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Arzt der Ruhrlandklinik kämpft für Patienten Seltene Erkrankungen auf Agenda der EU Der Wille ist da, doch die Umsetzung bleibt aus: Patienten mit seltenen Erkrankungen müssen noch viel zu häufig für Bewilli- gungen der Krankenkassen kämpfen. Eine große Problematik ist das auch bei der idi- opathischen pulmona- len Fibrose, kurz IPF. Dr. Francesco Bonella ist auf diese seltenen Erkrankungen an der Ruhrlandklinik spezi- alisiert. Mehrmals die Woche muss er für die Bewilligung von Hilfsmitteln oder Re- habilitationsmaßnah- men kämpfen: „Oft liegt es einfach an der Unwissenheit der Kran- kenkassen – sie kennen das Krankheits- bild nicht umfassend genug und es liegt an uns, aufzuklären, wie sehr der Patient durch die Erkrankung beeinträchtigt ist. Die Gesetze gehen alle in Richtung Besserver- sorgung, aber die bleibt noch immer aus.“ Gemeinsam mit dem Europäischen Pati- entenverband der IPF Patienten (EU-IPFF, www.eu-ipff.org), in welchem er als Lei- ter des wissenschaftlichen Beirats ak- tiv ist, versucht er, die Gesetzeslage auf europäischer Ebene zu beeinflussen. Vor über einem Jahr legte der EU-IPFF eine schriftliche Erklärung zu IPF über die aktuelle Situation und die notwendigen Maßnahmen verschiedenen Abgeordneten des Europä- ischen Parlaments vor, woraufhin tatsäch- lich eine Einladung nach Brüssel erfolgte. Am 26. September 2017 trafen sich Bonella und weitere Vertreter des EU-IPFF gemein- sam mit den beiden Europa-Abgeordneten Elena Gentile und Renate Sommer und einem Mitglied der Europäischen Kommis- sion (Enrique Terol), die beide ihre Unter- stützung betonten. Zurzeit werden die im Treffen erarbeite- ten Vorschläge durch die Abgeordneten ins Plenum gebracht. 2018 erfolgt ein weiteres Treffen mit den Abgeordneten – mit positivem Ergebnis, hofft Dr. Bonel- la: „Geeignete Sauerstoffgeräte, Rehabili- tation, Lungensport, psychologische Hilfe: Diese wichtigen Erhaltungsmaßnahmen müssen allen Patienten ohne Diskussi- on bewilligt werden. Die Hälfte aller Pati- enten stirbt 2-5 Jahre nach der Diagnose – so lange zieht sich die Bürokratie aber hin. Wir erleben für IPF gerade das, was bei HIV in den 90er Jahren passiert ist.“ Petition benötigt Ihre Unterstützung Neben den Gesprächen wurde ebenfalls eine Petition eingereicht. Rund die Hälfte der Unterschriften wird noch benötigt. Unter www.ipfcharter.org/sign-the-charter-now/ können auch Sie Ihre Stimme für eine besse- re Versorgung von IPF Patienten einsetzen. Lungen news Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, für die gute Zusammenarbeit im ver- gangenen Jahr danken wir Ihnen sehr herzlich. Für 2018 wünschen wir Ihnen ein glück- liches und erfolgreiches Jahr. Wir freuen uns auf die weiterhin kolle- giale Kooperation mit Ihnen zum Wohle unserer Patienten. Mit freundlichen Grüßen Ihre Ärzteschaft der Ruhrlandklinik Kontakt Patientenaufnahme 0201/ 433 111 33 Kontakt Pneumologie 0201/ 433 4510 Kontakt Thoraxchirurgie 0201/ 433 4550 01/2018 [email protected] [email protected] Klinik für Pneumologie Die Lungennews können Sie auch per Mail empfangen - einfach auf www.ruhrlandklinik.de/lungennews anmelden. Dr. Francesco Bonella im EU-Parlament

