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http://www.dtv.de/lehrer LESENINDERSCHULEMITDTVPOCKET:LehrermaterialienzumFilm›GeliebtesLeben‹– nachdemRomanvonAllanStratton›Worüberkeinerspricht‹ 1 Lesen in der Schule mit nach dem Roman ›Worüber keiner spricht‹ von Allan Stratton (dtv pocket 78204) Lehrermaterialien zum Film ›Geliebtes Leben‹ (›Life, Above All‹) Erarbeitet von: Hermann Henne(Mai2011)

Lesen in der Schule - cineplex.de · Filmfestspielen in Cannes mit großem Erfolg uraufgeführt; damals trug er noch den Titel ›Le secret de Chanda‹ und den Untertitel: ›Rien

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http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

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Lesen in der Schulemit

nach dem Roman ›Worüber keiner spricht‹ von Allan Stratton(dtv pocket 78204)

Lehrermaterialien zum Film ›Geliebtes Leben‹ (›Life, Above All‹)

Erarbeitet von: Hermann Henne�(Mai�2011)

http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

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Lesen in der Schulemit

Herausgegeben�von�dtv�junior�und�Cathrin�Zeller-Limbach

Dr. Hermann Henneist�Studiendirektor�am�Heinrich-von-Gagern-Gymnasium�in�Frankfurt/Main;�er�unterrichtet�die�Fächer�Deutsch,�Geschichte�sowie�Politik�und�Wirtschaft�und�war�Lehrbeauftragter�für�Schulpraktische�Studien�am�Institut�für�Sprache�und�Literatur�der�Johann-Wolfgang-Goethe-Universität�Frankfurt;�Verfasser�zahl-reicher�Unterrichtsmodelle�in�der�Reihe�›Lesen�in�der�Schule‹.

Mai�2011� In�Kooperation�mit�Senator�Film�Verleih

www.dtv.de/lehrer

©�Deutscher�Taschenbuch�VerlagAlle�Rechte�vorbehalten� http://www.geliebtesleben.senator.de/

Zu�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹�(dtv�pocket�78204)gibt�es�ein�Unterrichtsmodell�für�die�Klassen�8�bis�10,�erarbeitet�von�Dr.�Hermann�Henne;s.�http://www.dtv.de/lehrer

Allan�Stratton:›Worüber�keiner�spricht‹

Aus�dem�Englischen�von�Heike�BrandtDeutsche�Erstausgabe�272�Seiten

ISBN�978-3-423-78204-3

6.��Auflage�2010

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Inhaltsverzeichnis

Der Film ›Geliebtes Leben‹ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Der Film an sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Der Film als Verfilmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Didaktische Überlegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Zum Film an sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Zum Film als Verfilmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Der gesamte Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Eine Szene als Beispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Methodische Anregungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

A. Zum Film an sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

B. Zum Film als Verfilmung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Grundbegriffe der Filmanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Arbeitsblätter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

AB 1 Sequenzplan – der Film und seine Sequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

AB 1 (Lösung) Sequenzplan – der Film und seine Sequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

AB 2 Szenenplan – die Szenen der ersten Sequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

AB 2 (Lösung) Szenenplan – die Szenen der ersten Sequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

AB 3 Einstellungsprotokoll – die Eingangsszene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

AB 3 (Lösung) Einstellungsprotokoll – die Eingangsszene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

AB 4 Szenenvergleich – Buch und Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

AB 4 (Lösung) Szenenvergleich – Buch und Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Links und Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

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Der Film ›Geliebtes Leben‹1

Der Film an sich

›Geliebtes�Leben‹�basiert�auf�dem�Jugendbuch�›Worüber�keiner�spricht‹�(2005;�im�Original:�›Chanda’s�Secrets‹,�2004)�des�kanadischen�Schriftstellers�Allan�Stratton.� Im�Mai�2010�wurde�der�Film�bei�den�Filmfestspielen�in�Cannes�mit�großem�Erfolg�uraufgeführt;�damals�trug�er�noch�den�Titel�›Le�secret�de�Chanda‹�und�den�Untertitel:�›Rien�n’est�plus�contagieux�que�le�mensonge‹.�Er�gewann�in�dem�Neben-wettbewerb�»Un�certain�regard«�den�Prix�François�Chalais.�Ab�Mai�2011�wird�der�Film�in�deutschen�Kinos�zu�sehen�sein.Der�Regisseur�des�Films,�Grimme-Preisträger�Oliver�Schmitz�(*1960),�wuchs�in�Südafrika�auf�und�ist�mit�den�Verhältnissen�dort�gut�vertraut.�Gedreht�wurde�der�Film�als�deutsch-südafrikanische�Koproduktion�von�November�2009�bis�Februar�2010�in�dem�südafrikanischen�Township�Elandsdoorn.

Figur Funktion der Figur DarstellerChanda Kabelo� Mädchen�(12�Jahre)� Khomotso�ManyakaLilian� ihre�Mutter� Lerato�MvelaseJonah� ihr�Stiefvater� Aubrey�PooloSoly� ihr�kleiner�(Stief-)Bruder�(4�Jahre�)� Thato�KgaladiIris� ihre�kleinere�(Stief-)Schwester�(5½�Jahre)� Mapaseka�MathebeEsther� ihre�Freundin� Keaobaka�MakanyaneMrs Rose Tafa� Nachbarin�von�Chandas�Familie� Harriet�ManamelaTante Lizbet� Chandas�Tante,�Schwester�von�Lilian� Tinah�MnumzanaDr. Chilume� Arzt,�der�Lilian�behandelt� Patrick�ShaiMrs Gulubane� Geistheilerin� Mary�TwalaMr Selalame� Chandas�Lehrer�in�der�Schule� Themba�Ndabau.��a.

Im�Mittelpunkt�des�Films�steht�das�Leiden,�aber�auch�der�Mut� und� die� Tapferkeit� der� 12-jährigen� Chanda� Kabelo.�Zu� Beginn� stirbt� ihre� einjährige� Schwester� Sara,� dann� ihr�Stiefvater�Jonah�und�schließlich�erkrankt�auch� ihre�Mutter�Lilian.�Also�ist�Chanda�zunehmend�auf�sich�alleine�gestellt�und�muss�sich�um�ihre�zwei�kleineren�Geschwister�und�ihre�kranke� Mutter� kümmern.� Darüber� vernachlässigt� sie� die�Schule.�

1� �Das�vorliegende�Unterrichtsmodell�ergänzt�das�Unterrichtsmodell�zu�Allan�Strattons�›Worüber�keiner�spricht‹�(dtv�pocket�78204)�von�2005,�dessen�Verfilmung�›Geliebtes�Leben‹�darstellt.�Das�Modell�basiert�auf�einem�Screener�des�Films�in�seiner�Original-Version,�also�in�afrikanischer�Sprache�(Pedi)�mit�englischen�Untertiteln.

Chanda (Khomotso Manyaka) fehlt häufig in der Schule. Der Lehrer möchte ihr helfen. © Senator Film Verleih

Lillian (Lerato Mvelase) und

Chanda (Khomotso Manyaka) haben

ein inniges Verhältnis.

© Senator Film Verleih

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Was�ihr�aber�am�meisten�Probleme�bereitet,� ist,�dass�keiner�der�Betroffenen�und�der�Angehörigen�es�wagt,�offen�zu�sagen,�dass�diese�Familienmitglieder�wie�Tausende�andere�in�der�Region�an�AIDS�erkrankt�oder�gestorben�sind.�Alle�versuchen�hartnäckig,�AIDS-Symptome�zu� ignorieren,�umzudeuten�oder�zu�verharmlosen.�Denn�jeder�fürchtet�das�Stigma,�aidskrank�zu�sein.

Als�Chandas�Mutter�sich�zum�heimlichen�Sterben�aufs�Land�zurückgezogen�hat,�lehnt�Chanda�sich�gegen�diese�Verlogenheit�auf.�Gegen�den�Widerstand�ihrer�ansonsten�hilfreichen�Nachbarin,�Mrs�Tafa,�holt�sie� ihre�halbtote�Mutter�mit�einem�Notarztwagen� für�alle�sichtbar�nach�Hause�zurück.�Die�Dorf-bewohner�postieren�sich�bedrohlich�vor�dem�Haus�der�Familie.�Doch� jetzt�stellt� sich�auch�Mrs�Tafa�demonstrativ�auf�die�Seite�der�mutigen�Chanda�und�verhindert�damit,�dass�die�Dorfbewohner�gegen�Chanda�und�ihre�Familie�handgreiflich�werden.�Mrs�Tafa�gibt�jetzt�auch�zu,�dass�ihr�Sohn�keineswegs�durch�einen�Raubüberfall,�sondern�auch�an�AIDS�gestorben�ist.

