48
LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 Licht für den Menschen Die Entstehungsgeschichte der Lunexo LED Licht im Wandel Veränderung in der Arbeitswelt Licht und Office Moderne Arbeitsplätze

LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016

Licht für den Menschen Die Entstehungsgeschichte der Lunexo LED

Licht im WandelVeränderung in der Arbeitswelt

Licht und OfficeModerne Arbeitsplätze

Page 2: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

08 1612

02 | 03 3lux:letters 2 | 2016EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

einen Großteil unserer Zeit verbringen wir an unserem Arbeitsplatz, häufig am Schreibtisch

in einem Büro. Dass wir uns dabei so wohl wie möglich fühlen möchten, ist nur natürlich.

Auch die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit der Mitarbeiter sind wichtige Kriterien für

den Erfolg eines Unternehmens. Einen entscheidenden Beitrag dazu kann der Arbeitgeber

mit der Gestaltung und der Ausstattung des Arbeitsumfeldes leisten. Welche Faktoren dabei

eine Rolle spielen, hat die Innenarchitektin Susanne Leson (Leson Innenarchitektur × Objekt-

management) in unserem Leitartikel (Seite 10) einmal genauer betrachtet. Die sich wan-

delnden Anforderungen, die der Arbeitnehmer an den Ort seiner Tätigkeit stellt, verändern

auch die klassische Büroform. Inwieweit sich diese zukünftig auflösen wird und neue

Modelle an deren Stelle treten werden, haben wir Max Erlemann, Lance Hollman und Sophia

Klees (jack be nimble), Dr. Alexander Rieck (Lava) und Mike Herud (Scope Architekten) in

unserem Interview (Seite 18) gefragt.

Zum generellen Wohlbefinden und einer Verminderung von Leistungstiefs aufgrund von

Müdigkeit kann auch die Beleuchtung beitragen: Human Centric Lighting stellt die

Bedürfnisse des Menschen in den Mittelpunkt und sorgt mithilfe von intelligenter

Lichtsteuerung für ein konstant dem Tageslichtverlauf angepasstes Beleuchtungsniveau

(Seite 36). Umgesetzt werden kann diese individuelle Lichttechnik beispielsweise mit dem

Steuerungssystem LiveLink, das nicht nur zahlreiche Lichtszenarien vorprogrammiert hat

und eigene aufnehmen kann, sondern zudem intuitiv einfach zu bedienen ist (Seite 40). Mit

der Lunexo stellen wir Ihnen eine besondere Büroleuchte vor, die gemeinsam mit Designit

nach umfassenden Befragungen von Arbeitnehmern genau auf die Bedürfnisse der Nutzer

zugeschnitten entwickelt wurde (Seite 38).

Ein gelungenes Beispiel aus der Praxis ist der Neubau des Software-Entwicklungszentrums

von DATEV in Nürnberg (Seite 26). Hier zeigt sich, wie unterschiedliche Beleuchtungsansätze

sowie Sonderlösungen zu einer optimalen Arbeitsunterstützung für die Softwareentwickler

werden. Mit dem Umbau der Rabobank in Bocholtz (Seite 22) und des Tecurity©-Centers in

Roding (Seite 32) zeigen wir Ihnen zwei weitere gelungene Referenzen.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der aktuellen Ausgabe der 3lux:letters!

Ihr Thomas Kretzer, Geschäftsführer TRILUX Vertrieb GmbH

Page 3: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

04

04

07

09

10

14

18

22

36

38

42

46

47

47

42 45

TRILUX

xx46

BLICKE

GESCHICHTE

STATEMENT

LESEN

PUNKT

IMPRESSION

REFLEXION

ARCHITEKTUR

SERVICE

KUNST

KURIOSUM

QUELLE

LICHT UND OFFICE

Neue Leuchten sowie aktuelle Installationen, Architektur

und Veranstaltungen rund ums Licht aus aller Welt

Baureihe 74. Vom Klassiker zur Trendleuchte

Kommunikationsräume leicht gestalten – Michael Sieger

Drei Buchempfehlungen der Redaktion

Moderne Arbeitsplätze – Susanne Leson

Low-Tech oder High-Tech

Max Erlemann, Lance Hollman und Sophia Klees (jack be nimble);

Dr. Alexander Rieck (Lava); Mike Herud (Scope Architekten)

DATEV IT-Campus 111 in Nürnberg, DE; Niederlassung der

Rabobank in Bocholtz, NL; Tecurity©-Center in Roding, DE

Worauf beruht Human-Centric-Lighting und wie wirkt es sich

in der Praxis aus?

Mehr Licht, weniger Leuchte; LiveLink im Büro; Modernisierung

mit LEDs

Lichtnetz, Janet Echelman; Magischer Teppich, Miguel Chevalier;

Stelenturm, Angus Muir; Im Universum, teamLAB

Sternenhimmel in der Grotte

Laternenumzug

Impressum

TitelseiteDATEV IT-Campus 111, Nürnberg, DE; Foto: Christoph Meinschäfer, Arnsberg, DE

Page 4: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

04 | 05 BLICKE

Im Roman „Der Schaum der Tage“ von Boris Vian (1946) erfindet die Hauptfigur einen Apparat namens Pianococktail, der zu einer Jazzmelodie den perfekten Cocktail mixt. 70 Jahre später übertragen französische Designer die Idee in das Hier und Jetzt. Ihr Data Cocktail mixt die Zutaten nicht aufgrund von Tonfolgen, sondern anhand von Twitter­Meldungen. Wenn ein Drink gewünscht wird, sucht das Programm weltweit nach aktuellen Nachrichten, in denen die Wunschzutaten erwähnt werden. Anschließend setzt sich auf einem Wagen ein Glas in Bewegung, um zur Befüllung unterhalb von bunt aufleuchtenden Glaskolben zum Stehen zu kommen. Zusätzlich druckt die Apparatur das neue Cocktailrezept aus und bedankt sich herzlich bei jenen Twitter­Teilnehmern, die ohne ihr Wissen einen neuen Drink kreiert haben. www.datacocktail.net

Foto

s: K

oï K

oï D

esig

n

Baureihe 74Vom Klassiker zur Trendleuchte

Anfang der 1980er­Jahre entstand die 74er­Baureihe für ein spezielles Kundenprojekt. Die schlichte For­mensprache war damals einzigar­tig, was die Leuchte sehr schnell extrem erfolgreich werden ließ. Über die Jahre hat TRILUX die Baureihe technisch weiterentwi­ckelt, sodass sie in runder Aus­führung in drei Bauformen verfüg­bar war, die in alle Appli kationen eingesetzt werden konnten. Mehr als 30 Jahre lang war die 74er­Baureihe mit gleichem Durch­messer und gleicher Bau form, im Laufe der Zeit allerdings auf LEDs optimiert, fester Be standteil im TRILUX­Sortiment. Im Jahr 2016 schließlich unterzog TRILUX den Klassiker zusammen mit sieger design einem Relaunch. Dabei ging es in erster Linie darum, die ästhe­tischen, technischen und funktiona­ Fo

tos:

TR

ILU

X

Im Zuge des Relaunchs wurde die „alte“ 74er­Baureihe (oben links) um eine quadratische

Version ergänzt (unten) und überzeugt durch ihren Varianten reichtum mit verschiedenen

Anklei dungen (oben rechts).

len Möglichkeiten moderner Beleuchtungslösungen für Wege­zonen mit repräsenta tivem Cha­rakter oder regem Personen verkehr wie Eingangs­ oder Warte bereiche sowie Multiple­Space­ Büros mit Kreativ­ und Ruhezonen auszu­schöpfen. Mit der 74 R als runder Leuchte und der 74 Q als quadrati­scher Version sind zwei Typen ent­standen, die mit konsequent weich geformten Leuchten körpern mit indirektem Lichtanteil und damit angenehmem Wohlfühl licht über­zeugen. Die beiden Leuchtenformen sind in jeweils drei Baugrößen und meh reren Ausstattungsvarianten erhältlich. Kombiniert mit einem Lichtma nagementsystem, wie zum Beispiel LiveLink, können auch die Vorzüge des Human Centric Lighting realisiert werden. www.tinyurl.com/baureihe­74

GESCHICHTE

Getrunkene Meldungen

3lux:letters 2 | 2016

Page 5: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Während des Festivals „The Light in Winter“ im australischen Melbourne zog die Installation „Sonic Light Bubble“ des ebenfalls aus Down Under stammenden Multimedia­Design­Studios Eness zahlreiche Besucher an. Die überdimensional große, elastische Blase reagiert mit Licht­ und Toneffekten, sobald sich jemand in der Nähe aufhält oder die Oberfläche berührt. Ein Feld aus ansteuerbaren LEDs, verteilt auf der transparen­ten Haut der im Durchmesser 6 Meter großen Blase, interagiert mit den Passanten und verändert das Licht je nach Aktion der Besucher in seiner Farbe und Intensität. In nur zwei Stunden ist die entfernt an eine Qualle erinnernde Lichtinstallation vor Ort aufgebaut und macht schon während der Aufbauphase neugierig auf das, was kommen wird. www.eness.com

Foto

s: E

ness

Im ehemaligen Hochregallager des Museums Schauwerk in Sindelfingen entwarf die Künstlerin Rosalie eine dreidimensionale begehbare Skulptur, die aus einem hochkomplexen Geflecht aus technischen, polymeroptischen Lichtfasern besteht. Über vier Stockwerke schwebt der 15 Meter lange Wirbel im weiß gestalteten Ausstellungsraum und bildet einen dynamischen Kontrast zur Architektur. Rhythmisch verläuft farbig wechselndes Licht, gebündelt im Zentrum, von innen nach außen und strömt wieder zurück. Passend zum Lichtverlauf komponierte Matthias Ockert eine Klanginstallation, die als spannender Dialog zum Wirbel steht. Die Besucher können die Skulptur mit Farben­ und Lichtspiel noch bis März 2017 aus unterschiedlichen Perspektiven wahrnehmen. www.schauwerk­sindelfingen.de Fo

to: W

olf­

Die

ter

Geri

cke

Sonic Light Bubble

Rhythmisches Leuchten

rosalie.LICHTWIRBELSCHAUWERK Sindelfingen

13.3.2016–12.3.2017Fo

to: F

rank

Kle

inba

ch

Page 6: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

06 | 07 BLICKE

Foto

: ©Tr

oika

201

6

Seit Langem stellt die Londoner Künstlergruppe Troika mit „Continental Drift” wieder eine Arbeit im öffentlichen Raum aus. Eva Rucki, Conny Freyer und Sebastien Noel arbeiten seit 2003 unter dem Namen Troika zusammen. Wer zukünftig im neu gestalteten Park nahe der Cambridge­Bahnstation spazieren geht, bekommt einen rotierenden, facettenreichen Globus zu sehen, der eine Weltkarte über 10 Meter hoch an die Decke projiziert. Die Karte ist ständig in Bewegung, breitet sich aus und setzt sich wieder neu zusammen. Anders als in bekann­ten Kartendarstellungen sind die Landmassen nicht statisch. Vielmehr bewegen sich die Kontinente hier aus dem Zentrum heraus und verlassen damit den Fokus, um in jedem Augenblick unsere Wahrnehmung der Welt zu hinterfragen. www.troika.uk.com

