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n o Erst-holivt jeden Mittwoch Nachinlttag. Abonnement: Jlhrlic.ii(,00ü Ks* llaihjttlirlkh3.001) In ganz Brasilien jShrlich7.000 ¦» Einzelne Nummor 100 Rs. ^•^^^^^¦^^^^^^^¦«aMftiaMMMaMVaim^^^^mMaWaW*^*^^ InH " Santa Catharina Brasilien Anzelgen werrlcn für die sehllchte Spaltzeile (Cor- |iu/'-ili) o«l«*i cleien Rauni mit 100 Rs. t-er-M-linAt und inU**s.»ii Iii*. Diuiistug.Mitt-.iy in der I >ruckerei sein, j Mitteilüngeii gi-iueinnützigei. In tei esses lia* ,den uneiitgèltllche Aufnahmc, V-- -_—i 1. Jahrg. . M__.^_^^_J„,—__M,,,^M,,MMa.^^^^^^^^^^^^^MMMa,a,,Wa,Wa'.,aTMMWMtT Joinville, den 16. November 19Í0 N. 14 1.*% Die Munizipalwahl. In Vertretung ihrer bezüglichen politi- sehen Freunde und in Erfüllung des ab- geschlossenen Akkordes für die Munizi- pahhvahl am künftigen 4. Dezember, em- pfehlen dieEndesunterzeichneten derWilh- lerschaft zur Wahl die vorher vereinbar- ten Namen folgender Mitbürger: Zum Superintendenten: Procopio Gomes de Oliveira Zu Kammerraten: Dr. Abdon Baptista Francisco Gomes de Oliveira João Adolpho Müller Henrique Jordan Augusto Stock Dr. Çèzar Pereira de Souza Max Colin Zu Friedensrichtern für Joinville: Axel von Diringshofen Gustavo Parucker José Pedro Torrens Frederico Hudler Zu Friedensrichtern des Jaraguádistrikts: Guilherme Weege João Wagner Benjamin Stultzer Leopoldo Jansen In der Ueberzeugung, dass die Wãh- lerschaft an den Urnen dem getroffenen Akkord ihre Genehmigung erteilen wird', dessen erstes Ziel die Vermeidung eines erbitterten Wahlkampfes zum Schaden des Wohles des Munizips war, bitten die Un- terzeichneten um die aufrichtige Beihülfe der Wahler, damit bei der Wahl für die vereinbarte Kandidatenliste eine grosse Stimmenzahl abgegeben werde. Joinville, 21. Oktober 1910. . Dr. Abdon Baptista Tavares Sobrinho Oscar Antônio Schneider Procopio Gomes de Oliveira João Paulo Sehmalz L. Brockmann. Orçsei* 1|üps. Die Hohe des Wechselkurses unseres Papiergeldes ist eine zur Zeit infolge sei- nes unvermittelten Èmpòrschhellens viel erorterte Angelegenheit. Wenn von sei- ten des Finanzministeriums auch wieder- holt versichert wurde, dass die Bundes- regierung die Kurshausse nicht vvillkürlich hervorgerufen habe, diese vielmehr eine nátüríiche Folge unserer andauernd giin- stigen llandelsbilanz sei, so Íiegt doch andererseits klar auf der Hand, dass der Fõderalregierung sowohl ais allen, die Zahlungen an das Ausland zu machen haben, die Wertsteigeiung des brasiliani- sehen Papiergeldes (Kurssteigerung) will- kommen sein muss. Sowohl der Bund ais einzelne Staaten und Kommunen Bra- silens haben infofge von Bestellungen u. Ankilufen, besonders aber durch Anleilien im Auslande diesem gegenüber bedeu- tende finanzielle Verpflichtungen auf sich genommen. Je nãher wir nun dem Pari- stand (Kurs 27) kommen, desto leichter wird es Brasilien, seinen Zinsen- und Amor- tisationsdienst pünktlich zu erfüllen, weil die Ausgaben hieríür in Papiergeld im selben Masse abnehmen, in welchem der Wert der letzteren steigt. Auch zur Einführung der Goldwãhrung, eines für die Finanzwirtschaft Brasiliens erstrebenswerten Idealzustandes, ist ein weiteres Steigen des Wechselkurses un- seres Papiergeldes unerlãssliche Bedingung. Man kann daher den Finanzminister Leo- poldo Bulhões wohl verstehen, wenn er persõnlich für einen hohen Kurs schwãrmt. Auch giebt es zu denken, dass der Banco do Brazil andauernd eine hõhere Kurstaxe notiert ais andere Banken in der Bundes- hauptstadt, ja, das genannte staatliche Geldinstitut zu Ende September unent- wegt den Satz von 18 ein Viertel d auf- recht erhielt, wahrend die anderen, die es ja auch schon damals ein paar Tage auf 18 d und darüber gebracht hatten, aut 17 d zurückgegangen waren und erst langsam wieder einen hõheren Kurs an- nahmen. Dabei ist aber wohl zu bemer- ken, dass der Banco do Brazil sich des notierten Hochstsatzes, wenigstens in je- nen Tagen, bei seinen Transaktionen gar nicht bediente, sondem ihn nur angeschla- gen hatte «para inglez ver», wie man hier- zulande zu sagen pflegt. :* Staátssenat von São Paulo veran- lass.Ço durch úen Páulistaner Bundesse- natc-r General Francisco Glycerio eine* Bespechung der Kursfrage in der Finariz- kommission des Bundessenatés in Rio. Der genannte Abgeordnete befürwortete, ebenso wie die Bótschaft des Bundesprã- sideiriten Dr Nilo Peçanha zu Ende April, die Festlegung des Kurses aul 16 d, oh- wohl von São Paulo ihm der Auftrag ge- worden war, für Kurs 15 einzutreten. Da wir anscheinend mit vollên Segeln auf Kurs 19 oder lossteuern, so sah der General wohl ein, dass dem Wunsche São Paulos nicht willfahren werden kann. Bei einem ihm zu Ehren veraristalte- ten Bankett liielt der Finanzminister Leo- polflo de Bulhões eine Programmrede und führte dabei aus, dass das Bestreben un- serei* Wirtschaftspolitik auf Valorisation unseres Papiergeldes gerichtet sein und der Kurs wieder auf 27 d gebracht wer- den müsse. Hierüber konne keine Mei- nungsverschiedenheit herrschen, sondem hochstens darüber, ob man die Wertstei- gerung schnell oder langsam vornehmen solle. Bei dieser Gelegenheit erklãrte sich der Minister auch gegen die Konversions- kasse, deren Aufhebung bei der gegen- wãrtigen Lage ihm allerdings nicht an- gángig erscheint. Bei seiner Kurs- und Wirtschaftspolitik hat der jetzige Finanzminister in Rio und den Nachbarstaaten mehr Gegner ais Freunde. Die Finanzkommission und wohl auch das Plenum des Senats neigt der Kursfixierung auf mãssige; Taxe (etwa 16 d) zu. Das ganze Land, speziell der Han- delsstand, ist in dieser Frage, die für Bra- silien von grosser wirtschaftlicher Bedeu- tung ist, in zwei Lager gespalten. Die Exporteure namentlich von Kaffee und KauLschuk sind für niedrigen Kurs, weil sie bei solchem mehr brasilianisches Pa- piergeld für ihre Ware erhalten, die Lõhne und sonstigen Spesen aber gar nicht oder wenig vom Kurs beeinflusst werden; da- her erklãrt es sich auch, dass man z. B. in São Paulo unter den Kaffeebaronen von jéfier so eifrig auf Kursbaisse hinge- arbeitet hat. Die Importeure und natür- lich breite Volksschichten, die vom Aus- land eingeführte Waren kaufen müssen, weil bei weitem nicht alie Bedarisartikel in Brasilien hergestellt werden, sind mit der gegenwãrtigen Regierung für hohen Kursstand, weil bei létztètem (.lie auslãn- dischen Waren sich billiger stellen. Flof- fentlich gelingt es durch eine gesunde auf das allgemeine Wohl bedachte Wirtschafts- politik eine dauernde Stabilitàt in den Wechselkurs unseres Papiergeldes zu brin- gen, damit die schweren Schãdigungen aufhõren, welche durch seine seit Einfüh- rung der Republik andauernden Schwan- kungen verursacht werden.