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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 1 Sanierung der Gebäudehülle im Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ Dieser Lernbaustein enthält Teile der Gesamtdarstellung „Die Sanierung des Mehrfamiliengebäudes ‚Kollwitzstraße‘“, ergänzt um Aufgabenstellungen für den Unterricht und das Selbststudium. Die Sanierung und Modernisierung der Gebäudehülle wird anhand des Beispielgebäudes umfassend dargestellt. Das Gebäude stammt aus den 1950er- bis 1960er-Jahren und weist jahrgangstypische Charakteristika auf. Im Folgenden wird immer ausgehend von der Bestandssituation die jeweilige Sanierungsmaßnahme detailliert beschrieben. Das Lernmaterial ist so aufgebaut, dass der Bauverlauf nachvollzogen werden kann und SchülerInnen entlang des Baugeschehens Einzelprobleme behandeln und Lösungsvorschläge entwickeln können. Detailliert beschrieben werden Wünsche des Bauträgers, mögliche Alternativlösungen sowie Für und Wider. Auf diese Weise können Rahmenbedingungen, Überlegungen, die zu Entscheidungen geführt haben, und Umsetzungsschritte bis hin zur Qualitätssicherung (Wärmebrückenoptimierung) auch von Lernenden nachvollzogen, überprüft, interpretiert und bewertet werden. Hinweis … … zur Verwendung der Materialien In jedem Unterkapitel des Lernbausteins finden sich Aufgabenblätter, die sowohl Aufgabenstellungen für Gruppenarbeiten als auch Wissensfragen, die sich für das Selbststudium eignen, enthalten. Der Lesetext in den Unterkapiteln ist Voraussetzung für die Lösung der Aufgaben. Lösungen bzw. Lösungsvorschläge finden sich in einem eigenen Lösungsheft oder im Online-Lernpfad unter. https://www.e-genius.at/fileadmin/user_upload/Team- LernBausteine/Kollwitzstrasse/Lernpfad%20Kollwitzstra%C3%9Fe/lernbaustein_gebudehlle. html https://www.e-genius.at/fallbeispiele/sanierung-mehrfamiliengebaeude/online-lernpfad/ . Alle Grafiken, Pläne und Bilder stehen in hoher Auflösung entsprechend den Nutzungsbedingungen zur freien Verfügung unter. https://www.e- genius.at/fallbeispiele/sanierung-mehrfamiliengebaeude/hilfsmittel/ U-Wert-Berechnungen können mit den Daten aus dem Energieausweis durchgeführt werden. Siehe. https://www.e-genius.at/fallbeispiele/sanierung- mehrfamiliengebaeude/hilfsmittel/ . Die einzelnen Unterkapitel sind in sich abgeschlossen, was eine Integration von Teilaspekten in unterschiedliche Lehr- und Lernsituationen erleichtert.

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 1

Sanierung der Gebäudehülle im Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“

Dieser Lernbaustein enthält Teile der Gesamtdarstellung „Die Sanierung des

Mehrfamiliengebäudes ‚Kollwitzstraße‘“, ergänzt um Aufgabenstellungen für den Unterricht

und das Selbststudium.

Die Sanierung und Modernisierung der Gebäudehülle wird anhand des Beispielgebäudes

umfassend dargestellt. Das Gebäude stammt aus den 1950er- bis 1960er-Jahren und weist

jahrgangstypische Charakteristika auf.

Im Folgenden wird immer ausgehend von der Bestandssituation die jeweilige

Sanierungsmaßnahme detailliert beschrieben. Das Lernmaterial ist so aufgebaut, dass der

Bauverlauf nachvollzogen werden kann und SchülerInnen entlang des Baugeschehens

Einzelprobleme behandeln und Lösungsvorschläge entwickeln können. Detailliert

beschrieben werden Wünsche des Bauträgers, mögliche Alternativlösungen sowie Für und

Wider. Auf diese Weise können Rahmenbedingungen, Überlegungen, die zu

Entscheidungen geführt haben, und Umsetzungsschritte bis hin zur Qualitätssicherung

(Wärmebrückenoptimierung) auch von Lernenden nachvollzogen, überprüft, interpretiert und

bewertet werden.

Hinweis …

… zur Verwendung der Materialien

In jedem Unterkapitel des Lernbausteins finden sich Aufgabenblätter, die sowohl

Aufgabenstellungen für Gruppenarbeiten als auch Wissensfragen, die sich für das

Selbststudium eignen, enthalten.

Der Lesetext in den Unterkapiteln ist Voraussetzung für die Lösung der Aufgaben.

Lösungen bzw. Lösungsvorschläge finden sich in einem eigenen Lösungsheft oder im

Online-Lernpfad unter. https://www.e-genius.at/fileadmin/user_upload/Team-

LernBausteine/Kollwitzstrasse/Lernpfad%20Kollwitzstra%C3%9Fe/lernbaustein_gebudehlle.

html https://www.e-genius.at/fallbeispiele/sanierung-mehrfamiliengebaeude/online-lernpfad/ .

Alle Grafiken, Pläne und Bilder stehen in hoher Auflösung entsprechend den

Nutzungsbedingungen zur freien Verfügung unter. https://www.e-

genius.at/fallbeispiele/sanierung-mehrfamiliengebaeude/hilfsmittel/

U-Wert-Berechnungen können mit den Daten aus dem Energieausweis durchgeführt

werden. Siehe. https://www.e-genius.at/fallbeispiele/sanierung-

mehrfamiliengebaeude/hilfsmittel/ .

Die einzelnen Unterkapitel sind in sich abgeschlossen, was eine Integration von Teilaspekten

in unterschiedliche Lehr- und Lernsituationen erleichtert.

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 2

Lernziele

- Einzelne Sanierungsmaßnahmen benennen, die für das Beispielgebäude beschrieben

sind

- Geeignete Vorschläge für die Sanierung und Dämmung der Gebäudehülle erarbeiten

- Berechnungen (U-Wert etc.) durchführen

- Dämmsysteme für das konkrete Beispielgebäude auswählen

- Einzelne im Beispielgebäude ausgeführte Baumaßnahmen diskutieren und bewerten

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 3

Inhaltsverzeichnis

1. Dämmung der Außenwand im Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ ............................ 6

1.1 Bestandssituation vor der Sanierung ....................................................................... 6

1.2 Sanierung der Außenwand ...................................................................................... 7

Arbeitsblatt Dämmung der Außenwand ................................................................................. 9

Aufgabe 1 Wahl eines Dämmsystems bzw. Dämmstoffs ................................................... 9

2. Neuerrichtung und Dämmung der Vorbauten im Mehrfamiliengebäude

„Kollwitzstraße“.....................................................................................................................12

Arbeitsblatt Aufbau und Dämmung neuer Vorbauten ............................................................14

Aufgabe 2 Wahl eines geeigneten Baustoffs für die Errichtung der neuen Vorbauten .......14

3. Sanierung des Daches bzw. der Obersten Geschoßdecke im Mehrfamiliengebäude

„Kollwitzstraße“.....................................................................................................................16

3.1 Bestandssituation vor der Sanierung ......................................................................16

3.2 Errichten einer Dachgeschoßaufstockung in Passivhaus-Qualität ..........................17

3.3 Aufstockung mit neuen Außenwänden im Dachgeschoß ........................................18

Arbeitsblatt Sanierung der Obersten Geschoßdecke ............................................................22

Aufgabe 3 Dämmung der Obersten Geschoßdecke ..........................................................23

Arbeitsblatt Aufstockung um ein Dachgeschoß.....................................................................24

Aufgabe 4 Errichtung eines Dachgeschoßes in Passivhaus-Qualität ................................25

4. Dämmung der Kellerdecke im Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ ...........................27

4.1 Bestandssituation vor der Sanierung ......................................................................27

4.2 Sanierung mit Dämmung unterhalb und oberhalb der Kellerdecke .........................28

4.3 Verteilleitungen für Heizung und Warmwasser im Keller ........................................29

Arbeitsblatt Dämmung der Kellerdecke ................................................................................31

Aufgabe 5 Dämmung der Kellerdecke ..............................................................................31

5. Erneuerung der Fenster im Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ ...............................34

5.1 Bestandssituation ...................................................................................................34

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 4

5.2 Neue Fenster im Bereich der Bestandsgeschoße ..................................................35

5.3 Neue Fenster im Bereich des Dachgeschoßes .......................................................35

5.4 Energetische Beurteilung .......................................................................................35

5.5 Verschattung zum sommerlichen Wärmeschutz .....................................................36

Arbeitsblatt Fenstersanierung ...............................................................................................37

Aufgabe 6 Tausch der Fenster im Gebäudebestand der „Kollwitzstraße“ ..........................37

Aufgabe 7 Fenstersanierung und Fenstertausch ...............................................................38

Abbildungsverzeichnis ..........................................................................................................40

Impressum ...........................................................................................................................42

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 5

Zur Erinnerung …

… Je kleiner der U-Wert, umso besser die Dämmung!

