occident par la partie du Sep-tentrion, traverse lt r6chaudde feu, monte les Sept mar-dies, entre dans le cercle et seprosterne au pied du triangle,le genau droit en terre et se-couvrant la vue de la maindroite. 11 frappe sept coupsde maillet sur le sommet dechacun de ses angles. Etantsorti du cercle, ii traverse laterrine remplie d'eau, et prendsa place ä la droite du Mai-tre, qui lui fait le discourssuivant.

Discours.' ,Vous avez parcouru jusqu'

ici, mon eher Fr'ere, dans lesgrades pr6c6dents In partie spi-rituelle du Temple. Vous vo-yez ddcouvert tous les myseeres, quelle contient. Vous ai

--

lez pen6trer ä present dans lapartie celeste, autrement ditechanzbre Cette par-tie renferme seule tous les se-crets de la Mavunerie. Sa

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MYSTICISMUS. MYSTICISMUS. 573

position dans le Temple 'rausest dejk connue. VOUS allezpasser dans son interieur; etvotre esprit sera frapp6 d'eton-nement, en contemplant lesbeautes renfermes dans son en-ceinte."

„Pour y parvenir, ii fallaitmonter par un escalier, fait enforme dc vis, dispos6 partrois, cinq et Sept marches.Le Grand Pretre seul avait le-droit d'y entrer; encore n'etait-ce qu'une fois Pannee, pour yprononcer le mot ineffable; etpendant cette ceremonie le peu-ple faisait un

fut bruit, de

peu]: ne fut entendu. S'ilarrivait que le Grand PrC3treetait impur, ii tait aussitdtpuni de rnort."

„Mais pour vous donner uneidee plus etendue de la sainte-t6 de cette parole, il est necessaire de remonter ä son origi

--

ne, pour nous faire connaitrele z‘ele de nos anciens lt con-server ä la posterite ce depdtsacre, qui faxt la base de laMaqonnerie."

„Le Gr. Arch. de l'U., apresle pede d'Adam, voyant queles hommes marchaient dansles voyes leur don-na des Conventions, qu'il leurfit communiquer par le Patri-arche Iirdnach 400 ans avantle deluge. Le seare myste-rieux de cette alliance fut laconnaissance de son Nom, quifut donn6 aux seuls fhis. *)Les hommes, bien loin de sui-vre les preceptes, que Dien leuravait traces, continurent deremplir la terre de leurs cri.-ines; et le bruit de leur abo-mination ayant merke sa co-Mre, ii se repentit de les

*) Die einzigen Auserwählten wa-ren also die Priester! Schön!!

Anm. Bades.

avoir cre68 et resolut de lestruire."

„Eidnoch, inspir6 de l'espritdivin, connut les VolontesCreateur ; et voulant conserverk la posterfite le signe sacre despactes de Dieu avec son peu-ple 11 grava le mot ineablesur deux Colannes, Pune dePierre et l'autre de .Br.ique, afinque, si le monde 6tait detruitpar le feu, -edle de brique gutetre conserv6e, et celle de pier-re, si le munde etait detruitpar l'eau. Il fit enterrer cesdeux Colonnes dans des Archessouterraines, posees sur lamontagne, oh fut construitensuite le temple de Jerusa-lem." *)

„Les Maitres Mac,ons , quitravailVerent aux fondemens duremple, trouvhent la- colonnede pierre, sur laquelle etaitgrai7ee une larne d'or triangu-laire. Giblim fut celui quiPappergilt le premier dans laneuvi'erne Arche. .11 fut 6blouides rayons., qui en sortaient;ii se prosterna. k genoux, ense couvrant la vue de la maindroite, puisqu'il ne pur soute-nir Peclat de lurnih-e, qui 1.6-fiechissait de la laxne d'or tui-arto-nlaire."b

„Salomon fit placer cette co-lonne sur un , pidestai dansune sacre, qu'il fit pra-tiquer dans les souterrains deson Temple. Ji fit graver en-core dans la cfsumbre du milieucette parole myst6rieuse sur unelaxe d'or triangulaire, pareillek Gelle de la colonne de bri-que." ** )

*) Der Tempel Salomon'., des al-ten oder neuen Jerusalems, ver-schliefst also das Geheimnifs desWillens Gottes!!!

Anm. Bode's.

**) Wir wissen, und jeder .auf-merksame Reisende mit Uns, wo

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574 MYSTICISMUS. MYSTICISMUS.

„L'on avait soin _d'entretenirdans la voilte sacrge une Lam-pe ,ardente, qui gtait gardgepar im L gvite 416 ans aprs.Lors de la dgstruction du.Temple par Nabuzardan, ge-ngral des troupes de Nabuco-donosor, roi du Babylon, Galaad , sous Sarainz, Grand pre

--

tre, aima rnieux p grir sous lesruines du Temple que de d g

-couvrir per sa fuite le depötsocre, config lt sa garde."

„Solomorz connaissait aussitoutes les proprietes d'une pa-role, qu'il regardait comme Jesoutien de son Temple; aussi'etait-ce la, seule puissance,qui le guidait dans ses opera-nous." *)

„Les Macons, qui furentdelivres de la captivit6 de Ba-bylon, sous le regne de gyrus,lt leur arriv ge a Jerusalem,fouill'erent sous les mines duTemple, pour de'couvrir lepi gdestal, qui gtait dans laTollte sacree. Ils trouvrentle corps de. Galaad, ensevelisous les ruines du Temple.Ils Penterr'erent avec pompe,ayant chacun des tabliers btancset des gands bZancs. **) ils ef-fa.arent le mot, qui gtait g-ravgsur la lerne d'or, et se le com-muniquerent entre eux." ***)

„Les Ma cbons se dispershentensuite chez les nations voisi-nes, qu.'ils instruisirent dans

ganz gewöhnlich dieser Trian-gel mit ganz ausgezeichneterAffectation aufgestellt ist.

Anm. Bode's.*) Man denke hier an die 9te De-

cade des 17ten. Jahrhunderts iEngland : so wird man leichter- rathen, Wer dieser Salomon war !

Anm. Ebendess.**) Zu Salomon's oder Cyrus Zei-

ten weiße Handschuhe?Anm. Ebendess.

) Im Jahre 1719.Anm. Ebenden..

l'art royal. Mais ils ne com-muniquerent leurs secrets etleurs sciences qu'aux enfansnes libres de personnes li-bres. Bientdt la ruagonnerie,devenant plus commune, de-vint nsoins precieuse. Les gra-des se donnrent avec facilit6;l'interet et l'ambition g,ouver-&.:rent les loges; l'ignorancesupplga de plus ä l'oubli. Lesprofanes aux agudts profitZerentde notre indiscretion et sitz-prirent nos myseeres; ensorteque la Maonnerie syznboliqueaux abois nous laisse encore lasatisfaction de voir que my-stique n"est connise que desvrais . Mavns. C'est pourquoinous devons redoubler d'effortsii.afin (1 , 6viter qu'elle n'epräuvele meine. sort."

„irnitons nos prgdgcesseursdans le z`ele, ont toujoursfait paraitre, pour transmet-tre jusqu'ä nous un gage aussisacre des Pactes de'Dieu avecson Peuple, et invoquons sanscesse le Gr. Areh. de PU. parce mot ineffable, qui lui estpropre, afin qu'il rgpande sesplus aLon.dan.tes ben6dictionssur nos travanx, que nous con-sacrons ä sa seule Gloire !"

Instruction.„D. ihes- vous Maitre mysti-

que?"1f „R. Tai penetre dans la

chanzbre "„D. Conarnela y etes-vous

parvenu?"„„R. Par un escalier, fait

en forme de vis, qui semonte par trois, cmq etsept marches.""

„1). Quel est Pelgment, quivous a purifi g avant d'y en-trer ?"

,2 17. Celui du feu.""„D. Oh tait sinn' cette charn-

bre dans le Temple?"

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MYSTICISIVIUS. MYSTICISMUS. 575

„R. C'etait un DdmePOrient, qui formait lapartie celeste, soutenusur trois piliers triangu-laires.""

„D. Qu'avez vous va en yentrant ?"

„„R. Une lause d'or tri-ang.ulaire, sur laquell

grave le nom duGrand. Architecte." "

„1). Quel signe avez - vousfait?‘‘

Le rn.me que iltGiblim

' lorsqu'il trouva le

divin Delta dans la neu-viertle arche, en jettantje fondement du Tem-ple." "

"D. Par qui avait-il ete gra-ve ?

„R. Par Hb7och, envi-ron 3oo ans avant le de-luge, sur une colonne depierre." "

„D. Qu'avez vous vu dansl'interieur de cette cham-bre ?"

„ „R. Une ornee decorail le plus precieux,que Solomon avalt envo-ye chercher avec beau-coup de soins dans toutesles parties de l'Asie.""

„D. Qu'avez-vous fait au pieddu Triangle?"

„R. J'ai invogue le Gr.Arch. par le rnot ineffa-ble, gu'ilcontient et j'aifrappe Sept coups de mai],let sur chacun de ses an-gles." "

"D. Dites- rnoi ces mots!"" „R. .Teho via ach. — Ce

mot est croise.""„D. Quel etait celui qui pro-

noneit ce mot dans le Tem-ple?"

„ „R. Le Grand Prdtreune fois Pannee, apress'dtre parifie par les de-mcns du feu et de Peau." "

"D. Quelle punition recevait-etait imp.ur ?"

„„R. II etait aussuch pu-ni de mort." "

„D. Pourquoi2cette parole a-t-:elle ete donne et k qui?

„ "R. Par le Gr. Architec-te de l'Univers t Hinoch,premier Patriarche." "

„.D. Cornment s'est - elle con-. servee jusq u'k nous ?"

„ „R. Par la decouvertede la colonne de pierre,sur laquelle lig}noch l'avaitfait graver, pour la ga-rantir des eaux du d6-Jage.""

"D. Comment fixt- elle trou-vee apres la destruction duTemple?"

„ R. Les Mavns, dell-vres de la captivit6 de13abylon, sous le regnede Cyrus, fouilrerent sousles ruines du Temple etdecouvrirent le piedestaldans la vosite sacree avecle corps dc Galaad , filsde Sophronie, .qui 400 ansauparavant a ixna mieuxperdre la vie que de (1.6-couvrir par la fuite led6p6t sacre, confie k Sagarde." "

„D. Comment est-elle parve-nue jusqu'k. nous ?"

„ „1?. Les Maqons, s'itantdisperses dans le monde,pour instruire les hom-mes dans Part royal, St.Loup, apres la mort du.Christ, fixt celui qui por-ta le mot x Guisetin, vät-le du comte de Booz, en

cosse.„D. Que represente la houpe

dentelee, qui est k POcci-dent ?"„,,R. Les dix courtines,

qui forrnaient lk l'Aubemagnifique, qui couvmait

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576 MYSTICISMUS. MYSTICIS MUS.

le sanctuaire du Tern.

Noise au buisson ardent,et d' Abraharn ' dans son

crifi„D. Que sgnifie la branche sa ce.""

d'acaciet des Maitres?" „D. Pourquoi dites-vous queles Ma.ons travaillent avec„ „I?. Elle est la figure de

la 2lige de Jesse, preditel la craye,'Je charbon et la ter-par r6criture, d'oh de- "rine?vait sortir le Messie. El- „„R. Parceque dans l'ou-le est encore la figure de verture des cercles 1'0-Ja branche d'oli vier que rient est tacke avec de laJa colombe porta dans craye, comme dtait lal'archeapr's le d6luge." "

partie de la Divinitd; lenoir est pour le Septen-„D. Que signiile le nombre

"? trion, comme 6tant la$eptpartie la plus agrdableR. Les six jOUTS de laDieu; et le rouge estcrda.tion et le lour du..

""o-pos, et les apparitions du

pour la partie m6ridinale, comme 6tant la■Christ.

aru ?"plus mauvaise partie.""

p„D. En quels tems 'a.t-

i fois„.D. Quels sont les hi6rogly-

La phes des cinq voyelles a e„„R. a premiere os sousla forme d'Iler, noch; . la se- z, o u2""

„ „R. L'A est celui deconde sous celle de Mcl-P arne, P E celui de l'esprit,chisededt- la troisi'ürneet PI est celui de la Di-sous edle flaron; la

quatrime sous celleIiirant dans le Temple;la cinqui'eme sous celle Cledure,

egasaspaueblaboroZed Le Maitre d'Orient ferme, endes eaux ; la sixi'eme sous faisant la chaine ; et il faitcelle du Messie; la sep- ser le mot d'un frre ii l'autre,

lorsqu'il viendra en sorte qu'il parvienne jusqu'h.juger l'Univers."" lui. Il finit par cette

„Grand Architecte de l'Uni-„D. En quels tems sont arri- „vers, qui avez transnus jus-v6es ces apparitions?" „qu'a nous le nom propre de„„.R. Lorsqu'il y a eu „Votre Divinite, faites que

quelque./Upolution dans „nous le prononcions toujoursle monde, et toujours de ,,avec toutela purete d'un coeurneuf neuf epoques; ce tache, ahn qu'il produise„sausqui forme le nom bre nezif, „en nous toutes les vertus, quiau trois fois trois.” " „nous sont n6cessaires, pour

„D. Quelles sont les cinq „r6ussir dans les opdrationsdiene ou couleurs ?" „spirituels !"

R. Le blanc est celle Tons les FrZ:res applaudissentde la Divinite; le bleu parneuf. 0,— Q 0 0 0•celle d'Adum; le noircelle d'iltranz, et celle du „Und, stelze! es wardLicht!"Christ; le verd celle de ailusseZorobable au passage des setzt Bode am Seaux, et Je rosige celle de hinzu.