(K.) Étwas von Wasserleitnngen. VIII. Im Anschluss an den vorstehenden Auf- satz über den Eintluss der Wassermesser auf den Konsum moge noch eines Appa- rates gedacht werden, des elektrisch re- gistrierenden Wassermessers, welcher, von der Wasserwerk-Direktion selbst benutzt, geeignet ist, deren eigene Bemühungen zu unterstützen, gerade in Zeiten des Wassermangels einen mõglichst zweck- mássigen und sparsamen Pumpenbetrieb zu erzielen. Unter den Faktoren, die für den Pumpen- betrieb bestimmend sind, dürfte, neben der ja immer bekannten Leistung der Pumpen und dem den Pumpen zur Ver- fügung stehenden Wasserquantum, die Gewissheit von Bedeutung sein, in jedem Augenblick genau darüber orientiert zu sein, wie gross denn eigentlich der tat- sãchliche, tàgLLche Konsum ist und vor aliem,'wie sicri dieser Konsum auf die einzelnen Stunden des Tages und der Nacht verteilt. Dies wird auf folgende Weise erreicht: In das Hauptrohr, welches zur Stadt lührt, wird vor der ersten Abzweigung ein Wassermesser eingesetzt, der mit Rück- sicht auf mõglichst geringen Verlust an Druckhohe zweckmãssigerweise àls soge- nannter Woltmannmesser gewáhlt werden dürfte. Dieser Konstruktion Íiegt der seit langem bekannte, zur Messung von Wasser- geschwindigkeiten in F"lusslãufen etc. ver- wendete Woltmann'sche Flügel zu Grunde. Das den Messer durchstromende Wasser setzt ein mit schraubenfõrmigen Paletten versehenes Flügelrad in Drehung. Diese Umdrehungen des Flügelrades werden durch ein Rãderwerk auf ein vom Wasser abgeschlossenes Zeigerwerk übertragen und die durchgeflossene Wassermenge kann an einem Zifferblatt abgelesen werden. In Verbindung mit dem Zeigerwerk steht ein Kontaktwerk, welches wieder auf elek- trischem Wege mit einem Schalt- und Ührwerk verbunden ist und zur Betãti- gurig des eigentlichen Registrierapparates dient. Feuilleton •*. Die Marienbader Kur. Von Otto Ernst (Fortsetzung.) Ich bemerkte dem Manne mit einem sichtlichen Ernste, der ich fühlte es —- mir gut stehen musste, dass ich nicht zu schlemmen gedachte, sondern mich einer sehr ernston Magerkur zu unterziehen beab- sichtigte. «Ach so, Sie wollen fasten!» rief er Uberrascht. «Na ja kann man da auch,» fügte er nachlressig hinzu. «Dazu gehtirt allerdings ein starker Wille.» «An dem soli es nicht fehlen,» presste ich durch die aufeinandergebissenen Zrehne. Er mass mich von oben bis unten und dann von links nach rechts und sagte nichts, der unhoíliche Mensch. Vor dem Diner im Speisewagen sagte ich mir logischerweise, dass es erst dann Sina habe, mit der Kur zu beginnen, wenn alie Bedingungen dieser Kur gegeben seien, dass systemlose Halbheiten in solchem Falle sogar recht gefehrlich werden kõnnen. Ander- seits war mir Wohl bekannt, dass bei solchen Kuren ein ma*glichst grosser Gegensatz zwisch^n heut und morgen nur zu empfehlen ist, weil naemlich der Kcerper auf solclie schrpffen Uehergange mit einer hetrachtlichen Gewichtsabnahme reagiert. Das Dincr setzte sich für díeses Prinzip sehr günstig zusamnien; es bestand aus Bouillon mit Klressen, Lachs mit Mayonnaise, Mastochsenbiaten mit Makkaroni, Plum- pudding und Butter und Küse. Um den Choc, den der Koerper morgen erhalten sollte, zu verstserken, nahm ich dazu eine Flasche Bier, eine halbe Flasche Clicquot und zum Kafíee einen Benediktiner. Danach legte icb mich in meinem Abteil schlafen. In Marienbad angelangt, begann ich meine Kur auf dem Bahnhofe. Zwar ineinen Handkoffer über- wies ich einem Trager; ais dieser aber aucli den nicht unbelrachtlichen Nebenkofler an sich nehmen wollte, sagte ich triumphierend.- «Nein, lieber Freund, jetzt wird selbst getragen,» nahm meinen KoiTer und schritt hinaus. Die Fiaker vor dem Bahnhofe mach- ten mir ihre komfortabelsten Gesichter, nannten mich «Herr Bp.ron», und ais mir das nicht zu genügen schien, «Herr Graf» ; ich aber versetzte ohne allen Adelsstolz: «Nein, meine Herren, jetzt wird gegangen!» Wenn ich einmal eine. Sache angreife, so tu içh's mit Energie. Wenn ich gewusst haitte, dass der Bahnhof so weit vom Orte entfernt liege und dass meine Wohnung dann noch ganz am entgegengesetzten nõrdlichsten Ende der Stadt gelegen sei und dass der Weg dalün nicht allzu sanft ansteipe, so hatte ich vielíeicht doch meinen Kóffer dem Triuger übergeben und ware gefahren. Aber wuíhrend ich schwitzte, erhob mich doch das Wontiegefühl: «Wenigstens ftlnf Píiind scháffst Du Dir durch diesen Leidensweg vom Leibe. Wenn Du das drei- bis viermal gemaclit hast, bist Du Dein Ucbergewicht los. Allerdings» dieser Gedanke erleuehtete mich blitzartig das háttest Du auch zu Hause haben kcennen.» Meine Wohnung Íag im dritten Slock. Für die Zumutung, den Fahrstuhl zu benutzen, hatte ich nur eine kurze abweisende Handbewegung. Das Ziminer kostete wüchentlich 50 Kronen einschliesslich Tag- und Nachtgeschirr. Alies andere nuisste extra be- zahlt werden. Sobald icli mich einigermassen eingerichtet und umgeldeidet hatte, eilte ich, mich wiegen zu lassen. Ich fühlte mich so leicht nach meiner Kofferlraeger- arbeit! In Marienbad hat jedes zweite Haus eine aljein richtige Wage. Man setzt sich in einen bequemen Stuhl und lae.sst seine Schwerkraft walteu; dann zeigt die Wage nicht nur das Gewicht an, sie druckt es auch gleich auf einen kleinen Zettel.. Da stand: 94,8 Kilo. «Sie sind wohl —!» rief ich unwillkürlich aus. Das wort «verrückt» verschluckte ich unwillkuerlich weg<*n der Gerichtskosten. Der Mann beteuerte, dass sein Apparat vollkommen tadellos funktioniere. Ich warf meine zwanzig Heller auf den I.adentisch, liess den Zettel liegen und ging, Verachtung in den Zuegen, hinaus. Zwanzig Sclnitt weiter trat ich iu ein anderes Haus mit allein richtiger Wage. Der Zettel erschien und zeigte 95 Kilo. Diesmal versah eine Dame das waegeamt; ich konnte also nicht 'mal «Sie sind wohl!» rufen. Langsam und sinnend schob ich den Zettel in die Westentasche und verliess das Lokal. Mir war's, ais haelte ich Blei in den Gliedern. Draussen kam mir die Erleuchtung. Ah, dacht ic-h, die haben Dir den Neuling angesehen. Das sind wagen fuer Ankõmnilinge! Jetzt wirst Du schlau sein. Mit elastischen Schritten betrat ich ein drittes Lokal und rief: «So! Zum Abschied mõcht ich nun noch einmal gewogen seinl» Diesmal verzeichnete der Zettel 95,1 Kilo. Noch mehr! Es haengt Gewicht sich an Gewicht, Und ihre Masse zielit mich schwer hinab. Erdrueckt von der wucht meiner Persoenlichkeit, schlich ich zum Arzt. Er behauptete, ich muesse moigens 6 Uhr aufstehen, zum Kreuzbrunnen gehen, dort drei Glas Brunnen mit Zusatz eines gewissen Salzes trinken, dann anderthalb Stunden spazieren gehen; danach duerfe ich fruehstuecken. (Fortsetzung folgt.) m "m».{ m ;,., ... , ,i;.- /:. ....... >,.-:, ¦ y::: -.-;-.r;:^._- ;_ m"^í0l

