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Bonn LVR-LandesMuseum www.landesmuseum-bonn.lvr.de Lesen retten! Neue Buchpatenschaften zur Rettung wertvoller historischer Bestände

Lesen retten! - LVR-LandesMuseum Bonn€¦ · Der Schweizer Robert Forrer (1866–1947) war im Verlauf seinen Lebens vieles: Denkmalschützer, Redakteur der „Antiquitäten-Zeitschrift“,

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BonnLVR-LandesMuseumwww.landesmuseum-bonn.lvr.de

Lesen retten! Neue Buchpatenschaften zur Rettung wertvoller historischer Bestände

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Lesen retten! Neue Buchpatenschaften zur Rettung wertvoller historischer Bestände

Die Bibliothek des LVR-LandesMuseums und des Vereins von

Altertumsfreunden im Rheinlande e.V. blickt auf eine bald

zweihundertjährige Geschichte zurück. Sie bewahrt eine große Anzahl

von seltenen und kostbaren Büchern in ihren Beständen. Einige

dieser Kostbarkeiten zeigen heute Alterserscheinungen: Schimmel,

Feuchtigkeit oder Tintenfraß haben die Seiten befallen, Einbände und

Buchblöcke sind durch häufige Nutzung oder ungünstige Lagerung

beschädigt worden. Eine sachgerechte Restaurierung kann diese

Schäden beheben und die Bücher so für zukünftige Generationen

bewahren. Die Restaurierungsmaßnahmen sind jedoch mit

erheblichem finanziellen Aufwand verbunden, der von der Bibliothek

allein nicht getragen werden kann. Daher bitten wir Sie um Ihre

Unterstützung:

Werden Sie Buchpate!

Bereits 2009 konnten 22 Titel aus dem Rara-Bestand mit der Hilfe

von Buchpatinnen und Buchpaten restauriert werden. Einige haben

mit Ihrer Spende die gesamten Restaurierungskosten für ein

Buch übernommen, andere haben sich anteilig an den Kosten der

bestandserhaltenden Maßnahmen beteiligen. Jede Spende hat uns

geholfen, und wir danken herzlich dafür!

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Auch diesmal haben wir 25 Bände des historischen Bestands

ausgewählt, die dringend restauriert werden müssen. Sie haben alle

einen besonderen Wert für unsere Bibliothek, weil sie Werke aus dem

Museumsbesitz beschreiben oder für die wissenschaftliche Forschung

unersetzbar sind. Mit ihrer Spende unterstützen Sie die Bewahrung

dieser Kulturgüter.

Die Buchpatinnen und Buchpaten werden, wenn sie einverstanden

sind, auf unserer Internetseite namentlich erwähnt. Sie erhalten eine

Spendenquittung, und auf Wunsch wird Ihnen das fertig restaurierte

Werk präsentiert.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Dann wenden Sie sich bitte an die Bibliothek des LVR-LandesMuseums

Bonn (0228/2070-201 oder [email protected])

Unser Spendenkonto:

Sparkasse KölnBonn Kontonr. 18341 BLZ 37050198

Postbank Köln Kontonr. 36443502 BLZ 37010050

Kontoinhaber: Verein von Altertumsfreunden

Stichwort: Buchpatenschaft

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Exter, Friedrich Ludwig: Versuch einer Sammlung von Pfältzischen Medaillen, Schau-Gedächtnis und allerley andern Müntzen ... welche derer Chur-Fürsten und Pfaltz-Graven von der Bayerischen- oder sogenannten Alten Chur-Linie Geschichte erläuternIIer Theil : Die Münzen Samtlicher Pfalzgraven von der Zweybrück- Birckenfeld- und Veldenzischen Linie... - Zweybrücken : P. Hallanzy, 1775 - getr. Zählung

RLM 4172F 80b

Friedrich Ludwig Exter (1714–1787) war Pfarrer und Pädagoge. Er unterrichtet unter anderem den späteren König Max I. von Bayern. Exter war zudem ein wichtiger deutscher Numismatiker. Der vorliegende zweibändige Titel mit seinen über tausend Münzbeschreibungen ist ein wichtiges Standardwerk für die numismatische Sammlung.

Das älteste der hier vorgestellten Bücher bedarf einer behutsamen Restaurierung. Der erste Teil des Titels wurde bereits restauriert, beim vorleigenden zweiten Teil sind die Seiten sind verschmutzt, der Buchrücken hat sich auf einer Seite vom Buchdeckel getrennt. Dieser Bruch wurde notdürftig mit Klebeband gesichert. Die Umschlagsecken sind abgestoßen.

notwendige MaßnahmenDie Seiten werden trockengereinigt. Die Falz wird verstärkt. Die Klebestreifen werden vorsichtig abgenommen. Der Bruch des Buchrückens und die Ecken werden verschlossen.

geschätzte Kosten

320 Euro

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Rein, Richard: Führer durch das Naturschutzgebiet „Neandertal“. - Neandertal: Gasthaus u. Pension Neanderhöhle, [ca. 1921] - 16 S., [4] Bl.