In� bewegenden� Bildern� voll� Düsterkeit,� Trauer� und� Bitterkeit� begleitet� der� Zuschauer� die� tapfere�Chanda,�die� notgedrungen� von�der�Mutter� die� Führung�der� Familie� übernimmt�und� sich� schließlich�in�zum�Teil�heftigen�Auseinandersetzungen�gegen�ihre�Mutter,�ihre�Tante�und�die�Nachbarin�Mrs�Tafa�durchsetzen�muss,�um�gegen�Aberglaube�und�Verlogenheit�offen�über�das�Tabu-Thema�AIDS�sprechen�zu�können.�Bis�ihr�das�gelingt,�ist�sie�oft�verzweifelt�und�fühlt�sich�alleingelassen;�Trost�findet�sie�dann�bei�ihrer�treuen�Freundin�Esther.Esther,�Lilian,�Mrs�Tafa,�auch�Iris�und�vor�allem�Chanda�sind�starke�Mädchen�und�Frauen;�schwach�sind�in�dem�Film�die�Männer:�Jonah,�der�AIDS-kranke�Säufer,�endet�erbärmlich�als�stinkender�Leichnam�in�einem�Brunnen;�der�vierjährige�Soly�irrt�nur�hilflos�neben�seiner�energischen�Schwester�Iris�her.

Um�seine�Geschichte�möglichst�glaubhaft�zu�machen,�bemüht�der�Film�sich�um�ein�hohes�Maß�an�Wirklichkeit�und�Authentizität.�Der�Film�wurde� in�dem�Township�Elandsdoorn�zweihundert�Kilometer�nordöstlich�von�Johannisburg�in�der�südafrikanischen�Provinz�Mpumalanga�gedreht.�Elandsdoorn�ist�nicht�ausgesprochen�verarmt,�sondern�ein�durchschnittliches,�repräsentatives�Dorf�dieser�Gegend.�Alle�Darsteller�stammen�von�dort,�gedreht�wurde�nicht�auf�Englisch,�sondern�im�lokalen�Dialekt�(Pedi�/�Nord-Sotho).�Es�gibt�keine�Studioaufnahmen,�alles�geschieht�in�seiner�wirklichen�Umgebung.

So�kommt�der�Film�ohne�übliche�Armuts-Klischees�aus.�Die�Verhältnisse�sprechen�für�sich.�Die�Men-schen�wohnen�beengt,�das�ländliche�Leben�ist�einfach,�der�Straßenverkehr�mit�alten�Autos,�Bussen�und�Lastwagen�rollt�beschwerlich�über�sandige�Straßen.�Das�Elend�zeigt�sich,�wenn�Jonah,�Chandas�Stief-vater,�von�AIDS�gezeichnet,�das�letzte�Geld�der�Familie�versäuft,�mit�Prostituierten�durchbringt�und�hilflos�auf�der�Straße�vor�dem�Haus� liegt.�Und�wenn�man�weiß,�dass� im�wirklichen�Leben�2000�der�20��000�Einwohner�von�Elandsdoorn�AIDS�haben.�Aber�im�Film�–�und�in�der�Realität�–�gibt�es�auch�ein�neueres�Krankenhaus�mit�Notarztwagen�und�eine�Schule.

Der Film als Verfilmung

Der�Film�hält�sich�im�Wesentlichen�an�den�Inhalt�des�Buches.�Gekürzt�wurden�natürlich�einige�Neben-figuren�und�Teile�der�Handlung�(AIDS-Beratungszentrum,�Chanda�in�der�Schule�usw.).�Bemerkenswert�ist,�dass�Chanda� im�Film�nicht�mehr�16�Jahre�alt� ist,� sondern�nur�noch�zwölf.�Die�Begründung�des�Regisseurs�Oliver�Schmitz�lautet:�Im�Bemü-hen�um�Authentizität�muss�Chanda�so�jung�sein,�da� in�den�Townships� viele�Mädchen�sich�bereits�in�diesem�Alter�wie�Chanda�um�ihre�Familien�kümmern�müssen.�Auch�Ne-bensächliches�wurde�offenbar�der�Realität�in�Südafrika�angepasst:�Im�Buch�behauptet�Mrs�Tafa,�ihr�Sohn�Emmanuel�sei�an�einem�Jagdunfall�gestorben,� im�Film�durch�einen�Raubüberfall.� Alle� Änderungen� fand� Allan�Stratton,�als�er�die�Dreharbeiten�im�Dezem-ber�2009�besuchte,�gut�und�sinnvoll. Esther (Keaobaka

Makanyane) ist Chandas (Khomotso

Manyaka) beste Freundin.

© Senator Film Verleih

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Didaktische Überlegungen

Die�Auseinandersetzung�mit�den�Figuren�und�Themen�des�Films�kann�im�Wesentlichen�mit�den�Anre-gungen�und�Materialien�zu�dem�Buch�›Worüber�keiner�spricht‹�geleistet�werden.�Das�vorliegende�Unter-richtsmodell�ergänzt�Anregungen�und�Materialien�zur�Analyse�des�Film�und�der�Verfilmung.

Zum Film an sich

Zunächst�sollen�die�Schüler�sich�ei-nen�Überblick�über�den�inhaltlichen�Aufbau�des�Films�verschaffen.�Dazu�gilt� es,� die� für� einen� Film� typische�Gliederung� in�drei�Akte� (Exposition,�Konfrontation�und�Auflösung)�zu�er-arbeiten�sowie�die� für�das�Medium��grundsätzliche� Unterteilung� in� Se-quenzen,�Szenen�und�Einstellungen�zu�erstellen.

Außerdem�kann�das�filmische�Ge-schehen�an�einem�ausgewählten�Bei-spiel� möglichst� detailliert� analysiert�werden.�Die�Schüler�erkennen�dabei,�dass�sich�bei�einem�Film�–�mehr�als�bei�einem�literarischen�Text�–�der�Ge-samteindruck�aus�dem�Zusammenwirken�ganz�unterschiedlicher�Parameter�ergibt:�Kamera,�Bild,�Licht,�Ton,�Erzählstil�usw.�So�bekommen�Schüler�einen�Blick�dafür,�wie�Filme�gemacht�werden�und�wie�und�warum�sie�wirken�können.�Sie�lernen,�Bilder�und�Filme�bewusster�anzuschauen,�mehr�zu�sehen�und�zu�erkennen.�Auch�wenn�man�sich� im�Rahmen�dieses�Unterrichtsmodells�auf�Ansätze�einer�Filmanalyse�beschränken�muss,�werden�die�Schüler�dadurch�Kino-�und�Fernsehbildern�nicht�mehr�unreflektiert�aus-geliefert�sein.

Der� dabei� notwendige,� wenn� auch� sparsame� Gebrauch� von� Fachbegriffen� fördert� zusätzlich� das�Interesse�und�dessen�Nachhaltigkeit.�Eine�weitere�Vertiefung�ist�am�ehesten�durch�eigenes�–�geplantes�und�reflektiertes�–�Filmen�zu�erreichen.

Zum Film als Verfilmung

Der gesamte FilmVerfilmung�und�Buchvorlage�können�sich�niemals�gegenseitig�ersetzen.�Wer�das�Buch�kennt,�kennt�nicht�auch�schon�den�Film,�und�wer�den�Film�kennt,�kennt�nicht�auch�schon�das�Buch.�Film�und�Buch�sind�unterschiedliche�Medien�mit�unterschiedlichen�Möglichkeiten�und�Grenzen.�Im�Idealfall�erhellen�sie�sich�gegenseitig.

Die�Auseinandersetzung�mit�einer�Verfilmung�verlangt�ihren�Vergleich�mit�der�Buchvorlage.�Die�dabei�erkennbaren�Veränderungen�können�dramaturgisch�notwendig�sein�oder�konzeptionell�gewollt.�Zu�den�notwendigen�Änderungen�gehören�grundsätzlich�die�Reduzierung�und�Verdichtung�des�Personals,�der�Handlung,�der�Ereignisse�und�der�Hintergründe;�dazu�kommt�ggfs.�die�Umwandlung�der�Ich-Perspek-tive�und�der�inneren�Handlungen.�Konzeptionelle�Veränderungen�geschehen�durch�die�inhaltliche�Aus-richtung�solcher�notwendigen�Veränderungen�sowie�durch�Ergänzungen�und�Schwerpunkte.

So�kürzt�›Geliebtes�Leben‹�die�komplexe�Geschichte�von�Chandas�Patchworkfamilie�sowie�Einzel-heiten�der�Krankheit�AIDS�und�ihrer�Bekämpfung�und�die�Episoden�rund�um�Chandas�Schule�und�Leh-rer;�wie�stark�die�Schule�Chanda�belastet,�zeigt�der�Film�indessen�dadurch,�dass�das�Mädchen�immer�wieder�mit�dem�Schulranzen�auf�dem�Rücken�zu�sehen�ist,�obwohl�sie�es�gar�nicht�mehr�schafft,�zur�Schule�zu�kommen.

