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1 April 2014 Literatur. in Hamburg Saša Staniši´ c Günter Kunert Judith Schalansky Birgit Vanderbeke Peter Wawerzinek Yali Sobol Etel Adnan Svenja Leiber Thomas Kapielski HEW-Lesetage Hamburger Graphic Novel Tage Foto: Dieter Poschmannr / pixelio.de 1. Dienstag „Vor dem Fest“ Schon mit seinem Debüt „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ wurde Saša Staniši´ c als „hochtalentierter, leidenschaftlicher Erzähler“ (Jörg Magen- au) und Ausnahmetalent der jungen Literatur hierzulande gefeiert. Sechs Jahre später und um etliche literarische Auszeichnungen reicher, hat er in diesem Frühjahr den Roman „Vor dem Fest“ vorgelegt – und wurde prompt mit dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnet. In der Kritik wird der neue Roman als „politisch versiert, stilistisch ein Kunst- stück“ (Verena Auffermann, „Die Zeit“) und „Weltliteratur aus der Uckermark“ (Andreas Platthaus, „Frankfurter Allge- meine Zeitung“) gefeiert. Erzählt wird die Nacht vor einem Fest im uckermär- kischen Fürstenfelde. Das Dorf schläft. Bis auf den toten Fährmann. Und Frau Kranz, die nachtblinde Malerin, die ihr Dorf zum ersten Mal bei Nacht festhalten will. Ein Glöckner und sein Lehrling wollen die Glocken läuten, das Problem ist bloß: Die Glocken sind weg. Eine Füchsin sucht nach Eiern für ihre Jungen, und Herr Schramm, ein ehemaliger Oberst der NVA, kann sich nicht entscheiden, ob er Zigaretten holen oder sich in den Kopf schießen soll. Alle haben sie eine Mission. Alle wollen sie etwas zu Ende bringen, bevor die Nacht vorüber ist, und das Fest beginnt. Saša Staniši´ c liest im Rahmen der Reihe „Piloten“ im Nochtspeicher aus „Vor dem Fest“. Als „Co-Pilotin“ gastiert die junge Autorin Katharina Adler im Rahmen der Reihe. Moderation: Daniel Beskos. Veranstalter: Mairisch Verlag. Ort: Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69 a, 21.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro. 3. Hamburger Graphic Novel Tage „Grotesken und Grausamkeiten“ stehen mit Barbara Yelin und Stephen Collins auf dem Programm des zweiten Abends der Hamburger Graphic Novel Tage, die seit dem 31. März im Literaturhaus neue Einsichten in das Genre und große graphische Literatur präsentieren. Moderation: Andreas Platthaus und Christian Gasser. Veranstalter: Litera- turhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro. „Traumrollen“ Im Rahmen der Reihe NDR-Hörspiel im Planetarium steht das von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Jahres 2013 gewählte Hörstück „Traumrollen“ von Jean-Claude Kunert auf dem Programm. Die Koproduktion des Deutschlandfunks und des Hessischen Rundfunks, so hieß es in der Begründung der Jury für die Auszeichnung, sei „ein wunderbares Denkmal“ für zwei legendäre Film- und Bühnenstars und „ein Glücksfall für das Radio und seine Hörer“. In „Traumrollen“ spielen Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn, die beide im Hamburger Seniorenheim Augustinum leben, praktisch sich selbst: Das Stück im Hörstück handelt davon, dass sie sich im Auftrag des Autors Jean-Claude Kunert gemeinsam auf die Suche nach ihren Traumrollen über die Liebe machen und sich schließlich für einen Abend durch „Romeo und Julia”, Szenen von Karl Valentin, den „Schwanenge- sang” von Anton Tschechow bis hin zu Schnitzlers „Anatol” spielen. Realität und Fiktion vermischen sich. Wo endet das Spiel, wo beginnt die Auseinander- setzung mit dem eigenen Leben, mit Alter und Tod? Veranstalter: NDR- Hörspiel, Planetarium. Ort: Planetarium, Hindenburgstr. 1 b, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/6.- Euro. „Der Krieg ist nur von vorne Scheiße, hinten geht’s!“ Der Schauspieler und Autor Gregor Weber liest aus seinem Buch über sei- nen Einsatz als Feldwebel der Reserve in Afghanistan. Veranstalter: Biblio- thek der Helmut-Schmidt-Universität. Holstenhofweg 85, 18.00 Uhr. „Die kostbarsten Dinge“ Der Schauspieler Christian Brückner liest Oscar Wildes Kunstmärchen „Der glückliche Prinz“ und „Der selbstsüch- tige Riese“, musikalisch begleitet am Klavier von Ulrike Payer mit Edward Elgars „Enigma Variations“ sowie ausgewählten Klavierwerken Maurice Ravels. Konzeption: Frank Siebert. Veranstalter: Ernst Deutsch Theater. Friedrich-Schütter-Platz 1, 19.30 Uhr. Eintritt: 25.-/15.- Euro. 2. Mittwoch 3. Hamburger Graphic Novel Tage Mit welcher Brisanz Graphic Novels Schicksale erzählen und mit welcher Vehemenz sie politische Missstände anprangern können, zeigt der dritte Abend der Graphic Novel Tage, wenn die Französin Marguerite Abouet und die Berlinerin Paula Bulling einander begegnen. Marguerite Abouet, geboren 1971 in Abidjan, hat in sechs Bänden die Jugend ihrer Heldin „Aya“ (Reprodukt) in der Elfenbeinküste erzählt und wurde dafür 2006 mit dem Preis für das beste Debüt beim Comicfestival in Angou- lême geehrt. Paula Bulling, Jahrgang 1986, erzählt in ihrem Buch „Im Land der Frühaufsteher“ (Avant) von der Situation afrikanischer Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt, vom nicht aufgeklärten Tod des Irakers Azad Hadji im Jahr 2009 und von den Lebensbedingungen in dem mittlerweile geschlossenen Asylbewerberheim. Moderation: An- dreas Platthaus und Christian Gasser. Übersetzungen: Didier Gammelin. Veranstalter: Literaturhaus. Schwanen- wik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro. „Fortgesetztes Vermächtnis“ Anfang März feierte Günter Kunert, einer der wichtigsten und produktivsten Lyriker des 20. Jahrhunderts, seinen fünfundachtzigsten Geburtstag und das „auf die einzig angemessene Weise“, wie der Hanser Verlag bekanntgab, „mit einem neuen Gedichtband“. Über 50 Jahre nach seinem ersten Gedichtband, der 1963 unter dem Titel „Erinnerung an einen Planeten“ erschien, resümiert Kunert in dem neuen Band „Fortge- setztes Vermächtnis“ noch einmal, was aus den kleinen und großen Untergän- gen der Weltgeschichte übrig bleibt. In der Freien Akademie stellt Günter Kunert seinen Gedichtband vor. Veran- stalter: Hamburger Autorenvereinigung, Freie Akademie der Künste. Ort: Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23, 19.00 Uhr. Eintritt: 8.-/5.- Euro. 3. Donnerstag „Moby Dick“ In einer Leseperformance präsentiert der Schauspieler Thorsten Schneider den Roman über Kapitän Ahab, der jah- relang einen weißen Wal verfolgt, durch den er zum Krüppel wurde. Veranstalter: Logensaal in den Hamburger Kammer- spielen, Hartungstr. 9-11, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro. 3. Hamburger Graphic Novel Tage Zum Abschluss des Festivals sprechen der italienische Comic-Meister Lorenzo Mattotti und die Hamburger Foto: Katja Saemann Saša Staniši´ c. Foto: privat Paula Bulling.

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April 2014

Literatur. in Hamburg

Saša Stanišic Günter Kunert

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1. Dienstag

„Vor dem Fest“

Schon mit seinem Debüt „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ wurde Saša Stanišic als „hochtalentierter, leidenschaftlicher Erzähler“ (Jörg Magen-au) und Ausnahmetalent der jungen Literatur hierzulande gefeiert. Sechs Jahre später und um etliche literarische Auszeichnungen reicher, hat er in diesem Frühjahr den Roman „Vor dem Fest“ vorgelegt – und wurde prompt mit dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnet. In der Kritik wird der neue Roman als „politisch versiert, stilistisch ein Kunst-stück“ (Verena Auffermann, „Die Zeit“) und „Weltliteratur aus der Uckermark“ (Andreas Platthaus, „Frankfurter Allge-meine Zeitung“) gefeiert. Erzählt wird die Nacht vor einem Fest im uckermär-kischen Fürstenfelde. Das Dorf schläft. Bis auf den toten Fährmann. Und Frau Kranz, die nachtblinde Malerin, die ihr Dorf zum ersten Mal bei Nacht festhalten will. Ein Glöckner und sein Lehrling wollen die Glocken läuten, das Problem ist bloß: Die Glocken sind weg. Eine Füchsin sucht nach Eiern für ihre Jungen, und Herr Schramm, ein ehemaliger Oberst der NVA, kann sich nicht entscheiden, ob er Zigaretten holen oder sich in den Kopf schießen soll. Alle haben sie eine Mission. Alle wollen sie etwas zu Ende bringen, bevor die Nacht vorüber ist, und das Fest beginnt. Saša Stanišic liest im Rahmen der Reihe „Piloten“ im Nochtspeicher aus „Vor dem Fest“. Als „Co-Pilotin“ gastiert die junge

Autorin Katharina Adler im Rahmen der Reihe. Moderation: Daniel Beskos. Veranstalter: Mairisch Verlag. Ort: Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69 a, 21.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro.

3. Hamburger Graphic Novel Tage„Grotesken und Grausamkeiten“ stehen mit Barbara Yelin und Stephen Collins auf dem Programm des zweiten Abends der Hamburger Graphic Novel Tage, die seit dem 31. März im Literaturhaus neue Einsichten in das Genre und große graphische Literatur präsentieren. Moderation: Andreas Platthaus und Christian Gasser. Veranstalter: Litera-turhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.

„Traumrollen“Im Rahmen der Reihe NDR-Hörspiel im Planetarium steht das von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Jahres 2013 gewählte Hörstück „Traumrollen“ von Jean-Claude Kunert auf dem Programm. Die Koproduktion des Deutschlandfunks und des Hessischen Rundfunks, so hieß es in der Begründung der Jury für die Auszeichnung, sei „ein wunderbares Denkmal“ für zwei legendäre Film- und Bühnenstars und „ein Glücksfall für das Radio und seine Hörer“. In „Traumrollen“ spielen Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn, die beide im Hamburger Seniorenheim Augustinum leben, praktisch sich selbst: Das Stück im Hörstück handelt davon, dass sie sich im Auftrag des Autors Jean-Claude Kunert gemeinsam auf die Suche nach ihren Traumrollen über die Liebe machen und sich schließlich für einen Abend durch „Romeo und Julia”, Szenen von Karl Valentin, den „Schwanenge-sang” von Anton Tschechow bis hin zu Schnitzlers „Anatol” spielen. Realität und Fiktion vermischen sich. Wo endet das Spiel, wo beginnt die Auseinander-setzung mit dem eigenen Leben, mit Alter und Tod? Veranstalter: NDR-Hörspiel, Planetarium. Ort: Planetarium, Hindenburgstr. 1 b, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/6.- Euro.