RLM 57/376L 70i

Das Heft ist eine Werbebroschüre für das Naturschutzgebiet Neandertal, Herausgeber ist das Gasthaus und Pension Neanderhöhle. Der Verfasser Dr. Richard Rein (1883–1968) war Oberstudienrat in Düsseldorf. Von 1919 bis 1945 war er Leiter der Staatlichen Hauptstelle für den naturwissenschaftlichen Unterricht und Beauftragter für Naturschutz. Neben der Geologie des Tals, seiner Fauna und Flora werden in dem Naturführer sieben Wanderrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgeraden vorgestellt. Zwar wird im Heft vielfach die „Naturfreude“ hervorgehoben, auf dem Umschlag findet sich jedoch nicht das Tal, sondern das prominenteste Exponats unseres Museums: die Schädeldecke des Neandertalers. Der Neandertalerfund hatte für die gesamte Region große Bedeutung, er wird auch in diesem Heftchen ausführlich behandelt.

Das Heft ist sehr beschädigt. Das Holzschliffpapier ist sehr vergilbt, Papier und Umschlag sind brüchig und rissig. Der Umschlag hat an der Faltstelle einen langen Riss; zudem sind die Heftklammern korrodiert. Die Signatur wurde mit Hilfe eines Klebebandes angebracht, welches das empfindliche Papier zusätzlich angreift.

notwendige MaßnahmenDas Klebeband wird entfernt. Das gesamte Heft wird entsäuert und trockengereinigt. Sämtliche Risse werden geglättet und verschlossen. Die Heftklammern werden entfernt. Das Heft bekommt eine Fadenheftung.

geschätzte Kosten

280–300 Euro

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Rein, Richard: Führer durch das urgeschichtliche Museum Neandertal. – Mettmann: Naturschutzverein Neandertal e. V., [ca. 1937]. - 10 Bl. : Ill.

RLM 57/376L 70i

Auch dieses Heft wurde von Richard Rein verfasst. Er regte die Gründung eines Museums im Neandertal an. Das Museum wurde 1937 eröffnet und Rein wurde sein erster Direktor.Der kleine Museumsführer stammt aus der Mitte der dreißiger Jahre und ist einer der frühsten Museumskataloge des urgeschichtliche Museum Neandertal. Im Katalog folgt Rein dem didakti-schen Konzept der Ausstellung, möglichst knapp und verständlich Urgeschichte dazustellen. Inhaltlich ist der Text bereits von der NS-Ideologie geprägt.

Das Papier ist säurehaltig und verschmutzt. Der Heftrücken ist gerissen und ausgefranst.

notwendige MaßnahmenDer Riss am Heftrücken wird verschlossen. Es erfolgt eine Entsäuerung und Trockenreinigung. Um mögliche Schäden durch rostendes Metall zu vermeiden, werden die Heftklammern entfernt und eine Fadenhaftung angebracht.

geschätzte Kosten

180 Euro

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Merckel, Curt: Die Ingenieurtechnik im Altertum. – Berlin: Springer, 1899. - XIX, 658 S., Ill.

RLM 36/113O 512c

Der Autor Curt Merckel (1858–1921) arbeitete als Baurat der Baude-putation in Hamburg. In seiner umfangreichen Darstellung der antiken Ingenieurtechnik gilt sein Hauptinteresse der Bautechnik. Dabei spielen Wasserbauanlagen eine zentrale Rolle. Die Schwerpunkte seiner Darstellung liegen auf Rom und Griechenland. Dennoch werden auch technische Bauwerke aus China, Indien, dem Alten Orient und Ägypten vorgestellt. Das Werk wird durch zahlreiche Illustrationen und ein Verzeichnis der wichtigsten antiken Ingenieure abgerundet.

Das Exemplar ist eine Erstausgabe. Trotz seines Alters ist der Inhalt des Buchs das Buch bis heute aktuell und wird immer wieder neu aufgelegt.