Rotierende Weltkugel

Visu

alis

ieru

ngen

: Chr

isto

ph K

uppe

rt

Für Backpacker ist der Platz im Rucksack entscheidend und begrenzt. Mit bottle light entwickelte der Industriedesigner Christoph Kuppert einen „Be ­gleiter“, der bei keiner Tour fehlen darf: ein tragbarer UV­Wasseraufbereiter mit integrierter Leuchte in Form einer Flasche. In nur 60 Sekunden befreien UV­LEDs einen Liter Wasser zu 99,9 Prozent von Keimen. Zudem bietet ein 45­Grad­Reflektor an der Unterseite der bottlelight eine blendfreie und gleichmäßige Lichtquelle. Mit einem Karabiner ist die aus bruchsicherem Glas und aus Druckguss geformtem Aluminium bestehende Leuchte einfach am Rucksack, an der Hose oder am Zelt zu befestigen. Mit ihrer Vielseitigkeit wird die bottlelight zu einer großen Hilfe für Naturliebhaber und einem unver­zichtbaren Begleiter auf vielen Reisen. www.christophkuppert.com

Clever kombiniert

3lux:letters 2 | 2016

Page 7: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Michael SiegerGeschäftsführer und Designer

sieger design, Sassenberg

Foto

: Chr

isto

ph M

eins

chäf

er, A

rnsb

erg

Licht ist in den zunehmend offenen Büro­ und Kommunikationsland­schaften ein wichtiges Gestaltungs­element, das häufig unterschätzt wird. Es erfordert planerisches Fach­wissen, um eine Atmo sphäre zu schaffen, die kreatives Arbeiten und inspirativen Aus tausch fördert. Da die Grenzen zwischen Berufs­ und Privatleben immer mehr verschwim­men, verändern sich die Anforde­rungen weiter. Das Thema „Office“ entwickelt sich parallel zu aktuellen Wohnwelten und das Bedürfnis nach einer Wohlfühlatmo sphäre mit ange­nehmen Lichtsze narien nimmt zu. Eine repräsentative LED­Beleuch tung vermag das entsprechende Ambiente und eine optimale Umge bung für die verschiedenen Tätig keiten zu kreie­ren. So unterschiedlich Bürobereiche gestaltet werden, so vielfältig sind auch die Beleuch tungs aufgaben in

Kreativ­, Kommu nika tions­ und Ruhezonen. Kombina tio nen aus funk­tionalem und atmosphärischem Licht strukturieren diese Räume und ver­leihen ihnen einen besonderen Charakter. Auf Human Centric Lighting basierte Lösungen stellen das Wohlbefinden des Men schen in den Mittelpunkt. So kann aktivieren­des, beruhigendes und emotionales Licht gezielt verwendet werden, um jedem Nutzer den höchstmöglichen Komfort zu bieten und die Konzen­trationsfähig keit zu steigern. Indivi­dualisierbare Licht stimmungen las­sen sich anwenderfreundlich an die situationsbedingten Bedürfnissen anpassen. Die ästhetische Qualität der Leuchten sollte diesen Gestal­tungsansatz aufgreifen und in der innenarchitektonischen Ge samtkon­zeption für spannende und aus­drucksstarke Akzente sorgen.

Die Hellweg­Region, östlich des Ruhrgebiets, ist trotz ihrer historischen Bedeutung kaum bekannt. Seit der Gründung des Kulturprojekts „Hellweg – ein Lichtweg“ (2002) jedoch entwickelt sich der Landstrich mehr und mehr zu einem Gesamtkunstwerk. Über die Region verteilt, kommen zu den bereits realisierten lichtkünstlerischen Werken jedes Jahr neue hinzu. Im November ist es wieder so weit: James Turrell, Rosemarie Trockel, Mischa Kuball und andere ergänzen diese einzigartige öffentliche Plattform für die Lichtkunst um weitere Installationen. „Lichtreisen“ in dieser Nacht verbinden den Parcours der einzelnen Kunstwerke. Interessant für jeden, der sich von den allein durch Licht verursachten Veränderungen vorgefundener Architekturen und Landschaftsstrukturen angezogen fühlt. www.hellweg­ein­lichtweg.de

Foto

: Wer

ner

J. H

anna

ppel

STATEMENT

Nacht der Lichtkunst

„Hellweg ­ ein Lichtweg“Kulturregion Hellweg26.11.2016

Kommunikationsräume leicht gestalten

Page 8: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

08 | 09 BLICKE

Foto

s: w

ww

.fabi

anoe

fner

.com

Visu

alis

ieru

ng: G

low

ee

Was, wenn wir nicht länger Elektrizität bräuchten, um Licht zu produzie­ren? Eine provokante Frage, der eine ganz besondere Idee aus Frankreich folgt: Glowee, das Licht aus dem Meer. An der Kreuzung von Biomimetik und synthetischer Biologie verfolgen sie den Ansatz der Biolumineszenz in der Natur und versuchen eine biologische Lichtquelle zu entwickeln, die als Grundlage die natürlichen Eigenschaften maritimer Mikroorganismen nachahmt. Im Fokus stehen dabei Bakterien, die mit Tintenfischen eine Symbiose eingehen und diese zum Leuchten bringen. Das interdiszipli­näre Forscherteam treibt bei ihrem Tun die Vision an, den elektrischen Energieverbrauch weltweit zu reduzieren und Licht an Orte zu bringen, die derzeit ohne Strom auskommen müssen. www.glowee.eu

Wie eine Iris oder ein Feuerring wirken die Fotografien aus Öl von Fabian Oefner. Mit einfachen Mitteln erzeugt der Schweizer Kunstwerke, die mysteriöser nicht sein könnten. In ein schwarzes Gefäß füllt der Fotograf Wasser und platziert mithilfe einer Spritze kleine Tropfen Öl auf der Was­seroberfläche. Bei Kontakt mit dem Wasser verläuft das Öl und bildet dabei prachtvolle und einzigartige Strukturen. Je nach Dicke des Ölfilms und der Lichtbrechung auf der flüssigen Mischung entstehen unterschiedliche Farben – von Blau über Grün bis hin zu Gelb und Rot. Sechs Fotografien sind bei diesem Experiment entstanden, gedruckt auf Plexiglas in einer Größe von 120 x 130 Zentimetern. Bilder, die beeindrucken und die Fantasie auf eine ganz besondere Art und Weise anregen. www.fabianoefner.com

Magischer Ölfilm

Biolicht – Glowee

3lux:letters 2 | 2016

Page 9: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Mit „Big Design for Small Work­spaces“ reagiert Kenny Kinugasa­Tsui auf den Boom kleiner Büros. Schließlich machen die technischen Entwicklungen es zunehmend ein­facher, das eigene Zuhause in eine Arbeitsumgebung zu verwandeln. Dazu setzen die hohen Mieten in den Ballungszentren vielen aufstreben­den Start­ups physische Grenzen, fördern gleichzeitig aber auch den kreativen Einfallsreichtum junger Unternehmen. In der Manier eines Leitfadens beschreibt der umfang­reich bebilderte Band anhand zahl­reicher Beispiele, welche Wege zum erfolgreichen Bürodesign führen: sei es durch besondere Materialen, Farben, Objekte, Pflanzen oder innovative Beleuchtungskonzepte.

Big Design for Small WorkspacesKenny Kinugasa­TsuiErschienen 2016Images Publishing256 Seiten30 x 24 cm, HardcoverEnglischUS$ 49,95ISBN 978­1­86470­679­6www.imagespublishing.com

The Other Office 2Will Georgi, Carmel McNamaraErschienen 2016 Frame Publishers488 Seiten23 x 39,7 cm, HardcoverEnglisch€ 69,00 ISBN 978­94­91727­60­3www.frameweb.com

Working in StyleChris van UffelenErschienen 2016 Braun Publishing456 Seiten, 917 Abbildungen24 x 28 cm, HardcoverEnglisch€ 68,00ISBN 978­3­03768­203­6www.braun­publishing.ch

80 Projekte stellt der informati­ve und reich bebilderte Band „The Other Office 2“ von Frame Publi­shers vor. Ganz gleich, ob Räume der Finanz­ oder der IT­Branche oder Werbeagenturen im Fokus ste­hen: Als globalen Trend macht diese hochwertige Überblicksdarstellung den Wert der Kommunikation aus. In den Büroetagen prominenter Firmen wie Airbnb, Google oder der Rabobank schaffen die hier versammelten Gestalter auf höchst unterschiedliche, aber oftmals erstaunliche Weise Kreativität und Produktivität fördernde moderne Arbeitsumgebungen. Ein wieder­kehrendes Thema sind die zen­tral in den Entwürfen verorteten kommunikativen Zentren, während jene Bereiche, die konzentriertes Arbeiten ermöglichen sollen, an die Peripherie gerückt sind.

Indem der Band „Working in Style“ die Vielfalt heutiger Bürokonzepte vor Augen führt, präsentiert er dem Leser Bürowelten, die als Lebensräume faszinieren und über­zeugen. Dabei wird deutlich, dass Office­Landschaften gleichzeitig individuelle Visitenkarten eines Unternehmens und inspirierende Arbeitsumgebungen sein können. Die von Chris van Uffelen zusam­mengestellten Beispiele aus aller Welt beziehen lokale und firmen­spezifische Besonderheiten mit ein und beachten neue Erkenntnisse aus der Arbeitsplatzforschung. Vom kreativ gestalteten Workspace eines Start­ups über das multifunktiona­le, in veränderbare Arbeitszonen unterteilte Büro ohne feste Arbeitsplätze bis hin zu repräsenta­tiven Geschäftsräumen.

