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VDI-Förderpreise überreicht Dr. Rainer Hirschberg bei der Mitgliederversammlung in Mainz an Michael Raub, Brigitta Djossou und Olaf Schulte zusammen mit Dieter Münk (v. l.) Foto: GSF VDI VEREIN DEUTSCHER INGENIEURE Rheingau-Bezirksverein e. V. Regional Magazin 3/99

Magazin 3/99 - VDI

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VDI-Förderpreise überreicht Dr. Rainer Hirschberg bei der Mitgliederversammlung in Mainzan Michael Raub, Brigitta Djossou und Olaf Schulte zusammen mit Dieter Münk (v. l.) Foto: GSF

VDI VEREIN DEUTSCHER INGENIEURERheingau-Bezirksverein e. V.

RegionalMagazin 3/99

Vorstand

Vorsitzender: Dieter Münk

Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Rainer Hirschberg

Schatzmeister: Siegfried Stemmildt

Geschäftsführung: Helmut Pfenning

Geschäftsstelle: Christian-Lechleitner-Straße 22

D-55128 Mainz

Telefon + Telefax 49 (0) 6131/369722

[email protected]

www.vdi.de/rheingau-bv

Öffentlichkeitsarbeit: Chris Schuth

Telefon 49 (0) 6131/476466

Telefax 49 (0) 6131/476443

[email protected]

Georg Haas

[email protected]

Redaktion: Chris Schuth

Layout, Text- und Bildbearbeitung: CSC

Max-Planck-Straße 45

D-55124 Mainz (Gonsenheim)

Druck: Sturm & Sohn, Budenheim, Auflage: 3800 Exemplare.

VDI-Mitglieder erhalten das Regional-Magazin kostenlos perPost zugesandt. Andere Interessenten können das Magazin fürDM 16,— im Jahresabonnement (4 Ausgaben) erwerben.

Regional-MagazinHerausgegeben vom Rheingau-Bezirksverein e. V.

Erscheint viermal jährlich

2. Jahrgang, 3. Ausgabe / Juli bis September 1999

VDI VEREIN DEUTSCHER INGENIEURERheingau-Bezirksverein e. V.

Erscheint Mitte Juni 1999, auch

im »pdf-Format« im Internet

Verein & Vorstand

Vorstandsberichte – Der großeWechsel steht noch bevor .......3

Arbeitskreis neu aktiviert:Mensch und Technik (MUT) ..4

Mitgliederversammlung –Langjährige Mitgliedschaft ...5

Festvortrag: El Nino – besserals sein Ruf .............................7

Der sogenannteTreibhauseffekt.......................9

AK Qualität: Praxisseminar:Flughafen FRA .....................10

AK MultimediaSpedition im Internet...........12

25 Jahre Seniorenkreis ........13

Region

Innovative Produktevon Elster..............................14

Baustart in Wendelsheim:MikroFORUM.......................16

Uni & FH spezial

VDI Förderpreise vergeben .17

Im Kontext:Nachrichtentechnik..............18

Veranstaltungen

Veranstaltungskalender(zum Herausnehmen)......V/1-4

Vorletzte Seite

Übersicht: VDI-Arbeitskreise

Fotos von der Mitglieder-versammlung GSF, sonst wiebezeichnet.

Redaktionsschluß der Ausgabe3/99 war am 15. Mai 1999.

Die Ausgabe 4/99 erscheintMitte September. Redaktions-schluß ist am 15. August 1999.

Rheingau-Bezirksverein 3 VDI Regional-Magazin 3/99

Liebes VDI-Mitglied.liebe Leserin, lieber Leser,

Unsere Aufrufe zur aktiven Mit-arbeit im Vereinleben haben Er-folg gezeigt: Bei der Mitglieder-versammlung am 2. März im Hil-ton Hotel, Mainz, konnten wir be-reits einige Herren vorstellen, diesich für ein Ehrenamt im Rhein-gau-Bezirksverein zur Verfügunggestellt haben.

Wir begrüßen:Dipl.-Wirtschafts-Ing. Werner

Binder (Tel 069 - 6699 610Fax 069 - 6699 603, binderw @aat. de). Er hat die Aufgaben deszweiten Schriftführers übernom-men und wird sich in erster Linieum Mitgliederangelegenheitenkümmern.

Mit Dipl.-Ing. Jürgen W. Nico-

laus (Tel. 06131 - 477072, Fax06131 - 477072 [email protected]) haben wir einen neuen Kas-senprüfer gewinnen können.Auch an den Fachhochschulen istVDI nun durchgehend vertreten.An der FH Wiesbaden, AbteilungRüsselsheim, werden Dipl.-Ing.Oliver Steiner (Tel. 0177 - 4605500, SteinerO@gmx. de) undStud. Ing. Andreas Wander (el:0177 - 4201422, [email protected]) zusammen mit Michael Wil-

helm aktiv sein. Frank Lan-

genfeld wird an der FH Bingendie Aktivitäten für unsere Stu-dentInnen und JungingenieurIn-nen forcieren.Dipl.-Ing. (FH) Rainer Königs-

tedt und Dipl.-Ing. Michael

Cayé werden den seit einigerZeit verwaisten Arbeitskreis

Mensch und Technik unter derBezeichnung Technik und Gesell-

schaft mit neuem Leben füllen.Sie stellen sich und ihre Ideengleich im Anschluß vor.

Die Befragung bei

der Mitgliederversammlung

Auch dieses Jahr haben wir eineBefragung unter den 289 Teilneh-merInnen der Mitgliederver-sammlung 1999 durchgeführt.Wir möchten die Auswertung anSie weitergeben:Die Fragen zu … ’99 ’98

Gesamteindruck 1,90 1,85

Bericht des Vorstands 1,64 1,76

Fachvortrag »El Niño« 1,98 1,85

Äußerer Rahmen 1,84 1,88

Bewirtung 2,85 2,38

Es waren »Schulnoten« von 1 bis5 zu vergeben.Dargestellt sind die Mittelwerteaus 95 abgegebenen Beurtei-lungsbögen im Vergleich zu denWerten des letzten Jahres für dieMitgliederversammlung an glei-cher Stelle.

Helmut Pfenning

Unterstützung gesucht

Der großeWechsel stehtnoch bevorIhre Mitarbeit ist weiterhingefragt – trotz des guten Zu-spruch auf unseren letztenRundbrief.

Der Arbeitskreis Frauen im Inge-nieurberuf sucht Unterstützungund der Arbeitskreis Bautechnik

ist schon lange verwaist. Wäre esnicht etwas für Sie, diesen Ar-beitskreis wieder zu beleben?Turnusgemäß stehen bei dernächsten Mitgliederversamm-lung Neuwahlen für folgendeÄmter an:1. Vorsitzender

Dieter Münk(Wiederwahl möglich)

2. Vorsitzender

Dr. Rainer Hirschberg(Wiederwahl möglich)

Kassenprüfer

Helmut Hoffmann(Wiederwahl möglich).

Zum Jahresende scheiden nach

langjähriger Mitarbeit aus:

Schatzmeister

Siegfried Stemmildt

Erster Schriftführer

Helmut Pfenning

Im Interesse eines reibungslosenÜbergangs und einer guten Ein-arbeitung suchen wir ab sofortNachfolgerinnen oder Nachfolgerfür diese beiden Ämter.

Wir begrüßen die Neuen im Vor-stand des Bezirksvereins undwünschen Ihnen viel Erfolg beiihrer Arbeit im VDI.

Wir hoffen auf viele weitere Mel-dungen.

Ihr Vorstand

Dieter Münk

Prof. Dr. Rainer Hirschberg

VDI Regional-Magazin 3/99 4 Rheingau-Bezirksverein

Arbeitskreis neu aktiviert

Mensch undTechnik (MUT)Nach Monaten der Ruhe ist der

Arbeitskreis Mensch und Technik

in unserem Bezirksverband

wieder zu neuem Leben erweckt

worden.

Erstes Treffen: 29. Juni, 19 Uhr,

Universität Mainz, Max-Planck-

Institut für Chemie, J.-J. Becher-

Weg 27, Gebäude N, Raum 306.

Technik und Gesellschaft

Wir wollen mit der Gesellschaftüber die Folgen der Arbeit des In-genieurs diskutieren. Das bedeu-tet auf der einen Seite, die gesell-schaftliche und sozialpolitischeVerantwortung der Ingenieure zubestimmen und zu fördern, undauf der anderen Seite die Technikder Gesellschaft gut verständlichzugänglich zu machen. DieserDiskurs soll losgelöst sein vonjeglichem politischen und wirt-schaftlichen Einfluß und soll denMenschen, als unmittelbar vonder Technik betroffenes Individu-um, in den Mittelpunkt stellen.Wir wollen Denkanstöße geben,andere Sichtweisen aufzeigenund zum Nachdenken anregen.

