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Liebe Essenerinnen und Essener,...2 3 Liebe Essenerinnen und Essener, bereits im Jahr 1949 hat die Stadt Essen die erste Städte-partnerschaft mit dem englischen Sunderland geschlossen

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Liebe Essenerinnen und Essener,

bereits im Jahr 1949 hat die Stadt Essen die erste Städte-partnerschaft mit dem englischen Sunderland geschlossen. 1960, 1979, 1991 und 2015 folgten die Partnerschaften mit Tampere (Finnland), Grenoble (Frankreich), Tel Aviv-Yafo (Israel), Nischni Nowgorod (Russland), Zabrze (Polen) und Changzhou (China).

Das gute Verhältnis zu unseren Partnerstädten ist mir ein be-sonderes Anliegen. Was als Projekt zur Völkerverständigung begann, ist heute eine langjährige und dauerhafte Freundschaft mit Städten wie Grenoble, Sunderland oder Zabrze.

Viele unserer Städtepartner sehen sich heute ähnlichen wirt-schaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen ausge-setzt wie die Stadt Essen. So ist die Bewältigung des Struktur-wandels ein gemeinsames Thema mit Zabrze, genauso wie mit Sunderland oder Changzhou. Tampere und Grenoble sind in den Vorbereitungen zur Bewerbung um einen europäischen Titel. Als Europäische Kulturhauptstadt RUHR.2010 und Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017 stehen wir unseren Partner-städten beratend zur Seite.

Auch der Austausch und die Möglichkeiten der Begegnungen, die durch die Städtepartnerschaften schon unter Schülerinnen und Schülern geschaffen werden, sind für ein gegenseitiges Verständnis und das Abbauen von Vorurteilen sehr wichtig. Deshalb arbeiten wir konkret an aktiven Partnerschaften mit regelmäßigen internationalen Jugendtreffen oder gegenseitigen Besuchen von Schülergruppen.

Im Verbund mit unseren Partnerstädten gibt es also zahlreiche Austauschmöglichkeiten und Plattformen für Gespräche und Diskussionen, es werden aber auch ganz konkrete gemeinsame Projekte mit den EU-Städten umgesetzt. Mit der zentralen Stelle für Internationales/Interkommunale Beziehungen und Städtepartnerschaften sowie dem Europe Direct-Informations-zentrum Essen wollen wir konkret über diese Zusammenarbeit und Projekte informieren und Sie als Essenerinnen und Essener anregen, sich selbst einzubringen.

So werden wir unserem Anspruch gemeinsam gerecht:Essen – mitten in Europa.

Mit freundlichen GrüßenIhr

Thomas KufenOberbürgermeister der Stadt Essen

Europe Direct-Informationszentrum im Haus der Technik

Foto: Moritz Leick

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Partnerstadt seit 1991Partnerstadt seit 1991

Inhaltsverzeichnis

Grußwort Seite 3

Essen Seite 5

Sunderland Seite 6

Tampere Seite 8

Grenoble Seite 10

Tel Aviv-Yafo Seite 12

Nischni Nowgorod Seite 14

Changzhou Seite 16

Zabrze Seite 18

Kontakt

Büro des OberbürgermeistersInternationales / Interkommunale Beziehungen, StädtepartnerschaftenRathaus, Porscheplatz 2. Etage, Raum 2.2645127 EssenTelefon +49 201 88-88724 und Telefon +49 201 [email protected] www.essen.de/partnerstädte

Europe Direct-InformationszentrumHollestr. 1 g (Haus der Technik, Osteingang)45127 EssenTelefon +49 201 88-88718 [email protected] www.europa.essen.de

Jugendamt der Stadt Essen / Zentrale JugendhilfeplanungZentrale Aufgaben der Jugendarbeit / Internationale Jugendarbeit45127 EssenTelefon +49 201 88-51812 und Telefon +49 201 88-51817

Foto: EMG, Peter Wieler

Partnerstadt seit 2015

Partnerstadt seit 1960

Partnerstadt seit 1949 Partnerstadt seit 1979 Partnerstadt seit 2015

1940 2010200019901980197019601950 2020

Mit rund 590.000 Einwohnern ist Essen Wirtschafts-, Dienstleistungs- und Handelszentrum. Zudem ist Essen Universitäts- und Messestadt, Einkaufsstadt, Europas Kulturhauptstadt RUHR.2010 und Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017. Allein in einem Umkreis von 50 Kilometern wohnen rund 8,6 Millionen Menschen.

