41
Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7 Aufgabe 7.1 (Aufgabe 5, SS 1999, VWL B, 14.07.1999 [2. Wdh. vom WS 1998/99]) Eine Unternehmung mit der Produktionsfunktion 2 1 2 2 1 1 2 1 5 ) , ( x x x x f = stellt den Output y = 700 her. Die Faktorpreise betragen q 1 = 16 und q 2 = 25. a) Bestimmen Sie die minimalen Produktionskosten. b) Skizzieren Sie die von Ihnen ermittelte Minimalkostenkombination, indem Sie die Isoquante mit dem Output y = 700 (mit Wertetabelle!) und die Isokostengerade in der vorbereiteten Graphik darstellen. 0 100 200 300 400 0 100 200 300 400 Wertetabelle für d x 1 x 2 50 100 200 300 400 ie Isoquante: 1

Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7 Aufgabe 7.1 (Aufgabe 5, SS 1999, VWL B, 14.07.1999 [2. Wdh. vom WS 1998/99]) Eine Unternehmung mit der Produktionsfunktion 2

1

221

121 5),( xxxxf ⋅= stellt den Output y = 700 her. Die Faktorpreise betragen q1 = 16 und q2 = 25. a) Bestimmen Sie die minimalen Produktionskosten.

b) Skizzieren Sie die von Ihnen ermittelte Minimalkostenkombination, indem Sie die

Isoquante mit dem Output y = 700 (mit Wertetabelle!) und die Isokostengerade in der

vorbereiteten Graphik darstellen.

0

100

200

300

400

0 100 200 300 400

Wertetabelle für d

x1 x250

100 200 300 400

ie Isoquante:

1

Page 2: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Lösung: a) Berechnungsschritte:

(1) Ermittlung des Expansionspfades

(2) Bestimmung der Minimalkostenkombination

(3) Errechnung der minimalen Produktionskosten

(1) Ermittlung des Expansionspfades Ansatz: Steigung der Isoquante = Steigung der Isokostengerade formal:

1dx2dx

− =

2

21

1

21

),(

),(

xxxf

xxxf

∂∂

∂∂

= 2q1q

negative technische

Substitutionsrate = Verhältnis der Faktorgrenz-produktivitäten = Verhältnis der Faktor-

preise Berechnung:

2516

2516

2525

),(

),(

1

2

2

1

21

221

1

21

221

1

2

21

1

21

=⇔===

∂∂

∂∂

xx

qq

xx

xx

xxxf

xxxf

12 2516 xx =⇒ ⇔ Expansionspfad

(2) Bestimmung der Minimalkostenkombination Ansatz: Expansionspfad in die Produktionsfunktion einsetzen (oder mit der Isoquante

gleichsetzen) Berechnung:

( )

1121752516

175470025165700)(,

*22

*1111121

21

21

=⇒⋅=⇒

=⇒=⇔⎟⎠⎞

⎜⎝⎛=⇒=

xx

xxxxxxxfy

2

Page 3: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

(3) Errechnung der minimalen Produktionskosten Ansatz: Minimalkostenkombination in die Kostenfunktion einsetzen Berechnung:

5600)700(1122517516)700()( *2211 =⇒⋅+⋅=⇒+= CCxqxqyC

b) Berechnungsschritte: (1) Ermittlung der Isoquante

(2) Bestimmung der Isokostengerade

(3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle

(4) Zeichnung der Isoquante und Isokostengerade unter Angabe der

Minimalkostenkombination

(1) Ermittlung der Isoquante Ansatz: Produktionsfunktion für y = 700 nach x2 auflösen Berechnung:

),(),( 1221 yxfxxxfy =⇔=

12

21

1221196001407005

21

21

21

xxxxxx =⇒⋅=⇔=⇒ −

(2) Bestimmung der Isokostengerade Ansatz: Kostenfunktion für Kostensumme KS = 5600 nach x2 auflösen (Einsetzen der

Minimalkostenkombination)

21

2

122211)(

qKSx

qqxxqxqyC +−=⇔+=

Berechnung:

321224

12 255600

2516

=

+−=⇒ xx

3

Page 4: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

(3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung:

x1 x250 392

100 196 200 98 300 65,333 400 49

(4) Zeichnung der Isoquante und Isokostengerade unter Angabe der

Minimalkostenkombination

Tagentialpunkt zwischen Isoquante und Isokostengerade

0

50

100

150

200

250

300

350

400

0 20 40 60 80 100

120

140

160

180

200

220

240

260

280

300

320

340

360

380

400

X 1

X 2

Isoquante

Isokostengerade

Minimalkostenkombination

X 1*= 175

X 2*= 112

4

Page 5: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.2 – Kontrollaufgabe (Aufgabe 5, WS 1998/99, VWL B 19.02.1999, leicht

verändert)

a) Ermitteln Sie die kostenminimalen Einsatzmengen der Produktionsfaktoren und die

optimale Produktionsmenge einer Unternehmung unter folgenden Bedingungen:

Produktionsfunktion: 21

22

1

1849,3 xxy =

Kostenbudget: KS=3.150

Faktorpreise: q1=3,5; q2= 10,5

b) Skizzieren Sie den Expansionspfad, die Isokostengerade und kennzeichnen Sie die

zugehörigen Minimalkostenkombinationen.

Lösung:

a) 1. Bestimmung der kostenminimalen Faktoreinsatzmengen

Gemäß der Optimalitätsbedingung der Unternehmung muss gelten: 2

1

2

1

qq

xf

xf

=

δδ

δδ

Bildung der Ableitungen, einsetzen der Faktorpreise und Auflösen nach x2 ergibt den

Expansionspfad:

{12

1

25,0

25,0

1

5,02

5,01

31

31

849,35,0849,35,0

2

1

2

1

xxxx

xxxx

qq

xfxf

=⇒==⋅⋅⋅⋅⋅⋅

444 3444 21

δδδδ

Mit Hilfe des Expansionspfads lassen sich die kostenminimalen Faktoreinsatzmengen

bestimmen:

{

15045031450

150.37315,105,3150.3

*2

*1

111

2

=⋅=⎯⎯⎯⎯ →⎯=

=→⋅+=

==

xx

xxx

pfadExpansions

xKS321

5

Page 6: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

2) Bestimmung der optimalen Produktionsmenge

Die optimale Produktionsmenge erhält man, indem man die kostenminimalen

Faktoreinsatzmengen in die Produktionsfunktion einsetzt.

