14
D ie Liturgie des Theodor von Mopsuestia De r soeben erschienene sechste Band d e r Woodbrooke Studies bringt als willkommene Überraschung einen Traktat des Theodor vo n Mopsuestia über die eucharistische Liturgie im Zusammen- hang eines größerenWerkes d as eine Unterweisung d e r Katechu- menen über das Nicaenische Bekenntnis d a s Vaterunser die Taufe un d d en Meßgottesdienst enthält also eine Parallele zu Kyrills Katechesen bietet. Wie es sich bei dem i n Justinianischer Zeit verketzerten Autor fast v on selbst versteht i s t das grie- chische Original verlorengegangen. Hrn. Mingana gebührt das Verdienst eine syrische Übersetzung ausfindig gemacht er- worben und m i t englischer Übersetzung u n d Einleitung heraus- gegeben z u haben. Unter den Liturgien der alten Kirche is t un s die des palästinensisch syrischen Gebiets a m besten bekannt. Wi r besitzen v o n i h r Zeugnisse die i n der Mitte des  Jahrhun- derts m i t Kyrills Jerusalemer Katechesen anheben u n d über da s Liturgieformular i 8 Buch der Apostolischen Konstitution die Zeugnisse des J ohannes Chrysostomus u nd d e n Traktat de hierarchia ecclesiastica z u d e n vollständigen Liturgien d e r byzan- tinischen u n d syrischen Kirche führen. I n dieser Reihe i s t d as Werk des Theodor vo n Mopsuestia ein neues u n d wichtiges Glied welches nach seinen Beziehungen zu d e n übrigen Zeugen gefragt u n d d e m Ergebnis entsprechend in die Entwicklung eingeordnet werden muß. Dieser Aufgabe i s t die folgende Untersuchung ge- widmet. [Sitzungsberichte  r Preußischen Akademie der Wissenschaften XXIII 9 S.915 936J 1 Woodbrooke Studies. Christian Documentsedited a n d translated with a critical apparatus b y A. Mingana Vol. V I Cambridge 1933. Die Handschrift nennt e r Cod. Mingana Syr. 561; si e scheint im 17. Jahrhundert geschrieben zu sein. Die Hs . liegt jetzt i n de r Selly O a k Colleges Library in Birmingham. 6 Lietzmann Kleine Schriften Bd . I I I

Lietzmann, Die Liturgie Des Theodor Von Mopsuestia

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Die Liturgie des Theodor von Mopsuestia

Der soeben erschienene sechste Band

der

Woodbrooke Studies

bringt als willkommene

Überraschung einen

Traktat des Theodor

von Mopsuestia über die eucharistische Liturgie im Zusammen-

hang

eines größerenWerkes

das

eine

Unterweisung

der

Katechu-

menen über das Nicaenische Bekenntnis das Vaterunser die

Taufe

und

den Meßgottesdienst enthält also eine Parallele zu

Kyrills Katechesen bietet. Wie es sich bei dem in Justinianischer

Zeit verketzerten Autor fast von selbst versteht ist das grie-

chische Original verlorengegangen.

Hrn.

Mingana gebührt das

Verdienst eine syrische

Übersetzung

ausfindig gemacht er-

worben

und mit

englischer Übersetzung

und

Einleitung

heraus-

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1. Zur Geschichte der Liturgie

Die Liturgie des

Theodor von

Mopsuestia

75

allen, einander den Frieden(skuß)

zu

geben, so

daß

sie

auch tun,

was

der Pr ies ter getan hat.

9. (232 = 94).

Unterdes

wäscht

sich d er P ri es te r z uer st

und

(dann) a ll e d ie je ni gen, wel che

unter

die Versammlung

der

Prie

sterschaft gerechnet werden.

12.

(233

=

95). Nachdem so

alle vorbereitet sind, auf das Hin

gelegte

 roneoxet,uevov)

zu blicken,

und

derartige Dinge, von denen

wir

vorhin gesprochen haben,

vorausgegangen

sind

. . . I 234 I

. . .

dann beginnt

de r

Priester mit

dem

Meßopfer.

11. (233 = 95). Nachdem aber

diese Verlesung beendet

ist, tritt

nunmehr der

Priester dem Gottes

dienst näher , während

der

Kir

chenherold, ich meine a be r d en

Diakon, . . . vorher ruft  Blicket

au f das Opfer .

10.(232

=

94).Alle erheben sich

au f

ein

Zeichen, da s

ihnen der

Diakon gibt,

und

schauen auf das

was

da

vorgeht.

Es

werden abe;

aus den kirchlichen Tafeln

 mva-

xtöw die

Namen

der Lebenden

und d er Tot en verlesen, die im

Glauben Christi abgeschieden

sind.

Dabei is t

es offenbar,

daß mi t

wenigen, die

jetzt erwähnt

wer

den, alle

Lebenden

undToten dem

Sinne nach

 övvd,uet)

erwähnt

werden.

13. (236

=

98).

Nachdem

näm

lich

der Diakon

gesagt ha t

 Blicket auf

das

Opfer ,

und

wenn nun alle Augen seinem

Ruf

entsprechend auf

das ger icht et

s ind, was geschieht, beginnt de r

Pr ies ter mit dem Meßopfer und

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8. (230 = 92). Der

Priester

be

ginntden Frieden(skuß)zu geben.

E s r uf t abe r d er Kirchenherold,

das

is t der Diakon,

und

befiehlt

7 . (228 = 90). Die Anwesenden

erwidern

hierauf:

 U nd mit dei

nem

Geiste.

6. (227 = 89). Nachdem dieAn

wesenden diesesW

or t

gesprochen

haben,

betet

der Priester: Friede

sei

mi t

ihnen

lies

euch).

sagung fü r all das Große, d as e r

zum

Heil

und Lebender Menschen

verordnet

hat,

und d aß e r i n u ns

gelegt ha t die

Kenntnis

dieser

wunderbaren Geheimnisse, welche

sinddas

Gedächtnis

dieserunaus

sprechlichen Gabe  ÖW ww), die

e runs durch sein Leiden beschert

hat,

d a e r versprach, uns alle von

denTotenzu

erwecken

undin den

Himmel zu

bringen.

Er d ankt

  o,uoAoyeirw)

danach

auch für sich selbst, daß e r ihn

gemacht ha t zum

Diener

dieses

ganz furchtbaren Geheimnisses.

Und dabei opfer t

 n oaepe et)

er

auch

ein

Gebet, d aß e r d er Gnade

des Heiligen Geistes, von dem

er

z um P ri es te rt um e rhob en ist,

möge

auch jetzt würdig gemacht

werden,

I 227 \ zu

genügen

der

Größe dieses

ganzen

Dienstes,

und

frei von j ed em

bösen

Gewissen

durch die

göttliche Gnade diesen

Dienst

vollbringen

möge,

ohne

Furcht

vor i rg end

e in er S tr af e

dafür,

daß er,

obwohl unendlich

e nt fe rn t v on seiner  sc des

Dienstes) Größe, Dinge

darbringt,

die

hoch

über

ihn

erhaben sind.

Nachdem der Pries ter mi t

die

sen

und ähnlichen (Worten) das

Gebet vollendet

hat,

sprechen alle

Anwesenden  Amen.

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1. Zur Geschichte der Liturgie

1 So Schaede r statt   der Hs.

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77

zuteil ward,

und

deren Erzählung

von der K re at ur

nicht

begriffen

werden kann.

Und weil wir im

N

amen

des

Vaters

und des Sohnes

und des Heil igen Geistes

unter-

wiesen

und

getauft s ind

und

wir

daher die Erfüllung

dergewirkten

Dinge erwarten dürfen, sagt er :

 Di e

Größe des

Vaters ;

e r füg t

aber hinzu

  un d

des

Sohnes

er

~ ü g t ~ u c h zugleichnotwendiger

WeIse dIe Erwähnung des Heiligen

Geistes hinzu,

i ndem e r auch

den

Geist als göttliche  v t

bekennt.

Er sagt aber, da ß dieser von

Ewigkeit göttlichen

 v t von

jeglicher

Kreatur

und

vor

allen

andern   Wesen) von

den

unsicht-

baren

Geistern

zu allen

Zeiten

Lobpreisungen und

V ~ r h e r r l i

chungen dargebracht werden.

Er

erwähnt

aber

über

allen di e Se

raphim, welche jene

Lobpreisung

darbringen, die durch göttliche

Offenbarung

der

selige

Jesaias

er

f uh r und

schriftlich aufzeichnete:

die

wir

Versammelten

alle

mi t

lauter Stimme ausführen. Wie

diese

unsichtbaren

Wesen spre

chen, so sprechen

auch wir:

 Hei-

l ig, he ili g, h ei li g

is t

de r Herr

Zebaoth: voll

s ind Himmel

und

Erde seiner Verherrlichungen.

