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lebendige Quartiere Bildung im Quartier (BiQ) Lernwerkstatt eXplorarium Hans-Fallada-Schule – Bezirk Neukölln Mit dem Bau der multimedialen Lernwerkstatt entsteht ein wichtiges Bindeglied zwischen Unterricht und Freizeit. Die erprobten pädagogischen Konzepte bieten Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen die Möglichkeit, digital unterstützt sowohl mathematisch- naturwissenschaftlich als auch sprachlich und künst- lerisch zu arbeiten und dabei Problemlösungskompeten- zen zu entwickeln.

Lernwerkstatt eXplorarium Hans-Fallada-Schule – Bezirk Neukölln · 2015. 7. 27. · Hans-Fallada-Schule – Bezirk Neukölln Mit dem Bau der multimedialen Lernwerkstatt entsteht

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Page 1: Lernwerkstatt eXplorarium Hans-Fallada-Schule – Bezirk Neukölln · 2015. 7. 27. · Hans-Fallada-Schule – Bezirk Neukölln Mit dem Bau der multimedialen Lernwerkstatt entsteht

lebendige Quartiere

Bildung im Quartier (BiQ)

Lernwerkstatt eXplorarium Hans-Fallada-Schule –Bezirk NeuköllnMit dem Bau der multimedialen Lernwerkstatt entsteht ein wichtiges Bindeglied zwischen Unterricht und Freizeit. Die erprobten pädagogischen Konzepte bieten Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen die Möglichkeit, digital unterstützt sowohl mathematisch-naturwissenschaftlich als auch sprachlich und künst- lerisch zu arbeiten und dabei Problemlösungskompeten-zen zu entwickeln.

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Titel der Broschüre | Titel des Kapitels Bildung im Quartier | Lernwerkstatt eXplorarium Hans-Fallada-Schule

Ausgangspunkt und Anlass für das ProjektDie Hans-Fallada-Schule liegt in Nord-Neukölln in einem sozialen Brenn-punkt, jedoch nicht im Bereich eines Quartiersmanagements. Eine Förde-rung aus Mitteln des Programms „So-ziale Stadt“ ist von daher nicht mög-lich. Die Einrichtung besteht aus zwei Schulteilen, einer Grundschule und ei-nem Sonderpädagogischen Förderzen-trum mit dem Schwerpunkt „Lernen“. Der Anteil Lernender nicht deutscher Herkunftssprache liegt derzeit bei 92 Prozent, im Förderzentrum seit meh-reren Jahren bei knapp 80 Prozent.

Alle Schülerinnen und Schüler haben einen hohen Förderbedarf – insbeson-dere hinsichtlich der Bewältigung all-täglicher Herausforderungen.

Es ist Ziel des Projektes, den Schülerin-nen und Schülern bessere Bildungs-möglichkeiten – etwa in Form von Pro-blemlösungskompetenz – zu eröff nen

und ihnen damit auch bessere Voraus-setzungen für ihren weiteren Lebens-weg zu schaffen. Die multimediale Lernwerkstatt gibt den Kindern die Möglichkeit, ihre eigenen Stärken ken-nen zu lernen und auf diesen aufbau-end ihre Umwelt selbst aktiv zu er-schließen.

RahmenbedingungenDie besondere Konzeption des Berliner EFRE-Teilprogramms „Bildung im Quartier (BiQ)“ ermöglichte es im Jah-re 2010, eine Baumaßnahme mit ei-nem innovativen pädagogischen Pro-jekt zu verbinden und damit die Idee von einer „Multimedialen Lernwerk-statt“ im Rahmen eines BiQ-Projektes zu verwirklichen. Nach nicht einmal einem Jahr Bauzeit entstand die Lern-werkstatt, deren pädagogisches Kon-zept exakt in das der gebundenen Ganztagsschule eingepasst ist.

ProjektinhaltDie zahlreichen pädagogischen Ange-bote der multimedialen Lernwerkstatt erstrecken sich im Erdgeschoss auf einer Fläche von ca. 200 qm. An die Lernwerkstatt schließen sich ein Mate-rialraum, Freizeiträume, eine multi-funktional zu nutzende Mensa und ein neu gestalteter Schulhof an. Die Lern-werkstatt wird fl ankiert von einer viel genutzten Schulbücherei, einem Schul-garten sowie einem Schüler- und El-terncafé. Alle Orte sind von der Werk-statt aus leicht zu erreichen. Durch den neu gebauten Aufzug können Lernma-terialien und Untersuchungsinstru-mente problemlos in die Klassen trans-portiert werden, um an den begonnen Projekten im Unterricht weiter zu ar-beiten.