LESEN

Page 10: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

10 | 11 PUNKT

Kaum ein Arbeitnehmer wäre heute noch bereit, in den Bürostrukturen aus der Zeit vor der Einführung des Internets seiner Tätigkeit nachzugehen. Und das liegt nicht daran, dass in dieser Zeit an keinem Arbeitsplatz ein Computer, ein Tablet oder ein Smartphone zur Verfügung stand. In der Gestaltung der Arbeitsplätze und in ihrer Bedeutung hat sich in den letzten Jahren viel verändert: in Bezug auf die technischen Möglichkeiten für die Ausstattung und Ausgestaltung eines Arbeitsplatzes, aber auch in Hinsicht auf die Kenntnis über Gesundheit oder Faktoren für Krankheiten und vor allem durch die Bedeutung des Mitarbeiters für ein Unternehmen. Es ist kein Geheimnis, wenn in diesem Zusammenhang der demografische Wandel erwähnt wird und viele Branchen heute bereits über die Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifi­zierten Mitarbeitern klagen. Nicht umsonst steigt die Zahl der Berufsveranstaltungen auf Campus­ und Uni­Geländen, mit dem Ziel, bereits während des Studiums möglichst frühzeitig den angehenden Absolventen für ein Unternehmen gewinnen

zu können. Die Verschiebung zwischen der abnehmenden Anzahl von Ausbildungsabsolventen und der zunehmenden Nachfrage nach Fachleuten am Arbeitsmarkt fokussieren den Anspruch des Arbeitnehmers und heben die Gewichtung des Arbeitsumfelds. So zeichnete sich beispielsweise bereits vor einigen Jahren ab, dass die Materialien am Arbeitsplatz in Bezug auf Eignung und Schadstofffreiheit mit jedem Tag mehr an Bedeutung gewinnen. Die Verwendung von Formaldehyden in Arbeitsmöbeln ist heute für uns undenkbar, das Ausdünsten von Lösungsmitteln in Klebern aus dem Bereich der Wand­ und Bodenbeläge würde zu einem lauten Aufschrei der Betriebsräte führen und das zu Recht. Aus dieser Sensibilität heraus resultierten die heute gängigen Umweltzertifikate, die mit zeitgemäßer Errichtung und Ausstattung von Bürogebäuden als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt werden und mehr als üblich sind.Natürlich ist die Verarbeitung von unbelasteten Interieurs auch technischen Erkenntnissen und Weiterentwicklungen zu ver­

Foto

s: L

ESON

Inne

narc

hite

ktur

× O

bjek

tman

agem

ent

Immer bewusster wird den Unternehmen die Bedeutung ihres wichtigsten Guts: ihrer Mitarbeiter. Um diese motiviert, leistungsstark und engagiert zu halten, müssen die Unternehmen nicht zuletzt in ein gesundes und angenehmes Arbeitsumfeld investieren – sowohl was die technische Ausstattung als auch das Wohlbefinden anbelangt.Susanne Leson

MODERNE ARBEITSPLÄTZE

3lux:letters 2 | 2016

Page 11: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Freundlich gestaltete Pausenzonen sorgen für die nötige Entspannung während der Arbeit und bieten Raum für kreative Gespräche fern­ab des klassischen Schreibtischs.

danken, ausgelöst jedoch mitunter durch die Sensibilisierung des Arbeitnehmers. Daran konnte der Trend bereits abgelesen werden, dass sich der Arbeitnehmer zum Entscheider „seines Arbeitsplatzes“ im Unternehmen entwickelt. Doch der Einfluss begrenzt sich nicht nur auf die Anwendung der Materialien, sondern dehnt sich inzwischen auch auf die Arbeitsplatzgestaltung und die jeweiligen Abläufe aus. So war noch vor einigen Jahren die Flächeneffizienz bei der Anmietung von Büroräumen das Nonplusultra in der Unternehmens­strategie: möglichst viele Mitarbeiter auf einer optimierten Fläche im „Open Space“ unterzubringen, am besten noch im „Desk­Sharing­Prinzip“, ohne eigenen Arbeitsplatz. Unabhängig davon, dass eine Großraumgestaltung den Mitarbeiter aufgrund meist zu hoher akustischer Geräuschbelastung und fehlen­der Rückzugsmöglichkeit massiv beansprucht, sind dadurch gesundheitliche Konsequenzen oftmals nicht auszuschließen. Die Praxis zeigt, dass diese Entwicklung komplett rückläufig ist. Heute gilt es im optimalen Fall, ein Unternehmen auf

einer Fläche so abzubilden, dass vor allem die Arbeitsabläufe, die gewünschte Kommunikation oder der nötige Rückzug Beachtung finden – dies unter Berücksichtigung notwendiger Maßnahmen, wie der Akustik und der Integration gezielter Bewegungsabläufe. Es gibt Arbeitsprozesse, die aufgrund von Vertraulichkeit besser in Einzel­ und Doppelbüros abzubilden sind, genauso wie Gruppenarbeitsplätze in Unternehmen den Austausch und die Kommunikation sinnvoll fördern können. Nur in seltenen Fällen funktioniert eine für das Unternehmen pauschalisierte Lösung. Ein effektives Arbeiten ist ausschließlich unter Berücksichtigung der Arbeitsprozesse möglich. Natürlich setzt das ein hohes Maß an Bereitschaft und Vertrauen bei den Entscheidern und in der Unternehmensführung voraus. Denn die Flexibilität bezieht sich zum einen auf die Arbeitsprozesse, macht aber nicht Halt vor den Arbeitszeiten. Hat ein Mitarbeiter beispielsweise morgens beim Joggen die beste Idee, kann es für ein Unternehmen von Vorteil sein, wenn der Mitarbeiter erst nach 10 Uhr an seinem

Page 12: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

12 | 13 PUNKT

die anstelle der klassischen Flurtrennwand gestalterischen Raum für abwechslungsreiche Büroformen innerhalb der Nutzungseinheiten bieten. All diese Gestaltungsvarianten tragen dazu bei, dass sich der einzelne Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz entsprechend seiner Tätigkeit bewegen und diese konzentriert oder in Gruppen­ und Teamkonstellationen aus­üben kann, ganz wie es das jeweilige Aufgabenfeld erfordert. Es zählt mehr und mehr der Wohlfühlfaktor.Selbst die DIN­Normen und Regularien haben darauf reagiert. Die DIN beispielsweise hat bisher die Ausleuchtung des Arbeitsplatzes mit 500 Lux vorgegeben und garantiert. Die mittlerweile erfolgte Überarbeitung der Norm akzeptiert heute neben den 500 Lux, die zwischenzeitlich nur noch auf die Arbeitsfläche reduziert ist, auch Hell­ und Dunkelzonen inner­halb des Büros. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass die DIN Stimmung per Vorschrift fixiert. Doch durch das Aufbrechen der flächendeckenden 500 Lux im Büro sind damit Zonen mit mehr oder weniger Licht zulässig; die DIN bietet also die Grundlage

Arbeitsplatz erscheint, dafür aber, dank der mobilen Technik, ein ausgearbeitetes Konzept in der Tasche trägt. Natürlich ist dieses Vorgehen nicht auf alle Abteilungen und alle Prozesse zu übertragen. Im Einzelfall zu entscheiden, in Bezug auf eine Abteilung oder ein Projekt, und nicht global den Ansatz auf alle Mitarbeiter zu indoktrinieren, ist die Kunst in der Vorgehens­weise und schützt die Ressource „Mitarbeiter“.Dadurch entwickelt sich das Büro zur individuellen und abwechslungsreichen Bürolandschaft. Unternehmen werden durch verschiedene Bereiche innerhalb der jeweiligen Abteilung abgebildet, in denen der klassische Arbeitsplatz zu finden ist, aber auch sogenannte Thinktanks für konzentriertes Arbeiten, Zonen für Gruppenmeetings, ein Angebot für Videokonferenzen, Relaxing Areas und Orte für die Auffrischung der menschlichen Sinne. Vielfältigkeit ist das entscheidende Kriterium, das sich heute in der Gestaltung des Arbeitsplatzes verändert hat. Sogar die Neuerungen in Brandschutzbestimmungen ermög­lichen Bürolösungen in Gebäudearten bis hin zum Hochhaus,

Kleine Besprechungsinseln zonie­ren die Räume und bieten den Mitarbeitern die Möglichkeit, sich für gemeinsame Projekte kurzfris­tig zurückzuziehen. Fo

to: w

ww

.ham

burg

­bild

arch

iv.de

Noch in den 1960er­Jahren waren Großraumbüros mit dicht aneinan­dergereiten Arbeitsplätzen gängig.

3lux:letters 2 | 2016

Page 13: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

für ein atmosphärisches Licht am Arbeitsplatz. Dass nun auch die Lichttechnik ihr Übriges tut und aus der Glühbirne heraus die LED­Technik forciert hat, setzt dem Prozess das Krönchen auf. Zur Schaffung hoher Lichtqualität sind auf Basis dieser Technik variable Lichtszenarien zur Ausleuchtung von Flächen unterschiedlicher Anforderungen möglich.Es ist also die gesetzliche Grundlage geschaffen worden, um mithilfe der technischen Möglichkeiten und der unternehme­rischen Bereitschaft dem Mitarbeiter ein zeitgemäßes und dem Arbeitsprozess angepasstes Arbeitsumfeld zu bieten. Ich bin überzeugt davon, dass ein Arbeitgeber, der sich die­ses Vorgehen zunutze macht, einen hohen Anteil motivierter Mitarbeiter in seinem Unternehmen vorfinden wird. Spätestens dann ist eine Rückkopplung mit dem wirtschaftlichen Faktor erlaubt; denn das effiziente Arbeiten bei einer entsprechenden Anzahl von Mitarbeitern im Unternehmen rechtfertigt den vermeintlichen Mehraufwand in der komplexen Gestaltung der Bürolandschaften.

Susanne LesonNach ihrer Schreinerausbildung studierte Susanne Leson Innen­architektur an der Hochschule in Mainz. Ab 1991 sammelte sie in verschiedenen Architektur­ und Innenarchitekturbüros Erfah run­gen, bis sie 1997 gemeinsam mit Guido Leson das eigene Büro gründete. Mit der Symbiose aus Innenarchitektur und Marketing bietet das Büro LESON Innenarchitektur × Objektmanagement in Frankfurt am Main Raumkompositionen auf Grundlage von opti­mierten Gestaltungs­ und Marketingprozessen an. www.leson.de

Alles andere als trist müssen moderne Büroräume heute aussehen: Frische Farben, moderne Möblierung,

aktivierende Beleuch tung und bewusste Akzente sorgen für ein

angenehmes Arbeitsumfeld.

