12
lustat aktuell www.lustat.ch BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte und Lebensformen Seite 6 Bevölkerungsszenarien 2016–2045 Seite 8 Zuwanderung aus dem Aus- land als Wachstumstreiber Die Bevölkerung des Kantons Luzern wächst. In den letzten 25 Jahren haben Wanderungsgewinne deutlich stärker zum Be- völkerungswachstum beigetragen als der Geburtenüberschuss. Ende 2015 wohnten im Kanton Lu- zern rund 399'000 Personen. Das sind knapp 72'500 Personen mehr als 1991 (+22%). Ein Grossteil des Wachstums geht auf Wanderungs- gewinne zurück. Das heisst, dass mehr Menschen in den Kanton Lu- zern gezogen sind als aus ihm fort. Der gesamte Wanderungsgewinn der Jahre 2011 bis 2015 verteilte sich anteilsmässig zu 87 Prozent auf die Zuzüge aus dem Ausland und zu 13 Prozent auf die Zuzüge aus dem Inland. Im Kanton Luzern lag der Ausländeranteil Ende 2015 bei 17,9 Prozent. Der Anteil der ständi- gen Wohnbevölkerung ab 15 Jah- ren mit Migrationshintergrund be- trug 26 Prozent (2014). Die Bevölkerungsentwicklung wird durch verschiedene soziode- mografische Trends beeinflusst, wie die steigende Lebenserwartung, die zunehmende Alterung der Bevölke- rung oder der Wandel der Haus- halts- und Lebensformen. Bis im Jahr 2045 wird die Bevölkerung im Kanton Luzern voraussichtlich nicht nur um 23 Prozent wachsen, son- dern im Durchschnitt auch markant altern. Diese Entwicklung wird der verjüngende Effekt der Zuwande- rung auf die Altersstruktur nicht auf- halten können. 2016/08 Interkantonaler Wanderungsgewinn und Wanderungsverlust nach Herkunft 2011–2015 Kanton Luzern, ausgewählte Kantone LUAK_G10 LUSTAT Statistik Luzern Datenquelle: Bundesamt für Statistik – STATPOP

lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

  • Upload
    others

  • View
    5

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

lustataktuell

www.lustat.ch

BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN

Internationaleund interkantonale

Wanderungen

Seite 2

Migration undIntegration

Seite 4

Haushalte undLebensformen

Seite 6

Bevölkerungsszenarien2016–2045

Seite 8

Zuwanderung aus dem Aus-land als WachstumstreiberDie Bevölkerung des Kantons Luzern wächst. In den letzten 25 Jahren haben Wanderungsgewinne deutlich stärker zum Be-völkerungswachstum beigetragen als der Geburtenüberschuss.Ende 2015 wohnten im Kanton Lu-zern rund 399'000 Personen. Dassind knapp 72'500 Personen mehrals 1991 (+22%). Ein Grossteil desWachstums geht auf Wanderungs-gewinne zurück. Das heisst, dassmehr Menschen in den Kanton Lu-zern gezogen sind als aus ihm fort.Der gesamte Wanderungsgewinnder Jahre 2011 bis 2015 verteiltesich anteilsmässig zu 87 Prozent aufdie Zuzüge aus dem Ausland undzu 13 Prozent auf die Zuzüge ausdem Inland. Im Kanton Luzern lagder Ausländeranteil Ende 2015 bei17,9 Prozent. Der Anteil der ständi-gen Wohnbevölkerung ab 15 Jah-

ren mit Migrationshintergrund be-trug 26 Prozent (2014).

Die Bevölkerungsentwicklungwird durch verschiedene soziode-mografische Trends beeinflusst, wiedie steigende Lebenserwartung, diezunehmende Alterung der Bevölke-rung oder der Wandel der Haus-halts- und Lebensformen. Bis imJahr 2045 wird die Bevölkerung imKanton Luzern voraussichtlich nichtnur um 23 Prozent wachsen, son-dern im Durchschnitt auch markantaltern. Diese Entwicklung wird derverjüngende Effekt der Zuwande-rung auf die Altersstruktur nicht auf-halten können.

2016/08

Interkantonaler Wanderungsgewinn und Wanderungsverlust nach Herkunft 2011–2015Kanton Luzern, ausgewählte Kantone

LUAK_G10 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – STATPOP

��

��

��

��

���

��

��

�� ��

��

��

��

��

��������������������������

Page 2: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

lustataktuell

22016/08 Bevölkerung im Kanton Luzern

Internationale und interkantonale Wanderungen

Hohe Wanderungsgewinne bei jüngeren Menschen aus dem Ausland

In den letzten 25 Jahren waren Wanderungsgewinne die wichtigste Komponente der Bevölkerungsentwicklung im Kanton Luzern. Je nach Alter, Heimat und Herkunftsort der Zu-und Weggezogenen zeigen sich jedoch sehr unterschiedliche Wanderungsbilanzen.

Zwischen 1991 und 2015 ist dieständige Wohnbevölkerung imKanton Luzern um 72'487 Personenoder 22,2 Prozent gewachsen.

Rechnerisch betrachtet wächstdie Bevölkerung, wenn der Saldoaus Geburtenüberschuss – dasheisst Geburten minus Sterbefälle –und der Wanderungsgewinn – dasheisst Zuzüge minus Wegzüge – un-ter dem Strich positiv ist.

Zuwanderung als Wachs-tumstreiber

Beim Vergleich der Wachstums-komponenten zeigt sich, dass derWanderungssaldo der stärkereTreiber der Luzerner Bevölkerungs-entwicklung war. Ein Grossteil desLuzerner Bevölkerungswachstumsgeht auf Wanderungsgewinne zu-rück, also letztlich auf Zuzüge ausdem In- und Ausland. Insgesamt be-trug der Saldo aus Zuzügen undWegzügen in den letzten 25 Jahrenrund 44'100 Personen.

Die Geburtenüberschüsse ha-ben im Vergleich mit den Wanderun-gen in deutlich geringerem Umfangzum Wachstum beigetragen. DerGeburtenüberschuss war bei derausländischen Bevölkerung (1991–2015: +15'218 Personen) grösserals bei der schweizerischen (1991–2015: +10'746). Dies unter ande-rem, weil die ausländische Bevölke-rung eine jüngere Altersstruktur undeine niedrige Sterbezahl aufweist alsdie schweizerische.

Wachstum durch Zuzug von Ausländer/innen

Werden die zu- und wegziehendenPersonen nach ihrer Nationalität

differenziert, fällt die Wanderungs-bilanz der schweizerischen und derausländischen Bevölkerung sehrunterschiedlich aus. Der insgesamtpositive Luzerner Wanderungssal-do ist ausschliesslich durch denNettozuzug von Ausländerinnenund Ausländern zu erklären (vgl.Grafik).

Bei den Schweizerinnen undSchweizern resultierten in den Jah-ren 1993 bis 2005 hohe Wande-rungsverluste (–5'405 Personen),

die durch die Wanderungsgewinnein den Jahren zuvor und danachnicht kompensiert wurden. So resul-tiert für den gesamten Zeitraum von1991 bis 2015 bei der SchweizerBevölkerung ein Minus von 1'256Personen.