18.   240 = 101). Notwendiger

weise also sagt auch de r Priester

in

diesem Gottesdienst, nachdem

er

den Vat er , den

Sohn

und den

Heiligen Geist erwähnt

hat,

daß

Lobpreis

und

Verehrung von jeg

licher Kreatur der göt tl ichen

Natur

dargebracht wird.

Er

er

wähnt

abe r auch die Seraphim,

wiesie nach

der

göttlichen Schrift

dastehen, indem

sie die se Ver

herrlichung

s i ng en , d ie wir An

wesenden

alle rufen

und zu r

gött-

lichen Verherrlichung sagen.

Die Liturgie des Theodor von Mopsuestia

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17.   238 = 100).

Es

bestehen

aber die

Lobpreisungen Gottes

dar in , daß

er (der Priester)

be-

kennt, daß

I1lle

I 239 I Lobprei-

sungen

und

alle

Verherrlichungen

Gott

zukommen.

Es kommt ihm

zu

Verehrung

un d Dienst

von

un s

allen, un d vo r   allen) andern

(Go tt es die ns te n w ir d i hm ge

schuldet) de r heutige,

der

ein Ge

denkfes t der Gnade i st , die un s

15 .   237

=

99). Nach dieser

Segnung bereitet der Priester

das

Volk zu, i ndem I 238 I e r sag t:

 Empor eure

Gedanken vovv?

1 6. 23 8

=

99).

Es antwortet

a be r d as Vol k:

  Zu

dir,

Herrt

un d nachdem der Pries te r so

die Seelen

und

Gedanken der An

wesenden zubereitet

und

geordnet

hat,

spri ch t e r:   Laßt un s

dem

Herrn danken

darauf ant-

wort et das Volk:  Würdig is t es

und rech t

Während wir alle

in

diesen (Gedanken) verharren

und in

großer

Furcht schweigen,

b eg in nt d er P ri es te r d as Meß

opfer.

14. 237 = 98).

Manche

Priester

sagen

n ur : D ie

Gnade unseres

Herrn

J e s u

Christi

sei

mi t euch

allen es antwortet aber

das

Volk

mi t

dem Gegenruf:  Un d

mi t deinem

Geiste.

segnet vor allem das Volk mi t

diesen Worten:  Die Gnade unse

res Her rn J esu Christi und

Liebe Gottes des Vaters

und

die

Gemeinschaft

des

Heiligen

sei

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1. Zur Geschichte der Liturgie

Die Liturgie des Theodor von Mopsuestia

78

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19. (Synopsis 234 = 96).

Und

während jedermann sich zum

Schweigen

wendet

und wir den

Blick nach unten neigen, ruft der

Kirchenherold:  Laßt

uns

alle in

großer Furch t und Zittern

auf

stehn.

20. (241

=

102).Wirstehen

alle,

indem

wir

den

Blick in großer

Furcht

nach

unten neigen.

21. (241

=

102). Sowohl bevor

wi r  Heilig rufen

als

auch

da-

nach,

ne igen wir den Blick nach

unten wegen der Größe dessen,

was da geschieht, un d bringen

eben diese

Furcht

geziemend

zum

Ausdruck. Es gesellt sich

aber bei

alledem auch der Pries te r mi t

(lauter) Stimme zu

den

unsicht-

baren

Geistern.

22. (242 = 102). Nachdem alle

Anwesenden mi t (lauter) Stimme

gerufen

haben:

 Heilig, heilig,

heilig

i st der

Herr

Zebaoth , un d

sie allmählich wieder zum Schwei

gen zurückgekehrt s ind, se tz t der

Priester dann den heiligen Dienst

fort,

indem

er

vo r

allem

spricht:

 Heilig ist der Vater , heilig aber

a uc h der Sohn, heilig abe r auch

de r Heilige Geist.

23 .

(242 = 102). Danach

aber

stellt er (uns

vo r

Augen) auch

die uns erwiesene unaussagbare

Barmherzigkeit,

um deretwillen

er (Gott) (uns) die Oikonomia in

Christus zeigte, der, obwohl e r i n

der Ges ta lt Got te s war , sich ent-

schloß, die

Knechtsgestalt

anzu-

nehmen,

indem

erden ganzen un d

vollkommenen Menschen annahm

zur

Erlösung

d es g an ze n

Men

schengeschlechts

un d

die

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79

und harten (Gebote) löste, dievor

her mit

de r

Schwere des Gesetzes

auf

uns

lagen, und die

lang

dauernde Macht des Todes. Und

er schenkte uns unsagbare Güter

die höher s ind als alles mensch:

liehe

Denken,

um deretwillen

unser

Herr Christus auf sich nahm

zu

leiden, damit

er

die vollkom

mene Beseitigung

des

Todes

wirke

durch seine Auferstehung, und

er

versprach uns durch (wohl falsch

übersetztes sv

die Sel igkeit der

zukünftigen (Dinge) die Gemein

schaft  xOlvwv{a mi t s ich. Ganz

notwendigerweise aber gab er uns

dies Mysterium, welches uns wirk

sam  ZxavaJi; zu jenen (verheiße

ne n

Dingen) leitenkann; denn da-

durch sind wir wiedergeboren

durch

d as Symbol ( T v n o ~ ) der

Taufe.

24. Und das Gedächtnis des

Todes des Herrn begehen wir

d ~ r c h

diesenfurchtbaren

(Gottes-)

DIenst

und empfangen die

un -

sterbliche und geistliche Nahrung

des Leibes un d Blutes unsers

Herrn.

Denn

hierüber

gab

der

Herr,

als er dem Leiden

nahen

soll te , eine Belehrung an seine

Jünger,

daß w ir Christgläubigen

alle

durch

sie (die

Jünger)

sie (die

Elemente)empfangen (vgl.AaßSTB)

un d sie

tun

(vgl.   v

nO/Bire)

sollen.

Und

der Reihe nach

(wohl

= d x o A o v f ) w ~ ) begehen wir,

das

Gedächtnis

des

Todes I 243 I un-

seres Herrn Christi und empfan

gen hiervon

die unaussprechliche

Nahrung.

Und

durch

die (Dinge)

wird uns eine Hoffnung, die stark

genug ist , uns

zur

Teilnahme an

den

zukünftigen

(Herrlichkeiten)

zu

führen.

Diese und dergleichen (Worte)

sp richt d er P riester in

diesem

heiligen (Gottes-)Dienst und be-

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7/26/2019 Lietzmann, Die Liturgie Des Theodor Von Mopsuestia

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1.

Zur Geschichte der Liturg ie

Die Liturgie des Theodor

von

Mopsuestia

80

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reitet

uns alle

durch

die

Erwäh

nung d er

Dinge, die geschehen

sind,

darauf

vor, die Gabe unsres

Herrn Christi

in den

 auf

dem

Altar) l iegenden Elementen,

 

n ]OxB[/uwa zu erblicken.

25. (243 = 103) . Ganz not·

wendigerweise also

bringt der

Priester, indem

er

folgt dem Ge

setz des

Kultes (lB(]Wavv1]), Gebet

und

Flehen

Got t d ar

(n(]Oacpe(]Bt),

daß das Kommen des Heiligen

Geistes geschehe

un d

die Gnade

von dort komme aufdas Brotund

den Wein, die da liegen  n ]oxet-

/lBva ,

daß sie erscheinen (cpavwat)

wah rhaf ti g a ls L ei b un d

Blut

unsres Herrn Christi,

was

das

Gedächtni s der Uns te rb li chke it

ist.

26. (244 = 104). Der Priester

aber bittet,

daß auch

au f alle, die

versammelt sind,

die

Gnade des

Heiligen Geistes

komme,

damit

auch

si e, w ie s ie nach

dem

Bilde

derWiedergeburt zu

einem Leibe

vollendet wurden in

der Taufe),

auch

jetzt

wie

zu

einem Leibever

bunden werden durch die

Kom

munion des Leibes unsres Herrn

und in E int rach t un d Friede und

Arbeit

( a n o v o ~ )

an dem, was

recht

i st , zu e iner Einheit kommen und

zusammengefügt werden. Denn

blickenwir alleso

mi t

vollkomme

nem  reÄBws?