Essen ist Kulturhochburg. Von der schönsten Zeche der Welt ist es nicht weit zum viel zitierten „schönsten Museum der Welt“: das Museum Folkwang, das als eines der renommiertesten Kunstmuseen der Welt gilt. Das vom finnischen Architekten entworfene Aalto-Theater gehört zu den besten in Deutsch-

land und genießt international hohes Ansehen. Das Aalto Ballett Theater und die Essener Philharmoniker stehen dem nicht nach.

Sich für neue Ideen und Kulturen zu öffnen, macht eine Stadt für Bürgerinnen und Bürger lebenswert und für Unternehmen und Neubürgerinnen und -bürger attraktiv. Essen möchte daher seine kulturelle Vielfalt nutzen und die internationale Arbeit in allen Bereichen weiter ausbauen.

Essen – mitten in Europa

Essen

• Zentralstadt des Ruhrgebiets• Einwohner: 590.000 (2019)• Land/Flagge: Deutschland• Region: Nordrhein-Westfalen• Koordinaten: 51° 27’, 7° 1’ O

Foto: Moritz Leick

Jugendliche aus den Partnerstädten im Essener Rathaus

Städtepartnerschaftsarbeit

Deutsch-Englische Gesellschaft Ruhr e.V.www.deg-ruhr.org

Deutsch-Finnische Gesellschaft Essen www.dfgnrw.de

Deutsch-Französisches Kulturzentrum Essenhttps://essen.institutfrancais.de/

Gesellschaft für Deutsch-Russische Begegnung Essen e. V.www.deutsch-russische-begegnung.de

Haus der Jüdischen Kulturwww.alte-synagoge.essen.de

Heimatkreisvertrauensmann für den Stadtkreis Hindenburg/OS (heute Zabrze, Polen) Telefon +49 2244 92590 [email protected]

Konfuzius-Institut Metropole Ruhr e.V. an der Universität Duisburg-Essenwww.konfuzius-institut-ruhr.de

www.essen.de/partnerstädte

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Sunderland

1949, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, schloss Essen seineerste Städtepartnerschaft. Ein Erziehungsoffizier der bri-tischen Militärregierung in Düsseldorf hatte dem Essener Jugendamt vorgeschlagen, Freundschaft mit einer engli-schen Stadt zu schließen, um das Verständnis zwischen den einstigen Kriegsgegnern zu fördern. Die Wahl fiel auf das nordostenglische Sunderland. Aus den ersten, anfangs noch skeptischen Besuchen entwickelte sich rasch ein reger Aus-tausch.

Essen verbindet mit Sunderland einige Gemeinsamkeiten. Sunderland ist von der Montanindustrie gezeichnet und war lange Zeit ein Zentrum des Schiffbaus. Die Stadt besaß den wichtigsten Exporthafen für Kohle aus dem Revier Durham. Der Niedergang der traditionellen Industrien führte zur An-siedlung moderner Industriezweige aus dem Elektronik-, Chemie-, Automobil- und Papierbereich. Mit dem Projekt „Sunderland Software City“ fördert die Stadt die Entwicklung von Software-Unternehmen und investiert damit in eine Bran-che der Zukunft.

Die Stadt ist Sitz einer Universität mit mehr als 20.000 Stu-dierenden. Die zahlreichen historischen Monumente, Theater, Galerien, Parks und das gut ausgebaute Radwegenetz machen Sunderland außerdem zu einem interessanten Besucherziel. Gemeinsamkeiten sind auch im sportlichen Bereich zu finden. Beide Städte können auf eine lange Fußballtradition zurück-blicken.

Begonnen hat die Partnerschaft zwischen Essen und Sunder-land mit Schüler- und Jugendaustauschen. Zahlreiche Jugend-liche, deutsche und englische Sportvereine, Chöre und Theater-gruppen konnten sich für diese Kooperation begeistern. Schüleraustausche mit Sunderland sind zu einem festen Be-standteil Essener Schulen geworden und festigen auf diese Weise eine Partnerschaft, welche 2019 bereits ihr siebzig-jähriges Bestehen feiern konnte.