Hauptanteil der Zuzüge aus dem Ausland

Werden die Wanderungsströmenach Herkunftsort betrachtet, zeigtsich, dass ein Grossteil der Luzerner

Wanderungssaldo nach Heimat seit 1991Kanton Luzern

LUA_G05 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – ESPOP, STATPOP; LUSTAT – Kantonale Bevölkerungsstatistik

Inkl. Nettozugänge zur ständigen Wohnbevölkerung durch Statuswechsel

��� !"

#$%&'()'*+(,,', -./01,2'*+(,,',

333453666

333473666

333333336

333373666

333353666

333383666

333393666

3333:3666

;7 ;5 ;8 ;9 ;: ;< ;= ;> ;; 66 67 65 68 69 6: 6< 6= 6> 6; 76 77 75 78 79 7:333453666

333473666

333333336

333373666

333353666

333383666

333393666

3333:3666

;7 ;5 ;8 ;9 ;: ;< ;= ;> ;; 66 67 65 68 69 6: 6< 6= 6> 6; 76 77 75 78 79 7:

In den letzten fünf Jahren zogen rund 14'800 Personen aus dem In- und Ausland in den Kan-ton Luzern.

LUSTAT Stat is t ik Luzern

Page 3: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

3lustataktuell 2016/08 Bevölkerung im Kanton Luzern

Wanderungsgewinne auf Zuzügeaus dem Ausland zurückgeht.

Insgesamt verzeichnete derKanton Luzern zwischen 2011 und2015 zwar mehr Zuzüge aus ande-ren Kantonen (+36'669, 54% allerZuzüge) als aus dem Ausland(+31'617, 46%). Bei den Wegzü-gen wurden jedoch fast doppelt soviele Abgänge in andere Kantone(–34'704) als ins Ausland (–18'825)gezählt. So verteilt sich der gesam-te Luzerner Wanderungsgewinnletztlich anteilsmässig zu 13 Pro-zent auf die interkantonalen(+1'965 Personen) und zu 87 Pro-zent auf die internationalen Wan-derungsgewinne (+12'792 Perso-nen).

Die meisten Zuzüge aus den Kantonen Aargau und Zürich

Die Luzerner Wanderungsbilanz fielin den letzten fünf Jahren gegen-über den meisten Schweizer Kanto-nen positiv aus.

Am häufigsten wurde der Kan-ton Luzern in Richtung der KantoneAargau, Zürich, Bern, Zug, Nidwal-den und Schwyz verlassen. Aus die-sen sechs Kantonen zogen umge-kehrt auch am meisten Personen inden Kanton Luzern (vgl. Tabelle).

Berechnet über die vergange-nen fünf Jahre führten fast drei Vier-tel der interkantonalen Wegzügeaus dem Kanton Luzern in die ge-nannten sechs Kantone, allein je-weils rund 6'600 Personen in dieKantone Aargau oder Zürich. DerAnteil der sechs Kantone an alleninterkantonalen Zuzügen war klei-ner, er belief sich auf 69 Prozent.Wiederum kamen die meisten Zu-züger und Zuzügerinnen aus denKantonen Aargau (6'796) und Zü-rich (5'343).

Positive Bilanz gegenüber Nachbarkantonen

Im interkantonalen Vergleich wiesder Kanton Luzern in den vergan-genen fünf Jahren gegenüber 21Kantonen einen Wanderungsge-

winn aus. Negativ war die Wande-rungsbilanz gegenüber 4 Kanto-nen. Unter diesen erwies sich derKanton Zürich als mit Abstandstärkstes Anziehungsmagnet; derWanderungsverlust betrug für denKanton Luzern 1'278 Personen.

Aus den angrenzenden Nach-barkantonen kamen gesamthaftmehr Menschen in den Kanton Lu-zern als aus ihm in diese Richtungenwegzogen (+1'357 Personen). Auchgegenüber den restlichen Kanto-nen resultierten Wanderungsge-winne (Total: +1'884).

Abwanderung junger Erwachsener nach Zürich

Nach Altersgruppen differenziertist der Wanderungssaldo in denJahren 2011 bis 2015 in der Grup-pe der 20- bis 39-Jährigen amhöchsten. Hier betrug die Netto-Zu-wanderung 8'603 Personen, washauptsächlich auf die hohen Ge-winne im Saldo mit dem Auslandzurückzuführen ist (+8'260 Perso-nen). Die interkantonalen Wande-

rungsgewinne fielen in dieser Al-tersgruppe hingegen deutlichschwächer aus, dies bedingt durchdie hohen Verluste an den KantonZürich (–1'879 Personen). Denn so-wohl gegenüber seinen Nachbar-kantonen als auch gegenüber denübrigen Schweizer Kantonen (ohneKt. Zürich) war die Luzerner Wande-rungsbilanz bei den 20- bis 39-Jäh-rigen positiv.

Während bei den 0- bis 19-Jäh-rigen (+3'525 Personen) sowie beiden 40- bis 64-Jährigen (+2'763Personen) ebenfalls positive Wan-derungsbilanzen zu verzeichnenwaren, zogen insgesamt mehr 65-Jährige und Ältere weg als zu (–134 Personen). Dies lag in erster Li-nie an den Ausländerinnen undAusländern im Rentenalter, die insAusland weggezogen sind (–274Personen). Bei den Schweizerinnenund Schweizern dieser Altersgrup-pe führten mehr Zu- als Wegzügezu einem gesamthaft positiven Sal-do (+139 Personen).

Ausserkantonale Wanderungen der ständigen Wohnbevölkerung 2011–2015Kanton Luzern

Herkunfts-/Zielkanton

Zuzüge in den Kanton Luzern1

Wegzüge aus dem Kanton Luzern

Wanderungssaldo1

Absolut nach Altersgruppen

0-19 Jahre 20-39 Jahre 40-64 Jahre 65+ Jahre

Total 2 68 286 53 529 14 757 3 525 8 603 2 763 –134

Zürich 5 343 6 621 –1 278 60 –1 879 437 104Bern 4 229 4 422 –193 –82 10 –88 –33

Uri 683 395 288 35 208 43 2Schwyz 2 575 2 330 245 23 136 79 7

Obwalden 1 712 1 389 323 14 312 12 –15Nidwalden 2 624 2 396 228 18 140 45 25

Glarus 150 107 43 5 42 –3 –1Zug 3 767 3 183 584 240 5 297 42

Freiburg 327 260 67 –7 58 10 6Solothurn 1 575 1 504 71 –27 95 –1 4

Basel-Stadt 690 665 25 9 9 7 —Basel-Landschaft 830 629 201 19 82 74 26

Schaffhausen 177 180 –3 –1 4 –12 6Appenzell A.Rh. 138 88 50 8 36 — 6Appenzell I.Rh. 33 26 7 1 2 3 1

St. Gallen 1 341 992 349 29 283 29 8Graubünden 1 290 760 530 12 485 30 3

Aargau 6 796 6 626 170 –52 98 71 53Thurgau 569 477 92 8 78 16 –10

Tessin 492 381 111 22 89 –3 3Waadt 371 334 37 –5 25 3 14Wallis 682 578 104 –31 121 12 2

Neuenburg 93 90 3 3 –10 7 3Genf 137 230 –93 –5 –92 –6 10Jura 43 41 2 3 6 –7 —

Ausland 31 617 18 825 12 792 3 226 8 260 1 707 –401

LUAK_T01 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – STATPOP

1 Inkl. Nettozugänge zur ständigen Wohnbevölkerung durch Statuswechsel2 Inkl. Wanderungen unbekannter Destination

LUSTAT Stat is t ik Luzern

Page 4: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

lustataktuell

42016/08 Bevölkerung im Kanton Luzern

Migration und Integration

Jede/r Vierte mit MigrationshintergrundIm Kanton Luzern leben rund 71'300 Ausländerinnen und Ausländer. Der Anteil der Wohn-bevölkerung mit Migrationshintergrund liegt bei gut 26 Prozent.