000.1150450849,3 21

21

≈⋅⋅=y

b) Die Isokostengerade erhält man, indem man die Kostengleichung nach x2 auflöst:

300315,105,3150.3 1221 +−=→+=

=

xxxxKS321 .

x1500100

500

100

x2

300

900

Isokostengerade

Expansionspfad

MKK

6

Page 7: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.3 – Kontrollaufgabe (Aufgabe 5, SS 1998, VWL B, 21.07. 1998, [2.Wdh.vom

WS 1997/98], leicht verändert)

Eine Unternehmung stelle ein Produkt unter Einsatz von zwei Produktionsfaktoren her:

a) Leiten Sie (allgemein) graphisch unter Zuhilfenahme des vollständigen Differentials

die Bedingung der Minimalkostenkombination her.

b) Berechnen Sie die optimale Faktoreinsatzmengen der Unternehmung, die mit der

Produktionsfunktion 21

22

1

18,0 xxy = und einem Kostenbudget KS = 125.000 DM

produziert. Die Faktorpreise lauten q1=5 und q2= 10.

Lösung:

a) Formal ergibt sich die technische Substitutionsrate, indem man das totale Differential der

Produktionsfunktion gleich Null setzt und nach dx2/dx1 auflöst:

1 21 2

2 1

1

2

f fdx dx 0x x

fdx x .

fdxx

∂ ∂+ = →

∂ ∂∂∂

= −∂∂

Für die Minimalkostenkombination muss gelten:

7

Isokostengerade

Isoquante

q2

q1

x1

x2 Steigung der Isoquante = Steigung der Isokostengerade

Page 8: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Die Steigung der Isokostengerade ergibt sich aus der Isokostenfunktion:

.2

12

12

2211

qKSx

qqx

xqxqKS

+−=

→+=

Dementsprechend muß für die Minimalkostenkombination gelten:

.2

1

2

1

2

1

qq

xfxf

dxdx

=

∂∂∂∂

−=

b) Aus der Optimalitätsbedingung folgt:

12

1

2

2

1

21

105 xx

xx

xfxf

=→==

δδδδ

Dementsprechend muss bei KS=125.000 gelten:

250.6500.1221

21

500.12000.1251021105000.125

1*2

*111 1

=⋅==

=⇔=→⋅+=

xx

xxxx

8

Page 9: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.4 (Aufgabe 3, SS 1999, VWL A, 30.09.1998 [1. Wdh.], leicht verändert)

a) Erläutern Sie verbal den durch die Produktionsfunktion y = f (x) beschriebenen

Zusammenhang.

b) Zeigen Sie formal die drei möglichen Arten von Skalenerträgen (returns of scale) auf und

erläutern Sie diese auch verbal.

c) Zeichnen Sie in ein Diagramm je eine Produktionsfunktion mit konstanten, zunehmenden

und abnehmenden Skalenerträgen ein und bezeichnen Sie diese. (Vergessen Sie nicht die

Achsenbezeichnungen!)

Lösung:

a) Sie beschreibt den mit dem Inputvektor x maximal zu produzierenden Output y.

b) Zunehmende Skalenerträge (ZSE): )( xλλ fy < .

Eine Vervielfachung aller Inputfaktoren führt zu mehr als der entsprechenden Vervielfachung

des Outputs.

Konstante Skalenerträge (KSE): )( xλλ fy = .

Eine Vervielfachung aller Inputfaktoren führt zu der entsprechenden Vervielfachung des

Outputs.

Abnehmende Skalenerträge (ASE): )( xλλ fy > .

Eine Vervielfachung aller Inputfaktoren führt zu weniger als der entsprechenden

Vervielfachung des Outputs.

9

Page 10: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

c)

Output (y )

Inputbündel (x )

KSE

ASE

ZSE

10

Page 11: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.5-Kontrollaufgabe (Aufgabe 4, SS 1997, VWL B, 18.07.1997,[2.Wdh. vom WS

1996/97, nur Teil (b))

Betrachten Sie die folgende Abbildung; sie ist der Unternehmenstheorie (Kapitel 7 des

Buches von Reiß) entnommen. Kreuzen Sie jeweils „Richtig“ oder „Falsch“ an!

R F

A Der Graph bezeichnet eine Produktionsfunktion. X

B Im Punkt A sind Grenzkosten und Fixkosten identisch. X

C Der Graph kennzeichnet mit steigendem Output zuerst sinkende, dann

steigende Skalenerträge X

D Im Wendepunkt B sind die Durchschnittskosten minimal. X

E Der Graph ordnet jeder Kostensumme die maximale Outputmenge zu. X

11

Page 12: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.6 (Aufgabe 5, WS2000/2001, VWL B, 25.07.2001)

Die Produktionsfunktion einer Unternehmung sei gegeben durch

ba xxxxf 2121 ),( =

Die Preise seien und . 1q 2q

a. Bestimmen Sie die Minimalkostenkombination.

b. Bestimmen Sie den Expansionspfad.

c. Bestimmen Sie die Kostenfunktion.

