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Magazin Erfolgreich eingliedern 2019 IV-Award Schmid Gruppe Ebikon und Genossenschaft Migros Luzern heissen die Preisträger 2019 Erneuert Sozialversicherungen unter einem Dach Ausgebaut Luzerner Psychiatrie erweitert Standort St. Urban

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MagazinErfolgreich eingliedern 2019

IV-AwardSchmid Gruppe Ebikon und Genossenschaft Migros Luzern heissen die Preisträger 2019

ErneuertSozialversicherungen unter einem Dach

AusgebautLuzerner Psychiatrie erweitert Standort St. Urban

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Titelbild: Konrad Arnosti ist seit vier Jahren Disponent bei der Schmid Bauunternehmung AG in Ebikon.Bild: Peter J. Waldis

Im Zeichen des Wandels

Liebe Leserinnen und Leser

Das eigene Arbeitsumfeld kann man sich oft nur bedingt auswählen.

Laut trifft auf leise, kontaktfreudig auf zurückgezogen, offensiv auf

defensiv. Auch Generationen können aufeinandertreffen. Dies befruch-

tet, kann jedoch unter Umständen zu Konflikten führen. Vor allem,

wenn sich Generationen gegenseitig zu wenig verstehen versuchen.

Ich schätze es daher sehr, dass sich der diesjährige Arbeitgeberanlass

von WAS IV Luzern dem Thema Generation Y widmet. Dies ist die

erste Generation, die in der digitalen Welt aufgewachsen ist und im

Arbeitsalltag anfänglich als reichlich exotisch galt, was längst überholt ist.

Im Zeichen des Wandels stehen auch die Sozialversicherungen. Seit

dem 1. Januar arbeiten die IV Luzern, die Ausgleichskasse Luzern sowie

die Dienststelle Wirtschaft und Arbeit im neuen Sozialversicherungs-

zentrum WAS Wirtschaft Arbeit Soziales zusammen. Auch daraus erge-

ben sich neue Synergien. Wer diese richtig zu nutzen weiss, schafft

eine gute Stimmung und sorgt für Zugkraft gegen Innen und Aussen.

Und davon profitieren nicht nur die Mitarbeitenden, sondern letztlich

auch Menschen mit Beeinträchtigungen, die für eine Wiedereingliede-

rung noch so dankbar sind.

Guido Graf, Verwaltungsratspräsident WAS

Regierungsrat Kanton Luzern

5 Migros und Schmid sind die Gewinner 2019

9 «Jede Eingliederung macht mich stolz»

13 Durch Büroarbeit zu neuer Motivation

17 «Die Arbeitgeber sind zunehmend gefordert»

20 WAS – das neue Zentrum für Sozialversicherungen

23 «Ich wollte wieder auf eigenen Beinen stehen»

27 Vom Zeichner zum Modellbau-Profi

31 Mit neuen Brownies zu neuem Selbstvertrauen

35 «80 Prozent der Patienten kommen freiwillig»

EditorialInhalt

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Erfolgreich eingliedern 20195

Wir sind für Sie daWir – die Luzerner Psychiatrie – verstehen uns als verlässliche Partnerin

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Die Luzerner Psychiatrie ist an mehreren Betriebs-

standorten im Kanton Luzern und am Standort Sar-

nen präsent und gut vernetzt. Das Unternehmen

verfügt über ein modernes ambulantes und stationä-

res Behandlungsangebot. Das Behandlungsspektrum

umfasst die Kinder- und Jugendpsychiatrie bis hin

zur Erwachsenen- und Alterspsychiatrie. Die Ange-

bote und Dienstleistungen der lups stehen auch an-

grenzenden Spitalregionen zur Verfügung.

Über 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbrin-

gen ihre Leistungen zum Wohle der Patientinnen

und Patienten. Die Luzerner Psychiatrie macht sich

zudem für junge Menschen stark. Jährlich bildet sie

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IV-Award 2019

Felix Meyer (Genossenschaft Migros Luzern) und Markus Schmid (Schmid Gruppe Ebikon) freuen sich über die Auszeichnung.

Text Alex Piazza Bilder Daniel Schwab

Jedes Jahr zeichnet WAS IV Luzern zwei Unternehmen aus, die sich in der Eingliederung von

Menschen mit einer Beeinträchtigung engagieren. Über den IV-Award 2019 dürfen sich die Genos-

senschaft Migros Luzern und die Schmid Gruppe in Ebikon freuen.

der medizinischen Unterlagen wird gemeinsam nach Massnahmen zum Erhalt des bisherigen Arbeitsplatzes oder nach Möglichkeiten zur Umplatzierung gesucht.

Ausbildungsfiliale für JugendlicheParallel dazu bietet die Migros Arbeitsversuche für externe IV-Rentenbezüger an. «Kürzlich fragte uns WAS IV, ob wir eine Person mit einer Armprothese beschäftigen können», erzählt Geschäftsleiter Felix Meyer. Die Migros fand ein passendes Angebot in der Logistik und verein-barte ein 3-monatiges Praktikum. Mit Erfolg: Der Mann arbeitete ausgezeichnet, erwies sich auch für das Team

Das Thema Integration ist bereits in der Philosophie von Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler verankert. Nicht der Franken soll an erster Stelle stehen, sondern die Dienst-leistung an der Bevölkerung. In der aktuellen Personal-politik der Genossenschaft Migros Luzern kommt zu-dem klar zum Ausdruck, dass man sich intensiv um das Wohl der rund 6000 Mitarbeitenden kümmern will. Konkret sieht das wie folgt aus: Wenn ein Angestellter einen Schicksalsschlag erleidet und die Person vor-aussichtlich erst nach langer Genesungszeit an ihren Arbeitsplatz zurückkehren kann, bespricht sich die Migros mit WAS IV Luzern. Unter Berücksichtigung

Migros und Schmidsind die Gewinner 2019

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Erfolgreich eingliedern 20197

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IV-Award 2019

Die beiden letztjährigen Preisträger Carlo Mischler (links) von der Swiss Steel AG und Patrick Bühlmann von der Bühlmann Söhne AG.

Im Jahr 2014 beschloss die damalige IV-Stelle Luzern, Unter-nehmen aus dem Kanton Luzern, die sich in der Wiedereinglie-derung von Menschen mit einer Beeinträchtigung besonders verdient gemacht haben, zu belohnen. Dies auch in der Hoff-nung, dass weitere Firmen dem guten Beispiel folgen mögen. Erster Preisträ ger des IV-Award Luzern war die Galliker Trans-port AG aus Altishofen. In den darauffolgenden Jahren wurden das Detailhandelsunternehmen Otto’s AG in Sursee (2015), Fensterbauer 4B AG aus Hochdorf (2016), das Luzerner Kan-tonsspital sowie die Gravura Kunstpräge GmbH in Rothenburg (2017) ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr waren die Swiss Steel AG in Emmen und die Bühlmann Söhne AG in Luzern erfolgreich. Das Preisgeld in der Höhe von je 10 000 Franken stammt aus dem Zinsertrag eines Fonds, den WAS IV Luzern dank einer Erbschaft bilden konnte. Übrigens: Praktisch alle bisherigen Gewinner der ehrenvollen Auszeichnung haben das Preisgeld an eine gemeinnützige Institution weitergeleitet.

Die bisherigen Gewinner

als Gewinn und ist seit einem Jahr fest angestellt. Eine besonders innovative Form der Integration findet seit dem 1. August 2018 im Projekt «Mitenand» statt. In der Migros Schweizerhof Luzern erhalten fünf Jugendliche mit gesundheitlichen Einschränkungen eine praktische Ausbildung nach INSOS. Sie werden von zwei Migros-eigenen Jobcoaches betreut. Das Konzept ist gemäss Meyer gut angelaufen und soll nun auf den Raum Zug ausgedehnt werden.