„Der Krieg ist nur von vorne Scheiße, hinten geht’s!“Der Schauspieler und Autor Gregor Weber liest aus seinem Buch über sei-nen Einsatz als Feldwebel der Reserve in Afghanistan. Veranstalter: Biblio-thek der Helmut-Schmidt-Universität. Holstenhofweg 85, 18.00 Uhr.

„Die kostbarsten Dinge“Der Schauspieler Christian Brückner liest Oscar Wildes Kunstmärchen „Der glückliche Prinz“ und „Der selbstsüch-tige Riese“, musikalisch begleitet am Klavier von Ulrike Payer mit Edward Elgars „Enigma Variations“ sowie ausgewählten Klavierwerken Maurice Ravels. Konzeption: Frank Siebert. Veranstalter: Ernst Deutsch Theater. Friedrich-Schütter-Platz 1, 19.30 Uhr. Eintritt: 25.-/15.- Euro.

2. Mittwoch

3. Hamburger Graphic Novel Tage

Mit welcher Brisanz Graphic Novels Schicksale erzählen und mit welcher Vehemenz sie politische Missstände anprangern können, zeigt der dritte Abend der Graphic Novel Tage, wenn die Französin Marguerite Abouet und die Berlinerin Paula Bulling einander begegnen. Marguerite Abouet, geboren 1971 in Abidjan, hat in sechs Bänden die Jugend ihrer Heldin „Aya“ (Reprodukt) in der Elfenbeinküste erzählt und wurde dafür 2006 mit dem Preis für das beste

Debüt beim Comicfestival in Angou-lême geehrt. Paula Bulling, Jahrgang 1986, erzählt in ihrem Buch „Im Land der Frühaufsteher“ (Avant) von der Situation afrikanischer Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt, vom nicht aufgeklärten Tod des Irakers Azad Hadji im Jahr 2009 und von den Lebensbedingungen in dem mittlerweile geschlossenen Asylbewerberheim. Moderation: An-dreas Platthaus und Christian Gasser. Übersetzungen: Didier Gammelin. Veranstalter: Literaturhaus. Schwanen-wik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.

„Fortgesetztes Vermächtnis“Anfang März feierte Günter Kunert, einer der wichtigsten und produktivsten Lyriker des 20. Jahrhunderts, seinen fünfundachtzigsten Geburtstag und das „auf die einzig angemessene Weise“, wie der Hanser Verlag bekanntgab, „mit einem neuen Gedichtband“. Über 50 Jahre nach seinem ersten Gedichtband, der 1963 unter dem Titel „Erinnerung an einen Planeten“ erschien, resümiert Kunert in dem neuen Band „Fortge-setztes Vermächtnis“ noch einmal, was aus den kleinen und großen Untergän-gen der Weltgeschichte übrig bleibt. In der Freien Akademie stellt Günter Kunert seinen Gedichtband vor. Veran-stalter: Hamburger Autorenvereinigung, Freie Akademie der Künste. Ort: Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23, 19.00 Uhr. Eintritt: 8.-/5.- Euro.

3. Donnerstag

„Moby Dick“In einer Leseperformance präsentiert der Schauspieler Thorsten Schneider den Roman über Kapitän Ahab, der jah-relang einen weißen Wal verfolgt, durch den er zum Krüppel wurde. Veranstalter: Logensaal in den Hamburger Kammer-spielen, Hartungstr. 9-11, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.

3. Hamburger Graphic Novel TageZum Abschluss des Festivals sprechen der italienische Comic-Meister Lorenzo Mattotti und die Hamburger

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Impressum.

Veranstaltungshinweise für die Mai-Ausgabe bitte bis spätes tens 10.4.2014 (end-gültiger Redaktionsschluss) schriftlich an: Jürgen Abel, Bah renfel der Str. 32, 22765 Hamburg. Oder per E-Mail: [email protected]. Re dak tion: Jürgen Abel. Druck: Druckerei in St. Pauli, Hamburg. Produktion: Sabine Niemann, Dölling und Galitz Verlag GmbH, Hamburg. Das ABATON-Kino schickt Ihnen gerne „Literatur in Ham-burg“ nach Hause. Sie können es zusammen mit dem Programmheft des ABATON-Kino für die Postleitzahlen 20... und 22... für 8,- Euro/Jahr, für alle anderen Postleit-zahlen für 14,- Euro/Jahr abonnieren. Bezahlen können Sie direkt an der ABATON-Kinokasse, Allendeplatz 3, 20146 Hamburg, tägl. ab 15 Uhr, oder Sie schicken einen Verrechnungsscheck oder Briefmarken an das ABATON-Büro. Oder Sie über-weisen das Geld auf das Konto des ABATON-Kinos, versehen mit dem Stichwort „Abo‘“ und Ihrer Anschrift: Hamburger Sparkasse, IBAN: DE20200505501238123119, BIC: HASPDEHHXXX. Anzeigen: Cult Promotion, Tel. 040 / 38 03 76 30, E-Mail:[email protected]. Diese Publikation wird gefördert durch die Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg.

Künstlerin Anke Feuchtenberger über Kunst und Comics. Mattotti, geboren 1954, entfernte sich früh von der realistischen Darstellung klassischer Comics. Seine Bilder sind abstrakt und experimentell. Die Illustrationen von Anke Feuchtenberger, Jahrgang 1963, die an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften lehrt, entführen in fantastisch-surreale Sze-narien, begleitet von meist nur kurzen Texten, ihre Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet und international verlegt. Moderation: Andreas Platthaus und Christian Gasser. Übersetzungen: Johannes Hempel. Veranstalter: Lite-raturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.

4. Freitag

„Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah“Ryo Takedo liest Kurzgeschichten des japanischen Kultautors Haruki Murakami, in denen zum Beispiel von einer Japanerin erzählt wird, die für ihren Mann in Hamburg eine Lederhose aussucht, bis sie bemerkt, dass sie ihn die ganze Zeit hasste, oder von einer Hausfrau, die auf ein grünes Monster trifft, das jeden ihrer Gedanken lesen kann. Veranstalter: Uebel & Gefährlich. Feldstr. 66, 20.00 Uhr.

„Der Medicus von Heidelberg“Wolf Serno liest aus seinem histo-rischen Roman über zwei Männer, die Medizingeschichte schreiben: Jacob Nu-fer, eine historisch verbürgte Figur, soll

um 1500 im Schweizer Kanton Thurgau den ersten Kaiserschnitt durchgeführt haben. Für seinen Sohn Lukas, der bei der OP assistiert, ist das ein prägendes Erlebnis. Jahre später steht er dann selbst vor der schweren Entscheidung, seine Frau mit einem Kaiserschnitt zu entbinden. Veranstalter: Speicherstadt-museum. Am Sandtorkai 36, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.50 Euro. Kartenreservie-rung unter Tel. 040 / 321191 empfohlen.

6. Sonntag

„Max Weber – Preuße, Denker, Muttersohn“Prof. Dirk Kasler präsentiert seine neu bei C. H. Beck erschienene Biografie über Max Weber, einen der einfluss-reichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Veranstalter: Heinrich Heine Buchhand-lung, Grindelallee 28, 11.00 Uhr.

„So geheim und vertraut“Jutta Hoppe und Christiane Behn präsentieren in Briefen und Musik ein Programm über das Leben, die Liebe und die Freundschaft zwischen Virginia Woolf und Vita Sackville-West. Veranstal-ter: Monsun Theater, Friedensallee 20, 20.00 Uhr. Eintritt: 14.50/11.- Euro.

„Sehnsuchtsorte“

In fünf Jahren hat Achill Moser zu Fuß und mit Kamelen 25 Wüsten durchwandert, in seinem Buch „Das Glück der Weite“ erzählt er davon. Der Schriftsteller Matthias Politycki gilt als Weltreisender unter den deutschen Autoren, er ist zuletzt für seinen Roman

„Samarkand Samarkand“ mehrmals für Recherchen in den Pamir gereist und natürlich nach Samarkand. In einer „Live-Multivisionsshow“ präsentieren Matthias Politycki und Achill Moser nun die „Sehnsuchtsorte“, die sie bei ihren vielen Reisen besucht haben: Timbuktu und die Sahara, Marrakesch und der Hohe Atlas, die Wüste Namib, Libyens Leptis Magna, Luxor und die Wüste Sinai in Ägypten, die Felsenstadt Petra in Jordanien und natürlich Samar-kand und die Seidenstraße. Veranstalter: Buchhandlung Heymann, Museum für Völkerkunde, Hoffmann & Campe Verlag. Ort: Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee 64, 17.00 Uhr. Eintritt: 12.-/8.- Euro.

„Literatur im Waschhaus“ Der Satiriker, Vortragskünstler und Drehorgelspieler Ewald Assmann liest ernste und heitere Verse und Prosamini-aturen aus seiner Sammlung „Am Wege aufgelesen“. Moderation: Peter Schütt. Veranstalter: Waschhaus. Wesselyring 51, 16.00 Uhr.

