Lerntheoretische Überzeugungen (angehen- der ... · Forschungsprogramm PKP - Kompetenztheoretischer Ansatz: > Unterricht als Kerngeschäft > Verknüpfung von Wissen, Einstellungen,

Weschenfelder, Weißeno & Oberle

Lerntheoretische Überzeugungen (angehen-

der) Politiklehrer/-innen

Forschungsprogramm ‚Professionelle Kompetenzvon (angehenden) Politiklehrer/-innen‘ (PKP)

Eva Weschenfelder, Georg Weißeno & Monika Oberle

16. November 2012PH Karlsruhe


1. Anlass und Ziel2. Theoretischer Hintergrund3. Fragestellung4. Studiendesign5. Ergebnisse6. Ausblick




1. Anlass und Ziele der Teilstudie

- Qualitätssicherung des Bildungssystems- Lehrkräfte als ein Einflussfaktor auf Schülerleistungen

- systematische Untersuchungen lernbezogenerÜberzeugungen (angehender) Politiklehrer/-innenfehlen weitgehend

- Forschungsdesiderat


1. Anlass und Ziele der Teilstudie

Ziele:- Entwicklung eines theoretischen Rahmenmodells- reliable und valide Messinstrumente- Einblicke in Struktur und Zusammenhänge

lernbezogener Überzeugungen (insbes. geschlechtsspezifische Unterschiede)




2. Theoretischer Hintergrund2.1. Forschungsprogramm PKP

- Kompetenztheoretischer Ansatz: > Unterricht als Kerngeschäft> Verknüpfung von Wissen, Einstellungen, motivationalen und

selbstregulativen Orientierungen zur Bewältigungdomänenspezifischer Anforderungssituationen (Klieme & Hartig, 2007; Baumert & Kunter, 2006)


2.1. Forschungsprogramm PKP


1.1. Forschungsprogramm PKP


2.2 Überzeugungen (beliefs)

- kategoriale Trennung von Wissen und Überzeugungen- “implizite oder explizite, subjektiv für wahr gehaltene

Konzeptionen, welche die Wahrnehmung der Umweltund das Handeln beeinflussen” (Baumert & Kunter, 2006, S. 497)

- Filterwirkung (Voss, Kleickmann, Kunter & Hachfeld, 2011)

- erfolgreiche Umsetzung von Professionswissen in Handlungssituationen durch Überzeugungen (Schmotz, Felbrich & Kaiser, 2010)


2.3 EpistemologischeÜberzeugungen

- Überzeugungen über die Struktur, Genese und Verlässlichkeit von Wissen

- Beeinflussung von Zielvorstellungen, Wahrnehmungsprozessen, Planung und Gestaltungvon Unterricht und Erwartungen an Schüler/-innendurch epistemologische Überzeugungen


2.3 EpistemologischeÜberzeugungen

- vermutete Zusammenhänge zwischen epi. Überzeugungen von Lehrer/-innen und Schüler/-innen

- Zusammenhänge zwischen epi. Überzeugungen und Interesse, Lernstrategien, Leistungen


2.4 Überzeugungen zum Lehren und Lernen

- “dezidierte Überzeugungen darüber, wie Schülerinnenund Schüler lernen und wie sie unterrichtet werdensollten” (Voss, Kleickmann, Kunter & Hachfeld, 2011)

- Grundpositionen: konstruktivistisches und transmissives Lehr-Lern-Verständnis

- wesentlich weniger theoretische Vorarbeiten als beiepi. Überzeugungen


2.5 Integrative Betrachtung: Überzeugungssyndrom

- gemeinsamer lerntheoretische Hintergrund(konstruktivistisch/ transmissiv) von epi. Überzeugungen und Überzeugungen zum Lehren und Lernen

- integrative Perspektive: übergreifendeÜberzeugungssyndrome

- Überzeugungssysteme sind vielfältig und vielschichtig


2.5 Integrative Betrachtung: Überzeugungssyndrom

- konstruktivistische Lerntheorie: SuS begegnenLerngegenständen mit bestimmten Vorstellungen und Voraussetzungen und setzten sich mit diesen aktivauseinander transmissive Lerntheorie: Lernen alsWeitergabe von Wissen, SuS als passive Rezipient/-innen


2.6 Forschungsergebnisse

− die höchsten Schülerleistungen bei Mischungkonstruktiver und transmissiver OrientierungenBeeinflussung von Unterrichtsgestaltung und Schülerleistungen (aber diskrepante Befunde)

− keine systematischen Erkenntnisse zugeschlechtsspezifischen Unterschieden bekannt

− quasilogische, nicht vollständig konsistenteÜberzeugungsstruktur




3. Fragestellungen

- Welche Struktur (Ausmaß, Zusammenhänge) weisen(angehende) Politiklehrer/-innen hinsichtlichlernbezogener Überzeugungen auf?