Sinn

auf

Gott, so

empfangen wir nicht zum Gericht

d ie G emei ns ch af t d es Heiligen

Geistes -

indem

wir zwiespältig

sind in unsern Gedanken, un d zu

Streitigkeiten und Kämpfen und

Eifersucht

un d

Neid neigen und

guten Wandel verachten - s o ~

dern wir erscheinen würdig, (dIe

Kommunion) zu empfangen, weil

in

E in tr acht und Friede und

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81

Arbeit

  a n o v o ~ ) an

guten (Werken)

und in

vollkommenem (reÄBws)

Sinn das

Auge

unserer

Seele

auf

Gott

blickt. Und

so wol len wir

uns

an

die

Kommunion der

heili

gen Myster ien anschließen und

un s

hierdurch verbinden mi t un

serem Haupt, unserem

Herrn

Christus, dessen Leibwir

sind und

von

dem uns

die Gemeinschaft

mi t de r

göttlichen Natur

kommt,

wie wir glauben.

27. So vol lendet der Pri es te r

den

göttlichen

Dienst

und

bringt

Fürb i tte da r für alle, fü r d ie d ie

Vorschrift besteht, daß sie allezeit

in der Kirche

erwähnt

werden.

Und danach geht er

über

zur Er

wähnung der jenigen, d ie abge

schieden

sind:

entsprechend dem,

daß

dies

Opfer

sowohl

in

dieser

Welt uns behütet werden läßt und

nach dem Tode d en

im

Glauben

Abgeschiedenen jeneunaussprech

liehe Hoffnung beschert, welche

alle Teilnehmer am Mysterium

Christi ersehnen und erwarten.

28.

I

245

I

Diese Gebet e ver

richtet der Pri es te r schweigend,

un d sofort ergreift e r m it seinen

Händen das heilige Brot und

blickt gen H imme l

und hebt

seine Augen empor. Einen

Dank·

sagungsspruch

tu t er

fü r diese so

g roßen Gaben und

bricht

das

Brot.Während es gebrochen wird,

b ete t er für das Volk,

daß

die

Gnade Gottes über ihnen sei, und

spricht so:

 D ie

Gnade unseres

Herrn

J

esu Christi sei mi t

euch

allen.

Das

Volk

aber

nimmt

das

entgegen und

antwortet

den üb

lichen

Spruch.

Un d

mit

dem

Brot

macht

er  der Priester)

über

dem

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7/26/2019 Lietzmann, Die Liturgie Des Theodor Von Mopsuestia

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1 So Schaeder: )..0;0.0 Hs.  .0 o . . ~ b die Synopsis p. 235.

2

Hs.

  denjenigen, der gebracht hat , in

der

Synopsis 235 = 97 . ~ t e h t

der

P lura l. Aus dem Folgenden e rg ib t s ic h d ie

Notwendigkeit

der Anderung

Schaeders.

3

So

faßt Rücker die

Stelle. Mingana

übersetzt

f l

those who gave

us

the

occasion) of becoming worthy

of

this offering.

1.

Zur Geschichte

der

Liturgie

Die Liturgie des Theodor

von

Mopsuestia

83

viel

und

unendlich höher und er

habener

als

wir.

Nachdem

e r m it

solcherlei Worten das Gebet be

e nd et u nd

d as Volk mit dem

Friedensgruß gesegnet hat,

ant

wortet

auch

dieses und erwidert

den

übl ichen Spruch, der

von

allen Anwesenden

gebetet

wird,

indem

sie ihre Häupter geziemend

neigen. Nachdem er so das Gebet

vollendet

ha t

und mit

diesen

(Worten) alles

zu

seinem Ende

gekommen i st und jeder Einzelne

v on i hn en d ara uf wa rt et ,

das

Heilige zu empfangen, da ru ft der

Kirchenherold:   Laßt uns acht

geben  neoaaXWlt€v)

 

und bereitet

mi t (lautem)

Ruf

jeden darauf

vor , auf

etwas

achtzugeben, was

nun

gesag t werden soll.

Der

Priester sprichtaber

(dann):  Da s

Heilige den

Heiligen

33. .. . Nachdem dies so ge

schehen is tund die ganze Liturgie

ein Ende genommen hat,

sind

wir

alle nunmehr eifrig darauf be

dacht,

das Opf er

zu

empfangen,

und von

dem

Tisch,

der

furchtbar

is t und über (jedes)Wort erhaben,

bekommen

wir die unsterbliche

und heilige Speise. Obwohl näm

lich diejenigen, die

zum Altar

ge

hören

und

für

den göt tl ic hen

Dienst bestimmt sind, zum Altar

herantreten

und (dort) die gött

l iche Speise empfangen, die übri-

32. (249 = 109). Nachdem

der

Priester gesagt

hat:

 Da s

Heilige

den Heiligen , antworten alle

1250

I und sprechen:  Einer

is t

heilig, de r Vater; einer

is t

heilig,

de r Sohn ;

einer is t heilig, der

Geist . . . sie fügen

aber hinzu:

 Ehre sei

dem

Vaterund

dem

Soh

ne

un d Heiligen Geiste in Ewigkeit

der Ewigkeiten, Amen. . . .

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31. (247

=

108).

Nachdem

so

a lles seinen Abschluß gefunden

hat,

ruft

wiederum

der

Kirchen

herold

und

e rwähn t mi t

kurzen

Worten diejenigen, fü r die jeder

mann

I

248

I

beten soll, und vor

allem

sprichter

dies:

 Wir

müssen

be ten für denjenigen, der dieses

Opfers gewürdigt wurde 2, a ls ob

jemand

sagte:

dafür  vnee rovrwv)

,

daß wir dieses Opfers gewürdigt

wurden 3.

Denn auch dafür wollen

wir

beten,

daß

wir

·würdig seien,

es zu schauen und dabeizustehen

und an ihm

teilzunehmen.

Und

damit

vollendet

der Priester

das

Gebet, d aß e r

bittet,

dies Opfer

möge angenehm  neoaöe ro,) sein

vor

Gott,

und daß

d ie Gnade des

Heiligen Geistes

auf

alle komme,

damit w ir wür di g sein können

seiner

Kommunion und

sie

nicht

empfangen zu r Strafe,

denn

sie ist

30 . (247 = 107). Am Ende

das ganze Brot gebrochen,

damit

wir Anwesenden alle (davon) be

kommen können . . . Nachdem

aber

d er P ri es te r

diese ganze

heilige Liturgie vollendet

hat,

be

ginnt er

das

Brot zu brechen, wie

es sich geziemt.

29. (246 = 106).

Und

deswegen

ist es Vorschrift, daß wir stück

weise

  ara Ideo

das leblenspEm

dende

Brot i n den

Kelch

Blut

das

Zeichen des Kreuzes

mi t

dem

Blut über dem Bro t

verbindet

und

vereint

sie

sammen.

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82

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7/26/2019 Lietzmann, Die Liturgie Des Theodor Von Mopsuestia

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1. Zur Gesch ich te d er Liturg ie

85

39. 214 = 78). Daraus kann

man

ersehen, daß es Wein

ist,

was

euch

in

dem

Kelch

von

unserm

Herrn Christus als Abbild seines

Blutes

gereicht

wird,

und zwar

auch gemischt mit Wasser.

41.   255 = 114). Nachdem du

aber   die

Kommunion)

empfan-

gen has t, s endest du Dank  sv

eWT{a und Seg en g eziemen der

weise

zu

Gott

empor,

u nd zwa r

du von dir selbst aus, d am it d u

kein Verächter dieser göttlichen

Gabe

seiest. Und

du ble ibst

  in

der Kirche), damit

du

auch mit

al len (übr igen

Kommunikanten)

Dankund

Segen nach dem Gesetz

der K irche

leistest,

denn

es ge

ziemt

sich

fü r

s ie al le , d ie d ie se

g eistlich e Sp eise

empfangen ha-

ben, daß sie zusammen gemein

sam fü r diese g roße Gabe Gott

Dank leisten.

4 0 . 2 55 = 114). Mit diesen und

ähnlichen   Gebeten)

empfängst

du die

Kommunion

der Mysterien,

i nd em d u sie in   dein)

Inneres

schickst.

38. (Synopsis 235 = 97). Diese

selben   D in ge ) g es c he he n

auch

beim Empfang

d es Kelch es.

D ie L i tu rg ie d es Theodor von Mopsuestia

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Diese Angaben sind so genau,

daß

sie uns erlauben,

nicht

nu r

Verlauf

der

hier beschriebenen Messe darzustellen, sondern

den Gedankengang

einzelner

Gebete zu erkennen.

Dadurch

W€lrd.en wir

in

die

Lage versetzt,

diese Liturgie

unserer

sonstigen

der

älteren

syrischen

Gottesdienstordnungen einzu

g l l e d ~ r n und ihre Ste llung innerhalb

der

landschaftlichen Ent-

WI1CkJuTIlg

zu bestimmen. Zum Vergleich ziehe ich folgende Texte

34.   251

=

Il l) .