7. Montag

Preis der Literaturhäuser für Judith SchalanskySie hat in den letzten Jahren mit ihren Publikationen immer wieder für Furore gesorgt: Judith Schalanskys höchst ungewöhnlicher „Atlas der abgelegenen Inseln“ wurde 2009 zu einem überraschenden Verkaufserfolg und als „Schönstes deutsches Buch des Jahres“ ausgezeichnet. Ein großer Publikums- und Kritikererfolg wurde auch ihr zweiter Roman „Der Hals der Giraffe“, der die Geschichte einer Lehrerin erzählt, die in einer kleinen ostdeutschen Stadt Biologie unterrichtet und sich in die Zeit zurückwünscht, als Fleiß, Ordnung, Betragen und Mitarbeit noch benotet wurden. Als editorische Glanzleistung wird allerorten schließlich die von Schalansky seit letztem Frühjahr im Matthes & Seitz Verlag herausgege-bene Buchreihe „Naturkunden“ gefeiert. Sie lebe „unter dem Zwang, das perfekte Buch zu gestalten“, sagte die Autorin 2012 gegenüber der FAZ. Und für ihre „Naturkunden“ kommt sie dem Ideal schon ziemlich nahe, denn die Bücher über „Krähen“, „Äpfel und Birnen“, „Esel“, „Heringe“, „Die Berge Kalifor-niens“ oder den „Bildungsbetrieb der Stoffe“ sind ausnahmslos vielgestaltig, schön gemacht und höchst lesenswert dazu. Im Literaturhaus wird die 1980 in Greifswald geborene Schriftstellerin und Buchgestalterin nun mit dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet, der seit 2002 jährlich an Autorinnen und Autoren vergeben wird, denen es mit ihrem literarischen Werk und ihrem Vortragsstil gelungen ist, ästhetische Maßstäbe zu setzen. Die Auszeichnung besteht aus einer Lesereise durch die elf Literaturhäuser des Literaturhaus.net und ist mit 11.000 Euro dotiert. Judith Schalansky wird im Literaturhaus lesen, eine Laudatio spricht Jutta Person. Veranstalter: Literaturhaus.net, NDR Kultur und NDR Info. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.

„Halbes Land. Ganzes Land. Ganzes Leben“Marianne Birthler, eine der zentralen Figuren des Umbruchs in der DDR 1989, Ministerin in Brandenburg und Nachfolgerin von Joachim Gauck als Bundesbeauftragte für die Stasiunter-lagen, liest aus ihren im Hanser Verlag Berlin erschienenen „Erinnerungen“. Veranstalter: Körber Stiftung. Kehr-wieder 12, 19.00 Uhr.

„Mit Hand und Herz: Mein Leben für Afrika“Die Ärztin und Ordensschwester der Missions-Benediktiner Raphaela Händler, die als Frauenärztin in Afrika arbeitete, liest aus ihrem Buch und erzählt von ihrem Leben. Veranstalter: Thalia-Buchhandlung, Missio e.V., „Ein Herz für Kinder“. Ort: Axel Springer Haus, Axel-Springer-Platz 1, 19.00 Uhr. Eintritt frei. Voranmeldung per Mail unter [email protected] erforderlich.

8. Dienstag

„Götterfall“Zum Auftakt der „Krimi-Tage im Johan-nis Contor“ präsentiert Sandra Lüpke eine „kriminelle Musik-Lesung“. Auf dem Vorleseprogramm steht ihr neuer Krimi „Götterfall“, in dem die Profile-rin Wencke Tydmers bei einer Reise nach Island von ihrer Vergangenheit eingeholt und in ein perfides Komplott verstrickt wird. Für das Musikprogramm spielt die Autorin selbstkomponierte Musikcollagen ein und begleitet sie mit Gesang, Trompete – und ihrer Säge. Veranstalter: Buchhandlung Boysen + Mauke. Große Johannisstr. 19, 19.30 Uhr. Eintritt; 8.- Euro.

„Liebe, Wahnsinn und Leichen im Schuhschrank“Sabrina Schauer, Johanna Wack und Liefka Würdemann, die „immer auf der Suche nach Liebe, Leidenschaft und manchmal auch nur einem kühlen Bier“ sind, treffen sich, um zu beweisen, „dass Mädchengedanken alles andere als unschuldig sind und Tagebücher durchaus mehr enthalten können, als mit rosa Glitterstift gemalte Herzchen“. Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.

9. Mittwoch

„Der Sommer der Wildschweine“Von ihrem „zornigsten“ und „persön-lichsten Buch – voller Leidenschaft und mit scharfem Blick auf unser Leben“ schwärmt der Piper Verlag mit „Der Sommer der Wildschweine“ von Birgit Vanderbeke. Die in Südfrankreich lebende Autorin erzählt in ihrem neuen Roman von einem Frankfurter Ehepaar, deren Kinder noch nicht lange aus dem Haus sind – die Tochter kämpft mit Stri-cken für die Verbesserung der Welt und absolviert gerade ein Praktikum in New York, der Sohn ist ein begabter Spiele-Programmier. Milan und Leo können, nachdem es gerade keine Wirtschafts-krise gibt, die ihnen

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Deutsches SchauspielhausThalia TheaterHamburger SymphonikerKampnagelElbphilharmonie Konzerte

Ernst Deutsch TheaterHamburgische StaatsoperNDR SinfonieorchesterOpernloftFliegende Bauten

Ohnsorg Thea terKomödie Winterhuder FährhausPhilharmoniker HamburgSchmidt TheaterHamburger Kam mer spiele

Hamburger CamerataImperial TheaterSt. Pauli TheaterKammerkonzerteAltonaer Thea ter

EngelsaalAlma Hoppes LustspielhausHamburger KammeroperMonsun TheaterKir chenkonzerte

Das SchiffSprechwerk Lichthof TheaterEnsemble ResonanzHarburger Theater

TheaterGemeinde Hamburg Ida-Ehre-Platz 14 • 20095 Hamburg

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den Geldhahn abdreht, endlich mal wieder Urlaub in Frankreich machen. In den Cevennen in Südfrankreich haben sie ein Ferienhaus gemietet, in dem sie den Sommer verbringen wollen, auch arbeitend, denn das kann man ja heute auch online. Doch schon nach wenigen Tagen fällt der Strom aus und die Verbindung in die Welt ist gekappt. Dafür erfahren Milan und Leo, wie die Idylle, in der sie angekommen sind, eingerichtet ist: Wildschweine kommen in Scharen aus den Bergen in die Dörfer und verwüsten die ganze Gegend. Der Grund für die Randale der Wildschweine ist, dass in den Bergen nach Schiefergas gebohrt wird und man ihnen dort folglich ihren Lebensraum raubt. Genau diese Welt des Profits und der Ökonomisierung aller Lebensbe-reiche wollten Milan und Leo eigentlich für einen Moment hinter sich lassen. Jetzt stellen sie fest, dass das nicht mehr möglich ist und fragen sich, was sie aus dieser Erfahrung machen werden. Birgit Vanderbeke stellt ihren Roman in der Buchhandlung Christiansen vor. Ver-anstalter: Buchhandlung Christiansen. Bahrenfelder Str. 79, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/7.- Euro.

„Warum Goethe ein Leben lang Opern schrieb – von ,Erwin und Elmire‘ bis zum ,Faust‘-Libretto.“ Vortrag von Dr. Tina Hartmann. Veranstalter: Goethe-Gesellschaft. Ort: Warburg-Haus, Heilwigstr. 116, 19.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.

„Heine-Denkmäler. Beispiele aus einer endlosen Geschichte.“ Vortrag von Prof. Dr. Joseph A. Kruse. Veranstalter: Heine-Haus. Elbchaussee 31, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.-/3.- Euro.

„Best of Poetry Slam“Vier Slamer aus der A-Liga der deutschen Szene präsentieren sich in 10 Minuten dem Publikum. Moderation: Michel Abdollahi. Veranstalter: Kampf der Künste. Ort: Ernst-Deutsch-Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, 20.00 Uhr.

10. Donnerstag

„Treibland“Es ist ein kurioser Fall, für den das Hamburger Landeskriminalamt eigentlich gar nicht zuständig ist, denn das Kreuzfahrtschiff, das in Altona am Kreuzfahrtterminal festgemacht hat, fährt unter der Flagge Panamas. Die Untersuchung des mysteriösen Todes eines Hamburger Unternehmers an Bord des Schiffes kann jedoch nicht so lange warten, bis die zuständigen Leute aus Panama eingetroffen sind, deshalb werden Kriminalkommissar Adam Da-nowski und sein Kollege, der trockene Alkoholiker „Finzi“, damit beauftragt, den Tatort zu inspizieren, in der Hoff-nung, dass die beiden als etwas langsam geltenden Ermittler „in den nächsten zwei, drei Tagen nicht zu viele Bäume“ ausreißen. Tatsächlich überschlagen sich die Ereignisse dann nahezu sofort: Im Tropeninstitut wird festgestellt, dass der Tote an Bord an einem hochinfektiösen Virus gestorben ist, unter riesigem Presserummel wird das Kreuzfahrtschiff unter Quarantäne gestellt, keiner der Passagiere darf von Bord, während Danowski langsam einem Verbrechen auf die Spur kommt, das noch unzählige Tote zu fordern droht. Till Raether, er lebt als freier Journalist und Autor in Hamburg, stellt seinen Krimi im Rahmen der „Krimi-Tage im Johannis-Contor“ vor. Veranstalter: Buchhandlung Boysen + Mauke. Große Johannisstr. 19, 19.30 Uhr. Eintritt; 8.- Euro.

„Alles rundum bekömmlich“Ganz einfach „das beste Buch des Früh-jahrs“, heißt es in „Zitty“, während „dpa“ von einem „erschütternden und doch versöhnlichen Porträt eines Mannes“ berichtet, geschrieben in einer „rausch-haft explodierenden, dann wieder sehr poetischen Sprache“ und der MDR für Lesungen schon mal „Sternstunden dionysischer Rhapsodik“ verspricht. Der

Bachmann-Preisträger Peter Wawerzinek hat einen neuen Roman vorgelegt, der heißt „Schluckspecht“ und setzt sein großes autobiografisches Romanprojekt fort, das 2010 mit dem für den deut-schen Buchpreis nominierten Roman „Rabenliebe“ begann. Während er in „Rabenliebe“ von seiner verwundeten Kindheit erzählte, geht es in seinem neuen Roman um den Rausch, die Sucht, den Suff. Es beginnt mit dem fröhlichen Egészségdre Palinka von Tan-te Luci, mit dem Schnüffeln am Rum-topf, es folgen erste Erfahrungen mit Ei-erlikör, denen die Erkenntnis entspringt: „Ich finde am Likör alles bekömmlich.“ Und schon sind wir mittendrin in einer Säuferkarriere, die, über ein wildes Leben für die Kunst, Bier, Wein, Frauen und Partys, Abstürze, Weltschmerz und Selbstekel, zwischendrin immer wieder in kreative Phasen und in die Hoffnung auf Heilung mündet. So wie der Autor Peter Wawerzinek einst selbst, schafft es tatsächlich auch seine Romanfigur, sich auf fast mirakulöse Art und Weise am eigenen Schopf aus dem Sumpf des Alkohols zu ziehen. Zum Glück der Leser, denn sonst hätte es diesen Roman vermutlich gar nicht gegeben. Peter Wawerzinek liest im Literaturhaus aus „Schluckspecht“. Moderation: Michael Hametner. Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.

