1
LOKALES BIELEFELD WESTFALEN-BLATT Nr. 286 Dienstag, 8. Dezember 2015 Von Uta J o s t w e r n e r Bielefeld (WB). »Pferde sind unsere Engel. Sie können Wunder tun«, sagt Marianne Kreye, Projektleiterin des heil- pädagogischen Voltigierens an der Ernst-Hansen-Schule. Die Schule ist eine von 19 Einrich- tungen in Bielefeld, die sich über eine finanzielle Unterstüt- zung freuen durfte. Ermöglicht hatte die vorweih- nachtliche Bescherung in Höhe von insgesamt 29 000 Euro die Bielefelder Bürgerstiftung, die Her- mann- und Ingrid-Martini-Stiftung sowie der Oltrogge Stiftungsfonds. Der Vorstand der Bürgerstiftung übergab die Förderzusagen ges- tern im Rahmen einer kleinen ad- ventlichen Feierstunde. Bedacht wurden Initiativen, die sich in vorbildlicher Weise für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Zum Bei- spiel das Naturpädagogische Zent- rum Schelphof, das sich über einen Zuschuss in Höhe von 1600 Euro für sein Projekt »Kartoffel, Korn und Co.« freuen darf. Kindergar- ten- und Grundschulkinder kön- nen dort ihr Gemüse selbst anbau- en und lernen anschließend noch, wie es zubereitet wird. Oder die Astrid-Lindgren-Schu- le, die für ihr Projekt »Gemeinsam stark – gemeinsam lernen« einen Zuschuss in Höhe von 1850 Euro erhält. »Es ist erwiesen, dass Kin- der in einer guten Atmosphäre besser lernen. Um diese zu schaf- fen, bieten wir zum Beispiel Grup- penspiele und Gespräche an«, er- klärte etwa Schulsozialarbeiterin Alexandra Lötzke. Und in der Rußheideschule steht einmal pro Woche das Fach »Spie- len« sogar regulär auf dem Stun- denplan. Denn es sei erwiesen, so Julia Mücke, dass Spielen die so- zialen und kognitiven Fähigkeiten von Kindern verbessere. »Lernen durch Spielen« wird mit 1320 Euro gefördert. Weitere Einrichtungen, die sich bei der Förderausschreibung »Kin- der und Jugend 2015« beworben und gewonnen hatten, waren die Kita Villa Butterblume, die Ham- feldschule, die Musik- und Kunst- schule, Bethel Regional, der Verein Natursinn, die Sportjugend, die Stadtbibliothek, das Naturkunde- museum, die Grundschule Ubbe- dissen, der Verein Rock your Life, der Förderverein der Gesamtschu- le Brackwede, die Grundschule Quelle, die Stadtteilbibliothek Baumheide und der Förderverein Martinschule. Das Ergebnis ist ein Spiegelbild der Bielefelder Kinder- und Jugendarbeit. »Diese Vielfalt und Qualität ist wirklich vorbildlich«, befindet Dr. Lutz Worms, Vorstand der Bielefel- der Bürgerstiftung. Ausgewählt wurden die Preisträ- ger von einer Jury, die mit Gabriele Zillies, Daniel Oltrogge und Sabine Frommelt (Oltrogge Stiftungs- fonds), Katharina Hüttemann, Sa- bine Klöpping, Hermann Martini (Hermann- und Ingrid Martini Stif- tung) sowie Michael Brodführer besetzt war. Vorstandsmitglied Dr. Hans-Jürgen Simm und Vorsitzender Dr. Lutz Worms (von links) übergaben die Förderurkunden an die Vertreterinnen und Vertreter der Bielefelder Einrichtungen, die bei der Ausschreibung »Kinder und Jugend 2015« gewonnen haben. Foto: Bernhard Pierel Vorweihnachtliche Bescherung Bielefelder Bürgerstiftung und Partner unterstützen 19 Kinder- und Jugendprojekte mit insgesamt 29 000 Euro Fleißige Losverkäufer der Weihnachtslotterie (von links) Jasmin Wahl-Schwentker (FDP), MdL Günter Garbrecht (SPD), Alt-OB Eberhard David (CDU), Wiebke Esdar (SPD), Regine Weißenfeld (SPD), Erwin Jung (CDU), MdB Britta Haßelmann (Grüne), Klaus Rees (Grüne), Dr. Wolfgang Aubke (Seniorenrat), MdL