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Liebe Freiberuflerinnen und Freiberufler, Liebe Leser! Ein interessantes Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr, in dem in Brandenburg ein Ministerpräsidentenwechsel stattgefun- den hat, in dem eine neue Bundesregierung lange für die Regierungsbildung benötigt hat und es nur wenige Wochen danach schon Unstimmigkeiten zum soeben vereinbarten Koalitionsvertrag gibt. Ein Jahr, in dem un- terminierenden Angriffe auf unsere Berufs- gruppen aus Brüssel eine neue Qualität er- reicht haben und selbst in unseren eigenen Reihen auf Bundesebene Präsidenten ge- wählt werden, die Mitgliedsorganisationen entstammen, die 48 Stunden zuvor ihren Austritt aus dem BfB erklärt haben. Hält man sich vor Augen, wie unter die- sen Rahmenbedingungen jeder Einzelne von uns dennoch zum wirtschaftlichen Er- folg seines Unternehmens, zum BIP, zum Steueraufkommen und zum Ausbildungs- markt beiträgt, ohne groß medienwirksam zu werden, so wird es deutlich, wie wichtig es ist, dass wir auf Länderebene eine ge- schlossene Basis darstellen, der es wichtig ist, die Ziele und Werte der Freiberuflichkeit zu wahren und voran zu bringen. Auch un- ser Ministerpräsident hat in einem persönli- chen Gespräch bereits darauf hingewiesen, dass für eine Abspaltung einzelner Freibe- rufsgruppen seitens der Politik nicht wirklich Verständnis und Gehör besteht, man aber in Brandenburg bereit sei, sich für uns ein- zubringen. Wir werden uns jedenfalls weiterhin den sich regelmäßig ändernden Rahmenbedin- gungen stellen und für die Freiberuflichkeit eintreten. Zunächst wünsche ich Ihnen Allen ein paar geruhsame Feiertage im Kreise Ihrer Freunde und Familien und einen glückli- chen Start ins neue Jahr. Ihr Thomas Schwierzy Informationen 4/2013 Landesverband der Freien Berufe Land Brandenburg e. V. Mit dem Rundtischgespräch, zu dem Mi- nisterpräsident Dietmar Woidke am 18. No- vember 2013 den LFB in die Staatskanzlei eingeladen hatte, setzte er eine Tradition fort, die sein Vorgänger Matthias Platzeck bereits im Jahre 2002 ins Leben gerufen hatte. Genau wie Platzeck, der enge Be- ziehungen zum LFB pflegte, demonstrierte der „Neue“ sein Interesse, den Freiberuf- lern zuzuhören und Probleme qualifiziert anzugehen. Davon zeugte auch die ge- ballte Kompetenz der Landesregierung in Woidkes Begleitung: Staatssekretär Prof. Dr. Wolfgang Schröder, MASF, Dr. Carsten Enneper, MWE, Stefanie Aust, Staatskanz- lei, Carsten Pranz BLMP, Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt, MUGV, Staatssekre- tär Rudolf Zeeb, MDI. In seiner Begrüßungsrede betonte der Ministerpräsident die Bedeutung der Frei- en Berufe für die wirtschaftliche Entwick- lung und Leistung des Landes Branden- burg, welche sich unter anderem auch in den vielen von Freiberuflern geschaffenen Arbeitsplätzen widerspiegele. Zudem hob er das große Wagnis der beruflichen Selb- ständigkeit als ein positives Engagement für wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft hervor, von der das Land durchweg profitieren kann. Inhaltlich wurden bei diesem ersten Kennenlernen das Problem der Tourismusabgabe, die Entbürokratisierung und der zunehmende Einfluss von Verordnungen aus Brüssel angesprochen. Verschiedene Einzelas- pekte wurden mit den anwesenden Staats- sekretären und Mitarbeitern vertieft. In die- sem Rahmen wurde vereinbart, aktuelle und zukünftige Probleme weiterhin in en- gem Kontakt mit den jeweiligen Ministerien zu erörtern. Zum Ende des Treffens sprach sich Ministerpräsident Woidke dafür aus, diesen seit über zehn Jahren regelmäßig stattfindenden Gedanken- und Problem- austausch zwischen Politik und Standes- vertretern der Freien Berufe weiterzufüh- ren. Thomas Baumgart Erste Gesprächsrunde des LFB bei Ministerpräsident Woidke Ministerpräsident will Gedankenaustausch mit Freiberuflern fortsetzen Erstes Treffen des LFB mit Ministerpräsident Woidke in der Potsdamer Staatskanzlei

LFB-Info 4 /2013

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Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Freien Berufe Land Brandenburg

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Page 1: LFB-Info 4 /2013

Liebe Freiberuflerinnen und Freiberufler,Liebe Leser!

Ein interessantes Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr, in dem in Brandenburg ein Ministerpräsidentenwechsel stattgefun-den hat, in dem eine neue Bundesregierung lange für die Regierungsbildung benötigt hat und es nur wenige Wochen danach schon Unstimmigkeiten zum soeben vereinbarten Koalitionsvertrag gibt. Ein Jahr, in dem un-terminierenden Angriffe auf unsere Berufs-gruppen aus Brüssel eine neue Qualität er-reicht haben und selbst in unseren eigenen Reihen auf Bundesebene Präsidenten ge-wählt werden, die Mitgliedsorganisationen entstammen, die 48 Stunden zuvor ihren Austritt aus dem BfB erklärt haben.