11. Freitag

„Nie mehr Nacht“„Ihm gelingt“, lobte Ursula März im Deutschlandradio, „was selten in einem Roman auf so souveräne Weise gelingt: Die poetische Engführung einer menschlichen mit einer geschichtlichen Tragödie.“ Mirko Bonné, der mit „Nie mehr Nacht“ im Herbst unter die fünf Finalisten zum Deutschen Buchpreis kam, erzählt in seinem Roman von Markus Lee, der in den Herbstferien in die Normandie reist, wo er mit seinem fünfzehnjährigen Neffen Jesse ein ver-lassenes Strandhotel hütet. Überschattet wird die Reise von der Trauer um Jesses Mutter Ira. In der verwunschenen Atmo-sphäre des Hotels L’Angleterre entwickelt sich der geplante einwöchige Aufenthalt zu einer monatelangen Auszeit, die nicht nur für Markus Lee einen Wendepunkt im Leben markiert. Gleichzeitig erzählt der Roman aber auch von der Befreiung Frankreichs: Bonné hat die Schicksale junger Soldaten, die 1944 erbittert um die Brücken rund um Caen und Bayeux kämpften, und die Lebensbefragung von Markus Lee zu einem Roman um Liebe und Trauer, Verdrängen und Erinnern verflochten. Im Büchereck Niendorf Nord liest Mirko Bonné aus „Nie mehr Nacht“. Veranstalter: Büchereck Niendorf Nord, Nordalbingerweg 15, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.

„Ein Leben für die Freiheit“Rolf Becker (Rezitation) und Julia Schilinski (Gesang) präsentieren einen Abend mit Texten und Musik des griechischen Dichters, Komponisten und Politikers Mikis Theodorakis. Klavier und Konzeption: Gerhard Folkerts. Veranstalter: Polittbüro, Steindamm 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.

„Von Ländern und Völkern“Im Vorfeld eines Workshops mit dem Schwerpunkt Reiseliteratur lädt die Hamburger Autorenvereinigung zu einem „Abend der Reiseliteratur“ mit Reimer Eilers und Gino Leineweber, die aus ihren „Reisebüchern“ lesen werden. Veranstalter: Hamburger Autorenvereini-gung. Ort: Logensaal in den Hamburger Kammerspielen, Hartungstr. 9-11, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.- Euro.

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Hü oder hott?Die Bönhasen Sören Ingwersen, Petra Kay und ihr Gast treffen sich zur 41. Ausgabe der Bönschau, um unter dem Motto „Hü oder hott“ von „schnel-len Entscheidungen“ zu erzählen. Im Vorfeld haben sie schon einmal verraten, dass das Gehirn drei Entscheidungen pro Sekunde trifft, wir also eigentlich überhaupt keine Zeit zum Nachdenken darüber haben, was wir tun. Die Bönha-sen wollen deshalb ganz konsequent für Klasse statt Masse plädieren, mussten allerdings offen lassen, in welcher Form. Durchaus möglich, dass sie bei dieser Bönschau also einfach nur ganz entschieden schweigen, weil sie zu einer Entscheidung nicht gefunden haben. Das wäre dann immerhin noch ein Appell für das Innehalten. Und eine ganz ent-schieden stille Geschichte. Veranstalter: Bürgerhaus in Barmbek. Lorichsstr. 28 a, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/6.- Euro.

13. Sonntag

HEW-Lesetage „Gefahrengebiet Kultursubvention“ zum AuftaktEin „partizipatorisches und basisdemo-kratisches Lesefestival“, das wollen die HEW-Lesetage sein. HEW, das steht für Hamburger Energie Wechsel, erklärte politische Forderung des Festivals ist es, den Vattenfall Konzern „mit seiner Atom- und Kohleenergie“ aus Hamburg „zu verabschieden“. Gegründet wurden die HEW-Lesetage insbesondere, um auf das „Greenwashing“ durch Kulturspon-soring aufmerksam zu machen, das der Vattenfall Konzern, so der Vorwurf, mit den bisher alljährlich im April ausgerichteten Lesetagen betrieben habe. Die „Vattenfall Lesetage“, bei denen weit über 100 Schriftsteller aus aller Welt gastierten, finden in diesem Jahr nun erstmals nicht mehr statt – und das ist, ganz gleich, wie man die Sache politisch oder gesellschaftlich sieht, ein Verlust für den Hamburger Kulturbetrieb. Ausgleichen können das auch die HEW-Lesetage nicht, dazu fehlt schlicht das Geld. Umso wichtiger ist die Frage danach, wo es herkommen könnte. Sponsoring ist für alle Kulturin-stitutionen in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Doch was ist der Preis, den sie dafür bezahlen? Nehmen Sponsoren Einfluss auf die künstlerische Freiheit von Ausstellungsmachern, von Museen, Theatern oder Konzerthäusern? Ist es moralisch vertretbar, dass sich das Folkwang Museum oder das Konzert-haus in Dortmund durch einen Energie-konzern wie RWE unterstützen lassen? Wo müssen gemeinnützige Institutionen bei der Sponsorensuche die Grenze ziehen, schon bei einer Bank, bei einem Pharma- oder Lebensmittelkonzern oder doch erst bei einem Waffenhändler? Das sind einige der Fragen, die zum Auftakt der HEW-Lesetage bei einer Diskussionsrunde zum Thema „Kunst und Knechtschaft – Gefahrengebiet Kultursubvention“ auf dem Programm stehen. Auf dem Podium treffen sich Karin Beier (Schauspielhaus), Amelie Deuflhart (Kampnagel), Christine Ebeling (Gängeviertel), Melissa Logan

(Chicks on Speed), Hanna Mittelstädt (Edition Nautilus), Marie Rötzer (Thalia Theater) und Georg Seeßlen (Autor und Kritiker). Moderation: Heide Soltau. Bitte beachten Sie, dass in der Printaus-gabe von „Literatur in Hamburg“ nicht alle Veranstaltungen der HEW-Lesetage angekündigt werden können. Informie-ren Sie sich auch unter www.literatur-inhamburg.de und unter www.hew-lesetage.de. Ort: Kampnagel, Jarrestr. 20, 20.00 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.

„Der kapitalistische Realismus und seine Gespenster“Für Mark Fisher ist der Kapitalismus eine einzige „Barbarei“. Der Dozent für Musikkultur, Medien und Kommunika-tion an der University of East London und Vordenker der Antiglobalisie-rungsbewegung in England zeichnet in seinem Buch „Kapitalistischer Realismus ohne Alternative?“ ein hartes Bild von unseren Gesellschaften, die für ihn immer mehr durch die Regeln des Marktes bestimmt werden. In seinem Buch untersucht Fisher, wie sich das auf unsere Arbeit, unser psychisches Wohl-befinden, die Organisation unserer Schu-len und die uns umgebende Popkultur, vom Gangster Rap bis zum Reality-TV, auswirkt. Und er stellt die Frage, ob wir uns eine Alternative zum Kapitalismus vorstellen könnten, die kein Schritt zurück zu den diskreditierten Modellen staatlicher Kontrolle ist. Im Golem stellt Mark Fisher sein Buch vor und zur Diskussion. Veranstalter: Golem. Große Elbstr. 14, 20.00 Uhr. Eintritt: 3.- Euro.

„Frühling auf dem Mond“

Auf „literarische Anstandsregeln“, so hieß es in der „Neuen Zürcher Zeitung“, würde diese Autorin pfeifen, um „rotzfrech“ und in einem „unver-kennbar eigenen Ton“ drauflos zu erzählen. Julia Kissina, 1966 in Kiew geboren, deren Roman „Frühling auf dem Mond“, erschienen bei Suhrkamp im letzten Frühjahr, da so deftig gelobt wird, gehörte zum Kreis der Moskauer Konzeptualisten um Vladimir Sorokin und Pawel Pepperstein, heute lebt sie in Berlin. Mit spektakulären Kunstakti-onen und als Fotokünstlerin wurde sie international bekannt. In ihrem Roman erzählt sie von Julia, einem verträum-ten, rebellischen Mädchen, das in Kiew zur späten Breschnewzeit im Milieu der bürgerlichen jüdischen Intelligenz heranwächst. Während ihr Vater in stän-diger Angst lebt, denunziert zu werden, und Texte für eine Zirkusrevue schreibt, unterhält sich seine Tochter nachts ganz offen mit den Führern des Weltproleta-riats. Ein älterer Herr, der sich als Pole ausgibt und Werke über die französische

Küche verfasst, zeigt ihr das Anato-mische Theater aus zaristischer und weißgardistischer Zeit. Das in Gärten versteckte Gebäude, die Aura des Todes und der materiellen Auflösung ziehen Julia nahezu magisch an. Schließlich fin-det sie dort zum „Lunatismus“ und da-mit zu einer im Mondlicht gesteigerten Selbstwahrnehmung, die es ihr erlaubt, sich den Zumutungen der bedrückenden Realität zu entziehen. Julia Kissina liest zur Teatime im Literaturhaus aus ihrem Roman. Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 17.00 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.

„Der unsichtbare Apfel“In seiner Vita heißt es, dass er die Schu-le abgebrochen und als Schauspieler gearbeitet hat, aus Berlin kommt, aber viel wandert: Robert Gwisdek, 1984 in Berlin als Sohn des Schauspielers Michael Gwisdek und der Schauspie-lerin Corinna Harfouch geboren, stand tatsächlich schon mit fünf Jahren zum ersten Mal vor der Kamera. Doch der mehrfach ausgezeichnete Schauspieler ist auch Sänger und Texter der Band Käptn Peng, mit der er nun sein Ro-mandebüt „Der unsichtbare Apfel“ vor-stellen wird. Erzählt wird die Geschichte Igors, der ein merkwürdiges Kind ist, Dinge berührt, um sie verstehen zu können, Kreise auf Hauswände malt und Schachteln in Schachteln einsortiert. Irgendwann entdeckt dieser Igor das Nichts und beginnt, die Endlichkeit anzuzweifeln. Schließlich versucht er, hundert Tage ohne Licht und Geräusche auszukommen. Seine Reise führt ihn an die Grenzen der Vernunft und verändert seine Wahrnehmung der Welt für immer. Veranstalter: Uebel & Gefährlich. Feldstr. 66, 19.00 Uhr.

„Ich habe dich so lieb“ Stefanie Perner und Bernd Ockert rezi-tieren über 40 der schönsten deutschen Liebesgedichte u.a. von Joachim Ringel-natz, Heinrich Heine, Wilhelm Busch, Erich Kästner, Mascha Kaléko, Friedrich Klopstock und Robert Gernhardt; Liebeslieder der Neuzeit singt Wolfhart Fabarius zur Gitarre. Veranstalter: Thomaskirche. Haldesdorfer Str. 26, 18.00 Uhr. Eintritt frei. (Spenden sind erbeten für den gemeinnützigen Verein Hände für Kinder e.V.)