Mrs Tafa (Harriet Manamela) passt auf die Geschwister

von Chanda auf: Iris (Mapaseka Mathebe) und

Soly (Thato Kgaladi).© Senator Film Verleih

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Auffällig�ist,�dass�im�Film�die�positiven�Perspektiven�fehlen,�die�das�Buch�mit�der�AIDS-Aufklärung�und�Chandas�Schulbesuch�verbindet;�im�Buch�wird�ein�AIDS-Beratungszentrum�eingerichtet,�Chanda�und�die�anderen�Kinder�lassen�sich�dort�auf�AIDS�testen�und�Chandas�Lehrer�stellt�ihr�eine�Stelle�als�Hilfs-lehrerin�in�der�Grundschule�in�Aussicht.�Auch�der�weiße�Storch�fehlt�im�Film,�der�Chanda�im�Buch�in�schwierigen�Situationen�erscheint�und�ihr�Hoffnung�und�Zuversicht�gibt.

Oliver�Schmitz�konzentriert�seinen�Film�auf�zwei�Teile�des�Buches:�Saras�Beerdigung�(umfasst�knapp�die�erste�halbe�Stunde�des�Films)�und�Lilians�Erkrankung.�Durch�diese�Konzentration�treten�existenzielle�Fragen�in�den�Vordergrund�und�werden�verallgemeinert.�Der�von�Aberglauben,�Tabus�und�Feigheit�ge-prägte�Umgang�mit�AIDS�ist�nur�noch�ein�Beispiel�für�das�grundlegende�Übel�von�Verlogenheit�an�sich,�unter�dem�die�Betroffenen�in�ihrem�Schmerz�so�leiden�(Chanda,�Mrs�Tafa,�Lilian)�und�dem�Chanda�dann�Offenheit,�Wahrhaftigkeit�und�Lebensmut�entgegensetzt.�Dementsprechend�trägt�der�Film�im�Original�auch�den�Untertitel:�»Nichts� ist�ansteckender�als�die�Lüge«�–�während�das�Buch�eher�den�Untertitel�tragen�könnte:�»Nichts�ist�ansteckender�als�AIDS«.

Chanda�ist�im�Buch�und�im�Film�gleichermaßen�die�Protagonistin,�die�das�Gute�und�Richtige�denkt,�tut�und�durchsetzt.�Auch�die�Mutter�erscheint�unverändert,�vielleicht�etwas�milder,�ebenso�Mrs�Tafa,�die�keineswegs�so�bösartig�wirkt�im�Buch.

Eine Szene als Beispiel Neben�diesem�Blick�auf�das�Ganze�sollen�Schüler�die�Verfilmung�an�einer�konkreten�Einzelszene�analy-sieren.�Dafür�eignet�sich�am�besten�eine�überschaubare�Episode;�es�wurde�der�Unfall�auf�der�Müllhalde�gewählt�(vgl.�Arbeitsblatt�im�Anhang).

Am�Vergleich�dieser�Szene�aus�dem�Buch�und�aus�dem�Film�lassen�sich�typische�Merkmale�einer�Buchverfilmung�zeigen:�Äußere�Handlung�und�Ereignisse�können�fast�unverändert�übernommen�wer-den�–�die�innere�Handlung�aber,�die�Gedanken�und�die�Gefühle�müssen�durch�die�filmische�Dramati-sierung�umgeformt�werden.�Innere�Handlung�zum�Beispiel�kann�durch�Gesten�oder�ergänzte�Dialoge�sichtbar�werden�oder�durch�eine�Voice-over-Stimme�(aus�dem�Off)�gesprochen�werden;�auch�die�Ka-meraeinstellung,�das�Licht,�die�Musik�können�innere�Handlung�verdeutlichen.

So�wird�Chandas�Verzweiflung�durch�entsprechende�Gesten�von� ihr�erkennbar� (sie�vergräbt� ihren�Kopf�in�den�Händen,�sie�nickt�beim�Lernen�ein�usw.)�oder�durch�ergänzte�äußere�Handlungen�(Rangelei�mit�Iris,�Dialog�mit�Esther�usw.)�und�durch�besondere�Lichteffekte�(die�bedrohlich�schwankende�Glüh-birne�usw.).

Chandas�Ich-Perspektive�aus�dem�Buch�gibt�der�Film�gänzlich�auf.�An�der�vorliegenden�Szene�auf�der�Müllhalde�erkennt�man�die�Umformung�der�Ich-Perspektive�zum�Beispiel�an�dem�Bericht�des�Polizisten�über�den�Hergang�des�Unfalls:�Im�Buch�erfährt�der�Leser�von�Chanda,�was�der�Polizist�recherchiert�hat�–�im�Film�berichtet�der�Polizist�selbst,�was�geschehen�ist.�Gleichwohl�bleibt�auch�im�Film�das�Geschehen�allein�aus�Chandas�Perspektive�erzählt.�Der�Zuschauer�sieht�und�erfährt�nur�das,�was�auch�Chanda�sieht,�fühlt�und�erfährt�–�die�Ich-Perspektive�wird�umgewandelt�in�eine�personale�Erzählperspektive.

Chandas (Khomotso Manyaka) Suche führt durch das weite afrikanische Land.© Senator Film Verleih

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Methodische Anregungen

Zur�unterrichtlichen�Behandlung�des�Inhalts�und�der�Problematik�von�Chandas�Schicksal�können�die�methodischen�Anregungen�des�Unterrichtsmodells�zum�Buch�eingesetzt�werden.�Hier�sollen�nur�Anre-gungen�zur�Auseinandersetzung�mit�dem�Verfilmen�des�Buches�gegeben�werden.

Diese�methodischen�Überlegungen�sind�danach�zu�gliedern,�ob�die�Schüler�das�Buch�kennen,�bevor�sie�den�Film�anschauen,�oder�nicht.�Und�es�ist�zu�berücksichtigen,�ob�die�Schüler�den�Film�nur�einmal�im�Kino�sehen�können�oder�ob�ihnen�eine�DVD�zur�genaueren�Analyse�des�Films�zur�Verfügung�steht.

Die�Arbeitsblätter�zur�Filmanalyse�(im�Anhang)�liegen�jeweils�zweifach�vor:�als�fast�leere�Exemplare�zum�Ausfüllen�für�die�Schüler�und�als�vollständig�ausgefüllte�Lösungsexemplare�für�die�Lehrkraft.

A. Zum Film an sich

1.� �Provoziert�der�Film�bei�euch�eine�Änderung�eures�Verhaltens�oder�ein�bestimmtes�Engagement?� ���Prüft� in� diesem� Zusammenhang� das� Angebot� unterschiedlicher� Organisationen� und� Institu-

tionen,�die�Armut�und�andere�Probleme�in�Afrika�zu�bekämpfen.�Wofür�wolltet�ihr�euch�enga-gieren,�wofür�eher�nicht?

2.� �Der�Film�wurde�Ende�2009,�Anfang�2010�im�südafrikanischen�Township�Elandsdoorn�gedreht;�auch� alle� Darsteller� stammen� von� dort.� In� Elandsdoorn� leben� 20.000� Menschen,� 2000� von�ihnen�haben�AIDS.�Informiert�euch�über�Elandsdoorn�und�berichtet�über�Projekte�zur�Bekämp-fung�von�AIDS�in�dieser�Gegend�und�über�andere�Hilfsprogramme�für�Elandsdoorn�(Schulen,�Sport�usw.).

3.� �Stellt�aus�Zeitungen�und�dem�Internet�Rezensionen�zu�dem�Film�zusammen.� ���Beachtet�dabei�den�Aufbau�und�die�Bestandteile�einer�solchen�Filmbesprechung�(Informationen�

zur�Entstehung�des�Filmes,�Inhalt,�Art�der�Darstellung,�Leistung�der�Schauspieler�usw.).

4.� Verfasst�selbst�eine�Rezension�und�veröffentlicht�sie�im�Internet.

5.� �Versucht�mit�dem�Autor�des�Buches,�Allan�Stratton,�und�dem�Regisseur,�Oliver�Schmitz,� in�Kontakt�zu�kommen�(per�Mail�über�den�Verlag�usw.);�stellt�eure�Fragen�und�äußert�eure�Meinung�zu�dem�Film.

B. Zum Film als Verfilmung

a.�Folgende�Aufgaben�sind�den�Schüler�schon�vor dem Kinobesuch�zu�stellen�(vgl.�Arbeitsblatt�4):

1.� �Vergleicht�insgesamt�die�Umsetzung�des�Buches�im�Film.�Notiert�wesentliche�Veränderungen:�Kürzungen�(an�Personal�und�Inhalten),�Einfügungen�(Eingangsszene),�Schwerpunktsetzungen�insgesamt�(medizinische�Hilfe�durch�Krankenhaus,�die�Schule�usw.).