Hält man sich vor Augen, wie unter die-sen Rahmenbedingungen jeder Einzelne von uns dennoch zum wirtschaftlichen Er-folg seines Unternehmens, zum BIP, zum Steueraufkommen und zum Ausbildungs-markt beiträgt, ohne groß medienwirksam zu werden, so wird es deutlich, wie wichtig es ist, dass wir auf Länderebene eine ge-schlossene Basis darstellen, der es wichtig ist, die Ziele und Werte der Freiberuflichkeit zu wahren und voran zu bringen. Auch un-ser Ministerpräsident hat in einem persönli-chen Gespräch bereits darauf hingewiesen, dass für eine Abspaltung einzelner Freibe-rufsgruppen seitens der Politik nicht wirklich Verständnis und Gehör besteht, man aber in Brandenburg bereit sei, sich für uns ein-zubringen.

Wir werden uns jedenfalls weiterhin den sich regelmäßig ändernden Rahmenbedin-gungen stellen und für die Freiberuflichkeit eintreten.

Zunächst wünsche ich Ihnen Allen ein paar geruhsame Feiertage im Kreise Ihrer Freunde und Familien und einen glückli-

chen Start ins neue Jahr.

IhrThomas Schwierzy

Informationen4/2013

Landesverband der Freien Berufe Land Brandenburg e. V.

Mit dem Rundtischgespräch, zu dem Mi-nisterpräsident Dietmar Woidke am 18. No-vember 2013 den LFB in die Staatskanzlei eingeladen hatte, setzte er eine Tradition fort, die sein Vorgänger Matthias Platzeck bereits im Jahre 2002 ins Leben gerufen hatte. Genau wie Platzeck, der enge Be-ziehungen zum LFB pflegte, demonstrierte der „Neue“ sein Interesse, den Freiberuf-lern zuzuhören und Probleme qualifiziert anzugehen. Davon zeugte auch die ge-ballte Kompetenz der Landesregierung in Woidkes Begleitung: Staatssekretär Prof. Dr. Wolfgang Schröder, MASF, Dr. Carsten Enneper, MWE, Stefanie Aust, Staatskanz-lei, Carsten Pranz BLMP, Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt, MUGV, Staatssekre-tär Rudolf Zeeb, MDI.

In seiner Begrüßungsrede betonte der Ministerpräsident die Bedeutung der Frei-en Berufe für die wirtschaftliche Entwick-lung und Leistung des Landes Branden-burg, welche sich unter anderem auch in den vielen von Freiberuflern geschaffenen

Arbeitsplätzen widerspiegele. Zudem hob er das große Wagnis der beruflichen Selb-ständigkeit als ein positives Engagement für wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft hervor, von der das Land durchweg profitieren kann. Inhaltlich wurden bei diesem ersten Kennenlernen das Problem der Tourismusabgabe, die Entbürokratisierung und der zunehmende Einfluss von Verordnungen aus Brüssel angesprochen. Verschiedene Einzelas-pekte wurden mit den anwesenden Staats-sekretären und Mitarbeitern vertieft. In die-sem Rahmen wurde vereinbart, aktuelle und zukünftige Probleme weiterhin in en-gem Kontakt mit den jeweiligen Ministerien zu erörtern. Zum Ende des Treffens sprach sich Ministerpräsident Woidke dafür aus, diesen seit über zehn Jahren regelmäßig stattfindenden Gedanken- und Problem-austausch zwischen Politik und Standes-vertretern der Freien Berufe weiterzufüh-ren.

Thomas Baumgart

Erste Gesprächsrunde des LFB bei Ministerpräsident Woidke Ministerpräsident will Gedankenaustausch mit Freiberuflern fortsetzen

Erstes Treffen des LFB mit Ministerpräsident Woidke in der Potsdamer Staatskanzlei

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(LFB) Die diesjährige Mitgliederver-sammlung unseres Landesverbandes fand am 18. November 2013 in den Konferenz-räumen der Kassenzahnärztlichnen Verei-nigung Land Brandenburg statt. Die Hälfte unserer Mitgliedsorganisationen konnte es terminlich einrichten und war vertreten.

Neben den notwendigen Regularien, Berichten des Vorstandes, des Schatz-meisters, des Kassenprüfers und der Ent-lastung des Vorstandes, wurden zudem

verschiedene innerverbandliche Projekte und Ideen diskutiert. So z.B. eine mögli-che Umstellung unseres Mitteilungsblattes auf eine rein elektronische Ausgabe mit schriftlichem Jahresindex oder z.B. eine agenturgestützte und werbefinanzierte Pa-pierausgabe. Auch fand die zeitnahe Be-richterstattung großen Zuspruch, so dass beschlossen wurde, diese in Zukunft bei-zubehalten und den Berichtszeitraum auf die Ereignisse zwischen zwei Mitglieder-versammlungen abzustellen.

Ferner wurde darüber informiert, dass unsere langjährige geschätzte Mitarbeite-rin, Frau Philipp, die Geschäftsstelle zum Jahresende verlässt und auch Neustruk-turierungen wie die Einführung von Ge-schäftszeiten (s. Kasten) ebenso wie die verstärkte Kommunikation im E-Mail-Wege in der Verbandsgeschäftsstelle anstehen.

Auch wurde nochmals die von unserem Verband organisierte und von einem neu-en Moderator geleitete und neu konzipierte Podiumsdiskussion lobend erwähnt.