Soziale VerantwortungDer zweite Award geht an die Schmid Gruppe in Ebikon. Kein Zufall, denn die Arbeit auf dem Bau ist mit gewis-sen Gefahren verbunden. Nicht selten werden Mitarbei-tende in Folge eines Unfalls arbeitsunfähig oder ver-mindert leistungsfähig. «Mit Unterstützung von WAS IV geben wir ihnen die Chance auf eine Umschulung», sagt CEO Markus Schmid. Einige seien heute wieder zu 100 Prozent als Bauführer in der Firma tätig, erzählt er mit Stolz. Wer sich nicht für eine Arbeit im Büro

erwärmen kann, dem wird ein Schonarbeitsplatz im Werkhof zur Verfügung gestellt. Auch bei Anfragen seitens von WAS IV für Arbeitsversuche versuche man Hand zu bieten. «Wir haben eine gesellschaftliche Ver-antwortung, die wir unbedingt wahrnehmen wollen», erklärt Schmid. Seine Erfahrungen mit solchen Mitar-beitenden seien fast durchwegs positiv. «Sie sind über-aus motiviert und dankbar, dass sie einen geregelten Tagesablauf und ein soziales Umfeld haben.»

Prävention gross geschriebenUm die Unfallgefahr und die Ausfallstunden so gering wie möglich zu halten, investiert man bei Schmid viel in die Prävention. Dazu gehören regelmässige Schulungen in Arbeitssicherheit, aber auch sporadische Infos über gesunde Ernährung. In den Sommermonaten stellt Schmid seinen Bauarbeitern kostenlos Sonnencrème und täg-lich 1,5 Liter Wasser zur Verfügung. Zudem findet auf der Baustelle jeden Morgen vor Arbeitsbeginn ein gemein-sames fünfminütiges Aufwärmen statt.

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Erfolgreich eingliedern 20199

Erfolg ist lernbar.Auch für dich!

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Donald Locher im Gespräch mit unserer Zeitung.

Text Alex Piazza Bild Peter J. Waldis

Nachgefragt

Donald Locher, kürzlich sagte das Stimmvolk mit fast 65 Prozent Ja zum neuen Observationsgesetz. Haben Sie ein so klares Ergebnis erwartet?Ich habe nie am positiven Ausgang gezweifelt. Der hohe Zuspruch zeigt, dass die Schweizer Bevölkerung einen gewissen Kontrollmechanismus befürwortet. Zudem haben wir nach der 5. IV-Revision 2009 gezeigt, dass wir das Instrument der Observation sehr zurück-haltend einsetzen. Also nur dort, wo ein dringender Verdacht auf Missbrauch besteht. Dennoch brachte es WAS IV Luzern jährliche Einsparungen von mehreren Millionen Franken.

Diesen Sommer gehen Sie in Pension. Mit welchen Gefühlen verlassen Sie WAS IV Luzern?Die letzten zehn Jahre waren überaus intensiv, gespickt mit vielen schönen Momenten. Es war für mich sehr erfüllend, für WAS IV Luzern und Menschen mit Beein-trächtigungen tätig zu sein. Die Invalidenversicherung ist ein wichtiger Pfeiler unserer sozialen Sicherheit. Einschneidend waren zweifellos die beiden Gesetzes-revisionen. Insbesondere die 5. IV-Revision, die uns die Instrumente für die erfolgreiche Eingliederung zur Verfügung stellte. Seither konnten im Kanton Luzern pro Jahr rund 1200 Menschen mit Beeinträchtigungen

Bei WAS IV Luzern kommt es im Sommer zu einem Wechsel an der Spitze. Der langjährige Direktor

Donald Locher geht in den verdienten Ruhestand. Im folgenden Interview blickt er auf seine fast

10-jährige Amtszeit zurück.

«Jede Eingliederung macht mich stolz»

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Erfolgreich eingliedern 201911

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Nachgefragt

Der Sitz von WAS IV Luzern an der Landenberg-strasse 35 in Luzern.

Die ehemalige IV Luzern ist eine selbständige, öffentlich-recht-liche Anstalt mit Sitz an der Landenbergstrasse 35 und gehört seit dem 1. Januar 2019 zusammen mit der Ausgleichskasse Luzern und der Dienststelle wira Luzern zum neuen Sozialversi-cherungszentrum WAS Wirtschaft Arbeit Soziales. Sie kümmert sich in erster Linie um die Wiedereingliederung in den Arbeits-markt sowie um die Bezahlung von Renten für dauerhaft erwerbs-unfähige Menschen mit einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung. WAS IV Luzern unterstützt betroffene Perso-nen aber auch bei der Finanzierung von Rollstühlen, Treppenliften, Badezimmerumbauten oder Türverbreiterungen in der Privat-wohnung sowie mit Hilflosenentschädigungen, Taggeldern oder Assistenzbeiträgen. Zurzeit beschäftigt WAS IV Luzern rund 190 Mitarbeitende, darunter 50 Eingliederungsfachpersonen, 25 Ärzte (im Regional Ärztlichen Dienst RAD) und 15 Juristen. Zum Team gehören auch acht Personen mit einer Leistungs-einschränkung.

WAS IV Luzern in Kürze

der Eingliederung von Menschen mit einer Beeinträch-tigung besonders engagieren. Der Award animiert auch andere Unternehmen, sich in der Eingliederungsarbeit zu engagieren. Schliesslich war auch die Lancierung des Gesundheitsförderungsprogramms «Saluto» ein Erfolg. Es sensibilisiert Arbeitgeber für den Umgang mit Men-schen mit einer psychischen oder physischen Beein-trächtigung.

Was hat Sie in Ihrer Amtszeit am meisten bewegt? Was mich immer wieder berührt, sind Begegnungen mit Renten- und Leistungsbezügern, die mir ihre Dankbar-keit ausdrücken – sei es an Veranstaltungen oder im Quartierladen. Ab und zu kommen sie auch mit Süssig-keiten für unsere Mitarbeitenden bei uns an der Lan-denbergstrasse vorbei. Ein besonderer Moment war zudem der Besuch von Kaderleuten aus dem Baltikum, die in ihren Ländern eine Invalidenversicherung auf-bauen wollen und sich unser System als Beispiel neh-men. Das zeigt doch, dass wir vieles richtig machen.

eingegliedert oder im Arbeitsmarkt behalten werden. In Luzern und in der ganzen Schweiz konnte dadurch die Zahl der ausbezahlten Renten reduziert werden, und zwar schweizweit seit 2009 um rund 20 000. Das war nicht immer so, bis zur Gründung der Eidgenös-sischen Invalidenversicherung 1960 bestand bei einer körperlichen oder seelischen Beeinträchtigung keine Versicherungslösung. Betroffene Menschen mussten hoffen, dass sie Hilfe aus dem Kreis der Familie erhielten.

Worauf sind Sie besonders stolz? In meiner Amtszeit konnte ich die Führungsstrukturen bei WAS IV Luzern vereinfachen und damit wesentlich zum Auf- und Ausbau des Eingliederungsbereichs beitragen. Mit unseren Berufsberatern und Jobcoaches verfügen wir heute über ein kompetentes und schlag-kräftiges Team. Grosse Freude bereitete mir zudem dank einer Erbschaft die Lancierung unseres IV-Awards, der in dieser Form schweizweit einzigartig ist. Mit dieser Auszeichnung belohnen wir Unternehmen, die sich in

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Erfolgreich eingliedern 201913

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Brigitte Stacher und Andreas Hurschler von der Stiftung Contenti beim Einpacken von Abstimmungsunterlagen.