Der U-Wert ist ein spezifischer Kennwert (pro m2, pro K). Er bezeichnet den

Wärmedurchgangskoeffizienten eines flächigen Bauteils, angegeben in der Einheit W/m2K.

Der U-Wert gibt den Wärmestrom durch einen Regelquerschnitt einer Fläche von 1 m2 pro

Zeiteinheit an, wenn die Differenz der Lufttemperatur zwischen den beiden Seiten 1 Kelvin

beträgt.

Die jeweilige Dämmschichtdicke wird miteinbezogen. Der U-Wert gibt Auskunft über die

Wärmedämmwirkung eines Bauteils. In der folgenden Abbildung ist die Berechnung des

U-Werts laut OIB anschaulich dargestellt. Die U-Werte bilden die Grundlage für die

Berechnung des Transmissionsleitwertes der Gebäudehülle. (Für eine Definition des

Transmissionsleitwerts siehe Glossar auf www.e-genius.at.)

Tipp …

… der Architekt im Interview

Auf http://www.e-genius.at/fileadmin/user_upload/Interviewfrage_Gebaeudehuelle.mp3

beantwortet Dr. Burkhard Schule Darup die Frage: „Welche besonderen Herausforderungen

gab es für die Sanierung der Gebäudehülle?“

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 6

1. Dämmung der Außenwand im Mehrfamiliengebäude

„Kollwitzstraße“

Im folgenden Textteil wird die Dämmung der Außenwand behandelt. Es werden sowohl die

Gegebenheiten vor der Sanierung als auch die gewählten Maßnahmen sowie die baulichen

Veränderungen dargestellt, die zur Erreichung von mehr Wohnraum gemacht wurden. Im

Besonderen wird demonstriert, wie unter Verwendung von Passivhaus-Komponenten eine

energetisch hochwertig Lösung für das konkrete Gebäude gefunden wurde und gleichzeitig

entsprechend den Bauherrnwünschen möglichst wirtschaftliche Lösungen berücksichtigt

werden konnten.

1.1 Bestandssituation vor der Sanierung

Das Sanierungsobjekt war ein Gebäude in Massivbauweise. Die Außenwand besteht aus

Hochlochziegeln, mit einer Konstruktionsdicke von 30 cm zzgl. Innen- und Außenputz. Der

alte Außenputz, ein Kalkzementputz mit 2 cm Schichtdicke, hatte das Ende seiner

Nutzungsdauer erreicht und wies nach über 50 Jahren Risse und Hohlstellen auf, die in

jedem Fall eine aufwendige Instandsetzung notwendig gemacht hätten.

Bei der energetischen Sanierung mit Wärmedämmverbundsystem werden solche Mängel mit

der Dämmung überbrückt. Bei der Vorbereitung des Untergrunds werden Putzbereiche mit

relevanten Hohlstellen entfernt und mit eher geringem Aufwand ein hinreichender

Untergrund für den Kleber des WDVS geschaffen. Eine aufwendige Putzsanierung entfällt.

Der U-Wert der Bestandswand ergibt sich gemäß folgender Berechnung mit einem

resultierenden Wert von U = 1,3 W/m2K.

Abbildung 1: U-Wert-Berechnung nach OIB-Richtlinie 6 für die Außenwand im unsanierten Zustand: 1,32 W/m

2K

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 7

Abbildung 2: U-Wert-Berechnung nach PHPP für die Außenwand im unsanierten Zustand. In die

Tabelle werden die einzelnen Konstruktionsschichten mit ihrem Lambda-Wert und der jeweiligen

Materialdicke eingetragen. In Verbindung mit den Wärmeübergangswiderständen innen und außen

ergibt sich ein U-Wert von 1,32 W/m2K

1.2 Sanierung der Außenwand

Die Putzfassade wurde mit einem Wärmedämmverbundsystem saniert. Grundsätzlich

können auch andere Sanierungsvarianten gewählt werden, z. B. eine Vorhangfassade oder

eine Holzkonstruktion, die als vorgefertigtes Element inklusive der Fenster sehr schnell

montiert werden kann und damit für einen günstigen Bauablauf sorgt. Zudem können bei

einer solchen Konstruktion Dämmmaterialien mit besonders guten primärenergetischen

Kennwerten, wie z. B. Zellulosedämmung, verwendet werden.

Beim Projekt „Kollwitzstraße“ wurde ein WDVS gewählt, da es die wirtschaftlichste Lösung

darstellte. Dazu wurde Wärmedämmung aus Polystyrol mit einer Dämmdicke von 20 cm auf

den Untergrund verklebt und verdübelt. Die Wärmeleitfähigkeit des Polystyrol-Dämmstoffs

beträgt = 0,035 W/mK. Die Oberfläche erhielt eine Sicherung mit Dübeln in der

bestehenden Wand sowie Spachtelung und Putzbewehrung. Nach Abtrocknung dieser

Schicht wurde der Oberputz mit Kratzputzstruktur und 2 mm Körnung ausgeführt.

Tipp …

… zum Verhindern von Feuchte

Es ist sinnvoll, einen mineralischen Dickputz mit etwa 10 mm Dicke auf die Dämmung

aufzutragen, denn die höhere Masse vermindert den nächtlichen Auskühleffekt, der zu

Kondenswasserniederschlag führen könnte. In Verbindung mit dem sorptionsfähigen

mineralischen Aufbau kann die Gefahr von Algenbildung deutlich gesenkt werden.

Variante

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 8

Spechte können WDVS-Fassaden beschädigen, finden diese aber nicht mehr attraktiv, wenn

die Putzdicke größer ist.

Ein nicht ganz heller Farbton sorgt zudem für eine erhöhte Wärmeaufnahme bei solarer

Einstrahlung, was ebenfalls die Feuchtebilanz verbessert. (Allerdings sorgen dunklere

Fassaden für höhere Temperaturspannungen, weil sich die Fassade stärker aufheizt.)

Die U-Wert-Berechnung für die sanierte Außenwand wird in der folgenden Tabelle

dargestellt. Der resultierende Wert nach der Sanierung beträgt 0,15 W/m2K.

