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Innovative Technik für den Menschen Innerhalb eines Jahrzehnts hat die Lichtindustrie neue Technologien entwickelt, die sehr effizient zu mehr Beleuchtungsqualität beitragen. Zu den wichtigsten Trends in der Beleuchtung zählen LEDs und biologisch wirksames Licht, das der inneren Uhr des Menschen wichtige Impulse gibt und zu mehr Wohlbefinden beiträgt. Ob im Innen- oder Außenbereich: LEDs haben die Allgemeinbeleuchtung erobert. Nie zuvor arbeiteten Lichtquellen so zuverlässig über lange Jahre und verbrauchten dabei so wenig Strom. Ihre Vorteile spielen effiziente LEDs vor allem in kompletten LED-Leuchten und LED-Modulen aus: Sie halten bis zu 50.000 Stunden und mehr. LEDs überzeugen mit einer hohen Lichtausbeute, und sie können exakt gesteuert und stufenlos gedimmt werden. Damit eignen sie sich ideal für intelligente Lichtmanagementsysteme.

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Moderne Lichttechnik gehört untrennbar zur Energiewende

Die Ausrüstung zeitgemäßer Gebäude mit innovativer, nachhaltiger und flexibler Gebäude-technik ist eng mit dem Anspruch an Gestaltung, Komfort, Sicherheit und Energieeffizienzverbunden. Die technische Ausstattung gewerblich genutzter Gebäude gehört bekanntlichzu den Erfolgsfaktoren von Unternehmen. Arbeitsplätze müssen zahlreiche Anforderungenim Hinblick auf Konzentration, Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit, Sicherheit, Sehkomfort,Wohlbefinden und Motivation erfüllen. Denn zufriedene, wertgeschätzte und vor allem auchgesunde Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind wesentliches Unternehmenskapital, das eszu erhalten gilt; ein Argument, das besonders hinsichtlich des aktuellen Fachkräftemangelsgrößere Aufmerksamkeit erlangt. Nicht zuletzt ist moderne Gebäudetechnik zugleich ein notwendiger Schutz der Kapitalanlage für den Investor der Immobilie.

Die Beleuchtung ist ein wichtiger Aspekt in der Gebäudetechnik; die Sanierung von Innen-beleuchtungsanlagen gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Innovative Lichtlösungen und energieeffiziente Beleuchtungssysteme werden über intelli-gentes Lichtmanagement gesteuert, das nicht nur Energie spart, sondern zugleich denKomfort und die Flexibilität erhöht. Über den Einsatz von intelligenter Beleuchtungssteue-rung, Tageslichtsensoren und Vorschaltgeräten berücksichtigt das moderne Beleuchtungs-konzept die individuelle Umgebungs- und Nutzungssituation, wie zum Beispiel mehr Lichtfür ältere Arbeitnehmer/innen oder höhere Beleuchtungsstärken für die dunkle Jahreszeitund die Nachtschicht. Geänderte Anforderungen an die Beleuchtung können somit leichtererfolgen.

Auch LED-Technik bietet längst effektive und effiziente Lösungen für Büro- und Gewerbe-hallenbeleuchtung. Die hochwertigen Komponenten sind zwar teurer als die klassischen Beleuchtungslösungen. Durch die verringerten Energiekosten amortisieren sich die Anschaf-fungskosten jedoch oft bereits in überschaubarer Zeit. Etwaige Förderprogramme könnendie Anschaffungskosten reduzieren. Die hohe Lebensdauer der LED-Beleuchtung führt zulängeren Wartungsintervallen und bewirkt dadurch zusätzliche Einsparungen.

Das vorliegende Heft von licht.de ist eine neutrale Argumentationshilfe für das Beratungs-gespräch mit dem gewerblichen Kunden. Verschiedene Webtools unterstützen zusätzlichbei der Anlagenerfassung mittels ausdruckbarer Erfassungstabellen und geben Planungs-empfehlungen. Die enge Zusammenarbeit von namhaften Herstellern der Beleuchtungs-technik mit dem E-Handwerk begründet den starken Praxisbezug.

licht.wissen 09 unterstützt das systematische Vorgehen bei der Planung von Sanierungs-maßnahmen kleiner und mittlerer Beleuchtungsprojekte und bietet konkrete Entscheidungs-hilfen für effiziente Lösungen zur Sanierung von Beleuchtungsanlagen.

Editorial

Dipl.-Ing. Lothar HellmannVize-Präsident des ZVEH – Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke

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Sanierung: Besseres Licht,weniger KostenSeite 6

Innovative Technik für denMenschenSeite 8

Lichtlösungenmit bester EffizienzSeite 10

Sanierungs-optionen Seite 12

Sanierung mitSystemSeite 16

Licht im BüroSeite 18

Licht für Flureund TreppenSeite 20

Licht in der ProduktionSeite 22

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licht.wissen 04 Licht im Büro, motivierend und effizient

Die Schriftenreihe von licht.de€ 9,–Jedes Heft!

licht.wissen 10 Notbeleuchtung, Sicherheitsbeleuchtung

52 Seiten über Not- und Sicherheitsbeleuchtung:

Heft 10 informiert über relevante Normen und

Vorschriften, erklärt licht- und elektrotechnische

Anforderungen und belegt mit zahlreichen Anwen-

dungsbeispielen die Bedeutung der Sicherheits-

beleuchtung.

Licht für LagerhallenSeite 24

Licht für Unter-richtsräumeSeite 26

Licht für Verkaufund HandelSeite 28

Licht für die Arztpraxis Seite 30

Licht für Sportund FreizeitSeite 32

Licht in der ParkgarageSeite 34

Fördermöglich-keiten nutzenSeite 36

PlanungshilfenSeite 37

Schriftenreihe,ImpressumSeite 38

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[02 + 03] Bestnoten für intelligente Schul-beleuchtung: Flächige LED-Leuchten erset-zen alte Rasterleuchten und wirken wie einnatürliches Oberlicht. Eine integrierte Licht-steuerung regelt die Beleuchtung nach An-wesenheit und einfallendem Tageslicht.

[04 + 05] Mehr Lichtqualität, mehr Effizienz:Ein modernes Beleuchtungssystem mitLichtsteuerung sorgt auch in Produktionshal-len für eine angenehme Atmosphäre undkomfortable Arbeitsbedingungen.

Mehr als drei Viertel aller Gebäude sindälter als 30 Jahre. Installateure wissen auspraktischer Erfahrung, dass meist auch dieBeleuchtungsanlagen deutlich in die Jahregekommen sind. So schätzt der ZVEI, dassallein 75 Prozent der Bürobeleuchtung inDeutschland sanierungsbedürftig sind.

Defizite alter BeleuchtungssystemeHeute ist es einfacher denn je, mit moder-ner Lichttechnik viel Energie zu sparen undgleichzeitig die Beleuchtungsqualität zu ver-bessern. Informieren Sie deshalb Ihre Kun-den, wenn die Beleuchtungsanlage deut-liche Signale für eine Sanierung erkennenlässt. Denn alte Anlagen � verbrauchen zu viel Energie,� treiben die Stromkosten in die Höhe, � erfordern einen hohen Reinigungs- und

Wartungsaufwand, � entsprechen oft nicht mehr den aktuellen

Normen� und bieten häufig nur schlechte Beleuch-

tungsniveaus, etwa durch verschmutzte Leuchten oder unzureichende Entblendung.

Im Laufe der Jahre kann sich der Betriebs-wirkungsgrad einer Anlage und ihrer Kom-ponenten – Leuchten, Lampen und Be-triebsgeräte – durch Verschmutzung undMaterialermüdung halbieren. Das bedeutetschlechte Lichtqualität bei hohen Strom-kosten. Hier sind auch alte ineffiziente mag-netische Vorschaltgeräte zu beachten. Konventionelle (KVG) und verlustarme Vor-schaltgeräte (VVG) verbrauchen sehr vielmehr Energie als moderne elektronischeVorschaltgeräte (EVG).

Auch die Betriebssicherheit einer Beleuch-tungsanlage lässt nach: Lampenfassungenwerden mit der Zeit spröde und müssen er-setzt werden; Kabel und Leitungen werdenporös und können brechen. Ebenfalls zubedenken ist, dass Leuchten-Ersatzteile

nach vielen Jahren meist nicht mehr pro-blemlos verfügbar sind.

Beste Sanierung: „neu“ gegen alt“In der Regel ist der Austausch „neu“ gegen„alt“ die beste Art der Sanierung. SofernBauherren und Investoren aus Kostengrün-den zunächst nur einzelne Komponentenaustauschen möchten, ist ihre Beratungs-leistung in besonderem Maße erforderlich.Umrüstsätze – andere Betriebsgeräte oderneue Lichtquellen, die für die Leuchten ur-sprünglich nicht vorgesehen waren – haltenselten, was sie versprechen.

Mitunter entspricht die Beleuchtung nacheiner Umrüstung nicht mehr den Normvor-gaben. Hinzu kommt, dass solche Einbau-ten sicherheitstechnisch oft bedenklichsind. Deshalb gilt: Eine Nachrüstung in Ei-genverantwortung ist immer eine baulicheVeränderung des Originals – mit der Folge,dass die Leuchte ihre Prüfzulassung verlie-ren kann. In diesem Fall ist der Betreiberder Anlage dann für deren Sicherheit ver-antwortlich. Einzige Ausnahme: Der fachge-rechte Einbau von Austauschmaterial, dasder Leuchtenhersteller zugelassen hat.

Gut zu wissen für Ihre Beratung Bundesregierung und Europäische Unionsetzen sich für mehr Energieeffizienz undNachhaltigkeit ein. Staatliche Zuschüsse,günstige Kredite und zahlreiche Förderpro-gramme unterstützen vor allem auch kleineund mittlere Unternehmen bei der Sanie-rung ihrer Beleuchtungsanlage (siehe Seite36). Erklären Sie Ihren Kunden, welche Vorteile der Wechsel zu einer nachhaltig effizienten Beleuchtung bringt.

Vorteil 1: Hohe EnergieeffizienzEffiziente Lichtquellen, optimierte Vorschalt-geräte und Qualitätsleuchten mit hohen Be-triebswirkungsgraden sparen bereits viel

Strom. Maximale Effizienz und hohen Kom-fort bieten moderne Lichtsteuerungen mitPräsenzmessung und die intelligente Nut-zung von Tageslicht. Eine optimierte Be-leuchtungsanlage spart viel Energie, schontdie Umwelt und senkt die Betriebskosten.

Vorteil 2: Weniger KostenDie Betriebskosten der Beleuchtung(Stromverbrauch und Wartung) machenheute rund 90 Prozent der Gesamtkostenaus. Wer eine alte Anlage durch moderneSysteme ersetzt, spart während der Be-triebsdauer in erheblichem Maße Geld –auch wenn eine Investition zunächst teuerist. Dabei gilt: Je älter die zu ersetzendeAnlage ist und je länger sie täglich betrie-ben wird, desto höher ist die Einsparung.

Vorteil 3: Mehr Lichtqualität Ein wesentliches Argument für eine Be-leuchtungssanierung ist ein deutlicher Ge-winn an Lichtqualität. Sie zeichnet sich ausdurch beste Sehbedingungen (= visuelleQualität), eine angenehme Lichtatmosphäre(= emotionale Qualität) und eine wohltuendeWirkung auf den Menschen (= biologischeQualität). Nicht zuletzt gewinnt auch der ar-chitektonische Raumeindruck.

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Sanierung: Besseres Licht, weniger KostenEin Blick in zahlreiche Büros, Werkstätten und Schulklassen zeigt: Viele Beleuchtungsanlagen sind veraltet. Informieren Sie Ihre Kunden darüber, dass eine Sanierung den Energieverbrauch nachhaltig senkt, Kosten spartund ein deutliches Plus an Lichtqualität bringt.

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© licht.de

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LED-Merkmal Vorteil & Nutzen Lichtanwendungsbeispiele

hohe Effizienz geringe Betriebskosten Fertigungshallen mit Mehrschichtbetrieb

lange Lebensdauer geringe Wartungskosten, vor allem bei schwer Produktionshallen mit Mehrschichtbetrieb,zugänglichen Leuchten Tennishallen

gute bis sehr gute Farbwiedergabe natürlicher Farbeindruck Zahnarzt-, Hautarztpraxen

breites Spektrum weißer Lichtfarben Voraussetzung für circadiane Beleuchtung Gemeinschaftsräume in Altenheimen

robuster Aufbau Einsatz auch unter erschwerten mechanischen MaschinenleuchtenBedingungen

keine Wärme im Strahlengang geeignet auch zur Anstrahlung Beleuchtung von Lebensmittelnwärmeempfindlicher Objekte

keine UV-Strahlung geeignet auch zur Anstrahlung SchaufensterUV-empfindlicher Objekte

Sofortstart sofort 100 % Licht nach dem Einschalten Treppenhäuser, Schaltzentralen oder Haustechnikräume

Tieftemperatursicherheit Sofortstart auch bei tiefen Temperaturen Kühlhäuser

hohe Schaltfestigkeit Lebensdauer wird durch häufiges Schalten Anwendungen mit Bewegungsmeldern nicht beeinflusst (z. B. Flure oder Treppenhäuser)

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[06 + 07] Eine biologisch wirksame (circa-diane) Beleuchtung kann die innere Uhr desMenschen wirkungsvoll unterstützen. Licht-farben und Helligkeiten verändern sich dabeidynamisch nach dem Vorbild des Tages-lichts: Kühle Lichtfarben und hohe Beleuch-tungsstärken aktivieren, während warmeLichtfarben und niedrigere Beleuchtungsstär-ken beruhigend wirken.