Standesfragen

Der Ingenieur steht bei denmännlichen Jugendlichen andritter Stelle der Traumberufe.95 Prozent der weiblichen Ju-gendlichen haben dagegen über-haupt keine Vorstellung davon,daß sie je einen technischen Be-ruf ausüben könnten.Nach einer Allensbach-Umfrageaber liegt der Ingenieurberuf nur

auf Platz 8 der 10 angesehenstenBerufe.• Was für Ziele hat eine Ingenieu-

rin / ein Ingenieur? Wie definie-ren sie ihre Karriere?

• Wieviel Technik braucht derMensch?

Eine einfache Frage, mit der sichjede und jeder von uns auseinan-dersetzen kann, und sollte. Man-che sind stets up to date, immerauf dem Stand »der technischenÄnderungen, die dem Fortschrittdienen«, während andere nurnoch den Kopf schütteln über dieNeuerungen, die keiner braucht.Was die Medien präsentieren, istfür einige nicht informativ genug.Oft genug liegt ein Warum aufder Zunge, und es findet sich keinAnsprechpartner. Genau hierwollen wir ansetzen. Wir wollenuns an der öffentlichen Diskussi-on objektiv beteiligen und Vertre-ter von Technik und Gesellschaftzusammenbringen, wenn es z.B.darum geht, warum der Frank-

furter Flughafen ausgebaut wer-den muß oder Elektrogeräte kei-

nen Hauptschalter mehr haben,obwohl alle vom Energiesparenreden.

Technikgeschichte

Mit dem Bereich Technikge-schichte wollen wir uns an die In-teressenten und Liebhaber der»guten alten Zeit« und den Jünge-ren unter uns widmen: Ein biß-chen Halt in der schnellebigenZeit vermitteln, mit Lilienthal

nochmal über den Atlantik flie-gen oder mit der Morsetaste ver-suchen, Informationen mit14400 kByte zu senden.Wir wollen von Ausstellungen be-suchen, uns Dampfbahnfahrten

und andere Aktivitäten vorneh-men und dabei vor allem auch diePartnernin oder den Partner ein-binden.

Handwerk und Mittelstand

Ein weitere Schwerpunkt ist dieEinbindung des Handwerks, wel-ches die Basis aller technischenBerufe beherbergt. Viele Inge-nieure haben hier die Grundla-gen der Technik gelernt und Ge-schmack auf mehr bekommen,bevor sie sich für ein Ingenieur-studium entschieden hatten.

MUT-Probe

Abgerundet wird das ganze miteiner regelmäßigen MUT-Probe:Ein zwangloser Stammtisch, ir-gendwo im Bezirk, egal ob Rhein-gau oder -hessen. Einfach regio-nal vor Ort präsent sein, ein biß-chen Heimatkunde – um auchden weniger Mobilen unter unsdie Möglichkeit zu geben, den Ar-beitskreis kennenzulernen.Frauen und Männer, die in einemvielseitigen und gesellschaftlichorientierten Arbeitskreis mitwir-ken und unseren Idealismus un-terstützen wollen, sind herzlichsteingeladen. (RK)

Weitere Information erhalten Sie

von den beiden MUT-igen

Michael Cayé

([email protected])

Tel. 06142 - 766130 (dienstlich)

Fax 06142 - 778707 (dienstlich)

+

Rainer Königstedt

([email protected])

Tel: 06131 - 305461

Fax: 06131 - 305436

Rheingau-Bezirksverein 5 VDI Regional-Magazin 3/99

Mitgliederversammlung 1999

LangjährigeMitgliedschaftZahlreiche Ingenieure konnten

bei der Mitgliederversammlung

persönlich die Ehrung entgegen

nehmen. Im Regional-Magazin

1/99 hatten wir die Namen der

Jubilare vollständig aufgeführt.

Einige Impressionen von derEhrung im Hilton-Hotel an

der Rondell-Bar, die vor der Mit-gliederversammlung stattfand,zeigen den festlichen Rahmen desEmpfangs (Bild 1 bis 4). Die Jubi-lare fanden diese Form sehr an-genehm, da sie im kleinem KreiseZeit für Gespräche hatten und dieEhefrauen angemessen beteiligtwaren.65 Jahre im VDI

Die seltene Auszeichnung für die65jährige Mitgliedschaft im VDIerhielt Dipl.-Ing. Karl Krainer

aus Wiesbaden. In Lehrte beiHannover geboren, studierte erMaschinenbau am StaatlichenPolytechnikum in Friedberg. Er-ste Berufserfahrung sammelte erbei den Firmen Hanomag undConti. Nach dem Krieg wechselteer zur Firma Didier in Wiesbadenund war dort unter anderem zu-ständig für die Verbesserung der

Fertigungsmethoden in den Wer-ken und Tongruben des Unter-nehmens.60 Jahre im VDI

Der Diplom-Ingenieur Wilhelm

Hocke (Mainz) gehört dem VDIseit 1939 an. Er wurde 1908 inLangendorf, in dem damals zumHabsburger Kaiserreich gehören-den Böhmen geboren. Als »Fahr-

Bild 1: Ein festlicher Empfang für die Jubilare und ihre Gäste fand 2. März 1999 im

Rondell vom Hilton-Hotel Mainz statt. Vorstandsvorsitzender Dieter Münk erhebt sein Glas

auf das Wohl der VDI-Ingenieure.

Bild 2: Dipl.-Ing. Karl Krainer (l.) gehört dem VDI seit 65 Jahren und

Dipl.-Ing. Wilhelm Hocke (r.) seit 60 Jahren an.

VDI Regional-Magazin 3/99 6 Rheingau-Bezirksverein

schüler« besuchte er das Gymna-sium im nahen Iglau und studier-te Maschinenbau an der Deut-schen Technischen Hochschule inPrag.Nicht nur für die Jüngeren unterunseren Lesern ist Hockes Be-rufsweg, den er auf Befragen beiTisch näher ausführte, interes-sant: Neben der Deutschen Hoch-schule gab es auch eine tschechi-sche, denn bereits die RegierungÖsterreich-Ungarns hatte denTschechen eigene Bildungsein-richtungen gewährt. Es gab inPrag daher alle Institutionen indoppelter Ausführung, von derHochschule für Musik, BildendeKünste bis zur TechnischenHochschule und Universität. Dieälteste deutsche Universität, vonKaiser Karl IV. 1348 gegründet,wurde 1882 geteilt.Hocke schloß seine Studien 1932mit der zweiten Staatsprüfung abund wurde anschließend für 18Monate, nun als tschecheslowaki-scher Staatsbürger, zur Ablei-stung seines Wehrdienstes einge-zogen. Die TschecheslowakischeRepublik umfaßte damals den ho-hen Anteil von 28 Prozent Deut-schen, 46 Prozent waren Tsche-chen und 13 Prozent Slowaken,daneben gab es noch Ungarn,Ukrainer, Polen, Russen und an-dere Minderheiten. Die Tsche-chen gewährten den Minderhei-ten nicht das vertraglich verein-barte Selbstbestimmungsrecht,was dazu führte, daß die Slowa-ken 1993 den Staatsverband ver-ließen.Seine berufliche Laufbahn be-gann der Diplom-Ingenieur in derExportabteilung bei Skoda imAnlagenbau, damals ein tschechi-

sches Unternehmen mit über150000 Beschäftigten in zahlrei-chen Werken und Niederlassun-gen im Ausland. Anfang 1940wurde er zur Skoda-Niederlas-sung nach Belgrad delegiert undüberlebte 1941 die Bombardie-rung der Stadt durch die deut-sche Luftwaffe. Er betreute da-mals auch das Elektrizitätswerkin Sombor, das im April 1999 beiNATO-Bombenangriffen zerstörtwurde. 1942 wurde Hocke bei derdeutschen Wehrmacht auf demBalkan eingesetzt, 1944 entlas-sen und wieder zu Skoda nachPrag geschickt.Nach Kriegsende wurde Hocke inPrag interniert und ein Jahr spä-ter nach Deutschland ausgetrie-ben. Er fand erste Arbeit bei derUS Army in Butzbach für einenStundenlohn von 75 Pfennigen,zuzüglich eines amerikanischenMittagsessens – was für den auf48 Kilogramm abgemagerten alsSchwerstarbeiter in der Panzer-Reparatur beschäftigten Inge-nieur weit wichtiger war alsGeld.Zwei Jahre später war Hockedort bereits als Technischer Lei-ter der Werkstätten tätig. Später

wechselte er als Technischer Lei-ter zu den Lutherwerken GmbH,die für die US-Army in Mainz einPanzerüberholungswerk mit2500 Beschäftigten betrieben. Indieser Funktion hat er auch fürdie Bundeswehr tätig, er war un-ter anderem an der Entwicklungdes Turmes für den Panzer Leo-pard beteiligt. Die letzte Stationseiner beruflichen Laufbahnführte ihn nach der Türkei. Dortleitete er Planung und Betriebdes von Deutschland finanziertenPanzerüberholungswerks.