Abbildung 3: U-Wert-Berechnung nach OIB-Richtlinie 6 mit dem Konstruktionsaufbau nach Sanierung: 20 cm Wärmedämmung mit optimierter Wärmeleitfähigkeit sorgen in Verbindung mit der bestehenden Wandkonstruktion für einen Kennwert von 0,15 W/m

2K (Anmerkung zum Aufbau: In Österreich wird

der Außenputz nur abgeschlagen, wenn er feucht oder stark beschädigt ist)

Abbildung 4: U-Wert-Berechnung nach PHPP mit dem Konstruktionsaufbau nach Sanierung: 20 cm Wärmedämmung mit optimierter Wärmeleitfähigkeit sorgen in Verbindung mit der bestehenden Wandkonstruktion für einen Kennwert von 0,15 W/m

2K

1 Außenwand

Bauteil Nr. Bauteil-Bezeichnung

Wärmeübergangswiderstand [m²K/W] innen Rsi : 0,13

außen Rsa : 0,04

Summe Breite

Teilfläche 1 [W/(mK)] Teilfläche 2 (optional) [W/(mK)] Teilfläche 3 (optional) [W/(mK)] Dicke [mm]

Innenputz 0,350 15

HLZ-Mauerwerk 1400 0,580 300

WDVS PS WLG 035 0,035 200

Außenputz 0,800 20

Flächenanteil Teilfläche 2 Flächenanteil Teilfläche 3 Summe

53,5

U-Wert: 0,155 W/(m²K)

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 9

Arbeitsblatt Dämmung der Außenwand

Die Außenwände eines Gebäudes bilden einen großen Teil der wärmeübertragenden Fläche

der Gebäudehülle, deshalb ist ihre hochwertige Dämmung für eine energetische Sanierung

besonders wichtig. Verlustwärmeströme verlassen durch die Hülle das Gebäude.

Wärmegewinne treten über ebendiese Hülle in das Gebäude ein. Diese Hülle ist damit die

Bilanzgrenze, mit der wir rechnen.

Im Beispielgebäude „Kollwitzstraße“ wurde die Gebäudehülle unter der Verwendung von

Passivhaus-Komponenten energetisch hochwertig saniert, wobei gleichzeitig möglichst

wirtschaftliche Lösungen berücksichtigt wurden. Der mittlere U-Wert des Bestandsgebäudes

betrug 1,3 W/m2K, nach der Sanierung beträgt er 0,15 W/m2K.

Aufgabe 1 Wahl eines Dämmsystems bzw. Dämmstoffs

Notwendige Hilfsmittel: PC, Kapitel 1.1 und 1.2

Vorschlag zur Durchführung: Einzel- oder Gruppenarbeit

Dauer

a. Lesen Sie die Kapitel 1.1 „Bestandssituation vor der Sanierung“ sowie 1.2 „Sanierung der Außenwand“. Machen Sie sich Notizen zu den aus Ihrer Sicht wesentlichen Informationen. Diskutieren Sie Ihr Ergebnis in der Klasse.

ca. 20 min

b. Recherchieren Sie im Themenfeld Baustoffe und Dämmsysteme unter https://www.e-genius.at/lernfelder/baustoffe-und-fassadensysteme/ , welche Dämmstoffe oder Dämmsysteme für die „Kollwitzstraße“ noch infrage gekommen wären. Überlegen Sie, welches Dämmsystem bzw. welche Dämmstoffe aus Ihrer Sicht für die Außenwände des Objekts „Kollwitzstraße“ am sinnvollsten gewesen wären.

Hinweis: Aspekte, die in Erwägung gezogen werden können, sind beispielsweise Errichtungsdauer, Dämmwerte, Wirtschaftlichkeit und Umwelteinflüsse.

c. Bei Beantwortung dieser Frage sollen auch ökologische Kriterien (Primärenergieinhalt nicht erneuerbar und GWP100) berücksichtigt werden. Recherchieren Sie dazu in Baubook: http://www.baubook.at/zentrale/ und machen Sie eine Gegenüberstellung von fünf Dämmstoffen, indem Sie die folgende Tabelle ausfüllen:

ca. 50 min

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 10

Dämmstoff Spezifische Wärmeleitfähigkeit

Primärenergieinhalt nicht erneuerbar (MJ/kg)

GWP100 (kgCO2/kg)

Die Außenwand besteht im Bestand aus Hochlochziegeln mit einer Dicke von 30 cm zzgl. Innen- und Außenputz. Der alte Außenputz war ein Kalkzementputz mit 2 cm Schichtdicke.

Abbildung 5: U-Wert-Berechnung der Bestands-Außenwand vor der Sanierung

d. Schlagen Sie ein geeignetes Dämmsystem vor und ermitteln Sie ausgehend von der in Abbildung 5 abgebildeten Bestandswand den U-Wert nach Sanierung.

Tipp: Dämmsysteme finden Sie im Themenfeld Dämm- und Fassadensysteme: https://www.e-genius.at/lernfelder/baustoffe-und-fassadensysteme/fassadendaemmsysteme-massivbau/

ca. 40 min

e. Welche Dämmstärken wären ausgehend von der unsanierten Bestandswand (siehe Abbildung 5) jeweils notwendig, um auf einen U-Wert von 0,13 W/m2K zu kommen? Welcher U-Wert wird erreicht, wenn die Dämmstärke nur 15 cm beträgt?

ca. 50 min

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 11

f. Diskutieren Sie in der Gruppe Ihre Auswahl und bereiten Sie eine Präsentation vor.

g. Präsentation und Diskussion der Ergebnisse (inkl. Begründung der Wahl).

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 12

2. Neuerrichtung und Dämmung der Vorbauten im

Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“

Im folgenden Unterkapitel wird die Errichtung der Vorbauten inklusive der entsprechenden

Dämmung vorgestellt. Im Beispielgebäude wurden zur Vergrößerung der Wohnnutzfläche

auf der Südseite Vorbauten aus Kalksandsteinmauerwerk mit einer Dicke von 17,5 cm

errichtet. In Verbindung mit einem WDVS mit 24 cm Dämmdicke und = 0,035 W/mK ergibt

sich ein U-Wert von 0,14 W/m2K, bei Verwendung von Dämmmaterial mit = 0,032 W/mK

reduziert sich der U-Wert auf 0,125 W/m2K.1

Abbildung 6: Abbruch der Fensterbrüstungen auf der Südseite, um in diesem Bereich die Vorbauten anzufügen. Die Außenwand wurde über Stahlträger auf Raumbreite abgefangen.

Abbildung 7: Baustellenfoto nach Errichtung des Rohbaus für die Vorbauten

1 Dieser Aufbau findet sich im berechneten Energieausweis nicht, er entspricht jedoch der realen

Umsetzung in der Kollwitzstraße.

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 13

Abbildung 8: 1. OG des Projekts „Kollwitzstraße“, mit Vorbauten

Abbildung 9: Wandaufbau und U-Wert-Berechnung der erfolgten Ausführung

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 14

Arbeitsblatt Aufbau und Dämmung neuer Vorbauten

Aufgabe 2 Wahl eines geeigneten Baustoffs für die Errichtung der neuen Vorbauten

Notwendige Hilfsmittel: PC, Internet, Abbildung 6 (Abbruch Fensterbrüstungen), Abbildung 7 (Rohbau Vorbauten), Abbildung 8 (1. OG mit Vorbauten) und Abbildung 9 (U-Wert-Berechnung Vorbauten)

Vorschlag zur Durchführung: Gruppenarbeit (pro Gruppe 3–4 SchülerInnen)

Dauer

Im Beispielgebäude „Kollwitzstraße“ wurden zur Vergrößerung der Wohnnutzfläche auf der Südseite Vorbauten aus Kalksandsteinmauerwerk mit einer Dicke von 17,5 cm errichtet. In Verbindung mit einem WDVS mit 24 cm

Dämmdicke und = 0,035 W/mK ergibt sich ein U-Wert von 0,14 W/m2K, bei

Verwendung von Dämmmaterial mit = 0,032 W/mK reduziert sich der U-Wert auf 0,125 W/m2K.

a. Für die Dämmung der Außenwand kann aus einer Anzahl von Dämmsystemen gewählt werden. Welche Systemlösungen stehen zur Verfügung?

b. Arbeiten Sie einen alternativen Vorschlag für einen Wandaufbau mit einem U-Wert von 0,12 W/m2K aus bzw. überlegen Sie, warum die ausführenden Architekten sich für ein WDVS entschieden haben.