Der Buchrücken ist an beiden Seiten vom Buchumschlag abgerissen. Der Umschlagsstoff ist an diesen Rissen stark ausgefranst.

notwendige Maßnahmen

Die Risse werden vorschossen und der Buchrücken gesichert.

geschätzte Kosten

200 Euro

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The Journal of the Anthropological Institute of Great Britain and Ireland. Hrsg.: Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland. LondonVol. VII. No. I. August, 1878. 103 S., Ill.Vol. VIII. No. IV, May, 1879. 432 S., Ill.(Altbestand Handbibliothek Hermann Schaaffhausen)

Z 1665

Das renommierte Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland wurde 1871 gegründet und ist die älteste anthropologische Gesellschaft der Welt. Die beiden vorliegenden Exemplare stammen aus dem Nachlass eines frühen Förderers des damaligen Provinzialmuseums, Prof. Dr. Hermann Schaaffhausen. Der prominente Vorbesitzer macht die Publikationen für die Bibliothek besonders wertvoll. Die Mai-Ausgabe von 1879 hat einen handschriftlichen Besitzvermerk auf dem Umschlag. Die Schäden der beiden Bände sind ähnlich. Dabei weist der Band vom Mai 1879 stärkere Gebrauchsspuren auf. Das Papier der Buchblöcke und die Buchdeckel sind brüchig und rissig. In beiden Fällen ist der Buchblock teilweise vom Einband gelöst.

notwendige MaßnahmenBeide Buchrücken werden erneuert. Sowohl die Seiten als auch die Buchdeckel werden gesichert. Die Risse werden verschlossen. Der gesamte Buchblock wird bei beiden Exemplaren neu geheftet und abschließend an die Buchrücken angehängt.

geschätzte Kosten

Vol. VII. No. I. August, 1878 ca. 200 Euro

Vol. VIII. No. IV, May, 1879 ca. 300 Euro

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Forrer, Robert: Geschichte der europäischen Fliesen-Keramik vom Mittelalter bis zum Jahre 1900. - Starssburg, Schlesier [u.a.] 1901. - 93 S., C (100) Taf., überw. Ill.

RLM 68/893D 803a

Der Schweizer Robert Forrer (1866–1947) war im Verlauf seinen Lebens vieles: Denkmalschützer, Redakteur der „Antiquitäten-Zeitschrift“, Kunsthistoriker und -händler, Sammler, Museumsdirektor. Er leitete zahlreiche wissenschaftliche Ausgrabungen im Elsass. Ab 1909 arbeitete er als Konservator des Musée Archéologique in Strassburg.Forrer verfasste zahlreiche archäologische und kunsthistorische Schriften. Zu diesen gehört auch der mit vergoldetem Buchschnitt versehen Prachtband über die Fliesen-Keramik. Die hundert Beispieltafeln sind aufwändig farbig – zum Teil vergoldet – auf kartoniertes Papier gedruckt. Als Beispiel für herausragende Fliesen wurden auch rheinische Produkte abgebildet, beispielsweise Wandfliesen der Wessel´s Wandplattenfabrik aus Bonn-Poppelsdorf.

Das Buch leidet unter seinem Gewicht. Die Verbindung zwischen dem Buchblock und dem Buchumschlag ist stark gelockert. Der Buchrücken weist Risse auf. Die Ecken der Buchdeckel sind bestoßen.

notwendige MaßnahmenDas Buch muss in erster Linie stabilisiert werden. Der Band bekommt eine neue Ableimung. Die Schäden am Buchrücken werden behoben. Der Buchblock wird neu an den Rücken angehängt. Die beschädigten Ecken werden gefestigt.

geschätzte Kosten

400–500 Euro

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Namur, Albert Joseph: Rapport sur les inscriptions votives et statuettes trouvées à Géromont près de Girouville (Luxembourg belge), et sur les tombes gallo-franques de Wecker, découvertes en 1848. 14 S., IV-VII Taf.

AV 08/00209H 3167

In dem Heft befinden sich zwei französischsprachige Vorträge von Albert Namur. Beide beschreiben Funde aus dem Jahr 1848. Im ersten Teil werden antike Votivinschriften und Statuen beschrieben, die in der Region zwischen Geromont in Frankreich und der belgischen Provinz Girouville, die an Luxemburg angrenzt, gefunden wurden. Im zweiten Teil werden Funde aus gallo-fränkischen Gräbern aus der luxemburgischen Kleinstadt Wecker vorgestellt. Bilder zu beiden Artikeln befinden sich im Anhang.

Das Heft weist die üblichen Gebrauchsspuren auf. Der Heftblock ist auf Grund des beschädigten Rückens lose. Das Papier ist verschmutzt und zum Teil eingerissen.

notwendige MaßnahmenDer Buchrücken muss stabilisiert werden. Das Papier wird trocken-gereinigt. Die Ecken des Einbands werden repariert. Die Risse werden mit Japanpapier geflickt.

geschätzte Kosten

200 Euro

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The Roman imperial coinage.Bd. 2: Vespasian to Hadrian. hrsg.: Harold Mattingly and Edward A. Sydenham. – London: Spink, 1926 - XVI, 568 S. : Ill.