Ob im Innen- oder Außenbereich: LEDshaben die Allgemeinbeleuchtung erobert.Nie zuvor arbeiteten Lichtquellen so zuver-lässig über lange Jahre und verbrauchtendabei so wenig Strom.

Ihre Vorteile spielen effiziente LEDs vorallem in kompletten LED-Leuchten undLED-Modulen aus: Sie halten bis zu 50.000Stunden und mehr. LEDs überzeugen miteiner hohen Lichtausbeute, und sie könnenexakt gesteuert und stufenlos gedimmtwerden. Damit eignen sie sich ideal für in-telligente Lichtmanagementsysteme.

LEDs: Qualität macht sich bezahltDer Markt für LED-Lösungen wächst nochimmer rasant. Das Angebot hält allerdingsnicht immer, was es verspricht. Achten Siedeshalb insbesondere bei LED-Anwendun-gen darauf, dass der Hersteller eine gleich-bleibend hohe Qualität bietet. Billigware hälthäufig nicht, was die Verpackung ver-spricht. Im Betrieb kann es zu bösen Über-raschungen kommen, wenn die Angabenzu Lichtqualität, Farbtemperatur und -wie-dergabe sowie homogener Lichtfarbe nichtstimmen. Erklären Sie Ihren Kunden, dasssich eventuell höhere Investitionskosten fürhochwertige Produkte dank exzellenter Effi-zienz und langer Lebensdauer oft schonnach kurzer Zeit rechnen.

Auch die Entwicklung organischer Leucht-dioden (OLEDs) geht voran. Sie sind die ers-te wirklich flächige Lichtquelle und bieten einangenehm gleichmäßiges, blendfreies Licht.Erste Modelle sind bereits auf dem Markt.

Biologisch wirksames Licht Der Wechsel zu energieeffizienter LED-Beleuchtung und die Entwicklung intelligen-ter Lichtsteuersysteme sind nicht nur derSchlüssel zu energiesparenden Lichtlösun-gen. Sie bieten heute auch die Möglichkeiteiner Beleuchtung, die über visuelle Wirkun-gen hinausgeht und die Lebensqualität vonMenschen entscheidend verbessern kann.

Aktuelle Studien belegen, dass Licht undder natürliche Wechsel von Tageslicht zuDunkelheit viele biologische Vorgänge immenschlichen Körper steuern. Diese nicht-visuellen Wirkungen von Licht werden überspezielle Fotorezeptoren vermittelt, die daslichtempfindliche Molekül Melanopsin tra-gen. Fachleute sprechen deshalb von mela-nopischer Beleuchtung.

Eine künstliche Beleuchtung mit nicht-visu-ellen Effekten nimmt die Vorgaben des Ta-geslichts auf und unterstützt mit unter-schiedlichen Beleuchtungsstärken unddynamisch wechselnden Lichtfarben denTag-Nacht-Rhythmus des Menschen: Kühl-weißes Licht mit hohen Blauanteilen undmindestens 5.300 Kelvin fördert morgensdie Konzentration, warmweißes gedimmtesLicht mit höchstens 3.000 Kelvin stimmt aufdie Nachtruhe ein. Eine zweite Variante sind„Lichtduschen“, die kurzfristig aktivierenund die Konzentration fördern. Dieses akti-vierende Licht erzielt zum Beispiel in Schu-len positive Ergebnisse.

Generell gilt: Die biologische Wirkung vonLicht nimmt mit der sichtbaren Fläche derLichtquelle zu. Besonders effizient sind des-halb Beleuchtungskonzepte, die Wand-oder Deckenflächen einbeziehen. Gut ge-eignet sind flächige Leuchten und Lichtde-cken oder Pendelleuchten, die einen Anteildes Lichts indirekt an die Decke und dasobere Drittel der Wände abstrahlen.

In Schule, Büro und Industrie kann eine bio-logisch wirksame Beleuchtung viel dazubeitragen, Wohlbefinden und Motivation zustärken.

Ausführliche Informationen zur LEDgibt Heft licht.wissen 17 „LED: Das Lichtder Zukunft“; über circadiane Beleuchtunginformiert Heft licht.wissen 19 „Wirkung desLichts auf den Menschen“.

Innovative Technik für den MenschenInnerhalb eines Jahrzehnts hat die Lichtindustrie neue Technologien entwickelt, die sehr effizient zu mehr Beleuchtungsqualität beitragen. Zu den wichtigsten Trends in der Beleuchtung zählen LEDs und biologisch wirk-sames Licht, das der inneren Uhr des Menschen wichtige Impulse gibt und zu mehr Wohlbefinden beiträgt.

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[08] Die Sanierung einer alten Beleuch-tungsanlage sorgt für deutlich mehr Licht-komfort und spart viel Energie. Höchste Effi-zienz garantieren Lichtmanagementsystememit Präsenzkontrolle und Tageslichtregelung.

[09] Tageslichtabhängige Lichtsteuerungspart Energie: Das künstliche Licht wird nachBedarf automatisch geschaltet und gedimmt.Sensoren am Fenster und im Raum ermittelndas Beleuchtungsniveau und sind Signalge-ber für die Lichtsteuerung.

[10] Unterschiedliche Lichtszenen könneneinfach über ein Display abgerufen werden.

[11] Energiesparende Raumbeleuchtung:Sensoren messen das vorhandene Tageslichtund regeln den Lichtbedarf im Raum. Da indiesem Beispiel genügend Tageslicht in denRaum flutet, sind die Leuchten am Fensterausgeschaltet und in der Raummitte ge-dimmt. Auf voller Leistung werden lediglichdie Leuchten im rückwärtigen Raumbereichbetrieben.

Klimawandel und knappe Ressourcenzwingen zum Umdenken. Und die Politikhandelt: Energieeinsparverordnung (EnEV)und die EU-Ökodesign-Richtlinie (ErP) – inDeutschland umgesetzt als Energiebetrie-bene-Produkte-Gesetz (EBPG) – legenZiele und Marschrichtung fest.

Eine weitere Notwendigkeit zum Wandelliegt in stetig steigenden Energiepreisen. Ineffiziente Produkte verschwinden deshalbpeu à peu vom Markt.

EnEV 2014:Noch mehr Effizienz für GebäudeBald ist es soweit: Niedrigenergie- undPassivhaus werden Standard. 2009 hattedie EU die Gebäuderichtlinie von 2007 be-reits verschärft; die nächste Stufe folgte2014. Sie muss von den Mitgliedsstaatenin nationales Recht übertragen werden –und das heißt, dass in Deutschland seit

Mai 2014 eine neue Energieeinsparverord-nung (EnEV) gilt.

Damit werden die Anforderungen an denGesamtenergieverbrauch eines Gebäu-des nochmals verschärft. Auch gilt, dassnicht mehr nur für Nicht-Wohngebäude mit einer Fläche von mehr als 1.000 Qua-dratmeter ein Energieausweis erstellt wer-den muss: Künftig sollen auch Gebäudemit mehr als 500 Quadratmeter Fläche und viel Publikumsverkehr erfasst werden.Das heißt, für Hotels, Kinos und kleine Unternehmen muss jetzt ebenfalls einEnergieausweis erstellt werden. Damitsteht auch die Beleuchtung auf dem Prüf-stand.

Bauherren werden durch die EnEV ver-pflichtet, den Gesamtenergieverbraucheines Gebäudes zu ermitteln: Vor der Sa-nierung oder dem Neubau eines Gebäu-

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Lichtlösungen mit bester EffizienzZu den Qualitätsmerkmalen einer Beleuchtungsanlage zählt ein geringer Energieverbrauch. Effiziente Lichttechnikund die intelligente Nutzung von Tageslicht schonen die Umwelt, senken die Betriebskosten und tragen zumGeschäftserfolg bei.

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

Sparpotenziale Innenbeleuchtung

�����100 % Energieeinsparung 50 % 0 %* Leuchtstofflampe an EVG mit sehr geringer Verlustleistung, energieeffiziente

direkt oder direkt/indirekt strahlende Leuchten mit moderner Lichtlenktechnik.

Altanlage 70er-Jahre, mit Standard-Leuchtstofflampe � 38 mm an KVG, Altleuchte mit opaler Wanne

Altanlage 80er-Jahre, mit 3-Banden-Leuchtstofflampe � 26 mm an VVG, Altleuchte mit weißem Raster

0% 50 % Energieverbrauch 100 %�����

20 %

Neuanlage, moderne Leuchtstofflampen � 16 mm*

Hochmoderne LED-Leuchten

Mit Tageslicht-steuerung

Mit Präsenz-und Tageslicht-steuerung

65 %

75 %

80 %

55 %

© licht.de

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des muss der Primärenergiebedarf nachDIN V 18599, Teil 4, für die Beleuchtungberechnet und – vor Baubeginn – geneh-migt werden.

Lichtmanagement ist derSchlüssel zu mehr EffizienzViele alte Beleuchtungsanlagen werden denneuen Bestimmungen nicht mehr genügen.Hier steckt ein großes Einsparpotenzial: Jeälter die Anlage, desto höher sind die mög-lichen Einsparmöglichkeiten (siehe GrafikSeite 10).

Intelligent geplante Beleuchtungskonzeptebringen Lichtqualität und Energieeffizienz inEinklang. Folgende Komponenten tragenzum Erfolg bei: � Qualitätsleuchten mit hohen Betriebswir-

kungsgraden und optimierter Lichtlenkung,� effiziente Lichtquellen mit hohen Lichtaus-

beuten, wie zum Beispiel LEDs,

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1. LeuchtenreiheSensor Sensor2. Leuchtenreihe

Tageslicht

Lichtmessung

Tageslicht und Kunstlicht

Lichtmessung

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� moderne elektronische Betriebs- und Vor-schaltgeräte,

� Lichtkonzepte mit unterschiedlichenSchaltgruppen, die einzeln und unabhän-gig voneinander gedimmt und gesteuertwerden können,

� Lichtmanagementsysteme, die das Ta-geslicht und die Belegung von Räumeneinbeziehen.

Nur mit elektronischer Steuerung könnenBetreiber alle Vorteile ausschöpfen, die mo-derne Lichtquellen, Leuchten und Betriebs-geräte bieten. So sorgen Präsenzmelderdafür, dass Leuchten automatisch abge-schaltet werden, solange kein Licht ge-braucht wird. Noch mehr Effizienz bietet dieNutzung des natürlichen Tageslichts: Einneues Beleuchtungssystem mit Tageslicht-und Präsenzsteuerung spart gegenübereiner alten Anlage bis zu 80 Prozent Ener-gie- und Stromkosten.

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Sanierungsoptionen und Einsparpotenzial

Neue Anlage undLichtmanagement

nied

rig

Pla

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sbed

arf

hoch

niedrig Einsparpotenzial hoch

Professionelle Lichtplanung

1:1 Leuchtentausch

Lampenwechsel

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[12] Sparsames Duo: Pendelleuchten unddeckenbündig eingebaute Rasterleuchtensorgen für eine angenehm blendfreie Be-leuchtung im Konferenzraum; ein Lichtmana-gementsystem schaltet und dimmt dieLeuchten je nach Tageszeit und Anwesen-heit.

[13] Mit der Sanierungsstufe steigt diemögliche Energieeinsparung. Das höchsteSparpotenzial bietet eine gut geplante Neu-anlage mit effizienten Komponenten.

[14] Bei einem Lampentausch in einem be-stehenden System muss darauf geachtetwerden, dass die ausgewählten Lampen denVorgaben auf dem Leuchtenschild entspre-chen. Die Lichtfarbe aller Leuchtmittel sollteidentisch sein und zur Anwendung passen.

Verschmutzte Leuchten, monotone Lichtat-mosphäre am Arbeitsplatz: Alte Beleuch-tungsanlagen verbrauchen zu viel Stromund Energie – und die schlechten Lichtbe-dingungen erschweren die Arbeit, führen zuhohen Fehlerquoten und mindern die Leis-tungskraft.

Durch Verschmutzung und Materialalterungkann sich im Laufe der Jahre der Betriebs-wirkungsgrad einer alten Anlage und derdazugehörigen Komponenten – Lampen,Leuchten und Betriebsgeräte – halbieren.Die Investition in eine neue, effiziente Be-leuchtung reduziert die jährlichen Betriebs-kosten erheblich und mindert außerdem dielaufenden Wartungskosten. Häufig lässtsich schon mit einfachen Sanierungsmaß-nahmen eine Verbesserung erzielen. Spre-chen Sie mit Ihren Kunden über die ver-

schiedenen Sanierungsmöglichkeiten underklären Sie die Unterschiede.

