21
Magazin 10. bis 13. Februar 2011, Messe Basel Mit Beiträgen von Ernst Ulrich von Weizsäcker Carsten Schloter Fürst Albert II. von Monaco Kofi Ansah Tanja Grandits Bertrand Piccard

Magazineco.ch/wp-content/uploads/2013/10/NATUR_Magazin_2011.pdfMagazin 10. bis 13. Februar 2011, Messe Basel Mit Beiträgen von Ernst Ulrich von Weizsäcker Carsten Schloter Fürst

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Magazin10. bis 13. Februar 2011, Messe Basel

Mit Beiträgen vonErnst Ulrich von WeizsäckerCarsten SchloterFürst Albert II. von MonacoKofi AnsahTanja GranditsBertrand Piccard

Seite 1 Magazin

Editorial

Nationalrat Beat Jans, Geschäftsleiter NATUR

Liebe Besucherinnen und Besucher

Essen Sie Sushi? Tragen Sie damit zur Ausrottung der Thunfische bei? Sind Eglifilets aus der Schweiz eine Alternative? Achten Sie beim Wohnen auf Umweltschutz? Und was steckt in Bio-Kleidern? Wir KonsumentIn-nen sind mächtig. Wir können zu einer besseren Welt beitragen. Aber sind wir dazu auch bereit? Wissen wir genug, um wirklich einen Unterschied zu machen? Oder sollten wir der Natur zuliebe lernen zu verzichten und ganz einfach weniger konsumieren? Die diesjährige NATUR lädt Sie mit ihrem Jahresthema «Natur und Konsum» ein, über solche Fragen nachzudenken.

Eines ist sicher: Ein nachhaltiger Lebensstil ist alles andere als lustlos. Kommen Sie an die NATUR und Sie werden sehen, dass Genuss und Spannung zu verantwortungsvollem Konsum gehören. Vom WWF über die Kantone beider Basel und Aargau bis zu Zoo Schweiz, hinter der NATUR stehen über 20 Trägerorganisationen. Und wir versprechen Ihnen, dass die diesjährige NATUR auch Ihnen Erlebnisreiches und Lustvolles bieten wird.

Lassen Sie sich von der Spitzenköchin Tanja Grandits an unserer NATUR Gala verwöhnen, folgen Sie dem Sprachrausch des Slampoeten Laurin Buser oder bewundern Sie eleganteste Modekreationen des Star-designers Kofi Ansah aus Afrika.

Erfahren Sie am NATUR Kongress, was Fürst Albert von Monaco zum Schutz der Fische im Mittelmeer tut. Hochkarätige Vorträge und nicht weniger als 48 Workshops bieten brandaktuelle Einsichten für Gewerbetrei-bende, Wissenschaftler oder für Sie als interessierten Menschen auf dem Weg zu nachhaltigerem Konsum.

An der NATUR Messe können sich Ihre Kinder im Streichelzoo und im Waldkindergarten verweilen, während Sie sich in den Ausstellungen über Wohnträume, Waldnutzung oder Fische informieren und sich über ein reichhaltiges Angebot an umweltfreundlichen Produkten kundig machen. Und verpassen Sie den «Markt der Zukunft» nicht, den wir dieses Jahr zum ersten Mal anbieten! Dort zeigen Ihnen junge, initiative Unternehmer die trendigsten Ökoprodukte und Dienstleistungen. Oder kommen Sie einfach, um auszuspannen, essen Sie biologisch und sehen Sie sich in der fasziNATUR eine Auswahl der besten Natur-, Tier- und Umweltfilme an.

Wir vom NATUR-Team freuen uns auf Ihren Besuch!

Wir freuen uns, Sie zur sechsten NATUR in Basel begrüssen zu dürfen. Sie findet während der letzten vier Tage der muba statt.

NATUR MesseHalle 4 der Messe SchweizDonnerstag bis Sonntag 10. bis 13. Februar 2011 10.00–18.00 Uhr

fasziNATUR FilmfestivalRaum Sidney (Eingang via NATUR Messe, Halle 4) 10. bis 13. Februar 2011 9.45–17.30 Uhr

NATUR Kongress Kongresszentrum Basel Freitag, 11. Februar 20119.00–18.30 Uhr mit Apéro

NATUR GalaKongresszentrum Basel Freitag, 11. Februar 201117.45–22.00 Uhr(Abendkasse bis 18.45 Uhr)

www.natur.ch

Kompaktklasse neu defi niert:Der neue Toyota Auris Hybrid.

Auris Hybrid ab Fr. 321.– mtl.** Auris Hybrid 1,8 Linea Luna, 100 kW (136 PS), 5-türig ab Fr. 33’900.–*Abbildung: Auris Hybrid 1,8 Linea Sol, 100 kW (136 PS), 5-türig, ab Fr. 37’000.–*

89g/km CO₂

136PS (100 kW)

3,8l/100 km

1 5 Jahre oder 100’000 km (Auris Hybrid)/8 Jahre oder 160’000 km (Prius) auf Hybrid-Batterie, Spannungswandler und Steuerung. * Unverbindliche Nettopreise inkl. MwSt. ** Leasingkonditionen: Eff ektiver Jahreszins 1,92%, Leasingzins pro Monat inkl. MwSt., Vollkaskoversicherung obligatorisch, Sonderzahlung 20%, Kaution vom Finanzierungsbetrag 5% (mindestens Fr. 1’000.–), Laufzeit 48 Monate und 10’000 km/Jahr. Auris Hybrid 1,8 Linea Luna, Katalogpreis Fr. 33’900.–, Leasingzins Fr. 321.35. Prius 1,8 Linea Luna, Katalogpreis Fr. 40’300.–, Leasingzins Fr. 365.90. Weitere Berechnungsvarianten auf Anfrage. Eine Leasingvergabe wird nicht gewährt, falls sie zur Überschuldung des Konsumenten führt. Tel. 044 495 24 95, www.multilease.ch. 1,9%-Vorzugsleasing gültig für Immatrikulationen bis 28.2.2011. Auris Hybrid 1,8 Linea Luna 100 kW (136 PS), Gesamtverbrauch 3,8 l/100 km, Ø CO₂-Ausstoss 89 g/km, Energieeffi zienz-Kategorie A. Prius 1,8 Linea Luna 100 kW (136 PS), Gesamtverbrauch 3,9 l/100 km, Ø CO₂-Ausstoss 89 g/km, Energieeffi zienz-Kategorie A. Ø CO₂-Ausstoss aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeugmodelle: 188 g/km. Kraftstoff verbrauch gemessen nach den Vorschriften der EG-Richtlinie 80/1268/EWG. Die Verbrauchsangaben sind europäische Treibstoff -Normverbrauchs-Angaben, die zum Vergleich der Fahrzeuge dienen. In der Praxis können diese je nach Fahrstil, Zuladung, Topographie und Jahreszeit teilweise deutlich abweichen. Wir empfehlen ausserdem den eco-drive-Fahrstil zur Schonung der Ressourcen.

Als erster und einziger Voll-Hybrid in der Kompaktklasse ist der Auris Hybrid seinen Mitbewerbern um Längen vo-raus. Und das sind Ihre entscheidenden Vorteile:

1. Dynamische Fahrleistungen mit 136 PS bei tiefstem Verbrauch von nur 3,8 l/100 km

2. Niedrigster CO₂-Ausstoss seiner Klasse mit 89 g/km3. Null Emissionen im Stop-and-Go-Verkehr dank rein

elek trischem Fahren mit der einzigartigen Voll-Hybrid-Tech-nologie von Toyota

4. Automatische Aufl adung der Batterie durch Energierück-gewinnung beim Ausrollen und Bremsen

5. Stufenloses Automatikgetriebe und umfangreiche Ausstattung schon in der Basisversion

6. Bewährte Toyota Qualität und Zuverlässigkeit7. Kundenfreundliches Toyota Dienstleistungspaket: 3 Jahre

Gratis-Service, 3 Jahre Vollgarantie, 5 Jahre Hybridgarantie

Die gleichen Vorteile und dazu noch mehr Platz bietet Ihnen der Voll-Hybrid-Pionier Prius – seit 1997 ist er Symbol für energieeffi ziente und nachhaltige Mobilität.

Prius ab Fr. 365.– mtl.**Prius 1,8 Linea Luna, 100 kW (136 PS ), 5-türig, ab Fr. 40’300.–*Abbildung: Prius 1,8 Linea Sol, 100 kW (136 PS), 5-türig, ab Fr. 43’300.–*

Das beste Angebot für einen Toyota erhalten Sie exklusiv bei Ihrem Toyota

Fachmann! Machen Sie jetzt eine Probefahrt.

TOP-AN

GEBOTVOMTOYOTATAT FAFAF CHM

ANN

PROFITIEREN SIEJET

ZT!

toyota.ch

1

Seite 3 Magazin

ImpressumInhaltsverzeichnis

GutscheinTageseintritt in die NATUR Messe für 8 statt 14 Franken(Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung Erwachsener gratis)

NATUR Messe und FestivalFür unsere ZukunftDonnerstag bis Sonntag, 10.–13. Februar 2011 Halle 4 der Messe Schweiz, täglich 10–18 Uhr

Die Eintrittskarte berechtigt vom 10.-13.2.2011 auch zum freien Eintritt ans fasziNATUR Filmfestival und an die muba.

Bitte Gutschein an der NATUR Tageskasse (Halle 4) einlösen.

www.natur.ch

Ein Glücksfaktor, der lange währt.Sonnenkollektoren von Schweizer nutzen die Energiequelle der Zukunft.Ästhetisch, fl exibel in der Anwendung, unabhängig von anderen Energiesystemen: Mit Sonnenkollektoren von Schweizer treffen Sie die richtige Wahl. Unsere Sonnenkollektoren passen zu jedem Architekturstil und glänzen mit hervorragendem Energieertrag und erst klassiger Qualität. Mehr Infos unter www.schweizer-metallbau.ch oder Telefon 044 763 61 11.

Ernst Schweizer AG, Metallbau, CH-8908 Hedingen, Telefon +41 44 763 61 11 [email protected], www.schweizer-metallbau.ch

Fassaden Holz/Metall-Systeme Fenster und Türen Briefkästen und Fertigteile Sonnenenergie-Systeme Beratung und Service

Damen-Pyjama von ISAPyjama aus sehr weichem, leichten Gewebe. Oberteil mit Aufdruck vorne. Hose mit Gum-miband und mit Streifen be-druckt. 100 % Bio-Baumwolle, Burkina Faso. Max Havelaar-Gütesiegel. Fr. 119.–

Möchten Sie weitere Produkte von Helvetas kennen lernen? Sie finden unsere Produkte im Fairshop unter www.helvetas.ch sowie in unserer Boutique an der Weinbergstrasse 22a beim Central in Zürich. Bestellen Sie unseren Gratis-Katalog per Telefon 044 368 65 65.

Bettwäsche «Evergreen»Kreation aus dem Hause Elmer und Zweifel. 100 % Bio-Baumwolle. Verschluss mit Steinnussknöpfen. Dunkelblau oder Sand.

Kissenanzüge Preis50 x 70 Fr. 27.–65 x 65 Fr. 29.–65 x 100 Fr. 39.–

Duvet Preis160 x 210 Fr. 149.–

Engagement für eine bessere Welt Helvetas setzt sich seit über 50 Jahren für bessere Lebensbedingungen benachteiligter Menschen in Entwicklungsländern ein. Arbeitsschwerpunkte sind Wasser versorgung, Ernährungssicherheit und Einkommensförderung. In der Schweiz engagiert sich Helvetas für eine solidarische Haltung gegenüber den Ländern des Südens. www.helvetas.ch

SeidenschlafsackDer kleine Reisebegleiter schmiegt sich angenehm an den Körper und passt zusammengerollt in jedes Hand-gepäck. Mit Umschlag fürs Kopfkissen. Länge 220 cm, Breite 85 cm, 205 g, 100 % Seide. Handarbeit aus Viet-nam. Fr. 109.–

Neu! Helvetas Jubiläums T-Shirt «Green Cotton Now»Es war das Erste. Vor 20 Jahren kreierte die bekannte englische Designerin Katharine Hamnett für Helvetas das erste zertifizierte Bio-Baumwoll T-Shirt weltweit. Zum 20jährigen Jubiläum ist dasselbe T-Shirt in einer limitier-ten Auflage wieder erhältlich. Feiern Sie mit uns und sichern Sie sich ein Exem plar! Die Baumwolle stammt aus dem Helvetas Projekt in Mali. Das Jubiläums T-Shirt ist für Damen und Herren. 100 % Bio-Baumwolle, mit Max Havelaar Gütesiegel. Fr. 49.–

Mitreden, wenn die Natur zum Thema wird. Informationen abonnieren. Mit dem BaZ-Abo.

Erst lesen, dann reden.

Abo-Bestellungen per Telefon 061 639 13 13, als SMS mit Kenn-wort «abo» oder «schnupperabo», Namen und Adresse an 363 (20 Rp./SMS) oder als E-Mail mit Betreff «Abo» oder «Schnupper-abo», Namen und Adresse an [email protected]

Die nachhaltige Messe der Schweiz 4

Stöbern auf dem «Markt der Zukunft» 5

Angebote der NATUR Messe: eine Auswahl 7

Standplan und Ausstellerverzeichnis NATUR Messe Halle 4.1 und 4.0 8

Gastkanton Waadt: Par monts et par Vaud 11

fasziNATUR 2011: Tolle Natur-, Tier- und Umweltfilme 12

Sonderausstellung «Wohnträume» 13

Spass für Gross und Klein am NATUR Festival 15

Nachhaltig süss: Fairtrade-Schokolade schmeckt allen 16

Fischkonsum: Mythen und Wahrheit 19

Sauvez le thon rouge! 21

Ethik als Schlüssel zur Perfektion 23

Wachstum ohne Ende – Natur am Ende 25

Bio und Saisonales auf Sterneniveau 29

Prix NATURE Swisscanto 2011 30

So schön kann Bio-Mode sein 33

Kolumne von Bertrand Piccard, Hoffnungsträger Prix NATURE 2010 36

NATUR Magazin1. Jahrgang

HerausgeberinNATUR GeschäftsstelleElisabethenstrasse 224051 Basel+41 (0)61 205 10 [email protected]

Publizistische LeitungDaniel WienerRedaktion und ProduktionAlice Killenberger (Gestaltung), Jenny Manco, Cornélia Mühlberger, Dominik Tschopp, Daniel Zünd (Korrektorat)Autoren und FotografenHansjakob Baumgartner, Urs Fitze, Beat Jans, Gregor Klaus, Merlin Leu-enberger, Marco Nietlisbach, Bertrand Piccard, Pieter Poldervaart, Fürst Al-bert II. von Monaco, Julien VuilleumierInserateGiuliana Schmid, Andrea Schweizer

Auflage: 115 000Druck: Basler Zeitung

Seite 4 Seite 5 Magazin Magazin

Die beste Auswahl an hochwertiger Ausrüstung für Travel, Outdoor & Bike Raus. aBER RICHTIG.

GROSSER ONLINE SHOP www.transa.ch

Basel | Bern | Luzern | st. Gallen | Winterthur | Zürich www.transa.ch

01_Natur_210x148.indd 1 23.12.10 17:03

Die nachhaltige Messe der SchweizÜber 100 Aussteller zum Thema «Natur und Konsum»

VON ALIcE KILLENBERGER,MESSELEITERIN NATUR

Die ersten fünf Jahre war ich «bloss» als Besucherin an der NATUR Messe und freute mich immer wieder über die spannen-den Informationen und Angebote, die ich dort antraf. Nun, als Leite-rin der NATUR Messe, durfte ich selber vielen Ausstellerinnen und Ausstellern zu dieser spannen-den Plattform verhelfen. Lassen Sie sich jetzt als Besucherin und Besucher überraschen, was wir Ihnen zu bieten haben. Ich hoffe, es macht Ihnen genauso viel Spass und Freude wie es mir gemacht hat, all dies zusammenzustellen und zu organisieren.

Strasse der ZukunftDie 4000 Quadratmeter Mes-sefläche an der NATUR werden durch vier Kategorien für Gross

und Klein gefüllt. Da sind wie immer die regulären Aussteller mit spannenden Angeboten und Informationen sowie das Market Village mit seinen Marktständen. Nebst dem beliebten NATUR Fes-tival finden Sie neu den Markt der Zukunft, der Start-ups und NPO eine kostengünstige Möglichkeit bietet, sich zu präsentieren. Fol-gen Sie den gelben Sonnensegeln und beschreiten Sie die Strasse der Zukunft.

Der nachhaltige MessestandIm Sinne der Nachhaltigkeit sind wir bemüht, dass sich die NATUR vollumfänglich zu einer umwelt-freundlichen Veranstaltung auf höchstem Standard entwickelt und somit eine Vorbildfunktion im schonenden Umgang mit Res-sourcen auf die Bevölkerung so-wie auf andere Veranstaltungen ausüben kann. Um dieses Ziel zu

erreichen, hat die NATUR Messe-leitung vor drei Jahren zusammen mit dem Amt für Umwelt und Energie (AUE) Basel-Stadt einen Kriterienkatalog für nachhaltigen Standbau und Messebetrieb er-arbeitet. Unsere Ausstellerinnen und Aussteller sind seitdem gefor-dert, sich in umweltverträglichem Standbau und Messebetrieb zu beweisen. Ein freiwilliger Wettbewerb gibt ihnen die Möglichkeit, möglichst viele Punkte dieses Kriterienka-talogs zu erfüllen. Als Belohnung winken ein Zertifikat als «nachhal-tiger Messestand» mit einem Bo-nus von 10 Prozent auf die Stand-flächenkosten und drei Geldpreise in Höhe von je 500 Franken. Die Prämierung der teilnehmenden Aussteller/innen findet am Frei-tag, 11.2.2011, um 13 Uhr in der NATUR Lounge statt. Wir dan-ken dem AUE ganz herzlich für

seine Unterstützung und diesen Ansporn zu mehr Umwelt- und Ressourcenbewusstsein in der Messebranche.

Schauen Sie genau hinIn der Halle 4.1 finden Sie Pla-kate mit unseren Kriterien für einen nachhaltigen Messestand. Da werden einerseits Faktoren bewertet wie Lebensdauer und Herkunft des verwendeten Stand-baumaterials oder der Energie-verbrauch von Beleuchtung und elektrischen Geräten. Aber auch das an den Ständen verteilte Druckmaterial und die Bewirtung der Gäste werden unter die Lupe genommen. Und zu guter Letzt spielt natürlich auch die Abfallmi-nimierung bzw. das Recycling eine grosse Rolle bei einem nachhal-tigen Messebetrieb. Machen Sie sich schlau und schauen Sie genau hin bei Ihrem Besuch!

MESSE 10.–13.2.2011

Überzeugende wirtschaftliche Ideen kommen häufig von jun-gen Einzelpersonen und cleve-ren Non-Profit-Organisationen. Noch wichtiger sind Newcomer, wenn es darum geht, die Wirt-schaft nachhaltiger zu gestalten. Die NATUR Messe gibt deshalb mit dem «Markt der Zukunft» erstmals einem guten Dutzend solcher unkonventioneller Initi-atoren eine Plattform.

VON PIETER POLDERVAART

15 Aussteller hat die NATUR Mes-se eingeladen, im «Markt der Zu-kunft» ihre innovativen Projekte vorzustellen. Eine kleine Auswahl.

Freche AccessoiresAuf Abfallvermeidung in Verbin-dung mit der Beschäftigung von

Benachteiligten zielt beispiels-weise die Firma Pnööö – ökolo-gisch, ökonomisch, Örlikon: Ein Quintett von Gymnasialschülern hat vor anderthalb Jahren ein freches Accessoire-Label aus ge-brauchten Velopneus lanciert. Die Produktion erfolgt in einer Behin-dertenwerkstätte – trotzdem blei-ben Schreibetui und Handyhülle auch fürs knappe Schülerbudget erschwinglich.

Fairer SchmuckBewusster Konsum ist auch bei Jörg Eggimann angesagt – al-lerdings in einer ganz anderen Preiskategorie: Der Berner Gold-schmied verarbeitet wenn im-mer möglich Edelmetalle und Schmucksteine, die fair gefördert und gehandelt wurden. «Die Men-schen in den Entwicklungsländern

Stöbern auf dem «Markt der Zukunft»Jungunternehmen und NPO geben den Takt an

sind häufig auf den Bergbau an-gewiesen. Der Fairtrade-Zuschlag ermöglicht ein menschenwürdi-ges Leben und eine gerechte Ent-wicklung», begründet Eggimann sein Engagement. Ressourcenschonende FischereiDie Organisation fair-fish setzt sich für eine nachhaltige Fische-rei ein, sei dies nun Wildfang oder Zucht. Ein Pilotprojekt in Senegal bewies, dass eine nachhaltige, fair bezahlte und tierschonende Fischerei möglich ist – allerdings nicht mit Detailhandelsketten in Europa: «Solange kein Abnehmer in Europa bereit ist, sich aktiv für die Vermarktung eines ganz ande-ren Fischprodukts zu engagieren, wird es keine fairen Fische aus Afrika geben», erklärt fair-fish-Fachstellenleiter Billo Studer.