• Metropolitan Borough im Nordosten Englands• Einwohner: 277.000 (2017)• Land/Flagge: Großbritannien• Region: Tyne and Wear• Koordinaten: 54° 54’ N, 1° 23’ W• Partnerstadt seit: 1949

Foto: David Allen

Sunderland – Essens längste Freundschaft

Foto: North News & Pictures ltd.

Penshaw Monument

www.sunderland.gov.uk/

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Das im Südwesten Finnlands gelegene Tampere, drittgrößte Stadt des Landes, war durch weltpolitische und wirtschaft-liche Entwicklungen vor ähnliche Herausforderungen beim Wandel der städtischen Strukturen gestellt wie Essen. Diese vergleichbare Situation war es auch, durch die eine Zusammenarbeit sinnvoll und für beide Seiten gewinn-bringend erschien. So kam es, dass Essen und Tampere 1960 ihre Städtepartnerschaft schlossen.

Tampere ist neben Finnlands Hauptstadt Helsinki das zweite kulturelle wie industrielle Zentrum des Landes und stellt mit einem internationalen Flughafen, zwei Häfen und einer direk-ten Autobahnverbindung nach Helsinki einen wichtigen Ver-kehrsknotenpunkt dar.

Die Stadt ist das pulsierende Herz des Wirtschaftsraums Pirkanmaa, welcher stark durch die Technologie-, Gummi-, Schuh- und Papierfabrikation geprägt ist.

Tamperes Strukturwandel begann mit dem Zerfall der Sowjet-union und dem Verlust wichtiger Handelskontakte. Die Not-wendigkeit, sich neu zu orientieren, führte zur Entwicklung eines starken Bildungssektors inklusive dreier Universitäten und Hochschulen, die insgesamt über mehr als 17.000 Studie-rende verfügen.

Zudem ist die Stadt ein erstklassiges touristisches Ziel. Historische Holzhäuser wechseln sich ab mit Jugendstilvillen, modernen Bauwerken und sakralen Bauten aus fast jeder Epoche und prägen das beeindruckende Stadtbild. Zahlreiche Museen, ein Freilufttheater und viele Parkanlagen runden das Bild einer Stadt ab, die den Strukturwandel erfolg-reich gemeistert hat. Die zwei großen Seen und das endlose umliegende Grün schaffen eine landschaftliche Schönheit, die einen Besuch wert ist.

Tampere

• Großstadt im Südwesten Finnlands• Einwohner: 232.000 (2018)• Drittgrößte Stadt des Landes• Land/Flagge: Finnland• Region: Pirkanmaa• Koordinaten: 61° 30’ N, 23° 45’ O• Partnerstadt seit: 1960

Foto: Visit Tampere / Laura Vanzo

Tampere – Herausforderungen gemeinsam meistern

Blick auf den Stadtteil Pispala

Foto: Visit Tampere / Laura Vanzo

www.tampere.fi/en/index.html

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11Foto: JM Francillon

Grenoble

• Olympiastadt am Fuß der Alpen• Einwohner: 158.000 (2016)• Land/Flagge: Frankreich• Region: Auvergne-Rhône-Alpes• Koordinaten: 45° 11’ N, 5° 44’ O• Partnerstadt seit: 1979

1974 galt es für die ersten Kontakte mit Grenoble, einige Hemmschwellen zu überwinden. Die Stadt stellte eine Keim-zelle des französischen Widerstands während der Nazibe-satzung dar, die Vorbehalte gegenüber Deutschland waren groß. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, bemühten sich beide Seiten, der Partnerschaft eine Chance zu geben. Dies gelang schnell: Bereits 1979 wurden Essen und Grenoble Partnerstädte. Viele freundschaftliche Bande zwischen Bürgerinnen und Bürgern sowie Institutionen, Vereinen, Verbänden, Bildungs- und Kulturgruppen blüh-ten auf und vertieften sich immer weiter. Mittlerweile sind Schüleraustausche in die französische Stadt ein fester Be-standteil mehrerer Essener Schulen.