� ����Ergibt�sich�dadurch�insgesamt�ein�Unterschied�der�Konzeption�und�des�Eindrucks�von�Buch�und�Film?

2.� �Vergleicht�in�Gruppen�die�Darstellung,�Funktion�und�Wirkung�der�Hauptfiguren�im�Buch�und�im�Film�(Chanda,�Lilian,�Mrs�Tafa).

3.� �Wählt�in�Gruppen�ein�Kapitel�oder�einen�kürzeren�Abschnitt�aus�dem�Buch,�dessen�Umsetzung�im�Film� ihr�dann�genau�beobachtet�und�analysiert.�Gut�geeignet�sind�dafür�abgeschlossene�Episoden�(der�Unfall�auf�der�Müllhalde,�der�Arztbesuch,�die�Geistheilerin�usw.).

� ����Untersucht� dabei� vor� allem,�wie�Chandas� Ich-Perspektive� und� innere�Handlungen�aus�dem�Buch�im�Film�dargestellt�und�ggf.�umgeformt�werden.

http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

9

b.�Eine�(detaillierte)�Filmanalyse�ist�nur�möglich,�wenn�den�Schülern�eine DVD des Films zur Verfü-gung�steht�und�Grundlagen�der�Filmanalyse�angewendet�werden�(vgl.�dazu�im�Anhang�entsprechende�Arbeitsblätter�und�ihre�Lösungen).

1.�Teilt�den�Plot�des�Films�in�einzelne�Sequenzen�ein.�(Vgl. Arbeitsblatt 1)

2.� �Unterteilt�die�erste�Sequenz�(0:00�Min.�–�27:00�Min.)�in�einzelne�Szenen.�(Vgl. Arbeitsblatt 2)

3.� Unterteilt�die�erste�Szene�(0:00�Min.�–�1:18�Min.)�in�ihre�Einstellungen.�(Vgl. Arbeitsblatt 3)

4.� �Zur�Eingangsszene:�mit�und�(zunächst)�auch�ohne�Kenntnis�des�inhaltlichen�Kontextes�möglich:�–� �Analysiert�die�Eingangsszene.�Notiert�dazu�zunächst�eure�Eindrücke�von�dieser�Szene.�Dann�

werden�die�einzelnen�Einstellungen�isoliert�und�einzeln�analysiert�und�gedeutet�(Kriterien vgl. Arbeitsblatt 3).

� ��–� �Verteilt�dazu�unterschiedliche�Beobachtungsaufträge�und�Arbeitsziele�an�einzelne�Gruppen:�Ton,�Licht,�Bild�usw.

� ���Die�Ergebnisse�werden�dann�zu�einem�Gesamtbild�und�-eindruck�zusammengetragen.�Drin-gend�zu�unterscheiden�sind�dabei�Analyse�und�Interpretation,�beides�muss�deutlich�getrennt�voneinander�vorkommen.

� ���Reflektiert� am� Ende,� wie� ihr� vorgegangen� seid,� um� ein� solch� detailliertes� Protokoll� der� Ein-gangsszene�zu�erstellen.

5.� �Sara�ist�gestorben:�Fasst�in�einem�Text�zusammen,�wie�dieses�Thema�in�dieser�Eingangsszene�filmisch�dargestellt�ist.�Ordnet�dabei�die�Szene�in�den�Gesamtzusammenhang�des�Filmes�ein,�zu�dessen�Exposition�diese�Szene�gehört.

6.� �Versucht� selbst� einen� kurzen� Film� zu� drehen� (ein,� zwei� Minuten).� Erstellt� dazu� zunächst� ein�entsprechendes�Einstellungsprotokoll�mit�Skizzen�zur�Kameraeinstellung�und�zum�Bildaufbau.

Anhang

Grundbegriffe der Filmanalyse

Aufgeführt�sind�nur�Begriffe�und�Aspekte,�die�in�den�methodischen�Überlegungen�zu�›Geliebtes�Leben‹�vorkommen�und�angewendet�werden�können.�Ihre�Verwendung�schärft�den�Blick�für�filmsprachliche�Mittel�und�schult�das�Verstehen:�Man�sieht�nicht,�was�man�nicht�kennt.

A. Inhalt eines FilmesDer�Plot�sagt,�worum�es� in�einem�Film�geht.�Der�Standard-Plot�besteht�aus�drei�Akten:�Exposition,�Konfrontation,�Auflösung.�Vor�dem�zweiten�und�vor�dem�dritten�Akt�steht�jeweils�ein�»Plot-Point«�(PP),�ein�zentrales�Geschehnis,�das�dem�Plot�eine�neue�Richtung�gibt�und�zum�nächsten�Akt�überleitet.Die�Story�erzählt,�was�in�dem�Film�geschieht.�Im�Unterschied�zum�Plot,�der�den�Gesamtzusammenhang�benennt,�erzählt�die�Story�die�Geschichte�nach�(Inhaltsstoff).

B. Aufbau eines Filmesa)�Sequenzen�bilden�die�Grobstruktur�eines�Films:�Sie�sind�bestimmt�durch�einen�gemeinsamen�in-haltlichen�Zusammenhang.�Der�Zusammenhang�muss�nicht�zeitlich�und�räumlich�begrenzt�sein�(im�Film�ca.�3�–12�Min.).�Die�Sequenzfolge�charakterisiert�grob�den�Filmaufbau�(ähnlich�wie�die�Kapitel�im�Buch).

b)�Szenen�setzen�sich�zusammen�aus�einer�Reihe�von�Einstellungen,�die�zeitlich�und�räumlich�zusam-menhängen.�Eine�Szene�stellt�eine�Einheit�von�Ort,�Zeit�und�Handlung�dar�und�endet�daher�bei�jedem�Orts-�oder�Zeitwechsel.

c)�Einstellungen sind�die�kleinste�Einheit�eines�Films.�Sie�sind�jeweils�durch�Schnitt�oder�Blende�be-grenzt�–�unabhängig�vom�Inhalt.

http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

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C. Filmsprachliche Mittel– vor der Kamera (Inszenierung): Licht, Ton, Figuren, Ausstattung� Set:� Drehort,�Ausstattung,�Kulissen,�Requisiten� Figuren:� Haupt-,�Nebenfiguren,�Laiendarsteller,�bekannte�Künstler� Licht:� hell,�dunkel,�Kontrast�(scharf,�verschwommen),�Lichtrichtung� Ton:� Sprache,�Geräusche,�Musik,�Erzählerfigur,�Lieder,�Titelsong,�Atmo� (Raumatmosphäre,�atmosphärischer�Ton)

– mit der Kamera (Mise-en-scène; »Bildinszenierung«): Kameraeinstellung, Zoom, Bildauftei-lung, Schnitt, Effekte

� �On-Screen�–�das,�was�man�im�Bild�sieht:�� Kadrierung:� Bildaufteilung�(zum�Beispiel�in�drei,�statt�zwei�Teile),�Kopffreiheit�der�Personen;�� Einstellungsgröße�von�der�Totalen�bis�zum�Detail

� � Perspektive:� von�Vogel-�bis�Froschperspektive;�Point-of-View-Shot�(Blickwinkel)� � Kamerabewegung:� Fahrt,�Zoom,�Schwenk,�Handkamera� Off-Screen�–�Nachbearbeitung�durch�Schnitt�und�Montage:� � �Schnittfolge,�Zwischenschnitt,�Jump�Cut,�Kontrastmontage,�Parallelmontage,�Schuss-

Gegenschuss-Verfahren�(beim�Dialog�über�die�Schulter)�usw.

Diegese� (»Erzählung«)� ist� die� Fiktion,� die� durch� filmisches� Erzählen� geschaffen� wird:� Bild,� Ton,� Vor-kenntnisse,�Assoziationen�des�Zuschauers�usw.�Diegetische�Töne�(ON-Geräusche)�sind�solche,�die�zum�gezeigten�Bild�gehören,�die� in� ihm�original�erzeugt�werden,�also�nicht�die�Hintergrundmusik�oder�der�Erzähler.�Wenn�die�Quelle�eines�Geräusches�nicht�gezeigt�wird,�ist�es�ein�nicht-diegetischer�Ton�(Off-Ton).�Das�Gleiche�gilt�für�das�Licht�und�die�Beleuchtung.

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ie�M

utte

r�kön

nte�

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Rec

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g�ni

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�Da�

mis

cht�C

hand

a�si

ch�e

in�u

nd�

erre

icht

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s�di

e�B

ehan

dlun

g�ei

nen�

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at�u

mso

nst�i

st.�V

ergn

ügt�f

ahre

n�di

e�dr

ei�m

it�de

m�A

uto�

zurü

ck.