M .^ ^^ J„,— M,,,^M,,MMa.^^^^^^^^^^^^^MMMa,a,,Wa,Wa ...memoria.bn.br/pdf/259705/per259705_1910_00014.pdf · stand (Kurs 27) kommen, desto leichter wird es Brasilien, seinen Zinsen-

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Erst-holivt jeden Mittwoch Nachinlttag.

Abonnement:

Jlhrlic.ii (,00ü Ks*

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In ganz Brasilien

jShrlich 7.000 ¦»

Einzelne Nummor 100 Rs.^•^^^^^¦^^^^^^^¦«aMftiaMMMaMVaim^^^^mMaWaW*^*^^

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Santa Catharina — Brasilien

Anzelgen

werrlcn für die sehllchte Spaltzeile (Cor-

|iu/'-ili) o«l«*i cleien Rauni mit100 Rs.

t-er-M-linAt und inU**s.»ii Iii*. Diuiistug.Mitt-.iy

in der I >ruckerei sein,

j Mitteilüngeii gi-iueinnützigei. In tei esses lia*

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1. Jahrg.. M__.^_^^_J„,—__M,,,^M,,MMa.^^^^^^^^^^^^^MMMa,a,,Wa,Wa'.,aTMMWMtT

Joinville, den 16. November 19Í0 N. 14

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1.*%

Die Munizipalwahl.In Vertretung ihrer bezüglichen politi-

sehen Freunde und in Erfüllung des ab-

geschlossenen Akkordes für die Munizi-

pahhvahl am künftigen 4. Dezember, em-

pfehlen dieEndesunterzeichneten derWilh-lerschaft zur Wahl die vorher vereinbar-ten Namen folgender Mitbürger:

Zum Superintendenten:Procopio Gomes de Oliveira

Zu Kammerraten:Dr. Abdon BaptistaFrancisco Gomes de OliveiraJoão Adolpho MüllerHenrique JordanAugusto StockDr. Çèzar Pereira de SouzaMax Colin

Zu Friedensrichtern für Joinville:Axel von DiringshofenGustavo ParuckerJosé Pedro TorrensFrederico Hudler

Zu Friedensrichtern des Jaraguádistrikts:Guilherme WeegeJoão WagnerBenjamin StultzerLeopoldo Jansen

In der Ueberzeugung, dass die Wãh-lerschaft an den Urnen dem getroffenenAkkord ihre Genehmigung erteilen wird',dessen erstes Ziel die Vermeidung eineserbitterten Wahlkampfes zum Schaden desWohles des Munizips war, bitten die Un-terzeichneten um die aufrichtige Beihülfeder Wahler, damit bei der Wahl für dievereinbarte Kandidatenliste eine grosseStimmenzahl abgegeben werde.

Joinville, 21. Oktober 1910.. Dr. Abdon Baptista

Tavares SobrinhoOscar Antônio SchneiderProcopio Gomes de OliveiraJoão Paulo SehmalzL. Brockmann.

Orçsei* 1|üps.

Die Hohe des Wechselkurses unseresPapiergeldes ist eine zur Zeit infolge sei-nes unvermittelten Èmpòrschhellens vielerorterte Angelegenheit. Wenn von sei-ten des Finanzministeriums auch wieder-holt versichert wurde, dass die Bundes-regierung die Kurshausse nicht vvillkürlichhervorgerufen habe, diese vielmehr einenátüríiche Folge unserer andauernd giin-stigen llandelsbilanz sei, so Íiegt dochandererseits klar auf der Hand, dass derFõderalregierung sowohl ais allen, dieZahlungen an das Ausland zu machenhaben, die Wertsteigeiung des brasiliani-sehen Papiergeldes (Kurssteigerung) will-kommen sein muss. Sowohl der Bundais einzelne Staaten und Kommunen Bra-silens haben infofge von Bestellungen u.Ankilufen, besonders aber durch Anleilienim Auslande diesem gegenüber bedeu-tende finanzielle Verpflichtungen auf sichgenommen. Je nãher wir nun dem Pari-stand (Kurs 27) kommen, desto leichterwird es Brasilien, seinen Zinsen- und Amor-tisationsdienst pünktlich zu erfüllen, weildie Ausgaben hieríür in Papiergeld imselben Masse abnehmen, in welchem derWert der letzteren steigt.

Auch zur Einführung der Goldwãhrung,eines für die Finanzwirtschaft Brasilienserstrebenswerten Idealzustandes, ist einweiteres Steigen des Wechselkurses un-seres Papiergeldes unerlãssliche Bedingung.Man kann daher den Finanzminister Leo-poldo Bulhões wohl verstehen, wenn erpersõnlich für einen hohen Kurs schwãrmt.Auch giebt es zu denken, dass der Bancodo Brazil andauernd eine hõhere Kurstaxenotiert ais andere Banken in der Bundes-hauptstadt, ja, das genannte staatlicheGeldinstitut zu Ende September unent-wegt den Satz von 18 ein Viertel d auf-recht erhielt, wahrend die anderen, diees ja auch schon damals ein paar Tageauf 18 d und darüber gebracht hatten,aut 17 d zurückgegangen waren und erstlangsam wieder einen hõheren Kurs an-nahmen. Dabei ist aber wohl zu bemer-ken, dass der Banco do Brazil sich desnotierten Hochstsatzes, wenigstens in je-nen Tagen, bei seinen Transaktionen garnicht bediente, sondem ihn nur angeschla-gen hatte «para inglez ver», wie man hier-zulande zu sagen pflegt.