14. Montag

HEW-Lesetage „Sie nennen es Nichtstun“Nikola Anne Mehlhorn liest aus ihrem Text „Vierzig. Ein Psychodrama“; Alexander Posch liest aus seinem neu erschienenen Roman „Sie nennen es Nichtstun“, in dem er vom Leben eines Hausmanns zwischen Bastelkreis und Rasenmähen in Rahlstedt erzählt, und Johann Popp spielt Lieder von u.a. Johnny Cash, Norah Jones und Hank Williams. Ort: W3-Restaurant, Nernst-weg 32-34, 20.00 Uhr. Eintritt: Spende.

„Welt der Lager“Darf man von der „Erfolgsgeschichte“ einer Institution sprechen, die Millionen von Menschen das Leben gekostet hat?

Ist das angesichts der Gewalt und des Leids, das Millionen erfahren haben, nicht purer Zynismus? Das von Bettina Greiner und Alan Kramer herausge-gebene Buch „Welt der Lager“ heißt im Untertitel „Zur ,Erfolgsgeschichte‘ einer Institution“, weil Lager tatsäch-lich bis heute weltweit ein zentrales Instrument sind, dessen sich Diktaturen und Demokratien bedienen. Der in der Hamburger Edition erschienene Band versammelt Beiträge, die in ihrer Zusammenschau einen einzigartigen Querschnitt durch die Geschichte der Lager bieten: von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart Guantánamos, von den Kriegsgefangenenlagern im Europa des Ersten Weltkriegs zu den Internie-rungslagern im Pazifischen Krieg, von den Kolonialkriegen zu den Deko-lonisierungskriegen, von totalitären Vergemeinschaftungsidealen bis hin zur planmäßigen, rassistisch motivierten Vernichtung angeblich unwerten Lebens. Bettina Greiner und Alan Kramer stellen ihr Buch vor und zur Diskussion. Moderation: Axel Schildt. Veranstalter: Hamburger Institut für Sozialforschung. Mittelweg 36, 19.00 Uhr. Eintritt frei.

„Scheunenfest“Im Rahmen der „Krimi-Tage im JohannisContor“ liest Nicola Förg aus ihrem neu erschienenen Krimi, der in Unterammergau spielt, wo in der Brand-ruine einer Scheune die Leichen zweier junger Frauen entdeckt werden. Die beiden Kommissarinnen Irmi Mangold und Kathi Reindl ermitteln in dem Dop-pelmord. Veranstalter: Buchhandlung Boysen + Mauke. Große Johannisstr. 19, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.

„Weltenreisen: Die Titanic“Christoph Bantzer und Marina Wandruszka lesen und erzählen vom Untergang der Titanic am 14. April 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von South-ampton nach New York. Einrichtung: Anton Krause. Veranstalter: Thalia in der Gaußstraße. Ballsaal, Gaußstr. 190, 20.00 Uhr. Eintritt: 20.-/9.- Euro.

15. Dienstag

HEW-Lesetage„Ein paar Tage Licht“

Oliver Bottini liest aus seinem neuen Kriminalroman, der „exzellent“, wie Tobias Gohlis in „Die Zeit“ schrieb, „po-litische Geschichte in einem spannenden Plot vergegenwärtigt“. Der Krimi spielt in Algerien, wo ein deutscher Rüstungs-manager entführt wird, angeblich von islamistischen Terroristen. Doch für BKA-Mann Ralf Eley, an der deutschen Botschaft in Algier stationiert, passen zu viele Puzzlestücke nicht

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zusammen. Allerdings kann er nicht einfach so ermitteln, ohne die Auswei-sung zu riskieren. Also tut er es diskret, mithilfe der algerischen Untersuchungs-richterin Amel, seiner heimlichen Geliebten. Ort: Landgericht Hamburg, Grundbuchhalle, Sievekingplatz 1, 18.,00 Uhr. Eintritt frei.

„Streetart zwischen Revolte, Repression und Kommerz“Die Herausgeber Andreas Blech-schmidt, KP Flügel und Jorinde Reznikoff präsentieren ihr soeben neu im Verlag Assoziation A erschienenes Buch „FREE OZ!“ Bunte oder schwarze Smileys und Kringel, Tags wie USP oder DSF und immer wieder das Schrift-zeichen OZ: Hamburgs berühmtester Sprayer ist in der Hansestadt auch heute noch allgegenwärtig, angeblich hat er sein Tag OZ allein bis 2002 über 120.000 Mal im Stadtbild verewigt. Oz saß dafür insgesamt über acht Jahre im Gefängnis und wurde zu mehreren Geldstrafen verurteilt. In „FREE OZ!“ werden die Verfahren gegen den Spray-er als Exempel der Kriminalisierung von Streetart gesehen, der öffentliche Raum gegen seine zunehmende Privatisierung verteidigt und die Vereinnahmung von Urban Art durch Werbung und Kommerz kritisch untersucht. Ort: Gängeviertel, Valentinskamp 39, 20.00 Uhr. Eintritt frei.

„Kneipen- und absonderliches Liebesgeflüster“Gudrun Hammer liest aus ihrer Kurz-geschichtensammlung „Lieberkühn“, Renate Langgemach ein Kapitel aus ih-rem Paris-Roman „Geh du nach Süden“. Ort: Kulturcafé Chavis, Detlev-Bremer-Str. 41, 19.00 Uhr. Eintritt frei.

„Die Buchschwestern“Die beiden Schwestern Gretchen und Barbara alias Marion Gretchen Schmitz, Susanne Pollmeier und ein Überraschungsgast präsentieren in ihrer Lesereihe Texte über Musiker aus Biografien und Autobiografien – und machen Musik. Auf dem Programm steht für die HEW-Lesetage der „König von Deutschland“, nämlich Rio Reiser. In Musik, Filmen und Texten wird der Frontmann von „Ton Steine Scherben“, ehemalige Berliner Hausbesetzer, Musi-ker, Komponist, Texter und Schauspieler vorgestellt. Veranstalter: W3, ROBIN WOOD. Ort: W3 – Werkstatt für inter-nationale Kultur und Politik. Nernst-weg 32-34, 19.30 Uhr. Eintritt: 7.- Euro.

„Die Hände des Pianisten“Als „Glück für den Leser“ feierte die „Jü-dische Allgemeine“ den in diesem Früh-jahr neu im Verlag Antje Kunstmann erschienenen „düsteren Zukunftsroman“ von Yali Sobol. Der 1972 in Haifa gebo-rene Schriftsteller, der in Israel schon vor vielen Jahren als Gründungsmitglied der Kultband „Monica Sex“ bekannt wurde, erzählt in „Die Händes des Pia-nisten“ eine negative Utopie über Israel: Tel Aviv, nach dem nächsten Krieg. Die Stadt hat schwer gelitten, Tausende haben ihr Leben verloren. An der Spitze des jüdischen Staates steht ein starker Mann, der nach einem Anschlag auf den

Generalstab die Zügel in die Hand ge-nommen und den Sicherheitsbehörden eine unglaubliche Machtfülle beschert hat. In die zerstörte Stadt kehren Joav und Chagit Kirsch zurück, während des Krieges haben sie sich auf dem Land in Sicherheit gebracht. Joav ist Pianist, Anfang dreißig, ein unpolitischer Schöngeist und Opportunist, der große Schwierigkeiten hat, sich in der neuen Zeit zurechtzufinden. Chagit arbeitet als Cutterin bei einem großen Fernsehsen-der. Als sie von dem Starreporter des Senders einen USB-Stick zugesteckt bekommt, den sie für ihn verstecken soll, finden sich die beiden plötzlich im Zentrum eines politischen Skandals, der bis in die höchsten Kreise der Macht reicht. Yali Sobol stellt seine tiefschwar-ze Parabel über allzu menschliche Abgründe, Macht und Moral in einer aus den Fugen geratenen Zeit zusammen mit der Moderatorin und Sprecherin Stella Jürgensen vor. Veranstalter: Thalia Theater. Nachtasyl, Alstertor, 20.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.

„Erste Liebe“In einer „musikalischen Fastenlesung“ präsentieren Leopold von Verschuer und Bo Wiget den komisch-desolaten Bericht eines liebesunwilligen, vaterfi-xierten, obdachlosen Eigenbrötlers über seine erste Liebe von Samuel Beckett. Veranstalter: Literaturhaus. Schwanen-wik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.

16. Mittwoch

HEW-Lesetage „Alles absolut bestens bei mir“Karen Nölle und Sophia Jungmann lesen aus der in der Edition Fünf neu er-schienenen Anthologie mit Erzählungen finnischer Autorinnen. Ihre Heldinnen brechen die Norm und gehen eigene Wege: Sie lassen ihre Körperhaare wuchern und essen sich fett, werden handgreiflich gegen unwillige Liebhaber, geben ihre Kinder weg, ziehen sich in die Natur zurück oder sagen anderen endlich mal die Wahrheit. Zur Lesung gibt es finnische Live-Musik. Ort: Fin-nische Seemannskirche, Dietmar-Koel-Str. 6, 19.00 Uhr. Eintritt frei.

„Blaubuch“Zusammen mit ihrem Autor Frank Martens, der aus seinem Buch „Schwedisch blau“ lesen wird, stellt die Verlegerin Sibylle Klefinghaus ihren neugegründeten Verlag Blaubuch vor. Moderation: Michael Kellner. Ort: Adele & Clodwig, Bahrenfelder Str. 43, 19.30 Uhr. Eintritt frei.

„Lenz Hochsicherheit“ und „Beobachter“Reimer Boy Eilers und Laila Mahfouz lesen Erzählungen. Ort: Kunstforum der GEDOK, Koppel 66 / Lange Reihe 75, 19.00 Uhr. Eintritt frei.

„Lyrik im Café“Im Rahmen der Reihe liest Judith Sombry vorwiegend neue Gedichte. Moderation: Peter Engel. Ort: Kultur- café Chavis. Detlev-Bremer-Str. 41, 19.00 Uhr. Eintritt frei.