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IVIYSTICISMUS. MYSTICISMUS. 577

Viele deutsche Logen ha,ben jenem Perwerflicherb lie-sticisinus den Eingang ver-sperrt; und neuerlich habensogar die Mitglieder einersolchen in ihrem Umlauf-schreiben vom Monat März1823 nachstehende kräftigeÄufserungen abdrucken las-sen. —

„ Sowie wir fortwährend,der Wahrheit hold, alle Täu-schungen zu zerstreuen, suchen,die der Betrug erdachte: so ha-ben wir nach. liräften uns be-strebt , jenem Gebilde derNacht entgegenzutreten, wel-ches in unsrer bedeutungvol-len Zeit unter mannichfacherGestalt umherschleicht, umuns desto sicherer zu berücken.und zu verderben. Wir ver-stellen darunter den finsternGern rithsglaub en Derjenigen,die sich dem falschen Mysticis-rmas ergeben, — welche, dasie in ihrem Innern keine Ruheund Eintracht gewinnen kön-nen , solche aufserhalb suchen,— welche in der Vernunftnicht das höchste Geschenk derewigen Weisheit finden,

chen Alles verächtlich scheint,was- auf Vernunftgründe sichstützt, und nach welchen derMensch durch und für sichkei-

lne Erkenntnifs und keinen Wil-en haben, sondem blofs hö-

hern Eingebungen folgen soll,unter welchen sie öfters Nichtsanders verstehen, als die Aus-brüche ihres eignen verwirrten.Gehirns , ihnen. selbst am Un.-verständlichsten. Dieses Un.geheuer in dem Äther der Ver

--

nunft zu ersticken, damit ihmdie :Kraft nicht neu wachse aufder Erde, dazu fühlen wir unsberufen; und in diesem Kam-pfe werden wir nie ermüden.Den reinen und wahren, allenreligiösen Gemüthern eignen,Mysticismus hingegen, der in..der Anerkennung der Schran-ken des endlichen Verstandes,in einer gläubigen Hingebungan eine höchste Weisheit undGüte, und in der Nahrung al-ler der frommen Gefühle desVertrauens, der Liebe und derHoffnung seine Beruhigungfindet, — diesen hegen wir,diesem ergeben wir uns, — dieBeruhigung, die dieser &e-währt, suchen wir, — und die-se Beruhigung wünschen wirunseren Brüdern allen.")

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Verbesserungen und Zusätze.

a) Im. ersten Bande der 'E.ncyclopädie.

S. 2, Sp. b, Z. 15, 1. ABIBALA.G!.... ___ _ - * 20, setze hinzu: [S. den Art.: HIRAM-ABBITU,_, _ - - 29, nach: :Meisters, setze hinzu: [Hiram (s. die-

sen Artikel!) J!

... 8 v. u., setze hinzu: [S. auch OTEIP,r(Pr undSTEnr.livi]!

- 3, - 9 Zwischen Z. 8 u. 9 setze hinzu:[ABR,A.c u. _A IIR.Ac.A.D.A.BPLA ; S.d.A.rtt. :-

ABRAx.A.s , HEINRICH VI. im zweitenAbschnitte, GNOSIS und JEliovAu!]!

b 2 "'"' 9 v. u., vor dem Striche setze hinzu: [5. den

Artikel: MEISTER, in dem Catechismusaus dem „Systeme der Loge Wahrheit und:Einigkeit" u. s. iv., Frage 13, und in demCat6chisme aus den dort angegebenen fran-zösischen Schriften, demande 5, dann diehermetische Erklärung dieses Worts imArtikel: IVIELEsmo , gegen den Schilds,in der Erklärung des ersten mystischenTeppichs, und im Artikel: MrSTICISTaus , das Ritual am Schlusse!]!

- b, - 5, setze hinzu: IirnAm -AnnIr!i!'_ .._-

_ _ - 6, nach: .AD ON - 1-ITRAivx , setze hinzu: [oder.A.DON.U..Am ,1 I

- 7, vor: Wort, setze hinzu: [aus Adon (Herr)und Hiranz, zusammengesetztes]!

_ -... - 19, 1. HIR.A3z- Araur und MnisTE,PL!- - - - - 21, 1. MAVNERIE D'ADOPTION!

- 2 v. u., vor: in, setze hinzu: [s. unten im 2tenB. diesen Artikel I] !

- 7, - — - 2 v. unt., vor: in , setze hinzu [s. unten im2ten. B. diesen Artikel !]1

- 8, - 9 v. u., streiche von, und setze nach: Köppen,. hinzu: [s. diesen Artikel!j!

- 9, - a, Note, setze am Ende vor dem ] hinzu: — Vonder erstern Schrift steht ein Auszug, nebstZusätzen, in „dem Ganzen aller gehei-men Ordens - Verbindungen", (Leipzig1805; gr. 8.) S. 229— 2e; t.

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VETIBESSERTINGEN UND ZUSXTZE. 579

S. 15, Sp. a, Z.15, setze hinzu: [S. den Artikel: HIP(Am I] !- 14, — - 24, nach: gestiftet, setze hinzu: [s, den Artikel:

von MARSCHALL !] !letzte Zeile, nach: „Freimaurerei", setze hinzu:

S. diesen Artikel! — (Das nun in diesemArtikel bis zum Folgende ist zu streichen.)

- 16,

Z.17, statt der Worte: den 25. März 1722, setze:am 27. December ebendesselben Jahres!

- 19, nach: die, setze hinzu: dem in jener Lo-•genversammlung gefafsten Beschlusse ge-mäfs , durch einen Ausschufs geprüft undam 25. März 1722!

- 27, vor dem ) setze hinzu: und MoivrAotrE!Zwischen Zeile 10 u. ii setze hinzu:

[AN TIQUITT (LODGE OF), die alterthüm-liehe Loge, in London; s. unten die Artikel:MEISTER (G'ROSS-) und PRES T !

— 21, vor dem [ setze hinzu: geb. am 23. Juli1751, in Lauban!

b,

5 v. Unt., setze hinzu: ES. unten den Artikel:LERRLIN G !

21, — 22, setze am Schlusse hinzu: ferner unten imArtikel: FREIMAURER , den dritten Ab-schnitt ingleichen die Artikel: Morn.A.und MrSTICISMUS ! Hier ist noch Fol-gendes z'u erwähnen. —

Der deutsche Übersetzer der Schrift: „Essai sur laSecte des Illumine's", mit dem Titel: „Ist CagliostroChef der Illuminaten.?" u. s. w. (Gotha, 1.790,) sagtS. 33 in der Note:

Wenn man, von der engländisclien Freimaurerei spricht,sollte man darin drei Epochen deutlich unterscheiden, von -vvel.chen die Letzte sich bei der Einführung des sehr mystischenChapter of the royal _droh" (Royal - Arch- (Japi tels) „anfängt,dessen Zw' eck, in gewissem Sinne freilich, die höchste CIritv" (Liebinnigkeit s. unten den Artikel: LIEBE ) „ist, nämlich : alle Menschen in eine Heerde, unter dem grofsen — nichtgenannten — Seelenhirten, zu bringen." — Vergl. hierzu dieunten im Artikel: JuDED: , aus den „Kunsturlik.' n. A., B. 1,Abth. 2, S. 520— 322 angeführte Stelle

Die handschriftlich in des Herausgebers Händen be-findlichen. „Laws and Ilegulations for the instructionand government of the holy lioyalArclz Chapters underSanction of the Grand Lodge of England, accordingto the old Constitutions; revised, amended and approv-ed in the General Grand Chapter, at the Crov,rn and..A.nchor-Tavern, Strand, London, Ist April 1807" (Ge-setze und Satrunwen in Bezug auf den Unterricht und dieRegierung der von der Grofsloge von ,England amtlich be-

37*

— 20,

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580 VERBESSERUNGEN UND ZUSXTZE.

stiaigterz heiligen Boyal-Arch-Capitel, sowie sie den, cd-ten. Constitutionen gerniifs .sind, durchgesehen, verbes-sert und genehmigt im allgemeinen Grofscapitel, in demGasthause zur Krone und zum Anker auf dem Strandezu London, am 1. April 1807) haben folgenden Ein-gang. —

„Die alte Masonei besteht aus vier Graden, von denen derLehrlings-, der Gesellen - und der erhabene Meister grad die dreiErsten sind. Derjenige Bruder, der in diesen drei Graden gutbewandert und sonst in der Mafse, als im Folgenden ausdrück,lieh bestimmt wird, dazu geeignet ist, kann ausersehen wer-den (is eligible), um den Zutritt zum vierten Grade, dein hei-ligen Royal-Arch, zu erhalten. Dieser Grad ist fürwahr er-lauchter, , erhabener und wichtiger, als die -vorhergehen-den. Er ist der Gipfel und die Vollendung fthe summ.it and per-feetion) der alten Masonei. Unseren Gemüthern prägt er einenfestem Glauben ein an das Daseyn einer höchsten Gottheit, beiwelcher kein Anfang von Tagen und kein Ende von Jahrenstattfindet, und erweckt in uns auf eine angemessene Art dieEhrfurcht und Verehrung, die diesem heiligen Namen gebüh-ret. — Wegen seiner Vorzüglichkeit hat dieser Grad unterden Masonen die Benennung eines Capitels erhalten. Damitdieser höchste Grad ausgespendet werden könne mit der Regel-mäfsigkeit, Ordnung und Feierlichkeit, welche der erhabenenAbsicht entspricht, womit derselbe seit undenklichen Zeitenertheilt worden ist, als ein wesentlicher Bestancltheil der alten.Masonei, und als die Vollendung und der Schlufsstein des schö-nen Lehr gliedbaues (the per fection and end of the beautiful sys-tem), haben die vortrefflichen (excellent) Masonen in derGrofsloge von England , nachdem sie sich nach Marsgabe deralten Constitutionen gehörig versaminlet haben und den Vor-schriften der Einsetzung gemäfs (constitutionally) in ein allge-meines Grofscapitel zusammengetreten sind, die Satzungen, diezur Regierung desselben seit langer Zeit im Gebrauch waren,sorgfältig gesammlet und durchgesehen, sodann aber dieselbenin nachstehender Mafse angenommen (aclopted), Bars sie, mitamtlicher Genehmigung (sanction) der Grofsloge, in die Bü-cher (register) jeder gesetzformig eingesetzten (warranted) Logeeingetragen werden und. auf eine glaubhafte und entscheidendeArt (solemnly and finally) einen Theil der Gesetze und Satzun-gen in Bezug auf die Regierung der Zunft ausmachen sollen.Jede Lüge, welche sich nicht genau hiernach achtet, hat dieMirsbillygung (censure) der Grofsloge zu gewärtigen und wirdsich der Gefahr aussetzen , dafs die briefliche Urkunde ihrerEinsetzung (warrant) vernichtet werde (cancell«d)."

Die nun folgenden 12 Artikel enthalten nichts Be-merkenswerthes, der 13te aber, welcher der letzte ist,nebst dem Schrusse, lautet so. —

„Damit eine allgemeine Gleichförmigkeit in den Gebräuchenund Ceremonien der alten Masonei erhalten und ohne einige

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VERBESS.ERUNG-EN UND ZUS TZE. 581

Abänderung auf die Nachkommenschaft fortgepflanzt werde;*)soll das Grofscapitel jährlich , im October, neun erfahrene Ro-yal- _dreh- Masonen wählen. Wenn diese Wahl von der Grals-loge gebilligt worden: so sollen dieselben den Grofsbearnten.bei'm Besuche der Logen beistehen; wobei sie sich indefs hin-sichtlich der innern Angelegenheiten einer Loge keine Entschei-dung-, als Mitglieder, oder vermöge ihres Amts, anmafsen dür-fen ; es müfste denn seyn, dafs die Mitglieder selbst sich überirgend einen Punct der allgemeinen Gesetze des Ordens nichtzu fassen vermöchten. Erfoderlichen Falls haben sie über ihrVerfahren dem Grofscapitel, oder dem hochwürdigen deputir-ten. Grafsmeister, Bericht abzustatten; worauf verfügt werdenwird, Was die Notlidurft erfodert."

„Diese Gesetze und Satzungen sind als ein Theil der Vor-schriften und Befehle (orders) der Grofsloge zu betrachten, de-ren schuldige Beachtung gerne»ssenst eingeschärft wird. Auchwird hierdurch befohlen, dafs sie den besonderen Gesetzen (bye-laws) jeder Loge einverleibt werden sollen, damit sich nöthi-gen Falls darauf bezogen werden könne."

Im „Free- Masons Calendar" vom 3. 1814 wird derGraf Moira als Grand Surintendant proPincial des lon-doner Grofscapitels vom 'loyal Arcle, welches im J.1813 183 besondere Capitel unter sich hatte, angege-ben. S. ',Acta Latomorum", T. 1, p. 123 Note!

Der englische Grofsmeister August Friedrich Herzogvon Fussex äufserte in einem, dem Herausgeber zu Ge-sicht gekommenen, amtlichen Schreiben an eine vonder Grofsloge zu London neuconstituirte deutsche Logevom 30. April 1817; woraus unten im Artikel: FRANK-FURT AM MAIN, ein andres Bruchstück folgt, unterandern :

„Die Grofsloge erkennet„ neben den drei Prüfunggraden(probationary degrees), den Orden vorn Royal ..eirch als dieVollendung und t_Erfalung (per fection and completion) des Mei-stergrades an : es kann aber keine Versammlung dieses Or-dens ohne eine, eigends zu diesem Behuf ausgefertigte brief-liche Urkunde der Einsetzung (warrarzt er charter) gehaltenwerden."

In der vom Professor Chemin-Duponüs herausgege-benen Encyclopedie ma9onn." T. p. 202 —204,erzählt Bruder Ne'Peu, Ve'nrable de la. Loge des -Imi-tatairs d' Osiris.

S. auch unten im Artikel: MIUSTER die im vorletzten Abschnitteaus „Preston's Illustrations" übersetzte Anrede an den neuaufgenom-menen Meister, und im Artikel: MEISTER vorr STusSL, Abschn. 2, dieerste aZigen-z. Verordnung der englischen Grorsloge, sowie den Schlafsdes Artikels: C..3-EsETzE! Anm. das Herausg.

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582 VERBESSERUNGEN UND ZTJAI.TzE.