D» :* Staátssenat von São Paulo veran-lass.Ço durch úen Páulistaner Bundesse-natc-r General Francisco Glycerio eine*Bespechung der Kursfrage in der Finariz-kommission des Bundessenatés in Rio.Der genannte Abgeordnete befürwortete,ebenso wie die Bótschaft des Bundesprã-sideiriten Dr Nilo Peçanha zu Ende April,die Festlegung des Kurses aul 16 d, oh-wohl von São Paulo ihm der Auftrag ge-worden war, für Kurs 15 einzutreten. Dawir anscheinend mit vollên Segeln aufKurs 19 oder 2Ü lossteuern, so sah derGeneral wohl ein, dass dem WunscheSão Paulos nicht willfahren werden kann.— Bei einem ihm zu Ehren veraristalte-ten Bankett liielt der Finanzminister Leo-polflo de Bulhões eine Programmrede undführte dabei aus, dass das Bestreben un-serei* Wirtschaftspolitik auf Valorisationunseres Papiergeldes gerichtet sein undder Kurs wieder auf 27 d gebracht wer-den müsse. Hierüber konne keine Mei-nungsverschiedenheit herrschen, sondemhochstens darüber, ob man die Wertstei-gerung schnell oder langsam vornehmensolle. Bei dieser Gelegenheit erklãrte sichder Minister auch gegen die Konversions-kasse, deren Aufhebung bei der gegen-wãrtigen Lage ihm allerdings nicht an-gángig erscheint.

Bei seiner Kurs- und Wirtschaftspolitikhat der jetzige Finanzminister in Rio undden Nachbarstaaten mehr Gegner aisFreunde. Die Finanzkommission und wohlauch das Plenum des Senats neigt derKursfixierung auf mãssige; Taxe (etwa 16d) zu. Das ganze Land, speziell der Han-delsstand, ist in dieser Frage, die für Bra-silien von grosser wirtschaftlicher Bedeu-tung ist, in zwei Lager gespalten. DieExporteure namentlich von Kaffee undKauLschuk sind für niedrigen Kurs, weilsie bei solchem mehr brasilianisches Pa-piergeld für ihre Ware erhalten, die Lõhneund sonstigen Spesen aber gar nicht oderwenig vom Kurs beeinflusst werden; da-her erklãrt es sich auch, dass man z. B.in São Paulo unter den Kaffeebaronenvon jéfier so eifrig auf Kursbaisse hinge-arbeitet hat. Die Importeure und natür-lich breite Volksschichten, die vom Aus-land eingeführte Waren kaufen müssen,weil bei weitem nicht alie Bedarisartikelin Brasilien hergestellt werden, sind mitder gegenwãrtigen Regierung für hohenKursstand, weil bei létztètem (.lie auslãn-dischen Waren sich billiger stellen. Flof-fentlich gelingt es durch eine gesunde auf

das allgemeine Wohl bedachte Wirtschafts-politik eine dauernde Stabilitàt in denWechselkurs unseres Papiergeldes zu brin-gen, damit die schweren Schãdigungenaufhõren, welche durch seine seit Einfüh-rung der Republik andauernden Schwan-kungen verursacht werden. (K.)

Étwas von Wasserleitnngen.VIII.

Im Anschluss an den vorstehenden Auf-satz über den Eintluss der Wassermesserauf den Konsum moge noch eines Appa-rates gedacht werden, des elektrisch re-gistrierenden Wassermessers, welcher, vonder Wasserwerk-Direktion selbst benutzt,geeignet ist, deren eigene Bemühungenzu unterstützen, gerade in Zeiten desWassermangels einen mõglichst zweck-mássigen und sparsamen Pumpenbetriebzu erzielen.

Unter den Faktoren, die für den Pumpen-betrieb bestimmend sind, dürfte, nebender ja immer bekannten Leistung derPumpen und dem den Pumpen zur Ver-fügung stehenden Wasserquantum, dieGewissheit von Bedeutung sein, in jedemAugenblick genau darüber orientiert zusein, wie gross denn eigentlich der tat-sãchliche, tàgLLche Konsum ist und voraliem,'wie sicri dieser Konsum auf dieeinzelnen Stunden des Tages und derNacht verteilt.

Dies wird auf folgende Weise erreicht:In das Hauptrohr, welches zur Stadt

lührt, wird vor der ersten Abzweigungein Wassermesser eingesetzt, der mit Rück-sicht auf mõglichst geringen Verlust anDruckhohe zweckmãssigerweise àls soge-nannter Woltmannmesser gewáhlt werdendürfte. Dieser Konstruktion Íiegt der seitlangem bekannte, zur Messung von Wasser-geschwindigkeiten in F"lusslãufen etc. ver-wendete Woltmann'sche Flügel zu Grunde.Das den Messer durchstromende Wassersetzt ein mit schraubenfõrmigen Palettenversehenes Flügelrad in Drehung. DieseUmdrehungen des Flügelrades werdendurch ein Rãderwerk auf ein vom Wasserabgeschlossenes Zeigerwerk übertragen unddie durchgeflossene Wassermenge kannan einem Zifferblatt abgelesen werden.In Verbindung mit dem Zeigerwerk stehtein Kontaktwerk, welches wieder auf elek-trischem Wege mit einem Schalt- undÜhrwerk verbunden ist und zur Betãti-gurig des eigentlichen Registrierapparatesdient.

Feuilleton

•*.

Die Marienbader Kur.Von Otto Ernst

(Fortsetzung.)Ich bemerkte dem Manne mit einem sichtlichen

Ernste, der — ich fühlte es —- mir gut stehen musste,

dass ich nicht zu schlemmen gedachte, sondern mich

einer sehr ernston Magerkur zu unterziehen beab-

sichtigte.«Ach so, Sie wollen fasten!» rief er Uberrascht.

«Na ja — kann man da auch,» fügte er nachlressig

hinzu. «Dazu gehtirt allerdings ein starker Wille.»«An dem soli es nicht fehlen,» presste ich durch

die aufeinandergebissenen Zrehne.

Er mass mich von oben bis unten und dann von

links nach rechts und sagte nichts, der unhoíliche

Mensch.Vor dem Diner im Speisewagen sagte ich mir

logischerweise, dass es erst dann Sina habe, mit der

Kur zu beginnen, wenn alie Bedingungen dieser Kur

gegeben seien, dass systemlose Halbheiten in solchem

Falle sogar recht gefehrlich werden kõnnen. Ander-

seits war mir Wohl bekannt, dass bei solchen Kuren

ein ma*glichst grosser Gegensatz zwisch^n heut und

morgen nur zu empfehlen ist, weil naemlich der

Kcerper auf solclie schrpffen Uehergange mit einer

hetrachtlichen Gewichtsabnahme reagiert. Das Dincr

setzte sich für díeses Prinzip sehr günstig zusamnien;

es bestand aus Bouillon mit Klressen, Lachs mit

Mayonnaise, Mastochsenbiaten mit Makkaroni, Plum-

pudding und Butter und Küse. Um den Choc, den

der Koerper morgen erhalten sollte, zu verstserken,

nahm ich dazu eine Flasche Bier, eine halbe Flasche

Clicquot und zum Kafíee einen Benediktiner. Danach

legte icb mich in meinem Abteil schlafen.

In Marienbad angelangt, begann ich meine Kur

auf dem Bahnhofe. Zwar ineinen Handkoffer über-

wies ich einem Trager; ais dieser aber aucli den

nicht unbelrachtlichen Nebenkofler an sich nehmen

wollte, sagte ich triumphierend.- «Nein, lieber Freund,

jetzt wird selbst getragen,» nahm meinen KoiTer und

schritt hinaus. Die Fiaker vor dem Bahnhofe mach-

ten mir ihre komfortabelsten Gesichter, nannten mich«Herr Bp.ron», und ais mir das nicht zu genügenschien, «Herr Graf» ; ich aber versetzte ohne allen

Adelsstolz: «Nein, meine Herren, jetzt wird gegangen!»Wenn ich einmal eine. Sache angreife, so tu içh's

mit Energie.