Dr. Björn Kerbein (FDP), Petra Uppmann (SPD), Michael Gugat (Piraten), Bernd Schatschneider (Lin- ke) und Marcus Stichmann (Stiftung Solidarität). Foto: Michael Schläger Große Koalition für guten Zweck Politiker verkaufen Lose der Weihnachtslotterie Bielefeld (MiS). Wenn die Stif- tung Solidarität und das Welthaus Bielefeld ihre Weihnachtslotterie starten, dann lassen sich auch Bie- lefelds Polit-Promis nicht lange bit- ten. Es ist schon gute Tradition, dass sie sich dann die roten Ver- kaufboxen umhängen und in der Bielefelder Fußgängerzone Käufer für die kleinen Glücksbringer su- chen. Denn: »Jedes Los gewinnt«, sagt Organisator Marcus Stichmann von der Stiftung Solidarität. 40 000 Lose gibt es insgesamt, 14 000 sind schon verkauft. Der Hauptge- winn aber, ein roter VW Up, ist noch zu haben. Die ganz große Politiker-Koalition funktionierte auch am Samstag. Alt-Oberbürgermeister Eber- hard David (CDU) war genau so da- bei wie der Landtagsabgeordnete Günter Grabrecht (SPD), Liberale, Piraten oder Linke. Geht doch, mag denken. Ist ja auch für einen guten Zweck. Besser gesagt: für mehrere. In diesem Jahr profitie- ren der Bielefelder Kinderfonds, der Flüchtlingsfonds, das Bielefel- der Bauernhaus-Museum und das Projekt »Lernen für eine Welt« des Welthauses. Lose gibt es noch bis 30. Dezember am Lotteriestand auf dem Jahnplatz (vor der Com- merzbank). Bielefeld (WB). Betreuer aus Bielefeld können sich jetzt für ein so ge- nanntes Betheljahr im Berliner Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herz- berge bewerben, um sich mit der Delir-Prävention durch intensive 24- Stunden-Betreuung weiter zu bilden. Dabei geht es um Demenz-Patien- ten, die ein erhöhtes Risiko tragen, während eines Klinikaufenthaltes in einen akuten Verwirrzustand zu fallen. Diese Gefahr ist besonderes nach einer Operation sehr groß. Das Betheljahr wird als Freiwilliges Soziales Jahr angeboten. Informationen unter Telefon 0521/144 30 87 oder unter www.betheljahr.de im Internet. Betheljahr für Demenz-Betreuung Wie der Mensch eine freie Denkweise annimmt Priester Claude AnShin Thomas geht dem Weltbild auf den Grund Bielefeld (pan). Kann ein Mensch trotz Erziehung und gesellschaftlicher Prägung die Welt objektiv wahrneh- men? Oder ist sein Weltbild immer geprägt von subjekti- ven Einflüssen, von Erlerntem und Erlebtem? Diesen Fragen ist Claude AnShin Thomas bei seinem diesjährigen Besuch in Bielefeld auf den Grund ge- gangen. Vor mehr als 150 Besuchern hielt der Vietnamkriegsveteran und Soto-Zen-Priester zum Thema »Unsere Wahrnehmung formt unsere Welt« nun einen Vortrag im Gemeindesaal der Neustädter Ma- rien-Kirchengemeinde. »Wenn du denkst, zu wissen, was Friede ist, dann ist es das nicht. Und wenn wir das ganze Le- ben damit verbringen, glücklich zu werden, dann führt dies zu Leid, zum Unglücklich sein«, stellte der Wander- und Bettelmönch zu- nächst als These in den Raum. Die Kunst, Dinge loszulassen sei der richtige Weg, sich zu lösen von der Vorstellung davon, wie die Dinge und auch die Welt sein sollten und sie so zu sehen, wie sie wirklich ist. Auch Claude AnShin Thomas musste erst lernen, damit aufzuhö- ren, die Welt um ihn herum kont- rollieren und formen zu wollen nach einer Vorstellung von ihr, auf die er von Geburt an konditioniert wurde. Mit 17 meldete er sich freiwillig für den Wehrdienst in Vietnam und wurde Kommandeur einer Hub- schraubermannschaft. »Ich habe