Tipp: Auf e-genius finden Sie Beispiele für Dämmsysteme: https://www.e-genius.at/lernfelder/baustoffe-und-fassadensysteme/fassadendaemmsysteme-massivbau/

ca. 40 min

c. Für welche Lösung würden Sie sich als BauherrIn, als PlanerIn oder als zukünftige/-r BewohnerIn entscheiden? Diskutieren Sie die gefundenen Lösungen mit Ihren KollegInnen.

ca. 15 min

d. Jede Gruppe präsentiert ihren Vorschlag und erklärt, warum sie sich für diesen entschieden hat. Gehen Sie in Ihrer Argumentation auch darauf ein, warum eine Innenwanddämmung beim konkreten Gebäude nicht sinnvoll ist.

ca. 30 min

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 15

Die neue Außenwand bei den Vorbauten wurde beim Projekt „Kollwitzstraße“ als Kalksandsteinmauerwerk in Verbindung mit einem Wärmedämmverbundsystem energetisch hochwertig ausgeführt.

e. Was sind die Vor- und Nachteile eines Wärmedämmverbundsystems?

ca. 15 min

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 16

3. Sanierung des Daches bzw. der Obersten Geschoßdecke im

Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“

Im folgenden Kapitel wird zum einen die Ausgangssituation im Dachgeschoß vor der

Sanierung gezeigt, zum anderen werden die Sanierung der Obersten Geschoßdecke sowie

die baulichen Maßnahmen zur Aufstockung des Dachbodens in Passivhausqualität im Detail

dargestellt.

3.1 Bestandssituation vor der Sanierung

Beim Bestandsgebäude in der „Kollwitzstraße“ stellte die Oberste Geschoßdecke über dem

zweiten Obergeschoß die Abgrenzung zum kalten Bereich dar.

Abbildung 10: Dachboden vor der Sanierung

Die Konstruktion bestand aus einer Stahlbetondecke, auf der eine dünne Dämmung in

Verbindung mit einer abschließenden Estrichlage aufgebracht war. Diese Dämmung, die

gleichzeitig als Trittschallschutz diente, bestand aus Mineralwolle. Die Überprüfung an zwei

Kontrollstellen ergab eine Dämmdicke, die bei gerade einmal 25 mm lag. Die eingebaute

Mineralwolle hatte sich offensichtlich gegenüber dem Einbauzustand gesetzt. Für die U-

Wert-Berechnung, die in der folgenden Tabelle dargestellt ist, wurde ein gegenüber dem

Originalzustand eher ungünstigerer Wert für die Wärmeleitfähigkeit angesetzt. Der Bestands-

U-Wert liegt bei 1,20 W/m2K. Die Wärmeverluste über die Oberste Geschoßdecke betragen

im Bestand insgesamt etwa ein Fünftel der gesamten Transmissionswärmeverluste.

Abbildung 11: Berechnung der Bestandssituation vor Sanierung für die Decke des Obersten Geschoßes nach OIB-Richtlinie 6. der U-Wert beträgt 1,20 W/m

2K

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 17

Abbildung 12: Berechnung der Bestandssituation vor Sanierung für die Decke des Obersten Geschoßes nach PHPP. Der U-Wert beträgt 1,20 W/m

2K

3.2 Errichten einer Dachgeschoßaufstockung in Passivhaus-Qualität

Im konkreten Fall war vom Bauträger eine Aufstockung um ein Dachgeschoß in Passivhaus-

Qualität gewünscht worden. Die vorhandene Satteldachkonstruktion sowie der beschriebene

Estrichaufbau wurden entfernt. Stattdessen erhielten die Gebäude eine neue, vorgefertigte

Pultdachkonstruktion mit Sparren aus Brettschichtholz. Die Montage erfolgte pro Hausteil

innerhalb von zwei Tagen. Die Dämmung besteht aus 42,5 cm Mineralwolle mit einer

Wärmeleitfähigkeitvon = 0,035 W/mK und führt zu einem hervorragenden U-Wert von

0,11 W/m2K.

Abbildung 13: U-Wert-Berechnung nach OIB mit Konstruktionsaufbau der Dachkonstruktion in Holztafelbauweise mit dem Ergebnis von 0,11 W/m

2K. (Unterschiede zum PHPP bei den Lambda-

Werten – und damit auch beim U-Wert – ergeben sich dadurch, dass diese im hier verwendeten Energieausweisprogramm vorgegeben sind)

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 18

Abbildung 14: U-Wert-Berechnung nach PHPP mit Konstruktionsaufbau der Dachkonstruktion in Holztafelbauweise mit dem Ergebnis von 0,10 W/m

2K

Abbildung 15: Detailschnitt zur Aufstockung: Sowohl die vorgefertigte Passivhaus-Konstruktion des Daches ist zu erkennen als auch der Aufbau der Dachterrasse als Warmdach

3.3 Aufstockung mit neuen Außenwänden im Dachgeschoß

Durch die Aufstockung des Gebäudes in Passivhaus-Bauweise wird die Oberste

Geschoßdecke nach oben hin optimal indirekt gedämmt. Durch die vorgefertigte

Holzbauweise können optimierte Passivhaus-Konstruktionen zur Anwendung kommen: Die

Außenwände der Aufstockung wurden in Holztafelbauweise erstellt mit einem U-Wert von

4 Dachschräge

Bauteil Nr. Bauteil-Bezeichnung

Wärmeübergangsw iderstand [m²K/W] innen Rsi : 0,10

außen Rsa : 0,10

Summe Breite

Teilf läche 1 [W/(mK)] Teilf läche 2 (optional) [W/(mK)] Teilf läche 3 (optional) [W/(mK)] Dicke [mm]

1. Gipskartonplatte 0,200 Gipskartonplatte 0,200 15

2. Dampfbremse 0,300 Dampfbremse 0,300 1

3. Dämmung 0,035 Konstruktionsholz 0,130 55

4. Holzwerkstoff 0,180 Holzwerkstoff 0,180 25

5. Dämmung 0,035 Konstruktionsholz 0,130 370

6. Schalung 0,130 Schalung 0,130 25

7. Dachaufbau hinterl.

8.

Flächenanteil Teilf läche 2 Flächenanteil Teilf läche 3 Summe

10,0% 49,1 cm

U-Wert: 0,097 W/(m²K)

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 19

0,12 W/m2K. Die Verkleidung erfolgte mit einer hinterlüfteten, vorgehängten Fassade mit Alu-

Wellplatten.2

Abbildung 16: U-Wert-Berechnung nach OIB-Richtlinie 6 für die neue Außenwand des Dachgeschoßes mit dem Ergebnis von 0,12 W/m

2K (Unterschiede zum PHPP bei den Lambda-

Werten ergeben sich dadurch, dass diese im hier verwendeten Energieausweisprogramm vorgegeben sind)

Abbildung 17: U-Wert-Berechnung nach PHPP mit Aufbau der Holzrahmenkonstruktion der Außenwand im Dachgeschoß; der Anteil an Konstruktionshölzern in der Fassade wurde durch schlanke Profile relativ gering gehalten

2 Die Aluwelle wurde in der Energieausweisberechnung vernachlässigt. In einer Gesamtbilanzierung

der Primärenergie, die für die Herstellung der Baustoffe eingesetzt wurde, erweist sich der Einsatz von Metall als besonders energierelevant. Daten siehe www.baubook.at PEI.