Wenn ich gewusst haitte, dass der Bahnhof so weit

vom Orte entfernt liege und dass meine Wohnung

dann noch ganz am entgegengesetzten nõrdlichsten

Ende der Stadt gelegen sei und dass der Weg dalün

nicht allzu sanft ansteipe, so hatte ich vielíeicht

doch meinen Kóffer dem Triuger übergeben und ware

gefahren. Aber wuíhrend ich schwitzte, erhob mich

doch das Wontiegefühl: «Wenigstens ftlnf Píiind

scháffst Du Dir durch diesen Leidensweg vom Leibe.

Wenn Du das drei- bis viermal gemaclit hast, bist

Du Dein Ucbergewicht los. Allerdings» — dieser

Gedanke erleuehtete mich blitzartig — das háttest

Du auch zu Hause haben kcennen.»

Meine Wohnung Íag im dritten Slock. Für die

Zumutung, den Fahrstuhl zu benutzen, hatte ich nur

eine kurze abweisende Handbewegung. Das Ziminer

kostete wüchentlich 50 Kronen einschliesslich Tag-

und Nachtgeschirr. Alies andere nuisste extra be-

zahlt werden.Sobald icli mich einigermassen eingerichtet und

umgeldeidet hatte, eilte ich, mich wiegen zu lassen.

Ich fühlte mich so leicht nach meiner Kofferlraeger-

arbeit!In Marienbad hat jedes zweite Haus eine aljein

richtige Wage. Man setzt sich in einen bequemen

Stuhl und lae.sst seine Schwerkraft walteu; dann

zeigt die Wage nicht nur das Gewicht an, sie druckt

es auch gleich auf einen kleinen Zettel.. Da stand:

94,8 Kilo.«Sie sind wohl —!» rief ich unwillkürlich aus.

Das wort «verrückt» verschluckte ich unwillkuerlich

weg<*n der Gerichtskosten. Der Mann beteuerte, dass

sein Apparat vollkommen tadellos funktioniere. Ich

warf meine zwanzig Heller auf den I.adentisch, liess

den Zettel liegen und ging, Verachtung in den

Zuegen, hinaus.Zwanzig Sclnitt weiter trat ich iu ein anderes

Haus mit allein richtiger Wage. Der Zettel erschien

und zeigte • 95 Kilo. Diesmal versah eine Dame

das waegeamt; ich konnte also nicht 'mal «Sie sind

wohl!» rufen.Langsam und sinnend schob ich den Zettel in die

Westentasche und verliess das Lokal. Mir war's, ais

haelte ich Blei in den Gliedern.

Draussen kam mir die Erleuchtung. Ah, dacht

ic-h, die haben Dir den Neuling angesehen. Das

sind wagen fuer Ankõmnilinge! Jetzt wirst Du schlau

sein. Mit elastischen Schritten betrat ich ein drittes

Lokal und rief: «So! Zum Abschied mõcht ich nun

noch einmal gewogen seinl» Diesmal verzeichnete

der Zettel 95,1 Kilo.

Noch mehr! Es haengt Gewicht sich an Gewicht,Und ihre Masse zielit mich schwer hinab.

Erdrueckt von der wucht meiner Persoenlichkeit,

schlich ich zum Arzt. Er behauptete, ich muesse

moigens 6 Uhr aufstehen, zum Kreuzbrunnen gehen,dort drei Glas Brunnen mit Zusatz eines gewissenSalzes trinken, dann anderthalb Stunden spazieren

gehen; danach duerfe ich fruehstuecken.

(Fortsetzung folgt.)

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Die Aufstellung der Registrierapparatekann nun an beliebiger Stelle erfolgen:im Maschinenhaus des Wassenverks oderim Bureau des Betriébsleiters. Auf einerdurch ein Uhrwerk in Drehung versèiztenTrommel wird tâglich ein Registrierblattaufgesteckt, dessen Koordinaten eine Zeit-einteilung, sowie eine Masseintcihmg fürdie Angaben des Wassermessers entháltén.Die Angaben des Wassermessers werdenalso durch die Kontaktvorrichtung demRegistrierapparnl übermittelt und eineSchfeibfeder zeichnet úen tiiglichen Ver»braúch in Diagrammíotm auf.

Mau ist also in der Lago an Hand dertiiglichen Aulzeichnungen zu ermitteln,welches Gesamlquanlum abgegeben wirdund wie sich der tagliehe Gesamtverbrauchaui die einzelnen Tages- und Nachtstundenverteilt; abgeselvn davon, dass das Dia-granim noch eine zuverlassigc Kontrolleder Pumpenarbeit und der Maschinistengestattet, sofern der Wassermesser in (.liePumpenleitung eingebaut ist.

In Wasserwerkcn, die das an die Kon-sumenten abgegebeue Wasser nach einemEinschãtzungssystem (Pauschaíe) und nichlnach Wassermessern verrechnen, kõnhendie Angaben eines solchen Apparates milbesonderem Vòrtèil noch dazu verwendelwerden, Magistrat und Bürgersçhaft zahlennútssig darüber zu unterricliten — wasbesonders in Zeiten des Wassermangelsvon Bedeütung ist — ob, in welchemMasse und in welchen Tagesstunden vonden Konsumenten Wasser vergeudet wirdund was diese Wasservergeudung für viasWasserwerk fmanziell bedeutet.

Oft stehen in Stádten, die nicht einmaístark wasserbrauchende industrielle Unter-nehmungen haben, Wassermengen von140 bis 170 Liter pro Kopf und Tag zurYerfügung, also eine für die gegebenenVerhaltnis.se vollig ausreichende Wasser-menge, nur wird deren vollkommene wirk-same Ausnutzung durch eine planloseWasservergeudung vereitelt.

Ais Wasservergeudung kann in derRegei für Stãdtè mittlerer Grõssé jederhohere Wasserkonsum ais 100 Liter proKopf und Tag angesehen werden. Spezielllâsst sich mit dem Apparat die hiiufigvorkommende Yergeuduug in den Nacht-j de Toledo ais eine Anerkennung für diestunden nachweisen. In der heissen Jahres- im Staate S. Paulo geleistete Wahlarbeit

auffassen muss, entspricht die Ernennungdes Generais Dantas Baneto*eines enthu-

lichen Kühlzwecken verwendet und im j siastischen Verehrers und Freundes desWrinter ist das Laufenlassen cler Zapf- riograndenser Senators und gleichzeitighahne in schwachem aber stetigem Strahl des Bundesprãsidenten, einer sichtlichenein beliebtes Mittel g.Jgen das Einfrieren Gunstbezeugung für. Pinheiro Machado

den riograndenser Senator Pinheiro Ma-caiado und den pernambukaner SenatorDr. Rosa e Silva repriiseutiert.

Mit ausserordentlicher Geschicklichkeithatte Pinheiro Machado die Leitung desWahlkampfes überíiommen und wenn sichauch Dr. Rosa e Silva notgedrungen indem gegebenen Augenblick dieser Leitunguntergeordnel hatte, su behauplele mandoch, dass nach dem Wahlkámpf eineabermálige Trennung ünausbleiblich ein-treten müvse.