„Kommen Sie da runter!“Cécile Lecomte, die auch unter dem Namen „Eichhörnchen“ bekannt wurde, liest aus ihrem neuen Buch über ihre unzähligen Kletteraktionen, mit denen sie die Polizei zum Beispiel bei Castor-transporten beeindruckte. Es ist so etwas wie eine dritte Dimension im Repertoire der gewaltfreien Aktionsformen, denn wenn sich Lecomte in die Vertika-le begibt, in Bäume oder in einem Gerichtssaal die Wände hochklettert, wenn sie die Fassade eines Justizge-bäudes oder einen Gefängnisinnenhof als Kletterwand entdeckt, ist das nicht nur spektakulär, sondern auch äußerst wirkungsvoll. Wer könnte ihr schon hinterher klettern? Ort: Honigfabrik in Wilhelmsburg, Industriestr. 135-131, 19.30 Uhr. Eintritt: Spende.

„Geschichten vom schönen Scheitern“

Als Sternzeichen steht in ihrer Vita „Schwäbin“, als Aszendent gibt Katrin Bauerfeind „Technikjournalistin“ an. Und natürlich heißt es da dann auch, dass die 1982 in Aalen geborene Moderatorin für das erste ruckelfreie Internetfernse-hen „Ehrensenf“ mit mehreren Grimme-Online-Awards ausgezeichnet worden ist. Seit 2009 gibt sie einem Popkul-turmagazin den Namen, ist neben „Bauerfeind“ im Interviewformat „28:30“ auf zdf.kultur zu sehen, und Geschichten schreibt sie auch. Die sind in diesem Frühjahr unter dem Titel „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“ bei S. Fischer erschienen und erzählen vom Scheitern, denn das kann man eigentlich immer und überall. Das Scheitern, meint Katrin Bauerfeind, sei zudem „ein günstiges Hobby für die ganze Familie“, wie sie „als Scheidungskind“ erfahren habe. Ein Kind trauriger Eltern ist Katrin Bauerfeind jedoch nicht, ihr Buch sei „genau richtig für alle, die sich schon mal entschlossen an ihren Computer gesetzt haben, um zum Beispiel ihre Diplomarbeit zu Ende zu schreiben, und dann Stunden lang bei YouTube-Videos von Haushaltsunfällen und Katzenbabys hängen geblieben sind“. Im Ballsaal des

Uebel & Gefährlich stellt Katrin Bau-erfeind ihre „Geschichten vom schönen Scheitern“ vor. Veranstalter: Uebel & Gefährlich. Feldstr. 66, 20.00 Uhr.

17. Donnerstag

HEW-Lesetage„Korridorwelt“Hans Platzgumer, österreichischer Autor und Musiker, ehemaliger Gitarrist bei den „Goldenen Zitronen“, Opern- und Theatermusiker, stellt zum Abschluss der HEW-Lesetage seinen neuen Roman „Korridorwelt“ vor, der die Geschichte des Straßenmusikers Julian Ogert erzählt. Als Sechzehnjähriger hat er seine Heimat Österreich überstürzt verlassen und ist seitdem immer weiter nach Westen geflohen, über die Schweiz und Paris nach New York und quer durch die Vereinigten Staaten. In Los Angeles spielt er nun Gitarre auf dem Ocean Front und lebt am Eingang des berüchtigten Yucca Corridors, einem der gefährlichsten Viertel der kalifornischen Metropole. Das Leben im Korridor ist alles, was ihm geblieben ist; und dennoch ist er ein Gewinner, weil er nichts zu verlieren hat. Nach der Lesung führt Rocko Schamoni ein Gespräch mit Hans Platzgumer. Moderation: Christoph Schäfer. Und Musik gibt es an diesem Abend natürlich auch! Zur Lesung von Hans Platzgumer selbst und im Anschluss legt dann DJ Christoph Twickel auf. Ort: Golem, Große Elbstr. 14, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.

„Taksim ist überall“

Der Journalist Deniz Yücel, er ist Redakteur bei der TAZ, liest aus seinem neu erschienen Buch über „Die Gezi Bewegung und die Zukunft der Türkei“. Entlang ausgewählter und für die Pro-testbewegung bedeutender Schauplätze stellt Yücel in seinem Buch Menschen aus verschiedenen Milieus vor, die aus teils gegensätzlichen Gründen gegen die herrschende islamisch-konservative AKP-Regierung aufbegehren: Wie und wo sie leben, was sie denken, wie sie leben wollen, von welcher Freiheit sie reden. Am Ende steht ein Porträt der Protestbewegung in ihrer Vielseitigkeit und Widersprüchlichkeit und ein Sit-tengemälde der türkischen Gesellschaft der Gegenwart, samt eines Blicks auf die deutsch-türkische Community. Ver-anstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung. Ort: Centro Sociale, Sternstr. 2, 19.00 Uhr. Eintritt: 2.- Euro.

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„Klassik und Poesie“ Katharina Schütz liest die Novelle „Angst“ von Stefan Zweig, der Konzer-pianist Per Rundberg spielt Préludes von Sergej Rachmaninoff. Veranstalter: Logensaal in den Hamburger Kammer-spielen. Hartungstr. 9-11, 19.30 Uhr. Eintritt: 18.-/15.- Euro.

„Die Wahrheit über das Portugiesenviertel“Stadtführungsentertainment mit Katrin Seddig und Sven Amtsberg. Veranstal-ter: Büro für Literaturangelegenheiten (Büfl). Treffpunkt: S-Bahnstation Landungsbrücken, Eingang Hafentor, 20.00 Uhr. Kosten: 5.- Euro.

22. Dienstag

„Paranormale Phänomene“

Seit vielen Jahren ist Sven Amtsberg als Literaturveranstalter, Stadtführer und Kolumnist eine feste und verlässliche Größe in der Hamburger Literaturszene, ein Pfundskerl, der die „111 Gründe, den FC St. Pauli zu lieben“ (Schwarz-kopf & Schwarzkopf) ebenso gut kennt, wie „Die Wahrheit über Deutschland“ (Rowohlt Verlag). Und vor allem weiß dieser Autor, dass nichts so ist, wie es uns auf den ersten Blick erscheint: Für sein neues Buch hat sich Amtsberg auf die Suche nach Betrof-fenen gemacht, nach Menschen, die von einem paranormalen Phänomen aus der ganz realen Umlaufbahn ihrer Lebenszusammenhänge in ein skurriles Paralleluniversum gezerrt wurden. Da ist zum Beispiel jene Frau, die von der Waterkant in die Berge verpflanzt wurde und dort dann anfing, unaufhörlich Fische zu spucken. Das durchaus ver-breitete Phänomen nennen Fachwissen-schaftler „Meeresepiphanie“. Ebenfalls gar nicht so selten ist das, was einer Familie wiederfuhr, die eines Tages in ihrem Keller einen sehr betagten Herrn auf einem ausgedienten Trimm-dich-Rad vorfand, der sich als Nazi vorstellte. Man nennt das Phänomen „Nazi-Emergenz“. Ungewöhnlicher ist dagegen die Geschichte einer Frau, die überall Außerirdische findet. Und wer jetzt wissen will, was sie mit den Besuchern aus fremden Welten dann anstellt, geht zum Yachtclub im Nochtspeicher, wo Sven Amtsberg sein Buch „Paranormale Phänomene. 20 fast wahre Geschichten“ (Metrolit Verlag) vorstellen wird. Durch den Abend führen Tina Uebel und Friederike Moldenhauer. Veranstalter: Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69a, 20.00 Uhr. Eintritt: 9.- Euro.

„Für eine neue Lebenskunst“Es ist fast schon verdächtig angesagt, was Ariadne von Schirach bei Klett Cotta mit ihrem Buch „Du sollst nicht funktionieren“ als großes „Unbehagen“ formuliert und mit der Forderung nach einer „neuen Lebenskunst“ verbindet: Die Philosophin, die an der Berliner Universität der Künste lehrt und auch als Autorin und Kritikerin arbeitet, po-lemisiert gegen den Selbstoptimierungs-wahn, gegen das Funktionieren vom Kindergarten über Schule und Studium bis zur Powerkarriere, die schließlich mit einem möglichst perfekten Körper bis ins Alter betrieben werden kann. „Was macht es mit uns“, fragt sie, „wenn Menschen in endlosen Verwertungsket-ten zum Mittel und dadurch entwertet werden. Was passiert, wenn im rasenden Stillstand der Wunsch auf die Welt und die Freude darüber, auf der Welt zu sein, schrumpfen? Wenn selbst die Vorstellung davon schwindet?“ Zum philosophischen Café im Literaturhaus stellt Ariadne von Schirach ihr Buch vor und zur Diskussion. Moderation: Reinhard Kahl. Veranstalter: Litera-turhaus. Schwanenwik 38, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.– Euro.

23. Mittwoch

„Arabische Apokalypse“

Die libanesisch-amerikanische Dichterin und Malerin Etel Adnan, sie gilt als eine der kosmopolitischen Persönlichkeiten der arabischen Kultur und „Wanderin zwischen den Welten“ (Deutschlandradio Kultur), liest aus ihrem bei Suhrkamp erschienenen Gedichtzyklus „Arabische Apokalypse“ (2012) und ihrem in der Edition Nautilus erschienenen Buch „Jahreszeiten. Schrift und Bilder“. Moderation: Jana Halamickova. Übersetzungen: Klaudia Ruschkowski. Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Lite-raturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.-/5.- Euro.

„Kapitalismus und Hautkrankheiten“Mit ihrem Debüt „Soul Kitchen“ zum gleichnamigen Kino-Hit von Fatih Akin gelang Jasmin Ramadan 2009 ein Über-raschungserfolg, es folgte ihr Roman „Das Schwein unter den Fischen“, mit dem sie einen Hamburger Förderpreis für Literatur erhielt. In diesem Frühjahr ist nun bei Klett Cotta ihr dritter Roman erschienen: „Kapitalismus und Hautkrankheiten“. Erzählt wird aus dem Leben der Schauspielerin Teresa Kugler,

die Anfang dreißig ist und Licht ins Dunkel ihres etwas verlorenen Lebens bringen will. Dabei ist ihre prominente Mutter keine Hilfe, auch der Stuben-hocker-Vater macht alles nur noch schlimmer. Ihr misanthropischer Zwil-lingsbruder dagegen gibt ihr schließlich einen Hinweis auf ein Familiengeheim-nis. Jasmin Ramadan präsentiert ihren Roman im „Nachtasyl“. Moderation: Sven Amtsberg. Nach der Lesung gibt’s Musik von JD Polyphonics. Veranstal-ter: Thalia Theater. Nachtasyl, Alster-tor 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.