„Lors de mon agregation au chapitre de .Royal Arch, solisle title de la Fortitucle, l'Orient de Birmingham, en Angle-terre, dans Panne 5808, je fus d'abord introduit dans unechambre, au. rnilieu de laquelle etait une ,table cha.rgee de potsde bi'ere, de vin, d'eau - de - -vie, de rhurn , de sucre, d'eauchaude et froide, de pipes et de tabac. Tous les, fr'eres 6taientreunis autour de cette table, fumant, buvant ä volont6 ets'en vtretenant aec gravit6 de leurs travaux magonniques. b6jämon esprit, un peu trop francais , blämait, prejugeait defa.vo-rablement, mais lorsque le gardien eut ouvert les deux battansde la porte du temple, qui donnait dans cette chambre, et quej'eus vu, avec quel calme et quel ordre exact les travaux fu.-rent ouverts et silencieusement suivis par cette multitude debuveurs et de fumeurs , j'avoue que ce fut pour moi une bongne le9an de plus contre tout prejuge, et uit plaisir profond6-rnent grand; enfin je quittai le temple plein d'adniiration, deferveur, de respect et d'estime. rar frequente ce respeetablechapitre pendant trois ans, et chaque fois j'y ai 6prouve lesmeines sensations, en y retrouvant le meine decorurn de sim-plicit6, la meine decence, le meine respect saint, joints ä. laplus franche cordialit6 , au zl.e et ä l'importance des tra-vaux."

„Je suis t Londres; j'y ai visite des loges, et aussi laGrande Loge (le Grand Orient du ,pays); j'ai assist6 ä. deuxseances comit6 general de charite, et je puis dire que j'aivu un ordre ma9onnique, des Triaons, des loges et de la eiia-hte fraternelle. 11 m'est bien perrnis de faire partager a niesfreres mon vif desir d'en trouver autant dans ma patrie, afinquelle puisse, avec le meine orgueil du bien, offrir aux etran-gexs ainsi qu'h ses fils, autre chose Tran faste et unnial qui flattent , mais qui cessent de plaire, si des motzfs d'uti-

ndelle ne s'y rattac/zent pas, pour y attacher inseparablenzentles hommes senses et bons."

Wiewol blofs der erste Abschnitt dieser Erzählungin den gegenwärtigen Artikel gehört: so ist doch dasGeständnifs in dem zweiten zu merkwürdig, als dafses davon hätte getrennt werden sollen.]S. 25, Sp. a, Z.

nach: ARIVEIGE,13,, setze hinzu: (der Waffen-träger) war !

- 5, setze hinzu: [und der erste Grad des innernOrdens der AERMANISCHEN Bauherren.S. diesen Artikel!]!

- 17 v. unt., statt: Hauptmann, L Obristen!- 16

, nach: Mammaring, setze hinzu: [S.diesen Artikel !]!

24, -

- 9, nach: Bohemann, setze hinzu: "( S. diesenArtikel!]

- 25, a, - 3, setze hinzu: S. auch. die Auszüge aus denerwähnten Schriften in „dein Ganzenler geheimen Ordens - Verbindungen",5 . 410-434!

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VERBESURUNGEN UND Zus.X.TzE. 583

5. 25, Sp. a, Z. 8, setze hinzu: [ S. unten den Artikel: CAN,.DIDAT !] !

b, 18 v. unt., setze hinzu: (S. unten die Artikel:'BÖBER CONSTITUTIONS" („THE ) undMUSSILN -PUSCIIKIN -BRUCE !] !

- 5 1 , - 7, setze hinzu: und MANINHEI/VI !- 33,

- 17, nach: THRON setze hinzu: [und Locs,Abschnitt 3!]!

• zwischen Z. 6 und 7 setze hinzu:[BASEL; 5. SCHWEIZ I] !

zwischen Z. 11 und 10 v. mit. setze hinzu:[BAULD - DE - NAN S (LE) ; S. LEDE - NANs !]!

r, -- 1414 v. unt. vor: gest. , setze hinzu: [geb. am10. Dec. 1724,]!

b,

11, setze hinzu:« [S. unten die Artikel: JOI-IA.IN-INES DER TÄUFER und JESUITEN !]!

- 58, - a, - 19 v. unt., nach: Gotha, setze hinzu: [gest. am28. März 1822, 70 Jahre alt,]!

- 39, b, 2, setze hinzu: [S. unten den Artikel: HIRAze-ABBIF !]!

- 13 unt., nach.: allgemein, setze hinzu : [un-ter andern im „Recueil de discours" etc.„Par le F. .Le Bauld- de- Nans", (ä Ber-lin) 1781, p. 26 et 77,]!

- 40, a, 13 v. unt. , setze vor dem hinzu: 5. die „Con-stitutions" etc. „by Noorthouck", p. 911

b, - 18 v. unt. • nach 1744; setze hinzu: [s. den Ar-tikel: BIELFELD ! - Über dieselbe hatBr. Friedrich Philipp Rosenstiel (königl.preufsischer Staatsratte) ächte Nachrichtengeliefert in der Schrift: „Zur Einwei-hung des Logen-Saales der grofsen Na-tional- Mutter- Loge zu den drei Weltku-geln"; Berlin , 18oz, in 8.; S. 17 — 42.Hiermit ist zu verbinden Ebenciess. Vor-trag in der Schrift : „Reden und Gesängebei der Feier der Loge zur Eintracht anihrem funfzigsten Stiftungstage, den 9ten.Dec. 1804 5 Berlin; in gr, 8.; S. 9-25!]!

- 41, a, - 15, setze hinzu: [5. denArtikel: IlIzt.A./vt!]!Am Schlusse der Note setze hinzu: S. auch.

„die drei ältesten geschichtlichen Denk-male" u. s. .w. „ von Lir eldirzann",S. 525-527!

- 42, Am Schlusse der Note setze hinzu: 5. auchin der Schrift: „Ist Cagliostro Chef derIlluminaten ?" u. S. w. ( Go tha 1790 )auf S. 4 die fortgesetzte Anmerkung, so-wie die Anm. auf S. 46!

- b, - 18, 1. BEZALEEL!- 21, setze hinzu: [S. den Artikel: Moszs!]!

- 35, -

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5S4 VERBESSERTINGE3Z UND ZUSXTZE.

5. 42, Sp. b, Z. 24, nach : Lichter, setze hinzu: [s. unten die-sen Artikel!]!

- 44, a, 5, nach: Loge, setze hinzu: [aux trois glo-bes]!

7, statt: 1744, 1. 1741!8, nach: Grofsen, setze Einiu.: [oder vielmehr

Mutter.]!- 10 , statt: Grofsmeister, 1. Meister vom Stuhl!- 5 v. unt. , nach : CLERIKER, setze hinzu auch

GEDIIZE JESUITEN und Nrcor..A.I!b, Zwischen Z. 11 und 12 setze hinzu:

[BJöRN (vom); s. seinen Aufsatz in den.„Eleusinien des neunzehnten Jahrhun-derts", B. 2, S. 321 - 334

46, 7 a, - 4 v. unt., setze hinzu: S. auch die „Eleusi-nien" u. s. B. 199 — 206, und.die altenburger „Zeitschrift für Freimau-rerei" , 13. 1, Heft 2, S. 223 fF. !

16, nach: Bruce, setze hinzu: [s. diesen Ar-tikel!]!

- 7 f., L (als Studiendirector bei der vormaligenRitteracademie im J. 1821 in Ruhestandversetzt,) !,

7 43, a, - 17 v. unt., nach: Brüder,setze hinzu: [s. die-sen Artikel!]!

- 51, b, v. unt., vor dem Striche setze hinzu: [Vergl.den Artikel: LYON

- 11 v. unt., setze hinzu : — [In (Bode's) „Taschen-Buche für die Brr. Freymäurer auf dasJ. 1777" befinden sich die Abbildungender drei im J. 1744 daselbst erschienenenfreimaurerischen Denkmünzen, nebst denBeschreibungen, unter No. 5 — 7.] !

7 52, - a , - 7 v. unt., setze am Schlusse hinzu: ing:l. „Ge-schichte Ferdinands, II. zu Br. u. L., von

_Nazivilton"; 2 Theile; (Leipzig 1796;)und besonders im 2ten Theile das liteCapitel!

In (Bode's) „Taschenbuche" u. s. w.auf das J. 1776 ist eine Abbildung der aufihn geprägten Denkmünze, auf derenHauptseite, unter dem Brustbilde, dieWorte: „Omn. in Germ. unit. lib. nau.rar. supr. moderator" (der Grofsineisteraller vereinigten Freimaurer in Deutsch-land) , sowie auf der Rückseite,, unterdem ruhenden und mit maurerischenWerkzeugen. spielenden Löwen , dieWorte: „ob felic. reunion. rnurar. libe-ror. german." (wegen der gläckliehenkrer-einiguzig aller deutschen Freimaurer), Ste-hen.]!

7 47, -

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VERBESSERUNGEN UND ZUSÄTZE. 585

5. 52 Sp. b, Z. 18 v. unt., setze vor dem Striche hinzu: [EineAbbildung der auf seinen Tod geprägtenDenkmünze befindet sich im c6thener"Taschenbuche für Freimaurer auf das3. 1799".]!

Zwischen die vorletzte und letzte Zeile se-tze hinzu:

[BBIEFMAIMEn; 5. LVIAXRERGRITSS- 53, a, - 22., setze am Schlusse hinzu: 5. auch „SechS

Maurer-Reden" (u. s. w. vom Redner derLoge zur Einigkeit, Er. Joh. Jakob lizMe);Frankf. a. M. 58095 S. 51 —331]!

Zwischen Z. 15 und 14 setze hinzu:[BilowN (JOHANN), Dr. Med. und.

Stifter einet neuen Lehre in der Heilkun-de, geb. im J. 1735 oder 1736, in derGrafschaft Berwick. in Schottland, be-nutzte die Freimaurerei zur Verbreitungseines Systems und stiftete, um sich An-hänger unter den Studirenden in Edinburgzu verschaffen, daselbst, im j. 1784 dieLoge zum römischen Adler, worin Allesin lateinischer Sprache, worin er sich nutgrofser Fertigkeit und Gevvan.dheit auszu-drücken. wulste , verhandelt wurde. S.„Brown's Biographie, von Thomas Bed..doesf‘ (Copenhagen 1797 ;) und des Prof.Girtanner, der im 3. 1789 einer Versamm-lungin jener Loge beiwohnte, „Darstel-lung des Brown'schen Systems"!]!

- 55, b, 17 v. unt., setze hinzu: ES. die Artikel: vonMURR ni,a. die Gesellschaft vom ROS£N-3KREUZ

- 57,

-. 13 v.•unt. setze hinzu: [FEssLE,B., MOSSDOREund SCHRÖDEB. I] !

- 59, - a, 4 v. unt., setze hinzu: [Vergl. unten im Arti-kel: MELESINo , die Erklärung des my-stischen Teppichs!]!

Zwischen Z. 3 und .2 v. unten, setze hinzu:[C.A.BELT.KU S. NABELT AX I] !

2 V. unt., nach: Paris , setze hinzu: [gest. imNov. 1821,]

- b, 8, setze hinzu: [Der Verf. des Gedichts : „LaINIaonnerie", Ca Paris, 1820,) versichertin der Vorrede, p. XIV: „gue 1\11r. Cacletde Gassicourt a clesavou6 ce livre, enfantde sa jeunesse et d'une irnagination frappeepar la terreur revolutionnaire, qu'il l'areconnu calomnieu:c, ct qu'enfin , pouren donner la plus forte preuve, s'estfait recevoir parmi les pretend.us infa-mes, et successivexnent est deyeriu Ora-

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58(5 VLRBESSERTINGEIZ UND ZUSXTZE.

teur et Ven6rable de l'une des loges deParis."]!

S. 60, Sp. b, Z. 17, setze vor dem ] hinzu: und vergl. ein-ten im Artikel: MESMER , den 2ten Ab-schnitt!

Zwischen Z. 24 und 25 setze hinzu:[CALDERARI ; s. CARBONARI !

- 61,

a, - 8 des Textes v. unt., setze vor: wurde, hinzu:gest. zu Paris am 8. März 1824,]!

- 62,

— 22, nach: Aufnahme, setze hinzu: [Vergl. denArtikel: LEHRLING !] !

- b Note, setze zu Anfange ein [ ,und am Endehinzu: S. auch unten den Artikel: LOGE,im Eingange r] !

- 63, a, Note , setze zu Anfange ein [ und , statt : ff;hinzu: bis 135, Note 55.] !

- b, 15 v. -u.nt., setze vor dem hinzu: — Vergl.hierzu unten im Artikel: FREIMAURER,den dritten Abschnitt!

- 66, - 17, setze hinzu: [auch HIRAM und MEISTER!]!- 68, a, 17 V. unt., setze nach: CAROLATH, hinzu:

ERDMANN !- - 15 v. unt., setze nach: Fe/zier, hinzu: [s. die-

sen Artikel!]!- b, Zwischen Z. 16 u. 15 v. unten setze hinzu:

[C ASSI.A S. MEISTER!]!- 6g, - a, 15, setze am Schlusse hinzu: [nachdem er von

1773 — 1774 Grofssecretair, von 1775 —1776 zweiter Grofsaufseher und von 1774— 1775, sowie von 1777— 1781, abge-ordre. Landesgrofsrneister gewesen war.)

b 28 , setze hinzu: [5. auch unten den Artikel:RUSSLAND!]!

letzte Z. des Textes, statt: LITERATUR,Setze: PUBLICITÄT !

Zwischen Z. 14 und 13 v. nur. setze hinzu:[CEREs s. Isis!]!

- — i, hinzu : [ S. auch unten den Artikel:LE - SAGE 1]

- 19, nach: Franz .1., setze hinzu: [s. diesen Ar-tikel !] !

Zwischen Z. 6 und 5 setze hinzu:[CHIBBELUM ; S. MEISTER 1,0771. Stuhl!]!

- 23 v. unt., vor: mit, setze hinzu: [s. den Arti-kel: MOLART!] !

- ii v. unt., vor dem streiche das " und setze.hinzu: Note!

6, vor: ein, setze hinzu: [Revisor bei der Bankin Altona,]!