Plattform für Jugendliche«Step into action» will Jugend-lichen eine Informations- und Aktionsplattform anbieten. Die Entscheider von morgen sollen ermuntert werden, heute schon ihre Verantwortung und Rechte in der Gesellschaft wahrzunehmen.

Urbane LandwirtschaftKurze Distanzen zwischen Er-zeugung und Verbrauch sind ein wichtiges Markenzeichen für nachhaltigen Konsum. Das Urban Agriculture Netz Basel will be-weisen, dass auch in einer Stadt Gemüse, Salat und Obst für den Eigenbedarf gezogen werden kön-nen. Wird die «Stadt mit Landwirt-schaft» zum Gegenpol eines länd-lichen Raums, der immer mehr verstädtert? Lassen Sie sich vom «Markt der Zukunft» überraschen.

Kommunikationspartner

Sponsor

Foto

: Hei

ke G

rass

er

40 000 neugierige BesucherInnen waren 2010 an der NATUR Messe.

MESSE 10.–13.2.2011

Seite 7 Magazin MESSE 10.–13.2.2011

NATUR Messe erstmals mit WaldkindergartenNeue Angebote für Wissensdurstige und Experimentierfreudige

Erlebnisreiche Begegnungen im WaldStatt draussen heisst es für einmal drinnen im Wald: In der Halle 4.1 eröffnet sich den Besucherinnen und Besuchern während des in-ternationalen Jahres des Waldes 2011 eine erlebnisreiche Wald-Welt: Ein herrlich duftender Wald-boden, ausgelegt mit frischen Holzschnitzeln, Vogelgezwitscher und versteckte Waldbewohner machen das NATUR-Erlebnis in der «Wald-Welt» auch ohne nass-kalte Ungemütlichkeit möglich. Holzwegweiser führen in der 140 Quadratmeter grossen Ausstel-lung durch die unterschiedlichen Erlebniswelten des Waldes. Denn der Wald ist mehr als nur Bäume. Er ist Lebens-, Erholungs- und Wirtschaftsraum und er schützt vor Naturgefahren. Diese verschiedenen Aufgaben und Funktionen des Waldes greift das Amt für Wald beider Basel in seiner «Wald-Welt» auf: Als Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanzen präsentiert sich der Wald mit dem solothurnischen Naturpark Thal; die Bedeutung des Waldes für die Jäger erfahren die Besucher durch die Organisa-tion Jagd Schweiz zusammen mit den lokalen Jagdorganisationen. Dabei werden die Besucherinnen und Besucher ermuntert, die im Wald lebenden Tiere zu finden. Gleich neben den Jägern erin-nern ein riesiger Felsbrocken für mutige Kletterer und versteckte OL-Posten daran, dass der Wald auch für andere Nutzerinnen und

Nutzer frei zugänglich ist und als erstklassiges Erholungsgebiet di-rekt vor der Haustüre steht. Sport-verbände erklären aber auch, wie man sich als Gast im Wald zu verhalten hat. Der Waldwirt-schaftsverband beider Basel zeigt den Wald als Wirtschaftsraum. In der Region Basel sind beinahe 40 Prozent der Kantonsflächen mit Wald bewachsen. Er dominiert die Landschaft. Und er liefert viel Holz von zahlreichen unterschied-lichen Baumarten. Jede Art hat ihre Stärken und Schwächen. Das Holz wird je nach dessen Qualität verwendet. Entdecken Sie diese faszinierende «Wald-Welt», las-sen Sie sich entführen und nut-zen Sie die Waldoase inmitten des sonst eher hektischen Mes-sebetriebes für eine kleine Pause.

Halle 4.1, Stand C5

www.zoobasel.ch

Die Schweiz istRecycling-Weltmeister.

Aber in einer Disziplin hat die Weltnoch nie von uns gehört.

Wird Getränkekarton-Recycling in Zukunft auch in der Schweiz zum Alltag gehören?

Erfahren Sie mehr über Getränkekartons an der NATUR/ Halle 4.1/ Stand E3.Und stellen Sie aus leeren Getränkekarton-Packungen selbst Papier her!

www.getraenkekarton.ch

Getränkekarton-RecyclingWeshalb etwas wegwerfen oder verbrennen, wenn es wiederver-wertet werden kann? Auch in der Schweiz befürworten viele Kon-sumentinnen und Konsumenten ein Recyclingsystem für die ge-brauchten Getränkekartons. Aus den hochwertigen Fasern der Ver-packungen könnten weitere Kar-tonprodukte hergestellt werden. Das wäre ökologisch sinnvoll und ist in den meisten europäischen Ländern längst der Fall. Der Verein Getränkekarton-Recycling (GKR) setzt sich für eine Einführung des Systems in der Schweiz ein. Dazu braucht der Verein Unterstützung aus der Bevölkerung, Politik und Wirtschaft und die Bereitschaft der Verkaufsstellen. Dem Verein Getränkekarton-Re-cycling gehören die drei Anbieter von Getränkekartons an:• Tetra Pak (Schweiz) AG• SIG combibloc (Schweiz) AG• Elopak Trading AGAn der NATUR Messe ist das Recycling schon möglich. Besu-cherinnen und Besucher können gebrauchte Getränkekartons zu-rückgeben und eigenhändig Pa-pier herstellen.

Halle 4.1, Stand E3

Betreuter KinderhortErstmals bietet die NATUR einen Kinderhort in Form ei-nes Waldkindergartens an. Im Stand des Amtes für Wald beider Basel können maximal 12 Kinder von 3 bis 7 Jahren während ein bis zwei Stun-den in waldgerechter «Um-gebung» spielen und sich kreativ mit Material aus dem Wald beschäftigen. So dürfen Eltern und grössere Kinder in Ruhe die NATUR Messe ge-niessen oder sich nebenan in der NATUR Lounge bei Kaffee und Kuchen entspannen.• Öffnungszeiten:

Donnerstag, 10.2.2011, bis Sonntag, 13.2.2011, von 10.00 bis 18.00 Uhr

Foto

: htt

p://

med

ienm

ami.u

ni-u

lm.d

e

• Kosten: cHF 5.– pro Stunde inklusive Getränke

• Annahme und Abholen zu jeder runden Stunde

Reservationen sind ab 9. Feb-ruar 2011, 14.00 Uhr, unter Te-lefon 079 942 88 01 möglich. Es können maximal acht Plät-ze reserviert werden. Betreut wird der Waldkinderhort von:

www.robi-spiel-aktionen.chwww.rambazamba-oberwil.ch

Halle 4.1, Stand C5

Seite 8 Seite 9 Magazin MagazinAusstellerverzeichnis NATUR Messe 2011

MESSE 10.–13.2.2011 MESSE 10.–13.2.2011

Standplan NATUR Messe in Halle 4 der mubaDonnerstag bis Sonntag, 10.–13. Februar 2011, 10-18 Uhr, Messe Basel neben dem Swissôtel Le Plaza, NATUR-Eintritt = muba-Ticket Alternative Bank Schweiz AG

Amthausquai 21, Postfach, 4601 Oltenwww.abs.ch B11AMAG Automobil- und Motoren AGAarauerstrasse 20, 5116 Schinznach-Badwww.volkswagen.ch E10amiataemozioniLanggasse 16, 9008 St. Gallenwww.amiata.ch M40Amt für Wald beider BaselRufisteinweg 4, 4410 Liestalwww.baselland.ch c5ANHBL Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Heimatschutz BasellandKleinriehenstrasse 100, 4058 Baselwww.anhbl.ch A9Apostel Kräuter Naturprodukte Versand GmbHDorfstrasse 5, DE-97839 Esselbachwww.apostel-kraeuter.ch B10Arganhaus GmbHZollweg 18, 4105 Biel-Benkenwww.arganhaus.ch M40Atelier Häfelfinger AGRünenbergerstr. 13, 4460 Gelterkindenwww.dasatelier.ch E2Attitude Bio SAchemin des Aulx 5, 1228 Plan-les-Ouateswww.attitude-bio.com B12AUE EnergiedetektiveGüterstrasse 103, 4053 Baselwww.energiedetektive.ch M40Basler Appell gegen GentechnologieMurbacherstrasse 34, 4013 Baselwww.baslerappell.ch Z50BeobachterNaturFörrlibuckstrasse 70, 8021 Zürichwww.beobachter.ch/natur E11Berner ÖlmühleBrunngasse 16, 3011 [email protected] B9Bildungszentrum Wald LyssHardernstrasse 20, 3250 Lysswww.bzwlyss.ch B5Bio Plus AGStaufferstrasse 2, 5703 Seonwww.bio-plus.ch B4Bio SuisseMargarethenstrasse 87, 4053 Baselwww.bio-suisse.ch E9Bioshop NaturaEichlihalde 5, 6405 Immenseewww.bioshopnatura.ch M40Bliklen Zimt-ProdukteAdlerstrasse 22, 8226 Schleitheimwww.zimt-produkte.ch M40Bundesamt für Energie BFE3003 Bernwww.bfe.admin.ch c6Bundesamt für Gesundheit BAG3003 Bernwww.bag.admin.ch c6Bundesamt für Raumentwicklung AREMühlestrasse 2, 3063 Ittigenwww.are.admin.ch c6Bundesamt für Wohnungswesen BWOStorchengasse 6, 2540 Grenchenwww.bwo.admin.ch c6Gastkanton Waadtcentre de conservation de la faune et de la nature, Marquisat 1, 1025 St-Sulpicewww.vd.ch B3Coop GenossenschaftThiersteinerallee 12, 4002 Baselwww.coop.ch A2Delinat AGKirchstrasse 10, 9326 Hornwww.delinat.ch A4

Demeter Weingut HäfligerMoosstrasse 280, 5062 Oberhof www.haefliger-weine.ch M40EnergieSchweiz/Bundesamt für Energie3003 Bernwww.bfe.admin.ch/energie c6Erlebnishof Hatti (Streichelzoo)3703 Aeschi bei Spiezwww.erlebnishof.ch E7Faire KostbarkeitenHelvetiastrasse 5, 3005 Bernwww.eggimann-goldschmied.ch Z50Faircustomer.chSignaustrasse 3, 8008 Zürich www.faircustomer.ch F2Farfalla Essentials AGFlorastrasse 18b, 8610 Usterwww.farfalla.ch B2Filme für die ErdeSteinbergstrasse 54, 8400 Winterthurwww.filmefuerdieerde.ch Z50Forma Futura Invest AGBederstrasse 49, 8027 Zürichwww.formafutura.com A10Forster Gartenbau AGKirchmattweg 20, 4425 Tittertenwww.forster-gartenbau.ch F1 Gesundheitsförderung SchweizDufourstrasse 30, 3000 Bern 6www.gesundheitsfoerderung.ch c6Green Fashion Show «Out of Africa»Bunjakoo-TradingPostfach , 3706 Leissigen F3GreeningsHauptstrasse 34, 4102 Binningenwww.greenings.ch Z50Greenpeace SchweizHeinrichstrasse 147, 8031 Zürichwww.greenpeace.ch B6Grüne WellePostfach 230, 3113 Rubigenwww.gruenewelle.ch c2Haute école du paysage, d�ingénierie et d�architecture de Genève hepiaRue de la Prairie 4, 1202 Genèvehttp://hepia.hesge.ch B5Heartical Nature textile & cultureRue Dancet 7, 1205 Genèvewww.heartical.eu/heartical M40Hochschule für Technik Rapperswil HSR / LandschaftsarchitekturOberseestrasse 10, 8640 Rapperswil SGwww.hsr.ch/landschaftsarchitektur B5Holzofenbäckerei Bio Andreas AGAndreasplatz 14, 4051 [email protected] M40IG Baselbieter SportverbändePostfach 135, 4106 Therwilwww.ig-sport-bl.ch c5IKEA AGMüslistrasse 16, 8957 Spreitenbachwww.ikea.ch D2Imbiex SAchemin des cerisiers 30, 1462 Yvonandwww.imbiex.ch M40ivolt AGObergasse 3b, 3264 Diessbach www.ivolt.ch F5Jagd SchweizPostfach 2, 7605 Stampawww.jagdschweiz.org c3Kant. Fischereiverband Basel-StadtPostfach, 4005 Baselwww.basler-fischerei.ch c1KOCH mobil GmbHSchützenmattstrasse 1171, 8180 Bülachwww.kochmobil.ch E9

Konsum gloBâle/Ökozentrum LangenbruckSchwengiweg 12, 4438 Langenbruckwww.oekozentrum.ch Z50La UlivaMonte degli Ulivi 6, IT-93016 Riesi (cL)www.lauliva.it M40ladyplanet – natürlich Frau seinIm Mettle 8, 8623 Wetzikonhttp://ladyplanet.ch B1mission 21Missionsstrasse 21, 4003 Baselwww.mission-21.org M40MK Wein + Gastro GmbHVogelberg 13, 4614 Hägendorfwww.mk-weine.ch M40NaTour Spass8840 Einsiedelnwww.natourspass.ch Z50Naturama AargauBahnhofplatz, 5001 Aarauwww.naturama.ch E1Naturpark Thal / Verein Region ThalTiergartenweg 1, 4710 Balsthalwww.regionthal.ch c4Netzwerk Schweizer PärkeMonbijoustrasse 61, 3007 Bernwww.netzwerk-parke.ch B7new creacom / Enertree Vertrieb CHMittlerhusweg 74, 6010 Krienswww.newcreacom.ch M40Oelist – Öle in RohkostqualitätHangelimattweg 13, 4148 Pfeffingenwww.oelist.ch M40Ökozentrum Langenbruck (blue shuttle)Schwengiweg 12, 4438 Langenbruck www.oekozentrum.ch F4Original Food GmbHKellenweg 8, 6052 Hergiswilwww.originalfood.ch M40PnöööTulpenstrasse 25, 8051 Zürichwww.pnööö.ch Z50ProSpecieRaraPfrundweg 14, 5000 Aarauwww.prospecierara.ch D3PURE-Life – Sprossen fürs LebenAlpenstrasse 17, 6023 Rothenburgwww.pure-life.ch E4RecyclingbahnPoststrasse 164, 8957 Spreitenbachwww.recyclingbahn.ch E6Reico Vital SystemeWintersingerstrasse 56d, 4312 Magdenwww.reico-schweiz.com E5Rentsch Handels AGSihleggstrasse 23, 8832 Wollerauwww.rentsch.ch B13Robi-Spiel-AktionenGüterstrasse 187, 4053 Baselwww.robi-spiel-aktionen.ch c5rrrevolve trading lanzJohannesgasse 4, 8005 Zürichwww.rrrevolve.ch Z50s�Drüegg Bio-FachgeschäftGerbestrasse 6, 8820 Wädenswilwww.bionetz.ch/drueegg B4Saldac Suisse39 Av. La Rochelle, 1008 Prillywww.saldac.ch M40service-umwelt / sanuDufourstrasse 18, 2500 Biel-Bienne 3www.service-umwelt.ch B5Schweiz. Hochschule für LandwirtschaftLänggasse 85, 3052 Zollikofenwww.shl.bfh.ch B5Sennerei Bachtel / Damalis AGSennhüttenstr. 13, 8342 Wernetshausenwww.sennerei-bachtel.ch B4

Soglio-Produkte AG7608 castasegna/Bergellwww.soglio-produkte.ch M40SolafricaBollwerk 35, 3011 Bernwww.solafrica.ch Z50Stadtgärtnerei BaselMünsterplatz 11, 4001 Baselwww.stadtgaertnerei.bs.ch A5STEP into actionMorgartenring 18, 4054 Baselwww.euforiaction.org/stepintoaction Z50Stiftung Öko-JobSissacherstrasse 20, 4460 Gelterkindenwww.oeko-job.ch D5Stiftung SILVIVAHallwylstrasse 29, 8004 Zürichwww.silviva.ch B5SuddenRush GuaranaJungle AG, Baurstrasse 24, 8008 Zürichwww.suddenrushshot.com Z50Sürprisen gmbhZentweg 17a, 3006 Bernwww.suerprisen.ch Z50Swazi Indigenous Products (SIP)Giebeleichstrasse 26, 8152 Glattbruggwww.swazisecrets.com M40Toyota AGSchürmattstrasse, 5745 Safenwilwww.toyota.ch E8Transa Backpacking AGJosefstrasse 53, 8005 Zürichwww.transa.ch A6trendforceGeneral-Guisan-Str. 37, 4144 Arlesheimwww.trendforce.ch A7UNESCO Biosfera Val Müstaircenter da Biosfera, 7532 Tschiervwww.biosfera.ch A1Urban Agriculture Netz BaselAuf dem Hummel 32, 4059 Basel Z50Velos für AfrikaWaldeggstrasse 27, 3097 Liebefeldwww.velosfuerafrika.ch Z50Verein fair-fishBurgstrasse 107, 8408 Winterthurfair-fish.ch Z50Verein Getränkekarton-Recycling CHPostfach 454, 8152 Glattbruggwww.getraenkekarton.ch E3vita naturalisKronenstrasse 5, 8712 Stäfawww.vita-naturalis.ch M40Waldwirtschaftsverband beider BaselGrammetstr. 14, 4410 Liestalwww.partnerimwald.ch c5Wollprojekt zur Erhaltung alter und gefährdeter HaustierrassenBosslerstrasse 1, DE-73119 Zell u.A.www.archehof-ketterle.de D4WWF Region BaselDornacherstrasse 192, 4053 Baselwww.wwf-bs.ch B8Zeitpunkt Verlag/Verein NeustartWerkhofstrasse 19, 4500 Solothurnwww.zeitpunkt.ch M40ZHAW Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcencampus Grüental, 8820 Wädenswilwww.iunr.zhaw.ch A8ZHAW Life Sciences und Facility ManagementGrüental, Postfach, 8820 Wädenswilwww.lsfm.zhaw.ch B5Zoo BaselBinningerstrasse 40, 4011 Baselwww.zoobasel.ch A3

A63

59

Lift

fasziNATUR Filmfestival

41

Orig

inal

Food

MK

Wei

n +

Gas

trovi

tana

tura

lisSa

ldac

Energie-detektive

mission 21

Swaz

iIn

dige

nous

Zeitp

unkt

new

crea

com

Sogl

io

Hol

zofe

n-bä

cker

ei

amiata-emozioni

Oel

ist

Wei

ngut

Häf

liger

La Uliva

Bios

hop

Nat

ura

Hea

rtica

l

Imbi

ex

Arga

n-ha

usBl

ikle

nZi

mt

D1

Velos für Afrika

A6Transa

Z50

Mar

kt d

er Z

ukun

ft

D1Baufritz AG

Kons

umgl

oBâl

eAp

pell

Gen

tech

NaT

our

Spas

sFi

lme

f. Er

de

SolA

frica

Faire

Kost

bar.

rrrev

olve

Pnöö

öSu

dden

Rus

h

Gre

en-

ings

Urb

anAg

ricul

t.

fair-

fish

sürp

risen

step

into

actio

n

D5Ökojob

D4ArchehofKetterle

D3ProSpecieRara

C5Waldwirt-schaftsv.beiderBasel

C5IGSport

C5Amt für Wald beider Basel«Wald-Welt»

C3JagdSchweiz

C4Natur-parkThal

C2GrüneWelle/Vargu

C1KFVBS

A9ANHBL

C6Sonderschau «Wohnträume»

B8WWFBasel

B7Netz-werkPärke

B9BernerÖlmühle

B10ApostelKräuter

B6Greenpeace

B5ServiceUmwelt

B11AlternativeBank

B12Attitude Bio

B4Bio Plus

B3GastkantonWaadt

B2Farfalla

B13Rentsch Handels AG

B1 ladyplanet

A2Coop

A3Zoo Basel

A4Delinat

A8ZHAW Wädenswil

A5Stadtgärtnerei Basel

A7trend-force

E3VereinGetränkekarton-Recycling

E5Reico

E11Beobachter

NaturE8Toyota

E10AMAG AG /VW

D2NATUR Lounge

Recycling-station

AUE BS

M40Market Village

Geschirrmobil

C5KinderhortRobi-Spiel-Aktion/ Rambazamba

D2NATUR Lounge

Fisch-Beizli

E9KOCH mobil

E4PureLife

C1KantonalerFischerei-verbandBasel-Stadt

E2AtelierHäfel-finger

E1Naturama

E6Recycling-Eisenbahn

E7Erlebnishof Hatti «Streichelzoo»

A1Biosfera Val Müstair

A10formafutura invest

40

Kasse Kasse

Ram

pe

Garderobe(unbeaufsichtigt)

Ram

pe

4.1 4.1

4.0 4.0

Lift zu Halle 4.1

F1Forster Gartenbau AG

F5ivolt

F2faircustomer.ch

F3Green Fashion Show «Out of Africa»