Im Anschluss an die Mitgliederversamm-lung fand ein erstes Treffen mit dem neuen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke in der Staatskanzlei statt ( s. Seite 1).

MP Woidke steigt umgehend in die Diskussion ein

Dr. Engelmann hält ein Plädoyer für die Freiberufler Olaf Schwieger fordert ein Berufsschutzgesetz

Die Teilnehmer schätzen das angenehme Gesprächsklima

LFB-Mitgliederversammlung: Bilanz und AusblickNeuausrichtung der innerverbandlichen Kommunikation diskutiert – Neustrukturierung der Geschäftsstelle

Das LFB-Präsidium mit Präsident Schwierzy in der Mitte

Neue Geschäftszeiten

Ab 2. Januar 2014 erreichen Sie die Verbandsgeschäftsstelle:

Mittwochs 14:00 bis 16:00 Freitags 14:00 bis 16:00

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Außerordentliche BfB-Mitgliederversammlung Neuwahlen mit G‘schmäckle: Statt strategischer Neuausrichtung verliert der Verband das Votum der Basis

Es hatte schon etwas Bizarres, diese außerordentliche Mitgliederversammlung des BFB am 10. Dezember 2013 zur Neu-wahl des Präsidiums. Schon im Vorfeld zeigte sich, dass es zwei grundsätzliche „Lager“ in unserem Dachverband gibt. So trafen sich am Vorabend bereits die Lan-desverbände und Dr. Rolf Koschorrek, sowie unabhängig davon die Vertreter der großen Bundesorganisationen.

Während das Treffen der Landesverbän-de beinahe schon Tradition hat, mutete die nicht bekanntgegebene Zusammenkunft der großen Beitragszahler beinahe kon-spirativ an. So verwundert es dann auch nicht, dass die Atmosphäre am Dienstag Vormittag nicht gerade entspannt und von Zuversicht geprägt war.

Nach dem Rücktritt des bisherigen Prä-sidiums, um den Weg frei zu machen für eine Neuausrichtung des BFB, waren sat-zungsgemäß zunächst ein neuer Präsident und Schatzmeister sowie im Anschluss die Vizepräsidenten zu wählen. Als einziger Kandidat wurde Herr Dr. Vinken vorge-schlagen. Als dieser im Rahmen seiner Vorstellung jedoch nicht wirklich substan-tiierte Ausführungen, über seine Vita hi-nausgehend, zur Neuaufstellung des Ver-bandes, insbesondere zum Verbleib der kleineren Mitgliedsorganisationen und der nichtverkammerten Berufe vorzutragen hatte, kam es zu einer sehr intensiven Be-fragung und Diskussion des Kandidaten.

Da auf die von verschiedenen Mitglie-dern mehrfach gestellte Frage zur Rolle und zum Verbleib der „kleineren“ Mitglieds-oragnisationen und Landesverbände aus Sicht von Dr. Vinken, dieser seine Aus-

führungen jedesmal mit dem Zusatz: ...“ob diese dann verbleiben wollen müssen sie selbst entscheiden.“ schloss, konnte da-mit nicht gerade für Vertrauen geworben werden. Auch die Antwort auf die Frage nach seinen Konzeptvorstellungen für die Zukunft: „Ich weiß selber erst seit gestern Mittag, dass ich kandidiere...“ empfanden viele nicht als befriedigend.

Wenn das Wahlergebnis also von ei-ner überwältigenden Mehrheit spricht, so ist dies unter Anderem der Stimmrechts-verteilung laut Satzung geschuldet und spiegelt nicht unbedingt das Meinungsbild der Organisationen pro Kopf wider. Auch die dann folgenden Kandidatenvorschlä-ge und Wahlergebnisse zeigten schnell recht deutlich, dass man sich im Vorfeld anscheinend auf ein Präsidium der großen Bundesorganisationen geeinigt hatte.

Beachtenswert ist, dass Dr. Peter Engel, Präsident der Bundeszahnärztekammer, nach einem inhaltlich und strukturell auf die Zukunft ausgerichteten Plädoyer für den BFB, mehr Stimmen erhielt als der Vorsitzende und somit zum geschäftsfüh-renden Präsidium gehört.

Erschütternd und beeindruckend zu-gleich war, dass man den bisherigen Präsi-denten, Dr. Rolf Koschorrek, obwohl nicht mehr im Amt, die ganze Zeit die Bürde der Wahl und der Leitung überließ. So ver-wundert es dann auch nicht, dass das neu gewählte Präsidium nicht einmal nach der Wahl gemeinschaftlich auf dem Podium zu sehen war.

Bei den nichtverkammerten Mitgliedern und uns Landesverbänden ist jedenfalls

der Nachgeschmack des „Ausverkaufs“ geblieben. Da wir aber gerade in der heu-tigen Zeit eine schlagkräftige Vertretung aller freien Berufe in Brüssel und auf Bun-desebene benötigen, werden wir Landes-verbände enger zusammenrücken und umso intensiver auf unsere Ziele und For-derungen aufmerksam machen.

Der neue Vorstand des BFB wird sich daher jedenfalls in der nächsten Zeit an seinen Taten für alle Freiberufler beweisen müssen.

