2
FORSCHUNG ALUMNI HTW DRESDEN Friedrich-List-Platz 1 01069 Dresden Bert Reichert Alumni-Koordinator 0351 462 3331 [email protected] PERSONAL News für ehemalige Studentinnen und Studenten der HTW www.htw-dresden.de 05.JG. / Nr. 2 2015 Liebe Alumni, ANSPRECHPARTNER NEUER VORSITZ FÜR DAS KURATORIUM DES ZAFT oft hat man auf Landstraßen oder Autobahnen das Vergnügen auf meist orangefarbene Gefährte zu treffen, welche dafür sorgen, dass der Randstrei- fen von übermäßigem Bewuchs befreit wird. Auch die Säuberung von Verkehrszeichen und -leiteinrichtungen ist ein wesentlicher Bestandteil deren Tätigkeit. Autofahrer sehen sie immer als Verkehrshindernis an, obwohl sie wesentlich zur Sicherung des Straßenbetriebsdienstes beitragen. Dabei hat der Bediener alle Hände voll zu tun. Er muss neben der Fahrzeug- führung auch die Koordination des jeweiligen Arbeitsgerätes übernehmen und das Umfeld des Fahrzeugs 360 Grad im Blick haben. Dies führt schnell zur Überforderung und verringert die Effizienz des Arbeitsprozesses. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Entwicklung eines mobilen Kommu- naltechniksystems mit automatischer Hindernisdetektion und effizienzge- steigerter Funktionalität“ soll der Arbeitsprozess automatisiert werden, um so den Bediener zu entlasten. Hierbei müssen mehrere Aufgaben, die von der Wahl einer geeigneten Umfeldsensorik, über Ausstattung des Arbeitsgerätes mit umfangreicher Messtech- nik bis zu der Entwicklung spezieller Algorithmen zur Verarbeitung der gewonnenen Informationen reichen, bewältigt werden. Derzeit werden potentielle Hindernisse mit einem mehrebenen Laserscanner erfasst und die aufgenommenen Daten einer speziellen Verarbeitungseinheit bereitgestellt. Diese kennt, auf Grund von Sensorik innerhalb der hydraul- ischen Aktoren, die aktuelle Position des mehrgliedrigen Auslegers und des daran geführten Arbeitsgerätes. Aus allen erfassten Systemdaten, wie der Fahrzeuggeschwindig- keit, der Fahrzeugbewegung und der Position der einzelnen Auslegerglieder, errechnet die Verarbeitungseinheit immer die aktuelle Bewegungsspur des Arbeitsgerätes. Wird vom Laser ein Hindernis (z. B. Leitpfosten) im Arbeitsbereich erfasst, welches sich in dieser Bewegungsspur befindet, muss eine Ausweichbewegung berechnet werden. Die jeweilige Anweisung für ein entsprechendes Manöver wird über einen CAN-Bus an die zu steuernden Achsen des Auslegers weitergeleitet. So wird eine Kollision des Arbeitsgerätes mit dem Hindernis verhindert. Dies geschieht vollautomatisch. Der Bediener kann sich ausschließlich auf den Verkehr konzentrieren und überwacht das System. Eine Besonderheit ist, dass der Ausleger mit seinem Arbeitsgerät vom Rechensystem wie ein Roboterarm behandelt wird, wie sie häufig bei industriellen Fertigungsanlagen zum Einsatz kommen. Durch ein solches System wird zudem die Effizienz des Arbeitsprozesses stark verbessert. Es bleiben zum Beispiel beim Randstreifenmähen weniger Restflächen zurück, die sonst aufwendig nachbearbeitet werden müssen. Außerdem kann auch ein längerer Streckenabschnitt pro Arbeitseinsatz bewältigt werden. In Kooperation mit dem Industriepartner, der Firma FIEDLER Maschinenbau und Technikvertrieb GmbH, wird ein einsatzfähiger Prototyp aufgebaut, welcher zudem über spezielle Mähtechnik verfügt. Dipl.-Ing. (FH) Raphael Borkert Forschungsmitarbeiter an der Fak. Maschinenbau Tel.: 0351/462-2330 Mail: [email protected] Raphael Borkert schloss sein Studium für Fahrzeugtechnik, mit der Vertiefung Nutzfahrzeugtechnik, erfolgreich 2011 an der HTW Dresden ab und befasst sich seitdem mit Forschungs- aufgaben im Bereich Nutzfahrzeugkonstruktion. Seit dem 21. Mai hat das Zentrum für angewandte Forschung und Techno- logie e.V. (ZAFT) mit Prof. Dr. agr. Knut Schmidtke einen neuen Vorsitzenden des Kuratoriums. Der Prorektor für Forschung und Entwicklung der HTW Dresden wurde vom Kuratorium einstimmig für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. Ziel des neuen Kuratoriumsvorsitzen- den ist es, das ZAFT noch stärker als bisher als integralen Bestandteil der Forschung und des Wissens- und Technologietransfers an der HTW Dresden auszubauen. Besonders die Forschung mit klein- und mittelstän- dischen Unternehmen in Sachsen soll dabei im Fokus stehen. „Als Verein bietet das ZAFT auch besondere Rahmenbedingungen für die Einwerbung von Drittmitteln und Bearbeitung von Forschungsprojek- ten. Diese gilt es für die HTW Dresden strategisch zu nutzen.“, so Prof. Schmidtke. Prof. Schmidtke tritt die Nachfolge von Prof. Trautmann an, dem bisherigen Prorektor und Vorsitzen- den des Kuratoriums des ZAFT. Die Kanzlerin der HTW Dresden Monika Niehues, stellvertretende Vorsitzen- de des Kuratoriums dankte Prof. Trautmann für die fünfjährige Leitung des Kuratoriums, in der er wichtige Beiträge zur strategischen Ausrich- tung des Forschungszentrums und zur Gewährleistung einer ordnungs- gemäßen Durchführung des Ge- schäftsbetriebes geleistet hat.