1 Außenwand Holzrahmenbau

Bauteil Nr. Bauteil-Bezeichnung

Wärmeübergangswiderstand [m²K/W] innen Rsi : 0,10

außen Rsa : 0,04

Summe Breite

Teilfläche 1 [W/(mK)] Teilfläche 2 (optional) [W/(mK)] Teilfläche 3 (optional) [W/(mK)] Dicke [mm]

Gipskartonplatte 0,700 Gipskartonplatte 0,700 15

Dampfbremse 0,300 Dampfbremse 0,300 1

Dämmung 0,035 Konstruktionsholz 0,130 55

Holzwerkstoff 0,180 Holzwerkstoff 0,180 20

Dämmung 0,035 Konstruktionsholz 0,130 300

Schalung 0,130 Schalung 0,130 25

Flächenanteil Teilfläche 2 Flächenanteil Teilfläche 3 Summe

10,0% 41,6

U-Wert: 0,117 W/(m²K)

Variante

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 20

Abbildung 18: Das Baustellenfoto zeigt den errichteten Dachgeschoßaufbau ohne den kompletten Fassadenaufbau

Abbildung 19: Verkleidung mit Vorhangfassade Abbildung 20: Anbringen einer Alu-Wellplatte

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 21

Abbildung 21: Dieses Detail zeigt den Übergang des neuen Daches in die neu errichtete Wand der Nordfassade. Auch der Übergang vom Bestand in die Aufstockung wird unterhalb des Fensters gezeigt

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 22

Arbeitsblatt Sanierung der Obersten Geschoßdecke

Im Zuge einer Sanierung ist zu überlegen, in welcher Weise ein Dachboden saniert wird.

Dabei kann eine entsprechende Dämmung der Obersten Geschoßdecke vorgenommen

werden oder auch im früher nicht konditionierten, kalten Dachraum neuer Wohnraum

geschaffen werden, indem das Gebäude aufgestockt wird oder der Dachboden ausgebaut

wird. Entscheidungsgrundlagen sind in der Regel Bauherrenwünsche, bauliche

Gegebenheiten und Raumordnungspläne.

Im Beispielprojekt „Kollwitzstraße“ stellt die Oberste Geschoßdecke die Abgrenzung zum

kalten Bereich dar. Die Konstruktion besteht aus einer Stahlbetondecke, auf der vor der

Sanierung eine dünne Mineralwoll-Dämmung in Verbindung mit einer abschließenden

Estrichlage aufgebracht war. Die Dämmdicke lag bei gerade einmal 25 mm. Der Bestands-

U-Wert liegt bei 1,20 W/m2K. Die Wärmeverluste über die Dachflächen betragen im Bestand

insgesamt etwa ein Fünftel der gesamten Transmissionswärmeverluste.

Im konkreten Fall wurde vom Bauträger eine Aufstockung um ein Dachgeschoß in

Passivhaus-Qualität gewünscht. Wenn jedoch kein Bedarf zu einer Vergrößerung der

Wohnfläche besteht bzw. eine Aufstockung aus anderen Gründen nicht möglich ist und

zudem die Dachkonstruktion in gutem Zustand ist, kann die thermische Gebäudehülle in

Form der Obersten Geschoßdecke (zwischen Wohn- und Dachraum) ausgeführt werden.

Eine in der Praxis häufige Variante ist der Ausbau des bestehenden Dachbodens, indem die

Dachhaut thermisch saniert wird.

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 23

Aufgabe 3 Dämmung der Obersten Geschoßdecke

Notwendige Hilfsmittel: Internet, Kapitel 3, Abbildung 22 (U-Wert-Berechnung OGD-Bestand), Energieausweis Bestand Daten, Energieausweis nach Sanierung Daten

Vorschlag zur Durchführung: Einzel- oder Gruppenarbeit

Dauer

a. Lesen Sie Kapitel 3 „Sanierung des Daches bzw. der Obersten Geschoßdecke im Mehrfamiliengebäude ‚Kollwitzstraße‘“.

b. Die Wärmeverluste über die Dachflächen betragen im Bestand insgesamt etwa ein Fünftel der gesamten Transmissionswärmeverluste. Mit welchem Dämmstoff/Dämmsystem und mit welcher Dämmstärke kann im konkreten Gebäude „Kollwitzstraße“ ein U-Wert von 0,2 W/m2K erreicht werden?

c. Wo wird die Dämmung der Obersten Geschoßdecke üblicherweise angebracht (oberhalb/unterhalb der tragenden Konstruktion)? Warum? Wo wird die Dämmung im Falle eines Dachbodenausbaus üblicherweise angebracht?

Abbildung 22: Berechnung der Bestandssituation für die Decke des Obersten Geschoßes nach OIB-Richtlinie 6. Der U-Wert beträgt 1,20 W/m

2K

ca. 30 min

d. Führen Sie mit einem Energieausweisprogramm die entsprechenden Berechnungen durch.

ca. 30 min

e. Schreiben Sie einen kurzen Text, in dem Sie Ihre Auswahl eines Dämmstoffs/Dämmsystems begründen.

ca. 20 min

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 24

Arbeitsblatt Aufstockung um ein Dachgeschoß

Im konkreten Fall war vom Bauträger eine Aufstockung um ein Dachgeschoß in Passivhaus-

Qualität gewünscht worden.

Durch die Aufstockung des Gebäudes in Passivhaus-Bauweise wird die Oberste

Geschoßdecke nach oben hin optimal indirekt gedämmt. Durch die vorgefertigte

Holzbauweise können optimierte Passivhaus-Konstruktionen zur Anwendung kommen: Die

Außenwände der Aufstockung im Beispielgebäude wurden in Holztafelbauweise erstellt mit

einem U-Wert von 0,12 W/m2K. Die Verkleidung erfolgte mit einer Vorhangfassade unter

Verwendung einer Aluwelle.

Abbildung 23: U-Wert-Berechnung nach OIB-Richtlinie 6 für die neue Außenwand des Dachgeschoßes mit dem Ergebnis von 0,12 W/m

2K. (Unterschiede zum PHPP bei den Lambda-

Werten ergeben sich dadurch, dass diese im hier verwendeten Energieausweisprogramm vorgegeben sind)

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 25

Aufgabe 4 Errichtung eines Dachgeschoßes in Passivhaus-Qualität

Notwendige Hilfsmittel: PC, Kapitel 3.2 und 3.3, Energieausweis Kollwitzstraße, Energieausweis Bestand Daten, Energieausweis nach Sanierung Daten, Energieausweisprogramm, Abbildung 24 (Detail Dach-Außenwand)

Vorschlag zur Durchführung: Einzelarbeit

Dauer

a. Lesen Sie das Kapitel 3.2 „Errichten einer Dachgeschoßaufstockung in Passivhaus-Qualität“. Beziehen Sie die U-Wert-Berechnungen in Abbildung 13 bzw. Abbildung 14 ein.

b. Machen Sie sich Notizen zu den wesentlichsten Punkten wie Dämmung und Wandaufbauten und notieren Sie, welche konkreten baulichen Maßnahmen zum niedrigen Heizwärmebedarf geführt haben.

ca. 45 min

c. Berechnen Sie Alternativen zur Holztafelbauweise. Berücksichtigen Sie dabei U-Wert (es sollte ein Wert von 0,12 W/m2K erreicht werden) sowie statische Gegebenheiten.

ca. 50 min

d. Begründen Sie gegenüber Ihren KollegInnen Ihre Wahl und durch welche Maßnahmen Sie einen niedrigen U-Wert erreichen können. Nennen Sie auch Gründe, die für die Aufstockung eines Gebäudes sprechen. Was spricht für die Aufstockung eines Gebäudes in Leichtbauweise?

ca. 30 min

e. Der folgende Detailschnitt zeigt einen Ausschnitt aus dem Beispielgebäude. ArchitektInnen fertigen solche Detailschnitte an, um besondere Situationen und Lösungen zu erarbeiten. Was wird hier dargestellt?

ca. 20 min

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 26

Abbildung 24: Detail Dach–Außenwand

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 27

4. Dämmung der Kellerdecke im Mehrfamiliengebäude

„Kollwitzstraße“

Im folgenden Text werden als Ausgangspunkt die baulichen Gegebenheiten im Keller der

„Kollwitzstraße“, wie zum Beispiel die niedrige Raumhöhe, dargestellt. Gezeigt werden auch

die Herausforderungen, die sich daraus ergaben, sowie die Lösung, die vom Architekten

gewählt wurde.