Das im Südosten Frankreichs gelegene Grenoble erlangte durch die Austragung der Olympischen Winterspiele 1968 weltweit Bekanntheit. Die Lage der Stadt am Fuße der Alpen macht sie zu einem hervorragenden Wintersportort. Neben dem Tou-rismus ist Grenoble ein wichtiger Standort der Kernenergie sowie der Elektrotechnikindustrie. Zusätzlich zu diesem hohen

wirtschaftlichen Potenzial ist die Stadt ein Ort der Wissen-schaft und Forschung. Das weltweit renommierte Europäische Laboratorium für Molekularbiologie hat hier eine seiner vier Einrichtungen. Mit 60.000 Studierenden an drei Universitäten gehört Grenoble zu den beliebtesten Universitätsstädten Frankreichs und beherbergt zugleich eine der Eliteuniversitäten des Landes. Abgerundet wird dieses Erscheinungsbild vom „Musée de Grenoble“, das die drittgrößte Kunstsammlung im ganzen Land besitzt und ein wahrer Besuchermagnet ist.

Grenobles Bewerbung für die „Grüne Hauptstadt Europas 2022“ bot eine weitere hervorragende Gelegenheit für einen Erfahrungsaustausch und zeigt auch, wie wertvoll Städtepart-nerschaften sind. Als Deutschland und Frankreich im Januar 2019 den neuen Vertrag von Aachen schlossen, unterschrie-ben Essen und Grenoble eine eigene Zusatzerklärung, um ihre Freundschaft zu bekräftigen und diese Städtepartnerschaft auch in Zukunft lebendig zu halten.

Grenoble – Überwindung alter Rivalitäten

Foto: Nina Schemeit

Abendstimmung am Ufer der Isère

www.grenoble.fr/index.php

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12 Foto: Barak Brinker

Tel Aviv-Yafo

• Pulsierende Mittelmeermetropole• Einwohner: 444.000 (2017)• Land/Flagge: Israel• Region: Gush Dan• Koordinaten: 32° 5’ N, 34° 48’ O• Partnerstadt seit: 1991

Die Erinnerungen an die Gräueltaten der Nazi-Diktatur sind bis heute prägend für die deutsch-israelischen Bezie-hungen. Auch als Essen 1991 seine Städtepartnerschaft mit Tel Aviv schloss, war die Furcht groß, unbeabsichtigt an alten Wunden zu rühren. Essen war zudem erst die vierte deutsche Stadt, die eine offizielle Verbindung mit einer israelischen Gemeinde einging.

Dass Scheu und Zurückhaltung im Umgang untereinander einem intensiven und freundschaftlichen Austausch gewichen sind, ist vor allem der Mitwirkung der Alten Synagoge zu ver-danken. Als Essener Gedenkstätte und Dokumentationsforum hält sie die Erinnerungen an die Vergangenheit wach und arbeitet zugleich daran, den Menschen einen Umgang ohne Vorbehalte, Diskriminierung und Gewalt zu weisen. Daneben unterstützen die Jüdische Kultusgemeinde Essen und die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit die Part-nerschaft mit Tel Aviv und tragen zu einem lebendigen Aus-tausch bei. Auch der 2011 gegründete Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft zwischen den Städten Essen und Tel Aviv leistet dazu einen wichtigen Beitrag.

Die Stadt am Mittelmeer liegt – wie Essen im Ruhrgebiet – in einer Metropolregion und verfügt neben einem großen Dienst-leistungssektor über eine florierende Textil- und Chemie-industrie. Eine gute Möglichkeit der wirtschaftlichen Zusam-menarbeit bietet sich mit der boomenden Startup-Szene Tel Avivs. Die Stadt beherbergt zudem die israelische Börse und mehrere große Banken. Mit seinem internationalen Flughafen, der Messe und dem Exportüberseehafen ist Tel Aviv Israels Tor zur Welt. Vier Universitäten, darunter die größte des Landes, sowie dutzende weitere Hochschulen machen die Stadt zum bedeutendsten Bildungsstandort Israels.

Dank der in den 1930er Jahren im Bauhaus- und internatio-nalen Stil errichteten Weißen Stadt ist Tel Aviv auch architek-tonisch sehenswert und zieht zusätzlich mit den vielen kul-turellen Besonderheiten tausende Urlauber an. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Austausche mit Tel Aviv im Jugend- und Kulturbereich großer Beliebtheit erfreuen.