Page 14: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

14 | 15 IMPRESSION 3lux:letters 2 | 2016

LOW-TECH

Page 15: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

alte Energieversorgungsstation, Foto: istock.com/Sami Sert

„Gebt mir einen Hebel, der lang genug, und einen Angelpunkt, der stark genug ist, dann kann ich die Welt mit einer Hand bewegen.”Archimedes (287 ­ 212 v. Chr.), griechischer Physiker, Mathematiker und Mechaniker

Page 16: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

16 | 17 IMPRESSION 3lux:letters 2 | 2016

HIGH-TECH

Page 17: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Datenzentrum mit Reihen von Netzwerkservern, Foto: istock.com/Maxiphoto

„Technologien sind ein zweischneidiges Schwert. Sie können wie eine Granate in unserer Hand explodieren. Sie können aber auch zu unserer Freude dienen. [...]”Fabrizio Plessi (*1940), italienischer Installations­, Medien­ und Videokünstler

Page 18: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

18 | 19 REFLEXION

Welche Rolle spielt Licht in Ihrer Arbeit und wie integrieren Sie es in Ihren Entwürfen?

NACHGEFRAGT3lux:letters stellt drei Licht experten drei Fragen zu Licht und Office

Max Erlemann, Lance Hollman und Sophia KleesLichtplanerjack be nimble, Berlin

Foto

: Meh

r! E

nter

tain

men

t Gm

bH /

Andr

eas

Mei

chsn

er

Mehr! Theater, Hamburg, DE

jack be nimble: Für uns als Lichtplaner ist es das zentrale Element unserer Arbeit. Dabei variieren Einfluss und Umgang mit Licht im Projektverlauf. So dienen unterschiedliche Stimmungen in Bezug zum natürlichen Licht als Inspirationsquelle während der frühen Projektphasen. Wir schaffen Atmosphären und erzeugen damit besondere Orte mit dem Medium Licht als Teil der Architektur. Während der Realisierung eines Projekts rücken andere Aspekte des Lichts in den Vordergrund, um das Konzept bestmöglich umzusetzen. Zusätzlich zu unserer planerischen Tätigkeit entwickeln wir Leuchten und Lichtsteuerungen als Werkzeuge, um unsere Entwürfe zu realisieren. Insgesamt zieht sich das Thema Licht in unterschiedlichen Ausprägungen wie ein rotes Band durch die unterschiedlichen Projektphasen unserer Arbeit.

3lux:letters 2 | 2016

Page 19: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Dr. Alexander RieckArchitektLAVA, Stuttgart

Mike HerudArchitektSCOPE Architekten, Stuttgart

Ren

deri

ng: L

AVA,

Stu

ttgar

t

Foto

: Zoo

ey B

raun

, Stu

ttgar

t

Kacst Headquarters, Riyadh, SA Neugestaltung des SAP­Ausbildungszentrums, Walldorf, DE

Dr. Alexander Rieck: Wir betrachten bei unseren Arbeiten sämtliche räumlich beeinflussbare Aspekte, die für das Wohl­befinden wichtig sind. Licht ist dabei sehr entscheidend, aber vor allem sehr einfach nutzbar. Spannend ist, wie das Licht im Zusammenspiel mit den anderen Faktoren verwendet wird. Neben den bekannten tageslichtabhängigen Lichtfarben wirken zum Beispiel Licht und Farbe/Oberfläche auf das Wohlbefinden, aber auch Licht und Akustik stehen in einer interessanten Wechselwirkung. Mit Licht kann man sehr gezielt Räume insze­nieren, die beispielsweise beruhigend oder aktivierend wirken können. Wir sehen bei der individuell emotional basierten Lichtsteuerung in den nächsten Jahren ein enormes Potenzial. Wichtig ist es dabei, die verschiedenen Lichtoptionen dem indi­viduellen Bedürfnis in Echtzeit anzupassen und somit direkt auf das Befinden einzuwirken. Interessant ist aber, dass dies mög­lichst unmerklich in die Architektur eingewoben wird und damit natürlich wirken sollte.

Mike Herud: In unseren Büroprojekten beschäftigt sich ein Großteil der Beleuchtung mit dem Arbeitsplatz. Wir verfolgen immer den Ansatz, eine flächendeckende Grundbeleuchtung im Büro zu schaffen. Im Idealfall wird damit der gesamte Raum so beleuchtet, dass keine zusätzlichen Lichtquellen am Arbeits­platz notwendig sind oder nur noch kleine Tischleuchten von den Nutzern hinzugeschaltet werden können. Wir schaffen damit helle und atmosphärische Räume, die völlig flexibel in ihrer Nutzung sind und agiles Arbeiten unterstützen. Das Licht ist dabei integrativer Bestandteil des Gesamtkonzepts und kommt je nach Ansatz als begleitendes oder prägendes Medium zur Geltung. Licht ist bei der Inszenierung unserer Projekte entscheidend und ist deshalb ein zentraler Bestandteil unseres Entwurfsprozesses.

Page 20: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

20 | 21 REFLEXION

Inwieweit wird sich die klassische Büroform zukünftig auflösen und neue Modelle an deren Stelle treten? Oder wird sich der feste Arbeits-platz im Büro halten?

jack be nimble: So wie sich Bürowelten ändern, muss sich auch das Licht im Büro anpassen und verändern. Aktuell haben wir das Lichtkonzept für die Büroräume einer Gaming Company entwickelt und realisiert, bei dem es nicht nur um die optimale Ausleuchtung der Büroflächen ging. Vielmehr als die Einhaltung von Normen und Richtlinien standen die Identifikation mit der Marke und dem Arbeitgeber sowie die Qualität der Arbeits umge bung im Vordergrund. Dazu wurden unterschiedliche Lichtszenen entwickelt, aus denen die Mitarbeiter verschiedene Licht atmo sphären wählen können. Darüber hinaus entwickelten wir als identitätsstiftendes Element eine 40 m lange Lichtlinie mit etwa 2 400 einzeln ansteuerbaren LED­Punkten. Insgesamt geht es nicht aus­schließlich um die Lichtmenge, sondern um Licht quali tät und Atmosphäre sowie um Individualität und Identifikation.

Büroräume des Online­Gaming­Unternehmens GREE, Berlin, DE

jack be nimble: In der Bürowelt wird momentan viel ausprobiert und verändert, ob Zellenbüro oder Großraumbüro, aber eins bleibt: Die Arbeitnehmer sind überwiegend unzufrieden mit ihren Arbeitsplätzen. Dabei ist Licht ein, wenn auch oft unter­schätztes und unterbewusst wahrgenommenes Krite rium für unser Wohlbefinden. Während sich die Büroformen wandeln, wird die Beleuchtung oft den neuen Anforderungen nicht mehr gerecht. Umso wichtiger wird die Veränderung in den nächsten Jahren sein, gerade weil unsere Arbeitswelten immer flexibler und individueller werden. Abgesehen von der auf die Mitarbeiter zugeschnittenen Arbeitsplatzbeleuchtung gehen wir davon aus, dass Themen wie Flicker, Computer Vision Syndrome und Tageslicht, die einen großen Einfluss auf uns Menschen haben, in Zukunft an Wichtigkeit gewinnen werden.

Foto

: Joh

anne

s W

alth

er

Inwiefern kann und muss das Licht auf die sich wandelnden Ansprüche in den Büros reagieren? Gibt es hier bereits realisierte Beispiele, bei denen gelungene Beleuchtungsszenarien umge-setzt wurden?

Max Erlemann (*1981), Lance Hollman (*1973) und Sophia Klees (*1984) studierten nach Abschlüssen u. a. in Architektur, Environmental Engineering und Innenarchitektur gemeinsam Archi­tectural Lighting Design an der Hochschule Wismar. 2012 gründeten sie das Büro „jack be nimble“ in Berlin. Sie gestalten Atmosphäre und entwickeln wirkungsvolle individuelle Lichtkonzepte an der Schnittstelle von Design, Technik und Raum. www.jackbenimble.de

3lux:letters 2 | 2016

Page 21: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Dr. Alexander Rieck: Licht hat hier mindestens zwei Anforderungen zu erfüllen: zum einen als Grundausleuchtung, um sich bei mangelndem Tageslicht sicher im Gebäude zu bewegen, zu orientieren und zu arbeiten; zum anderen unter­stützt Licht die Raumwirkung auf den Menschen. Wie oben beschrieben, wird das zunehmend wichtiger werden. Speziell im Headquarter von Philips Lighting in Eindhoven sind wir auf beide Fragen eingegangen und haben neue Wege für die Nutzung von Licht aufgezeigt. Aber auch in unseren anderen Projekten (ob schon fertiggestellt oder im Bau) kümmern wir uns immer besonders auch um das Licht.

Mike Herud: Die Flexibilität eines Raums gewinnt immer mehr an Bedeutung. Büros unterliegen einem starken Wandel und müssen kurzfristig auf unterschiedliche Anforderungen rea­gieren können. Gerade bei teambasierten Arbeitsplatz­konzepten kann sich das Set­up eines Raums ständig ändern. Die Beleuchtung muss diesen Herausforderungen gerecht werden und diese Arbeitsweise unterstützen. Unsere Projekte folgen alle diesem Prinzip. Ob die Neugestaltung der Stadt­werke Karlsruhe oder das Innovation Center für die SAP in Potsdam, alle Büroräume verfügen über eine flächendeckende Arbeits platzbeleuchtung, die gruppenweise gesteuert werden kann und sich teilweise den Tageslichtverhältnissen anpasst.

Philips Lighting Headquarters, Eindhoven, NL SAP­Innovation Center 2.0, Potsdam, DE

Dr. Alexander Rieck: Eher stellt sich die Frage, wie stark die Technologie die Arbeitswelt der Zukunft verändern wird. Es ist anzunehmen, dass diese Veränderungen umfassender sein werden, als wir uns das so gemeinhin vorstellen können. Das bedeutet, dass wir uns besonders auf flexible und kreativitäts­fördernde Büroformen konzentrieren müssen. Auf den Punkt gebracht: Wer braucht in Zukunft überhaupt noch Büros? – die Computer sicherlich nicht! Es bleibt für den Menschen und sein kreatives Potenzial oder seinen (auch emotionalen) Austausch. Das bedeutet aber auch, dass sich die Architektur dieser Bürowelten im Grundsatz ändern wird.

Mike Herud: Der Büroraum erfährt vor allem deshalb eine Umdeutung, da er immer mehr Anforderungen gerecht werden muss. Die soziale und kulturelle Komponente spielt heute eine wesentlich größere Rolle. In einer Gesellschaft, deren Arbeit immer weniger an Ort und Zeit gebunden ist, gewinnt das Büro als Ort der Kommunikation, des direkten Wissenstransfers, des Treffens und der Zusammenarbeit an Bedeutung. Mit dieser Umdeutung wächst auch die gestalterische und funktionale Vielfalt im Büro. Das heißt jedoch nicht, dass in dieser vielfälti­gen Umgebung der klassische Arbeitsplatz keine Rolle mehr spielt. Ich glaube eher, dass er eine Konstante in allen Büroformen bleibt, um die sich verschiedene Konzepte weiterentwickeln.