Lösung:

a. Minimalkostenkombination

Die Minimalkostenkombination ist der Tangentialpunkt einer Isoquanten mit der

Isokostengerade. Der Ansatz zur Ermittlung der Minimalkostenkombination lautet daher

einen Punkt zu finden auf dem gilt:

Steigung der Isoquante = Steigung der Isokostengerade

Formal:

1dx2dx

− =

2

21

1

21

),(

),(

xxxf

xxxf

∂∂

∂∂

=2q1q

negative technische

Substitutionsrate

(Steigung der Isoquanten)

= Verhältnis der Faktorgrenz-

produktivitäten =

Verhältnis der Faktorpreise

(Steigung der Isokostengerade)

12

Page 13: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Die Steigung der Isoquanten wird durch das Verhältnis der Faktorgrenzproduktivitäten

ermittelt. Dies wird mit dem der Steigung der Isokostengerade, welche sich aus dem

Verhältnis der Faktorpreise ergibt, gleichgesetzt.

a 1 b1 1 1 1 2 2

a b 12 1 2

1 1

f fx q x ax x ax qf fq bx x bx qx x

∂ ∂∂ ∂

= ⇒ = = =∂ ∂∂ ∂

1

1 2

b. Expansionspfad

Die Verbindungslinie der Minimalkostenkombinationen (verschiedene Outputmengen bei

gleichem Faktorpreisverhältnis) ist der Expansionspfad. Den Expansionspfad erhält man

durch Auflösen der oben bestimmten Minimalkostenkombination nach x2.

2 1 12 1

1 2 2

ax q bqx xbx q aq

= ⇔ =

c. Kostenfunktion

Einsetzen des Expansionspfades in die Produktionsfunktion führt zur bedingten

Faktornachfrage nach x1* = x1(q1,q2,y):

b b ba b a a b a b1 1

1 2 1 1 1 1 12 2

1

2

bq bqy x x x x x x xaq aq aq

+⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛= = ⋅ = ⋅ ⋅ = ⋅⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜

⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝

bq ⎞⎟⎠

bb b 1a b

a b1 2 2 a b1 1

2 1 1

*bq aq aqy y x yaq bq bq

−+

+ +⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞

⇔ ⋅ = ⋅ = ⇔ ⋅⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠

x=

und Auflösen des Expansionspfades nach x1 mit Einsetzen in die Produktionsfunktion führt

zur bedingten Faktornachfrage nach x2* = x2(q1,q2,y)

13

Page 14: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

1 22 1 1

2 1

bq aqx x xaq bq

= ⇔ = 2x

a aa b b a b a2 2 2

1 2 2 2 2 2 21 1 1

aq aq aqy x x x x x x xbq bq bq

ab+⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞

= = ⋅ = ⋅ ⋅ = ⋅⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠

aa a 1a b

a b2 1 1 a b2 2

1 2 2

*aq bq bqy y x ybq aq aq

−+

+ +⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞

⇔ ⋅ = ⋅ = ⇔ ⋅⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠

x= .

Die bedingten Faktornachfragen für x1* = x1(q1,q2,y) und x2* = x2(q1,q2,y) sind die

kostenminimalen Faktoreinsatzmengen zur Erreichung eines bestimmten Outputniveaus y.

Die Kostenfunktion c = c(q1,q2,y) gibt die minimalen Kosten zur Realisierung eines

bestimmten Outputniveaus y wieder, sie ordnet also jeder Konstellation von Faktorpreisen

und Produktionsmengen die minimalen Kosten zu. Um die Kostenfunktion zu bestimmen,

werden die oben ermittelten bedingten Faktornachfragen in die Kostengleichung eingesetzt.

b a

1a b a b2 1 a b

1 1 2 2 1 21 2

* * aq bqc q x q x c q q ybq aq

+ ++

⎡ ⎤⎛ ⎞ ⎛ ⎞⎢ ⎥= + ⇒ = + ⋅⎜ ⎟ ⎜ ⎟⎢ ⎥⎝ ⎠ ⎝ ⎠⎢ ⎥⎣ ⎦

14

Page 15: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.7-Kontrollaufgabe (Aufgabe 3, SS 2001, VWL B, 09.04.2001)

a) Bestimmen Sie für den „2-Faktor-Fall“ einer allgemeinen Cobb-Douglas-

Produktionsfunktion die Kostenfunktion. Gehen Sie dabei davon aus, dass die

Produktion konstante Skalenerträge aufweist.

b) Was muss in diesem Fall in Bezug auf die Höhe der Grenz- und Durchschnittskosten

gelten? (keine Berechung; nur verbale Begründung!)?

Lösung:

(a) Im „2-Faktor-Fall“ ist die allgemeine Cobb-Douglas-Produktionsfunktion wie folgt

definiert: . Bei konstanten Skalenerträgen gilt ferner: 2121aa xAxy = 121 =+ aa .

Bestimmung der Kostenfunktion

1. Herleitung des Expansionspfades

.12

1

1

22

2

1!

12

21

1212

2

21

111

21

21

xqq

aax

qq

xaxa

xxAaxy

xxAaxy

aa

aa

=→=

⎪⎪⎭

⎪⎪⎬

=∂∂

=∂∂

(*)

2. Herleitung der bedingten Faktornachfragen

2.1 (*) in y einsetzen:

121

121

(*)

121

121

2

212

2

1 xqaqaAyx

qaqaAxy

a

KSE

aaaa

a⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=⎯⎯⎯ →⎯⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛= =+

43421

.22

212

21

21

12

21

12

1 Ay

qaqa

Ay

qaqa

qaqaA

yxaa

a ⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

(**)

2.2 (**) in (*) einsetzen:

.1

21

2

21

122

1

21

12

1

21

122 A

yqaqax

Ay

qaqa

qaqax

a

KSE

aaa

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=⎯⎯⎯ →⎯⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛= =+

(***)

15

Page 16: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

3. Herleitung der Kostenfunktion

3.1 Funktion der Kostensumme aufstellen:

2211 xqxqKS += . (****)

3.2 (**) und (***) in (****) einsetzen:

Ay

qaqaq

Ay

qaqaqyC

aa 12

21

122

12

211)( ⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛+⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛=

Ay

qaqaq

qaqaqyC

aa

⎟⎟

⎜⎜

⎛⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛+⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛=

12

21

122

12

211)( . (§)

Da die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion symmetrisch ist, kann man die zuvor hergeleitete

Kostenfunktion wie folgt umformen:

{

Ay

aq

aqa

aq

aqa

Ay

aqqqaaa

aqqqaaa

Ay

qaqa

aq

qaq

qaqa

aq

qaqyC

C

aa

C

aa

aq

a

a

aaq

a

a

a

a

a

a

a

a

a

a

a

⎟⎟⎟⎟

⎜⎜⎜⎜

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛+⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