35:0

0

19, 2

0, 2

1

5C

hand

as S

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en:

Est

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Leb

ens-

w

and

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ie

Kra

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utte

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Nac

h�de

m�G

otte

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nst�s

ucht

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nda�

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her.�

Sie

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ich�

und�

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her�

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zu�e

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rer�

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sen.

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zu�B

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ie�in

s�B

ett.�

Sie

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se�in

s�K

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enha

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�Auc

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unde

n�am

�Bei

n�se

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e�Fl

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n.

42:0

0

http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

14

AB

1 (

Lösu

ng)

Seq

uenz

pla

n –

der

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Buc

h-

kap

itel

Film

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uenz

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dlu

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ehen

(Sto

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Tim

e-co

de

22, 2

36

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Hei

m-

kehr

und

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Tant

e�R

uth,

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ahs�

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und�

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n�au

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n�ni

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men

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et�u

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m�a

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�Taf

a�be

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a�st

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en�d

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m�M

ann�

und�

ihre

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r.�D

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vers

ucht

�Cha

nda�

im�K

rank

enha

us�

Hilf

e�zu

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en.�D

och�

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t�kön

ne�n

icht

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,�man

�müs

se�J

onah

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on�b

ringe

n.�W

iede

r�zu

�Hau

sean

geko

mm

en,�e

rfähr

t�sie

�von

�der

�Mut

ter,�

dass

�Jon

ah�v

on�s

ich�

aus�

weg

gega

ngen

�sei

.

48:0

0

24, 2

57

Wah

rsag

erin

pro

phe

zeit

Unh

eil

Mrs

�Taf

a�ha

t�zur

�wei

tere

n�Th

erap

ie�v

on�L

ilian�

eine

�Gei

sthe

ilerin

�zu�

ihr�

nach

�Hau

se�e

inge

lade

n.�M

rs�G

ulu-

bane

�spü

rt�e

inen

�gro

ßen�

Fluc

h�au

f�dem

�Hau

s.�L

ilian�

sei�v

on�e

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�Däm

on�b

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zt,�d

en�e

s�nu

n�au

szut

rei-

ben�

gelte

.�Sie

�müs

se�s

ich�

rein

igen

,�son

st�d

rohe

�gro

ßes�

Unh

eil.�

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�die

�Gei

sthe

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�geg

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n�is

t,�se

hen�

Cha

nda�

und�

ihre

�Mut

ter�

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tvol

l,�w

ie�d

er�H

olzk

arre

n,�a

uf�d

em�d

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ids-

)kra

nke�

Jona

h�ge

brac

ht�w

orde

n�w

ar,�v

or�ih

rem

�Hau

s�in

�Fla

mm

en�s

teht

.

52:0

0

268

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schi

ed d

erM

utte

r

Mut

ter�

ents

chlie

ßt�s

ich,

�nac

h�Ti

ro�z

u�fa

hren

,�um

�sic

h�m

it�de

n�ge

krän

kten

�Ver

wan

dten

�zu�

vers

öhne

n;�in

�de

r�H

offn

ung,

�so�

den�

Fluc

h�au

f�dem

�Hau

s�un

d�de

n�D

ämon

�in�ih

r�zu

�übe

rwin

den.

�Sch

ließl

ich�

wüs

sten

�m

ittle

rwei

le�a

lle�L

eute

�dav

on.�C

hand

a�so

ll�m

it�de

n�K

lein

en�z

urüc

kble

iben

.�Mrs

�Taf

a�w

erde

�ihne

n�he

lfen.

�Am

�nä

chst

en�T

ag�v

erab

schi

edet

�sic

h�di

e�M

utte

r�am

�Bus

�von

�den

�Kin

dern

�und

�von

�Mrs

�Taf

a�un

d�fä

hrt�d

avon

.

56:0

0

III. T

eil:

27, 2

8

III.

AU

FLÖ

SU

NG

9C

hand

a im

Str

eit

mit

Est

her

Cha

nda�

ist�a

llein

�zu�

Hau

se.�D

er�L

eite

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en�is

t�aus

gebr

annt

.�Sie

�möc

hte�

gern

�in�K

onta

kt�b

leib

en�m

it�ih

rer�

Mut

ter.�

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�Taf

a�lä

sst�s

ie�a

ber�

nur�

wid

erw

illig�

ans�

Tele

fon�

und�

gibt

�Nac

hric

hten

�aus

�Tiro

�nic

ht�a

n�C

hand

a�w

eite

r.

29

10C

hand

a hi

lft E

sthe

r un

d n

imm

t si

e b

ei

sich

auf

Cha

nda�

amüs

iert

�sic

h�ei

nen�

Abe

nd�la

ng�a

uf�e

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�Par

ty�b

ei�N

achb

arn.

�Sie

�tanz

t,�ei

n�Ju

nge�

spric

ht�s

ie�a

n.�

Dan

n�ta

ucht

�Est

her�

auf.�

Sie

�ist�g

esch

lage

n�un

d�m

issh

ande

lt�w

orde

n.�C

hand

a�ni

mm

t�sie

�bei

�sic

h�im

�Hau

s�au

f.�E

sthe

r�be

richt

et,�w

ie�e

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sie�

absi

chtli

ch�m

it�A

ids�

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stec

kt�h

abe.

�Die

�Pol

izei

�hab

e�ih

r�ni

cht�

geho

lfen,

�den

n�si

e�se

i�ein

e�H

ure.

�Mrs

�Taf

a�w

ill�ni

cht,�

dass

�Est

her�

bei�C

hand

a�w

ohnt

.

1:04

:00

30, 3

1, 3

211

Cha

nda

ist

über

for-

der

t un

d v

erzw

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Cha

nda�

scha

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s�ni

cht�b

is�in

�die

�Sch

ule.

�Sie

�keh

rt�u

m�in

s�K

rank

enha

us�u

nd�in

form

iert

�sic

h�nu

nmeh

r�di

-re

kt�ü

ber�

Aid

s.�D

ie�Ä

rztin

�sag

t,�m

an�m

üsse

�die

�Kra

nken

�test

en,�e

s�ge

be�im

mer

�ein

e�C

hanc

e.�C

hand

a�fü

hlt�

sich

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alle

m�ü

berfo

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t:�S

ie�h

at�w

iede

r�S

trei

t�mit�

Mrs

�Taf

a�um

s�Te

lefo

nier

en�n

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;�Iris

,�die

�kle

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e�S

chw

este

r,�le

hnt�s

ich�

gege

n�si

e�au

f;�di

e�A

bsch

luss

prüf

ung�

in�d

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chul

e�ha

t�Cha

nda�

erst

�gar

�nic

ht�v

er-

such

t.�A

ber�

Est

her�

steh

t�zu�

ihr.

1:07

:00

http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

15

AB

1 (

Lösu

ng)

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uenz

pla

n –

der

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sei

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eque

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h-

kap

itel

Film

-Seq

uenz

Han

dlu

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esch

ehen

(Sto

ry)

Tim

e-co

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33, 3

4, 3

5

12Jo

nah

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bt:

War

es

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Unf

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Aid

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In�d

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ses�

ist�e

in�U

nfal

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sier

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in�K

ind�

sei�i

n�ei

nen�

Bru

nnen

�gef

alle

n,�m

an�w

isse

�nic

ht,�

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s�no

ch�le

be.�C

hand

a�be

fürc

htet

,�das

s�es

�Iris

�sei

n�kö

nnte

,�die

�fort

gela

ufen

�ist.�

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h�da

�find

et�s

ie�Ir

is�

abse

its�u

nd�v

ersö

hnt�s

ich�

mit�

ihr.�

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n�w

ird�e

in�J

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�dem

�Bru

nnen

�geb

orge

n.�E

r�ha

t�den

�Stu

rz�

über

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l�er�

wei

ch�g

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len�

ist�–

�und

�zw

ar�a

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en�to

ten�

Jona

h,�d

er�s

chon

�läng

er�u

nten

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runn

en�

lag.

�Auc

h�er

�wird

�nun

�geb

orge

n.S

päte

r�w

ird�e

r�in

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em�k

lein

en�G

rab�

vers

char

rt.�D

ie�M

utte

r�ka

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u�de

r�B

eerd

igun

g�ga

r�ni

cht�k

omm

en,�

wei

l�es�

ihr�

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Mrs

�Taf

a�ni

cht�a

usge

richt

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n�is

t.�S

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�Jon

ah�n

un�a

n�ei

nem

�Unf

all�o

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an�A

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hand

a�un

d�M

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afa�

gera

ten�

darü

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hefti

g�in

�Str

eit.