Thomas Schwierzy

Dr. Rolf Koschorrek – nicht mehr im Amt – leitet aber souverän die VersammlungDr. Vinken neuer BFB-Präsident

Auf einer außeror-dentlichen Mitglieder-versammlung in Berlin wählten die Mitglieder eine neue Führungs-mannschaft, die den BFB in den kommen-den beiden Jahren lei-tet. Mit überwältigen-der Mehrheit wurde Dipl.-Kfm. Dr. Horst Vinken (73) zum neuen Präsidenten des Bundesverbandes der Freien Berufe ge-wählt. Er folgt Dr. Rolf Koschorrek nach. Dr. Vinken ist Präsident der Bundes-steuerberaterkammer. Er ist seit 1972 als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in eigener Praxis in Duisburg tätig. Den Verband der Freien Berufe im Lande NRW e.V. führte er als Vorsitzender von 1998 bis 2006. Zum Vizepräsidenten und Schatzmeister wählten die BFB-Mitglie-der den Steuerberater und Wirtschafts-prüfer Harald Elster. Elster ist seit Mitte 2013 Präsident des Deutschen Steuerbe-raterverbandes.

Das Team wird komplettiert durch sechs Vizepräsidenten: Dr. Peter Engel, Präsident der Bundeszahnärztekammer, RA Prof. Dr. Wolfgang Ewer, Präsident des Deutschen Anwaltvereins, RAuN Dr. Thomas Remmers, Präsident der Rechtsanwaltskammer Celle, Dr.-Ing. Volker Cornelius, Präsident des Verban-des Beratender Ingenieure, Apotheker Dipl.-Pharm. Friedemann Schmidt, Prä-sident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gerhard Albrecht, vBP/StB Vizepräsident der Wirt-schaftsprüferkammer.

Horst Vinken

Page 4: LFB-Info 4 /2013

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Bauen in der GesellschaftBauminister Vogelsänger zeichnet Wittstocker „Bibliothek im Kontor“ mit Brandenburgischem Baukulturpreis 2013 aus

Bauminister Jörg Vogelsänger hat am 16. Oktober in Potsdam den unter Schirm-herrschaft des Landes Brandenburg von Architektenkammer und Ingenieurkammer ausgelobten Brandenburgischen Baukul-turpreis verliehen. Die Auszeichnung geht an die Wittstocker Architektin Bärbel Kan-nenberg für ihre „Bibliothek im Kontor“ – die denkmalgerechte, zukunftsweisende Revi-talisierung einer aus mehreren Bauphasen stammenden, früher als Tuchmacherei genutzten Gebäudegruppe im Herzen von Wittstock. Durch zeitgemäßen Ausbau als Stadtbibliothek konnte deren heterogene historische Substanz weitgehend erhalten und in Verbindung mit neuer Architektur zu einem stimmigen Gesamtbild entwi-ckelt werden. Sonderpreise gab es für den Stadthafen Senftenberg sowie für das Agrarmuseum und Besucherzentrum „Bar-nim Panorama“ in Wandlitz. Der vom In-frastrukturministerium mit 10.000 Euro do-tierte Baukulturpreis zeigt alle zwei Jahre, mit welcher Qualität in Brandenburg gebaut wurde. Über 60 Architekten und Ingenieure hatten sich mit Projekten aus den Jahren 2011 bis 2013 beworben.

Kommentare zum Brandenbur-gischen Baukulturpreis 2013

Bauminister Jörg Vogelsänger: „Die dies-jährigen Preisträger und ihre ausgezeich-neten Projekte zeigen, dass Architekten und und Ingenieure an der Zukunft des Landes mit hoher Qualität des Planens und Bauens mitwirken. Mit der Bibliothek im Kontor konnte nicht nur ein wertvolles Denkmal gerettet werden sondern auch eine Bildungseinrichtung in der Wittstocker Innenstadt etabliert werden. Der Stadtha-fen in Senftenberg hat nicht nur der Stadt ihren See erschlossen, sondern bietet auch Perspektiven für eine touristische und wirt-schaftliche Entwicklung nach dem Ende der Braunkohleförderung. Mit dem neuen Besucherzentrum BARNIM PANORAMA wurde mit regionaltypischen Baustoffen ein beispielgebendes Nullemissionshaus, das sich hervorragend in die vorhandene Umgebung einfügt, geschaffen. Ich bin zu-versichtlich, dass der Brandenburgische Baukulturpreis Anregungen für private und öffentliche Auftraggeber liefert.“

Bernhard Schuster, Präsident der Branden-burgischen Architektenkammer: „Was mich an den ausgezeichneten Projekten beson-

ders beeindruckt, ist ihr Respekt vor dem Ort, das Selbstbewusstsein der Planung und die unaufgeregte Reduzierung von Funktionen, Konstruktion und Gestaltung auf einen wesentlichen Kern, die zugleich ein hohes Maß an Sinnlichkeit bewirkt.“

Matthias Krebs, Präsident der Brandenbur-gischen Ingenieurkammer: „Generationen-gerechte Planung, Energieeffizienz sowie neue technische und konstruktive Systeme kommen in vielen der ausgezeichneten Projekte zum Ausdruck. Es ist eine kreative Kooperation von Architekten, Ingenieuren und Bauherren, der wir die guten Ergebnis-se zu verdanken haben.“

Auszeichnungen erhielten:

Baukulturpreis (5.000 Euro): Bibliothek im Kontor in Wittstock Verfasser: Dipl.-Ing. Bärbel Kannenberg, Dipl.-Ing. Christian Kannenberg, Dipl.-Ing. Matthias Kannen-berg (Kannenberg Architekten BDA, Witt-stock) / Bauherr: Stadt Wittstock.