F4Ökozentrum

(blue shuttle)

Festival

Seite 11 Magazin

Par monts et par VaudLe Parc naturel régional Gruyère Pays-d’Enhaut

DE JULIEN VUILLEUMIER,SERVIcE DE PRESSE DU PARc

LE GRAND TOUR est un excellent moyen de découvrir le Parc natu-rel régional Gruyère Pays-d’En-haut. cette randonnée offre en plus de multiples possibilités de se familiariser avec le patrimoine naturel, architectural et culinaire du lieu. Ça vous tente?Le Parc est situé entre les cantons de Vaud et Fribourg. ce territoire s’étendant sur quelque 502 km2 et 14 communes, dont 7 vaudoises, possède une identité préalpine et rurale encore authentique ainsi que des paysages préservés. Façonnés par des siècles d’activi-tés humaines, ceux-ci racontent les liens qui se sont tissés entre la nature, les habitants, les tra-ditions et les produits du terroir. LE GRAND TOUR se déroule sur 118 km de chemins balisés, en 10 étapes. Des forfaits de 3 ou 10 jours sont proposés aux randon-neurs.L’aventure commence à château-d’Œx. La montée vers la réserve naturelle de la Pierreuse se fait dans un cadre grandiose. Nous voici au milieu des alpages pro-ducteurs d’Etivaz AOc, un fro-mage du cru qui doit son carac-tère unique à la flore alpestre locale. En poussant la porte d’un chalet d’alpage, nous assistons à sa fabrication traditionnelle au feu de bois. Nous descendons ensuite vers la Maison de l’Eti-vaz et ses caves à fromages. En chemin, dans les auberges mon-tagnardes, on peut déguster une fondue, du jambon cru ou encore de la saucisse. Le lendemain, nous prenons la di-rection du massif des Rochers-de-Naye par le plateau des Mosses et la vallée de l’Hongrin. Sur les hau-teurs de Jaman, où on fabrique le Jaman, un autre fromage typique, la vue sur le Lac Léman est épous-touflante. Le tour se poursuit par le sentier muletier vers Allières, un che-min historique qu’empruntaient les fromages pour leur exporta-

tion vers la France au 17e et 18e siècles. Après une brève incursion en terres fribourgeoises, nous re-partons vers Rossinière. Dans la forêt, on mesure l’importance de ces paysages pour la biodiversité, mais aussi pour les ressources économiques durables. L’exploita-tion forestière est caractéristique de la région. Les artisans locaux disposent d’un savoir-faire ances-tral pour transformer la matière première. En témoignent les ta-villons, ces fines tuiles de bois qui recouvrent par milliers les toitures des maisons et même les églises. A Rossinière, cette utilisation exceptionnelle des ressources naturelles s’illustre par des chefs d’œuvre comme le Grand chalet, la demeure du peintre Balthus. Pour en savoir plus sur le parc et LE GRAND TOUR:

www.pnr-gp.chwww.legrandtour.ch

Pièces d’Etivaz AOC vieillies dans le grenier pour en faire des rebibes.© Parc naturel régional Gruyère Pays-d’Enhaut

GASTKANTON 10.–13.2.2011

Toiles à fromages et chalet d’alpage au Pays-d’Enhaut.© Parc naturel régional Gruyère Pays-d’Enhaut

Unabhängige Auszeichnungen be wei sen, dass Chiquita den richtigen Weg eingeschlagen hatund die sen diszipliniert und konsequent geht. Nach der Um-stellung auf nach haltige Land-wirtschaftspraktiken, zertifi ziert durch die Rainforest Alliance sowie die Aus zeichnungen SA 8000 und GlobalGap, wird Chiquita vom unabhängigen Verein climatop ausgezeichnet. Die Umstellung von Karton-schachteln auf wiederverwend-bare Kunststoffgebinde für den klimafreundlichen Transport der Bananen hat bereits vor zehn Jahren in Zusammenarbeit mit der Migros begonnen. Dank der Entwicklung und dem

Einsatz dieser Gebinde bei der Migros werden die Chiquita Bana-nen durch climatop zu «Klima- Champions» gekürt. climatop ver-gibt diese Auszeich nung nur den klima freund lichsten Produkten der jewei ligen Produktekategorie.

Chiquita hat bereits neue Ideen entwickelt, um weitere Arbeits be-reiche noch umweltfreund -licher zu gestalten. Eine von der re nommierten Universität MIT (Mas sachusetts Institute of Tech-no logy) erarbeitete Studie zeigtauf, mit welchen VerbesserungenChiquita noch klimafreund-licher werden kann. Chiquita ist bestrebt, diese Verbesserungen um zusetzen und den bereits zer ti-fi zierten CO2-Ausstoss noch wei-ter zu reduzieren.

chiquita.ch · climatop.ch

Chiquita Bananen sind dasklimafreundlichste Produkt ihrer Produktekategorie!

Chiquitas neueste Nachhaltigkeitsauszeichnung

Natur_2011_02_CHQT.indd 1 05.01.11 13:57

Le canton hôte 2011 de la manifestation NATURE

A la Foire NATURE du 10 au 13 février 2011, le canton de Vaud tiendra un stand qui présentera, entre autres, des régions emblé-matiques du canton ainsi que leurs produits.

Halle 4.1, Stand B3

La conseillère d’Etat vau-doise Jacqueline de Quat-tro, cheffe du Département de la Sécurité et de l’Envi-ronnement, donnera une conférence le vendredi 11 février 2011 lors du

Congrès NATURE Alpage au-dessus de Château-d’Œx, en direction de la Pierreuse. © Suisse Tourisme - Parc naturel régional Gruyère Pays-d’Enhaut

Paquets de tavillons prêts à être posés.

Seite 12 Seite 13 Magazin MagazinFESTIVAL 10.–13.2.2011 FESTIVAL 10.–13.2.2011

Auch 2011 präsentiert das Naturama Aargau den BesucherIn-nen der NATUR das Filmfestival fasziNATUR – die schönsten Na-tur-, Tier- und Umweltfilme! Die afrikanische Naturvielfalt und Europas Umweltthemen prägen die diesjährige Auswahl an preisgekrön-ten Filmen des NaturVision Festivals aus Bayern für die fasziNATUR. Affen und Echsen, empfindliche Unterwasserwelt und kriminelle Machen-schaften über Wasser – die Faszination der aussergewöhnlichen Auf-nahmen wird Familien, Schulklassen und interessierte Laien begeistern.Die Filme sind im Eintritt zur NATUR Messe inbegriffen. Für Schulklassen ist der Eintritt am Donnerstag und Freitag gratis, nur eine Lehrperson bezahlt den regulären Eintritt. Die Anmeldung an der NATUR Kasse ist zwingend. Mehr Informationen unter Telefon 061 205 10 10 oder

www.natur.ch/faszinatur

Das Naturama Aarau bietet mit einer faszinieren-den Dauerausstellung, Veranstaltungen und he-rausragenden Sonderausstellungen interessante und lehrreiche Erlebnisse für die ganze Familie.

www.naturama.ch

Infos zum NaturVision Filmfestival im Bayeri-schen Wald unter

OrtKongresszentrum Basel, Raum Sidney (Eingang via NATUR Messe, dem roten Teppich ab Rolltreppe folgen)

Donnerstag, 10. Februar 201109.45 h Kampf um Amazonien – Razzia im Regenwald10.45 h Eco-crimes: Piratenfischer 11.45 h Die dunkle Seite des Lichts12.45 h Bama der Gorillamann – Abenteuer in Kamerun13.45 h Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Haie14.45 h Affentheater – Paviane in Südafrika 15.45 h Into the Dragon’s Lair16.45 h Königsechsen

Freitag, 11. Februar 201109.45 h Mythos Wald (Teil 2)10.45 h Wölfe auf dem Vormarsch11.45 h Rift Valley – Im Paradies der Tiere12.45 h Testament eines Tigers – Broken Tails letzte Reise13.45 h Monkey Thieves 2 und Willi wills wissen14.45 h Wildes Japan – Schneeaffen und Vulkane15.45 h Wildes Russland – Das Abenteuer (Making-of)16.45 h Wiener Gstettn

Samstag, 12. Februar 201110.45 h Königsechsen11.45 h Eco-crimes: Piratenfischer12.45 h Bama der Gorillamann – Abenteuer in Kamerun13.45 h Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Haie14.45 h Into the Dragon’s Lair15.45 h Affentheater – Paviane in Südafrika16.45 h Kampf um Amazonien – Razzia im Regenwald

Sonntag, 13. Februar 201110.45 h Mythos Wald (Teil 2)11.45 h Testament eines Tigers – Broken Tails letzte Reise12.45 h Monkey Thieves 2 und Willi wills wissen 13.45 h Rift Valley – Im Paradies der Tiere14.45 h Wölfe auf dem Vormarsch15.45 h Wildes Japan – Schneeaffen und Vulkane16.45 h Wildes Russland – Das Abenteuer (Making-of)

Die besten Natur- und Umweltfilme Das fasziNATUR Filmfestival an der NATUR Messe

Sonderausstellung «Wohnträume»Nachhaltiges Wohnen ist attraktives Wohnen

Die Ohnmacht weicht, jetzt wird gehandelt: Viel zu lange haben wir gedacht, dass wir den Um-weltproblemen wie Klimawan-del, Biodiversitätsverlust und Ressourcenverschwendung hilf-los ausgeliefert sind. Eine fatale Fehleinschätzung! Wer nur auf die Privatwirtschaft und die Po-litik setzt, steuert das Raumschiff Erde in ein ungemütliches Zeital-ter. Zunehmend reift die Einsicht: Die Ökowende beginnt zu Hause.

VON GREGOR KLAUS

Die NATUR Messe präsentiert in der Sonderausstellung «Wohn-träume», wie wir einen wichti-gen Beitrag zum Umweltschutz, zur Gesundheit und vor allem auch zur Lebensqualität leisten können. Wohnen ist neben der Ernährung und dem Reisen ein Schlüsselbereich, wenn es um ei-nen nachhaltigen Konsum geht. Nachhaltig wohnen ist ökolo-gisch, ressourceneffizient und wirtschaftlich. Es lässt sich gut leben in Nullener-giehäusern. Es rechnet sich, intel-ligente Haushaltsgeräte zu kaufen, wassersparende Brausen zu instal-lieren und die Wassertemperatur im Boiler zu begrenzen. Es führt zu interessanten Alternativen, wenn man Materialien für das Haus und die Inneneinrichtung klima- und umweltfreundlich wählt. Jetzt

Ein nachhaltiges Wohnquartier birgt reine Lebensqualität, zum Beispiel mit einem Kletterbaum, viel Bewegungs- und Begegnungsraum für Kinder und einem naturnahen Bach als magischem Anziehungspunkt und Bildungsstätte.Eine verdichtete Bauweise mit reichlich Tageslicht sorgt für Behaglichkeit und Wohlbefinden.

Bewegungsoasen im Kinderzimmer: Turnen statt fernsehen! Ein paar Ideen: Spass an den Ringen, Kalorienverbrauch am Trapez, erhöhte Konzentrati-onsfähigkeit dank Kletternetz, Gleichgewicht üben auf dem Balancierbrett, bessere Koordinationsfähigkeit dank Jonglierset, Ausdauer durch Springseile, Sicherheitstraining an der Kletterwand und vieles mehr.

Sion im Jahr 1960.Foto: Archives municipales, Sion

werden nur noch Menschen be-nötigt, die entsprechend handeln, sich wohl dabei fühlen – und erst noch Geld sparen.

Naturschonendes WohnenDas Bundesamt für Umwelt fasst naturschonendes Wohnen in fünf einfachen Faustregeln zusammen:• Standortwahl: Kurze Distanzen

zum Arbeitsplatz und zu den bevorzugten Einkaufsläden verbessern die Umweltbilanz deutlich.

• Wohnfläche: Je kleiner die Fläche, desto geringer die Umweltwirkung. Eine optimale Konzipierung und Nutzung des Wohnraums kann die Lebens-qualität entscheidend verbes-sern.

• Energie: Eine gute thermische Qualität (v. a. Dämmung) kann den Energieverbrauch vergli-chen mit einem herkömmli-chen Haus um mehr als die Hälfte verringern.

• Baumaterialien: Bei der Wahl ökologischer Materialien kann die Bauherrschaft einen erheb-lichen Einfluss auf den Archi-tekten ausüben.

• Wohnverhalten: Entscheidend für die Ökobilanz ist die gewähl-te Raumtemperatur, die Häufig-keit und Dauer des Lüftens und der Warmwasserverbrauch.

Halle 4.1, Stand C6

Zersiedelte Schweiz:Wenn Wohnträume Natur und Landschaft verbrauchenIn den vergangenen 50 Jahren ist in der Schweiz mehr Kultur-land für Siedlungen und Infrastrukturen verschwunden als in der ganzen vorherigen Menschheitsgeschichte. Wer sind die Akteure, und wie beeinflussen unsere heutigen Entscheidungen die Landschaft von morgen? Gibt es genug Raum für Mensch und Natur? In einem interaktiven Modul zeigt Pro Natura, wie sich das Gesicht der Schweiz in Zukunft wandeln wird, wenn sich unsere Standort- und Raumansprüche verändern. Die Ausstel-lung arbeitet mit Szenarien, die sich als wirksame und bewährte Denkinstrumente erwiesen haben, mit deren Hilfe sich Ziele und Leitbilder in der gesellschaftlichen Diskussion entwickeln und konkretisieren lassen.

Alternativefür Ihr Geld.

Die

Wir bieten Ihnen ein breites Kontosortiment, Firmenkredite, Hypotheken, Anlageberatung und Vorsorgelösungen. Immer dabei: Transparenz, ökologische und soziale Verant wortung. Damit Ihr Geld Sinn macht.

OltenLausanneZürichGenfBellinzona

> www.abs.ch

Alternative Bank Schweiz AGAmthausquai 21Postfach, 4601 OltenT 062 206 16 16www.abs.ch, [email protected] Sion als Zukunftsszenario.

Fotomontage: Thomas van der Heide

© L

ight

s on

Sci

ence

Sig

rid G

ombe

rt©

Che

rry-

Mer

ry

Testament eines TigersHalle 4.1 , Stand E1

www.natur-vision.de

Seite 15 Magazin FESTIVAL 10.–13.2.2011

Spass für Gross und KleinStreichelzoo, Eisenbahn und biologisches Essen

Streicheln erlaubt

Bereits zum fünften Mal besuchen die Bauernhoftiere des Erlebnis-hofs Hatti die NATUR. Der Strei-chelzoo ist besonders bei unseren jüngsten Messebesuchern sehr beliebt. Selbstverständlich sind auch alle anderen Bauernhoftier-fans herzlich willkommen. Ganz nach dem Motto «Streicheln er-laubt!» darf man die Tiere in ihren artgerechten Ställen und Boxen aus nächster Nähe erleben. Für einmal werden die Streichel-einheiten in der Messehalle selbst verteilt. Die Schafe bleiben daher zu Hause, damit es ihnen nicht zu warm wird. Die anderen Tiere freuen sich dafür umso mehr über die Abwechslung.

Halle 4.1, Stand E7

Recycling-Modelleisenbahn

Nach dem grossen Erfolg 2008 kehrt Bruno Schwender mit sei-ner Recyclingbahn an die NATUR zurück. Er präsentiert seinen krea-tiven Ansatz, Abfall zu verwerten: Aus Müll lässt Bruno Schwender Modelleisenbahnen entstehen. Nicht nur die Züge selbst beste-hen aus rezyklierten Materialien, auch die Modelleisenbahnanla-gen sind nur aus Abfall sowie Rest- und Naturprodukten gestaltet.An der NATUR 2011 zeigt Bruno Schwender unter anderem seine Modelleisenbahnanlage «Vier Jahreszeiten». Beim Recycling-Rangierspiel lässt sich spielerisch mehr über Recy-cling erfahren.

Halle 4.1, Stand E6

Altglas ist kein Abfall

w w w . v e t r o s w i s s . c h

Darum gehört es nach Gebrauch nicht in den Kehrichtsack sondern in eine Glassammelstelle.Dort ist das klare Trennen nach Farben wichtig.Nur so kann der wertvolle Rohstoff Glas energiesparend für die Herstellung von Neuglas verwendet werden.Danke!

NATUR Lounge

Die NATUR Lounge ist ein Ort der Erholung und des Austausches. Sie bietet den BesucherInnen und AusstellerInnen der NATUR Messe die Möglichkeit, sich in einer gemütlichen Atmosphäre auszuruhen und Köstlichkeiten aus biologischem Anbau und fai-rem Handel von coop Naturaplan zu geniessen. Auch dieses Jahr ist die Lounge ausgestattet mit den neuen nachhaltigen Sitz- und Küchenmöbeln von IKEA. Ferner bietet die NATUR Lounge mit ei-ner stylishen Aussichtstribüne auf die Messe noch mehr Platz zum Entspannen. Auf der Tribüne be-findet sich auch eine Ecke mit in-teressanter Lektüre zum Stöbern.

Halle 4.1, Stand D2

Auch kommende Generationen haben das Recht auf eine lebenswerte Umwelt. Darum bezieht Swisscom ihren gesamten Strom aus erneuerbarer Energie und ist die grösste Abnehmerin von Wind- und Solarenergie in der Schweiz.

www.swisscom.ch/verantwortung

Ökologisch verantwortungsvoll. Gestern, heute und morgen.

Inserat_Umwelt_203x290mm.indd 1 05.01.11 09:20

Foto

: ww

w.r

ecyc

lingb

ahn.

de.tl

Foto

: Rol

f Häfl

iger

Bio-Essen vom KOCH mobil

Bio Suisse und KOcH mobil sor-gen an der NATUR 2011 für Ihr leibliches Wohl – mit köstlichen Speisen und Getränken aus rein biologischen Zutaten. Lassen Sie sich überraschen, was Franco Marceca für Sie zaubert!KOcH mobil ist zertifiziert nach den Richtlinien der Knospe von Bio Suisse und der Stiftung Goût Mieux. Bio Suisse garantiert ein-heitliche Bestimmungen auf ho-hem ökologischem Niveau, Goût Mieux ist ein vom WWF im Jah-re 2002 lanciertes Gütesiegel, welches Gastronomiebetriebe auszeichnet, die sich einer natür-lichen, regionalen und umweltge-rechten Küche verpflichten.

Halle 4.1, Stand E9

Foto

: Hei

ke G

rass

er

Seite 16 Seite 17 Magazin MagazinKONGRESS 11.2.2011 KONGRESS 11.2.2011

Nachhaltig süssEdelschokolade mit Geschmack von Vielfalt und Fairness

Sie schmeckt gut, wirkt leicht ero-tisierend, enthält Vitamine und wegen des hohen Gehalts an An-tioxidantien, denen präventive Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten zugeschrieben wird, haben Kardiologen sie schon als «süsses Aspirin» bezeichnet. Für den Genuss von Schokolade gibt es mehrere gute Gründe. Bald lässt sich auch anfügen, man tue damit etwas für die biologische Vielfalt: In den Regalen von Coop wird neu eine Edelschokolade von Chocolats Halba zu kaufen sein, die mit Kakaobohnen aus fairem Handel und biodiversitätsfreund-lichem Anbau produziert wurde.

VON HANSJAKOB BAUMGARTNER

Nationalpark-KakaoDeren Herkunftsgebiet grenzt an den rund 3800 km2 grossen Natio-nalpark Patuca in Honduras. Der

Park liegt im Herzen des grössten zusammenhängenden Regenwal-des Zentralamerikas, einem Hot-spot der globalen Artenvielfalt: Im sogenannten mittelamerikani-schen Biodiversitätskorridor tref-fen Floren- und Faunenelemente der nördlichen und der südlichen Hemisphäre aufeinander. 56 Am-phibien- und Reptilienarten wur-den bis heute im Nationalpark nachgewiesen, mehr als in der ganzen Schweiz heimisch sind. Tapire, Jaguare und der Grosse Ameisenbär finden hier noch aus-reichend grosse Reviere.Doch ihr Lebensraum ist in Gefahr. Die Umgebung des Nationalparks war noch vor wenigen Jahrzehn-ten durchgehend bewaldet, doch inzwischen haben viele Kleinbau-ern ihren Wald abgeholzt, um das gerodete Land als Viehweide zu verpachten. Das gibt ihnen zumindest ein kleines Einkom-

men. Man kann ihnen dies nicht verargen, denn sie hatten bisher praktisch keine Alternativen. Für den Park ist die Entwicklung aber fatal. Die Rodungen berauben ihn

seiner Pufferzone, und auch der geschützte Wald selbst gerät zu-nehmend unter Druck.Um hier Abhilfe zu schaffen, braucht es Wiederaufforstungen in der Umgebung des Parks und neue Verdienstmöglichkeiten für die ansässigen Bauernfamilien. Mit dem Anbau von Bio-Kakao, wie ihn die Mitglieder der 2009 gegründeten landwirtschaftlichen Genossenschaft APROSAcAO praktizieren, wird beides erreicht.