Text und Bild Daniel Schwab

Körperlich behinderte Menschen, die im ersten Arbeitsmarkt keinen Platz finden, sind bei

der Stiftung Contenti möglicherweise genau richtig. Nachfolgend zwei eindrückliche Beispiele

beruf licher Teilhabe.

angenehm, immer freundlich und aufgestellt», erzählt er. Auch als er vor einiger Zeit aufgrund chronischer Kopf-schmerzen sein Arbeitspensum reduzieren wollte, ging man auf ihn ein.

Spannende ArbeitGrossen Gefallen findet Andreas Hurschler an der Arbeit, die er als spannend und abwechslungsreich beschreibt. Besonders gerne schneidet er für Privatpersonen Dias zu, die von Kolleginnen zuvor digitalisiert wurden. «Da bekommt man manchmal einiges zu sehen», sagt er mit einem herzhaften Lachen. Auch Vereine oder Firmen

Contenti ist italienisch und bedeutet «zufrieden». Der Name der gleichnamigen Luzerner Institution scheint Programm zu sein. Für Andreas Hurschler ist sie jeden-falls «ein Glücksfall». Dank dem Vorschlag einer IV- Berufsberaterin fand der 23-jährige Grosswanger, der mit einer spina bifida – einem offenen Rücken – gebo-ren wurde, den Weg zu Contenti. Seit vier Jahren pendelt er jeden Tag mit dem Bus von Grosswangen an die Gibraltarstrasse 14 nach Luzern und wieder zurück. Die beschwerliche Fahrt – zweimal 50 Minuten – nimmt der Rollstuhlfahrer aber gerne auf sich. «Die Betreuungs-personen wie auch meine Mitarbeitenden sind sehr

Durch Büroarbeit zu neuer Motivation

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Erfolgreich eingliedern 201915

Viele Menschen können es nach einem Unfall kaum erwarten, in ihr gewohntes Leben zurückzukehren. Wir unterstützen sie auf diesem Weg mit Beratung, Ver-sicherungsleistungen, Unfallmedizin und Rehabilitation. Doch auch Sie können zur Genesung der Verunfallten beitragen, indem Sie ihnen zur Seite stehen. Für detaillierte Informationen: www.suva.ch/wiedereingliederung

Viele Verunfallte vermissen ihre Arbeit. Unterstützen Sie betroffene Kollegen bei der Rückkehr ins Berufsleben.

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Partnerorganisationen

Bruno Ruegge, Geschäftsleiter der Stiftung Contenti in Luzern.

Die Stiftung Contenti wurde 1988 als «Bürozentrum für Behin-derte» in Luzern gegründet und später um das Angebot Wohnen erweitert. Im Auftrag des Kantons hilft sie, die Lebenssituation von körperlich behinderten Menschen zu verbessern. An der Gibraltarstrasse in Luzern bietet Contenti 40 Arbeitsplätze sowie 17 Wohnplätze an. Die Institution erledigt Bürodienstleistungs-aufträge für Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen sowie Digitalisierungsaufträge von Bild- und Tonträgern. Frauen und Männer mit einer IV-Rente haben hier durch Arbeit und ihren Einsatz die Möglichkeit, Anerkennung zu finden und sich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Die Art respektive Schwere der Behinderung der meisten Mitarbeitenden lässt einen Einsatz im ersten Arbeitsmarkt allerdings nicht zu.

Stiftung Contenti in Kürze

nehmen gerne die Bürodienstleistungen von Contenti in Anspruch. Zum Beispiel, um Namen und Adressen von Wettbewerbsteilnehmern an Messen in einer Excel-Tabelle erfassen zu lassen. Nicht immer ein leich-tes Unterfangen. «Die handgeschriebenen Namen sind oft schwer zu entziffern», sagt Andreas Hurschler. Die für seine Arbeiten erforderlichen Fähigkeiten erwarb er in seinen Jugendjahren in der Schule Rodtegg, bei Bedarf darf er zudem bei Contenti sporadisch Weiter-bildungen besuchen. Demnächst steht für ihn ein grosser Umzug an: Künftig wird er in einer fünfköpfigen WG im neuen Wohnprojekt Himmelrich wohnen, das Contenti zurzeit mit der Allgemeinen Baugenossenschaft Luzern (ABL) realisiert.

Familiäre AtmosphäreBereits seit sieben Jahren arbeitet Brigitte Stacher bei Contenti. Sie lebt mit einer Cerebralparese, die auf Sauerstoffmangel bei der Geburt zurückzuführen ist. An Contenti schätzt die Littauerin die familiäre Atmosphäre,

die sie an ihren bisherigen Stationen noch nicht erlebt habe. Ebenso die enorme Hilfsbereitschaft der Betreuungspersonen, sei es beim Toilettengang, beim Mittagessen oder eben bei der Arbeit. Nur zu Hause rumzusitzen, kann sie sich nicht vorstellen. «Es gibt mir ein gutes Gefühl, wenn ich etwas Sinnvolles tun kann», erzählt sie. Auch die sozialen Kontakte sind ihr ein grosses Anliegen. «Als ich 2017 aufgrund körperlicher Beschwerden für zwei Monate zu Hause bleiben musste, half mir das zwar beim Genesungsprozess, doch ich vermisste die Menschen um mich herum.» Umso dank-barer war sie, dass man sie nachher bei Contenti wie-der mit offenen Armen empfing. Heute arbeitet Brigitte Stacher, die soeben ihren 50. Geburtstag feierte, in einem 50-Prozent-Pensum. In dieser Zeit leitet sie nicht selten die Telefonzentrale. Aktuell ist sie zusammen mit Andreas Hurschler und dem Rest der Gruppe Piano mit dem Einpacken von Abstimmungsunterlagen beschäftigt. Hier ein lockerer Spruch, da ein Witzchen. Die Mitarbeitenden sind «contenti».

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Als bedeutender Wirtschaftsverband unterstützt der KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern

(KGL) die Eingliederungsbestrebungen von WAS IV Luzern, wie Direktor Gaudenz Zemp im

folgenden Interview erklärt.

Sie sagen, die Arbeitgeber seien bei der Einglie-derung zunehmend gefordert. Wie zeigt sich das?Der ökonomische Druck auf die Unternehmen hat konti-nuierlich zugenommen. Und damit auch die Ansprüche an jede einzelne Stelle im Betrieb. Dadurch ist es für die Arbeitgeber anspruchsvoller, Eingliederungen möglich zu machen.

Dennoch gibt es viele gelungene Beispiele. Es braucht die Bereitschaft, einen Extra-Effort zu leis-ten. Da die Unternehmer den gesellschaftlichen und persönlichen Nutzen der Eingliederung sehen, sind sie

Gaudenz Zemp, wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Eingliederung von Menschen mit Beeinträch-tigungen in den Arbeitsmarkt?Wir unterstützen vollumfänglich die Devise «Eingliederung vor Rente». Denn die Rente kann das Problem nicht umfassend lösen. In unserer Leistungsgesellschaft mit ausgebautem Sozialstaat sind die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit nicht nur finanzieller, sondern genauso psychosozialer Natur. Die soziale Anerkennung ist stark von beruflichen Leistungen abhängig. Fehlt diese Aner-kennung, können die Folgen schlimm sein. Das kann die Rente nicht kompensieren.

Text Alex Piazza Bild Daniel Schwab

KGL-Direktor Gaudenz Zemp stellt bei den KMU im Kanton Luzern eine grosse Integrationsbereitschaft fest.