Generell sind vier Sanierungsstufen möglich– und mit jeder Stufe wachsen der Komfortund die mögliche Energieeinsparung. ZurWahl stehen:

� Wechsel der Lampen� 1:1-Leuchtenaustausch� Planung einer Anlage� Einsatz von Lichtmanagementsystemen

Lösung 1: LampenwechselDie einfachste Form der Sanierung bestehtdarin, vorhandene Leuchten mit neuen, effi-zienteren Leuchtmitteln auszustatten. EinLampenwechsel sollte zwingend immerdann erfolgen, wenn die Lampen flackernoder schlecht starten. Weitere Gründe füreinen Lampenaustausch liegen vor, wenndie Beleuchtungsqualität zu wünschenübrig lässt oder ein Brandrisiko besteht,weil zum Beispiel alte Vorschaltgeräte imBetrieb zu heiß werden.

Sinnvoll ist zudem ein regelmäßiger Grup-penwechsel von Lampen, bevor diese dasEnde ihrer Lebensdauer erreichen. EinGruppenwechsel empfiehlt sich vor allem inRäumen mit erhöhtem Wartungsaufwand,zum Beispiel in hohen Hallen und Treppen-häusern oder an Arbeitsplätzen, die imMehrschicht-Betrieb genutzt werden.

Bei einem Austausch ist zu beachten:� Die ausgewählten Lampen müssen den

Vorgaben auf dem Leuchtenschild ent-sprechen.

� Sie müssen mindestens den Lichtstromdes Neuwertes der Altlampen aufweisen.Bei höheren Lichtströmen muss die Blen-dungsbegrenzung sichergestellt sein.

� Ihre Lichtfarbe soll zum Anwendungsbe-reich passen.

Sanierungsoptionen für eineneue Beleuchtung In vielen Unternehmen ist die Beleuchtung schon mehr als ein Jahrzehnt alt.Die Technik von gestern verträgt sich jedoch nicht mehr mit den aktuellenAnforderungen an Lichtqualität und Energieeffizienz. Für eine Sanierung gibtes unterschiedliche Optionen.

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� Die für die Anwendung erforderliche Farb-wiedergabe-Stufe muss sichergestelltsein.

Sofern nur einzelne Lampen ausgetauschtwerden, sollten Sie darauf achten, dass dieLichtfarbe den übrigen Lampen entspricht.

Retrofits und ihre TückenBei Umrüstungen werden in den meistenFällen 35 Watt T16-Lampen mit 3.300 Lu -men (lm) als Ersatz für 58 Watt T26-Lam-pen mit 5.200 lm verwendet. Der Adapterwird dabei auf die T16-Lampe auf- und indie alte Leuchte eingesetzt. Er enthält auchdas für den Betrieb der Lampe erforderlicheEVG. Die Idee dabei ist, durch die höhereLichtausbeute der T16-Lampe die Leis-tungsaufnahme der Anlage zu reduzierenund damit den Stromverbrauch zu senken.

Problematisch ist jedoch, dass die zur Ver-fügung stehenden Leistungsbereiche vonT16- und T26-Lampen einen Eins-zu-Eins-Austausch nicht möglich machen. DerLichtstrom der 35 Watt T16-Lampe ist rundein Drittel geringer als der einer 58 WattT26-Lampe. Im Ergebnis muss also einedeutlich geringere Beleuchtungsstärke inKauf genommen werden. Eine Energieein-sparung bei Einhaltung der erforderlichenBeleuchtungsstärke lässt sich daher nicht injedem Fall erzielen. Zu bedenken ist weiter-hin, dass auch bei der Altanlage der Reflek-tor gereinigt und die Lampe gewechseltwerden muss, damit ein Vergleich der Be-leuchtungsstärke tatsächlich möglich ist.

Eine andere Retrofit-Variante besteht inLED-Lampen in Röhrenform, die vorhan-dene Leuchtstofflampen ersetzen sollen.

Auch bei LED-Retrofit-Lampen ist sicherzu-stellen, dass die genormten lichttechni-schen Gütemerkmale – insbesondere dieBeleuchtungsstärke – eingehalten werden.Dabei ist zu beachten, dass sich nach demLampenwechsel eine andere Lichtstärke-verteilung ergibt.

Bei allen Retrofit-Lösungen sollten die Nor-men zur Sicherheit und elektromagneti-schen Verträglichkeit angewendet werden.

Lösung 2: Ein 1:1-LeuchtentauschDer reine Austausch vorhandener Leuch-ten ist sinnvoll, wenn bei nur begrenztenBudgets ohne großen baulichen AufwandEnergie gespart werden soll. Solche Maß-nahmen können umgesetzt werden, ohnedass Änderungen an der Decke – zumBeispiel neue Einbauöffnungen – erforder-lich sind.

Voraussetzungen für einen erfolgreichenLeuchtenaustausch: � Die neuen Leuchten sollten die gleichen

Lichtverteilungen wie die Altleuchten auf-weisen.

� Die Beleuchtungsstärke muss mindestensdie Normvorgaben erfüllen, und der Net-tolichtstrom sollte demjenigen der Alt-leuchten entsprechen. (Bei Leuchtstoff-lampenleuchten ist der Nettolichtstromder Gesamtlichtstrom der eingesetztenLampen, multipliziert mit dem Wirkungs-grad. Bei LED-Leuchten ist dies der vomHersteller angegebene Wert für den nutz-baren Lichtstrom.)

� Neue Einbauleuchten müssen in ihren Ab-messungen den Vorgänger-Leuchten ent-sprechen.

� Die Leuchten müssen elektrotechnisch

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licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

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neuer Leuchten energetisch bestmöglichausnutzen.

In Fluren können sich aus Computerplanun-gen beispielsweise größere Längsabständeergeben, so dass gegenüber der Altanlageweniger Leuchten benötigt werden. DiesesVerfahren sollte immer dann gewählt wer-den, wenn die Raumdecke saniert wird.

Lösung 4: Neue Anlage mit LichtmanagementsystemWenn es darum geht, Stromkosten einzu-sparen und zugleich mehr Komfort in derBeleuchtung zu gewinnen, spielt die Licht-steuerung eine Schlüsselrolle. Im Zusam-menspiel mit effizienten Lampen, optimier-ten Leuchten und Komponenten erschließtsie das höchste Einsparpotenzial. Sindbeide Ausbaustufen – Präsenzkontrolle undTageslichtregelung – integriert, können ge-genüber einer Altanlage bis zu 80 ProzentEnergie und damit Stromkosten gespartwerden, bei nachhaltig besserer Lichtquali-tät.

Auch in bestehenden Beleuchtungsanlagenkönnen anwesenheitsabhängige Schaltun-gen über entsprechende Funksysteme reali-siert werden. Beim Einsatz von Präsenzmel-dern ist stets ihr Erfassungsbereich zubeachten; im Zweifelsfall müssen Erweite-rungssensoren eingesetzt werden.

Tageslichtregelung und DimmerIst eine Tageslichtregelung vorgesehen,sind dimmbare Vorschaltgeräte Pflicht.Diese haben heute meistens eine DALI-Schnittstelle. Dimmbare Masterleuchten miteinem integrierten Lichtmanagementsystemund ebenfalls dimmbare Tochterleuchten

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[15] Eine tageslichtabhängige Lichtsteue-rung regelt Kunstlicht nach Bedarf und spartviel Energie.

[16 + 17] Effiziente und langlebige LED-Leuchten ersetzen im Krankenhausflur alteLeuchtstofflampen mit konventionellen Vor-schaltgeräten.

kompatibel sein oder auf einen entspre-chenden Stand gebracht werden.

� Für Lampen gelten beim 1:1 Austauschdie Anforderungen, die im Abschnitt„Lampenwechsel“ (Seite 13) genanntsind.

Der Austausch alter Leuchten und Lampenin Kombination mit einem Wechsel aufneue, elektronische Vorschaltgeräte kannbereits gut 50 Prozent Energie einsparen.Dies resultiert zum einen aus der höherenLichtausbeute moderner Leuchtmittel. Hin -zu kommt ein hoher Wirkungsgrad aktuel-ler Leuchten durch optimierte Reflektorenund Optiken. Elektronische Vorschaltgeräte(EVG) reduzieren zudem die Verlustleistungund bieten flackerfreies Licht bei zügigemStart.

Wichtig ist: Werden bei einer NachrüstungRetrofitlampen oder andere elektrotechni-sche Komponenten eingebaut, die nichtausdrücklich vom Hersteller des Beleuch-tungssystems empfohlen werden, stellt dieseine bauliche Veränderung dar. In diesemFall erlischt die Betriebszulassung. ImSchadensfall ist hier mit rechtlichen Proble-men zu rechnen. Achten Sie deshalb da-rauf, bei einer Umrüstung ausschließlich aufKomponenten zu setzen, die der Herstellerfür den Betrieb in der entsprechenden An-lage freigibt. Im Zweifelsfalls ist es ratsam,beim Hersteller nachzufragen.

Lösung 3: Professionelle PlanungDie beste Energieeinsparung ergibt sich,wenn eine neue Anlage professionell mitspeziellen Berechnungsprogrammen für dieBeleuchtung geplant wird. Nur dann lassensich die lichttechnischen Möglichkeiten

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werden über zusätzlich zu verlegende zwei-adrige Steuerleitungen miteinander verbun-den. Sinnvoll sind Offset-Funktionen dereingesetzten Systeme, die fensternaheLeuchten und solche in der Raumtiefe un-terschiedlich ansteuern.

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[18] Eine professionell geplante Sanierungder Beleuchtungsanlage sorgt für mehr Effi-zienz und eine bessere Lichtqualität am Ar-beitsplatz.

[19] DIN-Normen und die Technischen Re-geln für Arbeitsstätten (ASR) nennen Güte-merkmale, die in der Summe die Qualitäteiner Beleuchtungsanlage beschreiben.

Sorgfältige Analyse und professionelle Pla-nung sind die Basis jeder zielgerichtetenBeleuchtungssanierung. Stellen Sie IhremKunden die einzelnen Prozessschritte vor –und plädieren Sie dafür, dass alle Beteilig-ten möglichst frühzeitig zusammenarbeiten:Techniker, Einkäufer, Nutzer und Ent schei -der. So gelingt der Wechsel zu einer nach-haltigeren Beleuchtung am besten.

Ziel ist es, einen umfassenden Sanierungs-plan zu erstellen, der die Wirtschaftlichkeiteinzelner Beleuchtungsprojekte vergleichtund berücksichtigt. Mit den erfasstenDaten und Berechnungen lässt sich die op-timale Sanierungsstrategie wählen. Zu-gleich lässt sich so besser entscheiden,welche Projekte aus wirtschaftlichen As-pekten eventuell vorgezogen werden soll-ten. So kann eine Sanierung dann auchabschnittsweise über mehrere Jahre erfol-gen. In diesem Fall beginnt die Sanierungentweder in Räumen oder Gebäudeteilenmit der längsten Betriebszeit oder setzt beiLeuchten- und Lampentypen an, die dashöchste Einsparpotenzial bieten.

Schritt 1: Die Ist-AnalyseProjektvorbereitung kostet Zeit, macht sichaber bezahlt: Wer Ziele und Prioritäten zuBeginn exakt definiert, kann später die er-reichten Einsparungen und den Gewinn anLichtqualität leicht beziffern.

Jede Sanierung beginnt mit einer Ist-Ana-lyse. Wichtige Basismaterialien sind:� Energieabrechnungen der vergangenen

drei Jahre.� Aufstellung der Wartungs- und Reparatur-

kosten für vorhandene Anlagen.� Lichttechnische Berechnungen und Über-

prüfung der bestehenden Anlagen.� Benchmarks mit vergleichbaren Beleuch-

tungsanlagen. Im einfachsten Fall wirddabei die elektrische Leistungsaufnahmeder Beleuchtungsanlage ins Verhältnis zur beleuchteten Fläche gesetzt (alsoWatt/m2 pro 100 Lux pro Jahr).

Schritt 2: Planung der LichttechnikKomplexe Beleuchtungsprojekte erfordernviel Know-how.

Bei der Lichtplanung müssen die Sehauf-gaben festgelegt, zahlreiche Normen undRichtlinien beachtet und Gütemerkmale derBeleuchtung berücksichtigt werden. Diekonkrete Planung erfolgt in fünf Schritten:� Festlegung der Sehaufgaben, Definition

des Lichtkonzepts und Wahl der Beleuch-tungsarten.

� Auswahl geeigneter Leuchten und Kom-ponenten.

� Ermittlung der notwendigen Anzahl vonLeuchten und deren Anordnung.

� Gegebenenfalls Definition des Lichtmana-gements, das zusätzlich Energie spart.

� Definition des Wartungsplanes.

Planung: WirtschaftlichkeitZur Planung gehört auch eine Wirtschaft-lichkeitsberechnung, die verschiedene Optionen berücksichtigt und unterschiedli-che Beleuchtungslösungen vergleicht. Indieser Berechnung sind die Gesamtkostender Beleuchtungsanlage über den kom-pletten Lebenszyklus aufzuführen. Rele-vante Größen sind Investitionskosten, Energieverbrauch, Kosten für Reinigung, Wartung und Reparatur sowie Entsorgungs-kosten.

Schritt 3: FinanzierungOb Kommune oder Unternehmen: Attrak-tive Finanzierungskonzepte erleichtern denWechsel zu einer energieeffizienten Be-leuchtung – im Idealfall gänzlich ohne Be-lastung für die Haushaltskasse. Hilfestel-lung gibt es durch: � Contracting: Hier investiert ein Dienst-

leister in effiziente Beleuchtung und über-nimmt das wirtschaftliche Risiko.