Durch den Bau der multimedialen Lernwerkstatt entsteht ein wichtiges Bindeglied zwischen Unterricht und Freizeit. Projekte, die in der Schule be-gonnen wurden, können in der Freizeit

fortgesetzt werden. Sie bilden ein Ge-gengewicht zum passiven Fernseh- und Medienkonsum. Eine aktive, lern-orientierte Nutzung digitaler Medien schaff t Voraussetzungen für einen er-folgreichen Berufseinstieg und eine besseren Teilhabe an der Informa-tions- und Wissensgesellschaft.

Sie lernen mit Zeichnungen, Diagram-men, Tabellen und Grafi ken umzuge-hen, indem sie ihre Fragestellungen und Ergebnisse auf vielfältige Weise darstellen, mündliche Präsentationen und schriftliche Berichte erstellen. Sie lernen, mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu diskutieren und zu ar-gumentieren, und sie lernen, Werkzeu-ge und Geräte wie Mikroskope, Mess-instrumente, Notizbücher, Drucker und Computer einzubeziehen und Ex-pertinnen und Experten zu befragen. Zusammenfassend gesagt lernen Kin-der wissenschaftliches Denken, das auf ihrem eigenen Verständnishori-zont aufbaut.

Die Lernwerkstatt hält sich eng an amerikanische resp. englische Vorbil-der, die sich als pädagogisch innovativ erwiesen haben. Es gibt viele Arbeits-ecken, die den kleinen Forscherinnen und Forschern für ihre Experimente zur Verfügung stehen. Das können mathematische, naturwissenschaftli-che oder auch künstlerische Projekte sein. Begleitet werden die Kinder und Jugendlichen von ihren Lehrkräften so-wie Erzieherinnen und Erziehern und von pädagogischen Expertinnen und Experten von LIFE e.V., die sich auf mo-dernen Unterricht und Medien spezia-lisiert haben.

Pädagogisches KonzeptDie einzelnen Projekte der Lernwerk-statt sollen keinen abstrakten „Bil-dungsinhalt“ haben, sondern eine wirkliche Hilfe zur Lösung alltäglicher Fragen sein. In der Lernwerkstatt wird das forschende, wissenschaftliche und experimentelle Lernen unterstützt. In Verbindung mit dem Einsatz digitaler

Medien werden Kompetenzen zur Lö-sung konkreter Probleme entwickelt, die auch nachhaltige Bildungsprozesse zur Folge haben sollen.

Darüber hinaus werden soziale Kom-petenzen wie Pünktlichkeit und Zuver-lässigkeit, aber auch Hilfsbereitschaft entwickelt. Viele lernen, dass es sich lohnt, „am Ball“ zu bleiben. So wird das Selbstbewusstsein der Kinder und Ju-gendlichen gestärkt, ihre Arbeit wird wertgeschätzt und durch die Einbezie-hung der Eltern bekommen Lernen und Bildung einen ganz neuen Stellenwert. Außerdem können Schülerinnen und Schüler wie Eltern die Erfahrung ma-chen, dass man in der Schule für das Leben lernen kann.

Die Idee des Projektes „eXplora-rium“ ist es, das Lernen mit neuen Medien mit dem sachbezo-genen und entdeckenden Lernen zu verknüpfen. Kinder und Ju-gendliche lernen, dass sie Fra-gen stellen und sie durch eigene Untersuchungen und direkte Er-fahrungen beantworten können.

Ich und mein Team haben experimen-tiert. Man kann aus einem ganzen Teller mit dem Spiegel zwei Teller machen. Oder aus einem halben Tel-ler kann man einen ganzen Teller machen. Ilyda, 4a – Spiegelungen

Bezirk Neukölln

ProjektanschriftHans-Fallada-SchuleHarzer Straße 7312059 Berlin

TrägerBezirksamt Neukölln von Berlin, Abt. Bildung, Schule, Kultur und Sport

Pädagogisches BegleitprojektLIFE e.V.