Zur Erinnerung …

… Dämmung der Kellerdecke

Bei Kellerdecken wird die Dämmung in den meisten Fällen von unten angebracht, indem

Dämmplatten verklebt, verdübelt oder abgehängt werden. Alternativ oder ergänzend dazu

kann auch unter dem Estrich im Erdgeschoß gedämmt werden, diese Variante ist aber

aufwendiger und daher nur zu empfehlen, wenn der Estrich ohnehin neu gemacht werden

soll. Zu beachten ist bei der zweiten Variante auch, dass das Fußbodenniveau durch die

zusätzliche Dämmschicht erhöht wird. Bei Holzbalkenkonstruktionen kann (zusätzlich) auch

zwischen den Balken gedämmt werden.

Mehr dazu: Modul Hocheffiziente Sanierung, www.e-genius.at

4.1 Bestandssituation vor der Sanierung

Der Keller war in einer äußerst sparsamen Ausführung realisiert. Die Konstruktionsaufbauten

der Wände und Bodenplatte waren technisch einfach, und die Raumhöhe liegt gerade einmal

knapp über 2,00 m. Die Kellerdecke ist wie die Geschoßdecken als Stahlbetondecke mit

16 cm Dicke ausgeführt.

Abbildung 25: U-Wert-Berechnung der Kellerdecke im Bestand nach OIB-Richtlinie 6

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 28

U-Wert-Berechnung der Kellerdecke im Bestand nach PHPP

4.2 Sanierung mit Dämmung unterhalb und oberhalb der Kellerdecke

Aufgrund der geringen Raumhöhe im Keller musste die Dämmdicke unterhalb der

Kellerdecke auf 12 cm mit = 0,035 W/mK begrenzt werden. Im Gang wurde nur eine Höhe

von 10 cm montiert, wobei aus Brandschutzgründen Mineralwolle zum Einsatz kam. Dazu

kommen 5 cm oberhalb der Decke als Dämmlage unter dem Estrich, sodass eine

Gesamtdämmdicke von 15 bis 17 cm erreicht wird. Der resultierende U-Wert für die

wesentlichen Flächen liegt bei 0,19 W/m2K.

Abbildung 26: Berechnung der Sanierungsvariante für die Dämmung der Kellerdecke nach OIB-Richtlinie 6: Unterhalb der Kellerdecke werden 12 cm Dämmung aufgebracht, oberhalb als Estrichdämmung 4 cm (Unterschiede zum PHPP bei den Lambda-Werten ergeben sich dadurch, dass diese im hier verwendeten Energieausweisprogramm vorgegeben sind)

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 29

Abbildung 27: Berechnung der Sanierungsvariante für die Dämmung der Kellerdecke nach PHPP: Unterhalb der Kellerdecke werden 12 cm Dämmung aufgebracht, oberhalb als Trittschalldämmung 4 cm

4.3 Verteilleitungen für Heizung und Warmwasser im Keller

Die Versorgungsleitungen für Heizung und Warmwasser wurden innerhalb der unterseitigen

Dämmung verlegt, damit sie geschützt im warmen Bereich verlaufen können.

Die Hauptleitungen liegen auf der Südseite vor den Fenstern in einem Bereich, der nicht

begangen werden muss und mithin eine geringere lichte Höhe aufweisen kann. Die

Dämmdicke beträgt daher insgesamt bis zu 25 cm, und die Leitungen zum Keller sind

ausreichend mit Dämmung überdeckt. Der U-Wert liegt im Bereich der Leitungstrassen bei

0,13 W/m2K.

2 Kellerdecke

Bauteil Nr. Bauteil-Bezeichnung

Wärmeübergangsw iderstand [m²K/W] innen Rsi : 0,17

außen Rsa : 0,17

Summe Breite

Teilf läche 1 [W/(mK)] Teilf läche 2 (optional) [W/(mK)] Teilf läche 3 (optional) [W/(mK)] Dicke [mm]

1. Belag 0,130 10

2. Estrich 1,050 50

3. Trittschalldämmung 0,035 40

4. Betondecke 2,100 160

5. Wärmedämmung 0,035 120

6. Spachtelung 0,800 5

7.

8.

Flächenanteil Teilf läche 2 Flächenanteil Teilf läche 3 Summe

38,5 cm

U-Wert: 0,195 W/(m²K)

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 30

Abbildung 28: Detailbereich der Kellersituation im Bereich der Eingänge

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 31

Arbeitsblatt Dämmung der Kellerdecke

Der Keller ist aufgrund der möglichen Transmissionswärmeverluste ein wichtiger Bestandteil

bei einer energetischen Sanierung. Dabei ist wesentlich, ob der Keller beheizt oder

unbeheizt sein soll. Für diese Entscheidung sind Nutzung, bauliche Substanz und

wirtschaftliche Überlegungen ausschlaggebend. Die Führung der gedämmten Gebäudehülle

ist dabei zu beachten.

Der Keller im Beispielgebäude war in einer äußerst sparsamen Ausführung realisiert. Die

Konstruktionsaufbauten der Wände und Bodenplatte waren technisch einfach, und die

Raumhöhe liegt gerade einmal knapp über 2,00 m. Die Kellerdecke ist wie die

Geschoßdecken als Stahlbetondecke mit 16 cm Dicke ausgeführt.

Aufgabe 5 Dämmung der Kellerdecke

Notwendige Hilfsmittel: Internet, Abbildung 29 (Schnitt durch das Gebäude), Abbildung 30 (U-Wert-Berechnung Kellerdecke)

Vorschlag zur Durchführung: Projektarbeit

Dauer

a. Wie kann eine Kellerdecke gedämmt werden? ca.

10 min

b. Zeichnen Sie die Dämmschicht der thermischen Gebäudehülle im Schnitt farbig nach.

ca. 25 min

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 32

Abbildung 29: Schnitt durch das Gebäude

Hinweis: Den bearbeitbaren Schnitt durch das Gebäude finden Sie unter http://www.e-genius.at/fileadmin/user_upload/Schnitt_durch_das_Gebaeude.pdf.

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 33

c. Schlagen Sie eine konkrete Dämmvariante der Kellerdecke vor und berechnen Sie deren U-Wert. Gehen Sie vom Bestand (Abbildung 30) aus.

Abbildung 30: U-Wert-Berechnung der Kellerdecke im Bestand nach OIB-Richtlinie 6

ca. 35 min

d. Beschreiben Sie im abgebildeten Detail die Führung der Wärmedämmung. Beachten Sie dabei das porosiert ausgeführte Mauerwerk unterhalb der neuen Bodenplatte („PPW4-DB oder MG III“). Warum wurde es porosiert ausgeführt?

Abbildung 31: Detailbereich der Kellersituation im Bereich der Eingänge

ca. 20 min

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 34

5. Erneuerung der Fenster im Mehrfamiliengebäude

„Kollwitzstraße“

Im folgenden Kapitel wird der Einbau von Kunststofffenstern mit einem

hochwärmedämmenden Rahmen im Bestand sowie der Einbau passivhauszertifizierter

Fenster im neu errichteten Dachgeschoß des Gebäudes dargestellt.

Erläutert wird auch die Minimierung der Wärmebrücken am Glasrand und beim Einbau der

Fenster.

Zur Erinnerung …

… Wärmeschutzfenster

Für Fenster können Uw-Werte von 0,65 bis 0,95 W/m2K erreicht werden. Die dafür

erforderlichen 3-fach-Wärmeschutzverglasungen weisen im Wesentlichen Glas-U-Werte von

0,5 bis 0,7 W/m2K in Verbindung mit einem energetisch hochwertigen Randverbund der

Gläser auf. Weiters sind gedämmte Rahmen mit U-Werten von 0,65 bis 0,8 W/m2K

erforderlich.

Mehr dazu: Modul Hocheffiziente Sanierung, www.e-genius.at

5.1 Bestandssituation

Der Gebäudebestand wies die jahrgangstypischen Holzverbundfenster auf. Die

Wärmeverluste über die Fensterflächen betrugen im Bestand insgesamt etwa ein Fünftel der

gesamten Transmissionswärmeverluste.