Wald-LandwirtschaftDer Kakaobaum ist eine Schat-tenpflanze. Kakao eignet sich deshalb zum Anbau in sogenann-ten Agroforstsystemen unter schattenspendenden Bäumen. Um solche Kulturen auf den ge-rodeten Flächen aufzubauen, er-halten die Kleinbauern von Patuca Kredite in Form von Setzlingen. Nebst Kakaobäumen pflanzen sie auch verschiedene Fruchtbäume – Orangen, Avocados, Bananen – sowie Edelhölzer. Das Geld dafür stammt aus dem coop-Fonds für Nachhaltigkeit.Mit dabei ist auch die Entwick-lungsorganisation Helvetas, die langjährige Erfahrung im Auf-bau von nachhaltigen Landwirt-schaftssystemen und fairen Han-delsketten einbringen kann. Sie koordiniert die Umsetzung des Projekts vor Ort, berät und bildet die beteiligten Bäuerinnen und

Bauern aus und unterstützt sie im Aufbau von Netzwerken.Gewisse Fruchtbäume, wie bei-spielsweise die Bananen, wach-sen sehr rasch. Für die beteilig-ten Betriebe schaut denn auch bereits nach einem Jahr ein klei-nes Einkommen heraus. Nach drei Jahren ist die erste Kakaoernte möglich. Mit der Zeit entstehen rentabel nutzbare Waldsysteme mit den Edelhölzern in der Ober-schicht, den Fruchtbäumen auf mittlerer Höhe und den Kakao-pflanzen in der Unterschicht. Sie bieten Lebensraum für manche Pflanzen- und Tierarten, erfüllen Waldfunktionen wie den Schutz der Wasserquellen und die Ver-hinderung von Erosion – und sie schirmen den Regenwald in der Kernzone ab. Ein mit 1500 Pflan-zensetzlingen aufgeforstetes, eine Hektare grosses Waldstück hat nach 15 Jahren bereits einen Wert von 100 000 bis 200 000 Franken.Das Projekt startete 2008. Im Sommer 2010 waren bereits 150 Hektaren aufgeforstet und 150 Bäuerinnen und Bauern hat-ten eine Ausbildung im Anbau von Bio-Kakao absolviert. Bis 2012 soll das Kakao-Anbaugebiet auf 500 Hektaren erweitert werden.

QualitätsproduktionDie Kakaobauern von Patuca liefern ihre Ernte dem Verarbei-tungsbetrieb der APROSAcAO ab, wo die Bohnen fermentiert und danach getrocknet werden. Bei der Fermentierung entwickeln sich die Aromastoffe. «Dieser Pro-zess ist hochwichtig für die Qua-lität des Kakaos», sagt christoph Inauen, Leiter Nachhaltigkeit und Kommunikation bei chocolats Halba. «Wir haben zwei Jahre in Forschung investiert, um den Prozess zu optimieren.» Die Fir-ma – eine Tochtergesellschaft der coop – übernimmt die getrockne-ten Bohnen von der Bauerngenos-senschaft zu einem fairen Preis.Der zentralamerikanische Re-genwald ist die Heimat des Ka-kaobaums. Es gibt Belege dafür, dass schon die Olmeken, die 1500 v. chr. das feuchte Tiefland der mexikanischen Golfküste be-siedelten, Kakao tranken. Heute befinden sich die wichtigsten An-baugebiete aber in Afrika. Annä-hernd 40 Prozent der jährlichen Weltproduktion von derzeit etwa

3,4 Millionen Tonnen Kakaoboh-nen entfallen auf die Elfenbein-küste.90 Prozent der Kakaoernte ent-stammt Betrieben mit einer Flä-che von maximal 4,8 Hektaren. Vor allem in Afrika ist der klein-bäuerliche Familienbetrieb die dominierende Produktionsform. Der Anbau erfolgt auch hier vor-wiegend in Mischkulturen, etwa zwischen Kokospalmen und Ba-nanenstauden, den sogenannten «Kakaomüttern».Hauptsächlich in Mittel- und Süd-amerika wird Kakao jedoch immer häufiger auch auf Grossplanta-gen produziert. Dabei setzen sich mehr und mehr Monokulturen durch. Ganz abgesehen davon, dass solche Kulturen äusserst dürftige Lebensräume abgeben, sind sie viel anfälliger auf Schäd-linge als gemischte Systeme. Ent-sprechend hoch ist der Einsatz von Pestiziden. Und nach wie vor wird für Kakaoanbau im grossen Stil auch Tropenwald gerodet.

Kleinbäuerlicher AnbauWeltweit leben 14 Millionen Men-schen zumindest teilweise vom Kakaoanbau, in Ghana und in der Elfenbeinküste sind es 90 Pro-zent der Bauernfamilien. Der Weltmarktpreis für Kakaoboh-nen schwankt stark, Spekulanten mischen heftig mit. Gegenwärtig ist er hoch, doch die kleinbäuer-lichen Produzenten spüren wenig davon. Zu schwach ist ihre Posi-tion gegenüber den Käufern, zu viele Zwischenhändler verdienen mit. In Westafrika kommen oft nur 30 bis 40 Prozent des Preises, den die Schokoladeindustrie für den Rohkakao bezahlt, bei den Produzenten an.Die Lebensbedingungen der Kleinbauern und der Landarbei-ter auf den Kakaoplantagen sind denn auch vielfach miserabel. Weil jede Hand gebraucht wird, müssen auch Kinder mitarbeiten. In Westafrika schuften gar noch Kindersklaven von sechs Uhr mor-gens bis neun Uhr abends. Um das Jahr 2000 schätzte das UNO-Kinderhilfswerk UNIcEF deren Zahl auf 200 000.2001 unterzeichnete die Kakao- und Schokoladebranche ein Proto-koll, in dem sie sich verpflichtete, ab 2005 nur noch Kakaobohnen zu verarbeiten, die «ohne die

Reine Geschmackssache.

Besuchen Sie uns in der Halle 4.1 an

der NATUR in Basel vom 10. bis 13.2.2011 und

gewinnen Sie mit etwas Glück ein monatliches

Bio-Gemüse-Abo.

Programm 6. NATUR Kongress 2011 | Natur und Konsum

NATUR Kongress 2011 3

TAGESPROGRAMMAlle Referate und Diskussionen werden simultan ins Deutsche/Französische übersetzt.

Ab 8.00 AnmeldungundWillkommenskaffee9.00 Plenum, Moderation Dr. Claude Martin, Präsident NATUR9.05 Eröffnung:Jürg Peritz,Coop9.15 Keynote:Prof.Dr.Ernst Ulrich von Weizsäcker Wir brauchen Effizienz, Genügsamkeit – und die dazugehörige Politik9.40 Keynote:Kathrin Hartmann Das Ende der Märchenstunde 9.50 Keynote:Dr.Michael Bilharz Key Points nachhaltigen Konsums

10.15 BegleiteterTransferzurKaffeepauseindenWorkshopräumen Workshops10.45 Workshop-Session1:Schlüsselthemen Natur und Konsum(24paralleleWorkshops)

12.45 MittagessenundBesuchderNATURMesse

14.15 TransferzudenWorkshopräumenselbstständigoderbegleitetabFoyerKongresszentrum Workshops14.30 Workshop-Session2:Innovationen und Fallbeispiele (24paralleleWorkshops)

15.30 TransferinsPlenumundKaffeepause Plenum, Moderation Sonja Hasler, Rundschau (SRF)16.00 Dr.Claude Martin: EindrückeausdenWorkshops

16.15 Debatte:Markus Abt(UnileverSchweiz),Dr.Hans-Peter Fricker(CEOWWFSchweiz), Kathrin Hartmann(Autorinund«LOHAS»-Kritikerin),Prof.Dr.Urs Niggli(DirektorForschungsinstitut fürbiologischenLandbau),Sara Stalder(GeschäftsleiterinStiftungfürKonsumentenschutz) Umweltbewusster Konsum als Feigenblatt?

16.45 Keynote:Fürst Albert II. von Monaco Ökologie und Konsum – das Beispiel Mittelmeer

17.10 Dr.Claude Martin: AbschlussundAnkündigungdes7.NATURKongresses2012 RegierungsrätinJacqueline de Quattro: GrusswortdesGastkantonsWaadtundderKantone,ÜberleitungzumApéro17.45 Apéro und Empfang NATUR Gala18.45 Anschliessend:

Vergleiche Seite 7Gala

präsentiert von:

Foto

: Chr

isto

ph In

auen

Farmer Field School in Patuca (Honduras):Der Anbau von Bio-Kakao in Mischkulturen bietet rentab-len Ertrag und Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten.

Viele Kleinbauern holzten ihren Wald ab, um das gerodete Land als Vieh-weide zu verpachten.

Seite 18 Seite 19 Magazin Magazin

21

KONGRESS 11.2.2011 KONGRESS 11.2.2011

schlimmsten Formen von Kinder-arbeit» angebaut und geerntet wurden. Gebracht hat das Pro-tokoll bisher wenig, ergab eine Studie der Tulane-University in New Orleans (USA), die den Um-setzungsprozess begleitete.«Es ist einfach, ein Verbot von Kin-derarbeit zu fordern», sagt Regula Weber von der Max Havelaar-Stif-tung (Schweiz), «doch verschwin-den wird diese nur, wenn sich die Lebensbedingungen der Kakao-bauern verbessern. Das heisst, wenn sie einen gerechten Preis für ihre Produkte erhalten.»

Gerechter PreisBei Schokolade mit dem Gütesie-gel «fairtrade» ist dies der Fall. Vergeben wird das Label durch die «Fairtrade Labelling Organi-zations International» (FLO). Die Non-Profit-Organisation entwi-ckelt Standards für fairen Handel. Für Kakaobohnen gelten folgende Preisvorgaben: Das Minimum sind 2000 US-Dollar pro Tonne Roh-kakao. Liegen die Weltmarktprei-se darüber, muss entsprechend mehr als der Fairtrade-Mindest-preis bezahlt werden. Dieser ist somit eine Art Sicherheitsnetz und kommt zum Zug, wenn der Weltmarktpreis unter die kosten-deckende Schwelle sinkt.Das Fairtrade-Label sorgt für ein besseres und vor allem stabileres Einkommen der Bauernfamilien. Der Zwischenhandel wird umgan-gen oder ganz ausgeschaltet. Die Kakaobauern schliessen sich dazu zu Kooperativen oder Genossen-schaften zusammen, welche die Ernte häufig direkt vermarkten. Die Beziehungen zwischen den Vertragspartnern sind auf langfris-

tige Zusammenarbeit ausgelegt. Die Ernte wird zum Teil vorfinan-ziert, damit sich die Produzenten nicht verschulden müssen.Unabhängig vom Weltmarktpreis wird der Bauernkooperative zu-sätzlich eine Fairtrade-Prämie von 200 US-Dollar pro Tonne für die Finanzierung von Gemein-schaftsprojekten ausbezahlt. Mit dem Geld werden beispielsweise Brunnen gebaut, Schulen verbes-sert, Gesundheitszentren errich-tet oder ein System der Kranken-versicherung finanziert.

Bio-KakaoFairer Handel ist eine Frage der Gerechtigkeit und der Beseiti-gung von Armut, doch die Stan-dards beziehen sich auch auf Aspekte des Umweltschutzes und der Biodiversität. Um Ka-kao für Fairtrade-Schokolade zu pflanzen, wird kein Wald gerodet und es werden keine problema-tischen Pestizide eingesetzt. Der Kakaoanbau erfolgt in vielfältigen Mischkulturen, wobei möglichst auch traditionelle Landsorten ge-pflanzt werden.Massnahmen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und zur Ver-hinderung von Erosion sind The-men in der Weiterbildung der be-teiligten Bäuerinnen und Bauern.Entsprechend gut vertreten ist der biologische Anbau. Bei Ka-kaoprodukten aus fairem Han-del, die in der Schweiz erhältlich sind, liegt der Bio-Anteil über 80 Prozent. Die Bio-Prämie für die bäuerlichen Produzenten beträgt mindestens 200 US-Dollar pro Tonne.Nach Schätzungen der Interna-tional cocoa Organization (IccO)

stammen derzeit aber nur 0,1 Pro-zent der weltweit verkauften Ka-kaoprodukte aus fairem Handel. Am Angebot liegt es nicht: Die meisten Bauern, die Fairtrade-Kakao produzieren, könnten mehr liefern, doch fehlt die Nachfrage. Sie sind deshalb gezwungen, ei-nen Teil ihrer Ernte zu normalen Konditionen zu verkaufen. Zwar stimmt zurzeit der Preis, denn er liegt weit über 2000 US-Dollar pro Tonne. Doch auf die Fairtrade-Prämie müssen sie verzichten.Die Schweiz ist ein Schoggiland. Mit einem Verbrauch von knapp 12 Kilogramm pro Kopf und Jahr liegen wir weltweit an der Spitze, und international ist der Ruf unse-rer Schokolade legendär. Derzeit verarbeitet die hiesige Industrie jährlich knapp 185 000 Tonnen Kakao. «Mit dem Einkauf von 10 000 Tonnen Fairtrade-Kakao pro Jahr könnten die Schweizer Schokoladehersteller die Lebens-situation von 50 000 Menschen in Entwicklungsländern erheblich verbessern», rechnet sich Regula

Weber von der Max Havelaar-Stiftung aus.

Ziel: 100 Prozent FairtradeBereits 1994 erschienen die ers-ten Schokoladetafeln aus fairem Handel in Schweizer Lebensmit-telgeschäften. Inzwischen gibt es zahlreiche Produkte in allen Vari-anten und für alle Geschmäcker. Dennoch ist ihr Marktanteil bisher nicht über ein halbes Prozent hin-ausgewachsen. Das sei schon ein wenig ein Armutszeugnis für unser Land, findet Regula Weber.Doch vielleicht wird sich hier schon bald einiges zum Besseren wenden. chocolats Halba will ihre Produktion umstellen. «Noch ha-ben wir Kakao aus konventionellen Quellen in den Lagerbeständen», gibt christoph Inauen bekannt. «Ab 2012 werden wir nur noch Produkte mit Kakaobohnen aus fairem Handel verkaufen.»

www.chocosuisse.chwww.chocolatier-suisse.ch

www.fairtrade.net/cocoawww.maxhavelaar.ch

Die Wahrheit über Ihren Fischkonsum9 Mythen und was dahintersteckt

Über neun Kilogramm Fisch, Krus-tentiere und Muscheln verspei-sen wir in der Schweiz pro Kopf und Jahr. Allein in den vergange-nen drei Jahren hat der Konsum um ein Viertel zugenommen – auf gesamthaft 71 000 Tonnen. Doch viele der Meeresdelikatessen be-nötigen dringend eine Auszeit. Der weitaus grösste Teil der Fi-scherei basiert nämlich nicht auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit.

VON GREGOR KLAUS

Zum Thema Fisch kursieren zahl-reiche Irrtümer. Hier die neun häufigsten Behauptungen und die Wahrheit dahinter.

«Es hat genügend Fisch in den Weltmeeren»Würden die Meere nachhaltig befischt, wäre diese Aussage ab-solut korrekt. Die meisten Fisch-

arten haben ein extrem hohes Fortpflanzungsvermögen. Von der natürlichen Überschussproduk-tion kann der Mensch einen be-achtlichen Teil entnehmen, ohne die Bestände zu gefährden. Die meisten Fischbestände werden sogar produktiver, wenn sie be-fischt werden. Bei vielen Fischbe-ständen ist die Erntemenge heute aber viel zu hoch angesetzt. Nach Schätzungen der Welternährungs-organisation FAO werden von den weltweit kommerziell genutzten Fischbeständen 52 Prozent bis an ihre Grenze genutzt, 19 Prozent sind überfischt und 7 Prozent be-reits erschöpft. Trotz neuer und immer modernerer Technologien und zunehmendem Fischerei-druck stagniert die Fangmenge seit über zehn Jahren. Begehrte Raubfischarten wie Thunfisch, Schwertfisch, Marlin, Hai und Flunder haben einen besonders

dramatischen Niedergang erlit-ten: Meeresbiologen schätzen, dass sie nur noch 10 Prozent der ursprünglichen Biomasse errei-chen. Es muss von einer massi-ven Überfischung gesprochen werden.

«Überfischte Bestände können sich erholen»Dieser Annahme sind Grenzen gesetzt, wie folgendes Beispiel belegt: Bis in die 1970er-Jahre herrschte die Überzeugung, dass die Kabeljaubestände vor Neu-fundland unerschöpflich seien. Dann wurden die Fangmengen immer geringer, die gefangenen Fische immer kleiner. 1992 ge-schah das Unvorstellbare: Der Ka-beljau verschwand, zehntausende von Fischern wurden über Nacht arbeitslos. Die intensive Fischerei hat die gesamte Nahrungskette umgekrempelt. Heute dominieren

Krabben das Ökosystem. Es gibt offenbar einen «tipping point» (Kipp-Punkt), an dem es kein Zu-rück mehr gibt. Noch ist bei der Mehrzahl der Bestände der Kipp-Punkt nicht erreicht. Die Bestände könnten sich also wieder erholen, wenn der Fischereidruck nachlas-sen würde. Die Überkapazitäten der Fischfangflotten führen je-doch zusammen mit einer auf kurzfristigen Profit ausgerichte-ten Fischereipolitik dazu, dass weiterhin zu viele Schiffe Jagd auf zu wenige Fische machen. Ist ein Bestand weggefischt, wei-chen die Fischer auf andere Arten aus.

«Es werden nur bestimmte Arten befischt»Das ist die Mär von der effi- zienten Fischerei! Die Realität dagegen ist höchst unerfreulich: 40 Prozent dessen, was in die

Rote Schale, wertvoller Kern: die Kakaopflanze.

Wer hat‘s erfunden?

In Bio-Fisch-zuchten werden die Auswirkun-gen auf die Um-welt minimiert.

Foto

: Mar

ius

Born

, Win

tert

hur

© C

oop

Foto

s: C

hris

toph

Inau

en

Seite 20 Seite 21 Magazin Magazin

9

8

7

6

5

4

3

RatgeberWWF-Einkaufsratgeber

www.wwf.ch/fisch> Einkaufsratgeber(Auch als App für iPhone und Android Smartphones erhältlich.) Fischführer Greenpeace

www.greenpeace.ch > Aktiv werden > Ratgeber > FischführerEmpfehlungen fair-fish:

www.fair-fish.ch> Geniessen > was kaufen?Seafood-Labels im Test

www.wwf.ch/fisch> Seafood-Labels

Marine Stewardship Council (MSC)Der MSc ist das weltweit führende Zertifizierungs-programm für nachhaltig gefangene Fische und Mee-resfrüchte. Das Label steht für schonende, bestan-deserhaltende Fischerei. Der Beifang sowie andere Auswirkungen der Fische-rei auf die Meeresumwelt müssen minimiert werden. Zudem muss die Fischerei einen griffigen Manage-mentplan vorweisen.

www.msc.org/de

Netze der Fischindustrie geht, ist Beifang. Der WWF schätzt die Gesamtmenge der nebenbei und meist ungewollt gefangenen Mee-restiere auf jährlich mindestens 39 Millionen Tonnen. Das gesamte Spektrum der Meeresfauna wird aus dem Meer gezogen: Delfine, Vögel, Schildkröten, Haie, Fische mit wenig kommerziellem Wert, Seesterne, Muscheln und Koral-len. «Die Liste ist endlos», sagt Jennifer Zimmermann, Projekt-leiterin Konsum und Wirtschaft beim WWF Schweiz. Ein Grossteil des Beifangs wird verletzt oder tot wie Müll ins Meer verklappt. Die-se finsterste Seite der Fischerei ist nicht nur ökologisch höchst bedenklich, sondern auch öko-nomischer Unsinn, weil sich auch unverkäufliche Jungtiere wichti-ger Speisefische im Beifang befin-den. Die gigantische Verschwen-dung natürlicher Ressourcen trägt damit zur Überfischung bei.

«Die Beschränkung der Fischerei hat verheerende ökonomische Folgen»Das ist – mit Verlaub – Quatsch. Tatsache ist, dass die Ozeane mehr Fisch mit weniger Aufwand liefern könnten – wenn die Fischereien endlich nachhaltig gelenkt wür-den. Weltbank und FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) haben darauf hin-gewiesen, dass Missmanagement und Überkapazitäten dramatische Verluste für die weltweite Fische-reiwirtschaft nach sich ziehen. Für die vergangenen drei Jahrzehnte werden die Verluste auf knapp eineinhalb Billionen Euro ge-schätzt. Dazu ein Beispiel: Hätte die EU sich rechtzeitig auf eine nachhaltige Bewirtschaftung der Kabeljaubestände in der Nordsee verständigt, wäre die Population dort heute so gross, dass die Fi-scher gefahrlos 140 000 Tonnen im Jahr fangen könnten – anstatt 24 000 Tonnen wie im Jahr 2009. Ein im Oktober 2010 präsentier-ter Managementplan von Kieler Wissenschaftlern fordert nun eine Stabilisierung und Aufstockung der Fischbestände. Dies würde langfristig 60 Prozent höhere Er-träge von viermal grösseren Be-ständen erbringen. Die Realität sieht leider anders aus: «In den Gewässern der EU werden die Bestände so gemanagt, dass sie

gerade nicht zusammenbrechen», sagt Rainer Froese, Fischbiologe am Kieler Leibnitz Institut für Meereswissenschaften. «Diese Politik ist weder wirtschaftlich noch ökologisch vertretbar.»