Liebe Alumni, NEUER VORSITZ FÜR DAS - HTW … · wie der Fahrzeuggeschwindig-keit, der Fahrzeugbewegung ... wird über einen CAN-Bus an die zu steuernden Achsen des Auslegers weitergeleitet

  • Upload
    lyminh

  • View
    215

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Liebe Alumni, NEUER VORSITZ FÜR DAS - HTW … · wie der Fahrzeuggeschwindig-keit, der Fahrzeugbewegung ... wird über einen CAN-Bus an die zu steuernden Achsen des Auslegers weitergeleitet

FORSCHUNG

ALUMNIHTW DRESDENFriedrich-List-Platz 101069 Dresden

Bert ReichertAlumni-Koordinator0351 462 3331

[email protected]

PERSONAL

News für ehemalige Studentinnen und Studenten der HTWwww.htw-dresden.de

05.JG. / Nr. 2

2015

Liebe Alumni,

ANSPRECHPARTNER

NEUER VORSITZ FÜR DAS KURATORIUM DES ZAFT

oft hat man auf Landstraßen oder Autobahnen das Vergnügen auf meist orangefarbene Gefährte zu treffen, welche dafür sorgen, dass der Randstrei-fen von übermäßigem Bewuchs befreit wird. Auch die Säuberung von Verkehrszeichen und -leiteinrichtungen ist ein wesentlicher Bestandteil deren Tätigkeit. Autofahrer sehen sie immer als Verkehrshindernis an, obwohl sie wesentlich zur Sicherung des Straßenbetriebsdienstes beitragen. Dabei hat der Bediener alle Hände voll zu tun. Er muss neben der Fahrzeug-führung auch die Koordination des jeweiligen Arbeitsgerätes übernehmen und das Umfeld des Fahrzeugs 360 Grad im Blick haben. Dies führt schnell zur Überforderung und verringert die Effizienz des Arbeitsprozesses.Im Rahmen des Forschungsprojektes „Entwicklung eines mobilen Kommu-naltechniksystems mit automatischer Hindernisdetektion und effizienzge-steigerter Funktionalität“ soll der Arbeitsprozess automatisiert werden, um so den Bediener zu entlasten. Hierbei müssen mehrere Aufgaben, die von der