De r

Lum, ,,1 .

der

das

Opfer

darbringt,

tritt

erst

heran und kommuniziert,

daß

es

d eu tl ic h i st , d aß e r

Opfer nach der

Gottesdienstes, die

in

dem

der Priesterschaft festgelegt

fü r alle darbring t : er ha t es

e be ns o w ie die andern nötig,

kommunizieren.

gen

aber   sie)

in

  einiger)

fernung von ihm empfangen,

ist doch deswegen in der

selbst kein Unterschied.

35.   253 = ll3). Mit

  Gedanken) tritt

jeder

elrlZeJlne

von uns heran, indem er

unten blickt und

seine

Hände

ausgestreckt sind

 

rechte

Hand

also streckt man

um das

Opfer, das

wird, zu empfangen, unter

legt

man

die linke.

37.

  254 = 113).

Du aber,

dem

du mi t deinen Händen

Leib

empfangen hast,

ver neigst

dich, denn es

is t ein

Bekellnt;llls

  oder svxaeWT{a der ~ a c h t ,

in deine

Hand

g eleg t 1 st . . .

großer

un d

w a h r ~ a f t i g e r

abe r d rü ck st d u Ilm an

Augen und küß t i hn und

ihm nunmehr d ei ne G e be t e

wie

unserm

Herrn Christus,

d ir nahe ist.

36.   254 = 113). Wenn

Priester

spendet,

spricht er:

Leib Christi . . . , deshalb

sagst auch

du nach ihm: Amen.

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Die Liturgie des

Theodorus

baut sich in folgenderWeise

auf:

1. Die Diakonen bringen die Elemente

au f

den Altar bededcken

sie mit

Tüchern

und stellen sich, mit Fächern wedeln ,

beiden Seiten

des

Altars

auf.

Die

Gemeinde

verhält

sich dabeI

schweigend. Nr. 1. 2. 3. 4.

2. Diakonenruf

und

Gebet der Gemeinde. Nr. 5.

3. Einleitungsgebet des Priesters. Nr. 5.

4. Friedensgruß des

Priesters.

Diakonenruf.

Friedenskuß.

Nr.6-8.

5.

Händewaschung der

Priester. Nr.9.

6. Diakonenruf: die Gemeinde

erhebt

sich.

Diptycha der

Lebenden und Toten . Nr. 10.

87

ie

Liturgie

des

Theodor von

JllIopsuestia

7.

Diakonenruf:

Blicket

au f das Opfer. NI'. 11. 12. 13 .

Gnadengruß des Priesters.

Nr.

13. 14.

8. Praefationsdialog. Nr.

1 5. 1 6.

9.

Diakonenruf: die Gemeinde s teht . N r. 19.20.21.

10.

Eucharistiegebet. Nr. 17. 18.

11. Sanctus. Nr.

17.21.

22.

12.

Priestergebet post

Sanctus. Nr.

22.

23.

Einsetzungsworte. Nr. 24.

Anamnese. NI'. 24.

13. Epiklese mit Bit te für die Genießenden. Nr. 2 5. 2 8.

14.

Fürbittgebet

des Priesters . Nr. 27.

15. Brotbrechen.

Brotstücke

werden

in den Kelch geworfen.

Dabei

Danksagungsspruch

des Priesters.

Gnadengruß

des Priesters. Das

ganze Brot

wird für die

Kom

munikanten in kleine Stücke gebrochen. NI'. 28. 29. 30.

16.

Diakonenlitanei.

Nr. 31. .

17. Priestergebet um

Würdigkeit . Nr. 31.

18.

Friedensgruß

des Priesters . Nr. 31.

19. Diakonenruf: Achtgeben.

Priester: Sancta sanctis

Gemeinde: Unus sanctus.

Nr.

31. 32. [928]

20.

Kommunion

erst des Klerus, dann der Laien. Empfang der

Hostie mit

der rechten

Hand

unter der d ie l inke l iegt .

Spendeformel:  d er Leib Christi ,

 das

Blut Christi . Die

Hostie wird geküßt und angebetet. Nr.33-39.

21.

Danksagung der

Gemeinde.

Segen. Nr.40-41.

Die Hauptteile entsprechen

in

der Reihenfolge und ihrem

liturgischen

Inhalt

zumeist

dem uns

durch

die

übrigen

Quellen

bekannten Typus des 4. Jahrhunderts wie ihn

vor

allem die

Musterliturgie der C Ap. zur Anschauung bringt. Indes zeigen

sich

gerade am

Anfang zwei bedeutsame Abweichungen. Nach

Theodor

werden

die Elemente

vo r

Beginn der eigentlichen Missa

fidelium

von

den Diakonen

au f

den

Altar

getragen, mit

Tüchern

bedeckt und von zwei fächerschwingenden

Diakonen bewacht

während die Gemeinde in andächtigem Schweigen dieser feier

lichen Handlung zusieht. Genau dieselbe Handlung beschreibt

Uns die Liturgie der CAp. 12, 3

aber

nach Friedenskuß und

Händewaschung und

unmittelbar

vor

dem

Gnadengruß

welcher

7 Lietzmann, Kleine SchriftenBd.

II I

1. Zur

Geschichte der

Liturgie

6

Cyr   Cyrill Hierosol., Katechesen aus der Zeit um 350: d ie

.

Betracht kommenden

Stellen ausgezogen

bei H. Lie tz

Liturgische

Texte

12 (Kleine Texte

Nr.

5), 14-16.

CAp.

 

Constit. Apost.

VIII 5-15

a b g e d r ~ c k t .bei LÜltzlTIa:nn

Kl.

Texte

61,

und

F. E. Brightman LIturgIes Eastern

Western 1 3-27:

eine Liturgi e aus der Zei t um 380,

örtliche

Zugehörigkeit

umstritten ist;

sie

stammt

wohl

aus

der

antiochenischen Kirchenprovinz,

hat aber

VÜ311E icllt

schon

Konstantinopeler

Eigenheiten.

Chrys. = Johannes   h r y s o s t o m ~ s Angaben. aus seinen anti

ochenischen

Homilien

der Zel t von 387 bIS 397,

zusammen

gestellt

bei Brightman 470-481.

Andere Schriftstellerzeugnisse sind

gesammelt

be i

Brightman

481-490

darunter besonders wicht ig die des Dionysius Areo

pagita.

Ja .  

Jakobusliturgie in ihrem g r i h i s ~ n

Text

be i BI i.1

5

h1bman

31-68;

de r syrische Text is t mit Ubersetzung

edIert

Ad.

Rücker in LitQu

4 (1923).

[9 J Ba . und Chr.

=

Die

byzantinischen Liturgien des Basilius

und

des Chrysostomus,

in synoptischem

Abd ru ck d er

ältesten Form bei

Brightman 309-344.

Nest.   syrische Liturgie der Nestorianer nach der englischen

Übersetzung bei

Brightman

247-305.

Br.   bezeichnet stets das Werk von Brightman.

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7/26/2019 Lietzmann, Die Liturgie Des Theodor Von Mopsuestia

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  Zur Geschichte der Liturgie

89

ie

Liturgie

des

Theodor

von lVIopsuestia

nischen

Liturgien

Ba. und ChI .

nicht

haben.

Dagegen is t

es

an

scheinend

Johannes

Chrysostomus bekannt, weil er

von

einem

solchen Gebet

redet , das

nach Anweisung des Diakonos in

der

Gläubigenmesse

von der

Gemeinde

respondiert

wird

  v n a ~ o v e r e

und

inhaltlich

zu

dem Text

der

CAp. vortrefflich

stimmt

(BI . 472f. 476. 478,13). Diesem Gemeindegebet folgen zwei Ge

bete

des Priesters: das erste is t

ein

Dankgebet, das

zweite enthält

die

Bitte um

Würdigkeit

des

Priesters

(NI . 5).

Was

uns

von

dem

Inhalt des

ersten berichtet

wird, ha t

Parallelen

in CAp. 11:

der

 Dank

fü r

die

Kenntnis

der

wunderbaren

Geheimnisse erinnert

an 11, 2 ~ J j e v Y f l a yvwaewc;

oov

s

n[tZv

els sntyvwaty

 rijs

aijs

0 6 ~ 1 7 s

und

die

Erwähnung

des Leidens,

 d a er versprach, uns

alle

von

den Toten zu

erwecken

und in denHimmelzu bringen , begegnet

sich mi t 11, 6

~ r ~ t w v

av rovs

-rijs

alwvtov Cwijs

nachdem

11, 5

au f die Erkaufung

durch

Christi Blut hingewiesen ist. Für das

zweite fehlen in CAp. Parallelen,

man müßte denn

au f

das 12,4

erwähnte

stille

Gebet

des

Priesters

verweisen,

das

während der

Opferprozession gesprochen wird: aber es

wird

uns

nichts

über

seinen Inhalt mitgeteilt. In den späteren

Liturgien ist

das ers te

verschwunden:

schon

in

CAp.