⎟⎟⎟⎟

⎜⎜⎜⎜

⎟⎟⎟

⎜⎜⎜

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛+

⎟⎟⎟

⎜⎜⎜

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

⎟⎟⎟⎟

⎜⎜⎜⎜

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛+⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛=

==

−−−−

−−

44344214434421

876

321

876

321

321

*:

2

2

1

12

*:

2

2

1

11

1

1222

122

2

2111

111

21

12

2

2

2

22

12

21

1

1

1

11

2121

12

2

1

22

1

21

1

2

11

2

1

2

2

1

)(

AyCyC *)( = . (§§)

In vergleichbarer Weise lassen sich die bedingten Faktornachfragen umformen:

16

Page 17: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Ay

aq

aq

qa

Ay

aqqqaa

qa

Ay

qaqa

aq

qax

C

aa

aq

a

a

a

a

a

a

4434421

876

321

*:

2

2

1

1

1

1

2

2111

11

1

1

12

21

1

1

1

11

21

21

1

2

11

2

2

=

−−

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎟⎟⎟

⎜⎜⎜

=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

AyC

qax *

1

11 = , (++)

Ay

aq

aq

qa

Ay

aqqqaa

qa

Ay

qaqa

aq

qax

C

aa

aq

a

a

a

a

a

a

4434421

876

321

*:

2

2

1

1

2

2

1

1222

12

2

2

21

12

2

2

2

22

21

12

2

1

22

1

1

=

−−

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎟⎟⎟

⎜⎜⎜

=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

AYC

qax *

2

22 = . (+++)

Setzt man statt (**) und (***) unter 3.2 (++) und (+++) ein, erhält man offensichtlich

unmittelbar die Kostenfunktion in der Form (§§)!

(b) Da die Produktionsfunktion homogen ist und annahmegemäß konstante Skalenerträge

aufweist werden sich Grenz- und Durchschnittskosten jeweils entsprechen.

17

Page 18: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.8-Kontrollaufgabe (Aufgabe 4, SS 2000, VWL B, 03.04.2000)

a) Ermitteln Sie die Kostenfunktion einer Unternehmung unter folgenden Annahmen:

Produktionsfunktion: 21

22

1

121 8,0),( xxxxy ⋅⋅=

Faktorpreise: q1=5; q2=20

b) Skizzieren Sie die Kostenfunktion (mit Wertetabelle!).Hinweis: Denken Sie an die

Benennung und Skalierung der Achsen!

Lösung:

a) 1. Ermittlung des Expansionspfades (Optimalitätsbedingung)

Ansatz: Steigung der Isoquante= Steigung der Isokostengerade

{

12

1

2

21

22

1

1

21

22

1

1

2

1

2

1

.

2

1

1

2

41

205

205

218,0

218,0

xx

xx

xx

xx

xfxf

qq

xfxf

dxdx

geraderIsokostenSteigungde

nrIsoquanteSteigungdeneg

=→

=⇔=⋅

⋅=⇒

==−

δδδδ

δδδδ

43421

2. Darstellung der Kostengleichung als Funktion eines Faktors

))(,,,()( 12121 xxxqqfyC =

Ansatz: Expansionspfad in die Kostengleichung einsetzen:

11112211 10)(41205)()()( xyCxxyCxxqxqyC =⇒⋅+=⇒+=

18

Page 19: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

3. Ermittlung der bedingten Faktornachfragen nach x1

Ansatz: Expansionspfad in die Produktionsfunktion einsetzen

yxxxxxxxxfy 5,24,0)41(8,0)

41(8,0))(,( 11

21

21

12

12

1

12

1

1121 =⇔=⋅⋅=⋅⋅== +

4. Bestimmung der Kostenfunktion

Ansatz: Bedingte Faktornachfragen in die Kostengleichung einsetzen.

yyCyyCxyC 25)(5,210)(10)( 1 =⇔⋅=⇔=

b)

y C(y) 1 25 2 50 3 75 4 100 5 125 6 150 7 175 8 200 9 225

10 250

Kostenfunktion C(y)

0

50

100

150

200

250

300

0 2 4 6 8 10 12y

C(y)

Kostenfunktion C(y)

19

Page 20: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.9 –Kontrollaufgabe (Aufgabe 4, SS 2000, VWL B, 03.04.2000 [2.Wdh. vom

WS 1999/2000])

Gegeben sei folgende Produktionsfunktion: 21

21aa xAxy = mit a1,a2 >0 und a1+a2=1

a) Bestimmen sie formal die optimale Nachfrage nach den Faktoren in

Abhängigkeit von y [bedingte Faktornachfrage:= xi(q,y)]. Gehen Sie dabei von

beliebigen aber fest vorgegebnen Faktorpreisen aus.

b) Für die Faktorpreise gelte q2=3q1. Bestimmen sie für a1= ¼ und a2= ¾ formal

die Grenzkosten- und Durchschnittskostenfunktion. Tipp: Gehen Sie dabei von

den in Aufgabenteil a) bestimmten Faktornachfragen aus.

Lösung:

a) Bestimmung der bedingten Faktornachfragen Bildung der partiellen Ableitungen

212

111

1

aa xxAaxy −=

∂∂ ;

1212

2

21 −=∂∂ aa xxAaxy .

Ermittlung des Expansionspfades aus der Optimalitätsbedingung der Unternehmen

⇒=

∂∂∂∂

2

1!

2

1

qq

xyxy

⇒==−

2

1!

12

211

212

21

1121

21

qq

xaxa

xxAaxxAaaa

aa

121

122 x

qaqax = .