� Finanzierungshilfen: Mit zahlreichen Programmen unterstützen die Bundesre-gierung, die Länder und die bundeseigeneKfW-Bank die Sanierung alter Beleuch-tungsanlagen (siehe auch Seite 36).

16

Sanierung mit SystemEin strukturierter Sanierungsprozess hilft, Effizienzpotenziale zu erfassen und sorgt dauerhaft für hohe Lichtqualitätbei niedrigen Stromkosten. Fünf Schritte führen zum Ziel.

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

Page 17: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

Ist-Analyse Wartung & KontrolleBeschaffungFinanzierungPlanung

Schritt 4: Wirtschaftliche BeschaffungIm Gegensatz zu öffentlichen Auftraggebernsind private Unternehmen bei der Beschaf-fung von Waren und Dienstleistungen nichtan das Vergaberecht gebunden. Eine Orien-tierung an den vergaberechtlichen Regelun-gen ist dennoch sinnvoll. Sie helfen beimEntscheidungsprozess und geben Hinweiseauf wichtige Kriterien, wie Lebenszyklus,Wirtschaftlichkeit und Rendite.

Schritt 5: Wartung und KontrolleNach DIN EN 12464-1 gehört zur Lichtpla-nung verpflichtend auch die Erstellungeines Wartungsplanes. Optimale Wartungerhöht die Lebensdauer und die Effizienzeiner Beleuchtungsanlage. Aus der Wartungvon Beleuchtungsanlagen lassen sich wert-volle Hinweise und Kennzahlen für zukünf-tige Projekte gewinnen. Gut also, wennWartungsarbeiten dokumentiert und ausge-wertet werden.

Viele Infos und Hinweise für die Sanie-rung von Beleuchtungsanlagen gibt

der „Lotse energieeffiziente Innenbeleuch-tung“: www.lotse-innenbeleuchtung.de. DerLotse ist ein Projekt der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Zusammenarbeit mit demZVEI, gefördert durch das Bundesministe-rium für Wirtschaft und Technologie.

17

Sehk

omfo

rt

Visuelles Ambiente

Weitere Kriterien für die Lichtplanung

Klassische Gütemerkmale

LichtfarbeModelling Lichtrichtung

Tageslicht-Integration Energieeffizienz

Individuelle EinstellmöglichkeitenVeränderung der Lichtsituation

Beleuchtungsniveau

Blendungsbegrenzung

Farb

wie

derg

abe

Har

mon

isch

e

Hel

ligke

itsve

rtei

lung

Gute Beleuchtung

Sehleistung

Gütemerkmale der Beleuchtung nach DIN EN 12464-1

19 © licht.de

18

Page 18: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

[20 + 21] Eine gute Beleuchtung im Bürosteigert die Motivation der Mitarbeiter undschafft Atmosphäre.

18

20

21

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

Vorschaltgeräte in Altanlagen

Hinweis: In den alten Bundesländern der Bundesrepublik

Deutschland wurde vor dem Jahr 2005 die Kompensa-

tion von Blindleistung bei induktiven Vorschaltgeräten

vielfach durch Reihenkondensatoren realisiert. Diese

„Duoschaltung“ bewirkt, dass sich die Anschlusswerte im

Durchschnitt um acht Prozent erhöhen. LED-Neuanlagen

sind mit elektronischen Betriebsgeräten ausgestattet, die

grundsätzlich keine effizienzmindernden Kompensations-

kondensatoren benötigen.

Die Leistungswerte, die in den nachfolgenden Praxisbei-

spielen aufgeführt sind, basieren auf der Parallelkompen-

sation. Bei einer Altanlage würden sich also – unter

Zugrundelegung der Schaltungsarten „Duo“ – die dort

genannten Anlagenwerte um acht Prozent erhöhen.

Direkter Leuchtentausch

Rastereinbauleuchten mit vier Lampen je 18 Watt (T26),

die noch häufig in Büroräumen zu sehen sind, können oft

direkt gegen LED-Einbauleuchten mit einem Leuchten-

lichtstrom von 3.700 Lumen ersetzt werden. Dabei ist zu

beachten, dass die Leuchten für Bildschirmarbeitsplätze

geeignet sind.

Anwesenheitserfassung und eine tageslichtabhängige

Lichtregelung reduzieren den Energiebedarf zusätzlich. In

einem Gruppenbüro mit mittlerer Tageslichtversorgung

lässt sich damit beispielsweise eine Energieeinsparung

von 55 Prozent erzielen. Gut geeignet sind Lichtmanage-

mentsysteme mit DALI-Schnittstelle, wie sie auch für die

Beleuchtung mit Leuchtstofflampen verwendet werden.

Page 19: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

19

Ob Einzel-, Zwei-Personen- oder Teambüro: Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitar-beiter nehmen deutlich zu, wenn sie sich inihrer Arbeitsumgebung wohlfühlen. Die Be-leuchtung spielt dabei eine entscheidendeRolle. Sie fördert Konzentration und Kom-munikation – und trägt effizient zu mehrWohlbefinden am Arbeitsplatz bei. Bei derPlanung werden drei Dimensionen von Be-leuchtungsqualität berücksichtigt.

Visuelle LichtqualitätDas richtige Licht ist Voraussetzung für störungsfreies Sehen, fördert Sehleistungund Sehkomfort. Dabei gilt: Je schwierigerdie Sehaufgaben, desto höher sollte dieBeleuchtungsstärke sein. Arbeitsplätze soll-ten mit mindestens 500 Lux beleuchtetsein; bei anspruchsvollen Sehaufgaben mitmindestens 750 Lux. Mehr Licht darf sein –und bietet nicht nur älteren Mitarbeitern hö-heren Sehkomfort. Zusätzliche Platzleuch-ten erlauben individuelle Anpassungen.

Wichtig: Störungen durch Blendung müs-sen vermieden werden. Dazu tragen mo-derne Beleuchtungssysteme ebenso beiwie Jalousien, die den Tageslichteinfall re-gulieren. Sinnvoll positionierte Leuchten ver-hindern störende Reflexionen auf Bildschir-men und Oberflächen.

Emotionale LichtqualitätTages- und Kunstlicht inszenieren Architek-tur und Raum. Im Zusammenspiel mit ei -nem elektronischen Lichtmanagement sor-gen sie für ein angenehmes Lichtklima,hohen Komfort und sparen zugleich vielEnergie ein. Eine integrierte Sensorik regeltdas künstliche Licht je nach einfallendemTageslicht – und unterschiedliche Licht-szenen, die im Voraus programmiert wer-den können, schaffen Abwechslung.

Biologische LichtqualitätLicht taktet den Biorhythmus des Men-schen und hat großen Einfluss auf Gesund-

heit und Leistungsvermögen. Moderne Be-leuchtungssysteme bringen die Dynamikdes natürlichen Tageslichts ins Büro. Unter-schiedliche Beleuchtungsstärken undwechselnde Lichtfarben zitieren den Tages-verlauf – vom anregend-kühlweißen Lichtam Morgen bis zum warmweißen, gedimm-ten Licht am Abend.

KonzeptionFür die Allgemeinbeleuchtung im Büroempfiehlt sich eine Kombination aus direktund indirekt strahlendem Licht. Ebenfalls im Trend liegen Leuchten mit großflächigenKunststoffabdeckungen, die mit LEDs homogen und effizient beleuchtet werden.

Weitere Informationen zum Themafinden Sie in Heft licht.wissen 04 „Licht imBüro, motivierend und effizient“ sowie inlicht.wissen 19 „Wirkung des Lichts auf denMenschen“.

Licht im Büro Zwischen Telefon, Tastatur und Teamsitzung: Im modernen Büroalltag folgen unterschiedliche Tätigkeiten rasch aufei-nander. Eine gut geplante Beleuchtung sorgt für beste Arbeitsbedingungen und eine inspirierende Raumatmosphäre.

Lösungsbeispiel

Altanlage Neuanlage

Spiegelraster-Einbauleuchte* Spiegelraster-Einbauleuchte mit LED, mit 4 x 18 W (T26) und VVG komp. Lichtregelung und Präsenzerfassung

Anzahl Leuchten 4 4

Systemleistung pro Leuchte 84 W 43 W

Effektive Betriebsstunden / Jahr** 2.750 1.238

Energie / Jahr 924 kWh 213 kWh

Energieeinsparung 77 %

Energie-Einsparung77%

*Typischer Leuchtenbetriebswirkungsgrad ca. 68 %. 4 x 1.350 lm x 68/100 = 3.672 lm**Die effektiven Betriebsstunden resultieren aus der bedarfsgerechten Dimmung sowie der Zu- und Abschaltung des Lichts durch Anwesenheits- und Tageslichterfassung sowie Konstantlichtregelung.

© licht.de

5,40 m

3,85

m

Page 20: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

[22] Eine helle, freundliche Beleuchtung be-einflusst das Raumgefühl positiv.

[23] Akzente im hohen Flur setzen Pendel-leuchten mit direkt/indirekter Lichtverteilung.

[24] Oberlichter spenden Tageslicht für Flurund Treppe. Am Abend übernehmen LED-Downlights die Beleuchtung.

Flure und Treppen führen Mitarbeiter undBesucher in unterschiedliche Gebäudebe-reiche. Das richtige Licht trägt wesentlichdazu bei, den Weg einladend zu gestaltenund in langen Fluren ohne Tageslicht einenunangenehmen „Tunneleffekt“ zu vermei-den. Prinzipiell gilt, dass helle Wände undDecken Raumgefühl und Wohlbefinden po-sitiv beeinflussen.

Hohe Beleuchtungsstärken sind in Flurenund auf Treppen nicht erforderlich: DIN EN12464-1 schreibt eine Beleuchtungsstärke

von mindestens 100 Lux vor. Sind angren-zende Räume allerdings mit rund 1.000 Luxbeleuchtet, sollte die Helligkeit auch im Flurangehoben werden, damit die Augen denÜbergang von helleren in dunklere Bereicheund umgekehrt gut meistern können. Er-gänzende Wand- und Bodeneinbauleuch-ten weisen den Weg, markieren Aufzugsbe-reiche und Kommunikationsecken.

Trittsicher unterwegsTreppen müssen besonders gut und blend-frei ausgeleuchtet sein, damit sie sicher fürden Nutzer sind. Für kurze weiche Schattenauf den Treppenstufen sorgt Licht, das vomoberen Treppenabsatz nach unten fällt. Sosetzen sich Trittstufen deutlich voneinanderab und jede einzelne Stufe ist gut zu erken-nen. Gut geeignet sind hier Leuchten mitbreit strahlender Lichtstärkeverteilung. Beilängeren Treppen ist es oft sinnvoll, Stufenmit zusätzlichen Orientierungsleuchten zumarkieren – eingebaut in die Wand oder direkt in die Setzstufen eingelassen.

Lichtmanagement rechnet sichEin Großteil der Energie in Gebäuden wirdfür Licht in oft nicht genutzten Fluren undFoyers verbraucht. Lichtsteuerungen mitPräsenzsensoren sorgen dafür, dass dieBeleuchtung nur dann eingeschaltet wird,wenn sie tatsächlich benötigt wird. Gut ge-eignet sind LED-Systeme, z. B. LED-Down-lights, die ohne Verzögerung nach dem Ein-schalten das volle Licht liefern. Das spartStrom.

Wichtig: Für Verkehrswege innerhalb vonGebäuden ist in der Regel eine Sicherheits-beleuchtung vorgeschrieben. Sie muss imNotfall einspringen, wenn die Netzspan-nung ausfällt.

Weitere Informationen zum ThemaSicherheitsbeleuchtung finden Sie in Heftlicht.wissen 10 „Notbeleuchtung, Sicher-heitsbeleuchtung“.

20

Licht für Flure und TreppenTreppen und Flure sind in erster Linie Verkehrswege. Licht ist hier unverzichtbar: Es erleichtert die Orientierung, gibt Sicherheit und setzt gestalterische Akzente.

Lösungsbeispiel

Büroflur, Altanlage Neuanlage

Downlight*, LED-Downlight2 x TC 18 W, VVG komp. mit DALI-Schnittstelle

Anzahl Leuchten 6 6

Systemleistung pro Leuchte 52 W 26 W

Effektive Betriebsstunden / Jahr** 2.750 1.100

Energie / Jahr 858 kWh 172 kWh

Energieeinsparung 80 %

Energie-Einsparung80%

*Typischer Leuchtenbetriebswirkungsgrad ca. 70 %. 2 x 1.200 lm x 70/100 = 1.680 lm**Die effektiven Betriebsstunden resultieren aus der bedarfsgerechten Dimmung sowie der Zu- und Abschaltung des Lichts durch Anwesenheits- und Tageslichterfassung sowie Konstantlichtregelung.

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

1,80

m

23,00 m

3,80 m

© licht.de

Page 21: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

DALI-Schaltung spart

In Fluren macht sich besonders die hohe Schaltfestigkeit

der LED bezahlt, mit der sie sich deutlich von der

Kompaktleuchtstofflampe unterscheidet. Der Einsatz von

Anwesenheitssensoren kann also auch bei kurzen Schalt-

zeiten empfohlen werden.