Auszeichnung mit einem Sonderpreis (2.500 Euro): Stadthafen Senftenberg Ver-fasser: ARGE „Stadthafen Senftenberg“ Dr.-Ing. Winfried Richard (bgmr Land-schaftsarchitekten Becker Giseke Moh-ren Richard, Berlin), Ecosystems Saxonia Gesellschaft für Umweltsysteme GmbH, Astoc GmbH & Co KG Architects and Planners / Bauherr: Stadt Senftenberg, ver-

treten durch den Zweckverband Lausitzer Seenland.

Auszeichnung mit einem Sonderpreis (2.500 Euro): Barnim Panorama Agrarmu-seum Wandlitz und Besucherzentrum Na-turpark Barnim in Wandlitz Verfasser: Dipl.-Ing. Stefan Woehrlin (rw+ Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin) / Bauherr: Ge-meinde Wandlitz.

Auszeichnung einer Initiative: Kultur- und Unterhaltungseinrichtung Weltspiegel in Cottbus Bauherr: Ralf Zarnoch/Verfasser: Dipl.-Ing. Ulrich Weineck (Arcon Baupla-nungs- und Bauüberwachungsgesell-schaft, Cottbus), Dipl. Ing. Alexander Fehre (Innenarchitekt, Stuttgart).

Auszeichnung einer Initiative: Prüflabor für Sicherheitstechnische Gebäudeaus-rüstung an der BTU Cottbus-Senftenberg (ehemals Hochschule Lausitz) Initiatoren: Dipl.-Ing. Detlef Behrens, Dr.-Ing. Heinz Humpal, Prof. Dr.-Ing. Winfried Schütz.

Zum Preis ist außerdem eine Broschüre erschienen, die auf Anfrage versendet wird von der Brandenburgischen Ingenieurkam-mer (Telefon 0331-743180, [email protected]) oder der Brandenburgischen Architekten-kammer (Telefon 0331-275910, [email protected]).

Daniel Petersen

Verleihung des Brandenburgischen Baukulturpreises 2013 Foto: Winfried Mauslof

Page 5: LFB-Info 4 /2013

(LFB) Am 7. Dezember 2013 fand in den Räumen der Bundeszahnärztekammer der 7. Studiengang der AS-Akademie für frei-berufliche Selbstverwaltung und Praxisma-nagement seinen feierlichen Abschluss. Das unter der Leitung von Prof. Dr. jur. B. Tiemann stehende 2-jährige Studium ver-mittelt Kenntnisse in den Bereichen Politik, Recht, Wirtschaft, Organisation, u.a.

Nach einem Festvortrag von Dr. Michel – Institut für angewandte Demografie in Berlin/Brandenburg und Grußworten des Vizepräsidenten der Bayerischen Landes-zahnärztekammer, Christian Berger, für die Trägerkörperschaften, haben die 17 Teilnehmer aus den verschiedenen Bun-

desländern nach erfolgreicher Verteidigung ihrer Studienarbeit, ihre Zertifikate zum „Manager of Healthcare Systems“ erhalten. Hervorzuheben ist auch, dass der Studien-gang allen Interessierten offen steht und nicht nur Entsandte der Trägerkörperschaf-ten teilnehmen können.

Ziel ist es, die Absolventen nicht nur für die berufspolitische Arbeit oder ein mögli-ches Amt bei den Körperschaften vorzu-bereiten, sondern vor allem auch für die Zusammenhänge und die Wichtigkeit der Freien Berufe in unserer Gesellschaft zu sensibilisieren. Von daher stand auch eine Studienreise nach Brüssel mit im Curricu-lum, wo nicht nur ein Besuch bei der Vertre-tung des BFB, sondern auch verschiedene, durch das BFB-Büro organisierte Besuche und Gespräche mit Vertretern der StäV und dem EU-Parlament erfolgten und somit ein direkter Einblick in die Arbeitsweise und Entscheidungsfindungsprozesse der EU ermöglicht wurde.

Es wurde deutlich, wie immens wichtig in diesem Zusammenhang die persönliche Präsenz und somit die örtliche Vertretung des BfB ist, um für die Belange der Freien Berufe, wie wir sie kennen, einzustehen.

Studium für die Freiberuflichkeit Studiengang für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement endete erfolgreich mit der Übergabe der Zertifikate

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Die erfolgreichen Absolventen des Studiengangs Fotos: Lopata 2013

EU-Berufsanerkennungsrichtlinie überarbeitet

Am 15. November 2013 billigten die im Rat versammelten EU-Mitgliedstaaten den mit dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission aus-gehandelten Kompromiss über die Re-vision der Berufsanerkennungsrichtlinie formal. Nachdem das Europäische Par-lament Anfang Oktober dem überarbei-teten Rechtstext zugestimmt hatte, ist der Weg frei für das Inkrafttreten der Richt-linie. Diese muss binnen zwei Jahren in nationales Recht umgesetzt werden. Die Richtlinie bildet die Grundlage für die An-erkennung von Berufsabschlüssen auf europäischer Ebene. Für die Zahnärzte-schaft gilt dabei z.B. ein System der au-tomatischen Anerkennung auf Grundlage gemeinsamer Vorgaben für die Ausbil-dungsdauer und -inhalte.