RLM-1339F 203

Die Reihe Roman Imperial Coinage ist seit dem Erscheinen des ersten Bandes 1923 immer noch das maßgebliche Nachschlage- und Zitierwerk für die wissenschaftliche Ansprache von Münzen aus der Römischen Kaiserzeit. So gut wie alle Münzen der römischen Herrscher sind dort erfasst und nach Münzstätten und Entstehungszeit gegliedert. Band 2 umfasst die Münzen von Vespasian bis Hadrian, dem Kaiser mit der umfangreichsten Münzprägung (1095 Typen!) überhaupt.

Das vorliegende Exemplar, seit Jahrzehnten im Münzkabinett des LVR-LandesMuseums in Gebrauch, enthält diverse in Bleistift vor-genommene kleinere Hervorhebungen und Nachbesserungen früher und amtierender Numismatiker, die sich im Laufe der Zeit während der Bearbeitung des rheinischen Fundmünzmaterials anhand dieses Buches ergaben. Sie machen das originale Exemplar besonders wertvoll und bezeugen die Tradition der Fundmünzbearbeitung im LandesMuseum Bonn mit der größten Sammlung rheinischer (Fund-)münzen überhaupt.

Die Seiten haben sich aus dem Buchblock gelöst. Sie sind brüchig und zum Teil sehr stark eingerissen.

notwendige MaßnahmenDie Risse in den Seiten werden geschlossen, fehlende Stellen ergänzt. Die losen Blätter werden in den Buchblock eingesetzt.

geschätzte Kosten

200 Euro

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Zahn, Wilhelm: Die Wüstungen der Altmark.hrsg. von der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt. Bearb. von W. Zahn. - Halle a. S.: Hendel, 1909. - XXIX, 499 S.

RLM-68/1010O 238g

Das historische Kulturgebiet Altmark gehört zum heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt. Als Wüstungen werden Siedlungen bezeichnet, die vor der Neuzeit aufgegeben wurden, jedoch in Urkunden, mündlichen Überlieferungen oder als Reste im Boden zu finden sind. Der Pfarrer Wilhelm Zahn ist nach eigener Aussage „mit seinen jungen Töchtern hinausgezogen und hat die Altmark kreuz und quer durchstreift“. Er hat so alle 614 beschriebenen Wüstungen persönlich besucht. Der Autor hat bei seinen Beschreibungen einen Schwerpunkt auf die Namensforschung, Topographie und Ortsgeschichte gelegt. Ergänzt werden die Artikel durch Literatur- und Urkundennachweise. Alle vorgestellten Wüstungen sind in einer ausfaltbaren und farbigen Landkarte im Anhang ver-zeichnet.

Das Werk hat keinen Einband, es wurde in einen Papierumschlag gelegt und notdürftig zusammengeklebt. Diese Verklebung hat sich mittlerweile gelöst. Der Buchblock fällt auseinander und ist durch die Klebstoffreste sehr stark verschmutzt.

notwendige MaßnahmenDer Buchblock wird vollständig gereinigt. Ein neuer Einband wird erstellt. Der Buchblock erhält eine neue Heftung und wird abschießende mit dem neuen Einband verbunden.

geschätzte Kosten

500 Euro

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Bode, Wilhelm von: Meister der holländischen und vlämischen Malerschulen.- Leipzig: Seemann, 1917. - IX, 399 S., XXIV Taf., zahlr. s/w Ill.

RLM 3400X 34/12

Wilhelm von Bode (1845-1929) war Generaldirektor der staatlichen Kunstsammlungen Berlin, er verfasste Standardwerke zur nieder-ländischen Malerei und zur italienischen Plastik. Bei dem vorliegenden Band handelt es sich um eine nummerierte und auf 125 Exemplare beschränkte Sammler-Ausgabe, unser Exemplar trägt die Nummer 27. Neben vierundzwanzig auf kartoniertem Papier gedruckten Bildtafeln verfügt dieser Prachtband über einen Goldschnitt.

Das Buch ist sehr schwer. Besonders die kartonierten Bildtafeln belasten die Buchbindung. Die Verbindung zwischen Einband und Buchblock ist gelockert. Die Bindung des Text- und des Tafelteils ist fast vollständig gelöst, einzelne Seiten sind eingerissen. Eine frühere Signatur wurde mit einem breiten Klebestreifen angebracht. Die Reste des Klebestreifens wurden gelöst, so entstanden Löcher. Die Ecken und Umschlagränder sind abgestoßen und eingerissen.

notwendige MaßnahmenDie Seitenrisse werden verschlossen. Der Band wird neu abgeleimt und der Buchblock wird neu in den Buchdeckel eingehängt. Die Schäden an den Einbandkanten und -ecken werden behoben. Die Klebebandreste werden von dem Buchdeckel entfernt, die durch das Ablösen des Klebebands entstanden Schäden werden farblich abgemildert.

geschätzte Kosten

300–350 Euro

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Congrès archéologiques de France. XLIIIe Session. Seances Generales tenues a Arles en 1876. Hrsg. : La Société française d‘archéologie pour la conservation et la description des monuments historiques, - Paris: Bouserez, 1877. - 932 S., VI Taf., Ill., Kt.