Als noch besser erweist sich der Einsatz einer einfachen

DALI-Schaltung, die das Beleuchtungsniveau bei Abwe-

senheit auf 20 Prozent absenkt. Sie ermöglicht hohe

Akzeptanz auch bei kürzesten Umschaltzeiten und einer

relativen Energieeinsparung von bis zu 77 Prozent. Der

Dimmbetrieb wirkt sich dazu günstig auf die Lebensdauer

der LED aus.

Marktübliche Sensoren unterstützen diese Flurfunktion

ohne Programmieraufwand für mehrere Leuchten.

21

24

22 23

Page 22: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

[25 + 27] Gutes Licht zum Arbeiten fördertMotivation und Leistungsfähigkeit, schütztvor Unfällen und spart zugleich Energie undKosten.

[26] Lichtstark und langlebig, werden LEDsimmer häufiger in der Produktion eingesetzt.

Erläutern Sie Ihren Kunden, dass es sichlohnt, in gute Beleuchtungstechnik zu inves-tieren: Moderne Lösungen sind erheblich ef-fizienter als alte Anlagen und sparen War-tungskosten. Zahlreiche Studien belegenzudem, dass mit gutem Licht und mit höhe-ren Beleuchtungsstärken die Produktivitätim Unternehmen gesteigert werden kann: � Ältere Mitarbeiter haben in der Regel

einen höheren Lichtbedarf.� Auch jüngere Mitarbeiter arbeiten konzen-

trierter, sind leistungsfähiger. � Die Fehlerquote nimmt messbar ab. � Arbeitsunfälle und Krankheitsstand sinken

spürbar.

LeuchtenauswahlIn Produktionshallen bis 6 Meter Höhe soll-

ten breit- und tiefstrahlende Lichtbänder fürdie Allgemeinbeleuchtung in Reihen parallelzur Hauptblickrichtung installiert werden.Zusätzliche Einzelplatzleuchten müssen aufdie spezielle Sehaufgabe abgestimmt sein.Alternativ können spezielle Leuchten ar-beitsplatzbezogen installiert werden. Abmehr als 6 Meter Raumhöhe sind Hallen-spiegelleuchten die richtige Wahl.

Die Beleuchtung in Industrie und Handwerkmuss oftmals hohen Anforderungen an dieelektrische, thermische und mechanischeSicherheit genügen. Klären Sie die erforder-lichen Schutzklassen und Schutzarten derLeuchten, informieren Sie sich über erfor-derliche Brandschutzbestimmungen undEx-Vorschriften sowie über die mechanischeBeanspruchung der Leuchten. Achten Sieauch darauf, dass eine normgerechte Not-und Sicherheitsbeleuchtung installiert ist.

Blendfreie Beleuchtung Generell gilt, dass ergonomisch richtigesLicht blendfrei ist und vor allem für an-

spruchsvolle Sehaufgaben eine sehr guteFarbwiedergabe aufweisen sollte. Bewährthat sich neutral- oder tageslichtweißesLicht. Hinweise für die Planung geben DIN EN 12464-1 und die Arbeitsstätten-richtlinien.

LEDs in der ProduktionImmer häufiger werden auch LED-Leuchtenin der Produktion eingesetzt. Langlebig undäußerst effizient, spenden sie sofort flacker-freies gleichmäßiges Licht und sind unemp-findlich gegen Vibrationen. Weitere hoheEinsparungen können durch Nutzung vonTageslicht, z. B. bei Sheddächern oderLichtkuppeln, erzielt werden. Das künstlicheLicht wird dann nur nach Bedarf hinzugere-gelt. Das spart Stromkosten und Wartun-gen.

Weitere Informationen zum Themagibt es in Heft licht.wissen 05 „Industrie undHandwerk“ sowie zur Sicherheitsbeleuch-tung in Heft licht.wissen 10 „Notbeleuch-tung, Sicherheitsbeleuchtung“.

22

Licht in der ProduktionDie Beleuchtung von Arbeitsplätzen in Industrie und Handwerk muss höchsten Ansprüchen an Qualität und Sicher-heit genügen. Das richtige Licht trägt nachweislich dazu bei, Fehlerquoten und Krankheitszeiten zu reduzieren.

2625

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

Page 23: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

23

27

Lösungsbeispiel

Altanlage Neuanlage

Strahler HME 250 W, VVG komp.* LED-Strahler

Anzahl Leuchten 35 35

Systemleistung pro Leuchte 266 W 134 W

Effektive Betriebsstunden / Jahr** 4.000 4.000

Energie / Jahr 37.240 kWh 18.760 kWh

Energieeinsparung 50 %

Reflektorlampen ersetzen

Auch in Industriehallen ist es in vielen Fällen sinnvoll und

möglich, bei einer Sanierung die Anordnung der Leuchten

beizubehalten. Dabei sollten speziell für diesen Zweck

entwickelte LED-Leuchten eingesetzt werden. Sie ermög-

lichen ein maximales Einsparpotenzial – und weisen

einen ausreichenden Netto-Lichtstrom sowie eine geeig-

nete Lichtverteilung auf, um eine alte Reflektorlampe zu

ersetzen, die noch mit Quecksilberdampf-Hochdruck-

lampen (zum Beispiel in der Leistungsstufe 250 Watt)

bestückt ist. Dieser Lampentyp darf wegen seiner

schlechten Energiebilanz nach 2005 nicht mehr in den

Markt gebracht werden (EU-Verordnung 245/2009/EG).

Der Nachweis einer lichttechnischen Planung ist dennoch

erforderlich, damit die Anforderungen des Arbeitsschut-

zes gewährleistet sind. Ist ausreichend Tageslicht vorhan-

den, kann in Einzelfällen durch eine Konstantlichtregelung

noch weitere Energie eingespart werden.

Energie-Einsparung50%

*Typischer Leuchtenbetriebswirkungsgrad ca. 80 %. 14.000 lm x 80/100 = 11.200 lm**Die effektiven Betriebsstunden resultieren aus der bedarfsgerechten Dimmung sowie der Zu- und Abschaltung des Lichts durch Anwesenheits- und Tageslichterfassung sowie Konstantlichtregelung.

20,0

0 m

40,00 m

© licht.de

Page 24: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

24

Lösungsbeispiel

Altanlage Neuanlage

Lichtband* 1 x 58 W, VVG komp. Lichtband mit LED-Geräteträgern

Anzahl Leuchten 26 + 25 26 + 25

Systemleistung pro Leuchte 66 W 36 W

Effektive Betriebsstunden / Jahr 8.760 / 8.760 2.600 / 8.760**

Energie / Jahr 29.486 kWh 10.317 kWh

Energieeinsparung 65 %

Energie-Einsparung65%

28

*Typischer Leuchtenbetriebswirkungsgrad ca. 75 %. 5.200 lm x 75/100 = 3.900 lm**Die sanierte Anlage berücksichtigt im Gegensatz zur Altanlage den jeweiligen Lichtbedarf in den unterschiedlichen Nutzungsbereichen.

Die bedarfsabhängige Steuerung durch die Anwesenheitsdetektoren führt daher im Lagerbereich zu geringeren effektiven Betriebsstunden.

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

� Kommissionierungsbereich mit permanenter Beleuchtung� Lagerbereich mit Förderfahrzeugen und anwesenheitsabhängiger Beleuchtung

20,0

0 m

40,00 m

© licht.de

Page 25: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

25

[28] In Lagerhallen bis zu sechs MeterHöhe werden effiziente LED-Leuchten oderLeuchtstofflampen eingesetzt, ab sechsMeter Höhe sind Hochdruck-Entladungslam-pen eine Alternative.

[29] Leuchten für Hochregallager habenspezielle, schräg strahlende Reflektoren. BeiLED-Leuchten ist diese Technik häufig schonintegriert.

Für die Arbeit in Lagerhallen wird zwar we-niger Licht benötigt als bei der Produktion.Doch gerade hier kann eine gute Beleuch-tung das häufig fehlende Tageslicht ausglei-chen und zum Wohlbefinden der Mitarbeiterbeitragen.

Relativ hohe Beleuchtungsstärken sind vorallem wichtig beim Umgang mit kleinteili-gem Lagergut und für alle Kommissionie-rungsarbeiten, die zum Beispiel erfordern,das Verpackungen beschriftet und Auf-tragsformulare ausgefüllt werden müssen.Für Regallager ist eine hohe vertikale Be-leuchtungsstärke besonders wichtig. Die inDIN EN 12464-1 normierten 100 Lux und –für ständig besetzte Lagerräume – 200 Luxsind deshalb häufig zu wenig; licht.de emp-fiehlt 300 Lux für Leseaufgaben.

Vertikale BeleuchtungsstärkenHöchste Ansprüche stellen Hochregallagermit teilweise sehr schmalen Wegen. Hiersind entsprechend tiefstrahlende und beiLese- oder Suchaufgaben breit- oderschrägstrahlende Leuchten für ausrei-chende vertikale Beleuchtungsstärken rich-tig. In Kühlräumen müssen spezielleFeuchtraumleuchten verwendet werden.

LED-Systeme sind hier aufgrund ihrer gutenLichtstromentwicklung bei niedrigen Tem-peraturen sehr gut einsetzbar.

Lampen mit warmweißer oder neutralweißerLichtfarbe sind die passende Wahl für dasLager. Ist zudem eine gute Farberkennungwichtig, sollte der Farbwiedergabe-Indexmindestens Ra 80 betragen.

Weisen Sie Ihre Kunden darauf hin, dassauch in Lagerräumen die Betriebskosten er-heblich gesenkt werden können durch � energiesparende Lampen, wie zum

Beispiel LEDs und moderne Leuchtstoff-lampen,

� elektronische Vorschaltgeräte und � eine intelligente Lichtsteuerung.

Bewegungsmelder schalten das Licht auto-matisch zu, wenn es gebraucht wird. Wirdinnerhalb einer voreingestellten Zeit keineBewegung mehr registriert, schaltet sichdas Licht automatisch wieder ab.

Weitere Informationen zum Themafinden Sie in Heft licht.wissen 05 „Industrieund Handwerk“ sowie in licht.wissen 10„Notbeleuchtung, Sicherheitsbeleuchtung“.

Licht für LagerhallenLagerräume und -hallen erhalten oft nur wenig oder überhaupt kein natürli-ches Tageslicht. Sie stellen besondere Anforderungen an die Beleuchtung.Präsenzsteuerungen sorgen für Effizienz und Sicherheit.

LED-Lichttechniken

In Lagerhallen und Logistikzentren mit langen

Betriebszeiten werden die Vorteile moderner LED-

Leuchten besonders deutlich. Bei Hallenhöhen bis zu

sechs Metern sollte das Lichtbandsystem unter-

schiedliche Lichttechniken bereitstellen, damit Lager-,

Kommissionier-, Verpackungs- und Versandbereiche

jeweils optimiert und bedarfsgerecht ausgeleuchtet

werden können. Besonders effizient und montage-

freundlich sind integrierte Lichttechniken, die zusätz-

liche Reflektoren überflüssig machen.

Bei Hallenhöhen über sechs Metern empfehlen sich

LED-Hallenspiegelleuchten.

Der sofort zur Verfügung stehende Lichtstrom der

LED und die hohe Schaltfestigkeit der Leuchten

können ideal für eine Anwesenheitserkennung in den

Regalgängen genutzt werden. Dies erschließt ein

großes, zusätzliches Energieeinsparpotenzial.

29

Page 26: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

26

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

30

dard; eine raumbezogene Beleuchtungsorgt auch bei flexibler Raumnutzung fürgute Lichtbedingungen.

Für Unterrichtsräume sind nach DIN EN12464-1 300 Lux richtig, für Fachklassenund Erwachsenenbildung 500 Lux.

Licht für Tafel und PräsentationBei der Lichtplanung ist ebenfalls zu beach-ten, dass die Unterrichtsmethoden vielfälti-ger geworden sind – und die klassischeWandtafel durch andere Unterrichtsme-dien, wie zum Beispiel Whiteboards undBildschirmpräsentationen, ergänzt wird. Da-rauf muss sich auch die Beleuchtung ein-stellen und blendfreies, dimmbares Lichtzur Verfügung stellen.

Lichtsteuerung: effizient und komfortabelEine gute Beleuchtung braucht deshalbmehr als den Ein- und Ausschalter. Diebeste Lösung für eine ebenso effiziente wiekomfortable Beleuchtung bieten Lichtsteue-

rungen, kombiniert mit effizienten Lichtquel-len wie LEDs. Eingestellte Lichtszenen –zum Beispiel für Präsentationen oder Klas-senarbeiten – erleichtern den Schulalltag.Weitere Einsparungen sind möglich durch � Präsenzsteuerungen� und tageslichtabhängige Regelungen.

Beste Lernbedingungen bieten Lichtmana-gementsysteme mit dynamischer Beleuch-tung: Die Lichtstimmung verändert sich inHelligkeit und Lichtfarbe – je nach der je-weiligen Unterrichtssituation. Aktivierendes,tageshelles Licht mit hohen Beleuchtungs-stärken hilft Schülern, ihre Müdigkeit zuüberwinden und verbessert Konzentrationund Merkfähigkeit, während warmtoniges,gedimmtes Licht die Entspannung fördert.Bei Sanierungsmaßnahmen lassen sichSteuersysteme auch für einzelne Räumeoder Raumgruppen umsetzen.

Weitere Informationen zum Themafinden Sie in Heft licht.wissen 02 „Besserlernen mit gutem Licht“.