Foto

: Jon

atha

n An

drew

Foto

: Zoo

ey B

raun

, Stu

ttgar

t

Dr. Alexander RieckEr studierte Architektur in Stuttgart und Arizona/USA. Anschließend ging er in die Forschung. Dort liegt sein Schwerpunkt derzeit im Bereich der digitalen Planung und Fertigung sowie der Stadt der Zukunft. 2007 gründete er mit Chris Bosse und Tobias Wallisser das internationale Architekturbüro LAVA. Zudem unterrichtet er an der Universität Zürich und ist Experte für BIM. www.l-a-v-a.net

Mike Herud1979 in Zweibrücken geboren, studierte er Architektur an der FH Kaiserslautern. Während seines Studiums war er bei UN Studio tätig, nach seinem Abschluss arbeitete er vier Jahre als leitender Architekt bei Prof. Wolfgang Kergaßner. 2010 gründete er gemein­sam mit Oliver Kettenhofen SCOPE office for architecture, das seit 2016 unter SCOPE Architekten firmiert. www.scopeoffice.de

Page 22: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

22 | 23

Bartijn|SATIJNplus Architecten zeigen in Bocholtz an der deutsch­niederländischen Grenze, wie sich ein 700 Jahre altes Lehngut in ein modernes Bürogebäude verwan­deln lässt. Im Zentrum der Planungen stand neben dem Faktor ökologischer und struktureller Nachhaltigkeit der Versuch einer zeitgenössischen Repräsentation von Unternehmen im ländlichen Raum.Stefan Staehle

STRUKTURWANDEL

ARCHITEKTUR 3lux:letters 2 | 2016

Page 23: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Das geplante Beratungszentrum der Rabobank Centraal Zuid­Limburg sollte durch seinen architektonischen Charakter das Unternehmen nach außen repräsentieren. Seine Wirkung dabei sollte es jedoch nicht über Größe und Monumentalität entfalten, sondern über die durchdachte Verbindung von beste­hender Struktur und einem innovativen Erweiterungskonzept. Ein Ansatz durch den die Nähe des Unternehmens zu seinen Kunden auch gestalterisch vermittelt werden soll. Das historische Lehngut hatte seine ursprüngliche Funktion bereits vor dem Einzug der Bank eingebüßt und wurde in den vergangenen Jahren als Hotel genutzt, ein Umstand, der die Planer von Bartijn|SATIJNplus Architecten vor allem hinsicht­lich der inneren Gebäudestruktur vor Herausforderungen stellte. Die vormals dunkle Mittelgangerschließung diente lediglich rein funktionalen Aspekten des Hotelbetriebs und konnte durch Verbreiterung und Installation von Glaswänden

Die neue Nutzung integrierten die Architekten in den Bestand, ohne

dessen charakteristisches Äußeres zu verändern (oben). Das Volumen

des Erweiterungsbaus orientiert sich an der bestehenden Struktur (links).

Page 24: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

24 | 25 ARCHITEKTUR

zu den an der Außenseite des Gebäudes liegenden Arbeits­bereichen architektonisch aufgewertet werden. Durch ein der neuen Gestalt ebenfalls angepasstes Nutzungskonzept transformierte sich diese reine Funktionsfläche zu einer multifunktionalen Zone. Hier finden die Mitarbeiter der Bank nicht nur Stauraum für ihre Unterlagen, sondern ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten zum informellen Gespräch unter Kollegen durch neu geschaffene Kommunikationsbereiche wie Teeküchen und Sitzgruppen.Auch bei der Planung der übrigen Büroflächen legte der Bauherr Wert auf ein multifunktionales Layout, das sich den unterschiedlichen Formen des unternehmensinter­nen Arbeitsalltags flexibel anpasst. Ergänzt wird das orga­nisatorische Konzept durch eine Innenraumgestaltung, die durch Naturmaterialien und eine Farbpalette in Erdtönen die Charakteristik der ländlichen Umgebung im Innenraum spür­bar werden lässt.

Sowohl in den Besprechungs­räumen als auch an den Arbeits­ und Beratungsplätzen schafft die Lateralo Plus LED von TRILUX eine ausgewogene Lichtatmosphäre.

Im Innern kontrastieren die moder­nen Einbauten bewusst die Ästhetik

des historischen Bestands. DieCoriflex LED­Familie sorgt für eine

optimale Beleuchtung des offengestalteten Empfangsbereichs.

3lux:letters 2 | 2016

Page 25: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

CCC00 -C-C180180180

338

100

3316

576

1175

30

5020

500

Die Struktur des Lehnguts blieb trotz der umfangreichen architek­tonischen Interventionen ablesbar.

Schon rein als unbeleuchtetes Objekt fügt sich die extrem flache Hängeleuchte mit transparenter Scheibe geschmackvoll in jedes Raum konzept ein. Ihre eigentliche Stärke zeigt die Lateralo Plus LED aber im Betrieb: Mit ihrer innovativen und intelligenten Zwei­Ebenen­Vernetzung neuester Prisma tik­technologie bietet sie höchsten Sehkomfort und nahezu schattenfreies, flächiges Licht. Möglich wird dies durch die besondere Lichtlenkung mit einem äußerst breit strahlenden indirekten Lichtanteil. Dadurch kann der Abstand von Leuchte zu Decke variabel gehalten werden, was die Lichtplanung und die Raumgestaltung vereinfachen. Das angenehm weiche und bildschirmgerechte Direktlicht beleuchtet Arbeitsflächen zudem blendfrei, gleichmäßig und leistungsunterstützend mit hohen Beleuchtungsstärken.

Lateralo Plus LED

Lichtstärkeverteilung

TECHNIK

StandortBocholtz, NL

BauherrRabobank Adviescentrum Centraal Zuid­Limburg Bocholtz, NL

LichtplanerHuygen installatieadviseurs Maastricht, NL

LeuchtenLateralo Plus LEDPolaron IQ LEDBelviso LEDCoriflex LEDLuceo LED

FotosChristoph Meinschäfer, Arnsberg, DE

Page 26: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

26 | 27 ARCHITEKTUR 3lux:letters 2 | 2016

Page 27: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Das seit seiner Gründung in Nürnberg ansässige Softwareunternehmen DATEV eG musste sich im Laufe der Jahre aufgrund seines Erfolgs auf verschiedene Standorte innerhalb der Stadt verteilen. Inzwischen ist zumindest die Softwareabteilung wieder unter einem Dach vereint. Prägend für den hochmodernen Neubau an der Fürther Straße ist die Fassade aus Kirchheimer Muschelkalk.Cornelia Krause/Marina Schiemenz

PIONIER DER DIGITALISIERUNG

Page 28: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

28 | 29

Der DATEV IT­Campus 111 mit seiner besonderen Fassadenoptik bildet gemeinsam mit dem luftig gestal­teten Parkhaus die Kulisse für die mit TRILUX ConStela beleuchteten DATEV­Gärten (oben).

Fast jeder deutsche Arbeitnehmer kommt mehr oder weni­ger unbewusst mit dem IT­Dienstleister DATEV in Berührung, wenn er seine Lohn­/Gehaltsabrechnung in den Händen hält. Das viertgrößte Softwarehaus Deutschlands, mit Sitz in Nürnberg, schreibt eine kontinuierliche Erfolgsgeschichte. Mehr aus der Not schlossen sich im Februar 1966 eine Handvoll Steuerbevollmächtigter in einer Genossenschaft zusammen, um die neuen Anwendungsmöglichkeiten der sich etablierenden EDV gemeinsam zu nutzen. Das erstarkende Wirtschaftswachstum, das Massen von Arbeitsplätzen schuf, für deren Verwaltung es aber auf dem Arbeitsmarkt kaum Personal gab, war nur noch auf elektronischem Weg zu bewältigen. Heute zählt die Genossenschaft ca. 40 300 Mitglieder mit knapp 7 000 Mitarbeitern. Die rasche Zunahme führte im Laufe der Jahre zu immer größerer Dezentralisierung, von der insbesondere die 1 800 Mitarbeiter der Softwareentwicklung betroffen waren. 2009/10 entschloss sich die Geschäftsführung für den Bau eines

neuen Gebäudes, um alle Abteilungen des Entwicklungsbereichs unter einem Dach zu vereinen.Mit der Insolvenz der Quelle/Arcandor AG im Jahr 2009 wurde an der Fürther Straße in Nürnbergs Stadtteil Gostenhof ein passendes Grundstück frei, das DATEV 2011 für den Neubau erwarb. Der bundesweit ausgeschriebene Wettbewerb wurde seitens der Bevölkerung mit viel Aufmerksamkeit verfolgt, schließlich liegt der Neubau inmitten eines dicht bebauten Wohngebiets. Aber auch die sich direkt gegenüber befindliche Gedenkstätte „Memorium Nürnberger Prozesse“ erforderte eine besondere Berücksichtigung in der äußeren Gestaltung. Mit der Fassade aus Kirchheimer Muschelkalk, die durch Fenster in wechselnder Breite rhythmisiert wird, konnte die Größe gut in die vorhandene Stadtstruktur inte griert werden. Das einst gewerblich genutzte Areal war groß genug, um auf 4 500 Quadratmetern noch eine Parkanlage mit Spielfeldern für Boccia und Schach zu schaffen. Die sogenannten DATEV­

ARCHITEKTUR

Im großzügigen Empfangsbereich (rechts oben) sowie dem Aufent­

haltsraum (rechts unten) sorgt die Inperla Ligra Plus LED von TRILUX

für eine optimale Beleuchtung.