Ende 2015 lebten 71'259 ausländi-sche Personen mit ständigemWohnsitz im Kanton Luzern. Sie be-sassen mehrheitlich eine Niederlas-sungsbewilligung (62,7%). Die Jah-resaufenthalterinnen und -aufent-halter machten rund einen Drittelaus (32,7%). Auf Personen mitFlüchtlingsstatus – vorläufig Aufge-nommene und Personen im Asyl-prozess mit einer Gesamtaufent-haltsdauer von mindestens zwölfMonaten – entfielen 3,2 Prozent. In-folge der gestiegenen Asylmigrati-on der vergangenen Jahre ist dieZahl in dieser Personengruppe seit2010 stärker gewachsen (+28,2%)als bei den Personen mit Niederlas-sungs- oder Jahresaufenthaltsbe-willigung (+12,8% bzw. +10,5%).

Ausländeranteil ist stark gewachsen

In den vergangenen 25 Jahren istdie Zahl der Ausländerinnen undAusländer im Kanton Luzern um83,6 Prozent gestiegen (1991–2015: +32'455 Personen). Im sel-ben Zeitraum nahm der Auslän-deranteil von 11,9 Prozent auf 17,9Prozent zu. Damit liegt der Auslän-deranteil im Kanton Luzern weiter-hin unter dem Schweizer Durch-schnitt. Dieser stieg im gleichenZeitraum von 17,4 auf 24,6 Prozent.

85 Prozent stammen aus Europa

Im Jahr 2015 stammten 57,9 Prozentder Ausländerinnen und Ausländerim Kanton Luzern aus einem Mit-gliedstaat der Europäischen Union(EU28). Sie bildeten zusammen mitden Staatsangehörigen der EU-Beitrittskandidaten (Albanien, Ma-zedonien, Montenegro, Serbien undTürkei: 12,4%) sowie der übrigen eu-

ropäischen Länder (14,4%) diegrösste Ausländergruppe. Insge-samt kamen 84,7 Prozent aller aus-ländischen Personen im Kanton Lu-zern aus dem europäischen Raum.Die Ausländergruppen aus Asien(8,2%), Afrika (4,2%) und Amerika(2,6%) folgten mit weitem Abstand.

Heterogenität nimmt zuDie Gruppe der ausländischenStaatsangehörigen ist nicht nur grö-

sser geworden (absolut und relativzur Gesamtbevölkerung), sondernin sich auch heterogener. Das zeigtsich an der Entwicklung der vertre-tenen Einzelnationalitäten, derenZahl von 122 (1993) auf 158 (2015)zugenommen hat. In der erstenHälfte der 1990er-Jahre kamennoch über 94 Prozent der ausländi-schen Personen aus dem europäi-schen Raum; dieser Anteil ist seitherum rund 9 Prozentpunkte gesunken.

Ständige Wohnbevölkerung nach Heimat und Migrationsstatus seit 2010Kanton Luzern

Schweizer/innen und Ausländer/innen Schweizer/innen Ausländer/innen

Total ohne Migrati-onshinter-grund

mit Migrati-onshinter-grund

mit unbek. Migrati-onshinter-grund

Total ohne Migrati-onshinter-grund

mit Migrati-onshinter-grund

Total 1. Gene-ration

2. oder höhere Genera-tion

2010 311 000 233 600 72 200 5 200 258 100 233 600 24 500 47 700 42 300 5 4002011 316 000 234 400 78 600 3 000 262 900 234 400 28 500 50 100 44 400 5 7002012 319 500 237 200 79 800 2 400 265 300 237 200 28 100 51 800 46 100 5 7002013 323 900 238 500 83 400 2 000 268 200 238 500 29 700 53 700 47 700 6 0002014 328 000 239 300 86 400 2 200 270 100 239 300 30 800 55 600 49 900 5 800

LUAK_T02 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – Strukturerhebung

Basis: Personen im Alter ab 15 Jahren in PrivathaushaltenHochrechnungen auf Basis einer Stichprobe, gerundete Werte

Ausländische ständige Wohnbevölkerung nach Nationalität 2015Kanton Luzern

LUAK_G07 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – STATPOP

��?@�A!" �B

�@ "C��

�@?D "

E @C��

�F �C��

�GH�C

��C���?�B�����DIC�

J ��B�C��

��KC��

E�L

MKCD����?F

�C�� �H

MKCD�����C��

�NCH

MKCD����"@

OPQRSTUVWXY

ZRWV[PX

\]^RQ_WV

`^]WR[PX

abWX[PX

cd^eP[

f]SX[PXgQXYghP^iP_]j[XW

kWiPY]X[PX

aP^l[PX

`]S]m]nl^[_PSgoQ^]bW

a^[gpWXeW

nl^[_PSgqS[PX

qr^[eW

nl^[_PgsPVR

LUSTAT Stat is t ik Luzern

Page 5: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

5lustataktuell 2016/08 Bevölkerung im Kanton Luzern

Entsprechend hat der Anteil der Per-sonen aus Ländern anderer Konti-nente zugenommen.

Grösste Gruppe aus Deutschland

Die zunehmende Herkunftsvielfaltder Migrationsbevölkerung spiegeltverschiedene Einwanderungspha-sen, die zum Beispiel mit dem Bal-kankonflikt oder der Einführung desFreizügigkeitsabkommens mit derEU einhergingen. In jeder Phase sindvermehrt Menschen aus bestimmtenRegionen oder Ländern in den Kan-ton Luzern migriert. 2015 stellten dierund 13'800 Personen mit deutscherStaatsangehörigkeit die grössteGruppe (19,4%), gefolgt von Perso-nen aus dem Kosovo sowie aus Ita-lien (jeweils 10,4%). Zu den fünfstärksten Einzelnationalitäten gehö-ren im Weiteren Portugal (10,3%)sowie Serbien (6,8%).