Licht für UnterrichtsräumeBeim Lernen leisten die Augen Schwerstarbeit. Eine gute Beleuchtung unterstützt anspruchsvolle Sehaufgaben und trägt mit hoher Lichtqualität zu mehr Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden bei.

Schule, Hochschule oder Erwachsenenbil-dung: Licht spielt beim Lernen eine ganzentscheidende Rolle. Die richtige Beleuch-tung sorgt dafür, dass Lernende Informa-tionen rasch und richtig aufnehmen kön-nen. Zugleich beeinflusst Licht dasemotionale Empfinden des Menschen:Richtig eingesetzt, sorgt es für mehr Wohl-befinden im Klassenraum, wirkt motivie-rend und fördert Konzentration und Kom-munikation.

PlanungsfragenKlären Sie vor der Planung die Sitzanord-nung im Raum. Heute ist eine gerichteteSitzordnung nicht mehr unbedingt Stan-

[30 + 31] Eine gute Beleuchtung trägtnachweislich zum Lernerfolg bei.

Page 27: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

27

31

Lösungsbeispiel

Altanlage Neuanlage

Spiegelraster-Anbauleuchte* Spiegelraster-Anbauleuchte mit LED,mit 2 x 58 W (T26) und VVG komp. symmetrisch/asym. für Tafel

mit Lichtregelung und Anwesenheitserfassung

Anzahl Leuchten 6 6 + 2

Systemleistung pro Leuchte 132 W 42 W / 58 W

Effektive Betriebsstunden / Jahr 1.400 482**/ 560***

Energie / Jahr 1.109 kWh 187 kWh

Energieeinsparung 83 %

Lichtmanagement spart

Bestmögliche energetische Sanierungslösungen in Klas-

senräumen lassen sich in der Praxis erst nach einer

computergestützen lichttechnischen Planung erzielen. Ein

bloßer Austausch von Bestandsleuchten gegen neue

Ausführungen sollte daher eher die Ausnahme darstellen.

Erhebliche Einsparungen werden in Klassenräumen durch

die Nutzung von Tageslicht und Konstantlichtregelung

erzielt. Die zumeist notwendige Tafelbeleuchtung sollte

dabei als Zusatzbeleuchtung separat schaltbar, jedoch in

die Anwesenheitserfassung des Lichtmanagements

einbezogen sein.

Ergänzend zu relevanten technischen Normen und

arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften sollte für Unter-

richtstätten gegebenenfalls auch die Broschüre 114

„Beleuchtung 2011“ des Arbeitskreises Maschinen- und

Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen

(AMEV) beachtet werden.

Energie-Einsparung83%

*Typischer Leuchtenbetriebswirkungsgrad ca. 65 %. 2 x 5.200 lm x 65/100 = 6.760 lm**Die effektiven Betriebsstunden resultieren aus der bedarfsgerechten Dimmung sowie der Zu- und Abschaltung des Lichts durch Anwesenheits- und Tageslichterfassung sowie Konstantlichtregelung.

***Die effektiven Betriebsstunden der Tafelbeleuchtung resultieren aus bedarfsgerechter, manueller Zu- und Abschaltung des Lichts.

7,20

m

8,40 m

© licht.de

Page 28: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

28

Leuchtentausch spart

Auch für die Allgemeinbeleuchtung in Ladengeschäf-

ten können alte Leuchten für Leuchtstofflampen

häufig direkt gegen LED-Leuchten ausgetauscht

werden. Hier ist eine Energieeinsparung von mehr als

50 Prozent keine Seltenheit.

Noch mehr Energie kann häufig bei der zusätzlichen

Akzentbeleuchtung eingespart werden. Sind hier

zum Beispiel Leuchten für Niedervolt-Halogenglüh-

lampen installiert, können beim Tausch gegen

LED-Leuchten – typischerweise Halogen-Glühlampen

gegen 17 Watt LEDs – bis zu 70 Prozent Energie

gespart werden.

Achten Sie darauf, dass LED-Leuchten mit sehr guter

Farbwiedergabe und passender Lichtverteilung

eingesetzt sind.

Altanlage Neuanlage

Rasterleuchten 2 x 36 W, VVG komp. LED-Einbauleuchtenund Downlights 2 x 18 W* mit Mikroprismen-Abdeckung

und LED-Downlights

Anzahl Leuchten 12 + 5 12 + 5

Systemleistung pro Leuchte 84 W / 52 W 40 W / 21 W

Effektive Betriebsstunden / Jahr** 3.600 3.600

Energie / Jahr 4.565 kWh 2.106 kWh

Energieeinsparung 54 %

Energie-Einsparung54%

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Lösungsbeispiel

*Typischer Leuchtenbetriebswirkungsgrad ca. 70 %. 2 x 3.350 lm x 65/100 = 4.355 lm, 2 x 1.200 lm x 70/100 = 1.680 lm**Die effektiven Betriebsstunden resultieren aus der bedarfsgerechten Dimmung sowie der Zu- und Abschaltung des Lichts durch Anwesenheits- und Tageslichterfassung sowie Konstantlichtregelung.

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

9,20

m

13,00 m

© licht.de

Page 29: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

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[33 + 34] Die Treppenbeleuchtung mit farbi-gen LEDs bringt Spannung in den schlichtenweißen Verkaufsraum. Für noch mehr Ab-wechslung sorgt eine dynamische Steuerungder Farbverläufe.

Ob Supermarkt, Boutique oder Gemüse-händler: Der Kunde erwartet stets ein ange-nehmes Einkaufserlebnis. Die Beleuchtungspielt dabei eine wichtige Rolle – sowohl imSchaufenster als auch im Verkaufsraum.Licht weckt Interesse, dient der schnellenOrientierung, setzt das Produktangebot inSzene und prägt die Atmosphäre im Ver-kaufsraum.

Gute Lichtlösungen sind dabei immer aufdie Waren und ihre Präsentation zuge-schnitten. Für die Allgemeinbeleuchtungeignen sich Lichtdecken oder großflächige

Licht für Verkauf und Handel Licht ist ein wichtiges Instrument der Verkaufsförderung: Es schafft Atmosphäre, lenkt die Aufmerksamkeit auf dieWare und unterstreicht das Image. Für den wirtschaftlichen Erfolg ebenso wichtig sind der energieeffiziente Betriebder Beleuchtungsanlage und ihre Wartungsfreundlichkeit.

33 34

Leuchten mit gleichmäßiger Lichtverteilung.Lichtbänder oder Wandfluter lenken denBlick auf Regale und vertikale Displays. ZurAkzentuierung von Verkaufsflächen lassensich Strahler mit unterschiedlichen Ab-strahlwinkeln oder Downlights perfekt aus-richten. DIN EN 12464-1 empfiehlt eine Be-leuchtungsstärke von mindestens 300 Luxfür Verkaufsräume und für Kassenarbeits-plätze mindestens 500 Lux.

LEDs für den VerkaufsraumDie passende Lichtfarbe unterstreicht dieProduktpräsentation. So eignen sich zumBeispiel kühle, frische Lichtfarben gut fürLebensmittel- und Technikpräsentationen,während warme Farbtöne für Stoffe oderauch Backwaren die richtige Wahl sind.Hohen Komfort bieten hier effiziente LED-Leuchten mit veränderlicher Lichtfarbe. Dereinfache Wechsel zwischen warm- undkühlweißer Beleuchtung bei konstant guterFarbwiedergabe erlaubt eine flexible Licht-gestaltung, die sich rasch an wechselndeAuslagen anpassen lässt. Ihr Licht istzudem frei von UV- und Infrarotlicht undschont die Ware. Auch mit niedrigen Tem-

peraturen in Kühltheken kommen LEDsbestens zurecht, denn sie sind unempfind-lich gegen Kälte.

Energiekosten sparenEin wichtiges Kriterium ist die Energieeffi-zienz der Beleuchtung, denn die Beleuch-tung ist ein hoher Kostenfaktor und machtim Nonfood-Handel 62 Prozent der Ge-samtenergiekosten aus. Erläutern Sie IhrenKunden, dass der bloße Austausch konven-tioneller Lampen das Einsparpotenzial nichtausschöpfen kann. Sinnvoller ist es, dasGesamtsystem gut aufeinander abzustim-men: Dazu gehören Leuchten mit einemhohen Betriebswirkungsgrad, Qualitätslam-pen mit einem niedrigen Energieverbrauchund ein intelligentes Lichtmanagement. Eserlaubt kreative Lichtinszenierungen undspart zugleich Energie, wenn die Beleuch-tung nach dem Tageslichteinfall geregeltwird.

Ausführliche Informationen findenSie in Heft licht.wissen 06 „Shopbeleuch-tung, attraktiv und effizient“.

Page 30: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

[35] Im Untersuchungsraum ist gutes Lichtfür Einzeluntersuchungen, Gespräche zwi-schen Arzt und Patient sowie zur Bildschirm-arbeit gefragt.

[36] Farbiges Licht im Wartebereich sorgtfür mehr Wohlbefinden und kann Patientenentspannen.

Zwei Aspekte bestimmen die Lichtplanungfür Arztpraxen: Zum einen brauchen Medizi-ner und Mitarbeiter in Behandlungsräumen,an Bildschirmarbeitsplätzen oder im Laborfunktional optimales Arbeitslicht, zum ande-ren sollten Wartezonen und auch Sprech-zimmer eine Lichtatmosphäre bieten, diedem Patienten Vertrauen und Ruhe vermit-telt. Mit flexiblen LED-Systemen und einerkomfortablen Lichtsteuerung lassen sichBeleuchtungskonzepte für Diagnose, The-rapie und Wohlbefinden einfach und effi-zient umsetzen.

Empfang und WartezimmerDer Empfang ist die Visitenkarte einer Praxis.Er gibt dem Patienten einen ersten Eindruckund ist zugleich Arbeitsplatz der Sprech-stundenhilfen. Hier ist eine helle, gleichmä-ßige und freundliche Beleuchtung richtig.Für Arbeiten am Computer gelten die Anfor-derungen an Bildschirmarbeitsplätze mitmindestens 500 Lux und Blendfreiheit.

Gutes Leselicht in Wartebereichen spendenabgependelte Leuchten, gegebenenfalls er-

gänzt durch Wandleuchten mit direkt/indi-rekter Lichtverteilung, für eine Beleuch-tungsstärke von 300 Lux. Akzente setzt z. B. farbiges LED-Licht aus diffus strahlen-den Lichtkacheln.

BehandlungsräumeIm Sprechzimmer brauchen Arzt und Mitar-beiter eine gute Allgemeinbeleuchtung miteinem gleichmäßigen Beleuchtungsniveauvon rund 500 Lux und eine flexible Beleuch-tung für Untersuchungen. Mit intelligentenSteuerungssystemen kann das Licht ein-fach geschaltet und gedimmt werden. Denndie jeweils optimale Beleuchtungsstärkekann zwischen 5 Lux, zum Beispiel bei speziellen Augen- oder Ohrenuntersuchun-gen, und mehreren 1.000 Lux liegen. Einesehr gute Farbwiedergabe mit mindestensRa � 90 ist Pflicht.

Auch in Untersuchungsleuchten werdenimmer häufiger lichtstarke LEDs verbaut.Vorteile sind hier ihre lange Lebensdauer,die Wartungen auf ein Minimum begrenzt,ihre geringe Wärmeentwicklung und die

Möglichkeit, LEDs in unterschiedlichenWeißtönen in einer Leuchte zu integrieren.Diese Farbmischung bietet die Option, dasweiße Licht per Knopfdruck oder Fernbe-dienung je nach Untersuchung zu variieren:zum Beispiel Neutralweiß für allgemeine Un-tersuchungen, warmweißes Licht zur Beur-teilung der Hautoberfläche, kühlweißesLicht zur schnellen Identifikation von Gefä-ßen. Hinweise zu den Mindestanforderun-gen an die Beleuchtung geben DIN EN12464-1 und DIN 5035-3.

Weitere Informationen zum Themafinden Sie in Heft licht.wissen 07 „Gesund-heitsfaktor Licht“ sowie in licht.wissen 17„LED: Das Licht der Zukunft“.

30

Licht für die Arztpraxis Empfangsbereich, Sprechzimmer und medizinische Untersuchung: In Arztpraxen muss die Beleuchtung verschiedene Aufgaben erfüllen. Maßgeschneiderte Planung sorgt dafür, dass für alle Sehaufgaben das richtigeLicht zur Verfügung steht und Patienten sich gut aufgehoben fühlen.

Vertikale Beleuchtungsstärke

Untersuchungs- und Behandlungsräume werden aus

lichttechnischer Sicht wie entsprechende Räume in Kran-

kenhäusern betrachtet. Zusätzlich sollten sie ein ange-

nehmes, wohnliches Ambiente ausstrahlen.

In allgemeinmedizinischen Behandlungsräumen steht die

visuelle Kommunikation zwischen Arzt und Patient im

Vordergrund. Hier ist eine gute vertikale Beleuchtungs-

stärke auf den Gesichtern wichtig. Gut geeignet sind

arbeitszonale LED-Hängeleuchten. Die Behandlungsliege

muss zusätzlich beleuchtet werden, um die dort erforder-

lichen 1.000 Lux zu erreichen. Hier empfehlen sich

dimmbare Leuchten, die im reduzierten Betrieb – z. B.