AV (Altbestand)Z 1770

Die Französische Gesellschaft für Archäologie wurde 1834 gegründeten. Zu ihren Mitgliedern zählen bis heute sowohl Wissenschaftler als auch Laien. Ein thematischer Schwerpunkt ist die Denkmalpflege. Seit ihrem Gründungsjahr veranstaltet die Société jährliche Kongresse, die an verschieden historischen Orten in Frankreich stattfinden. Neben Vorträgen wird besonderer Wert auf Besichtigungen von örtlichen Denkmälern gelegt.

Der hier vorgestellte Kongressbericht behandelt das Treffen von 1876 in Arles und enthält Beiträge zur Archäologie, Ethnologie, Numismatik, Mineralogie, Philosophie und Geschichte. Das Buch zeigt auf 47 Tafeln Abbildungen von neu gefundenen Münzen, Ausgrabungsfunden und Landkarten - zum Teil auf großzügigen Leporellos.

Der augenfälligste Schaden ist ein Riss in Buchrücken. Der Buch-rücken ist vollständig vom Buchblock abgelöst, das Leder ist sehr porös. Einzige Sicherung ist ein Klebebandstreifen mit dem Signaturschildchen.

notwendige MaßnahmenDas Klebeband wird entfernt. Der Buchrücken wird unter Verwendung der erhaltenen Teile vollständig erneuert.

geschätzte Kosten

250 Euro

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Sammlung Kommerzienrat Otto Bally, Säckingen : Beschreibung von Münzen und Medaillen des Fürstenhauses und Landes Baden … aus der Sammlung des Grossherzoglich Badischen Kommerzienraths Otto Bally in Säckingen. – Aarau : Sauerländer, 1896 - XXIX S., [5] Bl., 122 S., [12] Bl.: Ill., graph. Darst.

RLM 3634F 13b

Otto Bally (1839–1908) war der Sohn Schweizer Textilfabrikanten. Die Familie Bally siedelte sich im Jahre 1835 in Säckingen im Groß-herzogtum Baden an und gründete hier ihre erste mechanische Bandweberei. Für seinen Einsatz im Dienste der freiwilligen Feuer-wehr verlieh ihm 1896 der Großherzog Friedrich I. den Titel des großherzoglich badischen Kommerzienrats. Bally sammelte Münzen und Medaillen seiner Heimatregion und präsentiert diese in der vorliegenden Publikation.Der Münzkatalog wurde aufwändig gestaltet. Neben detaillierten Abbildungen der Münzen enthält der Katalog auch zwei vergoldete Tafeln mit Badischen Wappen.

Der Buchrücken ist an mehreren Stellen beschädigt. Ein breites Stück Klebeband sichert unsachgemäß die Signatur. Die Ecken des Bucheinbands sind abgestoßen.

notwendige MaßnahmenDas Klebeband wird gelöst. Die Schäden am Buchrücken werden behoben. Die Ecken werden gesichert.

geschätzte Kosten

350 Euro

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Falke, Otto von: Das rheinische Steinzeug. Bd. 1-2.– Meisenbach: Riffarth, 1908 -Band 1: Cöln-Frechen und Siegburg. 138 S., Bl. IX: zahlr. Ill. Band 2: Raeren und der Westerwald. 128 S., Bl. X - XXVI: zahlr. Ill.

RLM 435X 1095

Otto von Falke (1862-1942) genoss europaweit einen hervorragenden Ruf im Museumswesen. Seine Arbeit führte ihn an viele Museen, unter anderem war er von 1895 bis 1908 Direktor des Kunstgewerbemuseums in Köln, ab 1920 Generaldirektor der Berliner Museen. Falke verfasste zahlreiche Sammlungskataloge und galt im Bereich des Kunstgewerbes als einer der bedeutendsten deutscher Forscher.