Die Frau an seiner Seite

Dr. Hilde Hocke (Bild 1, rechtsaußen sitzend) nahm mit ihremMann an der Mitgliederver-sammlung im Goldsaal des Hil-ton-Hotels teil.Auf die Frage bei Tisch, wie sieihn kennengelernt habe, sagtesie: »Als junge Ärztin bei der me-dizinischen Notversorgung wäh-rend der tschechischen Internie-rung. Erst am 2. Mai 1945 hatteich mit etwa 200 Kommilitonenzusammen von der altehrwürdi-gen Deutschen Karls-Universitätin aller Eile meine Promotionsur-kunde erhalten. Ich konnte da-

Bild 3: Unsere 40jährigen Jubilare

Rheingau-Bezirksverein 7 VDI Regional-Magazin 3/99

nach nicht mehr zu meinen El-tern nach Karlsbad gelangen,denn die Rote Armee war schonfast überall.«Nur drei Tage später gelang denTschechen der Umsturz, wie siedie Änderung der Machtverhält-nisse in dem unter Hitler geschaf-fenen Protektorat Böhmen und

Mähren auf dem Boden der erst1918 gegründeten Tschecheslowa-

kischen Republik beschreibt, diezur Austreibung der 3,5 MillionenDeutschen führte. Mehr als einehalbe Million Menschen sind da-bei umgekommen.Als ganz junge Ärztin half Hilde

Herold den Verletzten unter denDeutschen, die wie sie in demgroßen Kino unter dem Messepa-last festgehalten wurden. Siesagte: »Die Internierten lebtenunter unglaublichen Zuständenbis Juli in diesem großen Film-theater. Etliche versuchten, sichdurch den Sprung vom Balkon zutöten, andere schnitten sich diePulsader auf. Ich schloß mich derCousine meines späteren Mannes

an, der dort ebenfalls interniertwar und kam mit ihnen zusam-men in ein Arbeitslager nachBöhmen. Zunächst arbeitete ichbei der Zwiebelernte auf demFeld, später in einer Konserven-fabrik, während Wilhelm denganzen Tag Kohlen schaufelnmußte.«Sie kam 1946 vor ihrer Austrei-bung in das Sammellager nach

Karlsbad, von wo sie erstmalswieder mit ihren Eltern Kontaktaufnehmen konnte. Beide hattendas Glück, den langen Weg nachWesten nicht zu Fuß machen zumüssen, denn auf diesen Hunger-märschen starben viele – auchdurch Übergriffe.Mit der Eisenbahn kamen Wil-helm Hocke und das FräuleinDoktor, das wichtige Promotions-dokument in einem kleinenHandkoffer mit sich führend, inViehwaggons nach Bad Vilbel.Die Bevölkerung der umliegen-den Ortschaften nahm die Ver-triebenen auf und versorgte siemit dem nötigsten. Kurze Zeit

später heirateten die beiden.Bei einem Landarzt in Oberhes-sen konnte Hilde Hocke tätigwerden und die am 2. Mai 1945 inPrag nur behelfmäßig ausgestell-te Approbation 1949 in Gießenanerkannt bekommen.Von 1958 bis 1986 war Dr. medHilde Hocke als Schulärztin inMainz und Umgebung tätig. Siehat außerdem bei der Ausbildungvon Arzthelferinnen und in derPrüfungskommission mitge-wirkt.

Aus aktuellem Anlaß haben wir die-

se Ingenieurslaufbahn ausführlicher

beschrieben und besonders für unse-

re jungen Leser im geschichtlichen

Kontext dargestellt.

Das Ehepaar Hocke ist per e-Mail er-

reichbar: [email protected]

VDI- Festvortrag

El Niño – besserals sein RufOb sintflutartige Regenfälle,

Hochwasserkatastrophen oder

Wirbelstürme – wenn irgendwo

auf der Welt das Wetter Kapriolen

schlägt, gibt es immer auch

Stimmen, die ein auffälliges

Klimaphänomen mit dem Verweis

auf El Niño erklären wollen.

Doch das sei meist maßlosübertrieben und wissen-

schaftlich nicht haltbar, erklärtProf. Dr. Horst Malberg, ge-schäftsführender Direktor des In-stituts für Meteorologie der Frei-en Universität Berlin und Teil-nehmer an der Weltklimakonfe-renz 1995.Fasziniert lauschten die rund 300Gäste der Veranstaltung seinen

Bild 3: Die vier der achtzehn 25jährigen Jubilare nahmen ihre-Ehrung

vom Vorstand persönlich entgegen.

VDI Regional-Magazin 3/99 8 Rheingau-Bezirksverein

Ausführungen. Wie er erläuterte,werden die heutigen Klimazonenleicht als statisch und unverän-derbar angesehen, obwohl Klima-schwankungen auch innerhalbrelativ überschaubarer Zeiträu-me normal sind. So lag die Durch-schnittstemperatur im Hochmit-telalter in Mitteleuropa etwa um1º C höher als heute. »Interessan-terweise bezeichnet man diesePhase heute rückblickend als»Klimaoptimum«, während eineentsprechend große Klimaerwär-mung für die Zukunft als Kata-strophe angesehen wird«, so derWissenschaftler.Um 1400 trat dann die »KleineEiszeit« mit verheerenden Folgenfür die Landwirtschaft ein. Ent-scheidend für diese Schwankun-gen sind unter anderm Verände-rungen auf der Sonnenoberflächemit verändertem Strahlungsver-halten, Unregelmäßigkeiten derErdumlaufbahn und Veränderun-gen des Erdachsenwinkels.Hinzu kommen Einflüsse ausVeränderungen der atmosphäri-schen Gashülle, die auch durchnatürliche Prozesse mit Treib-hausgasen wie Ozon, Methan undvor allem Wasserdampf angerei-chert wird.Wie Malberg hervorhob, ergabenBerliner Untersuchungen, daßsich ein Treibhauseffekt im Zu-sammenhang mit der Industriali-sierung aus den vorhandenenMeßreihen nicht erklären läßt,da es bereits vorher Schwankun-gen in den gemessenen Größen-ordnungen gegeben hat. Sehrlange zurückreichende Meßrei-hen zeugten von immer wiederauftretenden, kurzperiodischenKlimaschwankungen. Neben den

bereits aufgeführten Einflußfak-toren wird für diese kurzperiodi-schen Schwankungen, wie derMeteorologe hervorhob, zusätz-lich auch das El Niño-Phänomenals Einflußfaktor angenommen.Vor über 300 Jahren wurde erst-mals von El Niño, dem spani-schen Begriff für Knabe und spe-ziell für Jesuskind, berichtet.Um die Weihnachtszeit ging derFischfang vor der peruanischenKüste existenzbedrohend zurück.Gleichzeitig traten katastrophaleRegenfälle in der normalerweisetrockenen Küstenregion auf.Malberg: »Alle drei bis fünf Jahrekommen solche Anomalien in un-terschiedlicher Stärke vor. Vordem letzten stärkeren Ereignis1996/1997 gab es letztmalig 1982/1983 größere Abweichungen vomNormalverlauf des Klimas.« Nor-malzeiten zwischen den einzel-nen El Niño -Phasen heißen La

Niña, das Mädchen.Die Klimaänderungen währendder El Niño -Phasen beruhen aufozeanischen und atmosphäri-schen Prozessen, die in engemZusammenhang stehen. So weiseunter normalen Umständen derPazifik ein deutliches Tempera-turgefälle auf. Während im West-pazifik vor Australien relativwarme Wassertemperaturen vor-herrschen, bei denen die 15ºC-Isotherme in einer Tiefe von biszu 300 Meter unter der Wasser-oberfläche liegt, wird diese nied-rige Temperatur im Ostpazifikvor Peru bereits nahe der Ober-fläche erreicht.Vor der peruanischen Westküstetreffen sich mit dem San-Franzis-co-Strom von Norden und demPeru-Strom von Süden zwei kalte