- 5, setze hinzu : [5. „Fefsler's sämmtliche Schrif-ten aber Freymaurerey", n. Aufl., B. i.5. 525 — 325!]!

- 70,

- 71,

- 72,

- 75, - a

- 74,

- b ,

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VERBESSERUNGEN UND ZUSÄTZE. 587

S. 74, Sp. b, Z. 17, nach: Clemens V. , setze hinzu: [nach sei-nem Familiennamen: Bertrand (1'.21.-oust0 ,aus Ga.scogne,] ■\

- 9 V. unt., statt: von Viennois, 1. Dauphin.'-1_ .... - 4 — , setze hinzu : ES. den Art. : MoL.Arli !_

- __ _ 3 — , nach: C I., E M E N s X l l. , setze "hinzu :[geb. zu Florenz am 7. April 1652,]!

_ 77, - a, - 19 V. unt., 1. CliAlLLOU !- - b, Zwischen Z. 20 und 21 Setze hinzu :__

[COLLEGIA; S. CORPORATION I] t.82, - a, - 2, vor dem ] setze hinzu: und unten im Ar-

tikel: LOGE den vorletzten Abschnitt,ingl. im Artikel: LONI) ON , die letzten 6Spalten des vorletzten Abschnitts und denArtikel: MEISTER (GROSS-)!

83, ...., ...... letzte Z. des Textes, 1. MYSTER.r!__ 84, - b, - 12, statt: 1075, 1. 1015!

Note, Z. 4, nach: ersten, setze hinzu:•

oder B. 2, Abtlr. 2 der zweiten!... 85, - a, - 11, nach: Reichsgesetz, setze hinzu: [v. „Thea-

trum Euro i? aeum", T.18 , p. 43!]!_ ...... - b, - 16, vor dem Striche setze hinzu: [Andere s.

unten im Artikel: MYSTERIEN, Ab-schnitt 2 !] 1

93, - __ _ 4, nach: COSTANZO , setze hinzu: VON CO.»STANZA !

95, - b, - 12, setze vor dem ] hinzu: S. auch unten denArtikel: ELLE IN ODE ,, und ins Artikel:MYS TICISIVIIIS , die Erklärung des nzysti-schen Gesellengrades l]

96, Note, Z. 3 v. unt., statt: Mendaselbst , 1.„Kunsturkli. von Irause`‘,1

Note , setze am Schlusse hinzu: — Vergl.ebendas. im B. n, Abtl. 1, S. 439 — 4bo,die Stellensammlung über die Coldeer inIrland, Schottland und England, und überdie zu York insonderheit!] !

- 101, - — - 4, vor dem [ setze hinzu:Nach dem „Systeme der Freymau-

rer - Loge Wahrheit sind Einigkeit zi4den drei gekrönten Säulen in P.", S.193 , wird zu dem Neuaufgenomme-nen beiErklärung der Aufnah.mecere-moniengesagt:

„Dieübergabenixes Hals und ihres De-gens sollte uns für den ersten Beweis Ih-res Gehorsams gegen die Gesetze gelten.Der Hut war bei den Alten das Symbolder Freiheit; und der Degen deutet dasRecht an, das ein Jeder haben xnufs, seine

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588 VERBESSERUNGEN UND ZUSÄTZE.

gesetzmäfsige Freiheit zu vertheidigen,wenn sie gekränkt wird. Wir dankenIhnen also für das Zutrauen, mit dem Sieeinen Theil Ihrer Freiheit uns aufgeopferthaben." —1

S. ioi, Sp. b, Z. 14 v. unt., am Schlusse setze hinzu: sowie un-ten den Artikel: METALL, im 2ten Ab-schnitte'!] !

- 102,

8 , setze hinzu.: und im Artikel: MYSTICIS-arus , die grades mystiques

Note, letzte Z., nach: Addrefs, setze hin-zu: und die „Runsturkk.", B. 2 der er-sten, oder B. 2, Abtli. 2 der zweiten,Aufl. S. 475!

- 104, n, 4 v. unt., setze am Schlusse — S. auchunten den Artikel: Ritter vorn dreifachenli.B.EuzE I] !,

- b, Note, Z. 5 v. unt., vor: Grafen, setzehinzu: Henry Jernzyn!

- 7 v. unt., nach: Auserwählten, setze hinzu:[s. unten den Artikel: gegen denSchlufs 1]

- b, 9, nach setze hinzu: [s. diesen Ar-tikel!]!

- 17, vor dem 3 setze hinzu: ingl. Gesundheiten,und im Artikel; MYSTICISMITS, die In-struction des neuaufgenommenen apprentimystique 131

In der Überschrift 1. DREIFALTIGKEIT!- 115, - 4 v. unt., setze hinzu: [S. die in der ihm zu.

Ehren veranstalteten Trauerloge gehalte-nen Vorträge der Brr. Freih. v. Wedekind,Fellner und IhMe, von denen die beidenLetzten DenkwürdiOieiten aus seinembürgerlichen und freimaurerischen Lebenenthalten , in den „Baustücken" u. s. w.,Samml. 2, (1821) S. 240-3001]1

- 119, - 18 v. unt., vor: und, setze:[„Der VVerth und der Nutzen dereclectischen Denkart und des eclecti-sehen Vereins innerhalb der Freimau-rerbrüderschaft verhält sich zu derFreimaurerei nur, wie der Werd].und der Nutzen der eclectischen Sy-steme und Schulen zu dem Systemeder VVissenscliaft selbst; — die Bil-dung kann damit nicht beginnen und.es dabei nicht bewenden lassen ; son-dern es is t zu Vollendung derselbeneine ursprüngliche, selbständige, in

103, —

- io6, a,

- 107,

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VERBESSERUNGEN UND ZUSXTZE. 589

sich selbst ,organisch gedieKene Schö-pfung erfoderlich." So r. Irauseam Schlusse der Beurtheilung des hierangezogenen Werkes in der altenbur-ger „Zeitschrift für Freimaurerei",B. 1, Heft 4, 496-502.]!

Sp. a, Note, letzte Z.,, setze hinzu: und vergl.unten den Artikel: LONDON !] !

- a, Z. 9 v. Timt., nach: gültige, setze hinzu: in derFolgezeit ergänzte und verbesserte, !

- - 18 v. unt., setze am Schlusse hinzu: [undYorar,!]!

. 9 v. unt., setze hinzu: Vergl. unten den Ar-tikel : LINDNER (Fr. Willi)!

- 5, setze hinzu: — Auchi3r. von Kortwrz (s. un-ten im Artikel: FICHTE, am S chlusse von.„ Fe tsjer's' Gegenbemerkungen " die An-xnerk.ung des Herausgebers!) that in derSchrift: „drey Freyrnaurer Reden in derLoge zum Biedermann zu Lemberg",(1786; in 8.) S. 24 in der Note, denAue-spruch: „Jeder Eid, den man in den Lo-gen schwören liifst, ist eim unverzeihlicherMi »brauch und von keiner innern V.er-bindlichkei t"t.

- 138, a, - 18, vor: ist, setze : (D.As)!Zwischen Z. 16 u. 15 V. mit., setze hinzu.:

[EINWEIHUNG einer Loge (DIE); S.MEISTER vom Stuhl./]!

— 147, - b, 3 v. um., setze vor dem ) hinzu: und untenden Artikel: L.A.wxlin !

- 152, – a, - 6 v. unt., nach: vergl.,'setze hinzu: [die Ar-tikel: LONDON, LOGE und]!

- 154, - 18 v. mit., setze hinzu: [S. unten im Artikel:MYSTICISMUS , den Discours an den neu-aufgenommenen mcdtre mystique, und dieInstructioni]

- 154, - b, - 2, nach: PRESnYTER, setze hinzu: (DER.) [s.oben S. 141, Sp. a, und unten den Arti-kel: JETIOVAII !

- 2o, statt: zweite, 1. dritte!2 v. mit., nach: Leipzig, setze hinzu: auch

Domherr des Hochstifts zu. Naurnburg, —(dann nach: geb.,:) zu Dresden!

- 155, ,

2, setze hinzu: [ -auch FESSLEII MOSSDOREund Scx-inön.ER ij !

- 159, -

5, setze hinzu: und im Vorberichte zu den„Kunsturkk.", 5. XXXVr!

- 161,

10 v. unt. , setze hinzu: [Vergl. unten den Ar-tikel: ZEickrui

- 163,

9, setze hinzu: (vergl. unten den Artikel:LAWRIE I)!

5. 120,

126,

127,

– 130,

– 137,

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590 VEEBESSERUNGEN TJ l'Z D ZUSXTZZ.

S. 181, Sp. a, Z. 8, nach: Lichtes, setze hinzu: (s. unten die-sen Artikel!)!

- ii, nach: Lichter, setze hinzu: (s. unten die-sen Artikel!)!

- 194, - ........... - 5 v. unt., setze vor dem ] hinzu: Vergl. eben-das. S. 548 f.!

... ...... - b, - 18, setze hinzu: [Vgl. auch die „Elensinien des19ten Jahrhunderts", B. 2, S. loo -114 l] !

- 196, - a, - 3 v. unt., setze am Ende hinzu: [und MYSTI-

CISMUS ali3 Schlusse!] l.- 197, - a, - 24, setze vor: et, hinzu: dann den Tuileur de

l'Ordre de la .Filicihi, ou ilictronnerie (1'21-doption, im „Manuel mavnnique", p.4 13 - 432,!

- 199, - a, - 6, statt: im, Juli, 1. am 18. Mai!.... - .... _ - 13, - : 1779, 1. im September 1781!

- b, - 8, - : später, 1. 1798!- - - ._... - io, - : szid-, I. neuost- !- - 11, vor: Deperterrzent, setze hinzu: und 1800

auch bei'm suidpreufsisehen Vinanz- I- 11 v. unt., setze vor dem Striche hinzu: *)

'19 [Vergl. hiermit „D. Fefsler's Ansich-ten von Religion und liirchenthum",(Berlin, 1805; in 8•) Th. 1, 5.11-65,und Th. 2, 5. 384 - 408 , dann vor-züglich die „Geschichte der Entlas-sung des gewesenen Pastors in Sara-tow, Karl Litraner", u. s. w.

' „von

Ignatias FeAler", (Dorpat und Riga,1823,) S. 4-8, 105 -175 n. 201 -208 !] !

- 200, - a, Am Schlusse der Note setze hinzu: Anm.Fe fsler's. !

- 202, - b, - 14, vor: und, setze hinzu: zu der Stelle einesProfessors der orientalischen Sprachen an.der Alexander- Newsky - Academie , re-signirte aber dieselbe im Juni 1810!

- - 20, nach: dann, setze hinzu : vom März 1811 an !- 21, - : Saratow und, setze hinzu: vom Octo-

ber 1815 bis zum Juli 1819!- 23 f., statt: in der letzten Zeit , 1. 20 Monate

lang!- 203, - _ - 17, vor dem ] setze hinzu : -Vergl. die „Elen-

sinien des 19. Jahrh.", B. 2, 5.285-319,auch unten den Artikel: MOSSD ORF !

- 204, - a, - 17 , statt: 1812, 1. 1801 !- 206, -12 v. unt., 1. Schröder' S chen !_

- 212, - 15 v. unt., nach: refsler's „ setze hinzu: *)*) Diese Vorlesung über Klug/zeit undGe-

rechtigkeit, die Grundfesten einerLoge,steht abgedruckt in den „Eleusinien"u. s. vv., B. 1, S. 207-220.

Anm. des fierausg.

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VERBESSERTINGZN ITN33, ZUSXTZE. 591

5. 217, Sp. a, Z. , nach: WArrEer, setze hinzu: rii.ANorEund LADE-13!

- 241, b 4, setze hinzu: - Vergl. den Art.: LICHT!- - Zwischen Z 4 und 5 setze hinzu:

[EIPLUS (ERNST Baron von) führte in denhöhern Graden des Ordens von der strictenObservanz den Namen: ]Nue3 ab aquilarubra, und soll. der eigentlichejohnson (s.diesen Artikel!) gewesen seyn.] !

Zwischen Z. 4 und 5 setze hinzu:[FLor,EINz MIDDLESEX !

Note, setze am Schlusse hinzu: 5. auch.„Christoph Gottlieb 9onlkitirr aber den wah-ren Ursprung der Rosenkreuzer" u. s. w.(Sulzbach 1863) S. 64 f. und 68 f.!

- 243, - 6 v. unt., setze hinzu: sowie unten den Arti-kel: MELESIN 0, und im Artikel : YlYs T1-cism-us ,den Discours an den neuaufge-nommenen maitre mystique!]!

- 249, b 19, nach : Hund, setze hinzu : rs. dies. Artikel!] .1- 252, a, - 19, setze vor dem ingl. „Manuel du

Franc-Maqon; par Bazot", Paris, 1319,)p. 96 -1051] !

256, b, - 5 v. unt., setze hinzu: Vergl. unten den Arti-kel: MA.SOIN !

- 258, a, - 24, nach: hatten, setze hinzu: 40• *) [5. auch die „Ii.unsturkk.", B. 2, Ab-

th eil. 2, S. 476 f. Note *)1] !- 264, - b,

7, setze hinzu: (S. auch die unten im Arti-kel: LEIIRLING, ausgezogne. Stelle!)!

- 265, -

8 vor": wird, setze hinzu: (s. unten den Ar-tikel: METALL

- 267, a, 5, nach: Wir, setze hinzu: von diesen mysti-schen Phantasiegebilden!

- 27, setze am Ende der Zeile hinzu: (Vergl. die• unten im Artikel: LICHTER, ausgezo-gene Stelle!)!

- 13 v. unt., setze vor dem hinzu: - 5. auchdie Artikel: HEMM -A. 1N IN und arivxmEN

- 6 v. unt., vor: und, setze hinzu: .1V1«01N..1NERIE 1

- 276, - b, - 12 V. unt., vor: zu, setze hinzu: ingl. Er. Joh.Carl August Fischer'sAufsatz in dem frey-berger „neuen freymaur. Taschenb. a. d.1803“ 5. 147-160,1

.... 28 1 , a, 22 7. uni., p. 86-103,1- 14 - , setze hinzu.: 5, auch unten den Ar-

tikel: ',ALAIN !- 282, b, - 11 V. unt, nach: wird, setze hinzu: (Vergl.

den Artikel: M.,10.N1■■ ERIE !) !- 291, a, Note *) Z. 13, setze am Ende hinzu: -

2Voorthouck berichtet in seiner Ausgabe der

- 242, - a,

- 274,

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VERBESSERUNGEN IUND ZUSÄTZE.