20

Page 21: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Expansionspfad in Produktionsfunktion einsetzen und nach x2 umformen

.1

2

1

22

21

2

21

2

1

21

122

21

12

21

122

12

21

21

122

12

211

0

1

21

1211

121

121

Ay

qaqax

Ay

qaqa

qaqax

Ay

qaqa

qaqax

Ay

qaqax

qaqaxAxy

xqaqaAxy

a

a

x

aa

a

aaa

aa

aa

i

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=∧⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛=

⎯⎯⎯ →⎯⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

>

=+

43421

0

b) Bestimmung der Kosten-, Grenzkosten- und Durchschnittskostenfunktion Bedingte Faktornachfragen in Kostengleichung einsetzen und umformen

.4

314

4333

34

41

)(

1

41

1

1

11

43

1

1

11

43

41

3

21

122

12

211

21

122

12

211

21

12

12

12

Ayq

Ay

qqq

qqq

Ay

qaqaq

qaqaq

Ay

qaqaq

Ay

qaqaqyC

aa

qqaa

aa

=

⎟⎟⎟⎟⎟

⎜⎜⎜⎜⎜

⎟⎟⎟⎟

⎜⎜⎜⎜

+⎟⎟⎟⎟

⎜⎜⎜⎜

=

⎯⎯ →⎯⎟⎟

⎜⎜

⎛⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛+⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛+⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛=

==

=∧=

=

4342143421

Bestimmung der Grenzkostenfunktion durch Ableitung

14)(' qA

yC = .

Bestimmung der Durchschnittskostenfunktion

14)( qAy

yC= .

21

Page 22: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.10 (Aufgabe 2, WS 1998/1999,VWL B, 19.02.1999, leicht verändert)

Gegeben sei die Kostenfunktion C(y) = 3q1q2y2

mit q1 = ½ und q2 = 1/3.

a) Zeichnen Sie in den oberen Teil eines zweiteiligen Diagramms die

Kostenfunktion ein und vervollständigen Sie die Achsen.

b) Bestimmen Sie rechnerisch die Grenz- und die Durchschnittskostenfunktion.

c) Zeichnen Sie im unteren Teil des Diagramms die Grenzkostenfunktion und die

Durchschnittskostenfunktion ein und vervollständigen Sie die Achsen.

d) Bestimmen Sie graphisch - sowohl im oberen wie im unteren Diagramm - das

gewinnmaximierende Angebot des Unternehmers bei einem Güterpreis von

p=5.

Lösung:

a),b),c), d)

y C(y) C(y)/y C'(y) E(y) E'(y) 0 0 0 0 0 5 1 0.5 0.5 1 5 5 2 2 1 2 10 5 3 4.5 1.5 3 15 5 4 8 2 4 20 5 5 12.5 2.5 5 25 5 6 18 3 6 30 5 7 24.5 3.5 7 35 5 8 32 4 8 40 5 9 40.5 4.5 9 45 5

10 50 5 10 50 5

Rechnerisch:

yqqyqqyC 2121 632)(' =⋅= hier: yyyC =⋅=31

2132)('

yqqy

yqqyyC

21

221 33)(

== hier: yyy

y

yyC

21

31

2133

1213)(

2

===

Zu d)

5)(')(' =⇔=⇔= yypyCyE

Bei y=5 ist der gewinnmaximale Output zu finden.

22

Page 23: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

0

10

20

30

40

50

60

0 2 4 6 8 10 12

C(y)E(y)

C,E

y

0

2

4

6

8

10

12

0 2 4 6 8 10 12

C(y)/y C'(y) E'(y)

y

C’,E’,C/y

23

Page 24: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.11 (Aufgabe 4, SS 1996, leicht verändert)

Eine ihre Kosten minimierende, unter Bedingungen vollständiger Konkurrenz stehende

Unternehmung produziere den Output Y mit den Produktionsfaktoren Arbeit (x1) und Kapital

(x2) nach Maßgabe der Produktionsfunktion 2110 xxy = .

Die Preise der Faktoren sind gleich hoch, also q1=q2. Beide Faktoren sind vollständig

variabel. Berechnen Sie unter Verwendung der Lagrangemethode,

a) In welchem Verhältnis die Faktoren zueinander eingesetzt werden,

b) welcher Zusammenhang zwischen der Outputmenge y und der Einsatzmenge

des Faktors Arbeit x1 unter den gemachten Annahmen bestehen wird (stellen

Sie die Lösung graphisch dar).

c) Die Kosten- und Grenzkostenfunktion der Unternehmung

Lösung:

a) y x x x x

KS q x q x q q

( , )1 2 1 2

1 1 2 2 1 2

10=

= + =und

→ Lagrange-Ansatz! Lagrange-Funktion aufstellen und partiellen Ableitungen nach xi und λ bilden:

( )L q x q x y x x

Lx

qx x

x

Lx

qx x

x

Ly x x

= + + −

= − =

= − =

= − =

1 1 2 2 1 2

11

1 22

22

1 21

1 2

10

50 1

50 2

10 0 3

λ

∂∂

λ

∂∂

λ

∂∂λ

!

!

!

, (

, (

. (

)

)

)

Aus (1) und (2) folgt das Faktoreinsatzmengenverhältnis und der Expansionspfad:

qq

xx

xx

x x

q q1

2

2

1

2

1

2 1

1 2 1= ⎯ →⎯⎯ =

⎯ →⎯⎯⎯⎯ =

=

Expansionspfad .

24

Page 25: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

b) Expansionspfad in die Produktionsfunktion einsetzen, ergibt die bedingten

Faktornachfragen:

y x y x xy

xyx x

= → = ∧ =

⎯ →⎯⎯ =

⎪⎪

⎪⎪=

10 1010

10

12

1 1

21 2

bed. Faktor -nachfragefunktionen

Graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen der Outputmenge y und der Einsatzmenge des Faktors Arbeit x1:

Fehler! Keine gültige Verknüpfung.

c) Die Kostenfunktion ergibt sich, indem die bedingten Faktornachfragefunktionen (vgl. Aufgabenteil b) in die Kostengleichung eingesetzt werden:

c y q x y q x y qy

qy q q

y

c yq

y c yq

yq q

( ) ( ) ( )( )

( ) ( ) .