3lux:letters 2 | 2016

Page 29: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur
Page 30: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

30 | 31 ARCHITEKTUR

Gärten können sowohl von den Anwohnern als auch von den Mitarbeitern genutzt werden.Schon mit Beginn der Planung stand fest, dass die Architektur Arbeitsräume schaffen muss, die den Mitarbeitern ein flexib­les Umfeld für die vielfältigen Anforderungen der modernen Softwareentwicklung bieten. Besonders wichtig sind kurzfristige Kooperationen zwischen allen Teams ebenso wie Rückzugs­ und Besprechungsräume unterschiedlicher Größe und Ausstattung. Entstanden ist ein Bürogebäude, dessen Gestaltung und Ausstattung auf den neuesten Erkenntnissen zur Arbeitsumwelt sowie auf Effizienz und Komfort beruht. Neben der großzügigen und einladend wirkenden Empfangszone sind im Erdgeschoss die großen Konferenz­ und Besprechungsräume untergebracht. Die weitläufigen Kantinen­ und Pausenräume, von denen aus die Nutzer direkt in alle vier flankierenden Innenhöfe gelangen können, schließen sich im einzigen eingeschossigen Gebäudeteil

In der Kantine, die auch für Veran­staltungen genutzt wird, setzen farbige Stühle Akzente. Oberlicht­bänder, unterstützt durch die TRILUX Inperla Ligra Plus LED, sorgen für eine ausgewogene Beleuchtung.

dem Eingangsbereich an. In den Obergeschossen befinden sich die mit bis zu 27 Arbeitsplätzen ausgestatteten Büroräume, die durch die notwendigen Besprechungs­ und Rückzugsbereiche für zwei bis acht Personen zoniert werden. Die zeitlose Eleganz des Bürokomplexes, auf die die Planer besonderen Wert legten, sowie die sachlich modern geprägte Möblierung im Innern wird durch gemütliche Elemente wie einen Schaukelstuhl oder spezi­ell entwickelte Kommunikationssofas ergänzt.Für das gute Licht in allen Bereichen sorgen TRILUX und OKTALITE. Die für die Büros neu entwickelten Leuchten Offset LED Standleuchte und SOF­Coriflex bieten den Softwareentwicklern eine optimale Unterstützung während ihrer hochkonzentrierten Arbeit. Auch für die vier thema­tisch strukturierten Innenhöfe innerhalb des blockrandähnlich angelegten Komplexes entschied sich der Bauherr für die hohe Qualität des Lüdenscheider Unternehmens.

3lux:letters 2 | 2016

Page 31: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

CCC0 -C-C-C180180

Sanierung war noch nie so einfach wie mit der montagefreundlichen und flexib­len Inperla Ligra Plus LED. Sie lässt sich dank Kaschierungsblenden in nahezu jeden bereits vorhandenen Deckenausschnitt einpassen und kann auf Wunsch besonders zeitsparend mittels Netzweiterleitung von Leuchte zu Leuchte angeschlossen werden. Für die optimale Ausleuchtung verschiedener Räume ist die Inperla Ligra Plus LED mit unterschiedlichen Lichtstrompaketen und Ausstrahlcharakteristika erhältlich. Alle Varianten erfüllen höchste Ansprüche an Sehkomfort und Energieeffizienz. Ihre breite Abstrahlcharakteristik und eine geringe Direktblendung sorgen für eine angenehme Lichtwirkung und verrin­gern Ermüdungserscheinungen der Augen. Dank vielfältiger Designvarianten integriert sich die Leuchte harmonisch in unterschiedliche Raumgestaltungen.

Inperla Ligra Plus LED

Lichtstärkeverteilung

Akustikelemente strukturieren die Büroräume des Neubaus, die eigens für DATEV konzipierte Offset LED Standleuchte sorgt für die notwendige und individu­elle Beleuchtung der einzelnen Arbeitsplätze.

TECHNIK

StandortNürnberg, DE

BauherrDATEV, Nürnberg, DE

ArchitektBoesel Hohberg Architekten,München, DE

FassadenarchitektKappler Sedlak Architekten, Nürnberg, DE

Leuchten391139125041 LEDAragon LEDConStela LEDCoriflex LEDInperla Ligra Plus LEDLumena 400 LEDOleveon LED

FotografChristoph Meinschäfer, Arnsberg, DE

Page 32: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

32 | 33

Die Suche nach den „Hidden Champions“ der deutschen Wirtschaft führt auch in die mittelbayrische Stadt Roding. Am Hauptsitz des 1981 gegründeten und heute als Mühlbauer Group firmierenden Unternehmens entstand mit dem Tecurity®­Center ein modernes Verwaltungsgebäude, in dem zuvor getrennt operierende Unternehmensbereiche räumlich gebündelt werden konnten.Stefan Staehle

SICHERHEITSARCHITEKTUR

ARCHITEKTUR 3lux:letters 2 | 2016

Page 33: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Das neue Tecurity®­Center – eine Wortschöpfung aus den Begriffen Technology und Security – der international täti­gen Mühlbauer Group vereinigt nicht nur die verschiedenen Unternehmensbereiche Maschinenbau, Software Engineering und Service zu einem neuen Ganzen, sondern zeigt, dass Fertigung, Administration und Unternehmensrepräsentation innerhalb eines Gebäudes möglich sind. Dieser grundsätzlichen planerischen Idee folgend, gliedert sich das Gebäude vertikal in drei Zonen, von der jede ein­zelne jeweils einem dieser Nutzungsanforderungen zugeord­net werden kann. Während die im eigentlichen Erdgeschoss untergebrachte Produktion den Blicken der Außenstehenden verborgen bleibt und ihre Stellung im unternehmensinter­nen Ablauf vor allem über die infrastrukturelle Verbindung zum Nachbargebäude definiert, symbolisiert die Architektur der da rüberliegenden Geschosse den unternehmerischen Anspruch des Weltmarktführers im Bereich digitaler Identität und Sicherheit.

Trotz der notwendigen funktio­nalen Trennung sorgen trans­parente Trennwände für einen

großzügigen Raumeindruck (oben). Das neue Tecurity®­Center

markiert auch architektonisch die Weiterentwicklung des

Unternehmens (links).

Page 34: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

34 | 35 ARCHITEKTUR

Ihre architektonische Umsetzung fanden diese Überlegungen in der repräsentativen Treppenanlage. Sie führt Mitarbeiter und Besucher in ein zweigeschossiges Atrium, das als multifunkti­onal gestaltete Zone, als Treffpunkt der Belegschaft, als Ort für Kundengespräche oder als Veranstaltungsraum dient. Dieser Bereich bildet das programmatische Herzstück des Neubaus, der nicht nur eine direkte Verbindung zu den Arbeitsplätzen herstellt, sondern durch seine an beiden Längsseiten ange­brachten Showrooms den Produkten des Unternehmens eine repräsentative Umgebung zur Verfügung stellt. Der Stellenwert, den diese Schnittstelle zwischen Administration und Fertigung für die Kommunikation des Unternehmens mit seinen Kunden besitzt, verdeutlicht nicht nur die prominente Lage im Zentrum des Neubaus, sondern auch die vollständige Transparenz, mit der diese architektonisch sichtbar gemacht wird.

Die an zentraler Stelle positio­nierte Treppenanlage bildet das Hauptgestaltungselement im Gebäudeinnern.

In den zahlreichen über die Geschosse verteilten Bespre­

chungsräumen manifestiert sich die unternehmensinterne

Kommunikationskultur.

3lux:letters 2 | 2016

Page 35: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

CC00 -C-C180180180

692

622573

Die Architektur des Tecurity®­Centers verbindet Showroom und Arbeitsort zu einem neuen Ganzen. Unterstützt wird dies durch eine ausgewogene Beleuchtung der Belviso C1 LED von TRILUX.

Die Belviso­Leuchtenfamilie besticht durch hochwertige Beleuchtungs­lösungen in Verbindung mit blendfreiem Licht und außergewöhnlicher Lichtwirkung. Mit der vollkommen gleichmäßig ausgeleuchteten LED­Lichtfläche schafft sie eine Wohlfühlatmosphäre durch schattenfreies Licht. Die Gestaltung der Belviso­Cassette als pure Fläche wird durch die präzise gezeichnete Lichtkontur belebt. Die farbig leuchtende Lichtrahmung ist optional erhältlich und wirkt als emotionale Steigerung der Lichtarchitektur. Aus fünf ausdrucksstarken Alternativen können raumspezifische oder vielfältige, individuelle Farbcodierungen ausgewählt werden. Durch begrenzte Leuchtdioden und blendfreies Licht ist die Belviso LED besonders für die Bildschirmarbeit geeignet.

Belviso C1 LED

Lichtstärkeverteilung

TECHNIK

StandortRoding, DE

BauherrMühlbauer Group Roding, DE

Leuchten5041 LED8841 LEDAragon LEDBelviso LEDCoriflex LEDDeca LEDLiventyFlat LEDMirona LEDNextrema LED

FotosChristoph Meinschäfer, Arnsberg, DE

Page 36: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

36 | 37 SERVICE 3lux:letters 2 | 20163lux:letters 2 | 2016

Thomas KretzerGeschäftsführerTRILUX Vertrieb GmbH

Worauf beruht Human Centric Lighting und wie wirkt es sich in der Praxis aus?

Licht ist einer der entscheidenden Faktoren, der unser Wohl­befinden prägt: Ein strahlender Sommertag, warmer Kerzen­schein, ein trister Novembermorgen – all diese Stimmungen erzeugen bei ihrer Wahrnehmung unterschiedliche Gefühle. Wirklich sehen können wir nur einen Bruchteil des facettenrei­chen Lichts, dennoch nehmen wir unbewusst viel mehr davon wahr. Ein erst 2001 entdeckter Fotorezeptor im Auge beispiels­weise dient nicht dem Sehen selbst, sondern wirkt sich auch auf unser Wohlbefinden, die kognitive Leistungsfähigkeit sowie die innere Uhr aus, die den Schlaf­Wach­Rhythmus bestimmt. Anfangs diente künstliche Beleuchtung nur dazu, den Tag zu verlängern, die nicht visuelle Wirkung des Lichts wurde zu­nächst vernachlässigt. Eine tageslichtsynchrone Veränderung des Spektrums und der Lichtfarben im Laufe des Tages oder auch der Jahreszeiten stärken die Psyche und die Physis des Menschen ungemein. Die gezielte Steuerung dieser nicht­visu­ellen Wirkung des Lichts wird als Human Centric Lighting (HCL) bezeichnet. Besonders im Büro steigert sie die Konzentration, die Kreativität und die Leistungsfähigkeit.

Im Neubau von hygi.de beispielsweise, Deutschlands größ­tem Online­Versender für Reinigungsprodukte, haben wir eine intelligente Tageslichtsteuerung integriert. Sie sorgt im gesamten Objekt für ein konstantes Beleuchtungsniveau in Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung. Die Beleuch­tungsanlage arbeitet automatisch und ist über LiveLink an das Gebäudemanagementsystem angeschlossen. Dabei ba­siert die gesamte Beleuchtung in den Büros auf dem HCL­Prinzip, das sich deutlich auf die Leistungs fähigkeit und das Wohlbefinden der hygi.de­Mitarbeiter auswirkt, weil es den Biorhythmus stärkt. Die Beleuchtungsanlage liefert genau das Licht, das dem Tagesverlauf des Sonnenlichts entspricht. Dazu wird je nach Tageszeit zwischen warmweißer und kalt­weißer Lichtfarbe variiert. Das häufig anzutreffende Mittagstief wird vermieden und die Mitarbeiter sind konzentrierter und schlafen nachts sogar besser.