Zahl der Einbürgerungen nimmt zu

Mit dauerhafter Niederlassung undzunehmender Integration lässt sichein Teil der ausländischen Wohn-bevölkerung einbürgern. Im Jahr2015 wurden 1'530 ausländischePersonen im Kanton Luzern einge-bürgert. Gemessen an der Gesamt-zahl der im Kanton Luzern wohn-haften Ausländerinnen und Auslän-der entspricht dies einer Einbürge-rungsziffer von 21,8 (vgl. Abb.). Von5 eingebürgerten Personen erhiel-ten 4 das Schweizer Bürgerrecht imordentlichen Verfahren, eine Per-son durch ein vereinfachtes Verfah-ren. Die meisten Einbürgerungenentfielen auf Bürgerinnen und Bür-ger der Europäischen Union (EU28:534), darunter die meisten aufDeutschland (207). Vergleichsweisehäufig erhielten auch Personen ausdem Kosovo (288) und aus Serbien(120) das Bürgerrecht. Im Vergleichzu den 1990er-Jahren hat die Zahlder Einbürgerungen im Kanton Lu-zern nach der Jahrtausendwendedeutlich zugenommen.

26 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Von allen Schweizerinnen undSchweizern, die Ende 2015 im Kan-ton Luzern wohnten, waren 8 Pro-zent im Ausland zur Welt gekom-men (1990: 4%). Umgekehrt warenvon den Ausländerinnen und Aus-ländern 17 Prozent im Kanton Lu-zern (1990: 16%) und 4 Prozent ineinem anderen Schweizer Kantongeboren worden (1990: 2%).

Statistisch betrachtet werdenauch Personen schweizerischer Na-tionalität in bestimmten Fällen zurBevölkerung mit Migrationshinter-grund gezählt (vgl. Box). Damit hatein wesentlich grösserer Bevölke-rungsteil einen Migrationshinter-grund als dies durch den Auslän-

deranteil allein zum Ausdruck ge-bracht wird. 2014 hatte gut ein Vier-tel der ständigen Wohnbevölkerungim Kanton Luzern (ab 15 Jahren) ei-nen Migrationshintergrund. BeiSchweizer Staatsangehörigen be-trug der Anteil 11 Prozent.

Beim Migrationsstatus wird un-terschieden zwischen Personen, dieselbst in die Schweiz eingewandertsind (Migranten der ersten Genera-tion), und Personen, deren Elternüber eigene Migrationserfahrun-gen verfügen (Migranten der zwei-ten Generation). Bei den Auslände-rinnen und Ausländern gehörten 9von 10 Personen zur ersten Auslän-dergeneration, nur 1 von 10 zähltezur zweiten oder höheren Auslän-dergeneration.

Einbürgerungsziffer seit 1991Kanton Luzern

LUAK_G06 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – STATPOP; LUSTAT – Kantonale Bevölkerungsstatistik

Anzahl Einbürgerungen pro 1000 Personen der ausländischen mittleren Wohnbevölkerung

333333336

33333333:

333333376

33333337:

333333356

33333335:

333333386

33333338:

7;;7 7;;8 7;;: 7;;= 7;;; 5667 5668 566: 566= 566; 5677 5678 567:

F�������C�I!��tC����

DEFINITIONEN

Aufenthaltsstatus: Rechtlicher Sta-tus von Personen ausländischer Natio-nalität. Die wichtigsten Gruppen sind:Niedergelassene (Ausweis C), Aufent-halter/innen (B), vorläufig Aufgenom-mene (F), Kurzaufenthalter/innen (L),Asylsuchende (N) sowie Diplomatenund internationale Funktionäre.

Ausländische ständige Wohnbe-völkerung: Ausländische Personenmit Ausweisen C, B oder L mit einerAufenthaltsdauer von mindestens 12Monaten am zivilrechtlichen Haupt-wohnsitz. Ab 2010 inkl. Diplomaten

und internationale Funktionäre sowiePersonen im Asylprozess und vorläufigAufgenommene mit einer Gesamtauf-enthaltsdauer von mindestens 12 Mo-naten.

Bevölkerung mit Migrationshin-tergrund: Personen ausländischerNationalität, eingebürgerte Personenschweizerischer Nationalität (ohne inder Schweiz geborene Eingebürgertemit Eltern, die beide in der Schweiz ge-boren wurden) sowie gebürtigeSchweizer/innen mit Eltern, die beideim Ausland geboren wurden.

LUSTAT Stat is t ik Luzern

Page 6: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

lustataktuell

62016/08 Bevölkerung im Kanton Luzern

Haushalte und Lebensformen

Tendenz zu kleinen Haushalten setzt sich fort2014 gab es im Kanton Luzern rund 167'200 Privathaushalte. Je ein Drittel davon waren Ein-personen- und Zweipersonenhaushalte. Spätere Familiengründung, der Verzicht auf Kinder und steigende Lebenserwartung tragen zur Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgrösse bei.

Zwischen 1970 und 2014 hat sichdie Zahl der Privathaushalte imKanton Luzern mehr als verdoppelt,sie nahm von 80'819 auf 167'237zu. Die Zahl der Haushalte ist damitfast drei Mal so stark angestiegenwie die Luzerner Wohnbevölkerungim selben Zeitraum gewachsen ist.

Statistisch betrachtet ist dieseEntwicklung darauf zurückzuführen,dass vor allem die Zahl der kleine-ren Haushalte sehr stark zugenom-men hat. So sind die Einpersonen-haushalte um den Faktor 4,5 unddie Zweipersonenhaushalte umden Faktor 2,8 gewachsen. Im Ver-gleich dazu erhöhte sich die Zahlder Haushalte mit drei oder mit vierPersonen nur unterdurchschnittlich.Haushalte mit fünf und mehr Perso-nen verloren zahlenmässig sogaran Bedeutung (–39%).

Haushaltsgrösse sinkt stetigAls Konsequenz daraus ist diedurchschnittliche Haushaltsgrösseim Kanton Luzern stetig gesunken.Lag sie im Jahr 1970 noch bei 3,43Personen pro Haushalt, hat sie sichin den letzten gut vier Jahrzehntenauf 2,32 Personen pro Haushaltverringert.

Im Jahr 2014 lebte in jedem drit-ten Luzerner Privathaushalt nur einePerson (1970: 15%). In ebenfallsrund 33 Prozent der Haushalte leb-ten zwei Personen (1970: 25%). Da-gegen sanken die prozentualenAnteile der Haushalte mit drei, viersowie fünf und mehr Personen (vgl.Grafik).

Anteil der Alleinlebenden steigt mit dem Alter

Aus demografischer Sicht wird derTrend zu kleineren Haushalten von

mehreren Faktoren beeinflusst. EinFaktor ist der Anstieg der Lebenser-wartung. In diesem Zusammen-hang von besonderer Bedeutung istdie Zunahme der sogenannten fer-nen Lebenserwartung für ältere undhochbetagte Menschen, wodurchder Anteil dieser Altersgruppe ander Gesamtbevölkerung zunimmt.Das führt nicht nur zur demografi-schen Alterung, sondern auch zurVeränderung bei den prozentualenAnteilen der Haushaltsgrössen.Dies, weil ältere Menschen häufigerin kleinen Haushalten leben als jün-gere. Während im Jahr 2014 45,5

Prozent der Menschen im Alter ab80 Jahren in Einpersonenhaushal-ten lebten, lag dieser Anteil für die65-Jährigen und Älteren bei 29,6Prozent sowie für Personen ab 40Jahren bei 19,7 Prozent.