11

war

ja

die

 Dank

sagung höchstens in

der Einleitung

11, 2

zu

finden, und

der

Rest

wa r Bit te um Schutz und Ret tung de r Gemeinde. In Ja .

begegnet

uns

ein solches

Bittgebet

fü r die Gemeinde in dem

Offertoriumsgebet 0

ßeo

s

0 OU Ja . 46, 21

 

syr. 7, 2 und

an

sekundärer

Stelle in

den Vorbereitungsgebeten vor

dem Beginn

Gläubigenmesse (32, 15-23 . Ba. ha t eine ganze Reihe ähn

licher Gebete: 309-312.

Dagegen

is t

das Gebet

um

Würdigkeit

Priesters in

mannigfachen

Formen anzutreffen:

Ja .

45-49,

ChI .

316-320:

es

is t zum typischen

Offertoriumsgebet ge

wordlBn.

Man

darf

sich

durch

die

Überschriften

eVX 7 nw rwv

316, 10; 317, 8

nicht darüber täuschen

lassen,

daß in

diesen Ge

nicht

die

opfernde Gemeinde,

sondern der Priester fü r

sich bittet.

Die Zeremonie des Friedenskusses, e ingele itet

durch den

l< riedenlsgruß des Priesters und die Aufforderung des Diakonus,

entspricht

völlig

der

Vorschrift von CAp. 11,7-9 und,

wenn

mi t leichten Veränderungen, den

Angaben

in Ba. ChI . 320f.

In Syrien

is t

sie

durch

Gebete

erweitert

worden, Ja . 43, 11-44,2

syr. 3-5 und

bei den Nestorianern

(BI . 281, 28).

[93 Es folgt die Händewaschung des zelebrierenden

Priesters

des übrigen Klerus

wie in CAp. 11, 12.

  Johannes

Chrysostomus

de c o m p ~ n c t . Demetr. 3,(1, 127b ~ o n t f .

PG

47, 398Br. 473, 18) da:ruiCoVTUt dAA1 AOVs

W OVTOs TOV ~ w e o v

neOfJrpeeea{}w

i st n icht

deutlich

genug, um die Opferprozession der Dlakonen nach

dem

Friedenskuß

zu

bezeugen;

unter

dem

TO r5 öeov

neoarpeeetv

kann auch

derKom

plex der Anaphora

im

engeren Sinne gemeint sein.

88

den Praefationsdialog einleitetl: also an der Stelle, wo bei Theo

dor der

Diakon

ruft: blicket

au f

das Opfer 11). .

Dieser

Diakonenruf dürfte der

Rest

der

emst an dIeser.

stattgehabten

Opferprozession sein.

Bei

Theodor haben .wlr

bereits

eine

weitere

Stufe der Entwicklung vor uns :

dIe

prozession

is t aus der Anaphora herausgenommen

und

Einleitungshandlung

der

Gläubigenmesse

gema?ht

worden.

nächste Stufe

finden

wir bei

Dionysius

Areopaglta

de

eccl.

arch. c.   2, p. 284 un d 3, 8, p . 293f. Corde rius 3, 425 B.

437

A.

BI . 488, 1-5 , wo gleichfalls diese

~ r o z ~ s s l O n vor

 

Friedenskuß gelegt ist , aber

davor

noch als

E m l e I t l ~ n g

der Glau

bigenmesse die

Rezitation

des Symbols durch dIe ganze Ge-

meinde gelegt ist.

In

den

späteren Liturgien

des  

Mittelalters i st dann diese Prozession

zu dem Emzug

d

Ch

b

  Chors be-

ausgebildet worden,

den e r eru

sgesang . .

gleitet: in

der Jakobusliturgie

folgen

Einzug mIt O f f ~ r t o n u m s -

gebet, Symbol,

Friedenskuß a u f e i n a ~ d e r

(BI .

41-43 ,

m Ba. und

ChI . Einzug, Offertoriumsgebet,

Fnedenskuß, Symbol

318

bis 321).

In der späteren

syrischen

Liturgie

der JakobIt en

.

diese

ganze

Prozession weggefallen,

und

die

Reste der

Zeremome

sind in

den

Anfangsakt der Katechumenenmesse

v e r l e g ~

(BI . 71

bis74; Renaudot 2,3). Im nestorianischen Ritus

~ o l g e n emander:

Opferprozession

unter

Gesang

mit

~ e b e t e n

des ~ n e s t e r s

Symbol,

Händewaschung, Rezitation der

DIptychen,

F ~ I e d e n s k ~ ß

267

bis 281). Es

is t

deutlich,

daß uns nunmehr

In de r LIturW

e

Theodor der erste Schr it t zu der

Ausbildung

des großen Emzuges

bekannt

geworden

ist.

[929] Die

nu n

in

NI .

4.

5 folgenden

Gebete entsprechen

den.

CA

10

2-22

un d 11 1-6vorliegendenFormularen. Das erste wIrd

p. ,

k

nicht mehr

in Schweigen, sondern

vom

Ruf des  a onen

kündigt

(NI .

4 ausgeführt

und

i st e in

Gebet,

 d as den

lichen avvMCls

geziemt

(NI . 5), a lso

ein

G e m e i ~ d e g e b e t

. ..

muß das

allgemeine

B i t t g e b e ~

sein, w ~ l c h e s

J ? I a k ~ n

rezItIert

und dessen einzelne Sätze dIe Gememde

mIt

~ v e t B dsrjeJov be

gleitet. CAp. 10,

2-22. Es f i ~ d e t

sich

a n ~ l o g

in Ja ..

44-48

.

~ a ß o A t ~ ~ avvan rJj nach dem Fnedenskuß, wahrend es

dIe

byzantl-

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1

Anton

Baumstark, Die Messe

im

Morgenland, München 1906, 119.

2 Dionys.

Areop. de eccl.

hierarch.

c.

IU

3 §

9.10

(PG 3, 437f. ) rwv

  6

[ee

wv

  rvxwv ij {lBra e l e ~ V I } V

avaQQI l1ts

 

rovrwv

  ua{} Sv eYQTJrw {Jear OV

[eeovQYTJ{}svrwv

earws en{neoa{}ev rwv aytwrarwv

aV{lßdAwV Man

ras xeieas 0

[eeaexTJs v{ urw

3

Auch Johannes Chrysostomus

kennt

dasVaterunser als Vorbereitung der

Kommunion,

horn. in Genes.27, 8 (4, 268a

Montf.;

PG 53,

251;

vgl. BI . 480).

91

ie Liturgie des

Theodor von

Mopsuestia

nebeneinanderstehen. Die

Form der älteren Liturgie (OAp. und

Ja . Ba. Ohr.) faßt den Konsekrationsakt als Op.c d   d t

'h d  ß d' , , 1er un g Ie er

1 m .emgema ,Ie FurbItte

fü r

dIe opfernde lebende

un d

tote

Gememde

und

KIrche

ein. Bei dem Areopagiten und d N t

. t I d' en es 0

nanern s e I t Iese Fürbitte

hinter

[931] dem

O.cr

  d

. ue r OrIum

un

unterstreICht

dadurchden

Opfercharakter diesesAk t E h t d

A

h

· I b es. s a

en

  nsc

em,

a.

so

die

Umstellung

des Fürbittgebetes

in

die Nähe

des OffertorIUms

sekundär ist, denndas Offertorium

is t

u b

h t

t

 .

Z

er aup

ers m ] u ~ g e r e r mt l iturgisch ausgebaut

worden.

1

Diese Auf-

f ~ s s ~ n g

wurde dem Befunde

be i

de r Theodorliturgie

stimmen

dIe 1m a l l g ~ m e m e n dem

Typus von

OAp. folgt und es dadurch

nahelegt,

dIe davon

abweichende

Dublette als sekundäre

Ände

rung

anzusprechen.

  Es

folgt

ein.Dia:wnenruf

(Nr.

11. 12. 13), der nu r wenig ver-

andert

auch

grIechIsch 2 in Ja . (Br. 49 18) erhalten ist·

I

_

 

, , .  TCQoaax

w

-

p8V

Tn ~ y t q avmpoQf . Sv elQ1}vn Ti(> {}ei(>  TCQoacpsQew.

In

Ba . Ohr.

(321, 4) davon das S ~ i c h w o r t  TCQ6aaxwpev übriggeblieben.