= + = + =+

⎯ →⎯⎯ = ∨ ==

1 1 2 2 1 21 2

1 2

10 10 10

5 51 2

Die Grenzkostenfunktion erhält man durch Ableitung der Kostenfunktion nach y:

c yq q

bzw c yq

c yq

' ( )( )

. ' ( ) ' ( ) .=+

= ∨ =1 2 1 2

10 5 5

25

Page 26: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.12-Kontrollaufgabe (Aufgabe 4, WS 1997/98,VWL B, 04.03.1998)

Die Kostenstruktur der auf einem Markt mit vollständiger Konkurrenz agierenden Mikro

GmbH Co. KG sei durch nebenstehende Graphik beschrieben.

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

1.6

1.8

2

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90X

dE/dx, K/x,

dK/dx

dk/dx k/x

Bearbeiten Sie mit Hilfe dieser Darstellung die folgenden Aufgabenstellungen:

a) Zeichnen Sie die Grenzerlösfunktion (dE/dx) so in des Koordinatensystem ein, dass

der maximale Gewinn gleich Null ist (Gmax=0) und zeichnen Sie die optimale

Produktionsmenge (xa) sowie den entsprechenden Preis (pa) ein.

b) Halten Sie in der unter a) bestimmten Situation die Schließung der Mikro GmbH Co.

KG für erforderlich? (Begründen sie Ihre Antwort!)

c) Durch Veränderungen am Markt sinkt der Gleichgewichtspreis auf pb (mit pb<pa).

Welche Konsequenzen hat dies für unsere Unternehmung? (Begründen Sie Ihre

Aussage!)

26

Page 27: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Lösung:

a)

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

1.6

1.8

2

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90X

dE/dx, K/x,

dK/dx

dk/dx k/x

dE/dx

Pa

b) Nein, eine Schließung der Mikro GmbH & Co. KG ist nicht erforderlich, weil in der unter

(a) bestimmten Situation alle Faktoren (also auch der Faktor Kapital) zu ihrem (seinem)

Wertgrenzprodukt entlohnt werden (wird). Lediglich die Residualgröße Gewinn (Erlös –

Kosten) ist gleich Null, d.h. es gibt keinen Kostenüberschuss im Sinne von Schumpeter (vgl.

Reiß 2007, S. 299 f.). Die Gesamterlöse aus dem Verkauf der Waren bzw. Dienstleistungen

entsprechen genau den Gesamtkosten (inklusive Unternehmerlohn), die zur Herstellung dieser

Waren bzw. Dienstleistungen erforderlich sind.

Positive Gewinne werden im Modell der vollständigen Konkurrenz auf Dauer wegkonkurriert.

Das langfristige Gleichgewicht ist in diesem Modell ein Zustand, in dem das Kostengesetz

von Schumpeter gilt (vgl. Reiß 2007, S. 300).

27

Page 28: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

28

c) Da die Mikro GmbH & Co. KG beim Preis pa gerade noch kostendeckend anbieten kann

(vgl. (b)), führt ein Preis pb < pa dazu, dass die Unternehmung ihre Produkte nur noch mit

Verlust anbieten kann. Die Durchschnittskosten sind bei einem solchen Preis in jedem Fall

größer als die Durchschnittserlöse, die im Modell der vollständigen Konkurrenz den

Grenzerlösen entsprechen.

Bei sonst gleichen Bedingungen kann die Unternehmung dauerhaft nicht mehr existieren.

Eine Schließung der Unternehmung wird erforderlich. Nur wenn der Gleichgewichtspreis

wieder steigt oder die Unternehmung ihre Kosten senken kann, kann sie langfristig überleben.

Page 29: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.13 (Aufgabe 2, SS 1997,18.07.1997, [2. Wdh. Vom WS 1996/97] nur Teile [a-

c], leicht verändert)

Gegebene sei die Produktionsfunktion 31

231

121 6),( xxxxf = , die Faktorpreise q1= 4, q2= 25 und

der Produktpreis p = 100. Berechen Sie unter Zuhilfenahme der „Wertgrenzproduktregel“:

a) Die gewinnmaximalen Einsatzmengen der Produktionsfaktoren x1* und x2*,

b) Den gewinnmaximalen Output y*,

c) Den bei y* erzielbaren Gewinn.

Lösung:

a) Gegeben: 100,25,4,6),( 213

1

23

1

121 ==== pqqxxxxf

Wertgrenzprodukt:

I. 11

qxfp =⋅

δδ

II. 22

qxfp =⋅

δδ

I. II.

21

123

2

23

31

1

2

31

1

32

2

32

23

11

32

23

11

32

23

11

22

)81(

)8

1(

8

1

18

252100

25316100

xx

xx

xx

xx

xx

xx

qxfp

⋅=⇔

=⇔

=⇔

=⋅⋅⇔

=⋅⋅⋅⇔

=⋅⋅⋅⋅⇔

=⋅

δδ

2

1

223

1

23

31

2

1

31

2

32

1

31

23

2

1

31

23

2

1

31

23

2

1

11

)501(

)50

1(

501

150

42100

4316100

xx

xx

xx

xx

xx

xx

qxfp

⋅=⇔

=⇔

=⇔

=⋅⋅⇔

=⋅⋅⋅⇔

=⋅⋅⋅⋅⇔

=⋅

δδ

29

Page 30: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

I in II: x1 entspricht dann:

200.34636718,425

80301547,18627417,22

)501()

81(

)501()

81(

)())501(()

81(

2

43

2

43

2

43

23

43

2

41

24

323

2

21

21

22

12

323

2

=

=

⋅=

⋅=

⋅⋅=

⋅⋅=

−−

−−

−−

xx

x

x

xx

xx

000.20

200.3)501(

)501(

1

21

23

1

212

23

1

=

⋅=

⋅=

x

x

xx

b) 400.2200.3000.206 31

31

≈⋅⋅=y

c)

000.80)320025000.204(400.2100)( 2211 =⋅+⋅−⋅=+−⋅=−= xqxqypCEG

30

Page 31: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

31

Aufgabe 7.14-Kontrollaufgabe

a) Unter welcher Bedingung entspricht die Grenzkostenfunktion der Angebotsfunktion

der Unternehmung?

b) Gehen Sie von einer S-förmigen Kostenfunktion aus. Wieso gehört der fallende Teil

der Grenzkostenfunktion nicht zur Angebotsfunktion der Unternehmung?