Meeresströme, die so zur niedri-gen Wassertemperatur beitragen.In solchen »Normaljahren«herrscht vor der peruanischenWestküste in der Regel ein stabi-les Hochdruckgebiet, das zu trok-kenen, niederschlagsarmen Be-dingungen führt. Gleichzeitigwird durch dieses Hochdruckge-biet eine stabile Windströmung,der Südost- Passat, in RichtungÄquator verursacht.Der stetig wehende Passat trans-portiert Wasser in den pazifisch-australischen Raum. Dieser stän-dige Wassertransport führt zu ei-nem regelrechten »Wasserstau«mit meßbaren Pegelerhöhungenbis zu 40 Zentimetern. Bei nach-lassendem Passatwind fehlt das»Aufschieben« der Wassermen-gen auf Australien und das er-wärmte Wasser fließt nach Ostenzurück. In El Niño-Jahren tretenauf der Südhalbkugel im SommerLuftdruckschwankungen auf, diedie stabilen Hochdruckverhält-nisse und damit auch den Passatbeeinflussen können.So kommt es zum Wasseraus-tausch zwischen dem warmenWestpazifik und dem kühlerenOstpazifik. Die Folge der unter-schiedlichen Prozesse ist bis zumDezember eine umgekehrte Tem-peraturverteilung im Pazifik:Vor der peruanischen Küste er-wärmt sich das Wasser umdurchschnittlich 4°C, stellenwei-se sogar bis zu 10ºC, während dieWassertemperatur im westpazifi-schen Raum gleich bleibt oder so-gar geringfügig absinkt. Im wär-meren Wasser leben wegen derSauerstoffarmut weniger Fische,was zu den Fangeinbußen der pe-ruanischen Fischer führt.

Rheingau-Bezirksverein 9 VDI Regional-Magazin 3/99

Gleichzeitig kommt es durch dieVeränderung von Meeresströ-mung und Temperatur für etwazwei bis drei Monate zu einemstärkeren Auftrieb feuchter Luftvor der Westküste Perus und da-mit zu heftigen Niederschlägen.Durch die enge Verbindung vonEl Niño-Vorgängen und atmo-sphärischen Luftdruckschwan-kungen, im englischenSchrifttumSouthern Oscillation genannt,wird das gesamte Phänomen vonFachleuten als ENSO- Prozeß be-zeichnet.Durch das globale System vonmiteinander verbundenen Luft-und Wasserströmen sind nachAussage Malbergs Beeinflussun-gen des Weltklimas möglich. Un-tersuchungen kämen aber zudem Schluß, daß die gravierend-sten Auswirkungen von ENSOsich auf den pazifischen Raumbeschränken. Der Wissenschaft-ler: »Insbesondere bei tropischenWirbelstürmen im ostpazifischenRaum spielt der Warmwasserzu-strom eine bedeutende Rolle,aber selbst im pazifischen Raum

ist ENSO nur ein Prozeß untervielen.«In Mitteleuropa konnten nur ge-ringe Auswirkungen auf die Tem-peraturen im Januar und Febru-ar sowie auf die Frühjahrsnieder-schläge gemessen werden. Die

statistische Einflußgröße liegehier allerdings nur noch bei etwafün Prozent, während der atlanti-sche Einfluß bei und dominiere.»El Niño ist eben nicht für jedeKlimaschwankung verantwort-lich«, schloß Malberg den Fest-vortrag. (MBM)

Physikalisch

eine Fehlkonstruktion

Der sogenannteTreibhauseffektUm die weitere Erderwärmung

und damit eine Klimakatastrophe

zu verhindern, müßten die Koh-

lendioxid-Emissionen der Indu-

strienationen drastisch gesenkt

werden. Dies ist das Anliegen aller

bisherigen UN-Klima-Konferen-

zen von Toronto (1988), Rio de

Janeiro (1992), Berlin (1995),

Kyoto (1997) und Buenos Aires

(1998). Die Staatengemeinschaft

hat akzeptiert, daß unter der

Annahme eines »Strahlungs-

gleichgewichtes« zwischen Sonne

und Erde (Stefan-Boltzmann-

Gesetz) die Erde nach Max Planck

eine Effektivtemperatur von –18°C

habe. Die Kraft der Sonne sei

damit erschöpft – basta!

Die Erde habe aber eine Glo-baltemperatur von +15°C.

Die Differenz von 33°C sei der»natürliche Treibhauseffekt«,welcher den »Treibhausgasen«zuzuschreiben sei, sagen Klima-experten. Der Effekt wird durchdie Gegenstrahlung der von derErde emittierten Temperatur-oder Wärmestrahlung verur-sacht. Als Beweis wird auf denKohlendioxid-Gehalt verwiesen,

der im Jahr 1860 noch 290 ppmbetragen habe, doch aufgrund derzunehmenden Verbrennung fossi-ler Energieträger auf nunmehr360 ppm gestiegen sei und schoneinen Anstieg der Globaltempera-tur um 0,7°C bewirkt habe.Diese von den Klimaexperten alswissenschaftlich unstrittig hinge-stellte Theorie ist selbst als Hypo-these nicht verifizierbar, sie wi-derspricht zahlreichen physikali-schen Grundaxiomen. Den Effektgibt es nicht, denn kein Körperkann sich über seine einmal abge-gebene Temperaturstrahlung er-wärmen.Jeder temperierte Körper, soauch die im unsichtbaren Infra-rot-Spektralbereich (IR) fastschwarze Erde, gibt unentwegtEnergie in Form elektromagneti-scher Strahlung ab. Bei Teff vonminus 18°C beträgt die perma-nent emittierte Energie 240 W/m2, die Wellenlänge maximalerAbstrahlung 11,8 µm (nach demWienschen Verschiebungsgesetz).Gäbe es den natürlichen Treib-hauseffekt, dann müßte diese En-ergie nicht nur zu 100 Prozent ab-sorbiert und wieder zu 100 Pro-zent zur Erde re-emittiert werden– nein, es müßten über das deficit

spending hinaus aus der Atmo-sphäre 390 W/m2 bei einem λmax

von 10,4 µm zurückgestrahlt wer-den, um die Globaltemperaturvon plus 15°C zu erzeugen. Diesist unmöglich, weil die Atmosphä-re zwar in alle Richtungen durch-strahlt wird, aber über keine ei-gene Energiequelle verfügt.Ein Treibhauseffekt ist auch ge-nerell unmöglich, weil das Sy-stem Erde-Atmosphäre ein offe-

Das große Interesse bei der Mit-

gliederversammlung an Klimafra-

gen ist für uns Anlaß, einen weite-

ren Beitrag aufzunehmen. Bitte,

beachten Sie den Klima-Vortrag

am 13. September, 1930 Uhr im

Rathaus Mainz.

VDI Regional-Magazin 3/99 10 Rheingau-Bezirksverein

nes System ist mit insgesamt dreiInfrarotfenstern für elektroma-gnetische Strahlung. Insbesonde-re in dem Wellenlängenbereich 7/8 bis 12/13 µm ist die Atmosphärepraktisch transparent. Dies bele-gen:• alle IR-Satellitenaufnahmen,• die TARPS-Kameras in hoch-

fliegenden U2-Aufklärungs-flugzeugen,

• die mit dem TADS-PNVS-Sy-stem ausgerüsteten Apache-Kampfhubschrauber,

• die vom TÜV-Rheinland ver-triebenen Infrarot-Kamerasmit einem Auflösungsvermögenvon 0,1°C.