geglaubt, dass das, was ich tue, richtig ist. Ich reiste nach Vietnam, um Gutes zu tun. Doch nach kurzer Zeit im Krieg habe ich erkannt, dass das, was ich tat, nichts mit meiner Vorstellung zu tun hatte von dem, was ich dort tun wollte«, sagt der heute 68-Jährige. Nach seiner Heimkehr litt er unter Post-Traumatischem Stress, wurde Englischlehrer und veröf- fentlichte als Musiker vier Alben. Schon während dieser Zeit begann er, sich gegen den Vietnamkrieg zu engagieren, setzte sich für Studen- tenrechte und für Veteranen ein. Später wurde er Mitglied im viet- namesischen Kloster und Retreat Zentrum Plum Village in Südfrank- reich. Im August 1995 wurde der ehemalige Frontsoldat zum Zen- Priester ordiniert. Heute verknüpft er die buddhis- tischen Lehren mit seiner eigenen Biografie und zeigt anhand dieser, dass es möglich ist, sein komplet- tes Leben zu ändern. »Aber ich bin nicht hier, um ihnen Buddhismus zu verkaufen. Die Welt braucht nicht noch mehr Buddhisten, da- von gibt es mehr als genug«, meint Claude AnShin Thomas augen- zwinkernd. Was er will, ist seinen Zuhörern die Augen zu öffnen, damit sie die Welt so sehen, wie sie ist und eine von erlernten Mustern freie Denk- weise annehmen. »Das ist ein simpler Prozess. Es ist eine Frage der Übung, nicht des Intellekts. Am Anfang steht das Verlangen nach Erkenntnis«, sagt der ehemalige Soldat, der durch seine Kriegs- erlebnisse einst selbst dieses Ver- langen nach Wahrheit erlebte. Der buddhistische Zen-Priester Claude AnShin Thomas meditierte, philo- sophierte und unterhielt mit viel Witz sein Publikum im Gemeindesaal der Neustädter Marien-Kirchengemeinde. Foto: Kerstin Panhorst Bielefeld (WB). Der Arbeits- kreis Dyskalkulie und Legasthenie wird am Donnerstag, 10. Dezem- ber, eine Beratung in der Hedwig- Dornbusch-Schule, Schildesche, veranstalten. Beginn wird um 20 Uhr sein. Die Beratung richtet sich an Eltern, deren Kinder betroffen sind, und an Erwachsene. Es geht um Fragen der Diagnostizierung, der problemgerechten Förderung und Kompensation sowie um den Nachteilsausgleich. Beratung zur Dyskalkulie Bielefeld (WB). Das Berufskol- leg für Gymnastik lädt am Freitag, 11. Dezember, zu einem Informa- tions- und Bewerbungstag ein. Ab 15 Uhr können sich Schüler mit Fachoberschulreife im Kolleg, Au- gust-Bebel-Straße 57, über den Abschluss »Staatlich geprüfter Gymnastiklehrer/Staatlich geprüf- te Gymnastiklehrerin« informieren und bewerben. Interessenten soll- ten sich unter der Telefonnummer 0521/37 664 anmelden. Bewerbungstag im Berufskolleg Bielefeld (WB). Der Sportbund Bielefeld hat das neue Programm des Jahres 2016 herausgegeben. Es enthält wieder Kurse aus dem bewährten Sportprogramm. Außerdem sind neue Aktivitäten wie Aroha, Deep Work, Poledance, Slashpipe oder Thae Bo im Ange- bot. Viele Kurse starten schon in der zweiten Januarwoche 2016. Anmeldungen werden unter [email protected] ent- gegen genommen. Sportbund mit Programm 2016 Bielefeld (WB). Im Jahr 2016 heißt es auch für Bielefelder Schu- len wieder »Film ab – wir lernen!«. Bielefelder Schulen können dann vom 21. Januar bis zum 3. Februar 2015 an den Schul-Kino-Wochen teilnehmen, die in den Kinos Ci- nestar und Cinemaxx stattfinden werden. Die Kinos sind dann Klas- senzimmer auf Zeit, hier werden Kinoseminare mit mehr als 150 Filmtiteln angeboten. Informatio- nen gibt es im Internet unter www.schulkinowochen.nrw.de Klassenzimmer einmal im Kino