20 Prozent – zu einer angenehmen Allgemeinbeleuch-

tung beitragen und für die Untersuchung und Behandlung

hoch gedimmt werden.

Je nach Bedarf ist eine zuschaltbare Untersuchungs-

leuchte vorzusehen.

35

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

Page 31: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

31

Altanlage Neuanlage

Stehleuchte 4 x TC-L 55 W Arbeitszonale LED-Hängeleuchteund 2 x Anbauleuchte 4 x 18 W* und 2 x Anbauleuchte LED

Anzahl Leuchten 1 + 2 1 + 2

Systemleistung pro Leuchte 244 W / 84 W 98 W / 37 W

Effektive Betriebsstunden / Jahr 2.750 2.750 / 1.200**

Energie / Jahr 1.133 kWh 358 kWh

Energieeinsparung 68 %

Energie-Einsparung68%

Lösungsbeispiel

36

*Bei Verwendung von Leuchten mit stark abweichender Abstrahlcharakteristik ist der Vergleich der Leuchtenlichtströme nicht sinnvoll.**Bedarfsgerechter Betrieb im Untersuchungsbereich durch dimmbare Leuchten.

3,50

m

4,80 m

© licht.de

Page 32: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

32

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

Altanlage Neuanlage

Rasterleuchten 4 x 18 W, VVG komp.* LED-Einbauleuchten mit Mikroprismen-Abdeckung und Farbtemperatursteuerung,

warmweiß und tageslichtweiß

Anzahl Leuchten 13 13

Systemleistung pro Leuchte 84 W (2 x) 47 W**

Effektive Betriebsstunden / Jahr 5.475 5.475

Energie / Jahr 5.979 kWh 3.345 kWh

Energieeinsparung 44 %

Energie-Einsparung44%

Lösungsbeispiel

37

*Typischer Leuchtenbetriebswirkungsgrad ca. 68 %. 4 x 1.350 lm x 68/100 = 3.672 lm**Leistungsaufnahme: 47 W bei veränderlicher Lichtfarbe, warmweiß/tageslichtweiß.

8,20

m

5,70 m

8,00 m

5,00

m

5,00 m

3,20

m

2,70 m

© licht.de

Page 33: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

33

[37 + 38] Eine angenehme und blendfreieBeleuchtung schützt vor Unfällen beim Sport.Auf der Trainingsfläche sollte die horizontaleBeleuchtungsstärke mindestens 300 Lux be-tragen.

Die Beleuchtung in Fitness-Studios undSporthallen dient in erster Linie der Sicher-heit: Sportler müssen Geräte komfortabelbedienen oder beim schnellen Squash-Spiel Bälle gut erkennen können. Eine zu-sätzliche Akzentbeleuchtung verbessertden Sehkomfort, gliedert den Raum undträgt zum Wohlbefinden bei.

Komfort mit LichtsteuerungDie lichttechnischen Anforderungen fürSporteinrichtungen sind fast so vielfältig wiedie sportlichen Disziplinen. Entscheidendkommt es deshalb auf eine intelligente Pla-nung separater Schaltkreise und einedurchdachte Lichtsteuerung an. Sie trägtden unterschiedlichen AnforderungenRechnung und sorgt für mehr Effizienz.

In jedem Fall sollte die Beleuchtung zumin-dest in Teilbereichen oder einzelnen Räu-men dimmbar sein, damit das Licht besserauf die Bedürfnisse der Trainierenden ab-gestimmt werden kann: Mehr Licht für die Ballettstunde und ein abgesenktes Be-leuchtungsniveau für Entspannungsübun-

gen am Boden. Dabei ist darauf zu achten,dass liegende Personen nicht durch denBlick in die Leuchten geblendet werden.Lichtquellen müssen entsprechend abge-deckt und ausgerichtet werden. Abwechs-lung bietet eine Beleuchtung mit dynami-schem Farbwechsel, die vor allem in Fit-ness-Centern gerne eingesetzt wird. Dafüreignen sich zum Beispiel LED-Leuchtenoder RGB-Leuchtstofflampen.

Blendung vermeidenHinweise zur Beleuchtungsstärke gibt DINEN 12193. Bei vielen Sportarten reicht eineBeleuchtungsstärke von mindestens 200Lux für das Training aus. Beim Spinningoder Krafttraining an Geräten sind mindes-tens 300 Lux erforderlich. Wichtig ist, dassauf Bildschirmen und Displays keine stö-rende Reflexblendung entsteht.

In einer Mehrzweckhalle muss das Beleuch-tungsniveau der Sportart entsprechen, diedie höchsten Anforderungen an die Sehauf-gabe stellt. Üblich ist eine regelmäßigeLeuchten-Anordnung. Die Auswahl richtet

sich nach der Hallenhöhe und der Art derDeckenkonstruktion – Leuchten zum Ein-bau, zum Anbau oder abgehängte Licht-bänder. In der Praxis haben sich Leuchtenfür Leuchtstofflampen, Hallen-Reflektor-leuchten und Einbaustrahler für Halogen-Metalldampflampen bewährt. Eine guteWahl sind auch hier LED-Leuchten. Sieüberzeugen mit einer sehr langen Lebens-dauer, guter Farbwiedergabe und niedrigenStromkosten.

Weitere Informationen zum Themafinden Sie in Heft licht.wissen 08 „Sport undFreizeit“.

Licht für Sport und FreizeitSport spielt in der Freizeit vieler Menschen eine wichtige Rolle. Ob Fußball, Indoor-Klettern oder Yoga: Die richtigeBeleuchtung sorgt für Sicherheit, hilft bei der Entspannung und ist energieeffizient.

Dynamische Beleuchtung

Fitnessräume befinden sich häufig in gewerblichen

Gebäudekomplexen in Räumen mit geringer Tages-

lichtversorgung. Einerseits führt auch hier die hohe

Lichtausbeute zu großen Energieeinsparungen.

Andererseits können die Vorteile moderner LED-

Lichttechnik in solchen Bereichen der Beleuchtung

eine völlig neue Qualität verleihen: Leuchten mit weit-

reichend veränderbarer Lichtfarbe, also einer flexi-

blen Steuerung der Farbtemperatur, ermöglichen es,

mit relativ geringem Mehraufwand die stimulierende

Wirkung des Tageslichts in das Gebäude zu übertra-

gen. Dies unter stützt den natürlichen Tag-Nacht-

Rhythmus des Menschen, trägt zu mehr Wohl be-

finden bei, zu Motivation und Entspannung.

Die Steuerung der Beleuchtung erfolgt mit marktübli-

chen Komponenten auf Basis der DALI-Schnittstelle.

38

Page 34: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

[39] Ein- und Ausfahrten müssen abendsmit mindestens 75 Lux beleuchtet werden.

[40] Eine gleichmäßige Beleuchtung mitkomfortablen Beleuchtungsstärken sorgt fürmehr Sicherheit in Parkgaragen.

In Parkhäusern und Tiefgaragen ist Ver-kehrssicherheit erstes Gebot, denn hier be-gegnen sich fahrende und einparkende Au-tofahrer, Zweiradfahrer und Fußgänger. Einegute Beleuchtung ohne Dunkelzonen senktdie Unfallgefahr, erleichtert die Orientierungund das Erkennen von Fahrzeugen, Perso-nen und Hindernissen.

Für Parkhäuser schreibt DIN EN 12464-1 an Ein- und Ausfahrten tagsüber eine Beleuch-tungsstärke von mindestens 300 Lux vor.Liegt die Schranke nicht in diesem Bereich,sollte sie separates Licht erhalten, um das

Bedienen des Kartenschalters zu erleich-tern. Bei Nacht sind mindestens 75 Lux aufder gesamten Parkfläche vorgesehen. MehrLicht ist jedoch sinnvoll – und bringt mehrSicherheit für Fußgänger und Autofahrer.Zugleich schützt eine gute Beleuchtungwirksam vor kriminellen Übergriffen. Leuch-ten werden links und rechts der Zufahrts-wege installiert und sollten für eine gleich-mäßige Beleuchtung sorgen. GeeigneteAbdeckungen und eine präzise Ausrichtungverhindern, dass Autofahrer geblendet wer-den; eine hohe Schutzart beugt Schädendurch Feuchtigkeit und Schmutz vor.

LEDs und LichtmanagementIn Parkhäusern ist die Beleuchtung oft rundum die Uhr eingeschaltet. Betreiber sinddaher an einem möglichst kostengünstigenBetrieb interessiert. Erklären Sie Ihrem Kun-den, wie er Betriebskosten sparen kann: � Bestens geeignete Lichtquellen sind

LEDs. Sie arbeiten sehr effizient, lassensich gut steuern, sind unempfindlichgegen Kälte und punkten mit einer sehrlangen Lebensdauer. Das spart zusätzlich

34

Licht in der ParkgarageZu- und Ausfahrten von Tiefgaragen und Parkhäusern sind Unfallschwerpunkte. Gute Beleuchtung garantiert einenreibungslosen Betrieb und erhöht die Sicherheit.

39

Wartungskosten. Und auch die in Park-häusern vorgeschriebene Notbeleuchtunglässt sich bei LED-Systemen einfach inte-grieren.

� Ein elektronisches Lichtmanagementsorgt für hohe Ersparnis und zusätzlichenKomfort. Dazu zählen zum Beispiel Präsenzdetektoren: Sie aktivieren die Be-leuchtung und erhöhen die Helligkeit automatisch, wenn sich Autos oder Per-sonen nähern. Wird das Parkgebäudeauch mit Tageslicht versorgt, passt eineintelligente Steuerung die künstliche Beleuchtung nach Bedarf an.

Investitionskosten für eine Sanierung rech-nen sich bei langen Einschaltzeiten undsteigenden Stromkosten rasch. Denn je län-ger die Beleuchtung arbeitet, um so schnel-ler amortisiert sich eine effiziente Anlage.

Mehr Informationen zum Themagibt’s in Heft licht.wissen 10 „Notbeleuch-tung, Sicherheitsbeleuchtung“.

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

Page 35: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

35

40

Lösungsbeispiel

Gezieltes Dimmen spart

Feuchtraumleuchten für Leuchtstofflampen mit Kunst-

stoffgehäuse können im günstigen Fall im direkten

Austausch gegen LED-Leuchten mit breitstrahlender

Lichtverteilung ersetzt werden. Für den Nachweis der

Normenkonformität ist hierbei eine lichttechnische

Planung unbedingt erforderlich. Ein gezieltes Hochdim-

men nur der Bereiche, in denen Bewegung erfasst wird,

kann hohe Einsparpotenziale erschließen.

Eine auf 20 Prozent reduzierte Beleuchtung in den

übrigen Bereichen reicht zu einer sicheren Orientierung

aus.

Die Einfahrt muss bei der Ein- und Ausfahrt eines Fahr-

zeuges stets mit 100 Prozent beleuchtet sein. Vorzugs-

weise können auch hier Lichtmanagementsysteme mit

DALI-Schnittstelle eingesetzt werden.

*Typischer Leuchtenbetriebswirkungsgrad ca. 80 %. 5.200 lm x 80/100 = 4.160 lm**Die effektiven Betriebsstunden resultieren aus der bedarfsgerechten Dimmung des Lichts aufgrund der Anwesenheitserfassung.

Altanlage Neuanlage

Kunststoffleuchten* 1 x 58 W, VVG komp. LED-Wannenleuchten

Anzahl Leuchten 59 24 + 35

Systemleistung pro Leuchte 66 W 45 W

Effektive Betriebsstunden / Jahr** 2.555 2.555 + 918

Energie / Jahr 9.949 kWh 4.206 kWh

Energieeinsparung 58 %

Energie-Einsparung58%

47,70 m

32,0

0 m

� Ein- und Ausfahrt � Zufahrten und Stellflächen

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Page 36: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

Die Politik unterstützt den Wechsel zu einernachhaltigen Beleuchtung und fördert Sa-nierungsprojekte, die durch mehr Energieef-fizienz zum Klimaschutz beitragen. Die Bun-desregierung hat diverse Förderprogrammeaufgelegt, die auch kleine und mittlere Unternehmen – sogenannte KMUs – bei derSanierung veralteter Beleuchtungsanlagenunterstützen. Die nachfolgenden Beispielegeben Hinweise für die Kundenberatung.

BAFA: Bis zu 100.000 Euro für systemische OptimierungSpeziell für den Mittelstand hat das Bun-desamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle(BAFA) – eine Bundesbehörde des Bundes-ministeriums für Wirtschaft und Technologie(BMWi) – im vergangenen Jahr ein neuesFörderprogramm gestartet, das den Einsatzhocheffizienter Querschnittstechnologienunterstützt. Für energetische Sanierungenzahlt die BAFA einen hohen Zuschuss vonbis zu 30 Prozent der Netto-Investitions-summe; maximal 100.000 Euro.

Das Programm umfasst zwei Arten vonMaßnahmen. Größere Beleuchtungspro-jekte ab 30.000 Euro werden unter demStichwort „systemische Optimierung“ geför-dert. Ziel ist die ganzheitliche Betrachtungeines technischen Systems.

Vor Beginn der Investition muss ein indivi-duelles Energiesparkonzept durch einenKfW-zugelassenen Energieberater erstelltwerden, in dem die mögliche Optimierunggeprüft und bewertet wurde. Gut zu wis-sen: Beratung und Energiekonzept werdenvon der KfW mit bis zu 80 Prozent bezu-schusst.