Tel Aviv-Yafo – Erinnern und in die Zukunft blicken

Foto: Guy Yechiely

Lichtinstallationen am Historischen Rathaus

www.tel-aviv.gov.il/en/Pages/HomePage.aspx

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15Foto: Alexey Manianin

Der besonderen Initiative der Deutsch-Russischen Gesell-schaft ist es zu verdanken, dass 1991 die Städtepartner-schaft mit dem russischen Nischni Nowgorod geschlossen werden konnte. Damit endete kurz nach dem Fall des Ei-sernen Vorhangs die jahrzehntelange Isolation der Stadt.

Die an der Wolga gelegene Stadt wuchs im 19. Jahrhundert zu einem bedeutenden Handelsplatz an und wurde im 20. Jahr-hundert zu einem der wichtigsten Industriezentren des Landes. Nicht zuletzt war es die Rüstungsindustrie, die eine große Be-deutung für Nischni Nowgorod entwickelte. Rund 70 Prozent der russischen Rüstungsgüter wurden dort gefertigt, weshalb die Stadt von 1932 bis 1991 den Status einer geschlossenen Stadt hatte und von Ausländern nicht besucht werden durfte. In diesen Zeitraum fällt auch die Namensänderung Nischni Nowgorods in Gorki, benannt nach dem dort geborenen be-kannten Schriftsteller Maxim Gorki.

Nach dem Ende der Isolation konnte der Austausch beginnen. Trotz der immerhin 3.000 km zwischen Essen und Nischni Nowgorod besuchten bereits zahlreiche Delegationen, Schüler und Studierende sowie Kulturschaffende die 400 km östlich von Moskau gelegene Stadt. Unzählige Spenden und Sachlei-stungen der Essener Bevölkerung seit Beginn der Partnerschaft haben zusätzlich dazu beigetragen, ein vertrauensvolles und freundschaftliches Verhältnis zu schaffen.

Neben seinem industriellen Hintergrund hat Nischni Nowgorod einiges zu bieten. Die Stadt beherbergt eine der bedeutendsten Universitätsbibliotheken der Welt. Der städtische Kreml und die Oper sowie die architektonisch beeindruckende Altstadt und mehrere Museen voller Kunstwerke unterschiedlichster Stilepochen lassen die Stadt heute wieder glänzen und machen sie zu einem interessanten Touristenziel.

Nischni Nowgorod

• Oblast- und Föderationskreishauptstadt• Einwohner: 1.257.000 (2012)• Fünftgrößte Stadt Russlands• Land/Flagge: Russland• Region: Wolga• Koordinaten: 56° 19’ N, 43° 56’ O• Partnerstadt seit: 1991

Nischni Nowgorod – Brückenschlag nach Russland

Chkalov-Treppe zur Wolga

Foto: Alexey Manianin

http://admgor.nnov.ru/

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16 Foto: ©City of Changzhou

Seit 2015 kann Essen das in der chinesischen Provinz Jiangsu gelegene Changzhou zu seinen Partnerstädten zählen. Diese Zusammenarbeit wurde im Rahmen des euro-päischen Programms „China-EU Partnerschaft zur Urbani-sierung“ aus 400 anderen Vorschlägen von der chinesischen Regierung ausgewählt. Damit wurde die bereits bestehende Kooperation des Landes Nordrhein-Westfalen mit der Provinz Jiangsu auf die kommunale Ebene ausgeweitet.

Die Provinz Jiangsu gehört mit fast 80 Millionen Einwohnern, von denen mehr als drei Millionen in Changzhou leben, zu den bevölkerungsstärksten Chinas. Jiangsu ist eine wachstums-starke Region mit großem Potenzial, guten Bahn- und Fern-straßenverbindungen und liegt am berühmten Kaiserkanal. Vor allem Maschinenbau-, Automobilzulieferer- sowie Infor-mations- und Umwelttechnikunternehmen haben sich in der Stadt angesiedelt. Auch ThyssenKrupp ist dort mit einem Werk für Automobilkomponenten vertreten. Changzhou stellt somit einen attraktiven Investitionsstandort dar.