LOKALES BIELEFELD Vorweihnachtliche Bescherungrussheideschule.de/userfiles/Lernen_durch_Spielen/Archiv/2015... · Lutz Worms, Vorstand der Bielefel-der Brgerstiftung. A usgewhlt wurden

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: LOKALES BIELEFELD Vorweihnachtliche Bescherungrussheideschule.de/userfiles/Lernen_durch_Spielen/Archiv/2015... · Lutz Worms, Vorstand der Bielefel-der Brgerstiftung. A usgewhlt wurden

LOKALES BIELEFELDWESTFALEN-BLATT Nr. 286 Dienstag, 8. Dezember 2015

Von Uta J o s t w e r n e r

B i e l e f e l d (WB). »Pferdesind unsere Engel. Sie könnenWunder tun«, sagt MarianneKreye, Projektleiterin des heil-pädagogischen Voltigierens ander Ernst-Hansen-Schule. DieSchule ist eine von 19 Einrich-tungen in Bielefeld, die sichüber eine finanzielle Unterstüt-zung freuen durfte.

Ermöglicht hatte die vorweih-nachtliche Bescherung in Höhevon insgesamt 29 000 Euro dieBielefelder Bürgerstiftung, die Her-mann- und Ingrid-Martini-Stiftungsowie der Oltrogge Stiftungsfonds.Der Vorstand der Bürgerstiftungübergab die Förderzusagen ges-tern im Rahmen einer kleinen ad-ventlichen Feierstunde.

Bedacht wurden Initiativen, diesich in vorbildlicher Weise für dieUnterstützung von Kindern undJugendlichen einsetzen. Zum Bei-spiel das Naturpädagogische Zent-rum Schelphof, das sich über einenZuschuss in Höhe von 1600 Eurofür sein Projekt »Kartoffel, Kornund Co.« freuen darf. Kindergar-ten- und Grundschulkinder kön-nen dort ihr Gemüse selbst anbau-en und lernen anschließend noch,wie es zubereitet wird.

Oder die Astrid-Lindgren-Schu-le, die für ihr Projekt »Gemeinsamstark – gemeinsam lernen« einenZuschuss in Höhe von 1850 Euroerhält. »Es ist erwiesen, dass Kin-der in einer guten Atmosphärebesser lernen. Um diese zu schaf-fen, bieten wir zum Beispiel Grup-penspiele und Gespräche an«, er-klärte etwa SchulsozialarbeiterinAlexandra Lötzke.

Und in der Rußheideschule stehteinmal pro Woche das Fach »Spie-len« sogar regulär auf dem Stun-denplan. Denn es sei erwiesen, so

Julia Mücke, dass Spielen die so-zialen und kognitiven Fähigkeitenvon Kindern verbessere. »Lernendurch Spielen« wird mit 1320 Eurogefördert.

Weitere Einrichtungen, die sichbei der Förderausschreibung »Kin-der und Jugend 2015« beworbenund gewonnen hatten, waren die

Kita Villa Butterblume, die Ham-feldschule, die Musik- und Kunst-schule, Bethel Regional, der VereinNatursinn, die Sportjugend, dieStadtbibliothek, das Naturkunde-museum, die Grundschule Ubbe-dissen, der Verein Rock your Life,der Förderverein der Gesamtschu-le Brackwede, die Grundschule

Quelle, die StadtteilbibliothekBaumheide und der FördervereinMartinschule. Das Ergebnis ist einSpiegelbild der Bielefelder Kinder-und Jugendarbeit.

»Diese Vielfalt und Qualität istwirklich vorbildlich«, befindet Dr.Lutz Worms, Vorstand der Bielefel-der Bürgerstiftung.

Ausgewählt wurden die Preisträ-ger von einer Jury, die mit GabrieleZillies, Daniel Oltrogge und SabineFrommelt (Oltrogge Stiftungs-fonds), Katharina Hüttemann, Sa-bine Klöpping, Hermann Martini(Hermann- und Ingrid Martini Stif-tung) sowie Michael Brodführerbesetzt war.

Vorstandsmitglied Dr. Hans-Jürgen Simm und Vorsitzender Dr. LutzWorms (von links) übergaben die Förderurkunden an die Vertreterinnen

und Vertreter der Bielefelder Einrichtungen, die bei der Ausschreibung»Kinder und Jugend 2015« gewonnen haben. Foto: Bernhard Pierel

Vorweihnachtliche BescherungBielefelder Bürgerstiftung und Partner unterstützen 19 Kinder- und Jugendprojekte mit insgesamt 29 000 Euro