- Werden lernbezogene Überzeugungen durchHintergrundvariablen wie Geschlecht oder Schulartbeeinflusst?



4. Studiendesign

- Quantitative Untersuchung mit standardisiertem Fragebogen, überwiegend geschlossene Items

- Sample der Studie: 815 (angehende) Politiklehrer/-innen an unterschiedlichen Standorten und Schultypen

- 1 Messzeitpunkt; auf Grund der drei Subsamples Studierende, Referendar/-innen und Lehrer/-innen auch als Quasi-Längsschnitt interpretierbar


4. Studiendesign

Kon-struierendes

Lernen

TraditionelleDirektive

Instruktion

TransmissivesLehren

Anthro-pologische

Konstante derBegabung

Gruppen-arbeit

ReaktivstrafendeKlassen-führung

Präventivinstruktionale

Klassen-führung

EntdeckendesLernen

Anwendungs-bezug

pol. Wissens




4. Messmodell (alle)

Kon-struierendes

Lernen(5)

TraditionelleDirektive

Instruktion(7)

TransmissivesLehren

(3)

( )

Anthro-pologische

Konstante derBegabung

(4)

Gruppen-arbeit

(6)

ReaktivstrafendeKlassen-führung

(3)

Präventivinstruktionale

Klassen-führung

(3)EntdeckendesLernen

(8)

Anwendungs-bezug

pol. Wissens(5)

-.51***

.51

.58.68

.52.60

.44

.76.78

.54

χ² (26) = 106.163, p < .05, CFI = .949, RMSEA = .062


5. Deskriptive Befunde zukonstruktivistischen Überzeugungen

Lehrer/-innen(n=332)

Referendar/-innen(n=266)

Student/-innen(n=217)

Skala M SD M SD d1-d2 M SD d1-d3 d2-d3Anwendungs-bezug pol. Wissens

-.03 1.11 .14 .88 .11 -.11 .95 .08 .27

Kon-struierendesLernen

-.14 1.15 .10 .89 .24 .09 .85 .23 .01

EntdeckendesLernen -.16 1.21 .14 .77 .30 .06 .86 .21 .10

Gruppenarbeit -.15 1.06 .14 .93 .29 .06 .97 .21 .08

Präventiv-instruktionaleKlassen-führung

-.12 1.10 .08 .93 .20 .08 .90 .20 .00

Mittelwerte z-standardisiert


5. Deskriptive Befunde zu transmissiven Überzeugungen

Lehrer/-innen(n=332)

Referendar/-innen(n=266)

Student/-innen(n=217)

Skala M SD M SD d1-d2 M SD d1-d3 d2-d3Anthro-pologische Konstante der Begabung

.26 1.01 -.13 .90 .39 -.26 1.02 .51 .14

TransmissivesLehren .22 .99 -.16 .98 .39 -.14 .98 .37 .02

TraditionelldirektiveInstruktion

.22 .98 -.33 .99 .56 .07 .94 .16 .41

Reaktiv-strafendeKlassen-führung

.06 1.03 -.07 .96 .13 .00 .99 .06 .07

Mittelwerte z-standardisiert


5. Regression

Trans‐missions‐

orientierung

Kon‐struktions‐orientierung

-.49***

.10*

-.14***

.25***

χ² (47) = 182.27, p < .05, CFI = .92, RMSEA = .06

-.16**

Geschlecht(w=1)

Schulart(gym=1)

Lehrer/‐in(Lehrer/‐in=1)


5. Pfadmodell

päd‐.‐psych. Wissen

Kon‐struktions‐orientierung

.15***

.17***

-.09* .41***

χ² (63) = 323.87, p < .05, CFI = .90, RMSEA = .07, R² = .58

-.21***


Lehrersw.Unterricht

Interesse an Politik .36***

.51***


5. Pfadmodell

Fachdid. Wissen (fd)

Trans‐missions‐

orientierung

.27***

χ² (33) = 151.73, p < .05, CFI = .91, RMSEA = .07, R² = .19


Lehrersw. Unterricht

-.23***

-.20***

Schulart(gym=1)

-.09*


5. Ergebnisse

- übergeordnetes Überzeugungssyndrommit quasilogischer Struktur

- negative Korrelation von Konstruktions-und Transmissionsorientierung


5. Ergebnisse

- Beeinflussung lernbezogenerÜberzeugungen durch Schulform und Ausbildungsstatus, hier nicht durchGeschlecht

- Einfluss von Lehrerselbstwirksamkeits-überzeugungen, Interesse, fachdidaktischem und pädagogischemWissen




6. Ausblick

- Analysen getrennt nach Schularten- Untersuchungen zur Umsetzung im

Unterricht- Untersuchungen, die einen Bezug zu

Schülerleistungen herstellen- längsschnittliche Untersuchung


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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