Lösung:

a) Damit die Grenzkostenfunktion der Angebotsfunktion entspricht, muss es sich um eine

Produktionsfunktion mit nicht zunehmenden Skalenerträgen und ohne jegliche Fixkosten

handeln.

b) Im fallenden Bereich der S-förmigen Kostenfunktion wird die Produktion des Gutes mit

jeder weiteren Einheit günstiger. Daher wird der Produzent mehr um mehr produzieren, bis

sich schließlich auch Gewinne generieren lassen.

Page 32: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.15-Kontrollaufgabe (Aufgabe 4, WS 2002/2003, VWL B, 11.08.2003)

Gegeben seien die bedingten Faktornachfragen (die optimalen Faktornachfragen in

Abhängigkeit von q und ) einer Unternehmung unter vollständiger Konkurrenz, die mit den

Faktoren und das Produkt herstellt (es gelte die übliche Nomenklatur):

y

1x 2x y

r

i

ii yA

qax

1

⋅⋅=

mit , , und ; 0>ia 121 =+ aa 0>A 0>r 2,1=i .

a) Gehen Sie von den bedingten Faktornachfragen aus und ermitteln Sie formal die

Grenzkostenfunktion der Unternehmung.

Lösung:

Wir haben folgende bedingte Faktornachfragen zur Verfügung:

r

r

yAqax

yAqax

1

2

22

1

1

11

⋅⋅=

⋅⋅=

Die bedingten Faktornachfragen für x1 und x2 sind die kostenminimalen Faktoreinsatzmengen

zur Erreichung eines bestimmten Outputniveaus y. Die Kostenfunktion gibt die minimalen

Kosten zur Reduzierung eines bestimmten Outputs wieder; sie ordnet also jeder Konstellation

die minimalen Kosten zu. Um die Kostenfunktion zu bestimmen, werden die bedingten

Faktornachfragen in die Kostengleichung eingesetzt:

rr

rr

yAayAaC

yAqaqyA

qaqC

yqxqyqxqyCxqxqKS

1

2

1

1

1

2

22

1

1

11

2211

2211

),(),()(

⋅⋅+⋅⋅=

⋅⋅⋅+⋅⋅⋅=

+=+=

Es gilt weiterhin a1+a2=1:r

r

yAC

yAaaC1

1

21 )(

⋅=

⋅⋅+=

32

Page 33: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Als Ableitung erhalten wir dann: rr

r Ayr

Ayr

yC−

−==

11

1 11)('

b) Es gelte 2=A . Skizzieren Sie in der nachfolgenden Abbildung die Grenzkostenfunktionen

für die Fälle , 5,0=r 1=r und 2=r . Denken Sie an die Beschriftung der Achsen und

Funktionen!

Lösung:

r =0,5: yyyC 45,0

2)(' 5,05,01

==−

r = 1 : 212)(' 1

11

==−

yyC

r = 2: y

yyyC 122)(' 2

1221

===−

0

0.5

1

1.5

2

2.5

3

0 0.5 1 1.5 2 2.5 3y

C'(y)

C'(y) bei r=0,5C'(y) bei r=1C'(y) bei r=2

33

Page 34: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

c) Der Güterpreis sei . Beantworten Sie anhand der im Aufgabenteil b) erstellten

Abbildung die folgenden Fragen:

2* =p

c.1) Welches ist die optimale Angebotsmenge für den Fall 5,0=r ?

c.2) Wie hoch ist der Gewinn im Falle 1=r , wenn das Unternehmen zwei

Gütereinheiten anbietet? Begründen Sie Ihre Antwort kurz!

c.3) Was geschieht mit dem Gewinn, wenn das Unternehmen bei 2=r die

Angebotsmenge von Null sukzessive bis zur Kapazitätsgrenze erhöht?

Begründen Sie Ihre Antwort kurz!

Lösung:

c.1) ryAC1

⋅= mit r = 0,5 und A=2!

yyyCyyC

422)('22 25,0

1

=⋅⋅=⋅=⋅=

Für die analytische Bestimmung des Gewinnmaximums und damit der optimalen

Angebotsmenge eines Unternehmens bei vollständiger Konkurrenz soll gelten:

dydC

dydE

= mit pdydE

=

Somit gilt: yp 4= !

Umgestellt nach y: 212

41

41

=⋅=⇔= ypy

34

Page 35: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

0

5

10

15

20

25

0 1 2 3 4 5 6

C'(y)E'(y)

c.2) )()()( yCyEyG −=

Das Unternehmen produziert 2 Gütereinheiten; r soll 1 betragen, A ist weiterhin 2.

Außerdem gilt weiter der Güterpreis von 2.

044)2()22(22)2()2(2)(

)()(

1

11

1

=−=⋅−⋅=

⋅−⋅=

⋅−⋅=

GG

yyyG

yAypyG r

c.3) Der Gewinn steigt sukzessive, da die Grenzkosten und damit –in diesem Falle- auch die

Durchschnittskosten permanent sinken und der Durchschnittserlös konstant bleibt.

35

Page 36: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.16-Kontrollaufgabe (Aufgabe 4, WS 2002/2003, VWL B, 26.02.2003)

Gegeben seien die bedingten Faktornachfragen einer Unternehmung unter vollständiger

Konkurrenz, die mit den Faktoren und das Produkt herstellt (es gelte die übliche

Nomenklatur):

1x 2x y

r

i

ir

C

aa

i

ii yC

qay

aq

aq

qax

11

*:

2

2

1

1 *21

=⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

=4434421

mit , und ; . 0>ia 121 =+ aa 0>r 2,1=i

:= optimale(n) Faktornachfrage(n) in Abhängigkeit von q und y

a) Gehen Sie von den bedingten Faktornachfragen aus und ermitteln Sie formal die

Grenzkostenfunktion der Unternehmung.

b) Setzen Sie die Grenzkostenfunktion mit dem Güterpreis gleich und formen Sie nach

um.