Alle IR-Scanner liefern über dieTemperaturstrahlung jedwedenObjekts auf der Erde klare Wär-mebilder. Sie enttarnen optischperfekt getarnte Panzer und ent-decken trotz Dunkelheit frischaufgeschüttete Erdhügel. Gäbees so etwas wie ein die IR-Tempe-raturstrahlung zurück-reflektie-rendes und damit die Atmosphä-re undurchsichtig machendesKohlendioxid-Glasdach, dannwürde die Fernerkundung ebensowenig funktionieren wie dieNachtsichtgeräte zur Verbrecher-jagd.Was 1814 schon Fraunhofer

erforschte

Aus spektralanalytischen Grün-den kann die 15-µm-Absorptions-linie des Kohlendioxids das offe-ne atmosphärischen Strahlungs-fenster nicht schließen, um einenTreibhauseffekt zu bewirken. Je-des gasförmige Element kannnur stoffspezifisch, d.h. nur se-lektiv (und nicht kontinuierlichüber ein breites Wellenlängen-spektrum hinweg) elektromagne-

tische Strahlung ganz bestimm-ter Wellenlängen absorbieren.Auch eine reine Kohlendioxid-Atmosphäre könnte weder einenTreibhauseffekt bewirken nochdie Erde an ihrer Abkühlungdurch Wärmeausstrahlung hin-dern. Es ist das Wesen der elek-tromagnetischen Strahlung, daßsie keiner Atmosphäre als Trans-portmedium bedarf. Auch dieGashülle um die Erde kann nur»dunkle Linien« erzeugen, wie sievon Joseph Fraunhofer 1814 imSonnenspektrum gefunden wur-den. Robert Kirchhoff und RobertBunsen entwickelten daraus1859 in Heidelberg die Spektral-analyse.Die Definition »natürlicher Treib-hauseffekt« ist allein deswegenunstatthaft, weil zweivöllig verschiedene, nichtvergleichbare Tempera-turen in Differenz zuein-ander gesetzt werden –eine äußerst primitive,nach dem Scheibe-Kugel-

Hohlraum-Modell be-rechnete Effektivtempe-

ratur und eine arithme-tisch zusammengebastel-te Globaltemperatur

ohne jeglichen Realitäts-bezug. Die Wärmeübertragungdurch elektromagnetische Strah-lung ist strikt von dem Wärme-übergang durch molekulare Lei-tung zu trennen und beide wie-derum vom Wärmetransportdurch Konvektion mittels Mas-sentransport zu unterscheiden.Das stetige und irreguläre Aufund Ab des Klimas hat viele Ur-sachen, doch die von den Klima-experten behauptete Ursacheeindeutig nicht – es gibt weder

den natürlichen noch den Men-schen zusätzlich erzeugten Treib-

hauseffekt .Wolfgang Thüne

Diplom-Meteorologe Dr. Wolfgang

Thüne war früher beim ZDF Wetter-

dienst in Mainz tätig.

Arbeitskreis »Qualität«

PraxisseminarFlughafen FRAQualitätsmanagement im Flug-

hafen Frankfurt, internationales

Kurzzeichen FRA, direkt erleben,

war am 30. März das Ziel des

VDI-Arbeitskreises »Qualität«.

Arbeitskreisleiter Gerd Hell-wig begrüßte drei Damen

und siebzehn Herren am Meeting

Point in Halle B, von wo die Grup-pe per FAG-Besucherbus ihre Rei-se in Richtung Vorfeld antrat. ImOktober 1998 hatte Peter Wagner,Director FAG Corporate Quality,

das prozeßorientierte Qualitäts-management-System in Mainzvorgestellt und den Anwesendenangeboten, über seinen Vortraghinaus die Bodenverkehrsdien-

Rheingau-Bezirksverein 11 VDI Regional-Magazin 3/99

ste (BVD) anzusehen.Nach Personen- und Sicherheits-kontrollen an drei Schranken tra-fen die Teilnehmer den Qualitäts-manager Peter Wagner in seinemBürotrakt auf dem Vorfeld. AmKonferenzraum schienen dieFlugzeuge auf Armeslänge amFenster vorbeizurollen, so daßJürgen Hansen, ein aktiver Teil-nehmer des Arbeitskreises mein-te, die zerknitterte Außenjalousiewäre durch Berührung mit Flug-zeugflügel verursacht. »Nein, eswar nur der Wind«, wurde er be-ruhigt.Beim Gang durch die Abflugebe-ne im Terminal 2 und durch dieKatakomben mit den Gepäck-transportbändern und Elektro-fahrzeugen bekamen die Teilneh-mer eine Vorstellung davon, wases bedeutet, 42 Millionen Passa-

giere im Jahr abzufertigen – abernicht nur die Flugreisenden wol-len bedient werden, auch die vie-len Besucher des Flughafensmüssen betreut werden. Fürmehr als 60 Millionen Personenjährlich ist die Flughafenbetrei-bergesellschaft FAG verantwort-lich – Tendenz steigend, sagteWagner. Im Verhältnis dazu näh-men sich die gemeldeten 5 500Beschwerden gering aus. AuchKunden, die sich nicht ausdrück-lich beschweren, könne man bes-ser bedienen, wie dies seinejüngst initiierte Befragung anden Warteschlangen zeigte.Rund 7000 FAG-Beschäftigte derBodenverkehrsdienste (BVD) sor-gen dafür, daß alles bei Startsund Landung rechtzeitig bereitsteht. In der »Taxizentrale« konn-

ten die Teilnehmer an den Bild-schirmen der Disponenten verfol-gen, wie die Passagier-, Gepäck-und Frachtfahrzeuge nahezu se-kundengenau über das 15,6 Qua-dratkilometer große Areal diri-giert werden.Das BVD-Qualitätsmanagement-System beschreibe die Ablaufpro-zesse, im wesentlichen gegliedertnach den Kernprozessen für an-kommende und abfliegenden Pas-sagiere mit ihrem Gepäck unddem Frachtgut. Das Qualitäts-management-Handbuch trägtmit Querverweisen zu den zwan-zig Elementen der QualitätsnormISO 9001 Rechnung, was formalfür die Zertifizierung wichtig ist,für die tägliche Praxis aber weni-ger Bedeutung habe, sagte Wag-ner. Er sieht sich durch die anste-hende Änderung der Norm in sei-

Am Boden fällt die Entscheidung: Kurze Umsteigzeiten für Passagiere plus Gepäck sowie kurze

Umschlagzeiten für Fracht sind die wichtigsten Wettbewerbsfaktoren im Konkurrenzkampf der

internationalen Luftverkehrsdrehscheiben. Foto FAG

VDI Regional-Magazin 3/99 12 Rheingau-Bezirksverein

ner Interpretation bestätigt.Da bei den Bodenverkehrsdien-sten andere Kenntnisse als dieder klassischen Ausbildungsbe-rufe gefragt seien, müsse dasQualitätsmanagement-Systemdas spezifisch geforderte Könnenfür diese Tätigkeiten festlegenund das Erlernen der Kenntnisseregeln. Neben Fachwissen sindOrtkunde, Sicherheit und Kun-denorientierung Pflichtfächer inder sechswöchigen Grundausbil-dung, genau so wie der wichtigeSOS-Trill (= Ordnung, Sicher-heit, Sauberkeit).»Wir vergleichen uns nicht mitdeutschen Verkehrsflughäfen. In-

nerhalb Deutschland ist derFlughafen aufgrund der Infra-struktur und langfristigen Bin-dungen konkurrenzlos«, beant-wortete Wagner die Frage nachder Wettbewerbssituation, insbe-sondere im Hinblick auf Mün-chen.Drehkreuz FRA

Um allerdings weiterhin die Job-maschine der Großregion mit

rund 58000 Beschäftigten in400 verschiedenen Arbeitsstättenund Betrieben zu bleiben, müssesich Frankfurt international alsDrehkreuz behaupten. Dem Pas-sagier sei es auf seinem Flug vonNew York nach Warschau egal, ober in London oder Paris umsteige.Der Anteil Umsteiger beträgt47 Prozent.Die Cargo-Branche transportiertrund 44 Prozent der Fracht in rei-nen Frachtflugzeugen. DieseFracht könne ebenso gut in Am-sterdam und Brüssel umgeschla-gen werde, wenn Frankfurt kei-nen Vorteil böte, betont Wagnerund weist auf kontroverse Dis-kussion um den geplanten Aus-bau des Flughafens hin.In der Abschlußdiskussion wurdeden Teilnehmern deutlich, daßdie materiellen Ströme dank zer-tifiziertem Qualitätsmanage-ment-System weitgehend be-herrscht werden, Informations-fluß und Datenmanagement aberzunehmend größere Aufmerk-samkeit erfordern.Kriminelle Manipulationen, er-geizige Hacker und achtlos einge-schleppte Viren bedrohen die In-formationsströme. Stets müssenneue Sicherheitssysteme, die Fire

Walls, installiert werden.Für Prüfung und Fehlerbeseiti-gung beim Jahr 2000-Problemrechnet, so Wagner, die FAG mitKosten von mehr als 30 MillionenMark. Zur Vorsicht sei für denJahreswechsel eine gezielte Ur-laubssperre für ausgewählte Per-sonengruppen angeordnet wor-den.Diese Maßnahme bestätigte auchHarald Hoechst von IBM für seinHaus. (cs)

Arbeitskreis »Multimedia«

Speditionper InternetMartin Ernst von der Spedition

G.L.Kayser in Mainz berichtete

am 23. Februar am Institut für

Informatik der Universität Mainz

über den Einsatz moderner

Kommunikationsmittel und ihren

Einfluß auf Speditionslogistik.