Wahl einer geeigneten Umfeldsensorik, über Ausstattung des Arbeitsgerätes mit umfangreicher Messtech-nik bis zu der Entwicklung spezieller Algorithmen zur Verarbeitung der gewonnenen Informationen reichen, bewältigt werden. Derzeit werden potentielle Hindernisse mit einem mehrebenen Laserscanner erfasst und die aufgenommenen Daten einer speziellen Verarbeitungseinheit bereitgestellt. Diese kennt, auf Grund von Sensorik innerhalb der hydraul-ischen Aktoren, die aktuelle Position des mehrgliedrigen Auslegers und des daran geführten Arbeitsgerätes. Aus allen erfassten Systemdaten, wie der Fahrzeuggeschwindig-keit, der Fahrzeugbewegung und der Position der einzelnen Auslegerglieder, errechnet die Verarbeitungseinheit immer die aktuelle Bewegungsspur des Arbeitsgerätes. Wird vom Laser ein Hindernis (z. B. Leitpfosten) im Arbeitsbereich erfasst, welches sich in dieser Bewegungsspur befindet, muss eine Ausweichbewegung berechnet werden. Die jeweilige Anweisung für ein entsprechendes Manöver wird über einen CAN-Bus an die zu steuernden Achsen des Auslegers weitergeleitet. So wird eine Kollision des Arbeitsgerätes mit dem Hindernis verhindert. Dies geschieht vollautomatisch. Der Bediener kann sich ausschließlich auf den Verkehr konzentrieren und überwacht das System. Eine Besonderheit ist, dass der Ausleger mit seinem Arbeitsgerät vom Rechensystem wie ein Roboterarm behandelt wird, wie sie häufig bei industriellen Fertigungsanlagen zum Einsatz kommen.Durch ein solches System wird zudem die Effizienz des Arbeitsprozesses stark verbessert. Es bleiben zum Beispiel beim Randstreifenmähen weniger Restflächen zurück, die sonst aufwendig nachbearbeitet werden müssen. Außerdem kann auch ein längerer Streckenabschnitt pro Arbeitseinsatz bewältigt werden. In Kooperation mit dem Industriepartner, der Firma FIEDLER Maschinenbau und Technikvertrieb GmbH, wird ein einsatzfähiger Prototyp aufgebaut, welcher zudem über spezielle Mähtechnik verfügt.

Dipl.-Ing. (FH) Raphael BorkertForschungsmitarbeiter an der Fak. MaschinenbauTel.: 0351/462-2330Mail: [email protected]

Raphael Borkert schloss sein Studium für Fahrzeugtechnik, mit der Vertiefung Nutzfahrzeugtechnik, erfolgreich 2011 an der HTW Dresden ab und befasst sich seitdem mit Forschungs-aufgaben im Bereich Nutzfahrzeugkonstruktion.

Seit dem 21. Mai hat das Zentrum für angewandte Forschung und Techno-logie e.V. (ZAFT) mit Prof. Dr. agr. Knut Schmidtke einen neuen Vorsitzenden des Kuratoriums.Der Prorektor für Forschung und Entwicklung der HTW Dresden wurde vom Kuratorium einstimmig für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt.Ziel des neuen Kuratoriumsvorsitzen-den ist es, das ZAFT noch stärker als bisher als integralen Bestandteil der Forschung und des Wissens- und Technologietransfers an der HTW Dresden auszubauen. Besonders die Forschung mit klein- und mittelstän-dischen Unternehmen in Sachsen soll dabei im Fokus stehen. „Als Verein bietet das ZAFT auch besondere R a h m e n b e d i n g u n ge n f ü r d i e Einwerbung von Drittmitteln und Bearbeitung von Forschungsprojek-ten. Diese gilt es für die HTW Dresden strategisch zu nutzen.“, so Prof. Schmidtke.Prof. Schmidtke tritt die Nachfolge von Prof. Trautmann an, dem bisherigen Prorektor und Vorsitzen-den des Kuratoriums des ZAFT. Die Kanzlerin der HTW Dresden Monika Niehues, stellvertretende Vorsitzen-de des Kuratoriums dankte Prof. Trautmann für die fünfjährige Leitung des Kuratoriums, in der er wichtige Beiträge zur strategischen Ausrich-tung des Forschungszentrums und zur Gewährleistung einer ordnungs-gemäßen Durchführung des Ge-schäftsbetriebes geleistet hat.

Page 2: Liebe Alumni, NEUER VORSITZ FÜR DAS - HTW … · wie der Fahrzeuggeschwindig-keit, der Fahrzeugbewegung ... wird über einen CAN-Bus an die zu steuernden Achsen des Auslegers weitergeleitet

02

NEUER HYBRID PORSCHE FÜR DIE LEHRE Aktiv dabei

AUSZEICHNUNGEN

TERMINE & VERANSTALTUNGENBleiben Sie vernetzt!