In den vorliegenden Doppelband werden unterschiedliche Keramik-erzeugnisse vorgestellt, u.a. Krüge. In beiden Bänden finden sich handschriftliche Anmerkungen „R.M. Bonn“, die auf Stücke im Museumsbestand verweisen. Die Buchdeckeln der zwei Bände haben lange Risse. In beiden Fällen erfolgte eine unsachgemäße Sicherung mit Klebeband. Die Buchblöcke sind gelöst. Die Umschlagsecken und -kanten sind bestoßen. Das Schutzpapier ist säurehaltig und greift die Bildtafeln an. Einzelne Seiten des Schutzpapiers haben sich aus dem Buchblock gelöst.

notwendige MaßnahmenDas bereits gelöste Schutzpapier wird durch ein säurefreies ersetzt. Bei beiden Büchern wird der Buchblock neu geklebt und geheftet. Das Klebeband am Buchrücken wird in beiden Fällen entfernt. Die Buchrücken werden erneuert, angestoßene Ecken und Kanten werden verschlossen.

geschätzte Kosten

400 Euro pro Band

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Von einem Nachforscher in historischen Dingen [Johann Christian von Stramberg]:Denkwürdiger und nützlicher Rheinischer Antiquarius welcher die wichtigsten und angenehmsten geographischen, historischen und politischen Merkwürdigkeiten des ganzen Rheinstroms von seinem Ausflußße in das Meer bis zu seinem Ursprunge darstellt, Mittelrhein. Der 2. Abt. 1. Bd. –Koblenz: Hergt, 1845 – 812 S.

AltbestandV 2

Zwischen 1842 und 1871 veröffentlichte Johann Christian von Stramberg (1785–1868) den sog. „Rheinischen Antiquarius“ in 34 Bänden. Dabei ging er keinesfalls wissenschaftlich vor, sondern schilderte Anekdoten, Sagen und Geschichten, verfasste weitschweifige Exkurse und Kommentare zur rheinischen Geschichte. Seine Schilderungen sind begrenzt auf Orte zwischen Koblenz und Köln. Der vorliegende Band behandelt das Rheinufer von Koblenz bis zur Nahmündung. Nach seinem Tod 1868 erschienen weitere 5 Bände.Der Buchrücken hat sich vollständig abgelöst. Ein Reststück mit dem Titel liegt separat vor. Ein langer und breiter Klebestreifen sichert die Signatur. Zudem ist die Verbindung zwischen dem Buchblock und dem Buchrücken gelöst.

notwendige MaßnahmenDas Klebeband wird entfernt. Die Verbindung zwischen dem Buchblock und dem Rücken wird gesichert. Der Buchrücken wird unter Verwendung des losen Titelteils erneuert.

geschätzte Kosten

250 Euro

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Leemans, Conradus:Nehalennia Altaar onlngs te Domburg ontdekt. – Amsterdam: Van der Post, 1871 – 25 S., Ill.

AV 07/558H 3400

Conradus Leemans (1809–1893) war ein niederländischer Ägyptologe. Ab 1839 war er Direktor des Leiden Museum. Die Abhandlung widmet sich dem Altar der Göttin Nehalennia in dem niederländischen Seebad Domburg. Spuren der Göttin wurde nur noch an einen zweiten Ort gefunden: Colijnsplaat. Eine eindeutige Zuordnung der Gottheit ist bis heute nicht gelungen. Die entdeckten Dank-Inschriften stammen überwiegend von Kaufleuten, die auf demSeeweg Handel mit Britannien trieben. Sie sprechen für die Interpre-tation der Nehalennia als Schutzgöttin des Handels oder der Seefahrt. Domburg entstand in der Nähe eines alten römischen Tempels, der Nehalennia gewidmet war. Die Kultstätte wurde im 3. Jahrhundert überflutet und erst 1647 wiederentdeckt.

Leemans hat das vorliegende Exemplar dem Verein von Altertumsfreunden gewidmet: „Dem Vereine der Altertumsfreunde im Rheinlande zu Bonn (Leit. Prof. Dr. aus´m Werth) vom Verfasser“.

Durch einen Bruch am Rücken hat das Heft seine Stabilität verloren. Der Buchblock ist gelockert. Einige Seiten sind an der Heftung leicht eingerissen. Das Papier ist verschmutzt.

notwendige MaßnahmenDer Rücken wird stabilisiert und sein Bruch wird verschlossen. Es folgt eine Trockenreinigung, die Risse werden verschlossen.

geschätzte Kosten

100 Euro

Page 19: Lesen retten! - LVR-LandesMuseum Bonn€¦ · Der Schweizer Robert Forrer (1866–1947) war im Verlauf seinen Lebens vieles: Denkmalschützer, Redakteur der „Antiquitäten-Zeitschrift“,

Les Monnaies royales de France depuis Hugues Capet jusqu‘à Louis XVI. Description des pièces avec indication de leur valeur actuelle. / Ed. Henri Hoffmann. – Paris : Hoffmann.

Bd. 1: Texte. – 1878 - XV, 215 S.