Lungennews - Ruhrlandklinik · 2018. 1. 8. · – mit positivem Ergebnis, hofft Dr. Bonel-la: „Geeignete Sauerstoffgeräte, Rehabili-tation, Lungensport, psychologische Hilfe:

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Page 1: Lungennews - Ruhrlandklinik · 2018. 1. 8. · – mit positivem Ergebnis, hofft Dr. Bonel-la: „Geeignete Sauerstoffgeräte, Rehabili-tation, Lungensport, psychologische Hilfe:

Arzt der Ruhrlandklinik kämpft für Patienten

Seltene Erkrankungen auf Agenda der EU

Der Wille ist da, doch die Umsetzung bleibt aus: Patienten mit seltenen Erkrankungen müssen noch viel zu häufig für Bewilli-gungen der Krankenkassen kämpfen. Eine große Problematik ist das auch bei der idi-opathischen pulmona-len Fibrose, kurz IPF.

Dr. Francesco Bonella ist auf diese seltenen Erkrankungen an der Ruhrlandklinik spezi-alisiert. Mehrmals die Woche muss er für die Bewilligung von Hilfsmitteln oder Re-habilitationsmaßnah-men kämpfen: „Oft liegt es einfach an der Unwissenheit der Kran-kenkassen – sie kennen das Krankheits-bild nicht umfassend genug und es liegt an uns, aufzuklären, wie sehr der Patient durch die Erkrankung beeinträchtigt ist. Die Gesetze gehen alle in Richtung Besserver-sorgung, aber die bleibt noch immer aus.“ Gemeinsam mit dem Europäischen Pati-entenverband der IPF Patienten (EU-IPFF, www.eu-ipff.org), in welchem er als Lei-ter des wissenschaftlichen Beirats ak-tiv ist, versucht er, die Gesetzeslage auf europäischer Ebene zu beeinflussen.

Vor über einem Jahr legte der EU-IPFF eine schriftliche Erklärung zu IPF über die aktuelle Situation und die notwendigen Maßnahmen verschiedenen Abgeordneten des Europä-ischen Parlaments vor, woraufhin tatsäch-lich eine Einladung nach Brüssel erfolgte.

Am 26. September 2017 trafen sich Bonella und weitere Vertreter des EU-IPFF gemein-sam mit den beiden Europa-Abgeordneten Elena Gentile und Renate Sommer und einem Mitglied der Europäischen Kommis-

sion (Enrique Terol), die beide ihre Unter-stützung betonten. Zurzeit werden die im Treffen erarbeite-ten Vorschläge durch die Abgeordneten ins Plenum gebracht.

2018 erfolgt ein weiteres Treffen mit den Abgeordneten

– mit positivem Ergebnis, hofft Dr. Bonel-la: „Geeignete Sauerstoffgeräte, Rehabili-tation, Lungensport, psychologische Hilfe: Diese wichtigen Erhaltungsmaßnahmen müssen allen Patienten ohne Diskussi-on bewilligt werden. Die Hälfte aller Pati-enten stirbt 2-5 Jahre nach der Diagnose – so lange zieht sich die Bürokratie aber hin. Wir erleben für IPF gerade das, was bei HIV in den 90er Jahren passiert ist.“

Petition benötigt Ihre Unterstützung

Neben den Gesprächen wurde ebenfalls eine Petition eingereicht. Rund die Hälfte der Unterschriften wird noch benötigt. Unter www.ipfcharter.org/sign-the-charter-now/ können auch Sie Ihre Stimme für eine besse-re Versorgung von IPF Patienten einsetzen.

LungennewsSehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, für die gute Zusammenarbeit im ver-gangenen Jahr danken wir Ihnen sehr herzlich.

Für 2018 wünschen wir Ihnen ein glück-liches und erfolgreiches Jahr.

Wir freuen uns auf die weiterhin kolle-giale Kooperation mit Ihnen zum Wohle unserer Patienten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Ärzteschaft der Ruhrlandklinik

Kontakt

Patientenaufnahme0201/ 433 111 33Kontakt Pneumologie0201/ 433 4510

Kontakt Thoraxchirurgie0201/ 433 4550

01/2018

[email protected]

[email protected]

Klinik für Pneumologie

Die Lungennews können Sie auch per Mail empfangen - einfach auf

www.ruhrlandklinik.de/lungennews

anmelden.