Fleißige Losverkäufer der Weihnachtslotterie (vonlinks) Jasmin Wahl-Schwentker (FDP), MdL GünterGarbrecht (SPD), Alt-OB Eberhard David (CDU),Wiebke Esdar (SPD), Regine Weißenfeld (SPD), ErwinJung (CDU), MdB Britta Haßelmann (Grüne), Klaus

Rees (Grüne), Dr. Wolfgang Aubke (Seniorenrat),MdL Dr. Björn Kerbein (FDP), Petra Uppmann (SPD),Michael Gugat (Piraten), Bernd Schatschneider (Lin-ke) und Marcus Stichmann (Stiftung Solidarität). Foto: Michael Schläger

Große Koalition für guten ZweckPolitiker verkaufen Lose der Weihnachtslotterie

Bielefeld (MiS). Wenn die Stif-tung Solidarität und das WelthausBielefeld ihre Weihnachtslotteriestarten, dann lassen sich auch Bie-lefelds Polit-Promis nicht lange bit-ten. Es ist schon gute Tradition,dass sie sich dann die roten Ver-kaufboxen umhängen und in derBielefelder Fußgängerzone Käuferfür die kleinen Glücksbringer su-chen.

Denn: »Jedes Los gewinnt«, sagt

Organisator Marcus Stichmannvon der Stiftung Solidarität. 40 000Lose gibt es insgesamt, 14 000sind schon verkauft. Der Hauptge-winn aber, ein roter VW Up, istnoch zu haben. Die ganz großePolitiker-Koalition funktionierteauch am Samstag.

Alt-Oberbürgermeister Eber-hard David (CDU) war genau so da-bei wie der LandtagsabgeordneteGünter Grabrecht (SPD), Liberale,

Piraten oder Linke. Geht doch,mag denken. Ist ja auch für einenguten Zweck. Besser gesagt: fürmehrere. In diesem Jahr profitie-ren der Bielefelder Kinderfonds,der Flüchtlingsfonds, das Bielefel-der Bauernhaus-Museum und dasProjekt »Lernen für eine Welt« desWelthauses. Lose gibt es noch bis30. Dezember am Lotteriestandauf dem Jahnplatz (vor der Com-merzbank).

Bielefeld (WB). Betreuer aus Bielefeld können sich jetzt für ein so ge-nanntes Betheljahr im Berliner Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herz-berge bewerben, um sich mit der Delir-Prävention durch intensive 24-Stunden-Betreuung weiter zu bilden. Dabei geht es um Demenz-Patien-ten, die ein erhöhtes Risiko tragen, während eines Klinikaufenthaltes ineinen akuten Verwirrzustand zu fallen. Diese Gefahr ist besonderes nacheiner Operation sehr groß. Das Betheljahr wird als Freiwilliges SozialesJahr angeboten. Informationen unter Telefon 0521/144 30 87 oder unterwww.betheljahr.de im Internet.

Betheljahr für Demenz-BetreuungWie der Mensch einefreie Denkweise annimmt

Priester Claude AnShin Thomas geht dem Weltbild auf den GrundB i e l e f e l d (pan). Kann

ein Mensch trotz Erziehungund gesellschaftlicher Prägungdie Welt objektiv wahrneh-men? Oder ist sein Weltbildimmer geprägt von subjekti-ven Einflüssen, von Erlerntemund Erlebtem? Diesen Fragenist Claude AnShin Thomas beiseinem diesjährigen Besuch inBielefeld auf den Grund ge-gangen.

Vor mehr als 150 Besuchernhielt der Vietnamkriegsveteranund Soto-Zen-Priester zum Thema

»Unsere Wahrnehmung formtunsere Welt« nun einen Vortrag imGemeindesaal der Neustädter Ma-rien-Kirchengemeinde.

»Wenn du denkst, zu wissen,was Friede ist, dann ist es dasnicht. Und wenn wir das ganze Le-ben damit verbringen, glücklich zuwerden, dann führt dies zu Leid,zum Unglücklich sein«, stellte derWander- und Bettelmönch zu-nächst als These in den Raum. DieKunst, Dinge loszulassen sei derrichtige Weg, sich zu lösen von derVorstellung davon, wie die Dingeund auch die Welt sein sollten undsie so zu sehen, wie sie wirklich ist.Auch Claude AnShin Thomasmusste erst lernen, damit aufzuhö-

ren, die Welt um ihn herum kont-rollieren und formen zu wollennach einer Vorstellung von ihr, aufdie er von Geburt an konditioniertwurde.