Unterstützt wurde der Aufbau dieser Partnerschaft von Essener Organisationen, Institutionen und Unternehmen. Der stärkste Austausch wird im Bildungsbereich gepflegt. Die FOM Hochschule für Ökonomie und Management arbeitet seit 2013 mit der Universität Changzhou zusammen. Die jüngste Kooperation wurde 2019 vom Maria-Wächtler-Gymnasium ge-schlossen. Aber auch in anderen Bereichen bestehen Koopera-tionen. 2015 wurde ein von der Stiftung Mercator gefördertes und vom renommierten Wuppertal Institut begleitetes Projekt zum nachhaltigen Städtebau abgeschlossen. Seit 2016 wird die Sino-German Geriatric Conference, eine Fachtagung rund um das Themenfeld der Altersmedizin, zwischen den Partner-städten abgehalten.

Diese noch recht junge Partnerschaft hat sich in kürzester Zeit zu einer sehr lebendigen entwickelt. Dazu beigetragen haben auch die Bürgerdelegationen aus Changzhou, welche Essen besucht haben, sowie die von der Essener Volkshochschule be-gleiteten Gegenbesuche.

Changzhou

• Millionenstadt in Ostchina• Einwohner: 4.729.000 (2018)• Land/Flagge: VR China• Region: Jiangsu• Koordinaten: 31° 47’ N, 119° 58’ O • Partnerstadt seit: 2015

Changzhou – Partner in Fernost

Stadtpanorama mit Tianning-Pagode

Foto: Wan Rongyao

www.changzhou.gov.cn/ns_class/english

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19Foto: Bogusław Makar

Zabrze

• Kreisfreie Stadt im oberschlesischen Industriegebiet• Einwohner: 174.000 (2016)• Land/Flagge: Polen• Region: Schlesien• Koordinaten: 50° 18’ N, 18° 47’ O• Partnerstadt seit: 2015

www.poland.travel/en/regions/slaskie-voivodship-industrial-adventure

Keine andere Partnerstadt weist so viele Parallelen mit Essen auf wie das oberschlesische Zabrze. Dennoch war die Entwicklung einer Freundschaft aufgrund der komplizierten Beziehung zu Polen lange Zeit schwierig. Erst mit der poli-tischen Wende in Osteuropa konnte mit der Aufarbeitung der bitteren Vergangenheit begonnen werden. Essen widmete sich dem bereits früher: Schon 1953 über-nahm die Stadt Verantwortung für die Menschen aus Zabrze, dem früheren Hindenburg, die unter den Folgen der Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg litten. Ein wich-tiger Bestandteil dabei war immer schon die Versöhnung zwischen den Völkern, besonders zwischen den jüngeren Generationen.

Geholfen haben dabei die zahlreichen Gemeinsamkeiten der beiden Städte. Auch für Zabrze ist der Bergbau von zentraler Bedeutung, womit es ebenso vor den Herausforderungen des Strukturwandels steht wie Essen. Die Stadt hat sich mittler-weile zu einem modernen Dienstleistungszentrum entwickelt.

Gleichzeitig ist Zabrze kulturelle und wissenschaftliche Schnittstelle mitten im Industriegebiet Schlesiens. Mehrere Institute der Polnischen Akademie der Wissenschaft, die ober-schlesische Philharmonie, Theater und Festivals sind dort be-heimatet. Mit dem Besucherbergwerk Guido liegt Zabrze genau wie Essen an der Europäischen Route der Industriekultur.

2008 schlossen Essen und Zabrze ihren ersten Kooperationsver-trag ab. Man wollte in den Bereichen Stadtentwicklung, Indus-triekultur, Geoinformation, Stadtmarketing, Behindertenarbeit sowie Selbst- und Suchthilfe zusammenarbeiten. Seitdem ist viel geschehen: Mehrere EU-Projekte wurden gemeinsam ver-wirklicht und es besteht ein Expertenaustausch zur Umsetzunginklusiver Schulen. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit wurde 2015 schließlich offiziell zur Städtepartnerschaft ausgeweitet.

Zabrze – Bergbauvergangenheit und europäische Zusammenarbeit

Besucherbergwerk Guido

Foto: Bogusław Makar

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Impressum Herausgeberin Stadt Essen Büro des Oberbürgermeisters Internationales / Interkommunale Beziehungen, Städtepartnerschaften Layout Presse- und Kommunikationsamt Titelfoto Elke Brochhagen Druck 2000 Stand 08.2019

Karte: SIMPLYMAPS.de