Außerdem fördert die BAFA seit 2014 erst-mals auch Einzelmaßnahmen für LED-Beleuchtung bis zu 30.000 Euro. Bei dieserunkomplizierten Förderung ist keine Ener-gieberatung erforderlich.

KfW: „Energieberatung Mittelstand“Die bundeseigene KfW-Bank hat unter-schiedliche Förderprogramme aufgelegt. DieEnergieberatung ist dabei ein wichtiger Bau-stein, denn sie trägt dazu bei, dass Poten-ziale erfasst und bei Bedarf auch sukzessiveumgesetzt werden können. Für Beratungs-leistungen, wie sie auch für das oben ge-nannte BAFA-Programm erforderlich sind,steht das Programm „Energieberatung Mit-telstand“ zur Verfügung. Wichtig zu wissen:Anträge auf Förderung müssen vor Beginnder Maßnahmen gestellt werden.

Gefördert werden � Initial- und Detailberatung durch KfW-

zugelassene Energieberater,� die Initialberatung mit 80 Prozent Zu-

schuss (maximal 1.280 Euro),� die Detailberatung mit 60 Prozent Zu-

schuss (maximal 4.800 Euro).

KfW: EnergieeffizienzprogrammDie KfW unterstützt mit zinsgünstigen Dar-lehen den Wechsel zu energiesparenderBeleuchtung. Das KfW-Energieeffizienzpro-gramm (Nr. 243 / 244) richtet sich an mittel-ständische Unternehmen und freiberuflichTätige und bietet:� Darlehen bis zu 25 Millionen Euro, � Laufzeiten bis zu 20 Jahren mit Tilgungs-

freijahren.

Weitere Informationen im Web:� KfW-Bank – www.kfw.de

� Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr-kontrolle (BAFA) – www.bafa.de

� Förderdatenbank des Bundes-ministeriums für Wirtschaft und Technologie mit allen Programmen desBundes, der Länder und der EU –www.foerderdatenbank.de.

36

Fördermöglichkeiten nutzenInvestitionskapital für die Modernisierung der Beleuchtung steht in Unternehmen und Kommunen häufig nur be -grenzt zur Verfügung. Zeigen Sie Lösungen auf und informieren Sie Ihre Kunden über attraktive Fördermöglichkeiten.

licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

Page 37: licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

37

[41 +42] Checklisten erleichtern die Arbeitim Alltag, helfen bei der Bestandsaufnahmeund bei der Planung. Die Checklisten stehenin erweitertem Umfang als Download beilicht.de zur Verfügung.

Checkliste: Bestandsaufnahme Lichtanlagen

Checkliste: Raumspezifische Informationen

Allgemeine Informationen

Gebäudeinformationen

Informationen zur Beleuchtung

Sanierungs- bzw. Nachhaltigkeitsziele?

Projektname:

Kundenname, Adresse, Datum:

Gebäudealter _____ Jahre

Eigentum oder Miete? � Eigentum � Miete

� Starker Ausfall von Lampen � Hohe Energiekosten� Wartungsprobleme / Ersatzteile� Beleuchtungsstärke nicht nach Norm� Große Anzahl unterschiedlicher Lampen- und Leuchtentypen

Alter der Bestandsanlage: _____ Jahre

Preis pro Arbeitsstunde: _____ € / Std.

Raumnummer, Funktion:

Betriebszeit (Std.): pro Tag: ______ pro Woche: ______ pro Jahr: ______

Raummaße: Länge: ______ Breite: ______ Höhe: ______

Wartung der Anlage: � regelmäßig � bei Bedarf � selten

Demontage und Montage Arbeit während der Arbeitszeit möglich? � Ja � Nein

Art der Decke: � Sichtbares T-Profil � Verdecktes T-Profil� Paneeldecke � Rigipsdecke � Betondecke� Modulmaß in mm Länge: ______ Breite: ______

Beleuchtungsstärke im Raum: � Normgerecht � JaMind. 6 Messpunkte � oberhalb der Norm � Ja � hoch � medium � gering

� unterhalb der Norm � Ja � hoch � medium � gering

Steuerung: Vorhanden? � Ja � NeinErwünscht? � Ja � Nein

� Präsenzmelder � Tageslichtsteuerung

Leuchten- und Lampentyp ___________________________________________Lampenleistung ______ Watt Lumen? _____ lmAnzahl Lampen pro Leuchte _____ Stck.Anzahl Leuchten pro Raum _____ Stck.Lichtbänder: _____ Stck. � BlindVorschaltgerät? � KVG � VVG � EVGNotlicht � Ja � NeinBetriebsstunden (falls abweichend von Raum)pro Tag: ______ pro Woche: ______ pro Jahr: ______Anzahl An- und Ausschalten pro Tag: _____

Betriebszeit pro Jahr: _____ Std. / Jahr

Angaben zum Strompreis: Aktueller Preis _____ € / kWh � Ja � NeinPreissteigerung � Ja � Neinerwartet? von ___________ € / Jahr

Gebäudepläne in gängigen Formaten (pdf, dwg) vorhanden? � Ja � Nein

Dokumentationen: Leuchtenaufstellung pro Raum vorhanden � Ja � NeinDeckenspiegel mit eingezeichneten Bestandsleuchten vorhanden? � Ja � Nein

Lampenwechsel durch: � eigenes Personal � externer Installateur

Lampenwechsel: � einzeln bei Ausfall � GruppenwechselGruppenwechsel das letzte Mal vor _____ JahrenGruppenwechsel geplant in _____ Jahren

Normerfüllung � Ja � NeinNeuanlage soll den Werten der Bestandsanlage entsprechen � Ja � NeinMaximale Energieeinsparung � Ja � NeinRetrofit-Lösung � Ja � Nein1-zu-1-Austausch � Ja � NeinTypenreduzierung � Ja � NeinBestimmte Amortisationszeit oder Rendite? � Amortisation ____ Jahre

� Rendite ____ %Sanierung nach BudgetNennung der höchsten Einsparpotenziale nach Raum und Leuchtentyp � Ja _____ € � NeinSanierung nach Raumtypen z. B. Räume mit längster Betriebsdauer � Ja � NeinSanierung nach Leuchtentypen z. B. Leuchten mit hohem Einsparpotenzial � Ja � NeinBetrachtungszeitraum für Analyse Lebenszykluskosten ______ Jahre

© licht.de

© licht.de

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Sanierungsstrategien und -ziele:

Gibt es Probleme mit der aktuellen Beleuchtungsanlage?

Leuchten- undLampenbestand:

Planungshilfen von licht.de

Leuchtenaustausch oder komplette Neu-planung der Beleuchtungsanlage: JedesSanierungsprojekt beginnt mit einer sorgfäl-tigen Bestandsaufnahme und der Erfassungder Sanierungsziele.

Nebenstehend finden Sie zwei exemplari-sche Checklisten, die Ihnen die Analyseeiner bestehenden Beleuchtungsanlage er-leichtern. Als praktische Planungshilfe imAlltag stehen beide Checklisten in erweiter-tem Umfang auf www.licht.de zumDownload zur Verfügung. Sie können sichdie Checklisten bei Bedarf einfach ausdru-cken und zum Kundengespräch mitneh-men.

Auf der Webseite von licht.de finden Sie au-ßerdem viele praktische Anwendungsbei-spiele, Hinweise auf wichtige Normen undweitere Checklisten (Rubrik Licht für Profis /Planungshilfen).

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licht.wissen 09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung

[licht.wissen 02] Besser lernen mitgutem Licht: Heft 02 erklärt auf 56 Seiten, wie optimales Licht Moti-vation und Leistung von Lernendenunterstützen kann. Es stellt effizienteLösungen vor und erläutert licht-technische Begriffe.

[licht.wissen 17] 60 Seiten Infor-mationen zu LEDs: Langlebig undeffizient, erobern LEDs die Beleuch-tung. Heft 17 zeigt aktuelle Bei-spiele aus der Praxis, erklärt Funkti-onsweise und Qualitätsmerkmaleder Dioden.

Die Schriftenreihe von licht.de

[licht.wissen 05] 60 Seiten Licht für Arbeitsplätze in Industrie undHandwerk: Heft 05 zeigt, wie opti-male Beleuchtungsanlagen ergono-misches Arbeiten ermöglichen unddabei zugleich Energie und Kostengespart werden können.

€10,–Jedes Heft!

[licht.wissen 19] 56 Seiten über die biologische Wirkung des Lichtsauf den Menschen: Heft 19 informiertüber den aktuellen Stand der For-schung und erläutert anhand vonPraxisbeispielen den Umgang mitmelanopischem Licht.

licht.wissen 10 Notbeleuchtung, Sicherheitsbeleuchtung

52 Seiten über Not- und Sicherheitsbeleuchtung:

Heft 10 informiert über relevante Normen und

Vorschriften, erklärt licht- und elektrotechnische

Anforderungen und belegt mit zahlreichen Anwen-

dungsbeispielen die Bedeutung der Sicherheits-

beleuchtung.

licht.wissen – per Post oder als kostenfreie PDF-Datei (Download) unter www.licht.de/lichtwissen

01 Die Beleuchtung mit künstlichem Licht (2008)02 Besser lernen mit gutem Licht (2012)03 Straßen, Wege und Plätze (2014)04 Licht im Büro, motivierend und effizient (2012)05 Industrie und Handwerk (2009)06 Shopbeleuchtung, attraktiv und effizient (2011)07 Gesundheitsfaktor Licht (2012)

08 Sport und Freizeit (2010)09 Sanierung in Gewerbe, Handel und Verwaltung (2014)10 Notbeleuchtung, Sicherheitsbeleuchtung (2012)11 Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie (2005)12 Beleuchtungsqualität mit Elektronik (2003)13 Arbeitsplätze im Freien (2007)14 Ideen für Gutes Licht zum Wohnen (2009)

15 Gute Beleuchtung rund ums Haus (2009)16 Stadtmarketing mit Licht (2010)17 LED: Das Licht der Zukunft (2010)18 Gutes Licht für Museen, Galerien, Ausstellungen (2006)19 Wirkung des Lichts auf den Menschen (2014)20 Nachhaltige Beleuchtung (2014)

All booklets are available in English as PDFs, free download at www.licht.de/en

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Herstellerneutrale Informationen

licht.de informiert über die Vorteile guterBeleuchtung. Die FördergemeinschaftGutes Licht hält zu allen Fragen des künst-lichen Lichts und seiner richtigen Anwen-dung umfangreiches Informationsmaterialbereit. Die Informationen sind herstellerneu-tral und basieren auf den relevanten tech-nischen Regelwerken nach DIN und VDE.

licht.wissen

Die Hefte 1 bis 20 der Schriftenreihelicht.wissen geben Informationen zur Licht-anwendung. Diese Themenhefte erläuternanhand vieler Beleuchtungsbeispiele licht-technische Grundlagen und zeigen beispiel-hafte Lösungen. Sie erleichtern damit auchdie Zusammenarbeit mit Fachleuten derLicht- und Elektrotechnik. Alle lichttechni-schen Aussagen sind grundsätzlicher Art.

licht.forum

licht.forum behandelt aktuelle Fragen derLichtanwendung und stellt Beleuchtungs-trends vor. Diese kompakten Fachinforma-tionen erscheinen in loser Folge.

www.licht.de

Ihr umfangreiches Lichtwissen präsentiertdie Fördergemeinschaft auch im Internetunter www.licht.de. Architekten, Planer, In-stallateure und Endverbraucher finden hierauf rund 5.000 Seiten praxisorientierteTipps, viele Lichtanwendungen und aktuelleInformationen zu Licht und Beleuchtung.Eine Datenbank mit umfangreichen Pro-duktübersichten weist den direkten Wegzum Hersteller.

www.twitter.com/licht_dewww.twitter.com/all_about_light

www.facebook.com/lichtde

Alles über Beleuchtung! Impressum

Herausgeberlicht.de

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– eine Brancheninitiative des ZVEI e.V. –

Lyoner Straße 9, 60528 Frankfurt am Main

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[email protected], www.licht.de

Redaktion und Gestaltung:rfw. kommunikation, Darmstadt

DruckE&B engelhardt und bauer Druck und Verlag,

Karlsruhe

ISBN-Nr. Druckausgabe 978-3-926193-94-0

ISBN-Nr. PDF-Ausgabe 978-3-926193-95-7

März 2014 (03/14/20/09I)

Berücksichtigt wurden die bei Herausgabe gültigen

DIN-Normen und VDE-Vorschriften, wiedergegeben

mit Erlaubnis des DIN, Deutsches Institut für

Normung e.V. Maßgebend für das Anwenden der DIN-

Norm ist deren jeweils aktuellste Fassung, erhältlich

bei der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6,

10787 Berlin.

Der komplette oder auszugsweise Nachdruck von

licht.wissen 09 ist nur mit Genehmigung des Heraus-

gebers gestattet.

BildnachweisBildnummern Rückseite

Bilder

Titel: Fachverband Elektro- und Informationstechni-

sche Handwerke Nordrhein-Westfalen

Alle anderen Bilder und Grafiken stammen von

licht.de-Mitgliedsunternehmen oder wurden im

Auftrag von licht.de angefertigt.

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