Europawahl 2014 – Weichenstel-lung in Zeiten der Krise

Ende Mai 2014 sind die Bürger Euro-pas aufgerufen, über die Zusammenset-zung der europäischen Volksvertretung für die nächsten fünf Jahre zu bestim-men. Mit den Auswirkungen der anhal-tenden Wirtschafts- und Eurokrise ist erstmals ein gesamteuropäisches The-ma im Fokus, das erheblichen Spreng-stoff in sich birgt. In den kommenden Jahren stehen zudem wichtige gesund-heits- und binnenmarktpolitische Wei-chenstellungen auf europäischer Ebene an. Dabei muss eine mögliche Revision der Dienstleistungsrichtlinie bedacht wer-den, da diese auch Auswirkungen auf die Freien Berufe haben könnte. Zudem hat die Europäische Kommission bereits jetzt die regulierten Berufe und deren Selbst-verwaltungskörperschaften im Blick. Im Rahmen des neunten Europatags der Bundeszahnärztekammer soll dazu mit Kandidaten der Parteien, die sich zur Wahl für das Europaparlament stellen, über deren europapolitische Zielvorstel-lungen diskutiert werden.

BZÄK

LFB-Präsident Schwierzy (li.) erhält seine Urkunde von Prof. Tiemann

Der Schwerpunkt der Akademiearbeit liegt in der gesundheitspolitischen Qualifizie-rung von Zahnärzten zur Übernahme von Leitungsfunktionen in Körperschaften, Ver-bänden und Institutionen im Gesundheitswesen. Anmeldung zum nächsten Kurs bis zum 1.2.2014 und weitere Informationen: www.zahnaerzte-akademie-as.de, Akademie für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement, Chausseestr. 13, 10115 Berlin, Sekretariat, Tel.: 030/40005101, Fax:030/40005169, [email protected]

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Seit anderthalb Jahrzehnten besteht zwischen dem evangelischen Landesaus-schuss für Innere Mission (LAFIM) und zwei Einrichtungen im einstigen Tisit, dem heutigen russischen Sowjetsk im Kalinin-grader / Königsberger Gebiet eine enge Partnerschaft und Freundschaft. Mitarbei-ter des LAFIM spenden und sammeln für ein Altenheim und ein Kinderheim.

Die Partnerschaft wurde damals noch von Ministerpräsident Stolpe vermittelt. In-zwischen sind die persönlichen Besuche in der Stadt an der Memel zu einer festen Tradition geworden.

Auch in diesem Jahr ist wieder eine klei-ne Delegation unter Leitung von Pfarrer Matthias Fiedler, Theologischer Vorstand des LAFIM, nach Tilsit gefahren. Dazu gehörte dieses Mal auch das ehemalige Mitglied des Präsidiums des Landesver-bandes der Freien Berufe Land Branden-burg, Dr. Hans-Jörg Wilsky. Die Mitglieder der Delegation tragen die Reisekosten und Unterbringungskosten selbst.

Das Altenheim Nr. 1 ist ein Haus mit mehr als 250 Bewohnerinnen und Bewoh-nern. In den 15 Jahren, die denen sich der LAFIM in Tilsit engagiert, hat das Haus Farbe bekommen, Pflegebetten erhalten, konnten dringende Reparatur- und Moder-nisierungsarbeiten ausgeführt werden, wo-durch sich der Standard des Hauses deut-lich erhöht hat. In diesem Jahr konnte die

neue Hygieneschleuse für die Wäscherei in Betrieb genommen werden, welche aus den Spendengeldern finanziert worden ist. Gegenwärtig ist uns daran gelegen, die völ-lig veraltete Küche auf einen neuen Stand zu bringen. Bereits in diesem Jahr konnten wir mit den Spenden einen neuen Konvek-tomaten finanzieren.

Neben dem Altenheim unterstützen wir

auch das Kinderheim Delphin Kroschka, dem vor einiger Zeit von der Stadt die ver-fügbaren Finanzmittel radikal gekürzt wur-den, was natürlich allergrößte Auswirkun-gen auf alle Bereiche des Hauses hat.

Gleichzeitig hat das Kinderheim aber

auch einen neuen Auftrag erhalten, näm-lich minderjährige Mütter und deren Kinder zu begleiten. Dafür haben wir sehr viel Ba-bywäsche gesammelt und mitgenommen. Babywäsche ist in Russland sehr teuer und für die jungen Mütter, die meistens noch zu Hause leben, unerschwinglich. Sehr große Freude hat auch das mitgebrachte Spiel-zeug ausgelöst.

Marko Nickel

Dr. Hans-Jörg WilskyLAFIM – Dienste für Menschen mit Behin-

derung – „Fliedners“ Leiter Arbeit, Rehabilitation, Bildung und

Förderung

Matthias Fiedler, Silvia Ziemkendorf und Marco Nickel im Kinderheim Delphin Kroschka Küche im AltenheimFotos: Martin Dubberke

Tilsit - Ein langjähriges Spendenprojekt für das ehemalige nördliche Ostpreußen

SpendenaufrufWir bitten alle Freiberufler des Landes Brandenburg ganz herzlich, sich an diesem Spen-denprojekt zu beteiligen. Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, wirklich bedürftigen Men-schen das Leben zu erleichtern und in einem schwierigen Umfeld etwas angenehmer zu gestalten. Alle Spendengelder werden – ohne jegliche Verwaltungskosten – für die Einrichtungen verwendet.