RLM 3878F 146

Das Buch ist ein wichtiger Bestand der numismatischen Sammlung der Bibliothek und wird auch heute noch häufig im Münzkabinett benutzt. Der Titel wurde von dem französischen Numismatiker Henri Hoffmann (1823–1898) herausgeben. Er besteht aus zwei Bänden. Der zweite Teil mit den Abbildungen der Münzen konnte bereits restauriert werden. Der vorliegende Band enthält die zu den Münzen gehörenden Beschreibungen und historische Hintergründe.

Der Buchblock hat sich vom Bucheinband gelöst. Die Bindung ist gelockert. Die Ecken und Kanten des Buchdeckels sind abgestoßen und abgerieben. Ähnliche Schäden weisen die geprägten Verzierungen des Buchrückens auf. Der Bucheinband wird zusätzlich durch das Klebeband beschädigt.

notwendige MaßnahmenDie abgeriebenen und bestoßenen Stellen an den Buchdeckeln werden verschlossen. Das Klebeband wird entfernt. Der Buchblock wird neu geheftet und gerklebt. Abschießend wird der Buchblock neu eingehängt.

geschätzte Kosten

400 Euro

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Sammlung Dr. Oertel-München Bildwerke der Gotik und Renaissance in Holz, Stein und Ton vornehmlich Deutsche Holzplastiken ; Ausstellung: 03.05.1913 - 05.05.1913 ; Versteigerung: 06.05.1913 u. 07.05.1913 – Berlin : Rudolph Lepke‘s Kunst-Auctions-Haus, 1913 - 50 S., 121 Taf.: zahl. s/w Ill.

RLM 3535C 2340/29

Richard Edwin Oertel (1865–1943) hat sich um 1892/93 ganz der altdeutschen Holzplastik als Sammelgut zugewendet. Der Kunsthistoriker und Sammler baute über mehrere Jahrzehnte eine einzigartige Sammlung mittelalterlicher Skulpturen auf, deren Schwerpunkt spätgotische Skulpturen (etwa 1480–1530) aus Ober- und Niederbayern, Tirol, Schwaben und vom Oberrhein war.Der Katalog enthält 121 Tafeln mit 202 zu versteigernden Objekten. An allen Objekten sind handschriftlich die Verkaufspreise vermerkt. Damit kann dieses Exemplar wichtige Informationen für die Provenienzrecherche liefern.

Das erste Vorsatzblatt hat einen langen Riss. Der Buchrücken fehlt vollständig. Die Heftnadeln sind zum Teil verbogen und stehen ab. Bei Nutzung besteht Verletzungsgefahr. Die Einbandecken sind abgerieben und bestoßen.

notwendige MaßnahmenDer Buchrücken wird erneuert. Die beschädigten Kanten und Ecken werden gefestigt. Der Riss im Vordersatz wird verschlossen.

geschätzte Kosten

200 Euro

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Froehner, Wilhelm: Les médaillons de l‘Empire Romain: depuis le Regne d‘Auguste jusqu‘a piscus Attale. – Paris: Rothschild, 1878 - XV, 396 S. : Ill.

AV 190F 105

Christian Eduard Ludwig Wilhelm Fröhner oder Guillaume Frœhner (1834–1925) war zwar ein deutscher klassischer Archäologe, doch sein Wirkunkungsort war Frankreich. Fröner studierte an mehreren deutschen Universitäten, unter anderem in Bonn. Ein Stipendium führte ihn um 1859 nach Frankreich. Dort arbeitete er in der Abteilung für griechisch-römische Altertümer der kaiserlichen Museen im Louvre und war Vorleser für Kaiser Napoleon III. Fröner verfasste viele Arbeiten zu numismatischen, historischen und archäologischen Themen. Viele Teile seines Nachlasses sind beim Band der Herzogin Anna Amalia Bibliothek 2004 verloren gegangen.

Im Jahr seiner Drucklegung hat der Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande den Band mit der Widmung „Geschenk des Verlegers an den Verein Dez. 78“ erhalten. Damit gehört das Buch zum Grundstock der Bibliothek.Die Schäden befinden sich am Buchumschlag, der Buchblock ist intakt. Ein Teil des Buchrückens ist abgebrochen. Das abgetrennte Stück liegt vor. Die Ecken und Kanten des Buchumschlags sind berieben und abgestoßen.

notwendige MaßnahmenDer Buchrücken wird unter Verwendung des abgetrennten Stücks erneuert. Die beschädigten Ecken und Kanten werden verschlossen.

geschätzte Kosten

150–200 Euro

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Archaeologia or Miscellaneous tracts relating to antiquity hrsg.: Society of Antiquaries of London