Nach dem \'orangegangencn war esnicht mehr wie gèrécht, dass der neuePrasident bei dei- Besetzung der Ministerienhauptsaohlieh die Wünsche des SenatorsPinheiro berücksichtigte und so ist es ge-schehcn, dass çlèr Senator Rosa e Silvaziemlich leer ausgegangen ist.

Was nun die einzelnen Ministerien selbstbetrilít, so stelit der Minister des Aeusse-ren, Baron Rio Branco, ausserhalb alieipolitischen Erwiigungen, viclmehr crheischtdns Wohl Brasiliens das Verbleiben die-ses unzweifclhalt grossen Staatsmannes indem Ministerium, das er séit Jahren mitden ausserordentlichen Erfolgen leitet.

Das Ministerium des Inneren, das inunserem Lande in politischer Beziehungais das wichtigste bezeiehuet werdenmuss, wurde dem engeren Landsmannund Freuude Pinheiro iMachado's, dem rio-grandenser Deputirten Dr. Rivadavia Cor-rea anvertraut, wahrend bei der Ernennung des Finanzministers Dr. FranciscoSalles mehr ais die freundschaftlichen Be-ziehungen zu Pinheiro Machado wohl dieminenser Herkunft ausschlaggebend ge-wesen ist.

Die Ernennung des Ex-Leaders derKammer Dr. José Joaquim Seabra zumYerkehrsminister ist ais ein Versuch inder Politik Bahia's einen Ausgleich zwi-schen den beiden unversohnlichen Chefsder Hermistenpartei herbeizuführen, indemais Zugestandnis an .Severino Vieira inder Kammer Dr. José Augusto de Frei-tas, ein intimei- Freund Yieira\s und einheftiger Gegner Seahra's ais Deputirteranerkannt wurde.

Wahrend man nun wiederum die Aus-wahl des Ackerbaunünisters Dr. Pedro

rerhts, dass der Landesherr die Staats-augehoiigkeit seines Landes erwerbe, be-ruht aui der Analogie der Beamtenstel-lung. Wenn aber die Staatsgeschàfte we-der von dem Fürsten selbst noch in sei-nem Namén geführt werden, kann dieseAnalogie nicht in Fragc kommen. WennSe. Kgl. 1 Ioheit der Herzog von Cumber-land trotz des langj.ilirigen Aulenthaltesini Auslande pberhaupt noch Deutschersein solhe, konnte er nur die prèussischéStaatsangehorigkeit haben, ri te er durchdii.' Ereignisse von 1866 erworben hat.Es kann aber auch nicht anerkannt wer-den, dass er das Recht der Extcrritoria-litiit geniesse. Dieses Recht kommt, so-weit es hier iuteressiert, nur denjenigenFürsten zu, welche die Regierung selbstführen oder in deren Namen sie geführtwird; denn es hat seinen Grund darin,dass die Unabhiüigigkeit des Staates dieAbhangigkoit seines Yertreters von einemanderen Staate nicht zulilsst.»

Das Reichsgericht hat also festgestellt,dass der Herzog von Cumberland nichtLandesherr von Braunschweig ist. Gegendiese Entscheidung treten die übrigen De-

zeit wird erfahrungsgemass oft Wasserwahrend der Nachtstunden zu allen mog-

dt-r Hausleitung.Ist nun auf Grund der Angaben des

Apparates die Wasservergeudung unzwei-felhaft nachgewiesen, so lãsst sich ernst-licli erõrtern, welche Massnahmen dagegenzu treffen sind. Diese Massnahmen kom-meu erfahrungsgemass in folgenderReihen-folge zur Anwendung:1. Ermalmung der Bürger zu sparsamem

Wasserkonsum,2. Androhung und Yerhángung von Stra-

fen aui naehgewiesene \\rasserver-geudung,

3. Absperrung der Wasserzuluhr für ge-wisse Tagesstunden

Ausserdem ist noch das Verbleiben desGenerais Bento Ribeiro, ebenfalls FreundPinheiro Machados, zu erwarten.

Auf diese Weise ist für die naçhsteZukunft der neue Kurs festgelegt.

Wahrend seiner Regierung wird sichder Marschall auf die Mitarbeit des Sena-tors Pinheiro Machado, der seinerseits imBewusstsein der grossen Verantwortung,die er übernimmt an die Bildung einerneuen grossen Partei des — Grande Par-tido Republicano — herantreten wird, umúev Opposition unter Rosa e Silva dieSpitze zu bieten und das Bollwerk zubilden, hintér welchem der Bundesprasi-

Sind diese drei Massnahmen • nach-! dent unbehindert seine ganze Kraft einereinander angewendet — ohne genügenden M-spriesslichen Tatigkcit für das WohlErfolg, so bleibt nichts wciter übrig, ais unseres grossen Landes einsetzen kann.zur Einführung von Wassermessern über- j Moge seine Regierutigszeit vom reichstenzugehen, die, wie der vorstehende Aufsíttz j Segen begleitet sein.zahlenmLissig uachweist, überall mit volliger jSicherheit zu einer erheblichen Einschran-kuii'» des Wasserkonsums und damit zur

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Bescitigung des drohenden Wassermangels ;führt.

Rusland.DeutSChland. Das Reichsgericht hat

über die Familie Cumberland ein nicht

Zum Regierungswechsel. nur juristisch, sondem auch politisch-hõchstbemerk.Miswertes Urteil gefãlít. In einem

j Zivilprozess war die \'orfrage zu entschei-Gestern an dem bedeutungsvollen ; den, ob die Mitglieder des Hauses Cum-

15. November hat Marschall Hermes sein j berland die braunschweigische Staatsan-Amt ais Bundesprasident angetreten. In \ gehorigkeit besassen oder nicht. Diebraun-den politischen Kreisen herrschte eine ! schweigischen Richter hatten sich ais Vor-allgemeine Spannung, die auf die Haltungi instanz für diese Feststellung für uiizu-géricíitet war, welche der neue Bundes-j stiindig èrklârt, ausserdem den Einwandprasident einnehmen würde und die durch j der Yerjãhrung erhoben und die Gerichts-die Ernennung seiner Minister die erste j zustandigkeit verneint; datür hatten siesichtbare Aeusserung finden musste.

Von einer aus den verschiedensten Ele-menten zusammengesetzten Partei erwahlt,die sich nur zu dem einzigen Zweck zu-sammengefunden hatten, den Bundespra-sidenten zu wahlen, die aber dennochdurch die alten Gegensiitze dem W7esennach getrennt blieben, musste der Bundes-prasident durch die erwahnten Ernennun-gen zu rrkennen geben, auf weiche derbeiden 1 lauptgruppen der Partei, die ihnerwahlt hatte, er sich wahrend seiner Re-gicrung zu stützen beabsichtigte.

Diese beiden Gruppen werden durch

den Grundsatz ais zweifelios aufgestellt,dass der Cumberlander Landesherr desHeizogtums Braunschweig im staatsrecht-lichen Sinn sei und deshalb die braun-schweigische Staatsangelmrigkeit sowie dasRecht der ExterritorialiUit besitze. Mitdieser Ansicht hat das Reichsgericht grund-litíh aufgerãumt. Wir geben die entschei-dendê Stelle seines Uiteüs im Wort-laute wie folgt wieder:

«... Jetzt kann keine Rede mehr davonsein, dass Se. Kgl. Iloheit, der Herzogvon Cumberland, Landesherr von Braun-schweig sei. Der Grundsatz des Staats-

duktiohen des obersten Gerichshofes, sointeressant und zutrcffend sie auch sind,in deu Hintergrund. Die politisehe Folgedes Urteils des Reichsgerichtes bestehtdarin, dass die Fiktion nicht mehr auf-recht erhalten werden kann, der Regentvon Braunschweig führe im Namen <\n^eigentlichen Landesherrn, des Herzogs vonCumberland, die Regierung.