Spätere FamiliengründungDie Veränderung der Haushalts-strukturen seit den 1970er-Jahrengeht auch einher mit gestiegenenAusbildungszeiten, dem Rückgangder Geburten und späteren Fami-liengründungen. Zu beobachten istdieser gesellschaftliche Wandel amHeiratsverhalten der Luzernerinnen

Privathaushalte nach Haushaltsgrösse seit 1970Kanton Luzern

LUAK_G08 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – STATPOP; bis 2000: Eidg. Volkszählung

Haushalte der wirtschaftlichen Wohnbevölkerung, ab 2010 der ständigen Wohnbevölkerung

��

��

u�

u�

v�

v�

w�

�xy� �xz� �xx� u��� u��� u�u�

����@

������ u������� v�������w������� ��?�B�{�!�������

Ein Haushalt zählt heute im Kanton Luzern durchschnittlich 2,3 Personen.

LUSTAT Stat is t ik Luzern

Page 7: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

7lustataktuell 2016/08 Bevölkerung im Kanton Luzern

und Luzerner. Zum einen nahm dieHeiratsneigung von 1970 bis 2015generell ab. Die Anzahl der Ehe-schliessungen pro 1'000 Einwohne-rinnen und Einwohner sank in die-ser Zeit – mit zwischenzeitlichenSchwankungen – von 7,1 im Jahr1970 auf 5,3 im Jahr 2015. Zumanderen gehen sowohl Männer alsauch Frauen heute später eine Eheein als noch vor einigen Jahrzehn-ten. So stieg das Durchschnittsalterbei Erstheirat bei Männern zwi-schen 1981 und 2015 von 27,8Jahre auf 32,3 Jahre und bei Frau-en von 25 Jahre auf 29,9 Jahre.Dass sich der Zeitpunkt der Fami-liengründung tendenziell verscho-ben hat, zeigt sich an der Zunahmedes Durchschnittsalters der Frauenzum Zeitpunkt der Geburt ihres Kin-des. Im Jahr 2015 lag es bei 31,8Jahren; 1981 war es noch gut 3,5Jahre tiefer gewesen.

Junge Erwachsene sind häufiger ledig

Mit den Veränderungen beim Hei-ratsverhalten nahm der Anteil derledigen Personen unter den jungenErwachsenen zu. Im Jahr 2015 wa-ren 86 Prozent der 20- bis 29-Jähri-gen und 42 Prozent der 30- bis 39-Jährigen ledig. 1991 hatte der ent-

sprechende Anteil in diesen Alters-gruppen 72 respektive 22 Prozentbetragen.

Wird nach Herkunft unterschie-den, zeigt sich, dass Ausländerin-nen und Ausländer in beiden Alters-gruppen deutlich häufiger verheira-tet sind als Schweizerinnen undSchweizer. 2015 waren rund zweiDrittel der 20- bis 29-jährigen undgut ein Drittel der 30- bis 39-jähri-gen Personen ausländischer Natio-nalität ledig. Bei den Schweizerin-nen und Schweizern lagen die je-weiligen Anteile hingegen bei 91beziehungsweise 46 Prozent. Ein-getragene Partnerschaften als Zivil-stand mit eheähnlichem Status sindzahlenmässig bei schweizerischenund bei ausländischen Personenvon geringer Bedeutung.

Anteil der Privathaushalte mit Kindern nimmt ab

Seit 1970 hat sich die Zahl der Fa-milien- und Nichtfamilienhaushalteunterschiedlich entwickelt. 2014waren die meisten Luzerner Haus-halte zwar nach wie vor Familien-haushalte, nämlich rund 107'800von 167'200. Der Anteil der Famili-enhaushalte an allen Privathaus-halten ging jedoch zwischen 1970und 2014 von 79 auf 64 Prozent zu-

rück. In demselben Zeitraum stiegder Anteil der Nichtfamilienhaus-halte um 15 Prozentpunkte an. Diesentspricht einer absoluten Zunah-me dieses Haushaltstyps um rund43'000 Haushalte. Innerhalb derGruppe der Familienhaushaltenahm der Anteil der Paare mit min-destens einem Kind ab (1970: 65%,2014: 47%), der Anteil der Paareohne Kind hingegen zu (1970: 27%,2014: 44%).

Gewünschte und tatsächliche Kinderzahl unterscheiden sich

Gemäss der Erhebung zu Familienund Generationen des Bundesamtsfür Statistik besteht im Kanton Lu-zern – wie auch in der gesamtenSchweiz – eine Diskrepanz zwi-schen der tatsächlich realisiertenund der gewünschten Kinderzahl.So wünschten sich im Jahr 2013zum Beispiel 24 Prozent der kinder-losen Luzernerinnen und Luzernerim Alter zwischen 20 und 49 Jahrendrei oder mehr Kinder. Der Anteilder Gleichaltrigen, die tatsächlichso viele Kinder hatten, war hinge-gen nur halb so gross (12%).

Familienhaushalte nach Haushaltstyp seit 1970Kanton Luzern

LUAK_G09 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – Strukturerhebung; bis 2000: Eidg. Volkszählung

Privathaushalte der wirtschaftlichen Wohnbevölkerung, ab 2010 der ständigen Wohnbevölkerung

����@

� ��{C@�EC�B|��} � ��!���EC�B|�} ��B��

��

u�

v�

w�

��

~�

y�

�xy� �xz� �xx� u��� u��� u��w

DEFINITIONEN

Privathaushalt: Eine allein leben-de Person oder eine Personengruppe,die in derselben Wohnung lebt. Privat-haushalte werden unterschieden nachFamilien- und Nichtfamilienhaushal-ten. Letztere können Einpersonen-haushalte oder Nichtfamilienhaus-halte mit mehreren Personen sein.Nicht zu den Privathaushalten zählenPersonengruppen, die gemeinsam,aber ohne ständige Haushaltsführungin Hotels, Pensionen, Heimen usw.wohnen (Kollektivhaushalte).

Familienhaushalt: Ein Familien-haushalt ist ein Privathaushalt und um-fasst mindestens einen Familienkern,der aus einem Paar mit oder ohneKind(ern) oder einem Elternteil mit min-destens einem Kind besteht. Danebenkönnen weitere (verwandte odernichtverwandte) Personen zum Famili-enhaushalt gehören.

LUSTAT Stat is t ik Luzern

Page 8: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

lustataktuell

82016/08 Bevölkerung im Kanton Luzern

Bevölkerungsszenarien 2016–2045

Bevölkerung wächst weiter und wird älterGemäss den neusten LUSTAT-Bevölkerungsszenarien wird die ständige Wohnbevölkerung des Kantons Luzern bis im Jahr 2045 auf rund 491'000 Personen anwachsen. Neben dem Wachstum ist die zukünftige Entwicklung durch die fortschreitende Alterung der Bevölkerung charakterisiert. Je nach Region zeigen sich jedoch unterschiedliche Muster.