KMU-Wirtschaft

«Die Arbeitgeber sind zunehmend gefordert»

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Erfolgreich eingliedern 201919

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Das Domizil des KGL an der Eichwaldstrasse 15 in Luzern.

Der KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern (KGL) ist mit über 7500 Mitgliedern der grösste und wichtigste Verband der Luzerner KMU-Wirtschaft. Ihm sind die örtlichen und regionalen Unternehmens- und Gewerbevereine sowie die kantonalen und zentralschweizerischen Berufsverbände angeschlossen. Der KGL fördert eine auf sozialen und ethischen Grundsätzen basie-rende Marktwirtschaft. Er verfolgt eine freiheitliche, weltoffene und der Nachhaltigkeit verpflichtete Politik und setzt sich für Selbstverantwortung, Eigentumsgarantie und einen schlanken, effizienten Staat ein. Der KGL ist Teil des Schweizerischen Gewerbeverbandes (sgv). Er versteht sich als bürgerliche Kraft, ist aber parteipolitisch unabhängig. 2019 feiert er sein 125-Jahr-Jubiläum.

KGL in Kürze

KMU-Wirtschaft

wenn sie genügend Druck ausüben. Die Ärzte scheinen aus nachvollziehbaren Gründen kein Risiko eingehen zu wollen. Das Vertrauen in die Psychologen wird vermut-lich noch kleiner sein. Die leistungsorientierte Wirtschaft und die oft tabuisierten psychischen Probleme, das ist eine anspruchsvolle Kombination.

Und wie steht es um das Vertrauen der Wirtschaft in WAS IV Luzern? Die Entwicklung von WAS IV Luzern wird als sehr posi-tiv wahrgenommen. Der Wille, die richtigen Anreize zu schaffen und das System konsequent auf die effektiv Bedürftigen auszurichten, ist spürbar. Gleichzeitig bleibt für die Arbeitgeber die Situation komplex. Man steht oft irgendwo zwischen IV-Stellen, Arbeitslosenversi-cherung, Sozialhilfe und Ärzten. Alle versuchen einen guten Job zu machen, aber als Arbeitgeber ist man rasch überfordert. Die Schaffung des neuen Sozialver-sicherungszentrums ist in diesem Zusammenhang sicher ein Schritt in die richtige Richtung.

auch bereit sich zu engagieren. Zumal in Folge des Fachkräftemangels die Bereitschaft da ist, im Personal auch unkonventionelle Wege zu gehen. Wichtig sind positive Beispiele, auf denen man aufbauen kann.

Was funktioniert gut, was weniger? Ich habe den Eindruck, dass bei körperlichen Problemen die Situation für alle Beteiligten oft einfacher ist. Meist sind die Herausforderungen offensichtlich, und man kann gezielt nach Lösungen suchen. Schwieriger scheint mir die Ausgangslage bei psychischen Problemen. Diese sind weniger offensichtlich und Arbeitgeber fühlen sich unsicherer.

Und die Diagnosen sind auch nicht immer einfach. Auf jeden Fall sind sie den Arbeitgebern weniger geläufig. Kommt dazu, dass die Arbeitgeber schon bei körperlichen Beschwerden wenig Vertrauen in die Arztzeugnisse haben. Es herrscht der Eindruck, dass Arbeitnehmer immer zu einem Arztzeugnis kommen,

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Erfolgreich eingliedern 201920 Erfolgreich eingliedern 201921

Zerknittert und wieder geglättet: die Bildwelt von WAS als Symbol für Schicksale von Menschen und Leistungen der Sozialversicherungen.

Text René Baumann Bild Sibylle Peter

Neue Struktur Neue Struktur

WAS – das neue Zentrum für Sozialversicherungen Die Stellen von WAS und ihre Geschäftsfelder treten

einheitlich auf. Sie nutzen in der Kommunikation das gleiche Markenzeichen. Der Unterschied beschränkt sich auf die Zusatzbezeichnung der Institution im Logo.

Ganzheitliches VerständnisMit der Bezeichnung WAS Wirtschaft Arbeit Soziales drücken die Sozialversicherungen ihr Grundverständnis aus: Die Wirtschaft verschafft den Menschen Arbeit. Sie sorgt dafür, dass dem Staat Steuern zukommen. Diese können unter anderem für soziale Aufgaben verwendet werden – Wirtschaft, Arbeit, Soziales.

Die Sozialversicherungen im Kanton Luzern verbinden mit ihrem Wirken einen hohen Anspruch. Er kommt auch in der Bildwelt zum Ausdruck. Ein Beispiel dafür ist auf dieser Seite abgedruckt: ein zerknülltes Bild, das wieder glattgestrichen wurde.

Das Zerknüllen und Glätten von Fotografien ist mit unterschiedlichen Emotionen verbunden. Mit Aggres-sion und Ärger, aber auch Aufmerksamkeit, Sorgfalt und Schadensbegrenzung. Mit Gefährdungen und Verlusten sind die Sozialversicherungen oft konfrontiert. Dem stellen sie Achtsamkeit und Hilfe, Beratung und Unterstützung entgegen. Sie bieten bestmögliche Unterstützung, um individuelle Lebenssituationen zu verbessern. Bildlich gesprochen glätten sie, was zerknüllt wurde. Dabei bleiben bei den betroffenen Menschen Spuren zurück. In der Bildwelt sind sie als Knittermuster sichtbar. In der Wirklichkeit prägen sie die Biografien.

Die ersten Tage und Wochen im neuen Jahr haben gezeigt, dass die Umstellung auf WAS IV Luzern ohne Probleme erfolgt ist. Die IV Luzern steht jetzt schon ganz selbstverständlich auch für WAS – und WAS für die IV Luzern.

Sozialversicherungen im Kanton Luzern unter ein Dach geht auf einen Beschluss des Luzerner Kantonsrats vom 10. September 2018 zurück. Sie dient drei Zielen:• WAS bündelt die Kompetenzen der Institutionen

zu einem kundenfreundlichen Service.• WAS koordiniert die Abläufe, nutzt Synergien

und schont Ressourcen.• WAS ist erste Anlaufstelle für Fragen zum

Arbeitsmarkt und zu Sozialversicherungen.

Seit 1. Januar 2019 arbeitet die IV Luzern im Kanton unter der Marke WAS IV Luzern verstärkt

mit anderen Sozialversicherungen zusammen. Dies unter dem gemeinsamen Markendach von

WAS Wirtschaft Arbeit Soziales als neues Zentrum für Sozialversicherungen.

Dabei ist der Begriff Zentrum (noch) nicht ganz zutref-fend. WAS IV Luzern befindet sich weiterhin an der Landenbergstrasse in Luzern. Auch die anderen Insti-tutionen von WAS bleiben als eigenständige Organi-sationseinheiten dort, wo sie jetzt schon sind. Es sind dies WAS Ausgleichskasse Luzern an der Würzen-bachstrasse sowie WAS wira Luzern an der Bürgen-strasse. Das ist die frühere Kantonale Dienststelle Wirtschaft und Arbeit wira. Juristisch gesehen handelt es sich bei WAS Wirtschaft Arbeit Soziales um eine öffentlich-rechtliche Anstalt. Die Zusammenführung der

Geblieben sind:• Zuständigkeiten und Ansprechpersonen• Telefonnummern und Adresse an der

Landenbergstrasse 35, Postfach, 6002 Luzern

Geändert sind: • das Logo mit WAS und Bezeichnung der Stelle• die E-Mail-Adressen, nun jeweils neu mit

was-luzern.ch nach dem @. • die erste Zeile der Postadressen neu mit

WAS Wirtschaft Arbeit Soziales.