Nun begmnt der Pnester sem Am t mi t

dem

Gnadengruß II

0

13, 13 wie in OAp. 12,4 und Ja . 49, 32 (syr. 9 Ba . Ohr. 321

d81:

auch

:verkürzt

werden

kann

(Nr.

14),

e r ande rsw;

wmtert,

wIrd

(Ja. 9 .Nest . 283,4). Der ura lt e

Dialog

der

PraefatlO folgt, freilICh mIt Besonderhe iten imWortlaut OA

12,5 hat.

avw

Tav

vovv,

Johannes

Ohrysostomus

(Br, 473) s a ~ t

e?enso wIe. a. 4 avu;

a x w p ~ v

Tav vovv

x

T a ~ x a Q ö t a ~ ; Ja . syr . 9

gIbt et,:a avw

 T aVTWV

r;pwv

TOV

vovv xat, x a Q j { a ~

wieder,

aber

der syrIsche

Text

ha t

auch

das

erste

Wort im P lura l

J

.. d

h H d

h

JOOl,

un

manc e an sc nften brmgen dIe zweite

Person Plural '

I

I

  d   IS , a so

  T C ~ V T ~ V v p w ~ : a sm WIr schon

bei

unserem syrischen Text. Aber

~ I e l l e l C h t gIbt

~ ~ . : : ~ t ~ ~ : : l ~

nu r avw Tav vovv wieder: die

Peschita

ubersetzt

Eph.

4, 23

Ti(>

 TCVevfJ,au TOV v o a ~

vfJ,wv o ~ : . : ~ ~ ,

J ~ o : : : :

Ba. O h ~ 3 2 ~

~ a b e n

avw axwfJ,ev

x a Q ö t a ~

DieAnt or t

lautet

a l l g e ~ e m

WIe

m OAp. 12, 5

eX0fJ,ev

  T C Q a ~

Tav

XVQLOV;

das

einfache

  zuDIr,

H ~ r r

Theodors

is t

auffällig,

ha t

aber

seine Parallele bei

den Nestorlanern (283, 12):  ZuDir Got t Abr aham d I k

d

J

k

b

  s un sa a s

un a 0 s .

Die

nächsten

Dialogworte entsprechen

wieder

dem

üblichen

Formular

OAp.

12,5.

Wohl an dieser

Stelle

erklingt nun der

H. L i e t ~ m a n n M e s s ~ und Herrenmahl, Bonn 1926, 81ff.

Der s Y l l s c ~ e Text ~ u c k e r s ha t es :{licht

und

ebensowenig die mir

bekann

Drucke

sYl lscher MIssalien

von

Qozchaja 1855 und Rom 1843 b

d'

bersetzung

von Renaudot 2, 30

ha t

ecce oblatio infertul et maiesta x r ~ t u ~ ~

1. Zur

Geschichte der Liturgie

Bei dem Jerusalemer Kyr il l (Oat. ill.

5,

2) geht die

Hände

waschung dem Friedenskuß vorauf : das is t wohl die ursprüng

liche Anordnung.

Hr .

Baumstark

1

ha t darauf hingewiesen, daß

in

ältester

Zeit die Annahme der Naturalspenden un d die Aus

sonderung

des zur

heiligen

Handlung

Notwendigen aus diesen

eine Säuberung der Hände

nach

sich

ziehen mußte.

Die gleiche

Reihenfolge

vo nWaschung un d Friedenskuß begegnet uns in der

westsyrischen

Liturgie

(Renaudot 2, 11. 20) un d be i

den

Nesto

rianern

(Br . 271, 13

und

281, 28). Zu Theodor stimmt dagegen

die

Anordnung bei Dionysius Areopagita (Br. 488).

Nun folgt, durch einenDiakonenruf eingelei tet , die Verlesung

der kirchlichen Diptycha mit

den

Namen der Lebenden und der

Toten , deren die Gemeinde beim Opfer gedenkt. Genau an der

gleichen

Stelle zwischen

dem vorangehenden

Friedenskuß

und

der nachfolgendenWaschung nennt derAreopagite

die Diptychen

(Br. 488).2 Auch die syrische Nestorianerliturgie hat sie mitsamt

dem Fürbittgebet

zwischen

denselben beiden Akten ,

nu r

daß

diese, wie

gesagt,

ihrerseits die Stellen getauscht haben; also so:

Waschung,

Diptychen,

Friedenskuß

(Br. 271,

13;

275,

1;

281, 28).

Die ägyptische Markusliturgie

ha t

die

Diptychen

in das

eucha

ristische Hochgebet eingeschoben (Br. 126-131). Dagegen findet

sich

da s

die Diptychen einschließende große Fürbi ttgebe t in

oAp. 12,40-13,9 in direkter Verbindung de r Epiklese folgend,

und

ebenso bringen

es Ja . (Br.56f.

syr.

25-49) und Ba. Ohr.

(Br. 330-337): bei

Kyrill von

Jerusalem Oat . il l. 5, 8-11,

und in

diesen Liturg ien bildet das Vaterunser den Abschluß un d zu

gleich

die

Vorbereitung au f die Kommunion. In diesem letzteren

Sinne haben auch

die

Nestorianer

3

das Vaterunser (Br. 295, 31),

obwohl sie das

Fürbittgebet

an früheren Stellen bringen.

Das

Erstaunliche

an unserer Liturgie i st abe r nun ,

daß

hinter

de r

Epiklese,

entsprechend

der

Reihenfolge

von

OAp.,

wiederum

ein Fürbittgebet folgt, indem fü r die Lebenden undfür die Toten

gebetet wird (N. 27).Wir haben also

eine

regelrechte Dublette

greifbar

vor

uns,

in

der zwei verschiedene Riten unausgeglichen

90

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7/26/2019 Lietzmann, Die Liturgie Des Theodor Von Mopsuestia

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  Auch Serapion von Thmuis (Kl. Texte 61, S . 17 , 15) liest e b e n ~ o

2

Ob Johannes

Chtysostomus

diese einfache

Form

auch hat, Wle es.nach

der Zusammenstellung

beiBrightman 474, 14f. scheinenkönnte,

is t

völhg un.

gewiß. Die S.479 zitierten Stellen beweisen nichts für

das

Fehlen

der

Zusatze

un d des

Benedictus.

Diakonenruf, der die Gemeinde

mahnt,

sich

in

Andacht

un d

ehr

fürchtigem

Schweigen

zu erheben

(Nr. 19, vglo

20.21). In

Ja .

49

17 is t

diese Aufforderung mit

dem eben

erwähnten

ne

6aa

x

OJ

usw. verbunden, in Ba. Chr. 321, 9

geht

sie dem

G ~ a d e ~ g r u ß

voraus, in CAp. 12,2 steht sie vor der OpferprozesslOn m

der

Form:

Oe{}Ol neo<;

xvewJ {U3-ra. rp6ßov

XUl

-re

6

{ ea-rw-rs<;

dJfhSY.

neoarpeesw, was an die

ng6aaXWfhsy- F o ~ m e l ~ r i n n e ~ t .

.

Das

Eucharistiegebet selbst entspncht mhaltlIch mcht dent

Muster von CAp. 12, welches

durch das

große

s ~ n a g o g a l e

D a ~ k ~

gebet charakterisiert wird.

Wir

befinden

uns . v l e l m e h ~

de ?-thch

auf

dem

Wege zu den kurzen Anaphoren

der spateren

ZeIt, dIe nur.

allgemein Lobesformeln enthalten,.

und  93 J denen 50:

syr. 1of. e in e gute Vorstellung gIbt. DI.e E n t w I C k l ~ n g Ist be l

Theodor aber bereits insofern über

Ja .

hmausgeschrltten, als er

auch diesen Gebetsteil trinitarisch formulier t, wie es Ba. Chr.

322f. und Nest. 283f. de r Fal l ist. Johannes Chrysostomus

(Br. 474)

steht

ebenso wie Ja . dem Typ

von

CAp.

noch näher,

und selbst bei Nest. 283, 35f. is t eine Erinnerung daran erhalten.

Den

Lobpreis  von jeglicher

Kreatur und von  unsicht

barenWesen kennt auch Kyrill (Cat. ill. 5 6), und m 323, 10

begegnet noch eine deutl iche Anspielung auf ih:r.

Der Ubergang

zum

Sanctus w ird h ie r

wie

überall

durch

dIe

Nennung der

Seraphe von J esaias 6 gewonnen.