1:13

:00

36IV

. Tei

l:37

, 38,

39

13C

hand

a su

cht

ihre

Mut

ter

Cha

nda�

ents

chlie

ßt�s

ich,

�sel

bst�n

ach�

Tiro

�zu�

fahr

en,�u

m�d

ie�M

utte

r�zu

�suc

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her�

hilft

�ihr�

mit�

Gel

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Hur

enge

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,�das

�Cha

nda�

nach

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zem

�Zög

ern�

auch

�nim

mt.

Cha

nda�

fähr

t�auf

�ein

em�L

kw�m

it�na

ch�T

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ei�d

en�V

erw

andt

en�d

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rfähr

t�sie

�nac

h�he

ftige

m�S

trei

t�mit�

Tant

e�Li

zbet

,�das

s�di

e�M

utte

r�w

egge

gang

en�s

ei�u

nd�d

rauß

en�a

uf�d

em�F

eld�

in�e

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�Sta

llrui

ne�li

ege.

�Cha

n-da

�suc

ht�u

nd�fi

ndet

�die

�todk

rank

e�M

utte

r�do

rt�a

uf�d

em�E

rdbo

den;

�ras

ch�lä

sst�s

ie�s

ie�v

on�e

inem

�Kra

nken

-w

agen

�abh

olen

�und

�nac

h�H

ause

�zur

ückb

ringe

n.

1:20

:00

40, 4

1,

42, 4

3

14R

ückk

ehr

der

Mut

ter

und

Ver

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Der

�Kra

nken

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�Hau

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ewoh

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sehe

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t�di

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zene

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setz

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m�F

enst

er�a

us.�D

ie�D

orfb

ewoh

ner�

rott

en�s

ich�

bedr

ohlic

h�zu

sam

men

.�Ste

ine�

flieg

en.�M

rs�T

afa�

blic

kt�a

uf�d

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(auc

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und�

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chlie

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ich�

nun,

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hand

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ie�k

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s,�n

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ewoh

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für�

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n�zu

�bet

en.�E

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e�D

orfb

ewoh

ner�

sind

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er�n

och�

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cht,�

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ge�b

eken

nen�

sich

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t�zu�

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�Taf

a�un

d�C

hand

a.�C

hand

a�un

d�M

rs�T

afa�

gehe

n�ve

rein

t�ins

�Hau

s�un

d�M

rs�T

afa�

vers

öhnt

�si

ch�m

it�Li

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an�ih

rem

�Tot

enbe

tt.�U

nd�s

ie�lo

bt�d

ie�ta

pfer

e�C

hand

a�üb

er�a

lles.

�Alle

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eind

emitg

liede

r�st

imm

en�e

in�in

�ein

en�T

oten

gesa

ng�fü

r�Li

lian.

1:31

:00

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16

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2

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3.3:

09

4.4:

15

5.5:

23

6.5:

48

7.6:

32C

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a�tr

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27

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13:3

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14:3

6

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17

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hwac

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isch

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17.

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4

18.

24:5

7

26:5

5la

nges

�Abb

lend

en�(S

chw

arzb

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Lang

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an�d

en�A

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uenz

stum

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http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

18

AB

2 (

Lösu

ng)

Sze

nenp

lan

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zene

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nz

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Tim

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der

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era

Kam

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2.3.

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2.1:

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isch

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isch

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48C

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10:0

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11.

11:4

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ßen,

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http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

19

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12.

13:3

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n�ab

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13.

14:3

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14.

16:4

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nddi

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gäst

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15.

18:2

8Tr

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hand

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sich

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sich

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küns

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tque

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isch

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16.

20:2

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�Sar

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im�Z

im-

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as�S

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17.

22:3

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Tota

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g�ih

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Per

son,

�wei

l�es�

sich

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18.

24:5

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n:�r

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e�W

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�Win

d�un

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ang�

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Win

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enda

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g�de

r�1.

�Sze

ne:�

Ras

seln

�der

�Blä

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;�Rüc

kbin

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20

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lung

spro

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ll –

die

Ein

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gss

zene

Ein

stel

lung

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Was

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tar

und

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Kam

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hmal

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blät

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durc

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tive:

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21

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C

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1:18

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n�am

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http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

23

AB

3 (

Lösu

ng)

Ein

stel

lung

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Ein

gan

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lung

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0:32

Lilia

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den�

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0:45

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n�de

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uch-

ten�

Wäs

che�

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uch�

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zene

:�Cha

nda.

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rlich

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-te

n�(d

iege

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ellt�

hin�

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pe�

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bind

ung�

der�

beid

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Lilia

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n�(o

n),�M

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le�S

chuh

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�wei

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das�

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hand

a)�

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te,�k

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pe�–

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Sar

a�un

d�ze

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ie�

selb

st;�a

uch�

durc

h�de

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Ein

stel

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kind

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er�

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sten

�Sze

ne)�i

st�

Sar

a,�d

ie�G

esto

r-be

ne,�p

räse

nt.

http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

24

AB

3 (

Lösu

ng)

Ein

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lung

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Ein

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Ein

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an e

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cheh

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Was

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wie

?K

om

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tar

und

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Kam

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ektiv

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I0:

47

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ch�le

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ind�

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egt.

groß

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;�ha

lbna

h�(C

hand

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Im�V

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nd�

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chs�

Bild

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�die

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äsch

elei

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cken

;�sc

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im�V

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r-gr

und�

die�

Kle

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pler

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Lilia

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ik�

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chte

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�Sar

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ng�

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ie�W

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häng

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�der

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d�ha

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pfna

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n�un

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en�a

uf-

gehä

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ie�Kl

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g�fü

r�Sar

a�se

lbst

.�Di

e�üb

rige�

Kleid

ung�

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noch

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Kind

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s.��N

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.

7. C

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Le

ine

II0:

53

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http://www.dtv.de/lehrer� LESEN�IN�DER�SCHULE�MIT�DTV�POCKET:�Lehrermaterialien�zum�Film�›Geliebtes�Leben‹�–nach�dem�Roman�von�Allan�Stratton�›Worüber�keiner�spricht‹

25

AB

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1:04

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26

AB 3 Zusammenfassung

Die�Szene�zeigt�zweierlei:�Sara� ist�gestorben�und�die�Reaktion�der�Betroffenen�darauf.�Das�Sterben�und�die�Gestorbene�werden�durch�entsprechende�filmsprachliche und symbolische Mittel�ins�Bild�gebracht:�rasselnder�Farnbaum�aus�Grabes-�bzw.�Froschperspektive�und�–�für�die�Gestorbene�–�die�horizontale�Unter-sicht�zu�Chandas�Füßen,�die�Puppe,�die�Strampler.�Die�Reaktion�der�Betroffenen�zeigt�sich�im�Verhalten�von�Chanda,�ihrer�Mutter�und�den�Geschwistern:�Chanda�realisiert,�was�geschehen�ist,�sie�überlegt;�ihre�Mutter�trauert,�singt�unbewegt;�die�zwei�kleinen�Geschwister�wissen�nichts�davon�und�verhalten�sich�wie�sonst�(spielen,�hüpfen�usw.).

Die�Kamera�bewegt�sich�nicht,�sie�steht�und�beobachtet�für�den�Zuschauer;�im�ganzen�Film�entwickelt�die�Kamera�kaum�eine�eigene�Dynamik.�Bewegung�entsteht�durch�die�Veränderung�der�Tiefenschärfe,�die�Überblendung�im�Farnbaum�usw.�Auch�das�Geschehen�vor�der�Kamera�ist�ruhig,�statisch,�mit�nur�wenig�Bewegung;�am�meisten�noch�bei�Soly�und�Iris,�weil�sie�nichts�wissen�vom�Tod�Saras.�Chanda�ist�erstarrt,�konsterniert,�beobachtet�stumm,�denkt�(Füße,�Wäscheleine),�geht�dann�langsam�zum�Haus�und�unsicher�aus�dem�Haus,�vermeintlich�Richtung�Schule.

Das�Licht: Draußen�strahlt�das�Sonnenlicht,�drinnen�ist�es�dunkel�mit�starken�Kontrasten�und�harten�Kon-turen�zwischen�hell�und�dunkel;�das�mag�zeigen:�der�Tod�als�ein�harter�Einschnitt�im�Leben,�er�bereitet�auf�die�spätere�harte�Konfrontation�zwischen�Chanda�und�den�anderen�vor.

Der�Ton: In�dieser�Eingangsszene� lassen�sich� insgesamt�6�Töne�unterscheiden,�die�alle� in�Bezug�zum�Thema�der�Szene�stehen:�dem�Tod�Saras�und�der�Reaktion�der�Betroffenen:

1.� �Der�Totengesang�der� trauernden�Lilian�als� verbindende�Tonbrücke� zwischen�den�einzelnen�Einstel-lungen.