24. Donnerstag

„Wer Sturm sät, erntet keine Sonne“Einen Roman „über den Klang der Zeit“, so heißt in der Ankündigung des Suhr-kamp Verlages, der ein ganzes Künstler-leben umspannt und fast das gesamte 20. Jahrhundert, legt Svenja Leiber mit ihrem neuen Roman „Das letzte Land“ vor. Erzählt wird die Geschichte Ruven Preuks, der als jüngster Sohn eines Stellmachers Anfang des 20. Jahrhun-derts im deutschen Norden geboren wird. Schon als Kind verfügt Ruuven über eine außerordentliche musikalische Begabung: Er sieht Töne, und auf seiner Geige spielt er sonderbare Melodien. Das bringt ihm auf dem Dorf, wo das Leben hart und einfach ist, nicht nur Bewunderung ein. Schließlich erkennt auch der alte Preuk, dass mit seinem Sohn nichts anzufangen ist. Verzweifelt versucht er, ihm die Töne aus dem Leib zu prügeln. Dann lässt er ihn ziehen. In der Stadt lernt Ruven beim Juden Gold-baum, in dessen Enkelin Rahel er sich ebenso verliebt wie in den Glauben an eine strahlende Karriere. Kunst bedeutet Freiheit und Anerkennung, aber die Nazis legen schon die Gewehre an. Als sein Durchbruch unmittelbar bevorsteht, reißt der Zweite Weltkrieg Deutschland in den Abgrund. Und Ruven muss erneut seinen Weg finden: Während um ihn herum ein ganzes Land in sich zusammenfällt, folgt ein außergewöhn-licher Musiker gegen alle Widerstände seiner Begabung. Im Literaturhaus stellt Svenja Leiber ihren Roman vor. Moderation: Rainer Moritz. Veranstal-ter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.

25. Freitag

„Mörderisches Herrendoppel“Andreas Behm liest aus seinem Krimi „Der Spion ohne Vaterland“; Klaus Spieldenner liest aus seinem Krimi „Unter Flutlicht“. Veranstalter: Spei-cherstadtmuseum. Am Sandtorkai 36, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.50 Euro. Kartenreservierung unter Tel. 040 / 321191 empfohlen.

„Schnee von Teheran“Drei Schriftsteller aus Fuhlsbüttel stellen ihre aktuellen Bücher vor: Susanne Neuffer liest aus ihrem neu im Maro Verlag erschienenen Roman „Schnee von Teheran oder Vom Verlassen des Geländes“; Stefan Iserhot-Hanke liest aus seinem neuen Erzählband „Stimme des Fremden“; Manfred Beseler liest Kurzgeschichten unter dem Motto „Kurz und klapp“. Veranstalter: Bücherstube Fuhlsbüttel. Hummelsbütteler Landstr. 8, 20.00 Uhr.

„Frauen von Brücken werfen“Gunter Gerlach liest aus seinem Kriminalroman. Veranstalter: Krimicafé „Jussi“. Lehmweg 35, 19.30 Uhr. Eintritt frei.

„Sahne für die Ohren“Cornelia Schramm und Peter Weis präsentieren unter dem Titel „Lieber Freund und Gärnter“ aus dem Brief-wechsel eines Jahres zwischen Beth Chatto und Christopher Lloyd, zwei Superstars der britischen Gartenszene. Veranstalter: Café Sha. Daimlerstr. 12, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/6.- Euro.

26. Samstag

„Jour Fixe für Autoren“Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Norddeutschland sind zu einem Aus-tausch in zwangloser Runde eingeladen. Zum Jour fixe spricht der Hamburger Autor und VS-Vorsitzende Dr. Reimer Eilers über die Neufassung des Norm-vertrages für Autoren mit Verlagen. Veranstalter: VS – Verband deutscher Schriftsteller in Hamburg, Ver.di. Ort: Kulturhaus Eppendorf, Julius-Reincke-Stieg 13 a, 11.00 Uhr. Eintritt frei.

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Web-Lesungen.www.weblesungen.de www.literaturinhamburg.de

Autorinnen und Autoren aus dem Raum Hamburg stellen sich mit Lese-Beiträgen von vier bis fünf Minuten Länge auf der Website von „Literatur in Hamburg“ vor. Zusätzlich gibt es biographische und bib liographische Angaben sowie ein Bild der Vortragenden. Die Web-Lesungen werden von Rüdiger Käßner im Auftrag der Kulturbehörde Hamburg organisiert. Im April stehen folgende Lesungen auf dem Programm:

1.4. – 7.4. Jennifer Heinrich liest aus ihrer Erzählung „Der Salamander“.

8.4. – 14.4. Wolf-Ulrich Cropp liest aus seiner Erzählung „Elisabetha“.

15.4. – 21.4. Charlotte Ueckert liest aus ihren Reisebildern „Die Erben der Etrusker“.

22.4. – 28.4. Matthias Kröhner liest aus seinem Erzählband „Junger Hund“.

Poetry Slams und Lesebühnen.Weitere Infos: www.literaturinhamburg.de

1.4. Mathilde Slam, Mathilde – Literatur und Café, Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.

2.4. Textlabor B, BeLaMi, Holtenklinkerstr. 26, 19.30 Uhr. Eintritt frei.

4.4. U20-Poetry Slam im JUZ – Jugendzentrum Reinbek, Schlossstr. 5, 20.00 Uhr. Eintritt frei.

9.4. Best of Poetry Slam, Ernst-Deutsch-Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, 20.00 Uhr.

12.4. Zeise-Slam, Zeise Kino, Friedensallee 7-9, 22.30 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.

14.4. „Offene Lesebühne“, Bistro Roth, Rothestr. 34, 20.00 Uhr. Eintritt frei.

15.4. Jägerschlacht, Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20.30 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.

16.4. Spätlese, Kulturpunkt im Barmbek-Basch, Wohldorfer Str. 30, 19.30 Uhr. Eintritt frei.

24.4. Diary Slam, Aalhaus, Eggerstedtstr. 39, 20.30 Uhr.

24.4. Bunker-Slam, Uebel & Gefährlich, Feldstr. 66, 20.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.

25.4. 8 min Eimsbüttel, Auster Bar, Henriettenweg 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.

29.4. Hamburg ist Slamburg, Nochtspeicher, Bernhard-Nocht-Str. 69 a, 20.00 Uhr. Eintritt: 4.50 Euro.

Hamburger LeseFrühstückZum Frühstück im Literaturhaus treffen sich an diesem Samstag Lars Henken, der aus seinem im Peter Rathke Verlag erschienenen Roman „Reinders’ Tod“ lesen wird, für den er u.a. mit einem Literaturförderpreis der Hansestadt Hamburg ausgezeichnet worden ist, und Gerrit Jöns Anders, der seinen neuen Roman „Kunststoff“ (Minimal Trash Art) vorstellen wird, in dem von einer abenteuerlichen Lesereise erzählt wird. Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, Lesung ab 11.30 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro. (Früh-stück ab 9.30 Uhr à la carte, Reservie-rungen unter Tel. 040 / 2201300)

27. Sonntag

Literatur-QuickiesFünf Autoren, ein kurzweiliger Sonnta-gnachmittag, gute Literatur, ebenso gute Laune und natürlich auch Kaffee und Kuchen stehen auf dem Programm der „Literatur-Quickies“. Es lesen: Amina Knopf, André Bohnwagner, Gabriele Haefs, Michael Koglin und Oskar Sodux. Moderation: Gunter Gerlach und Lou A. Probsthayn. Veranstalter: Förderverein kulturelle Initiativen e.V. Ort: Das Loft. Ohlsdorfer Str. 26, 16.00 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.

28. Montag

„Kunstschonbezug“

Thomas Kapielski steht in dem Ruf, ein Multitalent zu sein, das sich auf vielen Feldern austobt. Für die „taz“ ist er „Dichter, Fotograf, Musiker, Maler, Professor, Geo-, Theo- und Philologe“ zugleich, wobei es ja eigentlich gar keine Rolle spielt, was er ist. Entschei-dender ist wohl, dass Kapielski auf sehr

eigensinnige Weise in Wort und Bild über das Leben und die Welt nachdenkt und uns gelegentlich daran teilhaben lässt, zum Beispiel mit seinem Buch „Mischwald“, einer „tage- und sudel-buchhaften Mischung aus Alltäglichem, Tiefem und Quatsch“ (Die ZEIT) oder seinen zuletzt erschienenen „Neuen Sezessionistischen Heizkörperverklei-dungen“, mit denen er „das barocke Pathos dessen pflegt, der weiß, dass es kein richtiges Leben in Flaschen gibt“ („Frankfurter Allgemeine Zeitung“). Eine Kostprobe der kurzen Texte, in denen Kapielski seine streng autobiografischen Erlebnisse festhält, gibt er im Nachtasyl am Vorabend der Vernissage einer Ausstellung im Polarraum Hamburg. Unter dem Titel „N.G. – Noderne Kunst“ zeigt die Ausstellung zentrale Arbeiten wie Kapielskis bissige Pantoffel mit dem klingenden Namen „Avantgarde“ oder seinen „Kunstschonbezug“ und natürlich seinen „Rockertuschkasten mit Kette“ und „Die kürzeste Theke der Welt“. Veranstalter: Thalia Theater. Nachta-syl, Alstertor 1, 20.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro. (Vernissage am 29. April ab 19.00 Uhr im Polarraum Hamburg, www.polarraum.de)

Burkhard Driest zum 75. GeburtstagEigentlich wollte er ja Jurist werden, aber da kam dann ein Banküberfall dazwischen: Am 11. Mai 1965, kurz vor seinem mündlichen Jura-Examen, hat Burkhard Driest die Sparkasse in Burgdorf bei Hannover überfallen. Drei Jahre saß er dafür im Knast und schlug sich danach als Taxifahrer, Arbeiter im Hamburger Hafen und Kellner durch, bis 1972 sein Romandebüt „Die Verrohung des Franz Blum“ erschien. Durch den mit Jürgen Prochnow in der Hauptrolle verfilmten Knastroman wurde er dann berühmt. In der Wo-chenzeitung „Die Zeit“ schrieb Christel Buschmann 1974: „Er treibt es notfalls mit Goldfischen, trampelt Verlegerautos ein, spricht heiser, hat ein pocken-narbiges Gesicht, einen athletischen Körperbau, pralle Jeans mit Löchern an den Gesäßtaschen, fehlen nur noch die ,modischen Linkswörter‘, und fertig ist Burkhard Driest“. Es fehlt schon noch etwas mehr, nämlich der Zusatz, dass dieser Burkhard Driest ein bis heute erfolgreicher Schauspieler ist, mehrere Romane veröffentlichte, aber auch The-aterstücke und Drehbücher. Zu seinem 75. Geburtstag lädt die Hamburger Autorenvereinigung ins Grand Elysee

zu einem „literarisch-musikalischen Abend“, bei dem Gino Leineweber Ausschnitte aus den Werken von Burkhard Driest lesen wird, Sigrun Kiesewetter singt altitalienische Arien zur Gitarre. Im Anschluss gibt es einen Geburtstagsempfang mit Burkhard Driest. Veranstalter: Hamburger Autorenvereinigung. Ort: Grand Elysee, Speicherstadt Saal, Rothenbaumchaus-see 10, 18.00 Uhr (Lesung und Musik) und 19.30 Uhr (Empfang). Eintritt: 15.- Euro. (inkl. Empfang). Anmeldung bis 21. April unter Tel.: 040 / 18887363 (AB) oder per E-Mail an [email protected].