Das Sanctus

begegnet,

wenn

anders die

Mitteilung in 17

erschöpfend ist, in seiner einfachsten

Form

ohne das BenedICtus,

wie in CAp. 12, 28; sogar d ie k le ine Ergänzung

SVAOY Y)-rO<;

sl<;

-rov<;

alWYu<;,

afh1}Y, die CAp. anfüg t, i st

nicht

vorhanden. Vbn.der

gleichfalls einfachen ä g y p t i s c ~ e n

F o t l ~

des

S a ~ c t ? s

u n t e r s c h e I d ~ t

s ich die unsrige

aber

auch, mdem SIe den bIblIschen Text

-rY <;

00;1]<;

av-rov beibehält 2 und

nicht

wie die Ägypter -rfj<;

aylu<;

aov

06; Y <; l ie st (Br . 132, 9 ; 176, 3; 231, 35).

Es folgt das Post Sanctus (Nr . 22. 23), die W e ~ t e r f ~ ~ r u ~ g des

begonnenen Gebets

durch

den Priester, und

zwar

m t n m t a ~ I s c h e r

Form

wie

Ja .

51

=

syr. llf. - ähn li ch

auch

Chr. 324

 

wahrend

CAp. 12, 29f.

nur Vater

und Sohn nennt ..

Im

~ o r ~ g a n g s c ~ e i n e n

ähnliche Gedankengänge entwickelt

zu

sem, WIe SIe auch  

den

1 Darüber Lietzmann, Messe un d Herrenmahl 33. 54.

2 Lietzmann, Messe und Herrenmahl 50-68, bes.

60f.

93

ie Liturgie des Theodol' von Mopsuestia

'brigen Liturgien begegnen; es wird au f das Heilswerk Christi

ingewiesen

unter

Bezug au f die

olxOYOfhlu

(wie Ja . 51,

22

  syr.

13, l l , Chr. 3 2 7 ~ 2 6

und

die

f h O e r p ~

OOVAOV

von

Phil2, 6 (wie

r. 326, 2). Die Uberwindung der Macht des Todes

durch

Christi

eiden und Auferstehung wird

in Wendungen

ausgeführt, die der

eit Hippolyts

Liturgie

 Klo

Texte 61, S. 26, 17ff. ) bekannten

adition entsprechen und in mancherlei Variationen überall

egegnen.

Die Einsetzungserzählung selbst

wird

nur

angedeutet

(Nr. 24)

it

den

Worten:

 denn

hierüber

gab

der

Herr,

als

er

dem

Leiden

nahen sollte, eine Belehrung an seine Jünger . Die Worte er

innern an die entsprechenden Einleitungsworte in Ja . 51,22

p,SAAOW OB

-rOY

lxovawy   {}ayuroy   xu-ruoexea{)m.

Daß

die Perikope

selbst

nicht

wörtlich

z it ie rt oder ausführlich behande lt

wird

mag aus dem gleichen Motiv herzuleiten sein,

das

auch in

Handschriften de r Nestorianerliturgie

ihre

Auslassung ver

ursacht hat: die mysteriöse Scheu vo r

dem

Aussprechen der

heiligen

Worte

außerhalb der sakramentalen Anwendung.

[933J

Die ebenfalls nur kurz angedeuteteAnamnese (Nr. 24) be

ziehtsich auffälligerweisenu r au f

den

Tod des

Herrn.

Die alte

Tra

dition der

Liturgien

seit

Hippolyt nennt daneben stets

die Auf

erstehung.

Nur i n

gallikanischen Messen findet sich gelegentlich

die reine Todesanamnese

2

, wozu wir also hier ein überraschendes

Gegenstück finden. Man darf zweifeln, ob wir hie r Spuren einer

uralten

liturgischen Überlieferung

oder

nicht vielmehr

spätere

Biblisierung vor uns haben: Paulus

nennt

ja

in

der die Anamnese

beginnenden Stelle, aus der dieser Teil der Liturgie ja überhaupt

entsprungen is t, I Cor. l l , 26, nur den Tod als Gegenstand des

Gedenkens.

Die Epiklese (Nr.25) mi t

Wandlungsbitte ha t eine knappe,

scharf geprägte Form: am nächsten kommen ih r die

Worte

des

Berichtes bei

Kyrill

Cat. ill.

5

7 nueuXUAoVfhSY -rOY rptAay{}ewnoy

{}SOy

 r aywy nysvfhu s;unoa-relAUt snl

-ra.

neoxslfhSya, lyu not1}an -rOY

fhSY

ae-rOY

aWfhu

Xewrov -rOY

OB

olyoy ulfhu

Xewrov

CAp. 12, 39

ist schonweiterausgebaut; aber das 8nw<; anorp1}1J J -rOY

ae-rOY

-rov-rOY

aWfhu -rov

Xewrov

aov usw. erinnert an das lyu rpuywaw Theodors.

Ja . 53 ha t dieselben

Grundbestandteile

wie CAp., die dann

auch

in Ba. Chr. 329 wiederkehren, aber

mi t

so reichen Erweiterungen,

1. Zur Geschichte der Liturgie

92

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7/26/2019 Lietzmann, Die Liturgie Des Theodor Von Mopsuestia

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daß

die

Texte weit

von

Theodors Formulierung entfernt

sind.

Sehr bemerkenswert ist, daß neben dem Hei li gen Geist auch

die

Gnade

Xaetl;)

erbeten wird, daß sie

 von dor t komme au f

das Brot

und

denWein

; da klingt irgendwie

das uralte Didache

gebet

(13, 6)

durch: eMHrw Xaetl;

xa l naed{}{r;w 0

xoafhol;

O ~ T O I ;

Daß

sich diese

Erinnerung

an

älteste Formen

in

der

antiocheni

schen

Einflußsphäre gehalten hat, wird uns dur ch

J

ohannes

Chrysostomus

(BI . 474, 22) bezeugt,

der d en

Priester

schildert,

der

nicht

Feuer herabbete, sondern Td

n Vfivfha

Td ayw V XaL TY) V

, , \ , \ _ d - -

{} . -

tXSTrJeW V

snt

nOAV nOtstTat  

t Va 1]

xaetl; snmsaovaa TT/ Vutq. ut

exef VrJl; nk

ana VTw V o:va1pT/

1pVXal;

usw. (de

sacerdotio

3,4;

t.

1

p. 383a Montf.; PG 48,642). Und auch an

der anderen

Stelle,

wo

er ausführlicher

au f die

Epiklese zu sprechen kommt,

wird

dasWort Xaetl; erwähnt: der

Priester

s teht am Altar mi t

erhobe

nenHänden xaAw V

Td

nvsvfha Td ayw V TovnaeaysvBa{}at

xa l

a1paa{}at

TW V neOXElfhB VWV nOAAY)

navxta nOAAY)  1tY I},

oTa V

 5t 5 TY) V xaew TO

nvsvfha,

oTa V

xadA{}T/, oTa V l11prJTat TWV

neOXstfhB VW V

(de coemeterio

et cruce 3;

t.

2 p. 401 d Montf.;

PG

49, 398). Durch Theodor wer

den wir ermutigt, in

diesen Worten

keine Umschreibung des

Referenten, sondern

eine Anspielung

an

den

Wortlaut der

anti

ochenischen Liturgie

zu

sehen , d ie also

auch neben

dem n Vsvfha

ayw V die

Xaetl; nannte.Daß die Genießenden

die

Segnungen

dieses

Geistes

empfangen mögen

(NI . 26),

is t die typische Fortsetzung

der Epiklese i n den meisten Liturgien und begegnet

schon

in

CAp. 12, 39.

Aber

die

hierangedeuteteForm ha t ihre Parallelen

zu

nächst

in

der

Basiliusliturgie: da finden wir die Bitte, [9 J daß

der

HeiligeGeist komme

üp nfhul;

xa l

enl Ta neoxstfhs Va 15wea TaVTa,

und weiterhin auch die Betonung der Einheit

der

Gemeinde:

nfhul; 158 naVTaI; TOVI; ex TOV lvdl; aeTOV xa l TOV nOTrJetov fhsdxo VTal;

6 Vwaat aAA1}AOtl; cll;

hdl;

n VeiJfhaTOI; Xot Vw Vta V

(Ba. 329, 29; 330, 13).

Doch scheint

die

Theodorliturgie

diese

Gedanken noch

erheblich

weiter ausgebaut

zu

haben.

Auf

die Epiklese folgt dem normalen Schema entsprechend

das

Fürbittgebet des

Priesters (NI . 27),

wobei ausdrücklich

au f

die

vorgeschriebenen Klassen von

Personen

verwiesen

wird und

die Verstorbenen noch

besonders

hervortreten. Dieses

Gebet

finden

wir überall,

aber

unserem Formular scheint der Tex t

der

Jakobusliturgie am

nächs ten zu

kommen, wei l darin das

Ge

dächtnis der Toten auch

gegen

Ende erfolgt

 Ja .

l

57,12   Ja .