2.� �Das�Hüpfen�der�Kinder�auf�dem�Sandboden.�Die�Kinder�komplettieren�die�Familie,�sind�aber�offen-�bar�von�dem�Todesfall�nicht�betroffen;�sie�trauern�nicht,�sie�spielen�miteinander.�Wenn�ihr�Hüpfen�zu�hören�ist,�aber�nicht�sie,�sondern�Chanda�oder�Lilian�im�Bild�zu�sehen�sind,�wird�deutlich,�wie�Chanda�und�Lilian�an�die�beiden�Kinder�denken�(Umsetzung�von�innerer�Handlung�durch�filmsprach-liche�Mittel).

3.� �Das�Krähen�von�Hähnen.�Es�erklärt�uns,�wo�wir�uns�befinden:�in�einer�dörflichen�Gegend,�mit�kleiner�Landwirtschaft�und�Viehzucht�am�Haus�–�das�sind�Chandas�Lebensumstände.

4.� �Das�Tropfen�der�noch�nassen�Babywäsche�auf�den�Sandboden:�Tränen�der�Trauer�–�die�Chanda�nicht�weint.

5.� �Das�Rascheln�der�Farnblätter�im�Wind.�Es�klingt�bedrohlich�und�wirkt�wie�…6.� �der�anschwellende�Musikdauerton�(Vuvuzela),�dramatisierend,�ansteigend�hin�zum�Übergang�zur�

nächsten�Szene,�in�der�Chanda�beim�Bestatter�einen�geeigneten�Sarg�für�Sara�aussucht.

Die�Töne�kommen�entweder�nur�im�Off�(Dauerton,�Hähne)�vor�oder�sowohl�im�Off�als�auch�ON.�Zusammen�ergeben�diese�Töne�die�Atmo� (Raumatmosphäre),�die� schwer,�bedrückend,�bedrohlich,� traurig�wirkt;� sie�repräsentieren�aber�auch,�und�zwar�die�Geschwister� (als�problematische�Betroffene)�und�die�Lebensum-�stände�der�Familie�(das�Krähen�des�Hahnes�auf�dem�Lande).

Diese�Eingangsszene�wird�am�Ende�des�Films�thematisch�aufgegriffen:�das�Sterben�der�Mutter�Lilian�und�Betroffenheit�der�Angehörigen�und�Freunde.�Wieder�wird�dann�der�Totengesang,�den�bei�Saras�Tod�Lilian�sang,�erklingen,�nun�zu�ihrem�eigenen�Tod�und�gesungen�von�der�Kirchengemeinde.�Der�Text�des�Toten-liedes�lautet:�»The�gates�are�opening.�Amen�/�We�come�from�suffering�/�and�we�confess�our�sins�/�and�theywere�open.�Amen.‹

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AB 4 Szenenvergleich – Buch und Film

BuchSeite 216–223

(Kap. 33)

Film1:11–1:16 Std. (Kap. 12 / 13)

Kommentar zur Verfilmung

An einem Dienstag, morgens: Chanda kündigt ihren Geschwistern an, mittags in der Schule ei-nen Englischtest nachzu-schreiben; Esther werde sie versorgen. Iris lehnt sich gegen Chanda auf, sie werde zu Mrs Tafa es-sen gehen. Chanda fühlt sich als Versagerin.

Iris�widersetzt�sich�Chanda,�sie�tut�nicht,�was�Chanda�will.�Iris�verlangt�nach�ihrem�Papa,�Jonah,�und�sagt,�dass�sie�Chanda�hasse.�Chanda�stößt�sie�zu�Boden,�die�beiden�ringen�miteinander.�Dann�geht�Iris�wütend�davon.

Andere�Einbettung�des�Streits,�aber�mit�gleicher�Tendenz:�Iris�akzeptiert�Chanda�nicht�als�Vertreterin�der�Mutter.�Hinzugefügt�wird�im�Film,�dass�Chanda�gegenüber�Iris,�der�kleineren�Schwester,�sogar�handgreiflich�wird.�Ihre�Hilflosigkeit�und�Wut�auf�Iris�und�sich�selbst�werden�so�sichtbar.

Am Vormittag sitzt Chan-da in der Schulbibliothek und versucht zu lernen. Sie kann sich aber nicht konzentrieren, denn sie denkt darüber nach, warum sie immer mit anderen in Streit gerate; vielleicht liege es ja an ihr. Sie hat große Selbst-zweifel.

Am Mittag versucht Chanda den Englischtest trotzdem nachzuschrei-ben. Aber sie kann sich nicht konzentrieren und bricht ab. Ihr Lehrer, Mr Selalame, möchte mit ihr reden, aber sie schafft es nicht. Sie sagt nur, sie habe ihn enttäuscht und sei unfähig. Dann rennt sie davon.

Zu Hause erfährt Chanda, dass Iris bei Mrs Tafa sei, und sie legt sich von allem enttäuscht auf ihre Matratze.

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BuchSeite 216–223

(Kap. 33)

Film1:11–1:16 Std. (Kap. 12 / 13)

Kommentar zur Verfilmung

Mrs Tafa kommt ins Haus gestürzt und ruft Chanda zu einem Unfall auf der Müll-halde. Großer Menschenauf-lauf. Als Angehörige eines mutmaßlichen Opfers wird Chanda mit Mrs Tafa durch-gelassen. Chanda berichtet dann, was die Polizei über den Hergang des Unfalls recherchiert hat: Iris habe mit zwei weiteren Kindern Bier getrunken und dann den kleinen Paulo in einem Eimer in einen tiefen Brunnen hinab-gelassen, weil er dort die gestorbene Sara vermutete. Dabei sei Paulo aus dem Eimer in den Brunnen ge-stürzt und die zwei Kinder hätten Hilfe geholt. Danach sei Iris verschwunden gewe-sen; mutmaßlich sei auch sie im Brunnen, denn sie habe Paulo schuldbewusst retten wollen.

Chanda brüllt verzweifelt in den dunklen Brunnen hinab nach Iris. Da meldet Iris sich aus einer Öltonne, die neben dem Brunnen steht.

Erleichterung und Versöh-nung zwischen Iris und Chanda

Die Feuerwehr birgt Paulo – lebend, denn er sei weich gefallen. Danach bergen drei Männer noch Jonahs entstellte Leiche aus dem Brunnen, Chanda erkennt ihn.

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BuchSeite 216–223

(Kap. 33)

Film1:11–1:16 Std. (Kap. 12 / 13)

Kommentar zur Verfilmung

An einem Dienstag, morgens: Chanda kündigt ihren Geschwistern an, mittags in der Schule ei-nen Englischtest nachzu-schreiben; Esther werde sie versorgen. Iris lehnt sich gegen Chanda auf, sie werde zu Mrs Tafa es-sen gehen. Chanda fühlt sich als Versagerin.

Iris�widersetzt�sich�Chanda,�sie�tut�nicht,�was�Chanda�will.�Iris�verlangt�nach�ihrem�Papa,�Jonah,�und�sagt,�dass�sie�Chanda�hasse.�Chanda�stößt�sie�zu�Boden,�die�beiden�ringen�miteinander.�Dann�geht�Iris�wütend�davon.

Andere�Einbettung�des�Streits,�aber�mit�gleicher�Tendenz:�Iris�akzeptiert�Chanda�nicht�als�Vertreterin�der�Mutter.�Hinzugefügt�wird�im�Film,�dass�Chanda�gegenüber�Iris,�der�kleineren�Schwester,�sogar�handgreiflich�wird.�Ihre�Hilflosigkeit�und�Wut�auf�Iris�und�sich�selbst�werden�so�sichtbar.

Am Vormittag sitzt Chan-da in der Schulbibliothek und versucht zu lernen. Sie kann sich aber nicht konzentrieren, denn sie denkt darüber nach, warum sie immer mit anderen in Streit gerate; vielleicht liege es ja an ihr. Sie hat große Selbst-zweifel.

Chanda�sitzt�zu�Hause�und�versucht�zu�lernen.�Sie�ist�aber�zu�müde�und�kann�sich�nicht�konzentrieren.�Sie�wirft�ihre�Schulsachen�in�die�Ecke.

Chanda�sitzt�zu�Hause,�nicht�in�der�Schule,�die�im�Film�insgesamt�weniger�vorkommt�als�im�Buch.�Ihre�Unfähigkeit,�sich�zu�konzentrieren,�und�ihre�Müdigkeit�werden�durch�entsprechende�Gesten�deutlich.�Ihre�Verzweiflung�drückt�sich�in�hinzugefügter�Handlung�aus:�sie�wirft�die�Schulsachen�in�die�Ecke.�Das�dramatisch�schwankende�Licht�der�Glühbirne�vor�ihrem�Gesicht�unter-streicht,�wie�aufgebracht�sie�ist.