Für Ihre Spende bitten wir Sie, folgende Bankverbindung zu nutzen:Spendenkonto: 123455Bank: KD-BankBLZ: 35060190Verwendungszweck: Sowjetsk Selbstverständlich werden vom LAFIM Spendenquittungen ausgestellt.

Wir möchten uns bereits jetzt für Ihre Spendenbereitschaft bedanken und wünschen Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein glückliches und vor allem gesundes neues Jahr 2014.

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„Aufbauförderung“ für den Weg in die Selbstständigkeit Neue Existenzgründungsförderung des Landes Brandenburg

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Seit dem 1. November 2013 läuft das neue Förderungsprogramm des Landes Brandenburg für Unternehmensgründun-gen. Die sogenannte „Aufbauförderung“ soll Jungunternehmern die Gründung ihrer beruflichen Existenz erleichtern, indem ih-nen für die Lebenshaltungskosten für den Zeitraum von bis zu einem Jahr monatlich 725,00 Euro zur Verfügung gestellt werden.

Insbesondere für Freiberufler ist das För-derprogramm ein lukratives Angebot auf ih-rem Weg in die Selbstständigkeit. Es bietet eine Starthilfe für junge Existenzgründer gerade in den so wichtigen Anfangsjahren, in denen das Kapital häufig knapp ist.

Allerdings sind sowohl die Dauer als auch die finanziellen Mittel der Förderung begrenzt. Daher sollten sich potentielle Jungunternehmer und Existenzgründer zeitnah fachkundig beraten lassen, um ihre Chancen auf die Förderung zu wahren.

Ein solches Beratungsgespräch sollte unbedingt noch vor der eigentlichen Unter-nehmensgründung stattfinden. Hier kann bereits bei der Erstellung des Geschäfts- und Businessplans geholfen werden und

darüber hinaus können entscheidende Kernfragen auf dem Weg zum eigenen Un-ternehmen, etwa hinsichtlich des Marktes, der Konkurrenz oder der richtigen Zielgrup-pe, geklärt werden. Zwar unterscheiden sich diese Fragen bei Existenzgründun-gen in den freien Berufen nicht wesent-lich von denen bei anderen Gründungen, jedoch existieren für Freiberufler wichtige Besonderheiten, die es zu kennen und zu beachten gilt. Dies betrifft u. a. steuerliche Pflichten oder rechtliche Vorgaben wie zum Beispiel für Werbung oder bei der Risiko- und Altersvorsorge. Hier liegt der Teufel wie so oft im Detail.

Die Mittelbrandenburgische Sparkasse bietet Hilfe bei der Antragstellung zur Exis-tenzgründungsförderung und eine ganz-heitliche Beratung. Hierfür werden bei Be-darf Spezialisten aus den Fachbereichen Versicherung, Vermögen, Wertpapier und Leasing zu den Kundengesprächen hinzu-gezogen.

Mittelbrandenburgische Sparkasse

Jahrestreffen der Wirtschaftsprüferkammer Pläne der EU-Kommission zur Schaffung einer neuen Behörde stoßen auf Ablehnung

(LFB) Am 09. Dezember 2013 fand im Kutschstallensemble in Potsdam das Jah-restreffen der Wirtschaftsprüferkammer (WPK) statt. Geladen waren Gäste aus dem Umfeld der WPK und von der Bürg-schaftsbank Brandenburg.

Dr. Müller, Präsident der WPK, ging nach einleitenden Worten in seinem Statement nicht nur auf die Belange der Wirtschafts-prüfer und deren aktuelle Anliegen ein, sondern machte auch auf eine Entwick-lung aus Brüssel aufmerksam, die präju-dizierende Wirkung auf alle Freien Berufe haben könnte: „Die in den Vorschlägen der EU-Kommission zur Abschlussprüfung vorgesehene Übertragung von Aufga-ben auf eine „Aufsichtsbehörde“ über Ab-schlussprüfer lehnt die WPK entschieden ab. Das Verfahren unter der öffentlichen fachbezogenen Aufsicht der Abschluss-

prüferaufsichtskommission (APAK) hat sich bewährt. Belege, die einen anderen Schluss zuließen, gibt es nicht, und sie werden auch von der EU-Kommission nicht vorgelegt. Die Übertragung der bisherigen Kernaufgaben auf eine neue Behörde wür-de die von politischer Seite geforderte und derzeit auch so geregelte Partizipation der Betroffenen und damit auch die Existenz der Wirtschaftsprüferkammer in Frage stel-len. Von einem solchen Schritt wären auch Ausstrahlungswirkungen auf das gesamte Kammersystem – insbesondere der Freien Berufe – zu befürchten. Umso mehr freut es uns, dass die Bundesregierung die Po-sition der WPK unterstützt.“

In einer anschließenden Rede stellte

eine Vertreterin der Bürgschaftsbank deren Aufgaben und vielfältige Möglichkeiten der Unterstützung nicht nur für Start Ups, son-

dern auch für bereits etablierte Unterneh-mer dar. Die Bürgschaftsbank sieht sich als interessanter Partner für Freiberufler, wird jedoch von diesen nur selten nachgefragt.

Abschließend war in einer angenehmen Atmosphäre genügend Raum für Mei-nungsaustausch und interessante Gesprä-che und Kontakte.