Dr. Francesco Bonella im EU-Parlament

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Translationales Forschungslabor An der Abteilung für Thoraxchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Clemens Aigner wurde im Mai 2016 das translatio-nale Forschungslabor gegründet. Leiter des Labors ist Dr. Ba-lazs Hegedüs, der zuvor das translationale onkologische La-bor an der Medizinischen Universität Wien aufgebaut hat. Der Hauptfokus der neuen Forschungsgruppe besteht dar-in, neue Biomarker zu identifizieren, neue präklinische Modelle zu etablieren und neue therapeutische Modalitäten für malig-ne thorakale Erkrankungen zu testen, um die Behandlung von Patienten mit Lungenkrebs, Pleuramesotheliom sowie pul-monal/pleural-metastasierten Tumoren weiter zu verbessern.

In enger Zusammenarbeit mit der Westdeutschen Biobank star-tete die Gruppe das koordinierte Prozessieren sowie Kryopräser-vieren von Pleuraergüssen der chirurgisch behandelten Patien-ten. Mittlerweile beinhaltet diese Sammlung Proben von mehr als 370 Patienten. Mit der Subkohorte von ca. 80 Lungenkrebspati-enten beschäftigt sich aktuell Elena Lotscha, Medizinstudentin im 5. Jahr, im Rahmen ihrer Doktorarbeit. Mit mittlerweile zehn neu etablierten Zelllinien aus verschiedenen Pleuraergüssen forschen

Özlem Okumus, Medizinstudentin im 3. Jahr, im Rahmen ihrer Doktorarbeit und Biologin Luca Hegedüs. Gemeinsam versuchen sie, durch die Tumorzellmodelle neue Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Ein weiteres Projekt der Gruppe führt Benjamin Fels, Medizinstudent im 5. Jahr, im Rahmen seiner Doktorarbeit mit zirkulierenden Biomarkern in einer Kohorte von mehr als 200 Pa-tienten, welche hiertorts thymektomiert wurden. Seit September forscht Paul Stockhammer (MD-PhD Student) an dem moleku-laren Hintergrund der Mesotheliom-Pathogenese und analysiert im Rahmen dessen Pleuraflüssigkeiten von ca. 40 Mesotheli-ompatienten, welche in der Ruhrlandklinik behandelt wurden. Das translationale thoraxchirurgische Forschungslabor hat ak-tuell laufende Kollaborationsprojekte mit der Tumorklinik, Haut-klinik und dem Institut für Pathologie und Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) des Universitätsklinikums sowie ein firmenge-sponsortes Forschungsprojekt. In 2017 haben die Mitglieder der Forschunggruppe 9 wissenschftliche Originalarbeiten publiziert.

Klinik für Pneumologie

Experimentelle PneumologieMit dem Ruf von Professor Christian Taube an die Ruhrlandklinik wurde im April 2017 auch dessen Arbeitsgruppe Experimentelle Pneumologie gegründet. Die Forschungsgruppe unter Leitung von Dr. rer. nat. Sebastian Reuter beschäftigt sich mit der Aufklärung von exogenen und endogenen Abläufen die zur Entstehung, Mo-dulation und Exazerbation von chronischen Lungenerkrankungen.In den letzten Jahren ist es Prof. Taube und Dr. Reuter gelun-gen, neue Erkenntnisse über die Rolle von Immunzellen, die Interaktion des Mikrobioms mit dem Wirt und die Funktion von Signalwegen im Kontext von Asthma bronchiale zu gewinnen.