Das sind die wichtigsten Sozialversicherungen und Einrichtungen unter dem Markendach von WAS Wirtschaft Arbeit Soziales:• WAS IV Luzern engagiert sich für die Wiederein-

gliederung und die Ausrichtung von Leistungen an Menschen mit Beeinträchtigung.

• WAS Ausgleichskasse Luzern erbringt Services für die AHV, die IV, Ergänzungsleistungen, Familien-zulagen und Prämienverbilligung.

• WAS wira Luzern obliegen die Arbeitslosenkassen, die fünf regionalen RAV-Zentren sowie die Industrie- und Gewerbeaufsicht.

• WAS Personal und Dienste bietet den Sozialver-sicherungen vielfältigen Support.

Die Dienstleistungen und Aufgaben der bisherigen IV Luzern bzw. neu von WAS IV Luzern bleiben unverändert.

Der Verwaltungsrat des WAS: (von links) Urs Hofstetter, Armin Hartmann (Kantonsrat), Albert Vitali (Nationalrat), Ruth Aregger, Guido Graf (Regierungsrat und VR-Präsident), Andréa Belliger, Helene Meyer-Jenni (Kantonsrätin), Urs Kneubühler (Vizepräsident), Marcel Nussbaum (Sekretär).

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Erfolgreich eingliedern 201923

Arbeit und Integration

Wir schaffen Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.

Angebote und Veranstaltungen www.sah-zentralschweiz.ch

Das SAH Zentralschweiz unterstützt Stellensuchende wirkungsvoll bei der beruflichen Integration.

Wichtig dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit Partnerbetrieben aus der Wirtschaft und Zuwei-

senden wie WAS IV Luzern.

schlug eine Umschulung vor. René Fedier versuchte sich in einer Lehre als Multimedia-Elektronik-Verkäufer. Doch nach kurzer Zeit brach er sie ab. Das viele Stehen und das Herumtragen der Geräte verursachten zu starke Schmerzen, und auch schulisch war diese Lehre zu anspruchsvoll. Nachdenklich blickt René Fedier auf diese schwierige Zeit zurück. Über Jahre versuchte er vergeblich, im Arbeitsprozess Fuss zu fassen. Schliess-lich meldete ihn eine IV-Beraterin beim SAH Zentral-schweiz an. «Für mich war das SAH Zentralschweiz die letzte Anlaufstelle. Wenn nichts entstanden wäre, hätte ich nicht mehr weitergewusst», erzählt er.

René Fedier, gelernter Maler, liebte seinen Beruf. Doch von einem Tag auf den anderen konnte er ihn nicht mehr ausüben. «Im Frühjahr 2006 bekam ich schwer-wiegende Bandscheibenprobleme», erzählt er. Er wurde operiert und lebt seither mit einer Bandscheibenpro-these. Doch stets plagen ihn starke Schmerzen, erträg-lich sind diese nur mit Medikamenten. «Anfänglich habe ich nicht gewusst, was ich machen soll», sagt René Fedier. Klar war ihm, dass er keinen reinen Bürojob wollte. «Ich bin weder der Typ dazu noch habe ich die nötige schulische Vorbildung», erzählt er. WAS IV Luzern klärte die beruflichen Möglichkeiten ab und

Text Elisabeth Gebistorf Bild Jutta Vogel

René Fedier bei seiner täglichen Arbeit als IT-Spezialist an der Kantonsschule.

Partnerorganisationen

«Ich wollte wieder auf eigenen Beinen stehen»

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Erfolgreich eingliedern 201925

Alle Karrieremöglichkeiten der Migros-Gruppe auf einen BlickAuf unserer gemeinsamen Karriereplattform entdecken Sie die vielfältige Arbeitswelt der Migros-Gruppe. Mit einem Klick eröff-nen sich für Sie viele spannende Berufsmöglichkeiten.

Die Karriereplattform der Migros-Gruppe:www.migros-gruppe.jobs

> 20 Berufsgruppen

> 60 Unternehmen

> 100’000 Mitarbeitende

> 3’800 Lernende

SAH Zentralschweiz in Kürze

Ursula Schärli, Geschäftsleiterin des SAH Zentralschweiz mit Sitz in Luzern.

«Wer Arbeit hat, gehört dazu – die Teilhabe in der Gesellschaft wird oft mit dem Ausführen einer Erwerbsarbeit gleichgesetzt», weiss Ursula Schärli, Geschäftsleiterin des SAH Zentralschweiz. Dieses ist Teil des nationalen SAH-Netzwerks, das 1936 gegrün-det wurde. Das SAH Zentralschweiz unterstützt Erwerbslose und Stellensuchende, Migrantinnen und Migranten, anerkannte Flüchtlinge sowie vorläufig Aufgenommene bei der beruflichen, sprachlichen und sozialen Integration und erleichtert ihnen den Zugang zum schweizerischen Alltag. Dabei arbeitet das SAH Zentralschweiz eng mit Kantonen und Gemeinden, öffentlichen und privaten Organisationen und Unternehmen, Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV), Sozialdiensten der Gemeinden und IV-Stellen zusammen.

Wechsel in den IT-BereichDoch schnell kam Bewegung in die Sache: René Fedier traf sich mit einer Beraterin des SAH Zentralschweiz, sprach lange mit ihr über seine Befindlichkeit, über Chan-cen und Einschränkungen, Interessen, Stärken – und über seinen Willen, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. René Fedier erwähnte auch, dass er gerne im IT-Bereich arbeiten möchte. Nur zwei Wochen später begleitete ihn die Beraterin zu einem Vorstellungstermin. Der leitende Techniker des IT-Teams einer Kantonsschule wollte ihn kennenlernen. Er war bereit, René Fedier ein von WAS IV Luzern finanziertes Aufbautraining anzu bieten, einen Einsatzplatz mit einem reduzierten Arbeitspensum. Während eines halben Jahres sollte geklärt werden, ob der IT-Bereich das geeignete Arbeitsfeld für René Fedier ist. «Ich startete mit einem 50-Prozent-Pensum – doch schon dieses brachte mich anfangs körperlich und psychisch an den Anschlag», erinnert sich René Fedier. Denn der Schmerz war ein ständiger Begleiter.

«Zudem hatte ich kaum IT-Kenntnisse und musste schnell viel lernen, um hier arbeiten zu können.»

Lehrabschluss mit EhrenmeldungDer Arbeitsalltag von René Fedier im IT-Team der Kantonsschule war abwechslungsreich. Er verkabelte und testete Computer, schulte Lehrer auf Drucker-systemen und vieles mehr. René Fedier gefiel es hier, sein Durchhaltewille war eisern. Nach einem halben Jahr geht das Aufbautraining in einen Arbeitsversuch über. Das noch reduzierte Arbeitspensum soll konti-nuierlich gesteigert werden. «In kleinen Schritten von je fünf bis zehn Prozent ging das», erzählt er. Und dann kam der Tag, an dem klar wurde, dass WAS IV Luzern weitere Kosten nur noch für eine Umschulung über-nimmt. Er bekam die Chance, im IT-Team der Kantons-schule eine Lehre als Informatikpraktiker EBA zu absol-vieren, die er 2017 mit Ehrenmeldung abschloss. Heute arbeitet er als IT-Koordinator in einer Festanstellung.

Partnerorganisationen

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Erfolgreich eingliedern 201927

Die Wärchbrogg führt mit der Produktion, dem Restaurant Quai4, dem Quai4-Markt am Alpenquai und an der Baselstrasse in Luzern erfolgreiche Betriebe. Wir sind stolz, dass wir als soziales Unternehmen im Kanton Luzern seit mehr als 56 Jahren sinnvolle und strukturierte Arbeitsplätze für psychisch

beeinträchtigte Menschen nahe am ersten Arbeitsmarkt anbieten können.