Die Spedition G.L. Kayser

wurde 1787 gegründet undist seit dieser Zeit in Familienbe-sitz. Sie ist führend im Rhein-Main-Gebiet und kooperiert euro-paweit mit über 50 Partnern. InEuropa werden mehr als 70 Ziel-orte angefahren und circa1100 internationale Sendungentäglich befördert. In Deutschlandsind 43 Liniendienste eingerich-

tet. Der Transport erfolgt mit 260Lastkraftwagen. Die Sendungenwerden innerhalb des Rhein-Main-Gebiets von der SpeditionG.L Kayser beim Absender abge-holt, im Werksgelände in Mainzauf die Fahrten verteilt und dannan Partnerunternehmen imRaum des Empfängers geliefert.Die Partnerunternehmen stellendie Sendungen am nächsten Tagden Kunden zu. Bei der Abwick-lung fallen täglich etwa 800 Bele-ge an, die sechs Jahre lang aufbe-wahrt werden müssen. Die Archi-vierung erfolgt auf optischenSpeichermedien. Die hierzu not-wendige Infrastruktur wird ste-

Airport Reisemarkt

Frankfurt

Täglich, auch an Sonn- und

Feiertagen, können Fernweh-

geplagte auf Schnäppchenjagd

gehen und dabei Angebot und

Preise einfach miteinander

vergleichen.

Rund 40 Reiseveranstalter bie-

ten im Terminal 1 auf der Em-

pore von Halle C von 10 bis 18

Uhr ihre Restkontingente an.

Rheingau-Bezirksverein 13 VDI Regional-Magazin 3/99

tig ausgebaut. Dabei gingen In-novationen oft von der SpeditionKayser aus, z.B. setzte sich das1980 eingeführte Austauschfor-mat als »Kayser 80 Datensatz«durch und wird heute noch ver-wendet.Mit der kommerziellen Nutzungdes Internets wurde dieses Medi-um für das Speditionsgeschäft in-teressant. Dabei stand von An-fang an nicht nur eine Selbstdar-stellung auf einer Homepage imVordergrund, sondern die Nut-zung als Kommunikationsmedi-um. So wurden zum einenSchriftverkehr, Fax und Telefo-nate durch e-Mail ergänzt undzum anderen, die eigene Inter-net-Anwendung (ISAS) zur Ver-folgung von Gütern zusammenmit Partnerspeditionen aufge-baut. ISAS ging aus einer Ent-wicklung hervor, die für einenGroßkunden auf der Basis derDatenfernübertragungstechnik(DFÜ) entwickelt wurde. Die Ein-führung von ISAS erfolgte imHerbst 1996 und stieß von Be-ginn an auf eine große Resonanz.Die Kunden schließen kosten-pflichtig einen Internetvertragüber die von ihnen gewünschtenInformationen ab. Diese sinddann im Internet über eine kun-denspezifische Zugangskontrolleabrufbar.Mit ISAS wurde die Möglichkeitgeschaffen, frühzeitig fehlerhafteLieferungen zu erkennen, um ge-gebenenfalls schon vor der ei-gentlichen Lieferung darauf rea-gieren zu können. ISAS wird täg-lich etwa 350 mal genutzt und zu-nehmend als Leistungsmehrwerterkannt. (ME)

www.gl-kayser.de

25 Jahre

SeniorenkreisWo treffen sich im Ruhestand

lebenden Ingenieure? Wie kom-

men sie zu Gedankenaustausch

und geistiger Anregung? Was

kann getan werden, um einer

Vereinsamung älterer Menschen

entgegen zu treten?

Diese Fragen gingen MartinThau, Albert Oesterreich,

Oltze Wurmbach und Karl Krai-ner wohl durch den Kopf, als sieam 17. Oktober 1974 im Haus

des Deutschen Weines in Mainzzu einer Gesprächs- und Wein-runde zusammentrafen. Sie wa-ren die Gründungsväter des Se-niorenkreises, der bereits in denersten 10 Jahren mehr als zwan-zig Mitglieder umfaßte. UnserBezirksverein war nach demTeutoburger Bezirksverein derzweite Verein, in dem ein Senio-renkreis entstand. Man traf sichregelmäßig jede Woche im Haus

des Deutschen Weines, wo stetsein guter Tropfen die Zungen lok-kerte und die Gedanken beflügel-te. Unter Obmann Thau und mittätiger Mithilfe von Karl Klippel

wurden viele technisch, kulturelloder historisch bedeutsame Zielebesichtigt. Waren die Damen zu-nächst kaum beteiligt, gehörensie heute – auch nach dem Able-ben ihrer Partner – zu ständigenTeilnehmerinnen an den Exkur-sionen.Interessante und beliebte Exkur-sionen waren beispielsweise:• Alte Sendezentrale des ZDF in

Wiesbaden• S- und U-Bahn im Hauptbahn-

hof Frankfurt• Hochofen bei Buderus-Wetzlar,• MAN - Gustavsburg• Südzucker in Groß-Gerau• Elfenbein- Museum in Erbach.Nach zehnjähriger Führungübergab Martin Thau seine Ob-mannschaft an Hans Ligniez, derden Seniorenkreis in bewährterWeise fortführte und neue Mit-glieder gewann.Als Obmann Ligniez nach Heidel-berg übersiedelte, trat GerhardVorndran an seine Stelle. Mitgroßem Engagement führte ermehrere Exkursionen in die Neu-en Bundesländer durch, die mitdem Besuch von OPEL Eisenachund der Wartburg verbunden wa-ren. Er begleitete uns zu denSpuren der Römer in Trier, zur

Die Gründungsväter des Seniorenkreises: Albert Oesterreich,

Martin Thau und Karl Krainer in einer historischen Aufnahme

von der VDI-Mitgliederversammlung am 16. März 1976 (v. l.)

VDI Regional-Magazin 3/99 14 Rheingau-Bezirksverein

Leonardo da Vinci Ausstellungnach Speyer, auf den Rhein-Main-Flughafen und zur Briefsortieran-lage der Deutschen Post AG.Zur Tradition geworden sind in-zwischen das Heringsessen amAschermittwoch, das Spargeles-sen am Mai-Anfang und das Tref-fen zum Martinsgans-Mahl imNovember.Der rege Besuch dieser Tafelrun-den ist Ausdruck eines Gemein-schaftsgefühles, das weit überden Tellerrand hinweg zu interes-santen Gesprächen geführt unddas Verständnis füreinander ver-tieft hat.Gerhard Vorndran hat kürzlichaus gesundheitlichen Gründenden Vorsitz im Seniorenkreis auf-geben müssen, den vorerst Diet-helm Korsten und Günter Stegeweiterführen. Die beiden werdenim Oktober 1999 alle Mitglieder

des Seniorenkreises zu einerFestveranstaltung einladen, aufder gemeinsam das 25jährige Be-stehen gefeiert wird: »Im Senio-renkreis stehen wir noch rüstigmitten im Leben!« (DK)

Der Seniorenkreis des Rheingau-Bezirksvereins nach einen guten Spargelessen in Ingelheim im Mai 1999

Seit über 150 Jahren

Gasmessung und -regelung

InnovativeProdukte vonElsterDas 1848 von Siegmar Elster

gegründete Unternehmen beweist

seit 150 Jahren, daß Innovation

und Tradition keine Gegensätze

sind. Gasmeß- und Regelgeräte

mit den entsprechenden Elektro-

nikprodukten, einschließlich der

Komponenten zur Datenfernüber-

tragung werden gefertigt.

Kompetenz und Stärke der ELSTER/AMCO Firmengrup-

pe werden getragen von den welt-weit mehr als 30 selbständig ar-beitenden Produktions- und Ver-

triebsgesellschaften mit ca. 4000Mitarbeitern. Davon sind alleineca. 400 Mitarbeiter bei der ELSTER

PRODUKTION GmbH in Mainz-Ka-stel beschäftigt. Sie alle verbin-det die Entwicklung, Produktionund Vermarktung von sicheren,qualitativ hochwertigen und in-novativen Produkten und Dienst-

Bild 1: Ultraschallmeter mit Ultra-

schallwandlern und Schallpfaden.