«Lebensformen auf dem Meeresboden sind von der Überfischung nicht betroffen»Völlig falsch. Grundschleppnetze können den marinen Lebensraum verwüsten. Einige Netze sind mit schweren Eisenketten ausgerüs-tet, die über den Seeboden ge-zogen werden, um Fische aufzu-scheuchen, die am Boden leben. Der Meeresgrund wird dadurch umgepflügt, Korallen werden zer-schlagen. Je nach Fanggerät und Beschaffenheit des Meeresbo-dens ist der Schaden vergleichbar mit dem Abholzen des tropischen Regenwaldes.

«Meeresschutzgebiete senken den Fangertrag»Das Gegenteil ist der Fall. Wis-senschaftler konnten nachwei-sen, dass befischte Gebiete im Vergleich zu Gebieten mit einge-streuten Meeresschutzgebieten gleiche Erträge liefern können. Die überzähligen Larven von Mee-resorganismen aus den Reserva-ten gelangen in die überfischten Zonen und können später als er-wachsene Tiere abgefischt wer-den. Reservate dienen somit als wertvolle Reservoire, aus denen eine ständige Wiederbesiedlung annähernd leergefischter Gebie-te stattfinden kann. Da die Anzahl abwandernder Jungtiere aus den Reservaten nur geringen Schwan-kungen unterworfen ist, wirken sich Schutzgebiete stabilisierend auf die Fangerträge der Fisch- industrie aus. Die Einrichtung von Meeresschutzgebieten ist daher nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll. «Wir fordern deshalb bereits seit Jah-ren ein Netzwerk von Meeres-schutzgebieten auf 40 Prozent der globalen Meeresfläche», sagt Yves Zenger von Greenpeace Schweiz.

«Fische haben kein Schmerzempfinden»Ein schrecklicher Irrtum. Fische sind keine Reflexmaschinen. Sie schreien zwar nicht, empfinden aber nachweislich Stress und Angst. Während das Schlachten

KONGRESS 11.2.2011 KONGRESS 11.2.2011

von Kalb, Schaf und Schwein mög-lichst schmerzfrei über die Bühne gehen soll, werden die auf hoher See gefangenen Fische weder be-täubt noch aktiv geschlachtet. Das Töten beschränkt sich darauf, die Tiere ersticken zu lassen. «Würde die Schmerzempfindlichkeit der Fische endlich allgemein akzep-tiert, bekäme die Fischindustrie ein ernsthaftes Problem», sagt Heinzpeter Studer von fair-fish.

«Fische aus Aquakulturen können bedenkenlos konsumiert werden»Nein! Räuberisch lebende Zucht-fische wie der Lachs sind auf tierisches Eiweiss angewiesen, um hohe Erträge zu liefern. Dies führt zur grotesken Situation, dass in konventionellen Zuchten fast gleich viel Fische verbraucht wie gewonnen werden. Viele Aquakulturen tragen deshalb zur Überfischung der Weltmeere bei. Viele Fischzuchtanlagen sind zu-dem nicht artgerecht eingerichtet, und die Besatzdichte ist oft viel zu hoch. Fischfarmen im Meer, in Seen oder an Bächen belasten die Umwelt, indem aus ihnen Kot, Futterreste, Pestizide und Medi-kamente in die Umwelt gelangen. Problematisch sind auch die Mil-lionen von Zuchtlachsen, die jähr-lich aus den Farmen entweichen und ein genetisches chaos unter den Wildbeständen anrichten. Jennifer Zimmermann vom WWF sieht dennoch Möglichkeiten für verantwortungsbewusst geführte Aquakulturen. «Immer empfeh-lenswert sind Fische aus Biozuch-ten, da dort nur Fischmehl und -öl aus Abfällen der Speisefischindus-trie verfüttert werden dürfen und auch die anderen Auswirkungen auf die Umwelt minimiert werden müssen.»

«Die Fischerei entlastet den Druck auf Landökosysteme»Das ist nur die halbe Wahrheit. Ein internationales Team aus Wissenschaftlern hat festgestellt, dass die Jagd auf die Wildtiere in den Savannen und Regenwäldern Westafrikas von der Verfügbarkeit von Fisch gesteuert wird. Beson-ders stark ist der Druck auf die Wildtiere, wenn die Netze der Fi-scher praktisch leer sind. Kehren die Fischer dagegen mit reicher Beute heim, müssen deutlich

weniger Wildtiere ihr Leben las-sen. Dies weist darauf hin, dass die Menschen in Westafrika ih-ren Proteinbedarf bevorzugt aus Fisch decken; steht Fisch aber nicht zur Verfügung, greift man auf Buschfleisch zurück. Die Zu-kunft der 400 Säugetierarten, die in Westafrika gegessen werden, hängt demnach vom Zustand der Fischbestände vor der Küste ab. Diese werden aber immer inten-siver befischt. Schlechte Karten also für die Wildtiere Westafri-kas. Denn nach einem Kollaps der Fischbestände würden die meisten Wildtiere Westafrikas innerhalb weniger Jahre der Jagd zum Opfer fallen.

Die Fisch-Versteher und ihre legendären KnusperliWer weiss, wie der Fisch im Fischstäbchen ausgesehen hat, als er noch froh und munter durch die Weltmeere schwamm? An der Sonderausstellung Fisch und Nachhaltigkeit an der NATUR Messe können die Dorsche in Originalform und ohne Paniermehl in einem Meeresaquarium beobachtet werden. Die vom Kantonalen Fischerei-Verband Basel-Stadt konzipierte und umgesetzte Ausstellung thematisiert neben der Überfischung der Weltmeere auch den Zustand der einheimischen Fischfauna. Ein Blick auf die Rote Liste der gefährdeten Fische der Schweiz zeigt, dass von den ursprünglich 55 in der Schweiz heimischen Fischarten 32 ausgestorben oder bedroht und 9 potenziell ge-fährdet sind; lediglich 14 Arten sind noch weit verbreitet oder weisen stabile Bestände auf. Dieser bedenkliche Zustand der Fischfauna ist im Gegensatz zu den Weltmeeren nicht auf eine Überfischung zurückzuführen, sondern auf die mangelnde ökologische Qualität der Gewässer. «Den Fischen fehlt der nötige Lebensraum», sagt Hansjörg Gass-ler vom Kantonalen Fischerei-Verband und präsentiert Zahlen aus dem Kanton Basel-Stadt: Fast 30 aller Fliessgewässer sind eingedolt und damit vom Erdboden verschwunden. 58 Prozent sind stark beeinträchtigt, künstlich oder naturfremd. «Kein an-derer Lebensraum hat so unter dem Einfluss des Menschen gelitten wie die Bäche und Flüsse», sagt Gassler. Der Kantonale Fischerei-Verband Basel-Stadt arbeitet deshalb seit Jahrzehnten im Rahmen mehrerer Projekte an der Renaturierung der Gewäs-ser, der Verbesserung der Wasserqualität und der Wiederan-siedlung ausgestorbener Arten wie des Lachses. Die Sonderausstellung besteht aus den drei Blöcken «Überfi-schung», «Einheimische Fischarten und Gewässerökologie» sowie «Fischzucht». Es werden Führungen für Schulen, Jugend-gruppen, Organisationen, Vereine und Firmen angeboten. Ein Wettbewerb begleitet die Sonderausstellung. Kontakt: Hansjörg Gassler, [email protected].

Halle 4.1, Stand C1

Das Fischer-Beizli des Kantonalen Fischerei-Verbands Basel-Stadt verwöhnt die Gäste wie gewohnt während der NATUR in der Halle 4.1 mit feinen Fischmenüs und Fischknusperlis. Alle Zutaten stammen aus nachhaltigem Fischfang oder aus kontrol-liert biologischer Produktion.

www.basler-fischerei.ch

DE S.A.S. LE PRINcE ALBERT II DE MONAcO

Après des décennies de surpêche, le thon rouge est menacé de dis-parition. Des pratiques de pêche irresponsables ont depuis une quinzaine d’années réduit dra-matiquement les populations, au point de menacer la survie de l’espèce. 2010, année de la biodi-versité, fut propice pour éveiller les consciences et agir pour la sauvegarde des espèces les plus menacées, dont certaines emblé-matiques comme le thon rouge. cette mobilisation nous a appris plusieurs choses:• La première est l’importance

cruciale du travail des scienti-fiques. Toute action sérieuse et efficace doit impérativement s’appuyer sur les travaux de la communauté scientifique et sur leur présentation objective et pédagogique, apte à servir réel-lement à la prise de décision.

• La deuxième concerne la nécessité de la mobilisation des opinions publiques; les consommateurs ont ici un rôle capital à jouer. c’est en effet à eux qu’appartient le droit de consommer ou non de cet animal. Les informer et les sensibiliser doivent donc être des priorités.

• Troisième point: face à la dif-ficile élaboration de solutions politiques globales, nous ne devons pas craindre de multi-plier les initiatives complémen-taires. Je pense par exemple à la création d’aires marines protégées plus nombreuses et plus vastes, pour laquelle je

© P

alai

s Pr

inci

er

Sauvez le thon rouge!Une des espèces les plus menacées

me mobilise, en même temps que je me bats pour l’arrêt de la surpêche industrielle au thon rouge. ces aires marines protégées ont prouvé leur efficacité. Il s’agit de l’un des outils les plus pertinents pour la protection de la biodiversité, mais qui demeure encore em-bryonnaire. Je souhaite faire mon possible pour accroître les superficies concernées, et l’engagement pris à Nagoya sur le chiffre de 15% constitue une étape encourageante. Pour le thon rouge, la création de zones sanctuarisées, notam-ment celles qui peuvent être identifiées comme des zones de reproduction, paraît essen-tielle.

• La dernière est la nécessité de penser différemment nos intérêts immédiats au-delà de choix économiques à courte vue, au-delà de nos conforts et de nos habitudes, au-delà de nos égoïsmes nationaux, au-delà aussi de notre anthropo-centrisme ordinaire. Force est de constater que nos connais-sances évoluant, les constats de nos impacts irréversibles devenant de plus en plus évidents, l’opposition même entre intérêt à court terme et intérêts à long terme devient désuète.

comme toutes les évolutions en profondeur, il s’agit là d’un mou-vement à la fois économique, philosophique, moral, social et politique. L’effort à fournir s’avère difficile et complexe. Le travail sera long, mais je veux continuer à le croire possible car il est indis-pensable.

Rettet den Roten ThunfischNach Jahrzehnten der Über- fischung ist der Rote Thunfisch vom Aussterben bedroht. Wie sich Fürst Albert II. von Mona-co für wirksame Schutzmass-nahmen engagiert, wird er am 6. NATUR Kongress vom 11. Februar 2011 persönlich erläutern.

Nachhaltiger Fischfang: Schaubild aus der Sonderausstellung des Kanto-nalen Fischerei-Verbandes Basel-Stadt an der NATUR Messe.

Gewässer Nachhaltigkeit

Fisch

Mensch Einstellung

Seite 23 Magazin KONGRESS 11.2.2011

Ethik als Schlüssel zur PerfektionToyota strebt eine emissionsfreie Produktion an

6,5 Liter verbrauchte der Toyo-ta Carina II, Jahrgang 1991, den der Autor als zehnjähriges Ge-brauchtfahrzeug für wenig Geld erwarb. Es war ein grosser Kom-bi, eine komfortable Familien-kutsche mit viel Platz und einem Motor, der es dank ausgeklügel-ter elektronischer Steuerung zu Verbräuchen auf Kleinwagen-Ni-veau brachte. Trotz vieler Kilome-ter auf dem Buckel sollte er noch fünf Jahre unverwüstlich treue Dienste leisten, und es kann gut sein, dass er es irgendwo in Afri-ka noch heute tut.

VON URS FITZE Ein Toyota sei ein schlechtes Ge-schäft für die Autohändler, hiess es in den 1990er-Jahren, weil es an den Autos nie etwas zu re-parieren gab. Tatsächlich waren Verarbeitungsqualität und Halt-

barkeit der Autos der Konkurrenz weit voraus. Auch die deutsche Konkurrenz konnte damals nicht mithalten. 1990 erschien das Buch «The Ma-chine That changed the World», in dem ein Autorentrio «Toyotas Geheimwaffe im globalen Auto-krieg» erstmals detailliert be-schrieb: das «Toyota Production System». Damals war Toyota nicht einmal halb so gross wie der welt-weite Leader, General Motors. 15 Jahre später sollten die Japaner die Amerikaner überholt haben. Das Buch schlug in der Branche ein wie eine Bombe. Ganze Heer-scharen von Automanagern und Ingenieuren aus aller Welt pilger-ten nach Japan, um «TPS» oder «Kaizen», wie es auf Japanisch heisst, zu studieren – und nachzu-ahmen. Wendelin Wiedeking, Ex-Porsche-chef und bekennender Bewunderer von TPS, stellte da-

mals einen nüchternen Vergleich an: Während beim Sportwagen-hersteller ein Teil durchschnittlich 30 Tage auf Lager lag, bis es ver-baut wurde, waren es bei Toyota gerade mal drei Stunden.

Nachfrage vor Angebot«Just in time» hiess das Rezept: Je-der einzelne Arbeitsschritt in der Autoproduktion sollte nur dann erfolgen, wenn es eine Nachfrage dafür gab. Entwickelt wurde TPS in den 1950er-Jahren. Damals be-suchte eine japanische Delegation die Ford-Werke in den Vereinig-ten Staaten. Henry Ford hatte schon vor dem Ersten Weltkrieg mit der Massenproduktion von Autos am Fliessband begonnen. Man war durchaus beeindruckt. Doch die Ford-Philosophie, auf Teufel komm raus zu produzieren, um dann die Autos ab Stange in den Markt zu drücken, erschien

ineffizient. Beim Anblick eines Getränkeautomaten in einem Restaurant, der den Kaffee nur auf Verlangen ausspuckte, soll es den Japanern gedämmert haben: Wenn ein Fertigprodukt genau in dem Augenblick zur Verfügung steht, in dem es nachgefragt wird, lassen sich nicht nur Lagerkosten praktisch eliminieren, sondern ganze Produktionsabläufe auf den effizientesten Punkt bringen. Die Idee war genial. Doch die Umsetzung in einem hochkom-plexen Produktionssystem mit Tausenden von Arbeitsschritten erforderte ein Mass an Zusam-menarbeit und Perfektion, wie es bislang undenkbar gewesen war. «Um so hohe Anforderungen zu erfüllen, braucht es eine Unter-nehmensethik, die jeder Mitar-beiterin und jedem Mitarbeiter in Fleisch und Blut übergegangen ist», sagt der Volkswirt Helmut

7-Korn-Brot

Apfelsaft

Karotten MinzensirupMischsalat

Vacherin Fribourgeois

Milch

Birnensaft

Blumenkohl

Eier

Essiggurken

GetrockneteTomaten

Knäckebrot

Kräutersalz

Pumpernickel

Hülsen-früchte

Butterzopf

RisottoCiabatta

Tomatensaft

Nusskäse

Haferfl ocken

Joghurt

Karottensaft

Kartoffeln

Kiwi

Gruyère

Margerite

CrunchyMüesli

Müesli

NüsslisalatOlivenöl

extra vergine

Orangen

Penne Rigate

Tee

Studentenbrot

Basilikum-sauce

Urbrot

Halbweissbrot

Zitronen

BergkäseLe Chalotet

Mehl

Kartoffeln

Akazienhonig

Orangensaft

Über 600 Bio-Produkte: Kein Wunder, passen nicht alle auf diese Seite. Bio Natur Plus – natürlich das Beste.

Bio Natur PlusWas von Natur

aus gut ist, kann

der Mensch nicht

verbessern. Bio Natur Plus

bietet zu 100 % natürliche, mit

vollem Respekt für die Um-

welt hergestellte Produkte

für eine biologisch reine und

gesunde Ernährung.

Foto

: Toy

ota

Noch hat das «Toyota Produc-tion System» das Umweltziel «Zero Emission» nicht erreicht.

Seite 24 Seite 25 Magazin Magazin

Wohlstand ohne Wachstum«Wir leben weit über unsere Verhältnisse»

Wir verbrauchen heute mehr Ressourcen, als uns langfristig zur Verfügung stehen. Was ist angesichts billiger Energiepreise und eines Wirtschaftssystems, das Wachstum ins Zentrum sei-ner Aktivitäten stellt, zu tun? Über diese Frage diskutierten der Wissenschaftler, Politiker und Naturphilosoph Ernst Ulrich von Weizsäcker, Swisscom-Konzern-chef Carsten Schloter und Daniel Wiener, Ökologe, Journalist und Geschäftsleiter von ecos.

INTERVIEW: DANIEL WIENER

Daniel Wiener (DW): Herr von Weizsäcker, seit vielen Jahrzehn-ten kämpfen Sie gegen die ungezü-gelte Verschwendung natürlicher Ressourcen. Doch der Energie- und Naturverbrauch steigt und steigt. Und es sieht nicht so aus, als ob die Politik kurz- bis mittel-fristig eine Trendwende einläuten wird. Ist das nicht frustrierend?Ernst Ulrich von Weizsäcker: Ein bisschen schon. Wenigstens sind die Ursachen der Verschwendung mittlerweile bekannt: Energie und Ressourcen sind viel zu billig. In den vergangenen 200 Jahren sind die realen Energiepreise im Durchschnitt gesunken und nicht etwa gestiegen. Man darf sich dann nicht wundern, wenn die wirtschaftliche Entwicklung mas-senweise Natur verbraucht. Carsten Schloter: Herr von Weiz-säcker hat recht. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass ein Liter cola teurer ist als ein Liter Ben-zin, muss ich sagen: Das kann nicht sein! Treibstoff wurde viel zu lange viel zu billig abgegeben. Die Automobilindustrie hatte keinerlei Anreize, sparsame Au-tos herzustellen, und auch die Konsumenten haben sich gefreut und die Spritschleudern gekauft.

DW: Unsere Gesellschaft hängt aber am Tropf der fossilen Ener-gieträger. Was schlagen Sie vor?von Weizsäcker: Wir müssen das Wirtschaftswachstum vom Res-sourcen- und Naturverbrauch

abkoppeln. Das funktioniert nur, wenn wir den Preis für Energie erhöhen.

DW: Und wie teuer muss ein Liter Benzin sein, damit wir diese Ab-kopplung erreichen?von Weizsäcker: Diese Frage wird mir immer wieder gestellt. Und ich gebe darauf keine Antwort. Ich möchte aber einen anderen Vorschlag machen: Jedes Jahr sollen die Energiepreise immer gerade so stark angehoben wer-den, wie die Energieeffizienz im Vorjahr gestiegen ist. Wenn also die Energieeffizienz der Schweizer Autoflotte im Jahr 2010 um 1,6 Prozent zugenommen hat, wird das Benzin im Jahr 2011 automa-tisch um 1,6 Prozent plus Infla- tion teurer. Das ist auch halbwegs sozialverträglich, weil die Ener-gie nur in dem Umfang verteuert wird, in welchem wir durch mehr Effizienz weniger verbrauchen.

DW: Was erhoffen Sie sich von dieser Massnahme?von Weizsäcker: Jeder Konsu-ment, jede Konsumentin, jeder Autohersteller und Händler be-kommt klare Rahmenbedingun-gen und weiss: Das ist ab jetzt der Trend beim Energiepreis.

Ich vermute, dass dies zu einer Art Selbstbeschleunigung führt, vergleichbar mit der Entwicklung der Arbeitsproduktivität und des Bruttolohns. Die Arbeitsprodukti-vität hat sich im Laufe der Indust-rialisierung etwa verzwanzigfacht. Gleichzeitig sind die Bruttolohn-kosten um das Zwanzigfache gestiegen. Das war eine glückli-che Dynamik der gegenseitigen Beschleunigung. Beim Natur-verbrauch ist eine vergleichbare Dynamik ausgeblieben. Ich nenne das gerne das leninistische Poli-tikversagen. Lenin hatte die Idee,

dass Energie, Wasser und Brot praktisch kostenlos sein sollen. Die Folge davon war eine giganti-sche Verschwendung von Energie, Wasser und Brot.