AV 32/203Z 1670

Die 1707 gegründet und bis heute bestehende Society of Antiquaries of London ist die führende britische Gelehrtengesellschaft für Denkmalpflege. Unter den Mitgliedern (Fellows of the Society of Antiquaries) der Londoner Gesellschaft für Altertumsforscher finden sich Kunsthistoriker, Archäologen und Architekturwissenschaftler.Ab 1770 hat die Society jährlich wissenschaftliche Publikation „Archaeologia or Miscellaneous tracts relating to antiquity“ herausgeben. Die Bibliothek besitzt eine geschlossen Sammlung sämtlicher Jahrgänge. Die Bände wurden aufwändig hergestellt: die Umschläge haben Goldprägungen, die Zeichnungen sind auf z.T. großformatigen Falttafeln abgebildet. Dank der hohen wissenschaftlichen Qualität der Artikel ist die Zeitschrift auch heute noch aktuell.Viele der Exemplare haben starke Gebrauchsschäden. Die Buchblöcke weisen zwar altersübliche Verschmutzungen auf, sind ansonsten aber intakt. Die Buchdeckel sind stark angegriffen, besonders die Buchrücken haben sich z.T. gelöst.Mindestens 20 Bände der Zeitschrift müssten restauriert werden. Im Rahmen unserer Aktion werden wir zwei Einzelbände vorstellen.

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Jahrgang 1792: 502 S. XL Taf., zahl. Ill.Die Schäden an diesem Band sind so gravierend, dass er zur Zeit nicht mehr benutzt werden darf.Die Buchdeckel haben sich vollständig vom Buchrücken gelöst. Das zur Sicherung angebrachte Klebeband ist gelöst. Durch die Ablösung sind am Buchrücken und -deckel Verfärbungen entstanden. Das Papier des Umschlags löst sich kontinuierlich ab. Die Kanten sind eingerissen, die Ecken sind bestoßen. Sowohl der Einband als auch die Buchseiten sind stark verschmutzt.

notwendige MaßnahmenDas Papier wird trockengereinigt, Risse werden geschlossen. Der Buchrücken wird z.T. erneuert und mit den Buchdeckeln neu verbunden, der Buchblock wird neu eingehängt. Schäden an den Kanten werden behoben.

geschätzte Kosten 700 Euro

Jahrgang 1871: 456 S., XXXVI Taf., zahl. Ill.Die Herstellung dieses jüngeren Bandes entspricht dem oben vorgestellten. Seine Schäden sind noch nicht so gravierend. Auch hier befinden sich die größten Schäden am Buchrücken, Teile haben sich abgelöst. Die Bandnummer ist nur noch auf einem separaten Stück vorhanden.

notwendige Maßnahmen:Der Buchrücken wird unter Verwendung der restlichen Teile erneuert und mit den Buchdeckeln neu verbunden. Der Buchblock wird neu eingehängt.

geschätzte Kosten350–400 Euro

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Wolff, J.A.: Die St. Nicolai-Pfarrkirche zu Calcar, ihre Kunstdenkmäler und Künstler: archivalisch und archäologisch bearbeitet ; ein Beitrag zur niederrheinischen Kunstgeschichte des Mittelalters. – Calcar : Selbstverl. des Verf., 1880. – Buchkasten mit Heft (91 Seiten, zahlr. Ill.), 90 Fototafeln.

RLM 14 (Altbestand)W 1385

Die katholische Kirche St. Nicolai in Kalkar bei Kleve am Niederrhein besitzt zahlreiche Kunstwerke aus der Zeit der Spätgotik und der Frührenaissance. Dazu gehören unter anderem mehrere Altäre, geschnitzte Retabel, Kirchenfenster sowie das Chorgestühl.J.A. Wolff hat für sein Werk die Kirche und ihr Interieur abfotografiert. Die Motive reichen von Großaufnahmen der Kirchenschiffe bis zu einzelnen Reliefgruppen der Altäre. Von den drei Teilen des Werks ist der hölzerne Buchkasten besonders stark beschädigt. Die gesamte untere Leiste fehlt. Der Buchrücken ist gebrochen. Dieser Schaden wurde notdürftig mit Klebestreifen gesichert. Wegen der Öffnung sind die Fototafeln zum Teil stark verschmutzt. Ein Leinenbändchen, mit dem die Fototafeln herausgehoben werden, ist abgerissen.

notwendige MaßnahmenDer Buchkasten erhält eine neue Leiste. Die Klebestreifen werden abgelöst. Das gebrochene Gelenk wird repariert und die Risse am Buchdeckel werden verschlossen. Die Tafeln werden gereinigt. Sollten bei der Reinigung Risse entdeckt werden, werde diese verschlossen. Ein neues Leinenbändchen wird angebracht.

geschätzte Kosten

350–400 Euro

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