Chirurgische Operationen. Dr. Na-gelschmidt hat der Medizinischen Gesell-schaft mitgeteilt, dass er eine Methodeentdeckt habe, verschiedene chirurgischeOperationen vermittels Elektrizitãt vorzu-nehmen, ohne den Patienten Wunden u.Blutverlust zu verursachen.

Krawalle in Berlin. Die grossen Moa-biter Strassenunruhen machen Schule. AmAbend des 29. Oktober gab es auch imBerlinér Stadtteil Wedding grosse Ruhe-storungen, die von streikenden Arbeiternverursacht wurden. Wie in Moabit so be-teiligte sich auch dort der niedrigste Põ-bei (das Telegramm spricht von Apachen)an den Strassenkiimpfen, die sich zwischender Polizei und den Streikenden entspan-nen. Die Polizei ging ganz energisch ge-gen die Ruhestorer vor und verwundeteviele derselben. Auch wurden zahlreichePersonen verhaftet.

Am Nachmittage des 31. Okt kam eszu neuen Ruhestorungen, wobei die Po-lizei wieder einschreiten musste und dieRuhe wiederherstellte. Selbst dem «Vor-warts», dem Zentralorgan der Sozialde-mokraten, ist das Treiben des Põbels zuarg. Er verurteilt in einem Extrablatt dieRuhestorungen, welche er ais verbreche-risch bezeichnet.

— Kaiser Wilhelm ais Schriftsteller.Wie verlautet, schreibt Kaiser Wilhelmgegenwartig eine Biographie des KonigsFriedrich des Grossen. Man sagt, der Kai-serwerde in seiner Studie unparteiisch vor-irehen und die Irreligiositat des alten Fritzkritisieren.

--- Zar Nicolaus in Potsdam. Zar Ni-kolaus von Russland ist am 3. Nov. vonDarmstadt nach Potsdam gereist, wo ermitgrossem Zeremoniell empfangen wurde.Am 4. gab Kaiser Wilhelm ihm ein Ga-lábàhkett und am 5. fahd zu Ehren' desZaren eine Jagd statt. Die «Nordd. AUg.Ztg.» begrüsst in einem Artikel den rus-sischen Motiarchen und tlrückt die Hoff-nung aus, dass die Entrevue zwischen ihmund Kaiser Wilhelm zur Erhaltung desWelttriedens viel beitragen werde.

Spanien. Keine Revolution. In ganz.Spanien herrscht vollstandige Ruhe. Manglaubt, dass die in Europa und Amerikain Umlauf gesetzten Gerüchte von einerRevolution auf Bõrsenspekulation zurück-zuführen seien. Yielleieht hat auch loi-<j-ender Vorfall die Gerüchte veranlasst.In Badajoz hat nümlich der Bürgermeisternamens Lopez Santos ve;schiedenen Sol-daten der dortigen Garnison eine grosseGeldsumme und Beforderung zu Offizie-ren versprochen, wenn sie sich empõrenund die Republik prokla.mieren wurden.Der Sergeant La Morena denunzierte denrepublikanischen Bürgermeister, der da-rauf verhaftet wurde. Der konigstreueSergeant erhielt die militarische Verdienst-medaille und ausserdem von dem Regi-mente eine goldene Uhr mit der Inschrift«Priorüe der Loyalitat.s —Man sieht ausdiesem Vorfall, wie die Republikaner ander Arbeit sind, das Heer zu bestechen.

Portugal. Unzufriedenheit im Heere.Die Soldaten, welche zum Sturze der Mo-narchie und zur Errichtung der Republikihre Dienste geleistet haben, verlangen

nach dem Lolme ihrer Arbeit.Da die neuen Machthaber die vor derRevolution gegebenen Yersprechen, dieSoldaten zu befordern oder ihnen Pensio-nen zu geben, bisher nicht nachgeko n-meu sind, so herrscht eine grosse Unzu-friedetihei.t unter den Truppen. Auch dieMatrosen der KriegsschiÍTe reklamierendie ihnen versprochenen Belohnungen.Die unzulriedenen Soldaten des 2. und5. Infanterieregimentes haben eine Ein-gabe mit ihren Namensunterschriften anden Prasidenten der Republik, TheophiloBraga, gerichtet, worin sie ihm unumwun-den erklaren, sie wurden eine neue Re-volution inszenieren, falls die ihnen ge-machten Versprechungen nicht gehaltcnwurden.

Frankreich. Der Streik der franzo-sischen Eisenbahner, der mit grossemPomp ins Werk gesetzt worden ist, undder aniangs tatsâchlich allgemein zu wer-den schien, hat nach wenigen Tagen schonein klagliches Ende genommen, weil dieRegierung nicht nur das Militar in grosse-rem Umfange zur Sicherung des Verkehrsheranzog und die ausstandischen Eisen-bahner zur Fahne einberief, sondem auchenergisch gegen die Leiter und Urheberdes Ausstandes einschritt, indem sie sieverhalten liess, um sie gerichtlich zu be-langen. Hinzu kam noch, dass wahrenddes kurzen Ausstandes anarchistische Planeaufgedeckt wurden, gegen die die Regie-rung erst recht mit allen Mitteln einschritt,und dass diese Erscheinung auch wohleinem grossen Teil der Ausstandigen nichtbeliebte. Geuug, die Ausstandigen sahengar bald ein, dass die Partie für sie ver-loren, und die Kraftprobe, zu der sie Staatund Regierung herausgefordert haben,vollig misslungen ist. In der Erkenntnisihrer schweren Niederlage hat die Leitungder Ausstandigen denn am 18. Oktobereinstimmig die Losung ausgegeben, dieArbeit an diesem Tage, und zwar aufallen Linien, wieder aufzunehmen. Damitist ein Kampf zu Ende geführt worden,der in seinem Beginn das franzüsischeStaatswesen den gefáhrlichsten Erschütte-rungen preiszugeben drohte; wenn dieserKampf rasch und ohne allzu schwereSchadigungen auf beiden Seiten zu Gun-sten der bestehenden Staatsordnung ent-schieden worden ist, so gebührt das Ver-dienst daran unstreitig in erster Linie derRegierung Briands, die mit anerkennens-werter Entschiedenheit, Tatkraft und Um-siclit von vornherein der revolutionarenMachtprobe entgegengetreten ist. Demfranzosischen Ministerprasidenten muss dasrühmliche Zeugnis ausgestellt werden, dasser den Beweis dafür geliefert hat, dasseine lürchtlose und tatkráftige Staats-leitung wohl imstande ist, subversiverTendenzen, wie sie in dieser Ausstands-bewegung zu Tage getreten sind, mit denihr zur Verfügung stehenden gesetzlichenMitteln Herr zu werden. Allerdings musssie von Anlang an rücksichtslos durch-greifen und darf nicht nur-keine Schwáchezeigen, sondem muss auch den Anscheindavon sorgsam meiden.