DW: Der Energieverbrauch wird teurer, wenn sich Herr von Weiz-säcker durchsetzt. Herr Schloter, was würde es für die Swisscom be-deuten, wenn sich der Strompreis verdoppeln würde? Immerhin sind Sie CEO eines Unternehmens, das zu den zehn grössten Stromver-brauchern der Schweiz zählt.Schloter: Swisscom deckt ihren Strombedarf ausschliesslich aus erneuerbaren einheimischen Energiequellen. Gleichzeitig sind wir die grösste Bezügerin von Wind- und Solarenergie in der Schweiz. Wir nehmen damit be-wusst in Kauf, Strom teurer einzu-

kaufen. Zudem versuchen wir, den Energieverbrauch zu reduzieren und die Energieeffizienz zu erhö-hen.

DW: Stellen Sie sich vor, Sie müssten bei Economiesuisse, dem Dachverband der Schweizer Wirtschaft, die Forderungen von Herrn von Weizsäcker vorstellen. Wie würden Ihre Kolleginnen und Kollegen reagieren?Schloter: Die grosse Mehrheit der Unternehmerinnen und Unter-nehmer vertritt nach wie vor die Meinung, dass man die Märkte so wenig wie möglich regulieren soll-te. Die bewusste Steuerung der Energiepreise ist eine Form der Regulierung. Und weil die Beur-teilung einer solchen Massnahme oft nach politisch-ideologischen Dogmen erfolgt, unterstelle ich

KONGRESS 11.2.2011 KONGRESS 11.2.2011

Becker, Leiter des Institutes für Wirtschaftsanalyse und Kommu-nikation in München und Autor des Buches «Phänomen Toyota: Erfolgsfaktor Ethik».

Keine VerschwendungBecker beschreibt das Toyota-Mo-dell so: «Preussisch, diszipliniert, mit einer straffen, autoritären Führung, einem Mönchsorden nicht unähnlich.» Im Zentrum ste-he dabei die Schulung, in der die Toyota-Philosophie auf allen Stu-fen intensiv vermittelt werde. Die oberste Maxime ist die Vermei-dung jeglicher Verschwendung, sei es beim Materialverbrauch, sei es beim zeitlichen Aufwand während der Montage. Zum Beispiel in einem der mo-dernsten Toyota-Werke im fran-zösischen Valenciennes, wo das Modell Yaris gebaut wird: Vier bis sechs Wochen werden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter eingeschult, bevor sie eine Aufgabe am Montageband über-nehmen. Eine zentrale Rolle spielt dabei das japanische Wort «Jido-

ka». Es bedeutet «Automatisa- tion mit menschlichem Antlitz». Die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter sollen sich nicht als anony-me Rädchen in einem undurch-schaubaren Räderwerk fühlen («Bieg das Blech und denk dir nichts dabei», wie es bei Ford ge-heissen hatte), sondern sich aktiv beteiligen am Unternehmensziel der «kontinuierlichen Verbesse-rung». Das kann etwa der Um-stand sein, dass ein Mitarbeiter zwei Wege zurücklegen muss,

um ein bestimmtes Werkzeug zu behändigen, eine vermeintli-che Kleinigkeit, die in der Sum-me grosse Auswirkungen haben kann. Verbesserungsvorschläge sind deshalb ausdrücklich er-wünscht. Das hat zweierlei posi-tive Effekte: Die Produktion wird laufend perfektioniert, Motiva- tion und Wertschätzung der Leute am Band werden es ebenso. Das

System funktioniere in Europa genau gleich wie in Japan, ver-sichert François-Régis cuminal, Abteilungsleiter Kommunikation und Planung.

Kontinuierliche VerbesserungVermeidung von Verschwendung meint bei Toyota zunehmend auch die Umwelt. Im vor zehn Jahren gebauten Yaris-Werk in Valenciennes sind seit Eröffnung Energie- und Wasserverbrauch pro produziertem Fahrzeug um mehr als die Hälfte gesunken, sämtlicher Abfall wird heute re-zykliert oder als Energiequelle genutzt, und mit der Nutzung der Sonnenkraft zur Stromproduktion soll die Energieversorgung für das Werk autarker werden. Vision ist die «emissionsfreie Fabrik», an deren Umsetzung in fünf Pilot-werken weltweit, darunter jenem in Valenciennes, gearbeitet wird. Davon sei man noch ein grosses Stück entfernt, räumt cuminal ein, «aber diese Vision passt gut zur Toyota-Philosophie der kontinuierlichen Verbesserung».

Im Einklang mit der Natur und trotzdem mühelos mobil. Das ist das einmalige FLYER-Lebensgefühl.Sie treten in die Pedale und der lautlose Elektromotor verstärkt Ihre Muskelkraft – und zwar sodosiert, wie Sie es wollen. Das original Schweizer Elektrofahrrad FLYER gibt’s in verschiedenenModellreihen. Testen Sie bei einer Probefahrt, mit welchem FLYER Sie glücklich werden.

Biketec AG | Schwende 1 | CH-4950 Huttwil /BETel. +41 (0)62 959 55 55 | [email protected]

www.flyer.ch

COMEand SEE

Die Neuheiten 2011 an der

twoo4.–13. 2. 2011, Messe Basel,

Halle 2.0, Stand D03

«FLYER fahren macht glücklich!»«FLYER fahren macht glücklich!»

NaturMagazin_203x145.qxd 5.1.2011 11:39 Uhr Seite 1

Skyline von Hong Kong: «Solange der Nachholbedarf in den Entwicklungslän-dern derart gross ist, macht Wachstum auf globaler Ebene durchaus einen ge-wissen Sinn – vorausgesetzt, die Energieeffizienz wird konsequent gefördert.»

Die oberste Maxime ist die Vermeidung jeglicher Verschwendung.

Ab 2012 soll in Valenciennes der erste Toyota-Kleinwagen mit Hyb-ridantrieb gebaut werden – auch hier ein kleiner Schritt zum «emis-sionsfreien Auto», einem weite-ren Umweltziel von Toyota. Diese hehren Ziele können indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass Toyota im Wettbewerb der Autohersteller zunehmend unter Druck gerät. Für Helmut Becker ist der Konzern Opfer seines eigenen Erfolges geworden. «Man ist die Nummer eins geworden und ist dabei viel zu rasch gewachsen. Der so wichtige Faktor Ausbildung kam viel zu kurz.» Abschreiben möch-te Becker Toyota damit noch lange nicht. «Nachdem man jahrelang den Mund sehr voll genommen hat, ist jetzt kaum mehr etwas zu hören aus der Konzernzentrale.» Das sei ein gutes Zeichen. Oder, wie es François-Regis cuminal formuliert: «Die Qualitätsproble-me der jüngeren Vergangenheit haben uns gelehrt, dass wir uns wieder ganz auf die TPS-Grund-prinzipien besinnen müssen. Da-rauf konzentrieren wir uns jetzt.»

«Der Anstieg des Energie-preises kann eine grosse Chance für ein Land sein.»

E.U. von Weizsäcker

Foto

: D. W

iene

r

Seite 26 Seite 27 Magazin MagazinKONGRESS 11.2.2011 KONGRESS 11.2.2011

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Keynote-Redner am NATUR Kongress: «Ich kann mir eine Welt ohne Wirtschaftswachstum gut vorstellen.»

Carsten Schloter, CEO Swisscom: «Die Angst der Wirtschaft besteht darin, dass die Regulierungen ausufern könnten und eine Eigendynamik in Gang gesetzt wird, bei der das Rad überdreht wird.»

Telefon- und Video-konferenzen statt CO2Dieses Gespräch wurde mit-tels der Kommunikationslö-sung WebEx von Swisscom durchgeführt. Telefon- und Videokonferenzen sparen Zeit und Ressourcen. Sie sind mindestens 80 Prozent klimafreundlicher als eine Geschäftsreise mit Zug oder Auto.

www.swisscom.ch/myclimate

jetzt einmal, dass eine ablehnen-de Haltung überwiegen wird. Als Individuum kann man dagegen nur mit Herrn von Weizsäcker einverstanden sein. Man könnte sogar kritisieren, dass die Mass-nahmen viel zu kulant sind. von Weizsäcker: Das finde ich grossartig! Von dieser Seite lasse ich mich sehr gerne kritisieren.

DW: Wenn ein Staat seine Ener-giepreise erhöhen will, stehen so-fort die Gegner auf der Matte und argumentieren, dass eine solche Massnahme zu massiven Wett-bewerbsnachteilen führen würde. Schloter: Dieses Argument ist simpel und kommt immer wieder, aber es ist ein dummes Argument. Wenn sich der Preis für Strom oder Treibstoff erhöht, schaut die Wirtschaft doch nicht ohn-mächtig zu! Man wird vielmehr die Fahrzeugflotten anpassen, man wird schneller energieeffi-zientere Fahrzeuge beschaffen, um dafür zu sorgen, dass trotz des Anstieges des Energiepreises die Gesamtkosten für das Unter-nehmen nicht zunehmen. Das ist nichts anderes als ein Anreiz zur Innovation. von Weizsäcker: Der Anstieg des Energiepreises kann eine grosse chance für ein Land sein. Die Japaner haben beispielsweise aus Sorge vor ihrer überhöh-

ten Abhängigkeit von Energie-importen in den 1970er-Jahren den Industriestrompreis und den Benzinpreis drastisch er-höht. Die Folge davon war, dass die energieintensive Herstellung von Aluminium aus Bauxit Japan verlassen hat. Aber das war ein Segen für das Land. Denn das frei gewordene Kapital floss in neue Technologien. Man hat den Su-perschnellzug entwickelt, man hat die fünfte computergene-ration entwickelt, man hat die Digitalkamera erfunden und her-gestellt. Nach 15 Jahren Hoch-preispolitik im Bereich Energie war Japan technologisch führend in vielen Bereichen – und sie war lange Zeit die ökonomisch robus-teste Nation der Welt.

DW: Ich stelle immer wieder fest, dass sehr gute Lösungen entwi-ckelt werden, die von Personen aus Wissenschaft und Wirtschaft wohlwollend aufgenommen wer-den. Aber wieso setzen sich diese Ideen nicht durch? Schloter: Das ist eine Frage des Vertrauens. Warum sind Unter-nehmer grundsätzlich gegen Re-gulierungen? Nicht aus innerer Überzeugung, dass jede Form der Regulierung schlecht ist. Je-der weiss, dass eine Welt ohne Auflagen eine furchtbare Welt wäre. Die durchaus legitime und

gerechtfertigte Angst der Wirt-schaft besteht darin, dass die Regulierungen ausufern könnten und eine Eigendynamik in Gang gesetzt wird, bei der das Rad überdreht wird. von Weizsäcker: Die Steigerung der Energieeffizienz darf nicht über Tausende Einzelvorschrif-ten für Kaffeemaschinen, Autos, Häuser, Regenschirme und so weiter erfolgen. Das würde der Wirtschaft tatsächlich den Hals zuschnüren. Eine langfristige Ver-teuerung des Energieverbrauchs, wie ich sie vorgeschlagen habe, würde dagegen die Innovations-bereitschaft und die Innovations-kraft der Wirtschaft stärken und Vertrauen schaffen. Es wäre die-jenige Form der Regulierung, die der Privatwirtschaft den grösst-möglichen Spielraum erlaubt. DW: Beruhigt Sie das, Herr Schlo-ter?Schloter: Wenn man den Vor-schlag der Wirtschaft glaubwür-dig darstellt und auf den Wust von Einzelregulierungen, der bereits heute existiert, verzichtet, dann ist eine entsprechende Debatte politisch führbar. Die Regulierung muss aber kalkulierbar sein und der Preis für Strom und Treibstof-fe vorhersehbar. Der Albtraum eines jeden Unternehmers ist die Pandorabüchse der Regulierung, die Angst, dass über Nacht neue Vorschriften dazukommen.

DW: Nehmen wir an, die Weltge-meinschaft einigt sich darauf, den Energieverbrauch kontinuierlich zu verteuern. Weil dieses System das zwanghafte Wirtschafts-wachstum aber nicht begrenzt, sondern im Gegenteil noch anhei-zen könnte, sind irgendwann alle Ressourcen aufgebraucht. Wie gehen Sie damit um?von Weizsäcker: Diese Frage war unvermeidlich! Der Sozialwissen-schaftler und Publizist Meinhard Miegel hat diese Thematik in seinem Buch «Exit – Wohlstand ohne Wachstum» auf Buches-grösse aufgeweitet. Er zeigt, dass Wachstum um jeden Preis lang-

fristig nicht mehr möglich sein wird, Wohlstand dagegen schon. Ich bin einerseits optimistischer als Miegel, weil er das unglaublich grosse Potenzial der Erhöhung der Ressourcenproduktivität gar nicht erwähnt. Auf der anderen Seite bin ich mit ihm völlig einig, dass Suffizienz – die Genügsamkeit – ir-gendwann zivilisatorisch erforder-lich wird. Genügsamkeit ist aber nur dann zumutbar, wenn es auf der Welt gerecht zugeht, wobei ich mit Gerechtigkeit keineswegs Gleichverteilung meine. Wenn die Superreichen den Superarmen sagen, ihr müsst genügsam sein, geht das schief. Je ungerechter die Gesellschaften sind, desto geringer ist das gegenseitige Ver-trauen.Schloter: Wenn es um die eigenen Interessen geht, handelt jeder wie der grösste Kapitalist, egal ob er dem linken oder rechten politi-schen Lager angehört. Ich finde es schade, dass fast niemand aus Politik und Wirtschaft den Mut hat, der Bevölkerung zu sagen: Liebe Leute, wir leben weit über unsere Verhältnisse. Das gesamte Wirtschafts- und Konsumwachs-tum wurde und wird über eine stets zunehmende übermässige Verschuldung künstlich finanziert. Wachstum auf Pump ist aber nicht nachhaltig! Wir müssten eigent-lich zunächst einmal unsere Schul-den abbauen. Das gilt für alle Län-der, nicht nur für Griechenland und Irland. Wir haben heute eine Verschuldungsquote, die einer Inflation nicht standhalten wür-de. Das gilt übrigens auch für die Privathaushalte. Wir belügen uns auch bei den Pensionskassen. Die Auszahlungen basieren darauf, dass es möglich ist, mit einer risi-koarmen Anlagestrategie, die nur zu einem kleinen Teil auf Aktien basiert, im langjährigen Durch-schnitt vier Prozent Rendite zu erzielen. Das ist Wahnsinn!

DW: Können Sie sich vorstellen, Herr Schloter, in einer Welt ohne Wirtschaftswachstum erfolg-reich eine Aktiengesellschaft zu führen?Schloter: Ein Unternehmen an der Börse kann sich durchaus in einer solchen Welt zurechtfinden. Es muss einfach eine bestimmte Art von Aktionären anziehen. Es gibt nämlich durchaus Aktionä-

re, denen es überhaupt nicht auf die Entwicklung des Aktienkurses ankommt; wenn der Aktienkurs stabil bleibt, sind sie zufrieden. Hauptsache, das Unternehmen hat eine kontinuierliche und stabi-le Rendite. Swisscom ist beispiels-weise ein stabiles Unternehmen, das kaum noch wächst. Es gibt auch keine Wachstumsfantasien. Dennoch bietet Swisscom dem Aktionär eine (Direkt)rendite von rund sechs Prozent, und das ist doch auch schon was. Wenn ein Unternehmen dagegen durch be-stimmte Aktivitäten Wachstums-fantasie erzeugt, dann wird es frü-her oder später am Aktienmarkt abgestraft. Deshalb muss man sich als Unternehmer sehr gut überlegen, was man den Aktio-nären gegenüber kommuniziert, welche Erwartungen man weckt.

DW: Ist die Swisscom überhaupt nicht auf Wachstum ausgerichtet?Schloter: Es ist nicht unser primä-res Verständnis.

DW: Können Sie sich vorstellen, dass unser heutiges Wirtschafts-system ohne quantitatives Wachs-tum im engeren Sinn auskommt? Schloter: Es fällt schwer, sich das

vorzustellen. Das ganze System ist auf dieses Wachstum ausgerich-tet. Und solange der Nachholbe-darf in den Entwicklungsländern derart gross ist, macht Wachstum auf globaler Ebene durchaus ei-nen gewissen Sinn – vorausge-setzt, die Energieeffizienz wird konsequent gefördert. Sonst passieren die gleichen Fehler wie bei uns.

DW: Sehen Sie das auch so, Herr von Weizsäcker? von Weizsäcker: Ich kann mir eine Welt ohne Wirtschaftswachstum gut vorstellen. Allerdings sehe ich auch die Probleme. Wenn sich eine Firma so vernünftig verhält wie die Swisscom, kann es passie-ren, dass sie auf den Finanzmärk-ten zum Übernahmekandidaten wird, und zwar von gierigen Inves-toren, welche denken, sie könn-ten diese relativ billigen Aktien einfach übernehmen und dann daraus ein hochprofitables Un-ternehmen machen. Ein grosses Problem ist die enge Koppelung des Wachstums an die Beschäf-tigungsquote. In der Politik ist Beschäftigung eines der ganz grossen Heiligtümer. Jeder zu-sätzliche Verkehrsunfall erzeugt mehr Bruttosozialprodukt und mehr Beschäftigung. Das Wachs-tum ist also keineswegs an mehr Glück gekoppelt – im Gegenteil. Einem neuen Wirtschaftssystem muss daher die Abkoppelung des Wachstums von der Beschäfti-gung zugrunde liegen.

DW: Wie sieht die Welt in 50 Jah-ren aus?von Weizsäcker: Ich bin kein Pro-phet. Wenn alles gut geht, werden grosse Kriege vermieden und die globale Erwärmung angehalten. Und zwar mit grossartiger neu-er Technologie und besonnenen Kulturen.

DW: Ich bedanke mich herzlich für dieses Gespräch!

TExTDOKUMENTATION: GREGOR KLAUS

Die besten Natur–, Tier– und Umweltfilme… …im Messekino der NATUR 2011! fasziNATUR vom 10. – 13. Februar 2011Kongresszentrum Basel, Raum Sidney / Programm siehe Seite 12

fasziNATUR 2011…präsentiert vomNaturama Aargau – das Museum und mehr

Das Naturama in Aarau bietet mit einer faszinierenden Dauerausstellung, Veranstaltungen und herausragenden Sonderausstellungen interessante und lehrreiche Erlebnisse für die ganze Familie.

Neue Sonderausstellung ab 4. März 2011:

geliebt verhätschelt verstossen - unsere HaustiereBehaart, gefiedert, glatthäutig und geschuppt begleiten sie die Menschen seit Jahrtausenden.

Mehr Informationen unter www.naturama.ch. Naturama Aargau, Bahnhofplatz, 5000 Aarau

Foto

: Mer

lin L

euen

berg

er

Foto

: Mar

co N

ietli

sbac

h

«Wenn sich der Preis für Strom oder Treibstoff er-höht, wird die Wirtschaft die Fahrzeugflotten anpassen.»

C. Schloter

«Wir müssen das Wirt-schaftswachstum vom Ressourcen- und Natur-verbrauch abkoppeln.»

E.U. von Weizsäcker

Seite 28 Seite 29 Magazin Magazin

Testessen mit Tanja Grandits, Gault-Millau-Aufsteigerin 2010.

Bio und Saisonales auf SterneniveauTanja Grandits komponiert das NATUR Gala-Menü

Ein inspirierendes Buffet aus nachhaltig erzeugten Rohstof-fen zu kreieren, ist in der kalten Jahreszeit keine Kleinigkeit. Tanja Grandits vom Basler Restaurant Stucki meistert die Herausforde-rung grandios – denn auch privat ist Bio für sie ein Muss.

VON PIETER POLDERVAART

Schwarz in schwarz, die Haare streng nach hinten gebunden, steht Tanja Grandits in der Küche des Restaurants Stucki auf dem Basler Bruderholz und tranchiert ein teegepökeltes Rindsfilet aus dem Baselbiet: «Grüner Tee, brauner Zucker, Limetten, cognac und Meersalz», zählt die Basler Spitzenköchin die Zutaten für das selbst präparierte Fleischstück auf. Eine Stunde später wird das Filet als eine von fünf Vorspeisen vor-gekostet. Zwei zarte, aromatische Tranchen liegen in einem hoch-randigen Glas auf einem Bett von Granatapfel-Sellerietaboulé. Die Vorspeise mundet dem Testpubli-kum ausgezeichnet und ist damit gesetzt für die NATUR Gala, die am 11. Februar einen ersten Hö-hepunkt der NATUR markiert.Sämtliche Gerichte für das Gala-Buffet hat Grandits selbst entwi-ckelt. Beim Probeessen geht es unter anderem darum, sicherzu-stellen, dass die delikaten Krea-tionen auch für 500 Personen an einem Buffet realisiert werden können, dass die Rohstoffe verfüg-bar und beispielsweise komplizier-te Macchiatos umsetzbar sind. Die Verantwortung fürs Buffet über-nimmt Sven Ziemendorf, Küchen-chef vom Swissôtel Le Plaza.