Förderzeitraum2009 bis 2013

Gesamtkosten 2.595.376 €Davon EFRE-Mittel 1.063.372 €

AnsprechpartnerBezirksamt Neukölln von BerlinAbt. Bildung, Schule, Kultur und SportBoddinstraße 3412053 Berlin

Stephan Strothoff Telefon 030/90239 4439E-MailStrothoff @bezirksamt-neukoelln.de

LIFE e.V.Dircksenstraße 47 10178 Berlin

Dr. Karin ErnstTelefon 030/308 798-32E-Mail [email protected]

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Zu dem Konzept der Lernwerkstatt ge-hört eine kontinuierliche Elternarbeit. Gut angenommen werden von Eltern Kurse, in denen sie selbst ausprobieren können, wie ihre Kinder in der Lern-werkstatt arbeiten. Parallel zur päda-gogischen Arbeit werden Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzie-her schulintern und -extern fortgebil-det. Alle bearbeiteten Projekte werden fortlaufend dokumentiert.

KooperationenDie Hans-Fallada-Schule arbeitet mit

� den Kitas Treptower Straße und Wildenbruchstraße,

� dem Seniorenhaus Harzer Straße, � den Stadteilmüttern im Bezirk

Neukölln, � der Volkshochschule als Anbiete-

rin von Mütterkursen und� den Jugendeinrichtungen Zirkus

Cabuwazi, Die Wille und Duden Pa-etec zusammen.

Durch die Zusammenarbeit mit diesen Partnern lernen die Jugendlichen, wie sie mit ihren Erfahrungen und ihrem gewonnenen Wissen auch andere Menschen und Institutionen im Quar-tier unterstützen können.

Konkrete Ergebnisse

� Von den 520 Schülerinnen und Schüler der Hans-Fallada-Schule haben bisher in 32 Lernwerkstatt-kursen 544 Kinder mitgearbeitet. Die Zahl ergibt sich aus Mehrfach-teilnahmen.

� Von den 56 Lehrkräften der Schule haben bisher 28 in der Lehrwerk-statt gearbeitet, von den 28 Erzie-herinnen und Erziehern bisher neun. Fortbildungen wurden von 22 Lehrkräften und acht Erziehe-rinnen und Erziehern wahrgenom-men.

� 73 Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 bis 7 bildeten fünf For-schungsgruppen, die in drei bis vier Monaten wöchentlich etwa

drei Stunden ihre Projekte er-forschten und bearbeiteten. Die Forschungsprozesse und -ergeb-nisse wurden jedes Mal in einer Abschlusspräsentation vor gelade-nen Gästen vorgestellt.

NachhaltigkeitDie Idee des Projektes „eXplorarium“, Lernen mit neuen Medien mit dem sachbezogenen und entdeckenden Lernen zu verknüpfen, wird weiter fortgesetzt. Lernwerkstatt-Arbeiten werden im Klassenraum fortgeführt, können während der Freizeit weiter bearbeitet werden und erhalten so das Interesse wach. Auch für Eltern wird es weiterhin zahlreiche Angebote geben. Umfangreiche Fortbildungen des päd-agogischen Personals gehören ebenso zur Weiterentwicklung des Projektes wie die Qualifizierung von außerschu-lischen Partnern.

Angeregt durch dieses Projekt sollen auch weitere Lernwerkstätten an Neu-kölner Schulen entstehen, z.B. auf dem Campus Rütli.

Träger der BaumaßnahmenBezirksamt Neukölln

Träger des Pädagogischen BegleitprojektsLIFE e.V.: Die unabhängige und ge-meinnützige Organisation ist seit 1987 lokal-regional, bundesweit, aber auch auf europäischer und internationaler Ebene tätig.

Im Mittelpunkt des pädagogi-schen Konzeptes steht auch die Sprachförderung – durch den Austausch mit anderen, durch das Dokumentieren von Erkennt-nissen und Ergebnissen wird die Sprachkompetenz nachhaltig ge-fördert.

Wir haben herausgefunden, dass die kurvigen Bauklötze die Kugeln nicht so beschleunigen wie die geraden Bauklötze.Ich glaube, die großen Kugeln sind lang-samer als die kleinen. Ich habe auch herausgefunden, dass die Kugel schneller ist, wenn man sie von einem Gefälle rollen lässt. Denis, 6a – Kugelbahnen