Rheingau-Bezirksverein 15 VDI Regional-Magazin 3/99

leistungen für die Gasversorgungund -verwendung.Ultraschallmeter

Die kompakten Ultraschall-durchfluß-Meßgeräte eignen sichfür Erdgas, Stickstoff und Druck-luft. Bei dem Ultraschallmeterkommt ein berührungslos mes-sendes, akustisches Verfahrenzum Einsatz. Im Gegensatz zuden klassischen Meßverfahrenarbeitet die Ultraschalldurch-flußmeßtechnik ohne mechanischbewegte Teile oder störende Ein-bauten im Strömungsquerschnitt.Stattdessen wird der Durchflußmit Hilfe von Ultraschallsignalenerfaßt (Bild 1 und 2). Dadurch be-sitzt das Meßgerät einen beson-ders niedrigen Strömungswider-stand und einen geringen Druck-verlust.Das ELSTER Ultraschalldurchfluß-meßgerät arbeitet nach demLaufzeitdifferenzverfahren mitzwei Meßpfaden. Im Strömungs-kanal befinden sich diagonal zurStrömung zwei Ultraschallwand-lerpaare, welche die akustischeÜbertragungsstrecke bilden. DieAuswerteelektronik befindet sichkomplett im Zählwerkskopf. DasGerät ist serienmäßig mit zweiSchnittstellen ausgestattet. Die 4bis 20 mA-Schnittstelle generiertein durchflußproportionalesStromsignal. Das Impulssignalliefert jeweils einen Impuls/m3.Dadurch wird die Möglichkeit er-öffnet, die breitbandige Paletteder Datenspeicher, Mengenum-werter und Komponenten zurZählerstandsfernübertragung inVerbindung mit der Ultraschall-meßtechnik zu verwenden. Diehohe Meßsicherheit und Meßge-nauigkeit liegen, je nach Meßbe-

reich, zwischen ein und zwei Pro-zent vom Meßwert.Industrie-bewährt

Seit der Produkteinführung vorzwei Jahren sind Erfahrungengesammelt worden:● In einem Industriepark imRhein-Main-Gebiet wurde eineMeßblende DN50 durch einenELSTER Ultraschallmeter DN80ersetzt. Nach der Inbetriebnah-me wurde eine konstante Grund-last von ca. 70 m3/h pro Stundegemessen. Die zuvor eingesetzteBlendenmeßstrecke konnte diesenDurchfluß nicht mehr erfassen.Bei dieser Meßstelle flossen wäh-rend der 8700 Betriebsstundenmehr als 600000m3 pro Jahr un-gemessen durch die Rohrleitung.Durch Einsatz des ELSTER Ultra-schallmeter anstelle der Meß-blende können somit allein beidieser Meßstelle jährliche Kostenvon mehreren zehntausend Markerfaßt und eingespart werden.● Mit dem Ultraschallmeter las-sen sich auch Leckageverluste imDruckluftnetz erfassen:Um eine Aussage über die Lecka-gemenge zu erhalten, wurde bei

stillgelegter Produktion die Mes-sung zwischen dem ursprünglichvorhandenen Vortexmeter (Wir-belzähler) und dem Ultraschall-meter verglichen. Dabei stelltesich heraus, daß bei Betriebsbe-dingungen von 6,7 bar der Vor-texmeter bei einem Durchflußvon 120 m3/h aufgrund der Un-terschreitung seines Durchfluß-bereiches kein Durchflußsignalmehr liefert.Der zum Vergleich eingesetzteELSTER Ultraschallmeter kannaufgrund seines deutlich gerin-geren Minimaldurchflusses Volu-menströme bis zu 2 m3/h anzei-gen. Bezogen auf 8700 Betriebs-stunden pro Jahr kann mit demUltraschallmeter hier eine sonstungemessene Gasmenge von1044000 m3 registriert werden.Mit ELSTER-Meßtechnik lassensich in hohem Maße die Energie-kosten senken. Mehr über dasmoderne Energiekostenmanage-ment lesen Sie nächsten Regio-nal-Magazin.

Harald Dietrich und Matthias

Heberer, www.elster-group.com

Bild 2: Ultraschallmeter in den Nennweiten DN 80 bis DN 150

VDI Regional-Magazin 3/99 16 Rheingau-Bezirksverein

Der Hochtechnologiepark ›MikroFORUM‹ in Wendelsheim, Rheinhessen, hier noch als Modell darge-

stellt, wird bald Wirklichkeit werden. Foto IMM

Baustart in Wendelsheim –

erster Bauabschnitt beginnt

MikroFORUMNach der Auftragsvergabe an das

Rheinland-pfälzische Unterneh-

men ›Heberger-Bau GmbH‹ aus

Schifferstadt kann nun der erste

Bauabschnitt des Hochtechnolo-

gieparks MikroFORUM in Wen-

delsheim beginnen. Bauherrin ist

die ›Grundstücksverwaltung

Ursula Bechtolsheimer‹ in Alzey.

Nach einem innerhalb derEuropäischen Union öffent-

lich ausgeschriebenen Teilnahme-wettbewerb für die Vergabe desBauauftrages haben zahlreicheFirmen ein Angebot für die Bau-ausführung vorgelegt. Die FirmaHeberger hat dabei den Zuschlagals wirtschaftlichster Anbieter im

Sinne der VOB erhalten. Jetztgeht das MikroFORUM –Hoch-technologiepark Wendelsheim indie Realisierungsphase. Basisfür den Erfolg war die hervorra-gende Zusammenarbeit zwischendem Bauherrn und der öffentli-chen Hand bei der Projektierungund der Finanzierung.An dem ersten circa 30 MillionenMark teuren Bauabschnitt betei-ligen sich das Wirtschaftsmini-sterium und das Innenministeri-um des Landes Rheinland-Pfalzgemeinsam mit dem LandkreisAlzey-Worms und der Verbands-gemeinde Wöllstein mit einemZuschuß von circa 15 MillionenMark.Im ersten Bauabschnitt entste-hen zunächst drei Gebäude. Fürfast 70 Prozent der insgesamt8200 Quadratmeter Mietflächeliegen bereits jetzt Interessenbe-

kundungen von Unternehmenvor.Wenn alles nach Plan läuft, kön-nen in etwa einem Jahr die Mie-ter ihre Räume beziehen. Mittel-fristig sollen im MikroFORUMrund tausend Arbeitsplätze inden innovativen Märkten■ Mikrotechnik■ Biotechnik■ Multimedia■ Datenverarbeitungentstehen. Damit wird einGrundstein für die Ansiedlunginnovationsorientierter Unter-nehmen in Wendelsheim gelegtund ein bedeutender Impuls fürdie wirtschaftliche Entwicklungder Region erwartet. (IMM)

Rheingau-Bezirksverein 17 VDI Regional-Magazin 3/99

FH & Uni spezial

VDI

Förderpreise

vergeben

Den mit tausend Mark dotierten

Förderpreis für hervorragende

Leistungen im Studium hat der

Rheingau-Bezirksverein anläßlich

seiner Mitgliederversammlung am

2. März 1999 gleich zweimal

vergeben (siehe Titelbild).

Dipl.-Ing. Brigitta Djossou, die an

der Fachhochschule Bingen Um-

weltschutz studierte, erhielt die

Auszeichnung für ihre sehr guten

Studienleistungen und ihre Di-

plom-Arbeit, in der sie sich mit

Umweltmanagamentsystemen

nach ISO14001 als Grundlage

für ein effizientes Gebäudeman-

gement bei der Firma Siemens

auseinandergesetzt hat.

Den zweiten Förderpreis teilen

sich Olaf Schulte und Michael

Raub, beide FH Wiesbaden, Rüs-

selsheim. Schulte studierte Infor-

mations- und Nachrichtentech-

nik. Er zeichnete sich durch her-

vorragende Studienleistungen

und durch seine Diplomarbeit

aus, in der er unter anderem

mehrere Module in der Program-

miersprache C entwickelte.

Raub studierte in Rüsselsheim

Maschinenbau mit Schwerpunkt

Energietechnik. In seiner Di-

plomarbeit »Instationäres Ver-

halten von Gas/Wasser-Wärme-

übertragern« untersuchte er, ob

bei Brenngasvorwärmern, mit de-

nen Erdgas durch Heißwasser ho-

hen Drucks vorgewärmt wird, das

geplante Sicherheitssystem in

kritischen Fällen überfordert

sein könnte.

Michael Raub

Nach meinem Maschinenbau-

Studium bewarb ich mich bei

Siemens AG, Bereich Energierer-

zeugung (KWU) am Standort

Offenbach, um ein

Fach-praktikum.

Schon bei einer

Siemens-Präsenta-

tion an der Hoch-

schule hatte ich

Kontakt mit der

Firma aufgenom-

men.