„Constitutions", S. 323, dafs man Den-selben „in der aufs erordentlichen Ver-sammlung der Grofsloge am 7. April 1777,in Folge einer Vorstellung, dafs er derVerfälschung (furgery) überführt und indem Gefängnisse von Newgate verhaftetworden sey, einstimmig aus der Gesell-schaft gest.ofsen. habe."

5.323, Sp. a, Z. 14 , 1. 17411statt: von 1740, 1. von da an!

- 331, b, - 12, setze hinzu: S. unter andern im Artikel:MYSTICISNIIIS die Erklärung, welche in.dem Rituale des compagnon inTstique da-von gegeben wird, dann den. Artikel:PUN cTz der illaurereilj!

535, 18, statt: Voir, , 1. Siehe (und setze hinzu:) un-ten im Artikel: MYsTicIsivms, den Dis-cours an den neuaufgenominenen nzattremystique und die Instruction, sowie le!

- 18 v. unt. , vor: MYSTERIEN , setze hinzu:- 557, a,MYSTAGOG, MYSTERY!

- 359,

b> - 10 f., statt: in der vorhergehenden Nr.11, 1. obenS. 2.64, Sp. a, Nr. lo!

- 361 a, - 2 v. unt., setze hinzu: 20) Endlich verdienen,nachgelesen zu werden, die Briefe überdas Gelzeimnifs der Maurerei in der alten-burger „ Zeitschrift für Freimaurerei",B. 1, (1823,) Hefts', S. 273-305, in de-ren zweitem ausgeführt wird, dafs dieächte Masonei durchaus mit keiner Artvon . Geheimnifskrämerei zu schaffen hat. !

- 573>

- 1, setze hinzu: — Vergl. unten den Artikel:MAGIE!

- 384, 6 v. Unt. , setze am Schlusse hinzu: [Vergl.„Ileldnzann's Akazienbinthen", Jalirg. 1,S. 56 — 70 u. 79!]!

- 585, - 9 v. , vor: weg, setze hinzu (s. diesenArtikel!)!

- 587> - a, vor Z. 1 setze hinzu : [GEORG IV., König vonGrofsbritanien; s. NVALLis (Prinz von)!

GERTIE (DIE) ; 3. LOGE und Lm cn-

-TE'111)

b, - 11, setze hinzu: und. Loor. !- 389, a, - 25 v. unt., vor: ER.DMANIti , setze: JOHANN!-

- 22 - , nach vo/N), setze hinzu: auf Wut-scheu u. s. w. !

- 18 v. unt., am Schlusse setze hinzu: [Vergl.unten den Art.: von NIESEN WETTER !] !

- 593, - b, - 6 v. unt.' setze hinzu: *19

x(*) S. über diese Stelle unten den Arti-kel: MYSTURY

Anm. des Lierausg.

592

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VERBESSERUNGEN UND ZUSÄTZE, 593

5. 404, Sp. a, Z. 5 v. unt. , setze vor dem hinzu: 5. auch dieam Schlusse des Artikels : GN o sxs, aus den„Kunsturkk.", E. 2, Abth. 1, S. 466— 472,ausgezogene Stelle

5, setze vor dem ] hinzu: S. hierzu die Deu-tung des Lehrlingsgrades unten im Arti-kel: LEHRLI1N G !

- 11 v. unt. setze vor dem hinzu; Vergl. un-tenunt.,

Artikel : P c TE9 v. unt., setze vor dem ) hinzu: LEHRLIiva

und GESELL !- b, 4 v. unt., nach: Krause setze hinzu: im B. 2,

Abth. 1, S. 93 f.,

b), 1Note, Z. 6, vor dem Striche setze hinzu:

(Die dritte Pflicht s. unten im Artikel:LoGE, die vierte und fünfte aber im Ar-tikel: MEISTER VOM äT1.1I-IL!)!

- 409, Note, Z. 7, statt: gute, 1. biedere !- 20 V. unt., statt: gute, 1. biedere !

- 4 14, a, - 4, setze vor dem hinzu : und unten die imvorletzten Abschnitte des Artikels: MEI>.8TER , aus „Preston's illustr." übersetzteAnrede an den neuaufgenommenen Mei.ster, sowie im Artikel: MEISTER VON/STUHL, Abschnitt 2, die erste allgemeineVerordnung der englischen Grofsloge!

- 417, - a,

Zwischen Z. 10 u. 9 V. unt., setze hinzu:GEWÖLBE (DAS DUNIZLE ).; S. MELt-

srN 0 !- 425, - b, unt., 1. clic Artt.: MYSTICISIVITYS und!

- 10 v. unt., setze vor dem hinzu: dann dieoben S. 264 - 267 und unten im Ar-tikel: LEHRLING, aus der „From.tuen Erklärung" u. s. angeführtenStellen!

- 428, - a, - 20 V. unt., nach: Lausanne, setze hinzu: [s.diesen Artikel!]!

- 432,

- 5, nach: 'MZLESINO, setze hinzu: [s. diesenArtikel!]!

—12 V. unt., setze hinzu: S. auch unten im ATÜhei; MOLAY, Dessen Testament!

434, - 8, setze hinzu: 8. auch die unten am Schlus-se des Artikels: MAGIE, ausgezogeneStelle!

- 436, 5 v, unt., setze hinzu: S. auch über diese unddie vorige Schrift die halle'sche „A. L. Z."v. 5. 1,823, Num. 104-107!

- 444,

- 19 v. unt., nach: 1740, setze hinzu: gest. am23. März 1824,1

- 445, 4 f., statt: Cabinetsnzinister, , 1. Grofshanzler!—12, vor: Jedes setze hinzu: [Vergl. unten

diesen Artikel 1]!

- 407,

- 4089

38

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94 VERBESSERUNGEN UNI) Zus:LiTzz.

S. 445, Sp. a, Zwischen Z. ii und 10 v. unt. setze hinzu:[GOLZ ( CARL ALEXANDER FBEIHERR

VON DER) wurde zu. Anfange des 3. 1777zum Grofsmeister der Grolsen Landeslo-ge von Deutschland zu Berlin erwählet,.nachdem er von 177o — 1772 Grofsrednerund im J. 1776 erster Grofsaufseher gewe-$ en war.]

- 446, Z. 12 v. unt., nach: regierte, setze hinzu: vorn10. März 1772 an!

- 2, nach: Deutschland, setze hinzu: zu Berlin,[und der Br. .p. Zinnendorf (s. diesen Arti-liel!) zu Dessen Deputirten] !

- - 9, nach: Würde, setze hinzu: und hatte denBaron von der Golz (s. diesen Artikel! )zum Nachfolger. !

- 462,

a, - 13 v. mit , setze am Schlusse hinzu: Vergl. un-ten den Artikel: MEts TER I

... ...... Note, vorletzte Z., streiche: und!- ---

— , letzte Z., setze vor dem ] hinzu:und S. 4o4, Sp. a!

- 464, - b, — 20 v. unt., 1. Krause'schen!- 465, — - 12 - , streiche: und!. ...... .. — - ii — , setze hinzu: LONDON, in'. 2ten Ab-

schnitte, und „tu M.A.VNNERIE" , amSchlusse!

- 470, - a , - ii, vor: bis, setze hinzu: von 1771!b

b) Im zweiten Bande.

1, - a, vor dem ersten Art setze hinzu:[HAAG; S. NIEDERLANDE!]

2, --- vorletzte Z., vor: Jakob, setze hinzu: von!— -

- 14, vor: Seine, setze hinzu: (Vergl. unten denArtikel: LONDON , im 2ten Abschnitte !) I

5,- ...... streiche Z. 5 und verbinde Z. 6 mit Z. 4!- 7, . e, - 18, setze hinzu: S. über ihn D. &arck's VVerk

„über Firypto - Ytatholicismus" u. s. w.,T11, II, Abt11. 2, S. 312-314, auch 319— 323 und 328, sowie die Briefe in denBeilagen zu diesem Tbeile, S. 15— 22 !] !

12, Note **), vorletzte Z., setze hinzu : S. hierzu oben B. 1, 5. 436, und unten den Ar-tikel: JEHOVAH!

15, b, Note *), setze am Schlusse hinzu: —Hier-aus ist der Artikel: "leidmann, im „Con-versations-Lexicon", B. 11, Abth. 2, 5.633£ entlehnt worden.!

27, - a ,

Note, vorletzte Z., statt : den Art., 1. dieArtt.!

...... - ._ Note, letzte Z., setze hinzu: IVIAgo›.:4E,RIZ Und. LEN °IR i

Page 618: Lenning, C. (i.e. Hesse-Moßdorf); Encyclopädie der Freimaurerei, Leipzig 1822-28 vol. II

S.

VEllbESSERUNGEN UND ZUSÄTZE. 595

33; Sp. b, Note, nach: oben, setze hinzu: 13. 1,!4 2 , 2. 18, 1. HE1NOCH!_ _ ___ - 20, setze hinzu: [S. gNocu !]!

_ - 18 v. unt., nach: Carl 1., setze hinzu: [s. die-sen Artikel !]!

... ....... ... - 13 v. unt., nach : Ifiram's, setze hinzu: [s. die-sen Artikel!,]!

a, - 6, nach: ror, setze hinzu: und unten den Ar-tikel: MEIS TEE !

- 21 v. mit., vor: LOGE, setzellinzu: LicHTER..!- - 9, vor: war, setze hinzu: Lin der Loge Carl

zum rothen Löwen, damals Josua zum co-r allenb aum, in Rendsburg am 4. März 1775zum Freimaurer aufgenommenj !

- 55, -

- 12 V. mit.; vor: -war, setze hinzu: [gest. am26. Oct. 1823,]!

- 72, - b, Note, nach.: Abirarn, setze hinzu: (eigent-lich Hobben,) — und nach: Sterkin: indem Grade du second Elu, ou d'11.1 dePerignan, aber: Romyel , GraPelot undAbiram. !

- 75, - a, 2, 1. chef!_- _ - b, - 20 v. unt. I. ils!- 76, - a, - 25, setze

unt., -- , Vergl. hiermit die Ge-

schicliterzählung im Artikel: .LVILEs.I.No !

77, -, ........ - 20 v. mit., setze am Schlusse ein] hinzu!, ._ - - - 2

- , setze hinzu: S. oben den Artikel:BALD.A.CIIIN !

- .._... - b, 6 v. unt., vor dem ] setze hinzu: — Vergl.die vorige S. 75!

- - 4 v. unt., statt: dritten, 1. zweiten!- 78, - - 8 — , setze hinzu: [8. „Acta Latom." T.

1.,. p. 390, wo unter Nr. 338 ein in hol-kinclischer Sprache auf 92 pp. in 8. abge-

' druckter, von ihm am 5. Juni 1808 ge-sprochener, „Discours stet le..lubil de 50ans de la fondation de la Franche-iVlaqou-nerie en Hollande" angeführt wird!]!

-79, - ....... - 6, statt: esegriindete, 1. verbreitete!- _ - - 17, nach: Frankfurt a. Ai., setze hinzu.: Es.

diesen Artikel 1] !a , - 3, nach: liochaltars, setze hinzu: Und zwar,

seiner ausdrücklichen Verordnung z ufolge,in dem Ornate eines Heermeisters,!

- 6, setze hinzu: [ingl. die altenburger „Zeit-schritt für Freimaurerei"-, 13. 1., Heft 2,

. S.209 ff., und lieft 4, S. 431-437!]!- a,

7, 1. .1 o H IN 50 i'., Bd.ler Herr von dem li.L E E..-FELDE und LEEN A IS !

...._ Note, hach: GERE.Cii rr , setze hinzu.: so-wie den Schlufs des Artikels: LoGE i'' »

38

- 45,

- 52,54,

bo,

- 81,

82,

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VERBESSERUNGElt" UND ZUSXTZE.

s. 82, Sp. b, Z. 13, setze vor dem { hinzu: In französischenLogen wird der Hut ein Triangel genannt.

.\Tergl. auch!

83, a, 13, 1. Alumbrados !

- 85, b, - 7 v. unt„ vor: seine, setze hinzu: die anihn ergangen, !

87, - IG v. unt., statt: Hofraths, 1. geh. Justiz-raths !

- 88, - 26 v. unt., 1. Bruststück !- 89, a, - 24 v. unt., nach: Lenz, setze hinzu: "[s. die-

sen Artikel!] „t

- 106, Zwischen 3 und 4 setze hinzu:[ILLuiviIN Es (Las), die illunzinirten ; s. vor-

her den Eingang d. Art. : ILL'umiNA Tals !]

- 198, • 1, nach: 134, setze hinzu : und unten den Ar-tikel: KINGSTON !

910 - nach: eine, setze hinzu: in Montrazteon's- ,„Antiquit6 expliquee" etc., T. P. 2,abgebildete, l

- 20 V. unt., nach: Handlungen, setze hinzu:— das Ritual des ägyptischen Isisdien-stes,

- - 8 v. mit., setze vor dem .1 hinzu: Vergl. auchLessing's Abh. über die isische Tafel inDessen „sämmtl. Schriften"!

5, setze hinzu: S. auch in der altenburger„Zeitschrift für Freimaurerei" auf das J.1824, Heft 1, S. 1 — 14, den Aufsatz : „Ja-chin und Boas, zwei Säulen im Dom zuWürzburg, vom Br. Stieglitz," mit einerSteindruckplatte, worauf jene Säulenebenfalls abgebildet sind , dann: Ältestenoch existirende Denkmäler der Freimau.-rerey in Deutschland in 3 lithographirtenBlättern" ingr. Fol., gezeichnet von OttoGünther; Leipzig 1824!