Im Luzerner Bevölkerungsszenariowird bis im Jahr 2045 mit einem An-stieg der ständigen Wohnbevölke-rung von 398'762 (Ende 2015) auf490'900 Einwohnerinnen und Ein-wohner gerechnet.

Dies entspricht einem Zuwachsum insgesamt 23,1 Prozent. Diedurchschnittliche Zunahme proJahr beträgt 0,7 Prozent.

Das Wachstum wird sich vor-aussichtlich über den gesamtenZeitraum stetig abschwächen. Inden Jahren bis 2021 liegt dasWachstum bei jährlich rund 1 Pro-zent, in den Jahren ab 2041 nochbei 0,3 Prozent.

Steigende Sterbezahlen, rück-läufiger Wanderungsgewinn

Dass das Bevölkerungswachstumallmählich nachlässt, hat verschie-dene Gründe.

Der erste Grund sind die stei-genden Sterbezahlen infolge derzunehmenden Alterung der Bevöl-kerung. Sie schwächen den anfäng-lich noch hohen Geburtenüber-schuss langsam ab, und in den Jah-ren 2044 und 2045 wird voraus-sichtlich ein Sterbeüberschuss zuverzeichnen sein. Das heisst, dassdann im Kanton Luzern mehr Ster-befälle als Geburten gezählt wer-den.

Der zweite Grund liegt in derEntwicklung des Wanderungs-saldos. Zwar resultiert in den kom-menden 30 Jahren voraussichtlichdurchgehend ein Wanderungsge-winn. Das heisst, dass die Zuwan-derung grösser sein wird als die Ab-wanderung. Der Wanderungsge-winn ist im Jahr 2045 mit 1'500 Per-sonen jedoch noch knapp halb so

gross wie im Jahr 2016 mit einemPlus um 3'100 Personen.

Bevölkerung wächst haupt-sächlich durch Zuwanderung

Gemäss Szenario wird das Bevöl-kerungswachstum von 92'100 Per-sonen bis im Jahr 2045 zu knappdrei Viertel von Wanderungsgewin-

nen (+68'200 Personen) und gut ei-nem Viertel von Geburtenüber-schüssen (+23'900) getragen.

Voraussichtlich werden sowohldie schweizerische als auch dieausländische Bevölkerung wach-sen, allerdings in unterschiedlichemAusmass und aufgrund unter-schiedlicher Faktoren.

Ende der 2020er-Jahre werden erstmals mehr Menschen im Rentenalter im Kanton Luzern leben als Kinder und Jugendliche.

2016 bis 2045: Szenarien

Demografische Verhältnisquoten 1860 bis 2045Kanton Luzern

LUAK_G01 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – STATPOP; bis 2000: Eidg. Volkszählung; LUSTAT – Bevölkerungsszenarien,

Stand Okt. 2016

LUSTAT Stat is t ik Luzern

Page 9: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

9lustataktuell 2016/08 Bevölkerung im Kanton Luzern

Altersstruktur verschiebt sich beträchtlich

Die zukünftige Entwicklung der Lu-zerner Bevölkerung ist nicht nurdurch das beschriebene Wachstumcharakterisiert, sondern ebenfallsdurch eine Verschiebung im Alters-aufbau der Bevölkerung. DieserAufbau wird sich in den kommen-den 30 Jahren weiter markant inRichtung der älteren Bevölkerungs-gruppen verschieben. Zu dieserVerschiebung tragen die zuneh-mende Lebenserwartung und dasÄlterwerden der geburtenstarkenJahrgänge der 1950er- und1960er-Jahre bei (sog. „Babyboo-mer“).

Der bereits in der Vergangen-heit zu beobachtende verjüngendeEffekt der Zuwanderung kann dieseAlterung zwar verlangsamen, abernicht aufhalten. Zugewanderte wei-sen im Durchschnitt eine jüngere Al-tersstruktur auf und haben einenhöheren Geburtenüberschuss alsdie einheimische Bevölkerung.

2027 übersteigt erstmals der Alters- den Jugendquotienten

Die Verschiebung der Altersstrukturkann anhand der Verhältnisquotenbeobachtet werden (vgl. Abb. aufdieser Seite). Diese Quoten setzendie im Allgemeinen wirtschaftlichabhängigen Personen – Kinder undJugendliche sowie Personen imRentenalter – ins Verhältnis zu denPersonen im erwerbsfähigen Alter.

Der Altersquotient zeigt das Ver-hältnis der 65-jährigen und älterenBevölkerung zur 20- bis 64-jährigenBevölkerung. Er erhöht sich von27,2 im Jahr 2015 auf 47,1 im Jahr2045.

Der Jugendquotient zeigt dasVerhältnis der unter-20-jährigenBevölkerung zur 20- bis 64-jährigenBevölkerung. Er weist über den ge-samten betrachteten Zeitraum nurgeringe Schwankungen auf undliegt mit 33,8 im Jahr 2045 nahedem Ausgangswert von 2015. Dersteigende Gesamtquotient (2015:60,3; 2045: 80,9) ist also in erster Li-

nie eine Folge des steigenden Al-tersquotienten.

Der Altersquotient wird im Jahr2027 den Jugendquotienten über-treffen. Das bedeutet, dass dannerstmals mehr Menschen über 64Jahre als Kinder und Jugendlichebis 19 Jahren im Kanton Luzern le-ben werden. Während 2015 imKanton Luzern auf eine Person imerwerbsfähigen Alter rund 4 Perso-nen im Rentenalter entfallen, wirddieses Verhältnis im Jahr 2045 bei 1zu 2 liegen.

Der Anteil der Hochbetagten verdoppelt sich bis 2045

Werden die Altersgruppen differen-zierter betrachtet, wächst vor allemdie Bevölkerung ab 30 Jahren. Da-bei ist das Wachstum umso stärker,je höher die Altersgruppe ist.

Am stärksten zunehmen werdendie Gruppen der 70- bis 79-Jähri-gen (+78%) sowie der 80-Jährigenund Älteren (+154%). Letztere alleinwerden mit einem Plus von knapp

Altersstruktur der ständigen Wohnbevölkerung 2045Kanton Luzern

LUAK_G04 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: LUSTAT – Bevölkerungsszenarien, Stand Okt. 2016

w���� v���� u���� ����� �

�A!I�C��tC���� �?�"��B�tC����

� ����� u���� v���� w����J���� � ?��

�"@�

��

��

u�

u�

v�

v�

w�

w�

��

��

~�

~�

y�

y�

z�

z�

x�

x�

���

Vom „Tannenbaum“ zur „Urne“ zum „Pilz“: Grafisch gesehen hat im Kanton Luzern die Alterspyramide ihre klassische Tannenbaumform mit breitem Sockel und schmaler Spitze spätestens seit den 1980er-Jahren zunehmend verloren. Gleicht die Alterspyramide gegenwärtig (2015) einer Urnenform mit einer Ausbuchtung bei den mittleren Altersjahrgängen, wird sie im Jahr 2045 durch das weitere „Hochwandern“ der stark besetzten Jahrgänge eher an einen Pilz erinnern.