Mehr Ärzte aus dem Ausland

Die Bundesärztekammer verbucht ein Plus an Zuwanderungen ausländischer Ärzte in Deutschland. So waren im Jahr 2012 insgesamt 32548 ausländische Ärzte hier gemeldet, das sind 14,8 Pro-zent mehr als im Jahr zuvor. Im Vergleich zu rund 16000 ausländischen Ärzten in 2002 hat sich die Zahl fast verdoppelt. Die meisten, die 2012 eingewandert sind, stammen aus Rumänien, Griechenland, Ungarn, Bulgarien und Syrien. Im sel-ben Jahr sind 2241 Ärzte ausgewandert, davon waren 67 Prozent deutscher Her-kunft. Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit rund 349 000 Ärzte. Laut Angaben der Bundeszahnärztekammer waren zum 31.12.2012 (ohne Schleswig-Holstein) 1663 nicht-deutsche EU-Bürger und 1001 nicht-EU-Bürger zahnärztlich tätig. In Deutschland praktizieren insgesamt 69236 Zahnärzte (ohne Schleswig-Hol-stein 66857).

Quelle: ärztezeitung

Kein Impressum ohne E-Mail

Nach einem Urteil des Kammerge-richts (KG) Berlin (Az.: 5 U 23/12) muss jeder gewerbliche Internetanbieter eine „schnelle elektronische Kontaktaufnahme und unmittelbare Kommunikation“ per E-Mail ermöglichen. Dies leite sich aus den im Telemediengesetz (§ 5 Abs. 1 Nr.2) vorgeschriebenen Impressumspflich-ten („Anbieterkennzeichnung“) ab. Tele-fax- sowie Telefonnummern und selbst ein „Online-Kontaktformular“ seien nicht hinreichend. Die Bereitstellung eines Kontaktformulars erfülle die Vorgaben insbesondere dann nicht, wenn die Text-eingabe begrenzt werde und die Möglich-keit zum Anhängen von Dateien fehle.

Quelle: ihk magazin

Page 8: LFB-Info 4 /2013

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Impressum

Offizielles Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Freien Berufe Land Brandenburg e.V.

Herausgeber: Landesverband der Freien Berufe Land Brandenburg e.V.

V.i.S.d.P.: Thomas Schwierzy, Präsident

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Der Bundesfinanzhof (BFH / Oberster Gerichtshof des Bundes für Steuern und Zölle) hat mit einer Presseinformation auf ein interessantes Urteil vom 23.10.2013 unter dem Aktenzeichen X R 3/12 aufmerk-sam gemacht.

Es handelt sich um die Klage eines Zahn-arztes aus Westfalen-Lippe, der sich gegen die Besteuerung seiner vom berufsständi-schen Versorgungswerk im Jahr 2009 aus-gezahlten Kapitalabfindung in Höhe von rund 350.000 € zur Wehr gesetzt hatte.

Das Finanzamt hatte den Besteuerungs-anteil auf 58 Prozent festgesetzt. Der Zahnarzt klagte beim Finanzgericht und an-schließend beim BFH, weil er die Meinung vertrat, dass die per 01.01.2005 (durch das Alterseinkünftegesetz / AltEinKG) in Kraft getretene gesetzliche Neuregelung der Besteuerung der Alterseinkünfte nicht auf einmalige Zahlungen anzuwenden sei. Der BFH fasst seine nun veröffentlichte

Entscheidung in folgenden drei Leitsätzen zusammen:

1. Kapitalleistungen, die von berufs-ständischen Versorgungseinrich-tungen nach dem 31. Dezember 2004 gezahlt werden, sind als „an-dere Leistungen“ mit dem Besteue-rungsanteil gemäß § 22 Nr. 1 Satz 3 Buchst. a Doppelbuchst. aa EStG zu besteuern.

2. Die durch das AltEinkG begründete Steuerpflicht von Kapitalleistungen verstößt weder gegen den Gleich-heitssatz noch gegen das Rückwir-kungsverbot.

3. Die Kapitalleistungen berufsstän-discher Versorgungseinrichtungen können gemäß § 34 Abs. 1 i.V.m. Abs. 2 Nr. 4 EStG ermäßigt besteu-ert werden (mit der sogenannten „Fünftelregelung“).

Quelle: adp

Das Präsidium des Landesverbandes der Freien Berufe Land Brandenburg dankt allen Mitgliedern und Freunden

und allen, die sich für die Freiberuflichkeit engagieren, für die gute Zusammenarbeit.

Wir wünschen frohe Weihnachten und ein erfolgreiches, glückliches und gesundes neues Jahr.

Kommen Sie gut ins 2014!

Haushaltsnahe Dienstleistungen auch bei „Neubaumaßnahmen“

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) weist auf ein Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 13. Juli 2013 hin.

Demnach müssen die Finanzverwaltun-gen neuerdings auch Handwerkerleistun-gen in einem Privathaushalt, die zu einer Erweiterung der Wohn- und Nutzfläche führen („Neubaumaßnahmen“), steuerlich als sogenannte haushaltsnahe Dienstleis-tungen berücksichtigen. Bisher traf dies nur auf Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen zu, wobei 20 Prozent der anfallenden Arbeitskosten (bis maximal 1.200 €/Jahr) von der Ein-kommensteuerschuld abgezogen werden können.

Nun kann man das Finanzamt auch am Bau einer Garage, eines Wintergartens oder dem Ausbau des Dachgeschosses beteiligen.

Quelle: „Der Steuerzahler“ 12/13; BFH-Urteil Az.: VI R 61/10

Weniger für den FiskusKapitalansprüche aus Versorgungswerken sind steuerpflichtig, können aber ermäßigt besteuert werden