Haben auch Sie eine Frage an die Experten von TRILUX? Schreiben Sie an [email protected]

PLANER FRAGEN, HERSTELLER ANTWORTEN

Page 37: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Im Neubau der Unternehmens­zentrale von hygi.de im Mün ster land setzen die Inhaber auf ein ambitio­niertes Be leuchtungskonzept, das nicht nur Energie spart, sondern vor allem die Mitarbeiter in ihrem Tag­Nacht­Rhythmus unterstützt und damit ihre Leistungsfähigkeit merklich steigert.

Foto

s: C

hris

toph

Mei

nsch

äfer

, Arn

sber

g

Page 38: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

3lux:letters 2 | 201638 | 39 TRILUX

wichtig, den ‚Leuchtenrahmen´ aufzugeben und stattdessen das ‚Lichtpaneel´ in den Vordergrund treten zu lassen.“ Das achtköpfige Entwicklerteam aus Spezialisten von TRILUX und Designit arbeitete neun Monate lang an der Lösung der komplexen Aufgabenstellung und präsentierte schließlich zur Light + Building 2016 eine smarte Anbau­ und Hängeleuchte für den Office­Bereich, die mit durchdachten Steuer­ und Regelfunktionen allen indivi­duellen Lichtanforderungen der Arbeitswelt gerecht wird. Ihre reduzierte Formensprache und die klare flache Bauweise mit umlaufender Lichtkante setzen attraktive Akzente, gleichzeitig fügt sie sich in praktisch jede Umgebung ein. Die Leuchte selbst nimmt sich zurück, steht hinter ihrem Licht in der zweiten Reihe und dennoch ist es kein Widerspruch, dass die Lunexo LED auf Anhieb wichtige Designpreise erhielt. Mit ihr wird die Büroleuchte neu definiert, werden emotionale und funktionale Bedürfnisse berücksichtigt. Der strategische Designprozess stützte sich nicht zuletzt auf eine sorgfältige Befragung von Endnutzern sowie Planern und formulierte Schlüsselanforderungen wie eine opti­male Anpassungsfähigkeit an die jeweilige räumliche Situation

Am Anfang stand die Idee, eine Büroleuchte zu entwickeln, die gleich dreifach überzeugen würde: mit ihrem formalen Auftritt, ihrem technischen Potenzial und vor allem mit ihrer Konnektivität, sprich ihren Möglichkeiten, den Anforderungen und Erwartungen verschiedener Nutzer zu entsprechen. In der Zusammenarbeit von TRILUX und der international tätigen Agentur Designit konnte dieses hochgesteckte Ziel in einem intensiven und konzentrierten Prozess erreicht werden. Ein Leitsatz für die Entwicklungsarbeit war schnell gefunden: „Mehr Licht, weniger Leuchte“. Es konnte also nicht allein darum gehen, eine vernünftige Neuentwicklung für das Segment Büroleuchte auf den Markt zu bringen, viel­mehr galt es eine Lösung zu erarbeiten, bei der die angestrebte Interaktion von Leuchte und Nutzer perfekt funktionieren würde. Ein ansprechendes, aber dezentes Design sollte die formale Voraussetzung für bestes, individualisiertes Licht am Arbeitsplatz bieten. „Unsere Absicht lag darin, eine Leuchte zu gestalten, die nicht polarisieren, sondern mit ihrer klaren Struktur und einem sehr zurückhaltenden Design bestechen würde“, erinnert sich Dominik Schütz, Lead Designer bei Designit. „Dabei war es uns

Licht ist mehr als das Ergebnis einer physikalischen Analyse. Als Phänomen berührt es unsere Emotionen, unsere biologischen und mentalen Empfindungen. Licht ist eine Voraussetzung für Leben, Kunstlicht eine Voraussetzung für unseren Lebensstil. Vor diesem Hintergrund überzeugt das Konzept der Lunexo LED, die technische und emo­tionale Erwartungen an Licht hervorragend und individuell erfüllt.

MEHR LICHT, WENIGER LEUCHTE

Page 39: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Ren

deri

ng/S

kizz

e: D

esig

nit

(Planer) und die individuellen Beleuchtungsvorlieben an praktisch jedem Arbeitsplatz (Nutzer). Dabei sollte die Steuerung und Interaktion so einfach wie möglich sein. „Für uns stand nach dem Research fest: Die Lunexo sollte neue Maßstäbe setzen, indem der Nutzer direkt mit der Leuchte kommunizieren und das für ihn persönlich perfekte Licht einstellen könnte. Eine automatische Nutzererkennung plus individuell hinterlegbare Anwenderprofile würden höchsten Lichtkomfort bieten“, erläutert Dominik Schütz. Nach zahlreichen Workshops, Meetings und Co­Creation­Sessions wurden alle relevanten Merkmale der projektierten Leuchte fest­gelegt und einem Realitäts­ und Machbarkeitscheck unterzogen. Alle modernen Möglichkeiten der zwei­ und dreidimensionalen Darstellung kamen zum Einsatz, wobei stets der Nutzer und seine Bedürfnisse im Fokus der Entwicklungsarbeit standen. Am Ende galt es, alle Aspekte in das ursprüngliche Design zu integrieren und dabei die Proportionen und die Erscheinung der Lunexo LED beizubehalten. Entstanden ist eine flache Leuchte mit angenehmster Lichtwirkung. Unaufgeregt – aber hoch emotional. Genau: Mehr Licht, weniger Leuchte.

Page 40: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

40 | 41 TRILUX 3lux:letters 2 | 2016

Unser Arbeitsalltag ist heute vor allem geprägt durch Flexibilität. Hochkonzentrierte Bildschirmarbeit im Wechsel mit Besprechungen und kreativen Ideen­Meetings verlangen nach individuellen Beleuchtungsszenarien. Mit LiveLink passt sich das Licht ohne großen Aufwand ganz den Bedürfnissen der wechselnden Anforderungen an: Sensoren erkennen, ob die Besprechungsecke genutzt wird, das Licht aufgrund einer Präsentation gedimmt werden muss oder die Kollegen Helligkeit am Bildschirm brauchen. Auch der Pausenraum und die Flure werden nur bei Bedarf beleuchtet. Neben vorgefertig­ten Lichtszenen werden zukünftig auch eigene, individuelle Beleuch tungsprofile ganz einfach via App angelegt werden können. Nach wenigen Klicks ist das Licht exakt den Anfor­derungen der Mitarbeiter angepasst und erzeugt eine ange­nehme Atmo sphäre, die wiederum die Produktivität erhöht. Zugleich spart das intelligente Lichtmanagement durch LiveLink eine große Menge an Energie, da es nur dort beleuch­tet, wo es nötig ist.

Foto

: TR

ILU

X

Lichtmanagement­Systeme waren früher oft komplex und zeit­aufwendig sowie nur mit Spezialkenntnissen bedienbar. Das von TRILUX und STEINEL entwickelte LiveLink­System ist erstaun­lich vielseitig und dabei revolutionär einfach in der Handhabung.

LIVELINK IM BÜRO

Page 41: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Foto

: TR

ILU

X

Ende 2015 trafen sich die 195 Mitgliedsstaaten der UNFCCC in Paris, um neue Vereinbarungen zum Klimaschutz zu treffen. Ziel ist es, den raschen Anstieg der Erderwärmung zu verlangsamen und damit deren negative Auswirkungen zu minimieren.

MODERNISIERUNG MIT LEDS

Während der 21. UN­Klimakonferenz in Paris Ende 2015 be schlossen die Mitgliedsstaaten der Klimarahmen konvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) ein Abkommen, um die jährli­che Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur innerhalb der nächsten Jahre zu senken. Erreichbar sind die ambitionier­ten, aber wichtigen Ziele nur dann, wenn jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten einen Beitrag leistet – so zum Beispiel mit der Modernisierung der eigenen Beleuchtungsanlage. Gerade in Büroräumen oder großen Lager­ und Logistikhallen, die zwi­schen 250 und 365 Tagen im Jahr beleuchtet werden, lassen sich große Energieeinsparungen realisieren. Veraltete Anlagen kön­nen relativ unkompliziert auf den modernen LED­Standard umgerüstet werden. Damit lässt sich nicht nur Energie, sondern auch bares Geld sparen. Durch den geringeren Stromverbrauch und die damit verbundene Reduzierung der laufenden Kosten hat sich die Investition der neuen Beleuchtungsanlage zudem in wenigen Jahren amortisiert.

Page 42: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

42 | 43 KUNST

Über dem belebten Londoner Oxford Circus sorgt eine filigrane Figur zwi­schen den umliegenden historischen Gebäuden für eine ungewöhnliche Beleuchtung bei Nacht.

Wie ein Wesen aus einer anderen, weit entfernten Welt schwebt die filigrane Installation von Janet Echelman zwischen den historischen Gebäuden des Londoner Oxford Circus. Mit ihrer fischernetzartigen Skulptur möchte die US­amerikanische Künstlerin die Öffentlichkeit dazu bewegen, inmitten der alltäg­lichen Hektik und Aufregung einen Moment lang innezuhalten und über die Globalisierung sowie Vernetzung der Medien nachzudenken. Inspiriert wurde Echelman durch den Tsunami in Japan im Jahre 2011 und die aufgezeichneten Datensätze der Wellenhöhen. Auch der Titel „1.8“ nimmt auf das Naturereignis Bezug: Es ist die Zeit in Mikrosekunden, um die seit der verhee­renden Katastrophe jeder einzelne Tag kürzer ist. Geflochten und zusammengeknotet, erzeugen Nylon­ und Polyethylenfasern die stabile, schwebende Skulptur, die an den umliegenden Gebäuden befestigt wurde. Bei Nacht kann das Kunstwerk in­teraktiv von Passanten zum Leuchten gebracht werden. Mit dem Smartphone sind bunte Lichteinstellungen und Muster wähl­bar, die die Installation bespielen und so für eine farbenfrohe Beleuchtung am Oxford Circus sorgen. www.echelman.com

LICHTNETZFo

to:

Ema

Pete

r, Co

urte

sy S

tudi

o Ec

helm

an

3lux:letters 2 | 2016

Page 43: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

Foto

s: M

igue

l Che

valie

r

MAGISCHER TEPPICHMiguel Chevalier entwickelte für das Milton Keynes International Festival in England einen interaktiven „Boden­belag“, der sich ständig verändert und auf die Bewegungen im Raum reagiert.