Zentraler Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist es, translationale Ansätze zu etablieren, die es erlauben, klinische und Grundla-genforschung miteinander zu verschmelzen und somit Impulse für die Entwicklung von neuen Therapiestrategien zu gewinnen.Hierbei stehen aktuell die Analyse der immunregulatorischen Wirkung des Wnt Signalweges und des Bakteriums Helicobac-ter pylori im Fokus der Forschung sowie die Phänotypisierung von Patientenkollektiven, die unter Asthma bronchiale leiden.

Der Arbeitsgruppe ist es bereits gelungen zu zeigen, dass der Wnt Signalweg eine bisher unbekannte immunsupprimie-rende Funktion bei allergischem Asthma hat. Detailanalysen sollen nun aufzeigen, ob es durch eine gezielte Manipulation der Wnt Signalwege möglich sein kann, therapeutisch auf Im-munzellen des Menschen einzuwirken. Außerdem soll die im-munregulatorische Wirkung von Helicobacter pylori Molekü-len und deren Eignung als Therapeutikum untersucht werden.In Zusammenarbeit mit der Asthmaambulanz sollen außer-dem neue Ansätze validiert werden, Patienten, die an Ast-hma bronchiale leiden, immunologisch zu phänotypisieren.

Die Arbeitsgruppe wird sowohl an der Ruhrlandklinik for-schen, als auch in neu eingerichteten Laborräumen am Universitätsklinikum Essen. Dadurch ist eine interdiszipli-näre Forschung der Gruppe mit Kooperationen verschie-dener Bereiche der gesamten Universitätsmedizin möglich.

v.l.n.r.: Dr. Balazs Hegedüs, Leiter, Eva Gottstein, MTA, Luca Hegedüs, Biologin, Paul Stockhammer, MD-PhD Student

v.l.n.r.: Dr. rer. nat. Sebastian Reuter, Leiter der AG, Ngoc Lan Tran, MTLA, Hendrik Beckert, Biologe

Klinik für Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie

Neue Forschungsbereiche der Universitätsmedizin Essen - Ruhrlandklinik

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ECMO: Neues Verfahren auch in der Ruhrlandklinik

Die Extrakorporale Membranoxygenie-rung (ECMO) ist ein Verfahren mit dem die Lungenfunktion von Patienten durch ein pumpengetriebenes System außer-halb des Körpers unterstützt werden kann, welches über Kanülen an Gefäße des Patienten angeschlossen wird. Je nach Art der Kanülierung kann damit der Gasaustausch oder auch die Kreislauf-funktion des Patienten unterstützt werden. Dies kann bei komplexen zentralen Atem-wegsresektionen und -rekonstruktionen intraoperativ eingesetzt werden sowie bei Operationen an der verbliebenen Restlun-ge nach Pneumonektomie oder bei Pati-enten mit grenzwertiger Lungenfunktion.

Die ECMO gehört auch bei Lungentrans-plantationen mitlerweile zur Routine. Das Verfahren wird im intensivmedizinischen Bereich zur Unterstützung von Patienten mit akutem Lungenversagen, bei denen mit konventioneller Beatmung kein aus-reichender Gasaustausch mehr erzielt werden kann, verwendet und dient als Bridging-Verfahren zur Transplantation bei akuter Verschlechterung von Patienten auf der Warteliste für eine Lungentrans-plantation. An der Ruhrlandklinik werden in Kooperation mit der Kardiotechnik der Universitätsmedizin Essen ECMO Sys-teme zur Behandlung diese komplexen Krankheitsbilder routinemäßig eingesetzt.

A World Without Asthma

Internationale Forschungsgruppe testet neue Ansätze

Husten, Atemnot, ständiges Inhalieren – As-thma ist weltweit auf dem Vormarsch. Etwa zehn bis 15 Prozent der Kinder erkranken in Deutschland an Asthma. „Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern in Deutschland. Wir haben es mit einer wirklichen Epidemie zu tun“, so Univ.-Prof. Dr. Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumolo-gie der Ruhrlandklinik. Der Lun-genforscher, der neben weiteren Krankheitsbildern auch auf Aller-gien und Asthma spezialisiert ist, will nun mit einem internationalen Konsortium aus Spitzenmedizinern gegen die Erkrankung ankämpfen.