Mit 17 meldete er sich freiwilligfür den Wehrdienst in Vietnam undwurde Kommandeur einer Hub-schraubermannschaft. »Ich habegeglaubt, dass das, was ich tue,richtig ist. Ich reiste nach Vietnam,um Gutes zu tun. Doch nach kurzerZeit im Krieg habe ich erkannt,dass das, was ich tat, nichts mitmeiner Vorstellung zu tun hattevon dem, was ich dort tun wollte«,sagt der heute 68-Jährige.

Nach seiner Heimkehr litt erunter Post-Traumatischem Stress,wurde Englischlehrer und veröf-fentlichte als Musiker vier Alben.Schon während dieser Zeit beganner, sich gegen den Vietnamkrieg zuengagieren, setzte sich für Studen-tenrechte und für Veteranen ein.Später wurde er Mitglied im viet-namesischen Kloster und RetreatZentrum Plum Village in Südfrank-reich. Im August 1995 wurde derehemalige Frontsoldat zum Zen-Priester ordiniert.

Heute verknüpft er die buddhis-tischen Lehren mit seiner eigenenBiografie und zeigt anhand dieser,dass es möglich ist, sein komplet-tes Leben zu ändern. »Aber ich binnicht hier, um ihnen Buddhismuszu verkaufen. Die Welt brauchtnicht noch mehr Buddhisten, da-von gibt es mehr als genug«, meintClaude AnShin Thomas augen-zwinkernd.

Was er will, ist seinen Zuhörerndie Augen zu öffnen, damit sie dieWelt so sehen, wie sie ist und einevon erlernten Mustern freie Denk-weise annehmen. »Das ist einsimpler Prozess. Es ist eine Frageder Übung, nicht des Intellekts. AmAnfang steht das Verlangen nachErkenntnis«, sagt der ehemaligeSoldat, der durch seine Kriegs-erlebnisse einst selbst dieses Ver-langen nach Wahrheit erlebte.

Der buddhistische Zen-Priester Claude AnShin Thomas meditierte, philo-sophierte und unterhielt mit viel Witz sein Publikum im Gemeindesaalder Neustädter Marien-Kirchengemeinde. Foto: Kerstin Panhorst

Bielefeld (WB). Der Arbeits-kreis Dyskalkulie und Legastheniewird am Donnerstag, 10. Dezem-ber, eine Beratung in der Hedwig-Dornbusch-Schule, Schildesche,veranstalten. Beginn wird um 20Uhr sein. Die Beratung richtet sichan Eltern, deren Kinder betroffensind, und an Erwachsene. Es gehtum Fragen der Diagnostizierung,der problemgerechten Förderungund Kompensation sowie um denNachteilsausgleich.

Beratung zurDyskalkulie

Bielefeld (WB). Das Berufskol-leg für Gymnastik lädt am Freitag,11. Dezember, zu einem Informa-tions- und Bewerbungstag ein. Ab15 Uhr können sich Schüler mitFachoberschulreife im Kolleg, Au-gust-Bebel-Straße 57, über denAbschluss »Staatlich geprüfterGymnastiklehrer/Staatlich geprüf-te Gymnastiklehrerin« informierenund bewerben. Interessenten soll-ten sich unter der Telefonnummer0521/37 664 anmelden.

Bewerbungstagim Berufskolleg

Bielefeld (WB). Der SportbundBielefeld hat das neue Programmdes Jahres 2016 herausgegeben.Es enthält wieder Kurse aus dembewährten Sportprogramm.Außerdem sind neue Aktivitätenwie Aroha, Deep Work, Poledance,Slashpipe oder Thae Bo im Ange-bot. Viele Kurse starten schon inder zweiten Januarwoche 2016.Anmeldungen werden [email protected] ent-gegen genommen.

Sportbund mitProgramm 2016

Bielefeld (WB). Im Jahr 2016heißt es auch für Bielefelder Schu-len wieder »Film ab – wir lernen!«.Bielefelder Schulen können dannvom 21. Januar bis zum 3. Februar2015 an den Schul-Kino-Wochenteilnehmen, die in den Kinos Ci-nestar und Cinemaxx stattfindenwerden. Die Kinos sind dann Klas-senzimmer auf Zeit, hier werdenKinoseminare mit mehr als 150Filmtiteln angeboten. Informatio-nen gibt es im Internet unterwww.schulkinowochen.nrw.de

Klassenzimmereinmal im Kino

Katharina
Rechteck