Shakespeare-AbendFrank Günther, der seit den 1970er-Jahren Shakespeare übersetzt, 2015 soll der letzte von 39 Bänden erscheinen, gestaltet einen Shakespeare-Abend und erzählt von seinen Abenteuerreisen in die Labyrinthe der Shakespeare’schen Sprachwelten. Veranstalter: Litera-turhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.

„Harburger Auslese“Im Rahmen der Reihe liest Susanne Neuffer aus ihrem neuen Roman „Schnee von Teheran oder Vom Verlassen des Geländes“. Veranstalter: Kulturwerkstatt Harburg. Kanalplatz 6, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.

29. Dienstag

„Das große Rauschen“Zur Eröffnung des „Kommt zusammen Festivals“, das bis zum 1.5. zum ersten Mal in Hamburg stattfindet und die ver-schiedensten Facetten der elektronischen Musik sowie ein breites subkulturelles Programm machen wird, präsentiert Tino Hanekamp eine „Aktionslesung mit Filmen, Musik, Texten“ und „labert über Drogen, Sauflieder und die Sehn-sucht nach Erlösung“. Veranstalter: Ue-bel & Gefährlich. Feldstr. 66, 20.00 Uhr.

„Auf dem Prüfstand“Tilman Spreckelsen, Christine Knödler und Nadia Budde diskutieren fünf Neuerscheinungen der Kinder- und Jugendliteratur. Veranstalter: Litera-turhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.

Pinneberg vs. HamburgViktor Hacker und Liefka Würdemann treffen sich mit Sabrina Schauer und Armin Sengbusch zu einem „Battle“ und „explosiven Abend“, bei dem der verschrobene Charme von Vororten wie Tornesch oder Pinneberg gegen die betuliche Arroganz von Stadtvierteln wie Eimsbüttel oder Barmbek antritt. Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.

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Gerrit Jöns Anders.

Thomas Kapielski.

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Page 8: LitinHH April 2014 - literaturinhamburg.de · 1 April 2014 Literatur. in Hamburg Saša Stanišic´ Günter Kunert Judith Schalansky Birgit Vanderbeke Peter Wawerzinek Yali Sobol Etel

Seminare.

Die Akademie „Wendische Dialoge“ist ein Forum für „interdisziplinäres und exzentrisches Denken“, das einen Beitrag zu der „zunehmend intensiver geführten Diskussion um den Verlust ethischer Werte“ leisten will, so die Ankündigung. Die Veranstaltungen finden als Blockseminare an Wochenenden statt, das erste am 26./27.4. im Wendländischen Trebel (Kreis Lüchow-Danneberg) statt. In Vorträgen von u.a. Prof. Richard Sage und Prof. Jörn Rüsen, Diskussionsforen, einem Konzert von Irina Emeliantseva (Klavier) und einer Ausstellung über „Die Ideale Stadt“ widmet sich das Seminar dem Thema „Utopie“. Kosten: 90.- Euro. Anmeldung und Infos unter Tel. 05848 / 1326 oder per Mail: [email protected].

Ein Seminar mit dem Schriftsteller David Wagnerveranstaltet das Autorendock am 29. und 30.11. in Hamburg. Im Mittelpunkt wird die gemeinsame Textarbeit stehen. Ein Seminar mit dem Hamburger Krimi-Autor Gunter Gerlach steht für den 17. und 18.5. in Hamburg im Programm des Autorendocks. Teilnahmegebühr: 199.- Euro. Die Seminare sind auf 12 Teilnehmer begrenzt. Weitere Informationen gibt es unter www.autorendock.de.

Zum Schreiblabor mit Mareike Krügel und Thomas Pletzingerlädt das Literaturhaus junge Autorinnen und Autoren von 19 bis 25 Jahren, die schon erste Schreiberfahrungen haben, sich über Texte austauschen und literarisch weiterentwickeln wollen. Kosten: 59,50 Euro. Bewerbungen noch bis zum 8.4. mit einem Lebenslauf und einer Textprobe (max. 2 Seiten) per E-Mail an [email protected] oder postalisch an Literaturhaus Hamburg, Schwanen-wik 38, 22087 Hamburg möglich. Weitere Infos: www.julit-hamburg.de.

„Neue Formen, über sich selbst zu schreiben“,stehen auf dem Programm einer offenen Schreibgruppe, die sich mittwochs von 18.30 bis 21.00 Uhr in der Pension Sonntag in der Neubertstr. 24 a trifft. Anmeldung und Infos per E-Mail an [email protected] oder auf der Website www.schreibfertig.com.

Die Volkshochschule Hamburghat im April eine Reihe spannender Seminare im Programm: „Schrei-ben hilft klären“ heißt eines mit Gila Grau am 12.4. von 11.00 bis 18.00 Uhr im VHS-Zentrum Nord, Poppenhusenstraße 12. Kursnum-mer: 0553NNN11. Kosten: 38.- Euro. / Ein „Kreativkurs für alle Sinne“, bei dem eigenen Texte und Bilder entstehen sollen, steht auf dem Programm eines Seminars mit Ulrike Hilgenbarg am Samstag, dem 26.4. von 10.00 bis 17.00 Uhr. im VHS-Zentrum Mitte, Schanzenstraße 75. Kursnummer: 0565MMM18. Kosten: 37.- Euro. // Hinweise auf weitere VHS-Seminare, Anmeldung und weitere Informationen unter www.vhs-hamburg.de oder unter Tel. 040 / 428414284.

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40 Jahre Edition Nautilus – das Jubiläumsplakat.

Die Edition Nautilus lädt am 3. April zur Geburtstagspartyins Golem. Gegründet wurde der bis heute unabhängige Verlag vor 40 Jahren, im April 1974 von Hanna Mittelstädt, Lutz Schu-lenburg und Pierre Gallissaires, die damals „mehr zufällig als absichtsvoll in die Verlegerei hineingerutscht“ sind, wie es im Verlagsportrait heißt. „Ein Gedicht kann genauso revolutionär sein wie ein theoretischer Text“. Mit dieser Devise hat Nautilus über Jahrzehnte Programm gemacht und das in den letzten Jahren auch ökonomisch höchst erfolgreich. Der Silvester-Dauerbrenner „Dinner for one“, der inzwischen in sechs regionalen Bearbei-tungen erschienen ist, hat es in den Anfängen möglich gemacht, dass Texte von Anarchisten und Situationisten, von Dadaisten und Surrealisten bei Nautilus erscheinen konnten. Diese Mischung aus guter und anspruchsvoller Unterhaltung und dem über alle Schwierigkeiten des Verlagsalltags hinweg ungebrochenen Fest-halten an einem einerseits den Avantgarden und andererseits dem Geist des Widerspruchs verpflichteten Literatur- und Sachbuch-programm, hat den Verlag geprägt und Autoren wie Frank Göhre, Ingvar Ambjörnsen, Robert Brack und Andrea Maria Schenkel, wie Abbas Khider und Gail Jones zusammengebracht. Zum Jubilä-umsabend treffen sich im Golem ab 20.00 Uhr mit der Verlegerin Hanna Mittelstädt zu Lesungen, zum Gespräch und Feiern die Verlagsautoren Niels Boeing, Wolfgang Bortlik, Robert Brack, HC Dany, Roberto Ohrt, Christoph Twickel und Matthias Wittekind.

Die erneuerbaren Lesetagebieten unter dem Motto „Lesen ohne Atomstrom“ vom 22. bis 27.4. wieder eine Reihe von Veranstaltungen mit prominenten Auto-ren und Musikern: Frank Schätzing wird seinen neuen Roman „Breaking News“ exklusiv mit Uri Avnery und Ulrich Kienzle in der Laeiszhalle vorstellen; Katharina Hagena und Feridun Zaimo-glu treffen sich zur Lesung in der 2ten Heimat; Thomas Quasthoff liest im Ohnsorg-Theater aus den Werken von Joachim Ringelnatz. Das Programm war bei Redaktionsschluss der Printausgabe noch nicht vollständig, bitte informieren Sie sich auch unter www.lite-raturinhamburg.de und unter www.lesen-ohne-atomstrom.de.

Die Museen und Ausstellungshäuser in Hamburgladen am 12.4. von 18.00 bis 2.00 Uhr zur 14. „Langen Nacht der Museen“. 54 Museen beteiligen sich an dem Megaevent, bei dem 600 Veranstaltungen stattfinden. Mode und Farbe bestimmen die aktuellen Ausstellungen in den großen Häusern: „Feuerbachs Musen – Lagerfelds Models“ in der Kunsthalle, der „Mythos Cha-nel“ und „Comicleben-Comiclive“ im Museum für Kunst und Ge-werbe, „Der Götterhimmel Indiens“ im Museum für Völkerkunde und „Mondrian-Farbe“ im Bucerius Kunst Forum. Ganz besondere Ausstellungen bieten kleinere Häuser: Das Geologisch-Paläontolo-gische Museum zeigt zum Beispiel das älteste Ausstellungsstück der Hamburger Museen, einen 424 kg schweren Eisenmeteoriten von Gibeon, aus dem südlichen Namibia, der 4 Milliarden Jahre alt ist. Die Poesie von Fachbegriffen kann man im Wassermuseum Kaltehofe mit einer „Offenen Langsamsandfiltrationsanlage“ für Wasserfilter entdecken oder der „Postindustriellen Spontanvegeta-tion“ für Unkraut. Wer sich lieber belesen lassen will, geht in die Freie Akademie der Künste, wo die Hamburger Schriftstellerin Tina Uebel ab 20.00 Uhr von ihren ungewöhnlichen Reiseaben-teuern berichtet. Eintrittskarten zur „Langen Nacht der Museen“ von 15.-/10.- Euro enthalten auch die Berechtigung zur Nutzung der Museumsnacht-Busse und aller HVV-Linien. Alle Infos unter www.langenachtdermuseen.hamburg.de.