A World Without Asthma, kurz AWWA – so nennt sich die Expertengruppe bestehend aus Top-Medizinern aus Europa und Australien. Sie hat sich zum Ziel gemacht, Asthmasyndrome, die bereits im Kindesalter entstehen, mit neuen Methoden zu bekämp-fen. Statt neuer Medikamente sollen dabei ganz herkömmliche Dinge den Durchbruch bringen – wie etwa Bauernhof-Staub und un-behandelte Rohmilch. „Kinder, die auf dem Bauernhof groß geworden sind, erkranken auffallend weniger häufig an Asthma. In ver-schiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass das an bestimmten Bakterien und Reizen liegen könnte, denen das Immun-system von Kindern, die in der Stadt aufwach-sen, nicht ausgesetzt ist“, so Professor Taube.

Das Immunsystem von Kindern auf dem Land ist demnach oft besser ausgebildet, weil es früh lernt, sich mit verschiedensten Bakterien und Mikroorganismen auseinan-der zu setzen. Die Forschungsgruppe hofft, durch die Studien Produkte entwickeln zu können, die Stadtkinder präventiv vor Asthma schützen können – etwa mit Trockenmilch-pulver für Babys, welches wichtige Mikroor-ganismen aus Rohmilch enthält. So könnten nach Schätzungen der Experten 10 bis 15 Prozent weniger Asthmasyndrome entste-hen. Mit Staub-Molekülen oder Molekülen

von Würmern oder Bakterien sollen unnötige Reaktionen des Immunsystems weiter ge-hemmt sowie die Lungen gestärkt werden.

Das internationale Projekt wird von der nie-derländischen Lungen-stiftung Lung Foundation Netherlands zunächst mit 2 Millionen Euro ge-fördert. Dabei werden in den nächsten zwei Jah-ren 2.700 Kleinkinder getestet, die entweder normale Milchproduk-te oder das entwickelte Produkt der Wissen-schaftler zu sich neh-men. Neben Professor

Taube der Universitätsmedizin Essen - Ruhr-landklinik sind noch zwei weitere Mediziner aus Deutschland sowie Kollegen und Kol-leginnen aus den Niederlanden, Belgien, Großbritannien sowie Australien an dem internationalen Forschungsprojekt beteiligt.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie in Kürze unter www.lumc.nl/AWWA .

Zertifizierte Lungenkrebsbehandlung der Universitätsmedizin Essen

Am 10.11.2017 konnte das Lungenkrebs-zentrum der Ruhrlandklinik innerhalb des Überwachungsaudits erneut die Zertifizierung „Onko.Zert“ erlangen, welche durch die Deutsche Krebsgesellschaft vergeben wird. Das Lungen-krebszentrum am Westdeut-schen Tumorzentrum (LWTZ) ist eine interdisziplinäre EInrichtung der Uni-versitätsmedizin Essen. Spezialisten der Ab-

teilungen der Ruhrlandklinik, als auch des Westdeutschen Tumorzentrums und der Ab-

teilung für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Essen arbeiten dort eng zusammen. Das Zertifikat bestätigt unter an-derem die hohe Fachexpertise des Zentrums sowie einen ko-ordinierten und guten Ablauf für

Patienten und Zuweiser. Weitere Informatio-nen zum LWTZ finden Sie auf www.lwtz.de.

Klinik für Pneumologie Klinik für Thoraxchirurgie und thorakale Endoskopie

Univ.-Prof. Dr. Christian Taube

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Anästhesiologie und Schmerztherapie

Akutschmerztherapie erneut zertifiziert

Am 13.12.2017 sind die Abteilung für Anäs-thesiologie und Schmerztherapie, die Abtei-lung für Thoraxchirurgie und thorakale Endos-kopie und die Abteilung für Intensivmedizin und Respiratorentwöhnung zum dritten Mal durch den TÜV Rheinland rezertifiziert wor-den. Die Abteilungen waren erstmalig 2008 als schmerzfreie Klinik zertifiziert worden und arbeiten stets daran, ihre Schmerzthe-rapie für die Patienten weiter zu verbessern.