Die Wärchbrogg führt mit der Produktion, dem Restaurant Quai4, dem Quai4-Markt am Alpenquai und an der Baselstrasse in Luzern erfolgreiche Betriebe. Wir sind stolz, dass wir als soziales Unternehmen im Kanton Luzern seit mehr als 56 Jahren sinnvolle und strukturierte Arbeitsplätze für psychisch

beeinträchtigte Menschen nahe am ersten Arbeitsmarkt anbieten können.

«Mir gefällt der Abenddienst im Restaurant mit

Kundenbetreuung.»der persönlichen

Jacqueline Furrer, Mitarbeiterin Restaurant Quai4

«Ich liebe es, den Kunden mit dem E-Bike

Früchte zu bringen.»Niklaus Baldinger, Mitarbeiter Quai4-Markt Baselstrasse

»

der A

der persönlic

«Ich schätze es, in der Wärchbrogg

zu haben.»einen guten Job

Silvia Donatelli, Mitarbeiterin Produktion

Nachhaltig integriert

Livio Ronchetti (links) mit seinem Chef Andreas Moser, Mitinhaber der TGS Architekten AG in Luzern.

Text und Bild Daniel Schwab

Dass Arbeit eine positive Wirkung auf Körper und Geist hat, ist bekannt. Das Beispiel von

Livio Ronchetti veranschaulicht dies. Trotz seiner psychischen Erkrankung baut er heute

Modelle für Architekten.

psychiatrischen Klinik. In der Folge vermittelte ihm WAS IV Luzern diverse Arbeitsversuche und finanzierte zudem ein berufsbegleitendes Nachdiplomstudium als Designingenieur an der Hochschule Luzern – Technik und Architektur in Horw. Seither ist Ronchetti bei der TGS Architekten AG in Luzern in einem 50-Prozent-Pensum angestellt. Und dies obwohl er aufgrund seines Krankheitsbildes eigentlich zu 100 Prozent IV-Leistun-gen beziehen könnte. «Ich will unbedingt arbeiten, einer seits um einen geregelten Tagesablauf zu haben, andererseits um fachlich auf dem Laufenden zu blei-ben», erklärt der Stadtluzerner.

Die Mall of Switzerland in Ebikon, das zweitgrösste Einkaufszentrum der Schweiz, ist ein Bauwerk der Superlative. Das Modell der dazu gehörenden Wohn-überbauung hat Livio Ronchetti (39) in zweimonatiger Feinarbeit erschaffen. Eigentlich nichts Aussergewöhn-liches, wäre da nicht seine besondere Krankheitsge-schichte. Nach der Lehre zum Hochbauzeichner absol-vierte Ronchetti ein 4-jähriges Industriedesign-Studium in Zürich. In dieser Zeit erlitt er eine erste Psychose. «Ich hatte Mühe mich zu konzentrieren und litt unter Wahnvorstellungen», erinnert er sich. Nach erfolgreichem Studienabschluss lebte er anderthalb Jahre in der

Vom Zeichnerzum Modellbau-Profi

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Erfolgreich eingliedern 201929

Damit wir unseren Auftrag weiterhin erfüllen können, suchen wir Ausbildungspartner aus der Wirtschaft.

www.braendi.ch, [email protected]

Im Auftrag der Invalidenversicherung IV bilden wir Lernende mit einer Behinderung in14 Berufs-feldern aus. Bei uns sind permanent über 220 Lernende in einer Ausbildung.

Im letzten Sommer haben 90 Lernende mit Erfolg abgeschlossen, einige sogar mit Auszeichnung. Wer mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis EFZ oder mit dem eidgenössischem Berufsattest EBA abschliesst, findet mit 90%-iger Sicherheit eine Stelle im allgemeinen Arbeitsmarkt.

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Nach dem Ja zum Observationsgesetz können die Sozialversicherungen das Verhalten ihrer Versicherten bei einem Missbrauchsverdacht wieder genauer unter die Lupe nehmen.

Nachhaltig integriert

Am 25. November 2018 hat die Schweizer Stimmbevölkerung die neue gesetzliche Grundlage für die Überwachung von Versi-cherten mit fast 65 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Sie gibt den Sozialversicherungen das Recht, versicherte Personen zu observieren und dafür externe Spezialisten einzusetzen. Eine Observation ist aber nur dann erlaubt, wenn konkrete Anhalts-punkte für einen Versicherungsmissbrauch bestehen und die Abklärung des Verdachts mit anderen Mitteln aussichtslos oder unverhältnismässig schwierig wäre. Die überwachte Person muss sich an einem allgemein zugänglichen Ort befinden oder an einem Ort, der von einem allgemein zugänglichen Ort aus frei einsehbar ist. Übrigens: Die Invalidenversicherung setzt seit 2009 schweizweit Observationen im Rahmen ihrer Massnah -men zur Missbrauchsbekämpfung ein. Zwischen 2010 und 2016 klärte sie rund 16 000 Verdachtsfälle ab, wobei sich der Ver -dacht in 3650 Fällen bestätigte. In gut 500 dieser Fälle war eine Observation durchgeführt worden.

Das neue Observationsgesetz

Gutes VorstellungsvermögenLivio Ronchetti wird bei seinem Arbeitgeber sehr geschätzt. Als Arbeitskraft wie auch als Mensch. «Er ist ein angenehmer und umgänglicher Mitarbeiter. Und dank seiner guten Ausbildung kann er uns im Alltag hervorragend unterstützen», sagt Andreas Moser, Kan-tonsrat und Mitinhaber der TGS Architekten AG. Rund 50 Modelle hat Ronchetti bis heute gebaut. Eine auf-wändige Tätigkeit, die pro Modell einen bis zwei Monate in Anspruch nimmt. Zuerst müssen die entsprechenden Pläne gezeichnet werden. Dafür braucht es ein gutes Vorstellungsvermögen und viel technisches Verständnis, um das CAD-Programm zu bedienen. Danach werden mit Hilfe einer Laserschneidmaschine die einzelnen Teile angefertigt, die letztlich in präziser Handarbeit zum fertigen Modell zusammengebaut werden müssen. Es sei eine sehr befriedigende Arbeit, erst recht, wenn das Endprodukt den Vorstellungen des Bauherrn entspricht.

Visionäres aus dem 3D-DruckerKeine Frage: Livio Ronchetti ist mit seiner aktuellen beruflichen Situation zufrieden. Auch mit der gesund-heitlichen. Dank ärztlicher Begleitung und Medikamen-ten ist er in der Lage, die von ihm geforderte Leistung zu erbringen. Sein Ziel ist es natürlich, in absehbarer Zeit auch ohne Medikamente voll funktionsfähig zu sein und seinen Tätigkeitsbereich im Betrieb noch zu er -weitern. So wie zu Hause, wo er sich ein kleines Atelier inklusive 3D-Drucker eingerichtet hat, um Lampen, Möbel und andere funktionale Gegenstände zu entwer -fen. Das Verrückteste, was hier entstanden ist, sind Inlineskates, die man hinten zur Wade raufklappen kann, wodurch der Benützer dann normal gehen kann. Anstelle der Skates lassen sich auch andere Untersätze wie Raupen, Kufen oder Steigeisen montieren. Zusammen mit dem Ideengeber will Ronchetti damit die Erfinder-messe besuchen und die Öffentlichkeit begeistern.

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Erfolgreich eingliedern 201931

Gemeinsam mit Arbeitgebenden unterstützen wir Menschen mit einer verminderten Leistungsfähigkeit bei ihrer Integration. Für Einsatz- und Arbeitsplätze brauchen wir Sie als verantwortungsvollen Partner.