Registrieren Sie sich im ALUMNI-Portal der HTW:http://ialumni.informatik.htw-dresden.de

ALUMNI | AUSGABE 2 2015 |

HTW-NACHWUCHSFORSCHERPREIS Im Rahmen des Dies academicus am 3. Juni wurde erstmalig der Nachwuchs-forscherpreis der HTW Dresden vergeben. Den mit 1.000 Euro dotieren Preis er-hielt Michael Kuntzsch, der an der HTW Dresden Kommunikationstechnik stu-dierte und seit 2010 am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf arbeitet. Kuntzsch überzeugte die Jury mit seiner Arbeit zum Thema „Optische Synchronisation und Elektronenstrahldiagnose am Linearbeschleuniger ELBE“.Kernbestandteil der Arbeit ist die Konzeption, der Aufbau und die Inbetriebnahme eines laserbasierten Synchronisationssystems zur Verteilung ei-nes Zeitreferenzsignals für den Elektronenlinearbeschleuniger ELBE am Helmholtz-Zentrum. Das entwickelte Synchronisationssystem bildet eine we-sentliche Grundvoraussetzung für neue wissenschaftliche Experimente am ELBE-Beschleuniger mit einer zeitlichen Auflösung im Bereich von wenigen zehn Femtosekunden. Der Prototyp des Ankunftszeitmonitors erlaubt erstmals die Messung der Ankunftszeit der Elektronenpulse mit hoher Präzision an ELBE. In seinem Vortrag hat er seine hervorragende Kenntnis der naturwissenschaftli-chen Grundlagen bewiesen und gleichzeitig sein Forschungsfeld anschaulich, auch für Fachfremde, dargestellt, begründet Prof. Knut Schmidtke, Prorektor für Forschung und Entwicklung und Vorsitzender der Jury die Entscheidung. Vier Finalisten hatten ihre Forschungsprojekte zuvor in Kurzvorträgen der Hochschulöffentlichkeit präsentiert. Die Informatikerin Loreen Pogrzeba sprach in ihrem Vortrag „Der vermessene Kranke“ über neue Möglichkeiten in der Bewegungsanalyse, Therapiefortschritte objektiv zu messen, zu analysieren und darzustellen. Thomas Neumann stellte in seinem Vortrag „Erfassung, Analyse und Modellierung dynamischer 3D-Oberflächen mit Mehrkamerasystemen“ ein Verfahren der Computergraphik vor, das es erlaubt, Haut- und Muskelbewegungen genau aufzuzeichnen und zu model-lieren. So können zum Beispiel Kleidungsstücke für Sport- und Therapieanwendungen besser auf individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Wolfgang Wiebel referierte zum Thema „Gasisolierte Rohrleitungen als Baustein zur Energiewende“.

Weitere Informationen: im oder Veranstaltungskalender [email protected]

Firmenkontaktmesse: 11.11.2015 von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr

Zukünftig wird den Studierenden der Elektrotechnik und Fahrzeugtechnik ein Porsche Cayenne mit Plug-in-Hybrid-Technologie für eigene Untersuchungen und Praktika zur Verfügung stehen.Dr. Oliver Manicke, Leiter SE Team Querschnitt und Connect der Porsche AG Weissach/Leipzig übergab im Mai das Fahrzeug an das Labor Elektrische Mobilität der HTW Dresden. Das Fahrzeug wird im Lehrgebiet Elektromobilität ein älteres Fahrzeug für die Versuchsdurchführung ersetzen. Die Studierenden sollen auf diese Weise mit der Hybrid- und Plug-in-Technik vertraut gemacht werden. Plug-in-Hybride fahren einige Kilometer elektrisch, können zuvor an der Steckdose aufgeladen werden bzw. kann dies hier auch während der Fahrt geschehen. Damit wird im innerstädtischen Verkehr eine hohe Schadstoff-emission vermieden.Bereits seit mehr als 10 Jahren besteht zwischen dem Labor und dem Auto-mobilhersteller eine enge Zusammenarbeit. So wurden Themen zur Daten-übertragung aus Messfahrzeugen im Rahmen von Projekt- und Abschluss-arbeiten behandelt. Weitere Themen zur Elektromobilität sind in der Diskussion. Die Automobilindustrie biete ein großes und spannendes Arbeitsfeld, betont Dr. Manicke. Er und sein Mitarbeiter M.Sc. Sven Zeidler sind selbst Absolventen der HTW Dresden (Fakultät Elektrotechnik) und seit 2003 bzw. 2005 bei Porsche als Entwicklungsingenieure tätig.

13. Lange Nacht der Wissenschaften: 03.07.2015 von 18:00 Uhr bis 01:00 Uhr Handwerk trifft Forschung - ECEMP trifft Handwerk - Fahrzeugtechnik: 09.07.2015 von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Der Preisträger Michael Kuntzsch mit dem Rektor, Prof. Roland Stenzel (li.) und dem Prorektor für Forschung Entwicklung, Prof. Knut Schmidtke (re.), Foto: HTW Dresden/Peter Sebb