Konzentration purEin Dutzend Köche sind im Stucki am Werk, doch von Kommando-ton keine Spur: «Ich achte auf ein kollegiales Klima ohne die harten Hierarchien, wie man sie in unse-rer Branche so häufig kennt», er-klärt Grandits. Sie selbst sei zwar chaotisch und immer mit zehn Dingen gleichzeitig beschäftigt, doch die Arbeit selbst verlange

Konzentration. Das Menü werde frühzeitig vorbesprochen, jeder Mitarbeiter wisse, was er dazu beitragen müsse. Und jeder hat seinen festen Arbeitsplatz. Der-jenige der chefin ist so unschein-bar wie die anderen, einzig eine Zeichnung ihrer fünfjährigen Tochter Emma schmückt den chromstahlschrank. Auf dem Schneidbrett liegt Grandits� japa-nisches Messer – «mein Lieblings-werkzeug, ein Geschenk meines Manns vor elf Jahren».

Glas als ClouNicht nur das Rindsfilet wird beim Probeessen im Glas aufgetragen, immer wieder wird ein Gang im Glas gereicht, seis im Weck- oder im doppelwandigen Bodumglas. «Das Material ist schön und es hat viele Vorzüge», schwärmt Grandits. «Die Suppe etwa bleibt länger warm, lässt sich gar in die Hand nehmen. Desserts brauchen weniger Bindemittel, da sie im Glas stabiler sind. Und sie lassen sich schichten, eine Augenwei-de.» Tatsächlich ist der Grüntee-cheesecake ein Genuss, der alle Sinne anspricht: Oben und ganz am Boden ein Birnencoulis, da-zwischen liegt eine Schicht Maca-damianüsse, die vom cheesecake umfasst wird.

Bio ist AlltagExotik ist bei Grandits nicht Selbstzweck: Kardamom passt wunderbar zum bodenständigen Lauchrisotto, das Ananasrelish nimmt den süsslichen Abgang des Schweizer Bergkäses auf – Expe-rimente, die sich beim Probees-sen bewähren. Ein Experiment ist auch das NATUR Gala-Menü für 500 Gäste. Im Stucki arbeitet Grandits zwar regelmässig mit Bio-Lebensmitteln, der Spitzenbe-trieb hat auch etliche Bio-Weine auf der Karte stehen. In der kalten Saison ausschliesslich regional, bio und fairtrade zu kochen, ist dennoch kein Kinkerlitzchen. Aber das Thema liegt Grandits am Her-zen: «Auch für mich daheim und für meine Familie koche ich bio.»

GALA 11.2.2011 GALA 11.2.2011

Das NATUR Gala-Menü, kreiert von Tanja GranditsVorspeisen• Bio-Zander-Vanille-ceviche mit Avocadocrème und Gelbwurz-

Murukku• Karotten-Kokos-Macchiato mit Kreuzkümmelgremolata• Ziegenfrischkäsekuchen mit Dörraprikosen, Langpfeffer und Oliven-

marmelade• Teegepökeltes Rindsfilet mit Granatapfel-Sellerietaboulé• Bio-crevette zitruskonfiert mit Gemüsepickles und Raz-el-

Hanout-MousseHauptgänge• Linsen-Pastinakencurry mit Kokoscouscous und Korianderchutney• Kalbsschulter Soja-Zimt-glasiert mit rotem Zwiebelcake und Sellerie-

pürée• Lamm-Erdnuss-Tagine mit Orangenbasmati und chermoula• Bio-Lachs Sternanis-glasiert mit Fenchelsauerkraut und

Sesamkartoffeln• Lauchrisotto (Slow Food) mit Kardamom, Schweizer Bergkäse (ciro-

né) und AnanasrelishDesserts• Schokoladen-chilimousse-cake mit Mangomascarpone• Gewürz-crème-brûlée mit Safran-Blutorangengelée• Joghurt-Ingwer-Pannacotta mit Kurkuma-Ananaskompott und

Sesamkrokant• Grüntee-Birnen-cheesecake mit Macadamianüssen• Weisse Schokoladen-Kaffeecrème mit Vanille-Bananensalsa

Dazu serviert DELINAT die Bio-Weine Pasión Delinat La Mancha und Rio Galia Vendimia Seleccionada VdT de castilla y León.

(Änderungen vorbehalten)Eintritt an Abendkasse: CHF 97.- pro Person inkl. Apéro, Bühnenshow, Gourmet-Buffet und Getränke

Foto

: Mar

co N

ietli

sbac

h

Seite 30 Seite 31 Magazin MagazinGALA 11.2.2011 GALA 11.2.2011

Junge Initiativen für NachhaltigkeitPrix NATURE Swisscanto «Generation Zukunft»

Der «Prix NATURE Swisscanto» prämiert 2011 zum zweiten Mal Eingaben in der Kategorie «Ge-neration Zukunft». Sieben inno-vative Projekte auf der Shortlist der Preiskategorie «Generation Zukunft» zeigen, wie diese Tä-tigkeiten nachhaltiger gestaltet werden können.

VON PIETER POLDERVAART

Ferienplanung nach CO2Die Planung von Ferien ist häufig fast so spannend wie der Urlaub selbst. Doch wer die Anreise zur gewählten Destination selbst bu-chen will, verbringt meist Stunden damit, eine passende und mög-lichst günstige Route zu finden. Umweltbewusste Zeitgenossen überlegen sich zudem, welches Verkehrsmittel am umweltver-träglichsten abschneidet. Wie kompliziert die Reiseplanung trotz

Internet ist, musste auch Jochen Mundinger erfahren, als er vor fünf Jahren seine Reise an einen Mathematikkongress buchen wollte und dafür mehrere Stun-den im Internet verbrachte. «Das motivierte mich, eine Internet-Plattform zu entwickeln, die alle Ansprüche von umweltbewusst Reisenden erfüllt», so Mundin-ger. Das Tool www.routerank.com berechnet neben Preis und Zeit-aufwand der Reisen in PW, Bus, Bahn oder Flugzeug auch, welche cO2-Emissionen je nach Wahl des Verkehrsträgers entstehen. Wer klimaneutral reisen will, erhält die Möglichkeit geboten, seine cO2-Emissionen direkt über die Stif-tung Myclimate zu kompensieren.

Sonnenstrom für Woody AllenZumindest Reisen im Kopf unter-nehmen auch die Gäste des «ci-néma Solaire»: Der Berner Reto

Schmid und der Winterthurer christof Seiler radeln mit je ei-nem Veloanhänger an Orte, wo es sonst kein Kino gibt, und prä-sentieren selten gezeigte Streifen etwa von Woody Allen. Die Ener-gie für die Projektion sammeln sie tagsüber mit ebenfalls mitgeführ-ten Solarpanels ein und speichern den Strom in Batterien. «Das wahrscheinlich kleinste Open-Air-Kino der Schweiz weckt die Neugierde an der Solartechnolo-gie und ist für die regionalen Ener-gieversorger eine Möglichkeit, auf ihre erneuerbaren Produkte aufmerksam zu machen», erklärt Schmid, der daneben gemeinsam mit einer Firma eine energieeffi-ziente Dusche entwickelt.

Beim Essen ans Klima denkenDer Zürcher Verein Eaternity bei-spielsweise will die Öffentlichkeit fürs klimabewusste Essen sensi-

bilisieren. Dazu entwickelte der Vereinsvorstand cO2-optimierte Menüs, welche die ETH-Mensa während dreier Wochen anbot. Diese setzten beispielsweise auf Kartoffelcurry statt Reis, im Win-ter auf Nüssli- statt Eisbergsalat oder auf Kokosmilch statt Rahm. «Besonders klimawirksam ist es, tierische durch pflanzliche Zu-taten zu ersetzen und saisonal zu planen», so Judith Ellens von Eaternity. Berechnungen hätten gezeigt, dass ein cO2-optimiertes vegetarisches Menü mindestens 30 Prozent besser abschneidet als ein konventionelles Vegi-Gericht und sogar 70 Prozent umwelt-schonender ist als ein herkömm-liches Fleischgericht. Im Frühling stellt Eaternity im Internet einen cO2-Rechner online, mit dem die unterschiedliche Klimabelastung einzelner Menüs abgefragt wer-den kann.

Fisch frisch vom DachBesonders gut abschneiden dürfte in diesem cO2-Rechner Fisch aus einheimischer Aquakultur. Eine solche – kombiniert mit Gewächs-häusern – will das Unternehmen UrbanFarmers lancieren, und zwar nicht auf der grünen Wiese oder in Industriequartieren, sondern wenn möglich auf Flachdächern in Städten. Entscheidend ist, dass die Gewächshäuser über einen geschlossenen Wasserkreislauf verfügen. Denn die Abfälle der Fischzucht dienen als Düngemittel für Gemüse, das in der gleichen Anlage produziert wird. «Durch die lokale Erzeugung verkürzen wir die Warenlogistik und schaffen Arbeitsplätze», erklärt Geschäfts-führer Roman Gaus. Geplant sei, sich in Genossenschaften zu or-ganisieren, um die Investitionen zu schultern und gleichzeitig den Absatz sicherzustellen.

Trinkwasser dank SonnenlichtWährend in unseren Breitengra-den Sonnenenergie häufig noch

als Spielerei abgetan wird, kann Solartechnologie im Süden ent-scheidend zur Lebensqualität bei-tragen oder sogar Leben retten: Das Institut für Solartechnik an der Hochschule Rapperswil entwickel-te den «SwissWaterKiosk». Ziel ist es, ohne die Zuhilfenahme fossiler Energie oder chemikalien aus ver-schmutztem Wasser Trinkwasser zu generieren. Das Ausgangswas-ser wird grob gefiltert und dann mit einem Wärmetauscher auf 65 Grad erhitzt. Anschliessend fliesst es direkt in den Sonnen-kollektor, wo es bei 82 Grad des-infiziert wird, denn abkochen bei 100 Grad ist laut Fachleuten nicht nötig. Die Technologie ist nicht nur preiswert, sondern sie wird auch von der Bevölkerung akzeptiert, wie Pilotanlagen in Bangladesh, Tansania und Mozambique zei-gen. «Bis Ende 2011 wollen wir das Modell optimieren, damit anschliessend Hilfswerke, Private und Regierungen die Idee über-nehmen können», so Projektleiter Lars Konersmann.

Milch neu verpacktWeniger mit Lebensmitteln als mit deren Verpackung beschäf-tigt sich Gabi Lunkenheimer. Sie entwickelte Verpackungen für Past- und UHT-Milch, die je nach Füllmenge faltbar sind. Mit 0,1 Millimeter Wandstärke ist der Materialaufwand minimal, reicht aber aus, um die Stabilität zu gewährleisten. Anstelle einer Etikette werden die Inhaltsan-gaben direkt auf die Hülle auf-gebracht. Innovativ ist auch der Verschluss, eine Kugel im In-nern der Verpackung, die beim Ausgiessen die Öffnung freigibt und sie beim Schliessen wieder abdichtet. «Das Design eignet sich nicht nur für Milch, sondern auch für andere Verpackungen von Food und Non-Food», er-klärt Tüftlerin Gabi Lunkenhei-mer. Denn die Faltbarkeit redu-ziert das Volumen und damit die Energie beim Transport. Schliess-lich kann das Monomaterial PE-HD problemlos rezykliert wer-den.

Kompostieren in der KücheEin Recycling bodenständiger Art ist das Kompostieren. Doch gera-de in Stadtwohnungen wandern Küchenresten noch allzu häufig in den Kehricht, weil die Gele-genheit fürs Kompostieren fehlt. Fast ein Drittel unseres Hausab-falls besteht aus organischem Material. Dieses Problem will der Innenraum-Komposter von Liliane Funke beheben, den die Industrie-designerin im Rahmen ihrer Di-plomarbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelte. Ein ausgeklügeltes Belüftungs- und Filtersystem verhindert Gestank in der Wohnung, wobei der Kom-poster ohne Strom auskommt. «Das Gerät könnte dazu beitragen, dass Grünabfälle auch ohne Gar-ten korrekt entsorgt werden und man gleichzeitig Pflanzenerde für den Eigenbedarf produziert», so Liliane Funke, selbst eine begeis-terte Balkongärtnerin.

Weitere Infos:www.prixnature.ch

Gewinnen Sie jeden Monat wertvolle Impulse, neue Denk-anstöße und Anregungen für den Alltag und darüber hinaus. natur+kosmos steht für die ganze Vielfalt des Lebens, heute – und morgen.

Jeden Monat lesen, was uns weiterbringt.

Sichern Sie sich die nächsten 3 Ausgaben mit 35 % Preisvorteil und das Buch von Jane Goodall & Dian Fossey über Menschenaffen gratis dazu!

natur & kosmos 10/

2010, S. 1, 27.08.

2010, 09:18, DREH

OKTOBER 2010

das Magazin für Natur, Umwelt, nachhaltiges Leben

DEUTSCHLAND 5,90 €

ÖSTERREICH/LUXEMBURG/

ITALIEN 6,80 €

SCHWEIZ 10,80 SFR

B 7114

DIE DUNKLE SEITE

EINES NAGERS

Der Teufel

ist ein Eich-

hörnchen

BAUER WÜST MACHT

ALLES ANDERS

Unkraut soll nicht vergehen

VON WEGEN

SCHWARZES GOLD

Warum Erdöl arm

macht

Heilen Heilen mit Herz mit Herz Wie mehr Menschlichkeit Wie mehr Menschlichkeit

in der Medizin zu in der Medizin zu

besseren Diagnosen führtbesseren Diagnosen führt

BAUER WÜST MACHT

ALLES ANDERS

Unkraut soll nicht vergehen

VON WEGEN

SCHWARZES GOLD

Warum Erdöl arm

macht

mit Herz mit Herz mit HerzWie mehr Menschlichkeit Wie mehr Menschlichkeit Wie mehr Menschlichkeit

besseren Diagnosen führtbesseren Diagnosen führtbesseren Diagnosen führt

natur & kosmos 08/2010, S. 1, 24.06.2010, 13:17, DRE

H

AUGUST 2010

das Magazin für Natur, Umwelt, nachhaltiges Leben

DEUTSCHLAND 5,90 €

ÖSTERREICH/LUXEMBURG/ITALIEN 6,80 €

SCHWEIZ 10,80 SFR

B 7114

EVOLUTIONSBIOLOGE

RICHARD DAWKINS

Missionarfür eine Weltohne Gott

BAMBUS STATT

STAHL

Nachwachsende Fahrräder aus Sambia

BACHBLÜTEN

IM AQUARIUM

Tiere heilen auf die sanfte Art

Unser versteckter Wasserverbrauch– und wohin er führt

+++ Poster zum Klimawandel: „Wo die Erde Fieber hat“

BAMBUS STATT

STAHL

Nachwachsende Fahrräder aus Sambia

natur & kosmos 01/2011, S. 1, 29.11.2010, 12:55, DREH

JANUAR 2011

das Magazin für Natur, Umwelt, nachhaltiges Leben

DEUTSCHLAND 5,90 € ÖSTERREICH/LUXEMBURG/

ITALIEN 6,80 € SCHWEIZ 10,80 SFR

B 7114

Umweltgifte und Umweltgifte und Stress schaden der Stress schaden der Fruchtbarkeit – was Fruchtbarkeit – was kinderlosen Paaren kinderlosen Paaren helfen kannhelfen kann

Warten Warten aufs Kindaufs Kind

ROSIGE GLÜCKSBRINGER

Warum wir so gerne Schwein haben

BENEDIKTINER NOTKER WOLF

Der Öko-Mönch mit der E-Gitarre

STUTTGART, GORLEBEN WACKERSORF

Politiker brauchen Widerstand

natur+kosmos, Leserservice, Heuriedweg 19, 88131 Lindau

Phone 01805/260153* Fax 01805/260154* *0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.

Online bestellen:www.direktabo.de/natur/messe

Bestellen Sie jetzt die nächsten 3 Ausgaben von natur+kosmos mit 35 % Preisvorteil für 11,50 € (Ausland 13,40 € / 21,10 CHF)

Jane Goodall & Dian Fossey

Dieses Buch nimmt Sie mit auf die Fährte der wilden Menschenaffen:

Jane Goodall geht mit der Autorin Maja Niel-sen noch einmal auf Spurensuche und erzählt von ihren faszinierenden Erlebnissen während ihrer rund 30 Jahre andauernden Forschung in Tansania. Ein berührendes Buch über zwei mutige, einzigartige Frauen, das Leser jeden Alters mitnimmt in die Wildnis Afrikas und die Welt der großen Menschenaffen.

GRATIS

+

nk_MA-Mkat_203x145_4052.indd 1 21.12.10 13:57

Drei Preise für die Nach-haltigkeit werden an der NATUR Gala verliehen• Der Hauptpreis des «Prix

NATURE Swisscanto» im Wert von 10 000 Franken zeichnet innovative Pro-jekte aus, die mit Erfolg einen besonders grossen Beitrag zur Nachhaltig-keit im Bereich Natur, Landschaft und Umwelt leisten.

• Als «Hoffnungsträger» zeichnet die NATUR Trä-gerschaft eine Persönlich-keit aus, die andere durch ihr Tun ermutigt, sich für eine nachhaltige Entwick-lung zu engagieren.

• Die Gäste der Gala ent-scheiden, wer den Preis in der Kategorie «Genera-tion Zukunft» über 10 000 Franken erhalten soll. Die Jury hat aus zahlreichen Dossiers sieben Bewer-bungen auf eine Shortlist gesetzt (siehe Artikel).Prix NATURE 2010: Hoffnungsträger Bertrand Piccard, Gewinner «Generation Zukunft» Andres Wirz von Solafrica.ch

und Moderatorin Eva Nidecker (v.l.n.r.)

Foto

: Hei

ke G

rass

er

Seite 33 Magazin GALA 11.2.2011

So schön kann Bio-Mode seinUmweltbewusste Kleidung wird salonfähig

Viel zu lange galten ökologisch produzierte und fair gehandelte Jacken, Hosen und Pullis als un-modisch. Diese Zeiten sind vor-bei. Während die Nachfrage nach Bio- und Fairtrade-Baumwolle steigt, unterstützen das Staats-sekretariat für Wirtschaft SECO und die Entwicklungsorganisa-tion Helvetas Kleinbauern bei der Umstellung auf den biologischen Anbau.

VON GREGOR KLAUS

«So sexy sind die Ökos!», titelte der Blick im September 2009, als in Interlaken der Weltkongress zur Bio-Baumwolle abgehalten wurde und Models in eleganten und aufregenden Kreationen über den Laufsteg stolzierten. Einer der Modeschöpfer war Kofi Ansah, der an der diesjährigen NATUR Gala seine neuste Fairtrade-Mode

aus Bio-Baumwolle präsentieren wird. Niemand verdeutlicht den Aufbruch der Modeindustrie bes-ser als Ansah, dessen Kreationen mit dem schönen Design und den kräftigen Farben immer auch an seine Heimat Ghana erinnern (sie-he Interview S. 34). Man ist dabei, das Müsli-Image abzustreifen und aus der Nischenproduktion her-auszutreten. Die Zeiten sind vor-bei, als ein Pullover aus Bio-Baum-wolle mehr an einen Kartoffelsack als an ein Kleidungsstück erinner-te. Heute wird ein Style-bewuss-tes Publikum angesprochen, das die Mode attraktiv findet und mit einem der Öko-Siegel noch einen Mehrwert dazukauft. Noch macht Bio-Baumwolle aber gerade einmal 0,5 Prozent der Weltproduktion aus. Doch der Marktanteil für biologisch produ-zierte und fair gehandelte Textili-en wächst und wächst. Und das

ist gut so. Denn der Kaufentscheid hat gerade bei der Baumwolle grossen Einfluss auf Probleme wie Bodenzerstörung, Wasser-knappheit, Biodiversitätsverlust, Hunger und Armut. So erfolgt der konventionelle Baumwollanbau in Monokulturen unter massivem Einsatz von chemisch-syntheti-schen Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger: Auf nur 2,4 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflä-che der Welt wird ein Viertel aller Insektizide eingesetzt.