Lernen Sie uns kennen! Die Fachpersonen der IG Arbeit freuen sich auf die Zusammenarbeit.

Die IG Arbeit integriert in den Arbeitsmarkt.

IG ArbeitIntake + TriageUnterlachenstrasse 96002 LuzernT 041 369 68 [email protected]

Florian Klotz (25) und Nadine Höchli (34) in der Kantine der IG Arbeit in Luzern.

Partnerorganisationen

Text und Bild Daniel Schwab

Können Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung je wieder einer geregelten Arbeit

nachgehen? Ja, sie können. Ein Besuch bei der IG Arbeit in Luzern belegt dies anhand von

zwei aktuellen Praxisbeispielen.

Beeinträchtigung im geschützten Rahmen und im ersten Arbeitsmarkt auf eine Festanstellung vorzubereiten und individuell zu fördern. Während seines Einsatzes im «Nylon 7» wurde Florian Klotz durch einen Coach begleitet. In enger Zusammenarbeit mit dem Betrieb wurden Massnahmen und Ziele vereinbart und im Arbeitsalltag agogisch umgesetzt.

«Auf eigenen Füssen stehen»Seit einem Jahr arbeitet Florian Klotz nun bereits im «Nylon 7», und er fühlt sich hier pudelwohl. Der Job passt. Florian arbeitet in der Patisserie und hat sich mit

In der Küche des «Nylon 7» in Emmenbrücke geht es hoch zu und her. Zum Mittagessen in der ehemaligen Monosuisse-Kantine in der Viscosistadt werden viele Mitarbeiter benachbarter Firmen, aber auch Studenten erwartet. Hilfskoch Florian Klotz freut sich auf den Ansturm. «Ich liebe es, wenn etwas läuft», sagt der 25-jährige Megger. Das war aber nicht immer so. Nach seiner Lehre zum Bäcker-Konditor und drei Jahren Tätigkeit in diesem Berufsfeld wurde er infolge einer psychischen Erkrankung arbeitsunfähig. Über WAS IV Luzern fand er den Weg zur IG Arbeit in Luzern. Diese setzt sich zum Ziel, Menschen mit einer psychischen

Mit neuen Brownies zu neuem Selbstvertrauen

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Erfolgreich eingliedern 201933

Wir begleiten Querschnittgelähmte. Ein Leben lang.

Betroffenen steht unser einzigartiges Leistungsnetz zur Seite:

Die kompetente medizinische Versorgung, die professionelle

Betreuung und Rehabilitation sowie die einfühlsame Begleitung

– bis ins hohe Alter. www.paraplegie.ch

Partnerorganisationen

Marc Pfister, Geschäftsführer der IG Arbeit in Luzern.

Die IG Arbeit wurde 1984 als Verein mit Sitz in Luzern gegründet. Seit 35 Jahren finden hier hauptsächlich Personen mit psychi-schen Schwierigkeiten, Stellensuchende und Sozialhilfebeziehende eine Tagesstruktur, Arbeit, Unterstützung sowie individuelle Förderung und Beratung. Im Auftrag von Bund, Kanton und Gemein-den beschäftigt die IG Arbeit über 350 Mitarbeitende, Abzuklä-rende, Coachees und Kursteilnehmende in den verschiedenen Arbeits- und Einsatzprogrammen. Zudem engagieren sich rund 80 qualifizierte Fachpersonen mit Ausbildungen in Sozialpädago-gik, Arbeitsagogik, Sozialer Arbeit, Psychologie sowie betriebs-spezifischen Schwerpunkten. Das Jahresbudget der sozial und wirtschaftlich ausgerichteten Institution beträgt rund 13 Millionen Franken, dies bei einem Eigenerwirtschaftungsgrad von über 60 Prozent.

IG Arbeit in Kürze

seinen selbstkreierten Brownies einen Namen ge macht. «Ich komme fast nicht hinterher mit produzieren», erzählt er mit Stolz. Keine Frage: Florian Klotz hat sich in seiner neuen Umgebung gut eingelebt. Die fallführenden Psy - chologen wissen aus Erfahrung, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis die Klienten integriert sind und Verant-wortung übernehmen können. Und wo sieht sich Florian selber in ein paar Jahren? «Ich will auf eigenen Füssen stehen und von keiner Institution abhängig sein.» Die Chancen dazu stehen gut. Florian ist heute bereit für den Wechsel in den ersten Arbeitsmarkt. Dort würde er dann weiterhin durch einen Jobcoach der IG Arbeit unterstützt.

Haushalten in der VillaDas gleiche Ziel verfolgt auch Nadine Höchli (34) aus Luzern. Nach einer Ausbildung zur hauswirtschaftlichen Betriebsgehilfin und Tätigkeiten an diversen geschütz-ten Arbeitsplätzen bewarb sie sich bei der IG Arbeit. Im Berufsförderungskurs (BFK) wurden verschiedene

Schlüsselkompetenzen gefördert und anschliessend die Arbeitsfähigkeit mit Unterstützung eines Jobcoachs direkt im ersten Arbeitsmarkt trainiert. So bekam sie vor vier Jahren eine Stelle in der Villa Villette in Cham. Das luxuriöse Haus am See beherbergt ein Restaurant und diverse Räume, die für Hochzeiten und andere besondere Anlässe vermietet werden. Ein traumhafter Arbeitsort, doch von der Schönheit der Umgebung bekommt Nadine Höchli nicht viel mit. An besonderen Tagen finden hier bis zu 14 Hochzeiten statt. Da deckt sie die Tische, stellt den Apéro bereit, reinigt am nächs-ten Tag die Räume und kümmert sich um die Wäsche. Das Pensum variiert je nach Arbeitsanfall zwischen 60 und 100 Prozent und sieht oft Wochenendeinsätze vor. Für Nadine wie auch für Florian ist klar: Ohne die IG Arbeit wären sie nicht da, wo sie heute sind. Die indivi-duelle, einfühlsame Betreuung habe ihnen neuen Lebensmut gegeben und ihr Selbstvertrauen gestärkt. Nadine: «Entscheidend war für mich zu sehen, dass jemand da ist, der an mich glaubt.»

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— STIMMUNGSVOLLER RAUM ENTSTEHT ERST IM DIALOG.

Luzerner Psychiatrie

Direktor Peter Schwegler im neuen Gebäude der Luzerner Psychiatrie in St. Urban.

Text und Bild Daniel Schwab

Die Luzerner Psychiatrie (lups) versteht sich als führende Partnerin im psychiatrischen Versor-

gungsnetz der Zentralschweiz. Mit ihrem breiten Angebot hilft sie auch, Menschen mit einer

psychischen Beeinträchtigung in die Arbeitswelt zurückzubringen.

Die «gefühlte» Zunahme führt Schwegler auf die verbes-serte Erkennung von psychischen Störungen zurück, aber auch darauf, dass die Menschen heute mehr über psychische Erkrankungen wissen und schneller bereit sind, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Und was passiert denn heute mit Menschen, die von einer psychischen Erkrankung betroffen sind? Die lups küm-mert sich ambulant, intermediär und stationär um ihr Wohl und eine Reintegration in die Gesellschaft. Zudem unterstützt sie Arbeitnehmende beim Erhalt ihres Arbeitsplatzes oder bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess.

Psychisch kranke Menschen, die in Zellen eingeschlos-sen sind und mit Medikamenten ruhiggestellt werden. Solche Bilder haben auch heute noch TV-affine Men-schen vor Augen, wenn sie an eine psychiatrische Anstalt denken. «Das stimmt mit der Realität überhaupt nicht überein», erwidert Peter Schwegler, Direktor der Luzerner Psychiatrie. Falsch sei auch die Meinung, dass alle Patienten unter Zwang in die Psychiatrie gebracht werden. «Rund 80 Prozent aller Patienten kommen heute freiwillig zu uns», so Schwegler. Und der Ein-druck, dass es immer mehr psychisch erkrankte Men-schen gebe, sei in dieser Form nicht zu belegen.