Altersstruktur der ständigen Wohnbevölkerung 2015Kanton Luzern

LUAK_G03 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – STATPOP

w���� v���� u���� ����� �

�A!I�C��tC���� �?�"��B�tC����

� ����� u���� v���� w����J���� � ?��

�"@�

��

��

u�

u�

v�

v�

w�

w�

��

��

~�

~�

y�

y�

z�

z�

x�

x�

���

LUSTAT Stat is t ik Luzern

Page 10: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

lustataktuell

102016/08 Bevölkerung im Kanton Luzern

29'600 Personen in etwa gleichstark zulegen wie die 20- bis 69-Jährigen zusammen genommen(+30'600).

2045 werden die Hochbetagten(80-jährig und älter) bereits 10 Pro-zent der Gesamtbevölkerung aus-machen. Ihr Anteil wird damit dop-pelt so gross sein wie im Jahr 2015.

Ausländische Bevölkerung bleibt im Durchschnitt jünger

Das Durchschnittsalter der LuzernerBevölkerung wird als Folge der de-mografischen Alterung zwischen2015 und 2045 stetig von 40,8 Jah-ren auf 45, 7 Jahren ansteigen. Die-ser Trend betrifft sowohl Personenschweizerischer Nationalität alsauch Personen ausländischer Nati-onalität.

Die ausländische Bevölkerungwird auch zukünftig im Durchschnittjünger sein als die schweizerische.Ihr Durchschnittsalter nimmt mit ei-nem Anstieg von fast 8 Jahren auf42,9 Jahre jedoch stärker zu alsdasjenige der schweizerischen Be-völkerung (CH: +4,4 Jahre auf 46,4Jahre). Die Altersstruktur der beidenBevölkerungsgruppen nähert sichalso an. Diese Entwicklung ist glei-chermassen bei den Frauen wie beiden Männern zu beobachten.

Regionale Disparitäten nehmen zu

Auf regionaler Ebene verläuft dieBevölkerungsentwicklung im Kan-ton Luzern stark differenziert. Vor-aussichtlich werden sich die Unter-schiede zwischen dem ländlichenSüdwesten und dem übrigen Kan-tonsgebiet weiter akzentuieren. Ins-gesamt stehen sich im Zeitraum von2015 bis 2045 Regionen mit starkwachsenden und Regionen mit un-terdurchschnittlichen Bevölkerungs-zahlen gegenüber (vgl. Abb.).

Die Bandbreite reicht von einemerwarteten Wachstum um 35,9 Pro-zent im Unteren Wiggertal bis hin zueiner stagnierenden Bestandsent-wicklung im Entlebuch (0,1%).

Dazwischen weisen die Analyse-regionen Seetal (+30,5%), UmlandSursee/Sempachersee (+29,1%),Agglomeration Luzern (+24,9%) undSursee/Sempachersee (+24,7%) je-weils eine überdurchschnittliche Be-völkerungsdynamik aus, währenddas Wachstum in der Region Willi-sau (+16,9%) unterdurchschnittlich

und im Agglomerationsumland(+10,9%) sowie in der Region Rottal-Wolhusen (+9,0%) schwach ausge-prägt ist.

Geografische Lage hat Einfluss auf Wanderungsgewinne

Mitbedingt durch seine periphereLage werden im Entlebuch bis 2045

Die Alterung der Bevölkerung verläuft in den Regionen sehr unterschiedlich.

Bevölkerungsentwicklung nach Regionen bis 2045Kanton Luzern – Analyseregionen

LUAK_G02 LUSTAT Statistik LuzernDatenquelle: Bundesamt für Statistik – STATPOP; LUSTAT – Bevölkerungsszenarien, Stand Okt. 2016

��B���u���������

E �@��B?A!�A!�C@@���uv��

����KC����������KC����u��u��KC����v��v��KC����w�

LUSTAT Stat is t ik Luzern

Page 11: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

11lustataktuell 2016/08 Bevölkerung im Kanton Luzern

mehr Wegzüge als Zuzüge erwar-tet. Der Wanderungssaldo beträgtdort minus 746 Personen. Auch inder Region Rottal-Wolhusen ist derWanderungssaldo mit 213 Perso-nen vergleichsweise niedrig. BeideRegionen verzeichnen hingegenüber den gesamten Zeitraum hin-weg einen Geburtenüberschuss. ImFall von Rottal-Wolhusen trägt die-ser zu über 80 Prozent zum Bevölke-rungswachstum bei.

In allen anderen Regionen desKantons haben die Wanderungs-gewinne einen höheren Anteil amjeweiligen Bevölkerungswachstumals die Geburtenüberschüsse. Da-bei zeigt sich der Einfluss der räum-lichen Lage: Wanderungsgewinnedominieren dort, wo zum Beispieldie Verkehrsanbindung besondersgut ausgebaut ist. So weisen dieAgglomeration Luzern und das Ag-glomerationsumland mit jeweils 87Prozent die höchsten Wachs-tumsanteile durch Wanderungsge-winne auf.

In absoluten Zahlen bedeutet daseine Nettozuwanderung von43'500 Personen gegenüber einemGeburtenüberschuss von 6'400(Agglomeration Luzern) bezie-hungsweise eine Nettozuwande-rung von 2'300 Personen gegen-über einem Geburtenüberschussvon 340 (Agglomerationsumland).

In den Regionen Willisau undUmland Sursee/Sempachersee –beide abseits der verkehrlich be-günstigten, kantonalen Hauptent-wicklungsachse – liegen die Anteiledes Wanderungsgewinns am Ge-samtwachstum bei jeweils knappüber 50 Prozent.

Alle Regionen altern, aber unterschiedlich stark

Der Altersaufbau der Bevölkerungwandelt sich in den kommenden 30Jahren in allen Analyseregionen inRichtung einer zunehmenden Alte-rung. In allen Regionen wird die Zahlder Bevölkerung im Rentenalter (65-jährig und älter) jeweils um mehr als

50 Prozent zunehmen. Am stärkstenwird die Zunahme gemäss Szenari-en voraussichtlich in der Region Sur-see/Sempachersee (+134%) ausfal-len, am wenigsten stark im Entle-buch (+56%).

Weil die jüngeren Altersgrup-pen deutlich schwächer wachsenoder zum Teil sogar schrumpfen,wird der Anteil der 65-jährigen undälteren Personen an der Bevölke-rung in allen Analyseregionen ent-sprechend ansteigen. Im Jahr 2045werden die Über-64-Jährigen rundein Viertel der Bevölkerung ausma-chen. Die Anteile liegen zwischen30 Prozent im Agglomerationsum-land und 24 Prozent im UnterenWiggertal.

Dass die Luzerner Regionen inunterschiedlichem Tempo altern,zeigt sich an der Entwicklung desAltersquotienten. Im Agglomerati-onsumland nimmt er bis im Jahr2045 am stärksten zu, in der Ag-glomeration Luzern am schwächs-ten.