Pionierland SchweizDie Schweiz darf sich rühmen, mehrere Bio-Baumwoll-Pioniere zu beherbergen. Vor allem coop setzt sich seit 1993 mit ihrer Mar-ke «Naturaline» für die Förderung von Bio-Baumwoll-Produkten ein. coop ist heute weltweit die gröss-te Anbieterin von fair gehandel-ten Textilien aus Bio-Baumwolle,

die nach sozialen und ökologi-schen Richtlinien produziert und verarbeitet werden. Nicht zuletzt dank diesem Engagement betrug der Anteil Bio-Baumwolle am ge-samten Baumwollverbrauch in der Schweiz nach Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft SEcO im Jahr 2008 rund 5 Pro-zent – Tendenz steigend. «Wir gehen davon aus, dass der Anteil mittlerweile höher ist, weil grosse Einzelhandelsfirmen wie c&A, Switcher, Migros und H&M ihr Bio-Baumwoll-Sortiment eben-falls stark erweitert haben», sagt Hans Peter Egler, Leiter Handels-förderung beim SEcO. Normalerweise richtet sich das Angebot an sozial und ökologisch hergestellten Produkten an der Nachfrage aus und finanziert sich durch den Aufpreis, welcher von den Konsumentinnen und Kon-sumenten bezahlt wird. Bei der

Videos zu Fondsthemen: www.swisscanto.ch/multimedia

Geld macht glücklich (Nr. 69), wenn man es in Firmen investiert,

die sich der Umwelt gegenüber verantwortungsvoll verhalten und

gleichzeitig gute Renditechancen ermöglichen. Gerne informiert Sie

der Kundenberater Ihrer Kantonalbank über unsere mehrfach ausge-

zeichneten Nachhaltigkeitsfonds.

Kofi Ansah ist der Star unter den afrikanischen Modedesignern. Er tritt mit seiner Mode am 11. Feburar 2011 an der NATUR Gala auf.

Die Muster von Kofi Ansah erinnern an seine Heimat Ghana. Mode aus Afrika ist an der NATUR Messe in Halle 4.0 zu bewundern.

© Kofi Ansah

Foto

: Ine

s Bl

ank

Seite 34 MagazinBaumwolle ist ein lebendiges Material und sollte auch ent-sprechend behandelt werden. Wir müssen grundsätzlich Wege finden, natürliche Prozesse aus-zunützen. Pestizide, Kunstdünger und HighTech töten unsere Welt. Zudem schafft die Verwendung von Bio-Baumwolle in der Mo-debranche Arbeitsplätze in den ärmeren Gesellschaftsschichten und in armen Ländern, beispiels-weise in Niger, wo ausgezeichnete Bio-Baumwolle hergestellt wird.Verwenden Sie ausschliesslich biolo-gisch hergestellte Materialien?Haben Sie schon einmal Bio-Polyes-ter gesehen? Nein, das gibt es nicht (lacht), aber ich will es erfinden. Bei der Bio-Baumwolle gibt es zwei Pro-bleme: Erstens ist das Angebot noch nicht gross genug und zweitens ist es für manche meiner Kollektionen schlichtweg zu teuer. Solange die reichen Länder die Subventionen für ihren Baumwollanbau beibe-halten und die Konsumenten nicht vermehrt nach Bio-Baumwolle nachfragen, wird sich daran auch nichts ändern. Aber da, wo ich kann, bevorzuge ich Bio-Baumwol-le. Der Anteil Bio-Baumwolle in den Fabriken, auf die ich zurückgreife, liegt bei mindestens 35 Prozent. Was bedeutet Ihnen ethische Mode?Ethische Mode ist kein industri-elles Massenprodukt, sondern wird von Menschen in Handar-beit hergestellt. Die Leute, die für mich arbeiten, dürfen Ideen einbringen und werden anständig bezahlt. Ich nehme auch Einfluss auf die Rohstofflieferanten. Insge-samt versuche ich, die Produktion meiner Kollektionen sozial, ge-schlechtergerecht und ökologisch verträglich zu gestalten.

GALA 11.2.2011

Umstellung auf die Bio-Baumwoll-Produktion benötigen die Klein-bauern in den südlichen Ländern aber finanzielle, logistische und fachliche Unterstützung. «Dies ist besonders wichtig in Ländern, wo es mit der lokalen Weiterver-arbeitung noch hapert und die bestehenden Handelsverbindun-gen noch nicht optimal funktio-nieren», sagt Egler. Deshalb fördern das SEcO und die private Entwicklungsorganisation Helvetas mehrere Bio-Baumwoll-Projekte in Westafrika und in Zen-tralasien zur Überbrückung dieser Lücken. Mit Erfolg: Beispielsweise hat seit der Lancierung des Pro-jekts in Mali die Anzahl der Pro-duzenten von Bio-Baumwolle von 174 auf über 6400 zugenommen. In Burkina Faso wurde ein Projekt im Jahr 2004 mit 72 Bauern lan-ciert, 2008 waren bereits 7275 Produzentinnen und Produzenten beteiligt.

Die Schweiz als PionierlandDie Unterstützung des Bundes ist einerseits finanzieller Art, anderer-seits setzt sich das SEcO mit einer Gesamtstrategie dafür ein, dass die Produzentenländer eine er-folgreiche Bio-Baumwoll-Industrie aufbauen können. So unterstützte die Schweiz die westafrikanischen Baumwollproduktionsländer bei ihrer Initiative zur Abschaffung der handelsverzerrenden Exportsub-ventionen für Baumwolle in der Welthandelsorganisation WTO. Die westafrikanischen Staaten konnten ihre Interessen erfolg-reich einbringen: «Das Thema Baumwolle steht mittlerweile weit oben auf der Traktandenliste der WTO», erklärt Egler. Helvetas ist für den Projektaufbau verantwortlich und organisiert und koordiniert die Kontakte und Beziehungen zwischen den einzel-nen Akteuren der gesamten Wert-schöpfungskette vom Bauern über den Handel bis zum Grossverteiler. «Unser Ziel sind mittel- und lang-fristig marktfähige Bio-Baumwoll-Produktketten, die keine externe Unterstützung mehr benötigen», sagt Tobias Meier, Leiter Fairer Handel bei Helvetas. Wie erfolgreich die Bemühun-gen des SEcO und von Helvetas sind, wird sich Anfang 2012 zei-gen, wenn die nächste Erhebung des Bio-Baumwoll-Anteils am

«Afrika ist bio»Der Modeschöpfer Kofi Ansah über Stil und Leidenschaft, Bio-Baumwolle und ethische Mode.

VON INES BLANK UND VERENA BUNJAKU

Herr Ansah, Sie sind Gewinner des prestigeträchtigen «Diamond Di-vision Quality-Award» sowie des «African Millennium 2000 Fashion Award». Was, glauben Sie, hat die Juroren überzeugt?Kofi Ansah: Ich war offenbar der Beste (lacht)! Meine Arbeiten verei-nen Leidenschaft und Kreativität mit einem hohen ethischen Standard. Das dürfte die Jury überzeugt haben.Sie lassen Ihre Models auf dem Laufsteg mit Turbanen und Kalebas-sen auf dem Kopf vor dem Publikum

defilieren. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?Ich bin Afrikaner! Damit ist auch die Essenz meiner Kreationen afri-kanisch. Obwohl meine Formen eu-ropäisch sein können, möchte ich mein Publikum daran erinnern, dass meine Arbeiten aus Afrika stammen. Was war Ihr schwierigstes Design? Je schwieriger, desto besser. Ich lie-be die Herausforderung. Manchmal tauchen Herausforderungen der speziellen Art auf: Bei einer Ver-anstaltung sollten die Mannequins Kalebassen auf dem Kopf tragen. In Afrika tragen wir fast alles auf dem Kopf. Der Turban repräsentiert des-halb unseren Kleidungsstil. Diesen baue ich in meine Mode ein. Vor al-lem die europäischen Models kön-nen keine Kalebasse auf dem Kopf halten, weil sie traditionell keine Dinge auf dem Kopf transportieren. Ich musste also mithilfe eines Ge-stänges die Illusion erwecken, dass die Models die Kalebassen tatsäch-lich auf dem Kopf balancieren.

«Ich bin nicht trendig»Würden Sie sich selbst als «trendig» bezeichnen?Nein, ich bin nicht trendig. Mein Stil ist klassisch und konservativ mit einer Prise Rebellion. Sie werden mich nie mit orangen oder purpur-roten Haaren sehen. Ich habe oh-nehin fast keine mehr. Mir macht es einfach Spass, das Gewöhnliche ungewöhnlich zu machen. Wann sind Sie auf die Idee gekom-men, Bio-Baumwolle für Ihre Krea-tionen zu verwenden? Afrika ist bio! Ich habe in Europa und Amerika gearbeitet und alles gesehen und verarbeitet, was es an feinen Stoffen gibt. Als ich nach Ghana zurückkam, wollte ich etwas Einheimisches nehmen und es sehr glamourös machen, neu verpacken und in die Welt hinaustragen. Alle denken immer, dass vieles, was wir haben, keinen kommerziellen Wert hat. Da liegen sie falsch! Ich nehme Dinge aus unserem täglichen Le-ben und setze sie künstlerisch um. Wussten Sie, dass wir bis vor kurzem fast alles rezykliert haben? Wenn du eine Flasche coca-cola kaufen woll-test, musstest du eine leere Flasche mitbringen. Wir schmeissen Dinge nicht einfach so weg. Zum Beispiel Autoreifen. Wenn sie abgefahren sind, machen wir Sandalen daraus. Was macht Mode aus Bio-Baum-wolle so speziell?

Holz - eine Liebesgeschichte ohne Ende

IKEA PS KARLJOHANBeistelltischKlar lackiertes Massivholz, BirkeCHF 69.95Design: Christian Halleröd

IKEA PS BRUSECouchtischBuchenfurnier/massive Buche, klar lackiert/lackiertes Aluminium CHF 199.00Design: Christian Halleröd

www.IKEA.ch

Gesamtverbrauch durchgeführt wird. «Unser Ziel sind 7 Prozent bis 2011, was ich für durchaus realistisch halte», sagt Egler. Das letzte Wort haben nun die Kon-sumentinnen und Konsumenten. Diese entscheiden darüber, ob ein ökologisch und sozial verträgliches Produkt am Markt besteht oder nicht. Wenn die Mode auch noch trendy und cool ist, sollte dem Sie-geszug der Bio-Baumwolle eigent-lich nichts mehr im Wege stehen.

www.biobaumwolle.chwww.coop.ch/naturaline

www.switcher.comwww.organiccotton.org

www.bio-fair.chwww.7SkyGreenRoom.com

EhrengastKofi Ansah kommt an die NATUR Gala nach Basel. Er ist der bekann-teste afrikanische Modeschöpfer. Mit seinen ethno-afrikanischen Kollektionen hat er weltweit eine grosse Kundschaft gewonnen. Sei-ne Firma ARTDRESS bildet unter anderem talentierte einheimische Modeschöpfer in Ghana aus, um sie an den internationalen Standard zu führen. Zudem werden Bemü-hungen unterstützt, die ghanaische Kleiderproduktion zu einer valab-len und leistungsfähigen Exportin-dustrie zu entwickeln. Kofi Ansah ist sowohl Gründungsmitglied als auch ehemaliger Präsident der Ver-einigung der Afrikanischen Mode-schöpfer.

DIEVIERTE2011

Seite 36 Magazin KOLUMNE

«Stellen Sie sich diese Situation vor 150 Jahren vor»Ein Plädoyer des Prix NATURE Hoffnungsträgers 2010

VON BERTRAND PIccARD, SOLARFLUGPIONIER

An der Klimakonferenz von Kopen-hagen letzten Winter war ich depri-miert. Alle Staatsoberhäupter der Welt kamen, um genau dasselbe zu sagen: «Die Klimaveränderung ist ein grosses Problem. Es wird sehr viel kosten, um es zu lösen, und wir wissen nicht, woher das Geld nehmen.» Aber wie können sie die Leute motivieren, wenn sie nur von Problemen und Kosten sprechen? Als Arzt habe ich gelernt, dass ein Problem Symptom genannt wird, dass ein Symptom eine Ursache besitzt und die Ursache behandelt gehört. Wenn wir von Klimawan-del sprechen und von cO2, sind wir nicht beim Ursprung des Problems. Wir befinden uns lediglich auf der Ebene eines Symptoms, in dem sich eine sehr klare Ursache mani-festiert: Diese Ursache ist unsere Abhängigkeit von fossilen Energie-trägern. Wir verbrennen zu viel nicht erneu-erbare, teure und umweltschädli-che Energie. Und dafür gibt es eine Therapie: Sie nennt sich cleantech. Diese Technologien ermöglichen es, unseren Energiekonsum zu redu-zieren und erneuerbare Energien herzustellen – unter Beibehaltung unseres ausgezeichneten Lebens-standards.Mit unserem Projekt «Solarimpulse» zeigen wir die Effizienz solcher Technologien auf. Alle Technik, die wir mit unserem Flugzeug nutzen, steht allen auch zur Verfügung. Das Flugzeug ist weder mit gehei-men noch mit Technologien von morgen ausgestattet. Nein, es sind sogar die Technologien von gestern: dieselben Solarzellen, dieselben Batterien, dieselben Konstruktions-

techniken, dieselben Informatikpro-gramme, welche ebenso von ande-ren genutzt werden können. Wenn die Regierungen uns also erzählen, dass sich der Verbrauch von fossilen Energien noch nicht reduzieren liesse, bevor nicht noch mehr in die Forschung und Innova-tion investiert würde, dann ist dies vollkommen falsch. Denn die Tech-nologien existieren bereits.Würden alle existierenden saube-ren Technologien verwendet, die der Branchenverband Swissclean-tech fördert, könnten wir bereits heute unseren Energieverbrauch halbieren. Der verbleibende Ener-giebedarf liesse sich zur Hälfte mit erneuerbaren Ressourcen produ-zieren. Der Verbrauchsanteil von nicht erneuerbaren Energien würde auf ein Viertel sinken, was auf kurze Sicht akzeptabel wäre. Warum ma-chen wir das nicht einfach? Meiner Meinung nach aus zwei Gründen: Erstens verwechseln noch immer zu viele Leute die beiden Begriffe Preis und Kosten. Daher vernimmt man, dass erneuerbare Energien sehr viel teurer seien als fossile Ener-gien. Diese Aussage basiert auf ei-nem schweren Missverständnis: Im Preis von erneuerbarer Energie ist die Gesamtheit aller Kosten enthal-ten. Mit dem Preis von Öl, Gas oder Kohle bezahlen wir jedoch nicht die vollständigen Kosten. Wir bezahlen weder für die 200 Millionen Jahre, die zur Bildung des fossilen Ener-giebestandes erforderlich waren, noch bezahlen wir für die Ölpest.

Wir bezahlen ebenfalls nicht für die bereits begonnenen und noch schlimmer werdenden Kriege im Kampf um die Ölversorgung oder für die katastrophalen Umweltbe-lastungen, ausgelöst durch fossile Energien. Somit werden Dinge ver-glichen, die sich nicht vergleichen lassen. Natürlich ist der Preis des Erdöls immer noch tiefer als jener von Solarenergie; aber die Kosten der fossilen Energie sind sehr viel

höher als die vergleichbaren Kosten erneuerbarer Energie. Der zweite Grund ist, dass die sa-krosankten Gesetze des Marktes in einer globalisierten und speku-lativen Welt nicht mehr funktionie-ren. Früher, als sich die Wirtschaft linear entwickelte, hätten wir ruhig abwarten können, und die Gesetze des Marktes hätten eine Egalisie-rung der Preise unterschiedlicher Energiequellen herbeigeführt. Ein Gleichgewicht hätte sich automa-tisch eingestellt. Heutzutage ist dies nicht mehr möglich. Unsere Welt funktioniert nicht mehr so. Unsere Welt funktioniert mittels Beschleunigung, Krise und Spekula-tion. Die Krise der «Subprimes» ist ein typisches Beispiel eines Markt-gesetzes, das sich selber ad absur-dum führte. Um die gegenwärti-gen Herausforderungen meistern zu können, müssen Unternehmen und die öffentliche Hand zusam-menarbeiten. Das Problem der Unternehmer ist, dass jeder wartet, bis die anderen den ersten Schritt tun. Denn es bestehen gewisse Risiken, als Pio-nier zu handeln, in erneuerbare Energien und ins Energiesparen zu investieren, wenn man der Einzige ist: Die Erfolg versprechende kriti-sche Masse ist noch nicht erreicht; und es ist noch nicht vollständig klar, welches die umgehend oder mittelfristig gewinnbringenden Technologien sein werden, die den Durchbruch schaffen. Also wird ge-wartet. Auf der anderen Seite sagen sich die Politiker, dass es an den Herstel-lern liegt, den ersten Schritt zu tun und Verantwortung zu überneh-men. Also bewegt sich nichts, oder wenn doch, nur wenig.Stellen Sie sich dieselbe Situation vor 150 Jahren vor, als die Schweiz noch ein landwirtschaftlich gepräg-tes, armes Land war. Die Alpenpäs-se wurden zu Fuss oder auf dem Rücken von Maultieren überquert; Kerzenlicht war die Standardbe-leuchtung. Unvermittelt taten sich Pioniere, Produzenten und Politiker zusammen, um Tunnel zu bohren, Brücken zu bauen und Dämme zu errichten. Niemand sagte, dies wäre zu riskant und teurer als das Maul-tier oder die Kerze. Und zum Glück

hat niemand etwas gesagt! Denn das erlaubte der Schweiz, sich in wenigen Jahren zu einem reichen, industrialisierten Land und zu einer europäischen Logistikdrehscheibe zu entwickeln. Ein Land, welches die ganze Welt gebraucht hat.

Heutzutage spricht man von einer cleantech-Revolution, man spricht über Wärmedämmung von Gebäu-den, man spricht von neuen Hei-zungsmethoden, von Hybridautos und von erneuerbaren Energieres-sourcen für unser Land. Und was ist die Reaktion? Man hört, es sei zu teuer! Die Vergangenheit hat sich gut bewährt, weshalb also etwas Neues versuchen? Es ist verständlich, dass man sich fragt: Weshalb etwas ändern, das funktioniert? Aber genau in dieser Frage liegt die grosse Gefahr für ein Land, welches den Durchbruch geschafft hat, reich und sicher ist und ein komfortables Leben ermög-licht. Gerade weil unsere Vorfahren Pioniere waren, müssen wir fortfah-ren, Pioniere zu sein. Gerade weil wir reich sind, müssen wir in die Zukunft investieren. Glücklicherweise ist es heute ver-boten, Müll im Wald zu entsorgen. Der verschwenderische Umgang mit Energie und das unkontrollierte Ablassen von Treibhausgasen in die Atmosphäre bleiben jedoch erlaubt. Uns fehlen der politische Mut sowie der rechtliche Rahmen, um Gesell-schaft, Wirtschaft und Konsumenten zu zwingen, die Technologien sofort zu nutzen, welche uns von fossilen Energien befreien. Diese Nutzung muss in Zukunft gefördert werden. Auf diesem Weg können wir unsere Industrie dynamisieren, Arbeits-plätze schaffen, unsere Kaufkraft steigern und unsere Handelsbilanz verbessern, während wir gleichzeitig unseren Planeten schützen.

Texte en français:www.natur.ch/piccard

INDONESISCHER FRÜHLING 2011/2

Mystisch Natürlich

GU DRU N SJÖ DÉ N S VE R S A N D, PO S T FAC H , 4017 BA S E L , SW I T Z E R L A N D / KO N Z E P T L Ä DE N BE R L I N | H A M B U RG | NÜ R N B E RG | ST U T T G A R T | ZI R N D O R F OU T L E T

www.gudrunsjoeden.chGLEICH Katalog anfordern: GRATIS-Fon 0800/960 69 69

(Bitte Code 736 angeben)

GSjoeden_GreenFashion_203x290.indd 1 2010-12-29 10.48

«Die sakrosankten Gesetze des Marktes funktionieren in einer globalisierten und speku-lativen Welt nicht mehr.»

«Niemand sagte damals, dies wäre zu riskant und teurer als das Maultier oder die Kerze!»

Auch die nächsten Generationen sollen in einer lebendigen und vielfältigen Welt gross werden. Für uns bedeutet

das, die Ressourcen zu schonen und der Erde möglichst viel zurückzugeben von dem, was wir verbrauchen. Nicht

irgendwann, sondern jetzt.

Bereits jetzt gibt es acht verantwortungsvoll hergestellte Coop Marken, die Ihnen die Möglichkeit geben, auf

nachhaltige Produkte zu setzen. Als Pionier und Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz tun wir auch

sonst sehr viel: Von der Reduktion unseres Energieverbrauches und CO2-Ausstosses bis zur jährlichen Investition in

CO2-Kompensationsprojekte. Vom Ausbau unserer Leaderposition bei Bio-Produkten bis zu einem noch grösseren

Angebot an modischen Textilien aus biologischer Baumwolle. Von den erwähnten ökologisch und sozial profilierten

Coop Marken bis zu sozialen Grundsätzen gegenüber Mitarbeitenden und Zulieferern. Vom Naturaplan-Fonds für

nachhaltige Projekte bis zur engen Zusammenarbeit mit dem WWF und der Bio Suisse. Wenn Ihnen das Thema so

wichtig ist wie uns, lesen Sie hier weiter: www.coop.ch/nachhaltigkeit

Für alle, die nach uns kommen.

Für die einzige Welt, die wir haben.

Entdecken Sie

die Menschen hinter

den Produkten.

Am Coop Stand

an der Messe NATUR

vom

10.–13.2.2011.

es4_203x290_NH_Mobile_NaturMaga_d.indd 1 23.12.10 07:41