Abbildung 32: Küchenfenster vor der Sanierung

Für die Sanierung von Fenstern gibt es mehrere Möglichkeiten, um Wärmeverluste zu

verringern. Entweder das gesamte Fenster wird ausgetauscht und durch ein hocheffizientes

Fenster ersetzt, oder das Fenster wird saniert und aufgedoppelt, sodass außen das alte

Erscheinungsbild gewahrt wird und mit dem neuen, inneren Fenster Wärmeverluste reduziert

werden. Diese Variante ist vor allem eine Möglichkeit bei innen gedämmten Gebäuden,

wenn es sich um denkmalgeschützte oder ästhetisch hochwertige Fenster handelt.

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 35

Tipp …

… der Architekt im Interview

Auf http://www.e-genius.at/fileadmin/user_upload/Interviewfrage_Fenster.mp3 beantwortet

Dr. Burkhard Schule Darup die Frage: „Warum ist die Entscheidung gefallen, die Fenster

ganz zu erneuern?“

5.2 Neue Fenster im Bereich der Bestandsgeschoße

In den Bestandswohnungen vom Erdgeschoß bis zum zweiten Obergeschoß kamen

Kunststofffenster mit einem hochwärmedämmenden Rahmen (Uf = 0,85 W/m2K) in

Verbindung mit 3-fach-Wärmeschutzverglasung (Ug = 0,6 W/m2K, g-Wert 0,52) zum Einsatz.

Der resultierende Wert für die Fenster beträgt Uw = 0,8 bis 0,9 W/m2K.

Wichtig war die Minimierung der Wärmebrücken am Glasrand und beim Einbau. Das Glas

sollte einen thermisch günstigen Randverbund aufweisen, z. B. aus Kunststoff mit einem

günstigen Wert Glasrand ≤ 0,035 W/mK.

Die Fenster wurden so eingebaut, dass der Rahmen weitestgehend durch die Dämmung

überdeckt war, was zu einer optimierten Einbauwärmebrücke von Einbau = 0,015 W/mK

führte.

5.3 Neue Fenster im Bereich des Dachgeschoßes

Das Dachgeschoß erhielt passivhauszertifizierte Kunststofffenster, die einen Rahmen mit

Uf = 0,75 W/m2K aufwiesen. Es kam wiederum 3-fach-Wärmeschutzverglasung mit

Ug = 0,6 W/m2K und einem g-Wert von 0,52 zum Einsatz. Der resultierende U-Wert für die

Fenster beträgt Uw = 0,79 W/m2K im Mittel.

Die Minimierung der Wärmebrücken am Glasrand wurde mit einem thermisch optimierten

Randverbund mit Glasrand = 0,032 W/mK erreicht. Auch bei der Anschlusssituation im

Holzrahmenbau kann der Rahmen beim Einbau mit Holzweichfaserplatten um etwa 5 cm

überdeckt werden, was wiederum zu einer optimierten Einbauwärmebrücke von

Einbau = 0,015 W/mK führte.

5.4 Energetische Beurteilung

Obwohl die Fensterflächen nach der Sanierung nur ein gutes Fünftel der Außenwandflächen

ausmachen, liegen die Transmissionswärmeverluste der Fenster über den Verlusten durch

die Fassadenflächen. Es muss allerdings bedacht werden, dass durch die transparenten

Flächen solare Gewinne realisiert werden. Aufgrund der guten Ausrichtung liegen die

Gewinne der Fenster nur unwesentlich niedriger als die Verluste, sodass der „resultierende

U-Wert“ der Fenster inklusive der Gewinne fast bei null liegt.

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 36

Abbildung 33: Daten transparenter Bauteile nach OIB Richtlinie 6 (Auszug aus dem Energieausweis)

5.5 Verschattung zum sommerlichen Wärmeschutz

Die Fenster der neuen Vorbauten sowie jene im Dachgeschoß erhielten aus Gründen des

sommerlichen Wärmeschutzes Raffstores. Der Einbau erfolgte wärmebrückenoptimiert und

mit Elektroantrieb.

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 37

Arbeitsblatt Fenstersanierung

Für die Sanierung von Fenstern gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten, um Wärmeverluste zu

verringern. Entweder das gesamte Fenster wird ausgetauscht und durch ein neues Fenster

in Passivhaus-Qualität ersetzt, oder das Fenster wird saniert und aufgedoppelt, sodass

außen das alte Erscheinungsbild gewahrt wird und mit dem neuen, inneren Fenster

Wärmeverluste reduziert werden.

Für eine hocheffiziente Sanierung ist nicht nur die Qualität der Fenster selbst wichtig,

sondern auch der Einbau.

Das Gebäude „Kollwitzstraße“ wies die für die 1950er-Jahre typischen Holzverbundfenster

auf. Die Wärmeverluste über die Fensterflächen betrugen im Bestand insgesamt etwa ein

Fünftel der gesamten Transmissionswärmeverluste.

Aufgabe 6 Tausch der Fenster im Gebäudebestand der „Kollwitzstraße“

Notwendige Hilfsmittel: keine

Vorschlag zur Durchführung: Rollenspiel

Dauer

a. Bilden Sie zwei Gruppen: Eine Gruppe (Akteursgruppe) bereitet ein Rollenspiel vor. Folgende Rollen sollen besetzt werden: Architektenteam, Vertreter einer Wohnbaugesellschaft, Vertreter der Mieter, Handwerker, ggf. Energieberater. Die zweite Gruppe übernimmt die Rolle einer Jury und bewertet die Diskussion.

Hinweis: Besprechen Sie die Regeln wie z. B. die Einhaltung der Kommunikationsregeln vor Beginn des Rollenspiels.

Tipp: In einer zweiten Runde kann getauscht werden, die Jury wird zur Akteursgruppe und umgekehrt.

ca. 20 min

b. Jeder in der „Akteursgruppe“ recherchiert Argumente zu seiner Rolle (z. B. wird der Vertreter der Wohnbaugesellschaft vielleicht eher mit niedrigeren Baukosten argumentieren etc.). Notieren Sie, warum Sie eine bestimmte Lösung bevorzugen. Sie sollen in der „Teamsitzung mit den anderen Akteuren“ Ihren Standpunkt gut vertreten können und die anderen von Ihrer bevorzugten Lösung möglichst überzeugen können.

ca. 90 min

c. Diskutieren Sie in einer Teamsitzung Ihre Entscheidung. ca.

20 min

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 38

d. Die Jury und bewertet im Anschluss die Teamsitzung. Kriterien sind: Darstellung, Inhalt, Aussagekraft.

ca. 15 min

e. Wenn Zeit bleibt, tauschen Sie die Rollen und wiederholen Sie die Schritte a.–d.

ca. 145 min

f. Abschließende gemeinsame Bewertung der Diskussionsergebnisse.

ca. 15 min

Aufgabe 7 Fenstersanierung und Fenstertausch

Notwendige Hilfsmittel: Abbildung 34 (Detail Terrasse-Dach)

Vorschlag zur Durchführung: Einzel- oder Gruppenarbeit

Dauer

a. Wie konnten die Wärmebrücken bei den Fenstern der Bestandswohnungen reduziert werden?

ca. 15 min

b. Welche Fenster sind für die neuen Dachgeschoßwohnungen geeignet, um Passivhaus-Standard zu erreichen?

ca. 10 min

c. Worauf ist in der Baupraxis hinsichtlich Belichtung besonders zu achten? Welche Anforderungen können Sie nennen?

ca. 20 min

d. Durch zusätzliche Fenster entstehen auch zusätzliche Wärmeeinträge. Sommerliche Überhitzung muss durch konstruktive Maßnahmen vermieden werden. Welche Maßnahmen erkennen Sie im folgenden Detail?

ca. 20 min

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 39

Abbildung 34: Detail Terrasse–Dach

Hinweis: Der Detailschnitt kann unter http://www.e-genius.at/fileadmin/user_upload/Detail_Terrasse-Dach.pdf heruntergeladen werden.