In meiner Diplom-

arbeit untersuchte

ich Bauweise und

Ausstattung eines

Rohrbündel-Wär-

meübertragers auf Funktion und

Sicherheit. Dabei stand eine Stör-

fallanalyse im Vordergrund, in

der Leckage, Rohrbruch oder feh-

lerhafte Bedienung untersucht

wurden.

Eigens entwickelte Rechenpro-

gramme erlauben nun eine Aus-

sage über mögliche Abläufe sol-

cher Störfälle. Meine Diplomar-

beit konnte unmittelbar in das

Sicherheitskonzept für Gas-und

Dampf-Kraftwerke (GuD) über-

nommen werden. GuD-Anlagen

erzielen durch die Kombination

von Gas- und Dampfturbinen

höchsten Wirkungsgrad, denn

hier wird die Energie des heißen

Gasturbinenabgases noch für die

Erzeugung von Dampf in einem

nachgeschalteten Abhitzekessel

genutzt. Siemens bietet diese

Kraftwerkstechnik schlüsselfer-

tig an.

Eine Möglichkeit, den Gesamt-

wirkungsgrad zu steigern, liegt

in der Vorwärmung des Erdgases

bevor es zur Gasturbine gelangt.

Dazu wird ein Teil des durch Ab-

gas erhitzten Speisewassers aus

dem Wasser/Dampf-Kreislauf

entnommen und durch den soge-

nannten Brenngasvorwärmer ge-

leitet (siehe Bild). Dieser muß ne-

ben der Erfüllung seiner Aufga-

be, das Erdgas auf circa 200ºC

vorzuwärmen, auch eine sichere

Trennung des Brenngases vom

Kesselwasser gewährleisten.

Gleichzeitig ist diese Komponen-

te hohen Belastungen unterwor-

fen. Beispiele dafür sind Wasser-

drücke bis zu 95 bar(ü), Tempera-

turen bis 270ºC und vor allem

starke Temperaturschwankun-

gen beim An- und Abfahren. Die-

ser Wärmeübertrager war

schließlich Gegenstand meiner

eingangs beschriebenen Untersu-

chungen.

Nachdem ich von Siemens einge-

stellt wurde, konnte ich bei der

Auslegung eines solchen Brenn-

gasvorwärmers für das neue

GuD-Kraftwerk Mainz-Wiesba-

den auch in der Praxis mitarbei-

ten (MR)

Das Kraftwerk Mainz-Wiesbaden senkt den Erd-

gasverbrauch in der neuen Gas- und Dampfturbi-

nen-Anlage durch diesen Brenngasvorwärmer.

Foto Siemens

VDI Regional-Magazin 3/99 18 Rheingau-Bezirksverein

Olaf Schulte

Mit meiner Ausbildung an der FH

Wiesbaden, Fachgebiet Informati-

ons- und Nachrichtentechnik, war

ich sehr zufrieden. Von Vorteil

empfand ich die kleinen Lerngrup-

pen, den guten Kontakt zu den

Professoren und die gute Betreu-

ung während der Diplomarbeit.

Seit September 1998 bin ich inDüsseldorf bei der Firma Nokia

im Bereich ASIC Design für Tele-

kommunikationsprodukte tätig.Besonders gefallen mir die gele-gentlichen Dienstreisen ins Aus-land. In einem internationalenUnternehmen, wie es Nokia dar-stellt, brauche ich gute Englisch-kenntnisse. Ich finde, daß Eng-lisch während des Studiumswichtiger genommen werden soll-te. Mehr Vorlesungen über Netzeund Protokolle in der Telekom-munikation halte ich für erfor-

derlich. Für eine spätere Tätig-keit in Forschung und Entwick-lung halte ich ein mehr theore-tisch orientiertes Universitäts-studium für vorteilhaft. FH-Inge-nieure sind in diesem Bereich inder Minderheit. (OS)

Brigitta Djossou

Der Erfolg eines Umweltmanage-mentsystems wird in erster Liniegetragen durch die Akzeptanzund die aktive Mitwirkung derMitarbeiter. Dies setzt allerdingseine umfassende Bewußtseinsbil-dung voraus. Daher gehört dieErmittlung des Informations-und Bildungsbedarfs im Betriebim Hinblick auf Umweltschutz zuden dauerhaften Anforderungeneines effizienten Umweltmanage-mentsystems. Bei SIM M H wur-de ein auf die verfügbaren Res-sourcen und die vorhandene Un-ternehmenskultur zugeschnitte-nes Schulungskonzept entwik-kelt. Es soll sicherstellen, daßalle Beschäftigten die notwendi-gen umweltbezogenen Schulun-gen erhalten und umweltrelevan-te Informations- und Bildungs-fragen fest in die Betriebsabläufeintegriert werden. (BD)

Im Kontext

Nachrichten-technikInformationstechnik und Tele-kommunikation erleben in jüng-ster Zeit eine immer schnellerwerdende Folge von Entwick-lungsschüben. Der Wettbewerbist aufgrund der Internationali-sierung der Märkte sowie der

kürzeren Produktzyklen härtergeworden. Die gestiegenen An-forderungen werden automatischan die Ausbildungsstätten wei-tergegeben. Der wachsende Inge-nieur-Bedarf steht im Wider-spruch zu den auf niedrigem Ni-veau stagnierenden Anfänger-zahlen sowie den begrenzten Mit-teln zur Durchführung eines mo-dernen Studiums.Die Berufsaussichten für Absol-venten aus dem Bereich »Infor-

mationstechnik und Telekommu-

nikation« sind so gut wie schonseit Jahren nicht mehr. Die Stel-lenangebote übertreffen bei wei-tem die Zahl der Absolventen.Der Fachbereich Elektrotechnik

hat sich diesen Herausforderun-gen gestellt und zum Winterse-mester 1997 das Studienpro-gramm Informations- und Nach-

richtentechnik eingeführt.Dieses Programm ist maßgeblichvon den Empfehlungen der Indu-strie und des VDE geprägt. ImVordergrund stand bei der Neu-konzeption eine bundesweite Ver-einheitlichung des Grundstudi-ums sowie eine Modernisierungund bessere Koordination derLehrinhalte des Hauptstudiums.Durch ein entsprechendes Lehr-angebot wird interdisziplinäresDenken und kommunikativen Fä-

higkeiten der Studierenden ge-stärkt, so konnten z. B. die För-derpreisträger vor der VDI Mit-gliederversammlung über ihreDiplomarbeit berichten.

Karl-Heinrich Hofmann

Dr.-Ing. Hofmann ist Professor an

der FH Wiesbaden im Fachgebiet

Nachrichtentechnik.

[email protected]. fh-wiesbaden.de

Olaf Schulte im Elektroniklabor

der FH Rüsselsheim. Foto privat

Rheingau-Bezirksverein 19 VDI Regional-Magazin 3/99

Betriebswirtschaft und Management

Herbert Namokel

Meß- und Automatisierungstechnik

Dr. Erwin Hasenjäger

Produktion

Lutz Schwalbach

Energietechnik

Dr. Gunter Schaumann

Verfahrenstechnik

Dr. Katharina Landfester

Qualität

Gerd HellwigHans Kaplan

Entwicklung und Konstruktion

Dr. Jürgen F. SchäferMarkus Dengler-Harles

Umwelttechnik

Thomas Ellenbeck Detlev A. Messerschmidt

Technische Gebäudeausrüstung

Dr. Rainer Hirschberg

Exkursionen

Karl Heinz Elle

Senioren

Gerhard Vorndran

StudentInnen und JungingenieurInnen

Oliver SteinerAndreas Wander

Stud. FH Bingen

Frank Langenfeld

Stud. FH Rüsselsheim

Michael Wilhelm

Fahrzeug- und Verkehrstechnik

Dieter Stark

Multimedia

Dr. Meinhard Münzenberger

Frauen im Ingenieurberuf

Chris Schuth Ruth Miehe

Technik und Gesellschaft

Michael CayéRainer Königstedt

Regionale Arbeitskreisemehr darüber finden Sie im Internet

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Das Allerletzte: Ausgerechnet am Aschermittwoch

gab es eine Technikpaten-Aktion bei Werner & Mertz in Mainz

Acht Schülerinnen vom Elisabeth-Langgässer-Gymnasium in Alzey kamen

erstmals mit Produktionstechnik in Kontakt. Am Steigförderer beobachteten sie

das Zuführen der Kunststoff-Flaschen für die Abfüllung der berühmten ERDAL

Reinigungsprodukte – die mit dem Frosch. Foto Chris Schuth