Inland.Zu der Fertigitellung der São Paulo—Rio-

Grandebahn bis zum Uruguayfluss schreibt«Komp.» in seiner Nummer vom 2. d. Mis.:

«Ein grossas Werk ist durch die ara vorigenSamstag erfolgte Eròffnung der São Paulo—Rio Grandebahn bis zum Uruguayfluss undden Anschluss derselben an das Bahnnetz imStaate Rio Grande do Sul zu Ende geführtworden. Vor mehreren Jahren ha;tte es keinMensch geglaubt, dass das grosszügige Projektso schnell ausgeführt sein würde. ÜrrneZweifel wird in nicht allzu langer Zeit dasganze durch die Bahnlinie berührte Gebiet,welches bis vor kurzem unbewohnt war, mitKolonien, Flecken un 1 Stadten bedeckt sein.Die Bahn wird vielleicht in den ersten jahrenkeine grossen Prozente abwerfen, wenngleichder Schlachtvieh- und Holztransport eineGarantie bieten, dass die Bahngesellschaftschon gleich auf ihre Rechnung kommt; aberin einigen jahren, wenn Ackerbau, Handelund Industrie in jenen Gegenden mehr ent-wickelt sein werden, wird die Bahn grosseReingewinne abwerfen kònnen. Die Bundes-regierung, welche mit weitsichtigem Blickedas Werk unternommen und zur Vollendunggebracht hat, kann niemand seine Anerkenn-ung versagen. Iloffentlich wird auch dieRegierung des Marschall Hermes dem wich-ligen Verkehrsproblem dieselbe Aufmerksam-keit schenken, wie die Regierungen des Ur.AlTonso Penna und Dr. Nilo Peçanha. Wirddie Bahn von São Francisco bis Foz doIguassú schnell gebaut und in Rio Grandeder Nordosten des Staates an die São Paulo—Rio Grandebahn angeschlossen, wie es pro-jektiert ist, dann werden die drei Südstaaten

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Brasiliana rait ihrem gesunden Klima in kurzerZeit einen ungeahnteu materiellen Aufschwungnehmen. ICg wxre dann nur noch notig, ilassauch tlio notigen Ilafenbauten bald volléndetund der Lotterwírtschaft des Lloyd Brasileirouin Knde gemacht würde. Wenn MarschallHermes waíhrend seiner Regierungszeit dieWege seiner Vorgcenger gehen und riem Ver-kehrswesen die grôsste Sorgfalt zuwèndenwird, dann wird die Nabhwelt auch seineAmtsperiode ais einc überaus nützliche undfriicbtbare ansehen kõnnen.

—¦ Regierungsprogramm des MarschallHermes. Wie wir schon in let/.ter Num-mer kurz milteilten, hat Marschall Hermesdem Redakteur des «O Paiz» gegenübersich über einige Punkte seines Regierungs-programmes weiter ausgesprochen. Zu-niichst' erkliirte er, weshalb er einen Briefseines Schwagers Dr. Amarilio de Yas-concellos, welchen er eingeladen hatte,das Yerkehrsministerium zu übernehmen,habe verõffentlichen lassen. Sein Schwagersei ein Mann von festem Charakter, dernur dann an seiner Regierung habe mit-arbeiten wollen, wenn er seinen in demBriefe auseinandergesetzten Grundsützenfolgen konne. Sie waren beide darinübereingekommen, den Brief zu verõffent-lichen um zu sehen, welchen Eindrucker im Lande machen würde. Da ein

grosser Teil der Partei, welcher er seineWahl verdanke, den Brief nicht gut auf-

genommen habe, hatte Dr. Amarilio daraufverzichtet, das angebotene Ministerium zuübernehmen. Des weiteren spriçht Mar-schall Hermes sei#e Absicht aus, überden ParteilVagen das Land zu vervyalten.Er wünschl, dass sich eine grosse Parteimit einer Zentralleitung in Rio bildè, unddass alie parteipolitischen Frageu durchdie Parteileitung entschieden wurden, ohnedass die Regierung in diese Fragen hin-eingezogen werde. In der Kursfrage drücktsich der erwâhlte Prásident sehr vorsichtigaus; er sei kein Fachmann, habe abereinen tüchligen Fachmann für das Finanz-ministerium ausgewahlt, dem es wohl ge-lingen werde, den rechten Weg zu findemZiemlich schrotf sprach sich MarschallHermes über die Bummelei im Bundes-kongress aus, welcher monatelang dieZeit vergeude, um dann im letzten Augen-blicke das Budget ohne gründliches Stu-dium durchzupeitschen. Die Ausführungendes erwahlten Pr&sidenten beweisen, dassderselbe nach menschlicher Berechnungdas Land gut regieren wird. Diejenigen,welche gegen seine Wahl gearbeitet haben,gestehen schon ein, dass der einfacheSoldat in Politik viel mehr versteht aismanche Herren, welche ihr ganzes Lebenhiriduroh in Politik gemacht haben.

Die Regierung hat die Landung deraus Portugal ausgewiesenen Jesuiten ver-boten. Das Verbot stützt sich auf dasFremdengesetz, welches die Ausweisungvon Elementen, die dem Staat gefahrlichsind, gestattet.

Blumenau. Die Krnteaussichten sind,schreibt «Bl. Ztg.», besonders fuer den Maiskeine sehr guenstigen. Nachdem die Pllanzuugdurch deu Frost schon stark gelitten hatte,hemmte die darauf folgende Regenperiodeund die nusskalte Witterung das Wachstumder Pflanzen ganz be trai chtl ich. Der Regen-période folyle eine Trockenheit, die, nachdemdie Hitzè zu einer fuer die jahreszeit ausser-ordentlich hohen gestiegen war, am Montag'* endlich durch ein langersehntes Gewittcrunterbrochen wurde. Leider hat auch dieTrockenheit schon viel Schaden angerichtet,da der Mais teilweise seit Wochen in derBluete stehl. An Bergen stehender Mais jedenAlters ist vielfach direkt verdorrt.

In cinzelnen Distrikten haben ausserdemdie Wanderratten die Pílanzungen ruiniert,sodass die Aussichten auf die ntechste Erntetatsajchlich keine guenstigen sind.

Landwirtschaíi.Reines Aufímelken. Der Landsvirt,

der sun.- Milch s> b-st dutrahnit oder g»*_enDettbézahlúnt; . u wiué Meinei lieilüt, mussganz l»e.^ li i .s l. .violu darauf, legen, dassseine Kühe jederzeit vollig niin ausgBinolkenwerden. Das letzte Viertél eines Gemelkeshal Jiiiinlich ganz wesenilich rae.br Kett, wiedie drei ersten Viertel. Uml zwar trüfl diesfuer jede einzelne Zitze zu. Der Gehalt leu-freiRr Troekensúbstanz des Gemelkes ist ziem-lich gleichartig, nur der Fettgetíalt steigértsich gegen linde der Melkung, also mit demEntleeren eines liuters, ganz betrwehtlieh, sodass er elwa das Dqppelte vou dem in dererstèrmolkeneri Milch beinegt. Melkt maualso nicht ganz peinlich rei ri aus, so bleibtFett im Futèir und man hal eiue fettarméreMilch ennoiken. Nun haben Versuche d.ènt-lich ger.eigt, dass, wenn durch ein unsorglal-tiges Melkeu auch Fett im línter x.urueck-bleibt, doch die niichste Milch nicht fetterwird. Ks ergiebt sich also ais wirlsehaftlicheNotwendigkeil, stets rein auszumelken, weilman sonst Verluste schleehlerdings uicht ver-meiden kann.

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