„Wir freuen uns, dass unsere hohe Quali-tät in der Akutschmerztherapie erneut be-

stätigt worden ist, welche wir täglich an unsere Patienten täglich weitergeben“, so Chefärztin der Anästhesiologie und Schmerztherapie PD Dr. Sandra Kampe.

Das Akutschmerzteam der Klinik, welches neben dem ärztlichen Fachpersonal aus Pflegekräften mit der Zusatz-Qualifikation zur „Pain Nurse“ besteht, kümmert sich speziell um die Schmerzbehandlung unserer operierten Patienten. Über 90% unserer operierten Patienten in 2017 haben ihre Schmerzthe-rapie mit sehr gut oder gut bewertet.

v.l.n.r.: Prof. Dr. C. Aigner, Ärztlicher Direktor, B. Lukassen-Beckmann, Qualitätsmanagement, Dr. C. An-tony, OÄ Intensivmedizin, A. Veltkamp, Leiterin Qualitätszirkel Akutschmerztherapie, A. Hoddick, Pain Nur-se, D. Kemper, Teamleitung Anästhesie/Pflege, R. Bosch, Pflegedienstleiter Anästhesie/Schmerzdienst, Prof. Schreiner-Hecheltjen, ärztliche Auditorin TÜV Rheinland, D. Derendorf, Pflegemanagerin, B. Martin, Lead Auditorin TÜV Rheinland, L. Schmidt, Qualitätsmanagement, PD Dr. S. Kampe, CÄ Anästhesiologie und Schmerztherapie

Essener Studie zu Lungen-krebs weltweit beachtet

Für Patienten mit metastasiertem Lun-genkrebs gibt es neben der klassischen Chemotherapie neue Behandlungsme-thoden, zu deren Entwicklung Ärzte der Universitätsmedizin Essen wesentlich bei-getragen haben. Weist ihr Tumor eine be-stimmte Genmutation auf, kann beispiels-weise der zielgerichtete Wirkstoff Afatinib eingesetzt werden. Etwa 12 Prozent der Patienten in Deutschland weisen die-se Genmutation, EGFR Mutationen, auf.

Die Studie, auch bekannt unter dem Namen LUX-Lung 3, wurde erstma-lig 2013 in einem der renommiertesten Fachmagazine für Onkologie, The Jour-nal of Clinical Oncology, veröffentlicht und ist einer der meistbeachteten und zitierten medizinischen Fachartikel zu Lungenkrebs der vergangenen Jahre.

Aufbauend auf diese Studie führten die Essener Mediziner 2016 eine Analyse der Behandlungsdaten von Patienten mit Hirnmetastasen durch, einem häufi-gen Problem bei Lungenkarzinomen mit EGFR-Mutationen. Dabei ist das Team um Studienleiter Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Abteilung für Thorakale Onko-logie der Ruhr-landklinik sowie Direktor der Inneren Klinik des UK, eben-falls zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Behandlung mit Afatinib eine gute Alternative zur Chemotherapie darstellt. „Bei Patienten mit sehr kleinen, symptomfreien Hirnmetastasen kann mit dieser Behandlung unter Umstän-den eine Strahlentherapie des Ge-hirns vermieden oder aufgescho-ben werden“, so Professor Schuler.Auch diese Arbeit findet international hohe Beachtung: Die Fachzeitschrift Journal of Thoracic Oncology der Internationalen Ge-sellschaft zur Erforschung von Lungenkrebs (IASLC) zählt die Arbeit zur Wirkung von Afa-tinib bei Hirnmetastasen zu den Top 3 der meistzitierten Artikel der Jahre 2016/17.

Thorakale Onkologie

Prof. Dr. Martin Schuler

Universitätsmedizin Essen - Ruhrlandklinik Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen gGmbH

0201 / 433 01 0201 / 433 1969 0201 / 433 111 33

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