y

c) Wie heißt die unter b) gefundene Funktion?

d) Für welche Werte von r spiegelt die unter b) ermittelte Funktion ein

Gewinnmaximierungsverhalten der Unternehmung wider? Begründen Sie Ihre Antwort

anhand der unter a) ermitteln Grenzkostenfunktion (beachten Sie dabei den

Definitionsbereich von r ; s.o.)!

e) Inwieweit wäre das Ergebnis unter c) zu modifizieren, wenn Fixkosten zu berücksichtigen

wären? (keine Berechnung; nur kurze Erläuterung)

36

Page 37: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Lösung:

a) Wir rechnen mit C* zur Vereinfachung:

r

r

yCqax

yCqax

1

2

22

1

1

11

*

*

⋅⋅=

⋅⋅=

Die bedingten Faktornachfragen für x1 und x2 sind die kostenminimalen Faktoreinsatzmengen

zur Erreichung eines bestimmten Outputniveaus y. Die Kostenfunktion gibt die minimalen

Kosten zur Reduzierung eines bestimmten Outputs wieder; sie ordnet also jeder Konstellation

die minimalen Kosten zu. Um die Kostenfunktion zu bestimmen, werden die bedingten

Faktornachfragen in die Kostengleichung eingesetzt:

rr

rr

yCayCaC

yCqaqyC

qaqC

xqxqC

1

2

1

1

1

2

22

1

1

11

2211

**

**

⋅⋅+⋅⋅=

⋅⋅⋅+⋅⋅⋅=

+=

Es gilt weiterhin a1+a2=1:

rr

r

r

yCr

yC

yCC

yCaaC

⋅⋅=

⋅=

⋅⋅+=

1

1

1

21

*1)('

*

*)(

b)

rr

rr

rr

rr

Cpry

yC

pr

yCr

p

pyCr

yC

⋅=

⋅=⋅

⋅⋅=

=⋅⋅=

1

1

1

1

)*

(

*

*1

*1)('

37

Page 38: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

38

c) Durch diese Gleichung ist die gewinnmaximale Angebotsmenge bestimmt! Somit spricht

man hier von der Angebotsfunktion!

d) Für einen Wert r ≤ 1 nimmt spiegelt die Funktion ein Gewinnmaximierungsverhalten

wieder. Dort würde man eine Produktionsfunktion mit abnehmenden bzw. nicht zunehmenden

Skalenerträgen erhalten. Bei r>1 hingegen handelt es sich um eine Funktion mit zunehmenden

Skalenerträgen. Dort würden nur Gewinnminima gefunden werden.

Page 39: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Aufgabe 7.17-Kontrollaufgabe (Aufgabe 5, WS 2002/2003, VWL B, 20.10.2003)

Gegeben seien die Produktionsfunktion sowie die technische Grenzrate der Substitution einer

Unternehmung unter vollständiger Konkurrenz:

21

21aa xAxy =

1

2

2

1

1

2

xx

aa

dxdx

−=

mit . 0,, 21 >aaA

Es gelte die übliche Nomenklatur.

d) Bestimmen Sie mit Hilfe der technischen Grenzrate der Substitution formal den

Expansionspfad der Unternehmung.

e) Es gelte32,

31

21 == aa . Bestimmen Sie formal die Kostenfunktion der Unternehmung.

f) Zusätzlich zu den bisher gemachten Angaben gelte 12 2qq = . Bei welchen

Güterpreisen würde die Unternehmung auf dem Markt anbieten? Geben Sie einen

Wertebereich in der Form " ≥p " an.

39

Page 40: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

Lösung:

a) Die technische Grenzrate der Substitution muss dem negativen des Faktorpreisverhältnisses

entsprechen:

→−=−=2

1!

1

2

2

1

1

2

qq

xx

aa

dxdx

11

2

2

12 x

aa

qqx = .

b) Gegeben: 32,

31

21 == aa

Bestimmung der bedingten Faktornachfragen:

2

2

11

1

2

2

11

a

x

a xaa

qqAxy

⎟⎟⎟⎟

⎜⎜⎜⎜

=43421

,

⎯⎯⎯⎯ →⎯⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

=∧=+ 32

31

11

2

2

1 2121

2aaaa

a

xaa

qqAy

1

32

2

1 2 xqqAy ⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛= ,

⎯⎯⎯ →⎯⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

= 12

12

232

1

21 2

xqqx

qq

Ayx

2

132

1

22

22

1

qq

qq

Ayx

x43421

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛= ,

31

1

233

2

232

1

22 222

−−

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

qq

Ay

qq

qq

Ayx ,

31

2

12

2⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛=

qq

Ayx .

40Bedingte Faktornachfragen in Gleichung für Kostensumme einsetzen:

Page 41: Lösungen zu den Aufgaben zum Kapitel 7groups.uni-paderborn.de/reiss/mikrobuch_homepage/pdf/... · (3) Berechnung der Werte für die Wertetabelle Berechnung: x1 x2 50 392 100 196

2211 xqxqKS += ,

434214342121

31

2

12

32

1

21

22

)(

xx

qq

Ayq

qq

AyqyC ⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛+⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛= ,

Ay

qqq

qqqyC

⎟⎟⎟

⎜⎜⎜

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛+⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛=

31

2

12

32

1

21

22

)( .

c) Gegeben: 12 2qq =

Die allgemeine Optimalitätsbedingung lautet: pECVK== ''

!

Bestimmung der Grenzkostenfunktion:

⎯⎯ →⎯⎟⎟⎟

⎜⎜⎜

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛+⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛= = 12 2

31

2

12

32

1

21

122

)(' qq

Aqqq

qqqyC

Aqqq

qqqyC 1

222

22)('

1

31

1

11

1

32

1

11

⎟⎟⎟⎟

⎜⎜⎜⎜

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛+⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛=

==321321

,

AqyC 13)(' = .

In diesem Fall sind die Grenzkosten konstant, d.h. die Produktion weist konstante

Skalenerträge auf. Das Unternehmen würde also bei allen Preisen Aqp 13

≥ anbieten.

41