Am Mittag versucht Chanda den Englischtest trotzdem nachzuschrei-ben. Aber sie kann sich nicht konzentrieren und bricht ab. Ihr Lehrer, Mr Selalame, möchte mit ihr reden, aber sie schafft es nicht. Sie sagt nur, sie habe ihn enttäuscht und sei unfähig. Dann rennt sie davon.

Dann�geht�sie�trotzdem�in�die�Schule.�Es�stehen�Examens-prüfungen�für�alle�an.�Chanda�geht�aber�gar�nicht�bis�in�den�Klassenraum.�Nach�einem�kurzen�tröstenden�Zuspruch�des�Lehrers�an�der�Tür�rennt�sie�davon.

Anders�ist:�Es�sind�Examensprüfungen�für�alle�Schüler�und�der�Lehrer�spricht�nur�kurz�mit�ihr;�dieser�spielt�im�Film�insgesamt�nicht�die�(positive,�wichtige)�Rolle�(für�Chanda)�wie�im�Buch.�Um�Chandas�Gefühle�zu�zeigen,�sind�zu�Beginn�der�Szene�nur�ihre�Füße�zu�sehen,�die�verzweifelt,�trotzig,�die�Niederla-ge�schon�ahnend,�vorwärtseilen.�(Vgl.�dazu�Chandas�starr�dastehenden�Beine�in�der�Eingangsszene�des�Films.)

Zu Hause erfährt Chanda, dass Iris bei Mrs Tafa sei, und sie legt sich von allem enttäuscht auf ihre Matratze.

Zu�Hause�erfährt�Chanda�von�Soly�und�Esther,�dass�unklar�ist,�wo�Iris�sich�aufhält.�Sie�wirkt�verzweifelt�und�traurig.�Sie�klagt�Esther,�dass�alle�sie�enttäuschten�und�im�Stich�ließen;�Esther�widerspricht�ihr�und�tröstet�sie.

Esther�wird�als�Dialogpartner�hinzugefügt,�ihr�gegenüber�kann�Chanda�(für�den�Zu-schauer)�ihre�Gefühle�benennen.

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AB 4 Szenenvergleich – Buch und Film

BuchSeite 216–223

(Kap. 33)

Film1:11–1:16 Std. (Kap. 12 / 13)

Kommentar zur Verfilmung

Mrs Tafa kommt ins Haus gestürzt und ruft Chanda zu einem Unfall auf der Müll-halde. Großer Menschenauf-lauf. Als Angehörige eines mutmaßlichen Opfers wird Chanda mit Mrs Tafa durch-gelassen. Chanda berichtet dann, was die Polizei über den Hergang des Unfalls recherchiert hat: Iris habe mit zwei weiteren Kindern Bier getrunken und dann den kleinen Paulo in einem Eimer in einen tiefen Brunnen hinab-gelassen, weil er dort die gestorbene Sara vermutete. Dabei sei Paulo aus dem Eimer in den Brunnen ge-stürzt und die zwei Kinder hätten Hilfe geholt. Danach sei Iris verschwunden gewe-sen; mutmaßlich sei auch sie im Brunnen, denn sie habe Paulo schuldbewusst retten wollen.

Mrs�Tafa�kommt�ins�Haus�gestürzt�und�ruft�Chanda�zu�einem�Unfall�auf�der�Müllhalde.�Großer�Menschenauflauf.�Als�Schwester�eines�mutmaß-lichen�Opfers�wird�Chanda�mit�Mrs�Tafa�durchgelassen.�Der�Polizist�erklärt:�Zwei�Kinder�hätten�Bier�getrunken�und�seien�in�den�Brunnen�gefallen.�Ein�Junge�ergänzt:�Iris�habe�vom�Brunnenrand�aus�hinab�zu�Sara�gesprochen,�die�vermeintlich�dort�unten�liege.�Da�habe�auch�Paulo�Sara�sehen�wollen�und�sie�hätten�ihn�hinabgelassen;�dabei�sei�er�abgestürzt.�Iris�habe�sich�die�Schuld�daran�gegeben�und�habe�hinunterklettern�wollen,�um�Paulo�zu�retten.�Sie�habe�Iris�weggeschickt,�um�Hilfe�zu�holen.�Danach�sei�sie�ver-schwunden.

Der�Ablauf�ist�im�Film�genauso�wie�im�Buch.�Der�Unfallhergang�wird�im�Buch�aber�durch�Chanda�referiert,�während�im�Film�ein�Po-lizist�und�ein�Junge�ihr�und�Mrs�Tafa�direkt�erzählen,�was�passiert�sei.�In�etwa�gleich�ist�auch�der�Hergang�des�Unfalls�selbst.�Im�Film�hat�Iris�noch�etwas�mehr�Schuld�am�Absturz�des�Jungen,�weil�sie�die�Idee�verbreitete,�die�gestorbene�Sara�sei�nun�im�Brunnen.

Chanda brüllt verzweifelt in den dunklen Brunnen hinab nach Iris. Da meldet Iris sich aus einer Öltonne, die neben dem Brunnen steht.

Erleichterung und Versöh-nung zwischen Iris und Chanda

Chanda�brüllt�verzweifelt�in�den�dunklen�Brunnen�hinab�nach�Iris.�Dann�führt�Mrs�Tafa�Chanda�beiseite,�damit�die�Feuerwehr�mit�der�Bergung�beginnen�kann.�Chanda�sitzt�eine�ganze�Weile�voller�Verzweiflung�auf�einer�Bank.�Da�hört�sie�ihren�Namen�rufen�und�entdeckt�Iris�unter�einer�Tribüne.�Erleichterung�und�Versöhnung�zwischen�Iris�und�Chanda.

Der�Ablauf�ist�vergleichbar.�Der�Film�nimmt�sich�aber�mit�dem�Auffinden�von�Iris�mehr�Zeit,�um�Chandas�Schmerz�und�Verzweif-lung,�ausgedrückt�in�einschlägigen�Gesten,�ausführlicher�zeigen�zu�können:�Immerhin�hatte�Chanda�sich�im�Streit�von�Iris�getrennt�und�jetzt�war�sie�vielleicht�tot.

Die Feuerwehr birgt Paulo – lebend, denn er sei weich gefallen. Danach bergen drei Männer noch Jonahs entstellte Leiche aus dem Brunnen, Chanda erkennt ihn.

Die�Feuerwehr�birgt�Paulo�–�lebend,�denn�er�sei�weich�gefal-len.�Danach�bergen�drei�Männer�noch�Jonahs�entstellte�Leiche�aus�dem�Brunnen.�Sie�scheint�sehr�zu�stinken.�Chanda�und�Tafa�erkennen�ihn,�und�Mrs�Tafa�reißt�Chanda�rasch�mit�sich�fort,�damit�sie�nicht�weiter�hinsieht.

Das�Buch�betont,�wie�entstellt�Jonah�gewe-sen�sei,�im�Film�ist�es�der�Gestank,�der�ihn�charakterisiert�(zu�erkennen�am�Nasezuhal-ten�der�Umstehenden).�Hier�wie�zu�Beginn�der�Szene�ist�Mrs�Tafa�wieder�bei�Chanda�und�kümmert�sich�um�sie.

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Links und Literatur

Um�über�den�Film�zu�recherchieren,�sollte�man�seine�unterschiedlichen�Titel�berücksichtigen:›Le�secret�de�Chanda‹,�›Life,�Above�All‹�und�›Geliebtes�Leben‹.Zum�Film�und�den�Dreharbeiten�siehe�Allan�Strattons�Eintragungen�auf�seiner�Homepagehttp://www.allanstratton.com

Detaillierte�Informationen�über�die�Entstehung�des�Filmes�enthält�folgendes�Dokumentwww.festival-cannes.com/assets/Image/Direct/033752.pdf(in�französischer�Sprache)

Offizielle�Filmseitehttp://www.geliebtesleben.senator.de/

Zur�Filmanalysehttp://www.horn-netz.de/seminare/filmanalyse/index.php

Rüdiger�Steinmetz:�Grundlagen�der�Filmästhetik.�Filme�sehen�lernen�1.�Frankfurt�am�Main:Zweitausendeins�2005�ff.�(Buch�mit�einer�DVD)

Rüdiger�Steinmetz:�Licht,�Farbe,�Sound.�Filme�sehen�lernen�2.�Frankfurt�am�Main:Zweitausendeins�2008�(Buch�mit�zwei�DVDs)

Stefan�Volk:�Filmanalyse�im�Unterricht.�Zur�Theorie�und�Praxis�von�Literaturverfilmungen.Paderborn:�Schöningh�2004.

Weitere�Romane�von�Allan�Stratton�bei�dtv�junior:

›Chandas Krieg‹�(dtv�pocket�78218),�ebenfalls�mit�Unterrichtsmodell

›In seinem Schatten. Leslies Geschichte‹�(dtv�pocket�78227)

›Im Fadenkreuz der Angst‹�(dtv�pocket�78250)