- 12 f., L JA1ZOB II., _König von Graf sbritanien,BONNEVILLE und STUART (Carl Eduard)!

117, - a , - 12 V. unt., nach : dann , setze hinzu: in dena. a. 0., S. 198— 203, !

7 v. unt., vor: ferner , setze hinzu: von.Preston,!

b, 19 V. unt" setze hinzu: — Vergl. unten imArtikel: LooE, die Erklärung 13row-ne's von dem vorzüglichsten Puncte inder Masonei!

119, 10 v. unt. , nach: Verfasser, setze hinzu: (s.unten den Artikel: MosEs!)!

- 121, a, - 17, nach: Moses, setze hinzu: (s. diesen Ar-tikel!) I

- 125, Zwischen Z. 15 und i6 setze hinzu:[JERITSALENIS-ORDE/V (DER.), oder: der

506

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ihtnialssEnueiGEN UND ZUSÄTZE. 597

Freimazzreror den a priori. S. „E. kr. Zim-mermann' s, herzogl. braunschw. Hofraths,statistisch - historisches Archiv , 13. 1,(Leipzig 1795; gr. 8.) S. 98 124 ! Die-ser Aufsatz ist wieder abgedruckt in deraltenburger „Zeitschrift für Freirnaure-rei", 13. 1, H. 5, S. 506-548, wo aberdie dort unter dem Texte der „Generalre-geln jenes Ordens in der Mutterloge, ge-nannt die Prereinigung zu Gott - und Nerz-schenliebe," stehenden Anmerkungen mitvielen anderen, meist tadelnden, vertauschtworden sind.]

S. 126, Sp. a , Z. 2 , streiche: und!4, vor: ingl., setze hinzu: und M.A.vi>z!

- 130, 4 v. unt. , 1. den Graden!3 , setze hinzu: und Mattre jizt des

neuf !1, nach : Siehe ,. setze hinzu: im vorigen Ar-

tikel: JOHAINNES DER rkurnR, 5. 152-,135, dann die Artikel: Loet, Abschnitt2,am Schlusse, und Abschnitt 5, und!

2, setze am Schlusse hinzu: B. 1, S. 327, Sp a !Note, Z. 8 v. uni. , 1. Br. Johann Gottfried

Wizleben, (gest. am 25. April 1802, '75 3.alt, im Orden der stricten. ObservanzEques a Venatore genannt,)!

145, - 21, 1. vora DE31 !- 147, - 19, 1. Edler Herr von dem li.LEErrr.DE!- 148, Nach Z. 23 setze hinzu: Vergl. den Schlafs

des Artikels: Lo oE. !- 149, - - 26, statt: 2, setze: 7, 17 und 19!- 156,

- 13 f., streiche: und, dann setze, statt der Z.14,,die Worte: und Heft 4 im 3. 1822, !

- 19, setze vor dem J hinzu : Mit dem 3. 1823ist jenes Journal unter dem neuen Titel:„Zeitschrift` für Freimaurerei", nach ei-nem erweiterten Plane in vierteljährigen.Zeiträumen erschienen; und die vier er-sten Hefte des ersten Bandes, welchemmehre folgen sollen, enthalten einige ge-haltreiche und anziehendeAufsätze.]!

- 165, b ,

4 v. unt., setze hinzu: [6. den Artikel:BAHRDT !]!

- 166, a, 7, setze vor dem Striche hinzu: Vergl. dieunten im Artikel: MEIsTER, aus dem„Necess. magon., r. Chappron", p. 93,rnitgetheilte Stelle !

- b, vorletzte Z. , setze vor dem hinzu: und im Ar-MYSTICISMUS, den Discours an den

neuaufgenommenen zrzattre mystique , unddie Instruction!

- 158,

159,

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)98 VERBESSERUNG£1'i UND ZUSXTZE.

S. 169, Sp. a, Z. 25, nach: Hiram, setze hinzu: oben S.75, Note *)!3 !

- 170, b, 13, setze vor dem ] hinzu: — 5. auch das amSchlisse des Artikels : LIEBE, abgedruckteGedicht des verewigten Bruders Herder n 1

- 171, a, 2.2. V. unt., setze vor dem ] hinzu: und vergl.den Artikel: IVITErers111

- 182, b, 9; nach: Jahre, setze hinzu: darauf!- 183, - 12,

: Stuhl, setze hinzu: (s. diesen Ar-tikel!)!

- 184, a,

8, setze am Ende clerZ. hinzu: auch 5.240 f.,Nr. 3, 4 und 11,1

- 10, nach: WIINKELMAA.SS, setze hinzu: ZIR-rzEL,1

b, Nach Z. 8 setze hinzu: (5. unten im Arti-kel: LOGE, die folgenden Fragen undAntworten!)!

3 v. unt., setze vor dem] hinzu: — Nach derunten im Artikel: LrcHTER, Abschnitte,aus dem „Necess. maqon.", p. 105, abge-druckten Stelle hingegen, soll das linkeKnie entblöfst seyn. Vergl. unten im Ab-schnitt 3 des Artikels: MEISTER, die 7teFrage im Lehrfragstücke des Meistergradsund die dazu gehörige Note!]!

- 187, - a,

9, nach: 1796, setze hinzu: zu Bremen, woer in der Domkirche begraben liegt,!.

- 13 v. mit., nach: Cygno, setze hinzu: albo,!- , setze vor dem [ hinzu; Er schil-

derte sich selbst in der unten S. 190, un-ter Nr. 7, angeführten Schrift, S. 153, inden Worten: „Er war damals" (zur Zeitdes -vvillielrnsbader Convents) „ein feuri-ger junger Mann, dessen zu grofse Tliä-tig:k.eit und Begierde, etwas Grofses zuwirken, ihn bewogen hat, sich oft inHändel zu mischen, womit er sich hätteunbeworben lassen können: doch soll erjetzt allen öffentlichen und geheimen Ver-bindungen entsagt haben und für sich le-ben." —

- 189, 8 v. unt., 1. Unannehmlichkeiten,!7 , 1. an einigen!—

- 190, b, 3 — , setze hinzu: Der loten Auflagedieses Werks, „durchgesehen und ver-mehrt vom Prediger ;Filmsen in Berlin",ist eine Biographie Knigge's vorgesetztworden.

- 191, - a, 8 setze hinzu: *)*) [In dem Abdrucke dieses Verzeichnis-

S ee.), welches im „Journale für Lite-ratur, rinnst, Luxus und 'Mode' . auf

- 186,

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VERIIESSERTIN'GEN UND Zr/SX.Tz 599

das J.1823, Nr. 65, unter der Anzeigevon der „kurzen Biographie des Frei-herrn Adolph. Knigge" (Hannover1823), 5. 538-542 , steht, sind diehier bemerkten Nuniern 9 und io weg.gelassen , dagegen aber einige andere,nicht hierher gehörige , Schrifteninigge's angeführt worden.]

S. 191, Sp. a, vorletzte Z. , nach: starken, setze hinzu: (deut-lichen)!

b, Z. 6 v. unt., nach: rath, setze hinzu: und Ca-n.onicus , in Berlin, [geb. daselbst im1737, gest. am 11. Juli 1798,]!

- 192, 6 v. unt., setze vor dem ] hinzu: allbekanntaber: „Crata Repoa" u. s. w.]!

- 14 v. unt., L S. 176, Sp. a, und 5. 180, Sp. b!—, ist das ] zu. streichen.

- 223, - b, 19, streiche: nicht!- 227, - a, - 13 v. u., setze hinzu:

*) Im Monat August 1823 verliefs Br.Krausel)resden und zog. nach Göttin-gen, wo er seitdem, als Privatdocent,philosophische Vorlesungen hält.

Anna. des lier ausg.b 7 v. unt., vor: EMETSZE, setze ein [ hinzu!

- 26, setze am Schlusse hinzu: — Vergh untenden Artikel : MELE sny !

- 20 vor: verfafste , setze hinzu,: (nach An-dern, z. B. in der „Encycl. mag.", T.p. 294 sequ., vorn Marquis de Lachet)!

- 240, b, 10, setze vor dem] hinzu : und unten den Ar-tikel: MELESIN 0

- 243, a, 6, setze am Schlusse hinzu: und unten denArtikel: Mr.LEsmo!

b, Zwischen Z. 13 und 14 setze hinzu:[LANDIVIA.RES (THE oLn), die alten Gränzsteine, oder

Gränzlinien. Hierüber bemerkt Bruder Krause in den„Eunsturkk.", B. 2, Abth. 1, S. 426-428, in der NoteFolgendes, woraus aber hier einige Beweisstellen weg-gelassen worden sind. —

„Da der Ausdruck: the ad Landmarks, oder auch the oldMarks, sowol in dem neuenglischen Constitutionen- Buche, alsauch anderwärts, in verschiedenem Sinne gebraucht wird undnoch jetzt zum Vorvvande der Geheirnnifskrämerei dient; so istes nützlich, dessen Bedeutung zu. kennen. — Mark heifst schonim Angelsaxischen ein Zeichen, eine _Fahne eine Granze : undLandmark wird schon in „Philipp's new world of words" er-klärt: 1) durch Landgränze, 2) als ein Zeichen fox Schiffer, z.B.ein Fels, Thurm u. s. w., woran sie erkennen, in welcher

- 228, --237, -

- 239,

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600 VERBESSE.EUNGEle UND ZUSXTZU.

Richtung sie segeln; und im .„Sheridan improved", ( London1818,) ist Lancinairk -als ein Gränzzeichen erklärt. Hieraus sindalle Bedeutungen erklärlich, worin jene Wörter in masonischenSchriften vorkommen. — Der Ausdruck: old Mar7s , ist allge-meiner; er bedeutet: die alten Verordnungen und Befugnisse, und7vdrd,,öfters mit the old charges (die Altgesetze, oder die altenGrundgesetze), gleichbedeutend gebraucht. 'Ein Theil dieserAltgesetze aber enthielt ..die Bestimmung dariiber, , was der Ma-san,. als solcher, geheim halten solle; und diese gesetzlichenBestimmungen beirsen insonderheit the rnarks of Secrecy .( die

, Gräuzbestinitrinisse der Geheim/zeit'). Sie bestehen darin: 1) dafsdie 15.tinst, Steine zu formen, und überhaupt alle eigentliche.Steininetiarbeit, vor blofsen Maurern und Ta.glöhnern geheimgehalten werden sollten; 2) dafs ebendershalb Zeichen, Wortund Griff nur Genossen der Brüderschaft rnitgetheilt werde;3) dafs jedes Mitglied einer besondern Lage die besonderen Bau-angelegenheiten und dahin zielenden Berathungen nicht ausplau-dere. " — ,,Auf diese drei Puncte bezieht sich die an derYorker Constitution befindliche ächte Altverordnung (olil regula-

„die alten. Regeln (charges) und Granzen der Verschwie-genheit (marks of secrecy) bei allenLogenbeschlüssen vor Au-gen zu haben. ”" ( Vergl. oben B. S. 368, Sp. b, f.!)

„Unter den Altgesetzen (eid charges oder eid murks) , wa-ren aber auch bestimmte Verfügunzen über das Gebiet oderden Sprengel einer jeden Loge, innerhalb dessen alle vonder Zunft anerkannte Meister und Genossen (masters und fel-loU,․) sich zu selbiger halten mufsten, und innerhalb dessen sieallein befugt war, Bauten zu übernehmen, aus denen Keinerihrer Meister durch einen Meister eines andern Sprengels ver-drängt werden durfte; zu welchem Ende auch jede Loge, einihr eigenthümliehes Zeichen und besondere Merkmale gehabt zuhaben, scheint, welche vor allen anderen Logen geheim gehal-ten wurden." — „Nur die auf die Bestimmung dieser Ge-biete oder Sprengel sich beziehenden alten Verordnungen hie-fsen eigentlich Lanclgränzen (landnzarks); und nach Errichtungxnehrer Grofslogen in' England, Schottland und Irland wurdedieser Ausdruck. sprachrichtig auch auf die Bestimmung deswechselseits unverletzlichen Gebietes einer Jeden derselben an-gewandt, innerhalb dessen sie Maurer machen, Einzellogen undProvinzialgrorslogen einsetzen könne, Wenn daher Preston(„Illu.str.", ed. 1812, p. 213,) sagt: „ „die ancient landinarksbedeuten die Gränzen"" [Schranken], „ „die als Wälle wider alleNeuerung aufgestellt sind (the boundaries set up as checks to inne-Pation)"" • so weicht er von der Urbedeutung dieses Ausdrucksab und nimmt ihn, wie in den beiden Ausgaben des neuengli-scheu Constitutionen-Buchs von 1723 und 1738 selbst geschielt,mit . Altgesetze ( old charges , or old xnarks) überhaapt fürgleichbedeutend. — Wer dieses Alles erwägt , wird sich über-zeugen, dafs die neuenglische Grofsloge, indem sie, die Alt-gesetze und die alten Gränzgesetze zu erhalten , vorgab, sie aufvielfache Weise verletzte, besonders aber durch obige Verordnun-gen; wie J?reston in seinen „Innstrations" ausführlich zeigt."

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VEUESESSERUNGEN UNI ZUSÄTZE. 601

Und nun vergleiche man oben B. 1, S.385 , Sp. b, die Stelle aus liutchin.son'sVorlesungen über die Geometrie und untenim Artikel: MEISTER, die im vorletztenAbschnitte aus „Prejton's Illustratioris"übersetzte Stelle, dann die im 2ten Ab-schnitte des Artikels: MEISTEB. VO NL

STUHL, mitgetheilte erste allgemeine Ver-ordnung der neuenglischen Grorsloge, in-gleichen den Schlafs des Artikels: GE-.SE TZE

S. 243, Sp. b, Z. 24 V. unt., nach: geb., setze hinzu: am 5.April 1767!

- 23 v. mit., vor: ein, setze hinzu: gest. am 15.Juni 1823!

- 245, a, setze nach der letzten Z. hinzu:[LATERNE; s. -unt. d. Art. MEI-ES/1N I]

- 267, - 18, streiche: er !- 272, b, 19, setze hinzu: — 5. auch unten den Artikel:

METALL!]!