«80 Prozent der Patienten kommen freiwillig»

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Erfolgreich eingliedern 201937

Wertvolle Arbeit für wertvolle Menschen

Sinnvoll spenden heisst Lebensfreude schenken Nur dank Ihrer Unterstützung kann die SSBL «s’Bescht möglech mache» [email protected]: IBAN CH61 0900 0000 6002 2224 4

Stiftung für Schwerbehinderte Luzern SSBL Rathausen · 6032 Emmen · 041 269 35 00 · [email protected] · www.ssbl.ch

Wir ermöglichen rund 420 Menschen mit einer geistigen und Mehrfach-behinderung ein möglichst selbstbe-stimmtes Leben «z‘mitts drin». Dabei zählen wir auf kompetente und acht-same Mitarbeitende. Wir bieten in-teressante Stellen für Fachpersonen, Praktikums- und Ausbildungsplätze (auch für Quereinsteiger) sowie sinn-stiftende Freiwilligenarbeit.

Unsere Stiftung: Gegründet 1971, rund 850 Mitarbeitende respektiv 560 Vollzeitstellen. Im Kanton Luzern bestehen 40 Wohngruppen und diverse Tagesgruppen.

12 Standorte im Kanton: Bad-Knutwil, Buchrain, Emmen-Rathausen, Hitzkirch, Hergiswil b. Willisau, Luzern-Littau, Luzern-Allmend, Nebikon, Pfaffnau, Reiden, Schüpfheim und Wolhusen

För und met Mönsche schaffe, das gfallt mer

Ausgezeichnet mit dem Qualitätslabel «Familie UND Beruf» für familienfreundliche Anstellungs- und Arbeitsbedingungen.

Das neue Haus C der Luzerner Psychiatrie in St. Urban konnte soeben in Betrieb genommen werden.

Luzerner Psychiatrie

Die Luzerner Psychiatrie (lups) ist für die psychiatrische Grund-versorgung in den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden zuständig. Für eine gemeindenahe Versorgung verfügt die lups über verschiedene Betriebsstandorte – St. Urban, Luzern, Sar-nen, Kriens, Sursee, Wolhusen, Hochdorf – und steht auch Patientinnen und Patienten aus angrenzenden Regionen offen. Nach zwei Jahren Bautätigkeit konnte in St. Urban Anfang Jahr der Neubau Haus C mit drei alterspsychiatrischen und zwei Spezialstationen in Betrieb genommen werden. «Ein Meilenstein in der offenen und patientenorientierten psychiatrischen Versor-gung», freut sich lups-Direktor Peter Schwegler. Mit über 1200 Mitarbeitenden gehört die lups zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Zentralschweiz. Jährlich werden hier über 100 Lernende und Studierende zu qualifizierten Fachleuten ausgebildet.

lups in Kürze

Gemeinsame FallbesprechungDoch wie funktioniert das? «Für den Behandlungserfolg ist wichtig, dass sich die Patienten frühzeitig an eine Fachperson wenden», sagt Schwegler. Leider passiere es immer wieder, dass Menschen zu lange warten, ehe sie Hilfe in Anspruch nehmen, oder zuerst nicht-psychi-atrische Angebote aufsuchen, oft aus Stigmatisierungs-gründen. Im Rahmen ihres Versorgungsauftrags arbei-tet die lups eng mit anderen Institutionen zusammen. So auch mit WAS IV Luzern. Der regionalärztliche Dienst (RAD) kommt regelmässig in die Ambulatorien wie auch in den stationären Dienst zu gemeinsamen Fallbesprechungen, in denen die lups-Verantwortlichen den aktuellen Behandlungsstand kommunizieren, wäh-rend die IV-Berater Möglichkeiten der beruflichen Ein-gliederung präsentieren. «Gemeinsam legen wir dann sinnvolle Therapie- oder Eingliederungsmassnahmen fest», so Schwegler. Ganz nach dem Kernleistungs-versprechen «Beziehung im Mittelpunkt» begegne und diskutiere man mit den Patienten, Angehörigen und Partnern im Versorgungsnetzwerk auf Augenhöhe.

Sinnstiftende ArbeitDie lups ist aber nicht nur für die ambulante und statio-näre Behandlung der Patienten und die Wiedereinglie-derung in den Arbeitsmarkt zuständig. Sie ist selber Arbeitgeberin. Schwegler: «Wir stellen WAS IV Luzern und ihren Versicherten interne Arbeitsplätze für die Durchführung von Integrationsmassnahmen zur Verfü-gung, die dem Aufbau der Eingliederungsfähigkeit dienen.» In St. Urban sind Arbeitseinsätze in den Berei-chen Gärtnerei, Logistik, Hotellerie und Gastronomie, aber auch in der Informatik oder im Sekretariat möglich. In den Kliniken Luzern und Sarnen werden Einsätze in der Holz- respektive Textilwerkstatt angeboten. Voraus-setzung aus Sicht der Patienten ist eine wöchentliche Präsenzzeit von mindestens viermal zwei Stunden. In dieser Zeit werden die Patienten durch psycholo-gisch-psychiatrisch geschultes Fachpersonal betreut. Schwegler: «In diesen Arbeitseinsätzen können wir den erkrankten Personen einen strukturierten Tagesablauf geben. Durch die Arbeit erfahren sie, dass sie ge-braucht werden. Das steigert ihr Selbstwertgefühl.»

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SCHMID GRUPPEARCHITEKTUR

GENERALUNTERNEHMUNG

BAUUNTERNEHMUNG

IMMOBILIEN

schmid.lu

für den IV-Award!»«Herzlichen Dank

Wir sind uns bewusst, dass der Unternehmenserfolg ganz be-sonders dank hervorragender Leistungen unserer Mitarbeiten-den zustande kommt. Deshalb steht der Schutz der Gesundheit im Mittelpunkt. Bei unseren aktiven Gesundheitsförderungs- und Arbeitssicherheitsmassnahmen ist die Prävention unser Leitgedanke. Kommt es trotzdem zu einer Erkrankung oder zu einem Unfall, bieten wir Schonarbeitsplätze zur Reintegration in den Arbeitsprozess an.

. Weiterbildungsseminar Gesundheit und Unfallprävention . Tägliches Fünf-Minuten-Bewegungs- und Kräftigungs- programm . Früchte- und Mineralwasser-Aktionen . Sonnencreme für Baustellenmitarbeiter . Ergonomie-Schulung für das richtige Arbeiten am Bildschirm . Stehpulte für das Büropersonal . Raucherentwöhnungs-Seminar . Beteiligung an der Aktion «Bike to work» . Garderobe mit Dusche steht zur Verfügung

Geschäftsführer der Schmid Gruppe

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HerausgeberinWAS Wirtschaft Arbeit SozialesIV LuzernLandenbergstrasse 356002 [email protected]

Texte, Bilder, Anzeigenapimedia ag, PR- und Medienagentur, Gisikon

LayoutFELDERVOGEL Kommunikation in Wirtschaft und Gesellschaft AG, Luzern

DruckSwissprinters AG, Zofingen

Distribution Direct Mail Company AG, Baar

Erscheinung23. Januar 2019

Auflage203 000 ExemplareGeht an alle Haushalte im Kanton Luzern.

Finanzierung Das Tabloid wird finanziert durch die Inserenten.

Impressum

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