BEVÖLKERUNGSSZENARIO

Bei einem Bevölkerungsszenario han-delt es sich nicht um eine Bevölke-rungsprognose, sondern um eineFortschreibung eines Ausgangsbe-völkerungsbestands.Die aktuellen Bevölkerungsszenarienvon LUSTAT Statistik Luzern wurdenfür den Zeitraum von 2016 bis 2045berechnet. Sie stützen sich auf Hypo-thesen des Bundesamts für Statistikbezüglich der zukünftigen Entwick-lung der Geburten- und Sterbefälleim Kanton Luzern sowie der Migrati-onsbewegungen. Für die regionalen und kommunalenSzenarien trifft LUSTAT darüber hin-aus eigene Annahmen, die den loka-len Gegebenheiten Rechnung tragen.Im vorliegenden Beitrag werden dieErgebnisse aus dem Referenzszena-rio präsentiert. Weitere Ergebnisse aus den Bevölke-rungsszenarien, Hinweise zu den Be-rechnungsmethoden sowie Informati-onen zu den Bezugsmöglichkeiten fin-den Sie auf LUSTAT Online.

Im Statistischen Atlas Luzern, der auf der Webseite von LUSTAT Statistik Luzern zu finden ist, sind zahlreiche Karten zum Thema Bevölkerung (inkl. Bevölkerungsszenarien) zu finden. Mit-hilfe der interaktiven Karten lassen sich kantonale Kennzahlen auf einfache Weise räumlich darstellen und im regionalen Vergleich betrachten.www.lustat.ch / Services / E-Dossiers / Bevölkerung im Kanton Luzern

LUSTAT Stat is t ik Luzern

Page 12: lustat aktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERNaktuell BEVÖLKERUNG IM KANTON LUZERN Internationale und interkantonale Wanderungen Seite 2 Migration und Integration Seite 4 Haushalte

VERMISCHTES lustataktuell

Ein Porträt der Schweiz – Ergebnisse der Volkszählungen 2010 bis 2014Die Volkszählung zeichnet ein vielfältiges Bild einer dynamischen Bevöl-kerung der Schweiz. Es reicht von der Demografie, Sprachen, Religionen,Ausbildung, Erwerbsleben, Pendlermobilität, Haushalten und Familien biszu den Wohngebäuden und Wohnverhältnissen. Eine neue Publikationdes Bundesamts für Statistik (BFS) präsentiert ausgewählte Resultate derseit 2010 modernisierten eidgenössischen Volkszählung. Sie stellt einenAusschnitt aus dem reichhaltigen Angebot an Informationen der öffentli-chen Statistik dar, das beim BFS und den weiteren Statistikstellen erhält-lich ist. Die Publikation kann bezogen werden: www.bfs.admin.ch / Bevölkerung

TELEGRAMMSterbehilfe und Suizid: Im Jahr 2014 wurden gemäss Bundesamt für Statistik in derSchweiz 742 Fälle von assistiertem Suizid verzeichnet, 26 Prozent mehr als im Vorjahr undzweieinhalbmal so viel als noch 2009. Die Betroffenen waren zu 94 Prozent über 55-jäh-rig und litten in den allermeisten Fällen unter einer schwerwiegenden, zum Tod führendenKrankheit. Anteilsmässig wählen etwa gleich viele Männer und Frauen Sterbehilfe. Derhöchste Anteil von assistiertem Suizid war mit 1,4 Prozent der Todesfälle bei Personen mitWohnsitz im Kanton Zürich zu verzeichnen. Dies bezieht sich auf die Periode 2010 bis2014. Über dem schweizerischen Durchschnitt liegen zudem auch die Kantone Genf(1,3%), Neuenburg (1,2%), Appenzell Ausserrhoden (1,1%), Waadt (1,0%) und Zug (0,9%).In Uri und Appenzell Innerrhoden gab es in der Vergleichsperiode keinen Fall. Die Suizid-zahlen ohne Sterbehilfe sind seit mehreren Jahren stabil: 2014 haben sich 1029 Personendas Leben genommen. 1995 waren es über 1400 Personen und Mitte der 1980er-Jahrenoch über 1600 Personen jährlich.Befragung der Motorfahrzeuglenkenden: Junge Erwachsene verwendeten 2015 deut-lich häufiger ein Mobiltelefon am Steuer als Personen aus höheren Altersgruppen. Ob-wohl die Fahrzeuglenkenden das Schreiben und Lesen von Nachrichten beim Fahren alsschlimmer empfinden als neue Funktionen wie das Diktieren oder Abhören, werden SMSimmer noch häufiger am Bildschirm geschrieben und gelesen. Bezüglich des Fahrensselbst gaben die Befragten an, in den zwölf Monaten vor der Erhebung mindestens ein-mal die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten zu haben. Dies geschah zu 65Prozent auf der Autobahn und zu 63 Prozent ausserorts. Lediglich 36 Prozent begingeneine Geschwindigkeitsübertretung innerorts. Männer und junge Erwachsene scheinenleicht stärker dazu zu neigen, zu schnell zu fahren. Die Verkehrssicherheit in den letztenfünf Jahren wurde von den Befragten mehrheitlich als stabil oder besser eingeschätzt.Dies geht aus der Befragung der Motorfahrzeuglenkenden (BeMo) des Bundesamts fürStatistik (BFS) hervor.

NEUE PUBLIKATION

Taschenstatistik Nachhaltige EntwicklungNachhaltige Entwicklung verlangt, dass die heute lebendenMenschen ihre Bedürfnisse decken können, ohne den in Zukunftlebenden Menschen die Möglichkeit einzuschränken, ihre eige-nen Bedürfnisse zu decken. Die Schweiz hat sich 1992 auf natio-naler Ebene verpflichtet, eine Politik der Nachhaltigen Entwick-lung zu definieren und umzusetzen. Die Taschenstatistik 2016zeigt anhand von Indikatoren, wie weit die Schweiz auf demWeg der Nachhaltigen Entwicklung fortgeschritten ist. Die Indi-katoren stammen aus dem Indikatorensystem zum Monitoringder Nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz, MONET.Die Publikation kann bezogen werden: www.bfs.admin.ch / Nachhaltige Entwicklung

IMPRESSUM

© 2016 LUSTAT Statistik LuzernBurgerstrasse 226002 [email protected] www.lustat.ch

Autor: Khanh Hung DuongRedaktion: Samuel Wegmann

Layout und Gestaltung: LUSTAT Statistik Luzern

Bildnachweis: Dany Schulthess (S. 1, 2, 6);Stadt Luzern (S. 8); Bruno Röösli, Gemeinde Schüpfheim (S. 1, 10)

ISSN 1661-8351Ausgabe: 2016/Nr. 08 – Nov. 2016, 13. Jg.

Abdruck für nichtkommerzielle Zwecke unter Angabe der Quelle erlaubt.

Bestellung oder Download unter: www.lustat.ch

Diese Publikation wurde nach den Grundsätzen der Charta der öffentlichen Statistik der Schweiz erstellt.