- 273, a, 4 v. unt., setze am Ende ein hinzu!b, - 9, nach; Marschall , setze hinzu: Es. unten•

diesen Artikel!]!• 274, - 12, setze vor dem hinzu: Über die bei dieser

Loge eingerichtete Wittwenkasse, welchejeder Wittwe eines Logenmitglieds aufihre Lebenszeit, und sogar in bestimmtenFällen den Rindern bis zu gewissen Jah-ren, eine Unterstützung gewährt, geben.nähere Auskunft: die gedruckten „Statu-ten des Wittwenkassenvereins der Loge4pollo. Entworfen vorn Er. Polack"(Valentin Traugott Lebrecht , Dr. Med.)," d. Z. Meister v. St. , geprüft und gebil-ligt von einem Ausschusse und angenom-men von der Loge Apollo zu. Leipzig imJanuar 1822"; 23 SS. in gr. 8.] !

- 277, - 8 v. unt., setze vor dem Striche hinzu : undunten die Artikel: M.a..9oLNNERIE" („LA),und MALTESERRITTER , Abschnitt 5,dann im Artikel: MrsPH13..A.tyrscilE,sSTEM, die aus dem „Manuel p. Bazot"ausgezogene Stellet

- 282, a, 3 v. unt., streiche hier das 3 und setze mitneuer Zeile hinzu:

Auch Er. Freiherr von Wedekind hat inder Schrift: „Ein paar Worte in Bezugauf Uneingeweihte", (Darmstadt; o. 3.;16 Seiten in 8.) 5. 3 — 8 ein Gespräch_über Freimaurerei, mit der Überschrift:.12rii,st und Falk, geliefert, worin er die

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602

VERBESSERUNGEN U141D ZUSITZE.

Idee des Bruders Krause vom Menschheit-bunde anerkennt. Dieses Gespräch ist„erweitert, wieder abgedruckt in den „Bau.-stücken", Sammlung 2, S. 3-26.]

S. 288, Sp. b, Z. 15, setze hinzu: und NIErsTER!- 294, - letzte Z., setze hinzu: und unten den Ar-

tikel : MEISTER -VOM STUHL!

- 299, a, - 19, setze vor dem 3 hinzu: — Vergl. im Ar-tikel: ESSÄER , 5. 181-184 und untendie Am,: MEISTER, Morip und SoNNE!j!

- 305, Am Schlusse der Z. 7 setze ein hinzu!3o9, - - 23, 1. oder Du wol!

- 330, - b, 9 v. unt. , setze am Ende hinzu: (womit dievorige S. 328, Sp. b, f. zu verbindenist,)!

- 333, a, letzteZ.,setzehinzu:undMErsTER(GRoss-)!

b, 17 v. unt., streiche das und setze mit neuerZeile hinzu:

Eine Beschreibung der Ceremonien beider Einweihung einer neuen Loge s. in„2reston's Illustr.", ed. 1812, p. — 92!]

- 336, - a, 20, nach: Nachstehenden, setze hinzu: wo-mit die vorhergehenden Seiten 332 f. undunten der Artikel: MEISTER (GB.oss-), zuvergleichen sind, !

- 343, b, 13, setze hinzu: [Vergl. d. Art. : AUFNAHME !]

- 554, a, -Ii v unt., setze vor: und, hinzu: (dessen er-ster Theil: über die Einweihungen des Al-terthunis , in der Freyrnäurer-Bibliothek",St. 2, 5. 27-66, übersetzt steht, undwovon eine vollständige Verdeutschungunter dem Titel: „Über die Einvveihun-gen in alten und neuen Zeiten , vom AbtPL. Mernphis u. Braunschweig, 5782",in 8. erschienen ist,)!

- 360, Zwischen Z. 16 und 17 setze hinzu: Sieheauch unten im Artikel: M-rsTIcrsivius,den Discours an den neuaufgenommenenapprenti nzystique !

- 13 v. unt., nach: Aus, setze hinzu: des Ba-rons v. Knigge „Beyträge zur Geschichtedes Freimaurerordens", (Berlin 1786,) S.45, und wiederholt in der Schrift :) !

- 361, setze am Schlusse der fortgesetzten Notehinzu: deren Verfasser der biedere, am19. April 1824 zu Zvvickau verstorene,Professor Martiny-Laguna war.

- 377, a, - 16 v. unt. setze vor dem ] hinzu: S. auchdarüber die „Denkwürdigkeiten der" — —„ Carbonari ; übersetzt von Heinrichring" , Weimar 1823 !] !

- 378, b, 16, vor: Zu, setze ein [ hinzu.!

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VERBESSERUNGEN UND ZTJ-SÄTZ:E. 603

5. 387, Sp, b, Z. 5 f. v. un.t., statt: neuengl. System, setze:MEISTER (G.Ross-)!

- 598, - ...... - 9, setze hinzu: [ingl. oben B. 1, S. 52,Sp. a1]!

- 399, - a, - 21 v. unt., L qui est une et!- 4 15, - b, - 21 - , nach : Vgl., setze hinzu: oben B. 1,

Sp. a, und !- 417, - ...._ letzte Z. , setze: [maitre] !- 4 1 9, - a, - 11 v. unt., streiche das )1- 420, b, - 7 — , nach: besoins, setze ein ] hinzu!- 427, - a, - 9 — , 1. MYSTERIC I- 428, _ b,

letzte Z. der Note, setze hinzu: verbundenmit 5. 239!

- 440,

...... - 12 v. 'Int., setze hinzu: und B. 2, S. 428,Sp. b!

- 473, — - 6 v. unt., setze den Strich an's Ende!- 482,

a, - 2 setze vor dem ] hinzu : deren Verf. Dr. Grei-ner, , in Eisenberg, ist.]!

- 488, - b, - 28, setze vor dem J hinzu: Vergl. hierzu un-ten im Artikel: MrsTIcismus , die Er-klärung, welche in der Instruction fürden apprenti mystique davon gegebenwird!]!

- 510, - a, - 21 V. unt., 1. TA.ou,1- 515, - 18, nach: Reiser, setze hinzu: Ein psycholo-

gischer Roman. Herausg. von Karl _Phi-lipp Moritz"

' (Berlin, 1785, 1786 und

1790; 4 Theile in 8.) — und lies sodann:hat Derselbe das!

- — - — - 18 V. unt., setze vor dem ] hinzu:Auch sind erschienen: „Erinnerungen aus den zehn

letzten Lebensjahren meines Freundes Anton Beiser.›Als ein Beitrag zur tLebenseeschichte des Herrn Hof-rath Moritz von Karl Fr. Elisclznig". Berlin, 1794; mitMoritz's Portrait von F. klaas. Am Schlusse dieserSchrift, S. 249 — 272, ist ein vollständiges Verzeich-nifs seiner Schriften angehängt. Im 9ten. Abschnitte,S. 47 — 52, wird über seine Verbindung mit der Frei-.Inaurerbriiderschaft geäufsert:

„Um diese Zeit" [1779] „trat er in den Orden der Freimau-rer; — ein Schritt, der j etzt bei Vielen Nichts anders ist, alsder Wunsch, doch auch in diesem Puncte die Mode mitzuma-chen, der aber bei ihm eine grofse Revolution hervorbrachte."

„Die Ordnung und Feierlichkeit, die damals in der Logeherrschten, von welcher er ein Mitglied wurde, gaben im An-fange seiner Phantasie reichliche Nahrung. Das liebevolle Zu.4.eammenhalten der Brüder that seinem Herzen, das so lange dieWonne der Freundschaft entbehren müssen, wohl; und diegrofse Theilnahme Aller , und vorzüglich des würdigen Logen-meisters, , des verstorbenen Hofpostsecretairs Brandes, an seinem

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1 h a 1 t.

H.Seite. Seite.

Haag; s. Niederlande. . 1 Harmonische Gesellschaften;Hacquet. . . . — s. Mesmer. . . 5Radar, Adar. . — Harnottester (Graf von). .Haddo (Lord) — Harodim ; s. Herodom. —Hadley (Benj.) ; s. Franz T. 2 Harokier. . . • .Händeklatschen (das); s. Harper (ThOntas). —

Schll, — Harris. . . 6Hain. — Hasariah —Hakan . — Hasids (Princes).Hakub. . — Hastings (Georg; s. Hunt-Hallelujah. — ingdon. . . . . . —Halsband (das). . . — Haugwitz (Graf von). .......

.

.Halszeichen (das). . •, — IIavre und Croix (HerzogHa

armnaailarn

b; ar.

s. Yveron.—— Haya. .

. ——H

von). . .

Hamburg. -- Hays (Moses).Hamilton (Jakob); s.Abercorn. 3 Ikes (van). . .Hamilton (Georg) . — 116guetti (Ritter). . . . 7Hammer (ein) — Heiliges Wort, s. Erken-Hananiah. . • • • 0 4 —nungvvort. . . . . .Handschlag (der); s. Griff. — Heinitz (Baron von). . . —Handschuhe (die). . — Heinrich I., li. v. England. —Hannibal; s. Bassus. — Heinrich II., • • - —Hannover. — Heinrich VI., - - - —Haraut. . . . . . 5 (Das sogenannteFreixnau.Hare; s. Coleraine. . . — rerverhör unter Hein-Harmonie. Orden (der). . rich 171.) . • 9

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INIr A L T.

Seite.Hierophant; s. Mystagog. 59Hildesheim (Fürst - Bischoff

von); s. VVestphalen. .Hinüber (vOn); s. Hanno-

ver. 42 nippe' (von). .- Hippopotamo (Eques ab);

s. Bölimer. . — 62- Hiram j K. von Tyrus. .- Hiram-Abbif, Adonhiram. 63- Hirt (der). . 77- Hisar. . •— Hobel

Hoch. . .Hochmutti (J. E.).Hodek.Höhe (die); s. Hoch. .Höhle (die)

▪ Hoffnung (die). .- Hogerheide (van); s. Aers-

sen.

7845 Hohepriester (der) .46 Hohepriester des Taberna-_ kels (der)

Holland; s. Niederlande - Holstein -Deck (17. W. Her-

zog von)52 Holtrop (W )

Holzhauer (der); s. Fen-deur.

Hospital (der Ritter vom);s. Malteserritter. . .

Hospitalier (1'); s. Allmo-sensam.mler. .

Hospitaliterinnen (die) ; s.Damen. 79

Howard (Carl); s. Effing-ham

Howard (Thomas) ; s. Axun-_ del. ..

Hoyer. .

fsen); s. Friedrich. .Heldmann (Friedrich).Helehanarn, Heieharn.Helios. . .Hellleuchtend. .Helvetien ; s. Schweiz.Helvetius (Claud. Ach.).Hemmann (Joh. Ale2Z.).Henin. .Henoch. • .Henriette Marie, Königin.

von England. . . _Heplastion ; s. von Sacken. 43Herbert ; s. Pembroke. . —Heredom ; s. Herodom. --

(d') Hermes Trismegistus.Hermetik , Hermetisch ; s.

Alchemie. . • •Hermetische Maurerei. •Herodom. ..Herodorn von Kilwinning

(der Orden vom). .

Seite,Heinrich , K. v. Eng- •

land 14Heinrich (Prinz von Preu-

15

Herren (deutsche), Kreuz-herren

Herz (das).Herzzeichen (das); s. Brust-

zeichen 54Hessen (Landgraf Carl zu). —Hessen- Cassel. . . —Hessen - Cassa. (Landgraf

Friedrich von). . • 55Hessen-Darmstadt (Land-

graf Ludwig V 111. von). —Hessen-Darmstadt (Prinz

Ludwig Georg Carl von). —Hey (Joh. Gotthilf). •Hieroglyphen

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I. IN' H A L T.

Seite.Instructionlogen. . 107

79 Intendant (der); s. Steward. —Intendant oder Aufseher der

Gebäude (der)..Iris (der Ritter der). Irland Irländisch ; s. Collegien. 108Isenburg; s. Ysenburg,Isis. ....

Seite.Milfzeichen (das); Notb.zei.

cher" Hültz_ (Johann). •Hitre. . •Hund (Baron von).Hundert ( der Orden der);

s. Centaine. „ . P 81Hundington (Graf von).Huntly (lViarquis von).Hurka F.).Hutchinson (W.).Hut (der). •HUzzalHymmen (J. W.B. von).

Illuminaten. (die). .Illurninatus dirigens. 105

mal or.minor.

Inurnin gs (les), die Illumi.nullen; s. —

Inamovible; s. Lebenslang-lich. . . 106

Inchiquin (Graf von), .(Ost. und West-) .

Inijo Janes ; s. Janes. .initiation (die); s. Auf.

nahme. . Inquisition (die). .Inquisitor (der); s. In-

spector.N. R. I.

Inspecteur g6n6ral; s. Ge-neral- Inspector.

Inspector (der). . .Inspecteur (le grand).Installation (die). . 107Instruction (die); s, Cate-

chismus. . .

Isistafel (die). . . 109Islip (Johann). ,Israelit (der sehr weise), .Israeliten ; s. Juden.Ivah; s. Jehovah. . . 110Ivvoran,

J... •Jabania.Jabulum; s. Jibulutn.Jachin, Jakin. •„Jachin and Boaz".Jachinai, Jakinai. ,Jacob ; s, Jakob. ,Jacobi (C. L.), •Janisch (G. f.),Jah.Jaho; s, Jah.Jahr (das). . „Jahre (der Ritter vom 3ten,

5ten und 7ten). ,Jakin; s. Jachin. r ,Jakob L, K. von England;

s. Jakob VI,, vonSchottland. ,

Jakob I., von Schottland. —Jakob II., K, von Grofs-

britanien, • • • 114Jakob II., K. vonSchottland. 115Jakob I1I.,od. derPrdtendent.

■■■■■■..■

• 111, 112

113

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N 11 A L T.