1 Deutlicher bei C. A. Swainson, Greek Liturgies, Cambridge 1884, 300,   -

301,3.

syr . 41,

12-43,

2), während in CAp. 12, 43 und Ba. ChI . 332, 4

die

Toten

an ziemlich früher

Stelle genannt

werden.

Das

Brotbrechen

wird begleitet von einem Gebet und

abge

schlossen

mi t dem Gruß

n

Xagtl;

TOV

xvgtov nfhW V  IrJaov

Xe

WTOV

peTa na VTw V vfhW V: danach werden

die

Brotstückchen in den

Kelch

geworfen (NI . 28. 29. 30).

In

CAp. f inden wir

hierüber

keine Anweisung,

aber

der

Gruß desPriesters in

der

Form

n

clg1}

v

rJ

{}eov

f h ~ T a

n a V T w ~

Vfhw. V

is t

an

dieser

Stelle vorhanden

(13, 1).

DIe nestorIal1lsche LIturgIe ha t das Brotbrechen und dieMischung

von Brot

undWein auch an dieser

Stelle

(BI . 289, 15-293, 13);

aber

die

übrigen Liturgien bringen

dies

hinter der Elevat ion

 Ja .

62,

8-32.

Ba. ChI .

341,19).

De r Xagtl;-Gruß

begegnet in

Ja .

(61, 14

 

syr.

53,2) , wenn auch

mi t

Erweiterungen. Der

Zusatz von Ta ÜBrJ im

griechischen

Texte von J a. s tammt aus

Ba. Chr., wodieses

Wort

statt Xagtl; denGruß eröffnet (BI . 337,28).

Dann folgt eine kurze Diakonenlitanei (NI . 36) , welche ihre

Entsprechung

in

CAp. 13, 2-9

hat, folgt

die

Brotbrechung,

wie

ausdrücklich

bemerkt wird

(NI .

31

Anfang). Diese Litanei is t

auch in

Ja . 58,

19-59,

13   syr . 47, 6,

Ba.

ChI . 338, 2- 6 ver

zeichnet.

Dann beg innt bei Theodor e in Gebet um Würdigkeit

der

Ge

nießenden,

das mi t dem Friedensgruß

abgeschlossen wird, bei

dessen Respons die Gemeinde dieHäupter

neigt;

also doch wohl

ein   Inklinationsgebet (NI . 31), wi e es

in

CAp. 13, 10 vorge

bildet

is t und voll ausgestaltet

in den späteren Liturgien vor

uns

steht.

Aber in

diesen is t

das Gebet

zweigeteilt,

indem das Vater

unser

mitten

hineingeschoben ist.

Das Gebet

CAp. 13, 10 be

ginnt

0 {}sdl; 0

fhByal;: ihm entspricht

also

das

ebenfalls

mi t

0 {}SOI;

anhebende Gebet Ja .

58, 19 = syr. 47,

7,

Ba. 338,

8, und

der

Inhalt bestätigt

das.

Aber

die

Bit te um Heiligung von Leib und

Seele

fürdenwürdigen

Genuß desAbendmahls

setzt

sich in dem au f

das Vaterunser

folgenden

Inklinationsge

be t Ja .

60, 30 

[935

J

syr.

51,

5, Ba.

ChI . 340, 13 geradlinig

fort

(vgl. Ja . 59,

7.

8

mi t

61,

2.

3;

Ba.

338, 24ff., ChI . 338, 22f.

mi t Ba.

340, 21:

axaTaXet-

TWI;)

und beweist damit die innerliche Zusammengehörigkeit

dieser

beiden

Gebetsteile.

Bei

Ja .

s teht der

Xagtl;-Gruß

hinter, in

Ba. ChI .

der

eABrJ-Gruß

vor

diesem Gebetskörper :

dafür

i st aber

bei al l diesen

Liturgien der Friedensgruß

  eleJ]vrJ nuaw zwischen

Vaterunser

und

Inklinationsgebet eingeschoben  Ja. 60, 22

 

syr. 51, 1,

Ba.

ChI . 340,

7 . Diesen Friedensgruß bringt

Theo

dor nach

dem Inklinationsgebet,

wie

bereits oben bemerkt

ist.

94

  Zur Geschichte der Liturgie

Die Liturg ie des Theodor von Mopsuestia

95

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7/26/2019 Lietzmann, Die Liturgie Des Theodor Von Mopsuestia

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97

ie

Liturgie

des Theodol VO n Mopsuestia

ilntiochJia

und

Konstantinopel,

sondern auch rückwärts

zu dem

e r u s l e m e ~ K ~ r i l l

un d

vorwärts zu

Dionysius Areopagita ver-

olgen.

  c h h e ~ h ~ h aber

~ e h e r

wir

auch

zahlreiche Verbindungen

 

den b y z a n t ~ l l s c h e n

LIturgIen des Basilius

und

des Chrysosto

lnus

au f der

emen, des

Jacobus und

den nationalsyrischen

For

lllularen

au f der anderen

Seite laufen. Die Liturgiewissenschaft

at

großen Anlaß,

Hrn.

Mingana

für

seine wertvol le Gabe zu

anken.

1 Zur Geschichte

de r

Liturgie

Die Elevation

wird

eingeleitet

durch

den

Achtungsruf

Diakonen. Dem

Sancta Sanctis

des

Priesters respondiert

das

mit

einem zweigliedrigen Spruch,

der mit slr ywr beginnt. So ist

es

auch in anderen

Liturgien,

aber

wir

können eine Entwicklung

dieses Spruches klar übersehen.

In

CAp. 13, 13

is t

der erste Teil

rein christologisch,

de r

zweite vereinigt

das

Gloria

derWeihnacht

mit

dem Hosianna und

  enedictus qui venit In

Ja . 62,4 finden

wir das

in

starker

Verkürzung: nur der Kern

des ersten Teils

ist

stehengeblieben,

der

zweite

zu

einer

kurzen

doxologischen

Formel

geworden;

Ba.

Chr. 341,17

=

393, 15

haben das übernommen,

lassen

aber den zweiten

Teil ganz weg.

Die

syrischen

Liturgien

 J a. syr. 53, 7 vgl. Apparat haben statt de r christologischen eine

trinitarische

Prädikation und lassen

den zweiten

Teil auch fort.

Theodor steht zwischen diesen Formen: e r ha t

den

ersten Teil

bereits trinitarisch,

b ri ng t a be r au ch

noch

die Doxologie des

zweiten Teils,

natürlich

diese

nun auch in trinitarischer

Gestalt.

Die

Kommunion

  Nr.

33-39 wird erst vom Klerus, dann von

denLaien

gefeiert, wie es

auch in

CAp.

13, 14

vorgeschrieben

ist:

die

Spendeformellautet

bei Theodor ebenso wie in CAp. a f a

XeWiOV und

 lf

XeWiOV Das Empfangen der

Hostie

durch die

von der linken gestützte rechte Hand i st auch bei

Cyrill Cat. ill.

5

21 geschildert

und wird durch

bildliehe

Darstellungen

wie die

Abendmahlsfeier de r

Jünger im

Codex Rossanensis

bestätigt.

Das

abschließende

Dankgebet ist zunächst einprivates

des

Kom

munikanten

gleich

nach dem Empfang der Elemente. Nach

Be

endigung

der

Feier erfolgt der gemeinsame liturgische

Dank:

er

wird wohl

auch

in

der

Kirche

Theodors

reicher ausgestaltet

ge

wesen sein, als seine knappenWorte angeben. CAp. 14,

1-11

ha t

mehrere durch

Diakonenruf

angekündigte Priestergebete,

wor

unter auch ein Inklinationsgebet, und

die späteren

Liturgien

ver

halten

sich analog. Theodor

hält

sich

abe r b ei

diesen Neben

dingen

nicht

weiter auf und erörtert

statt dessen

lieber

theolo

gische

Fragen.

Die

neugefundene Theodorosliturgie

is t

uns

also

dadurch

so

wichtig, daß sie zunächst

einmal eindeutig

sich dem syrisch

antiochenischen

Typ

zugesellt. Im

besonderen is t unverkennbar,

daß

die

Liturgie der

CAp. ihr urverwandt ist.

Aber

es

i st nun

in

einer

Fülle von Einzelheitenzu

beobachten, wie

mannig[936

Jfaltig

sich

um

die

Wende

des

4 zum 5 Jahrhundert

die liturgischen

Formen

fortbilden,

und

so

können

wir die

Beziehungen

Theodors

nicht

nu r

zu seinem Zeitgenossen Johannes Chrysostomus

von

96