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 40

Abbildungsverzeichnis

Alle Abbildungen stammen, soweit nicht anders angegeben, von Burkhard Schulze Darup.

Abbildung 1: U-Wert-Berechnung nach OIB-Richtlinie 6 für die Außenwand im unsanierten

Zustand: 1,32 W/m2K ............................................................................................................ 6

Abbildung 2: U-Wert-Berechnung nach PHPP für die Außenwand im unsanierten Zustand. In

die Tabelle werden die einzelnen Konstruktionsschichten mit ihrem Lambda-Wert und der

jeweiligen Materialdicke eingetragen. In Verbindung mit den Wärmeübergangswiderständen

innen und außen ergibt sich ein U-Wert von 1,32 W/m2K ...................................................... 7

Abbildung 3: U-Wert-Berechnung nach OIB-Richtlinie 6 mit dem Konstruktionsaufbau nach

Sanierung: 20 cm Wärmedämmung mit optimierter Wärmeleitfähigkeit sorgen in Verbindung

mit der bestehenden Wandkonstruktion für einen Kennwert von 0,15 W/m2K (Anmerkung

zum Aufbau: In Österreich wird der Außenputz nur abgeschlagen, wenn er feucht oder stark

beschädigt ist) ....................................................................................................................... 8

Abbildung 4: U-Wert-Berechnung nach PHPP mit dem Konstruktionsaufbau nach Sanierung:

20 cm Wärmedämmung mit optimierter Wärmeleitfähigkeit sorgen in Verbindung mit der

bestehenden Wandkonstruktion für einen Kennwert von 0,15 W/m2K ................................... 8

Abbildung 5: U-Wert-Berechnung der Bestands-Außenwand vor der Sanierung ..................10

Abbildung 6: Abbruch der Fensterbrüstungen auf der Südseite, um in diesem Bereich die

Vorbauten anzufügen. Die Außenwand wurde über Stahlträger auf Raumbreite abgefangen.

.............................................................................................................................................12

Abbildung 7: Baustellenfoto nach Errichtung des Rohbaus für die Vorbauten ......................12

Abbildung 8: 1. OG des Projekts „Kollwitzstraße“, mit Vorbauten .........................................13

Abbildung 9: Wandaufbau und U-Wert-Berechnung der erfolgten Ausführung .....................13

Abbildung 10: Dachboden vor der Sanierung .......................................................................16

Abbildung 11: Berechnung der Bestandssituation vor Sanierung für die Decke des Obersten

Geschoßes nach OIB-Richtlinie 6. der U-Wert beträgt 1,20 W/m2K ......................................16

Abbildung 12: Berechnung der Bestandssituation vor Sanierung für die Decke des Obersten

Geschoßes nach PHPP. Der U-Wert beträgt 1,20 W/m2K ....................................................17

Abbildung 13: U-Wert-Berechnung nach OIB mit Konstruktionsaufbau der Dachkonstruktion

in Holztafelbauweise mit dem Ergebnis von 0,11 W/m2K. (Unterschiede zum PHPP bei den

Lambda-Werten – und damit auch beim U-Wert – ergeben sich dadurch, dass diese im hier

verwendeten Energieausweisprogramm vorgegeben sind) ..................................................17

Abbildung 14: U-Wert-Berechnung nach PHPP mit Konstruktionsaufbau der

Dachkonstruktion in Holztafelbauweise mit dem Ergebnis von 0,10 W/m2K..........................18

Abbildung 15: Detailschnitt zur Aufstockung: Sowohl die vorgefertigte Passivhaus-

Konstruktion des Daches ist zu erkennen als auch der Aufbau der Dachterrasse als

Warmdach ............................................................................................................................18

Abbildung 16: U-Wert-Berechnung nach OIB-Richtlinie 6 für die neue Außenwand des

Dachgeschoßes mit dem Ergebnis von 0,12 W/m2K (Unterschiede zum PHPP bei den

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 41

Lambda-Werten ergeben sich dadurch, dass diese im hier verwendeten

Energieausweisprogramm vorgegeben sind) ........................................................................19

Abbildung 17: U-Wert-Berechnung nach PHPP mit Aufbau der Holzrahmenkonstruktion der

Außenwand im Dachgeschoß; der Anteil an Konstruktionshölzern in der Fassade wurde

durch schlanke Profile relativ gering gehalten ......................................................................19

Abbildung 18: Das Baustellenfoto zeigt den errichteten Dachgeschoßaufbau ohne den

kompletten Fassadenaufbau ................................................................................................20

Abbildung 19: Verkleidung mit Vorhangfassade Abbildung 20: Anbringen einer Alu-

Wellplatte .............................................................................................................................20

Abbildung 21: Dieses Detail zeigt den Übergang des neuen Daches in die neu errichtete

Wand der Nordfassade. Auch der Übergang vom Bestand in die Aufstockung wird unterhalb

des Fensters gezeigt ............................................................................................................21

Abbildung 22: Berechnung der Bestandssituation für die Decke des Obersten Geschoßes

nach OIB-Richtlinie 6. Der U-Wert beträgt 1,20 W/m2K ........................................................23

Abbildung 23: U-Wert-Berechnung nach OIB-Richtlinie 6 für die neue Außenwand des

Dachgeschoßes mit dem Ergebnis von 0,12 W/m2K. (Unterschiede zum PHPP bei den

Lambda-Werten ergeben sich dadurch, dass diese im hier verwendeten

Energieausweisprogramm vorgegeben sind) ........................................................................24

Abbildung 24: Detail Dach–Außenwand ...............................................................................26

Abbildung 25: U-Wert-Berechnung der Kellerdecke im Bestand nach OIB-Richtlinie 6 .........27

Abbildung 26: Berechnung der Sanierungsvariante für die Dämmung der Kellerdecke nach

OIB-Richtlinie 6: Unterhalb der Kellerdecke werden 12 cm Dämmung aufgebracht, oberhalb

als Estrichdämmung 4 cm (Unterschiede zum PHPP bei den Lambda-Werten ergeben sich

dadurch, dass diese im hier verwendeten Energieausweisprogramm vorgegeben sind) ......28

Abbildung 27: Berechnung der Sanierungsvariante für die Dämmung der Kellerdecke nach

PHPP: Unterhalb der Kellerdecke werden 12 cm Dämmung aufgebracht, oberhalb als

Trittschalldämmung 4 cm .....................................................................................................29

Abbildung 28: Detailbereich der Kellersituation im Bereich der Eingänge .............................30

Abbildung 29: Schnitt durch das Gebäude ............................................................................32

Abbildung 30: U-Wert-Berechnung der Kellerdecke im Bestand nach OIB-Richtlinie 6 .........33

Abbildung 31: Detailbereich der Kellersituation im Bereich der Eingänge .............................33

Abbildung 32: Küchenfenster vor der Sanierung...................................................................34

Abbildung 33: Daten transparenter Bauteile nach OIB Richtlinie 6 (Auszug aus dem

Energieausweis) ...................................................................................................................36

Abbildung 34: Detail Terrasse–Dach ....................................................................................39

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Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ – Lernbaustein Gebäudehülle 42

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Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:

e-genius – Initiative offene Bildung in Technik und Naturwissenschaften

Postfach 16

1082 Wien

Österreich

E-Mail: info(at)e-genius.at

Projektleiterin: Dr. Katharina Zwiauer

E-Mail: katharina.zwiauer(at)e-genius.at

Autor: Dr. Burkhard Schulze Darup

Fachdidaktik: Dr. Katharina Zwiauer

Unter Mitwirkung von: DI (FH) Joachim Mathä, DI Dr. Christoph Strasser,

Magdalena Burghardt MA, DI (FH) Sören Eikemeier, DI Karin Reisinger

Fachliche Beratung: DI Johannes Fechner

Lektorat, mediendidaktisches Design und technische Umsetzung: Magdalena Burghardt MA

Wien, März 2014

Aktualisiert: August 2018

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