Seite.Jakob vonSchottland. 115Jakob's-Leiter (die). 116James (de Sainte). 119Japhet.Jehovah Jena. 125Jeo Jermyn; s. Allpans. Jerusalem (Prinz von).Jerusalems- Orden (der); s.

die Zusätze dieses Bandes.Jesuah. .Jesuiten (die). . —Jeton; s. Medaillon. 130 —

Jibulurn ; Jabulum. —Johaben. —Johann ohne Land, von

England. —Johannes der Täufer. . —Johannes der Evangelist. 136Johannisfest. J oliannisj fingfi er. . • . 137Johannisloge (eine). . . —Johannisopfer (das). . 138Johannis Vertraute (St.-).Johanniter; s. Malteser-Ritter. —Johnson a Fünen.Jojadah. 147Jones (Inigo). . Jonville (de); s. Cbaillou 148Jordan (Carl Stephan). —Josaphat (das Thal). . —Joseph 11.. (röm. deutscher

Kaiser). . . . . 149Joseph Napoleon.; s. Napo-

leon 151„Journal für Freymaurer". —,,JournalfürFreimaurerei". 156Jub. . . ...Jubela; Jubelo; Jubelum.

Seite.Jubil; 156Juda. .Judäa. . „Juden (die) Jüngling (der). . . 163Jungschotte (der). •Junior (der). Juwel (das). . 164

K.Kabbir. ..Kabeltau (ein). . . • —Kadosch oder Kadoiz (der

Ritter) Rain. 165Kaiser vorn Orient und Oc-

cidentKamael. —Kammer (die dunkle oder

schwarze) Kammer (die mittlere)

166Kanone (die). • . Kanzler (der) ; s. Secretaire. 167Karl ; s. Carl. .Kehlzeichen (das). . .Keith (Lord); s. Kintore.Kelle (die). .Kellie (Thomas Graf von). 168Kellie (Johann Graf von). —Kenred (K. von Mercia). . —Kent (Eduard August, Her-

zog von). • . . • 169lierern Kessler; s. Sprengseisen. Kette (die). . . —Kette (die Gesellschaft von

der). 170Kiesenwetter (E. G. von) —iiilmarnock (W. Graf von). 171Kilwinning. .

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N II' A L T,

Seite.Kinder ( die) der Wittyve ;

s. Henriette. 172King. Kingston ( Jakob King,

Lo4),Kinker.Kintore (Johann Graf von). —Kintore (Graf von) , Lord

Keith. —Klaproth (M. . 173Klatschen (das); s. Schlag. —Kleefelde (5. C. Schubart,

Ilerr von dem). . —Kleidung (die rnaurerische), 182Klein (E. F.). 183Kleinode Klopfen ; s. Schlag. 186Knie (das). . .Knigge (Freiherr von). . —Knocks"(„the three distinct).191Kodesch —Köhler , Kohlenbrenner.Königlich; s. Kunst. .Koens ; s. Auserwählte Coens

(der) . Köppen (Carl Friedrich). —Kohlenbrenner ; s. Carbo-

nari . 192Kohlo.

. . 193Krause (CarlChristianFriedr.)—Iireitmayr (A.Freiherr von). 228Kreuz (das). . . —Kreuze (Ritter vom dreifa-chen). ..... . —

Kreuze (Brüder vom rothen). 237Kreuzbrüder, Ereuzfrom-

xnen (die)Kreuzherren ; s. Herren. 239Krönke (Martin). 240Krone (die).

Seite.Krüger C.). •

Krypto-. Nuenen (Jean) Kunst (die königliche). . 241Kunstverbrüderung; s. Cor-

p orationKy..Kyrio s.

Lacorne. • —Laden. ..... .• . 242Lalande (JosephJ6r6nie Fran-

vis de).Lalande (Charles Florentin

Jacques Mangon de). . 243Lambertini; s.Benedict XIV. —Lampade (Eques a); s. L arn-

precht Lampe (die). . . .Lamprecht (Friedrich. .Landmarks (the old) ; s. unten

die Zusätze S. 599 ff. .Lang. . . . . . .Lange (Samuel Gottlieb). —Langes (Savalette de). . 244Langham (Simon). . . . 245Lanz. Lapide nigro (Eques ; s.

Zinnendorf. . —Larmenius (Johannes Marcus).—Laro chefouca ult - Bayers

( Marquis de ) ; s. Koche-foucault.

Laterne ; s. Melesino Latomus ; s. Marion.Laurens (J. L.). •Lausanne. r .Lavall 246Lavater (Diethelm).

■1111...

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I N II A L T

Seite. Seite.Lawrie (Alexander): . 246 Lichter. . . 292Le Bauld.- de - Nans (Claude Liebe (die) 299

Etienne). . . . . 268 Liebesmahl(das) , , s.Agap en. 305Lebenslänglich, Unentsetz- Liebhaber des Vergnügens ;

bar; (Inamovible; ad vi- s. Philochor6iten.-tarn). 269 Lilien; s. Granaten. . —

Lehrling (der). . 270 Lilio convalliurn (Eques a);Lehrling (der schottische) s. Bodo. . . —

und Gesell. . . . . 278 Lindner, Dr. d. Theol. . Leicester ( Thomas Coke, Lindner (M. Friedrich Wil-

Lord Lovell, nachher heim). Graf von). Lindsay (Johann); s. Crau-

Leidende (der). furd. ... . 318Leipzig. — Lineal (das) Leiter ; s. Jakob'sleiter. 274 Linson; . s. ,Tornlinson Lernond. Lioy (Felix). . • . .Lenoir (Alexandre). • Literatur (die maurerische). 319Lenox (Carl) ; 8. Richmond. 277 Locke (Johann).. . . . 324Leofrick; s. Coventry. . Löwenritter; s. Affenritter. 325Leone aureo (Eques a); s. Loge, Werkstätte, Bauliüt-

Brauns c hweig ( Herzog te, Halle (die). — .Friedrich August von). 278 Loge (grofse); s. Orient

Leone insurgente (Eques a); (grofser). 334s. Vegesack. . . . . Logenbeamte; s. Beamte. —

Leone resurgente (Eques a); Logencertiilcat (das); s. Di-s. Hessen, (Prinz Carl von). F lorn. ....

Lernais (Gabriel Marquis de). — „Logen-Hierarchie e‘ u, s.Leroy (Denis) 279 Logenliste (eine). . . . 335Le - Sage ..... • Logenmeister (der); s. Mei-Lessing(GottholdEphraim) — ster vom Stuhl. .Lestwitz (Baron von). 287 Logenschwerdt (das); s.Leucht; s. Johnson. . . Schwerdtträger.Leuchtend; s. Hellleuchtend. — Lohn; s. Arbeitlohn.L'Eveill6; s. Duret. — London. • . .Leven (Alexander Graf von). 288 Loss (Philipp Werner). . 343Leven (David Graf von). . Lothringen (Franz Stephan,Levit (der). . Herzog von); s. Franz I.,Leyland (Johann). haiser von Österreich.Libanon (der). . London (Johann Carnpbell,Libanon (der Prinz von). — Graf von). —Licht (das wahre oder grofse). — Lovell (Lord) ; s. Leicester.

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384

.1•••■••■•

1 N lt A L T.

Seite. Seite,Lucian ; s. Nicolai. • . 343 Magister 383L üttrn arm.Ludwig VIII., (Landgraf); s.

Hessen-Darmstadt.. . 344Ludwig Georg Carl, (Prinz) ;

s. Hessen-Darmstadt.Ludwig XV, von Frank-

reich ; s. .Antin (Duc d').Lufton Luwton. .Lumley ; s Desaguliers. . 345Luna (Eques a); 5: Finken-

stein, auch Schulze.Luwton ; s. Lufton. . .Luxembourg (Anne Carl Si

gismund von Montmorency, Herzog von).

Lyndvv-ertz. . 346Lyon. . .Lyon (Thomas)) ; s. Strath-

more.Lyon (Jakob); S. Strath-

rnore. . • .Lyra (Eques a) ; s. Hymm en. —

M.Maafsstab , .Zollstab (der).M.'. B • • • 347Mac B enac .„Mac- J3enac"; s. Lindner. 349Macdonald; s. Tarent.Mac,on. .Mavnnerie. 352IV1avnnerie" („la), Poeme. 367Mavrinerie d'Adoption. . 370Madden. . . . . . 877Mächtig, sehr mächtig, drei-

fach mächtig. . . —„Magazin für Freimaurer." —Magie (die). . 378Magier (die). . . 380

Magus. . . Mahab one ; Moab on 5 Ma-

habim. .Mahakah.Mainwaring (Henry).Major Mala chias Maleac.Malleo aureo (Eques a); s.Botte.. . . ....

Malteser-, Johanniter•, Rho-diser-Ritter,- Hospitaliter(die)

Manchester (Georg, Herzogvon). 388

Mann (der) s. Bahrdt. --Mannheim.Margarita; s. Raven. . . 389Maria Theresia, haiserin

von Österreich. . . .Marien-Capelle (die). .Marschall von Bieberstein

(Christian Adam). . 390Marschall (Heinrich -

helm von).Martin (Louis- Claude de

St.-). . • . . . 391Martinisten (die). . • 393Ma.skelyne (Ritter). . 400Mason. und Masonei.Mathgus (Johänn). . 401Maurer-Adept (der achte).Maurer des Geheimnisses

(der). .Maurer vom Herodom

(der). . • .Maurer (der wahre).,Maurer (der wahre) auf dem

rechten Wege. .Maurer ; s. Freimaurer.

•••••II

•••■••••••

Page 634: Lenning, C. (i.e. Hesse-Moßdorf); Encyclopädie der Freimaurerei, Leipzig 1822-28 vol. II

INHA L T.

Seite.Maurerei; s. Freimaurerei. 401Maurerei "̀ ( „die zerglieder-

te) ; s. Prichard. . -Maurergrufs (der). . .

Joseph; s. Bayern. 4Ö3Mecklenburg - Strelitz (Carl

Ludwig Friedrich, Grofs-herzog von). 7-

Medaillen. 404Meifsel (der). —Meister (der). . . —Meister ad vitaxn (der); s.Ho-

hepriester. • . , • . . 432Meister ( der aus erwählte )

der Fu.nfzehen ; s. Auser-wählter.

Meister ( der aus erwählte )der Neune. . • • • • —

MeiSter ( der ehrwürdigeGrofs- ) aller Logen. . —

Meister (der englische).Meister (der Grofs-).Meister (der Grofs-) der Mei-

ster 438Meister (der isländische) —Meister (der) in Israel. —Meisterloge (die) ; s. Mei-

Ster. . —Meister ( der erhabene und

mächtige Grofs-) der Mei-ster

Meister (der englische) ausNeugierde.. . . . . 439

Meister (der schottische).Meister (der schottische de-

putirte). Meister vom Stuhl (der).Meister ( der abgeordnete )

vom Stuhl. • . • • 458Meis

uter

l (dergewesene) vom

Sth. . — • —

Seite.Meister (der unbekannte und

unumschränkte). . . 459Meister . ( der verschwie-

gene ). . .Meister (der vollkommene). —Meister (der weise). • . 460Meisterwort (das).Melanephoros.M elchis edeck s. Priester (kö-

niglicher).Melek , Melech.Melesin o. •

Menachern. 481Menatschim. •Menes Musae.Merci (Prince de). • •Mesmer (Anton Friedrich).

(das) 486Metsch ( Wilhelm Baron

von). . . 488Meublen. (die) ; s. Loge und

Lichter. . „Mehr (van der).Michael. . . 489Middlesex (Carl Lord Sack-

ville , Herzog von).Milanus ; s. Beyerl6. .Miles. .Militairlogen. . Minervalis , Minervalgrad.

( der).Minor. . 490Minos ; S. Dittfurth. .Miroir (1e) de la verit63 s.

Abraham. • • • •Misclichan; Mischphareth ;

Misclitar.Misphraim'3che System (das). —Mitglied (ein wirkliches). 496Mitglieds-Zeichen (das). • 497Mittag (der). .

Page 635: Lenning, C. (i.e. Hesse-Moßdorf); Encyclopädie der Freimaurerei, Leipzig 1822-28 vol. II

1 N H A L T.

Seite.IVfitteilmimet der Erde (der);

s. Tief. • . 9 497Mitternacht (die). . —Moabon —Modern; s. System. 498Mörlin. (Friedrich August

Christian). . . • —Mohabim. . 500Moira (Franz Baron Ravsr-

don, Graf von). .Molart (Wilhelm). 501Molay (Jakob von). —Mond (der) 509Moninaento (Eques a); s.

Anspach. 510Montacute ( Anton Brown,

Lord Viscount von).Montague (Johann Monta-

ge, Herzog von). . . —Montalean; s. Rosttiers. 511Monte sancto (Eques a); s.

HaugwitzMontgomery (Roger von);

s. Gundulph. .Montmorency (Anne Carl

gismnnd von Montmo-rency, Herzog von); s.Luxembourg..

Mops-Orden ('der). • 512Mora.th. (Peresmetoff von)Moray (Jakob Graf von).Moray (Robert); s. Marien-

Capelle.•

Morgen (der) ; Orient.

Seite.Moriah. . . 512Morin. (Stephan). . . 513Moritz (Carl Philipp). 514Morphy 515Morton (Jakob Graf von): —Morton (Jakobn ouglas,Graf

von). Morton (Georg Graf von). —Mosaisches Pflaster ; s. Pfla-

ster. .Moses. .Mofsdorf (Friedrich). . 517Mount-Hermer (Ralph, Lord

Von). 526Münster (der! Mumsen (Jakob). . • 527Muratori (Ludwig Anton). —Murr (Christoph Gottliebvon). ..... .

Murusi (Prinz Alexander). 529

Musikalische Brüder. .Mussin Puschkin ( Grafvon). . • . . . . . —

Mussin-Puschkin'-Bruce (Ba-silius Graf von). . 530.

Mutter-Loge (eine).My-lius (J. Wilhelm).Mystagog, Hierophant.Mysterien.Mystery. _Mysticismus, Mystik.

Verbesserungen und Zu-sätze. 578

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Page 636: Lenning, C. (i.e. Hesse-Moßdorf); Encyclopädie der Freimaurerei, Leipzig 1822-28 vol. II