Während des zehntägigen „International Festival“ im englischen Milton Keynes hatte das Publikum die Möglichkeit, die unge­wöhnliche Lichtinstallation von Miguel Chevalier zu erleben. Auf einer Fläche von 60 x 20 Metern konnten die Besucher selbst zum Künstler werden und das Design des „Magic Carpet 2016“ beeinflussen: Die knalligen Farben und kaleidoskopartigen Effekte passten sich flexibel an die Bewegungen der Läufer, Tänzer, Paare, Kinder oder auch Gruppen auf der Fläche an. Mit magischen Mustern, die mal an Computerspiele, mal an Wetterkarten oder auch Spielsteine erinnerten, erwachte der Boden zum Leben und reagierte beispielsweise auf Sprünge wie auf einen Stein, der in einen See fällt, oder auf schlurfende Bewegungen wie auf Wasser, das von einem Boot auseinander­gedrückt wird. Das ungewöhnliche Erlebnis für die Augen wurde ergänzt durch akustische Elemente: Vor dem Betreten der Fläche erhielten die Besucher silberne runde „Sound Spheres“, die den bunten Mix mit einer von dem Soundkünstler Ray Lee zusammengestellten, ebenfalls auf die Muster reagierenden Geräuschkulisse untermalten. www.miguel­chevalier.com

Page 44: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

44 | 45 KUNST

Die transluzenten, filigranen Kunst­stoffstelen mit eindrucksvollem Licht­ und Farbenspiel von Angus Muir schie­nen während des Festivals „Vivid Sydney 2016“ in den Himmel hineinzuragen.

STELENTURMWie in jedem Jahr im Mai und Juni war auch 2016 das Zentrum von Sydney in farbenfrohes Licht getaucht. Das Festival „Vivid Sydney – Light, Music & Ideas“ bietet Künstlern die Möglichkeit, ihre Lichtinstallationen und Projektionen an Gebäuden zu präsentieren, während lokale und internationale Musiker das Lichtspektakel untermalen. Dieses Jahr entwarf Angus Muir in Zusammenarbeit mit Hamish Steptoe und Jarrod Barrow ein Kunstwerk, das ihre Heimat Neuseeland repräsentieren sollte. Auf einem quadratischen Podest positionierten die drei Künstler 16 transluzente dünne Stelen aus faserverstärktem Kunststoff, die zehn Meter in den Himmel ragten. Dabei wirkten die Besucher beim Durchgehen der Installation fast wie Ameisen. Angus Muir ließ den „Stelenturm“ in seiner Dimension bewusst unsicher erscheinen, damit das Drumherum an Bedeutung verliert. Er will die Menschen dazu anregen, die Konstruktion im Detail zu erforschen und zu hinterfragen: Die Installation bleibt so lange unscheinbar, bis Besucher das Podest betreten oder hindurch laufen. Erst dann wird eine Lichterfolge ausgelöst, die jede ein­zelne Stele farbig leuchten lässt. www.angusmuirdesign.co.nz

Foto

: Bas

van

Est

3lux:letters 2 | 2016

Page 45: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

IM UNIVERSUMDas interdisziplinäre Kollektiv teamLab bringt Künstler, Programmierer, Ingenieure, Mathematiker, Architekten und Designer zusammen, die sich allesamt intensiv mit dem Einfluss des Digitalen auf den modernen Alltag beschäftigen. Viel Aufsehen erregte die von Tokio aus operierende Gruppe in diesem Sommer mit der Ausstellung „DMM.Planets Art“, die bis Ende August in Japans Hauptstadt präsentiert wurde und eine Fläche von 3 000 Quadratmetern in mehreren Räumen füllte. Zu erleben waren vier Installationen, eine von ihnen – Crystal Universe – bot ein eindrucksvolles hypnotisches und sinnliches Erlebnis. Auch Gerüche, die teamLab in Kooperation mit einer Astronautin kreiert haben, gehörten zum Konzept des Raums. Insgesamt waren die Besucher dabei niemals nur Konsumenten, sondern konnten selbst die Gestalt des Gezeigten beeinflussen. So wurden in einem anderem Raum als Metapher für den Wechsel der Jahreszeiten frei herumschwirrende Blumen an Decke und Boden projiziert. Mithilfe ihrer Smartphones konnten die Besucher digitale Schmetterlinge auf den Weg und mitten in den digitalen Blumenteppich schicken. www.team­lab.net

Leuchtende Blumenteppiche und Welt­raumduft: Die interdisziplinäre Gruppe teamLab lud Besucher in Tokio zu einer sinnlichen und interaktiven Wanderung durch eine virtuelle Galaxie ein.

Foto

: tea

mLa

b, 2

016,

Inte

ract

ive

Dig

ital I

nsta

llatio

n

Page 46: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

46 | 47

STERNENHIMMELIN DER GROTTE

KURIOSUM

Foto

s: R

oyal

ty F

ree

Wor

ldw

ide,

ww

w.li

brar

y.thl

onlin

e.co

m

Im Norden Neuseelands finden sich verschiedene Höhlen – unter

ihnen die Waitomo Caves, die für ihre sogenannten Glowworms

(Arachnocampa luminosa) berühmt sind. Transparente, wurm­

förmige Pilzmückenlarven „schmücken“ die Decke der Höhle.

Das Besondere an den Insekten ist ihr natürliches blaues Licht,

das sie nutzen, um ihre Beute anzulocken. In der neuseeländi­

schen Grotte verteilen sich Tausende dieser kleinen Lebewesen

als Licht punkte an der Decke, was fast an einen Sternenhimmel

erinnert. Erzeugt wird diese natürliche Beleuchtung aus

Luziferin mithilfe des Enzyms Luziferase. Zudem hängen lange

klebrige Fäden von der Decke, die je nach Lichteinfall wie zarte

Kristallketten wirken. Hierin soll sich die Beute verfangen.

Geführte Touren von der Entdeckerfamilie persönlich machen

das Naturspektakel in dieser einzigartigen Höhle zu einem

unvergesslichen Erlebnis. www.waitomo.com

3lux:letters 2 | 2016

Page 47: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

QUELLE

IMPRESSUM

LATERNENUMZUG

Foto

: iSt

ock.

com

/ Mar

ina

Lohr

bach

Alljährlich im November holen die Kinder ihre oft selbst gebastelten La­ternen hervor und sammeln sich für den traditionellen Laternenumzug zum Martinstag. Doch was hat das tragbare Licht eigentlich mit dem Heiligen der christlichen Kirche zu tun? Die Überlieferung erzählt die Geschichte von Martin von Tours fol­gendermaßen: Am Stadttor von Amiens im Norden Frankreichs be­gegnete Martin, der damals Soldat der kaiserlichen Garde war, einem unbekleideten Bettler. Da es bitter­kalt war und Martin nichts weiter bei sich trug als seinen Militärmantel und ein Schwert, nahm er Letzteres, teilte seinen Mantel in zwei Hälften und gab dem armen Mann eine da­von. In der Nacht erschien ihm Jesus Christus, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin am Tag zuvor dem Bettler geschenkt hatte. Diese Er­zählung und weitere Wunder, die ihm zugeschrieben wurden, sowie sein Amt als Bischof von Tours machten ihn bei der Bevölkerung sehr beliebt. Drei Tage nach seinem Tod wurde Martins Leichnam am 11. November 397 in einer Lichterprozession mit ei­nem Boot nach Tours überführt und

unter großer Anteilnahme der Bevöl­kerung beigesetzt. Ende des 5. Jahr­hunderts erhob König Chlodwig Mar­tin zum Nationalheiligen und zum Patron des fränkischen Königshau­ses, im 7. Jahrhundert erklärte Papst Martin I. den Todestag des Heiligen Martin für die ganze Christenheit zum Feiertag. Am Vorabend dieses Tages zogen die Kleriker mit bren­nenden Kerzen zum liturgischen Abendgebet in die Kirche. Diese Lich­terprozession im Zusammenhang mit dem seit dem 13. Jahrhundert bis zur Liturgiereform beim Gottesdienst vorgetragenen „Lucerna­Perikope“ aus dem Lukasevangelium („Nie­mand zündet ein Licht an und stellt es in einen versteckten Winkel oder stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf einen Leuchter, da­mit alle, die eintreten, es leuchten se­hen.“) dürften den Ursprung der heu­tigen Laternenzüge zum Martinstag bilden. Wie der Heilige Martin kann jeder Einzelne ein Licht in die Welt bringen, als Synonym für eine gute Tat. Aber wie auch immer dieses wunderbare Lichterfest tatsächlich entstanden ist, schön anzusehen ist es allemal.

HerausgeberTRILUX GmbH + Co. KGHeidestraßeDE–59759 Arnsbergwww.trilux.com

RedaktionVivian Hollmann (TRILUX)Claudia Martin (TRILUX)Thomas Kretzer (TRILUX)Marina Schiemenz (GKT)Monja Horrer (GKT)Cornelia Krause (GKT)

VerlagGesellschaft für Knowhow­Transfer in Architektur und Bauwesen mbHFasanenweg 18DE­70771 Leinfelden­EchterdingenVerlagsleitung: Kristina Bachtwww.gkt­publishing.de

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbil­dun gen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt ein­gesandte Bilder und Manu­skripte über nehmen Ver lag und Redak tion kei nerlei Ge währ. Farb­ und Dimen sions abwei­chun gen entsprechen den üblichen Tole ran zen. Farb­ und Modell ände run gen vorbehalten. Für die Adressdatenverarbeitung ist der Verlag verantwortlich.

Printed in Germany

Kostenloses Abonnement Schreiben Sie bitte eine kurze E­Mail mit Ihrer Postadresse an [email protected]

Chris SkinnerGroßbritannienTel. +44 (0) 12 45.23 63 [email protected]

Roberta RiboldiItalienTel. +39 02 36 63 42 [email protected]

Hetty Rümke­de GierNiederlandeTel. +31 (0) 33.4 50 71 12 [email protected]

Harry SchulenburgSchweizTel. +41 (0) 56 419 66 06 [email protected]

Ana CárdenasSpanienTel. +34 (0) 902.46 22 [email protected]

Pavel BoucekTschechienTel. +420 (0) 235.52 45 [email protected]

Kontakte für Architekten

Jan van RielBelgienTel. + 32 (0)[email protected]

Sabine MadausDeutschland NordTel. +49 (0) 151.17 11 02 [email protected]

Martin RohdeDeutschland SüdTel. +49 (0) 151.17 11 02 [email protected]

Richard HoltGroßbritannienTel. +44 (0) 12 45.46 34 [email protected]

Foto

: Pos

tkar

te a

us E

rfur

t (pr

ivat

e Sa

mm

lung

von

Wol

fgan

g Sa

uber

)

Page 48: LICHT | ARCHITEKTUR | TECHNIK 2 | 2016 - trilux.com · 04 04 07 09 10 14 18 22 36 38 42 46 47 47 42 45 trilux xx46 blicke geschichte statement lesen punkt impression reflexion architektur

LUNEXO LED

www.trilux.com/lunexo-led

DAS KLÜGERE LICHT FÜR MEHR KOMFORT